Umgang mit Spurenstoffen im Abwasser€¦ · Es gibt kein Leben ohne Spurenstoffe! Zu unterscheiden...
Transcript of Umgang mit Spurenstoffen im Abwasser€¦ · Es gibt kein Leben ohne Spurenstoffe! Zu unterscheiden...
Umgang mit Spurenstoffenim Abwasser
Dr. Jochen Stemplewski
Regenwassermanagement
Trink- und Brauchwasser
AbwasserbeseitigungHochwasserschutz
GewässerunterhaltungRenaturierung
Polderbewirtschaftung
WasserabflussReststoffentsorgung
Grundwasser-bewirtschaftung
Integriertes Handeln rund um den Wasserkreislauf
Regenwassermanagement
Trink- und Brauchwasser
AbwasserbeseitigungHochwasserschutz
GewässerunterhaltungRenaturierung
Polderbewirtschaftung
WasserabflussReststoffentsorgung
Grundwasser-bewirtschaftung
Spurenstoffe – integriertes Handeln und gemeinsame Verantwortung
Es gibt kein Leben ohne Spurenstoffe!
� Zu unterscheiden sind natürliche (ubiquitäre) und antropogeneSpurenstoffe aus Produktionen
� Vom Menschen eingebrachte gefährliche Stoffe sind zu vermeiden bzw. soweit zu reduzieren, dass sie unkritisch sind
� Abwägung zwischen Nutzen (Lebensqualität) und Schaden (Gefährdung von Mensch und Umwelt)
� Restloses Entfernen aller Spurenstoffe kann nicht das Ziel sein
� Diskussion über Chemie- und Pharmaziepolitik (Lebenszyklusbetrachtung)
� Weiterentwicklung von Methoden und Techniken zur Reduzierung der Stoffeinträge
� Vermeidung der Einträge am Anfallort, insbesondere an sogenannten „Hot-spots“ wie Krankenhäusern
� Aufklärung und Information über die richtige Entsorgung von Arzneimitteln (AGW, Verbraucherverbände)
Der Handlungsrahmen
Marienhospital
KA Hünxe KA Bad Sassendorf
Informationsfahrt durch die Verbandsgebiete zusammen mit Umweltminister Uhlenberg
3 Projekte zum Umgang mit Spurenstoffen
Anwendung der OzonierungOptimierung der Kläranlage Bad Sassendorf
Anwendung der OzonierungOptimierung der Kläranlage Bad Sassendorf
• 12.000 Einwohner, davon 1.200 Betten in 6 Kliniken
13.000 EW
� Bau und Betrieb einer kompakten Abwasserbehandlungsanlage als Versuchsanlage am Marienhospital Gelsenkirchen
� 560 Betten
� 75.000 Patienten pro Jahr
� 60.000 m³ Abwasser pro Jahr
� Kooperation mit fünf Krankenhäusern in der Region
� Koordination des Gesamtprojekts und Durchführung von Kommunikationsmaßnahmen
Marienhospital Gelsenkirchen
Beitrag der Emschergenossenschaftzum EU-Projekt PILLS
Anwendung der Membrantechnik2-straßiger Ausbau der Kläranlage Hünxe
� Ausbau auf 17.000 EW
� hälftiger Aufteilung der Zulaufwassermengen auf
konventionelle Belebung und Membranbelebung
Anwendung der Membrantechnik2-straßiger Ausbau der Kläranlage Hünxe
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Begrenzung der Auswirkungen auf Gewässer
� Stoffverbote
� Verändertes Produkt-Design
� Anwendungsbeschränkungen
� Emissionsanforderungen
� Immissionsanforderungen
Umgang mit SpurenstoffenWie geht es weiter?
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Ansatzmöglichkeiten für Politik und Behörden
� Entwicklung und Zulassung gewässerverträglicher Arzneimittelinhaltsstoffe und sonstiger chemischer Stoffe
� Einführung einer „Gewässerampel“ für bestehende Medikamente
� Hot-spots wie Krankenhäuser, Industriebetriebe, Deponien etc.
� Landwirtschaft und andere diffuse Quellen
� Trinkwasser- und Abwasseraufbereitung
� Bürgerinformation (Medikamentenentsorgung, Pestizideinsatz)
Umgang mit SpurenstoffenWie geht es weiter?
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� Insbesondere trink- und abwasserseitige Maßnahmen würden erhebliche Investitionen erfordern
� Klare rechtliche Vorgaben sind erforderlich, um etwaige Investitionen gegenüber den Gebührenzahlern rechtfertigen zu können
� EU-WRRL fordert die Anwendung der kostengünstigsten Maßnahmenkombinationen
� Neben einer Kosten-Nutzen-Bilanz ist auch eine Umweltbilanz erforderlich
Umgang mit SpurenstoffenWie geht es weiter?
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� Allgemeine, pauschale Lösungen kann es nicht geben
� Bei Belastungsschwerpunkten mit Spurenstoffen im Gewässer sind aus Effizienzgründen gemeinsame Lösungen aller Beteiligten (Erzeuger, Behörde, Betreiber) zu suchen
� Die pauschale Forderung nach einer „4. Reinigungsstufe“für alle Kläranlagen ist nicht sinnvoll und nicht gerechtfertigt!
Umgang mit SpurenstoffenWie geht es weiter?
Die zukünftigen Herausforderungen für die
Wasserwirtschaft wie Spurenstoffe, Klimawandel oder Demographie erfordern ein
nachhaltiges, also langfristiges und am Allgemeinwohl orientiertes Handeln–
zukunftsfähige Wasserwirtschaft in öffentlicher Verantwortung!