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JUNI 2014 Perlen Classic with a Twist Handel Österreichs Beste uhren juwelen & P.b.b. | GZ 10Z038512M | nicht retournieren © Breitling Die offizielle Zeitschrift des Bundesgremiums COSC: UHREN AM PRÜFSTAND

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JUNI 2014

Perlen Classic with a Twist

Handel Österreichs Beste

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Die offizielle Zeitschrift des Bundesgremiums

COSC: UHREN AM PRÜFSTAND

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Freude schenken

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business newsgooix: Kooperation mit Red Bull

business news100 Jahre Ankeruhr

business newsGlashütte bleibt klassisch

uhrenAuf dem Prüfstand

uhrenHauptsache bunt

perlenSchimmerndes aus dem Meer

reportDie Ortskaiser (Teil 4)

neu am marktTissot – pure Weiblichkeit

sicherheitSecurity-Check

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Von der WM 2014 erwarten sich nicht wenige Handelsbranchen einen Impuls. In einer Zeit, in der der Einzel-

handel um Kunden und Umsatzanteile kämpfen muss  – und beides tendenziell eher verliert als gewinnt –, können sportli-che Großereignisse eine Trendwende mar-kieren. Klar, der Sportartikelhandel hofft auf Ronaldo und Co., die Pumas und Nikes die-ser Welt bringen sich seit Monaten in Stel-lung, um vom Brasilien-Effekt zu profitieren und Flachbildschirmfernseher werden gekauft, als bräche der Weltmarkt in Kürze zusammen. Sport und Uhren – das war und ist eine feste Allianz, auch abseits aller offi-ziellen Zeitmessungen. Wird der World Cup also auch dem Uhrenhandel in den nächs-ten Wochen höhere Umsätze bescheren? Oder bleibt noch weniger Geld, weil das Geschäft mit der WM auf den Bierumsatz beim Public Viewing und das Dress der favorisierten Mannschaft beschränkt bleibt? Die kommenden Wochen werden es zeigen, uhren&juwelen wird in der nächsten Ausgabe eine hoffentlich sportli-che Bilanz ziehen. Manchmal wird man vom Erfolg ja auch überrascht. Claudia Stücklers Reise durch Österreichs Juwelierlandschaft ist so erfolg-reich und wird so gern gelesen, dass die Ortskaiser schon in die vierte Runde gehen. Schön, dass es so viele tolle Läden gibt in Österreich!

Viel Spaß beim Lesen wünschtBrigitte Pfeifer-MedlinChefredakteurin uhren&juwelen

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Wagner eröffnet Hublot-BoutiqueAnfang des Jahres 2014 trafen die Schweizer Uhrenmanufaktur Hublot und Juwelier Wagner die zukunftsweisende Entscheidung, gemeinsam die erste und einzige Hublot-Boutique Österreichs zu eröffnen. Bei der Suche nach geeigneten Geschäftsräumlichkeiten wurde man an der exklusiven Wiener Adresse Kohlmarkt 10 fündig. Die Umbauarbeiten begannen im März 2014, die Eröffnung ist für Septem-ber 2014 geplant. Die Verkaufsräumlichkeiten befinden sich im Erd-geschoß und werden mit großzügigen Vitrinen ausgestattet sein. Das Innendesign, das Interieur und die dekorativen Elemente begleiten den Besucher in die faszinierende Welt von Hublot. Das Erdgeschoß der Boutique wird visuell offen gestaltet und über die weitläufige Fest-stiege mit den großzügigen Räumlichkeiten im Untergeschoss vereint. Dort gibt es künftig die Möglichkeit, bei Einladungen Kunden auf über 400 m2 Fläche zu verwöhnen.

Perlgroßhandel eingestelltSeit nunmehr über 100 Jahren ist die Firma Ger-hard Hahn AG im Bereich feinste Edelsteine und Perlen als Importeur und Großhändler tätig. Heute zählt sie zu den bedeutendsten Perlen- und Edelsteinlieferanten Europas. Um sich in Zukunft noch intensiver diesem Segment widmen zu können und den wachsenden Ansprüchen der Kunden Rechnung zu tragen, wird die Gerhard Hahn AG im Zuge des bevorstehenden Genera-tionenwechsels in naher Zukunft den Großhandel mit Zuchtperlen einstellen. Nach einem Ausverkauf der kompletten Perlenkollektion mit losen Perlen, Strängen und Perlenschmuck wird man sich ganz auf den interna-tionalen Handel mit feinen Edelsteinen konzentrieren. Im Zuge dieses Perlenabverkaufs wird den Kunden ein Nachlass von 50 % auf alle Perlen eingeräumt.

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gooix: Kooperation mit Red BullGrenzgänger. Das »Red Bull 400« gilt als das härteste 400-m-Rennen der Welt. 850 Läufer aus 19 Nationen nahmen den Lauf auf den steirischen Kulm in Angriff. Das Rennen auf die höchste Naturschanze der Welt diente einem guten Zweck, gooix designte und produ-zierte eigens für diese Veranstaltung die »gooix Red Bull 400 Watch«, mit der alle Läufer an den Start gingen. Insgesamt ersprinteten die Teilnehmer bei dem Lauf 11.111 € für die Oberösterreichische Kinder-Krebs-Hilfe. Gemeinsam mit Veranstalter und Ex-Sprinter Andreas Berger setzte die Lifestyle-Uhren- und Schmuckmarke gooix die Idee mit vollem Einsatz um. Die gooix-Charity-Team staffel mit gooix-CEO und Eigentümer Michael Stadlmann, gooix-Mercedes-AMG-DTM-Pilot Pascal Wehrlein, Wasserski-Staatsmeister Daniel Dobringer und Bernd Grillitsch, gooix-Mitglied der Geschäftsführung, belegte den hervorragenden dritten Platz.

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6u&j | Juni 2014

100 Jahre AnkeruhrDie berühmte Ankeruhr am Wiener Hohen Markt ist beliebter Anziehungspunkt und Fotomotiv für Touristen aus aller Welt. Sie wurde 1914 von der damaligen Anker-Versiche-rung in Auftrag gegeben. Dieses Unternehmen ist mittlerweile Teil der Schweizer Helvetia-Ver-sicherung. Wiens einzige Kunst- und Bilderuhr wurde vom Jugendstilkünstler Franz Matsch errichtet, die zwölf dargestellten Figuren, die jede Stunde an den Zusehern vorbeiziehen, repräsentieren dabei die österreichische Geschichte. In den vergangenen hundert Jahren wurde die Uhr immer wieder renoviert, pünktlich zum runden Geburtstag lädt die Helvetia am 26. Juni zur Geburtstagsparty. Neben einer eigenen Ausstellung gibt es dann erstmals auch die Möglichkeit, die berühmte Ankeruhr nicht nur von der Straße aus zu betrachten, sondern auch einen genaueren Blick von einer speziellen zehn Meter hohen Besucherplattform auf sie zu werfen.

Tendence steht auf Designer Inspirationsquelle Vom 30. August bis zum 2. September findet in Frankfurt die Tendence mit dem Angebotsbereich Giving statt. Die Order-plattform für den Geschenk- und Dekobereich stellt zu diesem Termin die wichtigsten Neuheiten für das Weihnachtsgeschäft vor und gibt gleichzeitig einen Ausblick auf die Frühjahrs- und Sommersaison. »Durch das breite Produktangebot ist die Tendence die ideale Messe für Fach-händler, die sich neben ihrem Kernsortiment auch für Zusatzsortimente interessieren. Hier bei uns können sie sich ein einzigartiges Sortiment einfach, schnell und auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Kundschaft zugeschnitten zusammenstellen«, so Yvonne Engelmann, Director Giving der Tendence.

Typische Zusatzsortimente wie Dekoartikel, Papeterie, Schmuck oder Fashionaccessoires eignen sich perfekt zur Ergänzung bestehender Sortimente. Bei der Tendence finden Händler ausgefallene Trendpro-dukte, originelle Schnelldreher, aber auch klassische Geschenkideen. Die Giving gilt als Trendplattform für die Geschenkebranche und ist in die vier Angebotsbereiche Young & Trendy, Gifts Unlimited, Personal Acces-sories und Carat eingeteilt. Der Bereich Carat ist dabei nicht nur für tradi-tionelle Schmuckeinkäufer ein Muss, hier finden auch Modeboutiquen, Design- und Lifestylegeschäfte die passenden Schmuckstücke zur Ergän-zung ihres Sortiments. Das Angebot bei Carat reicht dabei von Echt-schmuck über Perlen und Edelsteine bis hin zu designorientiertem Schmuck und kunsthandwerklich gefertigten Unikaten. Im Vortragsareal findet zudem Carat on Stage statt, und in der Sonderpräsentation »Talents Carat« stellen junge inter nationale Schmuckdesigner ihre ersten Kollektionen vor. Ein weiterer Anziehungspunkt für den Handel sind die zahlreichen Fachvorträge sowie das Rahmenprogramm »Schaufenster-deko? So geht’s! – Praxis-Workshop für den Fachhandel«.

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Distribution ÖsterreichFritz Schneider GmbH8982 Tauplitz 240Tel: +43 3688 [email protected] Daniel Wellington

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Zenith mit neuem CEO LVMH gibt die Ernennung von Aldo Magada zum Präsidenten und CEO von Zenith bekannt. Er folgt damit auf Jean-Frédéric Dufour, der neuer Generaldirekor bei Rolex wird. Jean-Claude Biver, Präsident der Division Uhren von LVMH, ist fest überzeugt, dass Aldos signifikante Erfahrung in der Uhrenindustrie in Verbindung mit seinen erbrachten Leistungen in Produktentwicklung und Strategie wie auch sein grundlegendes Wissen im Manufaktur-bereich wesentlich zur weiteren Entwicklung von Zenith beitragen werden. Aldo Magada wird seine neuen Funktionen mit 1. Juli 2014 übernehmen.

Vom 19. bis 27. Juli 2014 finden sich die besten Spieler der Welt beim Crédit Agricole Suisse Open in Gstaad ein. Im Anschluss an das Match vom Sonntag 27. Juli, werden Sieger und Finalist eine Eterna- Uhr erhalten. Eterna fungiert damit heuer zum zweiten Mal als Partner: »Wir sind stolz auf die Partnerschaft mit Crédit Agricole Suisse Open Gstaad, welches, wie auch Eterna, eine lange Tradition und einen internationalen Ruf pflegt“, so Vizeprä-sident Bruno Jufer. Im Rahmen des Turniers wird Eterna Ihre fünf Kollektionen vorstellen, »Classic«, »Contemporary«, »Adventure«, »Heritage« und »Ladies Line«, sowie die beiden neuen Modelle »1948 Legacy Big Date« und »Royal KonTiki Two Time Zones« präsentieren.

Mit Eterna nach Gstaad

Glashütte bleibt klassischBerg- und Talfahrt Uhrenhersteller sind naheliegende Sponsoren großer Sportevents, denn hier spielt der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. Her-steller edler Chronographen unterstützen dabei gerne den Motorsport. Besonders Oldtimerrennen unterstreichen dabei die Verbindung zwischen Tradition und moderner Technik. Die deutsche Traditionsuhrenmarke Union Glashütte fungiert zum mittlerweile 17. Mal als offizieller Partner der Silvretta Classic Rallye Montafon. 150 Vintage-Autos nehmen von 3. bis 6. Juli an der Rallye durch die Vorarlberger Bergwelt teil und können beim großen Finale in Vandans bewundert werden. Am ers-ten Renntag findet eine Union-Glas-hütte-Wertungsprüfung statt, dem Gewinner winkt eine Uhr als Preis. Die erst- und zweitplatzierten Teams der Gesamtwertung erhalten ebenfalls Union-Glashütte-Uhren als Prämien. Die Traditionsmanufaktur engagiert sich aber auch im kulturellen Bereich: Bereits zum 11. Mal wurde der Glas-hütte Original MusikFestspielPreis vergeben. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung wird an Per-sonen verliehen, die sich besonders um Nachwuchsförderung und die Vermittlung klassischer Musik ver-dient gemacht haben. Heuer erging diese Würdigung in der Dresdner Semperoper an die Violinistin Hilary Hahn und den Intendanten der Dresdner Musikfestspiele, Jan Vogler.

Dorotheum mit Spitzen-Ergebnis Über eine hohe Verkaufsquote von 77 Prozent und einen Umsatz von knapp 1,1 Millionen € durften sich die Veranstalter der vergangenen Dorotheum-Auktion freuen. Hier bestätigte sich erneut der Trend zu besonders hochwertigem Schmuck und ausgesuchtem Antik-Schmuck. Den Spitzenpreis der Auktion erreichte ein Lorbeer-diadem mit Orientperlen aus altem europäischem Adelsbesitz, das 73.500 Euro erzielte. Insgesamt wurden knapp 30 Karat Diamanten und zahlreiche Orientperlen in diesem exquisiten Schmuckstück aus der Zeit um 1880 verarbeitet. Einen weiteren Spitzenpreis erreichte ein seltener Patek Philippe »Chronograph Referenz 1518«, von dem insgesamt nur 281 Stück gefertigt wurden. Diese erste – zwischen 1941 und 1952 – in Serie gefertigte Armbanduhr mit ewigem Kalen-der war dem erfolgreichen Bieter 195.000 Euro wert.

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GoodPlanet Foundation und Omega starten eine gemeinsame Kampagne zum Schutz der Weltmeere. So soll der Film »Planet Ocean« von Yann Arthus-Bertrand und Michael Pitiot einer möglichst großen Anzahl an Personen online und kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die Dokumentation ist unter www.youtube.com/PlanetOcean-TheMovie zu sehen. Die Filmemacher zeigen darin in atem-beraubenden Luftaufnahmen und faszinierenden Unterwasseraufnahmen die fragile Verbindung zwischen den Weltmeeren und den Menschen. Zusätzlich ist eine kostenlose Movie-App erhältlich, die die User mit nützlichen Informationen ver-sorgt, die für einen bewussten Umgang mit den Schätzen der Ozeane notwendig sind.

Omega denkt ans Meerbusiness news

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ReinrassigSeit fast 140 Jahren sind Longines und der Pferdesport eng verbunden, denn 1878 pro-duzierte der Schweizer Uhren-hersteller einen Chronografen, auf dem ein Pferd eingraviert war. Heuer veranstaltete Longi-nes zum vierten Mal gemein-sam mit France Galop den Prix de Diane Longines. Das Event im Hippodrom von Chantilly hat sich mittlerweile zu einem der prestigeträchtigsten Rennen der Welt entwickelt. Am Nach-mittag fanden neun Galopp-rennen statt, der Höhepunkt darunter der Prix de Diane Longines, das größte Rennen für Jungstuten. Longines als offizieller Zeitmesser und offizi-elle Uhr freute sich, diesmal als Ehrengast die britische Schau-spielerin und Markenbotschaf-terin Kate Winslet begrüßen zu dürfen.

Leonardo unterstützt Kinder in NotSpendenbereitschaft bei Leonardo Leonardo spendet insgesamt 45.500 Euro aus den Erlösen der Charity-Schmuck-Kollektionen. Seit 2009 hat sich das Familienunternehmen glaskoch mit der bekannten Marke Leonardo zum Ziel gesetzt, Kinder in Not zu unterstützen. Jedes Jahr ent-stehen zwei Kollektionen, deren Erlös wohltätigen Einrichtungen zugute kommt. Leonardo übergab die Erlöse aus den 2012er-Schmuckkollektio-nen kürzlich: »Aus der ›Mauritia Mack by Leonardo‹-Kollektion konnten wir 32.000 Euro, aus der ›Regine Sixt by Leonardo‹ 13.500 Euro spenden«, freut sich Bianca Kleine, Mitinhaberin von glaskoch/Leonardo. Die Erlöse der Kollektion »Mauritia Mack« gingen an das Europäische Haus der Begeg-nung in Foncebadón. Mit der Spendensumme aus der »Regine Sixt«- Kollektion unterstützte das Unternehmen ein Projekt für Kinder auf Haiti sowie eines in Rumänien.

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zum Favoriten macht:

Rasanter Triumph Augenstern Ein Abend in Hongkong für die Hilfsorgani-sation Orbis International: In Anwesenheit von Markenbot-schafter George Clooney stellte die Schweizer Luxusuhren-marke Omega ihre neue »Seamaster Aqua Terra Master Co-Axial«-Kollektion vor. Der Hollywoodstar signierte seine »De Ville Hour Vision Annual Calendar« und stellte sie einer Auktion zugunsten von Orbis zur Verfügung. Diese Uhr wurde am Abend des Events ausgestellt und wird in den kommenden Monaten in sechs Omega-Boutiquen in China zu sehen sein, bevor sie für Orbis International ver-steigert wird. Die Organi sation betreibt eine »fliegende Augenambulanz« und versorgt so Menschen in den ärms-ten Regionen der Welt mit professioneller Hilfe und Pflege.

Auch Swarovski engagiert sich im Rahmen des viel beachteten Life Ball. So stiftet das Tiroler

Unternehmer bereits seit 2001 den »Life Ball Crystal of Hope Award dona-

ted by Swarovski«, der im Rahmen der Veranstaltung von Aids Life verliehen wird. Der mit 100.000 € dotierte Award geht an

interna tionale Hilfsorganisationen, die sich in besonderem Maße im Kampf gegen HIV verdient gemacht haben, heuer war das SWAP Kenya. Der Preis in Form eines kristallbesetzten Red Ribbon wurde von den beiden US-Schauspielstars Marcia Cross und Billy Zane entgegengenommen. Die Orga-

nisation »Safe Water and Aids Project« (SWAP) bemüht sich in Westkenia um die

nachhaltige Verbesserung hygienischer und sozioökonomischer Verhältnisse sowie die

damit verbundene Krankheits-prävention.

Swarovski Red Ribbon

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Die offizielle schweizerische Chronometerprüfanstalt

veröffentlicht jährlich einen Bericht über ihre Tätigkeiten und die

Anzahl der geprüften Uhrwerke. Schauen wir ein wenig hinter

die Kulissen und uns dann gemeinsam die aktuellen

Zahlen an.

Auf dem Prüfstand

Von AlexAnder linz

Bei Rolex bestätigt dieser Anhänger, dass das Uhrwerk offiziell von der COSC zertifi-ziert wurde.

Rolex druckt es gut lesbar aufs Zifferblatt. »Superlative Chro-nometer Officially Certified«.

Breitling unterwirft seine ganze Uhrwerkproduktion dem COSC-Prüfverfahren. Jede Uhr wird demnach mit diesem gelben Chronometer-Prüfzeugnis ausgeliefert.

Bei dem Breitling »Navitimer« liest man »Chronometre«.

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Gegründet wurde die Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres (COSC) im Jahre 1973 zur Stärkung der Schweizer Uhrenindustrie.

Bereits damals litten die Eidgenossen unter der neuen Konkurrenz preiswerter Produkte aus Fernost. Die Uhren und Uhrwerke produzieren-den Kantone Bern, Genf, Neuchâtel, Solothurn und Vaud sowie der Verband der Schweizeri-schen Uhrenindustrie FH wollten gemeinsam die Qualitätsauszeichnung »Schweizer Chrono-meter« verwalten und verleihen. Die COSC ist eine gemeinnützige, nicht gewinnorientierte Organisation, sie muss sich vollständig aus ihren Einnahmen finanzieren. Das sind primär die Gebühren, welche die einzelnen Hersteller für die Prüfung der eingelieferten Uhrwerke entrichten müssen. Gesteuert wird das Tun der COSC von einer Generalversammlung, den Ver-tretern der Kantone, den Uhrenherstellern und ihres Verbandes, dem sie angehören. Ihr Tun beschränkt sich im Wesentlichen auf zwei Funktionen: Die COSC prüft als Instrument der freiwilligen Selbstkontrolle die ihr vorgelegten Werke streng neutral nach wissenschaftlichen Kriterien. Die COSC hat eine gewisse politische Aufgabe, da sie für Schweizer Chronometer wirbt und nur noch Uhrwerke zertifiziert, die von einheimischen, sprich Schweizer Marken eingeschalt werden. Zu Beginn umfasste die COSC sieben Laboratorien, die unabhängig voneinander entstanden waren. In den drei verbliebenen Prüfbüros in Biel, Le Locle und Saint-Imier sind die heute wichtigen Uhr-macherregionen der Schweiz vertreten. Das Büro in Genf wurde letztes Jahr geschlossen. Die COSC-Verantwortlichen liefern die für Mes-sung und Auswertung der Resultate erforder-liche technische Ausrüstung und organisieren die regelmäßige Zertifizierung der drei Betriebe als SCS-Labor (Swiss Calibration Service) durch das Eidgenössische Amt für Messwesen und Akkreditierung METAS.

15 Tage, unterschiedliche Lagen und Tem-peraturen. Der Ablauf der Prüfungen der Uhr-werke ist technisch wie juristisch exakt festge-legt. Dazu gehört auch, dass für den Transport der Uhrwerke zu den Prüflabors und zurück allein die Hersteller und/oder Kunden zustän-dig sind. Alle zu testenden Uhrwerke sind in durchsichtigen Kunststoffkapseln einzuliefern,

die während des gesamten Tests niemals geöffnet werden dürfen. Alle Uhrwerke müssen zudem genormte Kunststoffkronen tragen. Verpackt in ihr Kunststoffgehäuse verfügen die Uhrwerke über eine eingravierte Nummer und ein weißes, neutrales Zifferblatt mit nur zwei Markierungen. Beim Eintreffen im jeweiligen Prüflabor erhält jede der Kunststoffkapseln einen Aufkleber mit Strichcode, damit der Einlieferer und sein Prüfling zweifelsfrei und zu jeder Gelegenheit zu erkennen sind. Die Uhr-werke werden ein erstes Mal nach den Vor-gaben des Herstellers maschinell aufgezogen. Nicht nur Handaufzugskalibern, sondern auch Automatikkalibern wird jeweils nach 24 Stun-den durch Aufziehen neue Energie zugeführt, denn für die Ganggenauigkeitsprüfungen muss deren Aufzugsrotor demontiert sein.

Ganze 15 Tage werden die Prüflinge in fünf unterschiedlichen Lagen und bei drei Tempe-raturen auf ihre Genauigkeit hin getestet. Auf kleine Tabletts montiert verbringt eine Charge jeweils zwei Tage in den drei »hängenden« Lagen (Krone links, Krone oben, Krone unten) bei einer Zimmertemperatur von 23  °C und einer Luftfeuchtigkeit von 24 %. Danach folgen zwei Tage, in denen das Zifferblatt unten ist, und fünf Tage in der Konfiguration Zifferblatt oben. In letzteren Zeitraum fällt ein ganzer Tag, an dem etwaige Zusatzmechanismen wie ein Chronograf eingeschaltet werden, des weiteren verbringen die Prüflinge jeweils 24 Stunden in Klimakammern temperiert auf acht und 38 °C. Letztgenannte Kühl- und Wärmekammern besitzen, um Kondenswasserbildung und einen Temperaturschock zu verhindern, entspre-chend temperierte Vorzimmer, in denen die Uhrwerke eine Zeit lang zwischengelagert werden. Zu guter Letzt verbringen die Prüflinge noch einmal zwei ganze Tage bei 23 Grad in der Position Krone links, also wieder »hängend«. Die Referenzzeit der Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres liefern zwei selbst gebaute Atomuhren. Jeden Tag wird die Ganggenauig-keit jedes Uhrwerks damit verglichen. Dazu ver-wenden die Mitarbeiter der COSC hochpräzise Seriensichtsysteme, welche die Position des schwarzen Sekundenzeigers auf dem weißen Zifferblatt anhand der zu Beginn bereits erwähnten zwei Markierungen exakt und

irrtumsfrei ermitteln können. Rechner erfassen alle Ergebnisse und werten selbstständig aus, ob die Prüflinge die Anforderungen der Krite-rien der NIHS 95-11 / ISO 3159 zu 100 % erfüllen. Mechanische Uhrwerke größer als 20  mm müssen einen mittleren Gang von minus vier bis plus sechs Sekunden schaffen, mechanische Uhrwerke kleiner als 20  mm einen mittleren Gang von minus fünf bis plus acht Sekunden. Heute darf man davon ausgehen, dass rund 95 % der eingelieferten Uhrwerke die Prüfun-gen bestehen. Die Rücklaufquote ist insbe-sondere bei den alten, langjährigen Kunden minimal. Bereits beim Hersteller werden die Uhrwerke umfangreich getestet und einregu-liert. Das ist wesentlich billiger, als ein Uhrwerk nochmals zur Contrôle Officiel Suisse des Chro-nomètres zu senden. Neue Aspiranten für ein COSC-Zertifikat lässt man jedoch nicht einfach im Regen stehen, sie erhalten in den drei Büros natürlich Rat, wie sich bessere Gangergebnisse erzielen ließen.Hat ein Uhrwerk alle Prüfungen absolviert und bestanden, dann darf es der Hersteller als offi-ziell geprüften Chronometer bezeichnen und er erhält auf Wunsch ein schriftliches Zertifikat in unterschiedlichen Ausführungen. Die COSC selber speichert alle Messergebnisse über Jahre hinweg, aber nur für interne Zwecke. Ein Uhren-besitzer kann sich nicht nach den Prüfungs-daten seines Chronometers erkundigen, hier führt der Weg immer nur über den Hersteller selbst. Besteht der Wunsch, eine reparierte oder gewartete Armbanduhr erneut mit einem COSC-Zertifikat adeln zu lassen, dann muss ebenso der Hersteller das Uhrwerk erneut einliefern. Als Endkunde oder Händler hat man da keine Chance.

Kritik und Zukunft. Die Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres wird heute von Her-stellern dafür kritisiert, dass die Testmethoden schon veraltet sind und beinahe von jedem Uhrwerk erreicht werden können. Das Testver-fahren nimmt keinen Bezug auf neue Entwick-lungen und technische Verbesserungen bei den Uhrwerken. So müsste längst der Einfluss von Magnetfeldern auf die Ganggenauigkeit getestet und ebenso die Uhrwerke dem Ein-fluss von Stößen und Schlägen ausgesetzt werden. All das käme der Realität, also dem »

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1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000Zur COSC geSandte uhrwerke prO Jahr geSamt 772.083 852.282 814.868 801.571 806.298 815.583 946.536 1.032.258

rOlex 678.269 684.642 675.363 642.254 612.784 631.129 584.607 635.209

Omega 53.448 108.519 31.135 77.980 100.622 78.728 137.750 146.144

Breitling 0 0 0 3.209 1.394 3.607 127.659 148.380

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Bulgari 302 1.873 6.056 5.195 4.139 18.409 22.601 21.345

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ChOpard

Zenith

täglichen tragen einer armbanduhr, sehr viel näher und es würde noch einmal die Spreu vom weizen trennen. weiters stellt sich die Frage, ob sich der aufwand für einen hersteller überhaupt noch lohnt. das Vorbe reiten der uhrwerke für die tests kos-tet viel Zeit und geld und es werden dabei immer wieder nagelneue uhrwerke beschädigt. kommen die uhrwerke von ihren prüfungen zurück, müssen sie jedenfalls nochmals kontrolliert werden, das richtige Zifferblatt aufgesetzt, die Zei-ger montiert und dann auch noch ins gehäuse eingeschalt werden. da könnte man gleich fertige armbanduhren tes-ten, so wie das zum Beispiel die deutsche Chronometer-norm vorsieht. Oder aber man holt sich eine außenstelle einer unab-hängigen prüforganisation ins haus, entwi-ckelt zusammen mit dieser eine noch viel auf-wendigere prüfnorm und testet die uhrwerke in den eigenen vier wänden. aus der industrie ist derzeit zu vernehmen, dass sich das einige der großen hersteller überlegen und sich von der Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres verabschieden wol-len. Zuletzt sei hier auch noch vermerkt, dass die Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres auch ein politikum ist. es herrscht seit Jahren ein ständiger wettbewerb, wer am ende des Jahres die meisten uhrwerke zur kontrolle ein-geliefert hat und wer die höchsten Zuwächse vorweisen kann. unan gefochtener könig am

thron ist rolex. hier wiederum hört man aus gut informierten kreisen seitens der COSC und von mitbewerbern, dass rolex nur deshalb jedes Jahr immer mehr COSC-zertifizierte uhr-werke vorweisen kann, da der riese aus genf teilweise uhrwerke gleich mehrfach zur prü-fung bei der COSC sendet und auch einen beträchtlichen teil der in der ganzen welt gewarteten uhrwerke von kunden. So kann man erfolgreich über Verkaufsschwächen hin-wegtäuschen, da viele ja immer noch glauben, dass die COSC-Zahlen jener hersteller, die alle

Das Bild zeigt, wie jedes ein­zelne Uhrwerk bei Rolex vor dem Versand zur Contrôle Officiel Suisse des Chrono­mètres getestet wird.

Das Kaliber »Powermatic 80« von Tissot wird von ETA voll­automatisch hergestellt und schafft den COSC spielerisch.

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Uhren, die Tissot mittlerweile weltweit ver-kauft, wäre es faktisch kein Problem, Rolex vom COSC-Thron zu stoßen. Tissot muss es nur wollen! Chopard folgt mit 20.520 Uhrwerken der gleichen Gattung. Jetzt wird die Luft schon ziemlich dünn und man stößt auf eine Vielzahl von Herstellern, die deutlich weniger als 10.000 Uhrwerke eingeliefert hatten. Die Mar-ken Balco, Bovet, Mondaine und Schwarz Etienne hatten gar nur jeweils ein Uhrwerk eingeliefert, Christian Dior und Richard Mille lieferten je zwei Uhrwerke ein. Die Manufaktur Audemars Piguet ließ 50 Uhrwerke testen und die Manufaktur Vacheron Constantin 47. Wit-zig ist das: Dolce & Gabbana ließ 2.000 mecha-nische Uhrwerke größer als 20  mm testen, Ralph Lauren gleich 2.762 und Channel immerhin noch 1.935 Stück der gleichen Gattung. Als ob ein Zertifikat der Contrôle Officiel Suisse des Chronomètres bei diesen Modeuhren einen Mehrwert brächte.

Man prophezeit der offiziellen Schweizer Chronometerprüfanstalt schon sehr bald grö-ßere Veränderungen. Entweder reagiert die gemeinnützige, nicht gewinnorientierte Orga-nisation selbst und verschärft ihre Prüfbe-dingungen oder es werden ihr große Kunden abhanden kommen. Eine Art neuer Super-Chronometer-Test, der auf alle die neuen, revolutionären Entwicklungen der letzten Zeit Rücksicht nimmt, könnte eine Antwort sein, muss es aber nicht.

durchgefallenen Prüflinge im Vergleichszeit-raum 2012/2013 stieg um 1 % von 4,8 auf 5,8 %. Unangefochten an der Spitze befindet sich Rolex mit 609.785 Uhrwerken größer als 20 mm und 195.111 Uhrwerken kleiner als 20 mm. Rolex hat keine Quarzwerke testen lassen, somit waren das 804.896 mechanische Uhrwerke. Insi-der erzählen nun aber, dass Rolex letztes Jahr gar nicht so viele Uhren verkauft haben soll, son-dern lediglich rund 600.000; und schon sind wir bei dem oben gerade erwähnten Politikum. Die klare Nummer zwei ist Omega. Die Bieler hatten letztes Jahr 378.696 Uhrwerke größer als 20 mm eingeliefert und 68.781 kleiner als 20 mm. In Summe waren das 447.477 mecha-nische Uhrwerke. Die Nummer drei in der Wer-tung ist Breitling. Die Grenchener hatten 102.237 mechanische Uhrwerke größer als 20 mm eingeliefert und 53.500 Quarzkaliber. In Summe sind das 155.737. Diese Zahl ent-spricht so ziemlich genau dem Verkauf des Jahres 2013, dies bestätigen uns auch Quellen direkt bei Breitling. Beachtlich die Zahlen bei Tissot und Mido, beides Töchter der Swatch Group. Tissot lieferte 62.830 mechanische Uhr-werke größer als 20 mm ein und Mido 72.948 mechanische Uhrwerke größer als 20  mm. Insbesondere diese beiden Swatch-Group- Marken führten dabei das ach so strenge Prüfverfahren etwas ad absurdum. Denn beide Marken erreichten die Ergebnisse mit vorwie-gend vollautomatisch hergestellten und mon-tierten Uhrwerken der ETA. Bei der Menge

uhren

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 20131.255.515 1.271.934 1.212.166 1.090.581 1.174.227 1.300.140 1.473.209 1.599.588 1.160.631 1.276.714 1.631.252 1.732.526 1.688.441

762.175 814.720 756.408 628.556 667.080 710.752 728.256 769.850 607.512 611.424 751.285 798.935 804.896

207.879 165.543 207.668 226.796 220.244 257.187 341.161 377.514 187.558 342.798 509.301 526.046 447.477

142.825 131.815 107.689 135.423 180.351 182.223 222.650 234.021 108.220 122.649 154.456 156.773 155.737

49.343 61.358 72.948

6.917 49.625 62.830

36.380 11.141 19 2.315 3.966 3.698 3.971 8.067 3.712 614 321 0 0

27.275 39.016 36.714 26.052 28.742 46.454 43.970 46.446 40.562 26.291 34.463 28.747 21.658

20.650 20.207 9.184 7.447 2.395 7.450 29.936 35.429 70.195 24.541 559 2.605 3.464

11.448 9.836 10.111 12.634 10.249 4.051 5.035 6.695 8.262 11.213

11.097 18.175 23.462 21.722 22.977 37.314 34.254 28.641 22.679 20.520

5.073 2.344 1.917 1.261 436 280 5.194 4.689 208 191

ihre Uhrwerke testen lassen, auch den Ver-kaufszahlen entsprächen. Das mag vielleicht für Breitling zutreffen, doch bei anderen Her-stellern möge man die COSC-Zahlen bloß nicht eins zu eins umlegen.

Zahlen und Fakten 2013. Letztes Jahr wurden 1.688.441 Uhrwerke in den drei Prüfbüros der COSC getestet. Davon 63.755 Quarzwerke, 263.892 Uhrwerke, die kleiner als 20 mm und 1.360.794 Uhrwerke die größer als 20  mm waren. Im Vergleich zum Jahr 2012 waren es in Summe um 2,5 % weniger und die Quote der

Auch Omega schmückt sein Zifferblatt mit dem Wort »Chronometer«.

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16u&j | Juni 2014

Doppeldeckerflugzeuge, Old­timer, Embleme und Wappen, Fifties­Flair oder Tapetenmus­

ter: Nur selten gelingt einer Marke ein dermaßen hoher Wiederer­kennungswert wie der amerikani­schen Lifestyle­Brand Fossil. 1984 gegründet, war Fossil die erste US­Marke, die Style über Funktion stellte und Uhren zu Fashion­Accessoires machte. Der unver­wechselbare Vintage­Stil verbin­det Alt und Neu und interpretiert den Look cool, authentisch und kreativ. Dabei darf eine gehörige Prise Humor aber nicht fehlen. Umgesetzt wird das bis heute durch das typische Fossil­Design und die Materialwahl. Die unkom­plizierten Stücke haben sich bin­nen kürzester Zeit zu absoluten Must­have­Teilen entwickelt, und das ist auch noch heute so. Denn nach wie vor gilt der Slogan: Long Live Vintage.™ Es ist aber nicht nur das einzigartige Design der Uhren, das Fossil zur Kultmarke gemacht hat, auch die Verpa­ckung war praktisch seit Anbe­ginn ein begehrtes Objekt. Die typischen Dosen, in denen die Fossil­Uhren verkauft wurden, haben sich zwar laufend verän­dert, blieben dabei aber »strictly Vintage« und wurden zu gesuch­

ten Sammlerstücken. 2006 veröf­fentlichte das Unternehmen sogar eine gebundene Antholo­gie, die hunderte der kreativsten Tin­Designs der vergangenen Jahre bebildert. Seitdem hat die Fossil­Dose Millionen von Konsu­menten weltweit den Humor, den Witz und die Vintage­Marken­Aussage näher gebracht. Die Dosen werden mittlerweile welt­weit auf Flohmärkten, in Antiqui­tätenläden und sogar auf eBay gehandelt.

Anlässlich des 30. Geburtsta-ges von Fossil wurde jetzt eine limitierte Edition der »Petite Geor­gia Watch« aufgelegt, die welt­weit nur 745 Mal erhältlich ist. Dreißig verschiedene Armbänder geben jedem Tag und Outfit einen neuen Touch und können beliebig gewechselt werden. »Townsmen Retro Dial« ist das limitierte Pendant dieser Geburts­tagskollektion für Männer mit einer Auflage von 645 Stück. Mit Fossil­Vintage­Motiven wie Flug­zeugen und Taschenuhren oder Fossil­Wappen überraschen die klassischen Uhren mit weiß abge­stepptem Armband in edler Ver­packung. Dazu passend gibt es einen Fossil Pin.

Wie hat sich Fossil am österreichischen Markt entwickelt? Fossil hat sich während der letzten Jahre zu einer internationalen Lifestyle-Marke entwickelt, auch am österreichischen Markt. Mit unseren Uhren- und Schmuck-, aber auch mit unseren Lederwarenkollektionen, heben wir uns deutlich vom Mitbewerb ab. Neben dem trendigen Vintage- Stil ist unser Preis-Qualitäts-Verhältnis ein weiterer Grund für die positive Geschäftsent-wicklung. Neben Fossil entwickelt sich auch unsere zweite hauseigene Marke, Skagen, äußerst vielversprechend. Mit puristischem, nordischem Design erreichen wir eine ganz neue Zielgruppe. Darüber hinaus können sich die Wachstumsstei-gerungen in unserem Portfolio an Lizenzmar-ken (Emporio Armani, Karl Lagerfeld, Michael Kors, Diesel, DKNY, Bur-berry und Marc by Marc Jacobs) ebenso mehr als nur sehen lassen. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolges in Öster-reich?Der Name und die Marke Fossil sind den österreichi-schen Konsumenten ein Begriff. Neben unseren zehn Mono-Brand-Stores

sind dafür unsere österrei-chischen Partnerjuweliere und Lederfachhändler, aber auch unsere gezielt eingesetzte strategische Kommunikation verant-wortlich.Letzten Endes sind es aber unsere ikonischen Pro-dukte, die der österreichi-sche Konsument schätzt und liebt. Fossil wird vom männlichen als auch weiblichen Zielpublikum jeden Alters gekauft. Unser großes Portfolio an Lizenzmarken ist je nach Marke auf eine kleinere Zielgruppe ausgerichtet. So ist der Diesel-Uhren- und -Schmuckträger ein anderer Typ als der einer Emporio-Armani-, Michael-Kors- oder DKNY-Uhr. Dies verhindert Kannibalisierungseffekte innerhalb unseres großen Portfolios an Marken. Wie sehen die Zukunfts-pläne für den heimischen Markt aus?Fossil entwickelt sich ständig weiter. Heuer sind wir etwa mit unserer »Fossil Swiss Made«-Kol-lektion gestartet – erst-mals gibt es in der Schweiz gefertigte Uhren in einem einzigartigen modernen Design. Ebenso wird der Bereich Apparel und Schuhe in den nächsten Jahren zum großen Thema werden. in

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jubiläum

Long Live Vintage

Gar nicht altmodischAuch die heimischen Kunden lieben Fossil. uhren&juwelen fragte bei Österreich-Geschäftsführer Max Wimmer nach, was das Geheimnis des Erfolgs der Trendmarke ist.

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Hauptsache bunt

Die aktuellen Damenuhren

sind so bunt wie die Mode im letzten Sommer.

VON IRMIE SCHÜCH-SCHAMBUREK

Baume & Mercier

Lange präsentierten sich hochwertige und prestigeträchtige Zeitmesser farblich zurückhaltend nobel. Schwarz-, Elfenbein-

und verschiedene Braunvarianten waren die Standards, Blau und Grau die modischen Alter-nativen. Einzig die für den orientalischen und asiatischen Markt lancierten Modelle waren schon immer bunt. Jetzt ist alles anders. So wie kräftige Farben in der Mode stetiger Gast, und keine saisonale Trenderscheinungen mehr sind, setzen nun auch traditionelle Uhrenma-nufakturen vermehrt auf auffällige Color Codes, wie sie bisher nur im Fashion- Watch-Segment zu finden waren. Bei der aktuellen Farbpalette dominieren sowohl bei Fashion-Watches als auch bei hochwertigen Zeitmes-sern die klassischen Farben Rot, Blau und Grün, gefolgt von fröhlichem Orange, eleganten Violett-Nuancen und dezenten Pastelltönen. Bei teuren Modellen natürlich in erster Linie bei den Bänden – denn diese kann die Kundin, sofern sie sich sattgesehen hat, ja leicht wech-seln. Aber auch farbige Zifferblätter liegen im Trend. Das ist gut so, denn das bisschen Farbe peppt nicht nur den Look dezent auf, sondern macht die edlen Zeitmesser auch zu fröhli-chen Eyechatchern am Handgelenk ebenso wie in der Vitrine. »

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18u&j | Juni 2014

uhren

Breitling: die »Colt 33« gibt es dieses Jahr als Stahlversion mit Sahara-Lederband in Rosa, Orange sowie Rot und wahl-weise mit Diamantlünette.

Nomos Glashütte: Die neuen Tetra-Zeitmesser-Berliner-Mischung, bestehend aus den Modellen »Clärchen«, »Nachti-jall«, »Goldelse« und »Kleene« mit Manufakturkaliber mit Handaufzug ist ein wenig schräg, jedoch trotzdem dank ihrer ansprechenden Pastell-töne äußerst kleidsam.

Maurice Lacroix: Die bezau-bernd weibliche, auf 88 Stück limitierte »Masterpiece Square Wheel Pink Pearl« punket mit 72 Diamanten auf dem sati-niertem 43 mm Edelstahl-gehäuse.

Rolex: Die Kultmarke lancierte eine aktualisierte Versionen der »Oyster Perpetual« für die Größen 31 und 36 mm mit neuen Zifferblättern.

Breguet: die neue »Reine de Naples 8967ST«, eine moderne Edelstahlversion mit Auto-matikwerk Kaliber 591C, Perlmuttzifferblatt und Alliga-torlederarmband in Fuchsia mit Faltschließe.

Baume&Mercier: Die aktuellen austauschbaren Wickelarm-bänder der »Linea« präsentie-ren sich in Vibrant Orange, Pearly White und Red Poppy und ermöglichen eine indivi-duelle Gestaltung.

Chopard: Die Ikone von Cho-pard, »Happy Sport Medium Automatic«, präsentiert sich heuer als Two-Tone-Modell in Edelstahl oder Roségold sowie in den Bi-Color-Optiken Rot, Blau und Grün.

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Ob in der Heimat oder auf Fernreisen, in der Urlaubszeit sind Uhren und Schmuck größeren Strapazen ausgesetzt und müs-sen daher besonders gepflegt werden. Der Kontakt mit Sonnencreme, Sand, Salzwasser, Hitze, Temperaturschwan-kungen oder hoher Luftfeuchtigkeit kann zu unerwünschten Beschädigungen am Material führen. Um das zu vermeiden, wurden in Zusammenarbeit mit der

INHORGENTA MUNICH einige Verbrauchertipps für die fachgerechte Behandlung von Schmuck und Uhren entwickelt. ReinigungSchmuckstücke können mit einem einfachen Mittel von Sand- und Cremerückständen befreit werden: unter warmen Seifenwasser mit einer weichen Bürste gründlich abspülen und anschließend abtrocknen. Hierfür eignet sich auch eine Zahn-bürste, mit der vor allem die Rückseite des Schmucks gereinigt werden muss.Transport und AufbewahrungBei An- und Abreise sollten hochwertigere Kollekti-onsstücke getragen, ansonsten in der Originalverpa-ckung transportiert werden. Bei Flugreisen werden Schmuck und Uhren am Sichersten im Handgepäck verstaut. Damit sich die einzelnen Glieder von Arm-bändern und Colliers nicht während der Reise ver-biegen, am besten flach liegend aufbewahren. ZeitzonenDie Zeitmesser sollten nicht zwischen 21 Uhr und 3 Uhr morgens umgestellt werden, ansonsten ver-schieben sich die Triebe des Werks für den Datum-wechsel. Den Zeiger im Uhrzeigersinn über 12 Uhr drehen, damit das Datum einen Tag weiter springt und die Uhr auf „vormittags“ steht. Wird der Zeit-messer am Nachmittag umgestellt, muss der Zeiger um ein weiteres Mal über 12 Uhr gedreht werden. Temperatur und WasserMechanische Uhren sollten nicht der prallen Sonne und hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Gerade der Wechsel von heiß zu kalt kann das Werk nachhaltig beschädigen. Deshalb wird dringend davon abgeraten, nach ausgiebigen Sonnenbädern direkt ins kühle, erfrischende Wasser zu springen.

Allgemein sollte auf das Anlegen von Schmuck und Uhren direkt nach dem Eincremen verzichtet wer-den, und es gilt auch in der schönsten Jahreszeit das Motto: »Die beste Pflege ist, wenn einige Dinge vermieden werden.«

Autorin: Nina Hüther, Junior Manager Communications, Convensis

Pflegetipps Schmuck und Uhren

So übersteht Ihr Schmuck den Sommer

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Armani: Das feminine Model präsentiert sich mit einem polierten goldfarbenen Edel-stahlgehäuse mit 26 mm Durchmesser.

Glashütte Original: Stylisch und hochkarätig zeigt sich die »Pavonina Weißgold REF. 1-03-01-05-34-30« mit 513 Diaman-ten, einem Quarzwerk und modischem Satinarmband in der Trendfarbe „Radiant Orchid“.

DKNY: Die »NY2150 Lexington« setzt auf stylisches Gehäuse-design in Symbiose mit einem rot-orangen Saffiano-Leder-Bracelet.

Michael Kors: das Modell »Slim Runway« setzt auf die Trend-farbe Radant Orchid im Ziffer-blatt in Kombination mit Goldfarbenem Gehäuse und Armband.

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Margareten aus dem Meer

Es muss nicht immer Weiß sein: Perlen in angesagten Metallic-Tönen von Schoeffel

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Perlen dienten im Laufe der Geschichte als

Währung, Heilmittel, magische Objekte. Trotz

Züchtungen gelten sie nach wie vor als selten

und begehrt, als Schmuckstücke sind sie

zeitlose Klassiker, die nie ihren Reiz verlieren.

Von ClaUdia StüCkler

Fremdkörper aus Perlmutt, der in Mollusken heranwächst“ – so wenig attraktiv lautet die Lexikon-Definition für Perlen. Rund um die

Perle ranken sich Legenden und Mythen. Die seltene Naturkostbarkeit hat die Fantasie der Menschen immer angeregt. In der alten indi-schen Schmuckkunde gilt sie gar als einer der großen Edelsteine – neben Rubin, Saphir, Sma-ragd und Diamant. Wie diese wertvollen Steine wurden auch besonders prächtige und große Perlen in Königsschmuck eingearbeitet, nicht selten als zentraler Eyecatcher. Schon bei den Griechen und Römern waren Perlen sehr begehrt. Die Römer übernahmen den griechi-schen Namen »Margarita« für Perlen auch als Bezeichnung für die Geliebte. Eine ganze Reihe von Muscheln erhielt später den Namenszusatz »margaritifera«, ein Begriff, der sich bis heute im Namen Margarete erhalten hat. Perlen waren in antiken Kulturen auf der Arabischen Halbinsel aber bereits 2500 Jahre vor Christi Geburt bekannt, weit früher, als Wissenschaftler bis vor einiger Zeit noch dachten. Eine weitere wissen-schaftliche Fehleinschätzung betrifft die Entste-hung der schimmernden Kugeln: Lange war man der Meinung, eine Perle würde sich um einen Fremdkörper bilden, der in die Muschel eindringt. Allerdings sind die Forscher heute überzeugt, dass ein am Boden lebender Orga-nismus gegen ein eindringendes Sandkorn immun sein müsse. Die genaue Entstehung von natürlichen Perlen ist aber immer noch nicht gänzlich erforscht. Seit jeher haben ver-schiedenen Kulturen die Existenz der Perlen daher mit einem Geschenk der Götter erklärt. Ein polynesisches Märchen beschreibt die

Geburt der Perlen so: Eines Tages fiel ein Was-sertropfen ins Meer. Er war so traurig darüber, jetzt in diesem großen Ozean einer unter vielen zu sein und so seine Persönlichkeit zu verlieren, dass er die Sonne um Hilfe bat. Diese hatte Mitleid mit ihm und verwandelte den Wasser-tropfen in eine Perle. So würde er ewig beste-hen und etwas Besonderes sein.Im Mittelalter galt die Perle als einfacher Schmuck. Wurden zu festlichen Anlässen Gold und Edelsteine getragen, kam der »zurückhal-tende« Perlschmuck vorwiegend bei Beerdi-gungen zum Einsatz. Noch heute gelten Perlen als Trauerschmuck und Symbol für Tränen. So muss man Perlen nach einem alten Brauch auch immer kaufen, sonst gibt es Tränen. Wer Perlen geschenkt bekommt, muss diese daher mit einem symbolischen Betrag ablösen.

Meeresfrüchte. Ob geschenkt oder gekauft, Perlen liegen auch nach Jahrhunderte langer Geschichte im Trend. Auch Georg Wiesauer, Juwelier, Goldschmied, Sachverständiger und Großhändler aus Graz, sieht momentan eine verstärkte Nachfrage, insbesondere nach Süß-wasserzuchtperlen, aber auch nach Akoya-, Südsee- und Tahiti-Zuchtperlen. Er verkauft zur Zeit anteilsmäßig etwa 45 % Akoya-Zuchtper-len, 35 % Süßwasser-Zuchtperlen, sowie 20 % Südsee- und Tahiti-Zuchtperlen. Dabei kom-men die Süßwasserzuchtperlen aufgrund der günstigeren Preise überwiegend aus China.An Akoya-Zuchtperlen importierte Wiesauers Unternehmen im Jahr 2013 sieben Kan Perlen, was etwas über 26 kg entspricht, an Süßwasser-Zuchtperlen rund 500 kg. Zum Vergleich: Die

USA importierten 2013 613 Kan im Gesamtwert von fast 400 Millionen Yen, nach Deutschland gingen 69 Kan um 174 Millionen. Laut Wiesau-ers japanischem Lieferanten, der im Vorstand der Japan Pearl Association in Kobe ist, betrug die Produktion von Akoya-Zuchtperlen im Jahr 2007 in Japan 4700 Kan, in etwa 17.625 kg. 2008 wurden dann 4200 Kan produziert. Die aktuelle japanische Akoya-Produktion beläuft sich auf etwa 4000 bis 5000 Kan.

2013 hatte die am meisten geerntete Akoya-Zuchtperle eine Größe von 7–8 mm, wobei die Japaner dem Trend nach größeren Perlen nachgekommen sind und heuer mehr Perlen in der Größe ab 8 mm anbieten. »Die Akoya-Zuchtperle hat in den letzten Jahren eine Renaissance erlebt und wird wieder ver-stärkt gewünscht und verkauft«, so Georg Wie-sauer. Die beliebteste Preislage ist dabei zwi-schen 200 und 400 € im Verkauf. Der in den letzten Jahren gefallene Yen hat hier auch zu einer Belebung und günstigeren Preisen geführt. Die gefragteste Farbe ist Weiß mit einem Rose-Oberton, eine Variante, die von den Japanern wieder vermehrt angeboten wird. »Akoya-Zuchtperlen aus China impor-tiere ich auf Grund des aktuell günstigen Prei-ses in Japan und deren besseren Qualität nicht«, so der Perlenprofi. »Die Akoya-Zucht-perlen aus China sind zwar aktuell auf dem Markt, und ich habe sie auch bei meinem China-Besuch im letzten Jahr begutachtet. Auf Grund der besseren Qualität und fast gleichen Preisen vertraue ich doch mehr der japani-schen Qualität.«

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Es muss nicht immer rund sein: Das Schmuckset von Gellner verbindet edle Materialien mit natürlichen Formen

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Laut seinem Lieferanten hätten die Chinesen derzeit das Problem, vermehrt gelblichere Akoya-Zuchtperlen zu produzieren, die nur schwer am europäischen Markt zu verkaufen sind. Auch wurden einige Perlenfarmen in China verstaatlich und zu Tourismuszwecken umgewidmet. Vermehrt hätten angeblich auch chinesische Firmen japanische Ernten teilweise aufgekauft und in China verarbeitet. Das ist aber auch bei den Japanern ein allgemeiner Trend, die die Roh-Ernte nach China versenden, um dort die günstigeren Arbeitslöhne für die Ferti-gung zu nutzen, und deshalb konkurrenzfähi-ger zu sein. Hingegen wird die Zucht selbst auf Grund der besseren Gegebenheiten – etwa das Klima oder die Landschaft – und der dort aus-reichenden Ressourcen in Japan belassen. Nur der arbeitsintensive Teil der Bearbeitung der Ernte und der Fertigstellung zu Ketten wird von einigen Firmen nach China ausgelagert.

Nach der Überproduktion der kernlosen Süß-wasserzuchtperlen zwischen 2000 und 2008 hat sich die Menge der Süßwasser-Zuchtper-lenproduktion in China mittlerweile stabilisiert, und die Chinesen sind in den letzten Jahre dazu übergegangen, vermehrt bessere Qualität und größer Perlen zu züchten.Wurden 2006 noch rund 1500 Tonnen im Wert von 150 Millionen US-Dollar produziert, so waren es 2007 nur mehr etwa 1000 Tonnen. Durch Innovationen sei es den Chinesen gelun-gen, die Japaner in der Technologie der Süß-wasserperlenzucht zu überflügeln, so Experte Wiesauer. Zudem gibt es in China genug Gewässer die, als in Japan, eine Süßwasser-Per-lenzucht erlauben. Zu den neuen Sorten gehö-ren etwa die »Fireballs«, Süßwasserzuchtperlen zweiter Generation, die im Mantel gezüchtet werden und eine Perlengröße von bis zu 20 mm aufweisen. Oder die »Ming«, Zuchtperlen erster Generation in der Gonade, die auch »Kasumi-gaura-Like« oder »Edison« – ein geschützter Name – genannt werden. Der durch die Finanz-krise 2008 verursachte Preisverfall führte auch zum Einbruch des chinesischen Perlenexports – viele Perlenfarmer haben sich in der Folge anderen Geschäftsfeldern zugewandt.Die dadurch gekürzten Produktionskapazitäten führten zu einem Preisanstieg. Auch ist die chi-nesische Währung, der Yuan, in den letzten Jah-ren leicht aufgewertet worden, Exporte verteu-erten sich entsprechend. »Steigende Kosten der Perlenzucht, etwa für Löhne, lassen ein weiteres Ansteigen der Perlenpreise in China erwarten, wenn auch vermutlich bei einem größeren Angebot von höherwertigen Süßwasserzucht-perlen«, erklärt Georg Wiesauer. Weltmeister. Bisher war in China selbst die Nachfrage nach

Zuchtperlen von Endverbrauchern eher gering, nun haben auch chinesische Kunde die Perlen als Schmuckstück und Mode-Accessoire ent-deckt. China ist derzeit sogar der größte Einkäu-fer von Zuchtperlen weltweit. »Aus China selbst kommt eine sehr starke Nachfrage, viele Perlen-händler senden ihre Ware wieder nach China retour, da sie dort bessere Preise als auf dem Exportmarkt in USA und Europa erzielen kön-nen«, beschreibt Wiesauer die aktuelle Situa-tion. Außerdem hätten die chinesischen Züch-ter vermehrt auf die Produktion von hochwer-tigeren Zuchtperlen, die bis zu einer Größe von 20 mm in wunderbar schillernden, teilweise fast metallisch wirkenden Farben gezüchtet wer-den, umgestellt. Diese Zucht perlen sind derzeit am Markt ausreichend vorhanden, wenn auch teilweise bei steigenden Preisen. »Für die nächs-ten Monaten wurde ein Preisanstieg von etwa 10 bis 25 % bei den chinesischen Süßwasser-zuchtperlen vorher gesagt«, so Wiesauers Aus-blick. »Ob das auch wirklich eintrifft. werden die nächsten Monate zeigen.«Derzeit finden Fireball- oder Ming-Süßwasser-zuchtperlen (beide mit Kern) in einer Größe ab 10 mm und bis zu 20 mm bei Wiesauer guten Absatz. Bei einem Publikumspreis von 40 bis 400 € haben sie sich zum erschwinglichen Mode-Accessoire entwickelt. »Wir haben fest-gestellt, dass besonders Juwelier die ein breites Perlenangebot in ihrem Sortiment haben, auch entsprechend gute Umsätze damit machen, da die Kunden die große Auswahl und die Perlen-vielfalt zu erschwinglichen Preisen zu schätzen wissen«, so Wiesauer.

Einzigartige schwarze Perlen finden sich in der Südsee. Nach einer Stabilisierung der Pro-duktionszahlen haben sich laut Wiesauer auch die Preise wieder normalisiert. Allerdings wur-den hier die Exportbedingungen verschärf. Top qualitäten würden derzeit von den Chine-sen zu Premium-Preisen angekauft, was so viel bedeutet, dass über Marktpreis bezahlt wird.»Kleinere Zuchtprojekte bringen bessere Erfolge als große Farmen. Burma holt auf und hatte die erste Auktion im Ausland«, weiß Elfriede Schwarzer, die österreichische »Perlen-Päpstin«. Sie selbst ist seit über 50 Jahren in der Branche, fungiert in der Kammer Wien als Per-len- und Edelsteinexpertin und kennt den Markt in- und auswendig. Auch sie erzählt von großen Erfolgen bei Neuzüchtungen mit Kern bei Kultur- und Süßwasser-Perlen. Alles, was »neu« ist, sei beliebt: »Groß, echtfärbig und weiß, meist Barock und nicht zu teuer. Auch Züchtungen, die etwa drei bis vier Jahre im Wasser sind und Größen bis 16 mm hervorbrin-gen.« Aus dem Handel gäbe es große Nach-

Mix it! Farbe, Formen und Materialien ergeben eine stim-mige Einheit . Von Schoeffel.

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frage. »Ansonsten haben wir das Gefühl, dass alle trendigen Produkte, künstlich gefärbt in den jeweiligen Modefarben, hoch aktuell sind«, so Schwarzer. Die Preisvorstellungen gingen dabei nach unten, bei Einkaufspreisen von einem bis 35 €. Feine echtfärbige Kultur- und Süßwasser-Perlen in Orange und Purpur ver-kaufen sich hingegen bei Einkaufspreisen bis 150 €. Die normale weiße Variante liege zwar nach wie vor im Trend, sie werde aber immer günstiger. Größen ab 8 mm haben jedoch im Preis angezogen. Derzeit gebe es kaum Ware im Angebot. »Jedoch gibt es neue, perfekt runde Ware mit Kern, und bereits in einer Größe bis 12 mm«, so die versierte Großhändlerin. Laut Schwarzer würden auch Akoja-Kulturperlen wieder öfter verlangt, und zwar in Größen ab 6,5 mm und in eher feiner Qualität. »Tahiti-Perlen liegen nach wie vor im Trend, jedoch haben wir auch hier viele Anfragen für entweder sehr günstige Ware oder aber ganz feine Ware. Die Mittelqualität ist kaum gefragt«, beschreibt die Expertin die Ent-wicklung. Stark im Trend seien auch goldfarbige Südsee-Perlen. »Ich rate aber zur Vorsicht, es gibt viele behandelte Kulturperlen. Der Käufer sollte immer fragen, ob sie echtfärbig sind.«Peter Rohm betreibt seinen Großhandel in Linz. Auch er hat einen Preisanstieg bei chinesischer Ware festgestellt. Im Trend liegen nach seinen Beobachtungen zur Zeit eher kleinere Perlen. Diese seien sehr schwer zu bekommen, daher steigen die Preise entsprechend stark an. Im Handel werden vor allem große barocke Süß-wasserzuchtperlen mit Kern, aber auch ganz kleine runde (ab 2 mm verlangt). »Verhältnis-mäßig gut auch Standardware, also runde Süß-wasserzuchtperlen zwischen 3 und 10 mm«, so Rohm.

Schmuckstück. Perlenschmuck gilt als klas-sisch und passt eigentlich zu jedem Anlass. Abgesehen von der Qualität der verarbeiteten Perlen muss er aber noch eine Reihe anderer Kriterien erfüllen. Neben modischen Aspekten sind Kriterien wie Bohrung oder die Qualität von Schnüren und Gummis ausschlaggebend, aber auch die Kombination mit anderen Mate-rialien spielt eine große Rolle. »Neben den klassischen Ketten finden bei uns derzeit Kombinationen von Süßwasserzuchtperlen mit Silberteilen mit Zirkonia eine große Nachfrage«, weiß Georg Wiesauer, der auch Juwelier ist. Bei Juwelier Dunky in St. Pölten sind klassische Perlenketten ein Ganzjahresthema. »Sie werden gerne geschenkt, egal ob zum Hochzeitstag, zum Geburtstag oder auch zur Firmung«, so Firmenchefin Daniela Kittel. Sie bietet Perlen-schmuck in unterschiedlichen Preisklassen: »Wir

haben sehr gute Qualität, auch zu günstigen Preisen.« Aufgrund der Zeitlosigkeit des Themas ist es in erster Linie die konservative Kunden-schicht mit klassischem Geschmack, die zu Per-lenschmuck greift. Juwelier Schmollgruber in Ried im Innkreis gilt als Perlen-Spezialist, dem-entsprechend sind bei ihm Perlen ebenfalls ein Dauerbrenner. »Bei den Südsee-Perlen haben wir aber schon einmal mehr verkauft«, schränkt Unternehmensinhaber Klaus Kettl ein. »In Kombination mit Diamanten gehen aber auch die Tahiti-Perlen immer noch sehr gut.« Auf der anderen Seite seien die Akoya-Perlen auf Grund ihres Preises zurzeit sehr inte-ressant: »Hier gab es eine Veränderung: Perlen müssen nicht mehr 1000 € kosten. Somit wer-den sie für eine breitere Kundenschicht attrak-tiv.« Bei seinen Kollektionen setzt Kettl auf hochwertigen Perlenschmuck von Gellner und Schoeffel und hat einen eher überra-schenden Trend festgestellt: »Wir verkaufen in letzter Zeit immer wieder Perlenarmbänder.« Der zarte Schmuck für das Handgelenk dürfte sein altmodisches Image abgelegt haben und wird zu allen Anlässen rund ums Jahr ver-schenkt. Kettl vermutet bei diesem Trend auch den Qualitätswunsch seiner Kunden: »Wir bie-ten keinen Plunder. Unsere Armbänder haben ausgezeichnete Silikonzüge, und die Perlen sind perfekt gebohrt.« Trotz klassischer Anmu-tung tut sich am Perlenschmuckmarkt immer etwas. »Wir bemühen uns, immer am Puls der Zeit zu sein, bieten aber kein Fashionprodukt an«, so das Credo von Kettl.

Perlenschmuck ist auch bei Juwelier Kopf in Götzis ein Produktschwerpunkt. »Perlen haben die Menschen schon immer in ihren Bann gezo-gen«, weiß Andreas Kopf, der selbst schon öfter Perlenfarmen besucht hat und in einem Schwarm von Haien nach Perlen getaucht hat. Das Video von diesem Abenteuer zeigt er auch gerne seinen Kunden – so kann er vermitteln, dass jede einzelne Perle ihre ganz eigene Geschichte erzählt. Durch neue Züchtungen seien die Perlen mittlerweile aber für jeden Kun-den erreichbar geworden. Bei ihm sei momen-tan die Akoya-Perle sehr gefragt, auch bei eher jungen Kundinnen. Zu diesem Trend könnten Filme wie »Der große Gatsby« beigetragen haben, in denen Perlschmuck sehr prominent und stylisch ins Bild gerückt wurde. Überhaupt sind sich die Händler einig: Perlenschmuck ist jung geworden. Auch Teenies mögen Perlen. Von Fashion- bis hin zu No-Name-Brands bieten mittlerweile alle mehr oder weniger guten Fake-Perlschmuck an. Viele der Youngsters wünschen sich dann zur Firmung aber ihre ers-ten echten Perlenohrstecker.

Diamonds and Pearls: Ver-spielter Charme zeichnet den Anhänger und Ring von Schoeffel aus.

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Der heimische Schmuckhandel ist nach wie vor in der

Hand von alteingesessenen Familienunternehmen.

Sie trotzen nicht nur Ketten und Online, sondern setzen

vielmehr auf Erneuerung und Erweiterung.

Von ClaUdia StüCkler

Wer heute durch eine Fußgängerzone geht, bekommt oft mehr Abwechslung geboten, als ihm lieb ist. Denn man­

cherorts wechseln die Mieter der Geschäfts­lokale so rasch, dass Stammkundenbeziehun­gen zur Illusion werden. Einzig der Schmuck­handel besteht hier wie der Fels in der Brandung. Es ist daher wenig überraschend, dass Juweliere mittlerweile zu den wichtigs­ten Frequenzbringern in innerstädtischen Lagen zählen. Auch wer keinen teuren Schmuck kauft, ist auf die Dienstleistungen von Uhrmacher oder Goldschmied ange­wiesen, und diese bedürfen in der Regel eines Maßes an Vertrauen, zu teuer und per­sönlich sind die Stücke, um die es hier geht. Auch wenn die Juweliere als Händler hier ein Alleinstellungsmerkmal haben, sie teilen

dennoch die Sorgen anderer Gewerbetrei­bender. Eine ist die Nachwuchsproblematik: Sehr viele Traditionsunternehmen, die oft über Generationen bestanden haben, müs­sen aus Ermangelung eines geeigneten Nachfolgers für immer ihre Pforten schließen. War es früher völlig selbstverständlich, dass die Kinder das Geschäft weiterführen, gehen die Jungen heute oft neue Wege. Wir haben diesmal mit drei jungen Juwelieren gespro­chen, die das elterliche Geschäft aus tiefster Überzeugung übernommen haben und mit viel Engagement und Herzblut leiten. Was sie außerdem gemeinsam haben: Sie haben eine für die Branche nach wie vor eher unübliche Ausbildung gewählt. Sie haben sich alle für einen akademischen Werdegang entschieden und Wirtschaft studiert.

Die Ortskaiser(Teil 4)

Persönlich. Ganz im Osten der Republik, im Burgenland, betreibt die Familie Kröpfl seit drei Generationen ihr Unternehmen. Die jüngste in der Reihe ist Vera Kröpfl. Auch sie weiß von vielen Branchenkollegen, deren Kinder das Unternehmen nicht übernehmen wollen: »Ein heikles Thema.« Ob einer ihrer Söhne jemals in ihre Fußstapfen treten wird, ist aber noch sehr weit entfernte Zukunftsmusik. Die Betriebswirtin hat nach dem Studium bei Wempe in der Wiener City gearbeitet, als sich 2003 die Möglichkeit ergab, eine Filiale in einem neu erbauten Einkaufszentrum zu eröff­nen und somit eine neue Richtung einzuschla­gen, übernahm sie dieses Projekt und konnte somit in der elterlichen Firma ihre Visionen verwirklichen. 2009 entschloss sie sich, ein weiteres Geschäft im Einkaufszentrum Ober­wart zu eröffnen. Den handwerklichen Teil der Arbeit überlässt die Managerin hoch qualifi­zierten Mitarbeitern. Sie selbst sieht ihre Talente eher im kaufmännischen Bereich, »obwohl es sicher ein Vorteil wäre, auch die Uhrmacherei zu beherrschen«. Wettbewerbs­druck, ein sich ändernder Markt sowie Konzen­tration und Globalisierung in der Branche bedürfen heute neuer Strategien. Selbst wenn Handwerk immer noch den goldenen Boden legt, gewinnen Managementstrategien immer mehr an Bedeutung.

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Mittlerweile ist der Familienbetrieb unter ihrer Führung zu stattlicher Größe angewach­sen und verfügt über drei Standorte in Eisen­stadt sowie je einen in Oberwart und Matters­burg. Die Grundlage des Erfolges ist für Kröpfl das Vertrauen der Kunden: »In unserer Branche ist Vertrauen enorm wichtig.« Dem Online­handel steht sie äußerst kritisch gegenüber: »Es geht ja um sehr hochwertige Luxusgüter. Die kann man nicht einfach per Mausklick ein­kaufen«, ist die Händlerin überzeugt und rät folglich von Einkäufen im Netz ab. Wie in kaum einer anderen Handelssparte ist der persön­liche Kontakt beim Uhren­ und Schmuckkauf zentral. Dazu zählt neben Beratung und Ver­kauf auch das Service danach. Juwelier Kröpfl hat sich neben dem Fashion­Bereich auf das sehr hochwertige Segment spezialisiert, ent­sprechend wichtig ist der Chefin auch abso­lute Diskretion: »Die Kunden lassen mitunter viel Geld bei uns. Es gibt aber wohl nichts Schrecklicheres als weiterzuerzählen, was jemand gekauft hat.« Besonders im Schmuck­bereich geht es aber nicht nur darum, über die Finanzkraft der Kunden Stillschweigen zu bewahren, manchmal erfährt man auch Inti­mes, wenn etwa der Ehemann etwas Nettes für die Freundin und auch noch eine Kleinig­keit für die Ehefrau einkauft. Plaudern kommt hier einem massiven Vertrauensbruch gleich.

Zu Kröpfls Kunden zählen nicht nur die Ein­heimischen, es kommen auch viele Wiener, die den Schmuckkauf mit einem Ausflug an den Neusiedler See oder einem Restaurantbesuch verbinden. Entsprechend mehr Zeit und Muße hätten sie. Zu den Stammkunden zählen auch wohlhabende Ungarn aus dem benachbarten Ausland, die sich besonders durch ihren Hang zu hochwertigen Marken auszeichnen. Auch der Tourismus in Eisenstadt ist ein wichtiger

Faktor. Die Besucher reisen von überall her an, viele sind aus Deutschland oder dem asiati­schen Raum. Besonders die Haydn­Festspiele sind ein absoluter Besuchermagnet. Alles in allem ist Vera Kröpfl mit dem hochwer­tigen Bereich sehr zufrieden: »Man muss aber sehr dahinter sein«, weiß die Kauffrau. Zurzeit geht der Trend wieder zu echtem Schmuck und der Schweizer Uhr. Auch Trauringe sind immer ein Thema. Nach dem Geschäftsumbau im letzten Jahr steht ihren Kunden nun ein eigener Lounge­Bereich zur Beratung zur Verfügung. Ein wichtiger Faktor: »Die Leute geben Unmengen für ein Kleid aus, das sie ein einziges Mal tragen. Warum soll dann beim Ring gespart werden?«, erklärt Kröpfl. Bei einer Beratung in angenehmer Atmosphäre könne hier der Grundstein für eine langjährige Stammkundenbeziehung gelegt werden.Wichtigste Stütze der Unternehmerin sind ihre Mutter und ihr Team. So beschäftigt sie drei Uhrmacher, die für alle Serviceleistungen zur Verfügung stehen und zum Teil auch in der Kundenberatung ihr Know­how anwenden können. Eine gelernte Goldschmiedin ist im Verkauf tätig und berät nicht nur bei Neukauf, sondern macht auch Entwürfe für Änderun­gen oder Anfertigungen. Ein Service, das die Kunden sehr zu schätzen wissen. Allerdings sei gutes Personal nicht leicht zu finden. In Ober­wart bildet man zurzeit einen Lehrling aus. »Man muss wirklich perfekt ausgebildet sein und ein großes Fachwissen vorweisen«, erklärt Kröpfl die Anforderungen. Ihre Mutter ist abso­lut unverzichtbar, besonders da Kröpfl selbst Mutter zweier kleiner Buben ist. Elisabeth Kröpfl ist fast täglich im Geschäft, da ihre Toch­ter noch viel bei den Kleinen gebraucht wird. Ein Privileg, das nicht selbstverständlich ist: »Das ist der Riesenvorteil eines Familienunter­nehmens.« Alle Schwierigkeiten kann aber

auch so eine Konstellation nicht beseitigen, die Doppelbelastung lässt sich nicht wegdis­kutieren. Die junge Unternehmerin sieht die Sache realistisch und kommt bei dem Thema richtig in Fahrt: »Man stößt immer wieder an seine Grenzen, auch wenn uns anderes einge­redet wird. All die tollen Politikerinnen und Managerinnen, die ganz locker Kind und Karriere schupfen – ich kann das wirklich nicht mehr hören!«

Etabliert. Seit fast 140 Jahren gibt es Juwelier Dunky in St. Pölten. Bereits in vierter Genera­tion leitet Daniela Kittel das Familienunterneh­men in der niederösterreichischen Hauptstadt, mittlerweile verfügt es über vier Standorte und versorgt damit ein größer werdendes Einzugsgebiet. Der jüngsten der Landeshaupt­städte haftete lange Zeit ein sehr provinzieller Ruf an, in den letzten Jahren hat die Stadt an der Traisen sich aber sehr positiv entwickelt. In der Innenstadt hat sich sehr viel getan, der Standort hat dabei stark an Attraktivität gewonnen. Touristen verirren sich zwar eher selten hierher, die City hat sich jedoch gut etabliert: »Es wird eifrig gebaut, und man bekommt hier wirklich alles«, weiß die Geschäftsfrau. Mit dem Traisenpark ist in den letzten Jahren ein weiterer Handels­Hotspot entstanden, der einen umfassenden Mix für die Konsumenten bietet. Hier findet sich ebenfalls eine der Dunky­Filialen. Kittels Kun­den kommen aus dem gesamten Umland, viele auch aus entlegeneren Gegenden Niederösterreichs. Dabei fungiert Dunky als klassischer Schmuck­Nahversorger, von Repa­raturen bis hin zum Verkauf von hochwerti­gem Brillantschmuck: »Wir bemühen uns, alles da zu haben«, erklärt Kittel. »Was wir nicht haben, besorgen wir eben.« Bei Uhren sei die Sache ein wenig anders: »In St. Pölten gehen

Juwelier Kopf in Götzis: Uhrmacher und Künstler Juwelier Kröpfl in Eisenstadt:

Familienbetrieb mit Visionen

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teure Uhren immer weniger.« Ersatzteile, Zerti­fizierungen, aber auch Sicherheitsprobleme und die Lagerkosten würden Probleme verur­sachen. Besonders wichtig sei hingegen ein umfassendes Service: »Diese Dienstleistung ist extrem wichtig und ein unverzichtbares Ins­trument zu Stammkundenbindung.« Auch bei Juwelier Dunky gibt es keinen Auftrag, der zu klein wäre: »Wir kassieren auch nicht für jeden Handgriff.« Kittel beschäftigt einen Uhrmacher­meister, im Bereich Schmuck arbeite sie mit einem selbstständigen Goldschmied zusam­men. Für die Kommunikation mit ihren Kun­den setzt die Dunky­Chefin auf einen exten­siven Marketingmix. »Die Schmuckbranche ist sehr konservativ, entsprechend wichtig sind daher die konservativen Printmedien«, erklärt sie ihre PR­Strategie. Dazu kämen aber Auf­tritte in praktisch allen anderen verfügbaren Medien: »Homepage, Facebook, wir versu­chen, alle Kunden zu erreichen.« Die Jungen stünden dabei besonders im Fokus, aber auch die Kunden in der Gruppe 50 plus seien wichtig – eine umfassende Kundendatei ver­sorgt Kittel dabei mit den notwendigen Infor­mationen für ein effizientes Zielgruppenmar­keting. Daneben gibt es auch Kooperationen mit Schmuckfirmen, wie etwa Thomas Sabo, bei der in der Fußgängerzone ausgestellt wurde: »Eine besonders lässige Art, den Schmuck zu präsentieren.« Daniela Kittel hat das Unternehmen von ihren Eltern übernommen. Auch sie sah ihr Talent eher im kaufmännischen als im handwerk­lichen Bereich, folglich besuchte sie die HAK und absolvierte anschließend ein Betriebs­wirtschaftsstudium: »Mir war die andere Seite lieber«, erklärt die Managerin. »Es ist toll, wenn einem ein Handwerk liegt, aber für mich war eine kaufmännische Ausbildung sicher der bessere Weg.«

Engagiert. Im Vorarlberger Götzis findet sich mit Juwelier Kopf ein weiteres traditions­reiches Familienunternehmen. Geleitet wird es von Andreas Kopf, dem Enkel von Alois Kopf, der 1931 ein Uhrmachergeschäft grün­dete. Obwohl seine Eltern nie Druck ausübten, war es für Andreas Kopf immer klar, dass er irgendwann das Geschäft übernehmen würde. Zuerst probierte sich der Allrounder aber an verschiedenen Studien wie Physik oder Soziologie und schloss das Betriebswirt­schaftsstudium ab. Es folgte eine Karriere in einem internationalen Konzern, als eine Beförderung mit neuer Position im Ausland rief, entschloss er sich jedoch, ins Familien­unternehmen zurückzukehren. Für Kopf eine völlig natürliche Entwicklung, zuerst wollte er sich jedoch selbst beweisen. Zu wichtig war ihm der elterliche Betrieb, der ihm so sehr am

Herzen liegt: »Ich wollte dieses wunderbare Geschäft nicht kaputt machen, nur weil ich zu blöd war, es zu führen«, erklärt er mit einem Schmunzeln. Dass er nicht zu blöd ist, hat er in der Zwischenzeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die Firma ist für ihn »eine große Freude und ein großes Vergnügen«. Er fungiert zwar als Geschäftsführer, seine Eltern sind jedoch nach wie vor aktiv ins Tages­geschäft eingebunden. »Wir waren als Familie immer sehr eng.« Auch Kopf genießt die Freiheiten, die ihm diese Konstellation bietet, sie lässt ihm Raum, gelegentlich spontan anderen Interessen nachzugehen. Und von diesen hat er sehr viele. Er und sein Vater unternehmen immer wieder Reisen, etwa zu afrikanischen Diamantminen oder Perlen­farmen in Tahiti, wo er zwischen 35 Haien unter der Farm tauchte, um die Perlen aus der Nähe zu sehen. Nicht allein zum Selbstzweck, denn: »Wir haben an uns selbst den Anspruch, der Juwelier zu sein, der sich am besten aus­kennt.« Nur wenn man sich alles ansieht und für alles interessiert, dann kann man auch seine Kunden umfassend informieren und letztendlich zum Staunen bringen  – und ihnen Geschichten näherbringen. Schmuck ist kein Gebrauchsgegenstand, dazu gehören Emotionen, Träume, Erlebnisse: »Man muss in der Lage sein, Geschichten zu erzählen, sonst ist man in unserem Job falsch. Niemand kauft ein wertvolles Schmuckstück nur aufgrund technischer Spezifikationen.«

Andreas Kopf verfügt unter anderem über eine gemmologische Ausbildung, das Uhr­macherhandwerk möchte er sich eines Tages »ganz bestimmt« aneignen. Sein Vater Helmut Kopf ist wie der Großvater Uhrmacher, ist laut seinem Sohn aber »ein absoluter Künstler, der Dalí alle Ehre gemacht hätte«. Entsprechend

stark sind die künstlerische Schlagseite und die Affinität zu Schmuck im Hause Kopf. So werden gemeinsam mit Kunden auch immer wieder Schmuckentwürfe gezeichnet und anschließend ausgeführt. Hört man Andreas Kopf zu, dann merkt man sofort, wie sehr er für seinen Beruf brennt. Er möchte seine Kun­den beeindrucken, etwa mit seiner komplett neu umgebauten Werkstatt, die eher einem gläsernen Hightech­Atelier gleicht: »Darauf bin ich wahnsinnig stolz.« Mit einer Werkstatt mit Wow­Effekt ist es jedoch nicht getan: »Wir bemühen uns einfach wahnsinnig, geben immer mehr als 100 %.« Dazu gehört ein umfassendes Angebot, das alle Bedürfnisse abdeckt. Im Unternehmen beschäftigt er zwei Uhrmacher, die Goldschmiedearbeiten werden ausgelagert. Mittlerweile gibt es unweit des Stammgeschäfts auch einen eigenen Lifestyle­Store, der das Who’s who der angesagten Fashion­Brands bietet – von Thomas Sabo über Swatch, Calvin Klein bis hin zum neuesten Geheimtipp Daniel Wellington aus Schweden.

Kopf macht aber auch Hausbesuche: Er fährt noch um acht Uhr abends zu einer Trau­ringberatung zu viel beschäftigten Kunden. Für ihn eine Selbstverständlichkeit: »Am wich­tigsten ist Commitment. Wir verkaufen ein extrem arbeitsintensives, äußerst hochwerti­ges Produkt.« Aber auch eine Notwendigkeit, um sich zu behaupten: »Es ist eine sehr schwierige Branche.« Immer mehr Hersteller umgehen mit eigenen Stores den Einzel­handel. Daneben gewinnt der Onlinehandel zunehmend an Boden. Und dann ist da noch der »Kampf gegen die eigene Irrelevanz«. »Wir müssen als Branche schon aufpassen. In Wahrheit braucht niemand unsere Produkte. Wir müssen die Begehrlichkeit erst schaffen.«

Juwelier Dunky in St. Pölten: Know-How und Marketing

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Die neue Kollektion ist da!Infohotline: Stütz GmbH +43 732 772895-0, [email protected]

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Breguet

Perfekt für Vielreisende: In der Kol-lektion »Marine 5857« von Breguet finden sich Modelle mit GMT-

Funktion. Diese zeichnen sich durch Komplikation der zweiten Zeitzone aus: Die beiden zentralen Zeiger geben die Zeit am aktuellen Ort an, ein dezentrier-ter Stundenkreis bei sechs Uhr und ein 24-Stunden-Indikator für die Tag/Nacht-Anzeige bei zwei Uhr zeigen die Zeit in einer anderen Zeitzone an. Reisetaug-lich wird der Chronometer auch durch den robusten und sportlichen Touch: ein rundes Gehäuse mit 42 mm Durch-messer, angeschweißte Bandanstöße, und Verstärkungen, die die nicht verschraubte Krone schützen.

Der Safari-Style ist der absolute Sommerklassiker. Auch die Markenfamilie um Fossil setzt diese Saison auf die Farben der Steppe. Hier werden

elegante Off-Shade-Töne mit zartem Gold gemixt und verleihen eleganten Erdfarben einen Touch Glamour. Mit Schildpattmusterungen kommen beim Couture-Label Michael Kors glatte, schimmernde Oberflächen ins Spiel. Dazu können auch zarte, goldfarbene Perlen mit Emblem kombiniert werden. Die afrikanische Wildnis hat auch Emporio Armani inspiriert, etwa zu einem Anhänger im mutigen Haizahn-Look mit edler Fassung. Um das Safari-Flair zu komplettieren, hat Karl Lagerfeld eine Uhr in Khaki mit Roségold kombiniert und verbindet so Eleganz mit Offroad-Feeling.

Michael Kors

Pure Weiblichkeit, das soll die neue »Tissot Lady T072« ausstrahlen. Blütenförmige Zeiger, schwarze oder weiße Perlmuttzifferblätter mit römischen Indexen sowie geschmeidige Linien sorgen dabei

für den femininen Touch. Unterschiedliche Edelstahl- oder Bicolor-varianten passen für jeden Geschmack und jeden Anlass. Für State-of-the-Art-Technik sorgt dabei das revolutionäre Powermatic-80-Auto-matikwerk, das über 80 Stunden Gangreserve verfügt. Das Schweizer Unternehmen hat sich zudem eine besondere Hommage an seine Kundinnen ausgedacht: So trägt jede Tissot-Damenuhr mit Quarzwerk auf dem Gehäuseboden eine eingravierte Rose als Wappen.

Tissot

Calvin Klein

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Calvin Klein gilt als Ikone des puristischen Minimal-Chics – eine Philosophie, die auch bei der eigenen Schmuck- und

Uhrenlinie zum Tragen kommt. Zarte Uhren mit runden Zifferblättern und schmalen Armbändern wirken leicht,

modern und passen sich jedem Outfit an. Bei der Schmuckkollektion »Calvin Klein abstract« kommt mit Acryl

ein ungewöhnliches Material zum Einsatz. Abgerundete Kanten, Wabenmuster und weiche, fließende Formen setzen

bei Armreif und Ring interessante Akzente.

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Schmuckwerk feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Mit 220 Gästen aus Deutschland und Europa feierten die Schmuckwerk-Inhaber Heike und Markus Schmidt in der

Ratinger Schmuckmanufaktur schon zu Beginn des Jahres das Jubiläum mit einer »Rockparty«. Selbstverständlich haben die Unternehmer einige »Jubiläumsstücke« kreiert. Darunter der abge-bildete Ring mit Brillantkugel, bei dem die besondere Herausforde-rung darin lag, die Brillanten so anzuordnen, dass sie keine Linien bilden, sondern sich tatsächlich eine »kugelige« Optik ergibt.

Ti Sento

Typisch italienisch: Das Trendlabel Ti Sento zeigt mit Ti Penso manifattura italiana aus-gefallenes Design, auffallend, aber dennoch

von filigraner Leichtigkeit. Der Kreuzschmuck bekommt durch Swarovski-Kristalle zusätzlichen Glanz. Ein zart geschwungener Anhänger symboli-siert die Unendlichkeit. Der Herzchenschmuck erin-nert an feinste venezianische Muster: Die Sets aus Ohrhängern und Ketten sind romantisch und anmutig, fallen aber durch die Ornamente ins Auge. Die glamouröse Armspange aus vergolde-tem Sterling-Silber setzt Akzente mit feinsten Emaillesplittern. Dazu passt der Ring, der klassisch oder als modischer Knuckle-Ring am vorderen Teil des Fingers getragen werden kann.

Die Siebziger sind zurück! Der coole Look feiert zurzeit ein Revival nach dem ande-ren. Ob Bekleidung, Accessoires oder

Einrichtungsgegenstände – der poppig-peppige Techno-Style gilt mittlerweile als absolut heiß. Nun kommen sogar die Uhren aus der Zeit-maschine: Junghans, Pionier der Digitaluhr, meistert mit Bravour den Spagat zwischen Retro-Style und Future-Look. Die Digitaluhr, ein Produkt der Siebziger, galt als futuristisches Rechengenie und Alleskönner. Nun hat das deutsche Traditionsunternehmen mit der »Mega 1000« eine Uhr vorgestellt, die Retro-Design mit Hightech kombiniert. Hier trifft futuristischer Look auf ein Multifrequenz-Funkwerk, das neben einem Chronoscopen mit Splitfunktion, Count-down und Alarm auch die Anzeige von Datum, Wochentag, Kalenderwoche und einer zweiten Zeit möglich macht.

Junghans

Esprit

Golden wie Sonnen-strahlen präsentiert sich die aktuelle

Schmuckkollektion von Esprit. Gelbgold erlebt dabei ein Revival und wird zum idealen Begleiter sommerlicher Outfits. Egal ob klassischer Marine-Style, coole Festival-Outfits oder romantische Kleider in warmen Pastellfarben, Accessoires in Gold gehö-ren zu den absoluten Lieblingen und haben in verschiedenen Farb- und Materialkombinationen immer neue Auftritte.

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Schmuckwerk

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Von Gucci Timepieces & Jewelry gibt es jetzt eine limitierte Edition der Kollektion »Interlocking« in drei Saisonfarben. Die leuchtend bunten Uhren in Türkis, Orange und Braun sind mit

jeweils passenden Zifferblättern gestaltet und ergänzen perfekt weitere Accessoires von Gucci in ähnlichen Nuancen. Die neuen »Interlocking«-Modelle haben Kalbslederbänder, die sich so weich anfühlen, dass sie wie Nubukleder wirken. Charakteristisch sind die zwei ineinander verschlungenen G, die auf den Firmengründer verweisen und die Lünette in poliertem Edelstahl umgreifen. Die Schmucklinie »Gucci Diamantissima« wurde ebenfalls erweitert. Neu sind Kettenanhänger und zwei Paar Creolen. Die Kollektion zeichnet sich durch höchste Handwerkskunst aus, das »Diamantissima«-Motiv geht auf die frühe Geschichte von Gucci zurück und ist inspiriert von einem exklusiven Stoffmuster aus den 1930er-Jahren.

Chimento

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Certina

Die Certina-Schildkröte, die als Relief auf dem Gehäuseboden des neuen »DS Podium Big Size Chronograph« graviert ist, steht für Wasserdichtigkeit, Robustheit und Langlebigkeit, wichtige

Ansprüche an eine sportliche Uhr. Dieser Chronograf verfügt aber auch über jede Menge Charakter: ein schwarzes oder silberfarbenes Zifferblatt, große Ziffern und Markierungen, eine Lünette mit Tachy-meter-Skala, Chronografenzähler mit kontrastierendem Rand sowie verschiedene Bänder betonen nicht nur den sportlichen Charakter der Uhr, sondern sorgen auch für einen stylishen Auftritt.

Gucci

Es war wirklich an der Zeit, dass der berühmten »Presidents Watch« von Vulcain eine adäquate Beglei-

tung zur Seite gestellt wurde. Mit der »First Lady« ist es dem Unternehmen gelungen, eine bezaubernde Damen-uhr zu kreieren, die auf der Weltbühne bestehen kann. Ihre ovalen Maße von 37,60 mm x 32,10 mm, bei einer Bau-höhe von 9,20 mm und die insgesamt ergonomisch gewölbte Gehäuseform sind die rationalen Benefits. Ihre voll-kommen elegante, in jeder Variante stimmige Erscheinung schmeichelt dem Auge und gefällt.

Vulcain

Der trendige Schmuck von Chimento zählt zum Glam-Look von Jennifer Lopez: Die Schauspielerin und Sänge-

rin trug bei der All-Star-Party, organisiert von Fox in Pasadena, die raffinierten und stylishen Chimento-Weißgold-Brillantringe der Linien »Diana« und »Infinity«. Bei der Premiere von »American Idol XIII« entschied sich die puerto-rikanische Diva für den edlen Weißgold- Brillantring der »Febo«-Linie, gepaart mit dem »Infinity«-Brillantring, der ihr Lieblings-Acces-soire zu sein scheint.

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Omega

Superuhren für Superhelden, nicht mehr und nicht weniger hat sich Rado mit seinen vier neuen Herren-

modellen vorgenommen. Die »Hyper-Chrome«-Modelle sollen dabei Technolo-gie, Stil und Luxus miteinander verbinden. Markante Zifferblätter setzen Akzente, die kleine Sekunde, mit der jedes Modell aus-gestattet ist, zeigt permanent, dass das Automatiklaufwerk aufgezogen ist und läuft. Zum Einsatz kommt natürlich auch die patentierte Plasma-Hightech-Keramik, die es exklusiv nur bei Rado gibt. In Kombi-nation mit einem braunen Lederarmband entsteht bei den Keramik modellen ein ele-ganter Vintage-Look, das Modell ganz aus Plasma-Hightech-Keramik wirkt hingegen pur und cool.

Mit den Herrenmodellen der »Seamaster Aqua Terra Master

Co-Axial«-Serie präsentiert Omega einen Chronografen, der

gegenüber Magnetfeldern von 15.000 Gauss unempfindlich ist. Eine notwendige Innovation, da die Magnetfelder, die den Gang

mechanischer Uhren beeinflussen können, immer mehr werden. Neben diesem einzigartigen

Feature besticht die Uhr durch die charakteristischen Teak-

Zifferblätter, Gehäusegrößen von 41,5 und 38,5 mm sowie

Ausführungen in 18 Karat Rot- oder Gelbgold und Edelstahl sowie

Bicolor-Versionen. Darauf abgestimmt ist eine große

Auswahl unterschiedlicher Bänder erhältlich.

Mit »Dressage L’heure masquée« präsentiert La Montre Hermès eine weitere Uhr der philoso-

phischen »Time to dream«-Reihe. Das besondere an diesem Zeitmesser ist der

Stundenzeiger, der sich unter dem Minutenzeiger verbirgt. Nur wenn man den in der Krone eingelassenen Drücker betätigt, erscheint er kurz. Das gleiche

Prinzip gilt bei der direkt mit dem Basis-werk verbundenen zweiten Zeitzone,

die ebenfalls »Verstecken« spielt. All das wird durch ein ausgeklügeltes Zusam-menspiel von Rechen, Trieb und Räder-werk dirigiert. Herzstück ist das Kaliber H1925 mit Automatikaufzug aus den Hermès-Werkstätten. Die »Dressage

L‘heure masquée« ist ab Herbst erhält-lich und auf 500 Stück limitiert.

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Carberonia

Inspiriert von dem Frauennamen Adela, der so rund und harmonisch

klingt, wurde der Schmuck der neuen Kollektion für diese weichen und

geschwungenen Formen kreiert. Die »Adela«-Kollektion ist eine elegante und

raffinierte Kombination aus Roségold und zarten Farbsteinen: Amethyst,

Peridot, Topas, Rauchquarz und Rhodo-lite. Ein Hauch an Farbe, die wie zarte

Pinselstriche eines Künstlers wirkt. Eine Komposition aus schlichten Formen und funkelnden Diamanten, die ein strahlender Blickfang sind: Pavés aus

weißen, braunen und champagnerfar-benen Diamanten bereichern Ohrringe,

Ringe und Ketten.

Fans von Pandora dürfen sich freuen: Endlich gibt es vom beliebten dänischen Label auch die häufig gewünschten Buchstabenanhänger und Sternzeichen-Charms. Symbol-

trächtig wird es zudem mit ikonischen Glücksbringern wie einem Herz, der Hamsa-Hand oder dem Peace-Zeichen. Ebenfalls neu ist

ein Armband aus zarten Sterling-Silber-Kügelchen. Rechtzeitig vorm Sommer darf es auch so richtig fröhlich-bunt werden: Die

Kollektion »Summer Feeling« setzt Akzente in Orange und Koralle und zeigt tropische Motive wie Ananas, Flamingo oder

Dschungelblumen.

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Ice-Watch

Oft kopiert, nie erreicht – der Markt ist mittlerweile mit Ice-Watch-Kopien übersät, an die Coolness

des Originals kommt aber keine heran. Pas-send zur Saison gibt es jetzt eine Kollektion knallbunter Modelle, die den echten Sum-mer-Spirit einfangen. Egal ob beim Surfen, Schwimmen oder Chillen am Strand, die »Sunshine«-Kollektion strahlt in leuchten-den Farben und mit trendy Bicolor-Arm-band mit der Sonne um die Wette. Poppige Neontöne, fruchtiges Lila oder Pink, frisches Blau oder Türkis machen dabei immer gute Figur, sei es nun am Strand oder beim abendlichen Clubbing.

Beka&Bell

Armbänder, speziell Freundschaftsbändchen, sind stark im Trend! Das junge deutsche Unternehmen

der Geschwister Annabell und Rebekka Bogner hat sich auf Lederarmbänder spezialisiert und kann auf

traditionelles Know-how zurückgreifen, denn schon der Großvater verarbeitete Leder. Heuer

bestechen die neuen Modelle durch starke Neon-Trendfarben und aufgesetzte Swarovski-Steine.

Page 33: uhren juwelen · Umbauarbeiten begannen im März 2014, die Eröffnung ist für Septem-ber 2014 geplant. Die Verkaufsräumlichkeiten befinden sich im Erd-geschoß und werden mit großzügigen

Pierre Cardin

Die noch junge Eigenmarke der Marlox Group, Pierre Cardin, verkörpert eine klassische, ausgewogene Kollektion, die momentan gut 50 Uhren umfasst und auf etwa 70 Modelle

anwachsen soll. Die Anteile an Herren- und Damenuhren sind dabei gleich groß. Die ausschließlich aus Edelstahl gefertigten Quarzuhren weisen eine Wasserdichte von drei oder fünf Bar auf. Die Kernpreislage des neuen Labels liegt bei 70 bis 100 € Verkaufs-preis. Einmal jährlich wird es einige Neuheiten und vereinzelte Ergänzungen geben.

neu am markt

Farbenprächtig und voll natürlicher Ele-ganz präsentieren sich die neuesten Schmuckkreationen aus der »Flex’it«-

Solokollektion von Fope. Mit Armbändern in sonnendurchfluteten Farbtönen erschafft die italienische Schmuckmanufaktur kleine

Meisterstücke exklusiver Joaillerie-Kunst. Funkelnde Edelsteine gehen mit warmem Rosé- und Gelbgold oder klarem Weißgold eine spannende Liaison ein, die sommer-liche Leichtigkeit versprüht. Die kostbaren Edelsteinschätze zum Verlieben entfalten ihren prächtigen Charakter in verschiede-nen Variationen: Mondstein oder violetter Amethyst funkeln in einer runden Pavé-

Fassung, während sich die Pracht von Aqua-marin, Amethyst und Citrin in einer eckigen

Fassung aus 18-karätigem Gold entfaltet.

Fope

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Die Geschichte hinter Daniel Wellington beginnt mit einer Reise: Der schwedische Unternehmensgründer Filip Tysander

begegnete dabei einem englischen Gentleman. Sein Stil war makellos, aber gleichzeitig entspannt und frei von Allüren – und er liebte es, seine Armbanduhr an einem alten, vom Wetter ausgebleichten Natoband zu tragen. Inspiriert von der Lebens­geschichte und dem unvergleichlichen Stil des Briten – sein Name war natürlich Daniel Wellington  – kreierte Tysander eine Uhr. Der Preppy Stil dominiert bereits seit Saiso­nen, Modemarken wie Ralph Lauren, Gant, oder auch Abercrombie & Fitch versorgen die Konsumenten mit den entsprechenden Trends. Was bis dato jedoch fehlte, war die passende Uhr.

Eines der Geheimnisse einer guten Marke sind Legenden, die sich um sie ranken. Brands, die Geschichten

erzählen, sprechen Gefühle an. Mit Daniel Wellington kommt jetzt eine neue Uhr, die genau das kann.

Von ClaUdia StüCkler

Preppy Geheimtipp

Daniel Wellington will diese Lücke schließen. Die Uhren strahlen eine selbstverständliche Lässigkeit aus, gepaart mit klassischer Eleganz und einem Schuss Witz. Das frische und gleich­zeitig edle Design bekommt den richtigen Kick durch wechselnde Armbänder. Besonders das Natoband, das ursprünglich von der briti­schen Marine verwendet wurde, setzt einen unverwechselbaren Akzent. Sean Connery, ein großer Fan dieses Armbands, trug eines im James­Bond­Film »Goldfinger«. Muss man noch mehr sagen? Die Bänder können dabei je nach Anlass und Belieben mit einem mitgelieferten Tool ausgewechselt werden. In Österreich gibt es die neue Trenduhr seit mittlerweile zwei Monaten, und sie gilt hierzu­lande noch als absoluter Geheimtipp. Nur rund zwanzig Händler haben die Daniel

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erste

ller, F

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uhren

Wellington schon in ihrem Portfolio. In den USA und in Skandinavien hat der Trend hingegen bereits abgehoben, aber auch hier bezeugen immer mehr Juweliere Interesse am Vertrieb. So viele, dass man bei Schneider in Tauplitz, der die Uhr hierzulande vertreibt, einen neuen Mitarbeiter für die Betreuung der interessierten Kunden engagiert hat.Einer der Händler, die Daniel Wellington bereits im Portfolio haben, ist Andreas Kopf, Geschäftsführer von Juwelier Kopf im Vorarl­berger Götzis. Ihm ist die Marke bereits vor einiger Zeit im Ausland untergekommen und hat ihn sofort begeistert: »Diese Uhr ist schlicht, ganz anders als die Fashion­Uhren, die wir in letzter Zeit gesehen haben.« Er hatte schon länger eine Vorahnung, dass nach den poppig­bunten Trendzeitmessern jetzt etwas anderes kommen würde. »Die Daniel Wellington sieht eindeutig nach mehr aus. Sie hat extrem viel Style, und das bei einem äußerst günstigen Preis«, erklärt er den Erfolg der skandinavischen Marke. Ein anderer ist Michael Marx aus Gmunden im Salzkammergut. Er stolperte vor etwa einem Monat eher zufällig über die Uhren. Ohne besonders überzeugt zu sein, nahm er die Daniel Wellington probeweise ins Sortiment auf und wurde verblüfft: »Innerhalb einer Woche habe ich fast zehn Stück verkauft – so etwas habe ich noch nie erlebt.« Er hatte erwartet, dass eher ältere Herren zu der sehr übersichtlichen Uhr greifen würden, genau das Gegenteil war der Fall: »Die Jungen sind ganz wild auf die Uhr«, erzählt er. Die kannten die Uhr bereits, was ihn erneut erstaunte, denn: Daniel Wellington gilt auf Facebook als neues, heißes, und sehr gesuchtes Trendteil. »Der Stellenwert bei den Kids ist enorm«, erzählt Marx. Für ihn als Händler hat das Produkt aber noch weitere Vorteile: Die Verpa­ckung und das Display sind sehr hochwertig, und bei zwei Größen, zwei Farben und einer Auswahl unterschiedlicher Bänder ist die Lagerhaltung ein Klacks.

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Jeder Mensch will sein

Eigentum beschützen, ob es

nun privat oder Teil des

Geschäfts ist. Schlüssel,

Schloss und eine Versicherung

für den Ernstfall sind Selbst­

verständlichkeiten. Im Fall

des Schmuckhandels ist

das Thema Sicherheit jedoch

noch weit komplexer.

Von ClaUdia StüCkler

Ein moderner Schmuckhändler muss heute eine Vielzahl von Funktionen und Auf gaben erfüllen: Er muss neben seinen Kernkompe-

tenzen auch EDV, Marketing und Logistik im Griff haben. »Sicherheitsfachleute sind wir aber bestimmt nicht«, so Hannes Barotanyi, Fachgruppenobmann der Wiener Uhrmacher und zuständig für Sicherheitsfragen. Sein Geschäft wurde dreimal überfallen, dann ließ er es auf den neuesten Stand der Sicherheits-technik bringen. Unter anderem verfügt der Laden am Wiener Alsergrund über die erste Eingangsschleuse Österreichs.Auch wenn Sicherheitsmaßnahmen Geld kosten und wenig Spaß machen, angesichts

Security-Check

»

der Verbrechensstatistik der letzten Jahre können sie aber nicht wegdiskutiert werden. Im Übrigen machen auch die Versicherer Druck: Ohne entsprechende Einrichtungen bekommen Unternehmer kaum mehr güns-tige Polizzen. Entsprechend wichtig sind daher perfekte Planung und genaue Abstimmung des Sicherheitssystems.

Sichere Planung. Eine durchdachte Sicher-heitsplanung soll einen lückenlosen Schutz von Eigentum und Menschen gewährleisten. Im optimalen Fall soll so eine Planung bereits beim Bau erfolgen und sämtliche Anwendungen miteinbeziehen. Das ist zugegebenermaßen

eine Herausforderung, befinden sich doch viele Juweliere an langjährigen Traditionsadressen, oft in Altbauten. Renovierung, Zu- und Umbau sollten daher auch die Gelegenheit sein, das Sicherheitskonzept völlig zu überdenken und neu zu konzipieren.

Prinzipiell gilt dabei zwischen Einbruch und Überfall zu unterscheiden. Als Maßnahme gegen Einbrüche ist ein mechanischer Grund-schutz unerlässlich – also Sicherheitstüren und -schlösser, Rollgitter und Panzerglas. Ergänzt werden kann diese Basisausstattung durch elektronische Einrichtungen wie Alarmanlagen und Videoüberwachung oder auch Gadgets

sicherheit

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36u&j | Juni 2014

sicherheit

wie Vernebelungsapparate oder DNA-Marker. Sicherheitsfirmen bieten zudem Objektschutz, der einerseits vor Ort eingesetzt werden, andererseits von der Zentrale aus das Geschäft überwachen kann. Bei Überfällen sind hingegen noch weitere Maßnahmen vonnöten. Hier kommt in erster Linie der Faktor Mensch zum Tragen. Stiller Alarm, Sicherheitsschleusen oder Wachper-sonal an der Tür sind zwar sinnvoll, entschei-dend ist aber in der Regel das Verhalten der Überfallenen. Mehr noch: Räuber können bereits erkannt werden, ehe sie noch das Geschäftslokal betreten, den Blick dafür kann man erlernen. Bei jeder Sicherheitsplanung müssen ein paar grundlegende Dinge beach-tet werden. Pfusch Marke Eigenbau kommt auf lange Sicht teuer. Experten erstellen inte-grierte Konzepte, oft nach dem Prinzip »weni-ger ist mehr«. Zudem haben externe Berater einen weiteren großen Vorteil: Sie sehen Geschäftsräumlichkeiten mit frischen Augen und damit Mängel oft auf Anhieb. Laden-personal oder Besitzer werden hingegen nach einiger Zeit betriebsblind. Prinzipiell stehen hier alle Anbieter von Sicher-heitssystemen mit Rat und Tat zur Verfügung, legen dabei aber natürlich einen besonderen Schwerpunkt auf die eigenen Produkte oder Dienstleistungen. Mittlerweile haben sich auch Versicherungsmakler auf die Beratung von Juwelieren spezialisiert. Dr. Peter Kleisinger war selber jahrelang im Schmuckgroßhandel tätig und kennt die Branche in- und auswen-dig. Für den Juristen und Versicherungsspezi-alisten ist die Polizze nur das letzte Glied in einer langen Kette an Sicherheitsmaßnahmen. Ehe er eine Versicherung verkauft, überprüft er daher gemeinsam mit seinem Kunden den Status quo des Sicherheitsmanagements, empfiehlt entsprechende Maßnahmen und hat auch die erforderlichen Professionisten an der Hand. Ein ähnliches Angebot hat auch der britische Spezialmakler Willis. Neben maßge-schneiderten Versicherungslösungen setzt man bei Willis auf das Prinzip 20 : 80  – 20 % Sicherheitstechnik, 80 % Faktor Mensch. Das Team um Willis-Regionalmanager Gernot Wetzel ist überzeugt, dass Psychologie und das richtige Verhalten bei Überfällen aus-schlaggebend sind. Bei Sicherheitsmaß-nahmen setzen die Spezialisten hingegen auf durchdachte, aber kostenschonende Anpas-sungen. So soll der Branche, die durch Klein- und Kleinstbetriebe geprägt ist, Rechnung getragen werden. Die Diskrepanz ist augen-scheinlich: Auf der einen Seite haben Juwe-liere mit sehr hohen und gleichzeitig leicht zu stehlenden und zu transportierenden Werten

zu tun, auf der anderen Seite haben die Händler kaum die Ressourcen oder das Know-how, um ihre Läden wie Fort Knox aufzurüsten.

Wer sein Sicherheitskonzept mithilfe eines Versicherungsspezialisten ausarbeiten lässt, schlägt auch gleich noch eine weitere Fliege mit dieser Klappe. Alle neuen Sicherheitsein-richtungen müssen unbedingt mit dem Versi-cherer abgestimmt werden. So können sich Kunden zum einen vor einer Unterversicherung schützen, zum anderen können bestimmte Maßnahmen die Prämie erheblich senken. So manche Assekuranz versichert Juweliere ohne-hin nur dann, wenn gewisse Sicherheitsvoraus-setzungen gegeben sind. Daher bieten die Ver-sicherungsunternehmen ihren Kunden eben-falls umfassende Beratung und Security-Checks. Wer gänzlich unabhängigen Rat möchte, kann sich aber auch an den Kriminalpolizeilichen Beratungsdienst wenden. Hier gibt es Profitipps zum Nulltarif. In der Wiener Andreasgasse kann man sich beispielsweise täglich und ohne Ter-min zum Schutz des Eigentums beraten lassen. Auch ein maßgeschneiderter Check direkt vor Ort ist möglich. Die Beamten gehen dabei auf alle Arten von mechanischen und elektroni-schen Einrichtungen ein, erklären wichtige Verhaltensregeln für den Ernstfall und führen Schulungen zu Themen wie Falschgeld oder Ladendiebstahl durch.

Gelegenheit macht Diebe. Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Methoden zur Absicherung des Eigentums, jedoch sind nicht alle Sicherungseinrichtungen an jedem Ort und für jeden Zweck sinnvoll oder not-wendig. Ein guter Sicherheitsberater wird daher genau auf die Gegebenheiten und Bedürfnisse seiner Kunden eingehen und immer nur jene Maßnahmen empfehlen, die wirklichen Schutz bieten.

Prinzipiell gilt: Im Kampf gegen durch-organisierte Verbrecherbanden findet zurzeit ein regelrechtes Wettrüsten statt. Bis auf wenige Gelegenheitsverbrecher sind die Einbrecher und Räuber gut vorbereitet, planen ihre Angriffe akribisch und spionieren ihre Ziele im Vorfeld sehr genau aus. Je weniger geschützt ein Laden ist, desto attrak-tiver wird er als potenzielles Ziel für die Kriminellen. Wichtig ist daher, Sicherheits-einrichtungen prominent zu zeigen, um so zu demonstrieren, dass man es den Übel-tätern nicht leicht machen wird – denn bei Eigentumsdelikten zählt für Verbrecher in erster Linie der Zeitfaktor, sie sind auf die letzte Sekunde durchgetaktet. Je länger sie brauchen, um Barrieren zu überwinden, desto uninteressanter wird ein Opfer. So kann etwa eine solide Sicherheitstür bereits viele Einbrecher abschrecken.

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Bereits im Altertum verwendeten die Men-schen die ersten Schlösser, um ihr Hab und Gut zu schützen. In Kombination mit Türen und Schränken sind Schlösser die Basis jedes Sicher-heitssystems. Mittlerweile haben sich aber auch Schließsysteme zu absoluten Hightech- Geräten entwickelt. Sie funktionieren mit eigenen Chip-Karten, die mit einer Reihe von Zusatzfunkti-onen ausgerüstet werden können. Besonders teure Stücken können hinter Schlössern ver-staut werden, die nur zeitverzögert öffnen. Ein Kunde, der sich eine teure Uhr kaufen möchte, hat nichts dagegen, drei Minuten auf den edlen Chronometer zu warten, für einen Räuber ist so eine Zeitspanne jedoch eine halbe Ewigkeit. Wird der Alarm ausgelöst, ist ein Öffnen der Schlösser überhaupt nicht mehr möglich. Solche Schließsysteme finden sich auch an Tresoren, einem weiteren Klassiker der mecha-nischen Sicherung. Auch die Panzerschränke haben sich in den letzten Dekaden zu ausge-klügelten State-of-the-Art-Einrichtungen ent-wickelt. Jedoch gilt: Auch der beste Tresor ist nutzlos, wenn er leicht abzutransportieren ist oder, noch schlimmer, offen steht.Vitrinen sind zwar keine Tresore, bieten aber zumindest Schutz vor zufälligen Langfingern, die ihre Chance wittern. Jene Vitrinen, in denen die teuerste Ware liegt, können aber auch entsprechend mit Panzerglas, Zeitschlössern und Präsentationstabletts mit einzelnen Waren-sicherungen aufgerüstet werden. Experten empfehlen, diese Hochsicherheitsvitrinen an mehreren Stellen im Laden aufzustellen, um die Wege für die Verbrecher länger zu machen. Billigere Ware kann hingegen in einfachen Glas-vitrinen präsentiert werden, denn sonst könnte die Schutzeinrichtung teurer kommen, als die darin befindlichen Schmuckstücke. Spezialglas kommt aber nicht nur bei Vitrinen zum Einsatz, sondern natürlich auch bei den Schaufenstern. In einer Branche, die so auf Ästhetik setzt wie der Schmuckhandel, sind große, offene Flächen ein absolutes Muss, um den edlen Charakter von Uhren und Schmuck zu betonen. Umso wichtiger ist daher ein Glas, das nicht nur abso-luten Schutz, sondern auch ansprechende Optik bietet. Sicurtec ist einer der wenigen Hersteller im deutschsprachigen Raum und der «

einzige Anbieter in Österreich. Aber auch das durchschlagsicherste Glas ist nicht viel wert, wenn es nicht ordnungsgemäß eingebaut wird. Immer wieder kommt es nämlich vor, dass Scheiben einfach aus der Fassung gerissen werden, ohne dass dabei das Glas zu Schaden käme. Die Königsklasse der mechanischen Sicherheitseinrichtungen sind jedoch die Schleusen. In anderen Ländern bereits gang und gäbe, finden sich bei heimischen Juwe-lieren erst wenige dieser Türsysteme. Die Vorbe-halte sind quasi historisch gewachsen: Kunden würden die Schleusen ablehnen, sich nicht will-kommen fühlen. Ganz im Gegenteil, behaupten Juweliere, die bereits über eine Schleuse verfügen. Kunden würden sich so im Laden viel sicherer und geschützter fühlen. Als Alternative zur Schleuse werden sogenannte Doormen immer beliebter.

Abschreckende Wirkung. Allein mit einer geschlossenen Tür hält man heutzutage aber kaum mehr Verbrecher ab. Eine Alarmanlage gehört ebenfalls zur absoluten Grundaus-stattung – mehr noch: Versicherungen stellen kaum eine Polizze aus, wenn diese Voraus-setzung nicht erfüllt wird. Sinnvollerweise sollte so eine Alarmanlage, besonders untertags, einen stillen Alarm auslösen. Noch effektiver ist das System, wenn der Alarm direkt zu einem Bewachungsunternehmen geschaltet wird. Über ein Videosystem kann der Wachdienst dann aus der Entfernung alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, sei es bei einem Ein-bruch oder bei einem Raub. Bei einem Überfall kann sich das Personal im Laden dann völlig auf den oder die Täter konzentrieren und darauf warten, dass Hilfe kommt.

Eine weitere Einrichtung, auf die immer mehr Sicherheitsfachleute schwören, sind Nebelsysteme. Diese sind ebenfalls mit der Alarmanlage gekoppelt und vernebeln den Raum innerhalb von Sekunden. Die Täter wer-den orientierungslos und können weder etwas mitnehmen, noch haben sie Gelegen-heit, unnötigen Schaden anzurichten, denn in der Regel sucht ein »benebelter« Verbrecher möglichst rasch das Weite. Die Nebelmaschi-

nen der neuesten Generation hinterlassen weder Geruch noch Spuren und sind völlig unsichtbar zu montieren. Viele Händler setzen die Geräte aber nur in der Nacht ein, zu groß ist die Angst, einen Räuber mit dem Nebel in unkontrollierbare Panik zu versetzen. Die wich-tigste Sicherheitsmaßnahme ist aber das rich-tige Verhalten des Personals. Die wichtigste Regel lautet hier: Augen auf! So sollte nicht nur das Geschäft, sondern auch die Umgebung regelmäßig kontrolliert werden. Verdächtige Beobachtungen sollten dabei umgehend an die Polizei gemeldet werden. Überhaupt sollte laufend Kontakt zur Exekutive gehalten werden, zur Beratung, zur Prävention und zum Informationsaustausch. Alleine durch simple Demonstration von Aufmerksamkeit können Überfälle bereits gestoppt werden, ehe sie begonnen haben.

Auch Händler, die über keine Schleuse verfü-gen, sollten ihre Ladentüren immer verschlos-sen haben. Kunden, die anläuten, können so leicht einer kurzen Prüfung unterzogen wer-den. Dabei kommt simple Psychologie zum Einsatz, denn wer kurz davor steht ein Verbre-chen zu begehen, ist nicht in der Lage, zu lächeln. Also, freundliches Gesicht und warten, ob der Kunde zurücklächelt. Im Zweifelsfall sollte der stille Alarm ausgelöst werden. Vorsicht ist außerdem in den Randzeiten  – kurz nach dem Öffnen und kurz vor dem Schließen  – geboten. Laut Statistik passieren die meisten Überfälle in der »toten« Zeit kurz nach Laden-öffnung. Sollte es trotz aller Vorsichtsmaß-nahmen zu einem Überfall kommen, ist es am wichtigsten, die Täter nicht zu provozieren. Stattdessen sollte man versuchen, sich mög-lichst viele Merkmale der Täter zu merken, um der Exekutive zielführende Hinweise zu geben. Von einer Maßnahme ist jedenfalls absolut abzuraten: Dem Einsatz einer Waffe. Auch Profis gelingt es in Stresssituationen nicht immer, die Waffe sicher zu verwenden. Sollte der Räuber aber tatsächlich durch den Schuss eines Juweliers zu Schaden kommen, muss dieser auch mit den Konsequenzen zurecht-kommen – selbst, wenn er nur sein Eigentum schützen wollte.

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technik

u&j | Juni 2014

«

So gibt es leider immer weniger Gold­schmiede, die sie anwenden bzw. die die Kunst des Emaillierens überhaupt noch

beherrschen. Stefan Graupe vom Forum Goldschmiede, Wien, ist noch einer, der das Emaillieren gekonnt ausübt und uns erklärte, worauf es bei dieser Technik ankommt, um sie gewinnbringend und erfolgreich einzusetzen. »Damit Glas auf Metall haftet, denn das bedeu­tet Emaillieren letztendlich, liegt die wichtigste Vorarbeit des Goldschmiedes darin, ein Schmuckstück mit einer Fläche für den Email­auftrag zu konstruieren, das insgesamt eine ausreichende Stabilität bietet, damit es bei den hohen Temperaturen im Schmelzofen  – etwa 900 °C – nicht wieder in seine Bestand­teile zerfällt. Es darf also nur extra hartes Lot verwendet werden.« Lötstellen zu emaillieren sei außerdem grundsätzlich zu vermeiden,

Da diese schon mehrere

Jahrtausende alte Technik zur

Oberflächengestaltung oft-

mals einen hohen Zeit aufwand

abverlangt, fällt sie leider

unverdienterweise schnell in

die Rubrik »wirtschaftlich nicht

rentabel«.

Von AnjA Beuning

Die Kunst des Emaillierens

weil diese, auch wenn sie vorher perfekt ver­säubert wurden, nach dem Schmelzvorgang einen Farbunterschied markierten. Guss sei nur bei extrem hoher Qualität verwendbar und müsse gegebenenfalls vor dem Brennen nachgearbeitet werden. Bei der Auswahl des Emails und des Trägermaterials sei es unab­lässig, dass der Ausdehnungskoeffizient des Emails zu dem des Metalls passe. »Denn Metall ist fest und das Glas, das Email erweicht. Wenn die Materialien nicht zusammenpassen, kommt es früher oder später zu Rissen oder Absplitterungen des aufgetragenen Emails«, mahnt Graupe. Und genau an diesem Punkt scheinen viele zu scheitern. »Man muss den Emailhersteller seines Vertrauens und das passend legierte Trägermaterial finden, damit so etwas nicht passiert. Das bedeutet natürlich viel, viel ausprobieren und die Arbeitsprozesse sauber und gewissenhaft durchführen!«, sagt der Goldschmiedemeister. Er weiß, dass man nickelhaltiges Weißgold gar nicht und Platin annähernd nicht emaillieren kann, wohinge­gen es mit palladiumhaltigem Weißgold, den Farbgoldlegierungen und Silber möglich ist. Prinzipiell gilt: Je höher der Feingehalt, desto besser. Tombak sei ein gutes Trägermaterial, aber kaum mehr zu bekommen, und Feinsilber lässt die kalten Farben so richtig leuchten.

Das Email selber bedarf, bevor es aufgetra­gen und gebrannt werden kann, auch einiger sorgfältiger Zuwendung, erklärt Graupe weiter: »Das Email wird in kleineren Bruchstücken oder in grobkörniger Struktur ausgeliefert. Egal welche Form – sie müssen in Wasser fein gerieben und geschlämmt dann noch mit destilliertem Wasser gespült werden. Das

Zufügen eines Klebers verbindet dann die kleinen Körnchen, wenn sie nach dem Trock­nen das Wasser nicht mehr zusammenhält.« Der Kleber kann künstlichen oder natürlichen Ursprungs sein und basiert auf wasserlös­lichen Harzen. Nun kann die Emailmasse auf den fettfreien metallischen Untergrund auf­getragen werden. Durch Rütteln und Abtup­fen des überschüssigen Wassers wird verdich­tet, um Lufteinschlüsse zu minimieren. Mehr­facher Auftrag mache Farbverläufe herstellbar und das Erscheinungsbild zudem gleichmäßi­ger. Nach dem letzten Auftrag überschleife er das Stück noch einmal vorsichtig, um beim abschließenden »Glanzbrennen« eine per­fekte, glatte, gleichmäßige Fläche zu erhalten. Schwierig werde es, wenn alte Stücke zu restaurieren seien. Wenn nicht genau das damals verwendete Email zur Verfügung steht, kann nur das gesamte Email entfernt und dann neu betragen werden.»Auch bei gegebenen Vorlagen die gleiche Farbe zu erzielen, ist nicht so leicht«, seufzt Graupe. »Bei den Kopien zu den Rektors ketten der Wiener Hauptuniversität und der TU musste ich ganz schon tüfteln«, gibt er mit einem Lachen zu. Warum er das Emaillieren trotzdem praktiziert, kommentiert er wiede­rum lachend: »Email schafft schlichtweg eine einzigartige, strahlende Farboberfläche, die dergestalt nur durch einen erfahrenen Email­leur herzustellen ist.« Dass gerade dadurch ein absoluter Mehrwert für ein handgefer­tigtes Schmuckstück entsteht, brauchen wir Ihnen hier nicht mehr mitteilen. Den End­verbrauchern muss es erklärt werden, damit sie den Wert dieser Tausende Jahre alten Handwerkskunst verstehen.

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