Umfassende Sportentwicklung(splanung) · die Delphi-Methode, bei der Experten der Salzgitteraner...

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Umfassende Sportentwicklung(splanung) Salzgitter 2020 Abschlussbericht zu dem Projekt “Sportentwicklungsplanung Salzgitter“ im Auftrag der Sport und Freizeit Salzgitter GmbH Prof. Ronald Wadsack, Dipl. Kffr. Kerstin Roberg, Dipl. Kffr. Gaby Wach Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Studiengang Sportmanagement Karl-Scharfenberg-Fakultät Salzgitter Karl-Scharfenberg-Str. 55/57 38229 Salzgitter Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel - Standort Salzgitter - Sportmanagement

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Umfassende Sportentwicklung(splanung)

Salzgitter 2020

Abschlussbericht zu dem Projekt

“Sportentwicklungsplanung Salzgitter“

im Auftrag der

Sport und Freizeit Salzgitter GmbH

Prof. Ronald Wadsack, Dipl. Kffr. Kerstin Roberg, Dipl. Kffr. Gaby Wach

Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel

Studiengang Sportmanagement

Karl-Scharfenberg-Fakultät Salzgitter

Karl-Scharfenberg-Str. 55/57

38229 Salzgitter

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19.05.2009 II

Vorwort

Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,

im Juli 2005 hat die Sport und Freizeit Salzgitter GmbH den Auftrag zur Durch-führung des Projektes „Sportentwicklungsplanung Salzgitter“ vergeben, in dem u. a. das Sportverhalten der Bürgerinnen und Bürger Salzgitters und der Bedarf an Sportstätten und Sportgelegenheiten ermittelt werden sollte. Dabei war die Perspektive bis auf das Jahr 2020 zu richten.

Drei Jahre sind jetzt seit Erscheinen der ersten Auflage des Sportentwick-lungsberichtes vergangen. Dies nehmen wir zum Anlass, um die zwischenzeit-lich erfolgten Diskussionen zu dem Entwicklungsprozess in den Bericht aufzu-nehmen. Diese vorliegende zweite Auflage des Berichtes berücksichtigt eben-so die Anregungen und Anmerkungen wissenschaftlicher Experten auf dem Gebiet der Sportentwicklungsplanung sowie der Entscheidungsträger auf kommunaler Ebene, beispielhaft sei hier der Beirat der Sport und Freizeit Salz-gitter GmbH genannt.

Die vorrangige Zielstellung der Studie war und ist es, das Angebot an normier-ten Sportstätten, Sportgelegenheiten und Bewegungsräumen in den 31 Ortstei-len von Salzgitter zu erfassen und dem tatsächlichen Bedarf durch Analyse des Sport- und Bewegungsverhaltens der Bevölkerung gegenüberzustellen. Bezo-gen auf die Sportstätten und –gelegenheiten kann als Resultat der Bilanzierung ein rechnerischer Überhang, Fehlbedarf oder eine ausgeglichene Anlagensi-tuation festgestellt werden. Diese Informationen sind Voraussetzung für eine bedarfsgerechte Mittelzuweisung im Bereich des Neubaus, aber auch bei der Sanierung und Modernisierung von Sportanlagen.

Darüber hinaus sind die Ideen und Wünsche zur Sportentwicklung seitens der unterschiedlichsten Sportanbieter, Sport- und Bewegungstreibenden sowie weiterer maßgeblicher Akteure in Salzgitter zu erfassen und in einer zukunfts-orientierten Sportentwicklungsplanung angemessen zu berücksichtigen.

Wichtige Instrumente zum Erreichen dieses Ziels waren die Bevölkerungsbe-fragung zu Sportaktivität, -intensität und -interessen, die Befragung anderer Sportanbieter (z. B. kommerzielle Sportanbieter, Vereine, Kindergärten) sowie die Delphi-Methode, bei der Experten der Salzgitteraner Sportszene zu den zukünftigen Entwicklungen und Anforderungen befragt wurden. Regional-Workshops in den 31 Ortsteilen von Salzgitter rundeten die Sportverhaltens-studie ab, indem teilraumbezogene Bedarfe sowie die Anlagensituation in den jeweiligen Ortsteil erfasst wurden.

Diese Instrumente sicherten umfangreiche Informationen über die Organisationsstruktur des Sports in den einzelnen Stadtteilen Salzgitters sowie das Sport- und Bewegungsverhalten der Bürgerinnen und Bürger. Darüber hinaus zeigte sich, wie stark traditionelle und Trend-Sportarten in den einzelnen Ortsteilen nachgefragt werden und wie groß das Interesse an spontanen und offenen Sportformen ist. Zielgruppenspezifische Bedürfnisse

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z.°B. der Jugendlichen wurden ebenso erfasst, wie die der Seniorinnen und Senioren.

Für die Durchführung des Projektes war der „Leitfaden zur Sportentwicklungs-planung“ des Bundesinstituts für Sportwissenschaft die Grundlage. Maßgeblich methodische Weiterentwicklungen auf die wir bei der Projektbearbeitung zu-rückgegriffen haben, wurden insbesondere von den Forschergruppen Hübner/ Wulf (Forschungsstelle Kommunale Sportentwicklungsplanung, Universität Wuppertal), Wetterich/ Eckl (ikps, Universität Stuttgart) und Emrich/ Pitsch (Universität des Saarlandes) vorgenommen.

Um das eingangs formulierte Ziel auch langfristig verfolgen zu können, dürfen die Auswirkungen der demographischen Entwicklung auf die Sportentwick-lungsplanung nicht unberücksichtigt bleiben. Die statistischen Prognosen für die Stadt Salzgitter zeigen einen massiven Bevölkerungsrückgang von derzeit 108.286 (Stand: 31.12.2004) auf 94.424 Einwohner im Jahr 2020. Darüber hi-naus zeichnen sich deutliche Veränderungen in der Alterstruktur ab: Während der Bevölkerungsanteil fast aller Altersgruppen abnehmen wird, steigt die An-zahl derjenigen, die 2020 80 Jahre und älter sein werden. Unter Beachtung dieser Entwicklung gilt es, den sich verändernden sportlichen Bedürfnissen aller Altersgruppen gerecht zu werden.

Besonderer Dank gilt der Stadt Salzgitter, dem KSB Salzgitter und der Sport und Freizeit Salzgitter GmbH u. a. für die Bereitstellung der benötigten Daten. Studierende der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel (Studiengänge Sportmanagement bzw. Verkehrsmanagement) leisteten umfangreiche Zuar-beiten für die Erstellung der Radwegekarten und unterstützten die Fragebo-genauswertung und Delphi-Befragung maßgeblich.

Schließlich möchten wir den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Salzgitter, den Sportakteuren, stellvertretend seien die Sportvereine, Schulen, und kommer-ziellen Sportanbieter genannt, unseren Dank für die Beteiligung an den ver-schiedenen Erhebungen aussprechen.

In dem Projektbericht wurde zu Gunsten der Lesbarkeit weitgehend die männ-liche Schreibweise gewählt. Dort wo es vom Inhalt her zutrifft sind natürlich die Frauen in gleichem Maße angesprochen.

Salzgitter, August 2006/ Mai 2009 Prof. Dr. Ronald Wadsack

Dipl.-Kffr. Kerstin Roberg

Dipl.-Kffr. Gaby Wach

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Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis ................................................................................. VIII Tabellenverzeichnis ......................................................................................... X Abkürzungsverzeichnis .............................................................................. XVII 1 Umfassende Sportentwicklung(splanung) für Salzgitter .......................... 1 

1.1 Ziele der Sportentwicklungsplanung ................................................... 1 1.2 Von der Sportstättenentwicklungsplanung zur Sportentwicklungsplanung ......................................................................... 2 1.3 Sportaktivität als Gegenstand der Planung ......................................... 5 

1.3.1 Der Sportbegriff hat sich geändert .................................................... 5 

1.3.2 Organisationsformen von Sport ......................................................... 7 

1.3.3 Von der Planung zur Entwicklung ..................................................... 7 

1.3.4 Einflussgrößen der Sportentwicklung .............................................. 10 

1.3.4.1 Konzept der kommunalen Akteure der Sportentwicklung ......... 10 

1.3.4.2 Hinweise auf den gesellschaftlichen Rahmen der Sportentwicklung .................................................................................. 12 

1.4 Vorgehensweise USE(P) Salzgitter ..................................................... 13 2 Bestandsaufnahme - Planungsgrundlagen .............................................. 15 

2.1 Bevölkerung in Salzgitter und deren Entwicklung ............................ 15 2.1.1 Einwohner in den Stadtbezirken und Auswahleinheiten ................. 15 

2.1.2 Demographische Entwicklung ......................................................... 16 

2.2 Sportstätten- und Sportgelegenheitenatlas der Stadt Salzgitter ..... 17 2.2.1 Organisationsformen des Sports und Klassifizierung von Sport- und Bewegungsräumen .................................................................................. 18 

2.2.2 Erfassung der vorhandenen Sportstätteninfrastruktur ..................... 19 

2.2.2.1 Sporthallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung im gesamtstädtischen Überblick ............................................................... 20 

2.2.2.1.1 Zustand der Sporthallen und Sporträume ......................... 27 

2.2.2.1.2 Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung nach Anlageneinheiten .............................................................................. 30 

2.2.2.2 Außensportanlagen .................................................................. 34 

2.2.2.2.1 Spiel- und Sportanlagen .................................................... 34 

2.2.2.2.2 Bewertung des Zustandes der Spiel- und Sportanlagen ... 37 

2.2.2.2.3 Leichtathletikanlagen ......................................................... 39 

2.2.2.3 Sondersportanlagen ................................................................. 42 

2.2.2.4 Schwimmbäder ......................................................................... 52 

2.2.2.5 Trägerschaft der Sportanlagen in Salzgitter ............................. 55 

2.2.3 Erfassung der vorhandenen Sportgelegenheiten ............................ 56 

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2.2.3.1 Die Sportgelegenheiten in Salzgitter im gesamtstädtischen Überblick .............................................................................................. 56 

2.2.3.2 Sportgelegenheiten für ausgesuchte Sportarten ...................... 57 

2.2.3.2.1 Radwege ........................................................................... 57 

2.2.3.2.2 Wanderwege ..................................................................... 60 

2.2.3.3 Informelle Sport- und Bewegungsräume .................................. 67 

2.3 Sportanbieter in Salzgitter ................................................................... 74 2.3.1 Sportvereine in Salzgitter ................................................................ 75 

2.3.1.1 Anzahl der Vereine und Mitgliederstruktur ............................... 75 

2.3.1.2 Vereinskategorien .................................................................... 78 

2.3.1.3 Abteilungsstruktur ..................................................................... 80 

2.3.2 Weitere Sportanbieter ..................................................................... 81 

2.3.2.1 Kommerzielle Sportanbieter ..................................................... 81 

2.3.2.2 Öffentliche und gemeinnützige Träger ..................................... 85 

2.3.2.2.1 Kirche ................................................................................ 85 

2.3.2.2.2 Feuerwehr ......................................................................... 86 

2.3.2.2.3 Kindergärten ...................................................................... 86 

3 Sporttreiben in Salzgitter – die Sportverhaltensstudie ........................... 87 3.1 Verfahren der Sportverhaltensstudie und Qualität der Stichprobe . 87 

3.1.1 Organisation der Sportverhaltensstudie .......................................... 87 

3.1.2 Stichprobe, Stichprobenauswahlverfahren und Berechnung des minimal erforderlichen Stichprobenumfangs ............................................ 91 

3.1.3 Repräsentativität der Stichprobe nach Ortsteilzugehörigkeit .......... 91 

3.1.4 Repräsentativität der Stichprobe hinsichtlich grundlegender soziodemographischer Merkmale ............................................................ 93 

3.2 Grunddaten zum Sporttreiben der Salzgitteraner Bevölkerung ...... 97 3.2.1 Grunddaten zum Sportengagement der Salzgitteraner ................... 97 

3.2.2 Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten ................................... 100 

3.2.3 Gründe körperlicher und sportlicher Inaktivität .............................. 103 

3.2.4 Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung .......................... 104 

3.3 Ausgeübte Sport- und Bewegungsaktivitäten der Bevölkerung von Salzgitter ................................................................................................... 107 

3.3.1 Sportarten im Überblick ................................................................. 107 

3.3.1.1 Haupt- und Nebensportarten .................................................. 109 

3.3.1.2 Wettkampf- und Freizeitsport ................................................. 116 

3.3.2 Häufigkeit und Dauer des Sporttreibens in den Sportarten ........... 117 

3.4 Rahmenbedingungen des Sporttreibens in Salzgitter .................... 119 3.4.1 Bevorzugte Organisationsformen der Sportaktiven in Salzgitter ... 119 

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3.4.2 Orte der Ausübung von Sport- und Bewegungsaktivitäten ........... 122 

3.4.3 Anfahrt zu den Sportstätten und Sportgelegenheiten ................... 127 

3.4.4 Beurteilung vorhandener Sport- und Bewegungsangebote, Sportstätten und Sportgelegenheiten ..................................................... 130 

3.4.4.1 Qualität der Sport- und Bewegungsangebote ........................ 130 

3.4.4.2 Sporthallen ............................................................................. 132 

3.4.4.3 Spielfelder .............................................................................. 138 

3.4.4.4 Leichtathletikanlagen .............................................................. 138 

3.4.4.5 Tennisanlagen ........................................................................ 138 

3.4.4.6 Beachsportanlagen ................................................................ 139 

3.4.4.7 Schießsportanlagen ............................................................... 139 

3.4.4.8 Hallen- und Freibäder ............................................................. 140 

3.5 Weitere Aspekte zum Sporttreiben in Salzgitter ............................. 141 3.5.1 Fehlende Voraussetzungen für Sport- und Bewegungsaktivitäten in Salzgitter ................................................................................................ 141 

3.5.2 Interesse an „neuen“ Sportarten ................................................... 144 

3.5.3 Sportbiografie der sport- und bewegungsaktiven Bevölkerung ..... 147 

3.5.4 Zuschauer von Sportveranstaltungen ........................................... 158 

3.5.5 Informationen über das Sporttreiben ............................................. 159 

3.5.6 Anmerkungen und Anregungen zum Sporttreiben in Salzgitter .... 160 

3.6 Grunddaten zum Sportengagement der älteren Sport- und Bewegungsaktiven von Salzgitter sowie Konsequenzen für die Sportanbieter ............................................................................................ 166 

4 Sportstättenbedarf der Stadt Salzgitter .................................................. 173 4.1 Planungsparameter ............................................................................ 173 4.2 Bilanzierung für den Hallensport in Salzgitter ................................ 187 

4.2.1 Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für den Hallensport in Salzgitter ............................................................................................................... 187 

4.2.2 Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für den Hallensport in Salzgitter ......................................................................... 189 

4.2.3 Modellrechnungen zum Anlagenbedarf für den Hallensport in Salzgitter ................................................................................................ 192 

4.2.3.1 Gesamtstädtische Abschätzung ............................................. 192 

4.2.3.2 Bilanzierung Gymnastik- und nutzungsoffene Räume sowie Krafttrainingsräume ............................................................................ 194 

4.2.3.2.1 Gymnastik- und nutzungsoffene Räume ......................... 195 

4.2.3.2.2 Krafttrainingsräume ......................................................... 196 

4.2.3.2.3 Bilanzierung Einzelhallen sowie Zwei- und Dreifachhallen ........................................................................................................ 197 

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4.2.4 Hallensport in Salzgitter: Zusammenfassung der Ergebnisse und Empfehlungen ........................................................................................ 202 

4.3 Bilanzierung der Außensportanlagen .............................................. 208 4.3.1 Bilanzierung Spielfelder ................................................................. 210 

4.3.2 Bilanzierung Beachsportanlagen ................................................... 215 

4.3.3 Bilanzierung Leichtathletikanlagen ................................................ 217 

4.3.4 Außensportanlagen: Zusammenfassung der Ergebnisse und Empfehlungen ........................................................................................ 220 

4.3.5 Bilanzierung für den Tennissport ................................................... 225 

4.4 Bädersituation in Salzgitter ............................................................... 228 4.5 Prognostische Fortschreibung der Planungszahlen ...................... 229 

4.5.1 Prognostische Fortschreibung: Bilanzierung Hallensport .............. 232 

4.5.2 Prognostische Fortschreibung: Bilanzierung Spielfelder ............... 234 

4.5.3 Konzeption einer Delphi-Studie zur Zukunft des Sports in Salzgitter ............................................................................................................... 236 

4.5.3.1 Delphi-Befragung als Methode ............................................... 236 

4.5.3.2 Auswertung einiger Fragekomplexe der Delphi-Befragung Salzgitter ............................................................................................ 239 

5 Fazit und Ausblick .................................................................................... 241 Literaturverzeichnis ..................................................................................... 244 Anhang .......................................................................................................... 248 

5.1 Anhang 1: Fragebogen der Bevölkerungsbefragung ...........................  5.2 Anhang 2: Auswertung Sport-Delphi-Befragung Salzgitter .................  

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Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Umfassende Sportentwicklungsplanung Salzgitter ..................... 10 

Abbildung 2: Potenzialbetrachtung der Sportentwicklung ................................ 11 

Abbildung 3: Schema der Sportentwicklungsplanung ...................................... 14 

Abbildung 4: Sporthallen in Salzgitter (Karte) .................................................. 33 

Abbildung 5: Spielfelder in Salzgitter (Karte) ................................................... 38 

Abbildung 6: Leichtathletikanlagen in Salzgitter (Karte) ................................... 41 

Abbildung 7: Tennisanlagen in Salzgitter (Karte) ............................................. 44 

Abbildung 8: Schießanlagen in Salzgitter (Karte) ............................................ 47 

Abbildung 9: Kegeln/Bowling und Tanzen in Salzgitter (Karte) ........................ 51 

Abbildung 10: Schwimmbäder in Salzgitter (Karte) .......................................... 54 

Abbildung 11: Radwege im Bereich Salzgitter Bad .......................................... 57 

Abbildung 12: Radwege im Bereich Salzgitter Gebhardshagen ...................... 58 

Abbildung 13: Radwege im Bereich Salzgitter Lebenstedt .............................. 58 

Abbildung 14: Radwege im Bereich Salzgitter Thiede ..................................... 59 

Abbildung 15: Ausgewiesenes Wander-Wegenetz in Salzgitter (Karte) .......... 60 

Abbildung 16: Wanderwege in Salzgitter Bad (Karte) ...................................... 61 

Abbildung 17: Wanderwege in Salzgitter Hohenrode/Ringelheim (Karte) ........ 62 

Abbildung 18: Wanderwege in Salzgitter Bad/Engerode/Gebhardshagen/(Steinlah) (Karte) .................................... 63 

Abbildung 19: Wanderwege in Gebhardshagen/Lichtenberg/(Wartjenstedt) (Karte) ....................................................................................................... 64 

Abbildung 20: Wanderwege in Salzgitter Hallendorf/Thiede (Karte) ................ 65 

Abbildung 21: Wanderwege in Salzgitter Lebenstedt (Karte)........................... 66 

Abbildung 22: Zuordnung der Sportvereine von Salzgitter nach Vereinskategorien ..................................................................................... 79 

Abbildung 23: Aktivenquote nach Altersgruppen ............................................. 99 

Abbildung 24: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Altersgruppen ................................................................................................................ 103 

Abbildung 25: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung .................... 105 

Abbildung 26: Top 10 der Sportartengruppen ................................................ 111 

Abbildung 27: Top 10 der Sportartengruppen (Gesamt) differenziert nach Art der Bewegung ......................................................................................... 112 

Abbildung 28: Top 10 der Sportartengruppen (nur Hauptsportart) differenziert nach Art der Bewegung .......................................................................... 113 

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19.05.2009 IX

Abbildung 29: Wettkampfteilnahme differenziert nach Haupt- und Nebensportarten ..................................................................................... 116 

Abbildung 30: Gewählte Organisationsformen in den Haupt- und Nebensportarten ..................................................................................... 120 

Abbildung 31: Logik des Ablaufs der Bedarfsermittlung................................. 176 

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Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Bevölkerung in den sieben Ortschaften von Salzgitter .................... 15 

Tabelle 2: Bevölkerung in den 31 Ortsteilen von Salzgitter zwischen 15 und 80 Jahren nach Geschlecht und Gesamt ....................................................... 16 

Tabelle 3: Bevölkerungsentwicklung in Salzgitter von 2005-2020 nach Altersklassen ............................................................................................. 17 

Tabelle 4: Bevölkerungsentwicklung in Salzgitter von 2005-2020 nach Geschlecht ................................................................................................ 17 

Tabelle 5: Sportstätten in Salzgitter (Stand: 2008) .......................................... 20 

Tabelle 6: Maße und nutzbare Sportflächen der verschiedenen Sporthallentypen ....................................................................................... 21 

Tabelle 7: Sporthallen und Räume für Sport und Merzwecknutzung in den einzelnen Ortsteilen von Salzgitter ........................................................... 26 

Tabelle 8: Erbauungszeiträume der Sporthallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung ................................................................................... 27 

Tabelle 9: Kategorien der baulichen Bestandsbewertung und ihre Bedeutung für die Eignung von Sportstätten ............................................................... 29 

Tabelle 10: Geplante und realisierte Sanierungsmaßnahmen an Sporthallen . 30 

Tabelle 11: Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung nach Anlageneinheiten in Salzgitter .................................................................. 32 

Tabelle 12: Regelgrößen und nutzbare Sportflächen ...................................... 34 

Tabelle 13: Nutzbare Sportflächen in Salzgitter ............................................... 34 

Tabelle 14: Spiel- und Sportanlagen in Salzgitter ............................................ 36 

Tabelle 15: Leichtathletikanlagen in Salzgitter ................................................. 40 

Tabelle 16: Vereinseigene Tennisanlagen und andere Anbieter in Salzgitter.. 43 

Tabelle 17: Schießanlagen in Salzgitter ........................................................... 46 

Tabelle 18: Wassersportanlagen in Salzgitter .................................................. 48 

Tabelle 19: Sonstige Anlagen in Salzgitter ...................................................... 48 

Tabelle 20: Reitanlagen und Reitplätze in Salzgitter........................................ 49 

Tabelle 21: Kegel- und Bowlinganlagen in Salzgitter ....................................... 50 

Tabelle 22: Tanzschulen, Ballettunterricht und Tanzen in Salzgitter ............... 52 

Tabelle 23: Schwimmhallen und Freibäder in Salzgitter .................................. 53 

Tabelle 24: Betreiber der Sportanlagen in Salzgitter ....................................... 56 

Tabelle 25: Sportgelegenheiten und informelle Sport- und Bewegungsräume in Salzgitter ................................................................................................... 56 

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19.05.2009 XI

Tabelle 26: Nutzungsintensität Spiel- und Bolzplätze in Salzgitter .................. 70 

Tabelle 27: Nutzungsintensität von Spiel- und Sportflächen an Schulen in Salzgitter ................................................................................................... 71 

Tabelle 28: Spielgeräte an Schulen in Salzgitter ............................................. 74 

Tabelle 29: Sportvereine in Salzgitter 2005 ..................................................... 76 

Tabelle 30: Meldungen der Fachverbände ...................................................... 81 

Tabelle 31: Sportangebote und Anzahl der kommerziellen Sportanbieter ....... 82 

Tabelle 32: Dienstleistungen der kommerziellen Sportanbieter ....................... 82 

Tabelle 33: Art der Angebote der kommerziellen Sportanbieter ...................... 83 

Tabelle 34: Mitgliederstruktur der kommerziellen Sportanbieter ...................... 83 

Tabelle 35: Geschlechtsspezifische Betrachtung der Mitgliederstruktur in kommerziellen Sporteinrichtungen ............................................................ 84 

Tabelle 36: Ein- und Austritte in den kommerziellen Sporteinrichtungen von 2000 bis 2004 ........................................................................................... 84 

Tabelle 37: Aufgaben in der Zukunft ................................................................ 85 

Tabelle 38: Verlauf der Bevölkerungsbefragung .............................................. 87 

Tabelle 39: Bevölkerung in den 31 Ortsteilen von Salzgitter zwischen 15 und 80 Jahren nach Geschlecht und Gesamt .................................................. 88 

Tabelle 40: Rücklaufquoten nach Ortsteilen .................................................... 92 

Tabelle 41: Repräsentativität der Stichprobe nach Geschlecht ....................... 93 

Tabelle 42: Repräsentativität der Stichprobe nach Altersgruppen ................... 94 

Tabelle 43: Repräsentativität der Stichprobe nach Ortschafts- und Ortsteilzugehörigkeit ................................................................................. 96 

Tabelle 44: Repräsentativität der Stichprobe nach Staatszugehörigkeit .......... 96 

Tabelle 45: Geschlechtsspezifische Analyse der körperlichen/sportlichen Aktivität ..................................................................................................... 98 

Tabelle 46: Sportliche/körperliche Aktivität im Verhältnis zum Bildungsgrad . 100 

Tabelle 47: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Haupt- und Nebensportarten ..................................................................................... 101 

Tabelle 48: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Geschlecht ..... 102 

Tabelle 49: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Haupt- und Nebensportarten und Geschlecht ........................................................... 102 

Tabelle 50: Aus welchen Gründen waren Sie nicht körperlich oder sportlich aktiv? ....................................................................................................... 104 

Tabelle 51: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung nach Geschlecht ................................................................................................................ 106 

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Tabelle 52: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung nach Alter ....... 107 

Tabelle 53: Sportartengruppen ...................................................................... 109 

Tabelle 54: Sportartengruppen nach Haupt- und Nebensportarten ............... 110 

Tabelle 55: Top 10 der Sportartengruppen in Prozent sortiert nach Haupt- und Nebensportarten ..................................................................................... 112 

Tabelle 56: Top 10 der Sportartengruppen - differenziert nach Ort ............... 113 

Tabelle 57: Top 10 der Sportartengruppen differenziert nach Geschlecht..... 114 

Tabelle 58: Sportartengruppen differenziert nach Ortschaften ...................... 116 

Tabelle 59: Wettkampfteilnahme differenziert nach Geschlecht .................... 117 

Tabelle 60: Häufigkeit der wöchentlichen Sport- und Bewegungsaktivitäten in den Sommer- und Wintermonaten .......................................................... 117 

Tabelle 61: Dauer der einzelnen Sport- und Bewegungsaktivitäten in den Sommer- und Wintermonaten ................................................................. 118 

Tabelle 62: Zeitlicher Umfang der Sport- und Bewegungsaktivitäten je Woche in Minuten ............................................................................................... 118 

Tabelle 63: Dauer und Häufigkeit der einzelnen Sport- und Bewegungsaktivitäten in den Ortschaften ............................................... 119 

Tabelle 64: Organisationsformen nach Haupt- und Nebensportarten ............ 120 

Tabelle 65: Organisationsformen nach Geschlecht ....................................... 121 

Tabelle 66: Organisationsformen in den Ballsportarten (Hauptaktivität) ........ 122 

Tabelle 67: Ort der Sport- und Bewegungsaktivität nach Haupt- und Nebensportarten in den Sommermonaten .............................................. 123 

Tabelle 68: Ort der Sport- und Bewegungsaktivität nach Haupt- und Nebensportarten in den Wintermonaten ................................................. 124 

Tabelle 69: Ort der Sport- und Bewegungsaktivität differenziert nach Geschlecht .............................................................................................. 125 

Tabelle 70: Sportanlagennutzung differenziert nach Alter ............................. 126 

Tabelle 71: Sportgelegenheiten differenziert nach Alter ................................ 126 

Tabelle 72: Genutzte Verkehrsmittel .............................................................. 128 

Tabelle 73: Genutzte Verkehrsmittel im Sommer (So) und im Winter (Wi) .... 128 

Tabelle 74: Streckenlänge zum Erreichen der Sportstätten und –gelegenheiten ................................................................................................................ 129 

Tabelle 75: Zeitaufwand zum Erreichen der Sportstätten und –gelegenheiten ................................................................................................................ 129 

Tabelle 76: Wahl der Ausgangspunkte, um zur Sportstätte/Sportgelegenheit zu gelangen ................................................................................................. 130 

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Tabelle 77: Wahl der Ausgangspunkte, um zur Sportstätte/Sportgelegenheit im Sommer und Winter zu gelangen ........................................................... 130 

Tabelle 78: Zufriedenheit mit dem Inhalt der Sportangebote ......................... 131 

Tabelle 79: Zufriedenheit mit dem Übungsleiterverhalten .............................. 131 

Tabelle 80: Zufriedenheit mit der Qualifikation der Übungsleiter ................... 131 

Tabelle 81: Zufriedenheit mit dem Zustand der Sporthallen .......................... 132 

Tabelle 82: Zufriedenheit mit dem bautechnischen Zustand der Sporthallen 133 

Tabelle 83: Zufriedenheit mit dem baulich-sportfunktionalen Zustand der Sporthallen .............................................................................................. 134 

Tabelle 84: Zufriedenheit mit der Ausstattung (Qualität) der Sporthallen ...... 135 

Tabelle 85: Zufriedenheit mit der Sauberkeit/Hygiene der Sporthallen .......... 136 

Tabelle 86: Zufriedenheit mit der Entfernung zur Sporthalle .......................... 137 

Tabelle 87: Zufriedenheit mit dem Zustand der Spielfelder ........................... 138 

Tabelle 88: Zufriedenheit mit dem Zustand der Leichtathletikanlagen ........... 138 

Tabelle 89: Zufriedenheit mit dem Zustand der Tennisanlagen ..................... 139 

Tabelle 90: Zufriedenheit mit dem Zustand der Beachsportanlagen ............. 139 

Tabelle 91: Zufriedenheit mit dem Zustand der Schießsportanlagen ............ 139 

Tabelle 92: Zufriedenheit mit dem Zustand der Hallenbäder ......................... 140 

Tabelle 93: Zufriedenheit mit dem Zustand der Freibäder ............................. 140 

Tabelle 94: Sportaktivitäten, die auf Grund fehlender Voraussetzungen nicht betrieben werden können ....................................................................... 142 

Tabelle 95: Sportarten, die Salzgitteraner kennen lernen bzw. regelmäßig ausüben wollen ....................................................................................... 146 

Tabelle 96: Gewünschte Organisationsform .................................................. 146 

Tabelle 97: Sportarten, die vor 2005 begonnen wurden ................................ 148 

Tabelle 98: Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 begonnen wurden ...... 149 

Tabelle 99: Geschlechtsspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 die meisten Zuwächse zu verzeichnen hatten ............... 150 

Tabelle 100: Altersspezifische Analyse der Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 begonnen wurden .......................................................................... 151 

Tabelle 101: Altersspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 die meisten Zuwächse zu verzeichnen hatten ........................ 151 

Tabelle 102: Sportarten, die bis 2005 aufgegeben wurden ........................... 152 

Tabelle 103: Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 beendet wurden ....... 154 

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19.05.2009 XIV

Tabelle 104: Geschlechtsspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 am häufigsten aufgegeben wurden ................................ 154 

Tabelle 105: Altersspezifische Analyse der Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 beendet wurden ............................................................................. 155 

Tabelle 106: Altersspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 am häufigsten beendet wurden ............................................... 155 

Tabelle 107: Gründe für die Aufgabe der Sportaktivität ................................. 156 

Tabelle 108: Gewinn- und Verlustrechnung der Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 begonnen und wieder aufgegeben wurden ............................. 157 

Tabelle 109: Besuchte Sportveranstaltungen in Salzgitter ............................ 158 

Tabelle 110: Besuchte Sportveranstaltungen außerhalb von Salzgitter ........ 159 

Tabelle 111: Informationen über das Sporttreiben in Salzgitter ..................... 159 

Tabelle 112: Bewertung der Sportinformationen in Salzgitter ........................ 160 

Tabelle 113: Wie bewerten Sie die organisierten Sportangebote in Salzgitter für Kinder im Alter bis 14 Jahre? .................................................................. 160 

Tabelle 114: „Ich halte Salzgitter für eine sport- und bewegungsfreundliche Stadt.“ ..................................................................................................... 161 

Tabelle 115: Ortschaftszugehörigkeit der Zielgruppe der Älteren .................. 167 

Tabelle 116: Geschlechtsspezifische Analyse der körperlichen/sportlichen Aktivität der Zielgruppe der Älteren ......................................................... 167 

Tabelle 117: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Haupt- und Nebensportarten der Älteren ................................................................... 168 

Tabelle 118: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung der Älteren ... 169 

Tabelle 119: Sportartengruppen nach Haupt- und Nebensportarten der Älteren ................................................................................................................ 170 

Tabelle 120: Rangplätze der Hauptsportarten im Vergleich........................... 170 

Tabelle 121: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Sportaktivität (Teil 1) ............................................................................... 177 

Tabelle 122: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Sportaktivität (Teil 2) ............................................................................... 179 

Tabelle 123: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Häufigkeit und Dauer ............................................................................................... 180 

Tabelle 124: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Zuordnungsfaktor Sommer ..................................................................... 181 

Tabelle 125: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Zuordnungsfaktor Winter ........................................................................ 182 

Tabelle 126: Rechnerische Anlageneinheiten von Sportanlagen .................. 183 

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Tabelle 127: Belegungsdichte nach Sportarten ............................................. 186 

Tabelle 128: Zuordnungsfaktor Turn- bzw. Sporthalle (Sommer/Winter) ....... 188 

Tabelle 129: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Hallensportarten (Sommer/Winter) ..................................................................................... 189 

Tabelle 130: Sporthallenkapazitäten und freie Zeiten in den Turn- und Sporthallen von Salzgitter ....................................................................... 190 

Tabelle 131: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für den Hallensport in Salzgitter .......................................................................... 191 

Tabelle 132: Flächen und Anlageneinheiten der Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung in Salzgitter ...................................................... 193 

Tabelle 133: Anlagenbedarf für den Hallensport in Salzgitter ........................ 194 

Tabelle 134: Bilanzierung Gymnastik- und nutzungsoffenen Räume (Variante A) ............................................................................................................ 195 

Tabelle 135: Bilanzierung Gymnastik- und nutzungsoffenen Räume (Variante B) ............................................................................................................ 195 

Tabelle 136: Bilanzierung Krafttrainingsräume .............................................. 196 

Tabelle 137: Sportfunktionale Betrachtung des Anlagenbedarfs und –bestandes an Sporthallen in Salzgitter ................................................... 198 

Tabelle 138: Fiktive Verteilung des Anlagenbedarfs auf die vorhandenen Einfach- und Mehrfachhallen in Salzgitter .............................................. 199 

Tabelle 139: Bilanzierung Zweifach- und Dreifachsporthallen für Handball ... 200 

Tabelle 140: Bilanzierung Zweifach- und Dreifachsporthallen für Fußball ..... 200 

Tabelle 141: Bilanzierung Einfachsporthallen ................................................ 201 

Tabelle 142: Teilraumbezogene Daten für den Hallensport ........................... 204 

Tabelle 143: Gewinner und Verlierer bei ausgesuchten Hallensportarten ..... 206 

Tabelle 144: Baujahr der Sporthallen und -räume in Salzgitter...................... 207 

Tabelle 145: Zuordnungsfaktor für Spielfelder und Leichtathletikanlagen in den einzelnen Sportarten (Sommer/Winter) .................................................. 209 

Tabelle 146: Belag und Anlageneinheiten der Spiel- und Sportanlagen in Salzgitter ................................................................................................. 210 

Tabelle 147: Varianten für die Berechnung des Bedarfs an Spielfeldern....... 211 

Tabelle 148: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Spielfelder (Sommer/Winter) (Variante 1: BISp) ....................................................... 212 

Tabelle 149: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Spielfelder (Variante 1: BISp) ................................................................. 212 

Tabelle 150: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 1: BISp) ...................... 213 

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Tabelle 151. Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 2: Paderborner Berechnungsmodell) ............................................................................... 213 

Tabelle 152: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 3: FoKoS) ................... 214 

Tabelle 153: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 4: Salzgitter) ............... 215 

Tabelle 154: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung Spielfelder in Salzgitter ........... 215 

Tabelle 155: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Beachsport (Sommer/Winter) ..................................................................................... 216 

Tabelle 156: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Beachsport .............................................................................................. 216 

Tabelle 157: Anlagenbedarf für Beachsport ................................................... 217 

Tabelle 158: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für Beachsport in Salzgitter ..... 217 

Tabelle 159: Leichtathletikanlagen in Salzgitter ............................................. 218 

Tabelle 160: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Leichtathletikanlagen (Sommer/Winter) ..................................................................................... 218 

Tabelle 161: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Leichtathletikanlagen in Salzgitter .......................................................... 219 

Tabelle 162: Bedarf an Anlagen für Leichtathletik in Salzgitter ...................... 219 

Tabelle 163: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für Leichtathletikanlagen in Salzgitter ................................................................................................. 220 

Tabelle 164: Außensportflächen je Einwohner in den Ortsteilen von Salzgitter ................................................................................................................ 222 

Tabelle 165: Gewinner und Verlierer bei den Sportarten, die Außenanlagen nutzen ..................................................................................................... 224 

Tabelle 166: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Tennisanlagen (Sommer/Winter) ..................................................................................... 225 

Tabelle 167: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Tennissport in Salzgitter ......................................................................... 226 

Tabelle 168: Bedarf an Anlagen für den Tennissport in Salzgitter ................. 226 

Tabelle 169: Tennisanlagen in Salzgitter ....................................................... 227 

Tabelle 170: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für den Tennissport (Außenplätze) in Salzgitter ............................................................................................. 227 

Tabelle 171: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für den Tennissport (Hallenplätze) in Salzgitter im Winter (Wi) ..................................................................... 228 

Tabelle 172: Aktivenquote und deren prognostische Fortschreibung ............ 230 

Tabelle 173: Prognostische Fortschreibung: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Sportaktivität ........................................................ 231 

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Tabelle 174: Prognostische Fortschreibung: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Hallensportarten (Sommer/Winter) .................................................... 232 

Tabelle 175: Prognostische Fortschreibung: Anlagenbedarf für den Hallensport in Salzgitter ............................................................................................. 233 

Tabelle 176: Altersgruppenspezifische Trends in der Einwohnerentwicklung bis 2020 in Salzgitter .................................................................................... 234 

Tabelle 177: Prognostische Fortschreibung: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Spielfelder (Sommer/Winter) (Variante 1: BISp) ................................ 235 

Tabelle 178: Prognostische Fortschreibung: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 1: BISp) ................................................................................... 236 

Abkürzungsverzeichnis a. a. O. am angegebenen Ort AE Anlageneinheit BISp Bundesinstitut für Sportwissenschaft DOG Deutsche Olympische Gesellschaft EFQM European Foundation for Quality Management et al. und andere e. V. eingetragener Verein f. folgende ff. für folgende ggf. gegebenenfalls GmbH Gesellschaft mit beschränkter Haftung Hrsg. Herausgeber ISEP Integrierte Sportentwicklungsplanung i. V. in Vorbereitung o. g. oben genannte(n) o. V. ohne Verlag LSB Landessportbund SFS GmbH Sport und Freizeit Salzgitter GmbH SRB Städtischer Regiebetrieb SZGE Salzgitter Grundstücksentwicklung u. a. und andere / unter anderen/m z. B. zum Beispiel

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1 Umfassende Sportentwicklung(splanung) für Salzgitter 1.1 Ziele der Sportentwicklungsplanung

Die Vielfalt des menschlichen Bewegungs- und Sportverhaltens geht einher mit sich ändernden Organisations-, Angebots- und Infrastrukturen.1 Eine zu-kunftsweisende und umfassende kommunale Sportentwicklungsplanung für Salzgitter muss dieser Entwicklung Rechnung tragen, um eine bedarfsgerechte Versorgung mit Sportstätten und Sportgelegenheiten zu ermöglichen. Darüber hinaus ist eine optimale Nutzung der vorhandenen Sportinfrastruktur in Form von Sportstätten für den Leistungs-, Wettkampf- und Breitensport, Sportgele-genheiten sowie informellen Bewegungsräumen sicher zu stellen. Allen lokalen Akteuren und Institutionen in Salzgitter, beispielhaft seien hier die kommunalen Entscheidungsträger (Rat der Stadt), die öffentliche Sportverwaltung (SFS GmbH) und die organisierte Sportbewegung (KSB Salzgitter mit seinen angeg-liederten Sportvereinen) genannt, sollen rationale Entscheidungsgrundlagen für sportbezogene Investitionen gegeben werden.

„Benötigen wir noch eine Zweifachhalle oder lieber zwei Einzelhallen?“ oder „Ist die Bevölkerung von Salzgitter mit dem vorhandenen Radwegenetz zufrie-den?“ sind exemplarische Fragen, denen sich eine zukunftweisende Sportent-wicklungsplanung stellen muss. Die Lösung dieses Problems kann eine Bilan-zierung, die den vorhandenen Bestand mit entsprechenden Bedarfszahlen ab-gleicht, unterstützen. Problematisch dabei ist es zum einen, zuverlässige Prog-nosen für eine zukünftige Entwicklung zu formulieren, zum anderen den Bedarf und Bestand an nicht-normierten Bewegungsräumen zu ermitteln.

Die gewonnen Daten und Informationen können den sportbezogenen Akteuren Hinweise liefern, welche Herausforderungen sich für die zukünftige Entwick-lung des Sportangebotes und der dafür notwendigen Infrastrukturen in Salzgit-ter ergeben, um den Anspruch einer „bewegungsfreundlichen Stadt“ gerecht zu werden. Diese Herangehensweise geht in seinem Verständnis weit über die „klassische Sportstättenplanung“ hinaus. 2

Das Bemühen um eine zukunftsorientierte Sportentwicklung trifft mit einer Si-tuation der kommunalen Haushalte zusammen, die in den meisten Fällen von Finanzknappheit geprägt ist.3 Auf der anderen Seite bietet der Sport wichtige Funktionen für die Entwicklung des kommunalen Gemeinwesens. Rittner nennt drei grundlegende Funktionen der verschiedenen Angebotsoptionen des Sports in der Kommune:

1 Wetterich/Eckl sprechen in dem Zusammenhang von einer Vielfalt von Praxis durch Erweite-rung des Sportartenspektrums, Vielfalt von Sinnorientierungen, Vielfalt von Alters- und Zielgrup-pen, Vielfalt von Anbietern sowie von einer Vielfalt an Sport- und Bewegungsräumen (vgl. Wet-terich/Eckl 2006, 11). 2 Vgl. LSB Hessen 2003, 8. 3 Allgemein zur Finanzsituation in den Kommunen siehe Jungfer 2005.

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- Soziale Integration z. B. in Verbindung mit neuen Bürgern, Gewaltprävention, Drogenentzug und Umweltschutz,

- Identifikation der Bürger mit ihrer Kommune und die

- Verbesserung der ortsbezogenen Lebensqualität.4

1.2 Von der Sportstättenentwicklungsplanung zur Sportentwicklungs-planung

Der für Salzgitter vorliegende Sportstättenentwicklungsplan5 stammt aus dem Jahr 1978 und wurde auf Grundlage des richtwertbezogenen Ansatzes6 des „Goldenen Plans“7 erstellt. Die nach dem Richtwertansatz gefertigten Sport-stättenleitpläne scheinen einfach in der Handhabung, indem sie Bedarf an normierten Sportflächen in qm je Einwohner ermitteln, wurden aber der zu-nehmenden Differenzierung von Sportnachfrage, -angebot und -raum nicht gerecht.8 Laut Bundesinstitut für Sportwissenschaften wurde mit dem „Golde-nen Plan“ bis Mitte der 70er Jahre für die Kernsportanlagen (Sporthallen und –plätze sowie Hallen- und Freibader) ein befriedigender Versorgungsgrad9 er-reicht. Dennoch genügte in den folgenden Jahren dieses Planungsverfahren den Ansprüchen an eine professionelle kommunale Planungspraxis nicht mehr, da z. B. das tatsächliche Sport- und Bewegungsverhalten unberücksichtigt blieb.10 Unbenommen bleibt die Bedeutung dieser Pläne zur Schaffung einer Grundversorgung mit Sportstätten.11

Mitte der 80er Jahre wurde beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) die Arbeitsgruppe „Künftige Sportstättenentwicklungskonzeptionen“ mit der Entwicklung eines verhaltensorientierten Ansatzes für die Sportstättenent-wicklungsplanung beauftragt. Der daraus entstandene Leitfaden wurde Anfang der 90er Jahre als Entwurf präsentiert und nach einer Phase der weiteren prak-tischen Erprobung im Jahr 2000 endgültig veröffentlicht.12 Das in Form des BISp-Leitfadens vorliegende neue Planungsinstrument sollte das aktuelle und in Zukunft zu erwartende Sportverhalten der Bevölkerung vor Ort zur Grundla-ge der Ermittlung des Sportstätten- und -anlagenbedarfs machen. Die Metho-dik des Leitfadens berücksichtigt ebenso alters- und geschlechtsspezifisch un-terschiedliche Bedarfe der Bevölkerung, wie auch saisonale Einflüsse.13 Ein

4 Vgl. Rittner 2003b, 112-116. 5 Vgl. Stadt Salzgitter, 1978. 6 Vgl. DOG 1967. 7 Vgl. DOG 1961. 8 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 9; LSB Hessen 2003, 7. 9 Vgl. BISP 2000, 7. 10 Vgl. LSB Hessen 2003, 7. 11 Vgl. Eulering 1988, 101; LSB Hessen 2003, 8. 12 Vgl. BISp 2000, 7. 13 Vgl. BISp 2000, 8.

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besonderer Fokus auf Sportstätten und speziell auf Kernsportstätten sollte vermieden werden, indem der Sportbedarf einer Kommune zunächst unabhän-gig vom Anlagenbedarf für alle Sportaktivitäten erfasst werden sollte. Letzten Endes ist es jedoch nicht gelungen, die Berechnung des Sportanlagenbedarfs durch ein vergleichbares Verfahren der Berechnung des Bedarfs an Sportgele-genheiten und Bewegungsräumen (z. B. Radwege, Parks, Plätze) zu ergän-zen.14 „Insofern bleibt auch der Leitfaden eindeutig sportanlagenorientiert, d. h. es ist ein Ansatz der Sportstättenentwicklungsplanung.“15 Wetterich/Eckl formu-lieren weitere kritische Anmerkungen: „So finden weder Angebots- und Organi-sationsstrukturen des Sports noch informelle Bewegungsräume außerhalb normierter Flächen ausreichende Beachtung.“16 Das Bundesinstitut für Sport-wissenschaft verweist selbst darauf, dass bei der Arbeit mit dem Leitfaden dort Grenzen gesetzt sind, wo mit auf Annahmen gestützten Prognosen, beispiels-weise über das Sportverhalten, gearbeitet werden muss.17

Erst mit der Anwendung der kooperativen Planungsansätze18, die sich seit Mitte der neunziger Jahre in der kommunalen Praxis und in der Sportwissen-schaft etabliert haben, wurde das Thema der Sportgelegenheiten und Bewe-gungsräume zum Gegenstand entsprechender Planungen. Gleichzeitig wurde mit der Berücksichtigung dieser für Sport- und Bewegung nutzbaren Räume die Anschlussfähigkeit der Sportentwicklungsplanung an die Stadtentwick-lungsplanung hergestellt.19 Nach Wetterich/Eckl ist eine zukunftsorientierte Sportentwicklungsplanung „demnach nicht länger nur als quantitative Berech-nung und als sektorale Fachplanung zu begreifen, sondern als kommunale ´Querschnittsaufgabe` und als integraler Bestandteil einer zukunftsgerechten Stadtentwicklungsplanung.“20

Sportentwicklung im Sinne des kooperativen Planungsansatzes beinhaltet fol-gende Schwerpunkte:

- Schaffung notwendiger empirischer Grunddaten (Bestands- und Bedarfs-ermittlung),

- Festlegung von Zielen, Prioritäten und Maßnahmen,

- Abstimmung mit allen relevanten Interessengruppen,

- Qualitätssicherung und Evaluation.21

14 Vgl. LSB Hessen 2003, 8. 15 LSB Hessen 2003, 8. 16 Wetterich/Eckl 2006, 18. 17 Vgl. BISp 2000, 9. 18 Die kooperative Objektplanung einzelner Sportstätten und die sportstättenübergreifende kommunale Sportentwicklungsplanung nach kooperativen Verfahren sind zwei verschiedene Anwendungsfelder der Kooperativen Planung. Vgl. LSB Hessen 2003, 12f. 19 Vgl. LSB Hessen 2003, 8. 20 Wetterich/Eckl 2006, 19. 21 Vgl. LSB Hessen 2003, 9.

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Damit geht dieser Planungsansatz über eine reine Bedarfsermittlung der Sport-infrastruktur sowie eine Sportverhaltensanalyse hinaus, indem auch Ideen und Wünsche zur Sportentwicklung seitens der maßgeblichen Akteure in den Kommunen angemessen berücksichtigt werden. In das Zentrum des Pla-nungsprozesses stellt die Kooperative Planung „lokale Planungsgruppen, die weit reichende Kompetenzen besitzen und verantwortlich und in weitgehender Selbstständigkeit Handlungsempfehlungen für die Beschlussfassung in den lokalen Entscheidungsgremien erarbeiten.“22 Dieser Ansatz ist sowohl sozial-verträglich als auch umsetzungsorientiert, da sich nach der Phase der gemein-samen Planung eine Phase der gemeinsamen Umsetzung anschließt. Den-noch ist der Prozess der kooperativen Planung stark von den teilnehmenden Interessengruppen abhängig. Je nach Größe der Planungsgruppen kann sich eine organisatorische Betreuung der Gruppen sehr komplex und aufwändig gestalten.23

Beim integrativen Ansatz werden die systematischen Bestandsaufnahmen und Berechnungen zu Sportstättenstruktur und –bedarf nach dem BISp-Leitfaden in einen kooperativen Planungsprozess eingebracht, der durch Bür-ger, Vereine, politische Entscheidungsträger und Basisexperten sowie ein Or-ganisations- und Moderationsteam gestaltet wird. Somit ist gewährleistet, dass die Breite der Sport- und Bewegungsvorstellungen aller Bevölkerungsgruppen erfasst wird. Die Berechnungen nach dem BISp-Leitfaden dienen als Hinter-grundinformationen bei der Prioritätensetzung und Festlegung von konkreten Maßnahmen. Die Evaluation soll als eine grundlegende Aufgabe den gemein-samen Planungsprozess der Planungsgruppe optimieren und eine systemati-sche Ergebniskontrolle ermöglichen.24

Bei der umfassenden Sportentwicklung(splanung) werden die Vorteile der zuvor beschriebenen Verfahren gebündelt und weiterentwickelt. Ziel ist der Übergang von einem statischen Verfahren der Sportstättenbilanzierung zum Planungszeitpunkt und der eventuellen Festlegung von Zielgrößen für Sport-stätten für einen zukünftigen Zeitpunkt zu einem prozessorientierten Verständ-nis der Sportentwicklung. Die Hauptkomponenten sind: 25

- die Strategie der Sportentwicklung, wie sie auch in den oben angerissenen weiterentwickelten Formen der Sportentwicklungsplanung angesprochen wird, ist als Orientierungspunkt für die künftigen Sportbedarfe anzusehen.

- Prozess der Planung und Steuerung der Sportentwicklung. Durch die mitt-lerweile größere Zahl der Akteure, welche sportliche Angebote für die Be-

22 Wetterich/Eckl 2006, 19. 23 Vgl. LSB Hessen 2003, 15f. 24 Vgl. LSB Hessen 2003, 16f. 25 Diese Bestandteile der Umfassenden Sportentwicklung(splanung) (USE(P)) sind an den Befä-higerkriterien des Qualitätsmanagementkonzeptes der EFQM (European Foundation for Quality Management) orientiert. Vgl. z. B. auch Wadsack/Roberg 2005 zum Einsatz des EFQM im Sport.

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völkerung bereit stellen, sind angemessene Formen der Begleitung des Entwicklungsprozesses zu etablieren.

- Kooperation ist ein zunehmend aktuelles Thema für kommunale Sportan-gebote, um die vorhandenen knappen Ressourcen, also sowohl die Sport-anlagen und –einrichtungen als auch die „Nachfrager“, möglichst gut für das kommunale Gemeinwesen zu nutzen.

- Qualitätsorientierung richtet sich auf alle Facetten des sportlichen Angebo-tes, um ein möglichst passgenaues Angebot in der Kommune vorzuhalten.

- Moderation ist letztlich die Aufgabe, die Diskussion zu der Sportentwicklung sachorientiert anzustoßen und zu befördern.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, kann die Fokussierung nicht mehr alleine auf dem reinen Planungsgedanken beruhen. Deshalb ist der Planungs-begriff in der Bezeichnung der USE(P) in Klammern gesetzt. Die Notwendigkeit von Planung ist unbestritten, die weiteren Elemente des eben skizzierten Ent-wicklungskonzeptes führen aber letztlich erst zu einer aktiven Gestaltung des eigentlichen Entwicklungsprozesses.

1.3 Sportaktivität als Gegenstand der Planung

Die Veränderungen innerhalb der bisherigen Konzepte zur Sportstätten- und Sportentwicklungsplanung sind auch eine Konsequenz aus der veränderten Situation des Sportangebotes in Kommunen, das wiederum Veränderungen im Sportverhalten der Menschen widerspiegelt. Das Sportverständnis hat sich verändert und die Variationsbreite der Anbieter hat sich deutlich vergrößert. Damit einher gehen neue Anforderungen an die kommunale Sichtweise des Themas Sportentwicklung.

1.3.1 Der Sportbegriff hat sich geändert

Bevor in den folgenden Abschnitten näher auf Sportverhalten und Sporttreiben der Salzgitteraner Bevölkerung eingegangen wird, gilt es darzustellen, wie breit das Spektrum der Begriffsverwendung zwischen „Sport“ und „Bewegungsaktivi-tät“ ist.

Selbst in der Literatur finden sich eine Vielzahl von Sportbegriffen und Defini-tionen, die die Vielfältigkeit des Begriffs „Sport“ verdeutlichen. Es ist u. a. die Rede von Wettkampfsport, Leistungssport, Spitzensport, Kampfsport, Breiten-sport, Gelegenheitssport, Freizeitsport, Gesundheitssport, Leibesübungen, körperlicher Aktivität und Spielen, zu denen sich auch jeweils gültige, plausible, aber auch voneinander abweichende Definitionen finden lassen.

Im allgemeinen Alltagsverständnis werden dem Begriff „Sport“ eher Attribute wie „Askese“, „Anstrengung“, „Leistung und Wettkampf“, „Training“, „Schweiß“, aber auch zum Teil „Fitness“ zugeordnet, während „Bewegungsaktivitäten“

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oder auch „bewegungsaktive Erholung“ durch die Zuordnung von „Entspan-nung“, „subjektives Wohlbefinden“, „Lust und Laune“, „Erlebnis, Spaß und Selbsterfahrung“, aber auch „Gesundheit“, „ Beschäftigungen“ geprägt sind.26

Ganz allgemein sehen Dieckert/Wopp den Begriff „Sport“ als eine Sammelbe-zeichnung für Bewegungsantworten, die Menschen unter den jeweils unter-schiedlichen Lebensbedingungen gefunden haben.27

In Studien mit vergleichbarem Untersuchungsgegenstand konnte festgestellt werden, dass der Begriff „Sport“ auch in der Bevölkerung eine große Bandbrei-te individueller Verständnisse umfasst. Beispiele lassen sich dafür in beliebiger Menge finden. Die tägliche Fahrt mit dem Fahrrad zur Arbeitsstätte wird von einem Befragten mit körperlicher Anstrengung verbunden und somit als „Sport“ betrachtet, während dieselbe Tätigkeit von einem anderen lediglich als zweck-freie Notwendigkeit und somit nicht als „Sport“ gesehen wird.28 Eine (vermeint-liche?) Lösung des Problems finden Röthing/Größing mit der Überlegung, dass Sport das ist, was jeweils von der Gruppe, die Sport treiben will, festgelegt wird.29

Dies drückt sich auch in der heute vorzufindenden Vielfalt von Sportbezügen in unserem Leben aus: kaum ein Medium, kaum ein Bezug (Freizeit, Arbeitszeit, Urlaub), in dem nicht Sport für einen der oben angesprochenen Zwecke thema-tisiert wird.

Diese Veränderung des Sportbegriffes führt zu einer Auflösung von Grenzen. War zunächst in erster Linie der Wettkampfsport dominierend, kam spätestens mit der TRIMM-DICH-Bewegung der Breitensport als nicht der Sieg/Nieder-lage-Kodierung unterliegende Sportform stark auf. In den letzten Jahren hat sich unter dem wenig klaren Begriff „Wellness“ eine Wohlfühlkultur entwickelt, welche auch in den Sportbereich hineinspielt. Ebenfalls erhalten z. B. im Trendsport Aspekte der Körperwahrnehmung und –gestaltung, der Präsentati-on von Bewegung und Körper eine besondere Bedeutung.30

Die unterschiedlichen Sportverständnisse beinhalten teilweise verschiedene Vorstellungen vom Ablauf des Sporterlernens und der Sportausübung. Einer-seits spielt das Vorhandensein und die Ausgestaltung einer Trainer- oder Übungsleiterroller hinein, die unter Umständen ein hierarchisches Verhältnis konstituiert, während manche Trendsportaktivitäten eher von einem Erfah-rungslernen durch häufige Ausübung mit oder ohne Gleichgesinnte geprägt

26 Zur umfangreichen Diskussion über den Sportbegriff vgl. u. a. Beyer 1992, 574; Weber et al 1995, 63; Gruppe/Krüger 1997, 218-220; Heinemann 1998, 33-38; Kuhlmann 1998, 19; Dieckert/ Wopp 2002, 12ff.; Haverkamp/Willimczik 2005, 271-288. 27 Vgl. Dieckert/Wopp 2002, 17. 28 Vgl. Kirschbaum 2003, 74-77. 29 Vgl. Röthing/Größing 1995, 35-47. 30 Vgl. dazu Gugutzer 2004.

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ist31 oder in Fitnesseinrichtungen im Gerätebereich fachkundige Beratung im Vordergrund steht.

Der Sport hat eine wichtige Rolle im Leben der Menschen eingenommen, er nimmt mit 13% Platz vier unter den beliebtesten aktiven Freizeitbetätigungen ein. Allerdings erfreuen sich die passiven Freizeitbetätigungen einer deutlich höheren Beliebtheit, angeführt von „Musik hören“ (42%) und „Fernsehen“ (38%).32

1.3.2 Organisationsformen von Sport

Zur Zeit der ersten Sportstättenplanungen in den 70er Jahren des letzten Jahr-hunderts waren Sportvereine und Schulen die originären Sportanbieter.33 Mitt-lerweile finden sich verschiedene Varianten kommerzieller Anbieter wie z. B. Fitnessstudios, Bowlingbahnen und Skihallen als direkte Anbieter von Sport-ausübungsmöglichkeiten. Rittner zeigt am Beispiel der Stadt Essen und des Rhein-Sieg-Kreises keine Unterschiede bei den Anteilen des vereinsorganisier-ten bzw. in kommerziellen Einrichtungen oder des selbst organisiert betriebe-nen Sports. Andererseits verweist er auf eine Entkopplung des Wachstums der Sportaktivität von der Entwicklung der Vereinsmitgliedschaften.34

Aber auch viele andere Organisationen in der Gesellschaft haben den Sport als attraktive Möglichkeit zur Teilnehmergewinnung und Teilnehmerbindung aus-gemacht. Dazu zählen z. B. Jugend- und Senioreneinrichtungen sowie Kir-chengemeinden.35 Ebenfalls treten Anbieter aus dem Gesundheitswesen mit ihrer Kompetenz in gesundheitlichen Fragen verschiedentlich auf dem Markt für Gesundheitssport auf.

Hinzu kommen Kooperationen z. B. zwischen Vereinen und Schulen, Kinder-gärten oder Vereinen und Organisationen im Gesundheitswesen. Darüber hi-naus wird die Grenze zwischen kommerziellen Sportanbietern und Vereinen zum Teil durch die Einrichtungen von Fitnessstudios durch Vereine überschrit-ten.

1.3.3 Von der Planung zur Entwicklung

Die Sportentwicklungsplanung entlang des BISp-Leitfadens beinhaltet mit der Bilanzierung der Prognose zwei Hauptschritte. Die Bilanzierung richtet sich auf den Abgleich der vorhandenen Sportstätten mit dem erhobenen Bedarf auf Grund der vorgefundenen Sportaktivität in der Bevölkerung. Dies ist eine Erhe-bung, welche auf den Zeitraum der Datenerfassung bezogen ist. Resultat ist

31 Vgl. Die Ausführungen bei Gugutzer 2004, 224-229. 32 Vgl. Thomas 2001, 493 a. a. O. 33 Vgl. für die Dominanz der Sportvereine z. B. Krockow 1970, 85. 34 Vgl. Rittner 2003, 50f. 35 Auf eine entsprechende Angebotsvielfalt wird schon Mitte der 80er Jahre des letzten Jahrhun-derts für die Stadt Wuppertal hingewiesen. Vgl. Kappler/Wadsack 1991.

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eine Information zu einem möglichen Sportstättenfehlbedarf bzw. Sportstätten-überhang. Hieraus lässt sich ein möglicher Handlungsbedarf ableiten.

Der eigentliche Anspruch einer zukunftsgerichteten Bedarfsplanung wird je-doch innerhalb des BISp-Leitfadens nur angedeutet. Der Verweis auf die Nut-zung bzw. Erstellung geeigneter Prognosen zum Sportverhalten und der Be-völkerungsentwicklung bleibt denn auch als einziger Hinweis für die Vorge-hensweise.36

Bea/Haas definieren die Aufgabe der Prognose folgendermaßen: „Prognosen sind Wahrscheinlichkeitsaussagen über zukünftige Ereignisse. Sie basieren auf Beobachtungen der Vergangenheit, einer Theorie zur Erklärung dieser Beob-achtungen sowie der Annahme der Fortgeltung der Erklärungszusammenhän-ge in der Zukunft.“37

Die Problematik entsprechender Prognosen für den zukünftigen Sportstätten-bedarf und die Entwicklung des Sportangebotes in der Kommune ergeben sich aus verschiedenen Umständen.

- Die schon ausgeführte Ausweitung des Sportbegriffes umfasst eine Vielfalt von Aktivitäten mit unklarer Abgrenzung zu einem „Nicht-Sport“.

- Untersuchungen zum Sportverhalten der einzelnen Menschen haben bislang keine schlüssigen Ergebnisse erbracht, wie Sportverhalten und seine Entwicklung prognostiziert werden kann.38 Insofern sind Annah-men über die Entwicklung des Sportverhaltens z. B. im Jahr 2020 bis-lang wissenschaftlich nicht zu begründen, auch wenn man bei den in der Kommune vertretenen und in der deutschen Kultur lange veranker-ten Sportarten von einer „gewissen“ Stabilität der Teilnahme ausgehen kann.

Allerdings zeigt eine Untersuchung von Breuer einige Tendenzen, wie sich das Sportverhalten im Lebenslauf verändert. Folgende Aspekte stellt er heraus:39

− Eine Unterrepräsentierung von Frauen ist nicht mehr in allen Alters-gruppen gegeben, im mittleren Erwachsenenalter sind sie sportlich akti-ver als Männer.

− Ein deutlicher Wandel der sportartbezogenen Nachfrage im Lebenslauf ist erkennbar. Spielsportarten in der ersten Aktivitätsphase werden

36 Vgl. dazu BISp 2000 und die diesbezügliche Diskussion bei Pitsch/Emrich 2004. 37 Bea/Haas 2001, 266. 38 Eine methodenkritische Auseinandersetzung mit dem BISp-Leitfaden beinhaltet die Studie von Pitsch/Emrich 2004. Weitere Darstellungen zur Sportentwicklungsplanung finden sich bei Rütten 2002 und Bach 2005. Einzelne Untersuchungen greifen Teilaspekte des Themas auf: z. B. Burr-mann (2005) für die Wirkung der familiären Sozialisation auf die Mitgliedschaft in Sportvereinen von Jugendlichen. Becker/Schneider (2005) erarbeiten Erkenntnisse zur sportlichen Betätigung bei bundesdeutschen Erwerbstätigen. 39 Vgl. Breuer 2004.

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durch Fitness-Aktivitäten und schließlich durch Gesundheitssport abge-löst.

− Bei den Institutionen ist der Spielsport eng mit einer Vereinsanbindung verknüpft, was auch nicht verwundert, da die Vereine weitestgehend Monopolisten für den Wettkampfsport sind, der gerade bei den Spiel-sportarten dominiert. In den folgenden Phasen gewinnt das selbst or-ganisierte Sporttreiben in großem Maße an Bedeutung.

− Insgesamt stellt Breuer seit 1985 eine deutliche Zunahme der Sport-nachfrage bei allen Alters- und Geschlechtergruppen fest, wobei die Frauen über 55 Jahren besonders heraus ragen.

Diese Erhebungen zu dem Sportverhalten in der Gesellschaft reichen nicht hin, die oben in der Definition der Prognose geforderten Erklärungszusammenhän-ge zu liefern, auf denen sich eine fundierte Berechnung zukünftiger Sport- und Sportstättenbedarfe aufbauen ließe.40

− Hinzu kommt, dass Sportverhalten heute in weiten Bereichen auch mit Modeerscheinungen verbunden ist, welche durch mediale Kampagnen oder andere Verbreitungsformen zu einer mehr oder weniger lange an-dauernden Attraktivität und Sportbeteiligung führen. Wopp unterschei-det z. B. zwischen einem „Hype“ als kurzzeitiger Erscheinung des star-ken Zulaufes für ein Sportangebot und einem „Trend“ bzw. „Megatrend“ als das über einen Zeitraum von fünf Jahren hinaus gehende Angebot, welches an Wirkung im Zeitverlauf gewinnt.41

− Selbst die demografische Entwicklung einer zu betrachtenden Kommu-ne setzt immer an verschiedenen Annahmen z. B. über Geburten- und Sterberaten sowie Wanderungsbewegungen an.

− Die Vielfalt der Anbieter mit unterschiedlichen Interessen führt ebenfalls zu einer zusätzlichen Belebung der Sportlandschaft, da in dem Bemü-hen um Mitglieder bzw. Kunden die Gestaltung des jeweiligen Angebo-tes mehr oder weniger intensiv eingesetzt wird.

Dennoch lassen sich Orientierungspunkte nennen, welche Hinweise für die künftige Sportnachfrage und damit auch den Bedarf an Sporteinrichtungen in Salzgitter geben (vgl. Abbildung 1). Darüber hinaus ist auf den Prozesscharak-ter der Sportentwicklung zu verweisen, welche eine permanente Begleitung erfordert, wenn man sich nicht auf ein zufälliges Zusammenspiel der örtlichen Akteure verlassen will. Wobei andererseits die Sportstätten (weniger die Sport-gelegenheiten) als Fixpunkte mit einer über längere Zeit anhaltenden Begren-zungsmacht der realistischen Nutzungs(un)möglichkeiten eine gewichtige Be-deutung zukommt. Dies gilt ebenfalls für die damit gebundenen Investitions- und Betriebskosten.

40 Vgl. zum Forschungsstand auch Pitsch/Emrich 2004, 17-19. 41 Vgl. Wopp 2006, 20.

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Abbildung 1: Umfassende Sportentwicklungsplanung Salzgitter

1.3.4 Einflussgrößen der Sportentwicklung

1.3.4.1 Konzept der kommunalen Akteure der Sportentwicklung

Abbildung 2 gibt eine Übersicht zu zentralen Bezügen für die Sportentwicklung. Für das Einzugsgebiet der Kommune stellt die Bevölkerung und ihre Verände-rung eine zentrale Bezugsgröße dar. Sportbedingte Wanderungsbewegungen in Nachbarkommunen können ggf. relevant sein, wenn diese z. B. auf Grund von Spezialsportstätten in der eigenen oder angrenzenden Kommune beson-dere Anziehungskraft entwickeln. Ein weiterer Analysebereich sind die sport-bezogenen Wettbewerber. Weiterhin kommen allgemeine Organisationen hin-zu, die zum Erhebungszeitpunkt oder perspektivisch für die Sportentwicklung von Bedeutung sein können. Dazu zählen z. B. (große) Arbeitgeber, die über das Thema Mitarbeiter- bzw. Betriebssport eine Bedeutung für die Sportent-wicklung in der Kommune erlangen können. Weitere Organisationen, z. B. aus dem Gesundheitsbereich können in den Sport-Markt eintreten, indem sie als Kooperationspartner oder eigenständige Akteure im Gebiet Sport auftreten können. Als Untergruppe der Bevölkerung sind die aktuell Sport- und Bewe-gungsaktiven die erste Bezugsgruppe für die Bestandsaufnahme.

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Abbildung 2: Potenzialbetrachtung der Sportentwicklung

Die Räume und Flächen für Sport- und Bewegungsaktivitäten sind die Schlüs-selgrößen für die Aktivitäten der Bevölkerung. Sei es die Verfügbarkeit von Spezialsportsstätten wie z. B. Eissporthallen oder Schwimmbäder oder die klassischen Sportanlagen wie Sporthallen und Spielfelder. Hinzu kommen z. B. Wege, die für Radfahrer und/oder Inliner tauglich sind, sowie Spazier- und Wanderwege oder ebenfalls offene Flächen/Anlagen für z. B. Skateboarder.

Dieses Thema kann bis zu einer Vorstellung der „sportgerechten Stadt“ fortge-führt werden, indem Sportflächen und –räume verfügbar gemacht werden, die sich an die verschiedenen Nutzer- und Altersgruppen wenden.42 Bolzplätze, Spielflächen, Bocciabahnen, Freiräume für verschiedenste Aktivitäten sind nur eine kleine Auswahl von entsprechenden Optionen.

Bei der Bereitstellung von Sporteinrichtungen (Hallen, Spielfelder, Schwimm-bäder u. ä.) hat mittlerweile der wirtschaftliche Betrieb einen sehr hohen Stel-lenwert.43 Neben der technischen Optimierung v. a. auch im Energiebereich sind die weiteren Kosten des Betriebs und der Instandhaltung mittlerweile ein kritischer Bereich für die Schaffung bzw. den Erhalt entsprechender Sportanla-gen. Dies zeigen auch die Ergebnisse einer Befragung von Sportverwaltungen in Deutschland, indem die „finanzielle Lage“, „zu wenig Personal“, „Neubau von Sportstätten“ und „Sportstättenqualität“ die ersten vier Plätze bei der Abfrage von Problemen belegten.44 In einer 2005 von Jägemann veröffentlichten Schät-zung wird von einem Sanierungsbedarf der bundesdeutschen Sportstätten von ca. 42 Mrd. € ausgegangen, wobei Sporthallen und Bäder das Gros des Finan-zierungsbedarfs ausmachen.45

42 Vgl. Eulering 1988, 111-122. 43 Vgl. z. B. Mombaur 1988, 205f. 44 Vgl. Horch/Schütte 2003, 67. 45 Vgl. Breuer/Hovemann 2006, 2f. a. a. O.

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Die spezifische Thematik der Sportarenen bzw. –stadien und Multifunktions-arenen wird hier nicht weiter ausgeführt, verschiedene Aspekte finden sich in dem Sammelband von Büch u. a.46

Die Übergabe von Sportanlagen in die Regie von Vereinen, um durch andere Kostenstrukturen als bei kommunaler Trägerschaft einen Weiterbetrieb zu er-möglichen, ist eine mittlerweile häufig gewählte Lösung.47 Für kommerzielle Anbieter sind die Aspekte Raum-, Betriebs- und Investitionskosten eine Frage des betriebswirtschaftlichen Überlebens.48

Eine weitere Einflussgröße für die Sportentwicklung sind die in den Sportor-ganisationen vorhandenen Kompetenzen sowohl in sportfachlicher Hinsicht als auch für die Führungsarbeit. Die Führungskräfte der Sportorganisationen sind die wesentlichen Träger der Sportentwicklung, indem sie einzelne Maß-nahmen initiieren und für die Nutzung zur Verfügung stellen.49

1.3.4.2 Hinweise auf den gesellschaftlichen Rahmen der Sportentwicklung

Das Sportgeschehen entwickelt sich nicht unabhängig vom gesamten gesell-schaftlichen Geschehen. So nehmen übergreifende Themen wie Gestaltung der Arbeitszeit (täglich, wöchentlich, Lebensarbeitszeit), die Konsumfähigkeit der Bevölkerung oder die gesundheitliche Situation auch Einfluss auf die In-anspruchnahme von Sport in seinen verschiedenen Angebotsformen.

Lübbe verweist in seiner 10-Jahres-Perspektive auf einen Ausspruch von Adorno, sinngemäß: ‚Zeit und Geld sind Maße der Freiheit’.50 Mit der individuel-len Sportaktivität wird die Verwendung von Freizeit und damit genau dieser persönliche Dispositionsraum angesprochen. Die heute erkennbare Verände-rung der Arbeitswelt z. B. durch Arbeitszeitgestaltung bis in die Abendstunden und Wochenenden oder die Übernahme mehrerer Jobs, stellt besondere An-forderungen an die Koordination der Freizeitaktivitäten. Hinzu kommt die in den vergangenen Jahren massiv erhöhte Multioptionalität der persönlichen Frei-zeitgestaltung, in der Sporttreiben neben viele andere aktive oder passive Va-rianten der Zeitverwendung tritt.

Ein weiterer Einfluss ist die Wechselwirkung zwischen medialen Sportangebo-ten und ihrer Auswirkung auf das eigene aktive Handeln51, ein Bezug, der in

46 Siehe Büch/Maennig/Schulke 2003 und speziell zur Finanzierung Vornholz 2005. 47 Vgl. zu Vereinen als Betreiber von Sportstätten Biedermann 2005. 48 Grundlegend zur Betriebswirtschaft von Sportanbietern siehe Wadsack 2007 i. V. 49 Hinweise auf die wirtschaftlichen Problematiken der Arbeit von Sportorganisationen finden sich in Wadsack/Cherkeh 2006. 50 Vgl. Lübbe 1988, 33. 51 Die amerikanische Zukunftsforscher Naisbitt/Aburdene sind der Ansicht, dass sich das Mas-senpublikum im 21. Jahrhundert vom Sport abwenden und mehr der Kunst und Kultur zuwenden wird, da hier der Neuigkeitsbedarf der Menschen, das Erleben von Überraschungen, eher befrie-digt werden kann. Vgl. Thomas 2001, 505.

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einer aktuellen empirischen Untersuchung für den Medienkonsum und den Besuch von Sportveranstaltungen als Zuschauer belegt wurde, allerdings nur für die in der Untersuchung als sportaktiv erkannten Befragten. 50,7 Prozent der Konsumenten von Mediensport verzichten auf eine aktive Sportausübung.52 Es scheint z. B. Hinweise zu geben, dass die gerade erlebte Fußball-WM in Deutschland den Fußballvereinen einen deutlichen Zulauf an Nachwuchski-ckern beschert. Die Frage ist aber nach der Fortentwicklung dieser Neu-Mitglieder. Werden sie dem (Fußball-) Sport treu bleiben? Wie werden die Menschen zurechtkommen, die sich nicht zu Leistungsträgern in einer weiter-hin an Maßstäben des Wettkampfsports orientierten Vereinslandschaft behaup-ten können? Auf diese Fragen gibt es heute noch keine Antworten. Schließlich haben die Vereine und Verbände ja auch die Chance, mit der Kreation von angemessenen Angeboten ihre Attraktivität auch für leistungsschwächere Nachwuchssportler auszubauen.

Ebenfalls ist bei dem Thema des Entwicklungsrahmens auf Fragen der Umwelt hinzuweisen, wie dies z. B. schon Eulering 1988 tat.53 Schutz der Natur, Im-missionen durch Sport oder Lärm sind Themen, mit denen sich Sport befassen muss. Auch für selbstorganisierten Freizeitsport, schließlich sind auch die Sportmöglichkeiten an diesen Maßstäben zu messen.

1.4 Vorgehensweise USE(P) Salzgitter

Neben den angesprochenen Herausforderungen der Sportentwicklungspla-nung, wie sie in den vorstehenden Kapiteln charakterisiert wurden, ergibt sich für Salzgitter noch eine Besonderheit. Die Zergliederung des Stadtgebietes in 31 Ortsteile auf einer großen Fläche führt zu besonderen Schwierigkeiten bei der Versorgung der Bevölkerung mit Sportstätten. Die „Zeit-Wege-Kosten“ für die Teilnahme an Sportangeboten erlangen damit eine besondere Bedeutung, vor allem wenn Sondersportanlagen (z. B. Eissporthalle, Leichtathletikanlagen oder teamsportfähige Hallen) benötigt werden.

Gemäß dem Projektauftrag orientiert sich die Sportentwicklungsplanung Salz-gitter an dem BISp-Leitfaden, da dieser gegenwärtig das in Deutschland für diesen Themenbereich dominierende Konzept ist. Damit erfolgt eine Bestands-aufnahme der Sportanlagen und eine Bilanzierung der IST-Situation im Ab-gleich mit einer am Sportverhalten der Bevölkerung ausgerichteten Bedarfs-analyse (siehe Abbildung 3).

Die Weiterentwicklung der entsprechenden Methoden für die skizzierten An-sätze beruhen in erster Linie auf den Arbeiten von Hübner/Wulf bzw. Wetter-ich/Eckl54, die für unsere Arbeit in Salzgitter eine wertvolle Grundlage bilden.

52 Vgl. Schimank/Schöneck 2006, 11f. 53 Vgl. Eulering 1988, 110f. 54 Vgl. z. B. Hübner/Wulf 2005, Wetterich/Eckl 2006.

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Die Bevölkerungsbefragung erfasst die verschiedenen Komponenten des Sport- und Bewegungsverhaltens der Bürger. Um die Situation in den 31 Orts-teilen von Salzgitter genauer aufzunehmen, wurde in jedem Ortsteil ein Work-shop angeboten, zu dem alle Interessierten eingeladen waren. Sie dienten zur Aufnahme von ortsteilspezifischen Aspekten.

Abbildung 3: Schema der Sportentwicklungsplanung

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2 Bestandsaufnahme - Planungsgrundlagen 2.1 Bevölkerung in Salzgitter und deren Entwicklung

2.1.1 Einwohner in den Stadtbezirken und Auswahleinheiten

Nach Angaben des Einwohnermeldeamtes lebten am 31.12.2004 108.286 Einwohner in Salzgitter. Die Stadt gliedert sich in sieben Ortschaften (Nord, Nordost, Nordwest, Ost, Süd, Südost und West) sowie 31 Ortsteile (vgl. Tabelle 2) und umfasst eine Fläche von 224 Quadratkilometern. Mit 46.594 Einwoh-nern ist die Ortschaft Nord die einwohnerstärkste, gefolgt von der Ortschaft Süd mit 25.857 Einwohnern. In beiden Ortschaften wohnen mehr als 66 Pro-zent aller Einwohner von Salzgitter. Die Ortschaft Ost ist mit 3.973 Einwohnern die bevölkerungsschwächste. Alle Ortschaften mussten in der Zeitspanne bis Mai 2007 Einbußen bei der Einwohnerzahl hinnehmen (vgl. Tabelle 1).

Ortschaft Bevölkerung 12/2004

Bevölkerung 05/06

Bevölkerung 05/07

Nord 46.594 45.842 45.532

Süd 25.857 25.355 25.058

Nordost 12.518 12.507 12.409

West 9.776 9.525 9.368

Nordwest 5.510 5.533 5.460

Südost 4.058 4.024 3.983

Ost 3.973 3.925 3.847

Gesamt 108.286 106.711 105.657

Tabelle 1: Bevölkerung in den sieben Ortschaften von Salzgitter

Quelle: Stadt Salzgitter

Von den 108.286 Einwohnern Salzgitters sind 52.488 männlich und 55.798 weiblich (vgl. Tabelle 2).

Ortschaft Ortsteil N

weiblich N

männlichBevölkerung

gesamt

Nord

Lebenstedt 22.583 20.739 43.322

Salder 815 805 1.620

Bruchmachtersen 421 389 810

Engelnstedt 436 406 842

Nordost

Thiede 5.489 5.180 10.669

Beddingen 250 246 496

Üfingen 440 445 885

Sauingen 227 241 468

Nordwest

Lichtenberg 1.698 1.617 3.315

Osterlinde 212 215 427

Reppner 239 279 518

Lesse 656 594 1.250

Ortschaft Ortsteil N N Bevölkerung

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weiblich männlich gesamt

Ost

Hallendorf 831 929 1.760

Bleckenstedt 345 354 699

Drütte 239 225 464

Immendorf 224 225 449

Watenstedt 276 325 601

Süd

Bad 11.679 10.619 22.298

Gitter 378 411 789

Groß Mahner 312 328 640

Ringelheim 981 964 1.945

Hohenrode 90 95 185

Südost

Flachstöckheim 579 564 1.143

Barum 433 470 903

Beinum 313 273 586

Lobmachtersen 438 403 841

Ohlendorf 284 301 585

West

Gebhardshagen 4.099 3.837 7.936

Calbecht 137 157 294

Engerode 127 143 270

Heerte 567 709 1.276

Gesamt Salzgitter 55.798 52.488 108.286

Tabelle 2: Bevölkerung in den 31 Ortsteilen von Salzgitter zwischen 15 und 80 Jahren nach Geschlecht und Gesamt

Quelle: Stadt Salzgitter (Stand: 31.12.2004)

2.1.2 Demographische Entwicklung

Um eine bedarfsgerechte Sportentwicklungsplanung für Salzgitter zu gewähr-leisten, ist die Kenntnis der demographischen Entwicklung eine wichtige Vor-aussetzung. Die Analyse der für Salzgitter vorliegenden Daten bestätigt den für Deutschland vorliegenden Trend, dass es in Summe immer weniger Einwohner geben wird und die Gruppe der älteren Einwohner deutlich zunehmen wird. Laut gültiger Bevölkerungsprognose des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik (Stand: 2005) werden im Jahr 2015 nur noch 99.634 Einwohner in Salzgitter leben. Bis 2020 sinkt die Zahl auf 94.424. Für die Gruppe der 80-Jährigen und älteren Menschen prognostiziert das Landesamt für das Jahr 2015 einen Anstieg auf 6.309 und für 2020 auf 7.183 (vgl. Tabelle 3).

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Alter N im Jahr 2010 N im Jahr 2015 N im Jahr 2020

unter 20 Jahre 20.526 18.514 17.083

20-59 Jahre 54.002 51.000 47.400

60-79 Jahre 24.079 23.811 22.758

80 Jahre und älter 6.000 6.309 7.183

Gesamt 104.607 99.634 94.424

Tabelle 3: Bevölkerungsentwicklung in Salzgitter von 2005-2020 nach Altersklassen

Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik 2005

Trotz der abnehmenden Bevölkerungszahlen wird sich voraussichtlich das Verhältnis der weiblichen zur männlichen Wohnbevölkerung kaum ändern (vgl. Tabelle 4).

Geschlecht N im Jahr 2015

in % N im Jahr 2010

in % N im Jahr 2015

in % N im Jahr 2020

in %

weiblich 55.798 51,5 53.752 51,4 51.253 51,4 48.697 51,6

männlich 52.488 48,5 50.855 48,6 48.381 48,6 45.727 48,4

Tabelle 4: Bevölkerungsentwicklung in Salzgitter von 2005-2020 nach Geschlecht

Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik 2005

Die demographische Entwicklung stellt eine große Herausforderung für die Sportentwicklungsplanung dar, da Menschen unterschiedlichen Alters sich recht deutlich in ihren Sport- und Bewegungsbedürfnissen unterscheiden und differenzierte Angebots- und Infrastrukturen nutzen.55 Daher muss eine zu-kunftsorientierte Sportentwicklungsplanung für die Stadt Salzgitter auch die absehbaren demographischen Entwicklungen berücksichtigen.

2.2 Sportstätten- und Sportgelegenheitenatlas der Stadt Salzgitter

Die wesentliche Aufgabe des Sportstätten56- und Sportgelegenheitenatlas ist eine Bestandsaufnahme bzgl. Art, Anzahl und Qualität der momentan verfüg-baren normierten Sportstätten und der für Spiel, Sport und Bewegung nutzba-

55 Vgl. BISp 2000, 42f. 56 Die Forschungsstelle „Kommunale Sportentwicklung“ unter Leitung von Prof. Hübner erstellte im Jahr 1996 erstmalig mit dem „Sportstättenatlas der Stadt Münster“ einen weiteren „Baustein“ einer zukunftsfähigen Sportentwicklungsplanung (vgl. Hübner/Kirschbaum 1997). Rund 900 Einzelanlagen wurden systematisch erhoben und in eine dynamische Datenbank übertragen. Die Datenbank wurde im Laufe der Jahre ständig weiter entwickelt. Z. Z. ermöglicht sie eine Diffe-renzierung nach 49 unterschiedlichen Sportstättentypen (vgl. www.sportsoziologie.uni-wuppertal.de). Dem USE(P)-Projektteam stand diese Datenbank nicht zur Verfügung. Grundlage für die Bestandsaufnahme waren Daten der SFS GmbH, der Bevölkerungs- und Vereinsbefra-gung sowie des Salzgitter Gebäudemanagement, Einkauf und Logistik.

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ren Flächen. Diese Erfassung ist nötig, um eine spätere Bestands-Bedarfsbilanzierung im Sinne des BISp-Leitfadens realisieren zu können. Die nachfolgenden Übersichten geben einen Überblick zu den Sportstätten und Sportgelegenheiten im Bereich der Stadt Salzgitter und zeigen u. a.:

- wo sich eine Sportstätte/Sportgelegenheit befindet,

- welche sportfunktionalen Voraussetzungen gegeben sind,

- welche Sport- und Bewegungsaktivitäten angeboten werden,

- wie der Zustand der Anlage zu bewerten ist.

2.2.1 Organisationsformen des Sports und Klassifizierung von Sport- und Bewegungsräumen

Der BISp-Leitfaden differenziert zwischen folgenden Organisationsformen des Sports:

- Sport in Schulen,

- Sport in Sportvereinen,

- Sport in Institutionen,

- Sport in gewerblichen Unternehmen,

- Sport in selbst-organisierter Form.

Für planerische Zwecke werden die verschiedenen Organisationsformen zur Kategorie „Schulsport“ und „Sport der Bevölkerung“ zusammen gefasst: Beim „Sport der Bevölkerung“ wird zwischen dem organisierten Sport (Vereinssport) und nicht-organisierten Sport (Sport in Institutionen, gewerblichen Unterneh-men und Sport in selbst-organisierter Form) unterschieden.57

Infrastrukturelle Einrichtungen, die Sport- und Bewegungsaktivitäten in einer der oben genannten Organisationsform zulassen, werden laut BISp-Leitfaden in zwei Kategorien unterteilt:

- Sportanlagen,

- Sportgelegenheiten.

Sportanlagen sind dabei als speziell für den Sport geschaffene Anlagen (Sporthallen, Sport- und Tennisplätze, u. a.) zu betrachten.58

57 Vgl. BISp 2000, 13f. Diese Einteilung grenzt den Vereinssport zu allen anderen Rahmen für Sportaktivitäten ab, was bei den unter 1.3.2 angerissenen Entwicklungen der Bindungsformen von Sportlern in Bezug auf seine Angemessenheit für eine verantwortliche kommunale Entwick-lungsplanung auf den Prüfstand zu stellen ist.

Die in dem Leitfaden gewählte Begrifflichkeit, den Vereinssport als organisierten Sport und alle anderen Formen als nicht-organisierten Sport zu kategorisieren, ist irreführend. Auch andere Sportangebote erfordern eine Organisationsleistung des Anbieters und/oder des Sportlers selbst. 58 Vgl. BISp 2000, 15.

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Hübner/Kirschbaum unterteilen die Sportanlagen in vier Kategorien: 59

- Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung,

- Außensportanlagen,

- Sondersportanlagen,

- Hallen- und Freibäder.

Hauptnutzergruppen der Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung sind die Schulen und Vereine. Typische Außensportanlagen sind Stadien und Sportplätze, die normierte Sportflächen im Freien darstellen. Häufig werden diese Flächen von Sportvereinen für den Trainings- und Wettkampfbetrieb ge-nutzt und sind der Öffentlichkeit nur in seltenen Fällen zugänglich. Sonder-sportanlagen sind Anlagen für Sportarten wie Tennis, Schießen, Reiten, Was-sersport, Golf, Tanzen, Eislauf, Kegeln, Bowling u. a. Die Träger der Hallen- und Freibäder sind zumeist die Kommunen.60 Nicht berücksichtigt sind dabei kommerziell betriebene Spaßbäder, zudem verschiedene Bäder, deren Betrieb von der Kommune auf einen anderen Partner, i. d. R. Vereine, übergegangen ist.

Sportgelegenheiten werden als „speziell vom Sport mit nutzbare, aber für andere Zwecke geschaffene Anlagen oder Flächen“61 bezeichnet. Beispiele sind Parkanlagen mit Rasenflächen für Spiele oder Wege für verschiedene Formen des Laufens.

Informelle Sport- und Bewegungsräume wie z. B. Bolzplätze und Freizeit-spielfelder ermöglichen spontane und unreglementierte Bewegung in Form von individueller Sportausübung und stehen wie die Sportgelegenheiten den Bürge-rinnen und Bürgern kostenlos zur Verfügung.62

Im Folgenden werden im Sinne der Vereinfachung Sportgelegenheiten und informelle Bewegungsräume häufig unter dem Begriff „Sportgelegenheiten“ zusammen gefasst.

Laut BISp-Leifaden werden die Sportgelegenheiten in der Bilanzierung nur in-soweit berücksichtigt, „als sie bei den einzelnen Sportarten Teile des Bedarfs an Sportstätten abdecken.“63

2.2.2 Erfassung der vorhandenen Sportstätteninfrastruktur

Für die Bestands-Bedarfs-Bilanzierung sind detaillierte Informationen über die vorhandenen Sportanlagen in Salzgitter sowie deren Zustand nötig. Die Tabel-

59 Hübner/Kirschbaum 1997, 14ff. 60 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 31. 61 BISp 2000, 15. 62 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 32. 63 BISp 2000, 15.

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le „Sportstätten in Salzgitter“64 (vgl. Tabelle 5), die auf Grundlage der Daten der SFS GmbH und eigener Recherchen erstellt wurde, gibt einen Überblick über die Gesamtsituation.

Sportstätten Anzahl

Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung

Tennisplatz Halle 8

Sporthallen 50

Gymnastik- und Konditionsräume 19

Außensportanlagen

Stadion 1

Großspielfelder 52

Schülerfußball-/Faustballfelder 14

Kleinspielfelder 9

Leichtathletische Anlagen 14

Mehrzweckfeld 8

Sondersportanlagen

Tennisplatz Tenne/Kunststoff 62/4

Beachfeld 9

Prellballfeld 1

Petanque 2

Eissportanlagen 1

Fitnesscenter/Kampfsportschulen ca. 7

Kegelbahnen 38

Reitställe 3

Golfplatz 1

Schießanalgen 18

Skateranlage 1

Hallen- und Freibäder

Freibäder/See 2/1

Hallen- und Freibäder 2

Hallenbäder/Therapiebecken 1/1

Tabelle 5: Sportstätten in Salzgitter (Stand: 2008)

2.2.2.1 Sporthallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung im gesamt-städtischen Überblick

Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung können in verschiedene Typen klassifiziert werden. Die Einordnung der Sporthallen in Einzelhallen, Doppel- und Dreifachhallen wurde gemäß DIN 18032 Teil 165 vorgenommen. Man unterscheidet „Sporthallen für Turnen und Spielen“, „Sporthallen für Spie-le“, „Sporthallen für Mehrzwecknutzung“, „Zusatzsporträume“ wie „Konditions- und Krafttrainingsräume“, „Fitnessräume“ und „Gymnastikräume“. Die entspre-

64 Die Zuordnung der Sportstätten nach Anlagentypen erfolgte in Anlehnung an Hübner/Wulf (2005, S. 44). 65 Vgl. DIN 1999, 134.

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chenden Maße und nutzbaren Sportflächen je Hallentyp sind in Tabelle 6 ver-zeichnet.

Es ist davon auszugehen, dass es zusätzlich potenziell geeignete Räumlichkei-ten gibt, die nach heutigem Verständnis auch für sportive Angebote geeignet sind. Das können z. B. (kirchliche) Gemeindehäuser, Senioreneinrichtungen, Kinder- und Jugendstätten u. ä. sein. Sie werden von dieser Systematik nicht erfasst.

Sporthallentyp Maße in m Nutzbare Sportfläche in qm

Sporthallen für Turnen und Spiele

Einzelhalle 15 x 27 x 5,5 405

Doppelhalle 22 x 44 x 7 (teilbar in 2 Teile) 968

Dreifachhalle 27 x 45 x 7 1215

Sporthallen für Spiele

Einzelhalle 22 x 44 x 7 968

Raumart

Konditions- und Krafttrai-ningsraum

Abhängig von der Ausstattung, Höhe 3,5

35 bis 80

Fitnessraum Abhängig von der Ausstattung, Höhe 2,5

20 bis 50

Gymnastikraum 10 x 10 bis 14 x 14, Höhe 4 100 bis 196

Tabelle 6: Maße und nutzbare Sportflächen der verschiedenen Sporthallentypen Quelle: DIN 1999, 18032 Teil 1

„In der Objektplanung ist aus sportfunktionellen und planerischen Gründen bei der Deckung des Bedarfs an Sporthallenflächen u. a. über Zahl und Größe der der Sporthallen zu entscheiden.“66 Die Zuordnung der einzelnen Sportflächen zu Anlageneinheiten und das Wissen über z. B. sportfunktionale Bedarfe in Wettkampfsportarten ermöglicht eine Zuordnung zur jeweils erforderlichen Sportfläche. Bei einer Einzelhalle entspricht eine Anlageneinheit dem Stan-dardmaß von 27 x 15 Metern (405 qm). Der Übungsbetrieb der Wettkampf-mannschaften im Fußball-, Handball- und Hallenhockeysport bedarf dabei laut BISp-Leitfaden einer Mindestgröße von zwei Anlageneinheiten Einzelhalle bzw. einer Nettosportfläche von 968 Quadratmetern.67

Zielgruppenspezifische Angebote für Gymnastik werden funktional eher kleine-ren Räumen zugeordnet. Ein Gymnastikraum wird im Leitfaden als Raum defi-niert, dessen Nettosportfläche größer oder gleich 100 Quadratmetern ist. Eine Anlageneinheit Gymnastikraum entspricht daher einer Nettosportfläche von 100 Quadratmetern.68

66 BISp 2000, 72. 67 Vgl. BISp 2000, 72ff. 68 Vgl. BISp 2000, 71.

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In Salzgitter gibt es insgesamt 41 Einfach-, sechs Zweifach- und drei Dreifach-Sporthallen69 mit einer Gesamtfläche von 22.552,25 Quadratmetern. Zusätzlich verfügt Salzgitter über 19 Gymnastik-/Fitness-/Krafträume mit einer Gesamtflä-che von 2.424 Quadratmetern. Tabelle 7 listet die Sporthallen in den einzelnen Ortseilen auf. Zusätzlich sind das Baujahr, die Hallenart, die verfügbare Sport-fläche und der Zustand ersichtlich.

69 Die Zuordnung zu den einzelnen Hallentypen erfolgte in Anlehnung an die DIN 1999, 18032 Teil 1 sowie den baulichen Gegebenheiten. So ist z. B. die Halle des VfL Salder mit 198 qm eine Einfachturnhalle, auch wenn Sie nach DIN eher ein Gymnastikraum darstellt.

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Name und Anschrift Bau-jahr Hallenart Maße Sport-

fläche

Trenn-vor-hang

Zu-stand

Bad

Friedenstraße 1 (alte ASSR) Friedenstraße 5

1956 Einfach 26 x 13 338 2

Friedenstraße 2 Friedenstraße 17

2001 Einfach 27 x 15 405 1

Dr. Klaus-Schmidt-Schule Erikastraße 10/12

1941 Einfach 24 x 12 288 1

GS Am Ziesberg Hagenstraße 33/41

1941 Einfach 24 x 12 288 1

GS Altstadtschule Altstadtweg 1-3

1974 Einfach 27 x 15 405

Gymnasium Bad Helenenstraße 37

1941 Einfach 30 x 10 300 1

GS Waldschule Burgstraße 45-47

1964 1964

Einfach Gymn.

26 x 1312 x 20

338 240

1

Wiesenstraße 1 Hasenspringweg 17

1962 Einfach 26 x 13 338 1

Wiesenstraße 2 Wiesenstraße 2b

2004 Einfach 29 x 15 435 1

Gymnasium Bad Sporthalle Am Eikel 22

1978 1978

Dreifach Fitnessr.

45 x 279 x 8

1.215 72

2 31

Gymnasium Bad Am Eikel 22

1965 1965

Einfach Gymn.

35 x 18 11,5 x 11,5

630 132

1 1

MTV Salzgitter Jahnstraße 33

1995 Gymn. 131

SV Union Salzgitter Friedrich-Ebert-str. 110

Kond. 35

Barum

TV Gut Heil Barum Werkstraße 95

1944 Einfach 12,7 x 30 404

Beddingen

TSV Beddinen Hafenstraße 35 A

1988 Einfach 158

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Salzgitter Flachstöckheim

Am Gutspark Opperklappe 5

1965 Einfach 26 x 13 338 1

Flchstöckheim Alte Landstraße

Fitnessr. 222

Salzgitter Gebhardshagen

Burg Gebhardshagen Vor der Burg

1987 1987

Zweifach Fitnessr.

44 x 25 9 x 5

1.100 45

1

RS am Bodenbacher Ring Am Bodenbacher Ring 2-8

1962 Einfach 26 x 13 338 1

GS Am Sonnenberg Sonnenbergweg 23/25

1944 Einfach 24 x 12 288 2

SV Glück Auf Gebharshagen Gustedter Straße 125

1997 Gymn. 14,5 x 9,5 138

Groß Mahner

RSV Groß Mahner Am Sportpark

Gymn. 73

Salzgitter Hallendorf

GS Hallendorf Westernstraße 8-10

1964 Einfach 24 x 12 288 1

Salzgitter Lebenstedt

BBS Fredenberg Hans-Böckler-Ring 18/20

1976 Dreifach 45 x 27 1.215 2 3

BBS Ludwig-Erhard-Schule Bachstr.Joh.-Sebastian-Bach-Str. 13

1963 Einfach 26 x 13 338

Emil-Langen-Realschule Saldersche Straße 5a

1966 1966

Einfach Gymn.

26 x 13 12 x 12

338 144

2 2

Gottfried-Linke-Realschule Hans-Böckler-Ring 8/10

1972 1972

Einfach Gymn.

26 x 13 10 x 10

338 100

1 2

GS Am Kranichdamm Mammutring 2-8

1965 Zweifach 36 x 17 612 1 1

GS Am Ostertal Hinteres Ostertal 2

1952 Einfach 24 x 12 288 2

GS Am See Ulmenried 4-6

1965 Einfach 26 x 13 338 1

GS Fredenberg Goerdeler Straße 39

1965 Zweifach 36 x 18 648 1

Gymnasium Fredenberg Hans-Böckler-Ring 14/16

1972 1972

Zweifach Gymn.

45 x 22 17 x 14

990 238

1 1

GS Dürerring Dürerring 25

2000 Einfach 27 x 15 405 1

Name und Anschrift Bau-jahr Hallenart Maße Sport-

fläche

Trenn-vor-hang

Zu-stand

Beinum

TSV Beinum Lange Straße 85

Einfach 147

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Name und Anschrift Bau-jahr Hallenart Maße Sport-

fläche

Trenn-vor-hang

Zu-stand

Salzgitter Lebenstedt

HS An der Klunkau An der Klunkau 5-7

1956 1956

Einfach Gymn.

26 x 1111 x 8

285 88

1

An der Goethestraße Goethestraße 25

1956 Einfach 26 x 13 338 1

Maria-Montessori-Schule Storchenkamp 12

1952 Einfach 24 x 12 288

Kranich-Gymnasium An der Windmühle 25

1960 1960

Einfach Gymn.

30 x 1812 x 12

540 144

Kranich-Gymnasium An der Windmühle 27

1941 Einfach 24 x 12 288 2

GS Amselstieg Pestalozzistraße 20/30

1959 Einfach 26 x 13 338 1

RS Amselstieg Rudolf-Harbig-Straße

1982 1982 1982

Dreifach Gymn. Kond.

60 x 2714 x 14

7,7 x 7,9

1.620 196 61

3 1

4TG-Halle (Trampolinhalle) Schlehenweg 6

1962 2003

Zweifach Einfach

35 x 2018,5 x 18,5

700 342

11

TSV Salzgitter Neißestraße 133

Gymn. 7,7 x 12 92

Salzgitter Lesse

GS Lesse Barbecker Weg 18

1964 Einfach 26 x 13 338 1

Lesse Barbecker Weg 20

Gymn. 89

Salzgitter Lichtenberg

GS Lichtenberg Upn Kampe 14

1975 Einfach 27 x 15 405 1

Lobmachtersen

SV Stern Lobmachtersen an der Kreisstraße außerhalb der Ortschaft

Einfach 270

Ohlendorf

TSV Ohlendorf Nordweg 12

1952 Einfach 188

Salzgitter Ringelheim

GS Ringelheim Silberkamp 2

1972 Einfach 26 x 13 338 1

Ringelheim Wallmodener Str

2001 Gymn. 184

Salzgitter Salder

VfL Salder Parkstraße 9

Einfach 198

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Name und Anschrift Bau-jahr Hallenart Maße Sport-

fläche

Trenn-vor-hang

Zu-stand

Salzgitter Thiede

GS Steterburg Breslauer Straße 58

1942 Einfach 25 x 12 300

GS Thiede Dr.-Heinrich-Jasper-Straße 16

1954 Einfach 26 x 13 338 2

HS Thiede Am Sportpark

1975 1975

Zweifach Kond.*

45 x 216 x 4

945

4

RS Thiede 2007 Einfach** 27x16 432 1*

Salzgitter Üfingen

TSV Üfingen

Haupstraße 60 1996 Einfach 24 x 10 246,25

Salzgitter Watenstedt

Watenstedt Watenstedter Straße 26

1952 Einfach 22 x 12 264 1

Legende: Gymn. = Gymnstikhalle Kond.= Konditionsraum, Fitnessr. = Fitnessraum, Einfach = Einfachhalle, Zweifach = Zweifachhalle, Dreifach = Dreifachhalle

* Der Konditionsraum in Thiede wird seit 2008 nicht mehr genutzt und geht deshalb nicht mehr in die weiteren Berechnungen ein.

** Da zum Befragungszeitpunkt die Turnhalle RS Thiede noch nicht gebaut war, stützt sich die sehr gute Zustandsbewertung der 2007 erbauten Turnhalle auf Angaben der SFS.

Tabelle 7: Sporthallen und Räume für Sport und Merzwecknutzung in den einzelnen Ortsteilen von Salzgitter

Tabelle 8 gibt einen Überblick über die Baujahre der einzelnen Sporthallenty-pen. Nach Dieckert/Koch ist davon auszugehen, dass die vor 1975 errichteten Hallen häufig Probleme im Hinblick auf Bauphysik, -konstruktion und Wärme-technik haben. Auch werden die Nutzungsqualitäten heutigen Ansprüchen be-züglich vielfältiger Nutzbarkeit, Umweltfreundlichkeit, Wohnlichkeit oder Verän-derbarkeit nicht gerecht, da sie überwiegend nach den damals gültigen DIN-Normen gebaut wurden und dadurch einseitig die Anforderungen des normier-ten Wettkampfsports berücksichtigen.70

Auch wenn eine Einzelfallbewertung vorzunehmen ist, sind nach Dieckert/Koch bei 75,4 Prozent der Sporthallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung in Salzgitter Probleme in der Nutzung vorprogrammiert, da 46 Hallen71 älter als 30 Jahre72 sind.

70 Vgl. Dieckert/Koch 1989, 39ff. 71 Für 61 Hallen liegen Angaben zum Baujahr vor. 72 Baujahr vor 1979.

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Hallenart bis 1950 1950 - 1975 1976 - 2007

Dreifachhallen 0 0 3

Zweifachhallen 0 5 1

Einzelhallen 7 24 7

Gymnastik-/Fitness-/ Krafträu-me 0 7 7

Tabelle 8: Erbauungszeiträume der Sporthallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung

Quelle: Stadt Salzgitter

2.2.2.1.1 Zustand der Sporthallen und Sporträume

Der BISp-Leitfaden empfiehlt für die Erhebung und Bewertung der Sportstätten die Nutzung eines Bestandskatasters, der u. a. Angaben zu Art, Größe und baulich-technischen Zustand macht.73 Bei der Bestandsermittlung der vorhan-denen Sporthallen für Turnen, Spiele und Mehrfachnutzung in Salzgitter wur-den die Gebäude (Wände, Dach, elektrische Anlagen, Licht, Heizung), Sport-flächen (Hallenboden, Ausstattung/Geräte, Tore, Körbe, Netze) und Sonstiges (sanitäre Anlagen) in einem Erhebungsbogen aufgelistet. Diese Daten sollten durch Mitarbeiter der Stadt Salzgitter Bereich Gebäudemanagement, Einkauf und Logistik überprüft, gegebenenfalls korrigiert oder ergänzt werden. Weiter-hin sollten durchgeführte, notwendige und geplante Sanierungs- und Moderni-sierungsmaßnahmen angegeben sowie der allgemeine Zustand der Hallen mit den Noten 1 bis 4 bewertet werden.

Die Noten 1 - 4 entsprechen folgenden Bewertungen74:

Note 1 = Sportstätte in gebrauchsfähigem Zustand (die Anlage hat keine oder nur unbedeutende Mängel) Note 2 = Sportstätte mit geringen Mängeln

(im Wesentlichen brauchbar, jedoch sind umfangreiche

Erneuerungsarbeiten erforderlich)

Note 3 = Sportstätte mit schwerwiegenden Mängeln

(es bestehen Mängel in einem Umfang, die Bestand oder weitere

Nutzung gefährden)

Note 4 = Sportstätte unbrauchbar

(die Nutzung der Anlage ist wegen schwerster Mängel aufzugeben)

73 Vgl. BISp 2000, 22. 74 Die Bewertung sind dem BISp-Leitfaden entnommen (vgl. BISP 2000, 39 und 101).

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Bei der Auswertung der Erhebungsbögen wurden der allgemeine Zustand von insgesamt 54 Sporthallen für Turnen, Spiele und Mehrfachnutzung75 erfasst. Folgende Bestandsbewertungen können zusammengefasst werden:

Note 1 = 29 Hallen/Sporträume (53,7%)

Note 2 = 8 Hallen/Sporträume (14,8%)

Note 3 = 2 Dreifachhallen (3,7%)

Note 4 = 2 Sporträume (3,7%)

Keine Angaben = 13 Hallen (24,1%)

29 Hallen und Sporträume befinden sich in einem gebrauchsfähigen Zustand, da sie mit der Note „1“ bewertet wurden.

Mit Note 2 wurden folgende Sporthallen bewertet:

Friedenstraße 1 (alte ASSR) (1956 – 338 qm), Einzelhalle - Bad

GS am Sonnenberg (1944 – 288 qm), Einzelhalle - Gebhardshagen

Emil-Langen-Realschule (1966 – 338 qm), Einzelhalle - Lebenstedt

Emil-Langen-Realschule (1966 – 144 qm), Gymnastikraum - Lebenstedt

Gottfried-Linke-Realschule (1972 – 100 qm), Gymnastikraum - Lebenstedt

GS am Ostertal (1952 – 288 qm), Einzelhalle - Lebenstedt

An der Schölke (1941 – 288 qm), Einzelhalle - Lebenstedt

GS Thiede (1954 – 338 qm), Einzelhalle - Thiede

Mit Note 3 wurden folgende Sporthallen bewertet:

Gymnasium Bad Sporthalle (1978 – 1215 qm), Dreifachhalle - Bad76

BBS Fredenberg (1976 – 1215 qm), Dreifachhalle - Lebenstedt77

Mit Note 4 wurden folgende Sporträume bewertet:

GHRS Amselstieg (1982 – 61 qm), Konditionsraum - Lebenstedt78

HS Thiede (1975 – 24 qm), Konditionsraum - Thiede79

75 Zum Befragungszeitpunkt wurde der Konditionsraum in der HS Thiede noch genutzt und somit auch bewertet. Darüber hinaus befand sich die Turnhalle der RS Thiede noch in Bau. Deshalb liegt für diese Halle keine Bewertung vor. 76 Der Boden wurde in 2007 saniert. 77 Die Sporthalle wird zurzeit saniert. 78 Der Konditionsraum wurde in der Zwischenzeit neu ausgestattet. 79 Der Konditionsraum ist nicht mehr in Betrieb.

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Unter Berücksichtigung der Bewertungskategorien können dem BISp-Leitfaden noch Empfehlungen für eine kurz-, mittel- und langfristige Eignung entnommen werden (vgl. Tabelle 9). Unter der Annahme, dass in Salzgitter keinerlei kom-pensatorische Maßnahmen durchgeführt würden, hieße das, dass mittelfristig vier Sportstätten nur noch eingeschränkt für den Sportbetrieb zur Verfügung stehen dürften.

Kategorie der Bewertung

Eignung der Sportstätte

Kurzfristig Mittelfristig Langfristig

Stufe 1 Sportstätte in gebrauchsfähigem Zustand

Geeignet Geeignet Geeignet

Stufe 2 Sportstätte mit geringen Mängeln

Geeignet Bedingt geeignet (kompensatorische Maßnahmen erforderlich:umfangreiche Erneue-rungs-maßnahmen)

Bedingt geeignet (nur nutzbar, wenn mittelfristig kompen-satorische Maß-nahmen durchge-führt werden)

Stufe 3 Sportstätte mit schwerwiegenden Mängeln

Bedingt geeignet (kompensatorische Maßnahmen erforder-lich: umfangreiche Erneue-rungs-maßnahmen)

Nicht geeignet (nur nutzbar, wenn mit-telfristig kompensatori-sche Maßnahmen durchgeführt werden)

Nicht geeignet (nur nutzbar, wenn mittelfristig kompen-satorische Maß-nahmen durchge-führt werden)

Stufe 4 Sportstätte un-brauchbar

Nicht geeignet Nicht geeignet Nicht geeignet

Tabelle 9: Kategorien der baulichen Bestandsbewertung und ihre Bedeutung für die Eignung von Sportstätten

Quelle: BISp 2000, 101

Nachfolgende Tabelle (vgl. Tabelle 10) zeigt den Stand der geplanten bzw. realisierten Sanierungsmaßnahmen.

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Turnhalle Sanierungsmaßnahmen Planung Realisierung*

Friedenstraße 1 (alte ASSR)

Hallenboden 2006 erledigt

Gymnasium Bad Sporthalle

Wände, Dach, Hallenboden 2006 erledigt

Am Bodenbacher Ring

Hallenboden 2006 erledigt

GS am Sonnenberg Wände, Dach, Heizung, Hallenboden, 2006 erledigt

BBS Fredenberg Heizung, Anstriche und sonstiges Hallenboden Wände, Dach, sanitäre Anlagen

2006 2008

notwendig erledigt

Am Gutspark Heizung, sanitäre Anlagen 2008/2009

Gottfried-Linke-Realschule

Wände, Dach, Ausstattung, Geräte, sanitäre Anla-gen Gymnastikraum: Generalsanierung

2008/2009

BBS Ludwig-Erhard-Schule Bachstraße

Ausstattung, Geräte, Tore, Körbe, Netze notwendig

Emil-Langen-Realschule

Elektrische Anlagen/Licht, Hallenboden, sanitäre Anlagen notwendig

GS Am Ostertal Hallenboden notwendig

GS am Amselstieg Wände, Dach notwendig

Gymnasium Freden-berg

Hallenboden, Tore, Körbe, Netze, Heizung, sanitä-re Anlagen notwendig

GS Thiede Hallenboden notwendig

* Stand: Januar 2009

Tabelle 10: Geplante und realisierte Sanierungsmaßnahmen an Sporthallen

2.2.2.1.2 Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung nach Anlagen-einheiten

Nicht alle Hallen in Salzgitter entsprechen den Normmaßen nach DIN 18032.80 Aus diesem Grund wird zwischen faktischen und rechnerischen Anlageneinhei-ten unterschieden. Die faktischen Anlageneinheiten beziehen sich jeweils auf den Hallentyp. Eine Anlageneinheit „Dreifachhalle“ entspricht drei Anlagenein-heiten „Einzelhalle“. Die faktische „1“ Anlageneinheit“ des Kranich-Gymnasiums bezieht sich auf den Hallentyp „Einzelhalle“. Mit 540 Quadratme-tern Nettosportfläche ergeben sich aber rechnerisch 1,3 Anlageneinheiten. Ebenso wird mit Hallen verfahren, deren Nettosportfläche geringer als das Normmaß ist (vgl. Tabelle 11).

80 Vgl. DIN 1999, 134.

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19.05.2009 31

Name Hallenart Fläche AE

faktisch AE

rechnerisch

1 AE = 100 qm

Burg Gebhardshagen Fitnessraum 45 1 0,5

Gymnasium Bad Großturnhalle Fitnessraum 132 1 1,3

FC Flachstöckheim Fitnessraum 222 1 2,2

SV Union Salzgitter Bad Konditionsraum 35 1 0,4

RS Amselstieg Konditionsraum 61 1 0,6

Gymnasium Bad Sporthalle Gymnastikraum 72 1 0,7

RSV Groß Mahner Gymnastikraum 73 1 0,7

HS an der Klunkau Gymnastikraum 88 1 0,9

TSV Lesse Gymnastikraum 89 1 0,9

TSV Salzgitter Lebenstedt Gymnastikraum 92 1 0,9

Gottfried-Linke-Realschule Gymnastikraum 100 1 1,0

MTV Salgitter Bad Gymnastikraum 131 1 1,3

SV Glück Auf Gebhardshagen Gymnastikraum 138 1 1,4

Emil-Langen-Realschule Gymnastikraum 144 1 1,4

Kranich-Gymnasium Gymnastikraum 144 1 1,4

STV Ringelheim Gymnastikraum 184 1 1,8

RS Amselstieg Gymnastikraum 196 1 2,0

Gymnasium Fredenberg Gymnastikraum 238 1 2,4

GS Waldschule Gymnastikraum 240 1 2,4

Bestand 19 24,2

1 AE = 405 qm

TSV Beinum Einzelhalle 147 1 0,4

TSV Beddingen Einzelhalle 158 1 0,4

TSV Ohlendorf Einzelhalle 188 1 0,5

VfL Salder Einzelhalle 198 1 0,5

TSV Üfingen Einzelhalle 246 1 0,6

Watenstedt Einzelhalle 264 1 0,7

SV Stern Lobmachtersen Einzelhalle 270 1 0,7

HS Bad Einzelhalle 288 1 0,7

GS am Ziesberg Einzelhalle 288 1 0,7

GS Am Sonnenberg Einzelhalle 288 1 0,7

GS Hallendorf Einzelhalle 288 1 0,7

GS Am Ostertal Einzelhalle 288 1 0,7

Maria-Montessori-Schule Einzelhalle 288 1 0,7

An der Schölke Einzelhalle 288 1 0,7

HS An der Klunkau Einzelhalle 285 1 0,7

GS am Eikel Einzelhalle 300 1 0,7

GS Steterburg Einzelhalle 300 1 0,7

Friedenstraße 1 Einzelhalle 338 1 0,8

GS Waldschule Einzelhalle 338 1 0,8

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Wiesenstraße 1 Einzelhalle 338 1 0,8

Am Gutspark Einzelhalle 338 1 0,8

Am Bodenbacher Ring Einzelhalle 338 1 0,8

BBS Ludw.-Erhard-Schule Einzelhalle 338 1 0,8

Emil-Langen-Realschule Einzelhalle 338 1 0,8

Gottfried-Linke-Realschule Einzelhalle 338 1 0,8

GS Am See Einzelhalle 338 1 0,8

An der Goethestraße Einzelhalle 338 1 0,8

GS Amselstieg Einzelhalle 338 1 0,8

GS Lesse Einzelhalle 338 1 0,8

GS Ringelheim Einzelhalle 338 1 0,8

GS Thiede Einzelhalle 338 1 0,8

TG-Halle Einzelhalle 342 1 0,8

TV Gut Heil Barum Einzelhalle 404 1 1,0

GS Dürerring Einzelhalle 405 1 1,0

Friedenstraße 2 Einzelhalle 405 1 1,0

GS Altstadtschule Einzelhalle 405 1 1,0

Gerhard-Gesemann-GS Einzelhalle 405 1 1,0

RS Thiede Einzelhalle 432 1 1,1

Wiesenstraße 2 Einzelhalle 435 1 1,1

Kranich-Gymnasium Einzelhalle 540 1 1,3

Am Kranichdamm Einzelhalle * 612 1 1,5

Gymnasium Bad Einzelhalle 630 1 1,6

GS Fredenberg Einzelhalle * 648 1 1,6

Bestand 43 36,0

1 AE = 968 qm

TG-Halle Zweifachhalle 700 1 0,7

HS Thiede Zweifachhalle 945 1 1,0

Gymnasium Fredenberg Zweifachhalle 990 1 1,0

Burg Gebhardshagen Zweifachhalle 1100 1 1,1

Gymnasium Bad Dreifachhalle 1215 1 1,3

BBS Fredenberg Dreifachhalle 1215 1 1,3

RS Amselstieg Dreifachhalle 1620 1 1,7

Bestand 7 8,1

* als Zweifachhalle nutzbar, da Abtrennung vorhanden

Tabelle 11: Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung nach Anlageneinheiten in Salz-gitter

Abbildung 4 zeigt die Verteilung der Turn- und Sporthallen im Stadtgebiet von Salzgitter.

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Abbildung 4: Sporthallen in Salzgitter (Karte)

Quelle: Stadt Salzgitter – Eigenbetrieb SZGE, 2006

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2.2.2.2 Außensportanlagen

Zu den Außensportanlagen zählen Sportplätze (Großspielfeld, Schülerfußball-/ Faustballfeld, Kleinspielfeld, Mehrzweckfeld, Beachfeld, Prellballfeld) und die Leichtathletikanlagen.81

2.2.2.2.1 Spiel- und Sportanlagen

In Salzgitter gibt es insgesamt 95 Sportplätze und Anlagen für spielerisch-sportliche Freizeitbetätigung mit einer Gesamtfläche von 444.540 qm (vgl. Ta-belle 12 und 13).82

Sportflächen Regelgröße in m nutzbare Sportfläche in qm

Großspielfeld 70 x 109 7.630

Schülerfußball-/Faustballfeld 32 x 64 2.048

Kleinspielfeld 22 x 44 968

Mehrzweckfeld keine 650 (300-1.000)

Beachfeld 19 x 28 532

Prellballfeld 12 x 24 288

Petanque 4 x 15 60

Tabelle 12: Regelgrößen und nutzbare Sportflächen

Quelle: DIN 18035-1

Sportflächen Anzahl nutzbare Sportfläche in qm

Großspielfeld 52 396.760 Schülerfußball-/Faustballfeld 14 28.672 Kleinspielfeld 9 8.712 Mehrzweckfeld 8 5.200 Beachfeld 9 4.788 Prellballfeld 1 288 Petanque 2 120 Gesamt 95 444.540

Tabelle 13: Nutzbare Sportflächen in Salzgitter

In Tabelle 14 ist ersichtlich, welche Vereine über welche Spiel- und Sportanla-gen verfügen. Darüber hinaus kann der Zustand der Anlagen in der letzten Spalte abgelesen werden. Die Bewertung bezieht sich auf Angaben, die von Vereinsvertretern im Rahmen der Vereinsbefragung gemacht wurden und folgt der Bewertungssystematik für Sporthallen.

81 Vgl. DIN 18035 Teil1, 106. 82 Angaben der SFS GmbH und Vereinsbefragung.

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Spiel- und Sportanlagen

Gro

ßspi

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Pre

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Zus

tand

der

Anl

agen

MTV Salzgitter Jahnstraße

1 1 2 1 1 2

SV Union Salzgitter Friedrich-Ebert-Straße 110

3 2 2 (3)

TSV "Fortuna" Salzgitter Paracelsus Straße

2 1

TV "Gut Heil" Barum Werkstraße

1 1 2 2

TSV Beddingen Hafenstraße

1 1

TSV Beinum Lange Straße

1 1 1 1

FC Germania Bleckenstedt Bleckenstedter Straße 2

1 1 1 1

FC Flachstöckheim Alte Landstraße

2 2 1

SV Glück Auf 1901 Gebhardshagen Gustedter Straße 115-125

2 1 1 1 1 2

Rasensportverein Groß Mahner Am Sportplatz

1 1

TSV Hallendorf Westernholzweg

2 2 2

SV "Victoria" Heerte Kleiner Heerter Weg

1 1 1 1

MTV Immendorf Drütter Straße

1 1 1

KSV Vahdet Salzgitter Pestalozzistraße

1 1

Sportclub Salzgitter Sportfreunde Rudolf-Harbig-Straße 17

1

Sportfreunde Salzgitter Rudolf-Harbig-Straße 35

3 2 2 2 2

SC Gitter 2 1 1 1

BSV Bruchmachtersen 1 1 1 1

83 Alle Felder sind für Beach-Volleyball ausgestattet, zusätzlich ist auf den Feldern beim MTV Salzgitter und beim FC Viktoria Thiede Beach-Handball möglich.

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Spiel- und Sportanlagen

Gro

ßspi

elfe

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ßspi

elfe

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R

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S

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Pre

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lfeld

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Zus

tand

der

Anl

agen

Stadion am Salzgittersee Hans-Böckler-Ring 19b 1 3

SV "Borussia" Salzgitter Humboldt-Allee 47

2 1 2 2 1* 1*

SV "Fortuna" Lebenstedt Am Wiedehopp

4 3 2 2

FC 45 Salzgitter Neißestraße

2 1

TSV Salzgitter Neißestraße 133

3 3

TSV Lesse Barbecker Weg 20

1 1 1

MTV Lichtenberg Gehrbusch 14

1 1 1 1 2

SV "Stern" Lobmachtersen An der Kreisstraße

1 1 1 1

TSV Ohlendorf Nordweg

1 1 1

STV Ringelheim Parkstadion

2 2 1 1 2 2 2

Bund für freie Lebensgestaltung Goslarsche Straße 131

1 1 1 1 1-2

VfL Salder Parkstraße 9

2 1 2

FC Viktoria Thiede Am Sportpark 9

2 1 1 1 1 1

SV "Rot-Weiß" Steterburg Eisenhüttenstraße

2 1 1 1

TSV Üfingen Am Langen Park

1 1 1

Kanu-Club Salzgitter Kanalbrücke Üfingen

1

TSV Watenstedt Hüttenstraße 40

1 1 2

Gesamt 52 40 14 11 9 9 8 9 1 2

* neu ab 2008

Tabelle 14: Spiel- und Sportanlagen in Salzgitter

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19.05.2009 37

2.2.2.2.2 Bewertung des Zustandes der Spiel- und Sportanlagen

Bei der Bestandsermittlung84 der vorhandenen Spiel- und Sportflächen wurden Grundstückseinfriedungen (Zäune, Tore, Ein-/Ausgänge), Gebäude (Wände, Dach, elektrische Anlagen, Licht, Heizung), Sportflächen (Spielfelder und -plätze, Laufbahnen, Sprunganlage, Wurfanlage), Markierungen (Spielfeldli-nien, Begrenzungen), Sportgeräte (Tore, Körbe, Netze), Technik (Be-/Entwässerung, Flutlicht) und Sonstiges (sanitäre Anlagen) in einem Erhe-bungsbogen aufgelistet. Weiterhin sollten durchgeführte, notwendige und ge-plante Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen angegeben sowie der allgemeine Zustand der Sportanlage mit den Noten 1 bis 4 durch die Vereine bewertet werden.

Die Noten 1-4 entsprechen folgenden Bewertungen85:

Note 1 = Spiel- und Sportfläche in gebrauchsfähigem Zustand

(die Anlage hat keine oder nur unbedeutende Mängel)

Note 2 = Spiel- und Sportfläche mit geringen Mängeln

(im Wesentlichen brauchbar, jedoch sind umfangreiche

Erneuerungsarbeiten erforderlich)

Note 3 = Spiel- und Sportfläche mit schwerwiegenden Mängeln

(es bestehen Mängel in einem Umfang, die Bestand oder weitere

Nutzung gefährden)

Note 4 = Spiel- und Sportfläche unbrauchbar

(die Nutzung der Anlage ist wegen schwerster Mängel aufzugeben)

Bei der Auswertung der Erhebungsbögen wurde der allgemeine Zustand der Sportstätte nur von 14 Vereinen mit 41 Sportflächen (insgesamt: 33 Vereine mit 86,5 Sportflächen) bewertet.

Note 1 = 5 Vereine mit 10 Sportflächen = 49.962 qm Sportfläche

Note 1-2 = 1 Verein mit 5 Sportflächen = 3.578 qm Sportfläche

Note 2 = 7 Vereine mit 23 Sportflächen = 112.866 qm Sportfläche

Note 2-3 = 1 Verein mit 3 Sportflächen = 22.890 qm Sportfläche

Note 4 = 0

Die Lage der einzelnen Spielfelder im Stadtgebiet ist der Abbildung 5 zu ent-nehmen.

84 Die Angaben beziehen sich auf die Vereinsbefragung. 85 Die Bestandsbewertungen entsprechen den Vorgaben des BISp-Leitfadens (vgl. BISp 2000, 101).

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19.05.2009 38

Abbildung 5: Spielfelder in Salzgitter (Karte)

Quelle: Stadt Salzgitter – Eigenbetrieb SZGE, 2006

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19.05.2009 39

2.2.2.2.3 Leichtathletikanlagen

Die Leichtathletikanlagen werden als Einzelanlagen oder Kampfbahnen (A-C) erfasst. Laut DIN86 müssen die Kampfbahnen folgende Voraussetzungen erfül-len:

Kampfbahn Typ A:

bestehend aus achtbahniger Rundbahn, innen liegendem Großspielfeld; Ku-gelstoß-, Diskus-/Hammerwurf-, Hochsprung- und Speerwurfanlagen im südli-chen Segment; Kugelstoß-, Diskus-/Hammer- und Speerwurfanlagen sowie Wassergraben für den Hindernislauf im nördlichen Segment; Stabhochsprung-anlage mit beidseitigem Anlauf an der östlichen Gerade außerhalb der Rund-bahn; Weit- und Dreisprunganlage mit zwei Anlaufbahnen an der westlichen Gerade außerhalb der Rundbahn.

Kampfbahn Typ B:

bestehend aus sechsbahniger Rundbahn, innen liegendem Großspielfeld; Ku-gelstoß-, Diskus-/Hammerwurf-, Hochsprung- und Speerwurfanlagen im südli-chen Segment; Stabhochsprung-, Speerwurf-, Diskus-/Hammerwurf-, Weit- und Dreisprunganlage mit drei Anlaufbahnen sowie Wassergraben für den Hinder-nislauf im nördlichen Segment.

Kampfbahn Typ C:

bestehend aus vierbahniger Rundbahn, innen liegendem Großspielfeld; Kugel-stoß-, Diskus-/Hammerwurf-, Hochsprung- und Speerwurfanlagen im südlichen Segment; Stabhochsprung-, Diskus-/Hammerwurf-, Weit- und Dreisprunganla-ge mit drei Anlaufbahnen sowie Kugelstoßanlage im nördlichen Segment.

Die Leichtathletikanlagen in Salzgitter werden als Einzelanlagen in Tabelle 15 erfasst, da keine Kampfbahnen Typ A-C vorhanden sind.

86 Vgl. DIN 1999, 111.

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19.05.2009 40

Ortsteil / Verein

400

m R

undb

ahn

100

m L

aufb

ahn

Hoc

hspr

unga

nlag

e

Wei

tspr

unga

nlag

e

Sta

bhoc

hspr

unga

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e

Kug

elst

oßen

Dis

kusw

urf/H

amm

erw

urf

Spe

erw

urf

Zus

tand

der

Anl

agen

Bad

MTV Salzgitter 6 2 4 1 2 2

SV Union Salzgitter 6 1 2 2 1 2 3/1 2

TSV "Fortuna" Salzgitter Paracelsus Straße

2

Gebhardshagen

SV Glück Auf 1901 Gebhardshagen 4 1 1 1 2

Hallendorf

TSV Hallendorf 4 2 1 2

Immendorf

MTV Immendorf 5 1 1 2

Lebenstedt

TSV Salzgitter 6 1 4 1 1 1

Stadion am Salzgitersee 6 6 9 5 6 5 5

BSV Bruchtmachtersen 6* 2 2 4

Lesse

TSV Lesse 2

Ringelheim

Bund für freie Lebensgestaltung 1 1-2

Thiede

FC Viktoria Thiede 4 1 4 2 1 3

SV "Rot-Weiß" Steterburg 4 1 1

Gesamt 38 14 16 35 7 22 8/1 9

* 333 m Rundlaufbahn

Tabelle 15: Leichtathletikanlagen in Salzgitter

Quelle: SFS GmbH und Vereinsbefragung

Die Lage der einzelnen Leichtathletikanlagen kann der Abbildung 6 entnom-men werden.

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Abbildung 6: Leichtathletikanlagen in Salzgitter (Karte)

Quelle: Stadt Salzgitter – Eigenbetrieb SZGE, 2006

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2.2.2.3 Sondersportanlagen

Zusätzlich gibt es Flächen für Sondersportarten wie z. B. Tennis, Golf, Schie-ßen, Reiten. Diese Sportflächen werden im Wesentlichen nicht nach Quadrat-metern berechnet, sondern nach Anlagen. Der Tabelle 16 können die Anzahl und der Zustand der vereinseigenen Tennisanlagen und die der anderen An-bieter in Salzgitter entnommen werden.

Tennisanlagen

Tenn

ispl

atz

Tenn

e

Tenn

ispl

atz

kuns

tsto

ff

Tenn

ispl

atz

Hal

le

Zust

and

der A

nlag

en

Vereinseigene Anlagen

Tennisclub Salzgitter-Bad e.V. Jahnstraße

6

TV "Gut Heil" Barum Steinkamp

2

FC Flachstöckheim Alte Landstraße

3 1

SV Glück Auf 1901 Gebhardshagen Gustedter Straße 115-125

1

Tennis-Verein Gebhardshagen 5 2

TSV Hallendorf Westernholzweg

2

2

SV "Victoria" Heerte 2

MTV Immendorf 2

Sportclub Salzgitter Sportfreunde Rudolf-Harbig-Str. 17

5

1

SV "Fortuna" Lebenstedt Wiedehopp

3

TSV Salzgitter Neißestraße 133

4

1

TC Blau-Weiß Salzgitter Kampstraße

6

1

MTV Lichtenberg Gehrbusch 14

4 2

STV Ringelheim Parkstadion

2

2

SV "Rot-Weiß" Steterburg Eisenhüttenstraße

4

TC "Schwarz-Weiß" Steterburg Eisenhüttenstraße Panscheberg

5

2

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19.05.2009 43

Tennisanlagen

Tenn

ispl

atz

Tenn

e

Tenn

ispl

atz

Kun

stst

off

Tenn

ispl

atz

Hal

le

Zust

and

der A

nlag

en

Andere Anbieter

Sport- und Ferienpark Mahner Berg

3

Tennis-Center* Ehemalige Zuckerfabrik Groß Mahner

(3)

Städtische Tennisanlage Humboldt-Allee

4

Tennishallen Trautmann Amboßcenter

2

Gesamt 56 4 8

* 2007 geschlossen

Tabelle 16: Vereinseigene Tennisanlagen und andere Anbieter in Salzgitter

Quelle: SFS GmbH und Vereinsbefragung

Die räumliche Verteilung der Tennisanlagen ist der Abbildung 7 zu entnehmen.

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19.05.2009 44

Abbildung 7: Tennisanlagen in Salzgitter (Karte)

Quelle: Stadt Salzgitter – Eigenbetrieb SZGE, 2006

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19.05.2009 45

Die Schießanlagen in Salzgitter sind in Tabelle 17 aufgelistet.

Schießanlagen

Luf

tgew

ehr

Kle

inka

liber

Spo

rtpis

tole

n

Bog

ensc

hieß

en

übr

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Bad

Privilegierte Schützenges. Salzgitter e. V. Pfingstanger 45 A

18 5 7

Schießsportgemeinschaft Gitter e. V. 6

Barum

Schützenverein Barum e. V. 5 2 1 Wurftau-ben

Beddingen

Schützenverein Beddingen e. V. Hafenstraße 34

6

Flachstöckheim

Schießsportgemeinschaft Flachstöckheim e. V 11

Gebhardshagen

Schützengesellschaft Gebhardshagen e. V. 9 4 4

Hallendorf

Schießsportgemeinschaft Hallendorf e. V. 5

Heerte

Schützenklub "Wilhelm Tell" Heerte e. V. 8 3 3 1 Schnell-feuer

Lebenstedt

TSV Salzgitter e.V. 12

Schützengesellschaft Lebenstedt e. V. Neißestraße 152 b

10 5 5

Schützengilde "Lützow" Salzgitter e. V. 11

Schießclub "Flora" e. V. 8 2 Zimmer-stutzen

Lesse

Schützenbund Lesse e. V. Sangeweg

10 6

Lichtenberg

Schützenbund Horrido Lichtenberg e. V. 7

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19.05.2009 46

Schießanlagen

Luftg

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Klei

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Spo

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tole

n

Boge

nsch

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n

übrig

e

Ringelheim

Schützengilde Ringelheim e. V. Wallmodenerstraße 22

8 5

Thiede

TSV Thiede e.V. 10

Schützengemeinschaft Thiede e. V. 9 10

Üfingen

Schützenverein Üfingen e. V. Hauptstraße 54

8 3 5

Watenstedt

SSG LHB v. 1961 e. V. Linke-Hofmann-Busch-Straße 1

keine Angaben

Tabelle 17: Schießanlagen in Salzgitter

Quelle: SFS GmbH und Vereinsbefragung

Die räumliche Verteilung der Schießanlagen in Salzgitter ist der Abbildung 8 zu entnehmen.

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19.05.2009 47

Abbildung 8: Schießanlagen in Salzgitter (Karte)

Quelle: Stadt Salzgitter – Eigenbetrieb SZGE, 2006

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Die Wassersportanlagen mit den jeweiligen Flächenangaben sind der Tabelle 18 zu entnehmen.

Wassersportanlagen Fläche in qm Bootssteg in qm Sonstiges

Lebenstedt

Segelclub Salzgitter e. V. 2.931 213,2

TG Jugenddorf Salzgitter e. V. 1.998 23 qm Taucherbasis

Wasserwanderer Salzgitter e. V. Zum Salzgittersee 20

2.104 113,3

Ruderclub Salzgittersee e. V. 2.823 229,5

Wasserskiseilbahn Salzgitter www.wasserski-salzgitter.de

Wasserski

Üfingen

Kanu Club Salzgitter e.V. Kanalbrücke Üfingen

471 90,9

Tabelle 18: Wassersportanlagen in Salzgitter

Quelle: SFS GmbH, Vereinsbefragung und Befragung der Kommerziellen Anbieter

Sonstige Anlagen sind in Tabelle 19 aufgelistet.

Ortsteil Anbieter Sportart

Gebhardshagen SV Gück Auf Gebhardshagen Gustedter Straße 115-125

1 Bahnengolf

Lebenstedt

Billard SC "Rot-Weiß" Salzgitter e. V. Distelweg 1b

Billardraum 95 qm

TSV Salzgitter Neißestraße 133

1 Bahnengolf 1 Asphalt-Stockschießen

SCS Sportfreunde Rudolf-Harbig-Straße 17

1 Bocciabahn

Lesse TSV Lesse 1 Skateranlage (180 qm)

Tabelle 19: Sonstige Anlagen in Salzgitter

Quelle: SFS GmbH und Vereinsbefragung

Die Erweiterung des 9-Loch-Golfplatzes auf einen 18-Loch-Golfplatz (47 Hek-tar Fläche) war am 07.07.2007 abgeschlossen. Verschiedene Wasserhinder-nisse und Biotope, die zu überwinden sind, sowie die Fairways im leicht hüge-ligen Strautetal sprechen viele Golfer nicht nur aus Salzgitter an. Die Driving-Range umfasst 15 Abschlagplätze, davon sind drei überdacht. Weiterhin ver-fügt der Golfclub über ein Chipping-Green, einen Übungsbunker und ein Put-ting-Green mit neun Löchern (Golf Club Salzgitter-Liebenburg e. V., www.golfclub-salzgitter.de).

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19.05.2009 49

Salzgitter besitzt drei vereinseigene Flugplätze mit einer Gesamtfläche von ca. 150.000 qm Gelände für Start- und Landebahnen:

- Luftsportgemeinschaft Schäferstuhl (Bad) mit 25.000 qm,

- Segelflugplatz Salzgittersee (Lebenstedt) mit 100.000 qm,

- Motorflug-Club Salzgitter e. V.(Drütte) mit 25.000 qm.

Die Luftsportgemeinschaft Schäferstuhl und der Segelflugplatz Salzgittersee bewerteten die Sportanlagen mit Note 1, die somit in einem gebrauchsfähigen Zustand sind:

Tabelle 20 zeigt die Reitanlagen und Reitplätze auf, die im Zuge der Recher-chetätigkeiten ermittelt werden konnten. Darüber hinaus gibt es weitere private Anbieter, die Reitunterricht vermitteln.

Art der Anlage Name Lage

Reithalle und Reitplatz Sport- und Ferienpark Salzgitter Bad, Mahner Berg

Reithalle und Reitplatz Reitverein Salzgitter Salzgitter Salder

Reithalle Neuer Hof Salzgitter Lichtenberg An der Heerstraße 70

Tabelle 20: Reitanlagen und Reitplätze in Salzgitter

Die in Salzgitter vorhandene Eissportanlage befindet sich am Salzgittersee und ist in städtischer Trägerschaft (Eissporthalle am Salzgittersee, Lebenstedt). Die Eisfläche hat eine Größe von 1.800 qm.

Es ist nicht auszuschließen, dass es neben den in der Tabelle 21 aufgelisteten Kegel- und Bowlingbahnen noch weitere Anlagen in Gasthäusern und Gast-stätten gibt.

Ortsteil Anbieter Anzahl und Art der Bahnen

Bad Hubertusstube Hubertusstr.41 Tel. 05341 33476

2 Schere-Bahnen

Sportheim SV Union Salzgitter Friedrich-Ebert-Str.

4 Schere-Bahnen

Engelnstedt Landhaus Engelnstedt Tel. 05341 66165

4 Schere-Bahnen

Gebhardshagen Glück-Auf-Deele Sonnenbergweg Tel. 05341 71810

2 Schere-Bahnen

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Ortsteil Anbieter Anzahl und Art der Bahnen

Lebenstedt Kegelsportzentrum Marienbruchstr. 60 Tel. 05341 49633

8 Schere-Bahnen

Sportheim TSV Salzgitter Neißestr.

5 Schere-Bahnen

Lebenstedt Zum Kegel Kattowitzer Str. 248 Tel. 05341 43797

2 Schere-Bahnen

Zum Toni Königsberger Str. 3 Tel. 05341 44598

2 Schere-Bahnen

Bowling & Diner Jay´s * Fischzug 1 Tel. 0541/1887873

12 Bowlingbahnen

Thiede Friedrichshöhe Friedrichshöhe 1 Tel. 05341 29420

2 Schere-Bahnen 2 Bohle-Bahnen

Sportheim Rot-Weiß Steterburg Eisenhüttenstraße

4 Schere-Bahnen 1 Bohle-Bahn

* 2008 geschlossen

Tabelle 21: Kegel- und Bowlinganlagen in Salzgitter

Die räumliche Verteilung der Kegel- und Bowlinganlagen in Salzgitter ist der Abbildung 9 zu entnehmen.

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Abbildung 9: Kegeln/Bowling und Tanzen in Salzgitter (Karte)

Quelle: Stadt Salzgitter – Eigenbetrieb SZGE, 2006

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Asiatische Sportangebote werden u. a. im Wing Chun Zentrum (Heerte) ange-boten. Unterricht findet auch in Salzgitter-Bad, Steterburg und Lebenstedt statt.

Tanz- und Ballettunterricht kann in folgenden Tanzschulen genommen werden (vgl. Tabelle 22).

Ortsteil Name Tanzfläche

Bad Tanzschule Kwiatkowski Martin-Luther-Platz 3 Tel. 05341 811025

ca. 120 qm

Lebenstedt Tanzschule Kwiatkowski Engelnstedter Str. 23 Tel. 05341 659441

ca. 100 qm

Tanzschule Udo Möller Berliner Str. 35 Tel. 05341 841900

keine eigene Tanzfläche

Ballettschule Salzgitter Neißestraße 203 Tel. 05341 7906824 Tel. 01725404034

80 qm

Tanz Treff ADTV-Tanzschule Albert-Schweitzer-Str. 49 Tel. 05341 179900

ca. 90 qm

Tabelle 22: Tanzschulen, Ballettunterricht und Tanzen in Salzgitter

Die räumliche Verteilung der Tanzschulen ist der Abbildung 9 zu entnehmen.

2.2.2.4 Schwimmbäder

In Salzgitter gibt es insgesamt drei Hallenbäder sowie ein Therapiebecken und drei Freibäder sowie ein Kleinschwimmbereich mit einer Gesamtwasserfläche von 4.309,8 qm. Zusätzlich können im Sommer Bereiche des Salzgittersees (750.000 qm) zum Schwimmen genutzt werden. Der Tabelle 23 kann die An-zahl der Becken sowie die Wasserfläche der jeweiligen Badeanlage entnom-men werden.

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19.05.2009 53

Ort Art Anzahl Becken Wasserfläche

Salzgitter Bad Thermalsolbad Salzgitter GmbH Parkallee 3

Hallenbad 3 (+ 1 großes Sauna-ruhebecken und 1 Whirlpool)

782 qm

Salzgitter Gebhardshagen Gustedter Straße 137a

Freibad 1 Schwimmer (+ 1 Nichtschwim-mer-bereich und 1 Plantschbecken)

1.000 qm

Lebenshilfe Sandgrubenweg 42

Hallenbad 1 Therapiebecken 60 qm

Salzgitter Lebenstedt Zum Salzgittersee 25-27

Städt. Hallen- und Freibad

1 Schwimmer / 1 Nichtschwimmer 1 Sprungbecken

416,5 qm / 163,3 qm 138 qm

Salzgittersee 750.000 qm

Salzgitter Ringelheim BffL Salzgitter Goslarsche Straße 131

Kleinschwimmbad 1 ca. 50 qm

Salzgitter Thiede Danziger Straße 2

Hallenbad Freibad

1 1 (1 Nichtschwim-mer-bereich)

100 qm 400 qm

Gesamt Hallenbad Freibad

1.521,8 qm2.788 qm

Tabelle 23: Schwimmhallen und Freibäder in Salzgitter

Die Abbildung 10 zeigt die räumliche Verteilung der Hallen- und Freibäder in Salzgitter.

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19.05.2009 54

Abbildung 10: Schwimmbäder in Salzgitter (Karte)

Quelle: Stadt Salzgitter – Eigenbetrieb SZGE, 2006

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19.05.2009 55

2.2.2.5 Trägerschaft der Sportanlagen in Salzgitter

Die Betreiber der Sportanlagen in Salzgitter sind durch das Niedersächsische Landesamt für Statistik im Jahr 2000 letztmals erhoben. Danach ergeben sich folgende Verteilungen (vgl. Tabelle 24).

Art der Sportanlage Sport-stätten insges.

Betreiber

Kommu-ne

sonstige öffentliche

Hand

Verein, Ver-band, sonst.

gemeinn. Organisation

Kommer-zieller

Betreiber

Ungedeckte Sportanlagen

Spielfelder und Rundlaufbah-nen insgesamt 100 13 - 87 -

Großspielfelder über 5000 qm (wettkampfgerecht)

51 2 - 49 -

Großspielfelder über 5000 qm (nicht wettkampfger.)

3 - - 3 -

Kleinspielfelder von 1300 qm bis unter 5000 qm

24 8 - 16 -

Kleinspielfelder unter 1300 qm 16 2 - 14 -

400 m - Rundlaufbahnen 6 1 - 5 -

Tennisanlagen 19 1 - 18 -

Tennisfelder 76 6 - 70 -

Reitsportanlagen 2 - - 1 1

Reitbahnen 4 - - 2 2

Gedeckte Sportanlagen

Sporthallen insgesamt 55 45 - 10 -

Hallengröße I: bis unter 200 qm 14 6 - 8 -

Hallengröße II: 200 qm bis unter 15m x 27m

28 26 - 2 -

Hallengröße III: 15m x 27m bis unter 18m x 36m

4 4 - - -

Hallengröße IV: 18m x 36m bis unter 22m x 44m

4 4 - - -

Hallengröße V: 22m x 44m bis unter 27m x 45m

2 2 - - -

Hallengröße VI: mindestens 27m x 45m

3 3 - - -

Großsport- und Mehrzweckhal-len - - - - -

Tennishallen 7 - - 2 5

Tennisfelder 15 - - 2 13

Eissporthallen 1 1 - - -

Reithallen 1 - - 1 -

Schießsportanlagen 17 - - 17 -

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19.05.2009 56

Art der Sportanlage Sport-stätten insges.

Betreiber

Kommu-ne

sonstige öffentliche

Hand

Verein, Ver-band, sonst.

gemeinn. Organisation

Kommer-zieller

Betreiber

Bäder

Hallenbäder 3 3 - - -

Becken 8 8 - - -

Wasserfläche (qm) 1.377 1.377 - - -

Freibäder 4 4 - - -

Becken 10 10 - - -

Wasserfläche (qm) 5.276 5.276 - - -

Naturbäder insgesamt - - - - -

Tabelle 24: Betreiber der Sportanlagen in Salzgitter

2.2.3 Erfassung der vorhandenen Sportgelegenheiten

2.2.3.1 Die Sportgelegenheiten in Salzgitter im gesamtstädtischen Überblick

Da neben den normierten Anlagen gerade in den letzten Jahren zunehmend die Sportgelegenheiten und informellen Sport- und Bewegungsräume Bedeu-tung erlangt haben, werden diese nachfolgend für Salzgitter aufgelistet (vgl. Tabelle 25). Soweit es möglich war, wurden Art, Anzahl, Größe/Länge und die Nutzungsintensität erfasst.

Sportgelegenheiten und informelle Sport- und Bewegungsräume

Anzahl/ Länge/

Gesamtfläche

Sportgelegenheiten

Ausgewiesene Radwege 42,85 km

Wanderwege 158 km

Salzgittersee Westseite – Wasser-fläche 484.519 qm

Informelle Sport- und Bewe-gungsräume

Park- und Grünanlagen 5 / 348.225 qm

Spiel- und Bolzplätze 5 / 19.481 qm

Spielplätze 76 / 132.884 qm

Bolzplätze 8 / 14.806 qm

Spielflächen an Schulen keine Angaben

Bewegungsräume im Kindergarten (davon drei als Flurräume)

14 / keine Angaben

Tabelle 25: Sportgelegenheiten und informelle Sport- und Bewegungsräume in Salzgitter

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19.05.2009 57

2.2.3.2 Sportgelegenheiten für ausgesuchte Sportarten

2.2.3.2.1 Radwege

Die folgenden Radwegekarten87 sind von Studenten der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, Wirtschaftsingenieurwesen, Studienrichtung Ver-kehrsmanagement (Verkehrsmodelle) angelegt und bewertet worden. Insge-samt sind 642 km der Straßen von Salzgitter katalogisiert worden (Abbildung 11– 14).

Legende:

Dunkelblau - Rad und Kfz-Landstraße – Gesamtlänge 101 km

Rot – Rad und Fußgänger – Gesamtlänge ca. 196 km

Gelb – Rad, Kfz und Fußgänger verkehrsberuhigt – Gesamtlänge 25 km

Dunkelgrün – Rad exklusiv – Gesamtlänge 26 km

Hellblau – Rad und Kfz Ortsstraße – Gesamtlänge 294 km

Abbildung 11: Radwege im Bereich Salzgitter Bad

Quelle: Stadt Salzgitter - Vermessungs- und Liegenschaftsamt

87 Als Kartengrundlage diente eine Karte der Stadt Salzgitter, Vermessungs- und Liegenschafts-amt, 2005.

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19.05.2009 58

Abbildung 12: Radwege im Bereich Salzgitter Gebhardshagen

Quelle: Stadt Salzgitter - Vermessungs- und Liegenschaftsamt

Abbildung 13: Radwege im Bereich Salzgitter Lebenstedt

Quelle: Stadt Salzgitter - Vermessungs- und Liegenschaftsamt

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19.05.2009 59

Abbildung 14: Radwege im Bereich Salzgitter Thiede

Quelle: Stadt Salzgitter - Vermessungs- und Liegenschaftsamt

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19.05.2009 60

2.2.3.2.2 Wanderwege

Salzgitter bietet eine Anzahl von unterschiedlichen Wander- und Radwander-wegen.88 Neben markierten Fern-, Rund-, Wanderwegen und Radwanderwe-gen sind auch eine Vielzahl von Informationen über Sehenswertes und Ein-kehrmöglichkeiten ausgewiesen. Markierungen des Harzklubs helfen den Wanderern, auf dem richtigen Weg zu bleiben. Die Wanderkarte umfasst ein Gebiet von 46.656 ha und bildet das gesamte Stadtgebiet von Salzgitter und seine Randbereiche ab. Entstanden ist sie auf der Grundlage der digitalen amt-lichen Stadtkarte im Maßstab 1:20.000.89

Insgesamt hat das ausgewiesene Wander-Wegenetz eine Länge von 158 km (vgl. Abbildung 15-21).

Abbildung 15: Ausgewiesenes Wander-Wegenetz in Salzgitter (Karte)

Quelle: Stadt Salzgitter – Vermessungsamt

88 Karten der Wandermöglichkeiten in Salzgitter sind im Internet unter http://www.salzgitter.de/mapsight/stadtplan zu finden. 89 Vgl. http://www.salzgitter.de/mapsight/stadtplan.

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19.05.2009 61

Salzgitter Bad

Länge (km) Zeit (Std.) Höhenunterschied (m)

Wanderweg 1 2,3 1,0 40

Wanderweg 2 3,1 1,25 60

Wanderweg 3 4,5 1,75 70

Wanderweg 4 6,7 2,75 30

Wanderweg 5 6,7 2,75 60

Wanderweg 6 9,0 3,5 100

Wanderweg 7 12,0 5,0 90

Abbildung 16: Wanderwege in Salzgitter Bad (Karte)

Quelle: Stadt Salzgitter – Vermessungsamt

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19.05.2009 62

Hohenrode/Ringelheim

Länge (km) Zeit (Std.) Höhenunterschied (m)

Wanderweg 10 7,0 2,5 0

Abbildung 17: Wanderwege in Salzgitter Hohenrode/Ringelheim (Karte)

Quelle: Stadt Salzgitter – Vermessungsamt

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19.05.2009 63

Bad/Engerode/Gebhardshagen/Steinlah

Länge (km) Zeit (Std.) Höhenunterschied (m)

Wanderweg 11 3,0 1,25 50

Wanderweg 12 5,0 2,0 60

Wanderweg 13 5,0 2,0 60

Wanderweg 14 3,5 1,5 30

Wanderweg 15 6,0 2,5 70

Wanderweg 16 3,0 1,25 70

Wanderweg 17 4,0 1,5 120

Wanderweg 18 5,0 2,0 110

Wanderweg 19 7,5 3,0 65

Abbildung 18: Wanderwege in Salzgitter Bad/Engerode/Gebhardshagen/(Steinlah) (Karte)

Quelle: Stadt Salzgitter – Vermessungsamt

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19.05.2009 64

Gebhardshagen/Lichtenberg/Wartjenstedt

Länge (km) Zeit (Std.) Höhenunterschied (m)

Wanderweg 21 5,7 2,0 115

Wanderweg 22 5,0 2,0 115

Wanderweg 23 4,2 1,5 55

Wanderweg 24 5,9 2,0 75

Wanderweg 25 5,0 2,0 40

Wanderweg 26 1,0 0,5 0

Wanderweg 27 3,7 1,5 60

Wanderweg 28 4,0 1,5 50

Wanderweg 29 3,0 1,0 50

Wanderweg 30 7,0 2,5 110

Abbildung 19: Wanderwege in Gebhardshagen/Lichtenberg/(Wartjenstedt) (Karte)

Quelle: Stadt Salzgitter – Vermessungsamt

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19.05.2009 65

Hallendorf

Länge (km) Zeit (Std.) Höhenunterschied (m)

Wanderweg 31 5,7 2,0 0

Thiede

Länge (km) Zeit (Std.) Höhenunterschied (m)

Wanderweg 32 2,8 1,0 0

Wanderweg 33 3,2 1,25 0

Abbildung 20: Wanderwege in Salzgitter Hallendorf/Thiede (Karte)

Quelle: Stadt Salzgitter – Vermessungsamt

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19.05.2009 66

Lebenstedt

Länge (km) Zeit (Std.) Höhenunterschied (m)

Wanderweg 34 2,5 0,75 0

Wanderweg 35 6,0 2,0 0

Abbildung 21: Wanderwege in Salzgitter Lebenstedt (Karte)

Quelle: Stadt Salzgitter – Vermessungsamt

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19.05.2009 67

2.2.3.3 Informelle Sport- und Bewegungsräume

Zu den informellen Sport- und Bewegungsräumen zählen Spiel- und Bolzplät-ze, Park- und Grünanlagen sowie Spielflächen an Schulen (vgl. Tabelle 26 und 27).90 Tabelle 28 enthält eine Auflistung der an den Schulen vorhandenen Spielgeräte. Die jeweiligen Nutzungsintensitäten beziehen sich auf Angaben des SRB und der SZ-G.E.L. (Eigenbetrieb) aus dem Jahr 2005.91

Spiel- und Bolzplätze Größe in qm Nutzungs-intensität

Salzgitter Bad

Spielplatz Irenenstraße 3.832 mittel

Roxy-Spielplatz, Matin-Luther-Platz 2.414 stark

Spielplatz Leonorenstraße 308 mittel

Spielplatz Altstadtschule, Altstadtweg / Bohlweg 622 stark

Spielplatz Ernst-Reuter-Str. 2.219 mittel

Spielplatz ´Am Wäldchen´, Windmühlenbergstr. 1.463 mittel

Spielplatz Pommernring 4.150 mittel

Spielplatz Katzenwiesenring 2.170 stark

Bolzplatz hinter dem Salze, Lange Wanne 680 mittel

Spielplatz Augusta - Friedrichs - Str. 1.920 stark

Spielplatz Waldschule, Burgstr. 828 stark

Spielplatz Breslauer Straße 65 stark

Parkanlage Greifpark 81.726 gering

Salzgitter Barum

Kinderspielplatz, An der Zuckerfabrik 2.536 mittel

Kinderspielplatz Pfarranger 394 gering

Kinderspielplatz Westerkamp, Werkstraße 2.084 stark

Salzgitter Beddingen

Spielplatz Hohle Str. 457 gering

Salzgitter Beinum

Kinderspielplatz, Am Pfarrhaus 1.183 gering

Salzgitter Bleckenstedt

Kinderspielplatz, Schwerdtfegerstr. 1.684 mittel

Salzgitter Bruchmachtersen

Kinderspielplatz Söhlekamp 442

Kinderspielplatz Köppenweg 547

Spiel -und Bolzplatz Bruchmachtersen 4.386

90 Zu den Spielflächen an Schulen gibt es zwar Angaben zu Spielgeräten, aber keine Angaben über Flächen. 91 Die Nutzungsintensitäten wurden an Hand subjektiver Kriterien durch regelmäßige Besichti-gungen der Spielplatzkontrolleure ermittelt, die z. B. die Häufigkeit von Reparaturen, die Not-wendigkeit des Harkens der Sandflächen sowie Abnutzung und Verschleiß der Geräte regelmä-ßig ermitteln.

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19.05.2009 68

Spiel- und Bolzplätze Größe in qm Nutzungs-intensität

Salzgitter Calbecht

Spiel –und Bolzplatz, Obere Dorfstr. 1.202 mittel

Salzgitter Drütte

Spielplatz, Am Spielplatz 632 gering

Salzgitter Engelnstedt

Spielplatz, Hobarg 2.647 mittel

Salzgitter Engerode

Kinderspielplatz, An der hann. Treue 692 gering

Bolzplatz Engerode ( Erzwäsche ), K 23 1.875 mittel

Salzgitter Flachstöckheim

Gutspark Flachstöckheim einschl. Spielplatz, Schwi-cheldtweg

26.315 mittel

Kinderspielplatz Trittelhorn 820 gering

Salzgitter Gebhardshagen

Spielplatz Zwölfackerweg 1.255 mittel

Spielplatz Bürgerpark, Hardeweg 89 gering

Spielplatz am Förstergarten 759 mittel

Spielplatz Oderstr. 1.270 gering

Spielplatz Am Festplatz 1.607 stark

Spielplatz Im Teiche, Am Teichberg 659 stark

Spielplatz Kleines Feld 6.955 stark

Spielplatz Dotterbruch 2.487

GA Siebenhausen, Innerstädtische Grünflächen, Wald-ring

11.053 gering

Salzgitter Gitter

Spielplatz Bruescher Park, Am Speelhof 798 mittel

Salzgitter Groß Mahner

Spielplatz „Am Sattelhof“ 590

Salzgitter Hallendorf

Spielplatz Kämmerchenweg 1.377

Spielplatz, Am Immenhof 1.168 stark

Bolzplatz Am Anger 2.538 mittel

Spielplatz Westernstr. 3.870 mittel

Salzgitter Heerte

Spielplatz Hagedornweg 2.442 mittel

Salzgitter Hohenrode

Bolzplatz, Am Gutshof 2.249 gering

Spielplatz Schacht – Georg – Str. 415 gering

Salzgitter Immendorf

Kinderspielplatz, Immendorfer Str. 785 gering

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19.05.2009 69

Spiel- und Bolzplätze Größe in qm Nutzungs-intensität

Salzgitter Lebenstedt

Spielplatz Hüttenring Fredenberg 7.999

Spielplatz Hans Böckler Ring (Fredenberg) 2.599

Bolzplatz Theodor Heuss Str. (Fedenberg) 2.529

Spielplatz Martinweg (Fredenberg) 1.142

Spielplatz Rubensweg, Fredenberg 1.008

Kinderspielplatz Schwindweg 1.286

Spielplatz Entenspill 1.972 mittel

Spielplatz Krähenriede, Pappelweg 6.885 mittel

Spielplatz Pappelweg/Storchenkamp 3.813 stark

Bolzplatz Hirschgraben 3.285 gering

Spielplatz Haydnstr. 700 mittel

Rathausspielplatz, Albert-Schweizer-Str. 8.452 stark

EKZ Gesemannstr. 1.3.1 Gemeindestraßen 1.057 mittel

EKZ Kranichdamm 304 mittel

Spielplatz Sinterweg 1.575 gering

Spielplatz Stadtpark, Meisenweg 3.750 mittel

Spielplatz Sterntaler 1.571

Grünanlage Salzgittersee-Ost 250.865

Spielplatz Böcklingweg Fredenberg 759

Spiel- und Bolzplatz Spitzwegpassage 2.240

EKZ Schillerstr. 500 mittel

Spielplatz in den Blumentriften 64 stark

Spielplatz Falkenhorst 1.121 stark

Str.Gr. Altes Dorf, Schölkegraben 1.834 gering

Salzgittersee Westseite 484.519

Salzgitter Lesse

Grünanlage Dorfteich, Innerstädtische Grünflächen 4.581

Salzgitter Lichtenberg

Kinderspielplatz Zingel 1.319

Salzgitter Lobmachtersen

Kinderspielplatz, Alte Siedlung 1.022 gering

Salzgitter Ohlendorf

Spielplatz Kastanienplatz 387 mittel

Salzgitter Osterlinde

Kinderspielplatz Osterlinde 4.805

Salzgitter Reppner

Spiel –und Bolzplatz Reppner 7.401

Spielplatz Reppner / Lesser Str. 176

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19.05.2009 70

Spiel- und Bolzplätze Größe in qm Nutzungs-intensität

Salzgitter Ringelheim

Kinderspielplatz, Hirschberger Str. 1.213 mittel

Kinderspielplatz „Lerchenkamp“ 3.077 mittel

Salzgitter Salder

Kinderspielplatz Altfeld 771 mittel

Salzgitter Sauingen

Spielplatz (Quellenstr.) 995 gering

Bolzplatz (Quellenstr.) 340 gering

Salzgitter Thiede

Spiel –und Bolzplatz Festge´sches Gelände, Adalbert-Stifter-Str.

4.252 mittel

Spielplatz Danziger Str. 4.161 mittel

Spielplatz Hagenholz, Unter den Eichen 3.021 mittel

Spielplatz Matthias-Claudius-Str. 726 gering

Spielplatz Guldener Kamp 1.120 mittel

Spielplatz Holunderweg keine Angaben stark

Bolzplatz Lindenberg, Dr. Wilhelm-Höck-Ring 1.310 mittel

Salzgitter Üfingen

Kinderspielplatz „Zum dummen Bruch“ 560 mittel

Salzgitter Watenstedt

Kinderspielplatz Hüttenstr. 504 mittel

Tabelle 26: Nutzungsintensität Spiel- und Bolzplätze in Salzgitter

Quelle: SRB/70.1 (Städtischer Regiebetrieb), Stand: 2005

Schule / Ortsteil Straße Nutzungsintensität

Bad

HS Bad (alte Anton Raky) Friedenstr. 5 mittel

GS An der Wiesenstr Hasenspringweg 17 stark

GS Waldschule / Schule am Steinberg Burgstr. 45/47 stark

GS Am Ziesberg Hagenstr. 33/41 stark

Außenstelle Am Eikel (Gymn./HS SZ-Bad) Helenenstr 37 stark

HS SZ-Bad Erikastr. 10/12 stark

Gymnasium SZ-Bad Am Eikel 22 stark

Flachstöckheim

Schule am Gutspark ( GS/HS) Opperklappe 2 – 8 stark

Ringelheim

GS Ringelheim Silberkamp 2 stark

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19.05.2009 71

Schule / Ortsteil Straße Nutzungsintensität

Gebhardshagen

GS Am Sonnenberg Sonnenbergweg 23/25 stark

Realschule Gebhardshagen Bodenbacher Ring 2/8 stark

Hallendorf

GS Hallendorf Westernstr. 8 - 10 stark

Lebenstedt

Pestalozzischule Pestalozzistr. 8/16 stark

GHRS Am Amselstieg + Sporthalle / Sportplatz Pestalozzistr. 20/30 stark

Kranichdammschule (GS) Mammutring 2-8 stark

AussenstelleGoethestr. (Emil-Langen-RS, HS Klunkau) Goethestr. 35

Maria-Montessori-Schule Storchenkamp 12 stark

Schul- und Sportzetrum Fredenberg Hans-Böckler-Ring 8-20 stark

GS Fredenberg Goerdelerstr. 39 stark

GS Am See / GS St.Michael Ulmenried 4 - 8

GS Am Ostertal stark

Kranich-Gymnasium / Emil-Langen-Realschule An der Windmühle 25-27 stark

HS An der Klunkau stark

Lesse

GS Lesse Barbecker Weg 18 stark

Lichtenberg

Gerhard-Gesemann-GS SZ-Lichtenberg Upn Kampe 14 stark

Salder

Außenstelle GS Am Ostertal Museumstr. 21 stark

Thiede

HS Thiede Am Sportpark 5 stark

Realschule Thiede Am Panscheberg 56 stark

GS Steterburg mit Außenstelle HS/RS Thiede Breslauer Str. 58 stark

GS Thiede Dr. Heinrich-Jasper-Str. 16 stark

Watenstedt

GS Watenstedt Watenstedter Str. 58 stark

Tabelle 27: Nutzungsintensität von Spiel- und Sportflächen an Schulen in Salzgitter

Quelle: Eigenbetrieb SZ-G.E.L., Stand: 2005

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19.05.2009 72

Schule Basketballkörbe TT-Platten F-Tore/Torwand sonstige

HS Bad 2 2 2

GS An der Wiesenstr 5 5 2 + 1 Turm mit Rutsche Sandkasten Kombi-Homberg Dreierreck Balancieranlage

GS Waldschule / Schule am Steinberg

2 4 3 Klettergerüst Eisenrutsche Hüpfpilze Fa.Eibe Betonröhre

GS Am Ziesberg 2 2 4 Reck einfach,mehrfach Balancierbalken Kombi-Homberg Skateranlage Reifenanlage, Traktor Vogelschar, Rutsche Eisenrutsche, Dreierreck Balancieranlage

Außenstelle Am Eikel (Gymn./HS SZ-Bad)

2 3 2 Spiellandschaft Eisenschaukel Sechseckspielturm Barren, Balancierbalken Volleyballanlage

HS SZ-Bad 2 2 2 Volleyballanlage Turm-Walmberg

Gymnasium SZ-Bad 2 3 2

Schule am Gutspark (GS/HS)

2 2 Klettergerüst Balancierbalken 2 Hängebrücke

GS Am Sonnenberg 1 4 2 + 1 Kletteranlage 2 Reck Zweifach Balancieranlage OASIS , Sandkasten

Realschule Gebhardshagen

2 5 0 + 2 Volleyballanlage 2 Eisenklettergerüste Hüpfpilze

GS Hallendorf 1 Doppelschaukel Hüpfscheibe, Rampe

Schul- und Sportzetrum Fredenberg

3 5 2 + 1 Erlebniswelten Supert-Tampen-Swinger-Midi

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Schule Basketballkörbe TT-Platten F-Tore/Torwand sonstige

GS Fredenberg 1 6 3 Eisenklettergerüste Kletteranlage Reck Zweifach Eisenrutsche Wackelbalancierbalken Sandkasten Volleyballanlage

Pestalozzischule 4 1 Sechseckschaukel Huck Sky-Castle + Indo-Hängematte Reck einfach,mehrfach Balancierbalken 2 Vollyballanlagen 4 Eishockeytore Reifenanlage

GHRS Am Amselstieg und Sporthalle und Sportplatz

3 2 2 T-Waldenburg Reck einfach,mehrfach Maltafel , Kettenbrücke 4 Eishockeytore

GS Am Ostertal 1 1 2 3 Haus, Kletterkombi Hangelgerüst , Barren 2 Reck , 2 Holzwippe 2 Balancierbalken Rampe, Kettenbrücke Reifenanlage

Kranich-Gymnasium / Emil-Langen- Realschule

6 7 2 + 1 Reck einfach,mehrfach Balancieranlage

HS An der Klunkau 1 1 2

GS Am See / GS St.Michael

3 3 0 + 1 2 Kletteranlage 2 Balancierbalken Wackelsteg, Stufenreck 3 Turnbock

Kranichdammschule (GS)

2 2 2 Sechseckanlage Haus, Balancierstern Turm , 2 Bocksprünge Wippe-4-sitzig Reifenanlage

Außenstelle Goethestr. ( Emil- Langen-RS, HS Klunkau )

3 3 2 + 1 Galopp-Pferd Turbo , Himmelswagen Kombi Reck einfach,mehrfach 2 Eishockeytore

Maria-Montessori- Schule

1 6 0 + 1 Balancierbalken Bocksprünge Volleyballanlage

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Schule Basketballkörbe TT-Platten F-Tore/Torwand sonstige

GS Lesse Flugzeug , Kuckuck Dorfhaus, Reck, Sitzecke Eisenrutsche

Gerhard-Gesemann- GS SZ-Lichtenberg

1 Kletteranlage, Kletterge-rüst, Reck Zweifach Wackelsteg

GS Ringelheim 1 2 2 2 Eishockeytore Kombi-Homberg Dreierreck Balanierbalken

Außenstelle GS Am Ostertal

1 Eisenklettergerüste Reck einfach,mehrfach Balancierbalken Bocksprünge

HS Thiede 2 2 0 + 1 Volleyballanlage

Realschule Thiede 1 2

GS Steterburg mit Außenstelle HS/RS Thiede

2 2 2 + 2 Kletteranlage 2 Balancieranlage

GS Thiede 2 2 2 Schwingboje, Große Leiter, Kletternetz Haus, Hangrutsche Balancierbalken Bocksprünge, 2 Maltafel Volleyballanlage 2 Raumnetz

GS Watenstedt 1 2 1 Haus, Kettenbrücke Sechseckkletterkombi

Gesamt 59 78 44 + 12

Tabelle 28: Spielgeräte an Schulen in Salzgitter

Quelle: SRB, Stand 2005

2.3 Sportanbieter in Salzgitter

Wie im Kapitel Organisationsformen von Sport (vgl. Kapitel 1.3.2) formuliert, waren zur Zeit der ersten Sportstättenplanungen Sportvereine und Schulen die originären Anbieter. Seitdem hat sich der Markt der Sportanbieter deutlich wei-ter entwickelt und zeigt eine enorme Angebotsvielfalt. Nachfolgende Analyse berücksichtigt diesen Trend, indem zum einen die Sportaktivität in den Verei-nen von Salzgitter untersucht wird, zum anderen aber auch der Sport in Institu-tionen und gewerblichen Unternehmen dargestellt wird.

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2.3.1 Sportvereine in Salzgitter

2.3.1.1 Anzahl der Vereine und Mitgliederstruktur

Von den 114 Sportvereinen Salzgitters, die am 01.03.2006 im Landessport-bund Niedersachsen gemeldet und im KSB Salzgitter organisiert waren, sind 76 Einsparten- und 38 Mehrspartenvereine (vgl. Tabelle 29).

Mit dieser Spartenverteilung (Einspartenvereine: 66,7 Prozent, Mehrsparten-vereine: 33,3 Prozent) liegt Salzgitter sehr nah an den Durchschnittswerten aller Vereine im LSB Niedersachsen (Einspartenvereine: 66,2 Prozent, Mehr-spartenvereine: 33,8 Prozent).92 Dem KSB Salzgitter sind zusätzlich Vereine angegliedert, die dem Nachbarort Baddeckenstedt zugeordnet sind. Diese bleiben in der nachfolgenden Tabelle und den weiteren Analysen93 unberück-sichtigt.

Nr. Sportverein Nr. Sportverein

1 Alevitischer Kulturverein 58 Schützenbrüder Horrido

2 Anatolischer KSV Salzgitter 59 Schützenbund Lesse

3 BffL Salzgitter 60 Schützengemeinschaft Thiede

4 Billard-Sport-Club Salzgitter 61 Schützengesellschaft Lebenstedt

5 Boxclub Heros Salzgitter 62 Schützengesellschaft Gebhardshagen

6 BSV Bruchmachtersen 63 Schützengilde "Lützow" Salzgitter

7 BSV Salzgitter-Lebenstedt 64 Schützengilde Ringelheim

8 Budo-Sport-Club 65 Schützenverein Barum e.V.

9 City-Tor Bowling Salzgitter 66 Schützenverein Beddingen

10 Country Club Salzgitter 67 Schützenverein Sauingen

11 DLRG-Ortsgruppe Thiede 68 Schützenverein Üfingen

12 dPV Salzgitter 69 Schwarz-Weiß Engelnstedt

13 DUC Salzgitter 70 Segel-Club Salzgitter e. V.

14 EHC Salzgitter 05 Steeler 71 SENF Salzgitter

15 FC 45 Salzgitter 72 SG "Aero" Salzgitter

16 FC Fathi Salzgitter 73 Ski-Zunft Salzgitter e. V.

17 FC Germania Bleckenstedt 74 Spiel- und Turnverein e. V.

18 FC Sz-Flachstöckheim 75 Sport-und Freizeit-Studio

19 FC Viktoria Thiede 76 Sportverein Sportfreunde

20 Golf-Club Salzgitter e. V. 77 Squash Club Salzgitter

21 Gymnastikverein Reppner 78 Surf-Klub Salzgitter e. V.

22 Horrido Lichtenberg 79 SV Borussia Salzgitter

23 Ju-Jutsu Verein Salzgitter-Bad 80 SV Fortuna Lebenstedt

24 Kanu-Club Salzgitter e. V. 81 SV Glück Auf Gebhardshagen

25 Kegelsportverein Salzgitter 82 SV Rot-Weiß Steterburg

92 Vgl. LSB-Statistik Nds. 2006, 23. 93 Bei der Sportvereinsanalyse in Salzgitter erfolgte eine methodische Orientierung an der von Wetterich/Eckl in Dreieich (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 25-29).

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Nr. Sportverein Nr. Sportverein

27 Kneipp-Gemeinschaft Lichtenberg 84 SV Union Salzgitter

28 Kneipp-Verein Lebenstedt 85 SZ Schachverein 1942

29 KSV Siegfried Salzgitter 86 Tanzsportclub Blau-Silber

30 Kukkiwon Salzgitter e. V. 87 TanzSportZentrum SZ

31 LBG Salzgitter 88 Tauch-Gemeinschaft Beluga

32 Lebenstedt 04 e. V. 89 TC Blau-Weiß Salzgitter

33 Luftsportgemeinschaft Schäferstuhl 90 TC Schwarz-Weiß Steterburg

34 MTV Immendorf 91 Tennisclub Salzgitter-Bad

35 MTV Lichtenberg 92 TG Jugenddorf Salzgitter

36 MTV Salzgitter 93 Thieder TC Salzgitter

37 Post SV Blau-Gelb 94 TSV Beinum

38 Priv. Schützengesellschaft Salzgitter 95 TSV Fortuna Salzgitter

39 Randori Salzgitter 96 TSV Hallendorf

40 Reit-u.Fahrverein Mahner Berg 97 TSV Ohlendorf

41 Reitverein Salzgitter e. V. 98 TSV Thiede

42 Rock'n'Roll-cl. Alligator 99 TSV Üfingen

43 RSV Groß Mahner 100 TSV Watenstedt

44 Ruderclub am SZ-See 101 Turn- und Sportverein e.V.

45 SC Delphin Salzgitter 102 Turn- und Sportverein Salzgitter

46 SC Gitter 103 Turn- und Sportverein Lesse

47 SC Hellas Salzgitter 104 TV Gebhardshagen

48 SC Sportfreunde 105 TV Gut Heil Barum

49 Sch.Sp.Gem Flachstöckheim 106 Unterwasser-Rugby-Club

50 Schachfr. Bleckenstedt 107 Vahdet Salzgitter

51 Schachfreunde SZ 1986 108 Versehrten-SV Salzgitter

52 Schachklub Salzgitter-Bad 109 VfL Salzgitter-Salder

53 Schießklub Flora 110 Victoria Heerte

54 Schießsportgemienschaft LHB SZ 111 Volleyball-Club Gebhardshagen

55 Schießsportgemeinschaft Gitter 112 Wanderlust Beddingen

56 Schießsportgemeinschaft Lebenstedt 113 Wasserwanderer Salzgitter

57 Schießsportgemeinschaft Hallendorf 114 Wilhelm Tell Heerte

Tabelle 29: Sportvereine in Salzgitter 2005

Quelle: Mitgliederstatistik des KSB Salzgitter (01.03.2006)

Legt man die Bevölkerungsangaben der Stadt Salzgitter vom 31.12.2004 zu Grunde, sind bei 27.610 Sportvereinsmitgliedern 25,5 Prozent der Bevölkerung in Sportvereinen organisiert. Mit diesem Organisationsgrad in Sportvereinen liegt Salzgitter deutlich unter dem Durchschnittswert von 35,4 Prozent in Nie-dersachsen.94

94 Vgl. LSB-Statistik Nds. 2006 und Niedersächsisches Landesamt für Statistik 2005.

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Eine geschlechtsspezifische Betrachtung der Vereinsmitglieder in Salzgitter zeigt, dass die Mädchen und Frauen mit 40,6 Prozent bei einem Vergleich zum Bevölkerungsanteil, der bei 51,5 Prozent liegt, deutlich unterrepräsentiert sind. Zieht man zum Vergleich die Statistik des Landessportbundes Niedersachsen aus dem Jahr 2006 heran, liegt der Frauenanteil in den Vereinen von Salzgitter mit 2,43 Prozent leicht unter dem Anteil der gemeldeten weiblichen Mitglieder in den Vereinen von Niedersachsen (43,03 Prozent der Mitglieder sind weib-lich).95 Bezogen auf alle Sportvereine in Deutschland konnten Heine-mann/Schubert96 Anfang der 90er Jahre auf einen noch geringeren Mädchen- und Frauenanteil von 38,5 Prozent verweisen.97

Nach Rittner/Breuer stellt die Unterrepräsentativität von Frauen in Sportverei-nen in Deutschland keine Ausnahme im EU-Vergleich dar, da auch in den an-deren Mitgliedsstaaten Frauen im organisierten Sport unterrepräsentiert sind. Eine Ursachenanalyse erfordert eine differenzierte Betrachtungsweise: “Es kann nicht durchweg von frauenbenachteiligenden Strukturen im organisierten Sport gesprochen werden.“98 Zu berücksichtigen sind auch die ungleichen Le-benslagen von Männern und Frauen, die sich oft in einer Mehrfachbeanspru-chung und eingeschränkten Freizeit bei den Frauen äußert.99

Folgende altersspezifische Verteilungen können in Salzgitter aufgezeigt wer-den:

- 34,9 Prozent sind unter 18 Jahren,

- 23,7 Prozent sind zwischen 19 und 40 Jahre alt,

- 24,5 Prozent sind zwischen 41 und 60 Jahre alt,

- 16,9 Prozent beträgt der Anteil der über 60-Jährigen.

Die Analyse bestätigt die hohe Integrationskraft von Sportvereinen gegenüber Kindern und Jugendlichen. Bei einem Vergleich mit der LSB-Statistik Nieder-sachsen zeigen sich geringe Abweichungen der altersspezifischen Verteilun-gen (Mitglieder bis 18 Jahre: 34,3 Prozent, 19 bis 40 Jahre: 25,36 Prozent, 41 bis 60 Jahre: 24,86 Prozent und über 60 Jahre: 15,38 Prozent).100 Der mit 1,66 Prozent geringere Organisationsgrad der 19- bis 40-Jährigen in Salzgitter wird durch einen um 1,52 Prozentpunkte höheren der über 60-Jährigen ausgegli-chen. Hier bestätigt sich, die in zahlreichen Studien belegte wachsende Attrak-tivität der Sportvereinsmitgliedschaft für die älteren Mitglieder.101 Nach

95 Vgl. LSB-Statistik Nds. 2006, 19. 96 Vgl. Heinemann/Schubert 1994, 95. 97 Deutlich höhere Werte konnten in Studien von Wetterich/Eckl in Dreieich mit 44,0 Prozent (vgl. Wetterich/Eckl 2006 27) und Wetterich/Eckl in Wiesbaden mit 41 Prozent (vgl. Wetterich/Eckl 2005, 41) nachgewiesen werden. 98 Rittner/Breuer 2004, 70. 99 Vgl. Rittner/Breuer 2004, 70f. 100 Vgl. LSB-Statistik Nds. 2006, 19. 101 Vgl. Rittner/Breuer 2004, 68f.

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Denk/Pache stellen Sportvereine Mitte der 90er Jahre „den mit Abstand bedeu-tendsten organisatorischen Rahmen für Sport- und Bewegungsaktivitäten im Seniorenalter nach dem selbstorganisierten informellen Sport dar.“102 Aller-dings ist auch nicht zu verkennen, dass gerade kommerzielle Fitnesseinrich-tungen zunehmend diese Zielgruppe mit speziellen Angeboten ansprechen.

Für Salzgitter bleibt zu prüfen, ob die von Umbach formulierte Vermutung, dass sich die Herausforderungen des Berufslebens und der Familiengründungspha-se schwer mit der Vereinsmitgliedschaft verbinden lassen und damit Ursache für geringere Mitgliederzahlen der 27- bis 40-Jährigen sind, zutrifft.103

2.3.1.2 Vereinskategorien

Entsprechend der Mitgliederzahlen existieren folgende Vereinskategorien:104

- Kleinstverein (bis 100 Mitglieder) - Kleinverein (101 bis 300 Mitglieder) - Mittelverein (301 bis 1000 Mitglieder) - Großverein (über 1000 Mitglieder). Die Abbildung 22 zeigt, wie viele Vereine in Salzgitter der jeweiligen Vereinska-tegorie zuzuordnen sind. Mit 79,8 Prozent zählt die überwiegende Mehrheit der Sportvereine zur Kategorie der Kleinst- und Kleinvereine. 17,6 Prozent sind den Mittelvereinen zuzuordnen und lediglich 2,6 Prozent sind als Großvereine zu bezeichnen. Der für Salzgitter vorliegende hohe Anteil der Kleinst- und Kleinvereine ist auch in anderen Studien nachweisbar.105

Beim Abgleich mit der LSB-Statistik106 zeigt sich, dass dort eine andere Unterg-liederung vorgenommen wurde. Aufgelistet sind hier die Anzahl der Vereine bis 50, 51-100, 101–250, 251–500, 501–1000, 1001–2000, 2001–3000 Mitglieder sowie über 3000 Mitglieder. Eine exakte Trennung zwischen Klein- und Mittel-verein kann somit nicht vorgenommen werden. Mit 35,3 Prozent Kleinstverei-nen und 5,6 Prozent Großvereinen in Niedersachsen zeigen sich dennoch Un-terschiede zu Salzgitter (38,6 Prozent Kleinstvereine, 2,6 Prozent Großverei-ne). Die Tendenz zu eher kleineren Vereinen in Salzgitter lässt sich vermutlich mit der zergliederten Stadtstruktur begründen.

102 Denk/Pache 1997, 29. 103 Vgl. LSB-Statistik Nds. 2006, 18. 104 Die Einteilung entlang der Mitgliederzahlen ist einfach zu erfassen, vom Aussagegehalt je-doch sehr begrenzt. Wirtschaftliche Aktivität, Angebotsstruktur oder andere Aspekte sind daraus nicht unmittelbar zu erschließen (vgl. Wadsack 2008 i. E.). Für eine erweiterte Form siehe z. B. Breuer 2007. 105 Mit 73 Prozent kommen Wetterich/Eckl in Dreieich auf einen vergleichbar hohen Wert (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 27). 106 Vgl. LSB-Statistik 2006, 23.

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Abbildung 22: Zuordnung der Sportvereine von Salzgitter nach Vereinskategorien

Quelle: Mitgliederstatistik des KSB Salzgitter (01.03.2006)

Größter Verein ist mit 1.997 Mitgliedern der Turn- und Sportverein Salzgitter (19 Abteilungen), gefolgt vom SV Glück Auf Gebhardshagen mit 1.812 Mitglie-dern (13 Abteilungen) und dem MTV Salzgitter mit 1.704 Mitgliedern (9 Abtei-lungen). Zusammen verfügen die drei größten Vereine über 20,0 Prozent der Mitglieder. 41,5 Prozent der Mitglieder sind in den Mittelvereinen organisiert, 30,1 Prozent in Klein- und 8,4 Prozent in Kleinstvereinen.

Eine altersspezifische Analyse in den einzelnen Vereinskategorien zeigt fol-gende Verteilung für die Kinder und Jugendlichen:

- 28,29 Prozent, d. h. über ein Viertel der Mitglieder, die zwischen 0 und 18 Jahren sind, gehören einem der drei Großvereine an,

- 44,9 Prozent sind Mitglied in einem Mittelverein,

- 23,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen gehören einem Kleinverein an und lediglich

- 3,6 Prozent sind in einem Kleinstverein organisiert.

Obwohl 38,6 Prozent aller Vereine in Salzgitter den Kleinstvereinen zuzurech-nen sind, sind dort lediglich 3,6 Prozent der Kinder bis 18 Jahre organisiert. Diese Zahlen unterstützen die von Wetterich/Eckl formulierte Tendenz, „dass die Kinder- und Jugendarbeit, die in den Augen der Bevölkerung die wichtigste gesellschaftspolitische Leistung der Sportvereine darstellt […], vor allem von den etablierten größten Vereinen mit mehreren Abteilungen geleistet wird.“107

107 Wetterich/Eckl 2006, 28.

Kleinstverein (bis 100 Mitglieder)

38,6%

Kleinverein (101 bis 300 Mitglieder)

41,2%

Mittelverein (301 bis 1000 Mitglieder)

17,6%

Großverein (über 1000 Mitglieder)

2,6%

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2.3.1.3 Abteilungsstruktur

Die 114 Sportvereine von Salzgitter haben 262 Abteilungen mit 38 verschiede-nen Sportarten. Fußball ist mit 7.114 Mitgliedern die mitgliederstärkste Sport-art, gefolgt von Turnen mit 6.759 Mitgliedern und dem Schießsport mit 2.340 Mitgliedern.

Die Analyse der Mitgliederzahlen im LSB Niedersachsen zeigt ein leicht abwei-chendes Ranking. Mit 736.725 Mitgliedern ist hier Turnen die mitgliederstärkste Sportart, gefolgt von Fußball mit 646.052 Mitgliedern und dem Schießsport mit 269.985 Mitgliedern.108 Auf eine Besonderheit beim Turnen weisen Wetter-ich/Eckl hin: „Zu berücksichtigen ist, dass sich mehrere Sportarten unter dem Oberbegriff Turnen vereinen und damit die tatsächliche Anzahl an Mitgliedern in den einzelnen Sportarten nicht ermittelt werden kann.“109 So ist anhand die-ser Auflistung nicht zu erkennen, wie viele Vereinsmitglieder z. B. Gymnastik, Aerobic oder Geräteturnen in Salzgitter betreiben.

Weiterhin auffällig ist, dass über ein Drittel (30,8 Prozent) aller Mitglieder in einer der Spielsportart Fußball, Handball, Basketball oder Volleyball gemeldet ist.110 Bei einem Vergleich der Mitgliederzahlen in Salzgitter in den genannten Spielsportarten mit denen im LSB Niedersachsen zeigt sich jedoch auch hier ein annähernd ähnliches Bild: 28,9 Prozent der LSB-Mitglied gehören einer der o. g. Spielsportarten an.111

Die detaillierte Aufschlüsselung der Sportarten und dazugehörigen Mitglieder ist der Bestandserhebung in Tabelle 30 zu entnehmen.

108 Vgl. LSB-Statistik Nds. 2006, 20. 109 Wetterich/Eckl 2006, 28. 110 In Dreieich sind 25,1 Prozent der Mitglieder in den genannten Spielsportarten gemeldet. Auffällig hier ist mit 15,6 Prozent ein deutlich geringerer Anteil der Spielsportart Fußball (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 29). 111 Vgl. LSB-Statistik Nds. 2006, 20.

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Nr. Abteilung Mitglieder Anteil in % Nr. Abteilung Mitglieder Anteil in

%

1 Fußball 7.114 24,7 20 Karate 259 0,9

2 Turnen 6.759 23,5 21 Judo 247 0,9

3 Schießsport 2.340 8,1 22 Rettungsschwimmen 243 0,8

4 Tennis 1.997 6,9 23 Basketball 206 0,7

5 Schwimmen 1.212 4,2 24 Eissport 192 0,7

6 Handball 1.033 3,6 25 Ju Jutsu 156 0,5

7 Tischtennis 835 2,9 26 American Football 131 0,5

8 Leichtathletik 728 2,5 27 Kanu 128 0,4

9 Tanzsport 664 2,3 28 Schach 128 0,4

10 Behindertensport 622 2,2 29 Boxen 95 0,3

11 Kegeln 530 1,8 30 Bahnengolf 69 0,2

12 Volleyball 516 1,8 31 Taekwon-Do 60 0,2

13 Golf 420 1,5 32 Squash 53 0,2

14 Tauchsport 402 1,4 33 Petanque 46 0,2

15 Badminton 380 1,3 34 Radsport 41 0,1

16 Ringen 276 1,0 35 Ski 37 0,1

17 Segeln 274 1,0 36 Gewichtheben 30 0,1

18 Luftsport 265 0,9 37 Billard 21 0,1

19 Pferdesport 263 0,9 38 Fechten 6 0,0

Tabelle 30: Meldungen der Fachverbände

Stand: 01.03.2006

2.3.2 Weitere Sportanbieter

2.3.2.1 Kommerzielle Sportanbieter

Recherchetätigkeiten im Internet ergaben, dass sich die Anzahl der kommer-ziellen Sportanbieter in Salzgitter nicht exakt bestimmen lässt. Diese Proble-matik bestätigte auch die im Januar 2006 durchgeführte schriftliche Befragung, bei der 36 verschiedene dem kommerziellen Bereich zugeordnete Sportanbie-ter (Eisportanlagen [1], Schwimmbäder [4], Fitnesscenter [9], Tennisanlagen [3] Kegelbahnen [4], Bowlingbahn [1], Reitställe [2], Golfplatz [1], Stadion [1], Sportschulen [4], Tanzschulen [5] und Ballettunterricht [1]) angeschrieben wur-den.

Drei Fragebögen kamen mit dem Vermerk zurück, dass sie nicht zustellbar seien. Hierbei handelte es sich um ein Fitnessstudio und zwei Kegelbahnen. Lediglich elf kommerzielle Sportanbieter aus fünf Stadtteilen nahmen an der Befragung teil:

- Bad (2)

- Gebhardshagen (2)

- Groß Mahner (1)

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- Thiede (1)

- Lebenstedt (5).

Die Tabellen 31 und 32 zeigen die Schwerpunkte der Angebote und die Anzahl der Dienstleistungen.

Angebote Anzahl der Anbieter

Asiatischer Kampfsport 2

Fitness 3

Kegeln 1

Reiten 1

Schwimmen 3

Segeln/Surfen/Tauchen 0

Eislaufen 1

Sport und Gesundheit 3

Tanz 2

Tennis/Squash 2

Yoga 1

Golf 1

Sonstiges 2

Tabelle 31: Sportangebote und Anzahl der kommerziellen Sportanbieter

N = 11; Mehrfachnennungen möglich

Dienstleistungen Anzahl der Anbieter

Bereitstellung von Sportstätten 10

Bereitstellung von Sportgeräten 7

Erlernen einer Sportart/sportliche Anleitung 8

Training 7

Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter 5

Qualifikation und Ausbildung auch externer Trainer 0

Beratungstätigkeit 4

Sonstige 0

Tabelle 32: Dienstleistungen der kommerziellen Sportanbieter

N = 11; Mehrfachnennungen möglich

Tabelle 33 verdeutlicht, ob es sich bei den Angeboten um Einzel-, Kurs oder andere Angebotsformen handelt.

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Art der Angebote Anzahl der Anbieter

Einzelangebot 8

Kurse 9

Zielgruppenspezifische Angebote 6

Sauna 3

gesellige Veranstaltungen 6

Zusatzangebote (auch außersportlich) z. B. Kinderbetreuung 2

Sonstige: offenes Angebot 1

Tabelle 33: Art der Angebote der kommerziellen Sportanbieter

N = 11; Mehrfachnennungen möglich

Der kommerzielle Sportanbieter mit der ältesten Tradition ist seit 1901 aktiv, das jüngste Angebot kam im Jahr 2004 hinzu. Aus datenschutzrechtlichen oder anderen Gründen machten lediglich acht Anbieter Angaben zur Mitarbeiter-struktur im Unternehmen: 57 Mitarbeiter sind angestellt, 61 im Rahmen von Minijobs tätig, sechs Personen arbeiten freiberuflich und sechs bis sieben als Aushilfen. Kooperationen mit anderen Instituten oder Einrichtungen gehen der-zeit vier Anbieter ein. Über Programmhefte, in denen die einzelnen Dienstleis-tungen ersichtlich sind, verfügen sechs Anbieter. Die Angaben zur Mitglieder-struktur (Gesamtmitglieder 6.207) beziehen sich auf Angaben von fünf Anbie-tern und können der Tabelle 34 entnommen werden.

Alter in Jahren Gesamt in %

0 - 6 Jahre 3,0 6 – 14 Jahre 12,1 15 – 18 Jahre 5,0 19 – 26 Jahre 8,8 27 – 40 Jahre 15,0 41 – 60 Jahre 18,2 über 60 Jahre 12,1 ohne Altersangaben 25,8

Tabelle 34: Mitgliederstruktur der kommerziellen Sportanbieter

N = 6

Eine geschlechtsspezifische Betrachtung zeigt keine signifikanten Unterschie-de, 48,4 Prozent der Mitglieder in kommerziellen Sporteinrichtungen sind weib-lich, 51,6 Prozent sind männlich (vgl. Tabelle 35). Damit wird diese Organisati-onsform von fast ebensoviel Frauen wie Männern genutzt. Vergleicht man die-se Ergebnisse mit dem Organisationsgrad der Frauen in Vereinen (40,6% sind weiblich) werden deutliche Unterschiede in der Akzeptanz sichtbar. Die Mög-

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lichkeit zum zeitlich ungebundenen Sporttreiben in kommerziellen Einrichtun-gen mag eine Erklärung sein.

Alter in Jahren weiblich männlich

0 - 6 Jahre 50,5 49,5

6 – 14 Jahre 46,4 53,6

15 – 18 Jahre 42,1 57,9

19 – 26 Jahre 43,3 56,7

27 – 40 Jahre 47,5 52,5

41 – 60 Jahre 45,8 54,2

über 60 Jahre 36,9 63,1

ohne Altersangaben 60,0 40,0

Gesamt 48,4 51,6

Tabelle 35: Geschlechtsspezifische Betrachtung der Mitgliederstruktur in kommerziellen Sport-einrichtungen

N = 6

Die Frage wie viele Personen in den letzten Jahren ein- bzw. ausgetreten sind, beantworteten vier Anbieter. Tabelle 36 zeigt die Entwicklung der letzten fünf Jahre mit deutlich mehr Ein- als Austritten.

Jahr

Eintritte N

Austritt N

2000 840 789

2001 827 795

2002 805 685

2003 814 681

2004 739 651

Tabelle 36: Ein- und Austritte in den kommerziellen Sporteinrichtungen von 2000 bis 2004

N = 4

Die Frage nach der Häufigkeit der Nutzung der verschiedenen Angebote be-antworteten sechs Unternehmen mit einem Durchschnittswert von 2,4 x pro Woche. Vier Einrichtungen planen in der nächsten Zeit neue Angebote für „Ju-gendliche“, „junge Erwachsene“, „Senioren“, „Schulen/Kindergärten/ Einzelbe-sucher“ und „alle Interessierten“.

Neun Unternehmen machten Angaben zur Frage: „Welche der folgenden Auf-gaben sehen Sie für ihr Unternehmen für die Zukunft als wichtig an?“ (vgl. Ta-belle 37).

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Aufgaben in der Zukunft trifft voll

und ganz zu

trifft zu

teils teils

trifft eher nicht zu

trifft gar

nicht zu

Sportangebot allgemein ausweiten 2 1 2 4

mehr zielgruppenspezifische Angebote 3 2 2 1 1

mehr außersportliche Angebote 2 1 3 2 1

Mitgliederstand/Besucherstand halten bzw. erhöhen 7 1 1

Fluktuation verringern 4 3 1

Attraktivität der Angebote erhöhen 4 2 2 1

Zusammenarbeit der Mitarbeiter verbes-sern 2 3 2 1

Umweltauflagen erfüllen (z. B. Energie) 3 1 3 1

Beiträge/Entgelte senken bzw. halten 3 1 2 1 2

Öffnungszeiten ändern 1 3 5

(neue) Kooperationen eingehen 3 1 2 2

Tabelle 37: Aufgaben in der Zukunft

N = 9

2.3.2.2 Öffentliche und gemeinnützige Träger

2.3.2.2.1 Kirche

Um die Sport- und Bewegungsangebote weiterer Sportanbieter mit öffentlicher oder gemeinnütziger Trägerschaft zu analysieren, wurden im September 2005 Fragebögen an die verschiedenen Kirchen von Salzgitter verschickt. Elf kirchli-che Organisationen antworteten; vier fördern regelmäßig Sport und Bewe-gungsaktivitäten, eine unregelmäßig. Auf die Frage nach der Einordnung der Aktivitäten sind Angebote von drei Kirchenorganisationen eher der bewe-gungsaktiven Erholung zuzuordnen, zwei bezeichnen die Aktivitäten als Sport treiben. Folgende Sport- und Bewegungsaktivitäten werden angeboten: Tanz-sport, Aerobic, Wandern und Radfahren.

Der Umfang reicht von 2x wöchentlich bis 2x jährlich. Ca. 133 Kirchenmitglie-der nutzen die verschiedenen Angebote, 64,1 Prozent davon sind weiblich, 35,9 Prozent männlich. Damit zeigt sich eine deutliche Überrepräsentativität der Frauen. Eine Kirchenorganisation kooperiert derzeit mit anderen Tanz-gruppen von Altentagesstätten bzw. katholischen Familienbildungsstätten.

Folgende Sportstätten- bzw. Sportgelegenheiten werden genutzt: Sporthalle, Fußball- und Tennisplatz, Pfarr- bzw. Gemeindesaal, Salzgittersee und Umge-bung des Salzgittersees.

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2.3.2.2.2 Feuerwehr

Des Weiteren wurden im September 2005 Fragebögen an die verschiedenen Ortsfeuerwehren von Salzgitter verschickt. Von den sechs Feuerwehren, die antworteten, bieten drei unregelmäßig und eine regelmäßig Sport- und Bewe-gungsaktivitäten an. Auf die Frage nach der Einordnung der Aktivitäten sind zwei der bewegungsaktiven Erholung zuzuordnen, zwei Feuerwehren bezeich-nen die Aktivitäten als Sport treiben. Folgende Sport- und Bewegungsaktivitä-ten werden angeboten: Radfahren, Schwimmen, Fitnesstraining, Joggen, Fuß-ball, Volleyball, Wandern, Hockey, Tischtennis und Dienstsport. Der Umfang reicht auch hier von 2x wöchentlich bis 2x jährlich. Zwei der Feuerwehren machten Angaben über die Anzahl und das Geschlecht der Teilnehmer: von den 34 Nutzerinnen und Nutzern sind 5,9 Prozent weiblich und 94,1 Prozent männlich. Diese deutliche Überrepräsentativität der Männer zeigt sich bei kei-nem anderen Anbieter so deutlich. Eine Feuerwehr kooperiert derzeit mit ande-ren Sportanbietern. Folgende Sportstätten- bzw. Sportgelegenheiten werden genutzt: Sporthallen und Sportplätze, Schwimmbäder, Anlage der Feuerwache sowie der Wald und Feldwege

2.3.2.2.3 Kindergärten

Im Dezember 2005 wurden 43 Fragebögen an die verschiedenen Kindergärten und Kindertagesstätten in Salzgitter verschickt und ein Rücklauf von 20 Frage-bögen erzielt. Alle Einrichtungen bieten verschiedenste Sport und Bewegungs-aktivitäten an, z. B. Waldspaziergänge, Turntage, psychomotorische Angebote, Turnen, Bewegungsbaustelle in der Turnhalle, Tanzen und Schwimmen sowie Schlittschuhlaufen, Fußball, Bewegungs- und Kreisspiele.

Durchschnittlich dauern die angeleiteten Aktivitäten 56,6 Minuten und werden häufig in einem separaten Bewegungsraum angeboten. Steht dieser nicht zur Verfügung, finden die Angebote im Flur- oder Außenspielbereich statt. Zwei Kindergärten können darüber hinaus ihre Angebote in Sport- bzw. Turnhallen durchführen. I. d. R. können alle Angebote von Mädchen und Jungen genutzt werden. Vier Kindergärten kooperieren mit anderen Sportanbietern.

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3 Sporttreiben in Salzgitter – die Sportverhaltensstudie 3.1 Verfahren der Sportverhaltensstudie und Qualität der Stichprobe

3.1.1 Organisation der Sportverhaltensstudie

Die Modalitäten der repräsentativen Einwohnerbefragung legte die Projekt-gruppe in Zusammenarbeit mit der SFS GmbH im Oktober 2005 fest. Neben der Erarbeitung eines Zeit- und Arbeitsplanes (vgl. Tabelle 38) wurde die Art und Größe der Stichprobe sowie die technische Durchführung der Befragung erörtert. Geplant wurde eine repräsentative Bevölkerungsbefragung der Bürge-rinnen und Bürger Salzgitters im Januar 2006 sowie sich anschließende regio-nale Workshops in den 31 Ortsteilen, die die gewonnen Daten sichern und strukturelle bzw. organisatorische Besonderheiten aufzeigen sollten.

Datum Aktivitäten

01.07.2005 Kooperationsvertrag zwischen der Fachhochschule Braun-schweig/Wolfenbüttel und der Sport und Freizeit Salzgitter GmbH wird unterzeichnet

31.12.2005 Pressekonferenz und Presseartikel zur Ankündigung der Bevölkerungs-befragung und den Workshops in den 31 Ortsteilen

19.-23.12.2005 Druck und Erstellung der versandfertigen Fragebögen

02.-06.01.2006 Versand der Fragebögen (Bevölkerungsbefragung)

15.01.2006 Presseartikel zur Ankündigung der Workshops

16.01. – 03.02.2006 Durchführung der Workshops

22.02.2006 Presseartikel zur Ehrung der Preisträger

22.08.2006 Vortrag zu den Ergebnissen des Projektes vor der SFS GmbH, Rats- und Vereinsmitgliedern sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Salzgitter

Tabelle 38: Verlauf der Bevölkerungsbefragung

Auf Basis der amtlichen Einwohnerstatistik der Stadt Salzgitter (Stichtag: 31.12.2004) wurde für die Bevölkerungsbefragung eine Zufallsstichprobe von 5000 Personen gezogen, die folgende Voraussetzungen erfüllten:

- die Adressen mussten mit einer Datenfreigabe versehen sein - geboren zwischen 01.01.1925 und 31.12.1990 - nur Hauptwohnsitz. Adressaten der Bevölkerungsbefragung waren somit die deutsche und auslän-dische Wohnbevölkerung von Salzgitter im Alter zwischen 15 und 80 Jahren. Mit dieser Altersauswahl bewegen wir uns in dem Rahmen der typischerweise bei entsprechenden Befragungen einbezogenen Gruppen.112 Durch diese Al-

112 Bei Pitsch/Emrich musste bei der Befragung im Saarland (Bevölkerungszahl der sieben teil-nehmenden Kommunen: 145.264) die zufällig ausgewählte Befragungsperson das 15. Lebens-jahr vollendet haben (vgl. Pitsch/Emerich 2004, 13). Wetterich/Eckl befragten in Dreieich (Bevö-kerungszahl: 43.380) Personen, die zwischen 15 und 75 Jahre alt waren (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 37), bei Hübner/Wulf durfte die Befragungsperson in Ahrensburg (Bevölkerungszahl: 30.600) zwischen 10 und 75 Jahre alt sein (vgl. Hübner/Wulf 2005, 18). Aufgrund der umfangrei-chen Erfahrungen der Autoren und der Aktualität der zitierten Sportentwicklungsplanungen er-

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terseinschränkung reduziert sich die Grundgesamtheit auf 88.189 Einwohner in Salzgitter (vgl. Tabelle 39).

Ortschaft Ortsteil 15-80-jährige

männlich 15-80-jährige

weiblich 15-80-jährige

gesamt

Nord

Lebenstedt 17.168 18.284 35.452

Salder 676 680 1.356

Bruchmachtersen 331 354 685

Engelnstedt 342 368 710

Nordost

Thiede 4.217 4.307 8.524

Beddingen 198 185 383

Üfingen 378 373 751

Sauingen 207 201 408

Nordwest

Lichtenberg 1.333 1.367 2.700

Osterlinde 178 174 352

Reppner 223 198 421

Lesse 476 527 1.003

Ost

Hallendorf 782 670 1.452

Bleckenstedt 286 282 568

Drütte 177 186 363

Immendorf 185 176 361

Watenstedt 258 190 448

Süd

Bad 8.787 9.217 18.004

Gitter 338 308 646

Groß Mahner 274 261 535

Ringelheim 798 763 1.561

Hohenrode 82 74 156

Südost

Flachstöckheim 456 464 920

Barum 381 338 719

Beinum 222 260 482

Lobmachtersen 340 342 682

Ohlendorf 245 225 470

West

Gebhardshagen 3.195 3.373 6.568

Calbecht 130 114 244

Engerode 120 105 225

Heerte 588 452 1.040

Gesamt Salzgitter 43.371 44.818 88.189

Tabelle 39: Bevölkerung in den 31 Ortsteilen von Salzgitter zwischen 15 und 80 Jahren nach Geschlecht und Gesamt

Quelle: Stadt Salzgitter (Stand: 31.12.2004)

folgte das weitere methodische Vorgehen z. T. in Anlehnung an diese drei Studien. Auch werden nachfolgend Einzelergebnisse aus Salzgitter häufig mit Daten aus diesen drei Sportverhaltens-studien verglichen.

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Nachdem die Lokalpresse im Dezember 2005 und somit bereits vier Wochen vor der eigentlichen Befragung über die anstehende Sportverhaltensstudie so-wie die Workshops in den einzelnen Ortsteilen informiert hatte, folgten weitere Artikel im Januar 2006.

Die 5000 Fragebögen mit beiliegendem Rückumschlag und dem Vermerk „Por-to bezahlt der Empfänger“ wurden in der ersten Januarwoche 2006 versand.

Im Anschreiben wurde der 23.01.2006 als letzter Rückgabetermin bekannt ge-geben. Um einen hohen Rücklauf zu gewährleisten, stellte die SFS GmbH at-traktive Preise (z. B. ein Wochenende im Harz für zwei Personen oder Gut-scheine für Restaurants in Salzgitter) bereit. Wer an der Verlosung von Ein-trittskarten für „Circus on Ice“ teilnehmen wollte, musste bereits bis zum 10.01.2006 geantwortet haben. Ohne Nachfassaktion gingen bis Ende Januar 812 Fragebögen bei der SFS GmbH ein.

Auf Grund der für die einzelnen Ortsteile geplanten Workshops wurde auf eine Nachfassaktion verzichtet.

Bei der Erstellung Fragebogens war es der Projektgruppe wichtig, möglichst viele Aspekte, die das Sport- und Bewegungsverhalten der Bürgerinnen und Bürger Salzgitters abbilden, zu erfassen. Dies erfordert einen umfangreichen Fragebogen, stellt aber auch sicher, dass den Entscheidern in der Salzgittera-ner Sportszene vielschichtige Anhaltspunkte für die weitere Sportentwicklung an die Hand gegeben werden können. Mit dem Umfang des Fragebogens wur-de bewusst in Kauf genommen, dass die Rücklaufquote nicht die Werte ande-rer Befragungen im Rahmen von Sportentwicklungsplanungen erreicht, die deutlich weniger Aspekte berücksichtigen.

Bei der Konzeption des Fragebogens (siehe Anhang 1) erfolgte, gemäß dem Auftrag durch die SFS GmbH, eine erste Orientierung am Musterfragebogen des BISp-Leitfadens.113 So galt es zu erfassen: welche Haupt- und Neben-sportarten gewählt werden, Gründe für Nichtaktivität sowie Dauer, Umfang und Intensität der Sportausübung, Organisationsform des Sporttreibens, Nutzung von Sportstätten und/oder Sportgelegenheiten, Erreichbarkeit der Sportanla-gen, Nutzung von Verkehrsmitteln, Zeitaufwand/Strecke, um zur Sportanlage zu gelangen und Fragen zur Lebenssituation. Da aus Sicht der Projektgruppe ergänzende Fragen nötig waren, wurden diese in Anlehnung an Hübner/Wulf114 eingefügt. Beispielhaft sei an dieser Stelle auf die Einordnung der sportlichen Aktivität in „Bewegungsaktive Erholung“ und „Sport treiben“115 verwiesen, die in dieser Form nicht durch den BISp-Fragebogen hätte ermittelt werden können, die Frage nach den tatsächlichen Nutzungszeiten der Sportstätten und –ge-legenheiten,116 die Bewertung der Sportanlagen117 und das Interesse an neuen

113 Vgl. BISp 2000, 53ff. 114 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 105ff. 115 Vgl. Frage 2.1 und 3.1 Hübner/Wulf 2005, 105f. 116 Vgl. Frage 4.1 Hübner/Wulf 2005, 107.

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Sportarten.118 Darüber hinaus wurde die Frage von Hübner/Wulf zur Sportbio-grafie119 erweitert, indem nicht nur Sport- und Bewegungsaktivitäten, die in den letzten drei Jahren begonnen und/oder aufgegeben wurden, zu benennen war-en. Weiterhin ergänzend wurden folgende Schwerpunkte abgefragt: Ortsteilzu-gehörigkeit, Motive bzw. fehlende Voraussetzungen für Sport- und Bewe-gungsaktivitäten, Qualität der Sportangebote, Ort der Sportausübung, Organi-sationsformen möglicher neuer Aktivitäten, das Zuschauerverhalten bei Sport-veranstaltungen, Bedeutung und Bewertung der verschiedenen Sport-Informationsmedien, Bewertung der Sportangebote speziell für Kinder, Bewer-tung der Sport- und Bewegungsfreundlichkeit Salzgitters.

Um weiteres verwertbares Datenmaterial in die Studie einfließen lassen zu können und spezifische Besonderheiten der Sportinfrastruktur in den jeweiligen Ortsteilen zu erfahren, wurden Workshops im Zeitraum zwischen dem 16.01.2006 und 03.02.2006 durchgeführt. Aus organisatorischen und demog-raphischen Gründen (Ortsteile mit sehr geringer Einwohnerzahl und unmittel-barer Nähe) wurden Ortsteile zusammengefasst, so dass 27 Workshops statt-fanden. Die Projektgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Ronald Wadsack wurde durch drei Studierende des Studienganges Sportmanagement in dieser Pro-jektphase für die Moderation der Workshops unterstützt.

Die Workshops in den Ortsteilen waren so strukturiert, dass einer kurzen Ein-führung durch den Moderator aus dem Projektteam die Bearbeitung einer offe-nen Frageliste folgte. Die Themen waren:

- traditionelle regionale Sportarten,

- Interesse an neuen Sport- und Bewegungsaktivitäten,

- ortspezifische und bedürfnisorientierte Feinanalyse der Sportstätten (Fami-lienfreundlichkeit/Multifunktionalität).

117 Vgl. Frage 3.7 Hübner/Wulf 2005, 107. 118 Vgl. Frage 5.2 Hübner/Wulf 2005, 108. 119 Vgl. Frage 5.1 Hübner/Wulf 2005, 108.

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3.1.2 Stichprobe, Stichprobenauswahlverfahren und Berechnung des minimal erforderlichen Stichprobenumfangs

Die Festlegung einer Stichprobe kann grundsätzlich nach zwei unterschiedli-chen Prinzipien erfolgen: nach dem Zufallsprinzip und durch bewusste Aus-wahlmethoden. Dem zufallsgesteuerten Verfahren kommt eine besondere Be-deutung zu, da eine Abschätzung des abweichenden „Fehlers“ der Stichprobe gegenüber der Grundgesamtheit möglich ist, sofern die Wahrscheinlichkeit bekannt ist, in die Stichprobe zu gelangen. Bei bewussten Auswahlverfahren kann eine solche Fehlerabschätzung nicht vorgenommen werden. Aus diesem Grund erfolgte die Festlegung der Stichprobe nach dem Zufallsprinzip.120

Um eine Zufallsstichprobe ermitteln zu können, muss die Grundgesamtheit endlich und lückenlos bekannt sein. Die laut Einwohnermeldeamt vorliegende Grundgesamtheit (die in Salzgitter mit Hauptwohnsitz gemeldeten Bürgerinnen und Bürger, die nach dem 01.01.1925 geboren sind und das 14. Lebensjahr vollendet haben) betrug am 31.12.2004 88.189 Einwohner.

Bei einem gewünschten Ergebnis mit einer Sicherheitswahrscheinlichkeit von 95 Prozent, das um nicht mehr als 5 Prozentpunkte (tolerierter Fehler E = 0,05 = 5%) vom tatsächlichen Ergebniswert abweichen soll, ergibt sich laut folgen-der Formel ein Stichprobenumfang von 382 Befragungen.

n = minimal erforderlicher Stichprobenumfang für endliche Grundgesamtheiten des Stichprobenumfangs

5.000 Datensätze wurden durch das Bürgercenter Salzgitter mittels Zufallsge-nerator ermittelt. Dieser Stichprobenumfang lässt gesicherte Ergebnisse mit einer Sicherheitswahrscheinlichkeit von 95 Prozent zu.

3.1.3 Repräsentativität der Stichprobe nach Ortsteilzugehörigkeit

Bezogen auf die 5.000 versandten Fragebögen ergibt sich bei 812 Antworten eine Rücklaufquote von 16,2 Prozent (vgl. Tabelle 40). Auf Grund der Gestal-tung des Fragebogens (vgl. 3.1.1) ist ein Vergleich mit Rücklaufquoten bei an-deren Sportverhaltensstudien nur bei Analyse des entsprechenden Befra-gungsinstrumentes sinnvoll.121

120 Vgl. Schnell/Hill/Esser 2005, 271. 121 Die Analyse von Rücklaufquoten (ohne Analyse des Befragungsinstrumentes) in Sportverhal-tensstudien von Wetterich/Eckl zeigt in Fellbach mit 47,8% den höchsten Wert. Weitere Beispiele für Rücklaufquoten vgl. Wetterich/Schrader/Eckl 2006, 36. Hübner/Wulf (2005, 18) erzielten in

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Ortsteil Zahl der verschickten Fragebögen Rücklauf Rücklaufquote in %

Lobmachtersen 37 14 37,8

Bruchmachtersen 26 9 34,6

Osterlinde 22 7 31,8

Calbecht 21 6 28,6

Bleckenstedt 39 11 28,2

Barum 42 11 26,2

Salder 74 19 25,7

Üfingen 49 12 24,5

Beinum 22 5 22,7

Groß Mahner 36 8 22,2

Hohenrode 14 3 21,4

Immendorf 19 4 21,1

Reppner 29 6 20,7

Lesse 54 11 20,4

Sauingen 25 5 20,0

Lichtenberg 152 30 19,7

Engelnstedt 42 8 19,1

Gebhardshagen 373 70 18,8

Gitter 34 6 17,7

Flachstöckheim 46 8 17,4

Ohlendorf 24 4 16,7

Engerode 12 2 16,7

Bad 1007 163 16,2

Ringelheim 91 14 15,4

Beddingen 20 3 15,0

Thiede 462 66 14,3

Lebenstedt 2056 280 13,6

Drütte 18 2 11,1

Hallendorf 82 9 11,0

Heerte 47 3 6,4

Watenstedt 25 1 4,0

Ohne Angaben 12

Gesamt 5000 812 16,2

Tabelle 40: Rücklaufquoten nach Ortsteilen

Im Ortsteil Lobmachtersen wurde mit 37,8 Prozent die höchste Rücklaufquote erzielt, mit 4,0 Prozent weist der Ortsteil Watenstedt den geringsten Rücklauf auf (vgl. Tabelle 40). Zu vermuten ist, dass sich diese geringe Quote mit dem hohen Anteil an ausländischer Wohnbevölkerung begründen lässt, deren Ab-

Ahrensburg sogar 53,0 Prozent. Die Rücklaufquote bei Pitsch/Emrich (2004, 14) lag im Saarland bei 17%.

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lehnungsquoten bei der gesamtstädtischen Betrachtung deutlich höher sind als die der deutschen Wohnbevölkerung (vgl. 3.1.4).

Im Zuge der Workshops wurden an Personen, die noch nicht an der Befragung teilgenommen hatten, ebenfalls Fragebögen ausgegeben, wodurch 78 weitere Fragebögen für die Auswertung gewonnen werden konnten.

3.1.4 Repräsentativität der Stichprobe hinsichtlich grundlegender sozio-demographischer Merkmale

Anhand vorliegender soziodemographischer Merkmale kann die Güte der reali-sierten Stichprobe überprüft werden, indem man sie mit der Gesamtpopulation der Stadt Salzgitter vergleicht. Ziel der Befragung war es, durch eine Teilerhe-bung repräsentative Aussagen zum Sport- und Bewegungsverhalten der Salz-gitteraner Bevölkerung machen zu können. Dies wiederum erfordert eine rep-räsentative Stichprobe, bei der keine Gruppe (z. B. Geschlechter- oder Alters-gruppe) überdurchschnittlich gegenüber der Wohnbevölkerung von Salzgitter vertreten ist.

Parameter zur Überprüfung der Repräsentativität der Stichprobe bilden die Variablen Geschlecht, Alter, Ortschafts- und Ortsteilzugehörigkeit sowie die Staatszugehörigkeit.

Tabelle 41 zeigt, dass bezüglich des Geschlechts eine gute Übereinstimmung zwischen der Netto-Stichprobe und der tatsächlichen Verteilung der Bevölke-rung von Salzgitter zu verzeichnen ist. Die geringfügigen Abweichungen von 0,1 Prozent122 (die Männer sind in der Stichprobe leicht unter- die Frauen leicht überrepräsentiert) haben keine Auswirkungen auf die nachfolgenden Betrach-tungen.

Geschlecht Ist-Bevölkerung Salzgitter (15-80-jährige Gesamt) Netto-Stichprobe

Differenz N in % N in %

Männlich 43.371 49,2 429 48,2 -1,0

Weiblich 44.818 50,8 444 49,9 -0,9

Ohne Angaben 17 1,9 1,9

Gesamt 88.189 100,0 890 100,0

Tabelle 41: Repräsentativität der Stichprobe nach Geschlecht

Chi-Quadrattest123: Stichprobe/Bevölkerungsstatistik (Einwohner zwischen 15 und 80 Jahren) der Stadt Salzgitter (Stand: 31.12.2004), Chi2 = 0,0012 < 3,84

122 Dieser Wert ergibt sich, wenn die 17 Personen, die keine Angaben zum Geschlecht gemacht haben, nicht in die Berechnung eingehen. 123 Der Chi-Quadrattest ist eine Prüfmethode, bei der durch eine Maßzahl ausgedrückt wird, ob zwischen zwei nominal messbaren Merkmalen mit absoluten Häufigkeiten ein Zusammenhang besteht (vgl. Schwarze 1981, 177).

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Die Altersverteilungen in der Grundgesamtheit und der Netto-Stichprobe wei-sen leicht Unterschiede auf (vgl. Tabelle 42). In der Stichprobe sind die Alters-gruppen der 21-25-Jährigen, 26-30-Jährigen, 31-35-Jährigen, 51-55-Jährigen sowie die der 66-70-Jährigen, 71-75-Jährigen und 76-80-Jährigen leicht unter-repräsentiert und die der 56-60-Jährigen und 61-65-Jährigen leicht überreprä-sentiert.

Alter Ist-Bevölkerung Salzgitter Netto-Stichprobe

Differenz in % N in % N In %

15-20 Jahre 7.372 8,4 79 8,9 0,5

21-25 Jahre 5.953 6,8 47 5,3 -1,5

26-30 Jahre 5.546 6,3 46 5,2 -1,1

31-35 Jahre 6.105 6,9 45 5,1 -1,9

36-40 Jahre 8.110 9,2 81 9,1 -0,1

41-45 Jahre 8.668 9,8 92 10,3 0,5

46-50 Jahre 7.687 8,7 77 8,7 -0,1

51-55 Jahre 7.360 8,3 61 6,9 -1,5

56-60 Jahre 6.399 7,3 76 8,5 1,3

61-65 Jahre 7.230 8,2 81 9,1 0,9

66-70 Jahre 7.580 8,6 58 6,5 -2,1

71-75 Jahre 5.524 6,3 35 3,9 -2,3

76-80 Jahre 4.655 5,3 22 2,5 -2,8

ohne Angabe 90 10,1 10,1

Gesamt 88.189 100,0 890 100,0

Tabelle 42: Repräsentativität der Stichprobe nach Altersgruppen

Chi-Quadrattest: Stichprobe/Bevölkerungsstatistik (Einwohner zwischen 15 und 80 Jahren) der Stadt Salzgitter (Stand: 31.12.2004), Chi2 = 34,9 > 21,03

Die Ortschafts- und Ortsteilzugehörigkeiten in der Grundgesamtheit und der Netto-Stichprobe weisen deutliche Unterschiede auf (vgl. Tabelle 43). So ist die Ortschaft Nord deutlich unterrepräsentiert, bedingt durch die geringe Netto-Stichprobe im Ortsteil Lebenstedt (-8,3 Prozent). Leicht überrepräsentiert sind die Ortschaften Nordwest, Ost (hier fällt mit 1,7 Prozentpunkten besonders Bleckenstedt auf) und Südost (Lobmachtersen ist mit 1,3 Prozentpunkten über-repäsentiert). Die Netto-Stichproben in den Ortschaften Nordost, Süd und West können insgesamt als weitgehend übereinstimmend beschrieben werden. Dennoch sind auch hier einzelne Ortsteile (beispielsweise Bad mit -1,4 Pro-zent, Thiede mit -1,7 Prozent und Üfingen mit 1,4 Prozent) leicht unter- bzw. überrepräsentiert.

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Ortschaft Ortsteil Ist-Bevölkerung Netto-Stichprobe

Differenz in % N in % N in %

Nord

Lebenstedt 35452 40,2 280 31,89 -8,3

Salder 1356 1,5 19 2,16 0,6

Bruchmachtersen 685 0,8 10 1,14 0,4

Engelnstedt 710 0,8 10 1,14 0,3

Gesamt Ortschaft: Nord 38203 43,3 319 36,33 -7,0

Nordost

Thiede 8524 9,7 70 7,97 -1,7

Beddingen 383 0,4 4 0,46 0,0

Üfingen 751 0,9 20 2,28 1,4

Sauingen 408 0,5 6 0,68 0,2

Gesamt Ortschaft: Nordost 10066 11,4 100 11,39 0,0

Nordwest

Lichtenberg 2700 3,1 30 3,42 0,4

Osterlinde 352 0,4 7 0,8 0,4

Reppner 421 0,5 10 1,14 0,7

Lesse 1003 1,1 17 1,94 0,8

Gesamt Ortschaft: Nordwest 4476 5,1 64 7,29 2,2

Ost

Hallendorf 1452 1,6 12 1,37 -0,3

Bleckenstedt 568 0,6 21 2,39 1,7

Drütte 363 0,4 5 0,57 0,2

Immendorf 361 0,4 4 0,46 0,1

Watenstedt 448 0,5 5 0,57 0,1

Gesamt Ortschaft: Ost 3192 3,6 47 5,35 1,7

Süd

Bad 18004 20,4 167 19,02 -1,4

Gitter 646 0,7 8 0,91 0,2

Groß Mahner 535 0,6 8 0,91 0,3

Ringelheim 1561 1,8 19 2,16 0,4

Hohenrode 156 0,2 3 0,34 0,2

Gesamt Ortschaft: Süd 20902 23,7 205 23,35 -0,4

Südost

Flachstöckheim 920 1,0 11 1,25 0,2

Barum 719 0,8 12 1,37 0,6

Beinum 482 0,5 5 0,57 0,0

Lobmachtersen 682 0,8 18 2,05 1,3

Ohlendorf 470 0,5 9 1,03 0,5

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Ortschaft Ortsteil Ist-Bevölkerung Netto-Stichprobe

Differenz in % N in % N in %

Gesamt Ortschaft: Südost 3273 3,7 55 6,26 2,5

West

Gebhardshagen 6568 7,4 71 8,09 0,6

Calbecht 244 0,3 6 0,68 0,4

Engerode 225 0,3 2 0,23 0,0

Heerte 1040 1,2 9 1,03 -0,1

Gesamt Ortschaft: West 8077 9,2 88 10,02 0,9

Gesamt Salzgitter 88189 100,0 878 100 0,0

Tabelle 43: Repräsentativität der Stichprobe nach Ortschafts- und Ortsteilzugehörigkeit

Chi-Quadrattest: Stichprobe/Bevölkerungsstatistik (Einwohner zwischen 15 und 80 Jahren) der Stadt Salzgitter (Stand: 31.12.2004), Chi2 = 41,88 > 12,59

Vergleicht man die Staatszugehörigkeit in der Grundgesamtheit mit der Netto-Stichprobe in Salzgitter zeigt sich, dass die ausländische Wohnbevölkerung mit 6,9 Prozentpunkten deutlich unterrepräsentiert ist (vgl. Tabelle 44). Diese Prob-lematik zeigt sich in vielen Sportverhaltensanalysen der letzten Jahre.124 Ein zwölfseitiger in deutscher Sprache abgefassten Fragebogen bringt sicherlich für einen Teil der ausländischen Bevölkerung Verständnisprobleme und be-gründet teilweise die relativ hohe Ablehnungsquote.

Staatszugehörigkeit Ist-Bevölkerung (15-80-jährige)

Netto-Stichprobe (15-80-jährige) Differenz in

% N in % N in %

Deutsch 79.853 90,6 825 92,7 2,1

Andere 8.336 9,4 22 2,5 -6,9

Ohne Angaben 43 4,8 4,8

Gesamt 88.189 100,00 890 100,00

Tabelle 44: Repräsentativität der Stichprobe nach Staatszugehörigkeit

Chi-Quadrattest: Stichprobe/Bevölkerungsstatistik (Einwohner zwischen 15 und 80 Jahren) der Stadt Salzgitter (Stand: 31.12.2004), Chi2 = 46,03 > 3,84

Zusammenfassend kann formuliert werden:

1. Betrachtet man die Variable Geschlecht, kann eine hohe Übereinstimung der Netto-Stichprobe mit der Grundgesamtheit der Wohnbevölkerung von Salzgitter festgestellt werden. Dies ist Voraussetzung für repräsentative geschlechtsspezifische Analysen.

124 Wetterich/Eckl (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 38) erzielten z. B. in Dreieich eine Differenz von 6,7 Prozentpunkten. Mit einer Differenz von 2,5 Prozentpunkten fiel die Ablehnungsquote in Ahrens-burg deutlich geringer aus (vgl. Hübner/Wulf 2005, 22).

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2. Untersucht man die Netto-Stichprobe bezüglich der Variablen Alter, Ort-schafts- und Ortsteilzugehörigkeit zeigen sich geringe Abweichungen. Auffällig ist, dass besonders die einwohnerstarken Ortsteile eine höhere Ablehnungsquote aufweisen. Bei nachfolgenden Analysen sind diese Auf-fälligkeiten der Stichprobe zu berücksichtigen.

3. Die geringe Netto-Stichprobe bei der ausländischen Wohnbevölkerung lässt keine differenzierten Aussagen zum Sport- und Bewegungsverhal-ten derselben zu.

3.2 Grunddaten zum Sporttreiben der Salzgitteraner Bevölkerung

3.2.1 Grunddaten zum Sportengagement der Salzgitteraner

Gemäß des im Kapitel 1.3.1 beschriebenen Sportverständnisses wird im fol-genden Abschnitt der Anteil der Salzgitteraner Bevölkerung betrachtet, der sich sowohl körperlich als auch sportlich aktiv betrachtet. Somit sind unter körperli-cher und sportlicher Aktivität Formen bewegungsaktiver Erholung (z. B. gemüt-liches Radfahren und Spazierengehen) ebenso zu verstehen wie Wettkampf- und Freizeitsport (z. B. sportliches Radfahren und Walken).125

Die Frage „Waren Sie im letzten Jahr (2005) körperlich/sportlich aktiv?“126 konnte mit „Ja, regelmäßig“, „Ja, unregelmäßig“ und „Nein“ beantwortet wer-den. Im Ergebnis sind 86,6 Prozent der Befragten körperlich/sportlich aktiv: 59,4 Prozent regelmäßig und 27,2 Prozent unregelmäßig. Ist bei der Definition der Aktivenquote die Regelmäßigkeit unerheblich, ergibt sich ein Wert von 86,9 Prozent. Mit dieser Aktivenquote liegt Salzgitter im Vergleich zu anderen Städ-ten, die mit ähnlichen Methoden das Sportverhalten untersucht haben, im obe-ren Bereich.127 Legt man bei der Berechnung der Sportaktivenquote die Anga-ben zur am häufigsten betriebenen Sportart zu Grunde, ergibt sich eine leichte Korrektur um 4,9 Prozentpunkte auf 81,7 Prozent. Die Höhe der Sportaktiven-quote verringert sich deutlich auf 64,4 Prozent, wenn als Maßstab für Sport- und Bewegungsaktivität nur Personen einbezogen werden, die mindestens einmal pro Woche körperlich/sportlich aktiv sind.128

Zu beachten ist auch, dass die Befragten gebeten wurden, ihr Sport- und Be-wegungsverhalten selbst zu beurteilen. Schnell/Hill/Esser verweisen in ihrer

125 Zur Begründung der Nutzung der Kategorien „Sport treiben“ und „Bewegungsaktive Erho-lung“ siehe Kapitel 3.2.2. 126 Die Frage des BISp-Leitfadens „Treiben Sie Sport?“ erfasst das aktuelle Sportengagement. Da die Befragung im Winter durchgeführt wurde, soll die oben beschriebene Erweiterung der Frage sicherstellen, dass Saisonsportarten des Sommers (z. B. Segeln, Wasserski) ebenfalls benannt werden. Vgl. dazu auch Emrich/Pitsch 2004, 19. 127 In Dreieich bezeichnen sich 89 Prozent der Befragten als sportlich bzw. körperlich aktiv (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 40), in Ahrensburg sind es 78,3 Prozent (vgl. Hübner/Wulf 2005, 29). Bei Pitsch/Emrich beträgt der Anteil der Sporttreibenden ca. 60% (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 33). 128 Die korrigierte Sportaktivenquote in Dreieich liegt bei 76,2 Prozent (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 45), in Ahrensburg bei 69,2 Prozent (vgl. Hübner/Wulf 2005, 30).

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sozialwissenschaftlichen Untersuchung auf den Effekt der sozialen Erwünscht-heit (des. Sog. „Social-Desirability-Reponse-Set“), also z. B. der Übertreibung der sportlichen Aktivität.129 Zwei Erklärungsansätze werden benannt: „einer-seits soziale Erwünschtheit als Persönlichkeitsmerkmal, das sich im Bedürfnis nach sozialer Anerkennung zeigt, anderseits als situationsspezifische Reaktion auf die Datenerhebung, wobei aufgrund bestimmter Konsequenzbefürchtungen die tatsächlichen Sachverhalte verschwiegen oder beschönigt werden.“130 Wet-terich/Eckl merken an, dass dieser Effekt im Rahmen von Sportverhaltensun-tersuchungen bisher kaum diskutiert wurde.131 Geht man nun davon aus, dass Sport ein positiv besetzter Begriff ist, ist zu verstehen, wenn im Sinne der so-zialen Erwünschtheit erhöhte Werte bei der Angabe der jeweiligen Sport- und Bewegungsaktivität zu verzeichnen sind.132

Von den Befragten, die angaben regelmäßig körperlich/sportlich aktiv zu sein, sind 50,2 Prozent weiblich und 49,8 Prozent männlich. Die geschlechtsspezifi-sche Analyse zeigt somit eine leicht erhöhte regelmäßige Sport- und Bewe-gungsaktivität der Frauen (vgl. Tabelle 45). Diese geringen Abweichungen rela-tivieren sich jedoch, wenn man bedenkt, dass der Frauenanteil (444 Frauen, 429 Männer) in der Nettostichprobe leicht erhöht war.

Grad der körperlichen/sportlichen Aktivität weiblich in % männlich in %

regelmäßig körperlich/sportlich aktiv 50,2 49,8

unregelmäßig körperlich/sportlich aktiv 49,8 50,2

Tabelle 45: Geschlechtsspezifische Analyse der körperlichen/sportlichen Aktivität

N= 873

Bei der altersspezifischen Analyse sind die Abweichungen von der allgemeinen Aktivenquote deutlicher. Mit durchschnittlich 63,4 Prozent ist die Altersgruppe der über 70-Jährigen deutlich weniger regelmäßig sportlich und körperlich aktiv als die Grundgesamtheit (vgl. Abbildung 23). Dies überrascht jedoch nicht, da in der Regel die sportliche Aktivität mit zunehmendem Alter der Befragten ab-nimmt.133 Beachtenswert ist, dass bei der Altersgruppe der 76-80-Jährigen im-mer noch 59,1 Prozent in irgendeiner Form sportlich/körperlich aktiv sind.

Mit 85,1 Prozent liegen die 21-25-Jährigen ebenso wie die 26-30-Jährigen mit 80,5 Prozent leicht unter dem Durchschnitt. Personen dieses Alters befinden sich häufig noch in der Ausbildung, starten ins Berufsleben oder gründen gera-

129 Vgl. Vgl. Schnell/Hiller/Esser 2005, 355. 130 Schnell/Hiller/Esser 2005, 355. 131 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 41. 132 Vgl. Schwark, 1994, 281 zitiert nach Wetterich/Schrader/Eckl 2006, 41. 133 Vgl. dazu Wetterich/Eckl 2006, 41, Hübner/Wulf 2005, 31 und Pitsch/Emrich 2004, 18 und 35.

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de eine Familie. Vermutlich bleiben diese neuen Herausforderungen nicht oh-ne Wirkung auf das Sport- und Bewegungsverhalten.

Abbildung 23: Aktivenquote nach Altersgruppen

N= 795

Nicht unerwähnt bleiben sollen in diesem Zusammenhang die hohen Aktivi-tätsquoten z. B. der 15-20-Jährigen (89,9%) oder 41-45-Jährigen (92,4%). Hübner/Wulf erzielen in Ahrensburg ähnlich hohe Werte, verweisen jedoch auch darauf, dass diese Aktivitätsquoten noch nichts über die Regelmäßigkeit, Intensität oder den Zeitumfang der Sport- und Bewegungsaktivitäten aussagen (vgl. Kapitel 3.3.2).134

Untersuchungen zum Zusammenhang von (formellen) Bildungsstand und Sportverhalten zeigen allgemein eine positive Korrelation von Sportaktivität und Bildungsgrad.135 Nachfolgendes Beispiel bestätigt diesen Sachverhalt auch für Salzgitter: 90,8 Prozent der Befragten, die einen Realschulabschluss haben, sind regelmäßig bzw. unregelmäßig körperlich/sportlich aktiv, dieser Wert ver-ringert sich auf 73,1 Prozent bei den Befragten mit Hauptschulabschluss und auf 66,7 Prozent bei den Befragten ohne Schulabschluss (vgl. Tabelle 46).

134 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 31. 135 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 41.

64,663,8

43,560,0

54,460,962,363,9

52,072,8

57,955,9

40,9

25,321,3

37,026,7

35,431,528,626,2

37,314,8

26,311,8

18,2

10,114,9

19,613,3

10,17,6

9,19,8

10,712,3

15,832,4

40,9

0 20 40 60 80 100 120

15-20 Jahre21-25 Jahre26-30 Jahre31-35 Jahre36-40 Jahre41-45 Jahre46-50 Jahre51-55 Jahre56-60 Jahre61-65 Jahre66-70 Jahre71-75 Jahre76-80 Jahre

regelmäßig körperlich/sportlich aktiv in % unregelmäßig körperlich/sportlich aktiv in %nicht körperlich/sportlich aktiv in %

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Schulabschluss/Berufsausbildung Regelmäßig körper-lich/ sportlich aktiv

in %

Unregelmäßig körperlich/ sport-

lich aktiv in %

Nicht aktiv in %

kein Schulabschluss (N= 12)

41,7 25,0 33,3

Hauptschulabschluss (N= 119)

49,6 23,5 26,9

Realschulabschluss (N= 173)

62,1 28,7 9,2

Fachoberschulabschluss/ Fachhochschul-/ Hochschulreife (Abitur) (N= 109)

60,6 27,5 11,9

keine abgeschlossene Berufsausbildung (N= 5) 80,0 20,0 0,0

abgeschlossene Berufsausbildung (N=151)

58,3 30,5 11,3

abgeschlossenes Fachhochschul-/ Univer-sitätsstudium (N= 85)

56,5 31,8 11,8

Tabelle 46: Sportliche/körperliche Aktivität im Verhältnis zum Bildungsgrad

N= 655

3.2.2 Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten

Berechtigt verweisen Hübner/Wulf darauf, dass zunächst zu klären ist, was unter bewegungsaktiver Erholung und Sport zu verstehen ist, bevor man die weitere Analyse angeht.136 Zumal diese Differenzierung innerhalb der Sport-wissenschaft intensiv diskutiert wird.

Dass eine Differenzierung notwendig ist, zeigt auch das in der Bevölkerung vorgefundene individuelle Verständnis des Begriffs „Sport“. Der mit dem Fahr-rad zurückgelegte Weg zur Arbeit wird von dem einen als „bewegungsaktive Erholung“, von einem zweiten als „Sport“ bezeichnet. Ebenso erhält man diffe-renzierte Ergebnisse, wenn man Schwimmaktivitäten, ob nun im Sommer oder Winter betrieben, einordnen lässt.137

Aus diesem Grund wurde seit Mitte der 90er Jahre die Einwohnerbefragung deutlich verfeinert und bezieht man sich auf Hübner/Pfitzner/Wulf138 so hat sich die Unterscheidung von „bewegungsaktiver Erholung“ und „Sport treiben“ als Standard bei der Erhebung des Sportverhaltens durchgesetzt.

136 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 26. 137 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 26. 138 Vgl. Hübner/Pfitzner/Wulf 2002, 31ff. zitiert nach: Wetterich/Eckl 2006, 42.

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In der Bevölkerungsbefragung in Salzgitter erhielten die Befragten bei Frage 10 „Wie ordnen Sie Ihre Sport- und Bewegungsaktivitäten ein?“ folgende Möglich-keit der Differenzierung: „Bewegungsaktive Erholung (z. B. Baden, Spazieren-gehen, gemütliches Radfahren)“ oder „Sport treiben (z. B. Schwimmen, Wan-dern, sportliches Radfahren“. Mit dem Aufzeigen dieser unterschiedlichen Aus-übungsformen einer Sportart sollten auch die Bürger erfasst werden, die sich bei der Frage „Treiben Sie Sport?“139 nicht angesprochen gefühlt hätten.140

Von den körperlich/sportlich Aktiven in Salzgitter charakterisieren 43,5 Prozent ihr Sport- und Bewegungsverhalten als „bewegungsaktive Erholung“, 56,5 Pro-zent als „Sport treiben“. Um dieses Sportverständnis zu überprüfen, wurde in Frage 13 darum gebeten, die Haupt-, Zweit- und Drittaktivität ebenfalls diesen Kategorien zuzuordnen.141 Die Hauptaktivität wird von 53,7 Prozent als „Bewe-gungsaktive Erholung“ beschrieben, nur noch 46,3 Prozent „treiben Sport“ (vgl. Tabelle 47). Die Verschiebung zu Gunsten der „Bewegungsaktiven Erholung“ nimmt mit der Anzahl der Aktivitäten zu. Bei den Angaben zur Drittaktivität sind es nur noch 27,4 Prozent, die ihr Sport- und Bewegungsverhalten der Katego-rie „Sport treiben“ zurechnen.

Einordnung der Bewegungsaktivität Hauptaktivität in %

Zweitaktivität in %

Drittaktivität in %

Durchschnitt in %

Bewegungsaktive Erholung 53,7 66,0 72,6 62,6

Sport treiben 46,3 34,0 27,4 37,4

Tabelle 47: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Haupt- und Nebensportarten

„Wie ordnen sie Ihre Sport- und Bewegungsaktivitäten ein?“; N= 1765

Die Auswertung der Fragen 10 und 13 zeigt, wie unterschiedlich die Bewe-gungsaktivitäten bei einem Vergleich zwischen der allgemeinen (Bewegungs-aktive Erholung: 43,5 Prozent) und nach Sportarten differenzierten Einschät-zung (Bewegungsaktive Erholung: durchschnittlich 62,6 Prozent) eingeordnet werden. Dieses Ergebnis war zu erwarten, da in Frage 10 nach dem überwie-gend geltenden Verständnis des Sporttreibens gefragt wurde, in Frage 13 je-doch um eine sportartbezogene Einschätzung gebeten wurde.142

Nachfolgend soll das allgemeine Verständnis von Sport sowie die sportartbe-zogene Einschätzung einer geschlechtsspezifischen Analyse unterzogen wer-de. Von den Befragten, die ihre Bewegungsaktivität der „Bewegungsaktiven Erholung“ zuordnen, sind 54,5 Prozent weiblich und 45,5 Prozent männlich, von denjenigen, die „Sport treiben“, sind 53,6 Prozent männlich und 46,4 Pro-zent weiblich (vgl. Tabelle 48).

139 Vgl. BISp 2000, 56. 140 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 27. 141 Dieses methodische Vorgehen wurde in Anlehnung an Hübner/Wulf (2005, 27) gewählt. 142 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 27.

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19.05.2009 102

Einordnung der Bewegungsaktivität weiblich

in % männlich

in %

Bewegungsaktive Erholung (z. B. Baden, Spazierengehen, gemütli-ches Radfahren) 54,5 45,5

Sport treiben (z. B. Schwimmen, Wandern, sportliches Radfahren) 46,4 53,6

Tabelle 48: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Geschlecht

N=667

Am Beispiel der Hauptsportart zeigt sich, wie sich die oben dargestellten Werte bei der sportartbezogenen Einschätzung wiederum verändern: von den Befrag-ten, die ihre Hauptaktivität der „Bewegungsaktiven Erholung“ zurechnen, sind 50,4 Prozent weiblich und 49,6 Prozent männlich (vgl. Tabelle 49). Deutlichere Abweichungen zeigen sich bei der Kategorien „Sport treiben“: hier sind nur noch 47,9 Prozent weiblich und 52,1 Prozent männlich. Die Analyse der Durchschnittswerte über alle drei Sportaktivitäten hinweg zeigt eine recht aus-geglichene geschlechtsspezifische Bewertung.

Einordnung der Bewe-gungsaktivität

Hauptaktivität in %

Zweitaktivität in %

Drittaktivität in %

Durchschnitt in %

w m w m w m w m

Bewegungsaktive Erholung 50,4 49,6 48,6 51,4 51,9 48,1 50,2 49,8

Sport treiben 47,9 52,1 51,0 49,0 50,8 49,2 49,4 50,6

Tabelle 49: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Haupt- und Nebensportarten und Geschlecht

N= 874 (weiblich), N= 878 (männlich)

Die altersspezifische Analyse zur Einordnung der Bewegungsaktivitäten sollte u. a. klären, ob die Vermutung zutrifft, dass mit zunehmenden Alter die Aktivitä-ten stärker der „Bewegungsaktiven Erholung“ zugeordnet werden. Unterschie-de im Sportverständnis zeigen sich, sind aber nicht so eindeutig wie vermutet. So sind es bei den 15-20-Jährigen lediglich 23,0 Prozent, die ihre Aktivitäten als „Bewegungsaktive Erholung“ bezeichnen, 77,0 Prozent „treiben Sport“. Der Übergang zu einer verstärkten Bewertung der Aktivitäten als „Bewegungsakti-ven Erholung“ erfolgt bei den 46-50-Jährigen, den 56-60-Jährigen, den 66-70-Jährigen und den 71-75-Jährigen (vgl. Abbildung 24). Auffällig sind die Anga-ben der 61-65-Jährigen (hier sind es noch 62,3%, die „Sport treiben“) und die der 76-80-Jährigen, bei denen jeder Zweite „Sport treibt“. Das ausgeglichene Verhältnis in der Bewertung bestätigt nicht die oben formulierte Vermutung.

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19.05.2009 103

Abbildung 24: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Altersgruppen

3.2.3 Gründe körperlicher und sportlicher Inaktivität

Wie unter Gliederungspunkt 1.2 angesprochen, ergeben sich bei einem pro-zessorientierten Verständnis von umfassender Sportentwicklungsplanung diffe-renzierte Schwerpunkte. Im Sinne einer angemessenen Begleitung des Ent-wicklungsprozesses und einer umfassenden Qualitätsorientierung gilt es bei einer Sportverhaltensstudie auch nach Gründen für körperliche/sportliche Inak-tivität zu fragen. Liegen abänderbare Mängel bei den Angeboten (z. B. keine zielgruppenspezifischen Angebote, Kurs zu ungünstigen Zeiten), der Organisa-tionsform (z. B ist nur eine Dauermitgliedschaft im Verein möglich, obwohl ein Kurssystem gewünscht wird) oder der Sportinfrastruktur (z. B. schlechter bau-technischer Zustand der Turnhalle, keine sportartspezifische Ausstattung) vor, müssen Konsequenzen für die Zukunft gezogen werden.

13,4 Prozent der Befragten gaben an, im Jahr 2005 keinen körperli-chen/sportlichen Aktivitäten nachgegangen zu sein. In Frage 8 wurde den Inak-tiven anhand einer Liste von sieben Argumenten,143 die Möglichkeit gegeben, die eigenen Gründe zu bestimmen. Darüber hinaus konnte die Liste mit eige-nen Beweggründen ergänzt werden. Da die Ursachen für Sportabstinenz häu-fig vielschichtig sind, waren Mehrfachantworten möglich. War der Grund „Die Sportstätten/Sportgelegenheiten entsprechen nicht meinen Erwartungen“ zu-treffend, konnten eigene Verbesserungsvorschläge formuliert werden (vgl. Ta-belle 50).

143 Die Gründe für die Sportabstinenz wurden in Anlehnung an den BISp-Leitfaden formuliert (vgl. BISp 2000, 56).

23,0

25,0

32,4

48,6

44,6

47,3

50,8

45,7

54,2

37,7

53,7

68,2

50,0

77,0

75,0

67,6

51,4

55,4

52,7

49,2

54,3

45,8

62,3

46,3

31,8

50,0

0 20 40 60 80 100 120

15-20 Jahre

21-25 Jahre

26-30 Jahre

31-35 Jahre

36-40 Jahre

41-45 Jahre

46-50 Jahre

51-55 Jahre

56-60 Jahre

61-65 Jahre

66-70 Jahre

71-75 Jahre

76-80 Jahre

Bewegungsaktive Erholung in % Sport in %

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19.05.2009 104

Gründe N Prozentanteil

an Nennungen

Aus gesundheitlichen Gründen. 56 28,28

Ich habe keine Zeit. 38 19,19

Ich bewege mich in meiner Freizeit genug. 35 17,68

Ich habe wechselnde/ungünstige Arbeitszeiten 29 14,65

Aus folgendem Grund… 21 10,61

Ich bin zu alt. 12 6,06

Die Sportstätten/Sportgelegenheiten entsprechen nicht meinen Erwartungen. 5 2,53

Die Sportmöglichkeiten sind zu weit entfernt. 2 1,01

Gesamt 198 100

Tabelle 50: Aus welchen Gründen waren Sie nicht körperlich oder sportlich aktiv?

Die zutreffende Antworte(n) waren anzukreuzen, Mehrfachantworten waren möglich, N=117

Mit 56 Nennungen war „Aus gesundheitlichen Gründen.“ das bedeutendste Argument (28,3%), gefolgt von „Ich habe keine Zeit.“ (19,2%) und „Ich bewege mich in meiner Freizeit genug.“ (17,7%). In diesem Zusammenhang sollten nachfolgende Untersuchungen klären, ob der allgemeine Gesundheitszustand grundsätzlich keine Bewegungsaktivitäten zulässt oder aber die Befragten auf Grund von gesundheitlichen Einschränkungen kein passendes Angebot im Wohnumfeld finden. Das allgemeine „Zeit-Argument“ ist in unserer Gesellschaft häufig ein Platzhalter für eine Vielzahl von Gründen. Letztlich ist es eine Frage der individuellen Präferenzen bei der Freizeitgestaltung, welchen Tätigkeiten man den Vorzug gibt.

Strukturelle Gründe für die Sportabstinenz gehen lediglich mit 3,5 Prozent ein. Die Sportstätten/Sportgelegenheiten entsprechen nicht den Erwartungen der Nutzer, da es z. B. Mängel mit der Sauberkeit und Hygiene gibt oder aber ein getrennter Frauen- und Männer-Fitnessbereich gewünscht wird. Nachfolgend eine Auflistung der selbst formulierten Argumente: „keine Lust“, „kein Interes-se“, „Schwangerschaft/Geburt“, „alleinerziehend“, „Tätigkeiten im Kleingarten genügen“, „zu viel Arbeit“, „ich finde keine Sportart, die mir Spaß macht“. Auf Grund der geringen Fallzahlen und der entsprechenden Formulierungen kön-nen diese nur als Stichworte für eine weitergehende Diskussion stehen blei-ben.

3.2.4 Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung

Um den Entwicklungsprozess der Sportaktivität im Lebenslauf der Bürgerinnen und Bürger Salzgitters langfristig positiv zu begleiten, ist die Kenntnis über die derzeitigen Sport- und Bewegungsmotive der Befragten von großer Bedeutung. In Frage 11 wurde den Bewegungsaktiven eine Liste mit zehn möglichen Be-

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19.05.2009 105

weggründen vorgelegt.144 Sie wurden gebeten, auf einer fünfstufigen Skala von „trifft voll und ganz zu“ bis „trifft gar nicht zu“ zu bewerten, inwieweit die Motive für sie von Bedeutung sind. Weitere Motive konnten durch die Befragungsteil-nehmer formuliert und anschließend bewertet werden. Die Möglichkeit zur Er-gänzung wurde von den Sportaktiven nicht genutzt.

Abbildung 25 zeigt die Rangordnung der einzelnen Beweggründe, indem die kumulierten Werte der Antworten von „trifft voll und ganz zu“ und „trifft zu“ ge-bildet wurden.

Abbildung 25: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung

„Welche Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung haben Sie? Kumulierte Werte der Antworten „trifft voll und ganz zu“ und „trifft zu“

Gesundheits-, Fitness- und Entspannungsaspekte sind für die Bewegungsakti-ven wichtige Motive. Für 91,5 Prozent der Befragten ist „Gesundheit und Wohl-befinden“, für 83,3 Prozent „Fitness, Kondition, Beweglichkeit“ und für 83,0 Prozent „Ausgleich, Entspannung, Erholung“ Prozent bedeutsam. „Spaß an Spiel und Sport“ ist mit Rang vier ein weiteres wichtiges Motiv. Am Ende der Prioritätenskala steht „Den eigenen Körper erleben“ und „Streben nach Leis-tung/persönlicher Verbesserung/Erfolg“.

Mit diesen Ergebnissen unterscheidet sich Salzgitter kaum von anderen Städ-ten, in denen vergleichbare Studien145 durchgeführt wurden. Das Streben nach Leistung und Verbesserung scheint zunehmend mehr in den Hintergrund zu

144 Die Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung wurden in Anlehnung an den Wetterich/ Eckl (2006, 46) formuliert. 145 Z. B. sind in Dreieich lediglich die Rangordnungen von: „Die Natur erleben.“ und „Etwas für Figur und Aussehen tun.“ vertauscht. Darüber hinaus sind die Motive ergänzt um, „Wett-kampf/Erfolg“ und „Ästhetik der Bewegung“ (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 46).

17,5

18,1

22,2

25,1

30,2

38,5

33,5

34,7

40,4

43,0

50,6

23,3

30,3

34,5

34,1

31,6

28,2

33,5

35,3

42,6

40,2

40,9

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

Streben nach Leistung/persönlicher Verbesserung/Erfolg. (N=635)

Den eigenen Körper erleben. (N=636)

Abw echslung, Zeitvertreib, Unterhaltung. (N=658)

Gemeinsames Erleben Geselligkeit. (N=674)

Die Natur erleben. (N=692)

Andere Motive…(N=39)

Etw as für Figur und Aussehen tun. (N=696)

Spaß an Spiel und Sport. (N=663)

Ausgleich, Entspannung, Erholung. (N=693)

Fitness, Kondition, Bew eglichkeit. (N=711)

Gesundheit und Wohlbefinden. (N=733)

Prozent

trif f t voll und ganz zu trif f t zu

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19.05.2009 106

rücken und verlagert sich zu Gunsten anderer Aspekte wie Gesundheit, Wohl-befinden, Fitness und Spaß.146

Bei der geschlechtsspezifischen Betrachtung sollen zwei Werte genauer be-trachtet werden: Von denjenigen, für die die Aussage „etwas für die Figur und das Aussehen zu tun“ voll und ganz zutrifft, sind 64,8 Prozent Frauen (Männer 35,2 Prozent), 60,9 Prozent derjenigen, die nach Leistung, persönlicher Ver-besserung und Erfolg streben sind Männer (Frauen 39,1 Prozent) (vgl. Tabelle 51).

Motive weiblich in %

männlich in %

Gesundheit und Wohlbefinden. (N=726) 55,0 45,0

Fitness, Kondition, Beweglichkeit. (N=704) 52,0 48,0

Ausgleich, Entspannung, Erholung. (N=686) 51,3 48,7

Andere Motive…(N=38) 26,7 73,3

Spaß an Spiel und Sport. (N=658) 49,6 50,4

Etwas für Figur und Aussehen tun. (N=690) 64,8 35,2

Die Natur erleben. (N=685) 55,3 44,7

Gemeinsames Erleben Geselligkeit. (N=668) 52,1 47,9

Abwechslung, Zeitvertreib, Unterhaltung. (N=652) 53,8 46,2

Den eigenen Körper erleben. (N=629) 54,9 45,1

Streben nach Leistung/persönlicher Verbesserung/Erfolg. (N=629) 39,1 60,9

Tabelle 51: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung nach Geschlecht

Die altersspezifische Betrachtung der Motive soll an nachfolgenden Beispielen untersucht werden:

- Gesundheit und Wohlbefinden,

- Fitness, Kondition, Beweglichkeit.

Für nur 27,9 Prozent der 15-20-Jährigen scheint Gesundheit und Wohlbefinden ein sehr wichtiges Motiv zu sein, dagegen betrachten 66,7 Prozent der 76-80-Jährigen das Gesundheitsmotiv als entscheidend. Fitness, Kondition und Be-weglichkeit scheinen vor allem für die 21-25-Jährigen Beweggründe für Sport-aktivität zu sein (vgl. Tabelle 52).

146 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 46.

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19.05.2009 107

Altersgruppen

Die Aussage trifft voll und ganz zu für das Motiv:

Gesundheit und Wohlbefinden. in %

Die Aussage trifft voll und ganz zu für das Motiv:

Fitness, Kondition, Beweglichkeit. in %

15-20 Jahre 27,9 (N= 68) 38,2 (N= 68)

21-25 Jahre 36,6 (N= 41) 63,3 (N= 42)

26-30 Jahre 45,7 (N= 35) 47,1 (N= 34)

31-35 Jahre 46,2 (N= 39) 48,7 (N= 39)

36-40 Jahre 54,2 (N= 72) 36,1 (N= 72)

41-45 Jahre 53,0 (N= 83) 44,6 (N= 83)

46-50 Jahre 54,3 (N= 70) 42,8 (N= 70)

51-55 Jahre 49,1 (N= 55) 39,6 (N= 53)

56-60 Jahre 62,5 (N= 64) 36,4 (N= 55)

61-65 Jahre 64,7 (N= 68) 47,1 (N= 68)

66-70 Jahre 52,3 (N= 44) 29,3 (N= 41)

71-75 Jahre 52,2 (N= 23) 52,6 (N= 19)

76-80 Jahre 66,7 (N= 9) 37,5 (N= 8)

Tabelle 52: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung nach Alter

3.3 Ausgeübte Sport- und Bewegungsaktivitäten der Bevölkerung von Salzgitter

3.3.1 Sportarten im Überblick

Die körperlich und sportlich Aktiven von Salzgitter benennen fast 100 verschie-dene Sport- und Bewegungsaktivitäten. Neben den klassischen Sportarten wie Handball, Fußball, Leichtathletik werden Trendsportarten wie Inline-Skating und Bewegungsaktivitäten wie Spazieren gehen, Treppensteigen und Schieds-richtertätigkeiten aufgelistet. Um diese Vielfalt der Sport- und Bewegungsaktivi-täten ein wenig übersichtlicher zu gestalten, wurden sie in Anlehnung an den „Leitfaden für die Sportstättenentwicklungsplanung“ in Sportartenuntergruppen zusammengefasst. Kriterien dabei sind z. B. die Nutzung gleicher Anlagen oder eine gemeinsame Mitgliedsorganisation.147 Die Tabelle der Sportartengruppen des Leitfadens wurde um vier Einträge ergänzt: so zeigte sich in der Auswer-tung, dass einige Befragte in „allgemeinen (Vereins-) Sportgruppen“ aktiv sind, die Laufen, Gehen, Gymnastik und Spiele zum Schwerpunkt haben.148 Im Sin-ne eines weiten Sportverständnisses wurde in Anlehnung an Hübner/Wulf und Wetterich/Eckl149 die Bewegungsaktivität Spazierengehen der Sportartengrup-

147 Vgl. BISp 2000, S. 67-70. 148 Da bei der Angabe „Laufen, Spielen, Gymnastik im Rahmen von Vereinsangeboten“ keine exakte Zuordnung zu einer Hauptsportart möglich war, wurde diese neue Sportartengruppe gebildet, auch mit dem Wissen, dass es keine eigene Sportart im herkömmlichen Sinne darstellt. 149 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 33 und Wetterich/Eckl 2006, 51.

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19.05.2009 108

pe „Spazierengehen“ zugeordnet. Um die Bedeutung einzelner Laufdisziplinen wie Joggen, Walking, Nordic Walking später herausarbeiten zu können, war es notwendig, diese separat zu erfassen und nicht der Leichtathletik zuzurechnen, wie es der BISp-Leitfaden noch vorschlägt. Aus diesem Grund wurde eine neue Sportartengruppe „Laufsport“ gebildet.150 Wurde im Fragebogen Kampf-sport als Haupt- oder Nebensportart angegeben, erfolgte eine Zuordnung zur Hauptsportart „Budo- und Kampfsportarten“. Da Sportarten wie z. B. Moderner Fünfkampf und Rugby nicht genannt wurden, ergeben sich in Salzgitter Einträ-ge in 36 Sportartengruppen (vgl. Tabelle 53).151

Hauptsportart Sportarten/Disziplinen

American Football American Football

Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe

Laufen/Gehen, Gymnastik, Spiele

Badminton Badminton

Baseball Baseball, Softball

Basketball Basketball

Beachsport Badminton, Basketball, Handball, Rugby, Soccer, Tennis, Volley-ball

Behindertensport Sport für geistig und körperlich Behinderte, Rollstuhlfahrer, Spas-tiker

Bergsteigen Klettern, Freiklettern, Bergtouren

Boxen Boxen, Kickboxen

Budo- / Kampfsportarten Aikido, Judo, Ju-Jutsu, Karate, Kendo, Kung Fu, Taek Won Do, Kampfsport

Eissport Curling, Eishockey, Eisschnellauflauf, Eiskunstlauf, Eisstock-schießen

Fechten Fechten

Fitnesstraining allgemeines Fitnesstraining, Cardio-Training

Fußball Fußball

Golf Golf, Bahnengolf

Gymnastik Allgemeine Gymnastik, Aerobic, Fitness-, Jazz-, Ski-, Wirbelsäu-lengymnastik, Thai Chi, Yoga

Handball Handball

Hockey Feldhockey, Hallenhockey

Kegelsport Kegeln, Bowling

Laufsport Joggen, Walking, Nordic Walking

Leichtathletik Laufdisziplinen, Sprungdisziplinen, Wurf- und Stoßdisziplinen, Mehrkampf

Luftsport Ballonfahren, Drachenfliegen, Fallschirmspringen, Gleitschirmflie-gen, Motorflug, Segelflug

150 Diese Differenzierung ist auch bei Hübner/Wulf (2005, 33) und Wetterich/Eckl (2006, 51) zu finden. Pitsch/Emrich trennen Jogging von der Leichtathletik (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 76). 151 Nachfolgende Analyse der Sport- und Bewegungsaktivitäten erfolgt ein Anlehnung an Pitsch/Emrich 2004, 70-79, Hübner/Wulf 2005, 32-72 und Wetterich/Eckl 2006, 50-63.

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19.05.2009 109

Hauptsportart Sportarten/Disziplinen

Moderner Fünfkampf Schwimmen, Fechten, Springreiten, Schießen, Geländelauf

Motorsport Kart-Sport, Motocross

Radsport Bahn-, Straßen- und Querfeldein-Radrennsport, Mountainbike, Kunstradfahren, Radball, Spinning

Reit- und Fahrsport Dressurreiten, Springreiten

Ringen Ringen

Rollsport Rollkunstlauf, Rolltanz, Skaterhockey, Inlineskating

Rugby Rugby

Schießsport Gewehr-, Pistolen-, Wurfscheibenschießen, Bogenschießen

Schwerathletik Gewichtheben, Bodybuilding, Krafttraining, Sportakrobatik, Tau-ziehen

Schwimmen Schwimmen, Wettkampf-, Synchron-, Rettungsschwimmen, Was-sergymnastik, Wasserball, Wasserspringen, Sporttauchen

Spazierengehen Spazierengehen

Squash Squash

Tanzsport Standard, Latein, Ballett, Jazz-Dance, Formationstanz, Rock´n Roll, Volkstanz, Modetänze

Tennis Tennis

Tischtennis Tischtennis

Triathlon Schwimmen, Radfahren, Laufen

Turnsport Geräteturnen, Kunstturnen, Rhönradturnen, Trampolinturnen, Turnspiele (Faustball, Korbball u. a.), Rhythmische Sportgymnas-tik, Klettern

Volleyball Volleyball

Wandern Wandern

Wassersport Kanu, Motorbootsport, Rudern, Segeln, Surfen, Wasserski

Wintersport Bob- und Schlittensport, Ski alpin, Ski nordisch (Biathlon, Skilang-lauf, Skispringen), Snowboard

Weitere Sportarten Bahnengolf, Billard, Bosseln, Boule, Boccia, Cricket, Dart, Hunde-sport, Lacrosse, Minigolf, Prellball, Schach, Unterhaltungsspiele

Tabelle 53: Sportartengruppen

3.3.1.1 Haupt- und Nebensportarten

Um Informationen über die häufigste, zweithäufigste und dritthäufigste betrie-bene Sportart152 der Befragten zu erhalten, waren Mehrfachantworten mög-lich.153 Durchschnittlich werden von den Befragten 2,5 Sport- und Bewegungs-aktivitäten ausgeübt. Tabelle 54 gibt einen Überblick über die Rangfolge der Sportartengruppen.

152 Im Folgenden auch als Haupt- und Nebensportarten oder Haupt-, Zweit- und Drittaktivität bezeichnet. 153 Da viele Aktive nicht nur einer Sport- oder Bewegungsaktivität nachgehen, wurde in Anleh-nung an den BISp-Leitfaden den Befragten die Möglichkeit gegeben, bis zu drei Sport- und Be-wegungsarten anzugeben (vgl. BISp 2000, 57-61).

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Sportartengruppen Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Gesamt Rang

Radsport 148 159 83 390 1

Schwimmen 54 99 118 271 2

Laufsport 105 92 39 236 3

Gymnastik 79 42 21 142 4

Wandern 35 54 50 139 5

Spazieren gehen 58 35 26 119 6

Fitnesstraining 49 29 23 101 7

Fußball 51 8 5 64 8

Tennis 27 15 4 46 9

Weitere Sportarten 8 9 14 31 10

Tanzsport 12 7 9 28 11

Wintersport 1 9 17 27 12

Rollsport 4 7 13 24 13

Volleyball 7 8 9 24 13

Kegelsport 8 9 4 21 15

Handball 17 3 20 16

Wassersport 2 6 5 13 17

Schießsport 8 1 3 12 18

Turnsport 6 1 4 11 19

Reit- und Fahrsport 9 1 1 11 19

Tischtennis 6 4 1 11 19

Basketball 3 2 6 11 19

Squash 5 2 1 8 23

Budo- und Kampfsportarten 4 1 3 8 23

Eissport 3 4 7 25

Badminton 2 2 3 7 25

Golf 6 1 7 25

Schwerathletik 2 1 2 5 28

Allgemeine (Vereins-) Sport-gruppe 1 2 2 5 28

Leichtathletik 2 2 4 30

Luftsport 2 1 1 4 30

Boxen 2 2 32

Triathlon 1 1 33

American Football 1 1 33

Beachsport 1 1 33

Ringen 1 1 33

Gesamt 727 618 468 1813

Tabelle 54: Sportartengruppen nach Haupt- und Nebensportarten

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19.05.2009 111

In Abbildung 26 sind die von den sport- und bewegungsaktiven Bürgern Salz-gitters am häufigsten betriebenen zehn Sportarten aufgelistet, die 84,9 Prozent aller Aktivitäten darstellen.

Abbildung 26: Top 10 der Sportartengruppen

Welche Sport- und Bewegungsaktivitäten betreiben sie? Häufigste, zweithäufigste und dritthäu-figste betriebene Sportart bitte eintragen. N=1873; Mehrfachantworten sind möglich.

Die am häufigsten genannten Sportarten Radsport/Radfahren, Schwimmen und Laufsport sind den ausdauer- und freizeitorientierten Sportarten zuzurech-nen.154 Neun der zehn Sport- und Bewegungsaktivitäten sind Individualsportar-ten. Lediglich Fußball ist mit 3,5 Prozent (Rang 8) eine Mannschaftssportart.

Bei der prozentualen Betrachtung der Hauptsportarten sortiert nach „am häu-figsten, zweithäufigsten und dritthäufigsten betrieben“ ist auffällig, dass Schwimmen in der am häufigsten betriebenen Sportart nur 7,4 Prozent erhält. Dieser Wert erhöht sich auf 16,0 Prozent (zweithäufigste Sportart) und 25,2 (dritthäufigste Sportart). Damit nimmt Schwimmen bei einer Betrachtung der am dritthäufigsten betriebenen Sportart Rang 1 ein. Ähnlich verhält es sich mit Wandern, das mit 4,8 Prozent Rang 8 in der am häufigsten betriebenen Sport-art einnimmt und mit 10,7 Prozent auf Rang 3 bei der am dritthäufigsten betrie-benen Sportart rückt. Deutlich verlieren die Hauptsportarten Radsport, Lauf-sport, Gymnastik und Fußball von der am häufigsten zur am dritthäufigsten betriebenen Sportart an Prozentpunkten (vgl. Tabelle 55).

154 Die Analyse vergleichbarer Studien zeigt ein ähnliches Bild: in Dreieich konnte die gleiche Reihenfolge der am häufigsten ausgeübten Sportarten ermittelt werden (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 50), nach Radsport und Schwimmen folgt in Ahrensburg Gymnastik/Fitness und dann Joggen/Laufen (vgl. Hübner/Wulf 2005, 33), im Saarland steht Wassersport in der Prioritätenliste ganz oben, gefolgt von Jogging und Fahrradfahren (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 76).

1,7

2,5

3,5

5,6

6,6

7,7

7,8

13,0

14,9

21,5

0 5 10 15 20 25

Weitere Sportarten

Tennis

Fußball

Fitnesstraining

Spazieren gehen

Wandern

Gymnastik

Laufsport

Schwimmen

Radsport

Gesamt in %

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19.05.2009 112

Sportartengruppen Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Gesamt

in % Gesamt Rang

Radsport 20,4 25,7 17,7 21,5 1

Schwimmen 7,4 16,0 25,2 14,9 2

Laufsport 14,4 14,9 8,3 13,0 3

Gymnastik 10,9 6,8 4,5 7,8 4

Wandern 4,8 8,7 10,7 7,7 5

Spazieren gehen 8,0 5,7 5,6 6,6 6

Fitnesstraining 6,7 4,7 4,9 5,6 7

Fußball 7,0 1,3 1,1 3,5 8

Tennis 3,7 2,4 0,9 2,5 9

Weitere Sportarten 1,1 1,5 3,0 1,7 10

Tabelle 55: Top 10 der Sportartengruppen in Prozent sortiert nach Haupt- und Nebensportarten

Hauptaktivität(N= 750), Zweitaktivität (N= 640) und Drittaktivität (N= 483).

In Abbildung 27 sind die zehn am häufigsten ausgeübten Hauptsportarten nach der Einordnung in „Bewegungsaktive Erholung“ und „Sport treiben“ dargestellt. Deutlich wird, dass Wandern, weitere Sportarten, Spazieren gehen, Radsport und Schwimmen von der Mehrzahl der Befragten im Rahmen von bewegungs-aktiver Erholung durchgeführt wird. Fitness, Tennis und Fußball wird hingegen eher dem Sporttreiben zugeordnet.

Abbildung 27: Top 10 der Sportartengruppen (Gesamt) differenziert nach Art der Bewegung

N=1449

13,6

17,8

37,8

47,3

47,4

75,5

79,6

80,9

83,3

97,7

86,4

82,2

62,2

52,7

52,6

24,5

20,4

19,1

16,7

2,3

0 20 40 60 80 100 120

Fußball

Tennis

Fitnesstraining

Laufsport

Gymnastik

Schwimmen

Radsport

Spazieren gehen

Weitere Sportarten

Wandern

Bewegungsaktive Erholung in % Sport in %

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19.05.2009 113

Betrachtet man lediglich die Angaben zur Hauptsportart verändern sich die Angaben folgendermaßen. Mit 100,0 Prozent wird Wandern als „bewegungsak-tive Erholung“ bezeichnet, beim Fußball verstärkt sich die Bewertung „Sport-treiben“ auf 91,9 Prozent (vgl. Abbildung 28).

Abbildung 28: Top 10 der Sportartengruppen (nur Hauptsportart) differenziert nach Art der Be-wegung

N=602

In Frage 30 sollten die Befragten auch Angaben darüber machen, wo sie ihren Aktivitäten im Sommer- und Wintermonaten nachgehen (vgl. Tabelle 56). Mit 77,7 Prozent werden mehr als drei Viertel aller Aktivitäten im Sommer in Salz-gitter ausgeübt. Betrachtet man die Angaben im Sommer zur am häufigsten betriebenen Sportart erhöht sich der Wert auf 81,7 Prozentpunkte, d. h. über 80 Prozent der Aktiven betreiben ihre Hauptsportart in Salzgitter. Die Verhält-nisse verändern sich kaum in den Wintermonaten. Vergleicht man die Durch-schnittswerte der Sommer- und Winterwerte zeigt sich eine völlige Übereins-timmung.

Häufigkeit der Sportausübung

in Salzgitter außerhalb

von Salzgitter in Salzgitter außerhalb von

Salzgitter

Sommer in % Sommer in % Winter in % Winter in %

Hauptaktivität 81,7 18,3 83,9 16,1

Zweitaktivität 76,8 23,2 78,1 21,9

Drittaktivität 74,7 25,3 71,1 28,9

Mittelwert 77,7 22,3 77,7 22,3

Tabelle 56: Top 10 der Sportartengruppen - differenziert nach Ort

Hauptaktivität: Sommer (N=618), Winter (N=530); Zweitaktivität: Sommer (N=477), Winter (N=398) und Drittaktivität: Sommer: (N=326), Winter (N=307).

8,2

19,2

33,3

46,1

50,0

62,5

66,7

75,0

98,1

100,0

91,8

80,8

66,7

53,9

50,0

37,5

33,3

25,0

1,9

0,0

0 20 40 60 80 100

Fußball

Fitnesstraining

Laufsport

Schw immen

Spazieren gehen

Bew egungsktive Erholung in % Sport in %

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19.05.2009 114

Die geschlechtsspezifische Analyse, durchgeführt an der Hauptsportart, zeigt einige Unterschiede. Frauen bevorzugen mit 81,0 Prozent Gymnastik und ge-hen auch häufiger als Männer spazieren, während mit 90,2 Prozent deutlich mehr Männer als Frauen Fußball spielen. Beim Laufsport und Fitnesstraining sind die Präferenzen nicht so deutlich ausgeprägt (vgl. Tabelle 57).

Sportartengruppen Hauptaktivität in Prozent

weiblich in % männlich in %

Radsport 39,5 60,5

Schwimmen 44,2 55,8

Laufsport 54,4 45,6

Gymnastik 81,0 19,0

Wandern 40,0 60,0

Spazieren gehen 67,2 32,8

Fitnesstraining 53,1 46,9

Fußball 9,8 90,2

Tennis 30,8 69,2

Weitere Sportarten 12,5 87,5

Tabelle 57: Top 10 der Sportartengruppen differenziert nach Geschlecht

Hauptaktivität (N= 736).

Nachfolgende Übersicht zeigt, welche Sport- und Bewegungsaktivitäten in den einzelnen Ortschaften bevorzugt werden. Top-Sportart ist ohne Ausnahme der Radsport bzw. das Radfahren. Lediglich in den Ortschaften Nordwest und West wird der Radsport vom Laufsport auf Rang 2 verwiesen. Welche Bedeu-tung die weiteren Sportarten in den einzelnen Ortschaften besitzen, kann Ta-belle 58 entnommen werden.

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19.05.2009 115

Sportarten-gruppe

Nord Nordost Nordwest Ost Süd Südost West

%

Ran

g %

Ran

g %

Ran

g %

Ran

g %

Ran

g %

Ran

g %

Ran

g

Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe

1,3 11

American Football

Badminton 0,4 18 1,3 11

Basketball 0,4 18 1,3 11 1,9 9

Beachsport

Boxen 2,5 11 0,6 21

Budo- und Kampfsport-arten

0,4 19 1,2 14 1,4 10

Eissport 0,4 19 0,6 1,4 10

Fitness-training 8,4 4 7,5 4 5,0 6 6,0 6 8,5 5 7,0 7

Fußball 5,7 7 6,3 7 11,1 3 12,5 2 5,4 7 10,6 3 8,5 5

Golf 0,8 1,3 11 1,9 9 1,2 14

Gymnastik 13,0 3 3,8 10 9,3 4 7,5 4 13,1 2 10,6 3 8,5 5

Handball 1,1 15 5,0 8 5,0 6 3,0 10 4,2 9

Kegelsport 1,5 10 1,3 11 1,2 14 2,1 9

Laufsport 13,7 2 7,5 4 27,8 1 10,0 3 12,5 3 12,8 2 23,9 1

Leichtathletik 1,2 14

Luftsport 0,6 21 2,1 9

Radsport 23,7 1 23,8 1 14,8 2 22,5 1 16,7 1 25,5 1 14,1 2

Reit- und Fahrsport 1,5 10 1,3 11 1,9 9 2,5 11 1,2 14

Ringen

Rollsport 1,5 10 5,0 8

Schießsport 1,9 9 0,6 21 2,1 9 1,4 10

Schwerathle-tik 1,2 14

Schwimmen 6,9 5 10,0 2 9,3 4 5,0 6 6,5 5 6,4 6 9,9 4

Spazieren gehen 6,5 6 10,0 2 7,4 6 5,0 6 8,9 4 6,4 6 12,7 3

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19.05.2009 116

Sportarten-gruppe

Nord Nordost Nordwest Ost Süd Südost West

%

Ran

g %

Ran

g %

Ran

g %

Ran

g %

Ran

g %

Ran

g %

Ran

g

Squash 0,4 19 1,3 11 1,8 11

Tanzsport 1,5 10 1,3 11 3,7 8 2,5 11 1,2 14 2,1 9 1,4 10

Tennis 3,4 9 5,6 7 5,0 6 5,4 7 2,1 9

Tischtennis 0,8 16 1,3 11 1,8 11

Turnsport 0,8 16 1,8 1

Volleyball 0,8 16 1,9 9 2,5 11 1,8 11

Wandern 4,2 8 7,5 4 7,5 4 4,8 9 6,4 6 5,6 8

Wassersport 0,4 19 1,3 11

Weitere Sportarten 1,5 10 1,3 11 1,9 9 2,5 11 2,1 9

Wintersport 2,5 11

Tabelle 58: Sportartengruppen differenziert nach Ortschaften

3.3.1.2 Wettkampf- und Freizeitsport

Das nachfolgende Kapitel beantwortet die Frage, welche Sport- und Bewe-gungsaktivitäten die Salzgitteraner im Rahmen von Freizeit- oder Wettkampf-sport absolvieren und welche geschlechtsspezifischen Präferenzen nachweis-bar sind. Durchschnittlich jede 9. Aktivität (9,2 Prozent) der Bürgerinnen und Bürger ist wettkampfsportlich ausgerichtet. Bei Betrachtung der Haupt- und Nebensportarten ergeben sich jedoch deutlich Unterschiede: 18,2 Prozent der Aktiven üben ihre Hauptsportart wettkampfmäßig aus, die Zweitsportart wird nur noch von 5,4 Prozent und die Drittsportart von 4,0 Prozent als Wettkampf-sport betrieben (vgl. Abbildung 29).155

Abbildung 29: Wettkampfteilnahme differenziert nach Haupt- und Nebensportarten

Hauptaktivität (N=716), Zweitaktivität (N=590) und Drittaktivität (N=452).

155 Die Analyse von Pitsch/Emrich im Saarland konnte einen Wettkampfbezug bei 17,7 Prozent der Sportaktivitäten nachweisen (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 79).

18,2

5,4

4,0

81,8

94,6

96,0

0 20 40 60 80 100 120

am häufigsten betriebeneSportart

am zweithäufigsten betriebene

am dritthäufigsten betriebeneSportart

Wettkampfbetrieb Ja in % Wettkampfbetrieb Nein in %

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19.05.2009 117

Eine vermutete verstärkte Wettkampforientierung der Männer156 konnte deut-lich mit 69,2 Prozent bei der Hauptportart nachgewiesen werden (vgl. Tabelle 59). Auch bei der Zweit- und Drittaktivität zeigt sich mit 57,6 Prozent und 52,6 Prozent eine häufigere Wettkampfteilnahme bei den Männern als bei den Frauen.157

Art der Aktivität Hauptaktivität Zweitaktiviät Drittaktivität

weiblich in %

männlich in %

weiblich in %

männlich in %

weiblich in %

männlich in %

Wettkampfsport 30,8 69,2 42,4 57,6 47,4 52,6

Tabelle 59: Wettkampfteilnahme differenziert nach Geschlecht

3.3.2 Häufigkeit und Dauer des Sporttreibens in den Sportarten

Häufigkeit und Dauer sind Planungsparameter, die bei der Bedarfsermittlung nach BISp benötigt werden. Die „Häufigkeit der Sportausübung gibt, bezogen auf den einzelnen Sportler, die durchschnittliche Anzahl der Sportausübungen pro Woche in einer bestimmten Sportart an.158 Gaben die Befragten an, weni-ger als einmal die Woche eine Aktivität auszuüben, wurde eine durchschnittli-che wöchentliche Frequenz ermittelt. Dauer meint den Zeitumfang, den die sportlich Aktiven von Salzgitter bei der Durchführung einzelner Bewegungsak-tivitäten aufwenden.159

Da die Jahreszeiten vermutlich Einfluss auf Häufigkeit und zeitliche Intensität haben, erfolgt eine differenzierte Betrachtung der Parameter nach Sommer– und Winteraktivitäten.160

Durchschnittlich 2,6 x pro Woche gehen die Sportaktiven im Sommer wie im Winter ihrer Hauptaktivität nach, 1,9 x bei der Zweitaktivität (Sommer und Win-ter) und 1,6 x bei der Drittaktivität im Sommer und 1,7 x im Winter (vgl. Tabelle 60).

Jahreszeit Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität

Sommer 2,6 1,9 1,6

Winter 2,6 1,9 1,7

Tabelle 60: Häufigkeit der wöchentlichen Sport- und Bewegungsaktivitäten in den Sommer- und Wintermonaten Sommer: Hauptaktivität (N= 522), Zweitaktivität (N= 354) und Drittaktivität (N= 189); Winter: Hauptaktivität (N= 453), Zweitaktivität (N= 278) und Drittaktivität (N= 149).

156 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 50. 157 In Ahrensburg werden zwei Drittel der wettkampfsportlichen Aktivitäten von Männern ausge-führt (vgl. Hübner/Wulf 2005, 50). 158 BISp 2000, 41. 159 Vgl. BiSp 2000, 40. 160 Vgl. BISp 200, 26.

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Der zeitliche Umfang pro Bewegungseinheit variiert sehr stark zwischen den Sommer- und Winterwerten, Haupt- und Nebenaktivität sowie zwischen den einzelnen Sportarten. Der Tabelle 123 „Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Häufigkeit und Dauer“ im Kapitel 4.1 können die Durch-schnittswerte für die einzelnen Sportartengruppen entnommen werden.

Durchschnittlich 83,6 Minuten dauert eine Bewegungseinheit, 82,8 Minuten in den Sommermonaten und 84,4 Minuten in den Wintermonaten. Der zeitliche Bewegungsumfang im Sommer sinkt von 84,6 Minuten bei der Hauptsportart auf 77,6 Minuten bei der Zweitaktivität und steigt bei der Drittaktivität wieder auf 86,3 Minuten an (vgl. Tabelle 61).

Jahreszeit Hauptaktivität

Dauer in Minuten Zweitaktivität

Dauer in Minuten Drittaktivität

Dauer in Minuten

Sommer 84,6 77,6 86,3

Winter 79,3 78,8 95,2

Tabelle 61: Dauer der einzelnen Sport- und Bewegungsaktivitäten in den Sommer- und Winter-monaten Sommer: Hauptaktivität (N=350), Zweitaktivität (N=296) und Drittaktivität (N=218); Winter: Hauptaktivität (N=353 ), Zweitaktivität (N=285) und Drittaktivität (N=210).

Um der Hauptaktivität nachzukommen, sind die sport- und bewegungsaktiven Bürger Salzgitters durchschnittlich 220,0 Minuten in der Woche (Sommer) ak-tiv. Das entspricht ca. 3,7 Stunden. Diese und weitere Angaben zu den Som-mer- und Wintermonaten können der Tabelle 62 entnommen werden.

Jahreszeit Hauptaktivität

Dauer*Häufigkeit in Minuten

Zweitaktivität Dauer*Häufigkeit

in Minuten

Drittaktivität Dauer*Häufigkeit

in Minuten

Sommer 220,0 147,4 138,1

Winter 206,2 149,7 161,8

Tabelle 62: Zeitlicher Umfang der Sport- und Bewegungsaktivitäten je Woche in Minuten

Betrachtet man den Umfang des Sporttreibens nach Ortsteilen ergeben sich deutliche Unterschiede. Wenn man als Durchschnittswert 170,5 Minuten (2,8 Stunden) für den Umfang des wöchentlichen Sporttreibens in Salzgitter (Som-mer/Winter)161 zu Grunde legt, liegen die Ortschaften Nord mit 213,1 Minuten,

161 In Dreieich wurde mit durchschnittlich 2,9 Stunden je Woche (Sommer/Winter) ein ähnlicher Wert wie in Salzgitter erreicht (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 56), in Ahrensburg konnte ein zeitlicher Umfang von durchschnittlich 4,4 Stunden (Sommer/Winter) ermittelt werden (vgl. Hübner/Wulf 2005, 43). Pitsch/Emrich weisen eine mittlere wöchentliche Dauer von 3,5 Stunden aus (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 41).

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19.05.2009 119

Süd mit 199,1 Minuten und Nordost mit 180,0 Minuten deutlich über diesem Wert. Die Bürger der Ortschaften Nordwest, Ost, Südost und West investieren hingegen deutlich weniger Zeit für Sport und Bewegungsaktivitäten in der Wo-che (vgl. Tabelle 63).

Ortschaft

Häufigkeit Dauer in Minuten

Haupt-aktivität

Zweit-aktivität

Dritt-aktivität

Mittel-wert

Haupt-aktivität

Zweit-aktivität

Dritt-aktivität

Mittel- wert

Nord 2,7 2,4 2,3 2,5 79,9 81 98,3 86,4

Nordost 2,8 2,1 1,8 2,2 90,2 73,4 78,2 80,6

Nordwest 2,2 1,4 1,8 1,8 82,5 83,9 69,8 78,7

Ost 2,4 1,7 1,9 2,0 82,2 70,4 69,2 73,9

Süd 2,8 2,2 1,9 2,3 82 85,9 91,8 86,6

Südost 2,2 1,6 1,3 1,7 99,9 69,4 88,6 86,0

West 2,6 1,6 1,6 1,9 74,9 78,4 68,8 74,0

Tabelle 63: Dauer und Häufigkeit der einzelnen Sport- und Bewegungsaktivitäten in den Ort-schaften Häufigkeit (N=1259); Dauer (N=1714); Mehrfachantworten möglich.

3.4 Rahmenbedingungen des Sporttreibens in Salzgitter

Im folgenden Kapitel werden wichtige Ergebnisse zu den Rahmenbedingungen des Sporttreibens in Salzgitter vorgestellt, indem: 162

- die bevorzugten Organisationsformen analysiert werden,

- die tatsächliche Nutzung und Erreichbarkeit der Sportstätten- bzw. Sport-gelegenheiten untersucht wird und

- die Beurteilung der Sport- und Bewegungsangebote sowie der Orte der Bewegungsausübung aufgelistet wird.

3.4.1 Bevorzugte Organisationsformen der Sportaktiven in Salzgitter

Durchschnittlich 67,6 Prozent der Aktiven in Salzgitter organisieren ihre Sport- und Bewegungsaktivitäten privat. Damit zeigt sich wie in Dreieich oder anderen Sportverhaltensstudien ein deutlicher Anteil selbst organisierten Sporttrei-bens.163 Das vereinsgebundene Sporttreiben belegt mit durchschnittlich 16,8 Prozentpunkten Rang 2 vor dem Sporttreiben bei kommerziellen Sportanbie-tern mit 8,2 Prozent. 2,6 Prozent wählen „sonstige Organisationsformen“ wie z. B. Betriebskrankenkassen, DLRG Lebenstedt und Homöopathischer Verein.

162 Die Analyse der Rahmenbedingungen des Sporttreibens erfolgt ein Anlehnung an Hüb-ner/Wulf 2005, 54-72. 163 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 59.

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19.05.2009 120

Abbildung 30 zeigt den Stellenwert des selbst organisierten Sporttreibens im Vergleich zu den anderen Organisationsformen.164

Abbildung 30: Gewählte Organisationsformen in den Haupt- und Nebensportarten

N=1995

Wie in Tabelle 64 ersichtlich, variiert die Wahl der Organisationsform zwischen Haupt- und Nebensportarten deutlich. 57,9 Prozent organisieren ihre Sportakti-vitäten bei der Hauptsportart selbst, 25,7 Prozent nutzen die Angebote von Sportvereinen. Bei der Zweitaktivität wächst die Zahl derjenigen, die selbst or-ganisiert Sport treiben auf 73,0 Prozent, im Verein sind nur noch 11,7 Prozent organisiert. Damit wird deutlich, dass

- die Bedeutung des privat organisierten Sporttreibens von den Haupt- zu den Nebenaktivitäten wächst,

- mit 25,7 Prozent Vereinssport vor allem bei der Hauptsportart als Orga-nisationsform bevorzugt wird.

Organisationsformen Hauptaktivität

in % Zweitaktivität

in % Drittaktivität

in %

Sie selbst/Familienangehörige/Freunde 57,9 73,0 76,8

Sportverein 25,7 11,7 8,3

Kommerzielle Sportanbieter (z. B. Fitness-studio) 8,9 8,4 6,9

Sonstige... 2,9 2,4 2,4

Andere öffentliche/gemeinnützige Träger 2,2 1,4 3,0

Schule 1,6 1,8 1,6

Betrieb/Dienststelle 1,0 1,2 1,0

Tabelle 64: Organisationsformen nach Haupt- und Nebensportarten

Hauptaktivität (N=713), Zweitaktivität (N=613) und Drittaktivität (N=468)

164 Zur Analyse der Organisationsformen in anderen Sportverhaltensstudien (Anteil gewerbliche Anbieter/Verein) siehe Wetterich/Schrader/Eckl 2006, 59.

Sonstige...; 2,60%

Schule; 1,70%Betrieb/Dienststelle;

1,10%

Andere öffentliche/gemein-

nützige Träger; 2,10%

Kommerzielle Sportanbieter (z. B.

Fitness-Studio); 8,20%

Sportverein; 16,80%

Sie selbst/Familien-angehörige/Freunde;

67,60%

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19.05.2009 121

Am Beispiel der Hauptaktivität sollen geschlechtsspezifische Unterschiede auf-gezeigt werden: 46,4 Prozent der Frauen und 53,6 Prozent der Männer organi-sieren ihre körperlichen und sportlichen Aktivitäten selbst. Mit 62,5 Prozent sind deutlich mehr Männer als Frauen in Betriebssportgruppen organisiert. An-gebote von anderen gemeinnützigen Trägern werden mit 83,3 Prozent von Frauen und nur zu 16,7 Prozent von Männern genutzt (vgl. Tabelle 65).

Organisationsformen Hauptaktivität

in % Zweitaktivität

in % Drittaktivität

in % Gesamt in %

w m w m w m w m

Sie selbst/Familien-angehörige/Freunde 46,4 53,6 45,7 54,3 49,1 50,9 47,2 52,8

Schule 46,2 53,8 66,7 33,3 25,0 75,0 55,2 44,8

Betrieb/Dienststelle 37,5 62,5 62,5 37,5 50,0 50,0 50,0 50,0

Sportverein 46,9 53,1 58,4 41,6 58,5 41,5 50,0 50,0

Andere öffentliche/ gemeinnützige Träger (z. B. Stadt, Kirche)

83,3 16,7 77,8 22,2 73,3 26,7 67,3 32,7

Kommerzielle Sportanbieter (z. B. Fitness-Studio) 58,1 41,9 49,1 50,9 52,9 47,1 53,3 46,7

Sonstige... 60,9 39,1 50,0 50,0 58,3 41,7 54,7 45,3

Tabelle 65: Organisationsformen nach Geschlecht

Hauptaktivität (N=808), Zweitaktivität (N=652) und Drittaktivität (N=497)

Nachfolgend werden sportartspezifische Organisationsformen analysiert und aufgelistet. Fasst man in Anlehnung an Hübner/Wulf die Ballspiele Badminton, Basketball, Fußball, Handball, Tennis und Volleyball zusammen und vergleicht sie mit den Durchschnittswerten für alle Sportarten, ergibt sich eine Erhöhung von 16,8 auf 36,0 Prozent beim vereinsgebundenen Sporttreiben (vgl. Tabelle 66).165

165 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 56. Damit bestätigt sich der Trend, dass auch in Salzgitter Ballsport-arten häufig Vereinssportarten sind. In Ahrensburg werden 53,1 Prozent der Ballsportarten ver-einsorganisiert durchgeführt. Vgl. Hübner/Wulf, 2005, 56.

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19.05.2009 122

Organisationsformen Gesamt N Gesamt in %

Sie selbst/Familienangehörige/Freunde 155 50,3

Schule 18 5,8

Betrieb/Dienststelle 6 1,9

Sportverein 111 36,0

Andere öffentliche/gemeinnützige Träger 2 0,6

Kommerzielle Sportanbieter 10 3,2

Sonstige... 6 1,9

Tabelle 66: Organisationsformen in den Ballsportarten (Hauptaktivität) N=308

Dies ist auch nicht verwunderlich, da der Wettkampfbetrieb fast ausschließlich über die Vereine organisiert ist und eine Mitgliedschaft für die Teilnahme an Teamsport-Wettkämpfen vorausgesetzt wird.

3.4.2 Orte der Ausübung von Sport- und Bewegungsaktivitäten

Bei der später durchzuführenden Bestands-Bedarfsbilanzierung nach dem BISp-Leitfaden ist die Kenntnis über die tatsächliche Nutzung der Sportstätten und Bewegungsräume unverzichtbar. In Tabelle 67 wird ersichtlich, dass ledig-lich 32,3 Prozent der Sporttreibenden im Sommer Sportstätten nutzen, 67,7 Prozent der Aktiven bevorzugen Sportgelegenheiten. Mit 18,7 und 13,9 Pro-zent finden Sportaktivitäten zum großen Teil auf Feldern/Wiesen/Wäldern, auf Straßen und Wegen im Ortsbereich statt. Lediglich 5,8 Prozent nutzen Turn- und Sporthallen.

Sportstätte

Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Gesamt

N % N % N % N %

Turn- bzw. Sporthalle 76 8,1 30 4,2 20 3,9 126 5,8

Sportplatz: Spielfeld 36 3,8 8 1,1 7 1,4 51 2,3

Sportplatz: Leichtathle-tikanlage 8 0,9 4 0,6 1 0,2 13 0,6

Tennisanlage 21 2,2 11 1,5 4 0,8 36 1,7

Sportanlage für Beachsport 11 1,2 2 0,3 4 0,8 17 0,8

Sportanlage für Schießsport 4 0,4 0 0 3 0,6 7 0,3

Hallenbad 35 3,7 40 5,6 23 4,5 98 4,5

Freibad 36 3,8 29 4 36 7 101 4,7

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19.05.2009 123

Sportgelegenheit Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Gesamt

N % N % N % N %

Andere Sportanlage 102 10,9 81 11,3 70 13,6 253 11,6

Park 76 8,1 55 7,6 37 7,2 168 7,7

Straße/Wege im Orts-bereich 122 13 114 15,8 65 12,6 301 13,9

Straße/Wege außer-halb des Ortsbereiches 106 11,3 102 14,2 62 12,1 270 12,4

Feld/Wiese/Wald 180 19,2 138 19,2 88 17,1 406 18,7

Gebirge 18 1,9 24 3,3 12 2,3 54 2,5

Offenes Gewässer 38 4,1 37 5,1 41 8 116 5,3

Zu Hause 37 3,9 20 2,8 15 2,9 72 3,3

Andere Sportgelegen-heit 32 3,4 25 3,5 26 5,1 83 3,8

Tabelle 67: Ort der Sport- und Bewegungsaktivität nach Haupt- und Nebensportarten in den Sommermonaten „Wo üben Sie Ihre sportlichen Aktivitäten im Sommer aus?“; Hauptaktivität (N=938), Zweitaktivi-tät (N=720) und Drittaktivität (N=514); Mehrfachantworten möglich.

In den Wintermonaten nutzen mit 41,3 Prozent deutlich mehr Sportaktive Sportstätten der Grundversorgung (normierte und vordefinierte Anlagen) als im Sommer. Dennoch finden mit 15,6 Prozent immer noch viele Sportaktivitäten auf Feldern, Wiesen und Wäldern statt. 10,5 Prozent der Befragten benötigen Turn- oder Sporthallen für ihre Aktivitäten (vgl. Tabelle 68).166

Betrachtet man die Angaben zu den „Top 10 der Sportartengruppen“ (vgl. Ab-bildung 26) überrascht dieses Ergebnis nicht. Rad- und Laufsport sind Aktivitä-ten, die häufig auf Straßen und Wegen innerhalb und außerhalb des Ortsberei-ches durchgeführt werden; geschwommen wird mit 9,2 Prozent (Sommer) und 13,0 Prozent (Winter) in Hallen- und Freibädern.

166 Zum Vergleich sei hier auf die Durchschnittswerte im Saarland verwiesen: 37,4 Prozent nut-zen Sportstätten und 62,6 Prozent verschiedene Sportgelegenheiten (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 77).

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19.05.2009 124

Sportstätte Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Gesamt

N % N % N % N %

Turn- bzw. Sporthalle 101 14,9 39 7,9 25 6,3 165 10,5

Sportplatz: Spielfeld 14 2,1 5 1 3 0,8 22 1,4

Sportplatz: Leichtathleti-kanlage 2 0,3 1 0,2 0 0 3 0,2

Tennisanlage 9 1,3 8 1,6 4 1 21 1,3

Sportanlage für Beach-sport 3 0,4 1 0,2 2 0,5 6 0,4

Sportanlage für Schieß-sport 3 0,4 1 0,2 2 0,5 6 0,4

Hallenbad 59 8,7 67 13,5 66 16,8 192 12,2

Freibad 5 0,7 5 1 3 0,8 13 0,8

Andere Sportanlage 101 14,9 60 12,1 59 15 220 14,0

Park 45 6,6 26 5,3 24 6,1 95 6,1

Sportgelegenheit Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Gesamt

N % N % N % N %

Straße/Wege im Ortsbe-reich 91 13,4 74 14,9 45 11,4 210 13,4

Straße/Wege außerhalb des Ortsbereiches 53 7,8 54 10,9 40 10,2 147 9,4

Feld/Wiese/Wald 105 15,5 79 16 60 15,2 244 15,6

Gebirge 12 1,8 16 3,2 21 5,3 49 3,1

Offenes Gewässer 12 1,8 11 2,2 6 1,5 29 1,8

Zu Hause 35 5,2 25 5,1 13 3,3 73 4,7

Andere Sportgelegenheit 29 4,3 23 4,6 21 5,3 73 4,7

Tabelle 68: Ort der Sport- und Bewegungsaktivität nach Haupt- und Nebensportarten in den Wintermonaten „Wo üben Sie Ihre sportlichen Aktivitäten im Winter aus?“; Hauptaktivität (N= 679), Zweitaktivität (N= 495) und Drittaktivität (N= 394); Mehrfachantworten möglich.

Eine geschlechtsspezifische Betrachtung der Nutzung der Sportstätten/Sport-gelegenheiten zeigt bei den Spielfeldern mit 84,0 Prozent, den Sportanlagen für Beachsport mit 78,9 Prozent, den Leichtathletikanlagen mit 76,9 Prozent und den Tennisanlagen mit 70,0 Prozent eine deutlich höhere Auslastung durch Männer. „Andere Sportgelegenheiten“ werden hingegen mit 59,1 Prozent verstärkt von Frauen genutzt, ebenso die Turn- und Sporthallen mit 55,3 Pro-zent und die Straßen/Wege im Ortsbereich mit 54,2 Prozent (vgl. Tabelle 69).

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19.05.2009 125

Sportstätte/ Sportgelegenheit

Gesamt in %

weiblich männlich

Turn- bzw. Sporthalle 55,3 44,7

Sportplatz: Spielfeld 16,0 84,0

Sportplatz: Leichtathletikanlage 23,1 76,9

Tennisanlage 30,0 70,0

Sportanlage für Beachsport 21,1 78,9

Sportanlage für Schießsport 44,4 55,6

Hallenbad 51,0 49,0

Freibad 44,8 55,2

Andere Sportanlage 45,0 55,0

Park 49,7 50,3

Straße/Wege im Ortsbereich 54,2 45,8

Straße/Wege außerhalb des Ortsbereiches 45,5 54,5

Feld/Wiese/Wald 48,8 51,2

Gebirge 39,2 60,8

Offenes Gewässer 39,7 60,3

Zu Hause 50,5 49,5

Andere Sportgelegenheit 59,1 40,9

Tabelle 69: Ort der Sport- und Bewegungsaktivität differenziert nach Geschlecht N=1164 (weiblich) und N=1282 (männlich); Mehrfachantworten möglich.

Altersspezifische Besonderheiten bei der Nutzung der Sportstätten und -gelegenheiten sollen an den Geburtsjahrgängen 1985-1990 und 1925-1929 analysiert werden. Die Nutzung der Sportstätten (vgl. Tabelle 70) und Sportge-legenheiten (vgl. Tabelle 71) ergeben zusammen 100 Prozent. Mit 11,1 Pro-zent bevorzugen die 15-20-Jährigen Felder, Wälder und Wiesen und mit 10,1 Prozent Turn- bzw. Sporthallen. An dritter Stelle liegt mit 8,8 Prozent die Nut-zung von Hallenbädern. Die 75-80-Jährigen bevorzugen mit 21,7 Prozent Stra-ßen und Wege im Ortsbereich und Felder, Wälder und Wiesen und mit 17,4 Prozent Straßen und Wege außerhalb des Ortsbereiches. Somit nutzen sie verstärkt Sportgelegenheiten in Salzgitter.

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19.05.2009 126

Geburts- jahr

TS SP LA TA BS SCH HB FB AS

N % N % N % N % N % N % N % N % N %

1985-1990 30 10,1 17 5,7 5 1,7 7 2,4 13 4,4 2 0,7 26 8,8 21 7,1 25 8,4

1980-1984 6 5,0 3 2,5 1 0,8 4 3,4 2 1,7 2 1,7 12 10,1 6 5,0 23 19,3

1975-1979 8 6,0 4 3,0 0 0,0 0 0,0 1 0,8 0 0,0 13 9,8 8 6,0 9 6,8

1970-1974 7 5,1 4 2,9 0 0,0 0 0,0 0 0,0 0 0,0 7 5,1 3 2,2 18 13,0

1965-1969 11 5,0 3 1,4 1 0,5 3 1,4 0 0,0 1 0,5 22 9,9 14 6,3 24 10,8

1960-1964 19 6,6 8 2,8 0 0,0 2 0,7 0 0,0 1 0,3 18 6,3 11 3,8 36 12,5

1955-1959 17 7,1 3 1,3 0 0,0 4 1,7 1 0,4 1 0,4 7 2,9 5 2,1 31 12,9

1950-1954 11 6,7 1 0,6 0 0,0 1 0,6 0 0,0 0 0,0 14 8,5 10 6,1 20 12,2

1945-1949 13 6,5 0 0,0 3 1,5 5 2,5 0 0,0 1 0,5 20 10,0 8 4,0 15 7,5

1940-1944 25 9,8 4 1,6 2 0,8 9 3,5 0 0,0 0 0,0 21 8,2 6 2,3 39 15,2

1935-1939 10 7,0 2 1,4 1 0,7 2 1,4 0 0,0 0 0,0 15 10,5 6 4,2 13 9,1

1930-1934 1 1,6 0 0,0 0 0,0 1 1,6 1 1,6 1 1,6 6 9,5 0 0,0 12 19,0

1925-1929 2 8,7 0 0,0 0 0,0 1 4,3 0 0,0 0 0,0 1 4,3 0 0,0 0 0,0

TS= Turn- bzw. Sporthalle; SP= Spielfeld; LA= Leichtathletikanlage; TA= Tennisanlage; BS= Sportanlage für Beachsport; SCH= Sportanlage für Schießsport; HB= Hallenbad; FB= Freibad; AS= Andere Sportanlage

Tabelle 70: Sportanlagennutzung differenziert nach Alter

Geburts-jahr

P IO AO F G OG ZH AS

N % N % N % N % N % N % N % N %

1985-1990 23 7,8 24 8,1 21 7,1 33 11,1 4 1,4 15 5,1 14 4,7 16 5,4

1980-1984 7 5,9 12 10,1 6 5,0 16 13,4 3 2,5 7 5,9 4 3,4 5 4,2

1975-1979 7 5,3 20 15,0 14 10,5 23 17,3 3 2,3 13 9,8 7 5,3 3 2,3

1970-1974 19 13,8 23 16,7 19 13,8 20 14,5 4 2,9 3 2,2 5 3,6 6 4,3

1965-1969 21 9,5 34 15,3 26 11,7 39 17,6 5 2,3 10 4,5 6 2,7 2 0,9

1960-1964 23 8,0 36 12,5 35 12,2 55 19,1 6 2,1 16 5,6 11 3,8 11 3,8

1955-1959 22 9,2 29 12,1 33 13,8 43 17,9 9 3,8 16 6,7 11 4,6 8 3,3

1950-1954 9 5,5 25 15,2 19 11,6 26 15,9 10 6,1 7 4,3 5 3,0 6 3,7

1945-1949 7 3,5 27 13,5 31 15,5 44 22,0 4 2,0 11 5,5 6 3,0 5 2,5

1940-1944 12 4,7 36 14,1 24 9,4 40 15,6 5 2,0 8 3,1 6 2,3 19 7,4

1935-1939 3 2,1 20 14,0 19 13,3 27 18,9 7 4,9 6 4,2 9 6,3 3 2,1

1930-1934 5 7,9 9 14,3 7 11,1 13 20,6 2 3,2 2 3,2 1 1,6 2 3,2

1925-1929 1 4,3 5 21,7 4 17,4 5 21,7 0 0,0 2 8,7 2 8,7 0 0,0

P= Park; IO= Straße/Wege im Ortsbereich; AO = Straße/Wege außerhalb des Ortsbereiches; F= Feld/Wald/Wiese; G= Gebirge; ZH= Zu Hause; ASG= Andere Sportgelegenheit

Tabelle 71: Sportgelegenheiten differenziert nach Alter

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19.05.2009 127

3.4.3 Anfahrt zu den Sportstätten und Sportgelegenheiten

Die strukturelle Besonderheit von Salzgitter mit seinen teilweise sehr weit aus-einander liegenden Ortsteilen wirft die Frage auf, ob alle Bürgerinnen und Bür-ger schnell und sicher an den Ort der geplanten Bewegungsausübung gelan-gen können. So verfügen beispielsweise von den 31 Ortsteilen Salzgitters nur 18 über eigene Turn- oder Sporthallen. Daher wurden im Rahmen der Sport-verhaltensstudie in Anlehnung an den BISp-Leitfaden Angaben zur Wahl des Verkehrsmittels, zur durchschnittlichen Entfernung und zu den Anfahrtszeiten erhoben, wobei zu berücksichtigen war, von wo aus die Anfahrt erfolgte (Frage 31 – 34).167

In Salzgitter nutzen durchschnittlich 41,7 Prozent der Befragten das Mofa, Mo-torrad oder Auto, um zu Sportstätten oder Sportgelegenheiten zu gelangen, 31,0 Prozent gehen zu Fuß, 21,4 Prozent nutzen das Fahrrad und 4,8 Prozent öffentliche Verkehrsmittel für ihre Haupt- und Nebenaktivitäten. Damit zeigt sich, wie auch in anderen Studien, dass die Nutzung des öffentlichen Perso-nennahverkehrs mit durchschnittlich 4,8 Prozent sehr gering ist.168 Im Rahmen dieser Untersuchung konnte keine Analyse der Ursachen erfolgen. Interessant wäre sicherlich die Frage, ob die öffentlichen Verkehrsmittel deshalb so selten genutzt werden, da sie nicht die Sportstätten/Sportgelegenheiten direkt anfah-ren, ungünstige Fahrzeiten haben oder aber andere Ursachen vorliegen. Ca. 20 Prozent der Befragten in Salzgitter nutzen im Sommer und Winter das Fahr-rad.169 Hier stellt sich die Frage nach den Gründen: Sind es die weiten Entfer-nungen, die zurück gelegt werden müssen, ist es der Zustand des Radwege-netzes170 in Salzgitter, der dazu führt, dass die Befragten häufig auf andere Verkehrsmittel nutzen oder liegen andere Gründe vor?

Als sonstige Verkehrsmittel, die von durchschnittlich 1,2 Prozent genutzt wer-den, zählen Inliner, Ski und das Flugzeug (vgl. Tabelle 72).

167 Vgl. BISp 2000, 61. 168 In Dreieich nutzen rund 4 Prozent der Befragten Bahn oder Bus (vgl. Wetterich/Schrader/Eckl 2006, 61), in Ahrensburg sind es 3,6 Prozent (vgl. Hübner/Wulf 2005, 70). 169 In Ahrensburg konnte mit durchschnittlich 33,3 Prozent ein deutlich höherer Wert erreicht werden (vgl. Hübner/Wulf 2005, 70). 170 Eine genauere Analyse der Radwegeverbindungen zwischen den einzelnen Ortsteilen wäre dazu nötig.

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19.05.2009 128

Verkehrsmittel Hauptaktivität in %

Zweitaktivität in %

Drittaktivität in %

Gesamt in %

…Mofa/Motorrad/Auto. 40,4 39,8 44,9 41,7

... zu Fuß. 31,6 30,7 30,7 31,0

... Fahrrad. 22,0 24,0 18,2 21,4

... öffentliche Verkehrsmittel. 4,8 4,7 4,9 4,8

... sonstige______. 1,3 0,8 1,4 1,2

Tabelle 72: Genutzte Verkehrsmittel

„Mit welchem Verkehrsmittel erreichen Sie in der Regel den Ort der sportlichen/körperlichen Aktivität? Hauptaktivität (N=1010), Zweitaktivität (N=771) und Drittaktivität (N=573); Mehrfach-antworten möglich

Differenziert man die gewählten Verkehrsmittel nach Jahreszeiten, gibt es eini-ge Unterschiede (vgl. Tabelle 73). Mit 47,3 Prozent sind das Mofa, Motorrad oder Auto die Hauptverkehrsmittel der Befragten im Sommer (Hauptsportart). Im Winter nutzen 34,7 Prozent dieses Verkehrsmittel. Der Anteil derjenigen, die zu Fuß zu den Sportstätten- und gelegenheiten gelangen, verändert sich kaum. Bei der Haupt-, Zweit- und Drittaktivität erhöht sich jeweils im Winter der Anteil der Radfahrer. Was ein wenig verwundert, sind die leichten Zuwächse, die die öffentlichen Nahverkehrsmittel im Sommer (Sommer: 5,4%, Winter: 4,2%, Hauptaktivität) verzeichnen.

Verkehrsmittel Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Gesamt

So in %

Wi in %

So in %

Wi in %

So in %

Wi in %

So in %

Wi in %

…Mofa/Motorrad/Auto. 47,3 34,7 44,3 36,2 50,7 39,6 47,4 36,8

... zu Fuß. 31,6 31,6 31,3 30,3 30,0 31,4 31,0 31,1

... Fahrrad. 14,6 28,1 17,8 29,1 11,9 23,8 14,8 27,0

... öffentliche Ver-kehrsmittel. 5,4 4,2 6,0 3,5 5,9 4,0 5,8 3,9

... sonstige______. 1,1 1,5 0,6 0,9 1,5 1,3 1,0 1,2

Tabelle 73: Genutzte Verkehrsmittel im Sommer (So) und im Winter (Wi)

„Mit welchem Verkehrsmittel erreichen Sie in der Regel den Ort der sportlichen/körperlichen Aktivität im Sommer/im Winter? Sommer: Hauptaktivität (N=459), Zweitaktivität (N=348) und Drittaktivität (N=270); Winter: Hauptaktivität (N=551), Zweitaktivität (N=423) und Drittaktivität (N=303); Mehrfachant-worten möglich.

Die Sportaktiven von Salzgitter legen durchschnittlich 9,6 Kilometer im Sommer und 16,2 Kilometer im Winter zurück, um zu Sportstätten und Sportgelegenhei-ten zu gelangen und benötigen dafür 17,3 Minuten im Sommer und 20,8 Minu-ten im Winter (vgl. Tabelle 74 und Tabelle 75). Vergleicht man die von Hüb-ner/Wulf zusammengestellten Daten aus anderen Städten mit den Werten in Salzgitter, zeigen sich mit durchschnittlich 12,9 Kilometern und 19 Minuten

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19.05.2009 129

(Sommer/Winter) erhöhte Anfahrtszeiten und –wege.171 Damit wird deutlich, dass die strukturelle Besonderheit von Salzgitter mit seinen teilweise sehr weit auseinander liegenden 31 Ortsteilen deutliche Auswirkungen hat.

Bei der Betrachtung der Entfernungsangaben und der für die Anfahrt nötigen Zeit, lassen sich Unterschiede zwischen Haupt- und Nebenaktivitäten erken-nen. So sind die Werte bei der Hauptaktivität am geringsten, die relativ hohen Werte bei der Drittaktivität ergeben sich u. a. durch Skifahrten ins Ausland.

Strecke Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Gesamt

So in Km

Wi in Km

So in Km

Wi in Km

So in Km

Wi in Km

So in Km

Wi in Km

…zum Erreichen der Sportstätten und Sport-gelegenheiten

8,4 6,9 10,0 13,7 10,5 28,0 9,6 16,2

Tabelle 74: Streckenlänge zum Erreichen der Sportstätten und –gelegenheiten

Sommer: Hauptaktivität (N= 517), Zweitaktivität (N= 365) und Drittaktivität (N= 292); Winter: Hauptaktivität (N= 458, Zweitaktivität (N= 321) und Drittaktivität (N= 273); Mehrfachant-worten möglich.

Zeitaufwand Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Gesamt

So in Min.

Wi in Min.

So in Min.

Wi in Min.

So in Min.

Wi in Min.

So in Min.

Wi in Min.

…zum Erreichen der Sportstätten und Sport-gelegenheiten

16,1 15,5 16,1 19,3 19,8 27,7 17,3 20,8

Tabelle 75: Zeitaufwand zum Erreichen der Sportstätten und –gelegenheiten

Sommer: Hauptaktivität (N=528), Zweitaktivität (N=366) und Drittaktivität (N=284); Winter: Hauptaktivität (N=469, Zweitaktivität (N=323) und Drittaktivität (N=264); Mehrfachantwor-ten möglich.

Betrachtet man die Angaben zum Ausgangspunkt für den Weg zur Sportaktivi-tät nimmt mit 91,3 Prozent „…von der eigenen Wohnung“ den ersten Rang ein, 5,7 Prozent gehen oder fahren direkt von der Arbeit aus zur Sportstätte, 3,1 Prozent wählen andere Orte (vgl. Tabelle 76).

171 Einige Werte zum Vergleich: Saarland (2004) 6,3 Kilometer, 13,4 Minuten (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 78f.), Bottrop (2003) 6,8 Kilometer, 14,3 Minuten; Paderborn (2003) 4,8 Kilometer, 11,0 Minuten; Münster (2003) 4,4 Kilometer, 13,5 Minuten; Ahrensburg (2005) 5 Kilometer, 10,3 Minu-ten; Dreieich (2006) 9,2 Kilometer, 12 Minuten. (vgl. Hübner/Wulf 2005, 70f.).

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Ausgangspunkt Gesamt in %

…von der eigenen Wohnung. 2065 91,3

…vom Arbeitsplatz. 128 5,7

…von anderer Stelle. 69 3,1

Tabelle 76: Wahl der Ausgangspunkte, um zur Sportstätte/Sportgelegenheit zu gelangen

N=2262

Die Verhältnisse ändern sich kaum, schaut man sich die Wahl der Ausgangs-punkte am Beispiel der Hauptaktivität in den Sommer- und Wintermonaten an. Mit 91,2 Prozent im Sommer und 90,9 Prozent im Winter nimmt auch hier „…von der eigenen Wohnung“ Rang eins ein (vgl. Tabelle 77).

Ausgangspunkt Hauptaktivität

Sommer in % Winter in %

…von der eigenen Wohnung. 406 91,2 457 90,9

…vom Arbeitsplatz. 29 6,5 34 6,8

…von anderer Stelle. 10 2,2 12 2,4

Tabelle 77: Wahl der Ausgangspunkte, um zur Sportstätte/Sportgelegenheit im Sommer und Winter zu gelangen

Sommer: N=445 (Hauptaktivität) Winter: N=503 (Hauptaktivität)

Die Angaben zu den Anfahrzeiten und –wegen sowie zum Ausgangspunkt soll-ten Konsequenzen beim Neubau oder der Umwidmung von Sport- und Bewe-gungsräumen haben, indem eine wohnortnahe Grundversorgung für alle Bür-gerinnen und Bürger bei einer angemessenen Auslastung der entsprechenden Sportinfrastruktur angestrebt wird.

3.4.4 Beurteilung vorhandener Sport- und Bewegungsangebote, Sport-stätten und Sportgelegenheiten

3.4.4.1 Qualität der Sport- und Bewegungsangebote

Um die Qualität der Sportangebote zu erfassen, die nicht selbst organisiert werden, sollten sowohl die Zufriedenheit mit dem Inhalt der Sportangebote, aber auch das Übungsleiterverhalten und die Qualifikation der Übungsleiter bewertet werden (vgl. Tabellen 78 - 80).

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Haupt- und Nebensportarten Inhalt der Sportangebote

sehr zufrie-den zufrieden weniger

zufrieden gar nicht zufrieden

Häufigste Sportart 135 204 32 6

Zweithäufigste Sportart 78 115 20 18

Dritthäufigste Sportart 54 84 17 3

Gesamt N 267 403 69 27

Gesamt 34,9 % 52,6 % 9,0 % 3,5 %

Tabelle 78: Zufriedenheit mit dem Inhalt der Sportangebote

N = 766

Haupt- und Nebensportarten Übungsleiterverhalten

sehr zufrie-den zufrieden weniger

zufrieden gar nicht zufrieden

Häufigste Sportart 115 146 20 8

Zweithäufigste Sportart 61 77 12 9

Dritthäufigste Sportart 39 47 12 5

Gesamt N 160 270 44 20

Gesamt 32,4 % 54,7 % 8,9 % 4,0 %

Tabelle 79: Zufriedenheit mit dem Übungsleiterverhalten

N = 494

Haupt- und Nebensportarten Qualifikation der Übungsleiter

sehr zufrie-den zufrieden weniger

zufrieden gar nicht zufrieden

Häufigste Sportart 117 135 28 6

Zweithäufigste Sportart 66 67 7 14

Dritthäufigste Sportart 41 45 9 9

Gesamt N 224 247 44 29

Gesamt 41,2 % 45,4 % 8,1 % 5,3 %

Tabelle 80: Zufriedenheit mit der Qualifikation der Übungsleiter

N = 544

Unabhängig vom institutionellen Anbieter zeigt sich in der Auswertung insge-samt ein hoher Grad der Zufriedenheit mit den Inhalten der Sport- und Bewe-gungsangebote (87,5% sind sehr zufrieden oder zufrieden). Ähnlich hohe Wer-te zeigen sich in der Beurteilung des Übungsleiterverhaltens und dessen Quali-fikation (87,1% und 86,6%).

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19.05.2009 132

3.4.4.2 Sporthallen

In der Bevölkerungsbefragung wurde mittels einer vierstufigen Skala die Zu-friedenheit mit dem Zustand der Sporthallen (bautechnisch, baulich-sportfunktional, Qualität der Ausstattung, Sauberkeit/Hygiene) abgefragt. Dabei zeigt Tabelle 81 eine durchaus kritische Einschätzung des Zustandes der Sporthallen. Durchschnittlich jeder dritte Befragte ist mit dem bautechnischen Zustand weniger oder gar nicht zufrieden. 40 Prozent der Sportaktiven waren mit dem baulich-sportfunktionalen Zustand und der Qualität der Ausstattung unzufrieden, 44,8 Prozent sahen deutliche Potenziale, was die Sauberkeit und Hygiene der Anlagen betrifft.

Sporthallen sehr zufrie-

den in %

zufrieden in %

weniger zu-frieden in %

gar nicht zu-frieden

in %

bautechnisch 16,6 51,7 25,5 6,2

baulich-sportfunktional 14,1 46,5 36,6 4,9

Ausstattung (Qualität) 11,8 44,4 36,1 6,9

Sauberkeit/Hygiene 7,2 40,1 30,3 14,5

Tabelle 81: Zufriedenheit mit dem Zustand der Sporthallen

Die Fallzahlen bei der Bewertung der Hallen sind z. T. sehr gering, sollten aber dennoch Hinweise für kritische Prüfung liefern (vgl. Tabellen 82-85).

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19.05.2009 133

Turn- und Sporthallen Zustand bautechnisch

sehr zufrie-den zufrieden weniger zu-

frieden gar nicht zufrieden

Friedenstraße 2 2

HS Bad (alte Anton-Raky) 5 3

GS Altstadtschule 3 1

GS Am Eikel 2 2

GS Waldschule 2 2

Wiesenstraße 2 2

Am Gutspark 2

Burg Gebhardshagen 3

GS Am Sonnenberg 4

GS Hallendorf 2

BBS Fredenberg 7 2

Emil-Langen-Realschule 3 1

Gottfried-Linke-Realschule 2 2

Am Kranichdamm 2

GS Am Ostertal 6

GS Am See 2

GS Fredenberg 3 2 1

Gymnasium Fredenberg 4 4

HS An der Klunkau 1

Kranich-Gymnasium 2 4 3 1

An der Goethestraße 3

GS Amselstieg 1 1

TG-Halle 9 10 3 2

GS Lesse 2 2 2

Gerhard-Gesemann-GS 4

GS Ringelheim 4 2

GS Thiede 1

HS Thiede 10 2

Gesamt 24 75 37 9

Tabelle 82: Zufriedenheit mit dem bautechnischen Zustand der Sporthallen

N=145

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Turn- und Sporthallen Zustand baulich-sportfunktional

sehr zufrie-den zufrieden weniger

zufrieden gar nicht zufrieden

Friedenstraße 2 2

HS Bad (alte Anton-Raky) 1 1 6

GS Am Ziesberg 2

GS Altstadtschule 1 2

GS Am Eikel 2 2

GS Waldschule 2 2

Wiesenstraße 2 2

Burg Gebhardshagen 3

GS Am Sonnenberg 2 2

GS Hallendorf 2

BBS Fredenberg 8 1

Emil-Langen-Realschule 3 1

Gottfried-Linke-Realschule 2 2

Am Kranichdamm 2

GS Am Ostertal 2 6

GS Fredenberg 3 2 1

Gymnasium Fredenberg 6 2

HS An der Klunkau 1

Kranich-Gymnasium 4 6

An der Goethestraße 2 2

GS Amselstieg 2

TG-Halle Trampolinhalle

6 6 8

GS Lesse 2 4

Gerhard-Gesemann-GS 1 2

GS Ringelheim 2 4

HS Thiede 2 8 4

Gesamt 20 66 52 7

Tabelle 83: Zufriedenheit mit dem baulich-sportfunktionalen Zustand der Sporthallen

N=142

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19.05.2009 135

Turn- und Sporthallen Zustand Ausstattung (Qualität)

sehr zufrie-den zufrieden weniger

zufrieden gar nicht zufrieden

Friedenstraße 2 1 1

HS Bad (alte Anton-Raky) 3 3 2

GS Am Ziesberg 2

GS Altstadtschule 2 2

GS Am Eikel 4

GS Waldschule 2 2

Wiesenstraße 2 2

Burg Gebhardshagen 3 1

GS Am Sonnenberg 2 2

GS Hallendorf 2

BBS Fredenberg 7 2

Emil-Langen-Realschule 3 1

Gottfried-Linke-Realschule 2 2

Am Kranichdamm 2

GS Am Ostertal 4 2

GS Am See 2

GS Fredenberg 3 2 1

Gymnasium Fredenberg 4 2 2

HS An der Klunkau

Kranich-Gymnasium 6 4

An der Goethestraße 1 2 2

GS Amselstieg 2

TG-Halle 4 10 7

GS Lesse 2 2 1 1

Gerhard-Gesemann-GS 3

GS Ringelheim 2 4

GS Thiede 1

HS Thiede 2 4 4 2

Gesamt 17 64 52 10

Tabelle 84: Zufriedenheit mit der Ausstattung (Qualität) der Sporthallen

N=144

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19.05.2009 136

Turn- und Sporthallen Zustand Sauberkeit/Hygiene

sehr zufrie-den zufrieden weniger

zufrieden gar nicht zufrieden

Friedenstraße 2 2

HS Bad (alte Anton-Raky) 2 2 4

GS Am Ziesberg 2

GS Altstadtschule 4

GS Am Eikel 2 2

GS Waldschule 2 2

Wiesenstraße 2 2

Am Gutspark 2

Burg Gebhardshagen 2 2

GS Am Sonnenberg 4

GS Hallendorf 2

BBS Fredenberg 9

Emil-Langen-Realschule 3 3 1

Gottfried-Linke-Realschule 2 2

Am Kranichdamm 2

GS Am Ostertal 2 4

GS Am See 2

GS Fredenberg 3 2 1

Gymnasium Fredenberg 6 4

HS An der Klunkau 1

Kranich-Gymnasium 2 4 2 2

An der Goethestraße 1 4

GS Amselstieg 2

TG-Halle 4 12 6

GS Lesse 2 2 2

Gerhard-Gesemann-GS 1 2

GS Ringelheim 2 4

GS Steterburg

GS Thiede 1

HS Thiede 2 8 2

Gesamt 11 61 46 22

Tabelle 85: Zufriedenheit mit der Sauberkeit/Hygiene der Sporthallen

N=152

Tabelle 86 gibt einen Überblick über die Zufriedenheit mit der Entfernung zur Sporthalle.

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19.05.2009 137

Turn- und Sporthallen Entfernung

sehr zufrie-den zufrieden weniger

zufrieden gar nicht zufrieden

Friedenstraße 2 2

HS Bad (alte Anton-Raky) 2 4 2

GS Am Ziesberg 2

GS Altstadtschule 2 2

GS Am Eikel 4

GS Waldschule 2 2

Wiesenstraße 2 2

Am Gutspark 2

Burg Gebhardshagen 1 2

GS Am Sonnenberg 2 2

GS Hallendorf 2

BBS Fredenberg 1 8

Emil-Langen-Realschule 2 2

Gottfried-Linke-Realschule 4

Am Kranichdamm 2

GS Am Ostertal 2 4

GS Fredenberg 2 2

Gymnasium Fredenberg 8 2

HS An der Klunkau 1

Kranich-Gymnasium 4 4 2

An der Goethestraße 2

GS Amselstieg 2

TG-Halle 9 13 1

GS Lesse 4 2

Gerhard-Gesemann-GS 3

GS Ringelheim 2 4

GS Thiede 1

HS Thiede 4 4 2 2

Gesamt 59 66 13 4

Tabelle 86: Zufriedenheit mit der Entfernung zur Sporthalle

N = 142

Diese Auswertung überrascht ein wenig, wenn man bedenkt, dass die Salzgit-teraner Sportaktiven im Vergleich zu anderen Städten durchschnittlich höhere Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen (vgl. Kapitel 3.4.3). Auf der anderen Seite ist dieses strukturelle Merkmal der Stadt quasi ein sozialisationsrelevan-tes Basismerkmal für die Einwohnerschaft.

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19.05.2009 138

3.4.4.3 Spielfelder

Ebenfalls mittels einer vierstufigen Skala wurde die Zufriedenheit mit dem Zu-stand der Spielfelder (bautechnisch, baulich-sportfunktional, Qualität der Aus-stattung, Sauberkeit/Hygiene) abgefragt. In der Tabelle 87 fallen vor allem die Qualität und Sauberkeit/Hygiene als kritische Werte auf.

Spielfelder sehr zufrieden

in % zufrieden

in %

weniger zu-frieden in %

gar nicht zufrieden

in % N

bautechnisch 15,0 53,3 21,7 10,0 60

baulich-sportfunktional 13,0 48,1 24,1 14,8 54

Ausstattung (Qualität) 6,8 39,0 40,7 13,5 59

Sauberkeit/Hygiene 8,8 49,1 22,8 19,3 57

Entfernung 27,3 52,7 7,3 12,7 55

Tabelle 87: Zufriedenheit mit dem Zustand der Spielfelder

3.4.4.4 Leichtathletikanlagen

Auch eine Bewertung der Leichtathletikanlagen nach oben beschriebenen Pa-rametern sollte von den Sportaktiven vorgenommen werden (vgl. Tabelle 88). Hier zeigt sich, dass über 50 Prozent der Befragten mit der Sauberkeit und Hygiene der Anlagen unzufrieden sind. Zu beachten sind hier die geringen Fallzahlen.

Leichtathletikanlagen sehr zufrieden

in % zufrieden

in %

weniger zu-frieden in %

gar nicht zufrieden

in % N

bautechnisch 42,8 28,6 28,6 0 14

baulich-sportfunktional 35,7 28,6 28,6 7,1 14

Ausstattung (Qualität) 14,3 42,8 35,7 7,1 14

Sauberkeit/Hygiene 30,8 15,4 7,7 46,1 13

Entfernung 38,5 30,8 7,7 23,0 13

Tabelle 88: Zufriedenheit mit dem Zustand der Leichtathletikanlagen

3.4.4.5 Tennisanlagen

Die Befragung zum Zustand der Tennisplätze zeigt mit 26,2 Prozent die höch-ste Unzufriedenheit (weniger zufrieden/gar nicht zufrieden) bei der Bewertung der Qualität der Anlagen (vgl. Tabelle 89).

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19.05.2009 139

Tennisanlagen sehr zufrieden

in % zufrieden

in %

weniger zu-frieden in %

gar nicht zufrieden

in % N

bautechnisch 43,2 40,9 15,9 0 44

baulich-sportfunktional 38,1 53,4 7,1 2,4 42

Ausstattung (Qualität) 30,9 42,9 23,8 2,4 42

Sauberkeit/Hygiene 29,5 50,0 9,1 11,4 44

Entfernung 44,2 37,2 4,6 14,0 43

Tabelle 89: Zufriedenheit mit dem Zustand der Tennisanlagen

3.4.4.6 Beachsportanlagen

Tabelle 90 zeigt die Zustandsbewertung der Beachsportanlagen. Ermittelt man hier die kumulierten Werte von „weniger zufrieden“ und „gar nicht zufrieden“ fallen vor allem Sauberkeit und Hygiene mit 64,7 Prozent und die Ausstattung (Qualität) mit 53 Prozent auf (vgl. Tabelle 90).

Beachsportanlagen sehr zufrieden

in % zufrieden

in %

weniger zu-frieden in %

gar nicht zufrieden

in % N

bautechnisch 35,3 23,5 23,5 17,7 17

baulich-sportfunktional 41,2 17,7 17,7 23,4 17

Ausstattung (Qualität) 11,8 35,2 41,2 11,8 17

Sauberkeit/Hygiene 11,8 23,5 23,5 41,2 17

Entfernung 25,0 37,5 12,5 25,0 16

Tabelle 90: Zufriedenheit mit dem Zustand der Beachsportanlagen

3.4.4.7 Schießsportanlagen

In der Bevölkerungsbefragung wurde darüber hinaus die Zufriedenheit mit dem Zustand der Schießsportanlagen abgefragt. Unter Beachtung der geringen Fallzahlen kann die Bewertung der einzelnen Parameter der Tabelle 91 ent-nommen werden.

Schießsportanlagen sehr zufrieden

in % zufrieden

in %

weniger zu-frieden in %

gar nicht zufrieden

in % N

bautechnisch 30,0 40,0 30,0 0 10

baulich-sportfunktional 36,3 9,1 27,3 27,3 11

Ausstattung (Qualität) 20,0 40,0 40,0 0 10

Sauberkeit/Hygiene 30,0 20,0 30,0 20,0 10

Entfernung 81,8 9,1 9,1 0 11

Tabelle 91: Zufriedenheit mit dem Zustand der Schießsportanlagen

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19.05.2009 140

3.4.4.8 Hallen- und Freibäder

Die vorhandenen Bäder in Salzgitter sind, mit Ausnahme des Thermal-Solbades, den klassischen Frei- und Hallenbädern zuzuordnen und sollten im Zuge der Sportverhaltensstudie von den tatsächlichen Nutzern bewertet wer-den (vgl. Tabelle 92 und 93).

Hallenbäder sehr zufrieden

in % zufrieden

in %

weniger zu-frieden in %

gar nicht zufrieden

in % N

bautechnisch 14,6 56,3 21,6 7,5 199

baulich-sportfunktional 20,3 44,1 28,3 7,3 177

Ausstattung (Qualität) 17,5 39,0 35,0 8,5 200

Sauberkeit/Hygiene 15,5 61,8 14,5 8,2 207

Entfernung 29,3 39,7 17,4 13,6 184

Tabelle 92: Zufriedenheit mit dem Zustand der Hallenbäder

Freibäder sehr zufrieden

in % zufrieden

in %

weniger zu-frieden in %

gar nicht zufrieden

in % N

bautechnisch 18,5 53,9 19,7 7,9 76

baulich-sportfunktional 20,9 49,2 25,4 4,5 67

Ausstattung (Qualität) 13,3 48,0 32,0 6,7 75

Sauberkeit/Hygiene 12,8 57,7 19,2 10,3 78

Entfernung 29,8 49,2 13,5 7,5 67

Tabelle 93: Zufriedenheit mit dem Zustand der Freibäder

Die relativ kritische Bewertung durchgängig für alle Sportstätten kann ein guter Ansatz sein, um durch Nutzbefragungen die gewonnen Ergebnisse zu überprü-fen und/oder zu präzisieren. Auch auf die Gefahr hin, dass damit Mängel er-kennbar werden, welche investive Maßnahmen erfordern. Es kann jedoch ebenso gut sein, dass einzelne Kritikpunkte ohne viel Aufwand behoben wer-den oder durch Erklärung gegenüber den Nutzern entkräftet werden können.

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19.05.2009 141

3.5 Weitere Aspekte zum Sporttreiben in Salzgitter

3.5.1 Fehlende Voraussetzungen für Sport- und Bewegungsaktivitäten in Salzgitter

Auf die Frage, ob es Sportaktivitäten gibt, die die Befragten gern ausüben wür-den, aber auf Grund fehlender Voraussetzungen nicht können, antworteten 139 mit ja. Die 72 verschiedenen Sport- und Bewegungsaktivitäten sind in Tabelle 94 entsprechend der Anzahl der Nennungen aufgelistet.

Sportart Anzahl der Nen-nungen Sportart Anzahl der Nen-

nungen

Schwimmen 12 Vereinssport 2

Fitnesstraining 8 Wandern 2

Ski 7 Aikido 1

Badminton 6 American Football 1

Golf 6 Bauchtanz 1

Tennis 5 Boule 1

Wassergymnastik 5 Bungee Jumping 1

Yoga 5 Capoere 1

Aqua Jogging 4 Drachenbootrennen 1

Inlineskating 4 Endurofahren 1

Nordic Walking 4 Funsport 1

Pferdesport 4 Gymnastik für Senioren 1

Rückenschule 4 Hallenspiele 1

Volleyball 4 Handball 1

Baseball 3 Joggen 1

Bogenschießen 3 Kartfahren 1

Kampfsport 3 Klettern 1

Squash 3 Langstreckenschwimmen 1

Tanzsport 3 Lateinamerikanischer Tanz 1

Tischtennis 3 Leichtathletik 1

Aerobic 2 Moderner Fünfkampf 1

Autogenes Training 2 Motocross 1

Basketball 2 Mountain biking 1

Beach Volleyball 2 Pilates 1

Fallschirmspringen 2 Quigong 1

Fußball 2 Radfahren mit Kind 1

Gymnastik 2 Sauna 1

Klettern 2 Seilspringen 1

Langlauf 2 Stadionlaufen 1

Radfahren 2 Tauchsport 1

Rugby 2 Tai Chi 1

Segeln 2 Tontaubenschießen 1

Selbstverteidigung 2 Trampolin 1

Snowboarden 2 Turmspringen 1

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19.05.2009 142

Sportart Anzahl der Nen-nungen Sportart Anzahl der Nen-

nungen

Spinning 2 Turnen 1

Surfen 2 Wasserball 1

Tabelle 94: Sportaktivitäten, die auf Grund fehlender Voraussetzungen nicht betrieben werden können

N= 166

Gründe der Inaktivität werden für die Sportarten exemplarisch aufgelistet, die von mindestens fünf Befragten genannt wurden:

Schwimmen:

- Zeitmangel (N= 2) - Schwimmbecken wurde in Volleyballfeld umfunktioniert - zu wenige Trainingszeiten - keine Wendewand im Thermalbad daher nur "Baden" möglich - Schwimmbad hat unzureichende Öffnungszeiten - keine Einrichtung vorhanden, Solebad zu warm - kein Freibad vorhanden - Freibad in Lebenstedt hat kein Außenschwimmbecken mehr - fehlendes Freibad - fehlendes Freibad in SZ Bad - ein wenig faul - Bäder sind geschlossen, Schwimmtraining ist während des öffentlichen Badebetriebs nur eingeschränkt möglich

Fitnesstraining:

- Training ist nur einmal pro Woche möglich und dafür ist ein gutes Fitnessstudio zu teuer - zu teuer (N= 2) - zu wenig Zeit (N= 3) - keine Zeit wegen beruflicher Belastung - keine Räumlichkeiten und Geräte - aus beruflichen Gründen - im Ort gibt es keinen SV, müsste in SV in einem anderen Ortsteil eintreten und dorthin mit dem Auto fahren - kleine Kinder, kein Babysitter

Ski:

- weil man zu Skifahren immer in den Harz fahren muss - Urlaub und Ausrüstung sind zu teuer - keine Skihalle in der Nähe - fehlender Urlaub/Freizeit - Angst vor Unfällen und Rückenprobleme - zu teuer

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19.05.2009 143

Badminton:

- zu lange Arbeitszeiten, Verein zu teuer - keine Halle für sportliche Bereiche vorhanden - keine Halle für Nicht-Vereins-Mitglieder vorhanden - kein Angebot für Vereinslose - kein Angebot - Schichtdienst auch an Feiertagen und am Wochenende - fehlender Platz

Golf:

- aus finanziellen Gründen zur Zeit nicht möglich (N= 2) - Kosten - kein Platz, keine Zeit - in Lebenstedt kein Platz

Tennis:

- Rückenschäden - kein Platz, keine Zeit - aus finanziellen Gründen zur Zeit nicht möglich - kaum Plätze vorhanden, alles zu teuer, kein Lehrer (Trainingspartner) vorhanden

Wassergymnastik:

- weil nur Angebote für Ältere gemacht werden - unpassende Zeiten - Trainingszeiten ungünstig zu Arbeitszeiten - finanzielle Gründe - auch in den Schulferien

Yoga:

- nur außerhalb von Gebhardshagen möglich, Fitnessstudio zu teuer, außerdem Power-Yoga gewünscht - möchte nicht so weit mit dem Auto fahren - keine Zeit/nicht an Verein binden wollen

Häufig sind fehlende Angebote, Zeit- und Geldprobleme sowie persönliche Überlegungen ausschlaggebend für die sportliche Inaktivität.

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19.05.2009 144

3.5.2 Interesse an „neuen“ Sportarten

Da detaillierte Informationen über das Interesse an neuen Sportarten für zu-künftige Planungen von großem Nutzen sein können, wurde die von Hüb-ner/Wulf formulierte Frage: „Gibt es Sportarten, die Sie künftig kennen lernen oder regelmäßig ausüben wollen?“ 172 ebenfalls in Salzgitter gestellt.

Darüber hinaus sollten Angaben zur maximal zumutbaren Entfernung gemacht werden. 12,4 Prozent der Befragten gaben an, neue Sportarten kennen lernen zu wollen, 8,5 Prozent wollen neue Sportarten regelmäßig ausüben. Von den-jenigen, die neue Sportarten kennen lernen wollen, haben 16,1 Prozent Inter-esse am Laufsport, 11,1 Prozent an Golf und Schwimmen, 11,0 Prozent an Gymnastik.173 Weitere Sportarten und Fitnesstraining wollen ca. 7 Prozent und Budo- und Kampfsport 6,0 Prozent kennen lernen (vgl. Tabelle 95).174 Ein ho-hes Interesse an Freizeit-, Gesundheits- und Fitnessangeboten wird in der Auswertung deutlich.

Aus der Befragung ist nicht zu erkennen, ob die Angebotswünsche mangels Kenntnis geeigneter Angebote, auf Grund räumlicher Entfernung oder aus an-deren Gründen genannt wurden.

Hauptsportart Sportarten/Disziplinen

Sportart kennen lernen N

Sportart kennen lernen in %

Sportart ausüben N

Sportart ausübenin %

Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe

Laufen/Gehen, Gymnastik, Spiele 1 1,0

Badminton Badminton 2 2,0 2 3,0

Basketball Basketball 1 1,5

Beachsport Beach-Volleyball 1 1,5

Behindertensport Herzsport

Budo- und Kampf-sportarten

Japanischer Schwertkampf 1 1,0

Selbstverteidigung 1 1,0 2 3,0

Kampfsport 3 3,0

Karate 1 1,0

Aikido 2 3,0

Judo 1 1,5

Fitnesstraining allgemeines Fitness-Training 7 7,1 9 13,6

Fußball Fußball 1 1,5

Golf Golf 11 11,1 4 6,1

172 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 108. 173 Eine ähnliche Auflistung und Reihung der Sportarten zeigt die Untersuchung von Pitsch/Emrich im Saarland. Rang 1 belegt Schwimmen, gefolgt von Fahrradfahren, Gymnastik, und Laufen/Joggen (vgl. Pitsch/Emrich 2004, 73). 174 Die Angaben beziehen sich nicht auf einzelne Sportarten und Disziplinen, sondern auf Hauptsportarten.

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19.05.2009 145

Hauptsportart Sportarten/Disziplinen

Sportart kennen lernen N

Sportart kennen lernen in %

Sportart ausüben N

Sportart ausübenin %

Gymnastik

Allgemeine Gymnastik 2 3,0

Tai Chi 2 2,0 2 3,0

Yoga 4 4,0 3 4,5

Aerobic 2 2,0 1 1,5

Thai Bo 1 1,0

Chi Gong 1 1,0

Gymnastik für Senioren 1 1,5

Herzsport 1 1,0

Rückenschule 1 1,5

Handball Handball 1 1,0

Kegelsport Kegeln, Bowling 1 1,5

Laufsport

Joggen, 1 1,0 2 3,0

Walking 3 3,0 3 4,5

Nordic Walking 12 12,1 4 6,1

Leichtathletik Leichtathletik 1 1,5

Moderner Fünf-kampf

Schwimmen, Fechten, Spring-reiten, Schießen, Geländelauf 1 1,0

Motorsport Kart-Sport 1 1,0

Motocross 2 2,0

Radsport Radfahren 1 1,0 1 1,5

Spinning 1 1,0 1 1,5

Reit- und Fahrsport Reiten 2 2,0

Rollsport Inlineskating 2 2,0

Schießsport

Schießen 1 1,0

Tontaubenschießen 1 1,0

Bogenschießen 2 2,0

Schwimmen

Schwimmen 2 2,0 3 4,5

Turmspringen 1 1,5

Wasserball 1 1,0

Wassergymnastik, 1 1,0

Sporttauchen 5 5,1

Aqua-Jogging 2 3,0

Squash Squash 1 1,0 0,0

Tanzsport

Tanzen 3 3,0 2 3,0

Salsa 1 1,0 1 1,5

Lateinamerikanischer Tanz 0,0 1 1,5

Tango 1 1,0

Tennis Tennis 1 1,0 2 3,0

Volleyball Volleyball 2 2,0

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19.05.2009 146

Hauptsportart Sportarten/Disziplinen

Sportart kennen lernen

N

Sportart kennen lernen in %

Sportart ausüben

N

Sportart ausüben

in %

Wassersport Segeln 1 1,5

Drachenbootrennen 1 1,0

Wasserski 1 1,0

Wintersport

Ski 1 1,0 1 1,5

Snowboard 1 1,5

Skilanglauf 1 1,0

Ski nordisch 1 1,0

Weitere Sportarten

Autogenes Training 1 1,0

Klettern 2 2,0 1 1,5

Boule 1 1,0 1 1,5

Capoeira 1 1,0

Bungee Jumping 1 1,0 1 1,5

Snooker 1 1,0 1 1,5

Cheerleading 1 1,5

Tabelle 95: Sportarten, die Salzgitteraner kennen lernen bzw. regelmäßig ausüben wollen

Gibt es Sportarten, die sie künftig kennen lernen oder regelmäßig ausüben wollen? Ja, folgende Sportart möchte ich kennen lernen (N=99); ja, folgende Sportart möchte ich regel-mäßig ausüben (N= 66); Mehrfachantworten möglich.

Die für diese „neuen“ Sportarten notwendigen Sportstätten/Sportgelegenheiten dürfen durchschnittlich maximal 9,4 Kilometer und 20,3 Minuten von zu Hause entfernt sein. Die Angaben zeigen recht deutlich, dass es für die Befragten nicht selbstverständlich ist, jedes Angebot unmittelbar „vor der Haustür“ zu fin-den und eine gewisse „Lauf- oder Fahrbereitschaft“ vorausgesetzt werden kann.

28,1 Prozent der Antwortenden wissen noch nicht, im Rahmen welcher Orga-nisationsform sie die neuen Sport- und Bewegungsaktivitäten betreiben wollen. Fast 30 Prozent der Befragten gaben an, die neuen Aktivitäten im Verein durchführen zu wollen, 25,2 Prozent können sich vorstellen, sich selbst zu or-ganisieren, 13,2 Prozent wollen Angebote kommerzieller Sportanbieter nutzen (vgl. Tabelle 96). Hier zeigen sich deutliche Potenziale für den Vereinsport.

Organisationsform Gesamt N in %

Sportverein 72 29,8

weiß noch nicht 68 28,1

Sie selbst/Familienangehörige/ Freunde 61 25,2

Kommerzielle Sportanbieter 32 13,2

Sonstige... 9 3,7

Tabelle 96: Gewünschte Organisationsform

In welcher Organisationsform möchten sie diese neue Sportaktivität betrieben? N= 242; Mehr-fachantworten möglich.

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19.05.2009 147

3.5.3 Sportbiografie der sport- und bewegungsaktiven Bevölkerung

Nachdem in den vorangegangenen Kapiteln beschrieben wurde, welche Sport-arten wegen fehlender Voraussetzungen nicht betrieben werden und welches Interessenspotential an „neuen“ Sportarten vorhanden ist, wird in diesem Ab-schnitt der Blick auf die Sportbiografie der Aktiven gelegt.175 In Frage 35 sollten sowohl die Sportaktiven als auch die zum Befragungszeitpunkt Sportabstinen-ten angeben, ob sie vor dem Jahr 2005 körperlich oder sportlich aktiv waren. Wenn ja, waren Angaben zur Sportart und zum Zeitraum der Aktivität zu ma-chen.176 Die Antworten auf diese Fragen sollen aufzeigen, welche Sportarten momentan besonders nachgefragt sind und an welchen das Interesse über die Jahre hinweg nachgelassen hat.

13,9 Prozent der Befragten gaben an, vor 2005 weder körperlich noch sportlich aktiv gewesen zu sein, 64,3 Prozent waren regelmäßig und 21,9 Prozent unre-gelmäßig aktiv (N= 778). Daraus ergibt sich eine Aktivenquote vor 2005 von 86,2 Prozent, die mit 0,3 Prozent leicht unter der allgemeinen Aktivenquote des Jahres 2005 (86,5 Prozent) liegt. Daraus ist zu schließen, dass die Sportaktivi-tät im letzten Jahr leicht zugenommen hat.

Insgesamt 208 Angaben zur Art der körperlichen/sportlichen Aktivität in den vergangenen Jahren wurden gemacht. Diese Sport- und Bewegungsaktivitäten können 39 verschiedenen Sportartengruppen zugeordnet werden. Auch bei dieser Analyse zeigt sich ein ähnliches Bild, wie bei der Frage nach den mo-mentan bevorzugten Haupt- und Nebensportarten. Rang 1 belegt mit 11,2 Pro-zent Schwimmen (aktuell: Rang 2), dicht gefolgt vom Radsport mit 10,9 Pro-zent (aktuell: Rang 1). Die nachfolgenden Ränge belegen die Sportart Gym-nastik mit 9,9 Prozent (aktuell: Rang 4) und der Laufsport mit 9,6 Prozent Rang 4 (aktuell: Rang 3) (vgl. Tabelle 97). Damit wird deutlich, dass sich über die Jahre hinweg die „Hitliste der besten 4“ kaum verändert hat.

175 Methodisch erfolgte die Analyse in Anlehnung an Hübner/Wulf (2005, 81-85). 176 Die Frage zu möglichen Sport- und Bewegungsaktivitäten in vorangegangenen Jahren wurde in Anlehnung an Hübner/Wulf (2005, 108) formuliert. Eine Begrenzung auf die letzten drei Jahre, so wie in Ahrensburg vorgenommen, schien nicht sinnvoll, um auch eine langfristige Analyse von Sportarten-Entwicklungstrends in Salzgitter vornehmen zu können. Dabei musste in Kauf ge-nommen werden, dass Sportaktivitäten, die lange zurück liegen, nicht exakt zeitlich eingeordnet werden konnten oder aber gar nicht erwähnt wurden.

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19.05.2009 148

Hauptsportart … vor 2005 begonnen

N … vor 2005 begonnen

in %

Schwimmen 123 11,2

Radsport 120 10,9

Gymnastik 109 9,9

Laufsport 106 9,6

Fußball 94 8,5

Fitnesstraining 72 6,5

Tennis 59 5,4

Wandern 45 4,1

Volleyball 29 2,6

Handball 26 2,4

Spazieren gehen 26 2,4

Tanzsport 26 2,4

Budo- und Kampfsportarten 24 2,2

Wintersport 24 2,2

Weitere Sportarten 23 2,1

Turnsport 22 2,0

Kegelsport 20 1,8

Leichtathletik 20 1,8

Tischtennis 17 1,5

Wassersport 17 1,5

Badminton 14 1,3

Rollsport 14 1,3

Reit- und Fahrsport 13 1,2

Basketball 7 0,6

Golf 7 0,6

Schießsport 7 0,6

Squash 7 0,6

Schwerathletik 6 0,5

Eissport 5 0,5

Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 3 0,3

Boxen 3 0,3

Fechten 3 0,3

Luftsport 3 0,3

American Football 2 0,2

Motorsport 2 0,2

Ringen 2 0,2

Beachsport 1 0,1

Bergsteigen 1 0,1

Tabelle 97: Sportarten, die vor 2005 begonnen wurden

N= 1102

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19.05.2009 149

Analysiert man hingegen die Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren177, zeigt sich, dass es mit dem Fitnesstraining eine Sportart gibt, die in den letzten Jahren besonders nachgefragt wurde. Rang 1 erzielt jetzt mit 17,4 Prozent der Laufsport, dicht gefolgt vom Fitnesstraining mit 16,9 Prozent. Wie bei der all-gemeinen Analyse belegt die Sportart Gymnastik Rang 3, jetzt mit 12,1 Prozent und der Radsport mit 10,1 Prozent den 4. Rang. Schwimmen nimmt den 5. Rang mit 9,2 Prozent ein (vgl. Tabelle 98).

Hauptsportart … zwischen 2000 und

2004 begonnen N

… zwischen 2000 und 2004 begonnen

in %

Laufsport 36 17,4

Fitnesstraining 35 16,9

Gymnastik 25 12,1

Radsport 21 10,1

Schwimmen 19 9,2

Budo- und Kampfsportarten 9 4,3

Fußball 8 3,9

Weitere Sportarten 6 2,9

Rollsport 5 2,4

Spazieren gehen 5 2,4

Wintersport 5 2,4

Handball 4 1,9

Tennis 4 1,9

Badminton 3 1,4

Basketball 3 1,4

Turnsport 3 1,4

Volleyball 3 1,4

Tanzsport 2 1,0

Wandern 2 1,0

American Football 1 0,5

Boxen 1 0,5

Eissport 1 0,5

Golf 1 0,5

Kegelsport 1 0,5

Luftsport 1 0,5

Motorsport 1 0,5

Schwerathletik 1 0,5

Squash 1 0,5

Tischtennis 1 0,5

Tabelle 98: Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 begonnen wurden

N= 207; Mehrfachnennungen möglich.

177 Es wurden die Sportarten betrachtet, die zwischen 2000 und 2004 begonnen wurden.

Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement

19.05.2009 150

Eine geschlechts- und altersspezifische Betrachtung soll besondere Präferen-zen innerhalb bestimmter Personengruppen, die Sport- und Bewegungsaktivi-täten begonnen haben, aufzeigen. Von den 207 Sportlern, die zwischen 2000 und 2004 Sportarten begonnen haben, sind 65,2 Prozent weiblich und 34,8 Prozent männlich. Damit wird deutlich, dass besonders Mädchen und Frauen in Salzgitter in den letzten Jahren Interesse an neuen Sportarten entwickelt haben. Betrachtet man die fünf Sportarten, die die meisten Zuwächse in den letzten Jahren erlangt haben, zeigt sich bei der Gymnastik mit 76,0 Prozent, beim Laufsport mit 75,0 Prozent, beim Fitnesstraining mit 70,6 Prozent und beim Schwimmen mit 73,7 Prozent ein sehr hoher Anteil von Mädchen und Frauen (vgl. Tabelle 99). Beim Radsport sind mit 52,4 Prozent (weiblich) kaum geschlechtsspezifische Präferenzen sichtbar.

Hauptsportart weiblich

N weiblich

in % männlich

N männlich

in % Gesamt

N

Laufsport 27 75,0 9 25,0 36

Fitnesstraining 24 70,6 10 29,4 34

Gymnastik 19 76,0 6 24,0 25

Radsport 11 52,4 10 47,6 21

Schwimmen 14 73,7 5 26,3 19

Tabelle 99: Geschlechtsspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 die meisten Zuwächse zu verzeichnen hatten

N= 135 (weiblich); N= 72 (männlich)

Wenn man bedenkt, dass die 31-40-Jährigen in der Nettostichprobe mit 15,8 Prozent vertreten sind und mit einem Anteil von 22,5 Prozent neue Sportarten begonnen haben, zeigt sich, dass diese Altersgruppe besonders starkes Inter-esse an neuen Aktivitäten hat. Mit einem Nettostichprobenanteil von 41,6 Pro-zent und einem Anteil von lediglich 25,9 Prozent (Sportarten, die in den letzten fünf Jahren begonnen wurden) scheint das Interesse bei den über 50-Jährigen deutlich schwächer zu sein (vgl. Tabelle 100). Dies spricht für die Untersu-chungen zur Sportaktivität im Lebenslauf, bei denen ein Wiedereinstieg in den Sport nach der Familiengründungs- und Konsolidierungsphase festgestellt wird.178 Dagegen hat die Welle des Sports für reifere Jahrgänge noch nicht sehr gegriffen.

178 Vgl. Breuer 2004.

Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement

19.05.2009 151

Alter Personen, die zwischen 2000 und 2004 Sportarten begonnen haben Nettostichprobe

Differenz in % N in % N in %

71 – 80 Jahre 7 3,4 57 7,1 -3,7

61 – 70 Jahre 19 9,3 139 17,4 -8,1

51 - 60 Jahre 27 13,2 137 17,1 -3,9

41 – 50 Jahre 44 21,6 169 21,1 0,5

31 – 40 Jahre 46 22,5 126 15,8 6,8

21 – 30 Jahre 32 15,7 93 11,6 4,1

15 – 20 Jahre 29 14,2 79 9,9 4,3

Tabelle 100: Altersspezifische Analyse der Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 begonnen wurden

N= 204

Bei der Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 die meisten Zuwächse zu verzeichnen hatten, zeigen sich folgende altersspezifische Be-sonderheiten:

- Der Laufsport verzeichnet bei den 41-50-Jährigen mit 35,3 Prozent die höchsten Zuwächse.

- Das Fitnesstraining wurde mit jeweils 29,0 Prozent vor allem von den 31- 40 und 41-50-Jährigen begonnen.

- Starkes Interesse an Gymnastik hat mit 31,8 Prozent die Zielgruppe der 31-40-Jährigen.

- Die höchsten Zuwächse in Radsport und Schwimmen verzeichnete mit 28,6 Prozent ebenfalls die Altersklasse der 31-40-Jährigen (vgl. Tabel-le 101).

Alter L N

L in %

F N

F in %

G N

G in %

R N

R in %

S N

S in %

71 – 80 Jahre 0 0,0 1 3,2 3 13,6 0 0,0 0 0,0

61 – 70 Jahre 4 11,8 4 12,9 5 22,7 1 4,8 1 4,8

51 - 60 Jahre 6 17,6 2 6,5 5 22,7 3 14,3 3 14,3

41 – 50 Jahre 12 35,3 9 29,0 4 18,2 4 19,0 6 19,0

31 – 40 Jahre 7 20,6 9 29,0 7 31,8 6 28,6 4 28,6

21 – 30 Jahre 5 14,7 5 16,1 0 0,0 5 23,8 2 23,8

15 – 20 Jahre 0 0,0 2 6,5 1 4,5 2 9,5 3 9,5

L= Laufsport; F= Fitnesstraining; G= Gymnastik; R= Radsport; S= Schwimmen

Tabelle 101: Altersspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 die meisten Zuwächse zu verzeichnen hatten

N= 131

Nachfolgend soll analysiert werden, welche Sportarten aufgegeben wurden. Auf 37 Sportarten entfielen 476 Nennungen. Rang 1 belegte mit 14,3 Prozent

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19.05.2009 152

Fußball, gefolgt vom Fitnesstraining mit 9,2 Prozent. Rang 3 belegt Schwim-men mit 8,0 Prozent (vgl. Tabelle 102).

Hauptsportart …bis 2005 aufgegeben

N …bis 2005 aufgegeben

in %

Fußball 68 14,3

Fitnesstraining 44 9,2

Schwimmen 38 8,0

Gymnastik 36 7,6

Tennis 34 7,1

Laufsport 29 6,1

Leichtathletik 19 4,0

Volleyball 18 3,8

Budo- und Kampfsportarten 17 3,6

Tanzsport 17 3,6

Tischtennis 15 3,2

Turnsport 15 3,2

Handball 14 2,9

Kegelsport 12 2,5

Wintersport 12 2,5

Radsport 11 2,3

Badminton 10 2,1

Wassersport 10 2,1

Weitere Sportarten 10 2,1

Basketball 5 1,1

Reit- und Fahrsport 5 1,1

Eissport 4 0,8

Schwerathletik 4 0,8

Squash 4 0,8

Boxen 3 0,6

Golf 3 0,6

Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 2 0,4

American Football 2 0,4

Fechten 2 0,4

Luftsport 2 0,4

Ringen 2 0,4

Rollsport 2 0,4

Schießsport 2 0,4

Wandern 2 0,4

Bergsteigen 1 0,2

Motorsport 1 0,2

Spazieren gehen 1 0,2

Tabelle 102: Sportarten, die bis 2005 aufgegeben wurden

N= 476; Mehrfachnennungen möglich.

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19.05.2009 153

Bei den Angaben zu den Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 aufgegeben wurden, entfielen 212 Nennungen auf 36 Sportarten. Rang 1 belegte mit 14,2 Prozent das Fitnesstraining, gefolgt von Gymnastik mit 11,8 Prozent. Rang 3 belegt Fußball mit 10,4 Prozent (vgl. Tabelle 103).

Hauptsportart …zwischen 2000 und 2004

beendet N

…zwischen 2000 und 2004 beendet

in %

Fitnesstraining 30 14,2

Gymnastik 25 11,8

Fußball 22 10,4

Laufsport 17 8,0

Schwimmen 17 8,0

Tennis 10 4,7

Budo- und Kampfsportarten 8 3,8

Volleyball 8 3,8

Radsport 7 3,3

Tanzsport 6 2,8

Tischtennis 6 2,8

Badminton 5 2,4

Leichtathletik 5 2,4

Wintersport 5 2,4

Handball 4 1,9

Turnsport 4 1,9

Weitere Sportarten 4 1,9

Kegelsport 3 1,4

Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 2 0,9

Basketball 2 0,9

Luftsport 2 0,9

Rollsport 2 0,9

Schwerathletik 2 0,9

Squash 2 0,9

Wandern 2 0,9

Wassersport 2 0,9

American Football 1 0,5

Boxen 1 0,5

Eissport 1 0,5

Fechten 1 0,5

Golf 1 0,5

Motorsport 1 0,5

Reit- und Fahrsport 1 0,5

Ringen 1 0,5

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19.05.2009 154

Hauptsportart …zwischen 2000 und 2004

beendet N

…zwischen 2000 und 2004 beendet

in %

Schießsport 1 0,5

Spazieren gehen 1 0,5

Tabelle 103: Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 beendet wurden

Eine geschlechts- und altersspezifische Betrachtung soll Präferenzen bestimm-ter Personengruppen aufzeigen, die Sport- und Bewegungsaktivitäten wieder beendet haben. Insgesamt konnte festgestellt werden, dass zwar besonders viele Mädchen und Frauen zwischen 2000 und 2004 neue Sportarten begon-nen haben (65,2 Prozent), aber mit 62,3 Prozent auch sehr viele ihre Sportakti-vitäten wieder aufgegeben haben.

Betrachtet man die fünf Sportarten, die die meisten Rückläufe in den letzten Jahren erlangt haben, zeigt sich mit 84,0 Prozent bei der Gymnastik, mit 73,3 Prozent beim Fitnesstraining und mit 64,7 Prozent beim Schwimmen ein sehr hoher Anteil von Mädchen und Frauen. Beim Laufsport werden mit 52,9 Pro-zent (weiblich) zu 47,1 Prozent (männlich) geringe geschlechtsspezifische Un-terschiede deutlich (vgl. Tabelle 104).

Hauptsportart weiblich N

weiblich in %männlich N

männlich in %

Gesamt N

Fitnesstraining 22 73,3 8 26,7 30

Gymnastik 21 84,0 4 16,0 25

Fußball 2 9,1 20 90,9 22

Laufsport 9 52,9 8 47,1 17

Schwimmen 11 64,7 6 35,3 17

Tabelle 104: Geschlechtsspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 am häufigsten aufgegeben wurden

N= 132 (weiblich); N= 80 (männlich)

Altersspezifische Besonderheiten beim Abbruch von Sportaktivitäten werden besonders bei den 15-20–Jährigen deutlich (Nettostichprobenanteil: 9,9 Pro-zent; Anteil Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 beendet wurden: 24%). Auch die Gruppe der 21-30-Jährigen hat im Verhältnis zur Nettostichprobe mit 8,2 Prozent verstärkt Sportaktivitäten aufgegeben. Positiv hervorzuheben ist die Altersgruppe der 41-50-Jährigen. Mit einem Anteil von 9,9 Prozent an be-endeten Aktivitäten und einer Nettostichprobe von 21,1 Prozent zeigt sich, dass diese Gruppe deutlich weniger Sport- und Bewegungsaktivitäten beendet hat (vgl. Tabelle 105).

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19.05.2009 155

Alter Personen, die zwischen 2000 und 2004 Sportarten beendet haben Nettostichprobe

Differenz in % N in % N in %

71 – 80 Jahre 7 5,8 57 7,1 -1,3

61 – 70 Jahre 11 9,1 139 17,4 -8,3

51 - 60 Jahre 15 12,4 137 17,1 -4,7

41 – 50 Jahre 12 9,9 169 21,1 -11,2

31 – 40 Jahre 23 19,0 126 15,8 3,2

21 – 30 Jahre 24 19,8 93 11,6 8,2

15 – 20 Jahre 29 24,0 79 9,9 14,1

Tabelle 105: Altersspezifische Analyse der Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 beendet wurden

N= 121

Bei der Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 die meisten Abgänge zu verzeichnen hatten, zeigen sich folgende altersspezifische Beson-derheiten:

− das Fitnesstraining wurde v. a. von den 21-50-Jährigen beendet,

− Gymnastik wurde mit 31,3 Prozent vor allem von den 41-50-Jährigen aufgegeben,

− Fußball hat mit 42,8 Prozent die meisten Abgänge bei den 31-40-Jährigen,

− der Laufsport verzeichnete bei den 51-60-Jährigen mit 40,0 Prozent die meisten Abgänge,

− im Schwimmen beendete mit 55,6 Prozent die Altersklasse der 15-20-Jährigen am häufigsten die Sportart (vgl. Tabelle 106).

Alter F N

F in %

G N

G in %

Fu N

Fu in %

L N

L in %

S N

S in %

71 – 80 Jahre 1 11,1

61 – 70 Jahre 1 11,1 2 28,6 2 20,0

51 - 60 Jahre 4 40,0 1 11,1

41 – 50 Jahre 4 44,4 3 33,3 1 11,1

31 – 40 Jahre 3 33,3 2 22,2 3 42,8 1 10,0

21 – 30 Jahre 2 22,2 2 28,6 3 30,0 2 22,2

15 – 20 Jahre 2 22,2 5 55,6

F= Fitnesstraining; G= Gymnastik; Fu= Fußball; L= Laufsport; S= Schwimmen

Tabelle 106: Altersspezifische Analyse der fünf Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 am häufigsten beendet wurden

N= 55

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19.05.2009 156

Die Frage „Warum haben Sie die Aktivitäten aufgegeben?“ sollte helfen, das Abbruchverhalten genauer zu analysieren. Hierzu wurden fünf Gründe formu-liert, weitere konnten ergänzt werden. Mit 24,3 Prozent belegt das Argument „Keine Zeit mehr.“ Rang 1. Auf den Globalcharakter des „Keine Zeit“-Arguments wurde bereits im Kapitel 3.2.3 hingewiesen, da es in der Regel auf Präferenzen der Zeitverwendung deutet. Rang 2 belegt mit 23,8 Prozent das Argument „Aus gesundheitlichen Gründen.“, gefolgt von „Sonstige Gründe.“ mit 17,7 Prozent (vgl. Tabelle 107). Als sonstige Gründe werden u. a. aufgezählt:

- andere Interessen (z. B. Beruf),

- anderen Sportarten den Vorrang gegeben,

- finanzielle Gründe,

- kein Interesse mehr,

- Wettkampfdruck,

- zu späte Trainingszeiten.

Gründe N in %

Keine Zeit mehr. 140 24,3

Aus gesundheitlichen Gründen. 136 23,8

Sonstige Gründe. 102 17,7

Veränderungen in der familiären Situation. 81 14,1

Die Gruppe hat sich aufgelöst. 64 11,1

Umzug. 52 9,0

Tabelle 107: Gründe für die Aufgabe der Sportaktivität

N= 575; Mehrfachantworten möglich.

In Anlehnung an Hübner/Wulf179 soll abschließend für die Sportartgruppen eine „Gewinn- und Verlustrechnung“ erstellt werden. 208 der Sport- und Bewe-gungsaktiven von Salzgitter gaben an, eine Sportart begonnen und 212 eine Sportart beendet zu haben.

Die höchste positive Differenz konnte der Laufsport erzielen und ist somit der „Gewinner“. 36 Personen haben diese Sportart begonnen, lediglich 17 haben sie beendet. Beim Radsport waren es 21 Sportler, die mit dem Radfahren an-gefangen haben und sieben Befragte betreiben diese Sportart nicht mehr. Der größte Verlierer ist Fußball: acht Sportler haben diese Spielsportart begonnen, 22 dagegen aufgehört (vgl. Tabelle 108).

179 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 84f.

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19.05.2009 157

Hauptsportart zwischen 2000 und 2004 begonnen

zwischen 2000 und 2004 beendet Differenz

Laufsport 36 17 19

Radsport 21 7 14

Fitnesstraining 35 30 5

Spazieren gehen 5 1 4

Rollsport 5 2 3

Schwimmen 19 17 2

Weitere Sportarten 6 4 2

Budo- und Kampfsportarten 9 8 1

Basketball 3 2 1

Gymnastik 25 25 0

Wintersport 5 5 0

Handball 4 4 0

Wandern 2 2 0

American Football 1 1 0

Boxen 1 1 0

Eissport 1 1 0

Golf 1 1 0

Motorsport 1 1 0

Beachsport 0 0 0

Triathlon 0 0 0

Turnsport 3 4 -1

Luftsport 1 2 -1

Schwerathletik 1 2 -1

Squash 1 2 -1

Reit- und Fahrsport 0 1 -1

Ringen 0 1 -1

Schießsport 0 1 -1

Fechten 0 1 -1

Badminton 3 5 -2

Kegelsport 1 3 -2

Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 0 2 -2

Wassersport 0 2 -2

Tanzsport 2 6 -4

Volleyball 3 8 -5

Tischtennis 1 6 -5

Leichtathletik 0 5 -5

Tennis 4 10 -6

Fußball 8 22 -14

Tabelle 108: Gewinn- und Verlustrechnung der Sportarten, die zwischen 2000 und 2004 begon-nen und wieder aufgegeben wurden

N= 208 (Sportart begonnen); N= 212 (Sportart beendet); Mehrfachnennungen möglich.

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19.05.2009 158

3.5.4 Zuschauer von Sportveranstaltungen

37,6 Prozent der Befragten gaben an, im letzten Jahr als Zuschauer Sportver-anstaltungen in Salzgitter besucht zu haben. Mit 45,4 Prozent galt das Haupt-interesse dem Fußballsport. Es wurden ebenso Fußballspiele wie –turniere besucht. Den zweiten Rang belegt eine weitere Spielsportart: Eishockey mit 11,3 Prozent. Die Salzgitteraner laufen nicht nur gerne selber, mit 8,1 Prozent schauen sie sich auch häufig Laufveranstaltungen an (vgl. Tabelle 109).

Sportveranstaltung Gesamt

N Gesamt

in %

Fußball 152 45,4

Eishockey 38 11,3

Laufveranstaltungen (z. B. Silvesterlauf) 27 8,1

Handball 16 4,8

Volleyball, Beach-Volleyball 18 5,4

Leichtathletik 8 2,4

Schwimmen 7 2,1

Aerobic 4 1,2

Basketball 4 1,2

Pferdesport 2 0,6

Rudern 4 1,2

Tennis 8 2,4

Tischtennis 5 1,5

Triathlon 2 0,6

Trampolin 6 1,8

Andere Veranstaltungen (Boxen, Tanz-sport, Segeln u. a. ) 34 10,1

Tabelle 109: Besuchte Sportveranstaltungen in Salzgitter

„Haben sie im letzten Jahr Sportveranstaltungen als Zuschauer in Salzgitter besucht?“; N= 335; Mehrfachnennungen möglich.

Über ein Drittel der Befragten gaben an, im letzten Jahr als Zuschauer Sport-veranstaltungen außerhalb von Salzgitter und hier besonders in Braunschweig, besucht zu haben. Mit 63,4 Prozent bestätigt sich auch hier das Hauptinteresse am Fußballsport, gefolgt von Eishockey (5,5%) und Handball (4,3%) (vgl. Ta-belle 110).

Sportveranstaltung Gesamt

N Gesamt

in %

Fußball 103 62,8

Eishockey 9 5,5

Handball 7 4,3

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19.05.2009 159

Sportveranstaltung Gesamt

N Gesamt

in %

American Football 5 3,0

Basketball 5 3,0

Tennis 4 2,4

Pferdesport 3 1,8

Andere Veranstaltungen (Aerobic, Tischtennis, Trampolin u. a. ) 28 17,1

Tabelle 110: Besuchte Sportveranstaltungen außerhalb von Salzgitter

„Haben sie im letzten Jahr Sportveranstaltungen als Zuschauer außerhalb von Salzgitter be-sucht?“; N= 164; Mehrfachnennungen möglich.

3.5.5 Informationen über das Sporttreiben

Auf die Frage: „Wie gelangen Sie an Informationen rund um das Sporttreiben in Salzgitter?“ antworteten 41,1 Prozent, dass sie diese Informationen über Zei-tung und Anzeigenblätter erhalten. Weitere wichtige Informationsquellen sind mit 25,1 Prozent die Familie, Freunde und Bekannte und mit 15,4 Prozent die Vereine (vgl. Tabelle 111).

Informationen über das Sporttreiben in SZ über… N in %

Zeitung (auch: Anzeigenblätter) 711 41,1

Familie/Freunde/Bekannte 435 25,1

Verein 266 15,4

Internet 136 7,9

Radio 72 4,2

TV 66 3,8

Sonstiges und zwar: 45 2,6

Tabelle 111: Informationen über das Sporttreiben in Salzgitter

N= 1731; Mehrfachnennungen möglich.

Darüber hinaus sollte die Aussage bewertet werden, ob die Befragten genü-gend Informationen über die Sportangebote und Sportveranstaltungen in Salz-gitter erhalten. 42,8 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass diese Aus-sage zutrifft; 6,8 Prozent meinen, dass diese Aussage nur teils teils zutrifft (vgl. Tabelle 112).

Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement

19.05.2009 160

Bewertung N in %

trifft voll und ganz zu 113 13,6

trifft zu 354 42,8

teils teils 222 26,8

trifft eher nicht zu 92 11,1

trifft gar nicht zu 47 5,7

Tabelle 112: Bewertung der Sportinformationen in Salzgitter

N= 828

3.5.6 Anmerkungen und Anregungen zum Sporttreiben in Salzgitter

In diesem Abschnitt werden Anregungen und Kritikpunkte, die sich aus der Bevölkerungsbefragung ergeben, vorgestellt. Dabei werden Anmerkungen der Sportaktiven von Salzgitter ebenso berücksichtigt wie Hinweise der sportabsti-nenten Wohnbevölkerung.

Auf die Frage: „Wie bewerten Sie die organisierten Sportangebote in Salzgitter für Kinder im Alter bis 14 Jahren?“ antworteten 728 Befragte. Dies entspricht 81,3 Prozent. 52,0 Prozent derjenigen sind mit den Angeboten zufrieden oder sehr zufrieden, 34,9 Prozent finden die Angebote befriedigend und 13,2 Pro-zent ausreichend bzw. mangelhaft (vgl. Tabelle 113).

Bewertung N %

sehr gut 63 8,7

gut 315 43,3

befriedigend 254 34,9

ausreichend 58 8,0

mangelhaft 38 5,2

Tabelle 113: Wie bewerten Sie die organisierten Sportangebote in Salzgitter für Kinder im Alter bis 14 Jahre?

N= 728

Darüber hinaus galt es die Aussage: „Ich halte Salzgitter für eine sport- und bewegungsfreundliche Stadt.“ zu bewerten. Von den 823 Antwortenden stimm-ten 49,6 Prozent der Aussage voll und ganz zu bzw. zu. 30,3 Prozent halten Salzgitter teils teils für eine sport- und bewegungsfreundliche Stadt, 13,1 Pro-zent meinen, dies trifft eher nicht bzw. gar nicht zu (vgl. Tabelle 114).

Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement

19.05.2009 161

Bewertung N %

trifft voll und ganz zu 89 10,8

trifft zu 355 43,1

teils teils 271 32,9

trifft eher nicht zu 81 9,8

trifft gar nicht zu 27 3,3

Tabelle 114: „Ich halte Salzgitter für eine sport- und bewegungsfreundliche Stadt.“

N= 823

Zum Abschluss des Fragebogens (Frage 50) konnte jeder Befragte ergänzen-de Anregungen und Kritik äußern. Nachfolgend sind beispielhaft Anmerkungen zum Sporttreiben in Salzgitter thematisch zusammengefasst.

Zufriedenheit mit dem Sportangebot:

- Zufrieden mit dem Sportangebot, da es u. a. auch viele Sportangebote gibt (7). - Sportmöglichkeiten im Sommer sind super, im Winter bleibt nur die Eissporthalle. - Vereine und kommerzielle Anbieter sind ausreichend, es liegt an jedem selbst, wenn er nicht genügend Gebrauch davonmacht. - Sportangebot zufrieden stellend, durch Schichtarbeit leider zu wenig flexibel für Sport. - Sport wird in SZ groß geschrieben. Es wird viel getan für Kinder, Herzkranke, Senioren. - Schade, dass das Hallenbad wahrscheinlich geschlossen wird, ansonsten zufrieden. - Mit Sportangebot in SZ zufrieden, besonders Wasserskianlage. - Es ist für jeden, der will, etwas dabei.

Nicht zufrieden mit dem Sportangebot:

- SZ verfügt über insgesamt zu wenige Möglichkeiten auch etwas außergewöhnliche Sportar-ten, wie Football, Rugby, Hockey usw. zu betreiben. - Wenn es mehr Sportangebote in SZ geben würde, wäre die Kriminalitätsrate geringer. - SZ geht unter und keiner merkt es. - Sportstätten und -angebote reichen nicht aus. - Sportangebot in SZ könnte optimiert werden; Jugendliche sollten schon früh etwas für ihren Körper tun und interessante Sportarten geboten bekommen. - Nicht genügend vielfältige Angebote; wenn doch, dann zu teuer. - Nicht genügend Schwimmbäder bzw. kein Erlebnisbad. - Vereine und Ordnungskräfte sollten sich mehr um herumstreunende Jugendliche kümmern, damit es weniger Sachschäden gibt. - Mehr Sportangebote für Mollige in SZ. - Mehr Kursangebote bei öffentlichen Sportanlagen, z. B. Aquafitness in den Hallenbädern werden gewünscht.

Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement

19.05.2009 162

Anmerkungen zu den Sportarten:

- Fußball: mangelnde Freizeitmannschaften im Fußballbereich. - Schwimmsport: Stundentickets für Thermalbad (2), keine attraktive Schwimmmöglichkeiten für den Sommer mehr, Freibäder sind überfüllt, See ist dreckig. - Inliner: Wege am See-Weststrand nicht für Inliner geeignet. - Wasserski: sollte mehr Werbung machen. - Reitsport: sollte mehr gefördert werden.

Sportgelegenheiten/-stätten allgemein:

- Sportplatz hinter dem Bärentörn hat super Lage und Potenzial - viele Sportstätten nicht frei zugänglich - Vandalismus-Problem an Sportanlagen. - Alle Anlagen sind in desolaten Zustand. - WC-Anlagen in Hallen teilweise katastrophal.

Sportgelegenheiten/-stätten allgemein:

- Erneuerung des Trimm-Dich-Pfads. - Sportplätze für die Fachhochschule anlegen, mangelnde Wettbewerbe gegen andere Fach-hochschulen. - Sporthallen sollen flächendeckend in SZ erhalten bleiben, alle kleinen Ortsteile müssen im Winter zu anderen Hallen ausweichen; Fehlbedarf an Hallen in SZ. - Ungeheizte Hallen, unzureichend beleuchtete Hallen bei Training und Turnbetrieb der Kinder. - Sportanlagen sind meist sehr verdreckt, mehr auf Hygiene achten. - Schulsportanlagen sollten außerhalb der Schulzeiten geöffnet sein. - Mehr Verbotsschilder für Hunde auf öffentlichen Wiesen - Sportpark Mahner Berg im desolaten Zustand. - Mehr Toilettenmöglichkeiten am See und in den Wäldern. - Mehr grüne Flächen in SZ. - Problem, dass Sport in SZ schwer zusammenzufügen ist, viele Sportstätten aber kein Stadi-on.

Radwege:

- Für Fahrrad, Joggen und Inliner bietet SZ schöne Möglichkeiten. - Radsport fast bis zur höchsten Steigung möglich. - Zu wenig Radwege (4), Radwege sind sie in schlechtem Zustand (3). - keine offiziellen Strecken für Mountainbikes - wichtige Radweg-Verbindungen zwischen diversen Ortsteilen fehlen, die mit geringen Mitteln zu erstellen wären. - Beschilderung der Wander- und Radwanderwege sind eine Katastrophe. - Sanierung der Gehwege in den Wohngebieten; Ausbau der Radwege zwischen den Ortstei-len; fußgängerfreundlichere Ampelschaltungen in SZ-Bad - Radwegnetz ist marode, Anlagen werden geschlossen statt kreativ zu handeln, Vorschlag: Salzgitter-Umland-Radtouren; kulinarische und kulturelle Tagesradtouren für Genussradler - Radwege müssen ausgebaut werden (2). - Radwege von Gebhardshagen nach Hallendorf sind nicht vorhanden. - Radnetz in Salzgitter dürftig.

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Wanderwege:

- Wanderwege müssten besser gepflegt werden. - Wanderweg zwischen Osterlinde und SZ-Bad könnte besser gekennzeichnet sein (Zwischen-informationsschilder: “Wie weit noch?“). - Zusammenhängende Wander-Lauf bzw. Radwege für alle Ortsteile in SZ wären wünschens-wert.

Inlinerwege:

- Mehr Inliner-Wege werden gewünscht - Straßen sind nicht gut für Inliner ausgebaut. - Eine Halle, wo Inlinehockey möglich ist, fehlt.

Bäder:

- Bäder sind Planschbecken. - Für Wassersport bleibt nur der SZ See. - Thermalbad in Bad muss für Leistungsschwimmen umgebaut werden. - Stadt SZ sollte die Bäder in Thiede und Gebhardshagen erhalten. - Hallenbad ist zu alt und 50-Meter-Bahn im Freibad fehlt. - Hallenbad wird nur durch Privatinitiative erhalten. - Sicherung des Erhalts des Schwimmbads in Thiede. - Schwimmbecken im Freien sind sehr dürftig, es gibt lediglich ein 50m-Becken in Gebhard-shagen/Thiede. - Schwimmbad soll kinderfreundlicher/kindgerechter werden. - Schwimmbäder sind in schlechtem Zustand. - Privatisierung von Gewässerflächen wird abgelehnt. Es ist wünschenswert bei der Stadtent-wicklung nicht so zu tun, als wäre SZ ein totes Nest, in dem Vergnügungen für Minderheiten (Wasserski,…) hier angesiedelt werden. Dies entzieht Vereinen auf lange Sicht die Lebens-grundlage. - Öffnungszeiten und baulicher Zustand der Bäder in Lebenstedt lassen zu wünschen übrig.

Sportgruppen:

Senioren: - Zu wenig Sportangebote für Bürger über 40. - Angebot für über 60-jährige ausbauen (3). - Sportangebote für Senioren fehlen. - Sicherheitstraining für Inlineskaten für Senioren. - Mehr Infos zu Seniorensportangeboten. Frauen: - Frauen machen oft eine Sportpause (Kinder, Beruf) und möchten wieder einsteigen, aber nicht mit durchtrainierten jungen Mädchen in einer Gruppe, sondern mit Gleichgesinnten. Kinder: - Zu wenig Sportangebote bzw. Informationen über Sportmöglichkeiten für Kinder (3). - Trainingszeiten Eishockey zu spät für Kinder (18.00-19.30). - Öffentliche Plätze für Kinder, Sportplätze sind wichtig; es braucht Vielfältigkeit und Kinder-freundlichkeit.

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Schulsport:

- Zu wenig Schulsport! Die Motorik der Kinder, insbesondere der Jungen im Alter von acht bis zehn Jahren ist sehr schlecht. Kaum Sportlehrer an den Schulen. - Zu wenige Sportarbeitsgemeinschaften in der Grundschule.

Vereinssport:

- Zu viele kleine, unorganisierte Vereine. - Wichtig: Unterstützung der Stadt SZ, um Sportvereine zu erhalten - Alle Vereine sollten Laufgruppen anbieten. - Familienbeiträge in allen Vereinen einführen. - Zu wenig Sportvereine für Jugendliche zwischen 14-18 Jahren. - Vereinsbeiträge für sozial schwache Familien anbieten. - Vereine sollten mehr finanzielle Unterstützung vor allem im Schülerbereich erhalten. - Viele Vereine sind sehr leistungsorientiert, für nicht-sportlliche Kinder sehr demotivierend. - Turnhallenmiete für Vereine abschaffen. - Sparten der Vereine mit Sportstätten und Ansprechpartner sollten mehr in der Zeitung veröf-fentlicht werden. - Vereinsanlagen für kleine Kinder zu weit draußen. - Steuerliche Entlastung für Sportvereine. - Sportvereine gehen nicht "offensiv" in die Schulen, Werbung für Sport, es fehlen Stadtsport-feste (z. B. Schule gegen Schule in verschiedenen .Disziplinen), Basissichtungen in den Schu-len fehlt, Konzentration auf einen Verein. - Eintritt in Sportverein zu teuer. - Vereine bei Festen integrieren (Turniere, die von ansässigen Firmen gesponsert werden).

Spezifika Ortschaften:

Lebenstedt: - Fitnessstudios in SZ brauchen alle eine Überholung, gerade in Lebenstedt, Trainer nicht gut geschult. - Zuschüttung des Schwimmerbeckens im Freibad Lebenstedt ein großer Fehler. Nun gehen Familien mit Kleinkindern nicht mehr zum Schwimmen. - Traurig, wie das Hallenbad in Lebenstedt vernachlässigt wird. Lobmachtersen: - Meiner Meinung nach sollte mehr für die Jugendlichen in Lobmachtersen gemacht werden. Thiede: - Ballet und Schwimmen für Babys und Kleinkinder gewünscht. - Thiede benötigt dringend eine Sporthalle. - Durch Sparmaßnahmen Sporthallen usw. nicht gefördert, erhalten oder gebaut. Thiede wird größer, aber öffentliche Einrichtungen werden verringert. Sport für Jung und Alt unattraktiv. - Sporthallenkapazität in Thiede zu gering, Sporthalle Steterburg sanierungsbedürftig. - Neue große Sporthalle in Thiede würde neue Möglichkeiten geben, auch in Bezug auf die drei Neubaugebiete in Thiede.

SZ-See:

- Am SZ-See sollte ein Campingplatz sein, damit Wasserseilbahn und Freizeitplätze stärker genutzt werden und erhalten bleiben. - SZ-See sollte stärker belebt werden durch Gastronomie in Wassernähe. - Vielleicht Aktivitäten auf Insel: Was ist mit Seilgarten?

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Informationen und Öffentlichkeitsarbeit:

- Zu wenig Öffentlichkeitsarbeit. - Keine Infos über Sportangebote außerhalb des Ortsteils. - Gesprächskreis über Sport- und Freizeitentscheidungen in SZ anbieten. - Schlechte Berichterstattung in der Salzgitter Zeitung über Lokalsportergebnisse. - Presse informiert zu spät über Veranstaltungen. - Mir liegt das Interesse der Salzgitter Zeitung zu sehr auf Fußball! Es wird viel zu wenig über andere Sportarten berichtet. Beim Fußball wird über jedes kleine Kreisklassen-Spiel berichtet, die anderen Sportarten kommen zu kurz. - Die Leute über die Sportarten und deren Funktion besser aufklären. - Mehr Informationen über Sportarten. - Mehr Präsens der Vereine in den öffentlichen Medien. - SZ-Zeitung arbeitet schlecht (Informationskürzung bzw. -veränderung).

Verkehrsmittel:

- Schlechte Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel. - Viele Ortsteile von SZ, ungünstige Busverbindungen, daraus folgt für Kinder, dass sie nur die Angebote im Ort nutzen können, wenn die Eltern nicht fahren können, da sie berufstätig sind. - Öffentliche Verkehrsmittel nicht ausreichend, teils schlechte Verbindungen. - Öffentliche Verkehrsmittel teilweise schlecht nutzbar.

Preise, Leistungen und Gebühren:

- Preise für Schwimmbad Thiede ist i. O. - Schwimmbäder und Solewellenbäder sind zu teuer (6), Preise für Rentner müssten halbiert werden. - Längere Öffnungszeiten wären gut. - Sportvereine und Hallenbetreiber sollten Schülern im Kurssystem vormittags kostenlos, bei sachgemäßer Betreuung und nachmittags bis 16Uhr zu erheblich reduzierten Kosten zur Verfü-gung stehen. - Solewellenbad hat keine Angebote für Kinder. - Solewellenbad: es gibt nur Tagespreise und kein Angebot für 2,5 Stunden. Preisgestaltung ist abschrecken, schade, dass so viele potenzielle Kunden wegfallen. - Solebad hat an Feiertagen nicht lange genug auf. - Eintrittspreise der Hallenbäder zu hoch. - Sehr schlechte Öffnungszeiten Hallenbad Lebenstedt. - Schwimmhallenentgelte für Vereine zu hoch; Schwimmport stößt beim Betreiber auf wenig Verständnis; Kinder- und Jugendgruppen werden immer mehr in die Abendstunden gedrängt (Kommunikationsprobleme der Bäder-GmbH). - Bäderzeiten überdenken, Tretwasserbecken ist defekt. - Überteuerter Eintrittspreis in Frei- und Hallenbädern. - Angemessene Preise für verschiedene Sportangebote werden gewünscht. - Zu hohe Hallennutzungsgebühren - Überteuerter Eintrittspreise in der Eissporthalle - Hohe Preise der verschiedenen Sportanbieter schrecken ab - Fitnessstudios und Saunaanlagen sollten für jeden erschwinglich sein. - Sport in Vereinen oder Studios ist sehr teuer, nicht für jeden erschwinglich. - Fitnesscenter interessant, aber zu weit weg und viel zu teuer.

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Preise, Leistungen und Gebühren:

- Fitnessstudios sind zu teuer. - Zu hohe Eintrittspreise für die Eishalle. - Es gibt keine Zeiten wo Schwimmer, welche nicht im Verein sind, die volle Länge ohne Hinder-nis zum Schwimmen nutzen können. - Menschen die nicht soviel Geld zur Verfügung haben, aber trotzdem unter Anleitung Sport treiben und am Vereinsleben teilnehmen möchten, können sich dies leider nicht leisten. - Gut das es so viele Angebote gibt, nur sehr teuer oder schwer erreichbar.

Öffentliche Förderung:

- Zu wenig öffentliche Förderung für Vereine (2). - Zu wenig Fördermittel für kleine Vereine in den kleinen Stadtteilen. - Schlechte Förderrichtlinien. - Rat und Verwaltung von SZ sollte Einstellung und Unterstützung des Golfclubs SZ verändern. - Schwimmen in SZ fällt aufgrund von Mittelkürzung ins Abseits - Mieten für Vereine sind zu hoch. Zu wenige Zuschüsse der Stadt.

3.6 Grunddaten zum Sportengagement der älteren Sport- und Bewegungs-aktiven von Salzgitter sowie Konsequenzen für die Sportanbieter

Unter dem Gesichtspunkt einer prognostizierten Zunahme der älteren Wohn-bevölkerung in Salzgitter scheint eine Analyse der Aktivitäten dieser Zielgruppe sinnvoll.180 Im folgenden Abschnitt wird der Anteil der sport- und bewegungsak-tiven Bevölkerung von Salzgitter betrachtet, der vor 1946 geboren ist und damit 60 Jahre oder älter ist. Von den 208 Befragten (23,4% der Gesamtstichprobe), die diese Voraussetzung erfüllen, sind 45,4 Prozent weiblich und 54,6 Prozent männlich. Folgende Alterstaffelung ergibt sich:

- 44,7 Prozent zwischen 60 und 65 Jahren alt,

- 27,9 Prozent zwischen 66 und 70 Jahren alt,

- 16,8 Prozent zwischen 71 und 75 Jahren alt,

- 10,6 Prozent zwischen 76 und 80 Jahren alt.

Untersucht man die Ortschaftszugehörigkeit dieser Zielgruppe, gibt es Unter-schiede zur Grundgesamtheit von Salzgitter. So ist z. B. die Ortschaft Nord deutlich unter- und die Ortschaft Süd deutlich überrepräsentiert. Tabelle 115 zeigt die exakte Verteilung. 207 der Befragten gaben an, die nächsten drei Jah-re in Salzgitter wohnen bleiben zu wollen. Damit zeigt sich eine hohe Bin-dungsbereitschaft der Zielgruppe.

180 Methodisch wurde das Bewegungsverhalten der älteren Bürger von Salzgitter in Anlehnung an Hübner/Wulf (2005, 86-88) analysiert.

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Ortschaft Anteil Grundgesam-

theit in %

Anteil der Älteren (>=60 Jahre)

in %

Differenz in %

Nord 43,3 38,5 -4,9

Süd 23,7 29,3 5,6

Nordost 11,4 11,1 -0,3

West 9,2 7,7 -1,5

Ost 3,6 5,3 1,7

Südost 3,7 4,8 1,1

Nordwest 5,1 3,7 -1,7

Tabelle 115: Ortschaftszugehörigkeit der Zielgruppe der Älteren

N=208

Bei Untersuchung der körperlichen/sportlichen Aktivität der Zielgruppe gaben

− 62,6 Prozent an regelmäßig,

− 18,4 Prozent unregelmäßig und

− 18,9 Prozent nicht aktiv zu sein.

Mit einer Aktivenquote von 81,0 Prozent liegt diese Zielgruppe leicht unter dem Gesamtdurchschnittswert von 86,6 Prozent der Wohnbevölkerung von Salzgit-ter.

Legt man bei der Berechnung der Sportaktivenquote die Angaben zur am häu-figsten betriebenen Sportart zu Grunde, ergibt sich eine deutliche Korrektur auf 76,4 Prozent. Lediglich 159 Befragte machten Angaben zur Hauptsportart.

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Frauen in der Stichprobe leicht unterrepräsentiert sind, zeigt die geschlechtsspezifische Analyse eine leicht erhöhte regelmäßige Sport- und Bewegungsaktivität der Frauen im Vergleich zu den Männern (vgl. Tabelle 116).

Grad der körperlichen/sportlichen Aktivität weiblich in % männlich in %

regelmäßig körperlich/sportlich aktiv 50,5 49,5

unregelmäßig körperlich/sportlich aktiv 49,1 50,9

Tabelle 116: Geschlechtsspezifische Analyse der körperlichen/sportlichen Aktivität der Zielgrup-pe der Älteren

N= 208

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Von den älteren körperlich/sportlich Aktiven in Salzgitter charakterisieren 49,0 Prozent (Gesamtstichprobe: 43,5 Prozent) ihre Aktivitäten als „bewegungsakti-ve Erholung“, 51,0 Prozent (Gesamtstichprobe: 56,5 Prozent) als „Sport trei-ben“. Auch bei den Haupt- und Nebensportarten sollte eine Einordnung erfol-gen. Bei einem Durchschnittswert von 78,3 Prozent wird deutlich, dass sich das Sportverständnis zu Gunsten der bewegungsaktiven Erholung deutlich verschoben hat (vgl. Tabelle 117). Die Auswertung der Fragen zeigt auch, wie unterschiedlich die Einordnung der Sport- und Bewegungsaktivitäten bei den Haupt- und Nebensportarten im Vergleich zur allgemeinen Bewertung vorge-nommen wurde.

Einordnung der Bewegungsaktivität Hauptaktivität in %

Zweitaktivität in %

Drittaktivität in %

Durchschnitt in %

Bewegungsaktive Erholung 69,6 78,0 87,4 78,3

Sport treiben 30,4 22,0 12,6 21,7

Tabelle 117: Kategorisierung der Bewegungsaktivitäten nach Haupt- und Nebensportarten der Älteren

„Wie ordnen sie Ihre Sport- und Bewegungsaktivitäten ein?“; N=376

Da Grundlage der Auswertungen zum Sportengagement der älteren Zielgruppe die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung sind, können auch die Gründe für Inaktivität ermittelt werden. Mit 29 Nennungen war „Aus gesundheitlichen Gründen.“ das bedeutendste Argument, gefolgt von „Ich bewege mich in mei-ner Freizeit genug.“ (N=16) und „Ich bin zu alt.“ (N=8). In diesem Zusammen-hang sollten nachfolgende Untersuchungen klären, ob der allgemeine Gesund-heitszustand grundsätzlich keine Bewegungsaktivitäten mehr zulässt oder aber die Befragten kein auf ihren Gesundheitszustand abgestimmtes Angebot im Wohnumfeld finden.

Um den Entwicklungsprozess der Sportaktivität auch im Lebenslauf der älteren Bürgerinnen und Bürger Salzgitters langfristig positiv zu begleiten, ist die Kenntnis über die derzeitigen Sport- und Bewegungsmotive der Befragten von großer Bedeutung. In Frage 11 wurde den Bewegungsaktiven eine Liste mit zehn möglichen Beweggründen vorgelegt. Sie wurden gebeten, auf einer fünfstufigen Skala von „trifft voll und ganz zu“ bis „trifft gar nicht zu“ zu bewerten, inwieweit die Motive für sie von Bedeutung sind. Weitere Motive konnten durch die Befragungsteilnehmer formuliert und anschließend bewertet werden. Aus den kumulierten Werten der Antworten „trifft voll und ganz zu“ und „trifft zu“ konnte folgende Rangskala gebildet werden (vgl. Tabelle 118).

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Motiv für Sport und bewegungsaktive Erholung Kumulierte Werte:

„trifft voll und ganz zu“ und „trifft zu“ in %

Gesundheit und Wohlbefinden. (N=156) 94,9

Fitness, Kondition, Beweglichkeit. (N=146) 89,0

Ausgleich, Entspannung, Erholung. (N=136) 84,6

Die Natur erleben. (N=141) 78,7

Andere Motive…(N=11) 75,0

Spaß an Spiel und Sport. (N=128) 75,0

Gemeinsames Erleben Geselligkeit. (N=136) 69,9

Etwas für Figur und Aussehen tun. (N=137) 69,3

Abwechslung, Zeitvertreib, Unterhaltung. (N=125) 66,4

Den eigenen Körper erleben. (N=113) 59,3

Streben nach Leistung/persönlicher Verbesserung/Erfolg. (N=112) 38,4

Tabelle 118: Motive für Sport und bewegungsaktive Erholung der Älteren

Auch hier wird deutlich, dass die körperlichen/sportlichen Aktivitäten recht stark von Gesundheits-, Fitness- und Entspannungsaspekten geprägt sind. Im Ver-gleich zur Gesamtstichprobe zeigt sich aber auch eine in Teilen abweichende Bewertung, so rückt z. B. das Motiv „Die Natur erleben.“ von Rang 7 auf Rang 4 vor.

Die Vielfalt der Sport- und Bewegungsaktivitäten der Älteren wird in Tabelle 119 deutlich. Die Angaben zu den Nebensportarten zeigen darüber hinaus, dass 63 Prozent der Befragten einer Zweitaktivität nachgehen und mit 47,5 Prozent fast die Hälfte der Älteren eine dritte Aktivität regel- oder unregelmäßig ausüben. Mit Radsport, Wandern und Schwimmen stammen die am häufigsten genannten Sportarten aus den ausdauer- und freizeitorientierten Bewegungs-angeboten. Verwunderlich ist auch nicht, dass Sportaktivitäten, die sich durch einen häufig direkten Körperkontakt zum Mitspieler auszeichnen, weniger be-liebt sind (z. B. Fußball mit Rang 12).

Sportartengruppen Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Gesamt Rang

Radsport 27 40 19 86 1

Wandern 14 21 24 59 2

Schwimmen 11 17 24 52 3

Gymnastik 31 9 5 45 4

Laufsport 18 19 7 44 5

Spazieren gehen 10 5 5 20 6

Fitnesstraining 9 7 3 19 7

Tennis 11 3 14 8

Weitere Sportarten 4 2 4 10 9

Kegelsport 4 3 1 8 10

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Sportartengruppen Hauptaktivität Zweitaktivität Drittaktivität Gesamt Rang

Volleyball 2 2 3 7 11

Fußball 5 5 12

Wassersport 1 1 2 4 13

Turnsport 3 3 14

Tischtennis 3 3 14

Tanzsport 1 1 2 16

Wintersport 2 2 16

Schießsport 2 2 16

Rollsport 1 1 19

Handball 1 1 19

Reit- und Fahrsport 1 1 19

Golf 1 1 19

Tabelle 119: Sportartengruppen nach Haupt- und Nebensportarten der Älteren

Leichte Verschiebungen in den Präferenzen einzelner Sportaktivitäten zeigen sich zur Gesamtstichprobe, so rückt z. B. Wandern von Rang 5 auf Rang 2 oder Kegelsport von Rang 15 auf Rang 10 (vgl. Tabelle 120) vor.

Sportartengruppen Rangplatz bei den Älteren

Rangplatz Ge-samtstichprobe

Radsport 1 1

Wandern 2 5

Schwimmen 3 2

Gymnastik 4 4

Laufsport 5 3

Spazieren gehen 6 6

Fitnesstraining 7 7

Tennis 8 9

Weitere Sportarten 9 10

Kegelsport 10 15

Tabelle 120: Rangplätze der Hauptsportarten im Vergleich

Im Vergleich zur Gesamtstichprobe (9,2 Prozent) sind lediglich 4,9 Prozent der Sport- und Bewegungsaktivitäten der Älteren wettkampfsportlich ausgerichtet. Bei Betrachtung der Haupt- und Nebensportarten ergeben sich auch hier deut-liche Unterschiede: 11,2 Prozent der Aktiven üben ihre Hauptsportart wett-kampfmäßig aus, die Zweitsportart wird nur noch von 2,4 Prozent und die Dritt-sportart wird nur noch von 1,1 Prozent als Wettkampfsport betrieben.

Bei der Untersuchung zu Häufigkeit und Dauer zeigte sich, dass die Älteren durchschnittlich 2,5 x pro Woche ihrer Hauptaktivität nachgehen. Die Häufigkeit

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verringert sich bei der Zweit- und Drittaktivität auf 2,0 x und 1,6 x pro Woche. Die Bewegungseinheiten dauern im Schnitt 88,4 Minuten bei der Hauptaktivität sowie 96,4 und 101,6 Minuten bei den Nebenaktivitäten. Damit sind die sport- und bewegungsaktiven älteren Bürger durchschnittlich 194,0 Minuten in der Woche (Sommer/Winter) aktiv. Vergleicht man diesen Wert mit der Gesamt-stichprobe (170,5 Minuten), wird deutlich, dass die Zielgruppe der Älteren durchschnittlich 23,5 Minuten mehr Zeit für Aktivitäten aufbringt als die jüngere Generation. Diese Bereitschaft zu höheren Ausübungszeiten gilt es bei der Konzeption und Umsetzung von (neuen) Sportangeboten in der Form zu be-rücksichtigen, dass viele zielgruppenspezifische Angebote über die Woche verteilt von Älteren nutzbar sein sollten.

Auf die Frage, ob es Sportarten gibt, die die Befragten kennen lernen möchten, antworteten 11,7 Prozent mit ja. 5,8 Prozent können sich vorstellen, diese neu-en Sportarten auch regelmäßig auszuüben. Hauptinteresse besteht vorrangig an Golf, Nordic Walking, Gymnastik und Wintersport.

Exkurs: Menschen ab 60 als Zielgruppe für Sport

Verbindet man die Grunddaten zum Sportengagement der älteren Zielgruppe mit der für Salzgitter vorliegenden Bevölkerungsvorausberechnung (2020 wer-den bereits 31,7 Prozent der Bevölkerung von Salzgitter 60 Jahre und älter sein) zeigt sich die wachsende Notwendigkeit, aktiv auf diese Zielgruppe mit-tels eines speziell zugeschnittenen Marketing einzugehen.

Einige finanzielle Rahmendaten bestätigen die Attraktivität dieses Kundenseg-ments sowohl für die Sportvereine als auch die kommerziellen Anbieter. So verfügt die Gruppe der über 55-Jährigen über rund die Hälfte des deutschen Geldvermögens.181 Meyer-Hentschel/Meyer-Hentschel analysieren folgende Besonderheiten:

- 28 Prozent der 55-65-Jährigen gehören zum obersten Fünftel der Ein-kommenshierarchie,

- 14,6 Prozent der 65-75-Jährigen sind ebenfalls in der Spitzengruppe und auch bei den

- über 75-Jährigen zählen 12,5 Prozent zu den Beziehern von sehr ho-hen Einkommen.

Unter Berücksichtigung dieser Daten wird die Zielgruppe auch als das „Golde-ne Marktsegment“ bezeichnet. 182

Die verschiedenen Sportanbieter in Salzgitter werden die damit verbundenen Chancen aber nur spüren, wenn sie erkennen, was die sportlich aktiven Älteren wünschen. So sind es neben der Unabhängigkeit und Selbstständigkeit bis ins

181 Vgl. Meyer-Hentschel/Meyer-Hentschel 2004, 7. 182 Vgl. Meyer-Hentschel/Meyer-Hentschel 2004, 8.

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hohe Alter, Gesundheit, Fitness und persönliche Kontakte, die es lange zu er-halten gilt. Durch differenzierte und den natürlichen Alterungsprozess berück-sichtigende Sport- und Bewegungsangebote können diese Aspekte umgesetzt werden.

Körperliche Einschränkungen bei sportlichen Aktivitäten wird früher oder später jeder zu spüren bekommen. Häufig werden diese zuerst verdrängt, indem die Sportaktivitäten eingeschränkt werden, später werden sie vielleicht gar nicht mehr durchgeführt. Hier ist das Geschick der Sportanbieter gefragt, solche Veränderungen wahrzunehmen und als Chance zu begreifen, in dem Angebote kreiert werden, die auch mit Einschränkungen z. B. des Bewegungsapparates durchgeführt werden können.

Dass der Body-Mass-Index im Lebenslauf zunimmt, zeigt die Tatsache, dass die 60– bis 75-Jährigen Frauen und Männer den höchsten Anteil an stark Übergewichtigen in der Bevölkerung stellen.183 Auch hier ergeben sich Poten-ziale für verschiedene Sport- und Bewegungsangebote.

Die Analyse der mit zunehmendem Alter einhergehenden (physischen) Verän-derungen und deren Konsequenzen sind bei der Dienstleistungserstellung im Sport zu berücksichtigen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich alle Sportanbieter dem Blickwinkel ihrer älteren Teilnehmer nähern, deren Bedürf-nisse erfassen und entsprechende Angebote konzipieren.

In einer Befragung von Fitnesssportlerinnen und –sportlern wurden auch die motivationalen Aspekte der Aktiven erfragt. Allerdings setzte die Einteilung der „älteren Männer bzw. Frauen“ bei 26 Jahren an und reichte bis 69 Jahre (Män-ner, N=38, Durchschnitt: 37,1 Jahre) und 77 Jahre (Frauen, N=50, Durch-schnitt: 42,7 Jahre). Insofern können die erfassten motivationalen Hinweise nur als erster Fingerzeig gelten.

Bei den Männern belegten die ersten fünf Plätze: 1. „etwas für meine Gesund-heit tun“ (Frauen: Platz 1), 2. „mein Wohlbefinden erhöhen“ (Frauen: Platz 3), 3. „dem körperlichen Leistungsrückgang vorbeugen“, 4. „körperlich leistungsfä-higer werden“ und 5. „meinen Kreislauf stärken“ (Frauen: Platz 2). Bei den Frauen kamen noch „meinen Körper gelenkig halten“ (Platz 4) und „psychisch ausgeglichen werden“ (Platz 5) hinzu.184

Allerdings sind hierbei Personen berücksichtigt, die schon aktiv sind. Die Ansprache nicht aktiver älterer Menschen bedarf einer besonderen Aufmerksamkeit um die Hürden der Erstteilnahme nachhaltig zu überwinden.

183 Vgl. Meyer-Hentschel/Meyer-Hentschel 2004, 32. 184 Vgl. Enders 2007, 87f. und 204-207.

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4 Sportstättenbedarf der Stadt Salzgitter Nachdem in Kapitel 2 eine Bestandsaufnahme der Sportanlagen und Sportan-gebote der verschiedenen Anbieter erfolgt, wurden im 3. Kapitel die Ergebnisse der Sportverhaltensstudie vorgestellt. Dies ist Voraussetzung, um im nächsten Schritt eine Bilanzierung der Sportstätten vornehmen zu können. Nach der Vorstellung der Planungsparameter werden die Sportstättennachfrage und das Sportstättenangebot für Hallensportarten, Sportarten, bei denen Außensportan-lagen genutzt werden sowie für den Tennissport untersucht.

Der Bedarf an Schulsportanlagen ergibt sich aus den Vorgaben des jeweiligen Bundeslandes und bleibt deshalb bei der nachfolgenden Bilanzierung unbe-rücksichtigt. Jedoch müssen freie Kapazitäten der Schulsportanlagen, die au-ßerhalb der Unterrichtszeiten zur Verfügung stehen, mit in die Berechnung ein-gehen.185 Die Verfügbarkeit von Sportanlagen für den Wettkampfbetrieb an Wochenenden wird unterstellt, wenn für den Sportbetrieb von Montag bis Frei-tag genügend Sportanlagen zur Verfügung stehen.186

4.1 Planungsparameter

Da sich die Bedarfsermittlung auf das gegenwärtige und zukünftige Sport- und Bewegungsverhalten der Bürger Salzgitters bezieht, ist auch deren derzeitiges und prognostiziertes Sportverhalten Grundlage weiterer Berechnungen. Es werden ebenso durch Institutionen organisierte wie selbst organisierte Bewe-gungsaktivitäten berücksichtigt.187 Daraus können der gegenwärtige und zu-künftige Sport- bzw. Sportstättenbedarf abgeleitet werden. Grundlage für die Bilanzierung des Sportstättenbedarfs bildet die Grundformel des Leitfadens für Sportstättenentwicklungsplanung des Bundesinstitutes für Sportwissen-schaft.188

Sportstätten-Bedarfsermittlung

Nachfolgend werden die verschiedenen Planungsparameter im Zähler der BISp-Grundformel erläutert.

185 Vgl. BISp 200015f. 186 Vgl. BISp 2000,14. 187 Vgl. BISp 2000, 24. 188 Vgl. BISp 2000, 23ff.

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Einwohner:

Angaben zu den Einwohnern mit Hauptwohnsitz untergliedert nach Ortsteilzu-gehörigkeit von Salzgitter werden für den gegenwärtigen und zukünftigen Pla-nungszeitpunkt benötigt.

Aktivenquote:

Je nach Alter und Geschlecht ist der Anteil der Aktiven unterschiedlich hoch. Geschlechts- und altersspezifische Aktivenquoten berücksichtigen diesen Sachverhalt.

Präferenzfaktor:

Vorlieben für bestimmte Sportarten in den Sommer- und Wintermonaten wer-den mit dem Präferenzfaktor beschrieben. Aus der Multiplikation der sportakti-ven Einwohner mit den saisonalen geschlechts- und altersspezifischen Präfe-renzfaktoren erhält man die Anzahl der Sportler in einer Sportart für die Som-mer- und Wintersaison.

Häufigkeit und Dauer:

Die durchschnittliche Häufigkeit und Dauer der Sportausübung pro Woche be-schreiben den Umfang der Sportaktivität je Sportart unter Berücksichtigung von Geschlecht, Alter und Saison sowie organisierten und nicht-organisierten Sport. Unberücksichtigt bleiben Wettkämpfe, die von organisierten und nicht-organisierten Sportlern am Wochenende durchgeführt werden.

Zuordnungsfaktor:

Mit dem Zuordnungsfaktor wird beschrieben, welche Sportart auf welcher Sportstätte bzw. Sportgelegenheit zu welcher Jahreszeit durchgeführt wird. 189

Die Parameter im Nenner der Grundformel -Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor- können nicht berechnet werden, sondern sind normativ in Anlehnung an den BISp-Leitfaden oder andere Referenzdaten festzule-gen.190 Die sich durch z. B. Veränderungen der Nutzungsdauer oder der Aus-lastung ergebenden Interpretationsspielräume sind zu diskutieren, bringen sie doch unterschiedliche Angaben zu erforderlichen Anlageneinheiten mit sich.191

Belegungsdichte:

Sportstätten können zumeist nur von einer begrenzten Anzahl an Sportlern gleichzeitig genutzt werden. Belegungsdichten können für den organisierten Sport andere Werte annehmen als für den nicht-organisierten Sport.

189 Vgl. BISp 2000, 25-27. 190 Vgl. BISp 2000, 26. 191 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 92.

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Nutzungsdauer:

Dieser Parameter kennzeichnet die Anzahl der Stunden innerhalb der Woche, an denen die Sportanlage für Sportzwecke genutzt werden kann. Die Zeiten für Wettkämpfe am Wochenende bleiben unberücksichtigt.

Auslastungsfaktor:

Die von den Sportlern abhängigen Auslastungen werden mit dem Auslastungs-faktor beschrieben und kennzeichnen das Nutzungsverhalten der Sportler.192

Nachfolgende Darstellung (vgl. Abbildung 31) verdeutlicht die Logik des Ab-laufs der Bedarfsermittlung.

In den Tabellen 121-126 sind in Anlehnung an Wetterich/Eckl193 und den BISp-Leitfaden194 die Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs zusam-mengestellt.

192 Vgl. BISp 2000, 27f. 193 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 88ff. 194 Vgl. BISp 2000, 88ff.

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*= Planungsparameter

Abbildung 31: Logik des Ablaufs der Bedarfsermittlung195

195 BISp 2000, 84.

Bevölkerung

Aktivenquote*

Sportler insgesamt je Sportart

sport-aktive Bevölkerung

Präferenzfaktor*

Sportler je Sportart im organisierten Sport laut

LSB-Statistik

Häufigkeit*

Sportler je Sportart im organisierten Sport

Sportler je Sportart im nicht-organisierten Sport

Sportbedarf im organi-sierten Sport

Sportbedarf im nicht-organisierten Sport

Zuordnungsfaktor*

Nutzungsdauer*

Auslastungsfaktor*

Belegungsdichte*

Sportstättenbedarf nach Art, Anzahl, Größe der

Anlagen im organisierten Sport

Sportstättenbedarf nach Art, Anzahl, Größe der

Anlagen im nicht-organisierten Sport

Gesamter Sportstätten-bedarf nach Art, Anzahl, Größe der Anlagen im

organisierten und nicht-organisierten Sport (ohne

Schulsport)

Dauer*

Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement

19.05.2009 177

Sportartengruppen Präferenz-faktor Einwohner Aktiven-

quote Sportler aus Ver-

haltensstudie

Allgem. (Vereins-) Sportgruppe 0,00276 88.189 0,67 163

American Football* 0,00055 88.189 0,67 32

Badminton 0,00386 88.189 0,67 228

Basketball 0,00607 88.189 0,67 359

Beachsport 0,00055 88.189 0,67 32

Boxen 0,00101 88.189 0,67 65

Budo- und Kampfsportarten* 0,00441 88.189 0,67 261

Eissport 0,00386 88.189 0,67 228

Fitnesstraining 0,05571 88.189 0,67 3.292

Fußball* 0,03530 88.189 0,67 2.086

Golf* 0,00386 88.189 0,67 228

Gymnastik 0,07832 88.189 0,67 4.628

Handball 0,01103 88.189 0,67 652

Kegelsport 0,01158 88.189 0,67 684

Laufsport 0,13017 88.189 0,67 7.691

Leichtathletik* 0,00221 88.189 0,67 131

Luftsport* 0,00221 88.189 0,67 131

Radsport 0,21511 88.189 0,67 12.710

Reit- und Fahrsport 0,00607 88.189 0,67 359

Ringen* 0,00055 88.189 0,67 32

Rollsport 0,01324 88.189 0,67 782

Schießsport* 0,00662 88.189 0,67 391

Schwerathletik 0,00276 88.189 0,67 163

Schwimmen 0,14948 88.189 0,67 8.832

Spazierengehen 0,06564 88.189 0,67 3.878

Squash 0,00441 88.189 0,67 261

Tanzsport 0,01544 88.189 0,67 912

Tennis 0,02537 88.189 0,67 1.499

Tischtennis* 0,00607 88.189 0,67 359

Triathlon 0,00055 88.189 0,67 32

Turnsport 0,00607 88.189 0,67 359

Volleyball 0,01324 88.189 0,67 782

Wandern 0,07667 88.189 0,67 4.530

Wassersport 0,00717 88.189 0,67 424

Weitere Sportarten 0,01710 88.189 0,67 1010

Wintersport 0,01489 88.189 0,67 880

Tabelle 121: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Sportaktivität (Teil 1)

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19.05.2009 178

Sportartengruppen Sportler (15-80 Jahre aus Verhaltensstu-die)

Vereins-mitglieder bis 15 Jahre

Vereinsmitglie-der ab 15 Jahre -20% Passi-venquote

Sportler gesamt

Wett-kampf-quote

Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 163 163 20,0

American Football* 32 65 53 118

Badminton 228 99 225 327 14,3

Bahnengolf* 0 4 52 56

Basketball 359 47 127 406 18,2

Beachsport 32 32

Behindertensport* 0 32 472 504

Billard* 0 3 14 17

Boxen 65 17 62 82 100,0

Budo- und Kampfsportar-ten* 261 373 279 652 25,0

Eissport 228 58 107 286 28,6

Fitnesstraining 3.292 1.059 3.292 1,0

Fußball* 2.086 1.863 4.201 6.064 63,5

Golf* 228 37 306 334 33,3

Gymnastik 4.628 1.487 4.628 3,6

Handball 652 279 603 931 94,7

Kanu* 0 13 92 105

Kegelsport 684 54 380 738 30,0

Laufsport 7.691 7691 5,6

Leichtathletik* 131 291 350 641 100,0

Luftsport* 131 10 204 214 25,0

Radsport 12.710 5 29 12.715 2,4

Reit- und Fahrsport 359 88 140 447 27,3

Petanque* 0 37 37

Ringen* 32 65 169 234

Rollsport 782 782 4,2

Rudern* 0 12 86 98

Schach* 0 16 90 106

Schießsport* 391 187 1.722 1.909 81,8

Schwerathletik 163 24 163 20,0

Schwimmen 8.832 779 863 9.611 2,3

Segeln* 31 194 225

Spazierengehen 3.878 3.878 0,8

Squash 261 20 26 281

Tanzsport 912 195 375 1.107 7,1

Tennis 1.499 280 1.364 1.779 52,3

Tischtennis* 359 163 538 701 54,5

Triathlon 32 32 100,0

Turnsport 359 2.602 114 2.961 18,2

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19.05.2009 179

Sportartengruppen Sportler (15-80 Jahre aus Verhaltensstu-die)

Vereins-mitglieder bis 15 Jahre

Vereinsmitglie-der ab 15 Jahre -20% Passi-venquote

Sportler gesamt

Wett-kampf-quote

Volleyball 782 75 353 857 30,4

Wandern 4.530 4.530

Wassersport 424 424 8,3

Weitere Sportarten 1.010 1.010 23,1

Wintersport 880 30 880

Tabelle 122: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Sportaktivität (Teil 2)

* Da die Anzahl der Vereinsmitglieder ab 15 Jahren laut Mitgliederstatistik des LSB Niedersach-sen (Quelle: KSB Salzgitter) über der ermittelten Anzahl der Sportler aus der Bevölkerungsbe-fragung liegt, wird die Anzahl der Spartenmitglieder übernommen.196 ** Die Mitgliederstatistik des Landessportbundes Niedersachsen fasst Gymnastik, Fitnesstraining und Turnsport zusammen (N= 3.326 Vereinsmitglieder ab 15 Jahren abzüglich 20% Passiven-quote). In Anlehnung an die Ergebnisse der Sportverhaltensstudie (vgl. Tabelle 54) wird die Gesamtzahl der Vereinsmitglieder ab 15 Jahren zu 4,3 Prozent dem Turnen, zu 39,8 Prozent dem Fitnesstraining und zu 55,9 Prozent der Gymnastik zugeordnet.197

Sportartengruppen Einheiten pro Woche

Dauer pro Einheit in Stunden

Zeitumfang pro Woche in Stunden

Sommer Winter Sommer Winter Sommer Winter

Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 1,0 1,0 1,0 1,5 1,0 1,5

American Football 2,0 2,0 2,0 2,0 4,0 4,0 Badminton 1,3 1,3 1,5 1,6 2,0 2,1 Basketball 2,0 2,5 1,4 1,4 2,8 3,5 Beachsport 3,0 0,5 1,5 Boxen 2,0 3,5 1,3 1,3 2,5 4,4 Budo- u. Kampfsportar-ten 2,0 2,0 1,6 1,6 3,2 3,2

Eissport 1,5 1,9 1,0 3,0 1,5 5,7 Fitnesstraining 2,3 2,2 1,1 1,3 2,5 2,8 Fußball 1,3 1,2 1,5 1,2 1,9 1,5 Golf 2,9 3,0 4,5 3,0 13,0 9,0 Gymnastik 1,7 1,7 1,1 1,0 1,8 1,7 Handball 2,1 2,1 1,9 1,6 3,9 3,4 Kegelsport 0,5 0,6 1,4 1,3 0,7 0,8 Laufsport 2,0 2,0 1,0 1,4 2,1 2,8 Leichtathletik 1,4 1,5 1,4 1,5 1,9 2,3

196 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 88. 197 Die Ergebnisse der Sportverhaltensstudie in Dreieich berücksichtigend rechnen Wetter-ich/Eckl die Gesamtzahl der Vereinsmitglieder ab 15 Jahre mit 10% dem Turnsport und mit 90% der Sportartengruppe Gymnastik/Fitnesstraining zu (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 88).

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19.05.2009 180

Sportartengruppen Einheiten pro Woche

Dauer pro Einheit in Stunden

Zeitumfang pro Wo-che in Stunden

Sommer Winter Sommer Winter Sommer Winter

Luftsport 2,0 2,0 1,3 1,3 2,5 2,5

Radsport 2,7 3,4 1,4 1,1 3,9 3,9

Reit- und Fahrsport 3,7 3,7 1,1 1,1 4,1 3,9

Rollsport 2,7 3,0 0,9 0,8 2,5 2,3

Schießsport 1,7 1,8 1,2 1,0 2,0 1,7

Schwerathletik 3,7 2,7 1,3 1,5 4,9 4,1

Schwimmen 1,1 1,2 1,1 1,3 1,2 1,5

Spazieren gehen 3,7 3,7 1,1 1,2 4,1 4,5

Squash 1,0 1,0 1,2 1,1 1,2 1,1

Tanzsport 1,4 1,7 1,4 1,4 1,9 2,4

Tennis 1,7 1,2 1,5 1,8 2,6 2,1

Tischtennis 1,1 1,3 1,4 1,6 1,6 2,0

Triathlon 3,0 3,0 1,2 1,2 3,5 3,5

Turnsport 2,1 2,1 1,2 1,4 2,4 2,8

Volleyball 1,5 1,3 1,7 1,6 2,5 2,1

Wandern 2,1 2,3 2,3 2,5 4,7 5,7

Wassersport 0,4 0,3 3,0 1,0 1,2 0,3

Weitere Sportarten 1,9 1,3 2,7 2,4 5,0 3,1

Wintersport 0,8 3,7 2,4 1,9

Tabelle 123: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Häufigkeit und Dauer

Sportartengruppen TS in %

SP in %

LA in %

TA in %

BS in %

SCHin %

HB in %

FB in %

AS in %

SG in %

Badminton 18,2 9,1 9,1 63,6

Basketball 12,0 8,0 4,0 4,0 4,0 4,0 64,0

Beachsport 33,3 66,7

Boxen 50,0 50,0

Budo- und Kampfsportarten 45,5 54,5

Eissport 50,0 50,0

Fitnesstraining 5,4 0,9 0,9 0,9 1,8 1,8 2,7 4,5 25,2 55,9

Fußball 6,9 27,7 2,0 1,0 4,0 1,0 5,0 1,0 51,5

Golf 50,0 50,0

Gymnastik 31,8 1,9 0,6 1,3 0,6 10,8 52,9

Handball 16,7 16,7 16,7 50,0

Kegelsport 7,1 28,6 64,3

Laufsport 2,1 1,4 2,1 0,7 1,4 0,0 1,4 1,4 29,6 59,9

Leichtathletik 35,7 14,3 50,0

Luftsport 33,3 16,7 50,0

Radsport 1,1 1,1 1,7 0,0 0,6 1,1 2,8 30,2 61,5

Reit- und Fahrsport 40,0 60,0

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19.05.2009 181

Sportartengruppen TS in %

SP in %

LA in %

TA in %

BS in %

SCHin %

HB in %

FB in %

AS in %

SG in %

Rollsport 5,0 30,0 65,0

Schießsport 8,3 25,0 8,3 58,3

Schwerathletik 33,3 66,7

Schwimmen 0,4 0,2 0,2 16,2 16,4 2,9 63,7

Spazieren gehen 1,6 1,6 1,6 1,6 3,2 30,6 59,7

Squash 22,2 11,1 11,1 55,6

Tanzsport 5,4 5,4 29,7 59,5

Tennis 1,4 39,4 1,4 57,7

Tischtennis 18,2 9,1 4,5 4,5 4,5 4,5 54,5

Triathlon 50,0 50,0

Turnsport 33,3 6,7 6,7 53,3

Volleyball 21,6 3,9 7,8 5,9 60,8

Wandern 1,9 1,9 34,0 62,3

Wassersport 11,1 22,2 66,7

Weitere Sportarten 4,2 29,2 66,7

Wintersport 33,3 66,7

TS= Turn- bzw. Sporthalle; SP= Spielfeld; LA= Leichtathletikanlage; TA= Tennisanlage; BS= Sportanlage für Beachsport; SCH= Sportanlage für Schießsport; HB= Hallenbad; FB= Freibad; AS= Andere Sportanlage; SG= Sportgelegenheit

Tabelle 124: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Zuordnungsfaktor Sommer

Sportarten- gruppen

TS in %

SP in %

LA in %

TA in %

BS in %

SCHin %

HB in %

FB in %

AS in %

SG in %

Badminton 18,2 9,1 9,1 63,6

Bahnengolf

Basketball 16,0 4,0 4,0 4,0 8,0 64,0

Boxen 50,0 50,0

Budo- und Kampfsportarten 38,5 7,7 53,8

Eissport 25,0 25,0 50,0

Fitnesstraining 6,5 0,9 7,5 0,9 27,1 57,0

Fußball 26,5 12,0 1,2 1,2 1,2 3,6 3,6 50,6

Golf 25,0 25,0 50,0

Gymnastik 32,0 1,2 2,4 11,2 53,3

Handball 40,0 5,0 5,0 50,0

Kegelsport 5,3 31,6 63,2

Laufsport 6,2 4,6 33,8 55,4

Leichtathletik 4,3 30,4 65,2

Luftsport 33,3 11,1 55,6

Radsport 1,1 1,1 1,1 1,1 5,3 1,1 30,9 58,5

Reit- und Fahrsport 40,0 60,0

Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel Sportmanagement

19.05.2009 182

Sportarten- gruppen

TS in %

SP in %

LA in %

TA in %

BS in %

SCHin %

HB in %

FB in %

AS in %

SG in %

Rollsport 16,7 16,7 66,7

Schießsport 30,0 60,0

Schwerathletik 33,3 66,7

Schwimmen 0,7 0,2 0,4 0,2 31,2 1,5 1,5 64,2

Spazieren gehen 1,6 1,6 1,6 3,2 1,6 30,6 59,7

Squash 22,2 11,1 11,1 55,6

Tanzsport 5,7 2,9 31,4 60,0

Tennis 10,5 1,8 22,8 8,8 56,1

Tischtennis 8,6 5,7 2,9 5,7 2,9 2,9 5,7 2,9 2,9 60,0

Triathlon 25,0 25,0 50,0

Turnsport 37,5 6,3 56,3

Volleyball 30,6 2,8 5,6 61,1

Wandern 2,0 34,7 63,3

Wassersport 33,3 66,7

Weitere Sportarten 5,6 27,8 66,7

Wintersport 33,3 66,7

TS= Turn- bzw. Sporthalle; SP= Spielfeld; LA= Leichtathletikanlage; TA= Tennisanlage; BS= Sportanlage für Beachsport; SCH= Sportanlage für Schießsport; HB= Hallenbad; FB= Freibad; AS= Andere Sportanlage; SG= Sportgelegenheit

Tabelle 125: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Zuordnungsfaktor Winter

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19.05.2009 183

Sporthallen1)

Einzelhalle 15 x 27 m Zweifachhalle 22 x 44 m Dreifachhalle 27 x 44 m Gymnastikraum ≥ 100 m2

Krafttrainingsraum ≥ 80 m2

sonstiger Sport-Spiel-Raum ≥ 250 m2

Sportplätze

Kleinspielfeld Standardmaß 22 x 44 m Großspielfeld Standardmaß 70 x 109 m Leichtathletikanlage Kampfbahn C Freizeitfläche ≥ 400 m2

Bäder2)

Hallenbad 250 m2 Wasserfläche Freibad 400 m2 Wasserfläche

Spezielle Anlagen für einzelne Sportanlagen

Badminton Badmintonspielfeld3) 6,1 x 13,4 m Beachsport Standardfläche 15 x 30 m

Eissport Standardfläche 30 x 60 m Standardschnelllaufbahn 11 x 400 m

Golfsport 9-Loch-Golfsport Kegelsport Bahn (Asphalt/Bohlen/Scheren/Bowling)3) 4)

Reit- und Fahrsport Freianlage Dressurplatz 20 x 60 m Springplatz 50 x 70 m

Reithalle 20 x 40 m bis 20 x 60 m Rollsport Standardfläche 20 x 40 m/25 x 50 m

Speedskatingbahn 5–8 x 200 m Schießsport Schießbahn (Bogenbahn)3) 4)

Stand Squash Squashspielfeld3) 7,62 x 9,75 m Tanzsport Tanzsaal 250 m2 (Mindestlänge 14 m)

Tennis Tennisspielfeld3) 10,97 x 23,77 m

Tabelle 126: Rechnerische Anlageneinheiten von Sportanlagen 1) Für bestimmte Sportarten wie z. B. Handball ist es in der Objektplanung aus sportfunktionaler Sicht notwendig, Sporthallen in einer Größe von 22 x 44 zu errichten. Somit werden zwei rechne-rische Anlageneinheiten zu einer Sportanlage zusammengefasst. 2) Die anhand der rechnerischen Anlageneinheiten in der Bedarfsermittlung errechnete Gesamt-wasserfläche ist in der Objektplanung in Bezug auf Zahl. Größe und Anordnung der verschiede-nen Beckenarten umzusetzen. 3) Zahl und Anordnung der Einzelanlagen für eine Anlageneinheit sind in der Objektplanung fest-zulegen.

4) Je nach Disziplin existieren unterschiedliche Abmessungen. 198

198 Vgl. BISp 2000, 71f.

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19.05.2009 184

In Tabelle 127 sind die im Leitfaden für Sportentwicklungsplanung vorgeschla-genen Größenordnungen für die Belegungsdichte in den einzelnen Sportarten ersichtlich, die für eine sportartspezifische funktionale Anlageneinheit vorzuse-hen ist.199

Sportart Belegungsdichte (Sportler/AE)

Rechnerische Anlageneinheiten (AE)

Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 20 Einzelhalle

American Football 30 Großspielfeld

Badminton 3 (12) Badmintonspielfeld (Einzelhalle)

Baseball 30 Großspielfeld

Basketball 20 Kleinspielfeld/Einzelhalle

Beachsport

Badminton 10 Standardfläche

Basketball 10 Standardfläche

Handball 10 Standardfläche

Rugby 10 Standardfläche

Soccer 10 Standardfläche

Tennis 10 Standardfläche

Volleyball 10 Standardfläche

Behindertensport 1) Abhängig von Behinderung und

Sportart Boxen 20 Einzelhalle

Budo- u. Kampfsportarten

Aikido 20 Einzelhalle

Judo 20 Einzelhalle

Ju-Jutsu 20 Einzelhalle

Karate 20 Einzelhalle

Kendo 20 Einzelhalle

Kung Fu 20 Einzelhalle

Taek Won Do 20 Einzelhalle

Eissport

Allgemeiner Eislauf 1) Standardfläche

Curling 8 Einzelbahn

Eishockey 30 Standardfläche

Eiskunstlauf/Eistanz 10 Standardfläche

Eisschnelllauf 10 Standardschnelllaufbahn

Eisstockschießen 8 Einzelbahn

Fitnesstraining 1)/20 Krafttrainingsraum/Einzelhalle

Fechten 12 Einzelhalle

Fußball 30/20 Großspielfeld/ 2 AE Einzelhalle

199 BISp 2000, 73-81.

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19.05.2009 185

Sportart Belegungsdichte (Sportler/AE)

Rechnerische Anlageneinheiten (AE)

Golf 3 Spielbahn (Loch)

Gymnastik 10 Gymnastikraum

Handball 20 Kleinspielfeld/ 2 AE Einzelhalle

Hockey

Feldhockey 30 Großspielfeld

Hallenhockey 20 2 AE Einzelhalle

Kegelsport

Allgemeines Kegeln 1) Bahn

Sportkegeln 4 Bahn

Leichtathletik 60/50/40 Kampfbahn Typ A, B, C

Luftsport

Moderner Fünfkampf

12/12 250 m2 Wasserfläche/Einzelhalle

6/5 Springplatz/Schießstand

Radsport

Bahnrennsport 20 Radrennbahn

Kunstradfahren 6 Einzelhalle

Radball/Radpolo 8 (20) Einzelhalle (5er Radball: 2 AE

Einzelhalle)

Reit- und Fahrsport

Dressurreiten 10 Dressurplatz

Longieren 10 Longierzirkel

Polo 12 Großspielfeld

Springreiten 6 Springplatz

Vielseitigkeitsreiten 10/6 Dressurplatz/Springplatz

Voltigieren 10 Voltigierzirkel

Ringen 20 Einzelhalle

Rollsport

Allgemeiner Rollsport 1) Standardfläche

Inline- Hockey/Rollhockey/ Skaterhockey

20 Standardfläche

Rollkunstlauf/Rolltanz 20 Standardfläche

Speedskating 10 Speedskatingbahn

Rugby 30 Großspielfeld

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19.05.2009 186

Sportart Belegungs-dichte (Sportler/AE)

Rechnerische Anlageneinheiten (AE)

Schießsport

Luftdruckwaffen, Zimmerstutzen 5 Schießbahn

Armbrust, Feldarmbrust 5 Schießbahn

Pistolen, Vorderlader (Pistolen, Revolver)

5 Schießbahn

Kleinkalibergewehr, Freie Pistole 3 Schießbahn

Laufende Scheibe 3 Schießbahn

Scheibengewehr, Vorderlader (Gewehr)

5 Schießbahn

Großkalibergewehr 3 Schießbahn

Wurfscheibenschießen 5 Stand

Bogenschießen 4 Bogenbahn

Schwerathletik

Gewichtheben 1) Krafttrainingsraum

Krafttraining 1) Krafttrainingsraum

Rasenkraftsport 20 Großspielfeld

Sportakrobatik 20 Einzelhalle

Schwimmen

Allgemeines Schwimmen 60 250 m2 Wasserfläche

Synchronschwimmen 12 250 m2 Wasserfläche

Rettungsschwimmen 12 250 m2 Wasserfläche

Wettkampfschwimmen 12 250 m2 Wasserfläche

Wasserball 20 400 m2 Wasserfläche

Wassergymnastik 20 250 m2 Wasserfläche

Wasserspringen 12 250 m2 Wasserfläche

Sporttauchen 12 250 m2 Wasserfläche

Squash 3 Squashspielfeld

Tanzsport 15 Tanzsaal

Tennis 3 Tennisspielfeld

Tischtennis 16 Einzelhalle

Triathlon (Schwimmen) 12 250 m2 Wasserfläche

Turnsport

Geräteturnen 20 Einzelhalle

Kunstturnen 10 Einzelhalle

Rhönradturnen 8 Einzelhalle

Trampolinturnen 10 Einzelhalle

Turnspiele 20 Einzelhalle

Rhythmische Sportgymnastik 12 Einzelhalle

Volleyball 20/40 Einzelhalle/Kleinspielfeld

Weitere Sportarten 20 Einzelhalle 1) Die Belegungsdichte ist abhängig von der örtlichen Situation.

Tabelle 127: Belegungsdichte nach Sportarten

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19.05.2009 187

4.2 Bilanzierung für den Hallensport in Salzgitter

In dem Planungsschritt der Bestands-Bedarfs-Bilanzierung wird der gegenwär-tige Bedarf an Sportanlagen mit dem gegenwärtig anrechenbaren Bestand ver-rechnet, um Aussagen darüber zu erhalten, bei welchen Sportanlagen ein De-fizit oder Überschuss nachweisbar ist. Ergibt sich keine Differenz zwischen Bedarf und Bestand, kann von einer ausgeglichenen Versorgungssituation für die jeweilige Sportanlage ausgegangen werden.200 Die Bilanzierung für prog-nostizierte Bedarfe erfolgt im Kapitel 4.5.

Nachfolgende Berechnung der Versorgungssituation beim Hallensport berück-sichtigt lediglich die Bedarfe der Wohnbevölkerung, die Bilanzierung der Hallen für den Schulsport obliegt den zuständigen Stellen der Stadt Salzgitter nach Vorgaben durch das Land Niedersachsen.201 Jedoch ist davon auszugehen, dass die Einführung bzw. Ausweitung des Ganztagesbetriebes in Schulen v. a. die Verfügbarkeit von Sporthallen für außerschulische Sportaktivitäten deutlich einschränken wird.

Als Grundlage der Bilanzierung für den Hallensport dient die Grundformel des BISp-Leitfadens.202 Berücksichtigung finden die vorhandenen Gymnastik- und nutzungsoffenen Räume, Krafträume sowie Einfach-, Zweifach- und Dreifach-hallen in Salzgitter. Im Ergebnis der Sportverhaltensstudie, zu Beginn des Jah-res 2006 durchgeführt, konnten 25 Sportartengruppen203 ermittelt werden, die einen Bedarf an Hallenkapazität vorweisen. Im ersten Schritt erfolgt auf Grund-lage der Berechnungen eine gesamtstädtische Abschätzung, im zweiten wird für jede der Sportartengruppe der benötigte Bedarf an Anlageneinheiten unter Berücksichtigung der sportfunktionalen Bedingungen ermittelt.204

4.2.1 Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für den Hallensport in Salzgitter

Die Daten zum Sportbedarf (Einwohner x Aktivenquote x Präferenzfaktor x Dauer x Häufigkeit) und Zuordnungsfaktor für jede Sportartengruppe können den Tabellen 115 bis 119 entnommen werden. Der noch fehlende Zuordnungs-faktor für Turn- bzw. Sporthallen in den Sommer- und Wintermonaten für die jeweilige Disziplin ist in Tabelle 128 ersichtlich.

200 Vgl. BISp 2000, 29. 201 Vgl. Einführung in Kapitel 4. 202 Vgl. BISp 2000, 25. 203 In der „25. Sportartengruppe“ vereinen sich all die Hallensportarten, für die auf Grund der geringen Fallzahlen kein gesonderter Bedarf errechnet wurde. 204 Dieses Vorgehen erfolgt in Anlehnung an Hübner/Wulf 2004, 163-183.

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Sportartengruppen205 Sommer Winter

TS in % Zuordnungs-faktor TS in % Zuordnungs-

faktor

Badminton 18,2 0,182 18,2 0,182

Basketball 12,0 0,120 16,0 0,160

Budo- und Kampfsportarten 45,5 0,455 38,5 0,385

Eissport 25,0 0,250

Fitnesstraining 5,4 0,054 6,5 0,065

Fußball 6,9 0,069 26,5 0,265

Golf 25,0 0,250

Gymnastik 31,8 0,318 32,0 0,320

Handball 16,7 0,167 40,0 0,400

Kegelsport 7,1 0,071 5,3 0,053

Laufsport 2,1 0,021 6,2 0,062

Leichtathletik 35,7 0,357 4,3 0,043

Luftsport 33,3 0,333 33,3 0,333

Radsport 1,1 0,011 1,1 0,011

Rollsport 5,0 0,050 16,7 0,167

Schießsport 8,3 0,083

Schwerathletik 33,3 0,333 33,3 0,333

Schwimmen 0,4 0,004 0,7 0,007

Squash 22,2 0,222 22,2 0,222

Tanzsport 5,4 0,054 5,7 0,057

Tennis 10,5 0,105

Tischtennis 18,2 0,182 8,6 0,086

Turnsport 33,3 0,333 37,5 0,375

Volleyball 21,6 0,216 30,6 0,306

Weitere Sportarten 5,6 0,056

TS= Turn- und Sporthallen

Tabelle 128: Zuordnungsfaktor Turn- bzw. Sporthalle (Sommer/Winter)

Die so ermittelten Merkmale der sport- und bewegungsaktiven Bevölkerung von Salzgitter werden in Tabelle 129 zusammengefasst und entsprechen den Parametern im Zähler der Grundformel des BISp-Leitfadens für Sportstätte-nentwicklungsplanung.

205 Den Tabellen (Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbedarfs – Zuordnungsfaktor Sommer und Winter) ist zu entnehmen, dass 1,6% derjenigen, die im Sommer und Winter Spa-zieren gehen, Turnhallen nutzen. Im Ergebnis einer Plausibilitätsprüfung gehen diese Angaben nicht in die Berechnung der Hallenkapazitäten ein, weil i. d. R. für diese Bewegungsaktivität keine Sporthallen genutzt werden.

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Sportartengruppe Sportler Gesamt

Häufigkeit je Woche

Dauer je Einheit in Stunden

Zuordnungsfaktor (ZF) Sportbedarf * ZF

So Wi So Wi So Wi So Wi

Badminton 327 1,3 1,3 1,5 1,6 0,182 0,182 116,1 123,8

Basketball 406 2,0 2,5 1,4 1,4 0,120 0,160 136,4 227,4

Budo- und Kampfsportarten 652 2,0 2,0 1,6 1,6 0,455 0,385 949,3 803,3

Eissport 286 1,5 1,9 1,0 3,0 0,250 0,0 407,6

Fitnesstraining 3.292 2,3 2,2 1,1 1,3 0,054 0,065 449,8 612,0

Fußball 6.064 1,3 1,2 1,5 1,2 0,069 0,265 815,9 2.314,0

Golf 334 2,9 3,0 4,5 3,0 0,250 0,0 751,5

Gymnastik 4.628 1,7 1,7 1,1 1,0 0,318 0,320 2.752,1 2.517,6

Handball 931 2,1 2,1 1,9 1,6 0,167 0,400 620,4 1.251,3

Kegelsport 738 0,5 0,6 1,4 1,3 0,071 0,053 36,7 30,5

Laufsport 7.691 2 2 1,0 1,4 0,021 0,062 323,0 1.335,2

Leichtathletik 641 1,4 1,5 1,4 1,5 0,357 0,043 448,5 62,0

Luftsport 214 2 2 1,3 1,3 0,333 0,333 185,3 185,3

Radsport 12.715 2,7 3,4 1,4 1,1 0,011 0,011 528,7 523,1

Rollsport 782 2,7 3,0 0,9 0,8 0,050 0,167 95,0 313,4

Schießsport 1.909 1,7 1,8 1,2 1,0 0,083 0,000 323,2 0,0

Schwerathletik 163 3,7 2,7 1,3 1,5 0,333 0,333 261,1 219,8

Schwimmen 9.611 1,1 1,2 1,1 1,3 0,004 0,007 46,5 105,0

Squash 281 1,0 1,0 1,2 1,1 0,222 0,222 74,9 68,6

Tanzsport 1.107 1,4 1,7 1,4 1,4 0,054 0,057 117,2 150,2

Tennis 1.779 1,7 1,2 1,5 1,8 0,105 0,0 403,5

Tischtennis 701 1,1 1,3 1,4 1,6 0,182 0,086 196,5 125,4

Turnsport 2.961 2,1 2,1 1,2 1,4 0,333 0,375 2.484,8 3.264,5

Volleyball 857 1,5 1,3 1,7 1,6 0,216 0,306 472,0 545,5

Weitere Sportar-ten 1.010 1,9 1,3 2,7 2,4 0,056 0,0 176,5

Tabelle 129: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Hallensportarten (Sommer/Winter)

4.2.2 Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für den Hallensport in Salzgitter

„Der Sportstättenbedarf ergibt sich aus der Multiplikation des Sportbedarfs mit dem Zuordnungsfaktor, daran anschließend aus der Division mit den drei Pa-rametern Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor.“206 Deshalb sind nachfolgend die drei Parameter im Nenner der Grundformel des BISp-Leitfadens zu bestimmen.

Hierfür werden zuerst die in Tabelle 127 ersichtlichen Größenordnungen für die Belegungsdichte übertragen. 206 BISp 2000, 34.

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19.05.2009 190

Mit Hilfe einer Aufstellung zur Hallenbelegung durch die Sport und Freizeit Salzgitter GmbH konnte unter Berücksichtigung der Bedarfe für den Schulsport die Nutzungsdauer ermittelt werden. Da z. B. nicht in allen Hallen Handball oder Fußball gespielt werden kann, ergeben sich für die Spielsportarten unter-schiedliche Werte (z. B. Handball: 34,31 Stunden; Fußball: 33,66 Stunden). Der Mittelwert der Nutzungsdauer für alle städtischen Turn- und Sporthallen beträgt von Montag bis Freitag 34,51 Stunden.

Der Grad der Auslastung der Sportanlagen wird durch den Auslastungsfaktor bestimmt und kennzeichnet das tatsächliche Nutzungsverhalten der Sportler.207 Die momentane Auslastung der freien Turn- und Sporthallenkapazitäten liegt in Salzgitter im Sommer bei durchschnittlich 75,02% und im Winter bei 84,17% (vgl. Tabelle 130). Diese Werte beziehen sich auf eine Betrachtung der gesam-ten in der Stadt Salzgitter verfügbaren Kapazitäten. Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Sommer- und Winterwerte wird der Auslastungsfaktor nor-mativ auf 0,8 und in Anlehnung an den BISp-Leitfaden auf 0,83 festgelegt.208

Sportanlage Ortsteil Freie Zeiten ganzjährig in

Stunden/Woche

Freie Zeiten zusätzlich im Sommer in

Stunden/Woche

Einfachhallen Bad 68,5 31,5

Gebhardshagen 4 1

Lebenstedt 79,5 48,5

Thiede 10 1,5

Gesamt 189,5 104

Zweifachhallen Bad - -

Gebhardshagen 4 0

Lebenstedt 27 22,5

Thiede 0 1

Gesamt 31 23,5

Dreifachhallen Bad 0 0

Gebhardshagen - -

Lebenstedt 3,5 (+ 2 x 1/3) 4 (+ 15 x 1/4)

Thiede - -

Gesamt 3,5 (+ 2 x 1/3) 4 (+ 15 x 1/4)

Tabelle 130: Sporthallenkapazitäten und freie Zeiten in den Turn- und Sporthallen von Salzgitter

207 Vgl. BISp 2000, 27. 208 Eine Auflistung von Wetterich/Eckl zeigt, dass in einzelnen Studien der Auslastungsfaktor von 0,75 bis 0,9 schwankt. Die genauen Werte mit Literaturangabe siehe Wetterich/Eckl 2006, 103. Der BISp-Leitfaden schlägt für den Sport in der Halle einen Auslastungsfaktor von 0,83 (vgl. BISp 2000, 93f.).

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In den letzten beiden Spalten der Tabelle 131 kann der Wert, der sich im Nen-ner der Grundformel des Leitfadens ergibt, bei einem Auslastungsfaktor von 0,80 und 0,83 abgelesen werden.

Sportartengruppe209

Berech-nungs-

grundla-ge für AE

BD pro AE

ND st Stunden je Woche

AF (normativ)

BD*ND*AF

80% 83% 80% 83%

Badminton EH 12 32,83 0,8 0,83 315,2 327,0 Basketball EH 20 34,50 0,8 0,83 552,0 572,7 Budo- und Kampfsportarten

EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9

Eissport EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Fitnesstraining KTR 10 34,51 0,8 0,83 276,1 286,4 Fußball EH 20 33,66 0,8 0,83 538,6 558,8 Golf EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Gymnastik GR 10 30,63 0,8 0,83 245,0 254,2 Handball ZH 20 34,31 0,8 0,83 549,0 569,5 Kegelsport EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Laufsport EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Leichtathletik EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Luftsport EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Radsport EH 8 34,51 0,8 0,83 220,9 229,1 Rollsport EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Schießsport EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Schwerathletik KTR 10 34,51 0,8 0,83 276,1 286,4 Schwimmen EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Squash EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Tanzsport TS/EH 15 34,51 0,8 0,83 414,1 429,6 Tennis TeS 3 44,50 0,8 0,83 106,8 110,8 Tischtennis EH 16 34,51 0,8 0,83 441,7 458,3 Turnsport EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,9 Volleyball EH 20 34,47 0,8 0,83 551,5 572,2 Weitere Sportarten EH 20 34,51 0,8 0,83 552,2 572,2 AE= Anlageneinheiten; BD= Belegungsdichte; ND = Nutzungsdauer von Mo-Fr; AF= Auslastungsfaktor

Tabelle 131: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für den Hallensport in Salzgitter

209 Die Angaben zur Belegungsdichte für die Sportarten Eissport, Golf, Luftsport, Schießsport, Schwimmen und Squash beziehen sich im BISP-Leitfaden nicht auf die Turnhalle, sondern auf sportartspezifische Anlageneinheiten wie die Eisbahn oder das Squashspielfeld. Da in der Be-völkerungsbefragung aber auch Bedarf an Turnhallenkapazitäten für o. g. Sportarten sichtbar wurde, wird von einer durchschnittlichen Belegungsdichte von 20 Sportlern in einer rechneri-schen Anlageneinheit von einer Einfachturnhalle ausgegangen (vgl. BISp 2000, 73-82).

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19.05.2009 192

4.2.3 Modellrechnungen zum Anlagenbedarf für den Hallensport in Salz-gitter

Die nun folgende Bilanzierung soll mögliche Defizite, Überschüsse oder eine ausgeglichene Versorgungssituation bei den Hallen und Räumen für Sport und Mehrzwecknutzung in Salzgitter aufzeigen. Es erfolgt ein Abgleich der vorhan-denen Anlageneinheiten mit dem rechnerischen Bedarf, der sich aus den Er-gebnissen der Sportverhaltensstudie ableitet.

Zum Anlagenbestand für den Hallensport zählen Kraft- und Gymnastikräume, sonstige Spiel- und Sporträume sowie Einfach-, Zweifach- und Dreifachturnhal-len. Krafträume sind laut BISp-Leitfaden Räume, deren Nettosportfläche ≥ 80 m2 ist, Gymnastikräume sollten eine Fläche von ≥ 100 m2 aufweisen, sonstige Spiel- und Sporträume müssen eine Sportfläche von ≥ 250 m2 besitzen. Diese Räume entsprechen jeweils einer Anlageneinheit für „Gymnastik“ und „Spiel und Sport“.210 Für viele Sportarten ergibt sich ein Bedarf an Einzelhallen (15x27 m = 405 m2), was wiederum einer Anlageneinheit entspricht. Die Sportspiele Fußball, Handball und Hallenhockey benötigen aus sportfunktionaler Sicht eine Zweifachhalle (22x44 m). Die zwei rechnerischen Anlageneinheiten „Einzelhal-le“ werden dann zu einer Sportanlage zusammengefasst. 211

4.2.3.1 Gesamtstädtische Abschätzung

Von den 69 Hallen und Räumen für Sport- und Mehrzwecknutzung in Salzgitter sind 19 Gymnastik-, Konditions- oder Fitnessräume, 43 Einzelhallen212, 4 Zwei- und 3 Dreifachhallen (vgl. Tabelle 132). Dabei entsprechen nicht alle Hallen den Normmaßen. Aus diesem Grund wurde in Anlehnung an Rüt-ten/Schröder/Ziemainz zwischen faktischen und rechnerischen Anlageneinhei-ten unterschieden.213 Die faktische „1“ Anlageneinheit“ des Kranich-Gymnasiums (540 m2) bezieht sich auf die reale Anzahl des Hallentyps „Ein-zelhalle“. Mit 540 m2 Nettosportfläche ergeben sich aber rechnerisch 1,3 Anla-geneinheiten (540 qm/405 qm). Ebenso wird mit Hallen verfahren, deren Net-tosportfläche geringer als das Normmaß ist. Salzgitter stehen faktisch 41 Anla-geneinheiten „Einzelhalle“ zur Verfügung, rechnerisch sind es 32,9.

Unberücksichtigt in den nachfolgenden Berechnungen bleiben kommerzielle Anlagen, Bewegungsräume oder Einrichtungen von Kirchen, Kindergärten oder anderen öffentlichen Trägern.

210 Vgl. BISp 2000, 71. 211 Vgl. BISp 2000, 72 und 75f. 212 Zwei Einfachhallen sind aufgrund der vorhandenen Abtrennnung als Zweifachhallen nutzbar. 213 Vgl. LSB Hessen, 2003, 62f.

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Hallenart Flächein m2

faktische AE

rechnerische AE

1 AE = 100 m2

Gymnastik-/Konditionsraum /Fitnessraum 2.424 19 24,2

1 AE = 405 qm

Turnhalle/ Trampolinhalle/Einzelhalle 14.767 43 36

1 AE = 968 qm

Zweifachhalle/ Dreifachhalle 7.785 7 8,1

Gesamt 24.976 69 68,3

Tabelle 132: Flächen und Anlageneinheiten der Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknut-zung in Salzgitter

Der gesamtstädtische Bedarf (ohne Schulbetrieb) an gedeckten Sporträumen (Sporthallen, Gymnastik- und Konditionsräume) für die Sportaktiven in Salzgit-ter liegt bei einer 80% Auslastung im Sommer bei 30,0 Anlageneinheiten und im Winter bei 42,0 Anlageneinheiten. Die Ursachen für die saisonale Steige-rung der Anlagennachfrage um 12,0 Anlageneinheiten im Winter sind wie folgt zu erklären: so sind es z. B. beim Tennis 3,8 Anlageneinheiten, beim Fußball-sport 2,8, beim Laufsport 1,8 und beim Handball 1,2 Anlageneinheiten, die im Winter zusätzlich benötigt werden.

Erhöht sich insgesamt die Auslastung auf 83 Prozent, werden 28,9 Anlagen-einheiten im Sommer und 40,5 im Winter in Salzgitter benötigt (vgl. Tabelle 133).

Sportartengruppe Sportbedarf * ZF

(Zähler) BD*ND*AF (Nenner)

Anlagenbedarf (AE) Sommer

Anlagenbedarf (AE) Winter

So Wi 80% 83% 80% 83% 80% 83%

Badminton 116,1 123,8 315,2 327,0 0,368 0,355 0,393 0,379

Basketball 136,4 227,4 552,0 572,7 0,247 0,238 0,412 0,397

Budo- und Kampf-sportarten 949,3 803,3 552,2 572,9 1,719 1,657 1,455 1,402

Eissport 0,0 407,6 552,2 572,9 0,000 0,000 0,738 0,711

Fitnesstraining 449,8 612,0 276,1 286,4 1,629 1,571 2,217 2,137

Fußball 815,9 2314,0 538,6 558,8 1,515 1,460 4,296 4,141

Golf 0,0 751,5 552,2 572,9 0,000 0,000 1,361 1,312

Gymnastik 2.752,1 2517,6 245,0 254,2 11,233 10,827 10,276 9,904

Handball 620,4 1251,3 549,0 569,5 1,130 1,089 2,279 2,197

Kegelsport 36,7 30,5 552,2 572,9 0,066 0,064 0,055 0,053

Laufsport 323,0 1335,2 552,2 572,9 0,585 0,564 2,418 2,331

Leichtathletik 448,5 62,0 552,2 572,9 0,812 0,783 0,112 0,108

Luftsport 185,3 185,3 552,2 572,9 0,336 0,323 0,336 0,323

Radsport 528,7 523,1 220,9 229,1 2,393 2,308 2,368 2,283

Rollsport 95,0 313,4 552,2 572,9 0,172 0,166 0,568 0,547

Schießsport 323,2 0,0 552,2 572,9 0,585 0,564 0,000 0,000

Schwerathletik 261,1 219,8 276,1 286,4 0,946 0,912 0,796 0,767

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Sportartengruppe Sportbedarf * ZF

(Zähler) BD*ND*AF (Nenner)

Anlagenbedarf (AE) Sommer

Anlagenbedarf (AE) Winter

So Wi 80% 83% 80% 83% 80% 83%

Schwimmen 46,5 105,0 552,2 572,9 0,084 0,081 0,190 0,183

Squash 74,9 68,6 552,2 572,9 0,136 0,131 0,124 0,120

Tanzsport 117,2 150,2 414,1 429,6 0,283 0,273 0,363 0,350 Tennis 0,0 403,5 106,8 110,8 0,000 0,000 3,778 3,642 Tischtennis 196,5 125,4 441,7 458,3 0,445 0,429 0,284 0,274 Turnsport 2.484,8 3.264,5 552,2 572,9 4,500 4,337 5,912 5,698 Volleyball 472,0 545,5 551,5 572,2 0,856 0,825 0,989 0,953 Weitere Sportarten 0,0 176,5 552,2 572,2 0,000 0,000 0,320 0,308

Gesamt 30,041 28,956 42,039 40,521

ZF= Zuordnungsfaktor; BD= Belegungsdichte; ND = Nutzungsdauer von Mo-Fr; AF= Auslas-tungsfaktor; AE= Anlageneinheiten

Tabelle 133: Anlagenbedarf für den Hallensport in Salzgitter

Setzt man dem höchsten Anlagenbedarf von 42,0 Anlageneinheiten im Winter bei einer 80-prozentigen Auslastung dem rechnerischen zur Verfügung ste-hendem Anlagenbestand von 68,3 Anlageneinheiten gegenüber, kann in einer ersten groben Abschätzung auf gesamtstädtischer Ebene formuliert werden, dass die Nachfrage nach Hallen und Räumen für Sport und Mehrzwecknutzung in Salzgitter durch das vorhandene Angebot gedeckt werden kann.

Diese Modellrechnung erlaubt jedoch noch keine sportfunktionale Bilanzierung der Sporthallen, da geeignete Anlageneinheiten für verschiedene Sportarten sehr unterschiedlich sind: für Gymnastik ist es z. B. ein Gymnastikraum, für Handball eine Zweifachhalle. Aus diesem Grund erfolgt im nächsten Schritt eine Untersuchung der spezifischen sportfunktionalen Bedarfe.214

4.2.3.2 Bilanzierung Gymnastik- und nutzungsoffene Räume sowie Krafttrai-ningsräume

Wie der Tabelle 11 zu entnehmen ist, sind für Salzgitter 14 Gymnastik-, zwei Konditions- und drei Fitnessräume aufgelistet. Zur Zeit der Erstellung des Sportentwicklungsberichtes in der ersten Fassung war der Konditionsraum „RS Amselstieg“ aufgrund des schlechten Zustandes gesperrt. Desshalb geht in Variante A der Konditionsraum nicht mit in die Berechnung ein (vgl. Tabelle 134), in Variante B (vgl. Tabelle 135) unter der Voraussetzung, dass er reno-viert wird.215

214 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 173ff. 215 Seit 2008 ist er neu ausgestatet.

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4.2.3.2.1 Gymnastik- und nutzungsoffene Räume

Laut Angaben der SFS GmbH und unter Berücksichtigung der Schulnutzun-gen, beträgt die durchschnittliche Nutzungsdauer für die Gymnastik- und Kon-ditionsräume in Salzgitter für den Sportbetrieb der Wohnbevölkerung von Mon-tag bis Freitag 30,63 Wochenstunden.216

Der BISp-Leitfaden gibt eine Belegungsdichte für Gymnastik217 mit 10 Perso-nen pro Anlageneinheit und einen Auslastungsfaktor von 0,75218 an. Die Anga-ben zur Belegungsdichte werden übernommen, der Auslastungsfaktor wird im Sinne einer Vergleichsrechnung normativ auf 75 Prozent bzw. 80 Prozent fest-gelegt219. Zugeordnet werden die Räume der Sportart „Gymnastik“. Die Anga-ben zum faktischen und rechnerischen Bestand entsprechen nach Abzug der Werte für die drei Fitnessräume (Gymnasium Salzgitter Bad, FC Flachstöckm und Burgsporthalle Gebhardshagen) den Angaben aus Tabelle 11. Ein wenig überrascht der um einige Prozentpunkte höhere Bedarf an Anlageneinheiten im Sommer.

Gymnastik

Faktische Anlageneinheiten Rechnerische Anlageneinheiten

So Wi So Wi So Wi So Wi

75% AF 75% AF 80% AF 80% AF 75% AF 75% AF 80% AF 80% AF

Bestand 15,00 15,00 15,00 15,00 19,60 19,60 19,60 19,60

Bedarf 11,98 10,96 11,20 10,30 11,98 10,96 11,20 10,30

Bilanz 3,02 4,04 3,80 4,70 7,62 8,64 8,40 9,30

Tabelle 134: Bilanzierung Gymnastik- und nutzungsoffenen Räume (Variante A)

Gymnastik

Faktische Anlageneinheiten Rechnerische Anlageneinheiten

So Wi So Wi So Wi So Wi

75% AF 75% AF 80% AF 80% AF 75% AF 75% AF 80% AF 80% AF

Bestand 16,00 16,00 16,00 16,00 20,20 20,20 20,20 20,20

Bedarf 11,98 10,96 11,20 10,30 11,98 10,96 11,20 10,30

Bilanz 4,02 5,04 4,80 5,70 8,22 9,24 9,00 9,90

Tabelle 135: Bilanzierung Gymnastik- und nutzungsoffenen Räume (Variante B)

216 Entgegen dem BISp-Leitfaden, der von einer theoretisch nutzbaren Zeit von 74 Wochenstun-den ausgeht (vgl. BISp 2000, 93f.), ergibt sich somit eine deutlich geringere Nutzungsdauer. 217 Vgl. BISp 2000, 75f. 218 Vgl. BISp 2000, 93f. 219 Der Bedarf an Gymnastikhallen kann bei einem Auslastungsfaktor von 0,8 der Tabelle 133 entnommen werden, die Werte bei einem Auslastungsfaktor von 0,75 wurden neu berechnet.

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Wie die Tabellen 134 und 135 belegen, fallen die Bilanzen bei der faktischen und rechnerischen Ermittlung der Anlageneinheiten unterschiedlich aus. In Va-riante A ergibt sich (ohne Konditionsraum „RS Amselstieg“) bei einer 75-prozentigen Auslastung ein maximaler Bedarf von faktisch 11,98 Anlagenein-heiten im Sommer, dem ein Bestand von 15 Anlageneinheiten gegenübersteht. Die Bestands-Bedarfs-Bilanzierung ergibt somit eine Überversorgung von drei Anlageneinheiten. Nach Wetterich/Eckl korrigiert sich bei der Bilanzierung der rechnerischen Anlageneinheiten die Diskrepanz zwischen kleineren und größe-ren Räumen.220 Auf Grund des angestiegenen Bestandes auf 19,6 Anlagenein-heiten ergibt sich bei der Bilanzierung der rechnerischen Anlageneinheiten bei einer 75-prozentigen Auslastung mit 0,22 auch hier eine Überversorgung (Va-riante A). Unter der Voraussetzung, dass der Konditionsraum „RS Amselstieg“ renoviert wird221 (Variante B), erhöht sich die Versorgung um eine faktische Anlageneinheit bzw. 0,6 rechnerische Anlageneinheiten.

4.2.3.2.2 Krafttrainingsräume

Dem BISp-Leitfaden sind keine Angaben zum Auslastungsfaktor von Krafträu-men zu entnehmen, deshalb erfolgt eine Orientierung an den Angaben für Gymnastikräume. Somit wird von einer 75- und 80-prozentigen Auslastung ausgegangen. Die Bedarfe der Sportarten Fitnesstraining und Schwerathletik sind bei einer 80-prozentigen Auslastung der Tabelle 133 entnommen und für eine angenommene 75-prozentige Auslastung neu berechnet worden.

Mit -0,24 ergibt sich das größte Defizit bei einer 75-prozentigen Auslastung im Winter unter Berücksichtigung von 3,0 faktischen Anlageneinheiten. Die Be-stands-Bedarfs-Bilanzierung weist somit eine geringe Unterversorgung von rund 0,2 Anlageneinheiten (vgl. Tabelle 136) aus. Die Angebote der neun kommerziell betriebenen Fitnesscenter in Salzgitter, die nicht in die Berech-nung eingegangen sind, werden diesen Fehlbedarf mit Sicherheit abdecken.

Fitnesstraining/ Schwerathletik

Faktische Anlageneinheiten Rechnerische Anlageneinheiten

So Wi So Wi So Wi So Wi

75% AF

75% AF

80% AF

80% AF

75% AF

75% AF

80% AF

80% AF

Bestand 3,00 3,00 3,00 3,00 4,00 4,00 4,00 4,00 Bedarf: Fitness-training 1,70 2,40 1,60 2,20 1,70 2,40 1,60 2,20 Bedarf: Schwe-rathletik 1,00 0,84 0,90 0,80 1,00 0,84 0,90 0,80 Bilanz 0,30 -0,24 0,50 0,00 1,3 0,76 1,50 1,00

Tabelle 136: Bilanzierung Krafttrainingsräume

220 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 102. 221 Ist in 2008 geschehen.

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Die Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für Gymnastik- und nutzungsoffene Räume zeigte bei einer 75-prozentigen Auslastung und unter Berücksichtigung der rechnerischen Anlageneinheiten eine ausgeglichene Versorgungssituation (Va-riante A). Demzufolge kann davon ausgegangen werden, dass die Bedarfe für die Sportart Gymnastik gedeckt sind. Wäre dies nicht der Fall, müssten die fehlenden Anlageneinheiten durch Einzelhallen erbracht werden. Die für Fit-nesstraining und Schwerathletik benötigten Anlageneinheiten gehen ebenfalls nicht mehr in die weiteren Berechnungen ein, da der sportfunktionale Bedarf dieser Sportarten i. d. R. nicht durch eine Einfach- oder Zweifachhalle gedeckt werden kann. Somit verbleiben 22 Sportartengruppen222, die, auf Grund der Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung einen Bedarf an Einfach-, Zweifach- oder Dreifachhallen vorweisen.

4.2.3.2.3 Bilanzierung Einzelhallen sowie Zwei- und Dreifachhallen

Für viele dieser 22 Sportarten ergibt sich ein Bedarf an Einzelhallen (15x27 m = 405 m2). Dies entspricht einer Anlageneinheit. In Anlehnung an den BISp-Leitfaden benötigen die Sportspiele Fußball, Handball und Hallenhockey je-doch aus sportfunktionaler Sicht eine Zweifachhalle (22x44 m).223 Die zwei rechnerischen Anlageneinheiten „Einzelhalle“ werden dann zu einer Sportanla-ge zusammengefasst. Tabelle 137 ermöglicht eine sportfunktionale Betrach-tung des Anlagenbedarfs und –bestandes an Sporthallen in Salzgitter.

Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Sommer- und Winterwerte wird der Auslastungsfaktor normativ auf 0,8 und in Anlehnung an den BISp-Leitfaden auf 0,83 festgelegt.224

222 In der „22. Sportartengruppe“ vereinen sich all die Hallensportarten, für die auf Grund der geringen Fallzahlen kein gesonderter Bedarf errechnet wurde. 223 Vgl. BISp 2000, 72 und 75f. Hübner/Wulf verweisen darauf, dass bei hochrangig spielenden Wettkampfmannschaften in den Sportarten Volleyball und Basketball, unter Berücksichtigung der geforderten Auslaufbereiche und Hallenhöhen, ebenfalls Mehrfachhallen auch für das Training vorzusehen sind (vgl. Hübner/Wulf 2005, 174). 224 Vgl. BISp 2000, 93f.

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Sportartengruppe

Anlagen- bedarf (AE)

Sommer

Anlagen- bedarf (AE)

Winter

Berech-nungs-

grundlage für Anlagen-

einheiten

Zahl der in SZ vorhandenen AE

in Hallen 80%

AF

83%

AF 80%

AF 83%

AF Übung Wett-kampf

Badminton 0,368 0,355 0,393 0,379 EH 48 12

Basketball 0,247 0,238 0,412 0,397 EH 27 13

Budo- und Kampf-sportarten 1,719 1,657 1,455 1,402 EH

Eissport 0,000 0,000 0,738 0,711 EH

Fußball 1,515 1,460 4,296 4,141 EH/ZH 29 (zulässig)

Golf 0,000 0,000 1,361 1,312 EH

Handball 1,130 1,089 2,279 2,197 ZH 21 6

Kegelsport 0,066 0,064 0,055 0,053 EH

Laufsport 0,585 0,564 2,418 2,331 EH

Leichtathletik 0,812 0,783 0,112 0,108 EH

Luftsport 0,336 0,323 0,336 0,323 EH

Radsport 2,393 2,308 2,368 2,283 EH

Rollsport 0,172 0,166 0,568 0,547 EH

Schießsport 0,585 0,564 0,000 0,000 EH

Schwimmen 0,084 0,081 0,190 0,183 EH

Squash 0,136 0,131 0,124 0,120 EH

Tanzsport 0,283 0,273 0,363 0,350 EH/TS

Tennis 0,000 0,000 3,778 3,642 EH

Tischtennis 0,445 0,429 0,284 0,274 EH

Turnsport 4,500 4,337 5,912 5,698 EH

Volleyball 0,856 0,825 0,989 0,953 EH 46 22

Weitere Sportarten 0,000 0,000 0,320 0,308 EH

Gesamt 16,232 15,647 28,751 27,712

EH= Einzelhalle; ZH= Zweifachhalle; TS= Tanzsaal

Tabelle 137: Sportfunktionale Betrachtung des Anlagenbedarfs und –bestandes an Sporthallen in Salzgitter

Um festzustellen, ob sportfunktionaler Bedarf und Bestand übereinstimmen, erfolgt nun mit der von Hübner/Wulf225 entwickelten Methodik eine fiktive Ver-teilung der sportartspezifischen Bedarfe auf die vorhandenen Sporthallen in Salzgitter (vgl. Tabelle 138). Begonnen wird die Bilanzierung mit den Spiel-sportarten Handball und Fußball, da diese einen Anlagenbedarf an Zweifach-hallen (22 x 44 m/968 m2) mit entsprechenden Spielfeldmarkierungen haben.

Für die Sportart Hallenhockey wäre ebenfalls für den Übungs- und Wettkampf-betrieb eine Zwei- oder Dreifachhalle vorgesehen. Aufgrund der Ergebnisse 225 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 175ff.

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der Bevölkerungsbefragung und der Auswertung der KSB-Bestandserhebung ergibt sich für diese Sportart aber in Salzgitter kein Bedarf.

Danach erfolgt die weitere Verteilung der Hallenkapazität auf die Sportarten, die ebenfalls normierte Markierungen benötigen. Die dann noch verfügbaren Anlageneinheiten werden auf die übrigen Sportarten verteilt.

Sportartengruppe Anlagenbedarf (AE) Winter (80%)

Benötigte Hallen (Winter)

Handball 2,3 Zweifachhalle

Fußball 4,3 Zweifachhalle/Einfachhalle

Badminton 0,4 Einfachhalle

Basketball 0,4 Einfachhalle

Budo- und Kampfsportarten 1,5 Einfachhalle

Eissport 0,7 Einfachhalle

Golf 1,4 Einfachhalle

Kegelsport 0,1 Einfachhalle

Laufsport 2,4 Einfachhalle

Leichtathletik 0,1 Einfachhalle

Luftsport 0,3 Einfachhalle

Radsport 2,4 Einfachhalle

Rollsport 0,6 Einfachhalle

Schießsport 0,0 Einfachhalle

Schwimmen 0,2 Einfachhalle

Squash 0,1 Einfachhalle

Tanzsport 0,4 Einfachhalle

Tennis 3,8 Einfachhalle

Tischtennis 0,3 Einfachhalle

Turnsport 5,9 Einfachhalle

Volleyball 1,0 Einfachhalle

Weitere Sportarten 0,3 Einfachhalle

Gesamt 6,6 Zweifachhalle

22,3 Einfachhalle

Tabelle 138: Fiktive Verteilung des Anlagenbedarfs auf die vorhandenen Einfach- und Mehrfach-hallen in Salzgitter

Faktisch stehen in Salzgitter sieben Anlageneinheiten für Handball zur Verfü-gung (vgl. Tabelle 11), rechnerisch erhöht sich der Wert auf 8,1 Anlageneinhei-ten. Tatsächlich sind es aber nur sechs faktische Anlageneinheiten bzw. 7,4 rechnerische Anlageneinheiten226, die einen Wettkampfbetrieb in der Sportart

226 Die TG-Halle ist aufgrund der Größe von 35 x 20 Meter nicht für den Wettkampfbetrieb in der Sportart Handball zugelassen.

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Handball ermöglichen. Aus diesem Grund verringert sich der faktische Wert von sieben auf sechs. Der Tabelle 139 ist zu entnehmen, welcher „Rest“ an Anlageneinheiten für den Fußballsport zur Verfügung stehen. Betrachtet man die faktischen Angaben sind es 3,7 Anlageneinheiten im Winter bei einer 80% Auslastung.

Handball

(Zwei- bzw. Drei-fachhalle)

Faktische Anlageneinheiten Rechnerische Anlageneinheiten

So Wi So Wi So Wi So Wi

80% AF

80% AF

83% AF

83% AF

80% AF

80% AF

83% AF

83% AF

Bestand 6,0 6,0 6,0 6,0 7,4 7,4 7,4 7,4

Bedarf 1,1 2,3 1,1 2,2 1,1 2,3 1,1 2,2

Bilanz (Rest) 4,9 3,7 4,9 3,8 6,3 5,1 6,3 5,2

Tabelle 139: Bilanzierung Zweifach- und Dreifachsporthallen für Handball

Nimmt man bei der Bilanzierung der Zweifach- und Dreifachsporthallen für Fußball (vgl. Tabelle 140) die Winterwerte als Orientierungsgrundlage, ergibt sich bei einer 80% Auslastung mit einem Überhang von 0,4 Anlageneinheiten eine ausgeglichene Versorgungssituation.

Fußball

(Zwei-/Dreifachhalle)

Faktische Anlageneinheiten Rechnerische Anlageneinheiten

So Wi So Wi So Wi So Wi

80% AF

80% AF

83% AF

83% AF

80% AF

80% AF

83% AF

83% AF

Bestand (Rest) 4,9 3,7 4,9 3,8 7,0 5,8 7,0 5,9

Bestand (TG-Halle) 1,0 1,0 1,0 1,0 0,7 0,7 0,7 07

Bedarf 1,5 4,3 1,5 4,1 1,5 4,3 1,5 4,1

Bilanz 4,4 0,4 4,4 0,7 6,2 2,2 6,2 8,8

Tabelle 140: Bilanzierung Zweifach- und Dreifachsporthallen für Fußball

Eine Anlageneinheit für Einzelhallen entspricht dem Standardmaß von 15 x 27 Metern mit 405 m2. Faktisch ergibt die Bestandsaufnahme 43 Anlageneinheiten für Salzgitter, rechnerisch sind es aufgrund der Vielzahl an kleineren Turnhal-len, die nicht dem Normmaß entsprechen 36 Anlageneinheiten (vgl. Tabelle 11). Zugeordnet werden die Einzelhallen den verbleibenden Sportarten: Bad-minton, Basketball, Budo- und Kampfsportarten, Eissport; Golf, Kegelsport, Laufsport; Leichtathletik; Luftsport, Rollsport, Schießsport, Schwimmen,

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Squash, Tanzsport; Tennis; Tischtennis; Turnsport; Volleyball und Weitere Sportarten.227

Da in den Wintermonaten der Bedarf an überdachten Sporträumen am größten ist, orientiert sich die Auswertung an diesen Daten. Die Bilanz (vgl. Tabelle 141) zeigt, dass bei der Anwendung der rechnerischen Anlageneinheiten und bei einer 80-prozentigen Auslastung eine Überversorgung von 13,8 Anlagen-einheiten besteht. Mit diesem Überhang sollte es kein Problem sein, die even-tuell im Winter vorhandenen Defizite beim Fußballsport auszugleichen.

Einfachsporthallen

Faktische Anlageneinheiten Rechnerische Anlageneinheiten

So Wi So Wi So Wi So Wi

80% AF

80% AF

83% AF

83% AF

80% AF

80% AF

83% AF

83% AF

Bestand (EH) 43,0 43,0 43,0 43,0 36,0 36,0 36,0 36,0 Bedarf (EH) 13,6 22,2 13,1 21,4 13,6 22,2 13,1 21,4 Bilanz 29,4 20,8 29,9 21,6 22,4 13,8 22,9 14,6

Tabelle 141: Bilanzierung Einfachsporthallen

Die rechnerisch ermittelte scheinbare Überversorgung an Einfachturnhallen sagt aber noch nichts über die tatsächliche Anlagen- oder Bedarfssituation (z. B. in welchem Zustand und Alter sich die Anlagen befinden oder ob in zumut-barer Entfernung auch genügend Aktive gewillt sind, die entsprechende Sport-art auszuüben) in den einzelnen Ortschaften von Salzgitter aus. Ein Blick auf die Verteilung der Sporthallen im Stadtgebiet (vgl. Abbildung 4 im Sportstätte-natlas) zeigt, dass sie sich im Bereich der Ortsteile mit den meisten Einwoh-nern wie Lebenstedt, Bad, Thiede und Gebhardshagen „ballen“. Salzgitter Le-benstedt verfügt z. B. über 42 Prozent der 50 Einfach- und Mehrfachhallen von Salzgitter. Nach Hübner/Wulf ist also die vorgenommene „fiktive Verteilung“ nicht als Vorschlag für eine zukünftige Hallenverteilung zu verstehen, sondern lediglich als optimierte Verteilungsrechnung.228 Mit zunehmender räumlicher Distanz in der zu betrachtenden kommunalen Einheit wiegt diese Einschrän-kung schwerer, da die „Zeit-Wege-Kosten“-Problematik für die Nutzer ausgeb-lendet wird, für die faktische Nutzung jedoch real ist.

Eine umfassende Sportentwicklungsplanung darf sich jedoch nicht auf eine quantitative Bilanzierung von Turn- und Sporthallen reduzieren, sondern muss ebenso qualitative Aspekte berücksichtigen. Diese positive Bilanz der Turnhal-

227 Durch die Bevölkerungsbefragung wurde ein Bedarf an Hallenkapazitäten z. B. auch für die Sportarten Squash oder Schwimmen deutlich. Zu klären ist, ob dieser tatsächlich vorhanden ist, da Übungsgruppen sich z. B. in der Turnhalle zum Fitness- oder Konditionstraining treffen oder aber die Befragten die Sportstätten falsch zugeordnet haben. 228 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 176.

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lensituation relativiert sich nämlich unter Berücksichtigung des Zustandes der Hallen und Räume für Mehrzwecknutzung. Mitarbeiter der Stadt Salzgitter (Gebäudemanagement, Einkauf und Logistik) bewerteten in Anlehnung an den BISp-Leitfaden229 die Anlagen mit den Noten „1“ bis „4“. Für 43 Turn- und Sporthallen liegen Ergebnisse vor.230 Hervorzuheben ist die Tatsache, dass 53,7 Prozent der Hallen und Sporträume mit der Note „1“ eingestuft wurden, 14,8 Prozent sind im Wesentlichen brauchbar, erfordern jedoch umfangreiche Erneuerungsarbeiten. Bei zwei Dreifachhallen (3,7 Prozent) bestehen Mängel in einem Umfang, die Bestand oder eine weitere Nutzung gefährden und bei zwei Sporträumen (3,7 Prozent) ist die Nutzung der Anlage wegen schwerster Mängel aufzugeben (vgl. Kapitel 2.2.2.1.1).

4.2.4 Hallensport in Salzgitter: Zusammenfassung der Ergebnisse und Empfehlungen

Die Bilanzierung nach dem BISp-Leitfaden gibt Anhaltspunkte für eine derzeitig gute Versorgung mit überdachten Sportanlagen in Salzgitter. Errechnet man die durchschnittlich jedem Bürger zur Verfügung stehende gedeckte Sportflä-che, erhält man einen Wert von 0,23m2. Vergleichsdaten, zusammengestellt von Wetterich/Eckl231, bestätigen, dass rein rechnerisch bei einer gesamtstädti-schen Abschätzung von einer mittleren Ausstattung in Salzgitter ausgegangen werden kann. Berücksichtigt man die Besonderheit der Stadtstruktur mit den 31 Ortsteilen, muss die Frage formuliert werden, ob jeder Bürger zumutbare Ent-fernungen vorfindet, um zu den Turn- und Sporthallen zu gelangen, die seinen sportartspezifischen Bedürfnissen entsprechen.

Ein weiterer Aspekt der daran anknüpft, ist die Kenntnis über die Entwicklung der einzelnen Hallensportarten, um eine ständige Sicherung auch sich verän-dernder spezifischer sportfunktionaler Bedarfe zu gewährleisten. Dies wiede-rum erfordert im Sinne des Qualitätsmanagements, die „Güte und Beschaffen-

229 Die Noten 1 -4 entsprechen folgenden Bewertungen:

Note 1 = Sportstätte in gebrauchsfähigem Zustand (Die Anlage hat keine oder nur unbedeutende Mängel.)

Note 2 = Sportstätte mit geringen Mängeln (Im Wesentlichen brauchbar, jedoch sind umfangrei-che Erneuerungsarbeiten erforderlich.)

Note 3 = Sportstätte mit schwerwiegenden Mängeln (Es bestehen Mängel in einem Umfang, die Bestand oder weitere Nutzung gefährden.)

Note 4 = Sportstätte unbrauchbar (Die Nutzung der Anlage ist wegen schwerster Mängel aufzu-geben.) Vgl. BISp 2000, 39. 230 13 Hallen (24,1 Prozent) wurden nicht bewertet. 231 Der niedrigste Wert konnte mit 0,16 qm je Einwohner in Konstanz ermittelt werden (vgl. Hüb-ner/Pfitzner 2001), der höchste mit 0,31 in Wetzlar (vgl. Hübner/Pfitzner/Wulf 2003) und Sindel-fingen (vgl. Wieland et al. 2001). Die genauen Einwohnerzahlen und weitere Vergleichsdaten siehe Wetterich/Eckl 2006, 121.

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heit“ der einzelnen überdachten Sportanlagen langfristig zu bewerten und zu sichern. Folgende Fragen sind zu diskutieren: 232

1. Wie stellt sich die Verteilung der Turn- und Sporthallen im Stadtgebiet von Salzgitter dar?

2. Wie verändert sich mittel- oder langfristig das Nachfrageverhalten bei ein-zelnen Hallensportarten?

3. Wie ist unter Berücksichtigung der Altersstruktur der derzeitige Zustand der Anlagen zu bewerten?

Teilraumbezogener Bedarf:

Tabelle 142 zeigt die 18 Ortsteile, die über Turn- und Sporthallen verfügen. Die restlichen 13 Ortsteile besitzen keine überdachten normierten Sportflächen. Bei Betrachtung der Tabelle fällt die Anzahl der gedeckten Sportflächen in Salzgit-ter-Lebenstedt auf. Mit 27 Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung verfügt Salzgitter-Lebenstedt über 45,3 Prozent der gedeckten Sportfläche von Salzgitter. Dennoch zeigt sich auf Grund der hohen Einwohnerzahl mit 0,26 gedeckter Sportfläche je Einwohner keine deutliche Überversorgung. Für Flachstöckheim ergibt sich mit 0,49 eine deutlich bessere Sportanlagenversor-gung. Ebenfalls eine über dem Durchschnitt liegende Versorgungslage kann für Barum und Watenstedt konstatiert werden. Auf 903 und 601 Einwohner der Ortsteile kann eine Anlageneinheit „Turnhalle“ angerechnet werden.

Ortsteil Einwohner

N Einwohner

in % Anlagen- einheiten

Gedeckte Sportflächein

m2

gedeckte Sportflächeje Einwohner im

Ortsteil

Bad 22.298 20,59 16 5590,0 0,25 Barum 903 0,83 1 404,0 0,45 Beddingen 496 0,46 1 158,0 0,32 Beinum 586 0,54 1 147,0 0,25

Flachstöckheim 1.143 1,06 2 560,0 0,49

Gebhardshagen 7.936 7,33 5 1909,0 0,24 Groß Mahner 640 0,59 1 73,0 0,11 Hallendorf 1.760 1,63 1 288,0 0,16 Lebenstedt 43.322 40,01 27 11312,0 0,26 Lesse 1.250 1,15 2 427,0 0,34 Lichtenberg 3.315 3,06 1 405,0 0,12

Lobmachtersen 841 0,78 1 270,0 0,32

232 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 178-183.

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Ortsteil Einwohner

N Einwohner

in % Anlagen- einheiten

Gedeckte Sportflächein

m2

gedeckte Sportflächeje Einwohner im

Ortsteil

Ohlendorf 585 0,54 1 188,0 0,32 Ringelheim 1.945 1,80 2 522,0 0,27 Salder 1.620 1,50 1 198,0 0,12 Thiede 10.669 9,85 4 2015,0 0,19 Üfingen 885 0,82 1 246,0 0,28 Watenstedt 601 0,56 1 264,0 0,44 Gesamt 100.795 93,08 69 24976,0 0,25

Tabelle 142: Teilraumbezogene Daten für den Hallensport

Berücksichtigt man Werte an gedeckter Sportfläche je Einwohner kann rechne-risch von einer sehr guten Anlagenversorgung in Watenstedt, Barum und Flachstöckheim, von einer guten in Beddingen, Lesse, Lobmachtersen und Ohlendof gesprochen werden. Rechnerisch unterversorgt sind hingegen Groß Mahner, Hallendorf, Salder und Thiede sowie alle 13 Ortsteile, in denen es gar keine Turn- und Sporthallen gibt. Aber auch hier ist eine differenzierte Analyse sinnvoll. So ist es unter der Voraussetzung einer gesicherten Mobilität für einen Einwohner von Immendorf sicherlich zumutbar, Angebote in Watenstedt zu nutzen oder aber von Beinum nach Flachstöckheim zu fahren. Bei diesen theo-retischen Überlegungen fehlt jedoch die Analyse der differenzierten Bedarfe und der vor Ort vorherrschenden Angebotsstrukturen. Auch kann die voraus-gesetzte Mobilität nicht von allen Zielgruppen (Kinder, Ältere) gleichermaßen verlangt werden.

Formuliert man die Annahme, dass jeder Sportaktive in seinem Ortsteil Turn- und Sporthallen nutzen möchte, sind es 7.491 Einwohner, die in ihrem Ortsteil und damit in ihrer unmittelbaren Wohnumgebung keine gedeckten Sportflächen vorfinden.

Unter Berücksichtigung des Megatrends „Lokalismus“233 scheint es eine Kons-tante zu geben, wonach der größte Teil der Freizeit in einem Umkreis von ca. 3 km bei Kindern und Familien sowie bis maximal 5 km bei mobilen Erwachse-nen verbracht wird.234 Diese Aufwertung der unmittelbaren Wohnumgebung hat auch Auswirkungen auf das sportliche Handeln, das gedeckte Sporträume er-fordert. Konsequenzen für Salzgitter ergeben sich in der Form, dass es für alle Ortsteile anzustreben ist, vor allem zielgruppenspezifische Sportangebote im Wohnungsnahbereich besonders für Kinder, Menschen mit Bewegungsein-schränkungen und Ältere zu schaffen. Dabei ist es mit Sicherheit nicht realis-

233 Verstanden als Aufwertung der unmittelbaren Wohnumgebung. Vgl. Wopp 2006, 391. 234 Vgl. Wieland/Rütten 1991, 63.

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tisch, dass jeder Ortsteil eine eigene Turnhalle erhält, aber die Suche nach neuen wohnortnahen gedeckten Sport- und Bewegungsräumen sollte Berück-sichtigung finden.

Trends im Bereich der Hallensportarten:

Nach Wopp ist in den letzten 50 Jahren eine Zunahme der Flexibilität des sportlichen Handelns hinsichtlich der Handlungsausführung beobachtbar.235 Aus diesem Grund scheint ein Blick auf den Wandel der von den Sportaktiven Salzgitters bevorzugten Sportarten von Interesse, die gedeckte Sportflächen benötigen. Da die Fallzahlen in Salzgitter zu den Sportarten, für die Sporthallen oder Räume für Mehrzwecknutzung benötigt werden, zu gering sind, um reprä-sentative Aussagen tätigen zu können, erfolgt in Anlehnung an Wopp eine Darstellung der allgemeinen Megatrends der Sportformen und Sportarten.

Der Blick auf die in den letzten Jahren am häufigsten begonnen/beendeten Hallensportarten zeigt in Tabelle 143 die „Gewinner“ und „Verlierer“ in Salzgit-ter. Betrachtet wird der Zeitraum von 2000 bis 2004. Trotz des geringen Stich-probenumfangs bestätigt sich der von Wopp formulierte Megatrend im The-menfeld Fitness, auch wenn begriffliche Ungenauigkeiten einen statistischen Nachweis über steigende Teilnehmerzahlen erschweren.236 Versteht man unter Fitness die Steigerung und Stabilisierung der Leistungsfähigkeit sowie die Formung des Körpers,237 muss die Frage beantwortet werden, für welche der sich daraus ergebenden Handlungsformen gedeckte Sporträume erforderlich sind und in welchem Umfang. Auch bleibt der aktuelle Trend, der sich durch eine Verlagerung der Nachfrage von Fitness- zu Wellnessangeboten auszeich-net, nicht ohne Wirkung auf die Anforderungen an entsprechende Sporträume. V. a. kommerzielle Sportanbieter und Bäder haben die Themen in der jüngeren Vergangenheit verstärkt aufgegriffen, insofern ist die Frage, in welcher Form dies die Bereitstellung kommunaler Infrastruktur betrifft. Hinzu kommt die weit-gehende Unklarheit des Begriffes Wellness bei der Charakterisierung entspre-chender Angebote.

Nach Wopp ist das Thema Gesundheit ein weiterer Megatrend. Gesundheits-orientierte Sportformen, die sich daraus ableiten, sind neben dem Herz-Kreislauf-Training, das Rückentraining und die Wirbelsäulengymnastik.238 Sportangebote, die gerade letzteres im Fokus haben, benötigen nicht immer eine Turnhalle, aber Auswirkungen auf den Bedarf an Gymnastikräumen und sonstigen Sport- und Spielräumen müssten langfristig sichtbar werden.

Die deutlichsten Rückgänge in Salzgitter zeigen die traditionellen Rückschlag-spiele Volleyball und Tischtennis. Analysiert man die Angaben von Wopp be-

235 Vgl. Wopp 2006, 77. 236 Vgl. Wopp 2006, 181. 237 Vgl. Wopp 2006, 181. 238 Vgl. Wopp 2006, 77.

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züglich der Stagnation und Rückgänge der Teilnehmerzahlen in Hallensportar-ten, bestätigt sich der Trend beim Tischtennis, aber auch beim Geräteturnen und in der Leichtathletik239 sowie bei den großen Sportspielen Fußball, Hand-ball und Volleyball.240

Hauptsportart zwischen 2000 und 2004 begonnen

N

zwischen 2000 und 2004 beendet

N

Differenz

N

Fitnesstraining 35 30 5

Budo- und Kampfsportarten 9 8 1

Basketball 3 2 1

Gymnastik 25 25 0

Handball 4 4 0

Turnsport 3 4 -1

Badminton 3 5 -2

Tanzsport 2 6 -4

Volleyball 3 8 -5

Tischtennis 1 6 -5

Tabelle 143: Gewinner und Verlierer bei ausgesuchten Hallensportarten

Auf der anderen Seite zeigen spätestens seit der Fußball WM 2006 und der Handball WM 2007 die entsprechenden Sportverbände große Anstrengungen, diese Events strategisch für die Entwicklung der Mitgliederzahlen an der Ver-einsbasis zu nutzen. Wenn dies lokal von den Vereinen entsprechend aufgeg-riffen wird und zu einem nachhaltigen Zulauf an Kindern und Jugendlichen führt, kann daraus eine Stärkung oder zumindest Stabilisierung der Team-sportarten erwachsen.

Altersstruktur und Sanierungsbedarf bei den gedeckten Sportflächen:

Die Altersstruktur der Turn- und Sporthallen241 von Salzgitter zeigt, dass:

- 26,2,5 Prozent über 50 Jahre alt sind,

- 31,1 Prozent über 40 Jahre alt sind,

- 18,0 Prozent über 30 Jahre alt sind,

- 9,8 Prozent über 20 Jahre alt sind,

239 Die Sportart Leichtathletik ist zumindest teilweise in den Wintermonaten auch auf Hallenka-pazitäten angewiesen. Vgl. Wopp, 2006, 88. 240 Vgl. Wopp 2006, 99. 241 Genauer siehe Tabelle 7 im Kapitel 2.2.3.1.

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- 4,9 Prozent über 10 Jahre alt sind und nur

- 9,8 Prozent nicht älter als zehn Jahre sind (vgl. Tabelle 144).

Nachdem u. a. auch durch das Instrument des Goldenen Plans in den 60er und 70er Jahren eine gewisse Grundversorgung in Salzgitter sicher gestellt war (zwischen 1959 und 1979 wurden allein 49,2 Prozent der derzeitig verfüg-baren Sporthallen gebaut), nahmen in den darauf folgenden Jahren die Bau-aktivitäten deutlich ab. Konsequenz ist eine Bausubstanz, die sicherlich nicht immer den heutigen Ansprüchen an die Grundqualität von Sportanlagen ge-nügt. Koch formuliert diese folgendermaßen:

- Architektonische Qualität und städtebauliche Integration,

- Bedarfsgerechte und entwicklungsorientierte Nutzungsqualität,

- Anpassungsfähige Raum- und Geräteausstattung,

- Körperfreundliche und nutzungsabhängige Bodensysteme,

- Nutzungsunterstützende Raumakustik,

- Raumbeleuchtung mit ökologischem Qualitätsanspruch,

- Humanökologisches Heizungs- und Lüftungssystem,

- Energieeinsparung und Einsatz von Sonnenenergie,

- Grundwassereinsparung und Verwendung von Niederschlagwasser.242

Die o. g. Werte zur Altersstruktur der Sporthallen lassen einen für Salzgitter hohen und kontinuierlich steigenden Sanierungs- und Modernisierungsbedarf vermuten.

Baujahr N in % kumulierte %

vor 1959 16 26,23 26,23

1959 - 1968 19 31,15 57,38

1969 – 19778 11 18,03 75,41

1979 – 1988 6 9,84 85,25

1989 – 1998 3 4,91 90,16

1999 - 2009 6 9,84 100,00

Gesamt 61 100,00

Tabelle 144: Baujahr der Sporthallen und -räume in Salzgitter

Im Ergebnis der Bilanzierung von Sporthallenbestand243 und –nachfrage in Salzgitter können folgende Ergebnisse und Empfehlungen formuliert werden:

242 Vgl. Koch 1998, 118. 243 Der Bestand an Bewegungsräumen z. B. der Kirchen und Kindergärten wurde nicht berück-sichtigt.

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1. Bei gesamtstädtischer Abschätzung des Hallenbedarfs (ohne Schulbetrieb) kann formuliert werden, dass sowohl bei einer 80-prozentigen als auch 83-prozentigen Auslastung die städtisch-öffentliche Nachfrage nach Hallenkapazi-täten gedeckt werden kann.

2. Eine ortsteilspezifische Betrachtung zeigt hingegen deutliche Unterschiede in der Hallenversorgung. Experten und Entscheider von anstehenden Umbau- oder Baumaßnahmen sollten unter Berücksichtigung unterschiedlicher ziel-gruppenspezifischer Anforderungen an Anfahrtswegen und –zeiten die Siche-rung von wohnortnahen gedeckten Sport- und Bewegungsräumen für z. B. Kinder und Personen mit Bewegungseinschränkungen bedenken. Unter Be-rücksichtigung der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung und der sich dar-aus ergebenden anwachsenden Bedarfspotentiale der älteren Einwohner soll-ten ebenfalls in jedem Ortsteil wohnortnahe Bewegungsräume vorgehalten werden.

3. Trends im Bereich der Hallensportarten werden deutliche Auswirkungen auf die zukünftige Hallennachfrage haben. Sich verändernde Nachfragetrends sind deshalb auch für Salzgitter systematisch zu erfassen, um die Vergabe von Hal-lenkapazitäten zu optimieren. Inwieweit die zu vermutenden Rückgänge in den großen Sportspielen durch wachsende Bedarfe im Bereich Gesundheits- und Fitnesssport kompensiert werden, bleibt abzuwarten. Wahrscheinlich ist ein zunehmender Bedarf an kleineren Sport- und Bewegungsräumen mit anpas-sungsfähiger Geräteausstattung.

4. Die Altersstruktur der Turn- und Sporthallen von Salzgitter lässt vermuten, dass zur Sicherung der Grundqualitäten der Sportanlagen ein kontinuierlich steigender Sanierungs- und Modernisierungsbedarf erforderlich ist. Der im Rahmen der Sportverhaltensstudie ermittelte Zustand der Anlagen ist regel-mäßig zu überprüfen und zu optimieren. Um Informationen über den tatsächli-chen Sanierungsbedarf zu sichern, sind auch die Sportaktiven als Anlagennut-zer angemessen einzubeziehen.

5. Der „Sportstätten- und Sportgelegenheitenatlas Salzgitter“ ist in Bezug auf Anzahl, Umfang und Qualität an ausgewiesenen Hallen und Räumen für den Sport und Mehrzwecknutzung auf die Aktualität seiner Datenbestände hin re-gelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu ergänzen bzw. zu korrigieren.

4.3 Bilanzierung der Außensportanlagen

Die Berechnungen werden ebenfalls auf der Datenbasis der repräsentativen Bevölkerungsbefragung durchgeführt und durch Daten des Sportstättenatlas von Salzgitter ergänzt.

Zu den Außensportanlagen in Salzgitter zählen die Spielfelder (Großspielfel-der, Schülerfußball-/Faustballfelder, Kleinspiel-, Mehrzweck-, Beach-, und Prellballfelder sowie ein Feld für Pétanque) sowie die Leichtathletikanlagen.

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Im Ergebnis der Bevölkerungsbefragung werden diese Sportanlagen folgenden Sportarten zugeordnet: Badminton, Basketball, Eissport, Fitnesstraining, Fuß-ball, Gymnastik, Handball, Laufsport, Leichtathletik, Radsport, Schwimmen, Squash, Tennis, Tischtennis, Turnsport und Volleyball.244

Sportartengruppen

Zuordnungsfaktor

SP SP BS BS LA LA in % So

in % Wi

in % So

in % Wi

in % So

in % Wi

Badminton 0,091 0,091

Basketball 0,080 0,040 0,040

Beachsport 0,333

Eissport 0,500

Fitnesstraining 0,009 0,018 0,009

Fußball 0,277 0,120 0,040 0,012 0,020 0,012

Gymnastik 0,019 0,012 0,006

Handball 0,167 0,167 0,050

Laufsport 0,014 0,014 0,021

Leichtathletik 0,143

Radsport 0,011 0,011

Schwimmen 0,002 0,002

Spazieren gehen 0,016 0,016

Squash 0,111 0,111

Tennis 0,014 0,014 0,018

Tischtennis 0,091 0,057 0,029 0,045 0,029

Sportartengruppen

Zuordnungsfaktor

SP SP BS BS LA LA in % So

in % Wi

in % So

in % Wi

in % So

in % Wi

Turnsport 0,067

Volleyball 0,039 0,028 0,078

Wandern 0,019 0

SP= Spielfelder; BS= Beachsport; LA= Leichtathletikanalgen

Tabelle 145: Zuordnungsfaktor für Spielfelder und Leichtathletikanlagen in den einzelnen Sport-arten (Sommer/Winter)

244 Der Tabelle 146 ist zu entnehmen, dass 1,6% derjenigen, die im Sommer und Winter Spazie-ren gehen, Spielfelder nutzen und 1,9% derjenigen, die im Sommer Wandern Leichtathletikanla-gen nutzen. Im Ergebnis einer Plausibilitätsprüfung gehen diese Angaben nicht in die weitere Berechnung der Bedarfe für Spielfelder und Leichtathletikanlagen ein. Fraglich ist in dem Zu-sammenhang sicherlich auch, ob z. B die Tischtennis- und Tennisspieler wirklich Beachsportan-lagen oder Leichtathletikanlagen nutzen.

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Zunächst erfolgte eine Bilanzierung der verschiedenen Spielfelder sowie der Leichtathletikanlagen. Die entsprechenden Zuordnungsfaktoren können Tabel-le 145 entnommen werden.

4.3.1 Bilanzierung Spielfelder

Bei einer Einwohnerzahl von 108.286 ergibt sich eine nutzbare Außensportflä-che245 von 4,1 qm je Einwohner. Damit deutet sich für Salzgitter eine über-durchschnittlich gute Versorgung mit Spielfeldern an.246

In Salzgitter sind insgesamt 83,5 Anlageneinheiten vorhanden. Tabelle 146 zeigt die Anzahl der einzelnen Felder und deren Beläge. Von den Großspielfel-dern, Schülerfußball- und Faustballfeldern sowie Kleinspielfeldern besitzen 78,7 Prozent einen Naturrasen.

Anlagentyp Anzahl Bodenbelag/Spielfläche AE247

Großspielfelder 40 Naturrasen

52 12 Anderer Belag (Tennenbelag,

Asphalt, Schotter)

Schülerfußball- und Faustballfelder

11 Naturrasen 7

3 Anderer Belag (Tennenbelag, Asphalt, Schotter)

Kleinspielfelder 8 Naturrasen

4,5 1 anderer Belag (Tennenbelag,

Asphalt, Schotter)

Mehrzweckfelder 8 unterschiedlicher Belag 8

Beachfelder 9 Sand 9

Prellballfeld 1 Hartplatz 1

Petanque 2 Rasen 2

Gesamt 83,5

Tabelle 146: Belag und Anlageneinheiten der Spiel- und Sportanlagen in Salzgitter

Da die Parameter Nutzungsdauer248 und Auslastungsfaktor249 sehr stark in der Literatur differieren, werden nachfolgend verschiedene Alternativrechnungen 245 Die Außensportfläche beinhaltet die Spielfelder und Leichtathletikanlagen. Sondersportanla-gen wie z. B. Tennisfelder oder auch Spielplätze finden keine Berücksichtigung. 246 Die von Wetterich/Eckl (vgl. Wetterich/Eckl 2006, 117) zusammengestellten Vergleichsdaten zeigen die quantitativ beste Versorgung in Remseck mit 3,46 qm je Einwohner (vgl. Eckl/Schrader 2004) und mit 1,48 qm je Einwohner in Wiesbaden die schlechteste Außenanla-gensituation (vgl. Wetterich/Eckl 2005b). 247 Schülerfußball-/Faustballfelder und Kleinspielfelder werden mit 0,5 Anlageneinheiten berech-net. 248 Die Nutzungsdauer variiert von 18,72 Stunden im Winter und 24,87 Stunden im Sommer (FoKoS) bis durchschnittliche 30 Stunden (Sommer/Winter) im BISp-Leifaden.

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für Salzgitter vorgestellt. Die einzelnen Berechnungen beziehen sich auf die in Tabelle 147 dargestellten Parameter der unterschiedlichen Varianten.250 Va-riante 1 basiert auf dem BISp-Leitfaden, Variante 2 stützt sich auf das Pader-borner Berechnungsmodell251 und Variante 3 lehnt sich an die Erfahrungen der Forschungsgruppe Kommunale Sportentwicklung (FoKoS) der Universität Wuppertal an.252

Parameter Belag Variante 1

(BISp) Variante 2

(Paderborn) Variante 3 (FoKoS)

So Wi So Wi So Wi

Nutzungs-dauer253

Naturrasen 30,0 30,0 15,0 8,0 20,0 8,0

Tenne 30,0 30,0 35,0 35,0 30,0 30,0

Kunstrasen 30,0 30,0 35,0 35,0 35,0 35,0

Durchschnitt 30,0 30,0 24,7 21,2 24,8 18,7

Belegungsdichte: Ballsport 30,0 30,0 30,0 30,0 20,0 20,0

Nutzungsdauer 30,0 30,0 30,0 26,0 28,3 24,3

Auslastungsfaktor 0,30 0,30 0,30 0,80 0,70 0,70

Tabelle 147: Varianten für die Berechnung des Bedarfs an Spielfeldern

Folgende unterschiedliche Parameter zeigen sich z. B. beim Naturrasen:

- der BISp-Leitfaden geht von 30 Stunden maximale Nutzungsdauer für Naturrasen im Sommer aus, legt aber gleichzeitig die reale Auslastung mit 30 Prozent fest,

- bei den beiden anderen Varianten wird mit 15 bzw. 20 Stunden (Varian-te 2 und 3) eine deutlich geringere Nutzungsdauer veranschlagt, der Auslastungsfaktor wird hingegen auf 80 bzw. 70 Prozent (Variante 2 und 3) erhöht.

Exemplarisch werden für die erste Variante die einzelnen Rechenschritte de-tailliert aufgelistet (vgl. Tabelle 148 bis Tabelle 150). Für die Varianten 2 und 3 werden lediglich die Ergebnisse dargestellt (vgl. Tabelle 151 und Tabelle 152).

249 Beim Paderborner Modell wird mit 0,80 von der höchsten Auslastung ausgegangen, Bisp legt mit 0,30 den geringsten Wert fest. 250 Vgl. Wetterich/Eckl 2006, 95. 251 Vgl. Hübner/Pfitzner/Wulf 2003, 167. 252 Vgl. Hübner/Pfitzner/Wulf 2003, 167. 253 Die Angaben für die durchschnittliche Nutzungsdauer bei Variante 2 und 3 ergeben sich aus den gewichteten Angaben für die einzelnen Feldbeläge.

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SportartengruppeSportler Gesamt

Häufigkeit je Woche

Dauer je Einheit in Stunden

Spielfeld Zuordnungsfaktor

(ZF)

Spielfeld Sportbedarf * ZF

So Wi So Wi So Wi So Wi

Badminton 327 1,3 1,3 1,5 1,6 0,091 0,091 58,0 61,9

Basketball 406 2,0 2,5 1,4 1,4 0,080 0,000 90,9 0,0

Eissport 286 1,5 1,9 1,0 3,0 0,500 0,000 214,5 0,0

Fitnesstraining 3.292 2,3 2,2 1,1 1,3 0,009 0,000 75,0 0,0

Fußball 6.064 1,3 1,2 1,5 1,2 0,277 0,120 3.275,5 1.047,9

Gymnastik 4.628 1,7 1,7 1,1 1,0 0,019 0,012 164,4 94,4

Handball 931 2,1 2,1 1,9 1,6 0,167 0,000 620,4 0,0

Laufsport 7.691 2,0 2,0 1,0 1,4 0,014 0,000 215,3 0,0

Radsport 12.715 2,7 3,4 1,4 1,1 0,011 0,011 528,7 523,1

Schwimmen 9.611 1,1 1,2 1,1 1,3 0,002 0,002 23,3 30,0

Squash 281 1,0 1,0 1,2 1,1 0,111 0,111 37,4 34,3

Tischtennis 701 1,1 1,3 1,4 1,6 0,091 0,057 98,2 83,1

Turnsport 2.961 2,1 2,1 1,2 1,4 0,067 0,000 499,9 0,0

Volleyball 857 1,5 1,3 1,7 1,6 0,039 0,028 85,2 49,9

Tabelle 148: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Spielfelder (Sommer/Winter) (Variante 1: BISp)

Sportarten- gruppe

Berechnungsgrundlage für AE

BD pro AE ND St AF BD*ND*AF

Badminton MZF/KF 30 30 0,30 270

Basketball MZF/KF 30 30 0,30 270

Eissport MZF/KF 30 30 0,30 270

Fitnesstraining MZF/KF 30 30 0,30 270

Fußball GS SCHF/FF KF

30 30 0,30 270

Gymnastik MZF/KF 30 30 0,30 270

Handball MZF/KF 30 30 0,30 270

Laufsport MZF/KF 30 30 0,30 270

Radsport MZF/KF 30 30 0,30 270

Schwimmen MZF/KF 30 30 0,30 270

Squash MZF/KF 30 30 0,30 270

Tischtennis MZF/KF 30 30 0,30 270

Turnsport MZF/KF 30 30 0,30 270

Volleyball MZF/KF 30 30 0,30 270

GS= Großspielfeld; SCH/F= Schülerfußball-/Faustballfeld; KF= Kleinspielfeld; MZF= Mehr-zweckfeld; BD= Belegungsdichte; ND = Nutzungsdauer von Mo-Fr; AF= Auslastungsfaktor

Tabelle 149: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Spielfelder (Variante 1: BISp)

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Sportartengruppen Sportbedarf * ZF

(Zähler) BD*ND*AF (Nenner)

30%

Anlagenbedarf (AE) Sommer

Anlagenbedarf (AE) Winter

So Wi

Badminton 58,0 61,9 270 0,215 0,229

Basketball 90,9 0,0 270 0,337 0,000

Eissport 214,5 0,0 270 0,794 0,000

Fitnesstraining 75,0 0,0 270 0,278 0,000

Fußball 3.275,5 1.047,9 270 12,131 3,881

Gymnastik 164,4 94,4 270 0,609 0,350

Handball 620,4 0,0 270 2,298 0,000

Laufsport 215,3 0,0 270 0,797 0,000

Radsport 528,7 523,1 270 1,958 1,937

Schwimmen 23,3 30,0 270 0,086 0,111

Squash 37,4 34,3 270 0,139 0,127

Tischtennis 98,2 83,1 270 0,364 0,308

Turnsport 499,9 0,0 270 1,851 0,000

Volleyball 85,2 49,9 270 0,316 0,185

Gesamt 22,173 7,128

Tabelle 150: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 1: BISp)

Sportartengruppen Sportbedarf * ZF

(Zähler) BD*ND*AF (Nenner) Anlagenbedarf

(AE) SommerAnlagenbedarf

(AE) Winter So Wi So Wi

Badminton 58,0 61,9 679,2 624,0 0,085 0,099

Basketball 90,9 0,0 679,2 624,0 0,134 0,000

Eissport 214,5 0,0 679,2 624,0 0,316 0,000

Fitnesstraining 75,0 0,0 679,2 624,0 0,110 0,000

Fußball 3.275,5 1.047,9 679,2 624,0 4,823 1,679

Gymnastik 164,4 94,4 679,2 624,0 0,242 0,151

Handball 620,4 0,0 679,2 624,0 0,913 0,000

Laufsport 215,3 0,0 679,2 624,0 0,317 0,000

Radsport 528,7 523,1 679,2 624,0 0,778 0,838

Schwimmen 23,3 30,0 679,2 624,0 0,034 0,048

Squash 37,4 34,3 679,2 624,0 0,055 0,055

Tischtennis 98,2 83,1 679,2 624,0 0,145 0,133

Turnsport 499,9 0,0 679,2 624,0 0,736 0,000

Volleyball 85,2 49,9 679,2 624,0 0,125 0,080

Gesamt 8,814 3,084

Tabelle 151. Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 2: Paderborner Berechnungsmodell)

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Sportartengruppen Sportbedarf * ZF

(Zähler) BD*ND*AF (Nenner) Anlagenbedarf

(AE) SommerAnlagenbedarf

(AE) Winter So Wi So Wi

Badminton 58,0 61,9 396,2 340,2 0,146 0,182

Basketball 90,9 0,0 396,2 340,2 0,229 0,000

Eissport 214,5 0,0 396,2 340,2 0,541 0,000

Fitnesstraining 75,0 0,0 396,2 340,2 0,189 0,000

Fußball 3.275,5 1.047,9 396,2 340,2 8,267 3,080

Gymnastik 164,4 94,4 396,2 340,2 0,415 0,277

Handball 620,4 0,0 396,2 340,2 1,566 0,000

Laufsport 215,3 0,0 396,2 340,2 0,543 0,000

Radsport 528,7 523,1 396,2 340,2 1,334 1,538

Schwimmen 23,3 30,0 396,2 340,2 0,059 0,088

Squash 37,4 34,3 396,2 340,2 0,094 0,101

Tischtennis 98,2 83,1 396,2 340,2 0,248 0,244

Turnsport 499,9 0,0 396,2 340,2 1,262 0,000

Volleyball 85,2 49,9 396,2 340,2 0,215 0,147

Gesamt 15,110 5,657

Tabelle 152: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 3: FoKoS)

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass 78,7 Prozent der Spielfelder einen Naturrasen besitzen, scheint für Salzgitter eine durchschnittliche Nutzungs-dauer im Sommer von 30 Stunden (BISp-Leitfaden) oder rund 25 Stunden (Pa-derborner Berechnungsmodell und FoKoS) zu hoch. Aus diesem Grund wird abschließend eine Berechnung unter der Voraussetzung vorgenommen, dass von 20 Stunden maximal möglicher Nutzungsdauer ausgegangen wird (Varian-te 4). Die Parameter für die Belegungsdichte und den Auslastungsfaktor ent-sprechen denen des BISp-Leitfadens (vgl. Tabelle 153). Da sich im Sommer ein höherer Bedarf an Spielfeldern nachweisen lässt, erfolgt die Bilanzierung an Hand der Sommerwerte.

Sportartengruppen Sportbedarf * ZF

(Zähler) BD*ND*AF (Nenner)

30%

Anlagenbedarf (AE) Sommer

So

Badminton 58,0 180 0,322

Basketball 90,9 180 0,505

Eissport 214,5 180 1,192

Fitnesstraining 75,0 180 0,417

Fußball 3.275,5 180 18,197

Gymnastik 164,4 180 0,913

Handball 620,4 180 3,447

Laufsport 215,3 180 1,196

Radsport 528,7 180 2,937

Schwimmen 23,3 180 0,129

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Sportartengruppen Sportbedarf * ZF

(Zähler) BD*ND*AF (Nenner)

30%

Anlagenbedarf (AE) Sommer

So

Squash 37,4 180 0,208

Tischtennis 98,2 180 0,546

Turnsport 499,9 180 2,777

Volleyball 85,2 180 0,473

Gesamt 33,259

Tabelle 153: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 4: Salzgitter)

Es ergeben sich folgende Bestands-Bedarfs-Bilanzierungen für die vier Varian-ten (vgl. Tabelle 154).

Spielfelder Variante 1

(BISp) Variante 2

(Paderborn) Variante 3 (KoKoS)

Variante 4 (Salzgitter)

Bestand254 71,5 71,5 71,5 71,5

Bedarf 22,2 8,8 15,1 33,3

Bilanz 49,3 62,7 56,4 38,2

Tabelle 154: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung Spielfelder in Salzgitter

Es zeigt sich, dass der Bedarf an Spielfeldern je nach Berechnungsvariante sehr stark schwankt. Wenn man im Ergebnis der Berechnungen davon aus-geht, dass der höchste Bedarf in Variante 4 zum Ausdruck kommt, zeigt sich für Salzgitter noch immer eine deutlich über dem Durchschnitt liegende Ver-sorgung an Spielfeldern. Dies verwundert wenig, da sich zum einen bereits beim Sportstättenatlas gezeigt hat, dass fast jeder Ortsteil über mindestens ein Spielfeld verfügt, zum anderen die durchschnittlich von jedem Einwohner nutz-bare Außensportfläche eine außerordentlich gute Versorgung vermuten lässt.

4.3.2 Bilanzierung Beachsportanlagen

Um die sportfunktionalen Bedarfe der Beachsportarten zu erfassen, erfolgt eine gesonderte Bilanzierung. Auch diese bezieht sich auf die Datenbasis der rep-räsentativen Bevölkerungsbefragung in Salzgitter und des Sportstättenatlas für Salzgitter. Neun Sportartengruppen255 melden einen Bedarf an Beachsportan-

254 Anlageneinheiten: Großspielfelder, Schülerfußball-/Faustballfelder, Kleinspielfelder und Mehrzweckfelder. 255 Beim Blick auf die verschiedenen Sportartengruppen stellt sich die Frage, ob sich tatsächlich für alle ein Bedarf an Beachsportanlagen bestimmen lässt. Da die Werte die Angaben der Sport-aktiven in der Bevölkerungsbefragung darstellen, wurden sie unverändert übertragen.

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lagen an. Der Sportbedarf und die Zuordnungsfaktoren für diese Anlagenart können der Tabelle 155 entnommen werden.

SportartengruppeSportler Gesamt

Häufigkeitje Woche

Dauer je Ein-heit in Std.

Zuordnungsfaktor (ZF) Sportbedarf * ZF

So Wi So Wi So Wi So Wi

Basketball 406 2,0 2,5 1,4 1,4 0,040 0,0 56,8

Beachsport 32 3,0 0,5 0,0 0,333 16,0 0,0

Fitnesstraining 3.292 2,3 2,2 1,1 1,3 0,018 149,9 0,0

Fußball 6.064 1,3 1,2 1,5 1,2 0,040 0,012 473,0 104,8

Handball 931 2,1 2,1 1,9 1,6 0,167 0,050 620,4 156,4

Laufsport 7.691 2,0 2,0 1,0 1,4 0,014 215,3 0,0

Tennis 1.779 1,7 1,2 1,5 1,8 0,014 63,5 0,0

Tischtennis 701 1,1 1,3 1,4 1,6 0,029 0,0 42,3

Volleyball 857 1,5 1,3 1,7 1,6 0,078 170,5 0,0

Tabelle 155: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Beachsport (Sommer/Winter)

Die durchschnittliche Belegungsdichte beträgt laut BISp-Leitfaden 10 Personen pro Anlageneinheit.256 Die durchschnittliche Nutzungsdauer (Montag bis Frei-tag) wird normativ auf 50 Wochenstunden und der Auslastungsfaktor auf 50 Prozent bzw. 75 Prozent festgelegt (Tabelle 156).257

Sportartengruppe Berechnungs-grundlage für AE

BD pro AE

ND St

AF 50%

AF 75%

BD*ND*AF 50%

BD*ND*AF 75%

Basketball Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375

Beachsport Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375

Fitnesstraining Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375

Fußball Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375

Handball Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375

Laufsport Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375

Tennis Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375

Tischtennis Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375

Volleyball Standardfläche 10 50 0,50 0,75 250 375

BD= Belegungsdichte; ND = Nutzungsdauer von Mo-Fr; AF= Auslastungsfaktor

Tabelle 156: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Beachsport

256 Vgl. BISp 2000, 73f. 257 Angaben über die Nutzungsdauer und den Auslastungsfaktor für Beachsportanlagen sind dem BISp-Leitfaden nicht zu entnehmen. Der Auslastungsfaktor von 0,75 entspricht der Vorgabe des Leitfadens für die Freianlage: Tennisplatz. Eine Nutzungsdauer von 98 Stunden, wie für den Tennisplatz empfohlen, erschien deutlich zu hoch und wurde auf 50 gesenkt (vgl. BISp 2000, 88f.).

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19.05.2009 217

Tabelle 157 zeigt den Anlagenbedarf n den Sommer- und Wintermonaten.

Sportarten- gruppen

Sportbedarf * ZF

(Zähler)

BD*ND*AF

50%

BD*ND*AF

75%

Anlagen-bedarf

(AE) So 50%

Anlagen-bedarf

(AE) Wi 50%

Anlagen-bedarf

(AE) So 75%

Anlagen-bedarf

(AE) Wi 75% So Wi

Basketball 0,0 56,8 250 375 0,000 0,227 0,000 0,151

Beachsport 16,0 0,0 250 375 0,064 0,000 0,043 0,000

Fitnesstraining 149,9 0,0 250 375 0,600 0,000 0,400 0,000

Fußball 473,0 104,8 250 375 1,892 0,419 1,261 0,279

Handball 620,4 156,4 250 375 2,482 0,626 1,654 0,417

Laufsport 215,3 0,0 250 375 0,861 0,000 0,574 0,000

Tennis 63,5 0,0 250 375 0,254 0,000 0,169 0,000

Tischtennis 0,0 42,3 250 375 0,000 0,169 0,000 0,113

Volleyball 170,5 0,0 250 375 0,682 0,000 0,455 0,000

Gesamt 6,834 1,441 4,556 0,961

Tabelle 157: Anlagenbedarf für Beachsport

Geht man von einem 50-prozentigen Auslastungsfaktor aus, ist der vorhande-ne Bestand von Beachanlagen in Salzgitter ausreichend, um den Bedarf von 6,8 Anlageneinheiten im Sommer zu decken (vgl. Tabelle 158).

Beachanlagen AF 50% So AF 50% Wi AF 75% So AF 75% Wi

Bestand 9,0 9,0 9,0 9,0

Bedarf 6,8 1,4 4,6 1,0

Bilanz 2,2 7,6 4,4 8,0

Tabelle 158: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für Beachsport in Salzgitter

4.3.3 Bilanzierung Leichtathletikanlagen

Die Berechnungen für die Anlageneinheiten für Leichtathletik gestalten sich in Salzgitter als schwierig. Der BISp-Leitfaden schlägt für die Kampfbahnen Typ A, B, C258 eine Belegungsdichte von 60, 50 bzw. 40 Sportlern vor.259 In Salzgit-ter sind jedoch keine dieser Kampfbahnen vorhanden (vgl. Tabelle 159). Setzt man für komplette Leichtathletikanlagen 400 m Rundlaufbahnen, 100 m Lauf-bahnen, eine Hoch- und Weitsprunganlage sowie einen Ring für Kugelstoßen voraus, so erfüllen folgende Anlagen diese Voraussetzungen, die des SV Uni-

258 Vgl. DIN 1999, 111. 259 Vgl. BISp 2000, 75.

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19.05.2009 218

on Salzgitter, des TSV Salzgitter, des MTV Salzgitter, des SV Glück Auf 1901 Gebhardshagen, des FC Viktoria Thiede und das Stadion am Salzgittersee.

Ortsteil / Verein 400

m R

undb

ahn

100

m L

aufb

ahn

Hoc

hspr

unga

nlag

e

Wei

tspr

unga

nlag

e

Sta

bhoc

hspr

unga

nlag

e

Kug

elst

oßen

Dis

kusw

urf/H

amm

erw

urf

Spe

erw

urf

MTV Salzgitter 6 2 4 1 2 2

SV Union Salzgitter 6 1 2 2 1 2 3/1 TSV "Fortuna" Salzgitter 2 SV Glück Auf 1901 Gebhardsha-gen 4 1 1 1

TSV Hallendorf 4 2 1

MTV Immendorf 5 1 1 2 TSV Salzgitter 6 1 4 1 1

Stadion am Salzgitersee 6 6 9 5 6 5 5

TSV Lesse 2 Bund für freie Lebensgestaltung 1 FC Viktoria Thiede 4 1 4 2 1

SV "Rot-Weiß" Steterburg 4 1 1 BSV Bruchtmachtersen 6* 2 2 4

Gesamt 38 14 16 35 7 22 8/1 9

* 333m-Rundlaufbahn

Tabelle 159: Leichtathletikanlagen in Salzgitter

Für die Bilanzierung nach der Grundformel des BISp-Leitfadens sind der Sportbedarf und der Zuordnungsfaktor für Leichtathletikanlagen in den Som-mer- und Wintermonaten zu ermitteln (vgl. Tabelle 160).

SportartengruppeSportler Gesamt

Häufigkeitje Woche

Dauer je Einheit in Std.

LeichathletikanlagenZuordnungsfaktor

(ZF)

Leichtathletikanlagen Sportbedarf * ZF

So Wi So Wi So Wi So Wi

Basketball 406 2,0 2,5 1,4 1,4 0,040 0,000 45,5 0,0

Fitnesstraining 3292 2,3 2,2 1,1 1,3 0,009 0,000 75,0 0,0

Fußball 6064 1,3 1,2 1,5 1,2 0,020 0,012 236,5 104,8

Gymnastik 4628 1,7 1,7 1,1 1,0 0,006 0,000 51,9 0,0

Laufsport 7691 2,0 2,0 1,0 1,4 0,021 0,000 323,0 0,0

Leichtathletik 641 1,4 1,5 1,4 1,5 0,143 0,000 179,7 0,0

Tennis 1779 1,7 1,2 1,5 1,8 0,014 0,018 63,5 69,2

Tischtennis 701 1,1 1,3 1,4 1,6 0,045 0,029 48,6 42,3

Tabelle 160: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Leichtathletikanlagen (Sommer/Winter)

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19.05.2009 219

Für die weiteren Berechnungen wird von einer maximalen Belegungsdichte von 30 Sportlern260 und einer Nutzungsdauer von 30 Stunden ausgegangen. In Anlehnung an den BISp-Leifaden wird in Variante 1 mit einem Auslastungsfak-tor von 30 Prozent gerechnet, in Variante 2 mit 75 Prozent (vgl. Tabelle 161).

Sportarten- gruppe

Berechnungs-grundlage für AE

BD pro AE

ND St

AF BD*ND*AF

30% 75% 30% 75%

Basketball LA 30 30 0,3 0,75 270 675

Fitnesstraining LA 30 30 0,3 0,75 270 675

Fußball LA 30 30 0,3 0,75 270 675

Gymnastik LA 30 30 0,3 0,75 270 675

Laufsport LA 30 30 0,3 0,75 270 675

Leichtathletik LA 30 30 0,3 0,75 270 675

Tennis LA 30 30 0,3 0,75 270 675

Tischtennis LA 30 30 0,3 0,75 270 675 AE= Anlageneinheiten; BD= Belegungsdichte; ND = Nutzungsdauer von Mo-Fr; AF= Auslas-tungsfaktor; LA= Leichtathletikanlage

Tabelle 161: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Leichtathletikanlagen in Salzgitter

Der Bedarf an Anlagen für Leichtathletik in Salzgitter kann der Tabelle 162 ent-nommen werden.

Sportarten- gruppen

Sportbedarf * ZF (Zähler)

BD*ND*AF

30%

BD*ND*AF

75%

Anlagen-bedarf

(AE) So 30%

Anlagen-bedarf

(AE) Wi 30%

Anlagen-bedarf

(AE) So 75%

Anlagen-bedarf

(AE) Wi 75% So Wi

Basketball 45,5 0,0 270 675 0,169 0,000 0,067 0,000

Fitness-training 75,0 0,0 270 675 0,278 0,000 0,111 0,000

Fußball 236,5 104,8 270 675 0,876 0,388 0,350 0,155

Gymnastik 51,9 0,0 270 675 0,192 0,000 0,077 0,000

Laufsport 323,0 0,0 270 675 1,196 0,000 0,479 0,000

Leichtathletik 179,7 0,0 270 675 0,666 0,000 0,266 0,000

Tennis 63,5 69,2 270 675 0,235 0,256 0,094 0,103

Tischtennis 48,6 42,3 270 675 0,180 0,157 0,072 0,063

Gesamt 3,791 0,801 1,517 0,320

Tabelle 162: Bedarf an Anlagen für Leichtathletik in Salzgitter

260 Da keine der Leichtathletikanlage in Salzgitter die Bedingungen für eine Kampfbahn erfüllt, wurde die Belegungsdichte auf 30 Sportler je Anlageneinheit herab gesetzt. Für Kampfbahnen des Typs A, B oder C gelten laut BISp-Leitfaden folgende Angaben zur Belegungsdichte: 60, 50 und 40 Sportler je Anlageneinheit (vgl. BISp 2000, 75f).

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19.05.2009 220

Rein rechnerisch ergibt sich ein Überhang von 1,2 Anlageneinheiten bei einer 30-prozentigen Auslastung im Sommer (vgl. Tabelle 163).

Leichtathletikanlagen AF 30% So AF 30% Wi AF 75% So AF 75% Wi

Bestand 6,0 6,0 6,0 6,0

Bedarf 3,8 0,8 1,5 0,3

Bilanz 2,2 5,2 4,5 5,7

Tabelle 163: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für Leichtathletikanlagen in Salzgitter

Zu hinterfragen ist auch, ob für die acht Sportarten, für die in der Einwohnerbe-fragung Bedarf an Leichtathletikanlagen signalisiert wurde, auch wirklich Be-darf an kompletten Leichtathletikanlagen besteht oder ob nicht auch Bereiche der übrigen sieben Anlagen261 genutzt werden können.

Berechnet man nur für die Sportartengruppen „Laufsport“ und „Leichtathletik“ die Bedarfe, werden lediglich 1,8 Anlageneinheiten benötigt.

4.3.4 Außensportanlagen: Zusammenfassung der Ergebnisse und Emp-fehlungen

Die Berechnungen ergaben, dass es z. Z. bei einer gesamtstädtischen Ab-schätzung möglich sein müsste, die Nachfrage nach den verschiedenen Au-ßensportanlagen in Salzgitter zu decken. So gibt die Bilanzierung nach dem BISp-Leitfaden Anhaltspunkte für eine mehr als ausreichende Versorgung mit Spielfeldern262 sowie eine gute Anlagensituation bei den Beachsportarten. Die Bedarfe, die durch leichtathletische Disziplinen entstehen, können ebenfalls gedeckt werden, wenn ein Auslastungsfaktor von 30 Prozent erreicht wird. Re-servekapazitäten sind vorhanden.

Berücksichtigt man die Besonderheit der Stadtstruktur mit den 31 Ortsteilen, muss die Frage formuliert werden, ob jeder Bürger zumutbare Entfernungen vorfindet, um zu den, den eigenen sportartspezifischen Bedürfnissen entsprechenden Außensportanlagen zu gelangen. Ein weiterer Aspekt der daran anknüpft, ist die Kenntnis über die Entwicklung der einzelnen Sportartengruppen, die auf Außenanlagen zurückgreifen. Dies wiederum

261 Z. B. verfügt der BSV Bruchtmachtersenauch über 100 m Laufbahnen, eine Hoch- und Weit-sprunganlage sowie einen Ring für Kugelstoßen. Lediglich die 400m-Rundlaufbahn ist nur 333m lang. 262 Eine Analyse von Hübner/Wulf zur Ausstattung deutscher Städte mit Großspielfeldern zeigt folgende Vergleichsdaten: Bottrop hat bei 122.000 Einwohnern 23 Großspielfelder vorzuweisen, Paderborn (141.000 Einwohner) 31 und Mühlheim (173.000) 32. Mit ca. 108.000 Einwohnern und 48 Großspielfeldern scheint die Anlagensituation in Salzgitter deutlich günstiger zu sein. Unerwähnt soll aber auch nicht bleiben, dass die vorhandenen 48 Großspielfelder in Rheine von deutlich weniger Einwohnern (74.000) genutzt werden (vgl. Hübner/Wulf 2005, 143).

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19.05.2009 221

erfordert im Sinne des Qualitätsmanagements, die „Güte und Beschaffenheit“ der einzelnen Anlagen langfristig zu bewerten und zu sichern.

Folgende Fragen sind analog zu den gedeckten Sportanlagen zu diskutieren:

1. Wie stellt sich die Verteilung der Außensportanlagen im Stadtgebiet dar?

2. Wie verändert sich mittel- oder langfristig das Nachfrageverhalten bei den Sportartengruppen, die Außensportanlagen nutzen?

3. Wie ist unter Berücksichtigung der Altersstruktur der derzeitige Zustand der Anlagen zu bewerten?

Dazu werden folgende Aspekte analysiert: „Teilraumbezogener Bedarf“, „Trends im Bereich der Sportarten mit Bedarf an Außenflächen“ und „Alters-struktur und Sanierungsbedarf bei den Außensportanlagen“.

Teilraumbezogener Bedarf:

Rechnerisch ergibt sich eine Außensportfläche von 4,1 qm je Einwohner263 in Salzgitter. Bezieht man sich auf den Richtwert des „Goldenen Planes“ von 4,0 qm je Einwohner, scheint Salzgitter rein quantitativ betrachtet mit Spiel- und Sportflächen ausreichend ausgestattet zu sein, da zu den ausgewiesenen 4,1 qm je Einwohner noch die Flächen der Leichtathletikanlagen hinzu gerechnet werden müssen.

Tabelle 164 zeigt die Sportflächen je Einwohner in den einzelnen Ortsteilen.

263 Die in Salzgitter vorhandenen Leichtathletikanlagen finden in dieser Berechnung keine Be-rücksichtigung.

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Ortschaft Ortsteil Sportfläche in qm

Einwohner-zahl

Sportfläche je Einwoh-ner in qm

Durchschnittliche Sportfläche je

Einwohner in qm

Nord

Lebenstedt 136.250 43.322 3,14

3,43 Salder 15.260 1.620 9,42Bruchmachtersen 8.598 810 10,60Engelnstedt 0 842 0

Nordost

Thiede 34.068 10.669 3,19

4,16 Beddingen 7.630 496 15,38Üfingen 10.328 885 11,67Sauingen 0 468 0

Nordwest

Lichtenberg 9.678 3.315 2,92

3,23 Osterlinde 0 427 0Reppner 0 518 0Lesse 8.162 1.250 6,53

Ost

Hallendorf 15.260 1.760 8,67

9,93 Bleckenstedt 8.280 699 12,03

Drütte 0 464 0

Immendorf 8.280 449 18,44

Watenstedt 7.630 601 12,70

Süd

Bad 51.908 22.298 2,33

3,85 Gitter 17.309 789 21,93

Groß Mahner 7.630 640 11,92

Ringelheim 22.849 1.945 11,75

Hohenrode 0 185 0

Südost

Flachstöckheim 15.260 1.143 13,35

12,55 Barum 9.566 903 10,59

Beinum 9.678 586 16,51

Lobmachtersen 8.162 841 9,71

Ohlendorf 8.280 585 14,15

West

Gebhardshagen 19.888 7.936 2,51

3,02 Calbecht 0 294 0

Engerode 0 270 0

Heerte 9.678 1.276 7,58

Tabelle 164: Außensportflächen je Einwohner in den Ortsteilen von Salzgitter

Bei Betrachtung der Tabelle fallen mit durchschnittlich 12,55 qm Sportfläche je Einwohner die Ortschaft Südost und mit 9,93 qm die Ortschaft Ost auf. Hier scheint die Versorgungssituation besonders günstig zu sein.

Aber es zeigt sich auch, dass es acht Ortsteile gibt, die keine anrechenbaren Außensportflächen vorzuweisen haben. Das heißt nicht, dass es keinerlei Be-wegungsräume gibt. Bolz- oder Spielplätze sowie Sondersportanlagen z. B. für

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19.05.2009 223

Reiten oder Tennis können dennoch vorhanden sein, aber Sportarten, für die normierte Außensportflächen nötig sind, können innerhalb dieser Ortsteile nicht ausgeführt werden. Formuliert man die Annahme, dass jeder Sportaktive in seinem Ortsteil Außensportanlagen nutzen möchte, sind es 3.468 Einwohner, die in ihrem Ortsteil und damit in ihrer unmittelbaren Wohnumgebung keine Anlage dieses Typs vorfinden.

Unter Berücksichtigung des im Kapitel 4.2.4 vorgestellten Megatrends des „Lo-kalismus“ scheint eine Versorgung mit Außensportanlagen in der unmittelbaren Wohnumgebung dort erstrebenswert zu sein, wo diese normierte Anlagenform auch benötigt wird. Vielfältige Spiel- und Bewegungsaktivitäten lassen sich sicherlich auch durch Nutzung vorhandener Sportgelegenheiten oder informel-ler Bewegungsräume umsetzen. Trends im Bereich der Sportarten mit Bedarf an Außenflächen: Die nach Wopp festgestellte zunehmende Flexibilität des sportlichen Handelns hinsichtlich der Handlungsausführung264 hat vermutlich auch Auswirkungen auf die Wahl von Sportaktivitäten, bei denen normierte Außensportflächen erfor-derlich sind. Die Fallzahlen aus der Bevölkerungsbefragung in Salzgitter zu den Sportarten, die diese Außenflächen benötigen, sind sehr gering. Um rep-räsentative Aussagen über zukünftige Entwicklungen und sich daraus erge-bende verändernde Bedarfe tätigen zu können, erfolgt abschließend in Anleh-nung an Wopp eine Darstellung der allgemeinen Megatrends in diesem Be-reich.

Der Blick auf die in den letzten Jahren am häufigsten begonnenen/beendeten Sportartengruppen mit Bedarf an Außenanlagen zeigt in Tabelle 165 die „Ge-winner“ und „Verlierer“ in Salzgitter. Betrachtet wird der Zeitraum von 2000 bis 2004. Trotz der geringen Stichprobe bestätigt sich der von Wopp formulierte Megatrend im Themenfeld Ausdauer.265 So haben in Salzgitter deutlich mehr Sportler mit dem Laufsport begonnen als aufgehört. Die Zuordnungsfaktoren sind mit 2,1 Prozent für Spielfelder und 0,7 Prozent für Leichtathletikanlagen sehr gering. Daraus lässt sich also kein deutlich wachsender Bedarf an nor-mierten Außenanlagen ableiten. Zu begründen sind diese geringen Werte mit der Tatsache, dass zu 59,9 Prozent die Laufaktiven vorhandene Sportgelegen-heiten nutzen.

Die deutlichsten Rückgänge in Salzgitter zeigen die traditionellen Sportarten Leichtathletik, Tennis und Fußball. Analysiert man die Angaben von Wopp be-züglich der Stagnation und Rückgänge der Teilnehmerzahlen in international anerkannten Sportarten, bestätigt sich sowohl der Trend bei der Leichtathletik und beim Tennis266 als auch bei der Teamsportart Fußball (vgl. 4.2.4).267

264 Vgl. Wopp 2006, 77. 265 Vgl. Wopp 2006, 81. 266 Vgl. Wopp 2006, 88. 267 Vgl. Wopp 2006, 99.

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19.05.2009 224

Um den Abwärtstrend in der Leichathletik ein wenig abzufedern und die zu-nehmende Laufbereitschaft der Bevölkerung zu unterstützen, sollte in zukünfti-ge Planungen die Umsetzung von geländeangepassten Rundlaufbahnen oder Bewegungslabyrinthen einbezogen werden. Multifunktionale Spiel- und Bewe-gungsflächen werden zunehmend gefragter sein als normierte Außensportan-lagen für den Wettkampfsport. 268

Sportartengruppen zwischen 2000 und

2004 begonnen N

zwischen 2000 und 2004 beendet

N

Differenz N

Laufsport 36 17 19

American Football 1 1 0

Golf 1 1 0

Motorsport 1 1 0

Reit- und Fahrsport 0 1 -1

Wassersport 0 2 -2

Leichtathletik 0 5 -5

Tennis 4 10 -6

Fußball 8 22 -14

Tabelle 165: Gewinner und Verlierer bei den Sportarten, die Außenanlagen nutzen

Sanierungsbedarf bei den Außensportanlagen:

Bei der Bestandsermittlung269 der vorhandenen Spiel- und Sportflächen wurden u. a. auch Grundstückseinfriedungen (Zäune, Tore, Ein-/Ausgänge) und Sport-flächen (Spielfelder und –plätze, Laufbahnen, Sprunganlagen, Wurfanlagen) in einem Erhebungsbogen aufgelistet. Weiterhin sollten durchgeführte, notwendi-ge und geplante Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen angegeben sowie der allgemeine Zustand der Sportanlage mit den Noten 1 bis 4270 durch die Vereine bewertet werden. Die Auswertung zeigt im Vergleich zu der Hal-lensituation in Salzgitter eine deutlich bessere Bewertung: fünf Vereine mit zehn Sportflächen (49.962 qm Sportfläche) haben ihre Anlagen mit der Note

268 Vgl. Rütten/Rosskopf 1998, 120ff. 269 Die Angaben sind der Vereinsbefragung vom Januar 2006 entnommen. 270 Die Noten 1-4 entsprechen folgenden Bewertungen:

Note 1 = Sportstätte in gebrauchsfähigem Zustand (Die Anlage hat keine oder nur unbedeutende Mängel.)

Note 2 = Sportstätte mit geringen Mängeln (Im Wesentlichen brauchbar, jedoch sind umfangrei-che Erneuerungsarbeiten erforderlich.)

Note 3 = Sportstätte mit schwerwiegenden Mängeln (Es bestehen Mängel in einem Umfang, die Bestand oder weitere Nutzung gefährden.)

Note 4 = Sportstätte unbrauchbar (Die Nutzung der Anlage ist wegen schwerster Mängel aufzu-geben.) (vgl. BISp 2000, 39).

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„1“ bewertet, ein Verein mit fünf Sportflächen (3.578 qm Sportfläche) hat die Note „1-2“ vergeben, sieben Vereine bewerteten ihre 23 Sportflächen (112.866 qm Sportfläche) mit der Note „2“. Die schlechteste Bewertung mit der Note „2-3“ erfolgte von einem Verein mit drei Sportflächen (22.890 qm Sportfläche). Die Note „4“ wurde gar nicht vergeben.

Wenn man davon ausgeht, dass auch bei einer Bewertung mit der Note „2“ in absehbarer Zeit umfangreiche Erneuerungsarbeiten erforderlich sein werden, bei der Note „3“ eine umfassende Erneuerung zur Bestandserhaltung nötig ist, kann vermutet werden, dass zur Sicherung der Grundqualitäten der Außenan-lagen ein kontinuierlicher Sanierungs- und Modernisierungsbedarf erforderlich ist. Der im Rahmen der Sportverhaltensstudie ermittelte Zustand der Anlagen ist regelmäßig zu überprüfen und zu optimieren. Um Informationen über den tatsächlichen Sanierungsbedarf zu sichern, sind die Sportaktiven als Anlagen-nutzer angemessen zu beteiligen. Die Daten zu den Außenanlagen im „Sport-stätten- und Sportgelegenheitenatlas Salzgitter“ sind darüber hinaus ständig auf Aktualität hin zu überprüfen.

4.3.5 Bilanzierung für den Tennissport

Die folgenden Ausführungen zeigen die einzelnen Rechenschritte unter Be-rücksichtigung der Grundformel des BISp-Leitfadens für den Tennissport in Salzgitter auf. Dabei werden nacheinander die Werte sowohl für die Tennishal-len als auch für die Tennisaußenanlagen ausgewiesen. Datenmaterial der rep-räsentativen Bevölkerungsbefragung von Salzgitter sowie Daten des „Sport-stättenatlas von Salzgitter“ unterstützen die Berechnung.

2,5 Prozent aller Sport- und Bewegungsaktiven in Salzgitter spielen Tennis. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung ergeben sich 1.779 aktive Sportler. Diese und andere Werte des Zählers der Grundformel können der Tabelle 166 ent-nommen werden.

SportartengruppeSportler Gesamt

Häufigkeitje Woche

Dauer je Einheit in Stun-

den

Zuordnungsfaktor (ZF) Sportbedarf * ZF

So Wi So Wi So Wi So Wi

Tennis 1.779 1,7 1,2 1,5 1,8 0,394 0,228 1.787,4 876,1

Tabelle 166: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Tennisanlagen (Sommer/Winter)

Tabelle 167 zeigt die Werte des Zählers der Grundformel. Da zu vermuten ist, dass i. d. R. im Sommer mehr Einzel als Doppel gespielt wird,271 wird neben

271 Vgl. Hübner/ Wulf 2005, 154.

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19.05.2009 226

der Empfehlung des BISp-Leitfadens272, der von drei Personen je Spielfeld ausgeht, mit einer Belegungsdichte von 2,5 Personen auf einem Tennisaußen-platz gerechnet. Die Plätze können bis zu 98 Stunden von Montag bis Sonntag genutzt werden und sollen zu 75 Prozent in der gesamten Woche ausgelastet werden.273

Im Winter wird vermutlich mehr Doppel als Einzel gespielt, so dass sich die Belegungsdichte auf 3,5 Personen erhöht.274 Die Plätze können theoretisch bis zu 92 Stunden in der Woche genutzt werden und sollen zu 85 Prozent ausge-lastet sein (vgl. Tabelle 167).275

Sportarten- gruppe

Berechnungs-grundlage für

AE

BD pro AE ND St

AF 75% / 85%

BD*ND*AF

Tennis (außen)

Tennisspielfeld/

Freianlage

2,5 98 0,75 183,7

3,0 98 0,75 220,5

Tennis (innen)

Tennisspielfeld/

Halle

3,0 92 0,85 234,6

3,5 92 0,85 273,7

AE= Anlageneinheiten; BD= Belegungsdichte; ND = Nutzungsdauer von Mo-Fr; AF= Auslas-tungsfaktor;

Tabelle 167: Belegungsdichte, Nutzungsdauer und Auslastungsfaktor für Tennissport in Salzgit-ter

Daraus ergibt sich der in Tabelle 168 verzeichnete Bedarf an Tennisplätzen.

Sportarten- gruppe

Sportbedarf * ZF

(Zähler) So

BD*ND*AF75%

(BD 2,5)

BD*ND*AF75%

(BD 3,0)

Anlagenbedarf (AE) So

75% (BD 2,5)

Anlagenbedarf (AE) So

75% (BD 3)

Tennis (außen) 1.787,4 183,7 220,5 10,7 8,1

Sportarten- gruppe

Sportbedarf * ZF

(Zähler) Wi

BD*ND*AF85%

(BD 3,0)

BD*ND*AF85%

(BD 3,5)

Anlagenbedarf (AE) So

85% (BD 3,0)

Anlagenbedarf (AE) So

85% (BD 3,5)

Tennis (innen) 876,1 234,6 273,7 3,7 3,2

Tabelle 168: Bedarf an Anlagen für den Tennissport in Salzgitter

272 Vgl. BISp 2000, 79. 273 Vgl. BISp 2000, 93f. 274 Vgl. Hübner/Wulf 2005, 154. 275 Vgl. BISp 2000, 93f.

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19.05.2009 227

Der Bedarf an Anlageneinheiten steigt im Sommer von 8,1 auf 10,7, wenn nicht drei sondern 2,5 Aktive einen Tennisplatz nutzen. Vergleicht man die Bedarfe in den Sommer- und Wintermonaten, wird deutlich, dass es im Winter deutlich weniger Aktive im Tennissport gibt und somit auch der Bedarf deutlich sinkt. 3,7 Anlageneinheiten werden unter der Voraussetzung benötigt, dass drei Akti-ve sich einen Platz teilen und 3,2 Anlageneinheiten bei 3,5 Spielern je Anlage.

Der Tabelle 169 ist zu entnehmen, dass in Salzgitter insgesamt 66 Tennisplät-ze (62 Tenne/4 Kunststoff) im Außenbereich vorhanden sind.

Tennisanlagen Ten

nisp

latz

Ten

ne/

Kun

stst

off

Ten

nisp

latz

Hal

le

Vereinseigene Anlagen 56 3 Andere Anbieter 4 5 gesamt 60 8

Tabelle 169: Tennisanlagen in Salzgitter

Der Vergleich des Bestandes mit dem errechneten Bedarf von 10,7 bzw. 8,1 Spielfeldern zeigt ein in Salzgitter bestehendes deutliches Überangebot an Tennisplätzen im Außenbereich (vgl. Tabelle 170).

Tennisanlagen (außen)

AF 75% So (BD 2,5)

AF 75% So (BD 3,0)

Bestand 60,0 60,0

Bedarf 10,7 8,1

Bilanz 49,3 51,9

Tabelle 170: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für den Tennissport (Außenplätze) in Salzgitter

Tabelle 171 ist zu entnehmen, dass in Salzgitter acht Tennisspielfelder in Hal-len vorhanden sind. Somit kann die Nachfrage nach Hallenplätzen zum Winter-zeitpunkt unter optimaler Ausnutzung der Kapazitäten rechnerisch problemlos gedeckt werden. Darüber hinaus verfügt Salzgitter über Reservekapazitäten von durchschnittlich 4,5 Anlageneinheiten.

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19.05.2009 228

Tennisanlagen (innen)

AF 85% Wi (BD 3,0)

AF 85% Wi (BD 3,5)

Bestand 8,0 8,0

Bedarf 3,7 3,2

Bilanz 4,3 4,8

Tabelle 171: Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für den Tennissport (Hallenplätze) in Salzgitter im Winter (Wi)

Nachfolgende Zahlen belegen, dass sich das derzeit nachweisbare Überange-bot an Sportanlagen im Bereich des Tennissports in Salzgitter in den nächsten Jahren vermutlich noch erweitern wird. So hat der Deutsche Tennis-Bund ei-nen Mitgliederrückgang von 2.349.559 in Jahr 1994 auf 1.767.226 Mitglieder im Jahr 2004 zu verzeichnen. Das ist ein Verlust von 24,8 Prozent.276 Über die Zu- und Abgänge außerhalb des Tennis-Sports in den Vereinen liegen keine statis-tisch verwertbaren Daten vor. Bezieht man sich auf die Ergebnisse der Delphi-Studie in Salzgitter, nehmen 8,7 Prozent der Experten an, dass die Sportaktivi-tät im Tennissport stark abnehmen wird und 73,9 Prozent vermuten einen leichten Rückgang.277 Diese Bewertungen beziehen sowohl den Tennissport im Verein als auch die prognostizierten Entwicklungen der freizeitsportlichen Ten-nisaktivitäten ein.

4.4 Bädersituation in Salzgitter

Für die Berechnung der notwendigen Bäderkapazitäten gibt es zu wenige Richtwerte, mit denen eine fundierte Berechnung nach BISp-Leitfaden möglich ist. Dennoch sollen hier einige Anhaltspunkte zu dem Thema der Bäderent-wicklung gegeben werden.

Bäder haben mindestens fünf Funktionen für die Bevölkerung:

- Ortsnahes Erlernen des Schwimmens,

- Wasser und Schwimmen als Freizeittätigkeit,

- Schwimmen als gesundheitliche wertvolle Tätigkeit (einschließlich Gymnastikformen),

- Schwimmen als sportliche Betätigung (einschließlich Varianten: z. B. Wasserball, Wasserspringen, Rettungsschwimmen),

- Wasser und Schwimmen als Freizeiterlebnis.

Vor allem der letztgenannte Punkt spricht die Entwicklung der letzten Jahre zu Spaß- und Erlebnisbädern an, in der jüngeren Vergangenheit durch Thermen mit starken Wellness-Akzenten ergänzt. Im Gegensatz zu der Freizeittätigkeit

276 Vgl. Wopp 2006, 89. 277 Vgl. Sport-Delphi-Befragung Salzgitter (2. Welle) 2006, 2.

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19.05.2009 229

Schwimmen in „klassischen“ Hallen- und Freibädern zeichnet sich das Freizeit-erlebnis durch eine Multioptionalität der Aktivitätsmöglichkeiten aus.

Die so genannten Erlebnisbäder werden in zwei Hauptgruppen unterschieden, wobei auch zahlreiche Mischformen in der Praxis vorzufinden sind:278

- Spaßbäder: Schwerpunkte Fun, Spaß, Unterhaltung mit starker Orien-tierung auf Familie, Kinder und Jugendliche.

- Thermen: Schwerpunkte Fitness, Wellness, Gesundheit wobei Familien hier weniger angesprochen werden.

In Salzgitter sind die vorhandenen Bäder mit Ausnahme des Thermal-Solebades den klassischen Frei- und Hallenbädern zuzuordnen. Das Thermal-Solebad kann als Thermal-Erlebnisbad (Grundelemente: Wasserlandschaft, Saunalandschaft, Wellness- und Therapiebereiche, Gastrolandschaft) be-schrieben werden.

Bäder haben sich mittlerweile zu einem wirtschaftlich sehr kritischen Ange-botsbereich entwickelt.279 Die Situation in Salzgitter mit der Übergabe der bei-den Bäder in Thiede und Gebhardshagen in die Trägerschaft von Vereinen war ein Ergebnis dieser Diskussion. Je stärker die Ausrichtung eines Bades auf den Erlebnischarakter ist, umso deutlicher werden Attraktivierungsinvestitionen neben den technisch induzierten Investitionen eine betriebswirtschaftliche Not-wendigkeit, um die Zugkraft eines Bades zu erhalten.

36,3 Prozent der Besucher waren nach den Ergebnissen einer Befragung von 122 Erlebnisbädern bereit, bis 25 km anzureisen, 45,0 Prozent sogar bis 50 km.280 Übertragen wir diesen Kilometerwert auf eine Anreisezeit von maximal 60 Minuten, ergeben sich für die Salzgitteraner Bevölkerung u. a. folgende Op-tionen für die Inanspruchnahme von Erlebnisbädern: Hildesheim (Wasserpara-dies), Hannover-Laatzen (aquaLaatzium), Wolfsburg (Badeland), Seesen (se-husa Wasserwelt). Ein Erlebnisbad in Braunschweig ist in der konkreten Vorbe-reitung.

4.5 Prognostische Fortschreibung der Planungszahlen

Um detaillierte Aussagen über zukünftige Bedarfe machen zu können, sind Annahmen und Abschätzungen über das zukünftige Sport- und Bewegungs-verhalten der Salzgitteraner Bürger zu treffen. Folgende Planungsparameter müssen betrachtet werden: Aktivenquote, Präferenzfaktor, Häufigkeit und Dauer der Sportausübung in der Zukunft. Laut BISp-Leitfaden281 erfolgt eine normative Festlegung für folgende Planungsparameter: Auslastungsfaktor, Zu-ordnungsfaktor, Belegungsdichte und Nutzungsdauer.

278 Vgl. Kagelmann u. a. 2005, 8f. 279 Vgl. Kagelmann u. a. 2005, 18. 280 Vgl. Kagelmann u. a. 2005, 52. 281 Vgl. BISp 2000, 42.

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19.05.2009 230

Im Rahmen der Bedarfsermittlung für 2020 in Salzgitter werden zwei Progno-sen angestellt, durch die eine untere und eine obere Grenze der Bedarfsent-wicklung angegeben werden. Für eine kurzfristige Haushaltsplanung sind die Ergebnisse der unteren Grenze der Bedarfsentwicklung als Mindestgrößen heranzuziehen, die Ergebnisse der oberen Grenze der Bedarfsentwicklung für die langfristige Standort- und Flächenvorsorge in Salzgitter.

Für die untere Grenze der Bedarfsentwicklung gilt, dass die Planungsparame-ter Aktivenquote, Präferenzfaktor, Häufigkeit und Dauer gegenüber dem Status quo unverändert bleiben, lediglich die prognostizierten Bevölkerungszahlen werden eingefügt. Bei der oberen Grenze wird die Aktivenquote prognostisch fortgeschrieben.282

Aktivenquote:

Für die prognostische Fortschreibung der Aktivenquote wird die Annahme ge-troffen, dass die Bevölkerung die Sportaktivität um zehn Prozent erhöht (vgl. Tabelle 172). Diese Annahme stützt sich u. a. auf die Ergebnisse der zweiten Welle der Sport-Delphi-Befragung Salzgitter283, bei der 23 Kenner des örtlichen Sportgeschehens eine leicht zunehmende regelmäßige körperliche und sportli-che Aktivität der Bürger von Salzgitter für 2020 voraussagten. Diese prognosti-zierte Zunahme der Aktivenquote um 10 Prozent impliziert eine sehr positive Betrachtung zukünftiger Sport- und Bewegungsaktivitäten der Gesamtbevölke-rung von Salzgitter. Unberücksichtigt dabei bleibt nämlich, dass der Anteil der älteren Wohnbevölkerung deutlich zunehmen wird. Gerade diese Zielgruppe hat aber derzeit mit 0,81 eine unter dem Durchschnitt liegende Aktivitätsquote. Die sich aus den Berechnungen zur oberen Grenze ergebenden Bedarfe sind demzufolge als Maximalbedarfe zu verstehen.

Aktivenquote (1 mal in der Woche körperlich/sportlich

aktiv)

Ist

2005 Konstanz + 10%

2020 2020

0,67 0,67 0,74

Tabelle 172: Aktivenquote und deren prognostische Fortschreibung

Das Niedersächsische Landesamt für Statistik prognostiziert für das Jahr 2020 94.424 Einwohner in Salzgitter. Somit ergeben sich folgende Vorausberech-

282 Vgl. BISp 2000, 42. 283 36 der 46 angeschriebenen Experten antworteten auf die erste Befragungsrunde, bei der zweiten Welle konnte ein Rücklauf von 23 Fragebögen erzielt werden.

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19.05.2009 231

nungen für die Anzahl der aktiven Sportler in den einzelnen Sportarten (vgl. Tabelle 173).

Sportartengruppen Präferenz-faktor Einwohner

Sportler bei konstanter Akti-venquote (0,67)

Sportler bei Aktivenquote + 10% (0,74)

Allgemeine (Vereins-) Sportgruppe 0,00276 94.424 175 193

American Football 0,00055 94.424 35 38 Badminton 0,00386 94.424 244 270 Basketball 0,00607 94.424 384 424 Beachsport 0,00055 94.424 35 38 Boxen 0,00101 94.424 64 71 Budo- und Kampfsportarten 0,00441 94.424 279 308 Eissport 0,00386 94.424 244 270 Fitnesstraining 0,05571 94.424 3.524 3.893 Fußball 0,03530 94.424 2.233 2.467 Golf 0,00386 94.424 244 270 Gymnastik 0,07832 94.424 4.955 5.473 Handball 0,01103 94.424 698 771 Kegelsport 0,01158 94.424 733 809 Laufsport 0,13017 94.424 8.235 9.095 Leichtathletik 0,00221 94.424 140 154 Luftsport 0,00221 94.424 140 154 Radsport 0,21511 94.424 13.609 15.031

Reit- und Fahrsport 0,00607 94.424 384 424

Ringen 0,00055 94.424 35 38

Rollsport 0,01324 94.424 838 925

Schießsport 0,00662 94.424 419 463

Schwerathletik 0,00276 94.424 175 193

Schwimmen 0,14948 94.424 9.457 10.445

Spazieren gehen 0,06564 94.424 4.153 4.587

Squash 0,00441 94.424 279 308

Tanzsport 0,01544 94.424 977 1.079

Tennis 0,02537 94.424 1.605 1.773

Tischtennis 0,00607 94.424 384 424

Triathlon 0,00055 94.424 35 38

Turnsport 0,00607 94.424 384 424

Volleyball 0,01324 94.424 838 925

Wandern 0,07667 94.424 4.850 5.357

Wassersport 0,00717 94.424 454 501

Weitere Sportarten 0,01710 94.424 1.082 1195

Wintersport 0,01489 94.424 942 1040

Tabelle 173: Prognostische Fortschreibung: Grunddaten zur Berechnung des Sportstättenbe-darfs – Sportaktivität

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19.05.2009 232

4.5.1 Prognostische Fortschreibung: Bilanzierung Hallensport

An dieser Stelle soll untersucht werden, ob sich aus der Einwohnerprognose für Salzgitter Schlussfolgerungen für den langfristigen Bedarf an Turn- und Sporthallen ergeben. Für 2020 werden zwei Prognosen angestellt, durch die eine untere und eine obere Grenze der Bedarfsentwicklung für Salzgitter ange-geben werden.

Für die untere Grenze der Bedarfsentwicklung gilt, dass mit einer Aktivenquote von 67,0 Prozent gerechnet wird, bei der oberen Grenze wird die Aktivenquote um zehn Prozent auf 0,74 erhöht (vgl. Tabelle 174).

Sportartengruppe

Sportbedarf * ZF

(Zähler)

(Aktivenquote: 0,67)

Sportbedarf * ZF

(Zähler)

(Aktivenquote: 0,74)

So Wi So Wi

Badminton 86,60 92,37 95,82 102,21

Basketball 129,02 215,04 142,46 237,44

Budo- und Kampf-sportarten 406,22 343,73 448,45 379,46

Eissport 347,70 0,00 384,75

Fitnesstraining 481,45 655,11 531,86 723,71

Fußball 300,45 852,11 331,93 941,41

Golf 549,00 0,00 607,50

Gymnastik 2.946,54 2.695,52 3.254,57 2.977,31

Handball 465,10 938,11 513,74 1.036,22

Kegelsport 36,43 30,30 40,21 33,44

Laufsport 345,87 1429,60 381,99 1578,89

Leichtathletik 97,96 13,55 107,76 14,90

Luftsport 121,21 121,21 133,33 133,33

Radsport 565,86 559,87 624,99 618,38

Rollsport 101,82 335,87 112,39 370,74

Schießsport 70,95 78,40 0,00

Schwerathletik 280,30 236,01 309,13 260,29

Schwimmen 45,77 103,27 50,55 114,06

Squash 74,33 68,13 82,05 75,21

Tanzsport 103,41 132,54 114,20 146,38

Tennis 364,01 0,00 402,12

Tischtennis 107,63 68,69 118,84 75,85

Turnsport 322,24 423,36 355,80 467,46

Volleyball 461,57 533,37 509,49 588,74

Weitere Sportarten 189,05 0,00 208,79

Tabelle 174: Prognostische Fortschreibung: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Hallensportar-ten (Sommer/Winter)

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19.05.2009 233

In der ersten Spalte der Tabelle 175 kann der Wert, der sich im Nenner der Grundformel des Leitfadens ergibt, bei einem Auslastungsfaktor von 80 Pro-zent abgelesen werden. Die weiteren Spalten zeigen den Anlagenbedarf unter Berücksichtigung der Jahreszeiten und einer sich verändernden Aktivenquote.

Sportartengruppen

BD*ND*AF (Nenner)

Anlagenbedarf (AE) Sommer

Anlagenbedarf (AE) Winter

Anlagenbedarf (AE) Sommer

Anlagenbedarf (AE) Winter

80% Aktivenquote: 0,67

Aktivenquote: 0,67

Aktivenquote: 0,74

Aktivenquote: 0,74

Badminton 315,2 0,27 0,29 0,30 0,32

Basketball 552,0 0,23 0,39 0,26 0,43

Budo- und Kampf-sportarten 552,2 0,74 0,62 0,81 0,69

Eissport 552,2 0,00 0,63 0,00 0,70

Fitnesstraining 276,1 1,74 2,37 1,93 2,62

Fußball 538,6 0,56 1,58 0,62 1,75

Golf 552,2 0,00 0,99 0,00 1,10

Gymnastik 245,0 12,03 11,00 13,28 12,15

Handball 549,0 0,85 1,71 0,94 1,89

Kegelsport 552,2 0,07 0,05 0,07 0,06

Laufsport 552,2 0,63 2,59 0,69 2,86

Leichtathletik 552,2 0,18 0,02 0,20 0,03

Luftsport 552,2 0,22 0,22 0,24 0,24

Radsport 220,9 2,56 2,53 2,83 2,80

Rollsport 552,2 0,18 0,61 0,20 0,67

Schießsport 552,2 0,13 0,00 0,14 0,00

Schwerathletik 276,1 1,02 0,85 1,12 0,94

Schwimmen 552,2 0,08 0,19 0,09 0,21

Squash 552,2 0,13 0,12 0,15 0,14

Tanzsport 414,1 0,25 0,32 0,28 0,35

Tennis 106,8 0,00 3,41 0,00 3,77

Tischtennis 441,7 0,24 0,16 0,27 0,17

Turnsport 552,2 0,58 0,77 0,64 0,85

Volleyball 551,5 0,84 0,97 0,92 1,07

Weitere Sportarten 552,2 0,00 0,34 0,00 0,38

Gesamt 23,53 32,75 25,99 36,17

Tabelle 175: Prognostische Fortschreibung: Anlagenbedarf für den Hallensport in Salzgitter

Geht man für das Jahr 2020 von einem unveränderten Anlagenbestand von 59 Anlageneinheiten aus und setzt diesen dem höchsten Anlagenbedarf von 36,2 Anlageneinheiten im Winter bei einer 80-prozentigen Auslastung und bei einer auf 0,74 gestiegenen Aktivenquote gegenüber, kann in einer ersten groben Abschätzung auf gesamtstädtischer Ebene formuliert werden, dass die prog-nostizierte Nachfrage nach gedeckten Anlagen in Salzgitter durch das vorhan-

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19.05.2009 234

dene Angebot gedeckt werden kann. Dies setzt eine adäquate Erhaltung der vorhandenen Kapazitäten voraus. Bei der o. g. Alterstruktur der Anlagen scheint dies die größte Herausforderung für alle Beteiligten zu sein.

Abschließend soll noch untersucht werden, inwieweit sich aus der nach Alters-klassen gestaffelten Einwohnerprognose für Salzgitter Schlussfolgerungen für den langfristigen Bedarf an Turn- und Sporthallen ergeben. Der Tabelle 176 können altersgruppenspezifische Trends in der Einwohnerentwicklung bis 2020 entnommen werden.

Alter N im Jahr 2004

N im Jahr 2010

Differenz 2004-2010

N im Jahr 2015

N im Jahr 2020

Differenz 2015-2020

Differenz 2004-2020

unter 20 Jahre 22.377 20.526 -1.851 18.514 17.083 -1.431 -5.294

20-59 Jahre 55.828 54.002 -1.826 51.000 47.400 -3.600 -8.428

60-79 Jahre 24.989 24.079 -910 23.811 22.758 -1.053 -2.231

80 Jahre und älter 5.092 6.000 908 6.309 7.183 874 2.091

Gesamt 108.286 104.607 -3.679 99.634 94.424 -5.210 -13.862

Tabelle 176: Altersgruppenspezifische Trends in der Einwohnerentwicklung bis 2020 in Salzgitter

Quelle: Niedersächsisches Landesamt für Statistik 2005

Falls die Prognose eintritt, dass die Bevölkerungszahlen in allen Altersklassen bis 80 Jahre rückläufig sind und nur die über 80-Jährigen zunehmen, wird der gesamtstädtische Bedarf an Turn- und Sporthallen abnehmen. Diese Abschät-zung ist unter der Voraussetzung gültig, dass man von einer gleich bleibenden Dynamik des Sportengagements im Lebenslauf ausgeht, d. h. dass die Men-schen, die im Jahr 2020 80 Jahre und älter sind, dasselbe Sportengagement wie die heute 80-Jährigen besitzen. Dies heißt z. B. auch, dass mit einer ab-nehmenden Aktivenquote der Älteren zu rechnen ist und eine bewegungsaktive Erholung das Sporttreiben im Alter ablösen wird.

Die Größenverteilung der Hallen mit dem Schwerpunkt bei den kleinen Turn-hallen entspräche dann den Erfordernissen einer künftigen Sportnachfrage mit einer zu erwartenden Ausweitung der Gesundheits- und Fitnessangebote und Stagnation bzw. Rückgänge bei traditionellen Sportarten.

Ein nach Altersgruppen differenzierter Blick auf die Einwohnerentwicklung bis zum Jahr 2020 gelangt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass sich deutliche Anhaltspunkte für einen Rückgang der Nachfrage nach städtisch-öffentlichen und vereinseigenen Sporthallen und -räumen finden lassen.

4.5.2 Prognostische Fortschreibung: Bilanzierung Spielfelder

An dieser Stelle soll untersucht werden, ob sich aus der Einwohnerprognose für Salzgitter Schlussfolgerungen für den langfristigen Bedarf an Außensport-anlagen ergeben. Es werden wiederum zwei Prognosen berücksichtigt, die

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19.05.2009 235

eine untere und eine obere Grenze der Bedarfsentwicklung für Salzgitter ange-geben. Für die untere Grenze der Bedarfsentwicklung gilt, dass mit einer Akti-venquote von 67,0 Prozent gerechnet wird, bei der oberen Grenze wird die Aktivenquote um zehn Prozent auf 0,74 erhöht. Der Tabelle 177 können die jeweiligen Sportbedarfe mit entsprechendem Zuordnungsfaktor entnommen werden.

Sportarten- gruppe

Sportler Gesamt

Häufigkeit je Woche

Dauer je Einheit in Stunden

Spielfeld Zuordnungs-faktor (ZF)

Spielfeld Sportbedarf*ZF (AQ: 0,67)

Spielfeld Sportbedarf*ZF(AQ: 0,74)

AQ: 0,67

AQ: 0,74 So Wi So So Wi Wi So Wi So Wi

Badminton 244 270 1,3 1,3 1,5 1,6 0,091 0,091 43,3 46,2 47,9 51,1Basketball 384 424 2,0 2,5 1,4 1,4 0,080 0,000 86,0 0,0 95,0 0,0Eissport 244 270 1,5 1,9 1,0 3,0 0,500 0,000 183,0 0,0 202,5 0,0Fitnesstraining 3524 3893 2,3 2,2 1,1 1,3 0,009 0,000 80,2 0,0 88,6 0,0

Fußball 2233 2467 1,3 1,2 1,5 1,2 0,277 0,120 1206,2 385,9 1332,6 426,

3

Gymnastik 4955 5473 1,7 1,7 1,1 1,0 0,019 0,012 176,1 101,1 194,5 111,

6Handball 698 771 2,1 2,1 1,9 1,6 0,167 0,000 465,1 0,0 513,7 0,0Laufsport 8235 9095 2,0 2,0 1,0 1,4 0,014 0,000 230,6 0,0 254,7 0,0

Radsport 1360

9 1503

1 2,7 3,4 1,4 1,1 0,011 0,011565,9 559,9 625,0

618,4

Schwimmen 9457 10445 1,1 1,2 1,1 1,3 0,002 0,002

22,9 29,5 25,3 32,6Squash 279 308 1,0 1,0 1,2 1,1 0,111 0,111 37,2 34,1 41,0 37,6Tischtennis 384 424 1,1 1,3 1,4 1,6 0,091 0,057 53,8 45,5 59,4 50,3Turnsport 384 424 2,1 2,1 1,2 1,4 0,067 0,000 64,8 0,0 71,6 0,0Volleyball 838 925 1,5 1,3 1,7 1,6 0,039 0,028 83,3 48,8 92,0 53,9

AQ: Aktivenquote

Tabelle 177: Prognostische Fortschreibung: Sportbedarf und Zuordnungsfaktor für Spielfelder (Sommer/Winter) (Variante 1: BISp)

Tabelle 178 zeigt den Anlagenbedarf an Spielfeldern unter Berücksichtigung der Jahreszeiten und einer sich verändernden Aktivenquote.

Sportartengruppen Anlagenbedarf (AE) Sommer

(AQ: 67)

Anlagenbedarf (AE) Winter

(AQ: 67)

Anlagenbedarf (AE) Sommer

(AQ: 74)

Anlagenbedarf (AE) Winter

(AQ: 74

Badminton 0,160 0,171 0,177 0,189 Basketball 0,319 0,000 0,352 0,000 Eissport 0,678 0,000 0,750 0,000 Fitnesstraining 0,297 0,000 0,328 0,000 Fußball 4,467 1,429 4,935 1,579 Gymnastik 0,652 0,374 0,720 0,414

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Sportartengruppen Anlagenbedarf (AE) Sommer

(AQ: 67)

Anlagenbedarf (AE) Winter

(AQ: 67)

Anlagenbedarf (AE) Sommer

(AQ: 74)

Anlagenbedarf (AE) Winter

(AQ: 74

Handball 1,723 0,000 1,903 0,000 Laufsport 0,854 0,000 0,943 0,000 Radsport 2,096 2,074 2,315 2,290 Schwimmen 0,085 0,109 0,094 0,121 Squash 0,138 0,126 0,152 0,139 Tischtennis 0,199 0,169 0,220 0,186 Turnsport 0,240 0,000 0,265 0,000 Volleyball 0,309 0,181 0,341 0,200 Gesamt 12,216 4,633 13,495 5,118 AQ: Aktivenquote

Tabelle 178: Prognostische Fortschreibung: Anlagenbedarf für Spielfelder (Variante 1: BISp)

Da der Bedarf an Spielfeldern in Sommer höher ist als im Winter, wird bei der Bilanzierung auch hier nur noch auf die Sommerwerte Bezug genommen. Es ergibt sich folgende prognostische Bestands-Bedarfs-Bilanzierung für das Jahr 2020 unter der Annahme, dass ebenso viele Spielfelder wie heute zur Verfü-gung stehen: Bei einem Bestand von 83,5 Anlageneinheiten kann davon aus-gegangen werden, dass selbst wenn sich die Sportaktivität der Bürgerinnen und Bürger von Salzgitter um 10 Prozent erhöht, der prognostizierte Bedarf an 13,5 Anlageneinheiten voll und ganz gedeckt werden kann.

Nochmals sei darauf verwiesen, dass die prognostische Fortschreibung der Planungszahlen, die zu einer Bilanzierung für den Hallensport sowie der Spiel-feldersituation führte, als eine auf Annahmen gestützte Prognose zu verstehen ist.

4.5.3 Konzeption einer Delphi-Studie zur Zukunft des Sports in Salzgitter

4.5.3.1 Delphi-Befragung als Methode

Veröffentlichungen zur Delphi-Methode zeigen eine Vielfalt an Definitionen zur Delphi-Befragung. Unbestritten ist, dass es ein qualitatives Verfahren ist, das zur Trendforschung eingesetzt wird. Nach Häder/Häder stellt die Delphi-Methode einen relativ stark strukturierten Gruppenkommunikationsprozess dar, „in dessen Verlauf Sachverhalte, über die naturgemäß unsicheres und unvoll-ständiges Wissen existiert, von Experten beurteilt werden“.284 Ziel ist die Nut-zung von fachspezifischem Erfahrungswissen. Wopp sieht die Delphi-Methode als ein gestuftes Verfahren zum Einholen von Expertenmeinungen, um somit

284 Häder/Häder 1994, 12.

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Trends ermitteln zu können.285 Deutlich wird hier die Mehrstufigkeit des Vorge-hens, die sich in mehreren Befragungsrunden (Wellen) ausdrückt.

Grundlage für die Delphi-Methode ist also die Nutzung von Expertenurteilen in mehreren Schritten, um im Rahmen dieses Prozesses ein anonymes Feedback zu bekommen. Klassische Merkmale der Delphi-Methode stellen folgende Punkte dar:

- Verwendung eines formalisierten FragebogensBefragung von Experten

- Anonymität der Einzelantworten

- Erstellung einer statistischen Gruppenantwort

- Information der Teilnehmer über die statistischen Gruppenantworten

- mehrfache Wiederholung der Befragung in Wellen.

In der Sportwissenschaft wurden bisher zwei umfangreiche Delphi-Studien durchgeführt, bei denen jeweils die Ermittlung von Trends im organisierten Sport im Mittelpunkt stand:

- Delphi-Studie von Breuer und Rittner (2002)286

- Delphi-Studie von Freyberg (2003)287.

Schon 1991 wurde die Anwendung der Delphi-Analyse zur sportlichen und au-ßersportlichen Jugendarbeit im Rahmen eines Forschungsprojektes von Kapp-ler/Wadsack veröffentlicht.288 Breuer/Rittner haben mit ihrer Delphi-Studie Pio-nierarbeit hinsichtlich der Übertragbarkeit der Delphi-Methode auf den Sport geleistet und gezeigt, dass die Methode wichtige Erkenntnisse für die Zu-kunftsgestaltung des Sports liefern kann.289

Zielstellung der Arbeit von Freyberg war eine Beurteilung der gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen an Sportvereine. Neben der Fülle der ermittel-ten Aussagen zeichnet sich die Arbeit nach Wopp durch eine intensive Metho-denreflexion aus. Bei der Darstellung der Ergebnisse ist sofort zu erkennen, welche Bedeutung die Experten mehrheitlich den einzelnen Fragen beimessen.

285 Vgl. Wopp 2006, 32. 286 Die Delphi-Studie war Teil eines Projektes zur Ermittlung eines Instrumentariums für eine Sportverhaltensberichterstattung. Von den 1.912 befragten Personen in der ersten Welle beteilig-ten sich 235 aus der Stadt Essen und 173 aus dem Rhein-Sieg-Kreis in der zweiten Welle. Vgl. Breuer/Rittner 2002. 287 Bei der vom Landessportbund Niedersachsen geförderten Delphi-Studie erfolgte eine postali-sche Befragung von 63 Experten aus der Sportwissenschaft, den Sportvereinen und der Sport-beratung. Vgl. Freyberg 2003. 288 Vgl. Kappler/Wadsack 1991. 289 Vgl. Wopp 2006, 60. Hier finden sich ebenfalls kritische Anmerkungen.

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Kritische Anmerkungen beziehen sich auf eine fehlende differenzierte Abfrage zu Merkmalen der Sportvereine.290

Mit der Sport-Delphi- Befragung Salzgitter wurde ein weiteres Instrument zur Trendermittlung im Sport genutzt. Ziel dieser Sport-Delphi-Befragung als Teil-projekt der „Sportentwicklungsplanung Salzgitter“ war es, Experten über die zukünftige Situation in Salzgitter zu verschiedenen Themenfeldern im Sport zu befragen und eine Einschätzung über Entwicklungstendenzen bis 2020 geben zu lassen. Fragen zu folgenden Schwerpunktthemen wurden formuliert:

- Sportverhalten der Bürgerinnen und Bürger Salzgitters

- Motive für das Sport- und Bewegungsverhalten

- Organisationsformen im Sport

- Situation verschiedener Sportanbieter (Sportvereine, kommerzielle Sportanbieter, Schulen)

- Situation der Sportstätten- und Sportgelegenheiten in Salzgitter

- Sport als Gegenstand der Politik in Salzgitter

- Megatrends.291

Zur Orientierung wurden die aktuellen Ergebnisse der im Januar 2006 durchge-führten Bevölkerungsbefragung sowie Angaben zu verschiedenen Sportanbie-tern in Salzgitter eingefügt. Richtung und Stärke der Entwicklungen bis 2020 war auf einer fünfstufigen Skala von „stark abnehmen“ bis „stark zunehmen“ von den Experten abzuschätzen. Damit sollten Anregungen für die künftige Sportentwicklung in Salzgitter geschaffen werden.

Methodisch zeigt sich hier ein anderes Vorgehen, als das von Rittner/Breuer. In ihrer Delphi-Befragung wurden Thesen zur Entwicklung in den Themenfeldern Sportverhalten der Bevölkerung, Sportverein, Fitnessstudios, Schulsport, Leis-tungssport, Talentförderung und Sponsoring, Sportanlagen und Sport als Ge-genstand in der Politik formuliert. Diese waren dahingehend zu beurteilen, wann die jeweilige Entwicklung vollzogen sein wird, wie sie zu beurteilen ist und welcher Handlungsbedarf sich für die Sportplanung und die Sportanbieter ergibt.292

Die Suche nach Kennern der Sportszene in Salzgitter wurde erleichtert, da im Zuge der Befragung der verschiedenen Sportanbieter eine Bereitschaftsabfra-ge eingefügt wurde. So standen bereits einige Teilnehmer zur Verfügung, die durch Experten des Sportjournalismus, der Krankenkassen, Kreisfachverbän-de, dem Kreissportbund und durch Kommunalpolitiker ergänzt wurden. Die potenziellen Ansprechpartner schätzten mittels einer Kompetenzstufenskala ihr Expertenwissen selbst ein. Am Ende der Expertensuche standen 46 Personen

290 Vgl. Wopp, 2006, S. 61. 291 Die Formulierungen zu den Megatrends erfolgten in Anlehnung an Wopp 2006. 292 Vgl. Rittner/Breuer 2002, 368-395.

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zur Verfügung, die ihr Expertenwissen bewertet haben, Teilnahmebereitschaft zeigten und zudem ein gewisses Zeitkontingent zusicherten.

Der eigentliche Erhebungszeitraum der ersten Welle der Sport-Delphi-Befragung Salzgitter begann am 26. April 2006. Ein zuvor durchgeführter Pre-test zeigte noch einige unklare Formulierungen auf, die vereinfacht wurden. Insgesamt belief sich der Fragebogen auf 108 Fragen, wobei zwischen den verschiedenen Abschnitten immer wieder eine Selbsteinschätzung293 über die vorangegangene Thematik erfolgte. Die Experten hatten zur Beantwortung etwa zwei Wochen Zeit.294

Am 17. Mai 2006 konnte ein Rücklauf mit 36 Fragebögen verwertet werden. In einer Excel-Tabelle wurden die Ergebnisse eingegeben, die jeweiligen Antwor-ten ausgezählt und die Prozentwerte ermittelt.

Der Fragebogen der 2. Welle wurde um die Ergebnisse der 1. Welle ergänzt. Auf Basis der bislang erzielten Bewertungen hatten die Experten nochmals die Gelegenheit ihre Einschätzung zu den einzelnen Fragen abzugeben.

Die 2. Welle startete am 19. Mai 2006, die Befragten hatten bis zum 31. Mai 2006 Zeit, den Fragebogen zurück zu senden. Am Ende der 2. Welle standen 23 verwertbare Fragebögen zur Verfügung.

4.5.3.2 Auswertung einiger Fragekomplexe der Delphi-Befragung Salzgitter

Mittels einer fünfstufigen Skala (1=stark abnehmen, 2=leicht abnehmen, 3=konstant bleiben, 4=leicht zunehmen, 5= stark zunehmen) hatten die Exper-ten die Möglichkeit, Richtung und Stärke der Entwicklung von 2006 bis 2020 zu prognostizieren. Nachfolgend werden einige Themenkomplexe der Sport-Delphi-Befragung Salzgitter analysiert.295

Leicht zunehmen wird/werden:

− die unregelmäßige und regelmäßige Sport- und Bewegungsaktivität der Bürger Salzgitters,

− der Anteil derjenigen, die Radfahren und Laufsport betreiben,

− Gesundheit und Wohlbefinden sowie Fitness, Kondition und Beweglich-keit als die dominierenden Motive für Sport- und Bewegungsaktivitäten,

− die Bedeutung gesundheitsorientierter Sportformen,

− das selbst organisierte Sporttreiben,

293 Vgl. Rittner/Breuer 2002, 369ff. Hier war die Sachkenntnis in Bezug auf das Thema vor der Bearbeitung der einzelnen Abschnitte einzustufen. Verfügte der Befragte über keinerlei Kenn-tnisse, war das jeweilige Themenfeld zu überspringen. 294 Die Frist belief sich auf den 03. Mai 2006. 295 Eine vollständige Auswertung der Delphi-Befragung befindet sich im Anhang 2 des Projektbe-richtes.

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− der durchschnittliche Mitgliedsbeitrag in den Vereinen,

− das Durchschnittsalter der Mitglieder in den Vereinen,

− die motorischen Probleme bei Kindern und Jugendlichen,

− die körperliche Fitness der Generation der Überfünfzigjährigen.

Konstant bleiben wird:

− der Anteil der Team- und Wettkampfsportarten,

− die Nutzung verschiedener Sportgelegenheiten,

− der Anteil derjenigen, die Schwimmen, Wandern und Spazieren gehen, Gymnastik und Fitnesstraining betreiben sowie Fußball spielen,

− der Anteil derjenigen, die Vereinsportangebote und die der anderen öf-fentlichen und gemeinnützigen Träger sowie die der kommerziellen Sportanbieter nutzen,

− die Anzahl der kommerziellen Sportanbieter,

− die durchschnittliche Sportstundenzahl von „2“,

− der Anteil des Sportförderunterrichts und der Sportarbeitsgemeinschaf-ten in den Schulen von Salzgitter.

Leicht abnehmen wird/werden:

− die Sport- und Bewegungsaktivität der weiblichen Bevölkerung,

− der Anteil derjenigen, die Tennis und Wintersport betreiben,

− die durchschnittliche Schwimmsportstundenzahl von „1,2“,

− der bautechnische Zustand der Turn- und Sporthallen, der Spiel- und Sportplätze, der Hallen- und Freibäder,

− die finanziellen Mittel der Stadt Salzgitter für die Sportentwicklung, ein-schließlich der Sport-Infrastruktur.

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5 Fazit und Ausblick Bei der Methode der umfassenden Sportentwicklungs(planung) ist die Betrach-tung der Wechselwirkungen zwischen Sportangebot und –nachfrage sowie der Sportinfrastruktur die tragende Säule. Dies erfordert zum einen die Analyse der verschiedenen Angebotsstrukturen zum anderen die Bilanzierung von Bedarf und Angebot an normierten Sportstätten wie die Bestands-Bedarfsbilanzierung der Sportgelegenheiten. Das standardisierte Planungsinstrument, in Form des BISp-Leitfadens in Verbindung mit den methodischen Weiterentwicklungen von Hübner/Wulf bzw. Wetterich/Eckl ermöglichte eine Bilanzierung der derzeitigen und zu erwartenden Sportstättensituation in Salzgitter. Die prognostische Fort-schreibung der Planungszahlen erfolgte unter Berücksichtigung der Ergebnisse der Delphi-Befragung Salzgitter.

Wie die Kapitel 4.2 und 4.3 sowie 4.5 zeigen, kann sich bei Veränderung der Parameter des BISp-Leitfadens das Ergebnis der Bilanzierung deutlich verän-dern, deshalb sind die Ergebnisse zu einer errechneten Über- und Unterver-sorgung sowie zu einer ausgeglichenen Anlagensituation lediglich als Grundla-ge für Diskussionen der Entscheidungsträger zu verstehen. Bach unterstützt diese Überlegungen folgendermaßen: „Der BISp-Leifaden ist eine Orientie-rungshilfe und erfordert als solche die situative Anpassung und Ausgestaltung seiner Aussagen. Insofern unterliegt der Leitfaden immer einer fachmänni-schen Interpretation wie auch Modifikation in jedem einzelnen Planungsfall.“296 Deshalb sind die einzelnen Parameter und die verschiedenen Berechnungsva-rianten mit den jeweiligen Ergebnissen von den lokalen Experten zu interpretie-ren und zu diskutieren, ehe Entscheidungen getroffen werden.

Eine Fokussierung auf normierte Sportstätten sollte im Rahmen der umfassen-den Sportentwicklungs(planung) vermieden werden, indem alle Hallen, Räume und Flächen, die Sport- und Bewegungsaktivitäten zulassen, erfasst wurden. Diese Herangehensweise zeigt sich zum einen im „Sportstätten- und Sportge-legenheitenatlas“, der sowohl die Räume und Flächen, die bei einer program-mierten Nutzung den Bürgern zur Verfügung stehen, wie auch die Sportgele-genheiten und informellen Bewegungsräume, die eine spontane Nutzung er-möglichen, mit ihrer jeweiligen örtlichen Zuordnung ausweist. Zum anderen wurden im Ergebnis der Bevölkerungsbefragung die Bedarfe an jeglichen Sporträumen und –flächen ermittelt. Das Beispiel der Anlagennutzung im Sommer - ca. ein Drittel nutzt normierte Sportanlagen, zwei Drittel greift auf Sportgelegenheiten und Bewegungsräume zurück - zeigt recht eindrucksvoll, wie wichtig es ist, den Fokus auch in Zukunft nicht nur auf eine Bestands-Bedarfs-Bilanzierung und Qualitätsbewertung der Sportstätten zu legen.

Fasst man die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung zu Sportangeboten, Sportstätten- und Sportgelegenheiten zusammen, lassen sich neben der Zu-friedenheit mit den differenzierten Angeboten und Strukturen auch Verbesse-rungspotenziale aufzeigen:

296 Bach 2005, 55.

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− Neben den Angeboten der Eissporthalle werden erweiterte Sportange-bote besonders in den Wintermonaten gewünscht.

− Der Wunsch nach einer Angebotserweiterung bei den Trendportarten wie z. B. Rugby und Hockey wird deutlich.

− Zielgruppenspezifische Angebote, wie z. B. Seniorensport oder „Sport für Mollige“ sollten erweitert werden.

− Für viele Befragte ist die Schwimmbadsituation nicht zufrieden stellend, ein Erlebnisbad wird gewünscht.

− Potenziale zeigen sich auch am Salzgittersee wo u. a. die Wege am Weststrand nicht für Inliner geeignet sind.

− Der Zustand und die Beschilderung des Radwegenetzes sind nicht op-timal, häufig fehlen Radweg-Verbindungen zwischen diversen Ortstei-len.

− Geht man bei der Struktur von Salzgitter mit seinen 31 Ortsteilen davon aus, dass man für bestimmte Sport- und Bewegungsangebote weite Strecken überbrücken muss, ist die öffentliche Verkehrsanbindung ver-besserungswürdig.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass es z. Z. und auch in der Zukunft mög-lich sein müsste, die Nachfrage nach gedeckten Sportflächen durch die in Salzgitter vorhandenen städtischen und vereinseigenen Anlagen unter ge-samtstädtischer Betrachtung zu decken. Teilraumbezogene Bestände und Be-darfe sind jedoch recht unterschiedlich, so zeigen sich bei einer ortsteilspezifi-schen Betrachtung deutliche Fehlbedarfe. 13 Ortsteile besitzen keine Turn- oder Sporthalle. Bewegungsangebote für bestimmte Zielgruppen, die kurze Wege zu den Sportstätten erfordern, wie z. B. Seniorenangebote oder „Mutter-Kind-Turnen“ müssen in Ortsteilen ohne Turn- und Sporthallen häufig in Ge-meinderäumen angeboten werden.

Die Altersstruktur der Turn- und Sporthallen von Salzgitter zeigt, dass in den nächsten Jahren mit einem deutlichen und kontinuierlich steigenden Sanie-rungs- und Modernisierungsbedarf in Salzgitter zu rechnen ist.

Eine differenzierte Berechnung des Bedarfs an Spielfeldern, Beachsport- und Leichtathletikanlagen ergab eine ausreichende gesamtstädtische Versorgung mit Außensportanlagen. Teilraumbezogene Bestände und Bedarfe sind wie bei den gedeckten Sportanlagen jedoch recht unterschiedlich. Der Sanierungsbe-darf der Außenanlagen scheint im Vergleich zu den Turn- und Sporthallen ge-ringer zu sein.

Eine Bestands-Bedarfsbilanzierung der Sportgelegenheiten und informellen Räume für Sport und Spiel gestaltet sich als sehr schwierig. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden diese erfasst und soweit Datenmaterial vorlag, be-züglich der Nutzungsintensität und Qualität bewertet sowie mögliche Verbesse-rungspotenziale aufgezeigt.

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Für die Sportangebote insgesamt ist festzuhalten, dass bis 2020 von einer deutlichen Veränderung des Verständnisses von Sport auszugehen ist. Dieses wird auch deutliche Auswirkungen auf die Sportanbieter und insbesondere die Turn- und Sportvereine haben. Die bisher stark vertretenen Bereiche des Team-Wettkampfsportes werden in besonderer Form von der demografischen Änderung in Salzgitter betroffen. Mit der anzunehmenden Verminderung des Wettkampfbetriebes verändert sich auch das Selbstverständnis der Vereine und der sie tragenden ehrenamtlichen Akteure. Das bislang dominierende Wettkampf- und Erfolgmuster der Begründung vieler Vereinsaktivitäten wird in den Hintergrund treten. Mit einer Integrationskraft, die alle spezifischen Bevöl-kerungsgruppen , angefangen bei den Kindern und Jugendlichen, den jungen Erwachsenen und Frauen bis hin zu Angehörigen unterer sozialer Schichten sowie Migranten einbindet, werden die Sportvereine in Salzgitter ihrer bedeu-tende Rolle auf dem Sportmarkt in Salzgitter dauerhaft sichern.

Um den weiter wachsenden Herausforderungen gerecht zu werden, kann eine Stärkung des USE(P)-Gedankens deutliche Vorteile bringen, indem eine sys-tematische kooperative Fortentwicklung des Sportes in Salzgitter mit Hilfe aller relevanten Partner realisiert wird. Wichtig ist dabei die Übernahme einer Im-puls- und Katalysatorfunktion, wie sie z. B. vom KSB Salzgitter ausgeübt wer-den kann. Allerdings ist es sinnvoll, die Grenzen der klassischen Vereinsorga-nisation dabei zu überschreiten, um die in Salzgitter vorhandenen Ressourcen möglichst ökonomisch zur Geltung zu bringen.

In einem weiteren Schritt ist denkbar, dass die extreme Bevölkerungsentwick-lung in Salzgitter und ihre Auswirkungen auf den Sport dazu genutzt werden, um als Modellprojekt das Thema Sport in einer schrumpfenden und alternden Stadt zu bearbeiten.

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Anhang 5.1 Anhang 1: Fragebogen der Bevölkerungsbefragung

5.2 Anhang 2: Auswertung Sport-Delphi-Befragung Salzgitter