Umwelterklärung 2019 · die B20, welche im Osten das „Mittlere Vilstal“ kreuzt. Das Werk ist...

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Umwelterklärung 2019 MANN+HUMMEL GmbH Werk Marklkofen Konsolidierte Fassung Zahlen und Daten aus 2018

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Umwelterklärung 2019 MANN+HUMMEL GmbH Werk Marklkofen

Konsolidierte Fassung Zahlen und Daten aus 2018

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Umwelterklärung 2019 | Inhaltsverzeichnis Seite 2

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ..............................................................................................................................................................2

Vorwort...............................................................................................................................................................................3

MANN+HUMMEL Gruppe ..................................................................................................................................................4

MANN+HUMMEL im Kontext ......................................................................................................................................7

Umwelt- und Führungsleitlinien ........................................................................................................................................ 12

Vision, Werte und Managementpolitik .............................................................................................................................. 13

HSE Big Rules ................................................................................................................................................................. 14

Organisation ..................................................................................................................................................................... 15

Umweltrelevante Prozesse, Stoff- und Energieströme, Umweltauswirkungen, Kennzahlen ............................................ 17

Die Bezugsgröße ....................................................................................................................................................... 18

Kernindikatoren 2016 bis 2018 .................................................................................................................................. 19

Input 2016 bis 2018 ................................................................................................................................................... 22

Output 2016 bis 2018 ................................................................................................................................................ 24

Direkte Umweltaspekte .............................................................................................................................................. 26

1. Emissionen in die Luft ........................................................................................................................................... 26

2. Entstehung von Abfällen ........................................................................................................................................ 36

3. Nutzung von Wasser ............................................................................................................................................. 40

4. Nutzung von Energie und Energieträgern ............................................................................................................. 43

Indirekte Umweltaspekte ........................................................................................................................................... 45

Umweltziele und Umweltprogramm 2018 bis 2021 .......................................................................................................... 47

Abkürzungsverzeichnis .................................................................................................................................................... 51

Ansprechpartner .............................................................................................................................................................. 52

Impressum ....................................................................................................................................................................... 52

Erklärung des Umweltgutachters zu den Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten ................................................... 53

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Umwelterklärung 2019 | Vorwort Seite 3

Vorwort

Sehr geehrte Damen und Herren,

Effizient im Umgang mit Ressourcen, der Erzeugung von Energie und deren Verbrauch steht für MANN+HUMMEL an obers-

ter Stelle. In unseren Firmenleitlinien für Strategie und Politik sind die Punkte ‚Umweltbelastungen vorausschauend vermei-

den‘ und ‚Auswirkungen unserer Aktivitäten auf die Umwelt kontinuierlich zu minimieren‘ verankert. Der respektvolle Umgang

mit unserer Natur bildet hier die Grundlage unseres Handelns.

Die Herstellung von Filterelementen für die Kraftfahrzeug- und Maschinenbauindustrie bringt zwangsläufig Belastungen für

die Umwelt mit sich, denn jeder Betrieb benötigt Energie, sowie Wasser und erzeugt Abwässer, Lärm und Emissionen. Diese

Belastungen gilt es, auf ein Mindestmaß zu reduzieren.

Die aktualisierte Umwelterklärung des Standortes Marklkofen informiert Sie ausführlich über die Leistungen im vergangenen

Jahr und Pläne für die Zukunft.

Bereits vor 20 Jahren wurde am Standort Marklkofen das Umweltmanagement und insbesondere EMAS eingeführt und

kontinuierlich optimiert. Unser Umweltmanagement beinhaltet u.a. auch das Thema Energie mit dem Anspruch, den spezi-

fischen Energieverbrauch stetig zu reduzieren. An unserem Standort bewähren sich seit Jahren effiziente Maßnahmen wie

die Nutzung von Abwärme aus Wärmerückgewinnungssystemen oder der Einsatz einer modernen Kraft-Wärme-Kopplungs-

anlage.

Durch die erneute Teilnahme am Umweltpakt Bayern unter dem Motto ‚Nachhaltiges Wachstum mit Umwelt- und Klima-

schutz‘ unterstreicht die MANN+HUMMEL GmbH ihr Engagement.

MANN+HUMMEL GmbH

Werk Marklkofen

Bernhard Wimmer Andreas Prager

Werkleitung Umweltmanagementbeauftragter

Nachtaufnahme Pforte 1 Werk Marklkofen

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Umwelterklärung 2019 | MANN+HUMMEL Gruppe Seite 4

MANN+HUMMEL Gruppe

Die MANN+HUMMEL Gruppe wurde 1941 im baden-würt-

tembergischen Ludwigsburg gegründet. Heute zählt

MANN+HUMMEL mittlerweile zu den „Big Playern“ in der in-

ternationalen Automobil- und Maschinenbauindustrie. Mit der

Übernahme der Affinia Group im Frühjahr 2016 unterstrich

die Unternehmensgruppe zudem ihre globale Präsenz.

Unter der Vision „Leadership in Filtration“ erwirtschafteten

über 21.000 Mitarbeiter an mehr als 80 Standorten 2018 welt-

weit einen Umsatz von circa 4 Milliarden Euro. Dabei bedient

MANN+HUMMEL vorrangig den automobilen und industriel-

len Serien- und Ersatzteilemarkt.

Im Bereich der Automobilausrüstung ist MANN+HUMMEL

ein bedeutender Systempartner der in- und ausländischen

Kraftfahrzeughersteller. Die Produktbreite umfasst in diesem

Bereich neben Komplettlösungen, wie z.B. einem An-

saugstrang, auch Flüssigkeitsfiltersysteme, welche in unter-

schiedlichsten Ausführungen den Motor vor Verunreinigun-

gen schützen.

Neben der Automobilausrüstung auf erster Ebene bietet

MANN+HUMMEL auch eigene Produkte mit hohem Integra-

tionsgrad unter der Marke „MANN-FILTER“ für den Ersatz-

teilmarkt an.

Des Weiteren umfasst das Produktportfolio Industriefilter,

welche in einem weiten Anwendungsspektrum eingesetzt

werden können. Dabei werden unterschiedliche Produktauf-

gaben wie die Ölfiltration gelöst.

Mit der Übernahme des Wasserfiltrationsspezialisten „Micro-

dyn Nadir“ reagierte die Gruppe außerdem auf die steigende

Bedeutung der Wasseraufbereitung bzw. -bereitstellung.

MANN+HUMMEL entwickelt und fertigt Membrane und Sys-

teme wie z.B. Bio-Membran-Reaktoren.

Eine hohe Priorität in allen Unternehmensbereichen hat die

Schonung der Umwelt und der natürlichen Ressourcen.

Durch gezielte Neuentwicklungen, die die Anforderungen von

Mobilität, Ökologie und Wirtschaftlichkeit vereinen, trägt

MANN+HUMMEL durch seine Produkte aktiv zum Klima- und

Umweltschutz bei.

Doch auch vor Ort leistet MANN+HUMMEL seit Beginn der

90er Jahre einen Beitrag zum Umweltschutz. Durch die früh-

zeitige Einführung eines Umweltmanagementsystems ist es

gelungen, die Auswirkungen der firmeninternen Aktivitäten

auf die Umwelt durch die Einsparung von Rohstoffen, Wasser

und Energie, sowie der Abfallvermeidung maßgeblich zu ver-

ringern.

Um die Umweltleistung des Unternehmens nachhaltig sicher-

zustellen sind zudem alle Produktionsstandorte weltweit nach

der internationalen Norm ISO 14001 zertifiziert, anhand derer

regelmäßig Produktionsverfahren, Werkstoffe und der Einsatz

von Energie untersucht und zur Verbesserung dokumentiert

werden.

MANN+HUMMEL Produktionsstandorte mit zertifiziertem UMS

nach ISO 14001

Unternehmensvision "Leadership in Filtration"

Außenansicht Technologiezentrum Ludwigsburg

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Umwelterklärung 2019 | MANN+HUMMEL Gruppe Seite 5

Das Werk Marklkofen liegt im Landkreis Dingolfing-Landau

im Regierungsbezirk Niederbayern. Die Gemeinde liegt

südlich der Vils und bildet zusammen mit den Gemeinden

Frontenhausen und Reisbach das „Mittlere Vilstal“. Auf dem

Gemeindegebiet wurden Ende 2018 3.737 Einwohner

gezählt. Über das Straßennetz ist Marklkofen am günstigsten

über die A92 zwischen München und Deggendorf zu

erreichen. Eine weitere Anreisemöglichkeit ergibt sich durch

die B20, welche im Osten das „Mittlere Vilstal“ kreuzt.

Das Werk ist am südlichen Ortsausgang von Marklkofen in

Richtung Kollbach im Industriegebiet angesiedelt und grenzt

im Norden und Westen an sogenannte Mischgebiete mit

Wohnbebauung. Das Werk erstreckt sich derzeit auf einer

Fläche von 204.954 m². Davon sind 63.206 m² versiegelte

Verkehrsfläche und ca. 18.998 m² unbefestigte Grünfläche,

die zum einem mit Rasen und zum anderen mit Zierpflanzen

bewachsen ist. Weitere 90.811 m² sind durch Hallen und

Gebäude verbaut. Dazu kommen 31.939 m² für Parkplätze.

Südlich grenzt umittelbar das neue Lieferanten-Logistik-

Zentrum (LLZ) an das Werk. Seit Mitte 2015 wird hier die

Eingangslogistik von MANN+HUMMEL durch einen externen

Dienstleister abgewickelt. Auf einer Gebäudefläche von

33.000 m² werden Roh- und Betriebsstoffe für die

Filterproduktion gelagert und seit Mitte 2019 mittels einer

innovativen Spinnvliesanlage eigene Filtermedien produziert.

Zudem mussten weitere 18.940 m² an Bodenfläche primär für

Verkehrswege versiegelt. Allerdings konnten direkt auf dem

Gelände 3.580 m² Grünflächen und 11.680 m² hochwertige

Ausgleichsflächen geschaffen werden. Zusätzlich wurden auf

einer Fläche von ca. 17.500 m² abseits des Standortes in

südlicher Richtung sogenannte naturnahe Ausgleichsflächen

geschaffen. Das LLZ ist mittels eines Tunnels für Fahrerlose

Transportsysteme (FTS), sowie durch einen asphaltierten

Weg für Shuttletransporte direkt mit dem Stammgelände

verbunden.

Das Werksgelände ist ein umzäuntes Gelände mit einer

Hauptpforte, die neben Mitarbeitern auch von Gästen und

externen Dienstleistern verwendet wird, einer LKW-Pforte im

Süden des Geländes sowie einem Personendrehkreuz im

Norden. Am Standort in Marklkofen werden seit dem Jahr

1962 auf dem Gelände einer ehemaligen Nudelfabrik

vorrangig Filter produziert. Die Steigerung der Leistung und

Wirtschaftlichkeit von Motoren, des Komforts von

Automobilen sowie die immer höher werdenden Umwelt- und

Qualitätsansprüche bedürfen einer aufwendigen

Filtertechnologie für Luft und Flüssigkeiten.

Effektive Filtration ist für viele Bereiche von

Kraftfahrzeugtechnik, Maschinenbau, industrieller Fertigung

und Wasseraufbereitung ein erfolgskritischer Faktor. Als

Entwicklungspartner und Serienlieferant der entsprechenden

Industrien forscht MANN+HUMMEL rund um innovative

Technologien.

Am 31.12.2018 umfasste die Belegschaft 3.091 Mitarbeiter/-

innen, wovon 1027 in Teilzeit arbeiten. Der Frauenanteil am

Standort lag bei überdurchschnittlichen 62,4 %. Die

Verbundenheit zu MANN+HUMMEL wird unterstrichen durch

eine niedrige Fluktuationsrate von nur 0,55 %, was für eine

große Zufriedenheit der Mitarbeiter/-innen spricht. Um den

individuellen Bedürfnissen der Mitarbeiter/-innen Rechnung

zu tragen wurden in der Vergangenheit 150 unterschiedliche

Arbeitszeitmodelle implementiert. Dies ermöglicht eine hohe

Flexibilität um Freizeit und Beruf optimal zu vereinbaren.

Frontalansicht neues LLZ (Luftaufnahme)

Luftaufnahme Werk Marklkofen

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Umwelterklärung 2019 | MANN+HUMMEL Gruppe Seite 6

PRODUKTIONSPROGRAMM

AUTOMOBIL ERSTAUSRÜSTUNG

Die MANN+HUMMEL Mitarbeiter produzieren Filter in den

verschiedensten Ausführungen für die unterschiedlichen An-

wendungsgebiete wie z.B. Automobil, Nutzfahrzeuge oder

der industriellen Verwendung.

Zunehmende Bedeutung erfährt derzeit vor allem der Absatz-

markt an Innenraumfiltern, da die Luftverschmutzung sowohl

in Stadt- als auch ländlichen Gebieten insbesondere in Form

von Feinstaub weiterhin steigt.

AUSZUG AUS DEM PRODUKTIONSPROGRAMM

STANDORT MARKLKOFEN

In der modernen Motorentechnologie werden durch techni-

sche Neuerungen wie der Hochdruckinjektoreinspritzung

hohe Anforderungen an die Kraftstoffqualität gestellt.

Kraftstofffilter von MANN+HUMMEL sorgen dafür, dass der

Kraftstoff bei Erreichen des Motors von Partikeln bzw. unge-

löstem Wasser befreit ist, um den Motor und dessen Kompo-

nenten vor Schäden zu bewahren.

Bei Bedarf sind die Filter für den Einsatz alternativer Kraft-

stoffe wie Biodiesel geeignet.

Luftfiltern kommt in heutigen Motorensystemen eine wich-

tige Rolle zu: Für eine optimale Leistungsentfaltung brauchen

Verbrennungsmotoren eine saubere Ansaugluft.

Gelangen Verunreinigungen wie Ruß und Staub in den

Brennraum, kann es zu Riefenbildung und folglich zu Moto-

renverschleiß kommen.

Neben der eigentlichen Schmutzabscheidung ist es zudem

möglich, auch Funktionen wie Wasser- und Staub -abschei-

dung sowie HC-Adsorption zu integrieren. Nach dem Motto

„any shape at any size“ bietet MANN+HUMMEL seine Luftfil-

terelemente in verschiedensten Bauformen und Größen an,

um einen Einsatz in den meisten gängigen Motorengeomet-

rien sicherzustellen.

Ölfilter werden in den Ölkreislauf einer industriellen Anlage,

eines Nutzfahrzeug bzw. eines PKW implementiert, um das

zirkulierende Getriebe-, Hydraulik oder Motoröl permanent

von Schmutzpartikeln und Verbrennungsrückständen zu be-

freien, da sonst der Schutz vor Motorverschleiß nicht mehr

zuverlässig gewährleistet wäre. Neben klassischen Öl-Wech-

selfiltern existieren darüber hinaus Varianten von metall-

freien, umweltfreundlichen Ölfiltern, sowie von Ölfiltersyste-

men in unterschiedlichen Aufbauten.

Innenraumfilter sperren Pollen und andere unerwünschte

Partikel aus, ehe diese über die angesaugte Luft ins Fahr-

zeuginnere gelangen können. Darüber hinaus werden neben

diesen konventionellen Filtern auch Kombifilter hergestellt,

die durch eine Aktivkohlebeschichtung unangenehme Gerü-

che sowie gesundheitsschädliche Gase wie z.B. Kohlenwas-

serstoffe oder Stickoxide filtern und somit für ein gesundes

Fahrzeugklima sorgen.

Mit den steigenden Anforderungen durch immer strengere

Abgasgrenzwerte steigt auch der Markteinfluss von integrier-

ten SCR-Systemen (Selektive katalytische Reduktion). Dabei

wird eine Harnstofflösung eingespritzt, mittels derer die ent-

stehenden Stickoxide ausgeschieden werden. Mit Harn-

stofffiltern wird sichergestellt, dass die empfindlichen Ein-

spritzdüsen vor Verunreinigungen geschützt sind und folglich

die Lebensdauer erhöht.

Kraftstofffilter PKW und Nutzfahrzeuge

Öl-Wechselfilter PKW

Luftfilter PKW

Innenraumfilter Nutz-fahrzeuge

Harnstofffilter LKW und Nutzfahrzeuge

MANN+HUMMEL PKW Kernprodukte Automobil Erstausrüstung

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Umwelterklärung 2019 | MANN+HUMMEL Gruppe Seite 7

MANN+HUMMEL im Kontext

Organisatorischer Kontext

Mit der EMAS Novelle 2017 wird von Unternehmen die Be-

rücksichtigung der Umweltzustände sowie externer und inter-

ner Themen erwartet, die für die Organisation von Relevanz

sind. Diese betreffen politischer, rechtliche, soziokulturelle,

technologische und ökonomische Faktoren, aber auch Um-

weltereignisse und Umweltzustände. Diese Themen werden

bei MANN+HUMMEL im Rahmen der Produktentwicklung

und der allgemeinen Unternehmensausrichtung dokumen-

tiert und bewertet.

Einer der aktuell wichtigsten technologischen Faktoren ist der

der gewaltige Strukturwandel, dem die Automobilindustrie

gegenübersteht. Um eine langfristige emissionsfreie Infra-

struktur gewährleisten zu können, ist eine Abkehr vom her-

kömmlichen, bewährten Verbrennungsmotor hin zu nachhal-

tigeren Lösungen wie dem Brennstoffzellenantrieb bzw. der

Elektromobilität auf Basis einer Hochvoltbatterie unumgäng-

lich.

Auch MANN+HUMMEL ist vom diesem Wandel betroffen. Mit

dem Wandel sind sowohl Chancen, als auch Risiken verbun-

den. Diese zu erfassen und zu berücksichtigen stellt ein wei-

teres Ziel der neuen EMAS Novelle dar. Risiken stellen dabei

die langfristig ungewissen Absatzmärkte für konventionelle

Kraftstoff- und Öl- und Luftfiltersysteme in Verbindung mit

dem Verbrennungsmotor dar.

Bestimmung von Risiken und Chancen Quelle: Umweltgutachterausschuss beim Bundesumweltministerium (Hrsg.): EMAS Novelle 2017 – Die Änderungen im Überblick (Stand: Okt. 2017)

Allerdings ergeben sich durch den Umstieg auch vollkommen

neue Märkte und somit auch neue Chancen und Anwen-

dungsbereiche für Filtrationslösungen. MANN+HUMMEL un-

terstützt die Kehrtwende mit innovativen Erzeugnissen sogar

entscheidend: Durch Produkte wie Ionenfilter oder Kathoden-

Luftfilter werden die negativen Umwelteinflüsse auf die An-

triebskomponenten in großem Maße minimiert. Dieser

Schutz führt zu einer andauernd erhöhten Systemleistung so-

wie einer hohen Laufzeit, die wiederum zu einer Attraktivitäts-

steigerung alternativer Automobilantriebstechniken und ei-

nem nachhaltigen Schutz der Umwelt resultiert.

Weiterhin rückt momentan die oft schlechte Luftqualität in vie-

len Städten weltweit ins Zentrum der Aufmerksamkeit der Be-

völkerung. Die stark zunehmende Verkehrsbelastung auf-

grund des oft steigenden Wohlstands und des steigenden

Bedürfnisses nach Mobilität führt zu einer erheblichen Luft-

verschmutzung in den urbanen Ballungsräumen. Besonders

aufstrebende Industrienationen wie Indien oder China sind

hier stark belastet.

In der Presse wurden diesbezüglich in den letzten Jahren be-

sonders die durch Dieselfahrzeuge verursachten Stickoxid-

Emissionen diskutiert, welche eine Gefährdung für Mensch

und Umwelt darstellen können. Stickoxide können beim Men-

schen zu einer Reizung und Schädigung der Atmungsorgane

führen, verstärken den Treibhauseffekt und sind zudem für

den sogenannten Sommersmog durch die bodennahe Ozon-

bildung verantwortlich. Um den NOx-Ausstoß zu vermindern,

werden in immer mehr Fahrzeuge SCR-Systeme (Selective

Catalytic Reduction) eingebaut, mithilfe derer der Schadstoff-

ausstoß um bis zu 80 % reduziert werden kann. Dazu wird

eine Harnstoff-Wasser-Lösung zudosiert, die die Schadgase

zu unschädlichem Stickstoff und Wasser umsetzt. Eine wich-

tige Rolle in diesem System spielen die Harnstofffilter von

MANN+HUMMEL, die die empfindlichen Einspritzdüsen so-

wie weitere Systemkomponenten vor Verschleiß schützen

und somit die Lebensdauer der gesamten Dosiereinheit er-

höhen.

Neben den Stickoxid-Emissionen, stehen vor allem auch die

hohen Luftverschmutzungen durch Feinstaub im Vorder-

grund. Feinstaub entsteht zum einen als Verbrennungspro-

dukt in den Motoren und gelangt somit mit dem Abgas in die

Umgebung. Zum anderen wird Feinstaub durch Reifen- und

Bremsabrieb emittiert. Hierbei entsteht um ein Vielfaches

mehr Staub als durch die Abgase. Über 90 % des Brems-

staubs sind feine, lungengängige Partikel, die sich negativ

auf die Gesundheit der Menschen auswirken. Allein in

Deutschland sterben nach Schätzung der WHO jährlich etwa

47.000 Menschen an den Folgen von Feinstaub. Weltweit

waren es 2015 sogar rund 4,2 Millionen.

Aus diesem Grund arbeitet MANN+HUMMEL im Moment an

verschiedensten Lösungen für diese Problematik. Eine davon

stellt der Bremsstaubpartikelfilter dar. Dieser Filter verhindert

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Umwelterklärung 2019 | MANN+HUMMEL Gruppe Seite 8

direkt an der Entstehungsquelle und speziell im Stadtverkehr

mit vielen Bremsvorgängen die Freisetzung von Feinstaub in

die Umwelt.

Momentan wird der Feinstaubfilter nach erfolgreichen Tests

auf den Bremsprüfständen nun im praxisnahen Feldversuch

erprobt.

Der Bremsstaubpartikelfilter von MANN+HUMMEL

Weiterhin bietet MANN+HUMMEL innovative Innenraumluft-

filter an, um die Insassen des Fahrzeuges vor sämtlichen Be-

lastungen und Verunreinigungen in der Außenluft zu schüt-

zen. Die neu entwickelten Filter weisen mit ihrer Aktivkohle-

mischung einen hohen Abscheidegrad für die giftigen Stick-

oxide (NOx) und weitere Schadgase auf. Die Beschichtung

des Filters bindet zudem zuverlässig hohe Mengen an Am-

moniak, während feinste Nanofasern besten Schutz vor Fein-

staub und Pollen bieten.

Mit Hilfe der neuen Spinnvliesanlage im Werk Marklkofen

können diese Filtermedien zur Innenraumfilterfertigung mit

deutlich geringeren Umweltauswirkungen produziert werden

und an die Bedürfnisse der Kunden angepasst werden.

Infolge der hohen Luftverschmutzungen in den Städten rückt

in den belasteten Regionen das Gesundheitsbewusstsein der

Menschen in den Vordergrund. Besonders in den Wohnräu-

men steigt das Bedürfnis nach einer guten Luftqualität um

eine Gesundheit der Familienmitglieder sicherzustellen.

Doch auch immer mehr Arbeitgeber in den betroffenen Ge-

genden erkennen die Bedeutung und den Nutzen einer guten

Innenluftqualität auf die Mitarbeiter. Entsprechend steigt auch

der Bedarf an Lösungen für Luftreinigungssysteme.

MANN+HUMMEL reagiert auf diesen gewachsenen Bedarf

mit der neuen OurAir Produktserie. Dazu gehören Überwa-

chungssysteme für die Innenraum- und Außenluftqualität und

entsprechende Geräte und Filter zur Reinigung der Innenluft.

Die Produktserie befindet sich momentan noch in der Ent-

wicklung und wird kontinuierlich erweitert und verbessert.

Die Überwachungssysteme sind mit verschiedenen Senso-

ren zur Erkennung relevanter Umgebungsdaten sowie

Schadstoffgruppen und -arten ausgestattet. Dazu gehören

unter anderem die Lufttemperatur, die Luftfeuchtigkeit, die

Feinstaubbelastung, der TVOC- und der CO2-Gehalt. Mithilfe

des Displays auf dem Sensor, aber auch durch spezielle

Apps und Managementportale kann die Luftqualität ständig

überwacht und gesteuert werden.

Für die Luftreinigung wurden je nach Einsatzgebiet unter-

schiedliche Lösungen für die Innenraumfiltration entwickelt.

Zum einen gibt es spezielle Filtereinsätze für Lüftungsanla-

gen und Klimageräte, zum anderen enthält das Produktport-

folio eigenständige Reinigungsgeräte für die Innenluft.

Dadurch können über 99 % der schädlichen Gase, Allergene,

Bakterien, des Formaldehyds und des Feinstaubs aus der

Raumluft entfernt werden.

Auch die zunehmende Belastung von Abwässern durch Mik-

roschadstoffe, multiresistente Keime und Mikroplastik stellt

eine enorme Gefahr für Mensch und Umwelt dar.

MANN+HUMMEL und seine Tochtergesellschaft MICRO-

DYN-NADIR begegnen dieser Herausforderung mit moder-

ner Membrantechnologie. Ein Pilotprojekt in der kommunalen

Kläranlage in Hünxe (Nordrhein-Westfalen), bei dem eine

Kombination von Aktivkohle und getauchter Membranfiltra-

tion getestet wurde, zeigt bereits erste Erfolge. In dem Ver-

such konnten Spurenstoffe, Mikroplastik, Aktivkohlereste und

sogar Keime aus dem gereinigten Abwasser zurückgehalten

werden.

Die Kombination stellt dabei eine sehr effiziente und kosten-

günstige Alternative zu den herkömmlichen Verfahren der so-

genannten vierten Reinigungsstufe dar und zeichnet sich

durch seine deutlich besseren Abscheideleistungen aus.

Aktuelles Produktsortiment der OurAir Reihe

Filtermedienproduktion: Belegung mit Aktivkohle

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Umwelterklärung 2019 | MANN+HUMMEL Gruppe Seite 9

Lebenswegbetrachtung

Die von MANN+HUMMEL produzierten Produkte haben indi-

rekt einen Einfluss auf die Bemühungen für mehr Umwelt-

und Gesundheitsschutz und zwar auf mehreren Ebenen der

Dienstleistungskette.

Mit der Veröffentlichung der neuen EMAS Novelle 2017 soll

verstärkt auf die Lebenswegbetrachtung der angebotenen

Produkte und Dienstleistungen sowie deren Umweltauswir-

kungen in vor- bzw. nachgelagerten Abschnitten eingegan-

gen werden. Aber auch die Produktionsbedingungen sowie

vor- und nachgelagerte Prozesse stehen im Zentrum der Be-

trachtungen.

Eine Lebenswegbetrachtung der Produkte, von der Rohstoff-

gewinnung bis hin zur Entsorgung am Ende der Nutzungs-

dauer, ist bei MANN+HUMMEL bereits fest in die Planungs-

abläufe implementiert.

Bereits die Wahl der Ausgangsmaterialien und Rohstoffe für

die Filterproduktion stellt einen ersten Einflussfaktor für die

Umweltbetrachtung dar. So haftet beispielsweise Aluminium

bereits im Einkauf ein sehr hoher, spezifischer CO2-Fußab-

druck durch die energieintensive Erzeugung an. Weiterhin

sind natürlich beim Einsatz von zellulosehaltigem Filterpapier

die damit verbundene Bewirtschaftung von Wäldern und die

Art der Entnahme sowie das anschließende Weiterverarbei-

ten des Holzes in die Planung einzubeziehen. Die Wahl der

richtigen Ausgangsmaterialien stellt eine besondere Heraus-

forderung an die Produktplaner, welche einen Spagat zwi-

schen den für den Zweck des Produkts am besten geeigne-

ten Materialien und der Umweltfreundlichkeit der Ausgangs-

stoffe schaffen müssen.

Das Ziel ist es, auch bei den vorgelagerten Prozessen in und

durch externe Unternehmen, auf nachhaltige und umwelt-

freundliche Produktionsbedingungen zu achten und diese zu

unterstützen. Dementsprechend werden sowohl global, als

auch lokal in den einzelnen Werken und Niederlassungen,

durch den Einkauf spezielle Lieferantenbewertungen durch-

geführt in welche unter anderem umweltrelevanten Punkte

einbezogen werden. Die zuständigen Mitarbeiter werden da-

hingehend auch speziell geschult.

Im Anschluss an den Einkauf der Rohstoffe wird die Art und

Auswirkung der Produktion betrachtet. Bei der Filterproduk-

tion sind diverse Umweltfaktoren und –auswirkungen zu be-

rücksichtigen, die in dieser Umwelterklärung für den Standort

Marklkofen genauer erläutert werden. Dazu gehören unter

anderem der nötige Energieaufwand im Produktionsprozess,

der Einsatz von umweltgefährdenden Soffen, oder aber auch

das Abfallaufkommen während der Herstellung der Produkte.

Um das Abfallaufkommen weiter zu reduzieren, wird zum

Beispiel konstant an der Verbesserungen der Materialeffizi-

enz bei der Produktion gearbeitet. Ziel ist stets die Vermei-

dung von Abfall. Ist dies nicht möglich, wird geprüft, ob eine

Wiederverwendung bzw. eine stoffliche Verwertung (Recyc-

ling) möglich ist. Ist auch das nicht möglich, ist der nächste

Schritt eine sonstige Verwertung (z.B. thermisch). Der letzte

Schritt ist dann die Zuführung zu einer Beseitigung. Dabei

wird wieder geprüft, ob eine Vermeidung des Abfalls nicht

doch möglich ist. Dadurch findet ein ständiger Optimierungs-

prozess des Abfallmanagements statt.

Stufen des Lebenswegs von Produkten und Dienstleistungen Quelle: Umweltgutachterausschuss beim Bundesumweltministerium (Hrsg.): EMAS Novelle 2017 – Die Änderungen im Überblick (Stand: Okt. 2017)

Vermeidung

Beseitigung

Vorbereitung zur Wieder-

verwendung

Sonstige Verwer-

tung, insb.

thermisch

Recycling

Abfallmanagement gemäß Abfallhierarchie (KrWG) im Werk in Marklkofen

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Umwelterklärung 2019 | MANN+HUMMEL Gruppe Seite 10

Bei den fertigen Produkten ist ebenfalls der damit verbun-

dene, spezifische CO2-Fußabdruck zu betrachten. Dieser

wird unter anderem durch die verwendeten Rohstoffen, die

Herstellung und den Transport definiert. Je nach Versandziel

und Art des Versandes (Schiff, LKW, Flugzeug) erhöht sich

der Fußabdruck durch den Kraftstoffausstoß des Fahrzeugs,

in dem es transportiert wird. Ein großer Faktor ist dabei die

nicht vollständige bzw. nicht wirkungsvolle Beladung des

Transportfahrzeugs, was einen erhöhten spezifischen Treib-

hausgasanteil zutage fördert.

Auch nach Einbau des Filters ergeben sich indirekte Auswir-

kungen: Durch Einsatz im Motor verlängert sich im Normalfall

dessen Lebenszeit. Neue Produkte im Ölfiltersegment errei-

chen hohe Laufleistungen, sodass Wechselintervalle immer

weiter hinausgezögert werden. Dies trägt indirekt zur effekti-

veren Ressourcennutzung (z.B. Öl, Materialeinsatz neuer Fil-

ter) und auch zur Abfallvermeidung bei.

Des Weiteren wird die Motorenleistung an sich verbessert.

Durch das Vermeiden des Eindringens von Fremdstoffen in

den Motorenraum wird der Kraftstoffverbrauch reduziert. Au-

ßerdem verringert sich dadurch auch der Motorenverschleiß

an sich, der z.B. beim Eintritt von Kleinteilen in den Zylinder-

kopfbereich ereignen kann.

Nicht nur während der Produktion, sondern auch durch das

Produkt kommt es zu einem Abfallanfall. Während des Pro-

duktbetriebs entsteht Abfall in Form von Verpackung. Diese

ist während des Versands bereits entscheidend für die ein-

wandfreie Lieferung ohne Produktschäden und garantiert so

auch einen schadlosen Betrieb. Bezüglich der Rücknahme

von Verkaufsverpackungen existiert ein Vertrag zwischen der

MANN+HUMMEL GmbH und dem Dualen System Deutsch-

land. Diese übernehmen durch das Partslife-System die art-

gerechte Sammlung der Verpackungen in den Werkstätten

und sorgen anschließend für eine fachgerechte Entsorgung

der Verpackungen.

Auch auf das menschliche Wohlbefinden wirken sich die Pro-

dukte von MANN+HUMMEL wesentlich aus. Insassen von

Kraftfahrzeugen, die mit Innenraumluftfiltern ausgestattet

sind, sind mit einer niedrigeren Belastung durch luftfremde

Stoffe wie bspw. Pollen ausgesetzt. Durch Beschichtungen

mit Aktivkohle werden diese Luftschadstoffe gefiltert und un-

schädlich gemacht.

INTERESSIERTE PARTEIEN

Das Unternehmen MANN+HUMMEL übernimmt auch Ver-

antwortung für die Erwartungen und Erfordernisse der inte-

ressierten Parteien. Zu den interessierten Parteien zählen

sämtliche Gruppen von Menschen, deren Ansprüche und Be-

dürfnisse im Rahmen des Umweltmanagements berücksich-

tig werden müssen. Das sind beispielsweise Kunden, die

eine Rechtskonformität des Betriebs und Zertifizierungen in

Bezug auf Umweltstandards erwarten, die Nachbarschaft, die

einen Anspruch auf eine saubere Luft und eine Eingrenzung

und Dezimierung der Lärmbelastung haben, aber auch Be-

schäftigte, Behörden, Investoren, Lieferanten und zuletzt die

Öffentlichkeit zählen zu den interessierten Parteien. Um die

resultierenden Anforderungen zu ermitteln und entsprechend

zu berücksichtigen, werden die interessierten Parteien im

Managementhandbuch aufgelistet und nach deren Bezie-

hung zum Unternehmen, deren jeweiligen Bedürfnissen und

Ansprüchen kategorisiert. Dazu werden je nach Gruppe und

Bedürfnissen spezielle Maßnahmenpläne entwickelt und den

zuständigen Verwaltungseinheiten zugeordnet.

Quelle: http://www.partslife.com

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Umwelterklärung 2019 | MANN+HUMMEL Gruppe Seite 11

RESSOURCEN UND PRODUKTIONSABLAUF

Zur Produktion der verschiedenen Filterprogramme werden

verschiedenste Einsatzmaterialien wie Stahlbleche, Filterme-

dien, Polyurethan, Lacke sowie diverse Hilf- und Betriebs-

stoffe wie Maschinen- und Bearbeitungsöle und Kühlschmier-

stoffe benötigt.

Die erforderlichen Metallteile für Wechselfilter werden zu-

nächst mithilfe einer Vielzahl von Pressen und Stanzautoma-

ten in ihre vorgesehene Form gepresst, ehe diese an Gewin-

deschneidautomaten und Gewindeformautomaten unter Zu-

satz von Kühlschmierstoff bzw. Formöl weiterverarbeitet wer-

den. In diesem Prozess anfallende Altöle und Altemulsionen

werden einer weiteren, separaten Verwertung zugeführt.

Anschließend werden die Metallteile in Waschanlagen für

den weiteren Prozessweg gereinigt. Reinigungsbäder wer-

den im Kreislauf geführt, bis sie aufgrund des Verschmut-

zungsgrades einer entsprechenden Entsorgung zugeführt

werden. Die Filtertöpfe werden in speziellen Anlagen nass-

chemisch vorbehandelt, um die Metalloberfläche für die La-

ckierung griffiger und aufnahmefähiger zu gestalten. In die-

sem Teilprozess fallen stark verschmutzte Spülwässer sowie

Aktivbäder an, welche vor einer Einleitung in die Kanalisation

einer internen Abwasseraufbereitung zugeführt werden.

Anschließend werden die Filtertöpfe, je nach Auftrag, entwe-

der einer Nass- oder Pulverlackierung unterzogen. Die beim

Lackierprozess und anschließenden Trocknungsvorgang

entstehenden Schadstoffe werden in einer nachgeschalteten,

regenerativen Nachverbrennungsanlage zerstört.

Das bereits vorimprägnierte Filterpapier wird in der Papier-

schneiderei je nach Produkttyp in passende Breiten geschnit-

ten, mittels einer Stirnkantenmaschine aufgefächert und an-

schließend in einem der 26 Papieraushärteöfen ausgehärtet,

um das Filtermedium für den Einsatz im Motor zu veredeln.

Die dadurch entstehenden Luftschadstoffe, die unter ande-

rem aus den Imprägnierungen resultieren, werden einer ther-

mischen Nachverbrennung zugeführt.

Für die Produktion von Innenraumfiltern wird am Standort

Marklkofen eigens eine Aktivkohlebelegungsanlage betrie-

ben, welche ein vorgeschnittenes Vliesmedium unter Zuhilfe-

nahme eines Lasers mit einer feinen Schicht Aktivkohle ver-

sieht.

Je nach Filterart werden die Bälge unter Verwendung von

Gießformen mit Polyurethan umspritzt. Metallfreie Öl- und

Kraftstofffilterelemente werden durch eine intern entwickelte

und gefertigte Elastomermischung mittels Vulkanisation ab-

gedichtet.

Die Anlagen zur Papieraushärtung, Polyurethanverarbeitung,

die Lackieranlagen und die Anlagen zur Folienfertigung und

-verleimung sind nach Bundesimmissionsschutzgesetz ge-

nehmigt (BImSchG). Weiter existieren Erlaubnisse zur Indi-

rekteinleitung verschiedener Industrieabwässer in die Kana-

lisation des Abwasserzweckverbandes, sowie eine Erlaubnis

zur Entnahme von Grundwasser zur Brauchwasserversor-

gung.

Für den Standort Marklkofen finden neben dem BImSchG

und dessen Verordnungen auch eine Vielzahl weiterer um-

weltrelevanter Gesetze Anwendung. Hierzu gehören unter

anderem das Wasserhaushaltsgesetz (WHG), das Kreislauf-

wirtschaftsgesetz (KrWG) und die Verordnung (EG) Nr.

1221/2009 (EMAS).

Durch neue Technologien können umweltfreundliche Filter-

medien, wie metallfreie Elemente am Standort selbst produ-

ziert werden. Anlagen für den Kunststoffspritzguss, die Aktiv-

kohlebelegungsanlage, verschiedene Kunststoffschweißver-

fahren, sowie der erste Reinraum der MANN+HUMMEL

Gruppe zur Filterproduktion sichern und erweitern das Know-

How am Standort. Innovationen wie die Nanofaseranlage o-

der die neue Spinnvliesanlage, verdeutlichen die Vorreiter-

rolle des Standortes Marklkofen. Das Werk ist eines der be-

deutendsten Produktionswerke der MANN+HUMMEL

Gruppe und Leitwerk für zwölf weitere Standorte.

Stanzerei: Tiefziehen von Filtertöpfen

Luftfilter in der Serienfertigung

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Umwelterklärung 2019 | Umwelt- und Führungsleitlinien Seite 12

Umwelt- und Führungsleitlinien Standort Marklkofen

UMWELT- UND ENERGIELEITLINIEN AM STANDORT

MARKLKOFEN

FÜHRUNGSLEITLINIEN AM STANDORT MARKLKOFEN

Die Umweltpolitik von MANN+HUMMEL spiegelt sich in den

Umweltleitlinien, die explizit für den Standort Marlkofen ver-

fasst wurden, wieder. Diese Leitlinien wurden im Mai 2018

überarbeitet und aktualisiert. Das Ziel ist es, die Leitlinien

selbstverständlich in das operative Tagesgeschäft einfließen

zu lassen unter der ständigen Kontrolle der Wirksamkeit der

getroffenen Maßnahmen.

Die Umweltleitlinien werden regelmäßig auf ihre Angemes-

senheit hin überprüft.

Die Titel der Führungsleitlinien sind in der bayrischen Mund-

art formuliert, um die Identifikation und Wiedererkennung

seitens der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu sichern.

Der Baum ist das verbindende Element zwischen den Füh-

rungsleitlinien und soll die Verbundenheit der Leitsätze un-

tereinander symbolisieren. Das Design des Baumes ist be-

wusst lebhaft gehalten, mit vielen Blättern und Blüten, die

immer wieder neu aufblühen und ergo Aufbruch, Neubeginn,

Wachstum und neue Energie allegorisieren. Durch den

Stamm des Baumes und dessen Äste wird Stärke sowie Be-

ständigkeit demonstriert.

Ein Baum steht für Leben – und das sollen die neuen Füh-

rungsleitlinien: (täglich) vorgelebt und beständig sein.

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Umwelterklärung 2019 | Vision, Werte und Managementpolitik Seite 13

Vision, Werte und Managementpolitik MANN+HUMMEL Gruppe

VISION UND WERTE

Unsere Vision "Marktführer in Filtration durch motivierte Mit-

arbeiter, herausragende Produkte und ausgezeichnete Er-

gebnisse" ist unser Ziel und beschreibt den Anspruch, den

wir durch unsere Strategie erreichen wollen.

Als weltweiter Marktführer in Filtration sind wir:

ein verlässlicher Partner für unsere Kunden

ein erstklassiger Arbeitgeber für unsere Mitarbeiter

ein gewinnbringendes Unternehmen für unsere

Eigentümer

ein Unternehmen mit Verantwortung für Umwelt

und Gesellschaft.

DIE MANN+HUMMEL MANAGEMENTPOLITIK

Die weltweit gültige Managementpolitik beschreibt in Verbin-

dung mit den Umweltleitlinien der Standorte die umweltbe-

zogenen Gesamtziele von MANN+HUMMEL.

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Umwelterklärung 2019 | MANN+HUMMEL im Kontext Seite 14

HSE Big Rules MANN+HUMMEL Gruppe

In Sachen Gesundheit, Sicherheit und Umwelt macht MANN+HUMMEL keine Kompromisse. Die HSE Big Rules schaffen

ein gemeinsames Verständnis und eine verstärkte Aufmerksamkeit für HSE (Health, Safety & Environment) innerhalb von

MANN+HUMMEL global. Sie zeigen allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das richtige Verhalten in Bezug auf Gesund-

heits- und Arbeits- und Umweltschutz auf. Darüber hinaus stärken die HSE Big Rules auch das eigene Bewusstsein dafür,

welche Verantwortung jeder Einzelne für HSE trägt. Durch die tägliche Anwendung und Beachtung der HSE Big Rules soll

der Einsatz der HSE bei der täglichen Arbeit erhöht, das Risiko von Unfällen und Umweltschäden minimiert und das Be-

wusstsein für verantwortungsvolles Handeln gestärkt werden.

Die HSE Big Rules im Einzelnen:

1. Wir sind im Umgang mit Betriebsmitteln und Gefahrstoffen unterwiesen.

2. Wie umgehen niemals Schutz- und Sicherheitseinrichtungen und schalten diese aus.

3. Wir tragen immer die vorgeschriebene persönliche Schutzausrüstung (PSA).

4. Wir konzentrieren uns stets auf die Arbeit, die wir ausführen.

5. Wir ergreifen bei jedem Risiko und jedem Unfall unverzüglich Maßnahmen und informieren unsere Führungs-kraft.

6. Wir schonen die Umwelt, indem wir Energieverbrauch und Abfall vermeiden oder reduzieren.

„Weil der Klimawandel uns alle betrifft und daher ernst genommen werden muss. Geringerer Energiever-

brauch und weniger Müll reduzieren die Umweltbelastung und auch unsere Kosten. Beides ist im Interesse

unseres Unternehmens.

Deshalb schalten wir Maschinen und Geräte gemäß unseren lokalen Vorschriften aus (Abschaltvorschriften für

Pausen und Schichtende). Wenn keine Vorschriften vorhanden sind, schlagen wir Verbesserungen vor. Wir

melden Verschwendung, wie zum Beispiel Luft- oder Wasserundichtigkeiten, an unsere Führungskraft.

Wir verfügen über Programme zur Reduzierung von Energieverbrauch und Abfall.“

(Auszug Flyer HSE Big Rules)

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Umwelterklärung 2019 | MANN+HUMMEL im Kontext Seite 15

Organisation Standort Marklkofen

In den nachfolgenden Organigrammen sind sowohl die allgemeine Werksstruktur als auch die Organisation am Standort

Marklkofen hinsichtlich des Bereichs Sicherheit und Umwelt dargestellt. Die Fachkraft für Arbeitssicherheit berichtet als

Stabsstelle direkt an die Werkleitung. Der Umweltschutzbeauftragte ist Immissionsschutzbeauftragter, Gewässerschutzbe-

auftragter und Abfallbeauftragter in Personalunion und berichtet an den Umweltmanagementbeauftragten. Der direkte Be-

richtsweg zur Werkleitung ist jederzeit gegeben. Der Gefahrgutbeauftragte ist extern bestellt und berät die Organisation auf

mehreren Ebenen.

ALLGEMEINE ORGANISATION WERK MARKLKOFEN

HSE-ORGANISATION WERK MARKLKOFEN

BETRIEBSORGANISATION NACH §52b BImSchG

Allgemeine Struktur am Standort Marklkofen (Stand: März 2019)

HSE-Organisation am Standort Marklkofen (Stand: März 2019)

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Umwelterklärung 2019 | MANN+HUMMEL im Kontext Seite 16

ENERGIE-ORGANISATION WERK MARKLKOFEN

BETRIEBSORGANISATION §52B BIMSCHG

Im Organigramm sind die umweltrelevanten Produktions- und Dienstleistungscenter gemäß der vierten Bundesimmissions-

schutz-Verordnung abgebildet. Ein Center ist ein Zusammenschluss zueinander gehöriger Bereiche innerhalb einer Produk-

tionseinheit.

Betriebsorganisation am Standort Marklkofen gemäß §52b BImSchG (Stand: März.2019)

Energieorganigramm Standort Marklkofen (Stand: März 2019)

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Umwelterklärung 2019 | MANN+HUMMEL im Kontext Seite 17

Umweltrelevante Prozesse, Stoff- und Energie-

ströme, Umweltauswirkungen, Kennzahlen

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Umwelterklärung 2019 | Die Bezugsgröße Seite 18

Die Bezugsgröße

In dieser Umwelterklärung werden die Zahlen zur Bemessung der Umweltleistung des Standorts in Bezug auf die Jahres-

ausbringungsmenge an Produkten (Zahl B) dargestellt. Die Jahresausbringungsmenge wird bemessen in der Anzahl an

produzierten Filtern in 1000 Stück. In der nachstehenden Tabelle ist die Entwicklung der Menge an produzierten Filtern in

den letzten 10 Jahren wiedergegeben. Dabei konnte insgesamt ein starker Aufwärtstrend verzeichnet werden. 2018 wurden

53 % mehr Filter produziert, als noch vor 10 Jahren. Dennoch ist die Produktionsmenge im Vergleich zum Referenzjahr

2017 wieder leicht zurückgegangen. Das ist auf die leicht schwächelnde Auftragslage zurückzuführen.

Bezugsgröße (Zahl B)

Jahr Produzierte Filter

(1000 Stück)

2009 120.444

2010 142.399

2011 152.766

2012 156.815

2013 164.467

2014 167.552

2015 173.927

2016 169.027

2017 186.912

2018 185.402

120.444

156.815173.927

185.402

0

50.000

100.000

150.000

200.000

Anzahl pro

d.

Filt

er

Produzierte Filter (1000 Stück)

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Umwelterklärung 2019 | Kernindikatoren 2016 bis 2018 Seite 19

Kernindikatoren 2016 bis 2018

1 standortbezogen: Emissionen aus Gas- und Heizöl sowie Dieselverbrauch von Stapler und Fuhrpark

2 angegeben als CO2-Äquivalent (IPCC AR 5 - Umrechnungsfaktoren bezogen auf 100 Jahre)

3 aus Gründen der Übersichtlichkeit ist die Auflistung auf die bedeutenden Fraktionen begrenzt

Kernindikatoren (Zahl R = A / B) Einheit 2016 2017 2018 17 zu '18 %

Energie

Gesamtenergieverbrauch kWh 99.501.585 107.462.713 105.196.691 -2,1

Spezifischer Energieverbrauch kWh/1000 Filter 589 575 567 -1,3

Material

Stahl kg/1000 Filter 304,7 310,3 302,0 -2,7

Filtermedien kg/1000 Filter 118,3 117,2 115,5 -1,5

Aktivkohle kg/1000 Filter 10,7 10,2 11,1 +8,0

Polyurethan kg/1000 Filter 21,5 21,1 21,1 +0,3

Trockenmittel kg/1000 Filter 23,9 28,7 26,8 -6,6

Schmelzklebstoff kg/1000 Filter - - 8,6 -

Lacke kg/1000 Filter 1,7 1,8 1,7 -4,9

Dichtungen Stk./1000 Filter 1.893,2 1.979,5 1.887,8 -4,6

Kunststoffteile Stk./1000 Filter 538,4 551,1 587,9 +6,7

Wasser

Gesamtwasserverbrauch l/1000 Filter 436,7 427,1 436,4 +2,2

Abfall

Jahresabfallaufkommen kg/1000 Filter 125,2 125,8 130,5 +3,7

Nicht gefährliche Abfälle3

kg/1000 Filter 122,9 123,3 127,3 +3,2

- Fraktion Verpackungen aus Kunststoff kg/1000 Filter - 1,18 1,17 -0,6

- Fraktion Verpackungen aus Papier u. Pappe kg/1000 Filter - 7,7 7,8 +1,5

- Fraktion Filterpapier kg/1000 Filter - 9,3 10,7 +15,1

- Fraktion Metalle kg/1000 Filter - 94,9 95,3 +0,4

- Fraktion Holz kg/1000 Filter - 7,55 7,59 +0,5

- Fraktion gemischte Abfälle zur Verwertung kg/1000 Filter - 1,7 2,1 +22,5

- Fraktion gemischte Abfälle zur Beseitigung kg/1000 Filter - 0,06 0,07 +22,3

- Fraktion Abfälle aus Bautätigkeiten kg/1000 Filter - 0,3 2,2 +721,9

- Fraktion "sonstiges" kg/1000 Filter - 0,8 0,4 -42,8

Gefährliche Abfälle kg/1000 Filter 2,3 2,4 3,1 +29,8

Oberflächenversiegelung m²/1000 Filter 1,41 1,27 1,28 +0,8

Gesamtemissionen in die Luft1

kg/1000 Filter 75,7 74,4 71,8 -3,5

CO 2 kg/1000 Filter 75,6 74,2 71,6 -3,5

CH 4 g/1000 Filter 25,3 24,4 23,4 -4,1

N 2O g/1000 Filter 1,9 1,9 1,8 -3,8

CO g/1000 Filter 60,2 59,4 57,5 -3,3

NO x g/1000 Filter 60,9 58,3 55,7 -4,4

SO 2 g/1000 Filter 1,4 1,1 1,0 -11,9

NMVOC g/1000 Filter 2,6 2,4 2,2 -6,4

VOC g/1000 Filter 2,6 2,8 2,6 -6,6

PM g/1000 Filter 0,09 0,07 0,06 -16,2

Gesamtemissionen an Treibhausgasen2

t/1000 Filter 0,184 0,174 0,153 -11,8

Indirekte Treibhausgasemissionen2

t/1000 Filter 0,107 0,099 0,081 -18,2

Direkte Treibhausgasemissionen2

t/1000 Filter 0,077 0,075 0,073 -3,5

Emissionen

Flächennutzung in Bezug auf Biodiversität

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Umwelterklärung 2019 | Kernindikatoren 2016 bis 2018 Seite 20

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN KERNINDIKATOREN

Die Erfassung der Daten, die in der vorangegangenen Darstellung über die Kernindikatoren dargestellt sind, unterliegt in

erster Linie den Abteilungen „Werktechnik“ sowie „Umwelt“. Sie bilden die umweltrelevante Basis für die Auswertung im

Rahmen der Umwelterklärung von MANN+HUMMEL am Standort Marklkofen. Um eine gewisse Vergleichbarkeit zu gewähr-

leisten, sind neben den aktuellen Werten aus dem Jahr 2018 auch die Werte aus den vorangegangenen Kalenderjahren –

in diesem Fall 2016 und 2017 – mit angegeben. Die Kategorie der Schmelzklebstoffe wurde in 2018 erstmalig als Wesentlich

identifiziert und wird in den Folgejahren in die Betrachtungen mit einbezogen. Die prozentuale Gegenüberstellung der Werte

ergibt sich durch die Division der entsprechenden Werte für die Kalenderjahre 2017 und 2018 wobei dabei der Wert aus

dem Jahr 2017 den Nenner darstellt. Als Bezugsgröße wurde, wie bereits im vorherigen Kapitel erwähnt, die jährliche Filter-

produktion verwendet. Diese ist im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 % gesunken.

Der absolute Energieverbrauch sank um 2,3 %. Der Gesamtenergieverbrauch im Jahr 2018 betrug rund 105 Mio. kWh. Im

Jahr 2017 lag der Wert noch bei über 107 Mio. kWh. Zum einen ist dies auf die etwas geringere Auftrags- und Produktions-

menge zurückzuführen. Hauptsächlich spielen hier allerdings Optimierungsmaßnahmen in den Bereichen Strom und Gas

mit ein. Das zeigt sich deutlich bei der Entwicklung des spezifischen Energieverbrauchs. Dieser konnte von 588,7 auf 574,9

kWh/1000 Filter – also um 1,5 % - gesenkt werden. Die genauen Verbrauchszahlen werden in „4. Nutzung von Energie und

Energieträgern“ (S. 43) näher erläutert.

Bei Betrachtung der Materialeffizienz für 2018 fällt ein leichter Abwärtstrend bei den meisten Materialien auf. Es sinken der

spezifische Stahlverbrauch, der spezifische Verbrauch an Filtermedien, der spezifische Trockenmittelbedarf, die spezifische

Menge an verbrauchten Dichtungen und auch der Verbrauch an Lacken. Der Rückgang bei Stahl, Lacken und Dichtungen

ist auf die Abnahme um 1,1 % bei den schweren, metallummantelten und lackierten Wechselfilter zurückzuführen. Beson-

ders stark nimmt der Verbrauch an Trockenmitteln ab. Diese starke Abnahme um 6,6 % ist dadurch erklärbar, dass im

Vorjahr vergleichsweise viele Trockenmittelboxen produziert wurden und die Produktion 2018 wieder ein normales Niveau

erreicht hat. Der gestiegene Aktivkohleverbrauch lässt sich durch die hohen Exportmengen an Rollenware an andere Stand-

orte erklären. Weiterhin ist im Vergleich zu Wechselfiltern und Luftfiltern die Produktionsmenge an Innenraumfiltern und die

metallfreien Elementen nahezu gleich geblieben. Das erklärt auch die geringe Änderung am Polyurethanverbrauch. Erstma-

lig in 2018 wurden die Schmelzklebstoffe als wesentlicher Bestandteil in die Betrachtung mit aufgenommen.

Der spezifische Gesamtwasserverbrauch stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,2 %. Für detaillierte Aussagen zum Wasser-

verbrauch wird auf „3. Nutzung von Wasser“ (S. 40) verwiesen.

Die spezifische Menge des Gesamtabfalls ist im Jahr 2018 trotz Produktionsrückgang um 3,7 % gestiegen. Die bedeutenden

Abfallfraktionen der nicht gefährlichen Abfälle sind einzeln aufgeführt. Die prozentualen Veränderungen wie z.B. der enorme

Anstieg an Bau- und Abbruchabfällen sind analog der absoluten Veränderungen in „2. Entstehung von Abfällen“ (ab S. 35)

näher erläutert. Besonders beim gefährlichen Abfall zeigt sich ein starker Anstieg der spezifischen Abfallmenge um ganze

29,8 %. Der Hauptgrund für das gestiegene Abfallaufkommen liegt auch wie bei den nicht gefährlichen Abfällen in den

Umbauarbeiten im Rahmen des Umzugs der Ausbildungswerkstadt sowie der Vorbereitung des Umzugs der Lackieranlage

FA 1. Zudem wurden diverse weitere Maßnahmen in Bezug auf die Werkstrukturplanung durchgeführt. Nähere Ausführun-

gen zum Thema Abfall, sowie eine Auflistung der einzelnen Abfallfraktionen finden sich in „2. Entstehung von Abfällen“

(S.35).

Die Berechnung der Emissionen erfolgt seit 2015 auf Grundlage einer neuen Datenbasis. Zur Ermittlung der direkten Emis-

sionen wurden die alten Emissionsfaktoren gegen Emissionsfaktoren des Vereins der deutschen Automobilindustrie e.V.

(VDA) ausgetauscht und neu kalkuliert (VDA, „Emissionsfaktoren für Strom, Fernwärme und Kraftstoffe“, Januar 2015, Ber-

lin). Weitere Erläuterungen finden sich in „1. Emissionen in die Luft“ (S. 26).

Beim Punkt Emissionen wird zwischen den „Gesamtemissionen in die Luft“ und den „Gesamtemissionen an Treibhausga-

sen“ unterschieden. Die Gesamtemissionen in die Luft werden standortbezogen betrachtet. Dabei werden auf Basis des

jährlichen Verbrauchs an fossilen Energieträgern mittels VDA Emissionsfaktoren die jährliche Gesamtemissionen an CH4,

CO, CO2, N2O, NMVOC, NOx, SO2 und Gesamtstaub berechnet. Dem Trend des Vorjahres folgend konnten auch im Jahr

2018 die Gesamtemissionen in die Luft wieder weiter abgesenkt werden. Hauptsächlich ist das auf den gesunkenen Gas-

verbrauch zurückzuführen. Durch die Einsparung von über 2,5 GWh beim Gasbedarf und einen entsprechenden Rückgang

um 4,0 % konnten knapp 540.000 kg an Emissionen (Hauptsächlich CO2) eingespart werden. Der Rückgang ist auf die

verringerte Produktion zurückzuführen. Ein weiterer Einflussfaktor ist die sukzessive Substitution von Dieselstaplern durch

Elektrostapler und den dadurch im Betrachtungsjahr um 17 % gesunkenen Dieselverbrauch. Auch das macht nochmal etwa

50.000 kg an Emissionen aus. Der starke Rückgang des Dieselverbrauchs wirkt sich stark auf diejenigen Emissionen aus,

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Umwelterklärung 2019 | Kernindikatoren 2016 bis 2018 Seite 21

welche vorrangig mit dem diesem einhergehen. Entsprechend stark sanken die spezifischen Emissionen durch Schwefeldi-

oxid (SO2), Flüchtige organische Verbindungen ohne Methan (NMVOC) und Feinstaub (PM). Insgesamt konnten dadurch

trotz des Produktionsrückgangs auch die spezifischen Emissionen in die Luft um weitere 3,5 % auf 71,8 kg/1000 Filter

abgesenkt werden.

Die anfallenden Gesamtemissionen an Treibhausgasen setzen sich aus direkten und indirekten Emissionen zusammen. Bei

den direkten Emissionen handelt es sich um die oben betrachteten Gesamtemissionen in die Luft, welche mittels Umrech-

nungsfaktoren (IPCC AR 5 – bezogen auf 100 Jahre) auf das jeweilige CO2-Äquivalent umgerechnet wurden. Aufgeführt

sind dabei – abweichend vom Anhang IV der Verordnung (EU) 2018/2026 zur Umweltberichterstattung – nur die ausgesto-

ßenen Mengen an CO2, CH4 und N2O, da die ansonsten geforderten Emissionsarten bei MANN+HUMMEL am Standort

Marklkofen erwartungsgemäß nicht vorkommen und somit irrelevant sind. Analog zu den Gesamtemissionen konnten die

spezifischen direkten Treibhausgasemissionen um 3,5 % verringert werden. Zusätzlich werden hier auch die indirekten

Treibhausgasemissionen betrachtet. Diese werden aus dem jährlichen Stromverbrauch ermittelt und stellen die Treibhaus-

gasemissionen bei der Stromerzeugung durch die Innogy SE – einer Tochtergesellschaft des Energieversorgers RWE – dar.

Mittels eines CO2-Emissionsfaktors, welcher durch die Innogy SE jährlich herausgegeben wird, kann dann die jährliche

CO2-Emission ermittelt werden. Trotz eines um fast 0,4 GWh gestiegenen Stromverbrauchs (Steigerung von 1 %) sanken

auch die spezifischen indirekten CO2-Emissonen aufgrund des angepassten Emissionsfaktors (368 statt 458 g/kWh an

CO2) um ganze 18,2 %. Insgesamt konnte die Gesamtemission an Treibhausgasen um 11,8 % verringert werden. Die

Gründe für den gestiegenen Stromverbrauch werden im Überpunkt „Input 2016 bis 2018“ genauer betrachtet. Auch die

absoluten Zahlen werden in der folgenden Input- / Outputdarstellung näher erläutert.

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Umwelterklärung 2019 | Input 2016 bis 2018 Seite 22

Input 2016 bis 2018

Input Einheit 2016 2017 2018 '17 zu '18

%

Energie1 kWh 99.501.585 107.462.713 105.196.691 -2,1

Gas2 kWh 61.423.039 67.189.926 64.529.627 -4,0

Strom Fremdbezug kWh 38.085.796 40.262.993 40.657.270 +1,0

» Anteil des Stroms aus erneuerba-ren Energien3

kWh 18.052.667 18.198.873 21.507.696 18,2

% 47,4 45,2 52,9 17,0

Heizöl kWh 9.794 9.794 9.794 +0,0

Diesel kWh 1.215.060 976.500 810.830 -17,0

Spezifischer Energiebedarf kWh/1000 Filter

589 575 567 -1,3

Material t 81.268 91.471 90.269 -1,3

Stahl (Bleche und Bänder) t 51.500 58.000 56.000 -3,4

Filtermedien t 20.000 21.914 21.413 -2,3

Aktivkohle t 1.808 1.914 2.050 +7,1

Polyurethan t 3.635 3.935 3.916 -0,5

Trockenmittel t 4.037 5.369 4.975 -7,3

Schmelzklebstoff4 t - - 1.595 -

Lacke t 288 339 320 -5,7

Dichtungen Mio. Stück

320 370 350 -5,4

Kunststoffteile Mio. Stück

91 103 109 +5,8

Wasser m³ 73.812 79.829 80.905 +1,3

Trinkwasser m³ 27.668 34.122 22.714 -33,4

Brunnenwasser m³ 46.144 45.707 58.191 +27,3

» Wasser für Vorbehandlungsan-lage

m³ 51.906 57.883 57.570 -0,5

Hilfs- und Betriebsstoffe t 165 185 181 -2,4

Kühlschmierstoffe t 56 69 62 -10,0

Form-, Schneid- und Maschinenöle t 35 36 37 +2,2

Lösemittel5 t 74 80 82 +2,0

1 ohne Dieseleinsatz für Fuhrpark und Dieselstapler

2 ohne Anteil erneuerbarer Energien (Bio-, Deponie-, Klär-, und Grubengas)

3 Quelle: Standardproduktmix der innogy SE (Stromkennzeichnung nach §42 EnWG)

4 Erstmalige Aufnahme in der Umwelterklärung 2019

5 Lösemittel ohne Lacke

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Umwelterklärung 2019 | Input 2016 bis 2018 Seite 23

ERLÄUTERUNGEN ZUR INPUT-DARSTELLUNG

Der Gasverbrauch sank im Vergleich zum Vorjahr trotz eines durchschnittlich kühleren Jahres um 4 %. Wie Messungen des

IWU-Instituts ergaben, war die Außentemperatur an Heiztagen 2018 im Mittel knapp ein halbes Grad niedriger angesiedelt

als noch im Jahr zuvor (IWU-Institut, Gradtagszahlen Deutschland, verfügbar unter www.iwu.de/downloads/tools). Die Ver-

ringerung des Gasverbrauchs ist demnach primär auf die gesunkene Produktion zurückzuführen. Die Hauptrolle spielt dabei

die niedrigere Auslastung der Papieraushärteöfen sowie des BHKWs. Der Heizölverbrauch beschränkte sich wie in den

Vorjahren lediglich auf die Testläufe der Heizölkessel. Der absolute Stromverbrauch stieg im Vergleich zum Vorjahr trotz

Produktionsrückgang um 1,0 % auf knapp 40,66 GWh. Der Anstieg ist unter anderem auf die Inbetriebnahme der neuen

Spinnvliesanlage in Halle 33 zurückzuführen. Hauptverbraucher sind hier die elektrischen Heizungen der Extruder und der

Betrieb des elektrischen Verfestigungsofens.

Insgesamt sank der Energieverbrauch im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 % - der spezifische Energieverbrauch sank um

1,3 %. Diese Einsparung ist auf die 2018 durchgeführten Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs zurückzu-

führen. Durch Optimierungsmaßnahmen an den Produktionsanlagen, den fortschreitenden Einsatz von LED-Leuchten, den

Ersatz von alten Kompressoren, den Ersatz eines dauerbetriebenen Kältetrockners durch einen Kältetrockner mit bedarfs-

orientiertem, volumenstromabhängigem Betrieb sowie aufgrund von Dachsanierungsmaßnahmen konnte der jährliche Ener-

gieverbrauch (Summe elektrisch und thermisch) um insgesamt 444.550 kWh gesenkt werden. Das entspricht einer Kosten-

einsparung von etwa 55.640 Euro.

Der Verbrauch von Diesel nahm dem Trend der Vorjahre folgend weiter ab. Der starke Rückgang von 17 % lässt sich durch

das sukzessive Umrüsten von Diesel- auf Elektrobetrieb erklären. So wurden im Jahr 2018 weitere sechs Dieselstapler durch

entsprechende Elektrofahrzeuge ersetzt. Inzwischen sind nur noch drei Dieselstapler im Einsatz – zwei davon als Reserve.

Darüber hinaus sank auch die kumulierte gefahrene Kilometeranzahl des Fuhrparks gegenüber dem Vorjahr um 16.567 km.

Der Materialverbrauch sank in fast allen betrachteten Gruppen im Vergleich zum Vorjahr. Aufgrund der normalisierten Pro-

duktionsmengen an Wechselfiltern und Trockenmittelboxen, bei denen im Vorjahr ein Produktionshoch vorlag, sank auch

der Verbrauch der dafür benötigten Materialien wie Lack, Trockenmittel und Stahl. Einen besonderen Anstieg verzeichneten

lediglich der Aktivkohlebedarf aufgrund der hohen Exportmenge an Rollenware von aktivkohlebelegten Filtermedien sowie

die Menge an Kunststoffkomponenten durch die Produktion von metallfreien Filterelementen. Wie bereits bei den Kernindi-

katoren erwähnt, wurde in der Umwelterklärung 2019 erstmalig der Schmelzklebstoff als wesentliche Ressource in die Be-

trachungen mit einbezogen.

Der Wasserverbrauch ist unter anderem aufgrund von Wartungen und Umbauten im Sprinklernetz absolut gesehen um

1,3 % gestiegen. Ein weiterer Grund ist der Anschluss der neu genutzten Halle 33 an das Wassernetz des Werks. Außerdem

wurde 2018 auch aufgrund der im Punkt Kernindikatoren 2016 bis 2018 erwähnten Umbaumaßnahmen vermehrt Bauwasser

benötigt, was sich außerdem auf den Trinkwasserverbrauch niederschlägt. Die Brunnenwasserförderung nahm im Vergleich

zum Vorjahr um 27,3 % zu. Im vergangenen Jahr war aufgrund eines Austauschs der Förderpumpe über mehrere Monate-

keine Brunnenwasserförderung möglich, was den geringen Wert im Vorjahr erklärt. Gegenläufig zur erhöhten Fördermenge

des Brunnenwassers ist der Trinkwasserbedarf aufgrund des daraus folgenden, geringeren Bedarfs im Jahr 2018 um 33,4 %

zurückgegangen.

Der Verbrauch von Kühlschmierstoffen ist im Jahr 2018 wieder gesunken. Das liegt daran, dass die Kühlschmierstoffe das

letzte Mal im Jahr 2017 ausgetauscht wurden. Da der Badwechsel grundsätzlich alle zwei Jahre durchgeführt wird, war 2018

kein erneuter Kühlschmierstoffaustausch notwendig. Der Verbrauch von Form-, Schneid- und Maschinenölen ist leicht um

2,2 % angestiegen.

Der Anstieg der Sparte Lösemittel im Vergleich zum Vorjahr (+2,0 %) ist eng verknüpft mit der steigenden Anzahl an pro-

duktionsbegleitenden Qualitätsprüfungen von Filtern. Mittels des Stoffes Techniclean AS58 werden Luftfilter auf ihre Dicht-

heit überprüft.

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Umwelterklärung 2019 | Output 2016 bis 2018 Seite 24

Output 2016 bis 2018

Output (Zahl A) Einheit 2016 2017 2018 '17 zu '18

%

Produkte (Zahl B) Tsd.

Stück 169.027 186.912 185.402 -0,8

Abfälle t 21.163,8 23.505,2 24.186,3 +2,9

Nicht gefährliche Abfälle zur Verwertung t 20.757,6 23.039,1 23.593,0 +2,4

» davon Metallschrott t 15.745,4 17.739,1 17.673,2 -0,4

» davon Filterpapier t 1.695,4 1.733,3 1.978,2 +14,1

Nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung t 11,5 15,6 13,4 -13,9

Gefährliche Abfälle zur Verwertung t 173,7 251,7 306,3 +21,7

Gefährliche Abfälle zur Beseitigung t 221,1 198,7 273,6 +37,6

Spezifisches Abfallaufkommen g/Filter 125 126 130 +3,7

Abwasser- und Verdunstungsanfall m³ 73.812 79.829 80.905 +1,3

Abwasser aus Vorbehandlungsanlage m³ 36.370 39.574 39.547 -0,1

Verdunstungs- und Verschleppungs-veruste

m³ 16.274 19.107 18.832 -1,4

Rückkühlanlagen m³ 2.952 3.193 3.236 +1,3

Sanitär- und Kleinverbraucher m³ 18.216 17.955 19.290 +7,4

Spezifisches Abwasseraufkommen ml/Filter 437 427 436 +2,2

Flächenverbr. i.B.a. biolog. Vielfalt m² 237.896 237.896 237.896 +0,0

Gesamter Flächenverbrauch m² 289.695 289.695 289.695 +0,0

Gesamte versiegelte Fläche m² 237.896 237.896 237.896 +0,0

Gesamte naturnahe Fläche am Standort m² 34.258 34.258 34.258 +0,0

Ges. naturnahe Fläche abseits d. Stand-orts

m² 17.541 17.541 17.541 +0,0

Spezifischer Flächenverbrauch gesamt m²/Filter 1.407 1.273 1.283 +0,8

Emissionen kg 30.847.545 32.338.205 28.270.904 -12,6

Direkte Emissionen1 kg 12.802.957 13.897.754 13.309.029 -4,2

CO2 kg 12.776.738 13.869.661 13.282.288 -4,2

CH4 (1 kg = 25 kg CO2 )2 kg 4.274 4.558 4.335 -4,9

N2O (1 kg = 298 kg CO2 )2 kg 329 353 337 -4,6

CO kg 10.183 11.108 10.656 -4,1

SO2 kg 230 203 177 -12,7

NOx kg 10.299 10.898 10.334 -5,2

Staub PM3 kg 16 13 10 -16,9

NMVOC4 kg 443 446 414 -7,2

VOC kg 445 516 478 -7,4

» CO2-Äquivalent (∑ CO2, CH4, N2O)1,2 t 12.983 14.091 13.493 -4,2

Indirekte Emissionen5 kg 18.044.588 18.440.451 14.961.875 -18,9

CO2 kg 18.044.588 18.440.451 14.961.875 -18,9

» CO2-Äquivalent (∑ CO2, CH4, N2O)1,2 t 18.045 18.440 14.962 -18,9

Gesamtemissionen kg 30.847.545 32.338.205 28.270.904 -12,6

» CO2-Äquivalentt(∑ Direkt u. indirekt)2 t 31.028 32.531 28.455 -12,5

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Umwelterklärung 2019 | Output 2016 bis 2018 Seite 25

Spezifische Gesamtemissionen g/Filter 182,5 173,0 152,5 -11,9

Spezifische direkte Emissionen g/Filter 75,7 74,4 71,8 -3,5

Spezifische indirekte Emissionen g/Filter 0,1 0,1 0,1 -18,2

1 standortbezogener Gas- und Heizölverbrauch und firmeneigener Dieselverbrauch

2 2 IPCC AR 5 bezogen auf 100 Jahre. Die Umrechnungszahlen fließen in die Berechnung der CO2-Äquivalente mit ein

3 aus Primärenergie (Emissionsfaktor LfU)

4 NMVOC = flüchtige organische Verbindungen ohne Methan

5 Beim Stromerzeugungsprozess anfallend (z.B. durch Verbrennung Braunkohle)

ERLÄUTERUNGEN ZU DEN OUTPUT-DATEN

Im Bereich der Abfallwirtschaft kam es zu einer Zunahme der Abfallmenge um gut 2,9 %. Diese Zunahme ist gegenläufig

zur Abnahme der Produktionsmenge in diesem Zeitraum. Den Großteil des Abfallaufkommens macht der nichtgefährliche

Abfall zur Verwertung aus. Dieser ist aufgrund von Werksstrukturmaßnahmen Umzügen, Renovierungs- und Umbauarbei-

ten bzgl. Ausbildungswerkstatt und Lackieranlage FA1 um 2,4 % gestiegen. Hierbei handelt es sich im Wesentlichen um

den Umzug des Werkzeugbaus und der Ausbildungswerkstatt, sowie Baumaßnahmen an den Lackieranlagen FA1 und

FA2. Besonders stark stiegen dabei die Menge an Bauschutt, Aluminium-Abfall, Mischschrott und Abfall zur thermischen

Verwertung. Unabhängig von den Umbauarbeiten fiel aufgrund von Lagerbereinigungen auch mehr Filterpapierabfall an.

Der Grund für den Anstieg der gefährlichen Abfälle zur Verwertung um 22 % liegt hauptsächlich darin, dass der große

Ölabscheider, sowie die Absetzbecken der internen Abwasserbehandlungsanlage 2018 geleert wurden. Dieser machte

fast 20 % des gefährlichen Abfalls zur Verwertung aus und wird nur unregelmäßig geleert. Besonders stark stieg die Menge

an gefährlichen Abfällen zur Beseitigung. Auch hier spielen die oben erwähnten Umbauarbeiten eine Hauptrolle. Bei diesen

Arbeiten fielen große Mengen an Mineralwolle zur Deponierung an. Außerdem konnten wieder Aluminiumoxid-Trocken-

perlen entsorgt werden, bei denen es zeitweise Abnahmeschwierigkeiten bei der GSB Sonderabfallbehandlung Bayern

gibt. Weiterhin stieg das Abwasser mit WBC-Reiniger aufgrund von erhöhten Reinigungszyklen der Gießschalen für Po-

lyurethan umschäumte Filterelemente, um den hohen Qualitätsanforderungen gerecht zu werden. Bei den nichtgefährli-

chen Abfällen zur Beseitigung kam es hingegen zu einem Rückgang um 14,1 %. Für diesen Rückgang sorgte hier die

Fraktion „sonstige Sondermüll“, welcher Abfälle wie Schleifschlamm, Kettenreiniger, Sperrflüssigkeiten, Filter mit Inhibitor

etc. umfasst. Diese Abfälle fallen sehr sporadisch an und traten im Vorjahr vermehrt auf. Im Jahr 2018 sanken die Mengen

wieder. Die Gesamtmenge dieser Abfälle verhältnismäßig sehr gering.

Die Verwertungsquote im Werk Marklkofen belief sich für das Jahr 2018 auf 98,81 % und ist somit im Vergleich zum Vorjahr

leicht gesunken. Verantwortlich dafür ist die gestiegene Menge an Abfällen zur Beseitigung, in erster Linie die mineralische

Dachisolierung zur Deponierung.

Aufgrund der gesunkenen Wechselfilterproduktion, bei der nach dem Spülvorgang das auf den Metallfiltertöpfen anhaf-

tende Spülwasser verschleppt und im Trockner verdampft wird, sind auch die damit einhergehenden Verdunstungs- und

Verschleppungsverluste leicht gesunken. Dass hingegen das Abwasser für Sanitär- und Kleinverbraucher so stark ansteigt

ist auf die durchgeführten Wartungen im Sprinklernetz, den Anschluss in Halle 33 und den Bauwasserbedarf für die Um-

baumaßnahmen zurückzuführen.

Die standortbezogenen (direkten) Emissionen konnten aufgrund der verringerten Produktion sowie als Resultat von Opti-

mierungsmaßnahmen an den Öfen und der Substitution der Dieselstapler stark gesenkt werden. Weiterhin fällt analog zur

Erklärung zu den Kernindikatoren auf, dass sowohl der Schwefeldioxid-, als auch der Feinstaubausstoß aufgrund des

geringeren Dieselverbrauchs besonders stark abnehmen. Auch die indirekten Emissionen sind aufgrund des angepassten

Emissionsfaktors seitens des Energieversorgers und trotz des gestiegenen Stromverbrauchs weiter gesunken.

Auf den nachfolgenden Seiten werden die wichtigsten Veränderungen der Werte erläutert.

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Umwelterklärung 2019 | Seite 26

Direkte Umweltaspekte

Die Tätigkeiten und Produkte von MANN+HUMMEL am Standort Marklkofen sind mit Einwirkungen auf die Umwelt verbun-

den. Unter anderem werden stoffliche Emissionen, Rohstoffverbräuche und die Einleitung von Abwässern berücksichtigt.

Das Ziel von MANN+HUMMEL ist es selbstverständlich, die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren bzw. gänzlich zu

vermeiden. Dieses Ziel wurde in Bezug auf die eigene Unternehmensverantwortung, den Unternehmenskodex und auf Basis

rechtlicher und unternehmenspolitischer Verpflichtungen, aber auch in Bezug auf die verschiedenen interessierten Parteien

gesetzt. Denn den Ansprüche und Erwartungen dieser interessierten Parteien an MANN+HUMMEL soll und will das Unter-

nehmen gerecht werden können. Um zu überprüfen, ob ein Ziel wirklich erreicht wird, müssen allerdings Kennzahlen zu

sogenannten Umweltaspekten definiert, regelmäßig gemessen und dokumentiert werden. Direkte Umweltaspekte sind ver-

bunden mit Tätigkeiten, deren Ablauf beeinflussbar ist. Indirekte Umweltaspekte sind Ergebnisse der Wechselbeziehungen

von MANN+HUMMEL mit Dritten (z.B. Kunden und Lieferanten), die nur in gewissem Maße beeinflussbar sind. Bei der

Ermittlung der Umweltaspekte findet eine Chancen- und Risikobetrachtung statt. So stellen die betrachteten Umweltaspekte

durch die resultierenden Umweltauswirkungen ein Risiko dar, während mögliche Verbesserungen zur Verminderung dieser

Risiken eine Chance für das Unternehmen, die Beziehung zu interessierten Parteien und nicht zuletzt die Umwelt darstellen.

Der Standort Marklkofen unterliegt aufgrund der Unternehmensbeschaffenheit nicht der Störfallverordnung. Besondere Ak-

tivitäten zur Einhaltung der VOC-Richtlinie sind nicht erforderlich.

1. Emissionen in die Luft

1.1 EMISSIONEN DER GAS- UND HEIZÖLVERBRAUCHER

In der anschließenden Tabelle sind die direkten Emissionen, aufgeteilt in unterschiedliche Schadstoffgruppen, durch die

Verbraucher am Standort Marklkofen dargestellt. Zu den wesentlichen Verbrauchern zählen hauptsächlich die Papieraus-

härteöfen und die Lackieranlagen mit den zugehörigen Nachverbrennungen, sowie die Heizungsanlage und Kleinfeuerungs-

anlagen. Heizöl dient am Standort lediglich zur Spitzenlastabdeckung bei sehr kalten Temperaturen im Winter, wobei diese

die letzten sechs Jahre nie erforderlich war. Die direkten Emissionen nahmen 2018 aufgrund des niedrigeren Gasverbrauchs

für die Produktion und die Heizung um 4,2 % ab. Mit dieser Umwelterklärung wird erstmals auch der Dieselverbrauch zu

den direkten Emissionen gezählt. Die Zahlen der letzten Jahre wurden entsprechend angepasst.

Direkte Emissionen in die Luft (gesamt kg/a) 1/2

Jahr SO2 NOx CO CO2

2009 57 8.387 9.356 11.885.836

2010 65 9.625 10.738 13.599.695

2011 65 9.602 10.712 13.552.221

2012 68 10.045 11.189 14.196.698

2013 66 9.745 10.872 13.771.030

2014 62 9.153 10.210 12.987.364

2015 65 9.493 10.590 13.469.559

2016 61 9.030 10.073 12.776.738

2017 67 9.878 11.019 13.869.661

2018 65 9.487 10.583 13.282.288

1 direkt = am Standort anfallend

2 Quelle Emissionsfaktoren: VDA, „Emissionsfaktoren für Strom, Fernwärme und Kraftstoffe, Januar 2015, Berlin.

Page 27: Umwelterklärung 2019 · die B20, welche im Osten das „Mittlere Vilstal“ kreuzt. Das Werk ist am südlichen Ortsausgang von Marklkofen in Richtung Kollbach im Industriegebiet

Umwelterklärung 2019 | 1. Emissionen in die Luft Seite 27

0

50.000

100.000

150.000

200.000

50.000

75.000

100.000

125.000

pro

d. F

ilte

r (1

00

0 S

tück)

Ma

sse

(kg

/1 M

io.

Filt

er)

Spezifische direkte CO2 - Emissionen in die Luft

CO2 Produzierte Filter (1000 Stück)

0

5.000

10.000

15.000

20.000

25.000

Ma

sse

(kg

/Ja

hr)

Direkte Emissionen in die Luft

NOx CO SO2

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Umwelterklärung 2019 | 1. Emissionen in die Luft Seite 28

Spezifische direkte Emissionen in die Luft (kg/1 Mio. produzierte Filter)

Jahr SO2 NOx CO CO2

2009 0,5 69,6 77,7 98.683

2010 0,5 67,6 75,4 95.504

2011 0,4 62,9 70,1 88.712

2012 0,4 64,1 71,4 90.532

2013 0,4 59,3 66,1 83.731

2014 0,4 54,6 60,9 77.512

2015 0,4 54,6 60,9 77.444

2016 0,4 53,4 59,6 75.590

2017 0,4 52,8 59,0 74.204

2018 0,3 51,2 57,1 71.640

Neben den Genannten, entstehen gewiss noch weitere Emissionen, die in erster Linie spezifisch vom jeweiligen Prozess

bzw. vom zu verarbeitenden Medium oder Stoff abhängig sind. Eine Gruppe dieser Emissionen, welche eine besondere

Beachtung genießt, sind unter anderem die organischen Kohlenwasserstoffverbindungen CxHy. Die organischen Kohlen-

wasserstoffverbindungen sind nur schwer intern zu messen, weswegen diese zusammen mit anderen Schadstoffen in wie-

derkehrenden 3-Jahres-zyklischen Messungen durch akkreditierte Messinstitute auf ihre Grenzwerteinhaltung entsprechend

der Genehmigungsbescheide geprüft werden. 2016 fanden die erneuten Messungen statt. Dabei konnten alle relevanten

Grenzwerte zuverlässig eingehalten werden. Die Ergebnisse sind in Ausschnitten auf Seite 34 dargestellt. Die nächsten,

stattfindenden Messungen sind für 2019 geplant.

Durch vorbeugende Instandhaltung und stetige Modernisierung wird der zulässige Grenzwert an Kohlenwasserstoffverbin-

dungen sicher eingehalten.

0

40.000

80.000

120.000

160.000

200.000

0

20

40

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140

160

pro

d. F

ilte

r (1

00

0 S

tück)

Ma

sse

(kg

/1 M

io.

Filt

er)

Spezifische direkte Emissionen in die Luft

NOx CO SO2 Produzierte Filter (1000 Stück)

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Umwelterklärung 2019 | 1. Emissionen in die Luft Seite 29

Eine wichtige Rolle am Standort Marklkofen nehmen die Emissionen von Treibhausgasen ein. Kohlendioxid (CO2) ist das

bekannteste Gas mit Treibhausgaspotential. Bei den direkten CO2 – Emissionen handelt es sich um das am Standort direkt

emittierte CO2 aus der Verbrennung von fossilen Brennstoffen (Diesel, Gas oder Heizöl). Wie aus dem oben abgebildeten

Diagramm entnommen werden kann, konnten die spezifischen direkten CO2-Emissionen in den letzten 10 Jahren deutlich

reduziert werden. Zur besseren Veranschaulichung der Abnahme wurde das Minimum der primären Ordinate des Koordi-

natensystems auf den Wert 50.000 angehoben. Erkennbar ist, dass sich der Rückgang in den spezifischen CO2-Emissionen

auch im Jahr 2018 weiterfortsetzt.

0

50.000

100.000

150.000

200.000

50.000

75.000

100.000

125.000

pro

d. F

ilte

r (1

00

0 S

tück)

Ma

sse

(kg

/1 M

io.

Filt

er)

Spezifische direkte CO2 - Emissionen in die Luft

CO2 Produzierte Filter (1000 Stück)

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Umwelterklärung 2019 | 1. Emissionen in die Luft Seite 30

1.2 EMISSIONEN AUS STROMBEZUG

MANN+HUMMEL bezieht neben Gas auch große Mengen Strom. Bei Betrachtung der Emissionen, die durch die Energie-

bereitstellung entstehen, dürfen die indirekten Emissionen aus dem Strombezug nicht außer Acht gelassen werden. Indirekte

Emissionen sind diejenigen Emissionen, die bei der Erzeugung von elektrischer Energie in Großkraftwerken (z.B. durch

Verbrennung von Braunkohle) entstehen. Nicht in diesen Faktor miteingerechnet werden allerdings die Emissionen aus der

Rohstoffbereitstellung. Die Emissionsfaktoren werden diesbezüglich vom Energieversorger entweder auf der Rechnung ab-

gebildet oder sind im Internet auf deren Homepage zu finden.

Indirekte CO2-Emissionen aus Strom1

Jahr Strom (kWh) Gesamte CO2-Emissionen

(kg/a)

Spezifische CO2-Emissi-onen (kg/1 Mio. prod. Fil-

ter)

CO2-Emissionsfaktor (g/kWh)

2009 31.053.040 8.570.639 71.159 276

2010 36.126.000 10.332.036 72.557 286

2011 37.470.180 16.411.939 107.432 438

2012 37.000.776 16.206.340 103.347 438

2013 37.922.045 30.337.636 184.460 800

2014 38.095.580 21.790.672 130.053 572

2015 39.196.530 22.420.415 128.907 572

2016 38.068.752 18.044.588 106.755 474

2017 40.262.993 18.440.451 98.658 458

2018 40.657.270 14.961.875 80.699 368

1 indirekt = beim Stromerzeuger anfallend (z.B. durch Verbrennung Braunkohle)

In der letzten Spalte sind die CO2-Emissionsfaktoren der einzelnen Jahre dargestellt. Die Energiekonzerne müssen nach

§42 des Energiewirtschaftsgesetzes angeben, wieviel CO2 bei der Stromproduktion innerhalb des Unternehmens anfällt.

Der Emissionsfaktor ist abhängig von der Zusammensetzung des Energiemixes. Je höher der Anteil an erneuerbaren Ener-

gien, umso geringer ist der Emissionsfaktor. Analog gilt dies für fossile Energieträger. Je höher die Anteile an fossilen Ener-

gieträgern, umso höher der Emissionsfaktor. Wie anhand der Tabelle ersichtlich ist, ist der Stromverbrauch im Jahr 2018

um knapp 2,2 Mio. kWh gestiegen. Das entspricht einem Anstieg von 5,8%. Betrachtet man nun die Produktionssteigerung

von 10,6 % lässt sich erkennen, dass die durchgeführten Energiesparmaßnahmen, wie beispielsweise die Umstellung auf

LED-Beleuchtung oder diverse Anlagenoptimierungen, Wirkung zeigen. Trotz des Anstiegs des Stromverbrauchs um 1 %

sind die absoluten CO2-Emissionen um fast 19 % gesunken. Dies liegt an der enormen Reduzierung des CO2-Emissions-

faktors von 458 g/kWh auf 368 g/kWh bei dem Stromlieferanten innogy SE, von welchem MANN+HUMMEL Marklkofen

seinen Strom bezieht. Die innogy SE ist eine Tochtergesellschaft des Energiekonzerns RWE.

Bezogen auf die spezifischen CO2-Emissionen in kg pro Million produzierte Filter konnte der Emissionswert, entsprechend

dem Trend der letzten Jahre, wieder weiter reduziert werden und beträgt nun nur noch 80.699 kg/1 Mio. prod. Filter. Die

spezifischen CO2-Emissionen sind somit im Vergleich zum Vorjahr um 18 % gesunken.

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Umwelterklärung 2019 | 1. Emissionen in die Luft Seite 31

1.3 GESAMTE CO2-EMISSIONEN AUS GAS- UND STROMBEZUG

Sowohl bei den indirekten spezifischen CO2-Emissionen, die in diesem Jahr um ca. 18 Gramm pro Filter gesenkt werden

konnten, als auch bei den direkten spezifischen CO2-Emissionen, bei denen im Vergleich zum Vorjahr 3 Gramm pro Filter

eingespart wurden, setzte sich der Abwärtstrend der letzten vier Jahre fort. In Summe wurden im Jahr 2018 also 21 g CO2

pro Filter eingespart. Die spezifische Gesamtemission liegt inzwischen bei 152 Gramm CO2 pro Filter. Seit diesem Jahr

werden die Emissionen durch den Dieselverbrauch wie bereits erwähnt rückwirkend bei den direkten Emissionen mit be-

trachtet.

Durch Verbrennungsprozesse direkt am Standort (direkte Emissionen) entstehen ca. 47 % der gesamten CO2-Emissionen.

Ungefähr 53 % entstehen somit indirekt durch den Bezug von Strom.

Spezifische gesamte CO2 - Emissionen (g / Filter)

Jahr Indirekte spezifische CO2-

Emissionen Direkte spezifische CO2-

Emissionen Summe

2009 71 99 170

2010 73 96 168

2011 107 89 196

2012 103 91 194

2013 184 84 268

2014 130 78 208

2015 129 77 206

2016 107 76 182

2017 99 74 173

2018 81 72 152

0

50.000

100.000

150.000

200.000

0

50

100

150

200

250

300

pro

d. F

ilte

r (1

00

0 S

tück)

Ma

sse

(g

/ F

ilte

r)

Spezifische gesamte CO2 - Emissionen

Indirekte spezifische CO2-Emissionen Direkte spezifische CO2-Emissionen Produzierte Filter(1000 Stück)

Ausstieg aus der

Atomkraft

Wechsel des Energieversorgers

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Umwelterklärung 2019 | 1. Emissionen in die Luft Seite 32

1.4 LÖSEMITTELEINSATZ

Ein Großteil der eingesetzten Lösemittel wird bei MANN+HUMMEL zur Lackierung von Wechselfiltern verwendet. Im Jahr

2018 wurden in der Lackierung knapp 320 t Nasslacke verarbeitet. Das sind etwa 5 % weniger als im Vorjahr. Der Haupt-

grund für den Rückgang ist die geringere Wechselfilterproduktion (Siehe Grafik). Außerdem wurden 2017 vermehrt große

Wechselfilter produziert, was einen vergleichsweise hohen spezifischen Lackbedarf mit sich geführt hat. Aufgrund der nor-

malisierten Produktionsbedingungen mit weniger Großfiltern in 2018 ist dementsprechend der Rückgang beim Lösemitte-

leinsatz um 5 % – in Relation zu dem um 1,1 % gesunkenen Wechselfilterproduktionsvolumen – vergleichsweise hoch. Der

reine Lösemittelanteil in den Lacken betrug nach der aktuellen Berechnung dabei gerundet 124 t. Darüber hinaus werden in

der Lackierung lösemittelbasierte Verdünnungen eingesetzt. Die Gesamtmenge an Lösemitteln in den 2018 verwendeten

Verdünnungen ergibt ein Gesamtgewicht von weiteren 44 t. Insgesamt wurden in den Lackierungen im Betrachtungszeit-

raum 169 t Lösemittel verwendet. Dies entspricht einem Lösemitteleinsatz von 2,2 kg pro 1.000 Wechselfilter.

1.5 LOGISTIK

Der Bereich Logistik ist unterteilt in Wareneingang, Produktionslogistik, interne Transportlogistik und Warenausgangslogis-

tik. Mit der Inbetriebnahme des neuen Lieferanten-Logistik-Zentrums (LLZ) wird der Wareneingang separat von der Firma

Fiege betrieben. Durch den Verbindungstunnel, in denen die fahrerlosen Transportsysteme (FTS) verkehren, können Wege

im Außenbereich eingespart werden. Momentan laufen weiterhin ca. 70 % des Transportvolumens über die FTS-Trassen.

Die Warenausgangslogistik verlud 2018 bis zu 3.000 Ladeeinheiten täglich, was ungefähr 100 voll beladenen LKW ent-

spricht.

Der Verbrauch an Dieselkraftstoff konnte wie bereits erwähnt im Jahr 2018 weiter gesenkt werden. Der erreichte Rückgang

um 17 % auf 81.083 Liter setzt den Trend des Vorjahres fort und stellt zudem den niedrigsten Dieselverbrauch seit mindes-

tens 18 Jahren dar. Der Rückgang ist primär ist auf die beim Punkt „Input“ erwähnte Substitution der dieselbetriebenen

Flurförderfahrzeuge durch Fahrzeuge mit Elektroantrieb zurückzuführen. Im Gegensatz zum Vorjahr blieb 2018 die Anzahl

der gefahrenen Kilometer durch den Fuhrpark nahezu konstant.

0

20.000

40.000

60.000

80.000

100.000

0

40.000

80.000

120.000

160.000

200.000

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

Wech

se

lfilt

er

(Tsd

. S

tück)

Ma

sse

(kg

/Ja

hr)

Lösemitteleinsatz Lackierung

Lösungsmitteleinsatz (kg) Wechselfilter (Tsd.Stück)

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Umwelterklärung 2019 | 1. Emissionen in die Luft Seite 33

Am Standort sind ca. 263 Flurförderzeuge (Stapler) im Einsatz. Der firmeninterne PKW-Fuhrpark mit 12 Fahrzeugen, sowie

die inzwischen nur noch 3 dieselbetriebenen Flurförderzeuge werden über eine Eigenverbrauchstankstelle versorgt. Die

restlichen Stapler und Flurförderfahrzeuge sind elektrobetrieben.

1.6 LÄRMSCHUTZ

Das Werk befindet sich im Industriegebiet von Marklkofen. Um die Auswirkung des Betriebslärms auf Wohnbereiche im

nordwestlich angrenzenden Mischgebiet einschätzen zu können, wur-

den 2013 auf dem Werksgelände in Marklkofen umfangreiche Schallpe-

gelmessungen zur Erfassung von Innenpegeln in den Produktionshallen,

sowie zur Feststellung der Leistungspegel schalltechnisch relevanter

Anlagen im Freien angefertigt. In der Produktionslogistik konnte man die

Lärmbelastung durch magnetische Gummimatten für Gabelverlängerun-

gen und durch den Wechsel von Hartgummi auf Luftbereifung bei den

Shuttletransporten um ca. 10 dB(A) senken. Bei den durchgeführten

Baumaßnahmen wurde auf eine Verringerung der Lärmbelastung durch

Überprüfung der Emissionsquellen für die Anwohner geachtet. Dies setzt

sich bei weiteren Umstrukturierungen im Werk fort.

Im Berichtszeitraum sowie aktuell liegen keine Beschwerden vor. Eine

erneute Beurteilung zur Überprüfung und Aktualisierung ist bereits in

Planung.

1.7 SONSTIGES

Die durch technologische Verfahren entstehenden Stäube, Ölnebel und Gerüche sind auf Grund der installierten Luftreini-

gungs- und Abscheidetechniken auf ein Mindestmaß beschränkt. Diese werden regelmäßig gewartet und geprüft. Es beste-

hen Wartungsverträge mit Spezialfirmen. Aktuell liegen keine Anwohnerbeschwerden vor.

Aufgrund der Novellierung der Emissionserklärungsverordnung (11. BImSchV) ist MANN+HUMMEL Marklkofen 2017 ge-

mäß § 27 Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) zur Abgabe einer Emissionserklärung für das Jahr 2016 verpflichtet.

Die Emissionserklärung wurde 2017 erstellt und über das Internetportal „BUBE-Online“ (Betriebliche Umweltdatenberichter-

stattung) abgegeben. Nach Abgabe der Emissionserklärung ist nach Maßgabe des vierjährigen Zyklus im Jahr 2021 ein

erneuter Bericht für das vorangehende Geschäftsjahr abzugeben.

0

50.000

100.000

150.000V

erb

rau

ch

(L

ite

r)

Verbrauch Dieselkraftstoff

Prognostizierter Beurteilungspegel während der ungünstigsten vollen Nachtstunde.

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Umwelterklärung 2019 | 1. Emissionen in die Luft Seite 34

1.8 GENEHMIGUNGSPFLICHTIGE ANLAGEN NACH BIMSCHG

Nachfolgend sind alle genehmigungspflichtigen Anlagen nach BImSchG auf dem Werksgelände Marklkofen aufgelistet,

namentlich die Gruppen der Lackieranlagen, Verleimstationen, Papieraushärteöfen sowie die Nanofaseranlage. Die gesetz-

lich vorgeschriebenen Grenzwerte werden intern regelmäßig überprüft und durch ein akkreditiertes Messinstitut alle 3 Jahre

offiziell bestätigt.

Behördlich vorgeschriebene Emissionsgrenzwerte und Messwerte (Stand: 2016)

Anlage Schadstoff Grenzwert (mg/m³) Messung (Mittel-

wert mg/m³)

Lackieranlagen

Wechselfilter Mittel- und Großserien

Gesamtstaub 3 < 1

Gesamtkohlenstoff 20 9

Kohlenstoffmonoxid 100 2

Stickstoffoxide1 100 22

Verleimstationen / Vulkanisation

Ammoniak 30 21,6

Formaldehyd 20 0,5

Gesamtkohlenstoff 50 5,8

Gesamtstaub3 20 0,5

Papieraushärteöfen

Rechteckelemente

Gesamtkohlenstoff 20 < 1

Kohlenstoffmonoxid 100 47,6

Stickstoffoxide1 250 2 82,8

Elementfertigung Wechselfilter

Gesamtkohlenstoff 20 < 1

Kohlenstoffmonoxid 100 14,9

Stickstoffoxide1 250 2 108,4

Öl-/ Kraftstofffilterelemente

Gesamtkohlenstoff 20 < 1

Kohlenstoffmonoxid 100 32,1

Stickstoffoxide1 250 2 136,1

Pico-Piclone

Gesamtkohlenstoff 20 < 1

Kohlenstoffmonoxid 100 70,9

Stickstoffoxide1 250 2 89

Nanofaseranlage

Gesamtkohlenstoff 50 < 1

Spinnvliesanlage

Grenzwerte werden im Rahmen der Genehmigung festgelegt. Die Geneh-

migung zum vorzeitigen Betrieb wurde erteilt.

1 angegeben als NO2

2 Grenzwerterhöhung durch das Landratsamt von 100 auf 250 mg/m³

3 Die Menge an Gesamtstaub wird lediglich bei der Messung der Compound-Mischanlage geprüft.

Bei der allumfassenden Messung des akkreditierten Messinstituts im Jahr 2016 wurden alle Messwerte eingehalten. In den

Bereichen Rechteckelemente, Öl-/Kraftstofffilterelemente, Verleimstationen und Nanofaseranlage wurden aufgrund von Mo-

dernisierungsmaßnahmen Anlagen komplett getauscht bzw. teilsaniert. Zur Abnahme eben dieser Anlagen/Sanierungsmaß-

nahmen wurden spezifische Teilmessungen für die jeweilige Anlage durch das dienstleistende Messinstitut durchgeführt.

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Umwelterklärung 2019 | 1. Emissionen in die Luft Seite 35

Die mittleren Messwerte der jeweiligen Anlagentypen werden unter Berücksichtigung der im 2. Halbjahr 2019 geplanten

Messungen ermittelt und im Rahmen der nächsten Umwelterklärung aktualisiert. Bei den dargestellten Werten handelt es

sich jeweils um die maximalen Messwerte auf Basis der Messungen von 2016 zuzüglich einer erweiterten Messunsicherheit

von p = 95 %.

Die nächsten wiederkehrenden Messungen sind für das 2. Halbjahr 2019 festgelegt.

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Umwelterklärung 2019 | 2. Entstehung von Abfällen Seite 36

2. Entstehung von Abfällen

Eine der Hauptaufgaben eines Umweltmanagementsystems ist es, eine erfolgreiche und effiziente Abfallwirtschaft zu er-

möglichen. Zur Erfüllung dieser Aufgabe steht bei MANN+HUMMEL eine gezielte Abfallvermeidung im Vordergrund der

Bemühungen. Irgendwann ist allerdings auch ein Punkt erreicht, an dem eine Abfallerzeugung unumgänglich ist, speziell in

einem Produktionsbetrieb. In diesem Sinne finden zugleich auch kontinuierlich Überlegungen zur Verbesserung bzw. Opti-

mierung der Abfalltrennung und des Recyclings statt, die sich mit der weiteren Vorgehensweise befassen. Seit 2018 wird

diesbezüglich ein Teil des Filterpapierabfalls einer direkten stofflichen Verwertung als Rohstoff zur Erzeugung von Baustof-

fen zugeführt. In den nachfolgenden Tabellen sind die relevanten Abfallmengen, geschlüsselt nach der Abfallverzeichnis-

Verordnung aufgelistet. Dabei wird in Abfälle zur Verwertung und Abfälle zur Beseitigung unterschieden.

Aufschlüsselung der Abfallmengen nach Abfallverzeichnis - Verordnung (AVV) bzw. nach internen Bezeichnun-gen für Abfälle zur Verwertung

Gefährliche Abfälle (t) AVV 2017 2018

Elektroschrott 200135* 19,8 17,0

Altöl 130205* 16,2 14,3

Emulsion 120109* 109,6 123,0

Schneidöl 120107* 59,1 54,7

Ölabscheiderinhalt 130502* 0,0 58,0

Sandfangrückstände 130502* 0,0 0,0

Putzlappen leicht verschmutzt 150202* 2,4 2,6

Ölfilter (Test) 150202* 11,1 12,1

Lösemittel 140603* 18,3 14,4

Glasfaserabfälle 150202* 15,2 10,2

SUMME 251,7 306,3

Nicht gefährliche Abfälle (t) AVV 2017 2018

Verpackungen aus Kunststoff 150102 220,4 217,3

Filterpapier 150203 1.733,3 1.967,5

Filterpapier Kunststoff 070213 - 10,7

Verpackungen aus Papier und Pappe 150101 1.432,5 1.442,0

Aluminium-Abfall 170402 20,7 68,2

Blechfässer 200140 87,9 95,1

Kupferkabel 170411 10,9 13,8

Messing 170401 0,4 0,0

V2A-Schrott 200140 4,2 5,7

Stahlspäne 170405 27,1 24,3

Mischschrott 170407 103,1 263,9

Eisenstaub und -teilchen 120102 17.484,8 17.202,1

Altholz 170201 1.411,7 1.407,8

Bauschutt 170904 50,8 413,8

Altglas 170202 0,0 2,1

Speisereste/Küchenabfälle 200108 15,4 15,4

Fettabscheider 020204 16,2 13,1

Abfall zur thermischen Verwertung 150106 313,0 380,2

Straßenkehricht 200303 2,7 2,2

Sonstiges diverse 104,2 47,9

SUMME 23.039,1 23.593,0

1 Der Abfall „Ölfilter (Test)“ (AVV 150202*) wurde im Zuge der Aktualisierung der Verwertung zugeordnet. Der Wert für 2016 befindet sich auf der nachfolgenden Seite unter Punkt „Gefährliche Abfälle“. Der Abfall wird inzwischen bei der GSB im Rahmen einer Sammelentsor-gung einer thermischen Verwertung zugeführt.

2 Mit Abfall „Lösemittel“ (AVV 140603*) wurde analog zu Punkt 1 verfahren.

3 Der Abfall „Glasfaserabfälle“ (AVV 150202*) behandelt Reste glasfaserhaltiger Filtermedien, die seit 2017 als gefährlicher Abfall eingestuft sind und somit in diesem Jahr neu in die Liste aufgenommen wurden.

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Umwelterklärung 2019 | 2. Entstehung von Abfällen Seite 37

Aufschlüsselung der Abfallmengen nach Abfallverzeichnis - Verordnung (AVV) bzw. nach internen Bezeichnun-gen für Abfälle zur Beseitigung

Gefährliche Abfälle (t) AVV 2017 2018

Schlamm aus Vorbehandlung 110109* 27,7 21,3

Aktivkohle 070210* 5,8 10,4

Isocyanate 070208* 0,6 0,3

Polyol 070208* 3,2 6,9

Lackabfall 080111* 44,3 41,1

Klebefolie 070208* 2,3 1,2

Kunststoffabfall 070208* 48,7 47,7

Ölgetränkte Putzlappen 150202* 17,5 15,0

PU-Spülwasser 070201* 13,3 15,8

Säure aus Nanofaseranlage 110105* 2,5 2,4

Wasser mit WBC-Reiniger 070701* 26,5 39,2

Spraydosen 150110* 0,4 0,4

Omyacarb G15 (Staub Laseranlage) 070210* 4,7 6,1

Aluminiumoxid (UOP-Trockenperlen) 100305* 0,0 14,0

Mineralwolle 170603* 1,0 51,7

sonstiges (Deponierung) diverse 0,3 0,0

SUMME 198,7 273,6

Nicht gefährliche Abfälle (t) AVV 2017 2018

sonstiger Sondermüll diverse 5,2 0,8

Abfall zur Beseitigung 200301 10,4 12,7

SUMME 15,6 13,4

1 Der Abfall „Ölfilter (Test)“ (AVV 150202*) wurde im Zuge der Aktualisierung der Verwertung zugeordnet. Der Wert für 2017 befindet sich auf der vorherigen Seite unter Punkt „Gefährliche Abfälle“.

2 Mit Abfall „Lösemittel“ (AVV 140603*) wurde analog zu Punkt 1 verfahren.

Das Gesamtabfallaufkommen stieg 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 % an. In nachfolgendem Diagramm sind die

jeweiligen Verwertungs- und Beseitigungsdaten der vergangenen Jahre dargestellt. Das spezifische Abfallaufkommen 2018

betrug 1,55 g/Filter für Abfälle zur Beseitigung und 128,9 g/Filter für Abfälle zur Verwertung. Dies entspricht einer Recycling-

quote von 98,81 %. Im Vergleich zum Vorjahr verschlechterte sich also die Recyclingrate um 0,28 %. Die Ursache für diese

Entwicklung liegt primär in der deutlich gestiegenen Menge an gefährlichen Abfällen zur Beseitigung. Mit einem Plus von

74,8 Tonnen steigt diese Abfallmenge um fast 38 % im Vergleich zum Vorjahr.

Um besser nachvollziehen zu können, wie stark die Änderung bei den jeweiligen Abfallsorten Einfluss auf die Gesamtände-

rung der Abfallgruppe nimmt, wurden diese in der folgenden Darstellung quantitativ gegenübergestellt.

-100 0 +100 +200 +300 +400 +500 +600

Nicht gefährliche Abfälle zur Beseitigung (t)

Gefährliche Abfälle zur Verwertung (t)

Gefährliche Abfälle zur Beseitigung (t)

Nicht gefährliche Abfälle zur Verwertung (t)

Änderung der Abfallmenge [t]

Gesamtänderung der Abfallarten

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Umwelterklärung 2019 | 2. Entstehung von Abfällen Seite 38

Erläuterungen zur Entwicklung der Abfallmengen

Die gefährlichen Abfälle zur Verwertung haben 2018 um 22 % zugenommen. Einen maßgeblichen Einfluss hat hier mit 58

Tonnen die Fraktion der Schlämme aus Öl-/Wasserabscheidern. Der Schlammfang des Ölabscheiders wird bauartbedingt

nach Bedarf (2018) oder mindestens 1 x in 5 Jahren geleert. Mit 12 Tonnen machte dieser allerdings nur einen kleinen Teil

der Gesamtmenge aus. Den Hauptanteil machte mit 2 x 23 Tonnen das Reinigen der Absetzbecken der internen Abwasser-

behandlungsanlagen aus. Die dabei entstehenden Abfälle fallen unter dem Überbegriff „Schlämme aus Öl-/Wasserabschei-

dern“ ebenfalls unter die Abfallschlüsselnummer 130502*. Ein weiterer Grund für den Anstieg der gefährlichen Abfälle zur

Verwertung ist die um 12 % gestiegene Menge an entsorgter Emulsion. Längere Maschinenlaufzeiten aufgrund von Son-

derschichten sind hier ursächlich. Entgegen wirken dem Trend die gesunkenen Entsorgungsmengen an Glasfaserabfällen

(Abnahmeschwierigkeiten seitens der Entsorger), an Lösemitteln (Aufgrund der Abnahme der Wechselfilterproduktion wur-

den weniger Lacke verarbeitet), an Elektroschrott und an Altöl.

Weiter kommt es ebenfalls zu einem Anstieg der gefährlichen Abfälle zur Beseitigung um 38 %. Der Hauptgrund für diese

Zunahme ist die im Zuge der Werkstrukturplanung bei den Umbau- und Umzugsmaßnahmen entstandene hohe Menge an

zu entsorgender Mineralwolle. Diese ist mit 51,7 Tonnen für 68 % des gesamten Anstiegs bei den gefährlichen Abfällen zur

Verwertung verantwortlich. Zwei weitere schwerwiegende Zunahmen der Abfallmengen treten diesbezüglich beim Alumini-

umoxid und beim Wasser mit WBC-Reiniger auf. Die große Menge an entsorgten Aluminiumoxid-Trockenperlen rührt daher,

dass dieser Abfall von den Entsorger nur sehr selten entgegengenommen wird. Im Jahr 2017 konnten beispielsweise keine

Trockenperlen entsorgt werden und mussten stattdessen im Werk zwischengelagert werden.

Die Abnahme bei den nicht gefährlichen Abfällen zur Beseitigung liegt an dem starken Rückgang beim Sondermüll von 5,2

auf 0,8 Tonnen. Dieser Rückgang begründet sich durch sporadisch anfallende Abfälle wie Schleifschlamm, Kettenreiniger,

Sperrflüssigkeiten, Filter mit Inhibitor etc. Diese Abfälle sind im Gegensatz zum Jahr 2018 im Jahr 2017 vermehrt angefallen.

Allerdings machen die nicht gefährlichen Abfälle zur Beseitigung einen vernachlässigbar kleinen Anteil der Gesamtabfälle

aus.

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Umwelterklärung 2019 | 2. Entstehung von Abfällen Seite 39

Den größten Teil des Abfallaufkommens bildet der nichtgefährliche Abfall zur Verwertung. Dieser ist in Summe um 2 %

gestiegen. Maßgeblich hervorgerufen wurde dieser Anstieg durch die Abfälle Bauschutt, Filterpapier, Mischschrott, Abfall

zur thermischen Verwertung und Aluminiumabfall. Die hohen Mengen an Bauschutt, Mischschrott und Abfall zur thermischen

Verwertung lassen sich analog zur Mineralwolle aufgrund der durchgeführten Umbaumaßnahmen erklären. Der Anfall an

Aluminiumabfällen wird primär durch den Werkzeugbau hervorgerufen. Der Anstieg der Filterpapierabfälle wird dadurch

erklärt, dass wieder vermehrt Lagerbereinigungen stattgefunden haben und in 2018 entsorgt wurden. Die stärksten Rück-

gänge der Abfallmengen ergaben sich bei der Abfallart „Eisenstaub und –teilchen“ aufgrund der verringerten Wechselfilter-

produktion und bei „Sonstiges“. Da es sich bei den sonstigen Abfällen um sporadisch anfallende Sonderabfälle handelt, sind

hierbei quantitative Schwankungen normal.

In der oben stehenden Abbildung ist das spezifische Abfallaufkommen in Bezug auf die produzierte Filterzahl dargestellt. Es

ist zu erkennen, dass der spezifisch anfallende Abfall von 2015 bis 2017 ein Minimum erreicht hat. Im Jahr 2018 stiegen die

Mengen allerdings sowohl bei den Abfällen zur Verwertung, als auch bei den Abfällen zur Beseitigung stark an.

Spezifisches Gesamtabfallaufkommen (g / Filter)

Jahr Abfälle zur Beseitigung Abfälle zur Verwertung

2009 1,29 138,67

2010 1,14 140,03

2011 1,08 133,53

2012 0,95 133,88

2013 1,41 128,16

2014 1,29 129,69

2015 1,12 123,46

2016 1,38 123,83

2017 1,15 124,61

2018 1,55 128,90

0

50

100

150

200

100

110

120

130

140

150

pro

d. F

ilte

r (1

Mio

. S

tück)

g/F

itle

r

spezifische Abfälle zur Verwertung (g/Filter)

Abfälle zur Verwertung prod Filter (Mio Stück)

0

50

100

150

200

0,0

0,5

1,0

1,5

2,0

pro

d. F

ilte

r (1

Mio

. S

tück)

g/F

itle

r

spezifische Abfälle zur Beseitigung (g/Filter)

Abfälle zur Beseitigung prod Filter (Mio Stück)

Page 40: Umwelterklärung 2019 · die B20, welche im Osten das „Mittlere Vilstal“ kreuzt. Das Werk ist am südlichen Ortsausgang von Marklkofen in Richtung Kollbach im Industriegebiet

Umwelterklärung 2019 | 3. Nutzung von Wasser Seite 40

3. Nutzung von Wasser

3.1 WASSERBEZUG UND -NUTZUNG

Die Trinkwasserversorgung bei MANN+HUMMEL Marklkofen erfolgt über eine Trinkwasserleitung des Wasserzweckver-

bandes „Mittlere Vils“. Zusätzlich zu der Trinkwasserversorgung wurde auf dem Werksgelände im Jahr 2002 ein Brunnen

zur Gewinnung von Grundwasser errichtet. Hierfür ist eine wasserrechtliche Erlaubnis vorhanden. Das entnommene Wasser

dient der Brauchwasserversorgung. Das Werk liegt in keinem Wasserschutz- oder Überschwemmungsgebiet. Der Gesamt-

wasserverbrauch stieg 2018 gegenüber 2017 um ca. 1.076 m³. Dies resultiert relativ gesehen in einer Steigerung um 1 %.

Ein Grund dafür sind wie bereits erwähnt die durchgeführten Wartungsarbeiten im Sprinklernetz. Weiterhin wurde die auf-

grund der dort befindlichen Spinnvliesanlage neu genutzte Halle 33 an das Wassernetz des Werks angeschlossen.

Der Brunnenwasserverbrauch ist im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr mit einer Zunahme von 28 % wieder stark ange-

stiegen. Das liegt vorrangig an der vergleichsweise geringeren Fördermenge im Vorjahr aufgrund des damaligen Austauschs

der Förderpumpe sowie aufgrund von einigen Wartungsarbeiten im Frühjahr 2017. In dieser Zeit musste stattdessen auf

Trinkwasser zurückgegriffen werden, weshalb beim Verbrauch von Trinkwasser 2017 ein starker Anstieg zu verzeichnen

war. Im Gegensatz dazu ist der Trinkwasserverbrauch 2018 wieder um 33 % gesunken, da ein ganzjähriger Betrieb der

Pumpen zur Brunnenwasserförderung möglich war.

Wasserverbrauch (m³)

Jahr Trinkwasser Brunnenwasser Gesamt

2009 21.958 53.113 75.071

2010 20.529 68.037 88.566

2011 32.620 54.517 87.137

2012 27.167 59.862 87.029

2013 24.904 52.680 77.585

2014 22.861 51.479 74.340

2015 24.847 50.829 75.676

2016 27.668 46.144 73.812

2017 34.122 45.707 79.829

2018 22.714 58.191 80.905

Das anfallende Abwasser wird über Direkt- und Indirekteinleiter in den Kanal eingeleitet. Anfallende Abwässer aus Wasch-

anlagen und Altemulsionen aus der Kühlschmierstoffaufbereitung werden separat als Abfall entsorgt. Die Abwässer werden

wie folgt behandelt, bzw. in die Mischkanalisation oder den Vorfluter eingeleitet.

Entsorgungswege unterschiedlicher Abwasserarten

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Umwelterklärung 2019 | 3. Nutzung von Wasser Seite 41

DIREKTEINLEITUNG

Zwei Drittel des auf dem Betriebsgelände anfallenden Niederschlagswassers werden direkt über einen Vorfluter in den na-

hegelegenen Fluss Vils eingeleitet. Hierfür existiert eine Direkteinleitungsgenehmigung nach dem Wasserhaushaltsgesetz

(WHG) und dem Bayerischen Wassergesetz (BayWG). Der Rest des Regenwasseraufkommens versickert auf dem Werks-

gelände. Im Bereich des Wertstoffcenters wird anfallendes Niederschlagswasser über einen Sickerschacht mit vorgeschal-

tetem Absetzschacht entwässert.

INDIREKTEINLEITUNG

Eine Indirekteinleitung erfolgt gemäß den Anhängen 31 (Kühlwasser), Anhang 40 (Metallverarbeitung) und Anhang 49 (Mi-

neralölhaltiges Abwasser) der Abwasserverordnung. Für die Einleitung von Spülwasser aus der Polyurethanfertigung und

Abwasser aus den beiden Vorbehandlungsanlagen existiert eine wasserrechtliche Erlaubnis. Die wasserrechtliche Erlaubnis

für das Einleiten des Abwassers aus der Vorbehandlungsanlage FA1 wurde 2017 erfolgreich verlängert. In der nachstehen-

den Tabelle sind die Grenzwerte gemäß Genehmigungsbescheid und Frachten der Einleitung aus der Oberflächenbehand-

lung für 2018 dargestellt.

Vorbehandlungsanlage - Lackierung 2018

Inhaltstoffe im Abwasser Grenz-werte

Mittelserie (MK-SF-FA1) Großserie (MK-SF-FA2)

(mg/l) Mittelwert

(mg/l) Jahresfracht (kg/Jahr)

Mittelwert (mg/l)

Jahresfracht (kg/Jahr)

AOX 1 0,023 0,190 0,028 0,888

Nickel (nur Großserie) 0,5 - - 0,007 0,207

Zink 2 0,701 5,687 0,108 3,397

pH-Wert 6,5-9,5 8,2 - 8,0 -

Insgesamt verteilt sich die Jahresfracht auf ein Abwasservolumen von 39.574 m³, wobei durch die Anlage SF-FA1 (Mittel-

serienlackierung) ca. 8.111 m³ und durch die Anlage SF-FA2 ca. 31.436 m³ verbraucht wurden. Bei Messwerten unterhalb

der Nachweisgrenze wird zur Berechnung die halbe Konzentration der Nachweisgrenze herangezogen. Die Grenzwerte

wurden sowohl bei internen Analysen als auch bei den monatlichen Kontrollen eines externen Messinstituts durchgängig

eingehalten.

KANALISATION

Das Kanalnetz des Werkes ist digital erfasst und wird regelmäßig mittels Kamera befahren. Seit 2014 wird das Kanalnetz

mittels einer speziell dafür entwickelten Software sukzessiv dokumentiert. Schäden werden automatisch erfasst und in den

digitalen Kanalplan übernommen. Es wird somit sichergestellt, dass alle Bereiche innerhalb der vorgegebenen Zeiträume

befahren werden und erfasste Schäden systematisch anhand einer Prioritätenliste saniert werden. Im Rahmen dieser Be-

fahrungen wurde von 2017 bis 2018 das gesamte Kanalnetz des Nordtraktes untersucht.

Aufgrund des allgemeinen Zustands des Kanalnetzes ist in den nächsten Jahren eine umfangreiche Kanalsanierung mittels

Inliner-Verfahren geplant. Priorisiert wurden zwei Abwasserstränge, bei denen eine Undichtheit als besonders problematisch

angesehen wurde. Dabei handelt es sich zum einen an einen Abwasserstrang, an den die Toiletten angeschlossen sind und

entsprechend mit Fäkalien verunreinigtes Wasser abgeleitet wird und zum anderen an einen Strang mit angeschlossener

Fritteuse zur Werkzeugreinigung für die PUR-Anlagen. Die Ausschreibung diesbezüglich ist bereits abgeschlossen und die

Aufträge für diese Sanierungsmaßnahmen wurden bereits vergeben. Mit den Arbeiten soll im Dezember 2019 begonnen

werden und die Fertigstellung der Sanierung ist für Anfang 2020 geplant.

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Umwelterklärung 2019 | 3. Nutzung von Wasser Seite 42

3.2 UMGANG MIT WASSERGEFÄHRDENDEN STOFFEN

Im Werk Marklkofen wird eine Reihe von umweltrelevanten Stoffen für die Filterproduktion verwendet. Dies betrifft Öle und

Kühlschmierstoffe, sowie Gefahrstoffe wie Lacke, Lösemittel oder Polyurethankomponenten wie Polyol und Isocyanat.

Hierzu existiert ein Gefahrstoffkataster. Die Lagerung der Gefahrstoffe erfolgt in einem zentralen Hilfs- und Betriebsstofflager

sowie in einem Chemikalienlager. Diese Läger sind baurechtlich genehmigt. In den Produktionsbereichen befinden sich nur

die Mengen, an gefährlichen Stoffen, die für den Fortgang der Arbeit erforderlich sind. Um einen sicheren innerbetrieblichen

Transport zu gewährleisten, werden Gefahrstoffe in speziellen Behältern transportiert. Für alle eingesetzten Gefahrstoffe

sind die Sicherheitsdatenblätter und die Betriebsanweisungen allen Mitarbeitern zugänglich.

Durch den ständigen Umgang mit wassergefährdenden Stoffen besteht insgesamt ein erhöhtes Gefährdungspotential für

Boden und Grundwasser. Handlungsbedarf wird hier bei der Substitution durch weniger gefährliche Stoffe gesehen, sowie

bei der Entwicklung und Optimierung von Präventivmaßnahmen. Um Vorfälle aufgrund von Fehlverhalten der Mitarbeiter

zu vermeiden, sind die Mitarbeiter weiterhin kontinuierlich zu unterweisen und für das Thema zu sensibilisieren.

3.3 ALTLASTEN

BODENLUFTABSAUGUNG

Im Bereich des Betriebsgeländes wurden zur Dekontamination der ungesättigten Bodenzone, in der aufgrund der Teilerei-

nigung und –entfettung der vorangegangenen Jahre Belastungen durch leicht flüchtige, halogenierte Kohlenwasserstoffe

(LHKW) nachgewiesen wurden, 15 Bodenluftabsaugstellen eingerichtet. Bislang haben insgesamt 13 Absaugstellen Kon-

zentrationen im Bereich des Sanierungsziels erreicht.

Im Jahr 2018 kam es zu keinen Ausfällen und entsprechend waren die Absaugungen im Dauerbetrieb. Die Laufzeit der

Absaugungsstellen BLA 8 und BLA 14, die beide in dieselbe Anlage münden betrug somit 365 Tage. In diesem Zeitraum

konnten 8,7 kg an LHKWs aus der Bodenluft ausgetragen werden. Im Jahr zuvor waren es noch 8,0 kg an insgesamt –

aufgrund des Austauschs eines Verdichters – 283 Betriebstagen. Die Austragsmenge sank im Vergleich zum Vorjahr also

von 28,3 g/Tag auf 23,8 g/Tag und setzt somit den Abwärtstrend seit 1997 bzw. seit 2008 fort. Aufgrund der inzwischen sehr

geringen Austragsmengen ist in den nächsten Jahren die Umstellung auf einen intermittierenden Betrieb der Bodenluftab-

saugung geplant. Die seit Beginn der Sanierungsmaßnahme ausgetragene LHKW-Menge beträgt insgesamt ca. 2.167 kg.

SANIERUNG DER PRESSENKELLER

Die Untersuchung eines unabhängigen Gutachters im November 2011 ergab, dass die Dichtheit der Pressenkeller nicht

mehr sichergestellt ist. Da an den Pressen mit mineralölhaltigen Schmierstoffen gearbeitet wird, wurde die Empfehlung

ausgesprochen, die Keller präventiv zu sanieren und mit einer abdichtenden, chemikalienbeständigen Bodenbeschichtung

auszukleiden. Durch Kernbohrungen konnten zwar keine schädlichen Einwirkungen auf Boden oder Grundwasser nachge-

wiesen werden, doch man entschloss sich trotzdem alle Pressenkeller zu sanieren. Die Sanierung ist in 2 Schritten erfolgt.

Vier der sieben Pressenkeller wurden im Jahr 2013 mit Edelstahlwannen ausgekleidet. Die restlichen drei Keller sind im

Jahr 2014 unter Einhaltung der Anforderungen des Wasserhaushaltsgesetzes saniert worden. Es wurden Edelstahlwannen

montiert, die undurchlässig gegenüber den eingesetzten Chemikalien sind und sich sowohl durch eine hohe Beständigkeit

als auch durch eine große mechanische Belastbarkeit ausweisen. Somit wird schon im Voraus gehandelt um einer schädli-

chen Umwelteinwirkung vorzubeugen.

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Umwelterklärung 2019 | 4. Nutzung von Energie und Energieträgern Seite 43

4. Nutzung von Energie und Energieträgern

Unter Nutzung aktueller Energiedaten wird der Einsatz des Primärenergieträgers Erdgas kontinuierlich anhand eines Ge-

bäudeleitsystems überwacht. MANN+HUMMEL betreibt am Standort vier Erdgasheizungsanlagen mit einer Gesamtnenn-

wärmeleistung von 14 Megawatt. Die Anlagen dienen zur Beheizung der Gebäude und zur Warmwasserbereitung. Die Hei-

zungsanlagen entsprechen dem Stand der Technik. Ihre Emissionen werden turnusmäßig durch den Bezirksschornsteinfe-

ger überwacht und zeigen keine Mängel.

Die energetisch sehr aufwändigen Prozesse der Papieraushärtung, Lackierung mit Vorbehandlung, sowie der klimatisierten

Reinraumfertigung und Aktivkohlebelegungsanlage am Standort Marklkofen bedingen einen sehr hohen Energiebedarf. Die

Senkung des absoluten Verbrauchs an Primärenergie, insbesondere Gas, ist eine der größten Herausforderungen. Optimie-

rungschancen werden insbesondere in der Senkung der notwendigen Gasmenge zur Abgasbehandlung und Wärmeerzeu-

gung, sowie in Gebäudesanierungen gesehen.

Gesamtenergieverbrauch (MWh)1

Jahr Gas Strom extern Strom BHKW 2 Heizöl Gesamt

2009 57.052 31.053 - 0 88.105

2010 65.478 36.126 - 0 101.604

2011 65.319 37.470 297 0 102.789

2012 68.222 37.001 1.573 120 105.343

2013 66.295 37.922 1.679 0 104.217

2014 62.257 38.096 1.723 10 100.362

2015 64.572 39.197 1.524 10 103.778

2016 61.423 38.069 1.318 10 99.502

2017 67.190 40.263 1.486 10 107.463

2018 64.530 40.657 1.400 10 105.197

1 ohne Druckluft und Diesel

2 Eigenerzeugung von CO2-freien Strom mittels Kraft-Wärme-Kopplung, über Gasverbrauch verrechnet

Nach dem Anstieg des Energieverbrauchs um 8,0 % im Vorjahr ist es in diesem Jahr wieder zu einem Rückgang um 2,1

% gekommen. Vor allem der Gasverbrauch ist dabei signifikant gesunken. Der Hauptgrund dafür ist der leichte Produktions-

rückgang und die somit verringerten Betriebsstundend er Anlagen. Auch der Ertrag aus dem BHKW ist im Vergleich zum

Vorjahr leicht gesunken. Wie bereits in den Berichtsjahren 2014 bis 2017 betrug der Heizölverbrauch auch 2018 nur ca. 10

MWh. Dies gründet auf dem jährlich stattfindenden Testlauf zur Überprüfung der Leistungsfähigkeit der Spitzenlastkessel.

Ebenso verhält es sich mit den Dieselaggregaten, die ebenfalls jährlich lediglich zu Überprüfungszwecken laufen.

Spezifischer Gesamtenergieverbrauch (kWh/1000 Filter)

Jahr Gas Stromextern StromBHKW Heizöl Gesamt

2009 474 258 - 0,0 731

2010 460 254 - 0,0 714

2011 428 245 2 0,0 673

2012 435 236 10 0,8 672

2013 403 231 10 0,0 634

2014 372 227 10 0,1 599

2015 371 225 9 0,1 597

2016 363 225 8 0,1 589

2017 359 215 8 0,1 575

2018 348 219 8 0,1 567

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Umwelterklärung 2019 | 4. Nutzung von Energie und Energieträgern Seite 44

ERDGAS

Der Erdgasverbrauch ist 2018 um 4,0 % auf 64.530 MWh gesunken. Um die Energieeffizienz beim Gasverbrauch zu ver-

bessern, sind auch 2018 wieder Verbesserungen durchgeführt worden. So konnte beispielsweise mittels einer Dachsanie-

rung bei Halle 11 eine jährliche Gaseinsparung von 90 MWh erreicht werden. Die durchgeführten Verbesserungsmaßnah-

men zeigen ihre Wirkung deutlich bei der Betrachtung des spezifischen Gasverbrauchs. Im Gegensatz zu den absoluten

Mengen ist dieser im Vergleich zum Vorjahr um ca. 11 kWh/1000 Filter gesunken.

Seit Oktober 2011 wird ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer Leistung von 660 kW betrieben. Durch eine elektrische

Leistung von 230 kW und einer thermischen Leistung von 360 kW erreicht die Anlage einen bei optimalem Betrieb einen

Wirkungsgrad von 90 %. Durch den Einsatz von Erdgas wird hier Strom erzeugt. Die beim Prozess anfallende Abwärme

wird zur Gebäudebeheizung und zur Baderwärmung der Vorbehandlungsanlage zur Lackierung verwendet. Der erzeugte

Strom und die anfallende Abwärme werden im Werk vollständig genutzt. Somit ergibt sich neben dem wirtschaftlichen Aspekt

ein zusätzlicher ökologischer Vorteil durch die Senkung des CO2 – Ausstoßes.

STROM

Die Menge an extern bezogenem Strom ist 2018 um 1 % gestiegen (394 MWh). Der Hauptgrund für den gestiegenen Strom-

verbrauch ist der Betriebsstart der Spinnvliesanlage in Halle 33. Dabei spielen die elektrische Heizung der Extruder, der

Betrieb des elektrischen Verfestigungsofens und der Energieaufwand bei der Regranulierung eine maßgebliche Rolle. Der

spezifische Stromverbrauch ist aufgrund der leicht gesunkenen Filterproduktion und den zusätzlichen Verbrauchern um 4

kWh/1000 Filter gestiegen. Begrenzt wird dieser Anstieg durch die durchgeführten Energiesparmaßnahmen. Eine dieser

Maßnahmen ist die fortgeführte Umstellung von Halogenleuchten auf eine LED-Beleuchtung. Weiterhin wurden verschie-

dene Maschinenoptimierungen durchgeführt. Außerdem wurden der Kältetrockner in Baustufe 3 sowie zwei Kompressoren

durch sparsamere Geräte ersetzt.

Das BHKW erzeugte im Berichtsjahr 1.400 MWh Strom. Der Anteil am Gesamtenergieverbrauch betrug damit etwa 1,3 %.

Dieser im Werk erzeugte Strom wird nicht in die Bilanz des fremdbezogenen Stroms miteingerechnet. Die CO2 – Emissionen

sind im Verbrauch des eingesetzten Energieträgers Erdgas enthalten

HEIZÖL UND DIESEL

Der Energieträger Heizöl spielt bei MANN+HUMMEL eine sehr untergeordnete Rolle. Es werden lediglich zwei Spitzenlast-

kessel zu je 5.000 l als „Stand-By“ betrieben, welche bei sehr kalten Temperaturen dem BHKW und den Gaskesseln zuge-

schaltet werden sollen. In den letzten drei Jahren wurden diese, wie bereits erwähnt, lediglich zu Überprüfungszwecken

eingeschaltet und waren nicht im regulären Betrieb tätig.

Neben dem Verbrauch für den internen Fuhrpark, wie auch durch die Dieselstapler wird ein Teil des eingesetzten Diesels in

den Notstromaggregaten zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit eingesetzt.

DRUCKLUFT

Für den Betrieb der Produktionsanlagen wird in fünf Zentralen die dafür benötigte Druckluft von Hoch- und Niederdruckkom-

pressoren erzeugt. Die erzeugte Druckluft wird vor allem für die Prüfeinrichtungen in der Wechselfilterfertigung und für die

Pressen in der Stanzerei verwendet. Der Druckluftverbrauch ist in der Darstellung der Gesamtenergie nicht enthalten, da

die Energie der strombetriebenen Kompressoren bereits verrechnet wurde.

Im Jahr 2018 wurden im Werk Marklkofen ca. 43 Mio. m³ Druckluft verbraucht. Entgegen 2017 konnte der Bedarf leicht

gesenkt werden. Zur Steigerung der Energieeffizienz wurden wie bereits erwähnt zwei alte Kompressoren durch neue, mo-

dernere Kompressoren substituiert. Dadurch können jährlich fast 71 MWh eingespart werden.

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Umwelterklärung 2019 | Indirekte Umweltaspekte Seite 45

Indirekte Umweltaspekte

MITARBEITER

Nur wer Ziele hat, kann und wird auch langfristig erfolgreich

sein. Die Erreichung dieser Ziele ist allerdings maßgeblich

von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern abhängig. Nur

durch diese kann ein Unternehmen die gesteckten Ziele

auch erreichen. Selbiges gilt selbstverständlich auch für

den Umweltschutz. Deshalb kann es nur im Interesse von

MANN+HUMMEL sein, die Belegschaft in dieser Hinsicht

zu sensibilisieren und zu motivieren.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort Marklkofen

ist es möglich, über das Ideenmanagement ihre Fachkennt-

nis in ihrem jeweiligen Bereich einzubringen, um Verbesse-

rungen, z.B. im Produktionsablauf, anzuregen. So wird je-

dem Mitarbeiter die Gelegenheit gegeben, aktiv das Unter-

nehmen mitzugestalten und die Prozesse täglich zu verbes-

sern. Unter den vielen Einreichungen finden sich auch viele

in Bezug auf Umweltschutz, Energieeinsparung oder Res-

sourceneffizienz, was indirekt Einfluss auf die Umwelt

nimmt.

Dass dieses Angebot von den Beschäftigten vollkommen

akzeptiert wird, beweisen die Einreichungszahlen 2018:

3.304 eingereichte Vorschläge, was eine Einreichfrequenz

von 1,4 Vorschlägen pro Mitarbeiter ergibt, zeugen von ei-

ner hohen Bereitschaft seitens der Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter. Um auch in Zukunft diese positive Resonanz zu

sichern werden immer wieder Aktionen eingeführt, wie z.B.

die monatliche Verlosung eines Elektroautos zur privaten

Nutzung. Weiterhin bietet MANN+HUMMEL den Mitarbei-

tern eine möglichst umweltfreundliche Anreisemöglichkeit.

Um den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Eigenanreise

zu ersparen wurden von MANN+HUMMEL 14 Buslinien

eingerichtet, die die einen Teil der Mitarbeiterschaft (ca.

600 Personen) gesammelt zum Werk Marklkofen und ent-

sprechend nach Hause bringt. Die tägliche Fahrleistung der

Busse beträgt kumuliert ca. 900 km. Auf diese Weise wer-

den viele umweltschädlichere Einzelfahrten vermieden,

was sich positiv auf die Ökobilanz und insbesondere auf

das Klima auswirkt.

Viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, welche in unmit-

telbarer Nähe wohnen, kommen darüber hinaus zu Fuß o-

der mit dem Fahrrad zur Arbeit.

Neben den genannten Faktoren spielt darüber hinaus auch

die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine

wesentliche Rolle in Hinblick auf die indirekten Umweltas-

pekte, denn nur wer fit ist und sich gut fühlt, kann auch in

der Arbeit Leistung auf hohem Niveau erbringen. Dies wird

bei MANN+HUMMEL bereits in der Lehre eingehend ver-

mittelt. Durch das Programm YOLO@MANN+HUMMEL

bekommen die Auszubildenden in insgesamt drei Modulen

eine grundlegende Gesundheitskompetenz vermittelt. Die-

sem Programm wurde 2014 der HR Excellence Award ver-

liehen.

Nach den sehr erfolgreichen Gesundheitstagen in den Jah-

ren zuvor entschloss sich MANN+HUMMEL auch dieses

Jahr, in Zusammenarbeit mit der Betriebskrankenkasse

mhplus einen weiteren Gesundheitstag im Rahmen des be-

trieblichen Gesundheitsmanagements abzuhalten. Unter

dem Motto „gesund sein @ MANN+HUMMEL“ bot das Un-

ternehmen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die

Möglichkeit, sich zu den drei wichtigen Themen Bewegung,

Ernährung und Entspannung zu informieren.

Darüber hinaus wurden von 2016 bis 2018 Sportwissen-

schaftler in der Funktion „Ansprechpartner Gesundheit“ ein-

gesetzt. Diese koordinierten die Durchführung gesund-

heitsförderlicher Arbeitsplatzprogramme, die nachhaltigen

Gesundheitsschäden vorbeugen soll.

Außerdem werden für die Mitarbeiter vermehrt Weiterbil-

dungen und Kurse angeboten, um die Kenntnisse in Sa-

chen Umweltschutz in Kombination mit Arbeitsschutz zu

vertiefen. Zu diesem Zweck veranstaltete der Umweltbeauf-

tragte des Werks im abgelaufenen Jahr vermehrt Semi-

nare, in denen die Teilbereichsleiter in den angesproche-

nen Themen geschult wurden. Weiterhin fand das Thema

Auszubildende in der Lehrlingswerkstatt

Mitarbeiterinnen in der Innenraumfilterfertigung

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Umwelterklärung 2019 | Umweltrelevante Prozesse, Stoff- und Energieströme, Umweltauswirkungen, Kennzahlen Seite 46

„Umweltschutz“ im Rahmen des Einführungsseminars für

neue Mitarbeiter im Production Training Center Einzug.

LIEFERANTEN, DIENSTLEISTER UND

PARTNERFIRMEN

Im Einkauf wird die Grundlage für eine kostengünstige und

umweltgerechte Produktion gelegt. Es wird darauf geach-

tet, dass unsere Lieferanten unsere Vorgaben bezüglich

des Umweltschutzes beachten. Dies wird bei Lieferanten-

audits überprüft und fließt in die Bewertung mit ein.

Fremdfirmen werden bereits bei der Auftragsvergabe über

die Umwelt- und Sicherheitsvorschriften am Standort infor-

miert. Die Unterweisung seiner Mitarbeiter obliegt dem Auf-

tragnehmer. Der Auftraggeber überprüft dies vor Ort und

führt gegebenenfalls Nachunterweisungen durch.

CDP – CLIMATE DISCLOSURE PROJECT

Die MANN+HUMMEL Gruppe hat 2016 erstmals am „Car-

bon Disclosure Project“ teilgenommen. Die CDP ist eine

Non-Profit-Organisation, welche im Rahmen von Investo-

ren oder Kunden Daten und Infos zu CO2-Emissionen,

Klimarisiken sowie Risikoszenarien und –strategien von

Unternehmen erhebt. Dies geschieht anhand von Fragebö-

gen auf freiwilliger Basis. Mit der Teilnahme befindet sich

MANN+HUMMEL in bester Gesellschaft: 2016 veröffent-

lichten über 5.600 Unternehmen ihren CO2-Fußabdruck.

EINSPARUNGEN DURCH DEN NEUBAU DES

LIEFERANTEN-LOGISTIK-ZENTRUM

Seit März 2015 ist das neue Lieferanten-Logistik-Zentrum

(LLZ) in Betrieb, welches durch einen externen Dienstleis-

ter betrieben wird. Durch den Neubau konnten diverse Au-

ßenläger aufgelöst und im neuen LLZ zusammengeführt

werden. Neben betriebswirtschaftlichen Aspekten werden

jährlich über 40.000 km an Transportfahren eingespart.

Zusätzlich durch die Anbindung der FTS an das LLZ wer-

den weitere 35.000 km an Staplerfahrten eingespart. Es

handelt sich dabei um Außentransporte von dieselbetriebe-

nen Flurförderzeugen mit Hängerzügen (Shuttle-Trans-

porte). Die fünf im Einsatz befindlichen FTS-Fahrzeuge er-

setzen einen Dieselstapler mit acht Zugwägen im Drei-

schichtbetrieb. Die Einsparung an Dieselkraftstoff beläuft

sich auf ca. 30.000 Liter, was einer Einsparung von ca. 100

Tonnen CO2 entspricht.

„GOGREEN“ – DER KLIMANEUTRALE VERSAND

23 Prozent der globalen energiebezogenen Treibhaus-

gasemissionen entstehen in der Transportindustrie, zu der

auch die Logistik zählt. Die Bedeutung, die diesem Sektor

in Sachen Minderung der CO2-Emissionen zukommt, ist da-

her enorm. Die MANN+HUMMEL Gruppe hat sich daher

2009 der GoGreen Kampagne der Deutschen Post DHL

Group angeschlossen und versieht seitdem seine Pakete

mit den Logo „GoGreen“.

Das GoGreen Umweltschutzprogramm ist ein Shared-Va-

lue-Projekt der Deutschen Post DHL Gruppe und verspricht

einen Mehrwert für den Kunden und den Konzern selbst.

Ziel der Kampagne ist es, bis zum Jahr 2020 die CO2-Effi-

zienz des Unternehmens um 30 % gegenüber dem Refe-

renzjahr 2007 zu steigern. Gelingen soll dies über eine Kli-

maschutzprojekte, Flottenoptimierungen, Einsatz erneuer-

barer Energien usw. Durch dieses Programm konnte

MANN+HUMMEL 2018 ca. 9.000 t CO2-Emissionen durch

klimaneutrale Projekte im Rahmen von Klimaschutzprojek-

ten ausgleichen.

„GoGreen“ ist somit ein Werkzeug, das die transportbeding-

ten CO2-Emissionen neutralisiert und MANN+HUMMEL da-

bei unterstützt, seine Emissionen entlang der eigenen

Wertschöpfungskette zu verringern.

DHL Zertifikat 2018 für die MANN+HUMMEL GmbH

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Umwelterklärung 2019 | Umweltziele und Umweltprogramm 2018 bis 2021 Seite 47

Umweltziele und Umweltprogramm 2018 bis 2021

DURCHGEFÜHRTE UMWELTMAẞNAHMEN 2018

Thema Ziel Maßnahme Zuständig Bemerkung

Immissionsschutz

Lärmminderung

Durchführung repräsentativer Messungen durch Gutachter nach Sanierung des Fahrbahn-belags (Ziel aus 2016)

Umwelt, Werktechnik

Sanierung verschoben; Lärmmin-derung anderweitig sichergestellt (s.S. 33 „1.6 – Lärmschutz)

Reduzierung der CO2-Emissionen

Reduzierung der CO2-Emissio-nen um 1 % zum Vorjahr

Werktechnik, Umwelt

Senkung der CO2-Emissionen um über 12 % (32 k → 28 k Tonnen)

Emissionsminderung Ammoniak

Implementierung Gaswäscher an Verleimstation (Linie 2)

MK-SF-EA

Seit Mai 2018 im Betrieb, Abnah-memessung am 26.07.2018 durchgeführt

Genehmigung muss zum Produktionsstart der Spinnvliesanlage vorliegen

Zusätzliches externes Gutach-ten zum Genehmigungsantrag in Auftrag gegeben

MK-CF-MD

Bisher nur vorläufige Genehmi-gung vorhanden, Genehmigungs-antrag in Arbeit, Fehlende Unter-lagen der Hersteller

Umsetzung Anforde-rungen: TA-Luft und 42. BImSchV

Grenzwerte Formaldehyd und Prüfpflichten „Legionellen“

Instandhal-tung, Umwelt

Grenzwerte Formaldehyd im Nor-malbetrieb eingehalten und Prüf-pflichten „Legionellen“ umgesetzt (Betriebstagebuch, Onlinedoku-mentation im KaVKA)

Gewässerschutz

Reduzierung Wasser-verbrauch

Reduzierung des spezifischen Wasserverbrauchs um 1 % zum Vorjahr

alle Bereiche

Anstieg um 1,3 % (Instandhaltung Sprinkleranlagen, Anschluss Halle 33)

Sicherstellen der An-forderungen der AwSV

Umsetzten der Betreiberpflich-ten

Umwelt

Anlagenkataster für Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen + Betriebsanweisungen und Merkblätter

Abfall

Entsorgungsmöglich-keiten günstiger ge-stalten

Erhöhung der Lagermöglichkei-ten um auf Abnahmeengpässe reagieren zu können

Werktechnik

Anbau Wertstoffcenter in Arbeit

Entsorgungssicherheit glasfaserhaltige Filter-medien

Alternative Entsorgungswege schaffen

Umwelt

Weiterhin Probleme bei der Ab-nahme von glasfaserhaltigen Fil-termedien

Reduzierung des Ab-fallaufkommens

Einhaltung einer Verwertungs-quote von 97,67 %

Werktechnik, Umwelt

Quote mit einer Verwertungsquote von 98,81 % eingehalten

Umweltmanagement

Fortschreitende Ver-besserung des Um-weltmanagementsys-tems

Anpassung MMS an die ISO 14001:2015

Umweltma-nagementbe-auftragter

Wird weiterhin sukzessive abgear-beitet

Umsetzung eines jährlich statt-findenden Umweltbetriebsprü-fungsprogramms

Umweltma-nagementbe-auftragter

Umsetzung zu 98 % fertiggestellt, Werkzeugbau aufgrund von Um-zug nicht auditiert

Energiemanagement

Weiterentwicklung des Managementsystems

Ernennung eines Verantwortli-chen in Themen des Ener-giemanagements

Instandhal-tung, Werktechnik

Energiemanager benannt

transparente und einfache Be-reitstellung der Energiedaten für die Bereiche

Instandhal-tung, Werktechnik

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Umwelterklärung 2019 | Umweltziele und Umweltprogramm 2018 bis 2021 Seite 48

Energie

Reduzierung Gesam-tenergieverbrauch Reduzierung Strom-verbrauch

Reduzierung der von extern zu-gekauften, spezifischen Ener-gie um 1 % zum Vorjahr

alle Bereiche

Anstieg des zugekauften Stroms ums 1,0 % (von 40,3 auf 40,7 GWh); (s. S. 44 „4. Nutzung von Energie und Energieträgern – Strom“

Reduzierung des spezifischen Stromverbrauchs um 1 % zum Vorjahr

alle Bereiche

Anstieg des spezifischen Strom-verbrauchs um 1,8 % (215 → 219 kWh/1000 Filter)

LED Beleuchtung Baustufe 1, Prüfarbeitsplätze, Notdurch-gänge Nordtrakt, Halle 14, Au-ßenbeleuchtung, Sozialräume und Geschossbau

Instandhal-tung

2018 durchgeführt, Einsparung von 215 MWh

Reduzierung Gasver-brauch

Reduzierung des spezifischen Gasverbrauchs um 1 % zum Vorjahr

alle Bereiche

Reduzierung um 4,0 % (Von 67,2 auf 64,5 GWh)

Dachsanierung Halle 11 Werktechnik

Dachsanierung durchgeführt

Reduzierung Druck-luftverbrauch

Reduzierung des spezifischen Druckluftverbrauchs um 1 % zum Vorjahr

alle Bereiche

Druckluftverbrauch um 1 % ge-sunken (ND + HD)

Ersatz Kompressor ND2 Instandhal-tung

Kompressor ersetzt

Ersatz Kompressor HD3 Instandhal-tung

Ziel sollte eigentlich bereits 2017 umgesetzt werden, hat sich aber leicht verzögert

Kältetrockner in Baustufe 3 MK-FE-AF

Kältetrockner ersetzt

Legende:

Maßnahme nicht durchgeführt bzw. Ziel verfehlt.

Maßnahmen begonnen aber noch in Arbeit.

Maßnahme abgeschlossen bzw. Ziel erreicht.

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Umwelterklärung 2019 | Umweltziele und Umweltprogramm 2018 bis 2021 Seite 49

UMWELTPROGRAMM 2019 – 2021

Thema Ziel Maßnahme Verantwortliche Termin

2019 2020 2021

Immissionsschutz

Masterarbeit zur Bewer-tung des Emissionsver-haltens neuer Filterme-dien

Masterarbeit fertigstellen und Er-gebnisse bewerten

Umwelt →

Gewässerschutz

Reduzierung Wasserver-brauch

Reduzierung des spezifischen Wasserverbrauchs um 1 % zum Vorjahr

alle Bereiche →

Dokumentation der Ka-nalsanierung

Dokumentierter Prozess zur nachhaltigen Planung, Umset-zung, Überwachung und Sanie-rung der Kanalisation

Werktechnik →

Umstellung Bodenluftab-saugung auf intermittie-renden Betrieb

Antrag auf intermittierenden Be-trieb der Bodenluftabsaugung (Altlastensanierung) stellen

Umwelt → →

Abfall

Abfall durch Verpa-ckungsmaterialien redu-zieren

Reduzierung Umverpackungen aus Kunststoff für bestimmte Kaufteile prüfen

Logistik, Umwelt →

Optimierung der Stoff-ströme

Kartonagen, Folien und Filterme-dien vor Ort verpressen

Betreiber →

Verwertungsquote erhö-hen

Stoffliche Verwertung bestimmter Abfallfraktionen (z.B. Spinnvlies, Filtermedien) prüfen

Werktechnik, Umwelt →

Umweltmanagement

Umweltbetriebsprüfung Umsetzung des Umweltbetriebs-prüfungsprogramms 2019

Qualität → → →

Energiemanagement

Energieeffizienz verbes-sern

Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz aufzeigen und vorantreiben

Energiemanager →

Energie

Reduzierung Gesamte-nergieverbrauch

Reduzierung der von extern zuge-kauften, spezifischen Energie um 1 % zum Vorjahr

alle Bereiche →

Reduzierung Stromver-brauch

Reduzierung des spezifischen Stromverbrauchs um 1 % zum Vorjahr

alle Bereiche →

LED Beleuchtung Halle 14 Süd, Halle 14 Nord, Halle 12

Instandhaltung →

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Umwelterklärung 2019 | Umweltziele und Umweltprogramm 2018 bis 2021 Seite 50

Ersatz einiger Tool-Temp Geräte durch Anschluss an Rückkühlan-lage

Instandhaltung →

Reduzierung Gasver-brauch

Reduzierung des spezifischen Gasverbrauchs um 1 % zum Vor-jahr

alle Bereiche →

Neuer Ofen EA6 Bereich MK-FE-EA, Um-welt →

Reduzierung Druckluft-verbrauch

Reduzierung des spezifischen Druckluftverbrauchs um 1 % zum Vorjahr

alle Bereiche →

Ersatz Kompressor ND9 Instandhaltung →

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Umwelterklärung 2019 | Abkürzungsverzeichnis Seite 51

Abkürzungsverzeichnis AOX adsorbierbare organisch gebundene Halogene (engl.: adsorbable organic halogen com-

pounds)

AVV Abfallverzeichnisverordnung

BayWG Bayerisches Wassergesetz

BHKW Blockheizkraftwerk

BImSchG Bundesimmissionsschutzgesetz

BImSchV Bundesimmissionsschutzverordnung

BUBE Betriebliche Umweltdatenberichterstattung

CDP Climate Disclosure Project

CH4 Methan

CO Kohlenmonoxid

CO2 Kohlenstoffdioxid

CxHy Kohlenwasserstoffe

FTS Führerloses Transportsystem

HC Sammelbegriff für Kohlenwasserstoffe (eng.: hydrocarbons)

HSE Abteilung für Gesundheits-, Arbeits- und Umweltschutz

IPCC Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen (eng.: Intergovernmental Panel on

Climate Change)

IWU Insitut für Wohnen und Umwelt

KrWG Kreislaufwirtschaftsgesetz

LfU Landesamt für Umwelt

LHKW Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe

LLZ Lieferanten-Logistik-Zentrum

MHKW Müllheizkraftwerk

NMVOC flüchtige organische Kohlenwasserstoffe ohne Methan (eng.: non methane volatile or-

ganic carbons)

NOx Stickoxide

NO2 Stickstoffdioxid

N2O Distickstoffoxid (umgangssprachlich: Lachgas)

PM Feinstaub (eng.: particulate matter)

PSA Persönliche Schutzausrüstung

PUR Polyurethan

RNV Regenerative Nachverbrennung

SCR Selektive katalytische Reduktion

SO2 Schwefeldioxid

TNV Thermische Nachverbrennung

VDA Verband der deutschen Automobilindustrie e.V.

VOC flüchtige organische Verbindungen (eng.: Volatile organic carbon)

WHG Wasserhaushaltsgesetz

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Umwelterklärung 2019 | Ansprechpartner Seite 52

Ansprechpartner

Für Fragen zur Umwelterklärung

stehen Ihnen zur Verfügung:

MANN+HUMMEL GmbH

Kollbacher Straße 31

84163 Marklkofen

Umweltmanagementbeauftragter

Andreas Prager

Tel.: +49 8732 20 5034

Fax: +49 8732 20 185034

[email protected]

Umweltbeauftragter

Fritz Trunz

Tel.: +49 8732 20 5564

Fax: +49 8732 20 5477

[email protected]

Vorlage der nächsten konsolidierten Umwelterklärung

wurde festgelegt auf September 2022.

Jährlich wird eine aktualisierte Version der Umwelterklä-

rung erstellt.

Impressum

Herausgeber

MANN+HUMMEL GmbH

84163 Marlkofen

Tel.: +49 8732 20 0

Fax: +49 8732 20 5216

[email protected]

www.mann-hummel.com

Redaktion:

Bernhard Wimmer / Werkleitung

Andreas Prager / Umweltmanagementbeauftragter

Erstellung:

Fritz Trunz / Umweltbeauftragter

Tobias Bauer / Abteilung Umwelt

MANN+HUMMEL GmbH besitzt alle erforderlichen Nut-

zungsrechte an den in der Umwelterklärung enthaltenen

Materialien wie Texte, Fotografien und Abbildungen.

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Erklärung des Umweltgutachters zu den

Begutachtungs- und Validierungstätigkeiten

Der Unterzeichnende, Erich Grünes, EMAS-Umweltgutachter mit der Registrierungsnummer DE-V-0017, akkreditiert oder zuge-

lassen für den Bereich Herstellung von sonstigen Teilen und sonstigem Zubehör für Kraftwagen, NACE-Code 29.32, bestätigt,

begutachtet zu haben, ob der Standort, wie in der konsolidierten Umwelterklärung 2019 der MANN+HUMMEL GmbH, Kollbacher

Straße 31, 84163 Marklkofen, mit der Registrierungsnummer DE-163-00026 angegeben, alle Anforderungen der Verordnung

(EG) Nr. 1221/2009 des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 25. November 2009, einschließlich der Änderungsver-

ordnung (EU) 2017/1505 vom 28.08.2017, über die freiwillige Teilnahme von Organisationen an einem Gemeinschaftssystem für

Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) erfüllt.

Mit der Unterzeichnung dieser Erklärung wird bestätigt, dass

die Begutachtung und Validierung in voller Übereinstimmung mit den Anforderungen der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009

einschließlich der Änderungsverordnung (EU) 2017/1505 vom 28.08.2017 durchgeführt wurden,

das Ergebnis der Begutachtung und der Validierung bestätigt, dass keine Belege für die Nichteinhaltung der geltenden

Umweltvorschriften vorliegen,

die Daten und Angaben der konsolidierten Umwelterklärung 2019 des Standortes ein verlässliches, glaubhaftes und

wahrheitsgetreues Bild sämtlicher Tätigkeiten des Standortes innerhalb des in der Umwelterklärung angegebenen Be-

reichs geben.

Diese Erklärung kann nicht mit einer EMAS-Registrierung gleichgesetzt werden. Die EMAS-Registrierung kann nur durch

eine zuständige Stelle gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 erfolgen. Diese Erklärung darf nicht als eigenständige

Grundlage für die Unterrichtung der Öffentlichkeit verwendet werden.

Marklkofen / Köln, den _________________

Erich Grünes

Umweltgutachter

Geschäftsadresse:

TÜV Rheinland Cert GmbH

Am Grauen Stein

51105 Köln

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