UG 2020 · 2020. 12. 16. · 15.12.2020 2 Es geht um Zahlen Stellungnahme des BMBWF: „Nur 6% der...

UG 2020 Von der Kritik zum Widerstand?

Eine kurze Übersicht über einige Änderungen

Große Neuerungen und Änderungen

• Interuniversitäre Organisationseinheiten (vgl. § 20 UG2020) • Einführung von kombinierten Master- und Doktoratsstudien • Bundesweit einheitliche Einteilung des Studienjahres

• Wintersemester: 01.10 bis 28./29.02 • Sommersemester: 01.03 bis 30.09

• Einführung einer Gesamtnote • Regelungen zu digitalen Prüfungen (vgl. § 76a) • § 20 (3a) Abhaltung von Sitzungen von Kollegialorganen digital möglich • Möglichkeit des 5. Prüfungsantrittes bei letzter Prüfung im Studium (vgl. §

77 Abs 2) • Regelungen zum Thema „Ghostwriting“ (vgl. § 116 a)

• Universitätsräte können auf Gemeindeebene politischen Parteien angehören (vgl. § 21 Abs. 4 UG2020)

• Kompetenzerweiterung des Rektorates im Bereich der curricularen Gestaltung (vgl. § 22 Abs 1 Z 12 f)

• Abänderungen bei Berufungsverfahren

• Erste Wiederbestellung von Rektor*innen nur mit einer 2/3 Mehrheit im Universitätsrat und ohne Ausschreibung

• Genaue Definitionen von Fachgleichen und Fachverwandten Studien

• Mindeststudienleistungen (vgl. §59a)

• Abschaffung der Nachfrist

• Änderungen in den Zulassungsbedingungen zum Master (vgl. §64 Abs 4)

• Verschärfung bei der StEOP (vgl. § 66 Abs. 4)

Sagt eure Meinung

• Fristen:

Beginn der Begutachtungsfrist: 01.12.2020

Ende der Begutachtungsfrist: 15.01.2021

• Geschäftszahl: 2020-0.723.953

• An:

[email protected]

[email protected]

mailto:[email protected]




Quellen

• https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Begut/BEGUT_COO_2026_100_2_1814505/BEGUT_COO_2026_100_2_1814505.pdf (Abgerufen 15.12.2020)

• https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?ResultFunctionToken=8907155b-c103-43fb-b027-ffa733041672&Abfrage=Begut&Titel=&Einbringer=&DatumBegutachtungsfrist=&ImRisSeitVonDatum=&ImRisSeitBisDatum=&ImRisSeit=Undefined&ResultPageSize=100&Suchworte=&Dokumentnummer=BEGUT_COO_2026_100_2_1814505 (Abgerufen 15.12.2020)

• https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Begut/BEGUT_COO_2026_100_2_1814505/COO_2026_100_2_1814687.pdf (Abgerufen 15.12.2020)

https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?ResultFunctionToken=8907155b-c103-43fb-b027-ffa733041672&Abfrage=Begut&Titel=&Einbringer=&DatumBegutachtungsfrist=&ImRisSeitVonDatum=&ImRisSeitBisDatum=&ImRisSeit=Undefined&ResultPageSize=100&Suchworte=&Dokumentnummer=BEGUT_COO_2026_100_2_1814505














https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/Begut/BEGUT_COO_2026_100_2_1814505/COO_2026_100_2_1814687.pdf



Stellungnahme zur

UG Novelle

15.12.2020

2

Es geht um Zahlen

● Stellungnahme des BMBWF:

„Nur 6% der Bachelorstudierenden schließt ihr Studium in der Regelstudienzeit ab“

„Verbindlichkeit durch mehr Planbarkeit und durch umfassende Unterstützung – so lässt sich die geplante Reform des Universitäts- (UG) und des Hochschulgesetzes (HG) in wenigen Worten zusammenfassen. Im Vordergrund steht dabei der Gedanke, dass Studierende - mit Unterstützung der Universitäten - ihr Studium ernsthaft und aktiv mit dem Ziel betrieben, in absehbarer Zeit zu ihrem Abschluss zu kommen.“

15.12.2020

3

Auch uns geht es um Zahlen

● Laut der Absolvent*innenabschlussbefragung von 2016 – 2018 gaben knapp 60% der Absolvent*innen an, dass ihre Überschreitung der Mindeststudiendauer von persönlichen Umständen verursacht wurden.

● Masterabsolvent*innen wurden gebeten diese Umstände zu definieren. „Erwerbstätigkeit“ verzögerte das Studium von 55% der Studierenden, und war damit mit Abstand der meistgenannte Grund. Mangelnde Selbstdisziplin – die von der Novelle angesprochene „Verbindlichkeit“ - war hingegen nur bei 11% für eine Verzögerung verantwortlich.

15.12.2020

4

“”

Die Statistik die für uns zählt

Quelle: https://www.moment.at/story/bildung-wird-oesterreich-vererbt

https://www.moment.at/story/bildung-wird-oesterreich-vererbt

15.12.2020

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Unsere Position

● Bildung ist ein öffentliches Gut. Es ist die Aufgabe des Gesetzgebers, dieses Gut zu schützen.

● Die Novellierung des UG, und insbesondere die 24 ECTS Regelung, vergrößert die bestehenden unfairen Ausschlüsse von diesem öffentlichem Gut.

● Die Argumentation des BMBWF für die Novelle ist zynisch, denn:– „Planbarkeit“ erfordert Sicherheit der Lebensumstände– „Unterstützung“ kann nicht nur aus Informationen bestehen– Strafen sind kein Anreiz für „Verbindlichkeit“

VON DER KRITIK ZUM WIDERSTAND?

STUDIERENDE UND LEHRENDE DISKUTIEREN

IG LektorInnen und WissensarbeiterInnen15. Dezember 2020

Auswirkungen auf das wissenschaftliche Personal

¨ Ist-Situation¨ UG 2021¨ Auswirkung Lehrende¨ Auswirkungen Projektmitarbeiter*innen¨ Diskussion

IG LektorInnen // Von der Kritik zum Widerstand? // 15. Dezember 2020

Ist-Situation UG2002 (1)


¨ Befristete Verträge bei Vollzeitanstellung maximal 6 Jahre, bei Teilzeitanstellung maximal 8 Jahre möglich

¨ Danach ein Jahr aussetzen¨ Erneut 6/8 Jahre möglich

¨ à “Kettenvertragsregelung“



¨ Projektmitarbeiter*innen (z.B. FWF: 36 Monate Anstellung)

¨ Lektor*innen (Verträge für ein Semester – 6 Monate)

¨ USI-Lehrer*innen (Verträge für ein Semester – 5 Monate)



¨ Derzeit ca. 60 Lektor*innen an der Uni Wien entfristet (von ca. 1.800 Lektor*innen / 42% der gesamten Lehre)

¨ Entfristung derzeit nach Ende der zweiten oder sogar dritten Kette umgesetzt

¨ „Entfristung“ für 4 Stunden Lehre à Euro 1.096,24 brutto/Monat

UG 2021


¨ Quelle ¤ Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (2020): Eckpunkte der

UG-Novelle, https://www.bmbwf.gv.at/dam/jcr:d02cf24b-ccc4-4869-ac77-bcf2099d4514/20201201_UG_Novelle.pdf, Zugriff 14/12/2020.

¨ Änderung des Personalrechts ¤ Neuregelung der Kettenverträge für wissenschaftlichen Nachwuchs mit

gewisser Befristung drittmittelfinanzierter Projektverträge. Höchstbefristung von 8 Jahren, wobei diese Zeitspanne auf die gesamte Lebenszeit gerechnet wird. Nicht eingerechnet werden Prae-Doc-Zeiten.

¤ Die geplante Reform soll mit dem neuen Studienjahr 2021/22 wirksam werden.

https://www.bmbwf.gv.at/dam/jcr:d02cf24b-ccc4-4869-ac77-bcf2099d4514/20201201_UG_Novelle.pdf

Das UG 2021 – im Detail


¨ Quelle¤ Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und

Forschung (2020): Textgegenüberstellung. Artikel 1. Änderung des Universitätsgesetzes, https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Abfrage=Begut&Dokumentnummer=BEGUT_COO_2026_100_2_1814505, Zugriff 14/12/2020, S. 58-59.

https://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Abfrage=Begut&Dokumentnummer=BEGUT_COO_2026_100_2_1814505

Im Detail – Lektor*innen


Im Detail – Lektor*innen


¨ Nach 6 Jahren (12 Semestern) durchgängiger Lehre) unbefristete Anstellung

¤ODER

¨ Lebenslanges Berufs-VERBOT an der vorher tätig gewesenen Universität

Im Detail – Projektmitarbeiter*innen


Im Detail – Projektmitarbeiter*innen


¨ Ausschließlich Projektarbeit selten¤ Lehre als Überbrückung der Zeiten, wo man gerade

nicht in einem Projekt tätig ist

¨ à Entscheidung Lehre ODER Projektarbeit

Mögliche Konsequenzen –Projektmitarbeiter*innen


¨ Projekteinwerbung nur mehr/überwiegend von Personen mit Fixanstellung

¨ Pluralität geht verloren, Forschung entlang etablierten Lehrstühlen

¨ Entscheidung Projekt ODER Lehre à die Ergebnisse von projektbasierter Forschung können nicht an Studierende weitergetragen werden

Mögliche Konsequenzen - Lehre


¨ Generell weniger Personen, die Lehre anstreben¤ Besonders betroffen:

n Alleinerzieher*innenn Geistes- und Sozialwissenschafter*innenn Personen ohne abgeschlossenes Doktorat

¨ Kampf um die wenigen Entfristungen; einmaliges Zeitfenster; Entscheidungsgewalt beim Rektorat

Soweit in ganz kurz


¨ Die Diskussion ist eröffnet!

Danke...


¨ ...fürs Dabeisein und einen schönen Abend!

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