Ueber Einen Aramäisch-persischen Siegelstein
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Blau, ber einen aramisch-persischen Siegelslein. 299
da inzwischen auch das Itnigliche Museum zu Kopenhagen und d' s liaiser-lichc zu Paris, letzteres eine reiche Suite, neuen Zuwachs darin erhalten haben.
In vorliegender Abhandlung gibt Hr. Sauvaire eine genaue Beschreibungseiner 12 Dinare, die Hr. Sorot mit einigen liemerkungen und einer Nachschrift
begleitet hat. Die Stcke stammen aus Hamadan vom J. 438, Rei 440, Nisabur
441, einer Localitt, die ungewiss bleibt, vom J. 442, Ispahan 443. 444,
Rei 444, Ispahan (?) 445. 448 und endlich ein Dinar ebenfalls aus Ispahan
vom J. 438, welchen Hr. Tornberg als das zweite Kakweihiden-Eiemplar, von
Feramerz geschlagen, erweist. So wchst und erweitert sich, gewiss zur
Freude jedes Mnzkenners, diese Wissenscbaft in ununterbrochener Folge, fastvon einem Tage zum andern.
Ueber eineo aramisch-persischeD Siegelstein.
Von
Dr. 0. Blan.
Mit einer Sendung von Bchern und Mnzen fr die D. M. O. , die ich
jngst an Prof. Gosche adressirt habe , habe ich der Bibliotbek auch einen
Siegelabdrnek eines geschnittenen Steines bermacht, dessen Original ich hier
in Hnden gehabt Besitzer desselben ist der k. russiscbe Consulats-Kanzler
in Erzerum, Hr. Ivanoff. Es ist ein graurothrr Achat in Linsenform, auf bei
den Flchen geschnitten. Die eine Seite zeigt einen gestrzten Steinbock,
hinter welchem eine Dogge herbe^agt: die andere einen springenden Eber mit
einer zweizeiligen Beischrift.
Die Schriftzge gehren dem semitischen Alphabet an , welches in den
westlichen Satrapien des persiscben Reiches zur Zeit der Achmeniden in all
gemeinem ffentlichen Gebrauch war , wie wir aus den Satrapenmnzen , aus
verschiedenen Siegelsteinen ( Levy , Phn. Stud. II , S. 24 ff. ) und neuerdings
ans den Aufschriften von Gewichtstcken (Luynes, Memoire sur l'inscr. d'Esmu-
nazar S. 81 not. 9; Vjgue in Rev. Archeol. 1862, Janv. p. 30 ff.) wissen.
Der obere Theil der Legende enthlt die sechs Buchstabeu IDSIrO , worin
wir den Namen des Besitzers, Mt^^nvaTTje oder MrixQtoorris erkennen dr
fen , wobei zu Hlfe kommt, dass den ersteren dieser Namen ein Perser fhrte,
der in Darius' Heer (Arrian. Anab. 3, 8, 11) als Satrap von Armenien er
scheint , also gerade dem Lande , in welchem der Stein gefunden ist. Wennder drittletzte Buchstabe als 3 beanstandet werden msste, da das gleiche
Zeichen znweilen in dieser Schriftart anch als n erscheint (z. B. Luynes Essai
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300 Spren/jer , Geographisches.
Satr. pl. I, Tirib. 2), so ergbe sich mglicher Weise der Name Mithri dat
wie ein frberer Satrap von Armenien bloss (Xenoph. Anab. 2, 5, 35. 7, 8, 25)in der Form imlnO. Das schliessende 1 an diesen persischen Namensfor
men findet sich in gleicher Weise in den Namen ITS^lr, 'lt35"lD , lJlDjinl^lM 1 inn'ISt ; dagegen fehlt es an dem analog gebildeten n'TllB'iB
(Levy, Phn. St. II, Taf. No. 14), in welchem ich jetzt den aus Arrian (Anab.3, 18) bekannten Satrapcnnamen (t>(jaiia6ortit wiederfinde ').
Die zweite Zeile der Aufschrift lsst sich wenn nicht mit gleicher Sicher
heit , so doch mit grosser Wahrscheinlichkeit lesen: t33T lB, worin niebts
anderes als ein Titel des Inhabers des Siegels gesucht werdeu kann. Ich nehme
^aUJ = n)3'T8, welches in Titeln persischer lloflieamter , wie OTlBrt Daitj
Forstmeister, Nebem. 2, 8, ClSfl '^^3p Esth. 2, 21, ^'^.^T} 'ip\ Esth. 2, 3,so gelufig ist. t = aram. ~ ist die Gcnitivpartikcl ; und t33 scheint dasselbe
Wort zu sein, welches Esra (6, 8 in NS^^ ""P.P?) ^"^ Revenuen des
Perserknigs aus den Provinzialstcueru gebraucht. Auf den Wecbsel zwischen
schliessendem t und D in den verwandten Stmmen 033 und T33 hat schon
Gesenius im Thes. unter diesen WW. aufmerksam gemacht. T32T "IUBS wre
demnach eine Art Intendant der Krongelder uud Krongter, getreue Ueber
setzung des persischen "13Ta , welches Esra (1, 8; 7, 21) als Titel eben die
ser IJeamtenclasse beibehalten bat. Dass einer dieser (iazophylakes am persi
schen Hofe in der ebengenannten Stelle auch den Namen D'l'iriO fbrt, magein zuflliges Zusammentreifen sein * wenigstens wage ich lucht zu bebauptendass der auf unserm Siegel genannte mit jenem eine und dieselbe historische
Persou sei , sondern halte ihn , wie angedeutet , fr eiuen der hheren Proviu-
zialbeamten einer westlichen Satrapie. Die beigefgten Tbierbilder, Eber, Steinbock und Jagdhund , wenn sie nicht bloss den Liebhaber des Waidwerks ver
rathen , deuten daraufhin, dass mit diesem Amte, wie auch aus Esra 7, 21
hervorgebt , die Intendanz der kniglichen Domnen , Forsten und Jagden verbunden war.
Geographisclies.
(Bemerkungen zu Bd. XVII, S. 607 dieser Zeitschrift.)
Von
A. Sirciiger.
Meier sagt in seinem vortrefl''licben Aufsatz ber die nabatischen Inschrif
ten : Noch jetzt kennt man in dem arabisirten Syrien den alten Ilaal und
spricht von einem Ilaalsboden (Jju l->^;') l^a^'^f^igen (JJ4 O^-*) s.w.
aber stets ohne Artikel. Dagegen beweist nichts der Bcrgnamc >ij-i-,den der Qms HI, 143 anfhrt."
1) Luynes Esmunaz, p. 59 las n*1DU31D Pharsajrourat ; Levy a. a. O. S. 40
riT'lBia GadscWrtj ich selbst friiher in Ztschr. XII, 726 mnonD.
Seite 299