Über Scharlachschäden an Leber, Bauchspeicheldrüse und am Magendarmkanal

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562 OtTo, Scharlachsch~den. Khmsche Wochenschrilt 1~ TISLOWlTZ, 3- internat. Kongr. f. vergl. Path. I936. -- 15 D~ CAN- I)ia, Arch. ital. Med. sper. 4 (~939). -- 16 LEONE u. MULAS, Clin. pediatr. I937. -- 17 G6TTLIN, Skand. Arch. Physiol. (Berl. u. Lpz.) 80. -- is IRoBoz, Erg. inn. Med. 48. -- 19 CA~NAVO U. ORTOL~VA, Settimana reed. 1939. -- 20 COSTA U. MASUELLI, Boll. SOC. Pat. sper. I938. UBER SCHARLACHSCHADEN AN LEBER, BAUCH- SPEICHELDRUSE UND AM MAGENDARMKANA-L. Von HANS OTTO. (SchluB) Auch am Magen-Darmkanal macht der Scharlach krank- hafte Ver~nderungen. Die pathologisch-anatomischen Bitder kennen wit yon der Sektion toxischer and septischer Schar- laehf~lle her. So beschrieb TAMARA eme schwere nekroti- sierende, geschwfirige und phlegmon6se Gastritis. Andere fanden bet septisch verlaufenden Scharlacherkrankungen tun haben. Leichtere F/~lle yon Scharlachgastritis werden am besten ,,Gastritis serosa" genannt. Parallel hierzu sprechen wit dann yon eJner ,,Enteritis serosa". Bet beiden Zust~nden k6nnen die EiweiBwerte im Blut erh6ht sein. Wenn wir auch oben die M6glichkeit einer chronischen Gastroenteritis als Folge ether Scharlacherkrankung zugegeben haben, so be- steht doch keinesfalls die 1Regel, dab die Ver~nderungen am Magen dutch den Scharlach zu bleibenden Zust~nden ffihren. Die meisten Sch~den heilen aus, wenn auch erst viel sp~ter, als ~uBerlich der Scharlach abgeheilt scheint. Klinische Zeichen Ifir die Gastritis sind zu Beginn der Erkrankung auftretende dyspeptische Beschwerden. Ein Hauptkennzeichen des Scharlachs ist ja das Erbrechen, das fast bet keinem Scharlaeh fehlt. Man sagt racist, es set cerebral- toxisch bedingt. Doch ist es ebenso h/~ufig Ausdrnck einer im Entstehen begriffenen Gastritis. Appetitlosigkeit und Durchf~lle sind ebenfalls Ausdruck einer Gastroenteritis. Die Zunge ist in den mittleren Partien racist dick und weiB belegt, wtLhrend die R~nder mehr die/3ezeichnung ,,H1mbeer- zunge" reehtfertigen. Von anderen Krankheiten her wissen Abb. ~, W. R., 28 Jahre. Scharlach z. Woche. schwere Gastritiden und Enterifiden. Ferner zeigte sich eine Hyperplasie am lymphatischen Darmapparat. ST~IN beob- achtete unter 902 Seharlachsektionen 4 ~ mit schweren Gastritiden. Die Magenschleimhautentzfindung ist diffus nekrotisierender Natur und geht mit Fibrinbel/igen einher. Es zeigen sich Ulcera und phlegmon6se Unterminierungen der Schleimhaut. Gleichzeitxg k6nnen nekrotisierende Ent- zfindungen an der Wangenschleimhaut und am Oesophagus vorkommen (HEELER). Neuerdmgs kann man in das patho- logische Geschehen am Magen beim Scharlach schon zu Leb- zeiten einen Einblick gewmnen, und zwar durch die Gastro- skopie. Gastroskopisch bietet der Scharlach das 13ild einer akuten Gastritis. Es zeigt sich bet der Magenspiegelung eine tiefe l~6tung der Schleimhaut. Sic blntet leieht und ist anch leicht lgd,erbar. Im Verlauf yon 6 Wochen sol]en sich diese Ver~nderungen noch nicht zurflckbflden. Solche Befunde wurden vor allem yon GUTZEIT und Tt;ITGE erhoben. Sic er- wggen die MSglich!r dab ant diese Weise chronische Gastri- tiden entstehen k6nnen. Als Ursache fur diese entzfindlichen Ver/~nderungen wnrde eine hgmatogene Iieimversehleppung angenommen. Die lJrsache kann aber auch darin liegen, daB die Magensehleimhaut und demzufolge auch die Darmschleim- haut auf das Scharlachgift mit einer allergischen Reaktion antwortet und wit es dann mit einer allergischen Gastritis zu Abb. 2. M. Ig., 2o Jahre. Scharlach i. Woche, wit, dab Zungenver~nderungen h/iufig das ttuBere Kenn- zeichen ffir eine Magenerkrankung sind. 1Viagendruck und V611egeffihl k6nnen gelegentlich vorhanden seth. Auch kann man allerdings nichl in allen F/illen eine leichte Drnckempfind- lichkeit in der • beobachten. Liegt gIeichzeitig eine Enteritis vor, so zeigt sich diese einmal durch Durchffitle an. Da aber bet akuten Entziindun- gen des Darmes meist mit ether Sekretionssteigerung zu rechnen ist, so wird man beim Betasten des Leibes knurrende und glucksende Ger~usche palpieren. Unier Umsttinden kann man eine gesteigerte Darmi~tigkeit bet diinnen ]3auchdecken dutch die Bauehhaut selbst durchtasten. Im allgemeinen kommen Koliken auf der Basis von Darmspasmen bet einer Scharlachenteritis nicht vor. Die Untersuchung ant hyper- fisthetische Zonen im Sinne yon HEAO und 1V[AcK~ENZIE erfolgt dutch Bestreichen, Stechen nnd Kneifen der 13auchdecken und des Rfickens. Die Hyper~sthesie beruht darauf, dab mit taktiler Sensibilit/~t ausgeriistetes Gewebe mit Hyper- /~sthesie antwortet, wenn es yore selben Segment innerviert wird wie das erkrankte Organ. Solche Unieisuchungen lassen aber in dem Augenblick im Stich, wo man indolente Personen vor sich hat. Ffir jeden I)armabschnitt gibt es typische Druckpunkte sowohl an der ]3auch- wie an der 1Riickenhaut. Eindeutige Headsche und Mackenziesche Zonen scheint es

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562 OtTo, Scharlachsch~den. Khmsche Wochenschrilt

1~ TISLOWlTZ, 3- internat . Kongr. f. vergl. Path. I936. -- 15 D~ CAN- I)ia, Arch. ital. Med. sper. 4 (~939). -- 16 LEONE u. MULAS, Clin. pediatr. I937. -- 17 G6TTLIN, Skand. Arch. Physiol. (Berl. u. Lpz.) 80. - - is IRoBoz, Erg. inn. Med. 48. - - 19 CA~NAVO U. ORTOL~VA, Set t imana reed. 1939. -- 20 COSTA U. MASUELLI, Boll. SOC. Pat. sper. I938.

UBER SCHARLACHSCHADEN AN LEBER, BAUCH- SPEICHELDRUSE UND AM MAGENDARMKANA-L.

V o n

HANS OTTO.

(SchluB)

Auch a m M a g e n - D a r m k a n a l m a c h t de r Scha r l ach k r a n k - h a f t e V e r ~ n d e r u n g e n . Die p a t h o l o g i s c h - a n a t o m i s c h e n Bi tder k e n n e n wi t yon de r Sek t ion tox i sche r a n d sep t i sche r Schar- laehf~l le her . So beschr i eb TAMARA eme schwere nek ro t i - s ierende, geschwfir ige u n d ph l egmon6se Gas t r i t i s . A n d e r e f a n d e n bet sep t i sch v e r l a u f e n d e n S c h a r l a c h e r k r a n k u n g e n

t u n h a b e n . Le ich te re F/~lle y o n Scha r l achgas t r i t i s werden a m b e s t e n , ,Gas t r i t i s s e rosa" genann t . Para l le l h ie rzu sp rechen wi t d a n n yon eJner , ,En te r i t i s se rosa" . Bet be iden Z u s t ~ n d e n k 6 n n e n die E iweiBwer te i m B l u t e r h 6 h t sein. W e n n wir a u c h oben die M6gl ichke i t e iner c h r o n i s c h e n G a s t r o e n t e r i t i s als Fo lge e ther S c h a r l a c h e r k r a n k u n g zugegeben h a b e n , so be- s t e h t doch keinesfal ls die 1Regel, d a b die V e r ~ n d e r u n g e n a m Magen d u t c h d en S c h a r l a c h zu b l e i b e n d e n Z u s t ~ n d e n ff ihren. Die m e i s t e n Sch~den he i len aus, w e n n a u c h e r s t vie l sp~ter , als ~uBerl ich de r S c h a r l a c h a b g e h e i l t sche in t .

Kl in i sche Ze ichen Ifir die Gas t r i t i s s ind zu B e g i n n de r E r k r a n k u n g a u f t r e t e n d e d y s p e p t i s c h e Bes chwerden . E i n H a u p t k e n n z e i c h e n des Schar l achs i s t j a das E r b r e c h e n , das f a s t bet k e i n e m Scha r l aeh fehl t . M a n sag t racist , es set ce rebra l - t ox i sch bed ing t . Doch i s t es ebenso h/~ufig A u s d r n c k e iner im E n t s t e h e n begr i f fenen Gas t r i t i s . Appe t i t l o s igke i t u n d Durchf~ l le s ind ebenfa l ls A u s d r u c k e iner Gas t roen t e r i t i s . Die Zunge i s t in d e n m i t t l e r e n P a r t i e n rac is t d ick und weiB belegt, wtLhrend die R ~ n d e r m e h r d i e / 3 e z e i c h n u n g , ,H1mbeer- z u n g e " r eeh t fe r t igen . V o n a n d e r e n K r a n k h e i t e n he r wissen

Abb. ~, W. R., 28 Jahre. Scharlach z. Woche.

s chwere G a s t r i t i d e n u n d E n t e r i f i d e n . F e r n e r zeigte sich eine H y p e r p l a s i e a m l y m p h a t i s c h e n D a r m a p p a r a t . ST~IN beob- a c h t e t e u n t e r 902 S e h a r l a c h s e k t i o n e n 4 ~ m i t s chweren Gas t r i t i den . Die M a g e n s c h l e i m h a u t e n t z f i n d u n g i s t di f fus n e k r o t i s i e r e n d e r N a t u r u n d g e h t m i t F ib r inbe l / igen e inher . Es zeigen s ich Ulce ra und p h l e g m o n 6 s e U n t e r m i n i e r u n g e n der S ch l e imhau t . Gleichzeitxg k 6 n n e n nek ro t i s i e r en d e E n t - z f indungen a n de r W a n g e n s c h l e i m h a u t u n d a m Oesophagus v o r k o m m e n (HEELER). N e u e r d m g s k a n n m a n in das p a t h o - logische G e s c h e h e n a m Magen b e i m Scha r l ach schon zu Leb- ze i t en e inen E i n b l i c k gewmnen , u n d zwar d u r c h die Gas t ro - skopie. G a s t r o s k o p i s c h b i e t e t de r S c h a r l a c h das 13ild e iner a k u t e n Gas t r i t i s . Es zeigt s ich bet de r Magensp iege lung eine t iefe l~6 tung de r S c h l e i m h a u t . Sic b l n t e t l e i eh t u n d i s t a n c h l e i ch t lgd ,e rbar . I m Ver l au f yon 6 W o c h e n sol]en sich diese V e r ~ n d e r u n g e n n o c h n i c h t zurf lckbflden. Solche B e f u n d e w u r d e n vo r a l l em y o n GUTZEIT u n d Tt;ITGE e rhoben . Sic er- wggen die MSglich!r d a b a n t diese Weise ch ron i sche Gas t r i - t i d e n e n t s t e h e n k 6 n n e n . Als U r s a c h e fur diese en tz f ind l i chen Ver /~nderungen w n r d e eine h g m a t o g e n e I i e i m v e r s e h l e p p u n g a n g e n o m m e n . Die l J r s a c h e k a n n a b e r a u c h d a r i n liegen, daB die M a g e n s e h l e i m h a u t u n d demzufo lge auch die D a r m s c h l e i m - h a u t au f das Scha r l achg i f t m i t e iner a l le rg ischen R e a k t i o n a n t w o r t e t u n d wi t es d a n n m i t e iner a l le rg ischen Gas t r i t i s zu

Abb. 2. M. Ig., 2o Jahre. Scharlach i. Woche,

wit , d a b Z u n g e n v e r ~ n d e r u n g e n h/ iuf ig das ttuBere K e n n - ze ichen ffir eine M a g e n e r k r a n k u n g sind. 1Viagendruck u n d V611egeffihl k 6 n n e n ge legent l ich v o r h a n d e n seth. A u c h k a n n m a n a l le rd ings n i c h l in a l len F/i l len eine l e ich te D r n c k e m p f i n d - l i chke i t in de r • b e o b a c h t e n .

L ieg t gIeichzei t ig e ine E n t e r i t i s vor, so zeigt s ich diese e i n m a l d u r c h Durchff i t le an. D a a b e r bet a k u t e n E n t z i i n d u n - gen des D a r m e s me i s t m i t e ther Sek re t ionss t e ige rung zu r e c h n e n ist, so wird m a n be im B e t a s t e n des Leibes k n u r r e n d e u n d g lucksende Ge r~usche pa lp ieren . U n i e r U m s t t i n d e n k a n n m a n eine ges te ige r te D a r m i ~ t i g k e i t bet d i i nnen ]3auchdecken d u t c h die B a u e h h a u t s e lb s t d u r c h t a s t e n . I m a l lgemeinen k o m m e n Ko l iken au f de r Bas is v o n D a r m s p a s m e n bet e iner S c h a r l a c h e n t e r i t i s n i c h t vor . Die U n t e r s u c h u n g a n t h y p e r - f i s the t i sche Zonen i m Sinne y o n HEAO u n d 1V[AcK~ENZIE e r fo lg t d u t c h Bes t r e i chen , S t echen n n d Kne i f en de r 13auchdecken u n d des Rfickens. Die H y p e r ~ s t h e s i e b e r u h t darauf , d a b m i t t a k t i l e r Sensibilit /~t ausger i i s te tes Gewebe m i t H y p e r - /~sthesie a n t w o r t e t , w e n n es yore se lben S e g m e n t i n n e r v i e r t wird wie das e r k r a n k t e Organ. Solche U n i e i s u c h u n g e n lassen a b e r in d e m A u g e n b l i c k im St ich, wo m a n i n d o l e n t e P e r s o n e n v o r s ich h a t . Ffir j e d e n I ) a r m a b s c h n i t t g ib t es t y p i s c h e D r u c k p u n k t e sowohl a n de r ]3auch- wie a n de r 1Riickenhaut. E i n d e u t i g e H e a d s c h e u n d Mackenz ie sche Zonen sche in t es

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Jg. i9, Heft 23 OTTO, Scharlauhsch[gden. 563 8. Juni x94o

b e i m Scha r l acg ftir e n t z ~ n d e t e D a r m a b s c h n i t t e n i c h t zu geben. Diese r n e g a t i v e B e f u n d e rg ib t s ich wahr sehe in l i ch daraus , d a b de r D a r m b e i m s c g a r l a c h n i c h t i sol ier t e r k r a n k t ist, son- d e r n d a b es s ich u m eine A l l g e m e i n e r k r a n k u n g laandelt .

U n s e r e P F . - U n t e r s u c h u n g e n e r g a b e n e inwandf re i das Vor- l iegen e iner A n a c i d i t ~ t in de r I. Scha r l aehwoche . N u r ver - e inze l t e FSlle ze ig ten n iedr ige W e r t e Itir die freie HC1. E n t - s p r e c h e n d w a r die K o n g o p r o b e nega t iv . Die W e r t e Iiir die G e s a m t a c i d i t ~ t l agen bei 20 bis 3 o.

Abb. 3. K.D., 33 Jahre. Scharlach 2. Woehe, mlt Scharlachrheumatoid.

Zur wi rk l i chen F e s t s t e l l u n g e iner Gas t r i t i s u n d e iner E n t e r i t i s s t e h e n uns abe r M e t h o d e n zur Verf t igung, wie N t i e h t e r n a n s h e b e r u n g m i t u n d o h n e Reiz, das P robe f r t i h - s t / k k , die r 6 n t g e n o l o g i s c h e B r e i u n t e r s u e h u n g des Magens m i t

Abb. 5. W.'M., 8 Jahre. Scharlaeh I. Woche.

V e r m e h r u n g des X a n t h o p r o t e i n s im 131ut mad I n d i c a n u n e s ind n a c h d en U n t e r s u c h n n g e n y o n BEeriER Ze ichen ftir ab- n o r m e Z e r s e t z u n g im D a r m . D a n n l iegt a u c h me i s t eine D a r m - e r k r a n k u n g vor . I n u n s e r e n sXmtl ichen FMlen zeigte sich eine

Abb. 4. I. N., 15 Jahre. Seharlaeh ~. Woehe.

R e l i e f a u f n a h m e , ftir den D a r m die B e s t i m m u n g y o n X an ~h o - p ro t e in im Blur , de r Nachweis yon I n d i c a n i m Urin , die Bre i - passage im D t i n n d a r m m i t F e s t s t e l l u n g des P a s s a g e t e m p o s u n d schliel31ich die f r a k t i o n i e r t e D t i n n d a r m d a r s t e l l u n g n a c h PA~sI~oR~ m i t 1Rel iefaufnahmen verdXcht iger Stel len.

Abb. 6. E. L., 5 Jahre. Scharlach I. Woche.

pos i t ive I n d i c a n p r o b e im H a r m W i r wiesen s chon oben d a r a u f lain, d a b sie e i n m a l das Ze ichen e iner D a r m e r k r a n k u n g sein oder a b e t a u c h eine L e b e r e r k ~ a n k u n g a n d e u t e n k a n n . Die Lebe r v e r m a g das I n d i c a n n i c h t zu en tg i f t en . Dani1 wird es u n z e r s e t z t im H a m ausgesch ieden ; vo r a l lem pf leg t

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564 O~To, Scharlachsch/~den. Klmische Wochensehrift

bet Erkrankung des untersten Dtinndarmabschnittes, des Ileum, h~tufig eine Indicanurie aufzutreten.

R6ntgenologisch siehtbare Kra~lcheitszeichen am Magen- Darml~ana[ bei Scharlach. Finder man nun beim Seharlaeh des Erwachsenen und des Kindes ffir eine gleichzeitige Affek- tion des Magen-Darmkanals R6ntgenzeichen? Der Magen wurde, wie ~iblich, mit Schleimhautreliefdarstellung und Prallftillung untersueht. Der Dtiiindarm wurde mit tier Methode nach PANSDORF dargestellt, t l iernach muB man n/imlich zur ]Zrzielung einer gleichm~Bigen Diinndarmfiillung das Kontrastmit te l fraktioniert in Abst~nden yon lO--15 Mi- nuten, je 1--2 Sehluek Brei, verabfolgen. Von den einzelnen Darmabschnitten werden dann Rehefbilder unter dem Druck yon Luffaschw~immen geschossen. W/ihrend der Darmt/~tig- keit ~Lndern sich infotge der Bewegungen der Muscularis mucosae dauernd die Formen des Schleimhautreliefs in mannigfacher Art. Trotz der erschwerten Unterscheidung zwlschen normalen und krankhaften Reliefbildern lassen sich h~ufig auch am Dtinndarm eindeutige VerS, nderungen am Schleimhautrelief bet entziindlichen Erkrankungen nachweisen.

solcher Bilder steht erkl~trlicherweise noch aus, da man h6chst selten in solchen F/illen in den Besitz frischer Resektioiis- prgparate kommt.

Beim Scharlach des Erwachsenen finder man nun bet der SehIeimhautdarstellung gelegentlieh eine Verbreiterung und gewisse Starre der Falten der lXlagenschleimhaiit, die bet gleichzeitigem Erbrechen, vorliegender Aiiaciditgt, zweifels- ohne ftir das Vorliegen einer Gastritis sprechen. AuBerdem finder sich in manchen FNlen eine beschleunigte, in manchen eine verzggerte Magenentleeriiiig. ]3ei der fraktionierten Dfinndarmfiillung sahen wir vielfach eine erhebliche Yer- breiterung der Kerckringschen Falten im Reliefbild. Die zarte Fiederung der normalen ]3ilder wich breiten plumpen Falten, die am Rande im Reliefbild meist stark breitvierkantig ge- z~thnelt waren. ]3el gleichzeitig vorhandener Gssbildung im Darm kamen hierbei scli6ne pathologische RSntgenbilder zustande. Die Fal ten waren dabei meist auch quergestellt . Nicht der ganze Dfiiindarm war so gezeichnet, sondern nur stets einige Stellen, vom Jejunum zeigten sich besonders sch6ne Bilder. Bet beschleunigter Diinndarmpassage fehlte meis t

Abb. 7. A. D. F., 8 Jahre. Scharlach z. Woche.

Besonders wichtig ftir den Nachweis yon Entziindungen ist die Beobachtung yon Tonusver~,tnderungen, Storungen der Motilit~t und der Sekretion. Jede einzelne Funkt ion kann in den verschiedenen Darmabschnit ten verstS, rk• oder ver- mindert sein. R6iitgeniintersuchungen akuter Enterit is- stadien liegen kaum vor, bet den chronischen F~tllen lassen sich manchmal keine eiiideutigen Darmver~tnderungen fest- steIlen.

In schwereii F/~llen ist eine St6ruiig des gerade am Dfinn- darm so eindrucksvollen Spieles der Schleimhautplastik auf- f/~]lig, so dab man den Eindruck ether gewissen Reliefstarre gewinnt. Fiir eine Entzfindung spricht gesteigerte Motilit~t bet gleichzeitiger Steigerung der Sekretion. Hierbei hal ter der Brei schlecht, und es kommt zur beschleunigten ]3rei- entleeruiig. Auch Tonusst6rungen der erkrankten Abschnitte, Wechsel yon atonischen mit hypertonischen Bezirken spre- chen im Sinne ether Diinndarmaffektion. Die dutch die Kombinationen yon Tonus-, Motilit~tts- und Sekretions- st6rungen entstandenen wechselvollen Bilder lassen so die versehiedensten Fuiiktionsst6rungen erkennen, aus deiien man dann auf organische Prozesse scMieBen kann.

Finder man im Reliefbilde eine Verbreiterung der Kerck- ringschen Falteii, so kanii man mit Sicherheit auf ein Schleim- haut6dem sehlieBen. Der streng anatomische Nachweis

Abb. 8. I, K., 8 Jahre, Scharlach i , Woche.

das Relief. Start dessen war der Diinndarm mit Meinen, stecknadelkopfgrol3en Breispritzern iibers/~t, als Zeichen einer schlechten Haftf~higkeit des 1R6ntgenbreies infolge Schleim- bildung und vermehrten Darmsekre~es in den befallenen Darmabschnitten. Ein Wechsel yon atoiiischen mit hyper- tonisehen Bildern wurde h6chst selten beobachtet. Wit leugnen damit das Vorkommen solcher MotilitMsst6rungen nicht. Sekretspiegel beim stehenden Kraiiken wnrden nicht gesehen, so dab starke Sekreiionsst6rungen im Diinndarm auf diese Weise ausgeschlosseii werden koiinten. Hfiufig war das Bild so, dab der Dtmndarm schnell entleers war und alas Colon descendellS zu ether Zeit geffillt war, wo der /3rei eigentlich erst im untersten Ileum verweilen sollte.

Eiiie Vergr6berung und Querstellung der Fatten im Dick- darm an Stellen, an denen normalerweise L~tngsverlauf der Schleimhautfalten vorherrscht (Colon descendeiis und Sigma), fanden wir nicht. Stellenweise St6rungen der Regelm/il3igkeit des Reliefs wurden auBer Gasbildung auch nicht beobaehtet, so dab also eine r6ntgenologisch sichtbare krankhafie Dlck- darmst6rung beim Scharlach nicht vorzuliegen seheint.

Fassen wit also die r6ntgenologisch sichtbaren Magen- Darmst6rungen zusammen, so fanden wir: a) Gastritis mit gehemmter und besehleunigter 5Iagenentleerung. b) Ver- ~nderte Schleimhautplastik infolge Schleimhaut6dems. c) In-

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Jg. :9, Heft 23 WELCKER und ~'RIEDRICH, -Vitamin C-Haushalt bei Psoriasis vulgans. 565 8. Juni 194o

n e r e n Durchfa l l , be sch l eun ig t e D f i n n d a r m e n t l e e r u n g . d) Ge- l egen t l i ch G a s b i l d u n g als Ze ichen g e s t 6 r t e r D a r m f l o r a . e) E s f eh l en S t 6 r u n g e n de r Sek re t i on i m Sinne de r t ) b e r - p r o d u k t i o n , Sp iege lb i ld l lngen i m D f i n n d a r m u n d Coecum b e i m s t e h e n d e n P a t i e n t e n . f) F e r n e r T o n u s s t 6 r u n g e n , d . h . a t o n i s c h e u n d h y p e r t o n i s c h e D a r m a b s c h n i t t e . g) Der Dick- d a r m i s t n iche be te i l ig t . Die R 6 n t g e n b e f u n d e s p r e c h e n also ffir e ine G a s t r o e n t e r i t i s i m S inne e iner e in f achen S c h l e i m h a u t - e n t z t i n d u n g . Wi e m a n b e i m S c h a r l a c h s u c h y o n e iner P a n - k r e a t i t i s u n d H e p a t i t i s se rosa (im Sinne EPPINGERS) sp r i ch t u n d diese e n t w e d e r au f T o x i n e i n w i r k u n g zur f ickf i ih r t ode r als A u s d r u c k e iner Allergie au f f ag t , so i s t es a u c h be r ech t i g t , bei den N i a g e n - D a r m s t 6 r u n g e n be im Scha r l ach yon e iner t o x i s e h oder a l le rg iseh b e d i n g t e n Gas t r i t i s u n d E n t e r i t i s se rosa zu s p r e c h e n ( G as t r oen t e r i t i s se rosa s implex) .

S iehe h ie rzu n u n die v e r s c h i e d e n e n R 6 n t g e n b i l d e r : ( l b e r die D a u e r d ieser V e r ~ n d e r u n g e n k 6 n n e n w i t ebenfa l l s e twas aussagen , weft wir die l Z 6 n t g e n u n t e r s u c h u n g e n w g h r e n d des g a n z e n Scha r l achve r l au f e s du rchge f f ih r t h a b e n . Die Ver - ~tnderungen w a r e n h~uf ig n o c h in de r 4. W o c h e v o r h a n d e n , in de r 3. W o c h e fas t s tets , w e n n anf~ngl ich ein ]3efund da war . N a c h 6 W o c h e n warel l sic m i t z u n e h m e n d e r G e n e s u n g m e i s t g e s c h w u n d e n .

Zwischen den B e f u n d e n a n E r w a c h s e n e n u n d IZindern b e s t e h t ke in pr inz ip ie l le r U n t e r s ch i ed . A u c h h i e r l i n d e n wir die b e s c h r i e b e n e n Verh~l tn i s se . Vie l le ich t h e r r s c h t e n h ie r die P a s s a g e b e s c h l e u n i g u n g e n vor . Wi r e r l eb t en es oft , d a b de r Bre i aus d e m M a g e n n a c h 1/~ S t u n d e e n t l e e r t wa r u n d sich i m q u e r e n ulld a b s t e i g e n d e n D i c k d a r m befand . Bei d iesen Be- f u n d e n mfissen na t f i r l i ch p sych i sche Einflf isse u n d Schreck- m o m e n t e b e i m T r i n k e n des ffir die K i n d e r u n a n g e n e h m s c h m e c k e n d e n Breies u n d bei de r R 6 n t g e n u n t e r s u c h u n g se lbs t be r f i cks ich t ig t werden , u m ein r ich t iges Bi ld yon de r S t 6 r u n g zu b e k o m m e n . Schwere des S c h a r l a c h s u n d Sehwere des R 6 n t g e n b e f u n d e s gehen paral lel . A n a t o m i s c h e r w a r t e t m a n das j a auch . B e i m Scha r l ach ik t e r l l s infolge t o x i s c h e r ode r a l le rg ischer H e p a t i t i s f i n d e t m a n a u c h D f i ~ n d a r m s t 6 r u n g e n l m R 6 n t g e n b i l d , welche abe r bei w e i t e m n i c h t so e rheb l i ch d e u t l i c h e Ze ichen abgeben , wie z. ]3. b e i m g e w 6 h n l i c h e n k a t a r r h a l i s e h e n I k t e r u s ode r bei S te inversch luB de r Gal len- wege m i t f e h l e n d e r Gal le i m D a r m .

Nch~ul3s~tze: I. Der S c h a r l a c h k a n n in d e m Z e i t r a u m y o n de r I. bis zu r 12. W o c h e zu e iner L e b e r e r k r a l l k u n g f i ihren. P a t h o l o g i s c h - a n a t o m i s c h h a n d e l t es s ich u m das ]3ild e iner a l l e rg i schen E r k r a n k u n g . A u c h ira k l in i schen Bi ld s p r i c h t einiges ffir die a l le rg ische Genese.

2. Schwere L e b e r s c h ~ d e n s ind ~uBerl ich k e n n t l i c h u n d t r e t e n m e i s t in d e r 3. W o c h e auf. Die Bfl i rubin- , Choles te r in - l lnd B lu tzucke r sp iege l k 6 n n e n e r h 6 h t sein. Choles te r in u n d B l u t z u c k e r s i n k e n in den sp~ te r en V / ochen in i h r e n -Werten. Der Res t s t i ck s to f f i s t e r h6h t , die Alka l i r e se rve zu A n f a n g ern iedr ig t . G a l a k t o s e b e l a s t u n g e n zeigen eille anf~l lg l iche r e a k t i v e H y p o g l y k ~ m i e ( h e p a t o - p a n k r e a t o g e n e r Hype r in su l i - l l ismus). G l u c o s e b e l a s t u n g s k u r v e n zeigen e inen v e r z 6 g e r t e n Abfal l . TAKATA-ARA ulld W~LT~AI~N s ind zu r F e s t s t e l l u n g eilles L e b e r s c h a d e n s b e i m S e h a r l a e h n i c h t e indeut ig . Sehon bei l e i ch t en L e b e r s c h ~ d e n zeigt s ich s t e t s die pos i t i ve B e n z a l d e h y d p r o b e , die P o r p h y r i n a u s s c h e i d u n g i m H a m i s t m e i s t v e r m e h r t u n d g e h t d e m p o s i t i v e n Ausfa l l de r Urobi I in- p r o b e paral le l . Die A c e t o n p r o b e im U r i n k a n n pos i t i v sein, die I n d i c a n p r o b e i s t i m m e r pos i t iv . Bei deu f l i che r Gelbsllch• e r s e h e i n t B i l i rub in i m H a m .

3. Die Bauchspe iche ld r f i s e i s t ebenso wie die L e b e r a m K r a n k h e i t s g e s c h e h e n des Seha r l achs be te i l ig t . I m Gegensa tz zu den a l l e rg i schen B e f u n d e n bei de r L e b e r zeigt s ich b e i m P a n k r e a s eine t r f ibe Schwel lung. D e g e n e r a t i o n s h e r d e , B lu - t u n g e n u n d N e k r o s e n f inden sich. Die P a r e n e h y m z e l l e n w e r d e n m e i s t n u t v o r f i b e r g e h e n d gesch~digt .

4. Kl i l l iseh zeigell s ich wenige ~uBere Merkmale . N a c h F e t t b e l a s t u n g t r e t e n s t i n k e n d e Stf ihle auf. N a c h e r w e i t e r t e r S c h m i d t s e h e r P r o b e k o s t zeigt f a s t die I-t~lfte de r Scha r l ach - ~ l l e e inen pos i t ive l l Aus~M1. Die F e r m e n t e n t g l e i s u n g zeigt s ich ill e r h 6 h t e n Blur - u n d U r i n d i a s t a s e w e r t e n . Es b e s t e h t e ine H y p e r c h a l i a panc r ea t i c a . Ffir den Zuckers to f fwechse l g i l t

das ffir die Lebe r Gesagte . A n f a n g s k a n n a b e t s u c h eine B l u t - d i a s t a s ee rn i ed r igung b e o b a c h t e t werden .

5. I ) e r M a g e n - D a r m k a n a l i s t b e i m Scha r l aeh a u e h be- t rof fen . I-Iiervon s ind p a t h o l o g i s c h - a n a t o m i s c h e wie gas t ro- skop ische B e f u n d e b e k a n n t . D y s p e p t i s c h e /3eschwerden, die B e s c h a f f e n h e i t de r Zunge, I . leadsche Zonen, D r u c k e m p f i n d - l i chke i t in de r Magengegend , Durchf~l le , g lucksende Ge- r / iusche b e i m P a l p i e r e n des Leibes, Anac id i tXt bei PF . , X a n t h o p r o t e i n i m B l u r u n d I n d i c a n u r i e s p r e e h e n ffir e ine Gas t roen t e r i f i s .

6. 1R6ntgenologisch ]~Bt sich fes ts te l len , d a b eine Gas t r i t i s m i t g e h e m m t e r u n d besch l eun ig t e r M a g e n e n t l e e r u n g b e s t e h t . Die S c h l e i m h a u t p l a s t i k i s t infolge S c h l e i m h a u t 6 d e m s ve r - ~nder t . Die be sch l eun ig t e D f i n n d a r m e n t l e e r u n g ze ig t i m R 6 n t g e n b i l d den i n n e r e n Durch fa l l an . Ge legen t l i ch k a n n G a s b i l d u n g a u f t r e t e n . Sp iege lb i ldungen b e i m s t e h e n d e n K r a n - ken fehlen, so d a b die f iberm~Bige ]3i ldung y o n S e k r e t i m D a r m l l icht groB sein k a n n . Es feh len T o n u s s t 6 r u n g e n a m D a r m . Der D i c k d a r m is t n i c h t be te i l ig t . Die e inze lnen feh ler - b a t t e n R 6 n t g e n z e i c h e n ~are i1 m e i s t n a c h 6 W o c h e n n i c h t m e h r zu b e o b a c h t e n . Zwischen E r w a c h s e n e n u n d K i n d e r n b e s t e h t i m ~R6ntgenbeflll ld kein pr inmpie l le r U n t e r s c h i e d . Schwere des Scha r l achs n n d Schwere des R 6 n t g e n b i l d e s g e h e n paral le l . B e i m ausgep r~g t en S c h a r l a c h i k t e r u s f inde r m a n ~thn- liche, n u t n i c h t so s t a r k e 1R6ntgenzeichen wie b e i m k a t a r r h a l i - s e h e n I k t e r u s ode r wie b e i m S te inve r sch luB de r Gal lenwege. M a n i s t n a c h a l l edem berech t ig t , yon e iner G a s t r o e n t e r i t i s se rosa b e i m S c h a r l a c h zu sp rechen .

L i t e r a t u r : ASS~AIqI% Dtsch. reed. Wschr. :939 I, 81, 127ff. -- ]3RINCI<-Gt3LZOW, Z. klin. Med. z937, 747. - - G~Lzow, Klin. Wsehr. 1939, 353- -- II~GLXSSI, KongreBzbl. inn. Ned. 70, 738. - - JENI~, Klin. Wschr. I939, 317. - - I~20STYAL -PENKxRT, Z. Kinder- heilk. 52, 647--660; 5 o, 231. - - LIPP, B2ongregzbl. inn. Med. 8I, 447- -- MANZONI, KongreBzbl. inn. Med. 7 o, 186. -- NIARTINON U. Mitarbeiter, I<ongreBzbl. inn. 2tied. 65, 6o 9. -- NOgSrBERGEI~, Med. I<lin. I93o I, I6% -- PASCHEDAG-P~SCHXL, Klin. Wschr. z936 II, 168o. -- 1ROSENWALD, Z~ Killderheilk. 5 x, 255--258. - - SCHOTTM]ULLER, Nlin. Wschr. 1931 I, iy - -2o . - - A. STROE, ltongreBzbt, inn. Med. 56, 529. - - TAMARA-STEIN, KongreBzbl. inn. Med. 77, 238. - - ~7OSSCHULTE, Mfinch. reed. Wschr. x934 II, 197 ~ - - KongreBzbl. inn. Med. 8o, 458. - - Wisest, Mfinch. reed. Wschr. z939, 808.

U N T E R S U C H U N G E N O B E R D E N VITAMIN C- H A U S H A L T BEI PSORIASIS V U L G A R I S * .

Von

A. Wt~LCXER u n d H. FRIt~DRICH. Aus der Kliuik ffir Haut- land Geschleehtskranke der Universit~it Jena

(Dlrektor: Prof. Dr. J. HAMEL).

I n der de rma to log i s chen F o r s c h u n g s a r b e i t h a b e n die U n t e r s u c h u n g e n zur 71tiologie der Psoriasis , e iner de r p r ak - t i s ch w ich t ig s t en H a u t k r a n k h e i t e n , y o n je e ine b e d e u t e n d e Rol le gespielt . N a c h d e m n u n in den l e t z t en ] a h r e n , h a u p t - s~ichlich wohl u n t e r d e m Einf luB yon GRf3TZ, F r a g e n der S• in den V o r d e r g r u n d des In t e r e s se s gerf ickt sind, war es eine s e lb s tve r s t~nd l i che Folge, d a b s u c h der V i t amins to f fwechse l e iner B e t r a c h t u u g u n t e r z o g e n wurde .

V e r 6 f f e n t l i c h u n g e n f iber Psor ias i s u n d V i t a m i n C bes i t z en wi t yon LuTz, R•ISS, VOLP~, SCttWARZ.

LuTz ha t einen Paf ienten mit einer auBergew6hnlich har t - n~tckigen Psoriasis im Laule you 1I ~rochen mi t 42 g Ascorbinsgure geheilt, konnte abet das Auftreten eines tZfickfalls dami t n icht "r Eine weitere Psoriasis bfldete sich nach u yon 8,4 g Redoxon fast vOllig zuruck. Der 3. Pa t ien t wurde im Laufe yon 4 Monaten mit 35 g Ascorbinsaure v611ig geheilt und blieb ~/~ Jahr rezidivfrei. In einer t~eihe yon anderen FMlen ffihrte die }3ehandlnng mi t Ascorbins~ure nicht zum Erfolg. Be- lastungsversuche ha t LUTZ nicht durchgefflhrt.

REISS sah bei 2 F~illen einen guten Erfolg der Vi tamin C-t3ehalld- lung; dies veranlaBte ihn zu nmfangreiehen Untersuchungen. Leider war es ibm aus ~uBeren Grfinden nicht m6glich, bei 13elastungs-

* Der Hoffmatm-La Roche AG. in Berlin-CharIottenburg shad wir fflr die tJberlasstmg lhres Aseo~binsaureprapalates Redoxon u::d ihrer D:ehlorphenol-Indophenol-Indicator- tabletten zur Durehfuhrung der Arbeit sehr zu Dank verpfliehtet.