UE Newsletter Herbst 2007 Deutsch

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04 Leos Janácek. Boulez - Chéreau, das Gespräch 05 Georg Friedrich Haas. Featured composer europaweit 06 Friedrich Cerha. Drei Uraufführungen 25 Franz Liszt / Marcel Dupré. Wiederentdecktes Orgelkonzert 34 Gustav Mahler. Die Mahler–Jahre 2010 / 2011 Georg Friedrich Haas G r o ß e r Ö s t e r r e i c h i s c h e r S t a a t s p r e i s newsletter 04/07 • herbst 2007

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Herbst 2007. Neueste Nachrichten über Komponisten und Werke der Universal Edition

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04 Leos Janácek.

Boulez - Chéreau, das Gespräch

05 Georg Friedrich Haas.

Featured composer europaweit

06 Friedrich Cerha.

Drei Uraufführungen

25 Franz Liszt /

Marcel Dupré.

Wiederentdecktes Orgelkonzert

34 Gustav Mahler.

Die Mahler–Jahre 2010 / 2011

Georg

Friedrich

Haas

Großer Österreichischer

Staatspreis

newsletter04/07 • herbst 2007

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inhalt 04/2007

AKTUELLESBoulez und Chéreau zu Gast bei UE — 4

FESTIVALSWien Modern — 13Musik Today 21 — 17Ostrava Days 2007 — 17

KOMPONISTENHaas — 5Cerha — 6Rihm — 7Luke Bedford — 9Saed Haddad — 9Halffter — 10Baltakas — 10Panufnik — 11Schwartz — 11Staud — 15Pärt — 19Borisova-Ollas — 19Birtwistle — 20Sawer — 20Patterson — 20Boulez — 21Stockhausen — 22Krauze — 22Kagel — 23Kelemen — 23Ligeti — 23Berio — 24Schnittke — 24Feldman — 25Liszt / Dupré — 25Martin — 26Weill — 27Krenek — 27

Inhalt

UA = Uraufführung

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Martinu — 28Kodály — 28Bartók — 29Szymanowski — 30Braunfels — 30Berg — 31Schreker — 31Webern — 32Hauer — 32Zemlinsky — 33Schönberg — 33Mahler — 34BezugspunktMahler — 35 - 36Haydn — 37Janácek — 37

GEDENKTAGE — 38 - 39

URAUFFÜHRUNGEN — 40 - 41

NEUERSCHEINUNGEN — 42 - 43

NEU AUF CD + DVD — 44 - 45

WERKLISTEBraunfels — 46 - 47

IMPRESSUM — 48

Liebe Leserin,

lieber Leser

Mozart brauchte sicher kein Jubiläum, daher hat er eines bekommen. Und es war gut so.Braucht Mahler ein Jubiläum? Ihm stehen gleich zwei ins Haus:2010 = 150. Geburtstag und 2011 =100. Todestag. Mit welcher zeit-geistigen Lesart wird Mahler konfrontiert werden? Neben immerwieder interessanten, jungen Inter-pretationen nach den neuesten Er-kenntnissen der Mahlerforschungwird sich der Blick auf Mahler auchdurch das Werk anderer Komponi-sten, die sich auf ihn beziehen, ver-ändern und schärfen.

Einen Überblick über jene Werkeim UE-Katalog, die es ohne Mahlerin der Form nicht gäbe, finden Sieauf den Seiten 35 und 36. Im Herbst2007 erscheint eine neue Mahler-Broschüre der UE mit zahlreichenüberraschenden Programmideen.Mahler 2010/11 kann ruhig kom-men ...

Die Redaktion

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aktuelles

JANÁCEK / BOULEZ / CHÉREAU

Boulez und

Chéreau zu Gast

in der UE

Sie gelten als das „einzig wahreTraumpaar der Oper“: Pierre Boulezund Patrice Chéreau, die 1976 inBayreuth den so genannten „Jahr-hundertring“ produzierten. Opern-geschichte schrieben sie auch 1979,als sie in Paris die von Friedrich Cerhahergestellte, 3-aktige Fassung vonAlban Bergs Lulu uraufführten.Nun haben sich Boulez und Chéreauerneut zu einer internationalen Ko-produktion von Leoš Janáceks Auseinem Totenhaus zusammenge-funden. Die internationale Kritiksprach von „atemberaubendenMomenten“, einem „grandiosenAbend“ sowie einem „authenti-schen Zugriff auf die Expressivität

der Partitur“. Die Produktion wirdauch auf DVD erscheinen.Am 12. Mai, dem Tag der Premiereim Theater an der Wien, standenBoulez und Chéreau im Sitzungs-zimmer der Universal Editioneinem kleinen Kreis von Journali-sten und Intendanten Rede undAntwort. Beide erzählten plastischund detailliert, was für sie die Herausforderungen von Janáceksletzter Oper sind und wie sie diesezu bewältigen suchten. Als größteHerausforderung stellte sich fürbeide dar, einen dramaturgisch-musikalischen Bogen zu finden.„Obwohl Janácek es nicht so konzi-piert hat, ist es fast so wie in derMalerei beim Prinzip der Collage.Man hat eine Textur und eine wei-tere Textur und klebt sie hinter-einander zusammen.“ (Boulez)

Sie finden das Interview in Text-form und als Video auf der Website: www.tinyurl.com/2okxf9

Pierre Boulez und Patrice Chéreau in der UE

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haas

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HAAS

Farbige Schönheit

Im November 2007 wirdGeorg Friedrich Haas einebesondere Ehre zuteil:

ihm wird der Große Österreichi-sche Staatspreis verliehen. Dies istdie höchste Auszeichnung, die dieRepublik Österreich einmal jährlicheinem Künstler für hervorragendeLeistungen zuerkennt.Zusätzlich zu den zahlreichen Wer-ken, die diesen Herbst bei WienModern (s. S. 13) präsentiert wer-den, freut sich Haas über eineReihe weiterer Aufführungen querdurch Europa. Beim WarschauerHerbst wird am 28. Sep. sein OpenSpaces uraufgeführt, ein 16-minüti-ges Ensemblewerk für 2 Schlagzeu-ger und 2 Gruppen von 6 Strei-chern, die umgestimmt sind.In den Streichquartetten von Haas„entsteht eine ganz eigene, freieund farbige Schönheit“ (‚Tages-spiegel’ zu Haas’ 2. Streichquartett).Sein 5. Streichquartett wird bei denKlangspuren Schwaz/A (ArdittiQuartet, 20. Sep.) uraufgeführt. Am6. Okt. wird Friedrich Cerha Haas’Violinkonzert beim musikprotokollim steirischen herbst dirigieren,mit Ernst Kovacic und dem RSOWien.Josquin Desprez’ Agnus Dei aus der‘Missa l’homme armé super vocesmusicales’ ist ein schönes Beispielseiner kontrapunktischen Kunst-

fertigkeit. Der zweite Teil ist einwundervoller Proportionskanon, indem verschiedene Instrumentedieselben Noten mit unterschied-licher Geschwindigkeit spielen.Haas’ Tria ex uno nimmt sich die-ses exquisiten Materials voller Re-spekt an, erweitert es in klang-licher und harmonischer Hinsichtund verschmilzt das Quellenmate-rial mit einer Mixtur von mikroto-naler Klangfülle. Das Ergebnis lässtden Eindruck entstehen, dass HaasJosquins Arbeit fortgesetzt undnicht nur Material hinzugefügt hat.Das Ensemble Recherche nimmtdas Werk zum Ultima Festival mitnach Oslo (6. Okt.).

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CERHA

Rückkehr

nach Venedig

Ein Jahr nachdem FriedrichCerha von der Biennale diVenezia der Leone d’oro

für sein Lebenswerk zuerkanntwurde, kehrt der Komponist in dieStadt zurück, um am 8. Okt. der Ur-aufführung seines für das Klang-forum Wien entstandenen Ensem-blestückes Les Adieux (Elegie) bei-zuwohnen (Dir: Johannes Kalitzke).

Zwei Tage zuvor steht er in Grazselbst auf dem Podium: das Festivalmusikprotokoll im steirischen herbsthat ihn eingeladen, sein Adernge-flecht für Bariton (Georg Nigl) undOrchester (RSO Wien) nach Gedich-ten von Emil Breisach aus der Taufezu heben. Am 15. Nov. kommt es zurdritten Premiere: Eliahu Inbal (der2002 in Berlin Hymnus dirigierte)

interpretiert Berceuse céleste mitdem SWR RSO Stuttgart. Zu allendrei neuen Werken hat Cerha detaillierte Einführungen verfasst,die eher einen bekenntnishaftenals musikwissenschaftlichen Char-akter haben. Sie sagen viel über diePerson Friedrich Cerhas in seinem82. Lebensjahr aus – einen Kompo-nisten, der mit unverminderterSchaffenskraft gesegnet ist, undder es sich leisten kann, „fern vonallen modischen Trends und Erwar-tungen oder gar Geboten in stilisti-scher Richtung zu komponieren“.Er ist sich treu geblieben: schon inseinem Klavierstück Elegie ausdem Jahr 1963, das Les Adieux zu-grunde liegt, hat er sich „gegenTabus in der Neuen Musik“ aufge-lehnt, aber auch gegen die „herr-schende nervöse Hektik.“

Das 2006 in München uraufge-führte Orchesterwerk Momente erlebt am 6. Okt. in Graz seineösterreichische Erstaufführung.

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rihm

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New Yorker Aufführung am 18. Okt.im Miller Theater (Columbia Sinfo-nietta unter Jeffrey Milarsky).Christoph Eschenbach dirigiert dieUS - Erstaufführung von Verwand-lung 2 mit dem Philadelphia Orche-stra am 27. und 28. Sep.Der NDR Hamburg widmet demVokalschaffen des Komponisteneine Konzertreihe. Werke mit Ge-sang und Orchester sowie Liederwerden angesetzt. Mit auf demProgramm steht Europa nach demletzten Regen für Solisten und Orchester (3. Nov., NDR Radiophil-harmonie unter Stefan Asbury).In Köln wird Vers une Symphoniefleuve III (1. Nov.), Sphere für Klavier(Udo Falkner), Bläser und Schlag-zeug (2. Nov.) gegenübergestellt. Esdirigiert Peter Rundel.Von den zahlreichen Uraufführun-gen sei Quid est Deus (Cantata her-metica) für Chor und Orchester er-wähnt (4. Nov. in Freiburg, unterSylvain Cambreling).

RIHM

Projekt für ECHO

Ein Gemeinschaftswerkist im Entstehen: unterdem Einfluss von Wolf-

gang Rihms Musik schafft der bel-gische Künstler Jan Fabre visuelleElemente für das abendfüllendeszenische Konzertwerk I am amistake. Es ist von der EuropeanConcert House Organisation (ECHO)in Auftrag gegeben worden undwird, nach der Uraufführung inAthen am 29. Nov. auf eine Tourneein 8 weitere Länder gehen.Der Komponist ist von den Klang-spuren Schwaz/A eingeladen wor-den, als composer in residence zufungieren. Es gibt Aufführungenmehrerer Kammerwerke, aber auchJagden und Formen unter FranckOllu mit der Internationalen Ensem-ble Modern Akademie (19. Sep.).Die Komposition erlebt ihre zweite

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haddad / bedford

HADDAD

‘Arabische’ Musik?

Am Anfang von SaedHaddads On Love I ist derZuhörer mit einem Solo-

tremolo auf dem Qanún, einer Zitheraus dem Nahen Osten, konfron-tiert. Handelt es sich dabei um ara-bische oder um abendländischeMusik? Haddad ist ein jordanischerKomponist, der in Europa studierteund lebt, und es ist unmöglich –obwohl verlockend –, seinem kom-positorischen Stil ein Etikett aufzu-drücken. Der europäische Hinter-grund ist in seiner Musik immerpräsent. Die arabischen Wurzelnsind unverkennbar, dennoch nieoberflächlich. Sie durchdringen Form,Rhythmus, Struktur, Harmonie undMelodie seiner Werke. On Love I kom-pletiert in seinen 12 Minuten einefaszinierende musikalische Ent-wicklung. Garry Walker dirigiertdas Nieuw Ensemble beim Festivald’Automne am 13. Okt. in Paris.

BEDFORD

Neues Werk

für Orchester

Die Uraufführung einesOrchesterwerkes von LukeBedford, das er für BBC

NOW schreibt, wird am 7. Dez. in

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Bradford on Avon anlässlich derFeiern zum 10. Bestehen des Wiltshi-re Music Centre unter Thierry Fi-scher stattfinden. Mit einer Dauervon 17 Minuten in das einsätzigeStück das bisher längste durchge-hende Werk, das Bedford kompo-nierte. Eine der grundlegendenIdeen ist das Motiv der Wiederkehr– wie kann Notenmaterial wieder-kehren und verändert werden? –und die Anwendung von zyklischharmonischen und / oder rhythmi-schen Mustern. In einem Workshopwaren kürzlich einfache, jedochjetzt schon starke Ideen zu hören,die an Intensität zunehmen.

Saed Haddad

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halffter / baltakas

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HALFFTER

Introduktion

und Szene

Cristóbal Halffter ist derunbestrittene Doyen derspanischen Musik. In sei-

ner Oper Don Quijote (Urauffüh-rung 2000 in Madrid) vertonte erden spanischen Mythos schlecht-hin. Im Zentrum stehen heroischerIdealismus und die Frage, was inunserer Welt Wirklichkeit ist undwas Traum.In seiner neuen Oper Lázaro wirdHalffter einen Bibelstoff vertonen

(Uraufführung am 4.5.2008 in Kiel,Dir: Georg Fritzsch). Schon am 20.Sep. kommt es in Burgos zur Urauf-führung von Introducción y escenaaus diesem Werk (Dresdner Phil-harmonie; Dir: Rafael Frühbeck deBurgos).

BALTAKAS

Werkstattbericht

Der in Belgien lebende litauischeKomponist Vykintas Baltakasarbeitet derzeit am OrchesterstückScoria – ein Auftragswerk von musica viva (München). Die für Julivorgesehene Uraufführung ist ver-schoben worden; wir werden imNewsletter vom neuen Datum be-richten. Auch werden wir über dieKomposition schreiben, die Balta-kas für die Neuen VocalsolistenStuttgart komponiert (Urauffüh-rung: 14. Feb. 2008 in Stuttgart).

Das 2005 in Hamburg uraufge-führte Ensemblestück (co)ro(na)(1 1 1 0 - 1 1 0 0 - Schl, Akk, Klav, Ssax,Vl) erlebt am 7. Sep. in Tokyo seinejapanische Erstaufführung: YasuakiItakura dirigiert die Tokyo Sinfo-nietta. Am 12. Sep. dirigiert OlariElts in Frankfurt Ouroboros (Fl, Ob,Kl, Akk, Klav, Ssax, Vl(2), Va(1)). Esspielt das Ensemble Modern.

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Cristóbal Halffter

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panufnik / schwartz

bereits 2005 ein Ave Maria vertonthatte, wird wieder von AnthonyCain dirigiert (mit Kate Milne,Harfe). Am 8. Nov. werden der Kra-kow Philharmonic Boys' Choir unddas Krakow Academy String Quar-tet Olivia als Teil des Festivals Polni-scher Musik in Krakau interpretie-ren (Dir: Lidia Matynian). Schließ-lich wird der Saxophonist DieterKraus neue Bearbeitungen für Sa-xophon und Klavier von 3 Liedernvon Panufnik im Nov. in Köln prä-sentieren. (Details: www.universal-edition.com/panufnik)

SCHWARTZ

Klänge spüren

Jay Schwartz’ KlanginstallationMusic for Eight Autosonic Gongs imRahmenprogramm der documenta12 in Kassel/D hat sich zum Magnetfür musikinteressierte Kunstsinnigeentwickelt, die Klänge nicht nurhören, sondern auch spüren wollen.Die Installation von Jay Schwartzläuft noch bis 23. Sep. in der KircheSt. Martin.Ein anderes, ganz besonderes Klan-gerlebnis beschert die KasselerKantorei unter Eckhardt Manz mitder Chorfassung von Schwartz’Music for 6 voices am 21. Okt. in derPhilharmonie in Essen/D.

PANUFNIK

Rumi–Vertonung

The Spirit of the Saintsvon Roxanna Panufnikwird am 1. Nov. in der St.

Paul's Cathedral in London urauf-geführt. Es handelt sich dabei umihre 2. Vertonung des Sufi-PoetenRumi aus dem 14. Jh. Wie schonbeim 1. Mal benützt sie Sufi-Rhyth-men und diesmal auch eine arabi-sche Tonart. Das für Stimmen undHarfe komponierte Werk ist einAuftrag der Downe House Schoolanlässlich deren 100-Jahr-Feier. DerChor der Schule, für den Panufnik

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Roxanna Panufnik

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Karten & Information: www.wienmodern.at · Konzerthaus 242 002 · Musikverein 505 81 90

Wiener Konzerthaus, Musikverein Wien, Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien, Tanzquartier Wien, Dschungel Wien, TAG u.v.a.

Musik der Gegenwart

1. November bis

1. Dezember 2007

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wien modern 2007

Wiener Konzerthaus Grosser Saal

FESTIVALS

Wien Modern 2007

Das diesjährige Festival Wien Modernwidmet sich zwei Hauptkomponi-sten: Luciano Berio und Georg Friedrich Haas.Im Fall von Berio kommt man zurückauf einen Klassiker der Moderne,dessen musikalisches Universumimmer auch als Dialog mit der Tra-dition gehört werden kann. SeinConcerto für 2 Klaviere und Orchester(2.11., Dir: Bertrand de Billy) gibtdavon ebenso Zeugnis wie Forma-zioni (15.11., Dir: Stefan Asbury) oderBewegung (ÖEA, 21.11., Dir: Peter Ruzicka), Berios faszinierendeKlangflächenstudie. Chemins I (suSequenza II), Sequenza II für Harfeund Chemins IIb zeigen andereWege zum Kosmos Berios. „The Se-quenza Project“ widmet sich am 4.Nov. fast allen seinen Sequenzen.Am 1. Nov. erklingt zur Eröffnung

Re-Call für 23 Instrumente.Mit großer Spannung erwartetwerden zwei Uraufführungen vonGeorg Friedrich Haas: Konzert fürKlavier und Orchester (7.11., RSOWien, Solist: Thomas Larcher)sowie REMIX (12.11., KlangforumWien, Dir: Enno Poppe). Auch dashalbstündige Bruchstück, Haas’jüngstes großes Orchesterwerk,steht auf dem Programm (2.11.,RSO). „Musik mit Bannkraft“ urteil-te die „Süddeutsche“ nach derMünchener Uraufführung. „ ....“,das Doppelkonzert für Akkordeon,Viola und Kammerensemble, er-klingt am 13.11. Opus 68 (2003) pro-jiziert hingegen die 9. Klaviersonatevon Alexander Skrjabin in Haas’eigene Klanglichkeit (21.11.). Berio(Sinfonia) und Haas (Konzert fürVioloncello und Orchester) stehenauch im Zentrum des Konzertesder Wiener Philharmoniker am24.11. unter Jonathan Nott.

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fr 7.9. 20.00 Tennishalle Schwaz | TIROLER SYMPHONIEORCHESTER INNSBRUCK | HAYDN ORCHESTER VON BOZEN UND TRIENT | CONTAKT | THE NEXT STEP | JOHANNES KALITZKE - DIRIGENT | Iannis Xenakis | Kurt Estermann UA | Hans Werner Henze sa 8.9. 20.00 Fleckviehhalle Rotholz | ÖSTERREICHISCHES ENSEMBLE FÜR NEUE MUSIK | MANUEL DE ROO – MANDOLINE | Marios Joannou Elia UA | Manuel de Roo UA | Judith Unterpertinger UA | Eva Reiter UA so 9.9. 10.00 Naturhotel Grafenast Schwaz | PILZWANDERUNG | GENUSS DES SELBSTGEFUNDENEN | TIROLER ENSEMBLE FÜR NEUE MUSIK | Thomas Amann | Paul Hindemith | Jenö Takács | Heinrich Gattermeyer 20.00

Swarovski Kristallwelten | DIOTIMA QUARTETT | Brian Ferneyhough | John Cage | James Dillon | Misato Mochizuki | Helmut Lachenmann mi 12.9. 20.00 Swarovski Kristallwelten |MICHAEL GIELEN ZUM 80. Geburtstag‚ UNBEDINGT MUSIK‘ LESUNG | STEFAN LITWIN -KLAVIER | Michael Gielen do 13.9. 20.00 SOWI Innsbruck | ENSEMBLE MODERN | FRANCK OLLU - DIRIGENT | Enno Poppe | Johannes Maria Staud | Evis Sammoutis | Marios Joannou Elia fr 14.9. 20.00 Kirche St. Martin Schwaz | MINGUET QUARTETT | CLARON MCFADDEN - SOPRAN | Jörg Widmann sa 15.9. 20.00 Landesmuseum Innsbruck | TAMTAM | SAM AUINGER - SAMPLER | MICHAEL MOSER - CELLO | DAVID MOSS - STIMME/ PERCUSSION | HANNES STROBL - E BASS | UA so 16.9. ab 9.00 Pilgerwanderung LETTISCHER RADIO-CHOR | INTERNATIONALE ENSEMBLE MODERN AKADEMIE | Gavin Bryars | Jack Body | Karlheinz Stockhausen | Peteris Vasks | Gustav Mahler | Olivier Messiaen | Wolfgang Rihm | Johannes M. Staud 20.00 Dom St. Jakob Innsbruck | DIE HIMMLISCHE STADT | WINDKRAFT | LETTISCHER RADIO-CHOR | JUGENDCHOR DER MUSIKSCHULE INNSBRUCK | KASPER DE ROO - DIRIGENT | Sofia Gubaidulina | Evis Sammoutis UA | Arvo Pärt | Thomas Daniel Schlee mo 17.9. 20.00 Aula Paulinum Schwaz | ENSEMBLE RECHERCHE | RUDOLF GUCKELBERGER - SPRECHER | SUSANNE FRITZ | LESUNG | SPRECHERIN | Cornelius Schwehr di 18.9. 20.00 Kirche St. Martin Schwaz | ENSEMBLE RECHERCHE | Wettbewerb Recherche | Marios Joannou Elia | Björn Raithel | Fausto Tuscano | Hugues Dufourt | Ivan Fedele | Jonathan Harvey mi 19.9.

20.00 O-Dorf | INTERNATIONALE ENSEMBLE MODERN AKADEMIE | MICHAEL GIELEN -DIRIGENT | WOLFGANG RIHM - COMPOSER IN RESIDENCE | Wolfgang Rihm | Arnold Schönberg | Michael Gielen do 20.9. 20.00 Kirche St. Martin Schwaz | QUARTETT BENAIM | Pierre Boulez | John Cage | ARDITTI QUARTET | Elliott Carter | Georg Friedrich Haas UA | Wolfgang Rihm fr 21.9. 20.00 O-Dorf | DISSONART | VLADIMIROS SYMEONIDIS -DIRIGENT | Yiani Christou | Georges Aperghis | Dimitri Papageorgiou | Panayiotis Kokoras | Antonis Anissegos | Yannis Kyriakides 22.00 Yannis Kyriakides sa 22.9. 18.00

Kirche St. Martin Schwaz BOZZINI QUARTET | Ernst Albrecht Stiebler UA | Walter Schweiger |George Crumb | Mark Randall Osborn | GESPRÄCH - DAS ANDERE QUARTETT Heinz Klaus Metzger, Clemens Merkel, Walter Levin und Reinhard Schulz (UA = Uraufführung)

Klangspureng. 1 | Eacke Ullreichstr. 8a | A 6130 SchwazT +43-5242-73582 | F +43-5242-73582-20 | [email protected] Fo

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staud

dem Satz: „Im Grunde war es viel-leicht nur ein Versuch, für dieDauer des Erklingens den Eindruckzu erwecken, im Erzeugen und Bilden neuer Leben und Formen eifriger und schneller zu sein, alsdie Zeit im Zerstören.“ Klaus Geitelschrieb nach der Premiere: „Her-aussprang eine Komposition von20-minütiger Dauer, für nichtweniger als 101 Musiker niederge-schrieben. Ihre Uraufführung errang sich einhelligen, stürmischaufdrehenden Beifall.“ Das Klavierstück Peras bildet mitApeiron eine Einheit, es ist „wie diekomplementäre Seite der gleichenMedaille angelegt“ (Staud) undkommt am 13. Sep. in Innsbruck(Ueli Wiget) als Teil eines StaudPorträts zur Aufführung. Dort ste-hen auch die österreichische Erstaufführung beider Suites ausder Oper Berenice sowie das TrioSydenham Music am Programm.Wie bei der Hamburger Urauffüh-rung der Suites am 31. Mai dirigiertFranck Ollu das Ensemble Modern.Das für Flöte, Viola und Harfe be-setzte Trio (Uraufführung am 15.Juni in Aldeburgh/GB) wird am 16. Sep. von Mitgliedern der Inter-nationalen Ensemble Modern Aka-demie aufgeführt.

STAUD

Neue Leben

und Formen

Das Tokyoter Festival Music Today21 hat die japanische Erstauffüh-rung von Johannes Maria StaudsApeiron. Musik für großes Orchesterangesetzt. Dieses auf Anregungvon Sir Simon Rattle im Auftrag derBerliner Philharmoniker entstande-ne, 2005 uraufgeführte Werk wirdam 4. Sep. vom Tokyo MetropolitanSymphony Orchestra interpretiert.Es dirigiert Tetsuji Honna. Staud be-endet seinen Einführungstext mit

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festivals

Morton Feldman Neither Staatstheater Stuttgart 2004

FESTIVALS

Music Today 21

Das Sommerfestival Music Today21 der Suntory Music Foundation inJapan feiert sein 20-jähriges Beste-hen mit einer Spezialserie von Kon-zerten internationaler, zeitgenössi-scher Musik. Neun Werke, von vor-wiegend europäischen Komponi-sten, werden in der Suntory Hall inTokyo zum ersten Mal aufgeführt.Unter ihnen sind Johannes MariaStaud, Vykintas Baltakas, DavidSawer und Mauricio Sotelo. (De-tails s. S.10, S. 15, S. 20)

Ostrava Days

1999 gründete der tschechischeKomponist und Dirigent Petr Kotikdas Ostrava Center for New Musicin Ostrava/CZ. Heuer im Augustfinden zum 4. Mal die Ostrava

Days, eine Lernplattform für junge,aufstrebende Komponisten mitVorlesungen, Meisterklassen undKonzerten, statt. Kotik hat Werkejener Komponisten aufs Programmgesetzt, mit denen er sein Lebenlang selbst gearbeitet hat, wie z. B.Morton Feldman und KarlheinzStockhausen. Einer der Höhepunk-te des Festivals wird zweifelsohnedie Aufführung von Feldmans ein-aktiger Oper Neither nach einemText von Samuel Beckett sein, diebeim letzten Konzert am 1. Sep. mitdem Janácek Philharmonic Orche-stra unter Peter Rundel präsentiertwird. Weiters am Programm: Feld-mans Cello and Orchestra undPeter Kolmans 3 Klavierstücke zumGedächtnis Arnold Schönbergs. DasMelos Ethos Ensemble führtLadislav Kupkovics Das Fleisch desKreuzes (1962) auf, ein 16-minüti-ges Werk für Posaune und 10Schlagzeugspieler. Stockhausen istmit Klavierstücke 1–4 und Zeit-maße für 5 Holzbläser vertreten.(Details: www.ocnmh.cz)

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pärt /borisova-ollas

PÄRT

Baltic Star

2004 rief Russland die Auszeich-nung „Baltic Star“ ins Leben undvergibt diese jährlich an Kultur-und Kunstschaffende, die sich be-sonders um die baltische Regionverdient gemacht haben. Zu denPreisträgern vergangener Jahrezählen u. a. Regisseur Andrzej Wajda,Choreograf John Neumeier, Krzysz-tof Penderecki und FilmregisseurAki Kaurismäki. Der Baltic Star 2007wurde Arvo Pärt zuerkannt und wirddem Komponisten im Oktober inSt. Petersburg übergeben.Als estnischer Beitrag zum FestivalEuropalia.Europa – das nunmehrein gesamteuropäisches Festivalder 27 Mitgliedsstaaten ist – finden3 Konzerte in Belgien mit Werkenvon Pärt unter der Leitung von An-dres Mustonen statt: Am 13. Nov. inBrüssel, am 14. Nov. in Marche-en-Famenne (Für Lennart, Ein Wall-

fahrtslied, Da Pacem Domine) undam 15. Nov. in Antwerpen (Te Deum).

BORISOVA-OLLAS

Ein Fest für

Aug und Ohr

Das Manchester International Festival eröffnete am 29. Juni seineerste Ausgabe mit Victoria Boriso-va-Ollas’ Musiktheater The GroundBeneath Her Feet, nach demRoman von Sir Salman Rushdie. EinRiesenerfolg für alle Beteiligten:Mike Figgis fügte der Musik miteigens dafür gedrehtem Filmmate-rial eine kongeniale visuelle Kom-ponente hinzu. Dem SchauspielerAlan Rickman flogen – wie nichtanders erwartet – alle Herzen zu.Mark Elder leitete das Hallé Orche-stra. Nächste Aufführung im Mai2008 in Stockholm.

Victoria Borisova-Ollas The Ground Beneath Her FeetManchester 2007

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birtwistle / sawer / patterson

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BIRTWISTLE

Cortege

Nach der triumphalen Urauffüh-rung von Sir Harrison BirtwistlesCortege bei der Wiedereröffnungder Royal Festival Hall (s. Newslet-ter 3/2007) wird das Werk als näch-stes am 23. Nov. von der musik-Fabrik in Köln aufgeführt. AndrewClements kommentierte in TheGuardian: „Die Folge von Instru-mentalsolos war virtuoser undkam besser zur Geltung, dennochbleibt ein kollektiver Zusammen-halt bestehen“. Michael Churchschrieb in The Independent: „Wenndie 1. Version schon wie schwelen-de Glut war, gleicht die jetzigewohl einem Leuchtfeuer“.

SAWER

Tokyo Festival

David Sawers Rebus wird am 7. Sep.beim Music Today 21 Festival inTokyo zum ersten Mal in Japan auf-geführt. Yasuaki Itakura dirigiertdie Tokyo Sinfonietta in der SuntoryHall. Seit der Uraufführung 2004 inKöln wurde das Werk in Essen undLondon gespielt.„Rebus ist gleichzeitig ein visuellesRätsel und ein gewitztes Spiel vonnotierten Mustern, Rhythmen undHarmonien” (The Telegraph,

Matthew Rye); „Rebus war wie eineausgeweidete Version von RavelsLa Valse, ständig neckte es uns mitFragmenten in Tanzrhythmen.”(The Sunday Times, Paul Driver).

PATTERSON

Canterbury

Psalms

Als Teil der Feiern zu Paul Patter-sons 60. Geburtstag wird Canter-bury Psalms neuerlich in Canterburyaufgeführt. Patterson schrieb dasWerk 1980 während seiner Zeit alsSouth East Arts’ Composer-in-Resi-dence an der King's School in Canterbury und widmete es AlanRidout. Es besteht aus drei Sätzen,die Texte sind den Psalmen 97, 121und 148 entnommen. Das Konzertfindet am 20. Okt. in der King’sSchool statt, Michael Lewis diri-giert das Canterbury Orchestra.

David Sawer

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boulez

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BOULEZ

Französische

Edelsteine

Dass Komponisten nicht immer diebesten Dirigenten ihrer eigenenWerke sein müssen, zeigt die Musikgeschichte. Bei Pierre Boulezliegt der Fall aber anders.Wer ihn jebei Proben oder im Konzert erlebthat, wird bestätigen können, wiebezwingend er Emotionalität undStruktur in seinem eigenen Schaffenzum Strahlen bringen kann. Musik,die wie ein Edelstein leuchtet.Gleich in mehreren Städten wirddies nun zu erfahren sein. PierreBoulez dirigiert das Ensemble Modern Orchestra in Paris, Frank-furt, Berlin, Essen und Baden-Baden. Auf dem Programm stehenseine Notations I-V und VII, die aufkleine Klavierstücke aus dem Jahr1945 zurückgehen: Keimzellen, aus

denen Großes gewachsen ist. InParis (Ensemble Intercontempo-rain) und Essen (Lucerne FestivalAcademy Ensemble) wird Boulezauch Le Marteau sans maître diri-gieren. Jenes Werk also, das einstIgor Strawinsky so begeisterte.Ebenfalls im Repertoire angekom-men sind beide Dérive-Fassungen,gewonnen aus Material, das ur-sprünglich für Répons erfundenwurde. Dérive I wird in London(17.10.) und Essen (25.10.), Dérive IIin Amsterdam (2.10., Reinbert deLeeuw) aufgeführt.Boulez’ enge Beziehung zum LucerneFestival, wo er eine eigene Akade-mie leitet und an internationaleStudenten seine Erfahrungen wei-tergibt, findet auch heuer wiederseinen Niederschlag. Auf dem Pro-gramm stehen sur Incices, Dialoguede l'ombre double und Le Marteausans maître (4.9., Dir: Jean Deroyer).

Pierre Boulez und Luciano Berio

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stockhausen /krauze

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STOCKHAUSEN

Eintrittskarte

zur Neuen Musik

Die Zeit beschrieb kürzlich in derSerie „100 Klassiker der ModernenMusik“ Karlheinz StockhausensGruppen als „Eintrittskarte zurNeuen Musik, aber auch als Dauer-billet für die Szene“. Stockhausensrevolutionäres Werk, das drei Or-chester separat im Konzertsaal pla-ziert, verbindet die Parameter derPosition mit denen der Tonlage,Dauer, Intensität und Timbre. Beim

Lucerne Festival wird Gruppenzweimal, vom Lucerne Festival Academy Orchestra, dirigiert vonPierre Boulez, Jean Deroyer undPeter Eötvös, und auch von denTeilnehmern der Dirigier-Meister-klassen präsentiert. Kreuzspiel fürOboe, Bassklarinette, Klavier unddrei Schlagzeugspieler wird vomEnsemble Intercontemporain unterSusanna Mälkki am 7. Nov. in Parisaufgeführt. Mehr Details: www.uni-versaledition.com/stockhausen

KRAUZE

Arabesque

in Hongkong

Der polnische Komponist und Pia-nist Zygmunt Krauze (geb. 1938)gilt als Vertreter des sogenanntenUnismus, eine Ästhetik, die grund-sätzlich ohne dramatische Konflik-te oder wesentliche Kontraste aus-kommt, in der aber trotzdem „vielefeine und subtile Dinge passieren“.Die Inspiration dazu kommt vompolnischen Maler Wladyslaw Strze-minski (1893–1952). Krauze selbstwird am 30. Nov. in der Academy ofPerforming Arts in Hongkong seinWerk Arabesque für Klavier undKammerorchester (1984) zur chine-sischen Erstaufführung bringen.

Karlheinz Stockhausen

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kagel / kelemen / ligeti

KAGEL

Inspiration

Beethoven

Der absichtsvolle Bruch mit Hörer-wartungen war schon immer einMarkenzeichen von MauricioKagel. In Ludwig van hat sich der seit1957 in Köln lebende Komponistnichts weniger als eine „drastischeErweiterung der Collagetechnik“vorgenommen. Beethovens Kam-mermusik dient als alleinige Klang-quelle, sie ist ausschließlicher Aus-gangs- und Endpunkt. Diese Hom-mage ist am 1. Okt. in Mailand (Divertimenti Ensemble) zu hören.Am 11. Okt. kommt es bei der Bien-nale di Venezia zu einer Auffüh-rung von Kantrimiusik.

KELEMEN

Funkelnde

Sicherheit

Erst vor kurzem wurde der kroati-sche Komponist Milko Kelemen(geb. 1924) mit dem KulturPreis Eu-ropa 2007 ausgezeichnet. Ein wich-tiges Prinzip seines Wirkens ist dasBestreben, die Komplexität NeuerMusik transparenter zu machen.Die Konzertanten Improvisationenfür Streichorchester wurden 1955

bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt: „Eine Musik voll aggressiven Temperaments undeiner funkelnden Sicherheit, nichtzuletzt in den schnippischenSchlüssen“ (Berliner Zeitung). DieSinfonietta Wuppertal interpretiertdas Werk am 15. Sep. in der Wup-pertaler Lutherkirche.

LIGETI

Musikalische

Labyrinthe

Mit der Uraufführung des Orche-sterstücks Apparitions beim KölnerWeltmusikfest der IGNM 1960 rückten Person und Werk von György Ligeti erstmals in denBrennpunkt neuerer Musikge-schichte. Er realisierte hier weitverzweigte, mit Klängen und zar-ten Geräuschen ausgefüllte musi-kalische Labyrinthe, wie man sievorher noch nicht gehört hatte.Das Werk wird am 15. Sep. in Lilleaufgeführt. Gleich mehrere Auf-führungen erfährt Ligetis KlassikerAtmosphères, u. a. bei den BBCProms (4. Sep.) mit den WienerPhilharmonikern unter Daniel Barenboim.

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berio / schnittke

Concerto für 2 Klaviere und Orche-ster sowie Formazioni für Orche-ster. U. a. zu hören sind Chemins Iund IIb, Recital, Call und Sinfonia.

SCHNITTKE

Nur gefälscht

Alfred Schnittke sagte anlässlichder Uraufführung seines populä-ren Orchesterwerkes (K)ein Som-mernachtstraum, dass „alle Anti-quitäten in diesem Stück von mirnicht gestohlen, sondern gefälschtwurden“ (9.–10. Sep. Hamburg,NDR SO, Christoph von Dohnányi).Das 3. Streichquartett markierteeinen Wendepunkt im SchaffenSchnittkes. Vollintegrierte musika-lische Zitate ersetzten nunmehrdie stilfremden Collagen. PeterMannings Streichorchesterfassungwird am 21.–22. Nov. vom BBC SOfür den Rundfunk aufgenommen.

BERIO

Aufgehobene Zeit

Peter Ruzicka entdeckte im umfang-reichen Oeuvre von Luciano Berioein in Konzerten selten gehörtesMeisterwerk für Orchester: Bewegung(1971, 11’). Berio selbst beschreibt esals „ein Stück, bei dem sich im In-neren einer gleichförmigen Tonreihevon bestimmtem Charakter ganzallmählich Unruhe ausbreitet. Schonnach relativ kurzer Zeit ... kann dabeiein Bild von Bewegung inmitteneines Zustands ‚aufgehobener Zeit’entstehen“. Peter Ruzicka dirigiertBewegung am 12. Okt. in Peking mitdem China Philharmonic Orchestraund am 21. Nov. bei Wien Modernmit den Wiener Symphonikernzum ersten Mal in Österreich.Wien Modern 07 (s. S. 13) präsen-tiert Berio als einen der Hauptkom-ponisten des Festivals mit zweiweiteren österr. Erstaufführungen:

China Philharmonic Orchestra

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feldman /liszt - dupré

salutarem undam“, der aus derOper Der Prophet von Meyerbeerstammt, auf das Programm. DiesePropheten-Fuge, wie Liszt sie nannte,gehört zu den beeindruckendstenWerken der Orgelliteratur welt-lichen Charakters. Marcel Dupré(1886–1971), einer der größten Organisten des 20. Jahrhunderts,schuf eine Orchesterfassung dieserPropheten-Fuge, die als verschollengalt und erst kürzlich wiedergefun-den wurde. Diese Fassung für Orgelund Orchester wird am 23. Sep. inMerseburg/D, wo 1855 auch die Ur-aufführung des Solowerkes statt-fand, aufgeführt. Mehr Info:www.merseburger-orgeltage.de

FELDMAN

Meditativ

und zeitlos

Vor 20 Jahren (1987) ist MortonFeldman in New York gestorben.Seine unverwechselbare Klang-sprache versetzt den Zuhörer zu-weilen in meditative Versunken-heit und erzeugt das Gefühl vonZeitlosigkeit. Seine einzige OperNeither (für Sopran und Orchester)gehört zu den faszinierendstenWerken des Musiktheaters des 20.Jahrhunderts. Die konzertante fran-zösische Erstaufführung findet am22. Sep. im Rahmen des Festival d’Automne statt. Neither stehtauch in Frankfurt (21. Sep.) und Ost-rava/CZ (1. Sep.) am Programm.

FRANZ LISZT / MARCEL DUPRÉ

Wiederentdecktes

Orgelkonzert

Franz Liszt wurde beauftragt, fürdie Einweihung der neuen Orgelvon Heinrich Ladegast im Dom vonMerseburg eine Fantasie über dasMotiv B-A-C-H zu verfassen. Lisztschaffte es jedoch nicht, das Werkrechtzeitig fertig zu stellen undsetzte als Ersatz seine Fantasie undFuge über den Choral „Ad nos, ad

Merseburger Dom,Orgel von Heinrich Ladegast

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martin

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MARTIN

Ein anderer

Tristan

„Ein anderer Tristan“, so nannte1948 der Kritiker der Zeitung NeuesÖsterreich Frank Martins Le vinherbé (Der Zaubertrank) anlässlichder szenischen Uraufführung die-ses weltlichen Oratoriums bei denSalzburger Festspielen. Die Urauf-führung der konzertanten Versionfand sechs Jahre zuvor in Zürichstatt. In seiner über 60-jährigenGeschichte hat Le vin herbé (nachJoseph Bédiers Roman Tristan undIsolde) unzählige konzertante Auf-führungen und viele szenischeUmsetzungen erfahren. Als Kam-meroper war sie in den letzten Jah-ren in Zürich, Paris und Berlin zu er-leben. Nun hat die RuhrTriennaleWilly Decker eingeladen, seine Vi-sion auf die Bühne zu stellen (mit

Friedemann Layer und der JungenDeutschen Philharmonie in der Ge-bläsehalle Duisburg, Premiere am2. September).

In seiner Einführung zur Urauffüh-rung der vier symphonischen Etu-den Les quatres éléments 1964 inGenf nannte es der Widmungsträ-ger Ernest Ansermet „ein königli-ches Geschenk“. Er meinte, dieMusik würde neue Aspekte vonMartins schöpferischer Begabungbeleuchten und die wilde Natur inNorwegen und Island widerspie-geln. Leon Botstein und sein Ameri-can Symphony Orchestra habensich nun des Werks angenommen(New York, 18. Nov.).

Das Stadttheater Bern am 27. Okt.zeigt eines von Martins meist ver-tanzten Werke, Petite SymphonieConcertante, in der Choreographievon Hans van Manen.

Frank Martin Le vin herbé RuhrTriennale 2007 (Willi Decker, Regisseur)

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weill / krenek

Kurt Weill Der Silbersee Wexford Opera 2007

WEILL

Der Silbersee

in Wexford

Für die Eröffnung des WexfordOpera Festivals 2007 in Südirlandfiel die Wahl des künstlerischenLeiters David Agler auf Kurt WeillsDer Silbersee. Unter der Regie vonKeith Warner und in der revidiertenÜbersetzung des britischen Komi-kers Rory Bremner wurde die Operim Park von Johnstown Castle prä-sentiert. Einfach, aber wirkungsvollinszeniert, warfen die Hauptrollendes Severin, Olim und Fennimoreein positives Licht auf die ausge-zeichnete Regie und den zeitlosenWitz der Übersetzung. Die böseFrau von Luber wurde von dergroßartigen britischen Seifenoper-Schauspielerin Anita Dobson dar-gestellt, die auf der Bühne in sehrausgefallenen Kostümen das

Kommando führte, während derDirigent Tim Redmond den Erfolgder Produktion komplettierte.

KRENEK

Tarquin - Auf-

stieg und Fall

1940 schrieb Ernst Krenek seineKammeroper Tarquin, über denAufstieg und Fall eines Diktators,der an seiner Überheblichkeit zu-grunde geht. Die Oper wurde 1950in Köln uraufgeführt und erhieltkürzlich (22. April) ihre sehr erfolg-reiche österreichische EA durch dasOpernstudio der Anton BrucknerUniversität Linz im Rahmes desErnst Krenek Festivals. Der griffigeOpernstoff wurde von Krenek mitZwölftontechnik umgesetzt. DasWerk fordert von den Sängern Höchstleistungen.

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martinu / kodály

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MARTINU

Große Energie

und Wärme

Beeindruckt vom Freskenzyklus „DieLegende vom Wahren Kreuz“ vonPiero della Francesca, die BohuslavMartinu 1954 in Arezzo/I bewun-derte, komponierte er Fresken fürOrchester und widmete das WerkRafael Kubelik, der es 1955 in Salz-burg mit den Wiener Philharmoni-kern uraufführte. Es besticht durch„große Energie und Wärme“, ver-mittelt den „Frieden und die Farbe“der Fresken und das Staunen desBetrachters. Das PhilharmonischeOrchester Augsburg interpretiertes am 24. und 25. Sep., das Orque-sta Sinfonica de Bilbao am 22. und23. Nov.

KODÁLY

Evergreens

1882 geboren, verbrachte ZoltánKodály acht Jahre seiner Kindheit(1885-1892) in Galánta, wo seinVater als Bahnhofsvorsteher ange-stellt war. Die Volkslieder, die er da-mals gehört hat, verarbeitete er1933 in einem Werk, das denNamen dieses nordungarischenStädtchens (seit 1920 in der Slowa-kei) für immer im musikalischenBewusstsein der Welt verankerthat. Die Tänze aus Galánta wieauch die Marosszéker Tänze (eineVerarbeitung siebenbürgischerVolksweisen) sind vom Konzert-repertoire nicht mehr wegzuden-ken. Erstere sind demnächst in Köln (2.9.), Luzern (8.9.) und London(4.9. und 30.11.), aber auch in Stock-holm (12.9.), Zürich (19.–21.9.) undBrüssel (21.9.) zu hören.Die Marosszéker Tänze werden am16. Nov. in Rotterdam gespielt.

Mark Elder dirigiert den PsalmusHungaricus in Manchester am 14.Okt., am gleichen Tag leitet HorstMeinardus eine Aufführung des TeDeum in Köln.

Piero della FrancescaDie Legende vom Wahren Kreuz

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bartók

BARTÓK

Szenisch und

konzertant

Béla Bartók hat eine einzige Operund zwei Ballette komponiert –alle drei haben nicht nur die Büh-nen, sondern auch die Konzertpo-dien erobert. Seine Musik hat dieKraft, die Hörer ohne visuelle Ele-mente, ohne das Erzählen einer„Geschichte“ direkt anzusprechen.Bilbao zeigt Herzog Blaubarts Burgunter der Leitung Juanjo Menas ab22. Sep., Barcelona hat sie mit Pariskoproduziert (Regie: La Fura delsBaus, Dirigent: Josep Pons, Premie-re: 2. Nov.). Christoph König diri-giert eine konzertante Aufführungin Porto am 8. Sep.Der wunderbare Mandarin wird inden nächsten drei Monaten inneun Städten zu hören sein, in Luzernetwa unter Pierre Boulez, in Berlin

unter Sir Simon Rattle, in München,Luxemburg, Tallinn und Brüssel mitAndrey Boreyko am Pult.Michael Gielen leitet die Auffüh-rungen in Freiburg und Mannheim,Vassily Sinaisky in Rotterdam.Stefan Asbury dirigiert am 30. Nov.die 2. Suite aus Der holzgeschnitztePrinz, es spielt die Dresdner Phil-harmonie. Daniel Barenboim hatdie Leitung seiner StaatskapelleBerlin Gustavo Dudamel überlas-sen, um als Solist im 1. Klavierkon-zert aufzutreten (16. und 17. Sep.in Berlin). Beide Künstler werdenauch in Luzern zu hören sein, unterMitwirkung der Wiener Philharmo-niker (10. Sep.).Als Dirigent leitet Barenboim die-ses Orchester am 4. Sep. in Londonund am 8. Sep. in Luzern. Am Pro-gramm steht Musik für Saitenin-strumente. Lawrence Foster inter-pretiert das Werk am 18. Sep. imThéâtre des Champs-Élysées.

Béla Bartók Herzog Blaubarts Burg Long Beach Opera 1999

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szymanowski /braunfels

Wie kleine Juwelen muten die Lieder des verliebten Muezzin(1934) an. Dieses und eine Reiheweiterer Werke von impressionisti-schem Farbenreichtum sind dasResultat von Szymanowskis ausge-dehnten Reisen in den Mittelmeer-raum, die ihn zu intensiven Studienmediterraner und islamischer Ge-schichte und Kultur anregten.Aleksandra Zamojska interpretiertden Muezzin am 29. und 30. Sep.mit dem Berliner Konzerthausor-chester unter Lothar Zagrosek.

BRAUNFELS

Sakrale

Entdeckung

Walter Braunfels zählte nebenFranz Schreker und Richard Strausszu den herausragenden deutschenOpernkomponisten seiner Zeit (u .a.Die Vögel). Berühmte Dirigentenbrachten seine Kompositionen zurAufführung, so etwa Bruno Walter,Wilhelm Furtwängler und OttoKlemperer.Erst seit den 1990er Jahren erinnert man sich auch wieder seines spätromantischen, sakralenSchaffens. Neben der GroßenMesse (1926) ist hier vor allem dasTe Deum (1920/21) zu nennen, dasnun in Köln von Markus Stenz unddem Gürzenich Orchester aufge-führt wird (25., 26. und 27. Nov.).

SZYMANOWSKI

Kleine Juwelen

Das Teatr Wielki in Poznan/PL be-reitet für den 15. Sep. einen Ballett-Abend ausschließlich mit Werkenvon Karol Szymanowski vor: alsGrundlage für die tänzerischenAusdrucksformen haben die Cho-reografen u. a. die schwebende In-tensität der ekstatischen Mythenfür Violine und Klavier (1915) unddie Stimmungen und Timbres vonNotturno und Tarantella für Violineund Klavier (1915) gewählt. WeitereAufführungen: 16., 30. Sep. und 18.Nov.

Jean-Léon Gérôme Der Muezzin 1866

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berg / schreker

Alban Berg Wozzeck Wiener Staatsoper 2005

BERG

Il ritorno

di Wozzeck

Am 3.11.1942 fand im Teatro Realedell’Opera in Rom die italienischeEA von Alban Bergs Oper Wozzeckstatt. Die Vorbereitungen für dieseAufführung – mitten im Krieg – riefensogar Mussolini auf den Plan, deroffensichtlich Hitler anrief, um ihmanzukündigen, dass er die Absichthabe, diese Oper von „sozialemMitgefühl“ aufführen zu lassen.Der Direktor der UE, Alfred Schlee,schrieb nach der Premiere an BergsWitwe Helene: „Die Sänger über-trafen alle Erwartungen. Ich konn-te kaum glauben, dass die Italienerden Stil so gut trafen“. 65 Jahrespäter kehrt Wozzeck an das Teatrodell’Opera (der aktuelle Name) zu-rück, in einer Produktion von Gian-carlo Del Monaco unter Gianluigi

Gelmetti (ab 19. Okt.).In Berlin dirigiert Michael GielenDer Wein, mit der Sopranistin AnjaKampe und der Staatskapelle Ber-lin (26. und 27. Nov.). Mehr Info:www.universaledition.com/berg

SCHREKER

Tönende Sphären

Von seinem Titel und den formalenAspekten her ist Franz SchrekersKammersymphonie eines seinerwenigen Werke, die den Kriterien„absoluter Musik“ entspricht. Dochbei genauerer Betrachtung ist diethematische Verwandtschaft zuseiner Oper Die Gezeichneten un-überhörbar. Auch Schrekers unvoll-endete Oper Die tönenden Sphären(1915) stand gewiss Pate. Die FinninSusanna Mälkki, die neue Chefdiri-gentin des Ensemble Intercontem-porain, dirigiert das Werk am 7.Nov. in Paris (Cité de la musique).

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webern / hauer

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WEBERN

Zur Grenze

des Abstrakten

Henri Pousseur erstellte 1984 eineFassung für kleines Ensemble vonAnton Weberns Passacaglia. In derPassacaglia für Orchester ent-wickelte Webern bereits 1908 einedifferenzierte, nur der kompositori-schen Konsequenz dienende Or-chestersprache fernab vom spätro-mantischen Klangrausch. WährendPierre Boulez die Passacaglia mitdem Orchestre de Paris am 28.11. inParis dirigiert, bringt Peter Keuschnigmit seinem Ensemble Kontrapunktedie kleine Fassung am 8. Okt. inWien zur Aufführung.

Die 1. Kantate für Sopran, gemisch-ten Chor und Orchester op. 29(1939) gehört zu den subtilstenWerken Weberns, wollte er doch„einen Klang erzielen, wie er mirmannigfaltiger vielleicht noch nievorgeschwebt ist“. Die Kantate lei-tet seine letzte Schaffensperiodeein, in der er bis zur Grenze des Ab-strakten gelangt. Die SinfoniettaRiga interpretiert das Werk am 20.Sep. unter Normunds Sne.

HAUER

Asketischer

Vordenker

Josef Matthias Hauer (1883-1959)ist ein Sonderfall der Musikge-schichte. Der österreichische Kom-ponist entwickelte noch vor ArnoldSchönberg (der ihn schätzte!) seineeigene Zwölftonmusik, blieb in sei-nem Schaffen aber im Grundeohne Vorläufer oder Nachfolger:ein Asket und Denker, erfüllt vonden Weisheitslehren des altenChina. Gerade sein Faible für fern-östliche Philosophie macht ihnauch heute wieder aktuell. Die Re-consil Sinfonietta führt nun inWien unter Roland Freisitzer seinKonzert op. 55 auf (7. Okt.).

Josef Matthias Hauer

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zemlinsky /schönberg

ZEMLINSKY UND SCHÖNBERG

Athen entdeckt

Zemlinsky und

Schönberg

Der Dirigent Nikos Tsouchlos, In-tendant des Megaron Konzertsaalsin Athen, hat sich zum Ziel gesetzt,sein Publikum mit Meisterwerkender Opernliteratur des 20. Jahrhun-derts, die in Griechenland noch nielive zu erleben waren, bekannt zumachen. Ihm ist etwa die griechi-sche Premiere des Wozzeck (1995)und der Lulu (2005) zu verdanken.

Unter seiner Leitung kommt esnun zur griechischen Erstauffüh-rung von Arnold Schönbergs Er-wartung gekoppelt mit AlexanderZemlinskys Der Zwerg (Premieream 23. Okt.). Solistin in SchönbergsMonodram ist Inga Nielsen; dieHauptrollen in Der Zwerg singenMarlis Petersen und Boiko Zvetan-ov (Regie: Eike Gramss, Bühnenbildund Kostüme: Gottfried Pilz). Esspielt das Orchester des PragerRundfunks.

Schönbergs Gurre-Lieder werdenam 2. Sep. in Brüssel (Dir: MarkWigglesworth) und am 19. Sep. inHelsinki (Esa-Pekka Salonen) ge-spielt. Daniel Barenboim dirigiertdie Vier Orchesterlieder op. 22 am29. und 30. Sep. mit Katharina

Kammerloher und der StaatskapelleBerlin.

Zemlinskys Der Zwerg wird auch ander Frankfurter Oper zu sehen sein(mit Barbara Zechmeister undPeter Marsh in den Hauptrollen),zusammen mit Eine florentinischeTragödie (Solisten: Yves Saelens,Tom Fox, Claudia Mahnke; Dirigent:Friedemann Layer; Regie: Udo Samel;Bühne: Tobias Hoheisel; Premiere:27. Okt.).James Conlon dirigiert die Florenti-nische Tragödie in Dresden am 26.,28. und 29. Okt. und Ryusuke Numajiri leitet eine Zwerg-Auffüh-rung am 25. Nov. in Shiga/J.

Arnold Schönberg ErwartungLa Fenice 2007

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mahler

MAHLER

Dauerbrenner

Gustav Mahler

Aus den zahlreichen Aufführungenvon Gustav Mahlers 1. Symphonieragt jene mit dem venezolanischenSenkrechstarter Gustavo Dudamelheraus, der am 10. Sep. in Luzernerstmals die Wiener Philharmoni-ker dirigieren wird. Dasselbe Orchester spielt Mahlers am mei-sten aufgeführtes Werk auch unterGeorges Prêtre in Wien (9. Nov.),Luxemburg (15. Nov.) und Dort-mund (17. Nov.). Christoph Eschen-bach dirigiert die „Erste“ in Paris(10. und 11. November).

Die 2. Symphonie erklingt u. a. inDresden (2.11., Dir: Fabio Luisi) undin Köln unter Franz Welser-Möst(27.10., Cleveland Orchestra).

Die 4. Symphonie kommt u. a.unter Ingo Metzmacher in Berlin(17. und 18.9.) zur Aufführung.Rafael Frühbeck de Burgos hat sichdie umfängliche 8. Symphonie fürDresden vorgenommen (8. und9.9.). Die 9. Symphonie spielt dasOrchester des StaatstheatersDarmstadt (7. und 8.10.).Das Klagende Lied erfährt eine pro-minente Aufführung in London:Vladimir Jurowski dirigiert die 3-sätzige Urfassung (19.9., LondonPhilharmonic Orchestra).

Auch Das Lied von der Erde erklingtin der Interpretation zweier Spitzen-orchester: Berliner Philharmoniker,Dir: Sir Simon Rattle, Ben Heppner,Thomas Quasthoff (1. und 3. Nov.,Berlin); Wiener Philharmoniker,Dir: Daniel Harding, Angelika Kirch-schlager, Rolando Villazón (21.10.,Wien).

Die Chorbearbeitung Die zweiblauen Augen aus Lieder eines fah-renden Gesellen erklingen am 2.Sep. in Stuttgart (KammerchorSaarbrücken) und zwei Mal inPolen (8.9., Olesnica; 9.9., Wroclaw,Rias Kammerchor).

Gustav Mahler

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bezugspunkt mahler

Bezugspunkt

Mahler

Viele UE Komponisten haben inihrem Schaffen Bezug auf GustavMahler genommen. Die angeführ-ten Werke mögen Ihnen eine Hilfefür spannende Konzertprogrammefür die Mahler-Jahre 2010/11 sein.

Mit seiner 5-sätzigen Sinfonia füracht Singstimmen und Orchester,geschrieben 1968/69, hat LucianoBerio ein Hauptwerk des 20. Jahr-hunderts geschrieben. Das zentraleScherzo basiert dabei auf demScherzo von Gustav Mahlers

2. Symphonie, das als eine Art Foliedient, vor deren Hintergrund Mu-sikfragmente von 17 Komponistenzitiert werden.

Auch das 1981 komponierte Brat-schenkonzert „... den Impuls zumWeitersprechen erst empfinge“(Musik für Viola und Orchester)von Peter Ruzicka kreist um dieMusik Gustav Mahlers. Teile derKomposition nehmen Bezug aufEntwürfe und Skizzen zum erstenSatz der 9. Symphonie.

Kurt Weills Kantate Der Neue Orpheus ist ein expressionistisches,tonal freies Werk, in dem die sehrunterschiedlichen Stilelementevon Arie und Chanson vermischtwerden. Es enthält gleichzeitig pa-rodistische Anklänge an populäreund traditionelle Themen. DieMusik Gustav Mahlers schielt un-überhörbar um die Ecke.

Für Mahler war der um zwei Jahreältere Studienkollege Hans Rott(1858 - 1884) am Wiener Konserva-torium der „Begründer der neuenSymphonie“. Sein Pastorales Vor-spiel bietet denn auch genügendAnlass für einen neuen Blick aufdie Geschichte der spätromanti-schen Musik. Vor allem eine vonVogellauten und Haltetönen bestimmte Passage erinnert starkan die Naturszene in Mahlers 1. Symphonie.

Kurt Weill

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bezugspunkt mahler

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„Ich habe Karl Weigl immer alseinen der besten Komponisten dieseralten Generation betrachtet; einerderer, die die glanzvolle WienerTradition weiterführen.“ DieseWorte schrieb Arnold Schönbergim Juni 1938 in einem Empfeh-lungsschreiben über Karl Weigl(1881 - 1949). Die Rhapsodie zeigtden Mahler-Vertrauten (und dessenSolo-Korrepetitor) auf der Höheseines Könnens: spätromantischesKolorit eingebunden in eine virtuoseBeherrschung des Satzes.

Die Lyrische Symphonie (1922/23)ist Alexander Zemlinskys bekann-testes Werk. Auch deshalb, weilAlban Berg sich in seiner LyrischenSuite darauf bezog. Als eine Verbin-dung der Gattungen Lied und Sym-phonie ist die Lyrische Symphonievor allem Gustav Mahlers Lied vonder Erde verpflichtet. Im Zentrumdes Werks steht die Frage nachdem Verhältnis von Kunst undLeben und damit eine, wenn nichtdie Frage des Fin de siècle.

Wolfgang Rihm hat mit Mein Tod.Requiem in memoriam Jane S. fürSopran und großes Orchester(1988/89) ein in seiner Intimitätberührendes Werk geschrieben.Ausgangspunkt waren Gedichtevon Wolf Wondratschek als Reak-tion auf den Freitod einer Freundin.Die weit geschwungenen Kantile-nen und der schmerzlich-sehn-süchtige Tonfall wären ohne dieMusik Mahlers kaum denkbar.Rihms Abkehr ist ein Auftrag derJungen Deutschen Philharmonie,einen Prolog zu Gustav Mahlers 9. Symphonie zu schreiben.

Vally und Karl Weigl am Klavier

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haydn / janácek

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HAYDN

Down Under

Studenten des Sydney Conservato-rium of Music haben, unter der Leitung des aus Ungarn stammen-den Dirigenten Imre Palló, JosephHaydns dramma giocoso La veracostanza einstudiert. Vier Auffüh-rungen finden statt: am 15., 18., 20.und 22. September.Uraufgeführt wurde die dreiein-halbstündige Oper 1779 am Hof derEsterházys – noch im selben Jahrwurde das Aufführungsmaterial ineinem verheerenden Brand ver-nichtet. 1785 überredete der FürstJoseph Haydn, die Oper wieder inden Spielplan aufzunehmen. Zudiesem Zweck musste der Kompo-nist die Partitur rekonstruieren –ein Glücksfall für die Musikge-schichte. Die Universal Edition hatsechs Opern Joseph Haydns, her-ausgegeben von H. C. RobbinsLandon und Eva Badura-Skoda, ver-legt, darunter die erst 1977 urauf-

geführte Die reisende Ceres. EinHeft mit Besetzungsangaben undEinführungstexten ist auf Anfrageerhältlich.

JANÁCEK

Schlaue

Verkleinerung

Leos Janáceks Das schlaue Füchs-lein gehört zu seinen populärstenOpern. Um auch kleineren HäusernAufführungen zu ermöglichen, hatJonathan Dove 1998 eine Fassungfür 16 Instrumentalisten erstellt,welche die Farben, Kontraste undWirkung des Originals bewahrt.Janáceks wundervolle Klangweltkommt auch im Kammerensemblezur Geltung, denn der stets präsen-te Volkston macht das Werk nichtabhängig vom opulenten Orche-sterklang. Die Wiener Kammeroperproduziert nun die österreichischeErstaufführung ab 2. Okt.

Leos Janácek Das schlaue Füchslein Opernhaus Zürich 2006

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gedenktage

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2007

75. Todestag Eugen d'Albert † 03.03.193270. Geburtstag David Bedford * 04.08.1937

125. Geburtstag Walter Braunfels * 19.12.188260. Todestag Alfredo Casella † 05.03.194720. Todestag Morton Feldman † 03.09.198780. Geburtstag Michael Gielen * 20.07.1927125. Geburtstag Zoltán Kodály * 16.12.1882125. Geburtstag Gian Francesco Malipiero * 18.03.1882125. Geburtstag Joseph Marx * 11.05.188270. Geburtstag Gösta Neuwirth * 06.01.193760. Geburtstag Paul Patterson * 15.06.194750. Geburtstag Thomas Daniel Schlee * 26.10.195750. Todestag Othmar Schoeck † 08.03.1957

125. Geburtstag Karol Szymanowski * 06.10.188270. Todestag Karol Szymanowski † 29.03.193750. Geburtstag Julian Yu * 02.09.1957

2008

25. Todestag Cathy Berberian † 06.03.1983125. Geburtstag Alfredo Casella * 25.07.188390. Geburtstag Gottfried von Einem * 24.01.191870. Geburtstag Zygmunt Krauze * 19.09.193880. Geburtstag Gerhard Lampersberg * 05.07.1928

100. Geburtstag Olivier Messiaen * 10.12.190860. Geburtstag Nigel Osborne * 23.06.194860. Geburtstag Peter Ruzicka * 03.07.194875. Geburtstag R. Murray Schafer * 18.07.193370. Geburtstag Tona Scherchen * 12.03.193875. Todestag Max von Schillings † 24.07.193380. Geburtstag Karlheinz Stockhausen * 22.08.1928

100. Geburtstag Eugen Suchon * 25.09.1908125. Geburtstag Anton Webern * 03.12.1883

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gedenktage

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2009

50. Todestag George Antheil † 12.02.195975. Geburtstag Harrison Birtwistle * 15.07.193475. Todestag Frederick Delius † 10.06.193480. Geburtstag Edison W. Denisow * 06.04.1929

150. Geburtstag Joseph Bohuslav Foerster * 30.12.185990. Geburtstag Roman Haubenstock-Ramati * 27.02.191950. Todestag Josef Matthias Hauer † 22.09.1959

200. Todestag Joseph Haydn † 31.05.180950. Todestag Bohuslav Martinu † 28.08.195980. Geburtstag Henri Pousseur * 23.06.192975. Geburtstag Bernard Rands * 02.03.1934

100. Geburtstag Karl Scheit * 21.04.190975. Geburtstag Alfred Schnittke * 24.11.193475. Todestag Franz Schreker † 21.03.1934

100. Geburtstag Alfred Uhl * 05.06.190990. Geburtstag Roman Vlad * 29.12.191950. Todestag Eric Zeisl † 18.02.1959

2010

50. Todestag Hugo Alfvén † 08.05.196075. Todestag Alban Berg * 24.12.193580. Geburtstag Paul-Heinz Dittrich * 04.12.193080. Geburtstag Cristóbal Halffter * 24.03.1930

100. Geburtstag Rolf Liebermann * 14.09.1910150. Geburtstag Gustav Mahler * 07.07.1860

75. Geburtstag Arvo Pärt * 11.09.193580. Geburtstag Toru Takemitsu * 08.10.1930125. Geburtstag Egon Wellesz * 21.10.1885

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FRIEDRICH CERHA Aderngeflecht nach Gedichten von Emil Breisachfür Bariton und Orchestermusikprotokoll, RSO Wien, c. Friedrich Cerha, Georg Nigl, Bar06. 10. 2007 · Stefaniensaal Graz/A

Les Adieux (Elegie) für EnsembleBiennale di Venezia, Klangforum Wien, c. Stefan Asbury08. 10. 2007 · Arsenal Venedig/I

Berceuse céleste für OrchesterSWR RSO Stuttgart, c. Eliahu Inbal15. 11. 2007 · Liederhalle Beethovensaal Stuttgart/D

GEORG FRIEDRICH HAAS 5. Streichquartett

Klangspuren Schwaz, Arditti Quartet20. 09. 2007 · Kirche St. Martin Schwaz/A

Open Spaces für Streichinstrumente und 2 SchlagzeugspielerWarsaw Autumn, AUKSO Chamber Orchestra, c. Marek Mos28. 09. 2007 · National Philharmonic Concert Hall Warsaw/PL

REMIX für 15 InstrumentalistenWien Modern, Klangforum Wien, c. Enno Poppe12. 11. 2007 · Konzerthaus Mozartsaal Wien/A

SAED HADDAD Les 2 Visages de l'Orient (I–V) für Violine (Premiere der endgültigen Fassung)MachtMusik Festival, David Wedel, vln15. 09. 2007 · Leipzig/D

On Love I für Qanun (arabische Zither) und Ensemble(Premiere der revidierten Fassung)Festival d'Automne, Nieuw Ensemble Amsterdam,c. Garry Walker, Taoufik Mirkhan, Qanun13. 10. 2007 · Opéra National de Paris/F

uraufführungen

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uraufführungen

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GEORG FRIEDRICH HAAS Konzert für Klavier und OrchesterWien Modern, RSO Wien,c. Martyn Brabbins,Thomas Larcher, pno07. 11. 2007 · MusikvereinGroßer Saal Wien/A

CRISTÓBAL HALFFTER Introducción y escena für Solisten und OrchesterDresdner Philharmonie, c. Rafael Frühbeck de Burgos20. 09. 2007 · Burgos/E

ROXANNA PANUFNIK The Spirit of the Saints für hohe Stimmen und Harfec. Anthony Cain, Downe House Choir01. 11. 2007 · St. Paul's Cathedral London/GB

WOLFGANG RIHM Canzona nuova für 5 BratschenFestival Musica, Christophe Desjardins, vla (mit Tonband)29. 09. 2007 · Palais du Rhin Strasbourg/F

QUID EST DEUS Cantata Hermetica für Chor und OrchesterSWR-SO Baden-Baden und Freiburg, c. Sylvain CambrelingSWR Vokalensemble Stuttgart04. 11. 2007 · Konzerthaus Freiburg/D

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neuerscheinungen

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JOHANN SEBASTIAN BACHInventionen und Sinfonien BWV 772-801 für Klavier Urtext-Neuausgabe hrsg. von Ulrich LeisingerUT 50253

LUCIANO BERIOSequenza IV für Klavier (Neuausgabe) UE 33012

RICHARD FILZ Rhythm Coach – Level 2 (mit CD)für Instrumentalisten, Sänger und Tänzer Rhythmisch fit mit Clap-, Stomp- und Sing-AlongsUE 32348

RICHARD GRAFGuitar for 2 (Band 3 mit CD) für 2 Gitarren UE 33337

ALEKSEY IGUDESMAN Klezmer Violin Duets für 2 Violinen UE 33650

GUSTAV MAHLER 2. Symphonie für Soli (Sopran, Alt), Chor (SATB) und OrchesterChorpartitur UE 32600

NICOLAI PODGORNOVPodgornov’s Piano Album für Klavier31 leichte bis mittelschwere StückeUE 33649

FRANZ SCHUBERT Clarinet Album für Klarinette und Klavier hrsg. von James RaeUE 21398

SIEGFRIED STEINKOGLER24 Wettbewerbsstücke für Gitarre solo UE 33667

KURT WEILLFünf Songs aus der Dreigroschenoper für Chor SATBChorpartitur UE 33663

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neuerscheinungen

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UNIVERSAL EDITION

Flute Project

für FlöteUE 33661

Neue zeitgenössische Stücke fürPodium und Unterricht

Berühmte Flötisten gemeinsammit berühmten Komponisten fürden Einstieg in die musikalischeModerne

Neue Musik macht Spaß! NeueMusik ist hör- und begreifbar!Neue Musik ist spielbar! NeueMusik lebt durch außergewöhnli-che Ideen!

Eine dieser außergewöhnlichenIdeen wurde nun im Flute Projectder Universal Edition verwirklicht:Vier junge MusikerInnen, die zuden besten ihrer Zunft gehören,baten bekannte KomponistInnen,kleine und möglichst einfacheStücke für Flöte solo zu schreiben.Und diese sagten gerne zu. Das Re-sultat ist geprägt von einer un-glaublichen musikalischen Vielfalt,einer Unmenge an klanglichen Far-ben und Sprachen. Und diesesSpektrum bietet neben einfachenStücken bewusst auch ganz neueHerausforderungen, um immerwieder Anreize zur Fortsetzungdieser musikalischen Entdeckungs-reise zu geben! Steigen Sie ge-meinsam mit Emmanuel Pahud,

Emily Beynon, Mathieu Dufour undKazushi Saito ein in die Musik vonVictoria Borisova-Ollas, David Cutler, Misato Mochizuki, RoxannaPanufnik, Arvo Pärt und JaySchwartz!

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neu auf cd + dvd

BÉLA BARTÓK Der holzgeschnitzte PrinzUngarische Nationalphilharmonie, c. Zoltán KocsisHungaroton/Klassik-Center SACD 43502

BÉLA BARTÓK 5. Streichquartett Zehetmair Quartett ECM New Series CD 1874

LUDWIG VAN BEETHOVEN / ALEXANDER ZEMLINKSY Fidelio für Klavierzu vier Händen Maki Namekawa, Dennis Russell Davies, pnCA vi-music CD 42 6008553019 9

ALBAN BERG LuluLaura Aikin, Cornelia Kallisch, Peter Keller, Regie: Sven-Eric Bechtolf,Orchester der Oper Zürich, c. Franz Welser MöstOpernhaus Zürich / Naxos DVD 5450270007844

LUCIANO BERIO Sequenza XIIITeodoro Anzellotti, acc Winter & Winter CD 910124-2

LUCIANO BERIO Folk SongsARNOLD SCHÖNBERG Pierrot Lunaire

Stella Doufexis, MS, opus21musikplus, c. Konstantia GourziNEOS CD 10709

SIR HARRISON BIRTWISTLE Punch and Judy Phyllis Bryn-Julson, S, Jan de Gaetani, MS, Philip Langridge, T,Stephen Roberts, Bar, London Sinfonietta, c. David Atherton NMC ANCORA NMC-D138

PIERRE BOULEZ Dérive, MémorialeLondon Sinfonietta, c. George Benjamin Nimbus Records NI CD 5167

FRIEDRICH CERHA Spiegel, Monumentum für Karl PrantlKlangforum Wien, c. Michael Gielencol legno WWE CD 20006

LEOS JANÁCEK JenufaNina Stemme, Eva Marton, Jorma Silvasti, Pär Lindskog, OrquestraSimfónica i Cor del Gran Teatre del Liceu, c. Peter Schneider, Regie:Olivier Tambosi Naxos TDKDVD DVWW-OPJENU 7438045

GYÖRGY LIGETI AtmosphèresStuttgarter Philharmoniker, Gabriel Feltz Dreyer Gaido CD 21029

WOLFGANG RIHM Antlitz, Phantom und EskapadeUlf Hoelscher, vln, Siegfried Mauser, pnCPO/JPC CD 999883-2

WOLFGANG RIHM Mehrere kurze WalzerFriederike Haufe & Volker Ahmels, pnMedien Kontor Hamburg ISMN M-700167-363

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neu auf cd + dvd

ARNOLD SCHÖNBERG Gurrelieder Melanie Diener, Yvonne Naef, Robert Dean Smith, Gerhard Siegel,Ralf Lukas, BR-Chor, MDR-Chor, SWR SO, c. Michael GielenHänssler/Naxos 2 SACD 93.198

ARNOLD SCHÖNBERG Glückliche Hand, Variationen über ein Rezitativfür Orgel (bearb. v. Felix Greissle), EnsembleUnited Berlin, c. P. Hirsch ARS MUSICA AM CD 1344-2

PANCHO VLADIGUEROV Vardar, 2 Morceaux, Ratschenitzka Edua Amarilla Zádory, vln, Katalin und Endre Hegedus, Raluca StirbatHungaroton HCD 32301

ALEXANDER ZEMLINSKY Serenade A-Dur Mirijam Contzen, vln Oehms Classic / HM CD 596

JANET K. HALFYARD (HG.): Berio’s SequenzasEssays on Performance, Composition and AnalysisBuch: UCE Birmingham Conservatoire, UK, www.ashgate.com

HANS GÁL3 Skizzen, 24 PreludienMartin Jones, pn Nimbus RecordsNI CD 1727

G. MAHLER 2. Symphonie Interactive Visualisation,WDR-SO, c. Se-myon BychkowInsz.: J. DeutschArthaus/NaxosDVD 101 421

FRANK MARTIN Die Weise vonLiebe u. Tod desCornets Ch. RilkeMusikkollegiumWinterthur,c. Jacvan Steen,Chris-tianne Stotijn,ACD MDG+SACD 601 1444-2

J. M. STAUDApeiron, Incipit III,Peras, Violentincidents, etc.Berliner Philhar.c. Simon RattleWDR SO,c.LotharZagrosek, etc.KAIROS CD0012672 KAI

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werkliste braunfels

Werkliste WALTER BRAUNFELS (1882–1954) (Übersicht)

Die Ammenuhr op. 28 16’ 1914/1919

für Knabenchor und Orchester

Auf ein Soldatengrab op. 26 8’ 1922

für Bariton und Orchester

Divertimento op. 42 für kleines Orchester 20’ 1929

Don Gil von den Grünen Hosen op. 35 180’ 1921–1923

Musikalische Komödie in 3 Aufzügen für Soli, Chor (SATB) und Orchester

Vorspiel zur Oper Don Gil von den Grünen Hosen op. 35 1921–1923

für Orchester

Tänze und Melodien op. 35b für Orchester 1921–1923

Suite aus der Oper Don Gil von den grünen Hosen

Don Juan op. 34 für großes Orchester 18’ 1920/1924

Eine klassisch-romantische Phantasmagorie Studienpartitur erhältlich bei Musikproduktion Höflich: www.musikmph.de

Galathea op. 40 für Soli, Chor (SATB) und Orchester 50’ 1928/1929

Ein griechisches Märchen in 1 AktDer gläserne Berg op. 39b Suite für kleines Orchester 24’ 1928

Große Messe op. 37 105’ 1923–1926

für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Knabenchor, gemischten Chor (SATB),

Orgel und Orchester

Kleine Messe op. 37b 50’ 1923/1926

für Sopran, Alt, Tenor, Bass, Knabenchor, gemischten Chor (SATB),

Orgel und Orchester, Kurzfassung der Großen Messe

2 Hölderlin-Gesänge op. 27 für Bass und Orchester 13’ 1922

Konzert op. 38 für Orgel, Knabenchor und Orchester 22’ 1928

Sonnenuntergang op. 41/1 für Männerchor (TTBB) a cappella 1924–1925

Nr. 1 aus 2 Männerchöre

Nachtzauber op. 41/2 für Männerchor (TTBB) a cappella 1924–1925

Nr. 2 aus 2 Männerchöre 10’ 1954/1961

Phantastische Erscheinungen eines Themas 47’ 1914–1917

von Hector Berlioz op. 25 für großes Orchester

Studienpartitur erhältlich bei Musikproduktion Höflich: www.musikmph.de

14 Präludien op. 33 für Klavier 1921

Präludium und Fuge op. 36 für großes Orchester 17’ 1922–1925

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Prinzessin Brambilla op. 12b 120’ 1906–1908

Fantasiestück in 1 Prolog und 5 Bildern für Soli, Chor (SATB) und Orchester

Szenen aus dem Leben der Heiligen Johanna op. 57 1939–1943

Dichtung nach den Prozessakten von 1431, Text und Musik W. Braunfelsfür Soli, Chor und Orchester

Te Deum op. 32 60’ 1920/1921

für Sopran, Tenor, gemischten Chor (SATB), Orchester und Orgel

Der Traum ein Leben op. 51 für Soli, Chor (SATB) und Orchester 1934–1937

Ein dramatisches MärchenDie Vögel op. 30 Ein lyrisch-phantastisches Spiel 120’ 1913–1919

in 2 Aufzügen für Soli, Chor (SATB) und Orchester

Vorspiel und Prolog der Nachtigall aus der Oper Die Vögel 10’ 1912/1913

für Koloratursopran und Orchester

Die Taubenhochzeit für Orchester 12’ 1912/1919

Ballettmusik aus der Oper Die Vögel

Abschied vom Walde für Tenor und Orchester 5’ 1912/1913

Schlussgesang des Hoffegut aus der Oper Die Vögel

Vor- und Zwischenspiele op. 31 für Klavier 1918–1920

Die UE-Werkliste mit allen näheren Details finden Sie auf unserer Websitewww.universaledition.com

werkliste braunfels

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IMPRESSUM

Universal Edition

Austria: A-1015 Wien, Postfach 3, Austria

Tel +43-1-337 23 - 0, Fax +43-1-337 23 - 400

UK: 48 Great Marlborough Street, London W1F 7BB

Tel +44-20-7437-6880, Fax +44-20-7292-9173.

USA: European American Music Distributors LLC

254 West 31st Street, 15th Floor, New York, NY 10001-2813

Tel +1-212-461-6940, Fax +1-212-870-4565.

Web: www.universaledition.com

Chefredaktion: Angelika Dworak und Eric Marinitsch

Beiträge: Bálint András Varga, Angelika Dworak, Eric Marinitsch,

Wolfgang Schaufler, Jonathan Irons, Rebecca Dawson, Marion

Dürr und Nick Cutts

Design: Egger & Lerch, Wien

Fotonachweis: Marion Kalter (3), Eric Marinitsch (5), Konzerthaus

Wien (2), Keith Saunders, Helmut Wiederin, Staatstheater Stutt-

gart, Manchester International Festival, Harlad Fronzeck, China PO,

Merseburger Orgeltage, RuhrTriennale / Roland Weihrauch, Wex-

ford Opera / Derek Speirs, www.italica.rai.it, Long Beach Opera,

Francis T.B. Martin Collection Omaha, Wiener Staatsoper / Axel

Zeininger, UE Archiv (3), Teatro La Fenice / Michele Crosera, H. de

Booij, Stone / Kurt Weill Foundatin for Music, Karl Weigl jun.,

Opernhaus Zürich / Suzanne Schwiertz, Musikfreunde Wien / Peter

Schramek; CDs: Nimbus Records, Arthaus / Naxos, MDG, KAIROS.

DVR: 0836702

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