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Departement HEST Institut für Bewegungswissenschaften und Sport Leopold Ruzicka-Weg 4 CH-8093 Zürich – www.ibws.ethz.ch Dr. R. Scharpf Dr. Roger Scharpf Oliver Graf Leitung Fachdidaktik Sport [email protected] [email protected] 1 Unterrichtseinheit: Handball Lukas Maag (12-919-221) ETH Zürich, Fachdidaktik I HS 2016 Inhaltsverzeichnis Thema _____________________________________________________________2 Analyse ____________________________________________________________2 Voraussetzungen_____________________________________________________2 Grobziele / Lernverfahren / Lernkontrolle __________________________________3 Zeitliche Gliederung des Stoffes _________________________________________4 Stoffsammlung______________________________________________________17 Anhang____________________________________________________________24

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Departement HEST Institut für Bewegungswissenschaften und Sport Leopold Ruzicka-Weg 4 CH-8093 Zürich – www.ibws.ethz.ch Dr. R. Scharpf Dr. Roger Scharpf Oliver Graf Leitung Fachdidaktik Sport [email protected] [email protected]

1

Unterrichtseinheit: Handball

Lukas Maag (12-919-221)

ETH Zürich, Fachdidaktik I

HS 2016

Inhaltsverzeichnis Thema _____________________________________________________________2

Analyse ____________________________________________________________2

Voraussetzungen_____________________________________________________2

Grobziele / Lernverfahren / Lernkontrolle __________________________________3

Zeitliche Gliederung des Stoffes _________________________________________4

Stoffsammlung______________________________________________________17

Anhang____________________________________________________________24

2

Handball: Erweiterung vom 4:4 zum 6:6 - Erwerben und Anwenden

von Technik und Taktik der Flügelpositionen

Analyse

Der Lehrplan der Kantonsschule Küsnacht (ZH) (https://www.kantonsschulekuesnacht.ch/fileadmin/_temp_/pdf/Lehrplan/Lehrplan_Sport.pdf) sieht im 12. Schuljahr eine individuelle Spezialisierung in ausgewählten Themen vor. Handball eignet sich bestens um sowohl technische Fertigkeiten, als auch taktisches Verständnis zu erwerben und dann direkt in Spielsituationen anzuwenden. Laut den Lehrinhalten der Kantonsschule Küsnacht (siehe Anhang) erfolgt der letzte Handball-Block gegen Ende des 1. Semesters der 10. Klasse und endet mit der Spielform 4:4 mit Kreisläufer (-> normative Voraussetzungen). Ziel dieser Unterrichtseinheit (UE) ist die Erweiterung der Spielform vom 4:4 zur Endform des 6:6 mit aktiven Flügelspielern. Zu Beginn der UE wird der Fokus vor allem auf das Erlernen der technischen Ausführung des Flügelwurfes gelegt. Dies dient als Basis um die Flügelposition weiterführend in die Endform zu integrieren und später taktisch nutzen zu können. Auf das Erlernen der Abrollbewegung über die Hüfte und Schulter wird in dieser UE bewusst verzichtet, da diese nicht direkt zum Wurferfolg beiträgt und gegebenenfalls durch einfaches „abschleifen“ auf dem Bauch ersetzt werden kann. Das Augenmerk soll auf den Absprung (Höhe und Richtung), die Körperhaltung in der Luft und den daraus folgenden Wurferfolg gelegt werden. Um die Flügel aufbauend zu integrieren, werden Zonenspiele (2:1 bis 4:4) von der Feldmitte nach aussen verschoben. Taktische Überlegungen und Spielzüge werden von Lektion zu Lektion vermehrt berücksichtigt und ermöglichen den Schülern eine Erweiterung des taktischen Spielaufbaus. Dabei lernen die Schüler Situationen zu erkennen und entsprechend zu handeln. Für die Umsetzung dieser UE ist eine Halle mit komplettem Handballfeld nötig. Die Flügelpositionen müssen zwingend vorhanden sein. GAG und TGA bieten sich als Methoden an, die technischen Elemente ganzheitlich und doch aufbauend zu erlernen und das taktische Spielverständnis der Schüler aufzubauen.

Voraussetzungen Situativ: Wintersemester zwischen Weihnachts- und Sportferien, Dreifachhalle mit komplettem Handballfeld (40x20m) auf dem Schulgelände. Quer hat es zwei kleinere, aber dennoch komplette Handballfelder nebeneinander (Flügelpositionen ebenfalls vorhanden). 6 Lektionen à 60 Minuten, 10:30-11:30, letzte Lektion vor der Mittagspause. 2 Handballtore und mindestens 20 Handbälle vorhanden, Hilfsmaterial (Langbänke, Schwedenkasten, Reutherbrett, Markierungshütchen, etc...) ebenfalls genügend vorhanden. Der Einlauf-Circuit der 3. Lektion wurde dem vorhandenen Material angepasst. Ein rollbares White-Board ist in der Halle vorhanden. Personell: 12. Schuljahr, 20 Herren, motiviert und sehr spielfreudig. Schüler haben in den bisherigen Handballblöcken gut mitgemacht und zeigten dabei ein gutes taktisches Verständnis. Drei Vereinshandballer auf Amateurstufe (spielen regional). 16 Rechtshänder, 4 Linkshänder. Normativ: Die Schüler können: - Spiel bis 4:4 mit Kreisläufer im Mittelblock (= 4 von 6 Feldpositionen bekannt) - taktische Elemente (sperren-lösen beim 2er (= Auslösung „5“) und kreuzen RM mit 2er (= „1“)) - technisch saubere Wurfbewegungen (Kern- und Sprungwurf) - Täuschungen mit Ball - und verstehen die Handballregeln - haben Erfahrung mit VideoDelay und Coach’s Eye

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Grobziele: • Die Schüler

beherrschen einen erfolgreichen Sprungwurf vom Flügel.

• Die Schüler können die

Flügelspieler im Spiel taktisch einsetzen (Spielzüge).

• Die Schüler kennen alle

Spielpositionen und die jeweiligen Anforderungen und Aufgaben und könne auf mindestens 2 Positionen spielen.

Lernkontrolle: Die Endnote setzt sich aus A einer Technikübung und B der Benotung des Spiels (Spielverhalten und Taktik) zusammen: A) Technikübung: • Flügelsprungfallwurf 2:1 • Wurftechnik / Präzision • Absprung / Flugrichtung • Sprunghöhe • Sichere Ballannahme B) Spiel: • Spielverständnis • Regelkenntnisse • Angriffsverhalten • Abwehrverhalten • Teamführung

Lernverfahren (LV): • Lernstufen „Erwerben

und Festigen“ (Flügelwurf) bis „Anwenden und Variieren“ (taktisches Spiel mit Flügel)

• GAG als zentrale

Lernmethode - spielend lernen

• TGA um taktisches

Spielverständnis anzueignen

• Intensitätssteuerung

durch Spielformen • Erlernen aller

Spielpositionen durch Rotation

• Spielleitung durch

Schiedsrichtereinsätze von Auswechsel-spielern. Fördert zusätzliches Verständnis des Spiels.

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Zeitliche Gliederung des Stoffes in der zur Verfügung stehenden Zeit Bemerkung Spielregeln: Grundsätzlich, und sofern nicht anders erklärt, gelten in sämtlichen Spiel- und Übungsformen die normalen Handballregeln (siehe Anhang). Einschränkungen (Bsp. Prellverbot) werden jeweils als „Regeln“ unter den Bemerkungen erwähnt. 1. Lektion 60’ (Wiedereinstieg Handball, verschiedene Spielformen, kennenlernen Flügelpositionen) Feinziele:

• Die Schüler kennen die Handballregeln und halten sie in Spielformen ein (REPETITION) • Die Schüler kennen die technischen Anforderungen an den Flügelwurf • Die Schüler können einen Sprungwurf vom Flügel mit korrektem Absprung (Höhe, Weite, Richtung)

Inhalt / Gestaltung Bemerkungen Material Vorbereitung Zu Beginn der Lektion werden sofort 4

Handballtore gemäss den beiden queren Spielfeldern aufgestellt

4 Handballtore mit Netzen

Parteiball 10’

Aufwärmen in Spielform

• Repetition: Handballregeln und Spielfeld abfragen und besprechen (inkl. Abwehrverhalten -> Gegenspieler blockieren)

• 2 Spielfelder (Hälfte grosses Feld, betreten Torraum verboten)

• 4 x 5er Teams • Manndeckung • Spiel jeweils auf 10 Punkte (= 10 Pässe

in Serie ohne Unterbruch) • Verlierer jeweils 15 Wdh. einer

Rumpfübung (Liegestützen, Rumpfbeugen, Unterarmstütz, etc...)

2 Durchgänge: zuerst normale Form, danach nur noch Sprungpässe erlaubt. Regeln: ohne Prellen, kein Körperkontakt

2 Bälle, Überzieher oder Bändeli

Flügelsprungfallwurf (Technikübung) 15’

Technikübung zum Erlernen des Sprungwurfes vom Flügel. Wurfbewegung fragend mit Schülern besprechen (Reihenbild als Hilfe): • Von welcher Seite werfen Rechtshänder?

Wieso? • Von wo erfolgt der Anlauf? • Wo und wie erfolgt der Absprung? • In Welche Richtung wird gesprungen?

Wieso? • Wie wird der Ball in die Wurfposition

geführt? • Körperhaltung während der Flugphase? • Wie geht die Armbewegung beim Wurf? • Wann wird geworfen?

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Schüler auf die 4 Tore aufteilen. 3 Stationen für die Rechtshänder = Werfen vom linken Flügel. 1 Station für Linkshänder = Werfen vom rechten Flügel. Der Flügelspieler wirft aus dem Anlauf von einem Reutherbrett (Absprunghilfe) auf das Tor. Im Tor werden Wurfzonen (kurze und lange Ecke) markiert (Reifen aufhängen, Sprungbock ins Tor stellen, mit Matten Abschnitte verdecken, ...). Nach erfolgtem Wurf den Ball holen und wieder hinten anstellen Ziel: • hoher und weiter Absprung -> Winkel

vergrössern, Zeit für Wahl der richtigen Wurfecke.

• Wurfabgabe erst kurz vor dem Bodenkontakt, lange warten in der Luft

• Tore bez.

Spielfelder quer • 4 Reutherbretter • 20 Handbälle • 4 Sprungböcke • 8 Reifen • ev. 4 dünne

Matten

Flügelsprungfallwurf 2:1 10’

Die 4 Stationen bleiben weiterhin bestehen. Der Flügelspieler wirft nach dem Pass mit einem Aufbauspieler von der Aussenposition gegen einen passiven (= stehenden) Abwehrspieler. Wurfausführung gleich wie in der vorhergehenden Übung. individuelles Feedback der Lehrperson Diese Übung wird auch die technische Prüfungsübung.

Die Wurfzonen der vorherigen Übung bleiben bestehen. 1 Ball pro Flügelspieler

Spielform Brasil 15’

Brasilform 5:5:5 auf das grosse Feld • 3 Teams (rot, blau, grün) à 5 Spieler (FL;

RL; RM; RR; FR) • 2 Kreisläufer fix auf je einer Seite • 2 Torhütern fix in je einem Tor • 1 Auswechselspieler (zählt Spielstand) • Das angreiffende Team ist durch den

Kreisläufer immer in Überzahl • Die Kreisläufer, die Torhüter und der

Auswechselspieler bilden das 4. Team und werden nach einigen Minuten gegen ein anderes Team gewechselt.

Ablauf: siehe Stoffsammlung Regeln: normale Handballregeln Zählweise: Flügeltore zählen doppelt. Welches Team hat zuerst 7 Tore?

(= 2 Tore zum grossen Feld verschieben) Überzieher oder Bändeli 1 Handball

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2. Lektion 60’ (Technik vom Flügel verbessern, Zonenspiel 2:1, Spielformen) Feinziele:

• Die Schüler können den Sprungwurf vom Flügel mit korrekter Wurfarmbewegung • Die Schüler können 2:1 den Verteidiger in der Aussenzone erfolgreich ausspielen • Die Schüler kennen die Aufgaben aller Spielpositionen und können diese im Spiel anwenden

Inhalt / Gestaltung Bemerkungen Material Vorbereitung Zu Beginn der Lektion werden sofort 4

Handballtore gemäss den beiden queren Spielfeldern aufgestellt

4 Handballtore mit Netzen

Parteiball (Erweiterung) 10-15’

Aufwärmen in Spielform

• 2 Spielfelder quer (also kleineres Feld als in Lektion 1)

• Parteiball in einer Feldhälfte (ohne Torraum)

• 4 x 5er Teams • Manndeckung • Verlierer eine Länge Froschhüpfen

Erweiterung: nach 5 erfolgreichen und aufeinanderfolgenden Pässen erfolgt sofort eine Gegenstossauslösung auf das gegenüberliegende Tor. Gegenstoss muss nach maximal 3 weiteren Pässen abgeschlossen werden. Das andere Team versucht weiterhin den Ballgewinn zu erzielen. Regeln: ohne Prellen, kein Körperkontakt

2 Bälle, Überzieher oder Bändeli vergrösserter Schwedenkasten im Tor auf Gegenseite

Flügelsprungfallwurf (Technikübung) 10-15’

Wiederholung Technikübung Flügelsprungfallwurf Schüler auf die 4 Tore aufteilen. Der Flügelspieler wirft aus dem Anlauf von der Spielfeldecke ohne Absprunghilfe auf das Tor. Im Tor werden Wurfzonen (-> Lektion 1) markiert. Nach erfolgtem Wurf den Ball holen und wieder hinten anstellen Ziel: • Absprung gemäss Zielen der 1. Lektion • Korrekte Wurfarmbewegung

Bemerkung: • Bei 2 Stationen vorläufig weiterhin

Reutherbretter als Absprunghilfe • I-Pad mit VideoDelay / Coach’s Eye an

einer Station • Wettkampfform: jeder 5 Würfe, wer holt am

meisten Punkte? Pkte gemäss Abbildung.

• 4 Tore bez.

Spielfelder quer • 2 Reutherbretter • 20 Handbälle • 4 Sprungböcke • 8 Reifen • ev. 4 dünne

Matten

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Ausspielen 2:1 10-15’

Organisation: 1 Feld quer. In allen 4 zur Verfügung stehenden Flügelposition findet das Zonenspiel statt. Entweder Wurfzonen im Tor markieren oder freiwillige Schüler ins Tor (diese aber regelmässig wechseln). Linke Angriffsseite beginnt, danach die rechte während sich links die nächste Gruppe bereit macht. Die Angreifer (FL / RL oder FR / RR) laufen in der Zone an und versuchen den aktiven Verteidiger auszuspielen. Der Rückraumspieler soll den Verteidiger zu sich ziehen und so dem Flügelspieler einen möglichst grossen Absprungwinkel ermöglichen. FL / FR: Sprungfallwurf RL / RR: nur Schlagwurf Die Lehrperson gibt vortlaufend Feedbacks an die Kleingruppen und am Schluss der Übung allgemeine prozessfördernde Tipps an alle.

4 Überzieher für die Verteidiger Markierungshütchen für Zonenbegrenzung ca. 10 Handbälle

Handball Spiel 5:5 (inkl. TW) mind. 10’

Normales Handballspiel auf den beiden queren Feldern. Gespielt wird in 4 Teams à 5 Spielern (gleiche Teams wie beim Parteiball am Start der Lektion). Der Torhüter darf jeweils mit in den Angriff, um so eine Überzahlsituation zu kreieren. Regeln: Pro Spieler darf nur genau einmal geprellt werden. Maximale Bewegung pro Spieler und Ballführung = 3 Schritte, 1mal Prellen, nochmals 3 Schritte. Flügeltore zählen doppelt. Spielleitung durch Schüler selbstständig. Lehrperson überwacht beide Felder.

2 Handbälle Überziehleibchen

Ausklang: Trickshot vom Flügel

Ausklingen lassen der Lektion 1 Torhüter pro Tor. Die Schüler werfen aus dem Stand und von ca. 5m (also innerhalb des Handball-Torraumes) Trickwürfe gegen den Torhütern: • Drehball • Lob • Zwischen die Beine • Leger

Schulung des Handgelenks und Spielwitz

bestehende Tore Handbälle

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3. Lektion 60’ (Taktisches Spiel mit Flügel, Übergänge als Kreisläufer / 2. Kreisläufer) Feinziele:

• Die Schüler kennen den taktischen Nutzen des Übergangs vom Flügel als Kreisläufer • Die Schüler können den Übergang vom Flügel an den Kreis erfolgreich ansagen und durchführen • Die Schüler können nach dem Übergang eine Sperre auf der diagonalen Angriffsseite setzen und

sich von dieser auch wieder lösen Inhalt / Gestaltung Bemerkungen Material Vorbereitung Zu Beginn der Lektion werden sofort 2

Handballtore gemäss dem grossen Spielfeld aufgestellt

2 Handballtore mit Netzen

Circuit mit Musik 15’ (mit Vorbereitung etc.)

Koordinations-, Kräftigungs- oder Ausdauerübungen gemäss Beschreibung in der Stoffsammlung. Postenblätter im Anhang. Normative Voraussetzungen: Die Schüler kennen die Organisationsform eines solchen Circuits bereits. • Zu zweit einen Posten gemäss Postenblatt

und Hallenplanung aufstellen • Man startet auch gleich beim Posten den

man aufstellt. • Intervall: 40s Übung / 20s Pause +

Postenwechsel (= 10min Circuit) • Jede Zweiergruppe macht jeden Posten

einmal

Material gemäss Postenblättern und Hallenplanung geschnittene Musik Musikanlage der Halle laminierte Postenblätter und A3 Poster der Hallenplanung

Abbrechen 3:3 mit Flügel max. 10’

Diese Übung dient als Grundlage um später eine Überzahlsituation beim Flügel schaffen zu können. Das Angreifen der Nahtstellen zwischen den Verteidigern ist elementar.

Übungsablauf: siehe Stoffsammlung Organisation: • Schüler auf beide Tore aufteilen • 3 Verteidiger bleiben immer ca. 5 Angriffe

lang Verteidiger, danach Wechsel • Nach erfolgtem Abschluss kommen sofort

3 neue Angreifer • Pro Seite 1 Schüler „überzählig“. Der

wechselt sich immer in ein Team ein, so rotieren die Teams stetig

• 1. Durchgang FL-RM (linke Seite) • 2. Durchgang FR-RM (rechte Seite) • diese Übung nur ca. 10-12min durchführen

Regeln: normale Handballregeln Feedback: kurze und klare Rückmeldungen direkt nach einer Situation. Feedback an alle, auch wenn es nur ein oder wenige Schüler in dieser Situation waren (exemplarisch).

Hütchen zur Zonenbegrenzung mehrere Handbälle Überziehleibchen für Verteidiger

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Ablaufen 4:3 vom Flügel 10-15’

Bemerkung: Da ich die Stunde alleine durchführe, möchte ich diese (und die nächste) Übung nicht auf zwei Tore gleichzeitig (und dafür ohne Variante) spielen lassen. So ist es viel einfacher Rückmeldungen zu geben und Korrekturen anzubringen.

Grundaufstellung und Übungsablauf: siehe Stoffsammlung Organisationsform: • Ablauf zuerst kurz am Whiteboard erklären

(Laufwege fix aufzeigen, ohne grosse Begründung)

• Gespielt wird auf dem grossen Feld • Zuerst Zone gemäss linker Angriffsseite, im

zweiten Durchgang Zone für rechte Seite • Gespielt wird von Beginn an mit der

Variante (beschrieben in der Stoffsammlung)

• Taktisches Feedback / Situationserklärungen an alle

• Nach Gegenstossauslösung gleich 7 neue Spieler aufstellen und bereit machen

• Stetiger Rollenwechsel aller Schüler • Schüler: Pause nutzen um vorgängig zu

besprechen wer auf welcher Position spielt, so dass sofort neu aufgestellt werden kann

Hütchen zur Zonenbegrenzung mehrere Handbälle Überziehleibchen für Verteidiger

Theoretische Reflexion fliessender Übergang

TGA: (bewusst nach der Übung 4:3 fragen!) • Wieso läuft der Flügel diagonal ab? • Welche Situationen werden so geschaffen? • Was kann der bestehende KL machen? • Was macht der Flügel nach dem Ablaufen? • Wie verhalten sich die Rückraumspieler?

Diese fragende Reflexion auch gleich als Übergang für die Erweiterung nutzen. Den Spielzug „2-links“ und „2-rechts“ auf dem Whiteboard mit der Klasse durchgehen und besprechen.

Whiteboard und Stifte

Ablaufen 6:5 vom Flügel mit Sperre beim Gegenzweier 15’

Das Ablaufen des Flügels wird fortan durch den RM mit „2-links“ (= FL läuft ab) oder „2-rechts“ (= FR läuft ab) angesagt. Grundaufstellung und Übungsablauf: siehe Stoffsammlung Organisationsform: • Gespielt wird auf dem grossen Feld; ganze

Breite, auf ein Tor • Taktisches Feedback /

Situationserklärungen an alle • Wenn die Übungsform gut läuft, kann mit

der Variante (Gegenstossauslösung) gespielt und gewechselt werden.

• Sollten die Schüler noch Schwierigkeiten

mehrere Handbälle Überziehleibchen für Verteidiger

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mit korrekten Laufwegen haben, dann verzichte ich auf die Variante und pausierende Schüler beobachten aufmerksam ihre Kollegen. Eine Verteidigungsformation bleibt dann gleich für mehrere Angriffe.

• Stetiger Positionenwechsel aller Schüler

Ausklang: Wurfolympiade max. letzte 5’ (Schüler dürfen gerne länger bleiben)

Beispiel für Wurfzonen, kann beliebig geändert werden

Ausklingen lassen der Lektion Dieser Ausklang findet nur bei genügend Zeitreserve statt. Das primäre Ziel der Lektion ist die erfolgreiche Durchführung der Übung 6:5. • Die Schüler verteilen sich auf beide Tore • Alle Schüler starten beim FL mit werfen. • Trifft man von der aktuellen Position durch

die Wurfzonen im Tor (oder gegen den Torhüter), so geht man eine Position weiter

• Strikte Wurfreihenfolge einhalten • Bei den Flügelpositionen maximalen

Absprungwinkel markieren. • Rückraum muss ausserhalb der

gestrichelten 9m-Linie abspringen beim Wurf

• Kreis = 7m-Wurf • Wer hat zuerst von allen Positionen

getroffen?

Reifen, Sprungböcke, Matten um Wurfzonen im Tor markieren zu können Handbälle fürs Werfen Markierungshütchen für maximale Absprungzone beim Flügel

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4. Lektion 60’ (Taktisches Spiel vertiefen, Prüfungsübung repetieren, letzte Übungsmöglichkeit) Feinziele:

• Die Schüler können selbstständig Handball 6:6 spielen • Die Schüler erkennen Spielsituationen und können erfolgreich auf diese reagieren (Bsp: Die Schüler

können nach der Sperre des abgelaufenen Flügels diesen erfolgreich anspielen) • Prüfungsübung: Die Schüler können den Sprungfallwurf vom Flügel mit korrektem Absprung (Lektion

1) und korrekter Wurfarmhaltung (Lektion 2) Inhalt / Gestaltung Bemerkungen Material Vorbereitung Zu Beginn der Lektion werden sofort 3

Handballtore aufgestellt. 2 Tore auf dem grossen Spielfeld, ein Tor bei einem der kleineren, queren Felder

3 Handballtore mit Netzen

2 x 5:4 10’

Aufwärmen in Spielform Spielablauf und Regeln: siehe Stoffsammlung; Regeln beachten! • 2 Teams à 10 Spieler (verteilen auf Tor,

Verteidigung und Angriff) • Spiel auf 5 Tore (ev. 2. Durchgang)

Grosses Feld mit Toren 1 Handball Überziehleibchen

Ablaufen 6:5 vom Flügel mit Sperre beim Gegenzweier 15’

Wiederholung der Übung der letzten Stunde Gleiche Organisationsform wie in Lektion 3 Ziele: • gemäss Feinzielen der Lektion • Vertiefung taktisches Spiel / Verständnis

Zusatz: Die Schüler dürfen vereinzelt auch die Spielzüge „5“ (= Sperren-lösen) oder „1“ (= Kreuzen RM mit 2er) ansagen und repetieren. Sie kennen diese aus früheren UE’s im Handball.

mehrere Handbälle Überziehleibchen für Verteidiger

Ablauf / Organisation der folgenden Übungen: 30’

Normales Spiel 6:6 auf queres Feld. Gleichzeitig Wiederholung und letzte Übungschance der Prüfungsübung „Flügelsprungfallwurf 2:1“ auf ein Tor in der anderen Hallenhälfte (grosses Feld). Die Lehrperson bildet 3 Teams aus den 20 Schülern (2 x 7 und 1 x 6). Diese Teams bleiben ab jetzt bestehen, so dass die Schüler sich in den folgenden Spielen bis zur Spielprüfung einspielen können. Die beiden 7er-Teams stellen jeweils einen eigenen Torhüter. Die 6er-Mannschaft erhält einen Torhüter von der pausierenden Mannschaft. Die Lehrperson berücksichtigt Stärken und Schwächen der Schüler bei der Aufteilung in die Teams. Die pausierende Mannschaft hat die Möglichkeit während 10min die Prüfungsübung nochmals zu repetieren. Jedes Team hat also 20min Spielzeit (6:6) und 10min Übungszeit für die Technikübung.

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Die Spielleitung übernehmen die Schüler selber. Im Optimalfall leitet ein Schüler der Auswechselmannschaft das Spiel als Schiedsrichter (falls einer keine Übungszeit mehr braucht oder will). Die Lehrperson unterstützt primär die Schüler beim repetieren der Technikübung und gibt letzte individuelle Feedbacks und Tipps. Mit einem Auge soll trotzdem immer wieder auf das Spiel 6:6 geachtet werden, um sicherzustellen, dass das Spiel läuft. Das Spiel sollen die Schüler nutzen um sich einzuspielen und das Timing miteinander zu finden. Sie sollen aktiv die Auslösungen spielen und dadurch vorteilhafte Situationen schaffen. Jeder Spieler soll mindestens auf 2 Feldpositionen spielen, da es bei der Spielprüfung auch mindestens einen Positionenwechsel geben wird.

Repetition Prüfungsübung: Flügelsprungfallwurf 2:1 10’ pro Team

Der Flügelspieler wirft nach dem Pass mit einem Aufbauspieler von der Aussenposition gegen einen passiven Abwehrspieler. Ablauf wie in Lektion 2 (siehe auch Stoffsammlung) Individuelles Feedback durch die Lehrperson Wurfzonen im Tor markieren (gleich wie in Lektion 2 und während der zählenden Prüfung)

Material für Wurfzonen gemäss Lektion 2. 1 Ball pro Flügelspieler

Spiel 6:6 20’ pro Team

normales Spiel 6:6 auf dem queren Feld normale Handballregeln

1 Handball Überziehleibchen

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5. Lektion 60’ (Technikprüfung, üben freies Spiel 6:6) Feinziele:

• Prüfungsübung: Die Schüler können einen erfolgreichen und technisch guten Sprungfallwurf vom Flügel und zeigen diesen in der Technikübung

• Die Schüler können verschiedene taktische Spielzüge im freien Spiel umsetzen • Die Schüler sind innerhalb ihrer Teams miteinander eingespielt und bereit für die abschliessende

Spielprüfung Lektionsablauf: Einlaufen in Spielform gemeinsam, danach gleiche Organisation wie in der letzten Lektion. Zeitlicher Ablauf: 3min - Begrüssung und Tore aufstellen MAX. 12min - Einlaufspiel 15min - Prüfungsübung Team A, freies Spiel Team B gegen Team C 15min - Prüfungsübung Team B, freies Spiel Team C gegen Team A 15min - Prüfungsübung Team C, freies Spiel Team A gegen Team B Bemerkung: Die Lehrperson hat einen Handballer (nationale Spitze) eingeladen, der die Spielleitung im freien Spiel übernimmt. Diese Person wird auch an der Spielprüfung anwesend sein und gemeinsam mit der Lehrperson die Beurteilung der Schüler durchführen. Der jetzige Besuch der Klasse dient dem Kennenlernen und verschafft dem Handballer einen ersten Leistungsüberblick der Schüler. Inhalt / Gestaltung Bemerkungen Material Vorbereitung Zu Beginn der Lektion werden sofort 3

Handballtore aufgestellt. 2 Tore auf dem grossen Spielfeld, ein Tor bei einem der kleineren, queren Felder

3 Handballtore mit Netzen

Tupfball in 3er-Teams 10’

Aufwärmen in Spielform Spielerklärung: siehe Stoffsammlung • 6 Teams à 3 Schüler • 1 Team à 2 Schüler • Spielfeld: ganzes Handballfeld, ohne

Torraum (quer)

7 Handbälle ev. Überziehleibchen

Prüfungsübung: Flügelsprungfallwurf 2:1 15’ pro Team

Der Flügelspieler wirft nach dem Pass mit einem Aufbauspieler von der Aussenposition gegen einen passiven (= stehenden) Abwehrspieler. Ablauf wie in Lektion 2 und 4. (siehe auch Stoffsammlung) Wurfzonen im Tor markieren (gleich wie in Lektion 2 und Lektion 4; siehe Abbildung)

Material für Wurfzonen gemäss Lektion 2. 1 Ball pro Flügelspieler

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Abbildung Wurfzonen: • Tor unter dem Sprungbock

durch und weite Ecke hoch = 2 Punkte

• Tor nahe Ecke hoch und weite Ecke tief = 1 Punkt

Prüfungsablauf: • Immer ein Team bei der Prüfungsübung • Rechtshänder werfen vom FL • Linkshänder werfen vom FR • Jeder Schüler hat 4 Würfe in Serie • 1 Schüler passiver, stehender Verteidiger • 1 Schüler Zuspieler • danach rotieren Bewertung: • Wurftechnik / Präzision: 0 bis 2 Punkte

gemäss Markierungen im Tor und Abbildung • Absprung / Flugrichtung: 0 bis 2 Punkte • Sprunghöhe / Wurfverzögerung: 0 bis 2

Punkte. • Wurf in Steigphase = 0 • Wurf am höchsten Punkt = 1 • Wurf kurz vor Landung = 2

• Ballannahme / Ballführung bis Wurf: 0 bis 2

Punke gemäss Technikblatt und Reihenbild in der Stoffsammlung

• Total maximal 32 Punkte:

• 14 Pkte = Note 3 • 19 Pkte = Note 4 • 24 Pkte = Note 5 • 29 Pkte = Note 6

Spiel 6:6 30’ pro Team

gleiche Organisationsform wie in der letzten Lektion und gemäss Zeitplan dieser Lektion. normales Spiel 6:6 auf dem queren Feld • normale Handballregeln • Spielleitung durch Experte (Handballer)

1 Handball Überziehleibchen

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6. Lektion 60’ (Technikprüfung, üben freies Spiel 6:6) Feinziele gemäss Spielprüfung:

• Die Schüler spielen erfolgreich als Team und halten zusammen • Die Schüler können verschiedene taktische Spielzüge im freien Spiel anwenden und richtig auf

Spielsituationen reagieren • Die Schüler kennen die Anforderungen (taktisch/technisch) an alle Feldpositionen und können auf

mindestens 2 Positionen spielen Lektionsablauf: Die Schüler stellen gleich zu Beginn der Lektion 2 Tore auf (grosses Feld). Die Spielprüfung wird als Spielturnier durchgeführt. Jedes Team spielt einmal gegen jedes. Vorgängig erfolgt das Einlaufen bereits in den jeweiligen Teams unter der Leitung des selbst gewählten Teamcaptains. 15min nach Lektionsbeginn ist Anspiel der ersten Begegnung (A gegen B). Die Spieldauer beträgt jeweils 15min, ohne Verlängerung. Wie im Handball üblich, wird ein Sieg mit 2 Punkten, ein Unentschieden mit 1 Punkt und eine Niederlage mit 0 Punkten gewertet. Das Spielresultat hat keinen Einfluss auf die individuelle Spielnote der Schüler. Wie bereits erwähnt, ist während der Spielprüfung ein Handballer als Experte anwesend und wird gemeinsam mit der Lehrperson die Spielnoten setzen. Während den Spielen wird jeweils ein Team vom Handballer und ein Team von der Lehrperson beurteilt. Jedes Team wird einmal von jedem Experten beurteilt. Im gemeinsam Gespräch zwischen den Experten wird im Nachhinein die Spielnote definitiv gesetzt. Inhalt / Gestaltung Bemerkungen Material Einlaufen 15’

Individuelles Einlaufen in der jeweiligen Mannschaft (inkl. Passen und Torhüter bereit machen)

Handbälle

Spielprüfung: Spielturnier 6:6 45’ total

Die Spielprüfung erfolgt in normalen Spielen 6:6 mit den normalen Handballregeln. Spielplan: siehe Anhang Bemerkungen zur Organisation: • Pausierendes Team stellt den

Schiedsrichter • Team C hat nur 6 Spieler und erhält jeweils

einen Torhüter von Team A oder B Bewertung: • Spielverständnis: Kennen und können der

Spielauslösungen. Richtiges Verhalten während Spielsituationen

• Regelkenntnisse • Angriffsverhalten: Druck aufs Tor / Anlaufen

in Nahtstelle / Binden von Verteidigern / etc. • Abwehrverhalten: Wille Angriff zu

unterbinden / Fairness / Verhalten im System

• Teamverhalten: Verhalten gegenüber

Mitspielern • Jeweils 0 bis 2 Punkte von beiden Experten

1 Handball Überziehleibchen

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• Total maximal 20 Punkte: • 9 Pkte = Note 3 • 12 Pkte = Note 4 • 15 Pkte = Note 5 • 18 Pkte = Note 6

• Bewertungsbogen siehe Anhang

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Stoffsammlung Die in der UE verwendeten Übungen werden hier detailliert und in ihrer chronologischen Reihenfolge dargestellt und erklärt. Bemerkung Spielregeln: Grundsätzlich, und sofern nicht anders erklärt, gelten in sämtlichen Spiel- und Übungsformen die normalen Handballregeln (siehe Anhang). Einschränkungen (Bsp. Prellverbot) werden jeweils als „Regeln“ erwähnt. Parteiball (angepasst auf Handball) (http://www.habapix.ch/downloads/uebungen/warm-up/Parteiball.pdf)

Team A versucht den Ball durch passen in den eigenen Reihen zu halten. Team B versucht den Ball abzufangen oder den Pass zu unterbrechen. Regeln:

• 2 Teams (A+B) / 1 Handball • Feldbegrenzung durch Linien bekannt geben oder mit

Hütchen markieren • Keine Behinderung des Spielers mit Ballbesitz • Fällt der Ball beim Fangen auf den Boden = Ballwechsel.

Bodenpässe aber erlaubt! • Prellen verboten • Einwurf gemäss Handballregeln

Varianten: Mit Endzonen oder Gegenstossauslösung spielen (-> Erweiterung)

Erweiterung: Grundspiel wie beim normalen Parteiball. Nach 5 erfolgreichen und aufeinanderfolgenden Pässen erfolgt sofort eine Gegenstossauslösung auf das gegenüberliegende Tor. Gegenstoss muss nach maximal 3 weiteren Pässen abgeschlossen werden. Das Team B versucht weiterhin den Ballgewinn zu erzielen.

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Flügelsprungfallwurf (Technikübung) (Technik Lernen; Ausbildungsbroschüre SHV / BASPO; Othmar Buholzer; 7. Auflage (2009); S. 32/33)

Varianten: • Erleichterung: Schwedenkastenoberteil als

Absprunghilfe oder sogar aus dem Stand von 5m abspringen

• Erschwerung: Keine Absprunghilfe. Kontrolle Wurfarmhaltung.

• Wurfzonen im Tor ändern • Absprungwinkel vergrössern / verkleinern • Mit und ohne Zuspiel

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Flügelsprungfallwurf 2:1 (Technik Lernen; Ausbildungsbroschüre SHV / BASPO; Othmar Buholzer; 7. Auflage (2009); S. 33)

Spielform Brasil (https://www.mobilesport.ch/handball/handball-spielen-brasil-formen/)

In Brasil-Formen spielen 3 Teams ununterbrochen gegeneinander. Bei jedem Torraum je ein Team und eines an der Mittellinie. Das Team in der Mitte startet mit Ball einen Angriff auf das eine Tor. Gelingt ein erfolgreicher Abschluss, erhält das Team einen Punkt und wird auf dieser Seite zum verteidigenden Team. Das bisher verteidigende Team erhält den Ball vom Torhüter und startet sofort einen Angriff auf die andere Spielfeldseite, wo das dritte Team verteidigt (ab der Mittellinie). Zählweise: Tore pro Anzahl Angriffe? Tore nach Spielminuten? Welches Team zuerst 10 Tore? Varianten: Bei Torerfolg bleibt der Ballbesitz Mit / ohne Anspiel nach Torerfolg Mit / ohne Verteidigung bis Mittellinie

Ausspielen 2:1 (Technik Lernen; Ausbildungsbroschüre SHV / BASPO; Othmar Buholzer; 7. Auflage (2009); S. 33)

Regeln: Prellverbot, ansonsten normale Handballregeln

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Circuit mit Musik (eigene Planung)

Kräftigungs-, Koordination- und Ausdauer-Circuit zu entsprechender Musik. Die Musik ist so geschnitten, dass immer abwechslungsweise 40s laute, motivierende und auch schnellere Musik gespielt wird und dann direkt 20s leise und eher langsame Musik folgt. Meiner Meinung nach muss nicht auf eine spezifische bpm-range der Musik geachtet werden, da die Übungen unterschiedlich sind und nicht im Musiktakt ausgeführt werden müssen. Die Musik soll sicher motivierend sein und die Schüler so anspornen und unterstützen. Die Übungen sind so gewählt, dass nicht viel Zeit für das Aufstellen und Abräumen verloren geht und dass sie für die Schüler einfach zu verstehen sind. Die Reihenfolge der Übungen ist bewusst gewählt, damit es einen guten Mix aus unterschiedlichen Intensitäten und Anforderungen gibt. Die Durchführung des gesamten Circuits, inkl. Auf- und Abbau, sollte in dieser Form nicht länger als 15min dauern. Der komplette Circuit kann dem Anhang entnommen werden.

Abbrechen 3:3 mit Flügel (Handball; Spielen lernen mit Zonenspielen; Ausbildungsbroschüre SHV; Othmar Buholzer; 5. Auflage (2010); S. 30)

Auftakt macht immer der Flügelspieler. Mit Ball gegen die Mitte ziehen. RM bricht ab und macht entweder einen Durchbruch oder bindet den nächsten Gegenspieler so, dass beim Flügel eine Überzahlsituation entsteht. Erleichtern: Zonengrösse anpassen (kann auch erschwerend sein) Spielform 3:2 Erschweren: Spielform 4:4 (Bsp: FL bis RR) Zonengrösse: Vom Flügel bis zum gegenüberliegenden Pfosten Regeln: normale Handballregeln

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Ablaufen 4:3 vom Flügel (Handball; Spielen lernen mit Zonenspielen; Ausbildungsbroschüre SHV; Othmar Buholzer; 5. Auflage (2010); S. 24)

Erleichterung:

• grosse Zone • Verteidigung auf 4:2 reduzieren

Erschwerung:

• Zone verkleinern • Verteidigung auf 4:4 erweitern • Prellverbot Angriff

Variante: Nach erfolgtem Abschluss gehen die Verteidiger sofort in den Gegenstoss und erhalten den Ball vom Torhüter. Die 3 Angriffsspieler FL, RL und RM versuchen den Gegenstoss zu unterbinden. Gespielt wird im Gegenstoss als 3:3 auf die ganze Feldbreite.

Grundaufstellung 4:3 mit den Angriffsspielern vom Flügel links (FL) bis Rückraum Mitte (RM), plus ein Kreisläufer (KL). 3 Verteidiger mit Flügel, Halbverteidiger (2er) und hinten Mitte Verteidiger. Die Spielzone geht vom FL bis auf die Gegenseite, zwischen RM und Rückraum rechts (RR). Die Grösse der Zone kann dem Können der Gruppe angepasst werden. Für die rechte Angriffsseite gilt eine gespiegelte Grundafustellung. Ablauf: Der FL spielt den Ball zum RL und läuft als 2. KL diagonal ab. Das Ablaufen geschieht in hohem Tempo und zielgerichtet in Richtung des Zonenendes. Dabei versucht er den Mittelverteidiger (und 2er) zu hinterlaufen. Der angreifende RL verzögert die Weitergabe des Balles ganz kurz, um dem Flügel die nötige Zeit fürs Ablaufen zu geben, un verschiebt seine eigene Position anpassend gegen aussen. So wird das Spiel weiter breit gehalten. Der Kreisläufer steht von Beginn an in einer breiten Position zwischen dem 2er- und Flügelverteidiger. Mögliche Folgehandlungen: • Ball bis RM, dann Pass zu eingelaufenem FL (2. KL) • Ball bis RM, Pass zu eingelaufenem FL antäuschen,

abbrechen und Überzahlsituation auf linker Aussenseite kreieren

• Diagonalpass von RM zu 1. KL • Diagonalpass von RL zu eingelaufenem FL (nach

Verzögerung) Die beschriebenen Szenarien dienen einfach als Ideen für das Spiel und sind keinesfalls abschliessend. Die Schüler sollen fähig sein, den Angriff in dieser 4:3 Situation nach Ablaufen des Flügels erfolgreich auszuspielen.

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Ablaufen 6:5 vom Flügel mit Sperre beim Gegenzweier (eigene Erweiterung der Übung „Ablaufen 4:3 vom Flügel“)

Variante: Nach erfolgtem Abschluss gehen die Verteidiger sofort in den Gegenstoss und erhalten den Ball vom Torhüter. Die Angriffsspieler versuchen den Gegenstoss zu unterbinden. Nur der Kreisläufer bleibt stehen. Gespielt wird im Gegenstoss also 5:5 auf die ganze Feldbreite.

Grundaufstellung 6:5 mit den Angriffsspielern vom Flügel links (FL) bis Flügel rechts (FR), plus Kreisläufer (KL). 5 Verteidiger verteilt auf der ganzen Breite am Torraum (6m-Linie), ohne vorgestellten Verteidiger (1er). Gespielt wird folglich auf der ganzen Feldbreite. Ablauf: Ansage „2-links“ oder „2-rechts“ vom RM. „2-links“ -> KL positioniert sich beim 2er-Verteidiger auf der linken Angriffsseite (Bild). Der FL spielt den Ball zum RL und läuft diagonal an den Kreis ab. Das Ablaufen geschieht in hohem Tempo und zielgerichtet in Richtung des gegenüberliegenden 2er-Verteidigers. RL und RM machen Druck auf die Verteidiger und bringen so den Ball bis zum RR. Beim Anlaufden des RR gegen seinen direkten Gegenspieler, löst sich der eingelaufene Flügel zu diesem Verteidiger und stellt eine Sperre, damit der RR zur Mitte belasten kann. Mögliche Folgehandlungen: • RR kann werfen oder einen Durchbruch machen • Eingelaufener Flügel setzt sich von der Sperre wieder

ab und kann angespielt werden • RR spielt wieder zum RM, der dann werfen oder

durchbrechen kann • RR spielt wieder zum RM, dieser spielt weiter zum RL

oder holt diesen ins Kreuzen • RR spielt wieder zum RM, dieser kann den sich von

der Sperre absetzenden Flügel im Raum anspielen • RR spielt Diagonalpass zum 1. KL

Die beschriebenen Szenarien dienen einfach als Ideen für das Spiel und sind keinesfalls abschliessend. Die Schüler sollen fähig sein, den Angriff in dieser 6:5 Situation nach Ablaufen des Flügels erfolgreich auszuspielen.

2 x 5:4 (adaptiert von: https://www.mobilesport.ch/handball/handball-spielen-2mal3zu3/)

Jedes Team besteht aus einem Torhüter, 4 Verteidigern und 5 Angreifern. Die 4 Verteidiger (plus der Torhüter) der blauen Mannschaft sind mit den 5 Angreifern der roten Mannschaft in einer Hallenhälfte und umgekehrt. Die Spieler dürfen den Ball über die Mittellinie spielen, selber ihre Feldhälfte aber nicht verlassen. Es entwickelt sich also jeweils ein Spiel 5:4 in einer Spielfeldhälfte. Nach einem Abschluss aufs Tor spielt der Torhüter den Ball zu einem Spieler (Verteidiger) der eigenen Platzhälfte. Dieser versucht gemeinsam mit den anderen Verteidigern den Ball schnellstmöglich über die Mitte zu den Angreifern zu spielen. Die Angreifer versuchen ein Tor zu erzielen.

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Regelmässig die Spielrichtung wechseln, damit alle Spieler angreifen und verteidigen. Torhüter ebenfalls regelmässig wechseln. Regeln: • normale Handballregeln, plus: • Prellverbot für Angreifer (weil in Überzahl) • Regelkonformes Foul durch Verteidiger = Ballgewinn • Verteidigung wird belohnt

Tupfball in 3er-Teams (adaptiert von: https://www.mobilesport.ch/kindersport/aufwarmen-tupfball/)

Spielform: • Die Schüler bilden 3er Teams • Jedes Team hat 1 Ball • Ein Team beginnt als Jäger • Die anderen Teams flüchten • Die Jäger versuchen einen anderen Schüler mit dem

Ball abzutupfen (werfen verboten!) • Die Schüler weichen geschickt aus • Prellen verboten • Mit dem Ball darf man 3 Schritte machen • Der Ball darf 3s gehalten werden • Die flüchtenden Teams passen sich ihren Ball

ebenfalls zu • Wer einen Ball in der Hand hat, ist geschützt • Bei erfolgreichem Abtupfen, werden die Jäger

gewechselt • Spielfeld gemäss Begrenzung (variabel)

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Anhang

• Handballregeln: • http://www.sportunterricht.ch/spielregeln/regeldownload/handballregeln.pdf • Faires blockieren der Angreifer ist auf dieser Schulstufe durchaus erwünscht, da es zum

Handballspiel dazugehört. Seitliches oder Abwehrverhalten von hinten ist absolut tabu.

• Organisation Spielturnier (Spielplan und Rangliste): • Ausdrucken A3-Format

• Bewertungsblatt Schüler

• Circuit mit Musik:

• Postenblätter erklären die jeweilige Aufgabe und beinhalten eine Materialliste

Handballregeln für die Schule (aus www.handball.ch)

So spielst Du den Ball

Du darfst den Ball mit allen Körperteilen spielen, ausser

mit Unterschenkeln oder Füssen.

Du darfst den Ball höchstens 3 Sekunden festhalten

(nicht einschlafen bitte!)

Du darfst Dich mit dem Ball in der Hand höchstens 3

Schritte bewegen.

Du darfst den Ball beliebig oft prellen.

Hast Du den Ball zweimal gefangen, musst Du ihn

weiterspielen.

So spielst Du als Torwart

Du darfst den Ball mit allen Körperteilen abwehren.

Der Torwart verlässt den Torraum nur ohne Ball.

Wenn Du den Ball über oder neben das Tor lenkst, darfst Du ihn abspielen.

Die Regeln «So spielst Du den Ball» gelten für den Torwart nicht.

So spielst Du fair

Spiele als Angreifer oder Verteidiger immer den Ball...

Halten, Stossen, Schlagen und Klammern sind nicht erlaubt.

Verhalte Dich fair.

Fairness ist auch eine Frage des Könnens!

Fouls und Strafen

Begeht ein Spieler ein Foul, so erhält die andere Mannschaft den Ball.

Verhinderst Du durch ein Foul eine klare Torchance, so darf die andere Mannschaft

einen Strafwurf werfen.

Es ist nicht erlaubt zu halten, zu klammern, zu stossen oder zu schlagen.

Verhältst Du Dich nicht fair, so musst Du für zwei Minuten auf die Bank und wirst

durch einen Mitspieler ersetzt.

So spielst Du nach einem Fehler weiter

Lenkt die andere Mannschaft den Ball über den Spielfeldrand, darfst Du ihn wieder

einwerfen.

Fuss auf die Linie!

Halte einen Abstand von 3 Metern ein.

So spielst Du am Torraum

Kreislinie und Torraum darfst Du mit dem Ball in

der Hand nicht betreten.

Du darfst in den Torraum springen, wenn Du

vor der Linie abspringst und den Ball vor der

Landung wirfst.

Liegt der Ball im Torraum, gehört er dem

Torhüter.

Du darfst den Ball dem Torhüter nicht

zurückspielen, wenn er im Torraum steht.

Handball Spielturnier 6:6

Ablauf: • 15’ individuelles Einlaufen in den Teams; geführt durch Teamcaptain • 45’ Spielturnier gemäss Spielplan

Team A (7 Spieler) - Torhüter selber stellen Team B (7 Spieler) - Torhüter selber stellen Team C (6 Spieler) - Torhüter wird von Team A oder B gestellt Spielplan:

Zeit Schiri Spiel Ergebnis Pkte A Pkte B Pkte C 10:45 C A - B : 11:00 A B - C : 11:15 B C - A :

Rangliste: Rang Team Punkte Torverh.

A : B : C :

Bewertungsblatt Handball UE

Schüler: ____________________

Klasse: ____________________

Technik

Versuch Technik /

Präzision

Absprung /

Flugrichtung

Sprunghöhe /

Verzögerung

Ballkontrolle bis

Wurf

Total

1

2

3

4

Spielnote

Bewertungspunkt Experte A Experte B Total

Regelkenntnisse

Spielverständnis

Angriffsverhalten

Abwehrverhalten

Teamverhalten

Noten

Technik: _____

Spiel: _____ Gesamtschnitt: _____

CircuitmitMusik

CircuitmitKräftigungs-,Koordinations-undAusdauerübungen.DieIntervalllängenkönnengrundsätzlichbeliebigangepasstwerden.FürSchülerempfiehltsicheineÜbungslängezwischen40sund60smitentsprechendenPausenlängenzwischen20sund30s.VorallembeiKoordinations-oderKräftigungsübungensollaufeineexakteAusführunggeachtetwerden.DieÜbungenwerdengemässHallenplanungaufgestelltunddanachimUhrzeigersinndurchlaufen.

• PartnerübungenwerdengemässBeschreibunggemeinsamdurchgeführt.• Einzelübungenwerdengleichzeitigdurchgeführt(Postendoppeltaufstellen).

Hallenplanung

1. Springseilen2. Anstechen3. Jonglieren4. Bänklisprünge5. Liegestütz-Wrestling

6. Schiebe-Fangis7. Medizinballwurf8. Unterarmstützt9. KniehebenaufderElefantenmatte10. Hahnenkampf

1)Springseilen

Material:EinSpringseilproPerson

Übungsablauf:

• Springseilen im Wechsel oder beidbeinig • So schnelles springseilen wie möglich

2)Anstechen

Material:3MarkierungshütchenproPerson.AufstellengemässAbbildung.Abstandaufder6m-Linieca.3m

Übungsablauf:

Schnellstmögliches Anstechen von 6m auf 9m und zurück zum anderen Hütchen auf 6m. Die Rückwärtsbewegung erfolgt rückwärts. Kleine, schnelle Schritte. Beide

Personen arbeiten gleichzeitig - Wer ist schneller? Wer macht mehr Wiederholungen?

3)Jonglieren

Material:3Jonglierbälleoder3TücherproPerson

Übungsablauf:

Jonglieren mit 3 Bällen. Vereinfacht kann auf die 3 Tücher ausgewichen werden.

4)Bänklisprünge

Material:2Langbänke

Übungsablauf:

Mit dem rechten Bein auf der Bank stehen, linkes bein am Boden. Durch kräftiges und explosives Abdrücken mit dem rechten Bein den maximalen und vertikalen Absprung auslösen. Landung erfolgt mit dem linken Bein auf der Bank und dem rechten Bein am

Boden. Danach dito mit linkem Bein.

Fortgeschrittene: Hände eingestützt in der Hüfte.

5)Liegestütz-Wrestling

Material:-(ev.2dünneMatten)

Übungsablauf:

Zu zweit gegenüber in der Liegestützposition. Wettkampf gegeneinander - Versuchen dem Partner einen Arm wegzuziehen und ihn so zu Boden zu bringen. Selber soll man

dabei nicht aus der Liegestützposition fallen. Wer macht mehr Punkte?

6)Schiebe-Fangis

Material:einedünneMatte(5er)oder16erMatte

Übungsablauf:

Die Partner stehen vis-à-vis voneinander auf je einer Mattenseite und schauen sich an. Einer ist Fänger, der andere flüchtet. Der Fänger versucht seinen Partner zu fangen.

Erlaubt sind ausschliesslich seitliche Schiebebewegungen um die Matte herum. Richtungswechsel sind jederzeit möglich.

7)Medizinballwurf

Material:2LangbänkeundeinMedizinballAufstellengemässAbbildung.DieLangbänkeliegenverkehrt,sodassdiedünneSeitenachoben

zeigt.AbstandzwischendenBänkenistca.4m.

Übungsablauf:

Die Partner stehen sich auf je einer Langbank gegenüber und schauen sich an. Der Stand erfolgt nur mit dem Vorfuss auf dem dünnen Balken der Langbank. Der

Medizinball wird beidhändig von der Brust zum Partner weggestossen. Der Partner fängt den Ball möglichst ohne von der Bank zu fallen.

Wettkampf: Wer kann seinen Partner „von der Bank werfen“?

8)Unterarmstütz

Material:einedünneMatte(5er)proPerson

Übungsablauf:

Unterarmstütz auf der Matte. Nur die beiden Unterarme und die Füsse (Fussspitzen) berühren die Matte oder den Boden. Die Unterarme sind parallel ausgerichtet und die

Ellbogen unterhalb der Schultern. Körper in kompletter Spannung - wie ein Brett. Abwechselnd und im Sekundentakt ein gestrecktes Bein eine Fusslänge vom Boden abheben und wieder abstellen. Wer nicht mehr kann, hält die beidbeinige Position.

9)KniehebenaufderElefantenmatte

Material:eineElefantenmatte(30er)(DieElefantenmatteistnichtabgebildet)

Übungsablauf:

Knieheben an Ort auf der Elefantenmatte. Die Knie werden abwechselnd und schnellstmöglich angehoben und zur Brust gezogen. Der Oberkörper bleibt während der Übung aufrecht. Arme unterstützen die Bewegung wie beim Sprinten an Ort. Man

darf und soll sich gegenseitig pushen und antreiben.

10)Hahnenkampf

Material:zwei16er-MattenNebeneinanderlegenundwennmöglichdurchKlettverbinden.

Übungsablauf:

Einbeiniger Stand und die Arme sind vor der Brust verschränkt. Man versucht sich gegenseitig aus dieser Position zu bringen, ohne selber das zweite Bein einzusetzen

oder die verschränkten Arme zu öffnen.