Ueber die Anwendung mit Silber belegter Gläser als Blendgläser

2
335 durch sie sehr kostbar wurdeu. Die Stahlmagnete verloren ferner bald den grofsten Theil ihres Magnetismus und die Maschine ihre anfangliche Kraft. Neuerdings hat der Mechanik er W i Id in Birmingharu die Leistungsfahigkeit der magnetelectrischen Maschinen da- durcb wesentlich erhoht, dafs er zwei Magnetinductoren meiner oben beschriebenen Construction zu eiiier Maschine combinirte. Den einen, griifseren dieser Iiiductoren versieht er mit einem Elektromagnet an Stelle der Stahlmagnete und verwendet den anderen zur dauernden Magnetisirung dieses Elektromagnets. Da der ElektiOmag.net hraftiger wird, als die Stahlmagnete, welche er ersetzt, so mufs auch der erzeugte Strom durch diese Coinbination in mindestens gleichem MaaQe verstarkt werden. Es lafst sich leicht erkeiiuen, dafs W i l d durch diese Combination die geschilderteu RIsngel der Stahlmagnet -1n- ductoren wesentlich vermindert hat. Abgesehen von der Unbequemlichkeit dcr gleichzeitigen Verwentlung zweier Inductoreu zur Erzeugung eiiies Stromes, bleibt sein Appa- rat doch iminer ablilngig 1 on der unzuverllssigen Leistung der Stahlmagnete. Der Technik sind gegenwartig die Mittel gegeben, elek- trische Strilme von unbegranzter Staike auf billige und be- queme Weise iiberall da zu erzeugen, wo Arbeitskraft dis- ponibel ist. Diese Thatsache wird auf niehreren Gebieten derselben von wesentlicher Bedeutung werden. - - PHI. Ueber die anwendung mit Silber belegter Glaser als Blendglaser. I n den Monatsberi5hten der Berliner Akademie von 1859 S. 364 6ndet sich folgende Notiz von Prof. Dove: *)Die Schwtichung des Lichts intensiver Lichtquellen wird iu der Regel durch farbige Glaser herrorgerufen, welche

Transcript of Ueber die Anwendung mit Silber belegter Gläser als Blendgläser

Page 1: Ueber die Anwendung mit Silber belegter Gläser als Blendgläser

335

durch sie sehr kostbar wurdeu. Die Stahlmagnete verloren ferner bald den grofsten Theil ihres Magnetismus und die Maschine ihre anfangliche Kraft.

Neuerdings hat der Mechanik er W i Id in Birmingharu die Leistungsfahigkeit der magnetelectrischen Maschinen da- durcb wesentlich erhoht, dafs er zwei Magnetinductoren meiner oben beschriebenen Construction zu eiiier Maschine combinirte. Den einen, griifseren dieser Iiiductoren versieht er mit einem Elektromagnet an Stelle der Stahlmagnete und verwendet den anderen zur dauernden Magnetisirung dieses Elektromagnets. Da der ElektiOmag.net hraftiger wird, als die Stahlmagnete, welche er ersetzt, so mufs auch der erzeugte Strom durch diese Coinbination in mindestens gleichem MaaQe verstarkt werden.

Es lafst sich leicht erkeiiuen, dafs W i l d durch diese Combination die geschilderteu RIsngel der Stahlmagnet -1n- ductoren wesentlich vermindert hat. Abgesehen von der Unbequemlichkeit dcr gleichzeitigen Verwentlung zweier Inductoreu zur Erzeugung eiiies Stromes, bleibt sein Appa- rat doch iminer ablilngig 1 on der unzuverllssigen Leistung der Stahlmagnete.

Der Technik sind gegenwartig die Mittel gegeben, elek- trische Strilme von unbegranzter Staike auf billige und be- queme Weise iiberall da zu erzeugen, wo Arbeitskraft dis- ponibel ist. Diese Thatsache wird auf niehreren Gebieten derselben von wesentlicher Bedeutung werden.

--

PHI. Ueber die anwendung mit Silber belegter Glaser als Blendglaser.

I n den Monatsberi5hten der Berliner Akademie von 1859 S. 364 6ndet sich folgende Notiz von Prof. Dove:

*)Die Schwtichung des Lichts intensiver Lichtquellen wird iu der Regel durch farbige Glaser herrorgerufen, welche

Page 2: Ueber die Anwendung mit Silber belegter Gläser als Blendgläser

336

die verscbiedenen Theile des Spectrums ungleich absorbi- re0 und daber das geschwachte Licht in einer bestimmten Farbung zeigen, welche sich bei manchen der Homogeni- tat nlhert. So wiinscbenswerth diefs fiir bestimmte optische Versucbe ist, so wird doch bei anderen Versuchen gerade das Entgegengesetzte verlangt. Man hat daher vielfach polarisirende Vorricbtangen angewendet , urn das Sonnen- licht so zu schwlchen, dafs man obne Nacbtheil hinein- blicken kann, und dafs es dabei weirs bleibt. Eine Mit- telstufe zwischen beiden stellen die Metalle dar. Da man es in seiner Gewalt hat, das Silber (iiber Platin babe ich keine Beobachtungen gemacbt) in Lagen von verschiede- ner Machtigkeit auf Glasplatten zu fixiren, so erhalt man dadurch Blendglaser von jedeni beliebigen Grad der Scbwti- chuog, die zugleich als Spiegel angewendet werden kunnen und in sofern wohl zu empfehlen sind, da die blaue Fsr- bung, die sie geben, fur weifse Objecte keinen stbrenden Eindruck macbt.n

Indem wir bier, auf Wunsch des Verfassers, diese von uns iibersehene Notiz in Erinnerung bringen, mossen wir doch glauben, dafs Hr. F o u c a u l t (Ann. Bd. 129, S. 619) gute Grunde gehabt habe, das umstandlicbere Verfahren der Versilberung des Objectives dem einfacberen Gebrauche eines tihnlicbeu Blendglases vorzuziehen. Mutbmafslich er- triigt letzteres nicht die Hitze in der Nahe des Brenn- punkts. - Hr. Le V e r r i e r hat iibrigens die Versilberung an dem 25 Centimeter im Durchmesser haltenden Objec- tive eines Aequatoreals der Pariser Sternwarte ausfiihren lassen und ruhmt die Wirkung derselben bei Sonnenbeob- achtungen aufserordentlich. Zugleich giebt er an, dafs, nach eiuer Untersuchung des Hrn. W o l f mit seinem Spec- troskop das durchgehende Licbt alle Strablen enthalte bis auf die aufsersten rotben, mit denen zugleicb die dunklen Warmestrahlen zu verscbwinden scheinen ( Compt. rend. LXIII, 547). P.

--

Gedruckt bei A. W. S c h a de in Berlin, Stallschreiberetr. I?.