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AQUA - Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH Beschreibung der Qualitätsindikatoren für das Erfassungsjahr 2014 Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel Indikatoren 2014 Stand: 05. 05. 2015

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AQUA - Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH

Beschreibung der Qualitätsindikatoren für das Erfassungsjahr 2014

Hüft-Endoprothesenwechselund -komponentenwechsel

Indikatoren 2014

Stand: 05. 05. 2015

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Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

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Inhaltsverzeichnis

Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel........................................................................................................ 3

268: Hüft-Endoprothesenwechsel bei erfüllten Indikationskriterien.........................................................................................4

270: Perioperative Antibiotikaprophylaxe.................................................................................................................................8

Indikatorengruppe: Gehunfähigkeit bei Entlassung................................................................................................................11

10878: Gehunfähigkeit bei Entlassung.............................................................................................................................. 12

50954: Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an Patienten mit Gehunfähigkeit bei Entlassung........... 14

Indikatorengruppe: Gefäßläsion / Nervenschaden................................................................................................................ 17

2221: Gefäßläsion / Nervenschaden.................................................................................................................................19

50959: Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an Gefäßläsionen oder Nervenschäden........................ 21

Indikatorengruppe: Implantatfehllage, -dislokation oder Fraktur............................................................................................23

463: Implantatfehllage, -dislokation oder Fraktur..............................................................................................................25

50964: Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an Implantatfehllagen, -dislokationen oder

Frakturen...........................................................................................................................................................................27

Indikatorengruppe: Endoprothesenluxation........................................................................................................................... 29

465: Endoprothesenluxation..............................................................................................................................................30

50969: Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an Endoprothesenluxationen....................................... 32

51866: Postoperative Wundinfektionen ohne präoperative Infektzeichen..............................................................................34

Indikatorengruppe: Wundhämatome / Nachblutungen.......................................................................................................... 38

468: Wundhämatome / Nachblutungen............................................................................................................................40

50979: Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an Wundhämatomen / Nachblutungen.........................42

Indikatorengruppe: Allgemeine postoperative Komplikationen.............................................................................................. 44

469: Allgemeine postoperative Komplikationen................................................................................................................ 45

50984: Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an allgemeinen postoperativen Komplikationen............47

Indikatorengruppe: Reoperation aufgrund von Komplikationen............................................................................................. 49

470: Reoperation aufgrund von Komplikationen................................................................................................................50

50989: Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an Reoperationen aufgrund von Komplikationen.......... 52

Indikatorengruppe: Sterblichkeit im Krankenhaus................................................................................................................. 55

471: Sterblichkeit im Krankenhaus....................................................................................................................................56

50994: Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an Todesfällen............................................................. 58

Anhang I: Schlüssel (Spezifikation) ...................................................................................................................................... 61

Anhang II: Historie der Qualitätsindikatoren ........................................................................................................................ 62

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Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

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Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Zu den wichtigsten Indikationen eines Wechseleingriffs bei Hüftendoprothesen gehören die Lockerung von einzelnen

Bestandteilen (Komponenten) der Prothese, erhebliche Funktionsstörungen des eingesetzten Gelenks und Infektionen.

Dabei wird zwischen einem vollständigen und einem Komponentenwechsel der Hüftendoprothese unterschieden. Hat eine

akute oder chronische Infektion die Lockerung verursacht, ist der Wechsel oder die Entfernung des ganzen Implantats

erforderlich. Zunächst werden etwaige Knochenschäden behandelt bzw. fehlendes Knochenmaterial ersetzt. Dies kann

mittels körpereigenem Knochen, mit natürlichem Ersatzmaterial aus einer sog. Knochenbank oder mit künstlichem

Knochenzement erfolgen. Nach Ausheilung und Rehabilitation ist sowohl mit dem Teilersatz als auch mit dem Zweitgelenk

zumeist eine gute Gelenkfunktion möglich.

Die Anzahl der Wechseleingriffe (Revisionsendoprothetik) bei künstlichen Hüftgelenken ist in den letzten Jahren deutlich

gestiegen. Studien geben Hinweise auf höhere Komplikationsraten bei Wechseleingriffen (Revisionsendoprothetik)

als bei Erstimplantationen (primäre Endoprothetik): Das Risiko einer postoperativen Ausrenkung des Hüftgelenks

(Endoprothesenluxation), einer Implantatfehllage, einer Wundinfektion oder zu versterben ist bei einem

Hüftendoprothesenwechsel zudem deutlich erhöht.

Die Indikatoren dieses Leistungsbereichs fokussieren überwiegend Komplikationen im Zusammenhang mit dem Wechsel

einer Hüftendoprothese, auf Wundinfektionen sowie die Sterblichkeit. Weitere Indikatoren beziehen sich auf die

Indikationsstellung, die Antibiotikaprophylaxe und die Funktionalität des künstlichen Gelenks.

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268: Hüft-Endoprothesenwechsel bei erfüllten Indikationskriterien

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268: Hüft-Endoprothesenwechsel bei erfülltenIndikationskriterien

Qualitätsziel Oft eine angemessene Indikation anhand der klinischen Symptomatik, röntgenologischer Kriterien oder

Entzündungszeichen

Indikatortyp Indikationsstellung

Hintergrund

Klinische Symptomatik

Implantatwechsel sind in der Regel bei Implantatlockerung indiziert. Die Ursache der Implantatlockerung kann ein

Knochensubstanzverlust im Prothesenlager, ungenügende Osteointegration bei zementfreien Prothesen, eine akute oder

chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder

implantationsspezifische Probleme sein (Stürmer 2001, Übersicht bei Saleh et al. 2003).

Die klinischen Leitsymptome der Prothesenlockerung sind Schmerzen, die häufig zunächst bei Belastung auftreten.

Rüttel-, Stauchungs- oder Rotationsschmerzen bei der klinischen Untersuchung sind im Falle einer Prothesenlockerung –

insbesondere bei der Schaftlockerung – häufig. Andererseits sind ausgedehnte Pfannenlockerungen auch ohne deutliche

klinische Symptome möglich. Bewegungseinschränkungen können schmerzreflektorisch oder durch mechanische

Widerstände (Interponate/Impingement) begründet sein (Katzer & Löhr 2003, Gore et al. 1986, Roder et al. 2003, Stürmer

2001).

Die meisten Prothesenlockerungen sind aseptische Lockerungen, die u. a. auf lokale entzündliche Reaktionen des Gewebes,

auf Mikroabriebpartikel des Prothesenmaterials, auf das Implantatdesign, die Qualität der Primärfixation (z. B. Art der

Zementierungstechnik) oder auf den knöchernen Umbau der Hüfte zurückzuführen sind (Callaghan 1995).

Der häufigste Grund für einen Revisionseingriff ist die wiederholte Luxation der Endoprothese. Nach wiederholten

Operationen nimmt die Gefahr der Instabilität im Hüftgelenk mit Luxationsgefahr zu (Best 2005).

Röntgenologische Kriterien

Die Diagnose der Endoprothesenlockerung wird in Zusammenschau von klinischen, laborchemischen und radiologischen

Symptomen gestellt. Zunächst ist die Röntgenuntersuchung des betroffenen Gelenks in 2 Ebenen notwendig. Veränderungen

der Knochendichte und Lysesäume sind hier wegweisend.

Die radiologischen Anzeichen einer Endoprothesenlockerung können variieren. In einer kanadischen prospektiven

Multicenter-Kohortenstudie korrelierte die präoperative mit der intraoperativen Einschätzung der Lockerungszeichen in nur

58 % (Davis et al. 2003). Auffällige radiologische „Aufhellungszonen“ sind - insbesondere kurz nach Prothesenimplantation -

nicht notwendigerweise mit einer Lockerung vergesellschaftet.

Andererseits können knöcherne (als radiologische Verdichtungszonen imponierende) Umbaureaktionen auf ein sich

lockerndes Implantat hinweisen. In unklaren Fällen sind radiologische Verlaufskontrollen angezeigt (Keogh et al. 2003).

Als wichtiges Indiz für eine Lockerung bei unzementierten Prothesenkomponenten gilt eine Veränderung der Prothesenlage

(Migration) (Callaghan 1995).

Entzündungszeichen

Die Bestimmung laborchemischer Entzündungsparameter und die bei Infektionsverdacht unter streng aseptischen

Kautelen durchzuführende Gelenkpunktion vervollständigen die präoperative Diagnostik, um bereits vor der anstehenden

Wechseloperation den Erreger und dessen Resistenzspektrum zu identifizieren (Stürmer 2001).

Patientenabhängige Faktoren

Johnsen et al. stellten in einer dänischen Follow-Up-Studie bei 36.984 Hüft-TEP-Patienten fest, dass männliches Geschlecht

und Komorbidität prädiktive Faktoren für ein Versagen des Implantats mit notwendiger Reoperation waren. Der Einfluss des

Alters war zeitabhängig: In den ersten 30 Tagen war ein Alter ab 80 Jahren, im Beobachtungszeitraum 6 Monate bis 8,6 Jahre

nach dem Eingriff war ein Alter unter 60 Jahren mit höheren Versagensraten assoziiert (Johnsen et al. 2006).

Ob ein hohes Körpergewicht der Patienten sich negativ auf die Standzeit der Hüft-Endoprothesen auswirkt, ist umstritten.

Die Studienergebnisse sind hier widersprüchlich (z.B. Horan 2006, McLaughlin & Lee 2006, Patel & Abrizio 2006).

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268: Hüft-Endoprothesenwechsel bei erfüllten Indikationskriterien

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Literatur

Best JT. Revision Total Hip an d Total Knee Arthrolasty. Orthopedic Nursing 2005; 24 (3): 174-181.

Callaghan JJ. Orthopaedic knowledge update Hip and knee reconstruction, developed by the Hip Society and the knee

society. 1st ed. Philadelphia, Lippincott. Williams & Wilkins; 1995.

Davis AM, Schemitsch EH, Gollish JD, Saleh KJ, Davey R, Kreder HJ, Mahomed NN, Waddell JP, Szalai JP, Gross AE. Classifying

Failed Hip Arthroplasty: Generalizability of Reliability and Validity. Clin Orthop Relat Res 2003; (415): 171-179.

Gore DR, Murray MP, Gardner GM, Mollinger LA. Comparison of Function Two Years After Revision of Failed Total Hip

Arthroplasty and Primary Hip Arthroplasty. Clin Orthop Relat Res 1986; (208): 168-173.

Horan F. Obesity and joint replacement. J Bone Joint Surg Br 2006; 88 (10): 1269-1271.

Johnsen SP, Sorensen HT, Lucht U, Soballe K, Overgaard S, Pedersen AB. Patient-related predictors of implant failure after

primary total hip replacement in the initial, short- and long-terms. A nationwide Danish follow-up study including 36,984

patients. J Bone Joint Surg Br 2006; 88 (10): 1303-1308.

Katzer A, Löhr JF. Frühlockerung von Hüftgelenkendoprothesen. Dtsch Ärztebl 2003; 100 (12): A784-A790.

Keogh CF, Munk PL, Gee R, Chan LP, Marchinkow LO. Imaging of the Painful Hip Arthroplasty. AJR 2003; 180: 115-120.

McLaughlin JR, Lee KR. The outcome of total hip replacement in obese and non-obese patients at 10- to 18-years. J Bone

Joint Surg Br 2006; 88 (10): 1286-1292.

Patel AD, Albrizio M. Relationship of body mass index to early complications in hip replacement surgery: Study performed at

Hinchingbrooke Hospital, Orthopaedic Directorate, Huntingdon, Cambridgeshire. Int Orthop 2006; 31 (4): 439-443.

Roder C, Parvizi J, Eggli S, Berry DJ, Muller ME, Busato A. Demographic factors affecting long-term outcome of total hip

arthroplasty. Clin Orthop 2003; (417): 62-73.

Saleh KJ, Celebrezze M, Kassim R, Dykes DC, Gioe TJ, Callaghan JJ, Salvati EA. Functional Outcome After Revision Hip

Arthroplasty: A Metaanalysis. Clin Orthop Relat Res 2003; (416): 254-264.

Stürmer KM. Leitlinien Unfallchirurgie. 2. unveränderte Auflage. Stuttgart. Georg Thieme Verlag; 2001.

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268: Hüft-Endoprothesenwechsel bei erfüllten Indikationskriterien

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Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

15:O Schmerzen M 0 = nein

1 = ja, Belastungsschmerz

2 = ja, Ruheschmerz

SCHMERZEN

16:O Entzündungszeichen im Labor M 0 = nein

1 = ja

ENTZZEICHEN

18:O Erregernachweis M 0 = nicht durchgeführt

1 = durchgeführt, negativ

2 = durchgeführt, positiv

ERREGERNACHW

19:O Implantatwanderung/-versagen/-

verschleiß

M 0 = nein

1 = ja

IMPLANTATWANDVERS

20:O Lockerung Pfannen-Komponente M 0 = nein

1 = ja

LOCKERUNGPF

21:O Lockerung Schaft-Komponente M 0 = nein

1 = ja

LOCKERUNGSC

22:O Substanzverluste Pfanne M 0 = nein

1 = ja

SUBSTVERLPF

23:O Substanzverluste Femur M 0 = nein

1 = ja

SUBSTVERLFE

24:O periprothetische Fraktur M 0 = nein

1 = ja

PERIPROTHFRAKT

25:O (rezidivierende)

Prothesen(sub)luxation

M 0 = nein

1 = ja

PRAEPROTHLUXATIO

29:O Operation M OPS (amtliche Kodes): http://

www.dimdi.de

OPSCHLUESSEL

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

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Qualitätsindikatoren 2014

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268: Hüft-Endoprothesenwechsel bei erfüllten Indikationskriterien

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Berechnung

Indikator-ID 268

Bewertungsart Ratenbasiert

Referenzbereich 2014 >= 86,00 % (Zielbereich)

Referenzbereich 2013 >= 84,7 % (5. Perzentil, Toleranzbereich)

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

Es wird ab 2014 die kaufmännisch gerundete mittlere Rate des 5. Perzentils der besten drei

Bundesergebnisse aus den Jahren 2009 bis 2013, basierend auf den rohen Raten der Krankenhäuser

mit mindestens 20 Fällen, festgelegt. Die Rate beträgt demnach 86,00 % (Durchschnittswert der 5.

Perzentile aus 2011, 2012 und 2013).

Perzentil basierte Referenzbereiche sind in den Verfahren der Orthopädie/Unfallchirurgie eingeführt

worden, da zum Zeitpunkt der Entwicklung keine hinreichenden Informationen aus Literatur oder

Leitlinien zu den zu erwartenden Ergebnissen vorlagen. Nach der Beobachtung der Entwicklung über

mehrere Erfassungsjahre, war perspektivisch angedacht, die Ergebnisse für die Bestimmung eines

festen Referenzbereichs zu nutzen.

Erläuterung zum

Strukturierten Dialog

Der Bundeswert zeigte im Verlauf wiederholt einen negativ signifikanten Trend. Die Bundesfachgruppe

bewertet den Indikator mit einem erweiterten Handlungsbedarf und benötigt zur Bewertung des

Indikators die Gründe der rechnerischen Auffälligkeiten bei den Kliniken.

Methode der

Risikoadjustierung

Keine weitere Risikoadjustierung

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Operationen bei Patienten mit:

- Prothesen(sub)-luxation

ODER

- Implantatwanderung/-versagen/-verschleiß und isoliertem Inlay- oder Kopfwechsel (OPS: 5-821.18,

5-821.2a, 5-821.2b)

ODER

- mindestens einem Schmerzkriterium und mindestens einem röntgenologischen Kriterium

ODER

- mindestens einem Schmerzkriterium und einem positiven Erregernachweis

ODER

- Entzündungszeichen im Labor und einem positiven Erregernachweis

Nenner

Alle Operationen bei Patienten ab 20 Jahre

Erläuterung der

Rechenregel

Bezugsebene ist der Teildatensatz Operation

Teildatensatzbezug 17/3:O

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Vergleichbar

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Qualitätsindikatoren 2014

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270: Perioperative Antibiotikaprophylaxe

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270: Perioperative Antibiotikaprophylaxe

Qualitätsziel Grundsätzlich perioperative Antibiotikaprophylaxe

Indikatortyp Prozessindikator

Hintergrund

Neben individuellen patientenbezogenen Risikofaktoren wie Alter, Diabetes mellitus und Erkrankungen aus dem

rheumatischen Formenkreis ist das Wundinfektionsrisiko bei Wechseleingriffen grundsätzlich durch das Vorhandensein des

Gelenkimplantats erhöht (SIGN 2008). Dieses Risiko gilt es durch eine angemessene Antibiotikaprophylaxe zu minimieren.

Bei Wechseloperationen aufgrund von Protheseninfekten ist keine Antibiotikaprophylaxe sondern eine differenzierte auf den

Keim ausgerichtete Antibiotikatherapie erforderlich (Stürmer 1999).

Deshalb liegen keine Leitlinien, Metaanalysen von Publikationen und keine randomisierten Studien zu Art und Dauer der

Antibiotikaprophylaxe bei Hüftprothesenrevisionen vor. Dass generell eine Antibiotikaprophylaxe gefordert wird, ergibt sich

aus den Empfehlungen und Leitlinien zur Primärimplantation (z.B. SIGN 2008).

Bei Wechseloperationen wird die Verwendung von antibiotikahaltigem Zement empfohlen (Engesaeter et al. 2003,

Youngman et al. 2003, Espehaug et al. 1997, Aagaard et al. 1995, Hanssen & Osmon 1999, Stürmer 1999).

Literatur

Aagaard H, Noer HH, Torholm C. [Antibiotic prophylaxis in Danish orthopedic alloplastic surgery]. Ugeskr Laeger 1995; 157

(17): 2439-2442.

Engesaeter LB, Lie SA, Espehaug B, Furnes O, Vollset SE, Havelin LI. Antibiotic prophylaxis in total hip arthroplasty: effects of

antibiotic prophylaxis systemically and in bone cement on the revision rate of 22.170 primary hip replacements followed 0-14

years in the Norwegian Arthroplasty Register. Acta Orthop Scand 2003; 74 (6): 644-651.

Espehaug B, Engesaeter LB, Vollset SE, Havelin LI, Langeland N. Antibiotic prophylaxis in total hip arthroplasty. Review of

10.905 primary cemented total hip replacements reported to the Norwegian arthroplasty register, 1987 to 1995. J Bone Joint

Surg Br 1997; 79 (4): 590-595.

Hanssen AD, Osmon DR. The Use of Prophylactic Antimicrobial Agents During and After Hip Arthroplasty. Clin Orthop Relat

Res 1999; 369: 124-138.

Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN). Antibiotic Prophylaxis in Surgery: A National Clinical Guideline. SIGN

Publication 104. 2008. http://www.sign.ac.uk/pdf/sign104.pdf (Recherchedatum: 16.11.2009).

Stürmer KM. Leitlinien Unfallchirurgie. 2. unveränderte Auflage. Stuttgart. Georg Thieme Verlag; 1999.

Youngman JR, Ridgway GL, Haddad FS. Antibiotic-loaded cement in revision joint replacement. Hosp Med 2003; 64 (10):

613-616.

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17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

270: Perioperative Antibiotikaprophylaxe

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Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

31:O perioperative Antibiotikaprophylaxe M 0 = nein

1 = single shot

2 = Zweitgabe

3 = öfter

ANTIBIOPROPH

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

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Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

270: Perioperative Antibiotikaprophylaxe

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Berechnung

Indikator-ID 270

Bewertungsart Ratenbasiert

Referenzbereich 2014 >= 95,00 % (Zielbereich)

Referenzbereich 2013 >= 95,0 % (Zielbereich)

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

Da der grundsätzliche Vorteil einer Antibiotikagabe bei Endoprotheseneingriffen in der Literatur

nachgewiesen wurde, hat die Bundesfachgruppe einen Referenzbereich von >= 95,00 % festgelegt, d. h.

nur in seltenen begründeten Fällen (z. B. Allergie) sollte auf eine Antibiotikagabe verzichtet werden.

Erläuterung zum

Strukturierten Dialog

Der Ausfüllhinweis wurde ab dem Erfassungsjahr 2014 erweitert, um: „Hier ist nur die Anzahl der

prophylaktischen Antibiotikagaben einzutragen, nicht jene Antibiotikagaben, die bei Vorliegen/nach

Eintreten einer Infektion aus therapeutischen Gründen gegeben werden.“ Im Strukturierten Dialog kann

erfragt werden, ob ggf. statt peripherer Antibiotikaprophylaxe ein Antibiotikum im Zement verwendet

wurde.

Methode der

Risikoadjustierung

Keine weitere Risikoadjustierung

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Operationen, bei denen eine perioperative Antibiotikaprophylaxe durchgeführt wurde

Nenner

Alle Operationen bei Patienten ab 20 Jahre

Erläuterung der

Rechenregel

Bezugsebene ist der Teildatensatz Operation

Teildatensatzbezug 17/3:O

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Vergleichbar

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Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Gehunfähigkeit bei Entlassung

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Indikatorengruppe: Gehunfähigkeit bei Entlassung

Bezeichnung der

Indikatorengruppe

Gehunfähigkeit bei Entlassung

Qualitätsziel Selten Gehunfähigkeit bei Entlassung

Indikatortyp Ergebnisindikator

Hintergrund

Ziel des Prothesenwechsels ist es, die Lebensqualität der Patienten durch Wiederherstellung einer – möglichst

schmerzfreien – Gelenkbeweglichkeit und Gehfähigkeit zu verbessern.

Die Gehfähigkeit bei Entlassung (ggf. unter Schmerzmedikation und unter Zuhilfenahme von Gehhilfen) gilt als

Grundvoraussetzung für die Durchführung weiterer ambulanter oder stationärer Rehabilitationsmaßnahmen, sofern es sich

nicht um Maßnahmen in einer speziellen, pflegerisch orientierten Einrichtung handelt.

Ab dem Erfassungsjahr 2011 wird eine Risikoadjustierung für den Ergebnisindikator "Gehunfähigkeit bei Entlassung"

vorgenommen. Als Regressionsgewichte wurden Risikofaktoren gewählt, die in der QS-Dokumentation erfasst wurden und

für die im statistischen Schätzmodell relevante Effekte für das betrachtete Outcome nachgewiesen werden konnten.

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Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Gehunfähigkeit bei Entlassung

© 2015 AQUA-Institut GmbH 12

10878: Gehunfähigkeit bei Entlassung

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

52:B selbstständiges Gehen bei

Entlassung möglich

K 0 = nein

1 = ja

SELBSTGEH

53:B War der Patient präoperativ

selbstständig gehfähig?

K 0 = nein

1 = ja

SELBSTGEHVOROP

58:B Entlassungsgrund M s. Anhang: EntlGrund ENTLGRUND

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

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Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Gehunfähigkeit bei Entlassung

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Berechnung

Indikator-ID 10878

Bewertungsart Ratenbasiert

Referenzbereich 2014 Nicht definiert

Referenzbereich 2013 Nicht definiert

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

-

Methode der

Risikoadjustierung

Keine weitere Risikoadjustierung

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Patienten, die bei der Entlassung nicht selbstständig gehfähig sind und die vor der Operation

selbstständig gehfähig waren

Nenner

Alle Patienten ab 20 Jahre, die lebend entlassen wurden

Erläuterung der

Rechenregel

Gehunfähigkeit bedeutet, dass der Patient nicht in der Lage ist, mindestens 50 Meter zurückzulegen

(auch nicht in Begleitung oder mit Gehhilfe).

Teildatensatzbezug 17/3:B

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Vergleichbar

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Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Gehunfähigkeit bei Entlassung

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50954: Verhältnis der beobachteten zur erwartetenRate (O / E) an Patienten mit Gehunfähigkeit beiEntlassung

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

12:O Wievielter Endoprothesenwechsel

während dieses Aufenthaltes

M - LFDNREINGRIFF

16:O Entzündungszeichen im Labor M 0 = nein

1 = ja

ENTZZEICHEN

18:O Erregernachweis M 0 = nicht durchgeführt

1 = durchgeführt, negativ

2 = durchgeführt, positiv

ERREGERNACHW

24:O periprothetische Fraktur M 0 = nein

1 = ja

PERIPROTHFRAKT

26:O Einstufung nach ASA-Klassifikation M 1 = normaler, ansonsten gesunder

Patient

2 = Patient mit leichter

Allgemeinerkrankung

3 = Patient mit schwerer

Allgemeinerkrankung und

Leistungseinschränkung

4 = Patient mit inaktivierender

Allgemeinerkrankung, ständige

Lebensbedrohung

5 = moribunder Patient

ASA

41:O Fraktur K 1 = ja FRAKTUR

52:B selbstständiges Gehen bei

Entlassung möglich

K 0 = nein

1 = ja

SELBSTGEH

53:B War der Patient präoperativ

selbstständig gehfähig?

K 0 = nein

1 = ja

SELBSTGEHVOROP

58:B Entlassungsgrund M s. Anhang: EntlGrund ENTLGRUND

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

Page 15: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Gehunfähigkeit bei Entlassung

© 2015 AQUA-Institut GmbH 15

Berechnung

Indikator-ID 50954

Bewertungsart Logistische Regression ( O / E )

Referenzbereich 2014 <= 4,87 (95. Perzentil, Toleranzbereich)

Referenzbereich 2013 <= 3,72 (95. Perzentil, Toleranzbereich)

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

-

Methode der

Risikoadjustierung

Logistische Regression

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Patienten, die bei der Entlassung nicht selbstständig gehfähig sind und die vor der Operation

selbstständig gehfähig waren

Nenner

Alle Patienten ab 20 Jahre, die lebend entlassen wurden

O (observed)

Beobachtete Rate an Patienten mit Gehunfähigkeit bei Entlassung

E (expected)

Erwartete Rate an Patienten mit Gehunfähigkeit bei Entlassung, risikoadjustiert nach logistischem

HÜFT-WECH-Score für QI-ID 50954

Erläuterung der

Rechenregel

Gehunfähigkeit bedeutet, dass der Patient nicht in der Lage ist, mindestens 50 Meter zurückzulegen

(auch nicht in Begleitung oder mit Gehhilfe).

Für die Berechnung der Risikoadjustierung dieses Indikators wird die Grundgesamtheit auf die erste

Operation des Patienten eingeschränkt.

Teildatensatzbezug 17/3:B

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Eingeschränkt vergleichbar

Page 16: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Gehunfähigkeit bei Entlassung

© 2015 AQUA-Institut GmbH 16

Risikofaktoren

Odds-Ratio

(95% C.I.)

Risikofaktor Regressionskoeffizient Std.-

Fehler

Z-Wert Odds-

Ratio

unterer

Wert

oberer

Wert

Konstante -5,590600406691930 0,130 -42,938 - - -

Alter im 3. Quintil der Altersverteilung - 72 bis

unter 76 Jahre

0,473779821006627 0,158 3,007 1,606 1,179 2,187

Alter im 4. Quintil der Altersverteilung - 76 bis

unter 81 Jahre

0,691957529808190 0,142 4,867 1,998 1,512 2,640

Alter im 5. Quintil der Altersverteilung - ab 81 Jahre 1,150714445499070 0,130 8,828 3,160 2,448 4,080

ASA-Klassifikation 3 (Befund vor der ersten

Operation)

0,657662977659947 0,111 5,948 1,930 1,554 2,397

ASA-Klassifikation 4 (Befund vor der ersten

Operation)

0,771055811847933 0,212 3,636 2,162 1,427 3,276

Entzündungszeichen im Labor (Befund vor der

ersten Operation)

0,686828667338608 0,112 6,121 1,987 1,595 2,476

Positiver Erregernachweis (Befund vor der ersten

Operation)

0,324404862499973 0,143 2,269 1,383 1,045 1,831

Periprothetische Fraktur (Befund vor der ersten

Operation)

1,565357689558590 0,093 16,761 4,784 3,984 5,745

Page 17: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Gefäßläsion / Nervenschaden

© 2015 AQUA-Institut GmbH 17

Indikatorengruppe: Gefäßläsion / Nervenschaden

Bezeichnung der

Indikatorengruppe

Gefäßläsion / Nervenschaden

Qualitätsziel Selten Gefäßläsion oder Nervenschaden als behandlungsbedürftige intra- oder postoperative

chirurgische Komplikation

Indikatortyp Ergebnisindikator

Hintergrund

Gefäßläsionen bei Implantation von Hüftgelenktotalendoprothesen können – insbesondere bei Patienten mit

arteriosklerotischen Gefäßveränderungen – bereits durch Traktions- und Repositionsmanöver entstehen. Weiter entstehen

sie durch Fehlplatzierungen von Wundhaken, bei der Resektion von Osteophyten oder heterotopen Ossifikationen,

die den Zugang gerade bei der Revisionsendoprothetik erheblich erschweren können. Blutungskomplikation oder

Extremitätenischämie können für den Patienten eine schwerwiegende und dauerhafte Beeinträchtigung bedeuten.

Daten zu Komplikationsraten in der Revisionsendoprothetik liegen nur vereinzelt vor. Saleh et al. haben eine Metaanalyse

zum funktionellen Ergebnisstatus und Komplikationsraten nach Revisionsarthroplastik der Hüfte vorgenommen (Saleh et

al. 2003). In dieser Metaanalyse wurden Verletzungsraten der A. iliaca von 3,3 %, der A. femoralis von 1,96 % und der A.

obturatoria von 1,23 % ermittelt.

Nervenschädigungen sind in der Revisionsendoprothetik gefürchtete Komplikationen, die den betroffenen Patienten durch

Schmerzen, Parästhesien oder funktionelle motorische Defizite dauerhaft erheblich beeinträchtigen können.

Während N. ischiadicus- und N. peronäus-Läsionen meist klinisch deutlich in Erscheinung treten, sind Läsionen des N.

femoralis gelegentlich durch den Gebrauch von Gehhilfen in der unmittelbaren postoperativen Phase kaschiert und werden

dann erst später erkannt (Callaghan 1995, Barrack & Butler 2003). Als Folge einer Schädigung des inferioren Astes des N.

gluteus superior bei lateralem Zugang kann es zu Hinken bzw. Trochanterschmerzen kommen (Stähelin 2006).

Im Gegensatz zur Primärendoprothetik kommen Nervenschäden als peri- und postoperative Komplikation in der

Revisionsendoprothetik der Hüfte häufiger vor. Nervenschädigende Druck- und Traktionskräfte sowie Ischämien

können durch Narbengewebe und heterotope Ossifikationen schon präoperativ bestehen, ohne klinisch bereits auffällig

geworden zu sein. Ausgedehnte und schwierige Präparationen bei narbigen Veränderungen und die Resektion heterotoper

Ossifikationen gefährden die Nerven zusätzlich. Vorsichtige Präparation, vorsichtiger und moderater Beinlängenausgleich

bei vorbestehender Kontraktur und Verkürzung sowie schonende Explantations- und Neuimplantationstechnik sind daher

Voraussetzung zur Vermeidung von Nervenschäden (Callaghan 1995).

Die Prognose von Nervenschäden variiert erheblich; eine Erholung – die bis zu zwei Jahren dauern kann – ist nicht

selten (DeHart & Riley 1999). Eine chirurgische Exploration ist dann angezeigt, wenn als Ursache ein ausgedehntes

Hämatom, eine deutliche Beinverlängerung oder sogenanntes Impingement durch Knochenzement, Osteosythese- oder

Nahtmaterial in Frage kommen (Saleh et al. 2002a, b). In einer Metaanalyse (Saleh et al. 2003) zum Outcome in der

Revisionshüftendoprothetik wurden folgende gemittelte Raten von Nervenläsionen errechnet:

• Femoralisläsion: 2,92 % publizierte Raten max: 4,16 %, min: 2,46 %

• Ischiadikusläsion: 2,92 % publizierte Raten max: 7,40 %, min: 0,68 %

• Peronäusläsion: 4,40 % publizierte Raten max: 7,89 %, min: 1,38 %

Eine deutsche Studie gibt für 169 Patienten eine Rate an Nervenläsionen von 4,7 % an (Kinkel et al. 2003).

Ab dem Erfassungsjahr 2011 wird eine Risikoadjustierung für den Ergebnisindikator "Gefäßläsion / Nervenschaden"

vorgenommen. Als Regressionsgewichte wurden Risikofaktoren gewählt, die in der QS-Dokumentation erfasst wurden und

für die im statistischen Schätzmodell relevante Effekte für das betrachtete Outcome nachgewiesen werden konnten.

Literatur

Barrack RL, Butler RA. Avoidance and management of neurovascular injuries in total hip arthroplasty. Instr Course Lect

2003; 52: 267-274.

Callaghan JJ. Orthopaedic knowledge update Hip and knee reconstruction, developed by the Hip Society and the knee

society. 1st ed. Philadelphia, Lippincott. Williams & Wilkins; 1995.

Page 18: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Gefäßläsion / Nervenschaden

© 2015 AQUA-Institut GmbH 18

DeHart MM, Riley LH. Nerve Injuries in Total Hip Arthroplasty. J Am Acad Orthop Surg 1999; 7 (2): 101-111.

Kinkel S, Reissig W, Puhl W, Kessler S. Revision Total Hip Arthroplasty: The Influence of Gender and Age on the Perioperative

Complication Rate. Acta Chirurgiae Orthopaedicae et Traumatologiae Cechosl 2003; 70: 269-273.

Saleh KJ, Celebrezze M, Kassim R, Dykes DC, Gioe TJ, Callaghan JJ, Salvati EA. Functional Outcome After Revision Hip

Arthroplasty: A Metaanalysis. Clin Orthop Relat Res 2003; (416): 254-264.

Saleh KJ, Dykes DC, Tweedie RL, Mohamed K, Ravichandran A, Saleh RM, Gioe TJ, Heck DA. Functional Outcome After Total

Knee Arthroplasty Revision: A Meta-Analysis. J Arthroplasty 2002a; 17 (8): 967-977.

Saleh KJ, Kassim RA, Yoon P, Vorlicky LN. Complications of Total Hip Arthroplasty. Am J Orthop 2002b; 31 (8): 485-488.

Stähelin T. Abduktorennahtversagen und Nervenschädigung beim transglutealen Zugang zur Hüfte. Orthopäde 2006; 35:

1215-1224.

Page 19: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Gefäßläsion / Nervenschaden

© 2015 AQUA-Institut GmbH 19

2221: Gefäßläsion / Nervenschaden

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

39:O Gefäßläsion K 1 = ja GEFAESSLAESION

40:O Nervenschaden K 1 = ja NERVENSCHADEN

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

Page 20: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Gefäßläsion / Nervenschaden

© 2015 AQUA-Institut GmbH 20

Berechnung

Indikator-ID 2221

Bewertungsart Ratenbasiert

Referenzbereich 2014 Nicht definiert

Referenzbereich 2013 Nicht definiert

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

-

Methode der

Risikoadjustierung

Keine weitere Risikoadjustierung

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Operationen, bei denen beim Patienten eine Gefäßläsion oder ein Nervenschaden auftrat

Nenner

Alle Operationen bei Patienten ab 20 Jahre

Erläuterung der

Rechenregel

Bezugsebene ist der Teildatensatz Operation

Teildatensatzbezug 17/3:O

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Vergleichbar

Page 21: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Gefäßläsion / Nervenschaden

© 2015 AQUA-Institut GmbH 21

50959: Verhältnis der beobachteten zur erwartetenRate (O / E) an Gefäßläsionen oder Nervenschäden

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

10:B Geschlecht M 1 = männlich

2 = weiblich

GESCHLECHT

19:O Implantatwanderung/-versagen/-

verschleiß

M 0 = nein

1 = ja

IMPLANTATWANDVERS

39:O Gefäßläsion K 1 = ja GEFAESSLAESION

40:O Nervenschaden K 1 = ja NERVENSCHADEN

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

Page 22: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Gefäßläsion / Nervenschaden

© 2015 AQUA-Institut GmbH 22

Berechnung

Indikator-ID 50959

Bewertungsart Logistische Regression ( O / E )

Referenzbereich 2014 <= 3,28 (Toleranzbereich)

Referenzbereich 2013 <= 3,57 (Toleranzbereich)

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

Aus der Literatur ergibt sich, dass bei Hüft-TEP-Eingriffen eine niedrige Gefäßläsionsrate und

Nervenschädigungsrate zu erwarten ist. Die Bundesfachgruppe hat daher einen Referenzbereich von <=

2,00 % für die rohe Rate (ohne Risikoadjustierung) festgelegt.

Der Referenzbereich für diesen risikoadjustierten Indikator wurde ermittelt, indem der Referenzbereich

der rohen Rate auf den risikoadjustierten Indikator rechnerisch übertragen wurde.

Die Datengrundlage zur Berechnung des Referenzbereichs bilden die Daten des Erfassungsjahres 2014.

Methode der

Risikoadjustierung

Logistische Regression

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Operationen, bei denen beim Patienten eine Gefäßläsion oder ein Nervenschaden auftrat

Nenner

Alle Operationen bei Patienten ab 20 Jahre

O (observed)

Beobachtete Rate an Gefäßläsionen oder Nervenschäden

E (expected)

Erwartete Rate an Gefäßläsionen oder Nervenschäden, risikoadjustiert nach logistischem HÜFT-WECH-

Score für QI-ID 50959

Erläuterung der

Rechenregel

Bezugsebene ist der Teildatensatz Operation

Teildatensatzbezug 17/3:O

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Eingeschränkt vergleichbar

Risikofaktoren

Odds-Ratio

(95% C.I.)

Risikofaktor Regressionskoeffizient Std.-

Fehler

Z-Wert Odds-

Ratio

unterer

Wert

oberer

Wert

Konstante -5,619573454659090 0,165 -34,033 - - -

Geschlecht = weiblich 0,534729798335643 0,174 3,080 1,707 1,215 2,399

Implantatwanderung/-versagen/-verschleiß 0,406054397521107 0,158 2,575 1,501 1,102 2,045

Page 23: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Implantatfehllage, -dislokation oder Fraktur

© 2015 AQUA-Institut GmbH 23

Indikatorengruppe: Implantatfehllage, -dislokation oderFraktur

Bezeichnung der

Indikatorengruppe

Implantatfehllage, -dislokation oder Fraktur

Qualitätsziel Selten Implantatfehllage, Implantatdislokation oder Fraktur als behandlungsbedürftige intra- oder

postoperative chirurgische Komplikation

Indikatortyp Ergebnisindikator

Hintergrund

Bei der Revisionsendoprothetik des Hüftgelenks, v. a. beim Pfannenwechsel, gestalten sich Positionierung und Verankerung

des Implantats häufig schwierig. Die Vermeidung von Fehlpositionierungen und Implantatdislokationen stellt daher eine der

chirurgischen Herausforderungen beim Wechseleingriff dar.

Implantatfehllage, Implantatdislokation

Über Fehlpositionen und Dislokationen wird episodisch – meist im Rahmen der Vorstellung von Erfahrungen mit neuen

Implantaten – berichtet (Götze et al. 2003, Weise & Winter 2003, Gerber et al. 2003).

In einer Metaanalyse (Saleh et al. 2003) werden Angaben zu postoperativen Pfannenproblemen gemacht, ohne allerdings

den Zeitraum des Auftretens genau zu benennen. Die mittlere Rate an Hüftpfannenfehlplatzierungen wird hier mit 2,57 %

beziffert.

Periprothetische Fraktur

Lindahl (2007) gibt für die "intraoperativen Femurfrakturen" in einer Übersichtsarbeit Raten zwischen 3,6 und 20,9 % an.

Periprothetische Frakturen sind in der Revisionsendoprothetik bekannte Komplikationen, die bei der intraoperativen

Hüftgelenksluxation, der Implantatentfernung, Zemententfernung, Schaftpräparation, Implantateinbringung und bei der

Reposition gleichermaßen auftreten können (Berry 1999, aktuelle Übersicht bei Davidson et al. 2008). Sie können - je nach

Ausdehnung und Frakturlokalisation - den Heilungsverlauf verlängern, monatelang vom Patienten einen teilbelastenden Gang

abverlangen bzw. zur Frühlockerung des Implantates führen, was in der Regel den erneuten Revisionseingriff zur Folge hat.

In der Literatur finden sich wenige Angaben zur Häufigkeit der periprothetischen Fraktur nach Wechseleingriffen (Berry

1999). Frakturen werden episodisch als Indikation zu Revisionseingriffen im Rahmen von Nachbeobachtungsstudien

berichtet (Lind et al. 2002, Christensen et al. 1989, Morrey & Kavanagh 1992). Die Metaanalyse von Saleh et al. berichtet

über eine intraoperative Femurfrakturrate von 4,84 % (Saleh et al. 2003).

Periprothetische Azetabulum-Fraktur

Die Häufigkeit von peri- und postoperativen Azetabulum-Frakturen ist schwer einzuschätzen. Ursächlich kommen

ausgedehnte Knochensubstanzminderungen des Azetabulums oder Verletzungen bei der Explantation der zu wechselnden

Prothese, bzw. bei der Neuimplantation in Frage (Berry 1999).

Periprothetische Femur-Fraktur

Berry zitiert Ergebnisse aus dem Mayo Clinic Joint Registry und gibt für Hüftgelenksrevisionseingriffe eine Rate von 7,8 %

intraoperativ und von 4,0 % postoperativ aufgetretener periprothetischer Femurfrakturen an. Postoperative periprothetische

Frakturen werden in dieser Publikation als Spätkomplikation eingestuft (Berry 1999).

Ab dem Erfassungsjahr 2011 wird eine Risikoadjustierung für den Ergebnisindikator "Implantatfehllage, -dislokation oder

Fraktur" vorgenommen. Als Regressionsgewichte wurden Risikofaktoren gewählt, die in der QS-Dokumentation erfasst

wurden und für die im statistischen Schätzmodell relevante Effekte für das betrachtete Outcome nachgewiesen werden

konnten.

Literatur

Berry DJ. Epidemiology: Hip and Knee. Orthop Clin North Am 1999; 30 (2): 183-190.

Christensen CM, Seger BM, Schultz RB. Management of intraoperative femur fractures associated with revision hip

arthroplasty. Clin Orthop 1989; (248): 177-180.

Page 24: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Implantatfehllage, -dislokation oder Fraktur

© 2015 AQUA-Institut GmbH 24

Davidson D, Pike J, Garbuz D, Duncan CP, Masri BA.Intraoperative periprosthetic fractures during total hip arthroplasty.

Evaluation and management. J Bone Joint Surg Am 2008; 90 (9): 2000-2012.

Gerber A, Pisan M, Zurakowski D, Isler B. Ganz reinforcement ring for reconstruction of acetabular defects in revision total

hip arthroplasty. J Bone Joint Surg Am 2003; 85-A (12): 2358-2364.

Götze C, Sippel C, Wendt G, Steinbeck J. Grenzen der zementfreien Revisionsarthroplastik – Mittelfristige Resultate mit der

längsovalen Revisionspfanne. Z Orthop Ihre Grenzgeb 2003; 141 (2): 182-189.

Lind M, Krarup N, Mikkelsen S, Horlyck E. Exchange impaction allografting for femoral revision hip arthroplasty: results in 87

cases after 3.6 years' follow-up. J Arthroplasty 2002; 17 (2): 158-164.

Lindahl H. Epidemiology of periprosthetic femur fracture around a total hip arthroplasty. Injury 2007; 38 (6): 651-654.

Morrey BF, Kavanagh BF. Complications with revision of the femoral component of total hip arthroplasty. Comparison

between cemented and uncemented techniques. J Arthroplasty 1992; 7 (1): 71-79.

Saleh KJ, Celebrezze M, Kassim R, Dykes DC, Gioe TJ, Callaghan JJ, Salvati EA. Functional Outcome After Revision Hip

Arthroplasty: A Metaanalysis. Clin Orthop Relat Res 2003; (416): 254-264.

Weise K, Winter E. Revision arthroplasty – acetabular aspect: cementless acetabular bone reconstruction. Int Orthop 2003;

27 (Suppl 1): S29-S36.

Page 25: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Implantatfehllage, -dislokation oder Fraktur

© 2015 AQUA-Institut GmbH 25

463: Implantatfehllage, -dislokation oder Fraktur

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

35:O Implantatfehllage K 1 = ja IMPLANTATFEHLLAGE

36:O Implantatdislokation K 1 = ja IMPLANTATDSLOKATION

41:O Fraktur K 1 = ja FRAKTUR

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

Page 26: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Implantatfehllage, -dislokation oder Fraktur

© 2015 AQUA-Institut GmbH 26

Berechnung

Indikator-ID 463

Bewertungsart Ratenbasiert

Referenzbereich 2014 Nicht definiert

Referenzbereich 2013 Nicht definiert

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

-

Methode der

Risikoadjustierung

Keine weitere Risikoadjustierung

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Operationen, bei denen beim Patienten eine Implantatfehllage, -dislokation oder Fraktur auftrat

Nenner

Alle Operationen bei Patienten ab 20 Jahre

Erläuterung der

Rechenregel

Bezugsebene ist der Teildatensatz Operation

Teildatensatzbezug 17/3:O

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Vergleichbar

Page 27: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Implantatfehllage, -dislokation oder Fraktur

© 2015 AQUA-Institut GmbH 27

50964: Verhältnis der beobachteten zur erwartetenRate (O / E) an Implantatfehllagen, -dislokationen oderFrakturen

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

10:B Geschlecht M 1 = männlich

2 = weiblich

GESCHLECHT

21:O Lockerung Schaft-Komponente M 0 = nein

1 = ja

LOCKERUNGSC

24:O periprothetische Fraktur M 0 = nein

1 = ja

PERIPROTHFRAKT

35:O Implantatfehllage K 1 = ja IMPLANTATFEHLLAGE

36:O Implantatdislokation K 1 = ja IMPLANTATDSLOKATION

41:O Fraktur K 1 = ja FRAKTUR

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

Page 28: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Implantatfehllage, -dislokation oder Fraktur

© 2015 AQUA-Institut GmbH 28

Berechnung

Indikator-ID 50964

Bewertungsart Logistische Regression ( O / E )

Referenzbereich 2014 <= 4,15 (Toleranzbereich)

Referenzbereich 2013 <= 3,69 (Toleranzbereich)

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

Orientiert an den 95. Perzentilen der Jahre 2010 bis 2012 hat die Bundesfachgruppe ab dem Jahr 2013

<= 7,50 % als Referenzbereich für die rohe Rate (ohne Risikoadjustierung) festgelegt.

Der Referenzbereich für diesen risikoadjustierten Indikator wurde ermittelt, indem der Referenzbereich

der rohen Rate auf den risikoadjustierten Indikator rechnerisch übertragen wurde.

Die Datengrundlage zur Berechnung des Referenzbereichs bilden die Daten des Erfassungsjahres 2014.

Methode der

Risikoadjustierung

Logistische Regression

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Operationen, bei denen beim Patienten eine Implantatfehllage, -dislokation oder Fraktur auftrat

Nenner

Alle Operationen bei Patienten ab 20 Jahre

O (observed)

Beobachtete Rate an Implantatfehllagen, -dislokationen oder Frakturen

E (expected)

Erwartete Rate an Implantatfehllagen, -dislokationen oder Frakturen, risikoadjustiert nach logistischem

HÜFT-WECH-Score für QI-ID 50964

Erläuterung der

Rechenregel

Bezugsebene ist der Teildatensatz Operation

Teildatensatzbezug 17/3:O

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Eingeschränkt vergleichbar

Risikofaktoren

Odds-Ratio

(95% C.I.)

Risikofaktor Regressionskoeffizient Std.-

Fehler

Z-Wert Odds-

Ratio

unterer

Wert

oberer

Wert

Konstante -4,719935166836060 0,097 -48,898 - - -

Geschlecht = weiblich 0,294951436165079 0,098 3,011 1,343 1,108 1,627

Lockerung Schaft-Komponente 0,991270948631998 0,095 10,471 2,695 2,238 3,244

Periprothetische Fraktur 0,550351786259819 0,105 5,240 1,734 1,411 2,130

Page 29: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Endoprothesenluxation

© 2015 AQUA-Institut GmbH 29

Indikatorengruppe: Endoprothesenluxation

Bezeichnung der

Indikatorengruppe

Endoprothesenluxation

Qualitätsziel Selten Endoprothesenluxation

Indikatortyp Ergebnisindikator

Hintergrund

Die frühe Luxation der endoprothetisch versorgten Hüfte ist eine schwerwiegende Komplikation. Sie ist schmerzhaft und

verzögert den Heilungsverlauf.

Durch verlängerte Immobilisation besteht eine erhöhte Gefahr für das zusätzliche Auftreten von Komplikationen wie

Thrombose, Lungenembolie oder Dekubitus. Luxationsfolgen können zu einer dauerhaften Beeinträchtigung des Patienten

führen. Bei wiederholter Luxation sollte die Indikation einer erneuten Revisionsoperation geprüft werden.

Eine epidemiologische Studie (Mahomed et al. 2003), sowie eine Metaanalyse (Saleh et al. 2003) belegen, dass bei

Wechseleingriffen höhere Komplikationsraten beobachtet werden als bei Primäreingriffen. Dies gilt insbesondere für

die Luxation. Ursächlich hierfür ist u. a. eine aufgrund ausgedehnter Präparation geschwächte Weichteilführung des

Hüftgelenkes. Die Spannweite der Ergebnisse der Studien, die Eingang in die Metaanalyse fanden, betrug 1,02 bis 7,78 %

(Saleh et al. 2003).

Kinkel et al. (2003) gaben für 169 Patienten mit Prothesenwechsel aufgrund aseptischer Lockerung eine Luxationsrate von

8,3 % innerhalb der ersten 3 Wochen postoperativ an.

Ab dem Erfassungsjahr 2011 wird eine Risikoadjustierung für den Ergebnisindikator "Endoprothesenluxation" vorgenommen.

Als Regressionsgewichte wurden Risikofaktoren gewählt, die in der QS-Dokumentation erfasst wurden und für die im

statistischen Schätzmodell relevante Effekte für das betrachtete Outcome nachgewiesen werden konnten.

Literatur

Kinkel S, Reissig W, Puhl W, Kessler S. Revision Total Hip Arthroplasty: The Influence of Gender and Age on the Perioperative

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Arthroplasty: A Metaanalysis. Clin Orthop Relat Res 2003; (416): 254-264.

Page 30: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Endoprothesenluxation

© 2015 AQUA-Institut GmbH 30

465: Endoprothesenluxation

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

37:O Endoprothesenluxation K 1 = ja PROTHLUXATIO

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

Page 31: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Endoprothesenluxation

© 2015 AQUA-Institut GmbH 31

Berechnung

Indikator-ID 465

Bewertungsart Ratenbasiert

Referenzbereich 2014 Nicht definiert

Referenzbereich 2013 Nicht definiert

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

-

Methode der

Risikoadjustierung

Keine weitere Risikoadjustierung

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Operationen, bei denen beim Patienten eine Endoprothesenluxation auftrat

Nenner

Alle Operationen bei Patienten ab 20 Jahre

Erläuterung der

Rechenregel

Bezugsebene ist der Teildatensatz Operation

Teildatensatzbezug 17/3:O

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Vergleichbar

Page 32: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Endoprothesenluxation

© 2015 AQUA-Institut GmbH 32

50969: Verhältnis der beobachteten zur erwartetenRate (O / E) an Endoprothesenluxationen

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

25:O (rezidivierende)

Prothesen(sub)luxation

M 0 = nein

1 = ja

PRAEPROTHLUXATIO

26:O Einstufung nach ASA-Klassifikation M 1 = normaler, ansonsten gesunder

Patient

2 = Patient mit leichter

Allgemeinerkrankung

3 = Patient mit schwerer

Allgemeinerkrankung und

Leistungseinschränkung

4 = Patient mit inaktivierender

Allgemeinerkrankung, ständige

Lebensbedrohung

5 = moribunder Patient

ASA

37:O Endoprothesenluxation K 1 = ja PROTHLUXATIO

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

Page 33: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Endoprothesenluxation

© 2015 AQUA-Institut GmbH 33

Berechnung

Indikator-ID 50969

Bewertungsart Logistische Regression ( O / E )

Referenzbereich 2014 <= 5,19 (Toleranzbereich)

Referenzbereich 2013 <= 5,46 (Toleranzbereich)

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

Orientiert an den 95. Perzentilen der Vorjahre gilt ab dem Jahr 2006 <= 10,00 % als Referenzbereich für

die rohe Rate (ohne Risikoadjustierung).

Der Referenzbereich für diesen risikoadjustierten Indikator wurde ermittelt, indem der Referenzbereich

der rohen Rate auf den risikoadjustierten Indikator rechnerisch übertragen wurde.

Die Datengrundlage zur Berechnung des Referenzbereichs bilden die Daten des Erfassungsjahres 2014.

Methode der

Risikoadjustierung

Logistische Regression

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Operationen, bei denen beim Patienten eine Endoprothesenluxation auftrat

Nenner

Alle Operationen bei Patienten ab 20 Jahre

O (observed)

Beobachtete Rate an Endoprothesenluxationen

E (expected)

Erwartete Rate an Endoprothesenluxationen, risikoadjustiert nach logistischem HÜFT-WECH-Score für

QI-ID 50969

Erläuterung der

Rechenregel

Bezugsebene ist der Teildatensatz Operation

Teildatensatzbezug 17/3:O

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Eingeschränkt vergleichbar

Risikofaktoren

Odds-Ratio

(95% C.I.)

Risikofaktor Regressionskoeffizient Std.-

Fehler

Z-Wert Odds-

Ratio

unterer

Wert

oberer

Wert

Konstante -4,886231429679040 0,093 -52,540 - - -

ASA-Klassifikation 3 0,642125657022484 0,099 6,458 1,901 1,564 2,309

ASA-Klassifikation 4 oder 5 1,118815342959200 0,191 5,844 3,061 2,103 4,455

(rezidivierende) Prothesen(sub)luxation 1,504712370180020 0,090 16,683 4,503 3,773 5,374

Page 34: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

51866: Postoperative Wundinfektionen ohne präoperative Infektzeichen

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51866: Postoperative Wundinfektionen ohnepräoperative Infektzeichen

Qualitätsziel Selten postoperative Wundinfektionen (nach CDC-Kriterien)

Indikatortyp Ergebnisindikator

Hintergrund

Die Infektion eines künstlichen Gelenkersatzes ist eine gefürchtete Komplikation, die zu langen Hospitalisationszeiten, zum

Revisionseingriff und zu langer Antibiotikatherapie führen kann (Palmer 2002).

Eine implantierte Prothese stellt für sich genommen schon ein erhöhtes Infektionsrisiko dar. Lange Operationszeiten und

aufgrund von ausgedehnter Präparation höhere Blutverluste steigern das Infektionsrisiko beim Prothesenwechsel zusätzlich

(Callaghan 1995).

Patientenbezogene Risikofaktoren wie hohes Lebensalter, Diabetes mellitus, obstruktive Lungenerkrankung oder

systemische Erkrankungen - auch aus dem rheumatischen Formenkreis - beeinflussen die Infektionsraten. Ebenso müssen

operationsbedingte Risikofaktoren, wie z. B. lange Operationsdauer oder hoher intraoperativer Blutverlust, berücksichtigt

werden (SIGN 2008). Verwendung von homologen Knochentransplantaten kann die Infektionsgefahr erhöhen (Ornstein et al.

2002, Sommerville et al. 2000).

Eine Definition des Begriffs Wundinfektion sollte nach Schweregraden unterscheiden.

Es wird daher die Schweregradeinteilung anhand der Kriterien des National Nosokomial Infections Surveillance System

(NNIS 2004) der Centers for Disease Control (CDC) differenziert. Die deutsche Übersetzung wurde vom Nationalen

Referenzzentrum vorgenommen (Robert Koch Institut 2003).

Der Vergleich von Infektionsraten - genannt werden Raten von 0,2 % für tiefe Infektionen und bis 17 % (Cramer et al. 2001,

Callaghan 1995, Saleh et al. 2003, Gaine et al. 2000, Hanssen & Osmon 1999, Phillips et al. 2003, Abudu et al. 2002, Blom

et al. 2003) für oberflächliche Infektionen - anhand der Literatur ist aufgrund der verschiedenen benutzten Definitionen und

Beobachtungszeiträume eingeschränkt.

Zum Vergleich können die Daten des NRZ-Referenzsystems herangezogen werden: Aus den Jahren 2004 bis 2008 berichtet

das NRZ (NRZ 2008) als gemittelte Infektionsrate 0,95 % für Hüft-TEP (n= 74.582). Allerdings sind Hüftendoprothesen-

Erstimplantationen und Wechseloperationen in diesen Raten nicht differenziert.

Eine Metaanalyse von Saleh et al. (Saleh et al. 2003) nennt gemittelte Raten getrennt nach oberflächlichen und

tiefen Infekten ohne Angaben zur präoperativen Wundkontamination und ohne Angaben zum Beobachtungszeitraum.

Oberflächliche Infekte werden mit 2,82 % (Spannweite 1,23 bis 6,25 %) und tiefe Infekte mit 4,88 % (Spannweite 1,6 bis

26,87 %) angegeben.

Eine Auswertung administrativer Daten in den USA ergab eine Rate tiefer Infektionen (Beobachtungszeitraum bis 90 Tage

postoperativ) von 0,96 % (124 von 12.956 Patienten, Katz et al. 2001).

Literatur

Abudu A, Sivardeen KAZ, Grimer RJ, Pynsent PB, Noy M. The outcome of perioperative wound infection after total hip and

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Cramer J, Ekkernkamp A, Ostermann PAW. Die infizierte Endoprothese am Beispiel der Hüftendoprothese – Eine

zunehmende Gefahr für Patient und Gesellschaft. Z ärztl Fortbild Qual sich 2001; 95: 195-201.

Gaine WJ, Ramamohan NA, Hussein NA, Hullin MG, McCreath SW. Wound infection in hip and knee arthroplasty. J Bone Joint

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Page 35: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

51866: Postoperative Wundinfektionen ohne präoperative Infektzeichen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 35

Hanssen AD, Osmon DR. The Use of Prophylactic Antimicrobial Agents During and After Hip Arthroplasty. Clin Orthop Relat

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Nationales Referenzzentrum für Surveillance von nosokomialen Infektionen (NRZ). KISS Krankenhaus-

Infektions-Surveillance-System. Modul OP-KISS. Referenzdaten 2004-2008. http://www.nrz-hygiene.de/

dwnld/200401_200812_OP_reference.pdf (Recherchedatum: 16.11.2009).

Ornstein E, Atroshi I, Franzen H, Johnsson R, Sandquist P, Sundberg M. Early complications after one hundred and forty-

four consecutive hip revisions with impacted morselized allograft bone and cement. J Bone Joint Surg Am 2002; 84-A (8):

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Palmer SH. Routine pathological examination of surgical specimens from patients undergoing total hip and knee

replacement. J Bone Joint Surg Am 2002; 84-A (6): 1082-1083.

Phillips CB, Barrett JA, Losina E, Mahomed NN, Lingard EA, Guadagnoli E, Baron JA, Harris WH, Poss R, Katz JN. Incidence

Rates of Dislocation, Pulmonary Embolism, and Deep Infection During the First Six Months After Elective Total Hip

Replacement. J Bone Joint Surg 2003; 85-A (1): 20-26.

Robert Koch-Institut (RKI). Krankenhaus-Infektions-Surveillance-System (KISS) – Surveillance postoperativer

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Saleh KJ, Celebrezze M, Kassim R, Dykes DC, Gioe TJ, Callaghan JJ, Salvati EA. Functional Outcome After Revision Hip

Arthroplasty: A Metaanalysis. Clin Orthop Relat Res 2003; (416): 254-264.

Scottish Intercollegiate Guidelines Network (SIGN). Antibiotic Prophylaxis in Surgery: A National Clinical Guideline. SIGN

Publication 104. 2008. http://www.sign.ac.uk/pdf/sign104.pdf (Recherchedatum: 16.11.2009).

Sommerville SM, Johnson N, Bryce SL, Journeaux SF, Morgan DA. Contamination of banked femoral head allograft:

incidence, bacteriology and donor follow up. Aust N Z J Surg 2000; 70 (7): 480-484.

Page 36: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

51866: Postoperative Wundinfektionen ohne präoperative Infektzeichen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 36

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

16:O Entzündungszeichen im Labor M 0 = nein

1 = ja

ENTZZEICHEN

18:O Erregernachweis M 0 = nicht durchgeführt

1 = durchgeführt, negativ

2 = durchgeführt, positiv

ERREGERNACHW

27:O Wundkontaminationsklassifikation M 1 = aseptische Eingriffe

2 = bedingt aseptische Eingriffe

3 = kontaminierte Eingriffe

4 = septische Eingriffe

PRAEOPCDC

43:O postoperative Wundinfektion M 0 = nein

1 = ja

POSTOPWUNDINFEKTION

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

Page 37: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

51866: Postoperative Wundinfektionen ohne präoperative Infektzeichen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 37

Berechnung

Indikator-ID 51866

Bewertungsart Sentinel-Event

Referenzbereich 2014 Sentinel-Event

Referenzbereich 2013 Sentinel-Event

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

-

Erläuterung zum

Strukturierten Dialog

Da sich auch hinter einem vermeintlich oberflächlichen Infekt ein tiefer Infekt verbergen kann,

empfiehlt die Bundesfachgruppe, alle drei Klassen der Wundinfektionstiefe gemäß der CDC-Definition

im Zähler zu erheben.

Methode der

Risikoadjustierung

Keine weitere Risikoadjustierung

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Operationen, bei denen beim Patienten eine postoperative Wundinfektion auftrat

Nenner

Alle Operationen bei Patienten ab 20 Jahre ohne Entzündungszeichen im Labor, mit negativem

Erregernachweis und aseptischem Eingriff (Wundkontaminationsklassifikation)

Erläuterung der

Rechenregel

Bezugsebene ist der Teildatensatz Operation

Teildatensatzbezug 17/3:O

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Vergleichbar

Page 38: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Wundhämatome / Nachblutungen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 38

Indikatorengruppe: Wundhämatome / Nachblutungen

Bezeichnung der

Indikatorengruppe

Wundhämatome / Nachblutungen

Qualitätsziel Selten Wundhämatome / Nachblutungen

Indikatortyp Ergebnisindikator

Hintergrund

Die Wechseloperation eines künstlichen Hüftgelenks geht - mehr noch als die Primärimplantation - aufgrund größerer

Knochenresektionsflächen mit freiliegender Spongiosa, Markraumeröffnung und operationszugangsbedingter

Weichteildissektionswundflächen mit erheblichen Blutverlusten einher. Die Definition einer „Blutungskomplikation“ erfolgt in

verschiedenen Studien nicht einheitlich. Sie ist international am ehesten vergleichbar mit „major bleeding“ [1] (Graafsma et

al. 1997).

Blutungskomplikationen können zu vermehrten Schmerzen durch Schwellung führen, die Infektionsgefahr ist erhöht. U.U.

wird ein Revisionseingriff notwendig. Der Qualitätsindikator bezieht sich auf Blutungskomplikationen, die zu operativen

Revisionseingriffen führen.

Blutungskomplikationen können entweder durch Gefäßverletzung, traumatisierte Muskulatur und den Operationszugang

(Jolles et al. 2002) - also operationstechnisch - bedingt sein, oder eine Blutgerinnungsstörung als Ursache haben (SIGN

2002, Turpie et al. 2002, Strebel et al. 2002). Weiteren Einfluss haben Nierenfunktionseinschränkungen (Farooq et al. 2004)

und die präoperative Gabe nichtsteroidaler Antiphlogistika (Kallis et al. 1994, Slappendeel et al. 2002).

Ratenangaben zu Blutungskomplikationen stammen meist aus Studien zur Thromboseprophylaxe (z.B. Shaieb et al. 1999).

Saleh et al. (2003) nennen eine gemittelte Rate postoperativer Wundhämatome von 3,31 % (Spannweite 1,56 % bis 6,97 %).

Für unfallchirurgische Patienten, die mit unfraktioniertem Heparin behandelt wurden, lag das vom Scottish Intercollegiate

Guidelines Network (SIGN 2002) errechnete Blutungsrisiko bei 3,8 % (4 von 106 Fällen). In einer Metaanalyse von 4 Studien

(Turpie et al. 2002) wurden 63 von 3.621 (1,7 %) major bleedings unter Enoxaparin gesehen, von denen 8 revidiert wurden.

Zwei weitere Metaanalysen randomisierter Studien geben eine Rate von “major bleedings” bei elektivem Hüftgelenkersatz

von 1,8 % bzw. von 2,56 % unter verschiedenen Thromboseprophylaxeregimes an (Imperiale & Speroff 1994, Freedman et al.

2000).

Wichtig im Hinblick auf Blutungskomplikationsraten unter Thromboseprophylaxe scheint der Zeitpunkt der Gabe des

Medikaments zu sein: In Europa wird bei Elektiveingriffen in der Regel 12 Stunden präoperativ mit der medikamentösen

Thromboseprophylaxe begonnen, in den USA eher 12 bis 48 h postoperativ.

Eine niederländische Metaanalyse (Strebel et al. 2002) untersuchte den Einfluss des Zeitpunktes der Gabe eines

niedermolekularen Heparins auf Thrombose und Blutungsraten. Von 1.926 Patienten mit präoperativer Prophylaxegabe

hatten 1,4 % eine Blutungskomplikation, bei 925 Patienten mit einem perioperativen (weniger als 12 h prä- oder

postoperativen) Applikationsregime lag die Rate an Blutungskomplikationen bei 6,3 % und bei postoperativer Gabe (694

Patienten) bei 2,5 %.

Ab dem Erfassungsjahr 2011 wird eine Risikoadjustierung für den Ergebnisindikator "Wundhämatome / Nachblutungen"

vorgenommen. Als Regressionsgewichte wurden Risikofaktoren gewählt, die in der QS-Dokumentation erfasst wurden und

für die im statistischen Schätzmodell relevante Effekte für das betrachtete Outcome nachgewiesen werden konnten.

[1] major bleeding (defined as intracranial or retroperitoneal bleeding) or overt bleeding (defined as visible or symptomatic

bleeding) with a decrease of hemoglobin concentration by more than 2 g/dL (20 g/L) or the requirement for transfusion of

two or more units of erythrocytes.

Literatur

Farooq V, Hegarty J, Chandrasekar T, Lamerton EH, Mitra S, Houghton JB, Kalra PA, Waldek S, O'Donoghue DJ, Wood GN.

Serious adverse incidents with the usage of low molecular weight heparins in patients with chronic kidney disease. Am J

Kidney Dis 2004; 43 (3): 531-537.

Page 39: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Wundhämatome / Nachblutungen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 39

Freedman KB, Brookenthal KR, Fitzgerald RH Jr, Williams S, Lonner JH. A Meta-Analysis of Thromboembolic Prophylaxis

Following Elective Total Hip Arthroplasty. J Bone Joint Surg 2000; 82-A (7): 929-938.

Graafsma YP, Prins MH, Lensing AWA, de Haan RJ, Huisman MV, Büller HR. Bleeding Classification in Clinical Trials: Observer

Variability and Clinical Relevance. Thromb Haemost 1997; 78: 1189-1192.

Imperiale TF, Speroff T. A Meta-analysis of Methods to Prevent Venous Thromboembolism Following Total Hip Replacement.

J Am Med Assoc 1994; 271 (22): 1780-1785.

Jolles BM, Zangger P, Leyvraz PF. Factors predisposing to dislocation after primary total hip arthroplasty: a multivariate

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Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Wundhämatome / Nachblutungen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 40

468: Wundhämatome / Nachblutungen

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

38:O Wundhämatom/Nachblutung K 1 = ja HAEMATBLUTUN

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

Page 41: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Wundhämatome / Nachblutungen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 41

Berechnung

Indikator-ID 468

Bewertungsart Ratenbasiert

Referenzbereich 2014 Nicht definiert

Referenzbereich 2013 Nicht definiert

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

-

Methode der

Risikoadjustierung

Keine weitere Risikoadjustierung

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Operationen, bei denen beim Patienten ein Wundhämatom oder eine Nachblutung auftrat

Nenner

Alle Operationen bei Patienten ab 20 Jahre

Erläuterung der

Rechenregel

Bezugsebene ist der Teildatensatz Operation

Teildatensatzbezug 17/3:O

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Vergleichbar

Page 42: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Wundhämatome / Nachblutungen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 42

50979: Verhältnis der beobachteten zur erwartetenRate (O / E) an Wundhämatomen / Nachblutungen

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

16:O Entzündungszeichen im Labor M 0 = nein

1 = ja

ENTZZEICHEN

18:O Erregernachweis M 0 = nicht durchgeführt

1 = durchgeführt, negativ

2 = durchgeführt, positiv

ERREGERNACHW

26:O Einstufung nach ASA-Klassifikation M 1 = normaler, ansonsten gesunder

Patient

2 = Patient mit leichter

Allgemeinerkrankung

3 = Patient mit schwerer

Allgemeinerkrankung und

Leistungseinschränkung

4 = Patient mit inaktivierender

Allgemeinerkrankung, ständige

Lebensbedrohung

5 = moribunder Patient

ASA

27:O Wundkontaminationsklassifikation M 1 = aseptische Eingriffe

2 = bedingt aseptische Eingriffe

3 = kontaminierte Eingriffe

4 = septische Eingriffe

PRAEOPCDC

38:O Wundhämatom/Nachblutung K 1 = ja HAEMATBLUTUN

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

Page 43: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Wundhämatome / Nachblutungen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 43

Berechnung

Indikator-ID 50979

Bewertungsart Logistische Regression ( O / E )

Referenzbereich 2014 <= 4,17 (Toleranzbereich)

Referenzbereich 2013 <= 4,47 (Toleranzbereich)

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

Orientiert an den 95. Perzentilen der Vorjahre gilt ab dem Jahr 2006 <= 13,00 % als Referenzbereich für

die rohe Rate (ohne Risikoadjustierung).

Der Referenzbereich für diesen risikoadjustierten Indikator wurde ermittelt, indem der Referenzbereich

der rohen Rate auf den risikoadjustierten Indikator rechnerisch übertragen wurde.

Die Datengrundlage zur Berechnung des Referenzbereichs bilden die Daten des Erfassungsjahres 2014.

Methode der

Risikoadjustierung

Logistische Regression

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Operationen, bei denen beim Patienten ein Wundhämatom oder eine Nachblutung auftrat

Nenner

Alle Operationen bei Patienten ab 20 Jahre

O (observed)

Beobachtete Rate an Wundhämatomen / Nachblutungen

E (expected)

Erwartete Rate an Wundhämatomen / Nachblutungen, risikoadjustiert nach logistischem HÜFT-WECH-

Score für QI-ID 50979

Erläuterung der

Rechenregel

Bezugsebene ist der Teildatensatz Operation

Teildatensatzbezug 17/3:O

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Eingeschränkt vergleichbar

Risikofaktoren

Odds-Ratio

(95% C.I.)

Risikofaktor Regressionskoeffizient Std.-

Fehler

Z-Wert Odds-

Ratio

unterer

Wert

oberer

Wert

Konstante -4,167193403100360 0,070 -59,599 - - -

ASA-Klassifikation 3, 4 oder 5 0,723338951011659 0,080 9,080 2,061 1,763 2,410

Wundkontaminationsklassifikation 2, 3 oder 4

(nach Definition der CDC)

0,367699207310761 0,109 3,371 1,444 1,166 1,789

Entzündungszeichen im Labor 0,516028434850529 0,096 5,364 1,675 1,387 2,023

Positiver Erregernachweis 0,263337926620303 0,117 2,247 1,301 1,034 1,637

Page 44: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Allgemeine postoperative Komplikationen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 44

Indikatorengruppe: Allgemeine postoperativeKomplikationen

Bezeichnung der

Indikatorengruppe

Allgemeine postoperative Komplikationen

Qualitätsziel Selten allgemeine postoperative Komplikationen

Indikatortyp Ergebnisindikator

Hintergrund

Unter „allgemeinen postoperativen Komplikationen“ werden Pneumonie, kardiovaskuläre Komplikationen und

thromboembolische Ereignisse verstanden, die den postoperativen Verlauf verkomplizieren und ggf. lebensbedrohlich sein

können.

Angaben zu Gesamtraten allgemeiner oder „systemischer“ postoperativer Komplikationen, bezogen auf

Hüftgelenkendoprothesenwechsel finden sich in der Literatur selten.

Die Metaanalyse von Saleh et al. (2003) nennt folgende Komplikationsraten:

• Myokardinfarktrate: 2,33 % (Spannweite 1,38 % bis 5,26 %)

• Thromboserate: 7,34 % (Spannweite 1,23 % bis 37,2 %)

• Embolierate: 2,71 % (Spannweite 1,49 % bis 4,34 %)

• Pneumonierate: 2,01 % (Spannweite 1,23 % bis 4,16 %)

Allgemeine Operationsrisiken steigen mit zunehmendem Alter und der Anzahl an Komorbiditäten, weshalb eine zusätzliche

Stratifizierung nach ASA-Kriterien vorgenommen wird.

„Sonstige allgemeinen Komplikationen“ werden nicht weiter differenziert. Hier können Probleme unterschiedlicher

klinischer Relevanz, wie beispielsweise zerebrovaskuläre Ereignisse, gastrointestinale Probleme und Komplikationen der

ableitenden Harnwege subsumiert sein. Zur Vereinheitlichung der Grundgesamtheit wird seit 2006 die Komplikationsrate

ohne „sonstige“ gerechnet.

Ab dem Erfassungsjahr 2011 wird eine Risikoadjustierung für den Ergebnisindikator "Allgemeine postoperative

Komplikationen" vorgenommen. Als Regressionsgewichte wurden Risikofaktoren gewählt, die in der QS-Dokumentation

erfasst wurden und für die im statistischen Schätzmodell relevante Effekte für das betrachtete Outcome nachgewiesen

werden konnten.

Literatur

Saleh KJ, Celebrezze M, Kassim R, Dykes DC, Gioe TJ, Callaghan JJ, Salvati EA. Functional Outcome After Revision Hip

Arthroplasty: A Metaanalysis. Clin Orthop Relat Res 2003; (416): 254-264.

Page 45: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Allgemeine postoperative Komplikationen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 45

469: Allgemeine postoperative Komplikationen

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

47:B Pneumonie K 1 = ja PNEUMONIE

48:B kardiovaskuläre Komplikation(en) K 1 = ja KARDVASKKOMP

49:B tiefe Bein-/Beckenvenenthrombose K 1 = ja THROMBOSEN

50:B Lungenembolie K 1 = ja LUNGEMBOLIE

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

Page 46: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Allgemeine postoperative Komplikationen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 46

Berechnung

Indikator-ID 469

Bewertungsart Ratenbasiert

Referenzbereich 2014 Nicht definiert

Referenzbereich 2013 Nicht definiert

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

-

Methode der

Risikoadjustierung

Keine weitere Risikoadjustierung

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Patienten mit Pneumonie, kardiovaskulären Komplikationen, tiefer Bein-/Beckenvenenthrombose oder

Lungenembolie

Nenner

Alle Patienten ab 20 Jahre

Erläuterung der

Rechenregel

-

Teildatensatzbezug 17/3:B

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Vergleichbar

Page 47: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Allgemeine postoperative Komplikationen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 47

50984: Verhältnis der beobachteten zur erwartetenRate (O / E) an allgemeinen postoperativenKomplikationen

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

10:B Geschlecht M 1 = männlich

2 = weiblich

GESCHLECHT

12:O Wievielter Endoprothesenwechsel

während dieses Aufenthaltes

M - LFDNREINGRIFF

16:O Entzündungszeichen im Labor M 0 = nein

1 = ja

ENTZZEICHEN

24:O periprothetische Fraktur M 0 = nein

1 = ja

PERIPROTHFRAKT

26:O Einstufung nach ASA-Klassifikation M 1 = normaler, ansonsten gesunder

Patient

2 = Patient mit leichter

Allgemeinerkrankung

3 = Patient mit schwerer

Allgemeinerkrankung und

Leistungseinschränkung

4 = Patient mit inaktivierender

Allgemeinerkrankung, ständige

Lebensbedrohung

5 = moribunder Patient

ASA

41:O Fraktur K 1 = ja FRAKTUR

47:B Pneumonie K 1 = ja PNEUMONIE

48:B kardiovaskuläre Komplikation(en) K 1 = ja KARDVASKKOMP

49:B tiefe Bein-/Beckenvenenthrombose K 1 = ja THROMBOSEN

50:B Lungenembolie K 1 = ja LUNGEMBOLIE

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

Page 48: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Allgemeine postoperative Komplikationen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 48

Berechnung

Indikator-ID 50984

Bewertungsart Logistische Regression ( O / E )

Referenzbereich 2014 <= 3,75 (95. Perzentil, Toleranzbereich)

Referenzbereich 2013 <= 3,47 (95. Perzentil, Toleranzbereich)

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

Aufgrund der Zusammenfassung verschiedener seltener Komplikationen in einem Indikator, lässt sich

ein evidenzbasierter fixer Referenzbereich nicht bestimmen.

Methode der

Risikoadjustierung

Logistische Regression

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Patienten mit Pneumonie, kardiovaskulären Komplikationen, tiefer Bein-/Beckenvenenthrombose oder

Lungenembolie

Nenner

Alle Patienten ab 20 Jahre

O (observed)

Beobachtete Rate an allgemeinen postoperativen Komplikationen

E (expected)

Erwartete Rate an allgemeinen postoperativen Komplikationen, risikoadjustiert nach logistischem

HÜFT-WECH-Score für QI-ID 50984

Erläuterung der

Rechenregel

Für die Berechnung der Risikoadjustierung dieses Indikators wird die Grundgesamtheit auf die erste

Operation des Patienten eingeschränkt.

Teildatensatzbezug 17/3:B

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Eingeschränkt vergleichbar

Risikofaktoren

Odds-Ratio

(95% C.I.)

Risikofaktor Regressionskoeffizient Std.-

Fehler

Z-Wert Odds-

Ratio

unterer

Wert

oberer

Wert

Konstante -4,930808687390100 0,098 -50,073 - - -

Geschlecht = männlich 0,277682721143973 0,072 3,835 1,320 1,145 1,521

Alter im 4. Quintil der Altersverteilung - 77 bis

unter 82 Jahre

0,547192201880449 0,093 5,895 1,728 1,441 2,073

Alter im 5. Quintil der Altersverteilung - ab 82

Jahre

0,903557817350069 0,086 10,469 2,468 2,084 2,923

ASA-Klassifikation 3 (Befund vor der ersten

Operation)

1,076729945377840 0,096 11,233 2,935 2,432 3,542

ASA-Klassifikation 4 oder 5 (Befund vor der ersten

Operation)

2,126206518241010 0,137 15,569 8,383 6,414 10,956

Entzündungszeichen im Labor (Befund vor der

ersten Operation)

0,492871381639303 0,078 6,319 1,637 1,405 1,907

Periprothetische Fraktur (Befund vor der ersten

Operation)

0,559735473769455 0,080 6,969 1,750 1,495 2,049

Page 49: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Reoperation aufgrund von Komplikationen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 49

Indikatorengruppe: Reoperation aufgrund vonKomplikationen

Bezeichnung der

Indikatorengruppe

Reoperation aufgrund von Komplikationen

Qualitätsziel Selten erforderliche Reoperation aufgrund von Komplikationen

Indikatortyp Ergebnisindikator

Hintergrund

Reoperationen sind ungeplante Folgeeingriffe wegen Komplikationen des Primäreingriffs. Patientenauswahl und Erfahrung

des Operateurs werden als Einflussfaktoren diskutiert (Mahomed et al. 2003, Katz et al. 2001). Die Gesamtrate an

ungeplanten Folgeeingriffen kann einen Hinweis auf die (interdisziplinäre) Prozessqualität einer Einrichtung geben (Dowsey

et al. 1999).

Zahlen zu Reoperationen oder Reinterventionen noch während des stationären Aufenthalts nach

Hüftgelenkwechseloperationen oder Zahlen zu „Wiederaufnahmen wegen Komplikationen“ sind rar.

Mahomed et al. nennen eine Wiederaufnahmerate von 10 % innerhalb von 90 Tagen nach

Hüftgelenksendoprothesenwechsel, ermittelt aus administrativen Daten (Mahomed et al. 2003). Eine „Wiederaufnahmerate“

ist allerdings nicht mit einer „Revisionsrate“ gleichzusetzen.

Die Metaanalyse von Saleh et al. von 39 Studien ergibt eine Revisionsrate für Wechseleingriffe von 5,9 % (Saleh et al. 2003).

Beginnend mit dem Erfassungsjahr 2008 wurde im Datensatz zur Verdeutlichung der Begriff „Reintervention“ durch

„Reoperation“ ersetzt.

Ab dem Erfassungsjahr 2011 wird eine Risikoadjustierung für den Ergebnisindikator "Reoperation aufgrund von

Komplikationen" vorgenommen. Als Regressionsgewichte wurden Risikofaktoren gewählt, die in der QS-Dokumentation

erfasst wurden und für die im statistischen Schätzmodell relevante Effekte für das betrachtete Outcome nachgewiesen

werden konnten.

Literatur

Dowsey MM, Kilgour ML, Santamaria NM, Choong PF. Clinical pathways in hip and knee arthroplasty: a prospective

randomised controlled study. Med J Aust 1999; 170 (2): 59-62.

Katz JN, Losina E, Barrett J, Phillips CB, Mahomed NN, Lew RA, Guadagnoli E, Harris WH, Poss R, Baron JA. Association

between hospital and surgeon procedure volume and outcomes of total hip replacement in the United States medicare

population. J Bone Joint Surg Am 2001; 83-A (11): 1622-1629.

Mahomed NN, Barrett JA, Katz JN, Phillips CB, Losina E, Lew RA, Guadagnoli E, Harris WH, Poss R, Baron JA. Rates and

outcomes of primary and revision total hip replacement in the United States medicare population. J Bone Joint Surg Am

2003; 85-A (1): 27-32.

Saleh KJ, Celebrezze M, Kassim R, Dykes DC, Gioe TJ, Callaghan JJ, Salvati EA. Functional Outcome After Revision Hip

Arthroplasty: A Metaanalysis. Clin Orthop Relat Res 2003; (416): 254-264.

Page 50: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Reoperation aufgrund von Komplikationen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 50

470: Reoperation aufgrund von Komplikationen

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

45:O Reoperation wegen Komplikation(en)

erforderlich

K 0 = nein

1 = ja

REINTERVENT

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

Page 51: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Reoperation aufgrund von Komplikationen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 51

Berechnung

Indikator-ID 470

Bewertungsart Ratenbasiert

Referenzbereich 2014 Nicht definiert

Referenzbereich 2013 Nicht definiert

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

-

Methode der

Risikoadjustierung

Keine weitere Risikoadjustierung

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Operationen, nach denen der Patient aufgrund von Komplikationen reoperiert werden musste

Nenner

Alle Operationen bei Patienten ab 20 Jahre

Erläuterung der

Rechenregel

Bezugsebene ist der Teildatensatz Operation

Teildatensatzbezug 17/3:O

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Vergleichbar

Page 52: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Reoperation aufgrund von Komplikationen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 52

50989: Verhältnis der beobachteten zur erwartetenRate (O / E) an Reoperationen aufgrund vonKomplikationen

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

16:O Entzündungszeichen im Labor M 0 = nein

1 = ja

ENTZZEICHEN

18:O Erregernachweis M 0 = nicht durchgeführt

1 = durchgeführt, negativ

2 = durchgeführt, positiv

ERREGERNACHW

24:O periprothetische Fraktur M 0 = nein

1 = ja

PERIPROTHFRAKT

25:O (rezidivierende)

Prothesen(sub)luxation

M 0 = nein

1 = ja

PRAEPROTHLUXATIO

26:O Einstufung nach ASA-Klassifikation M 1 = normaler, ansonsten gesunder

Patient

2 = Patient mit leichter

Allgemeinerkrankung

3 = Patient mit schwerer

Allgemeinerkrankung und

Leistungseinschränkung

4 = Patient mit inaktivierender

Allgemeinerkrankung, ständige

Lebensbedrohung

5 = moribunder Patient

ASA

27:O Wundkontaminationsklassifikation M 1 = aseptische Eingriffe

2 = bedingt aseptische Eingriffe

3 = kontaminierte Eingriffe

4 = septische Eingriffe

PRAEOPCDC

41:O Fraktur K 1 = ja FRAKTUR

45:O Reoperation wegen Komplikation(en)

erforderlich

K 0 = nein

1 = ja

REINTERVENT

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

Page 53: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Reoperation aufgrund von Komplikationen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 53

Berechnung

Indikator-ID 50989

Bewertungsart Logistische Regression ( O / E )

Referenzbereich 2014 <= 2,23 (Toleranzbereich)

Referenzbereich 2013 <= 2,40 (Toleranzbereich)

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

Orientiert an den 95. Perzentilen der Vorjahre gilt ab dem Jahr 2006 <= 16,00 % als Referenzbereich für

die rohe Rate (ohne Risikoadjustierung).

Der Referenzbereich für diesen risikoadjustierten Indikator wurde ermittelt, indem der Referenzbereich

der rohen Rate auf den risikoadjustierten Indikator rechnerisch übertragen wurde.

Die Datengrundlage zur Berechnung des Referenzbereichs bilden die Daten des Erfassungsjahres 2014.

Methode der

Risikoadjustierung

Logistische Regression

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Operationen, nach denen der Patient aufgrund von Komplikationen reoperiert werden musste

Nenner

Alle Operationen bei Patienten ab 20 Jahre

O (observed)

Beobachtete Rate an Reoperationen aufgrund von Komplikationen

E (expected)

Erwartete Rate an Reoperationen aufgrund von Komplikationen, risikoadjustiert nach logistischem

HÜFT-WECH-Score für QI-ID 50989

Erläuterung der

Rechenregel

Bezugsebene ist der Teildatensatz Operation

Teildatensatzbezug 17/3:O

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Eingeschränkt vergleichbar

Page 54: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Reoperation aufgrund von Komplikationen

© 2015 AQUA-Institut GmbH 54

Risikofaktoren

Odds-Ratio

(95% C.I.)

Risikofaktor Regressionskoeffizient Std.-

Fehler

Z-Wert Odds-

Ratio

unterer

Wert

oberer

Wert

Konstante -3,669677820425370 0,055 -66,793 - - -

Alter im 4. Quintil der Altersverteilung - 77 bis

unter 82 Jahre

0,128138696058573 0,064 2,009 1,137 1,003 1,288

Alter im 5. Quintil der Altersverteilung - ab 82

Jahre

0,162207115824663 0,064 2,549 1,176 1,038 1,332

ASA-Klassifikation 3 0,553934914572879 0,056 9,841 1,740 1,558 1,943

ASA-Klassifikation 4 oder 5 0,663439093695888 0,120 5,524 1,941 1,534 2,457

Wundkontaminationsklassifikation 2, 3 oder 4

(nach Definition der CDC)

0,381502741636652 0,074 5,132 1,464 1,266 1,694

Entzündungszeichen im Labor 0,677612584919674 0,065 10,346 1,969 1,732 2,239

Positiver Erregernachweis 0,811384872312342 0,078 10,419 2,251 1,932 2,622

Periprothetische Fraktur 0,407427406759802 0,068 6,000 1,503 1,316 1,717

(rezidivierende) Prothesen(sub)luxation 0,692509355154186 0,058 12,003 1,999 1,785 2,238

Page 55: und -komponentenwechsel Hüft-Endoprothesenwechsel · chronische Infektion des Prothesenlagers, eine traumatisch bedingte periprothetische Fraktur oder andere implantat- oder implantationsspezifische

Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Sterblichkeit im Krankenhaus

© 2015 AQUA-Institut GmbH 55

Indikatorengruppe: Sterblichkeit im Krankenhaus

Bezeichnung der

Indikatorengruppe

Sterblichkeit im Krankenhaus

Qualitätsziel Niedrige Sterblichkeit im Krankenhaus

Indikatortyp Ergebnisindikator

Hintergrund

Der Hüftgelenkendoprothesenwechsel stellt – sofern es sich nicht um einen fulminant fortschreitenden Infekt oder eine

periprothetische Fraktur (Stürmer 1999) handelt – einen Elektiveingriff bzw. einen Eingriff mit aufgeschobener Dringlichkeit

dar, der die Lebensqualität des Patienten verbessern soll. Die Indikation zur Wechseloperation beinhaltet eine sorgfältige

individuelle Risikoabschätzung. Eine geringe perioperative Letalität ist – unabhängig von bestehenden Komorbiditäten – zu

fordern.

Sichere Angaben zur Rate an Todesfällen während des stationären Aufenthaltes bei Hüftgelenksendoprothesenwechseln

liegen in der Literatur kaum vor. Die verfügbaren Vergleichsdaten (Mahomed et al. 2003; Saleh et al. 2003; Katz et al. 2001)

geben Hinweise, dass Letalitätsraten nach Revisionsalloarthroplastik am Hüftgelenk von etwa 2 % anzunehmen sind (z.B.

Saleh et al. Metaanalyse 2,3 %).

Ab dem Erfassungsjahr 2011 wird eine Risikoadjustierung für den Ergebnisindikator "Sterblichkeit im Krankenhaus"

vorgenommen. Als Regressionsgewichte wurden Risikofaktoren gewählt, die in der QS-Dokumentation erfasst wurden und

für die im statistischen Schätzmodell relevante Effekte für das betrachtete Outcome nachgewiesen werden konnten.

Literatur

Katz JN, Losina E, Barrett J, Phillips CB, Mahomed NN, Lew RA, Guadagnoli E, Harris WH, Poss R, Baron JA. Association

between hospital and surgeon procedure volume and outcomes of total hip replacement in the United States medicare

population. J Bone Joint Surg Am 2001; 83-A (11): 1622-1629.

Mahomed NN, Barrett JA, Katz JN, Phillips CB, Losina E, Lew RA, Guadagnoli E, Harris WH, Poss R, Baron JA. Rates and

outcomes of primary and revision total hip replacement in the United States medicare population. J Bone Joint Surg Am

2003; 85-A (1): 27-32.

Saleh KJ, Celebrezze M, Kassim R, Dykes DC, Gioe TJ, Callaghan JJ, Salvati EA. Functional Outcome After Revision Hip

Arthroplasty: A Metaanalysis. Clin Orthop Relat Res 2003; (416): 254-264.

Stürmer KM. Leitlinien Unfallchirurgie. 2. unveränderte Auflage, Stuttgart. Georg Thieme Verlag; 1999.

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Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Sterblichkeit im Krankenhaus

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471: Sterblichkeit im Krankenhaus

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

58:B Entlassungsgrund M s. Anhang: EntlGrund ENTLGRUND

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

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Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Sterblichkeit im Krankenhaus

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Berechnung

Indikator-ID 471

Bewertungsart Sentinel-Event

Referenzbereich 2014 Sentinel-Event

Referenzbereich 2013 Sentinel-Event

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

Bei einem Hüft-TEP-Eingriff - auch bei einem Wechsel-Eingriff - ist eine niedrige Sterblichkeit zu fordern.

Seltene Komplikationen, wie z. B. Anästhesiezwischenfälle oder andere Komplikationen können im

Einzelfall zum Tod führen.

Erläuterung zum

Strukturierten Dialog

Die Bundesfachgruppe fordert grundsätzlich eine Einzelfallanalyse aller Todesfälle.

Methode der

Risikoadjustierung

Keine weitere Risikoadjustierung

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Verstorbene Patienten

Nenner

Alle Patienten ab 20 Jahre

Erläuterung der

Rechenregel

-

Teildatensatzbezug 17/3:B

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Vergleichbar

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Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Sterblichkeit im Krankenhaus

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50994: Verhältnis der beobachteten zur erwartetenRate (O / E) an Todesfällen

Verwendete Datenfelder

Datenbasis: Spezifikation 2014

Item Bezeichnung M/K Schlüssel/Formel Feldname

12:O Wievielter Endoprothesenwechsel

während dieses Aufenthaltes

M - LFDNREINGRIFF

16:O Entzündungszeichen im Labor M 0 = nein

1 = ja

ENTZZEICHEN

24:O periprothetische Fraktur M 0 = nein

1 = ja

PERIPROTHFRAKT

26:O Einstufung nach ASA-Klassifikation M 1 = normaler, ansonsten gesunder

Patient

2 = Patient mit leichter

Allgemeinerkrankung

3 = Patient mit schwerer

Allgemeinerkrankung und

Leistungseinschränkung

4 = Patient mit inaktivierender

Allgemeinerkrankung, ständige

Lebensbedrohung

5 = moribunder Patient

ASA

27:O Wundkontaminationsklassifikation M 1 = aseptische Eingriffe

2 = bedingt aseptische Eingriffe

3 = kontaminierte Eingriffe

4 = septische Eingriffe

PRAEOPCDC

41:O Fraktur K 1 = ja FRAKTUR

58:B Entlassungsgrund M s. Anhang: EntlGrund ENTLGRUND

EF* Patientenalter am Aufnahmetag in

Jahren

- alter(GEBDATUM; AUFNDATUM) alter

* Ersatzfeld im Exportformat

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Qualitätsindikatoren 2014

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

Indikatorengruppe: Sterblichkeit im Krankenhaus

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Berechnung

Indikator-ID 50994

Bewertungsart Logistische Regression ( O / E )

Referenzbereich 2014 Nicht definiert

Referenzbereich 2013 Nicht definiert

Erläuterung zum

Referenzbereich 2014

-

Methode der

Risikoadjustierung

Logistische Regression

Erläuterung der

Risikoadjustierung

-

Rechenregel Zähler

Verstorbene Patienten

Nenner

Alle Patienten ab 20 Jahre

O (observed)

Beobachtete Rate an Todesfällen

E (expected)

Erwartete Rate an Todesfällen, risikoadjustiert nach logistischem HÜFT-WECH-Score für QI-ID 50994

Erläuterung der

Rechenregel

Für die Berechnung der Risikoadjustierung dieses Indikators wird die Grundgesamtheit auf die erste

Operation des Patienten eingeschränkt.

Teildatensatzbezug 17/3:B

Vergleichbarkeit mit

Vorjahresergebnissen

Eingeschränkt vergleichbar

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Qualitätsindikatoren 2014

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Indikatorengruppe: Sterblichkeit im Krankenhaus

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Risikofaktoren

Odds-Ratio

(95% C.I.)

Risikofaktor Regressionskoeffizient Std.-

Fehler

Z-Wert Odds-

Ratio

unterer

Wert

oberer

Wert

Konstante -7,151628143107340 0,241 -29,640 - - -

Alter im 4. Quintil der Altersverteilung - 77 bis

unter 82 Jahre

0,626956826658248 0,156 4,023 1,872 1,379 2,541

Alter im 5. Quintil der Altersverteilung - ab 82

Jahre

1,517657616221300 0,128 11,818 4,562 3,546 5,867

ASA-Klassifikation 3 (Befund vor der ersten

Operation)

2,185865401056580 0,240 9,097 8,898 5,556 14,251

ASA-Klassifikation 4 (Befund vor der ersten

Operation)

3,796104514657730 0,259 14,677 44,527 26,821 73,924

ASA-Klassifikation 5 (Befund vor der ersten

Operation)

5,401200082082300 0,680 7,938 221,672 58,413 841,227

Wundkontaminationsklassifikation 4 (nach

Definition der CDC) vor der ersten Operation

0,570440495541310 0,175 3,265 1,769 1,256 2,491

Entzündungszeichen im Labor (Befund vor der

ersten Operation)

0,607200721812764 0,118 5,136 1,835 1,456 2,314

Periprothetische Fraktur (Befund vor der ersten

Operation)

0,766424496484912 0,110 6,961 2,152 1,734 2,670

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Anhang I: Schlüssel (Spezifikation)

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

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Anhang I: Schlüssel (Spezifikation)

Schlüssel: EntlGrund

1 Behandlung regulär beendet

2 Behandlung regulär beendet, nachstationäre Behandlung vorgesehen

3 Behandlung aus sonstigen Gründen beendet

4 Behandlung gegen ärztlichen Rat beendet

5 Zuständigkeitswechsel des Kostenträgers

6 Verlegung in ein anderes Krankenhaus

7 Tod

8 Verlegung in ein anderes Krankenhaus im Rahmen einer Zusammenarbeit (§ 14 Abs. 5 Satz 2 BPflV in der am 31.12.2003 geltenden

Fassung)

9 Entlassung in eine Rehabilitationseinrichtung

10 Entlassung in eine Pflegeeinrichtung

11 Entlassung in ein Hospiz

13 externe Verlegung zur psychiatrischen Behandlung

14 Behandlung aus sonstigen Gründen beendet, nachstationäre Behandlung vorgesehen

15 Behandlung gegen ärztlichen Rat beendet, nachstationäre Behandlung vorgesehen

17 interne Verlegung mit Wechsel zwischen den Entgeltbereichen der DRG-Fallpauschalen, nach der BPflV oder für besondere

Einrichtungen nach § 17b Abs. 1 Satz 15 KHG

22 Fallabschluss (interne Verlegung) bei Wechsel zwischen voll- und teilstationärer Behandlung

25 Entlassung zum Jahresende bei Aufnahme im Vorjahr (für Zwecke der Abrechnung - PEPP, § 4 PEPPV 2013)

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Anhang II: Historie der Qualitätsindikatoren

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

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Anhang II: Historie der Qualitätsindikatoren

Aktuelle Qualitätsindikatoren 2014

Indikator Anpassungen im Vergleich zum Vorjahr

QI-ID QI-BezeichnungReferenz-

bereich

Rechen-

regel

Vergleichbarkeit mit

VorjahresergebnissenErläuterung

268 Hüft-Endoprothesenwechsel bei erfüllten Indikationskriterien Ja Nein Vergleichbar -

270 Perioperative Antibiotikaprophylaxe Nein Nein Vergleichbar -

10878 Gehunfähigkeit bei Entlassung Nein Nein Vergleichbar -

50954 Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an Patienten

mit Gehunfähigkeit bei Entlassung

Nein Ja Eingeschränkt vergleichbar Die Regressionskoeffizienten wurden auf der Datenbasis des

Erfassungsjahres 2013 neu ermittelt.

2221 Gefäßläsion / Nervenschaden Nein Nein Vergleichbar -

50959 Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an

Gefäßläsionen oder Nervenschäden

Nein Ja Eingeschränkt vergleichbar Die Regressionskoeffizienten wurden auf der Datenbasis des

Erfassungsjahres 2013 neu ermittelt.

463 Implantatfehllage, -dislokation oder Fraktur Nein Nein Vergleichbar -

50964 Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an

Implantatfehllagen, -dislokationen oder Frakturen

Nein Ja Eingeschränkt vergleichbar Die Regressionskoeffizienten wurden auf der Datenbasis des

Erfassungsjahres 2013 neu ermittelt.

465 Endoprothesenluxation Nein Nein Vergleichbar -

50969 Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an

Endoprothesenluxationen

Nein Ja Eingeschränkt vergleichbar Die Regressionskoeffizienten wurden auf der Datenbasis des

Erfassungsjahres 2013 neu ermittelt.

Der Risikofaktor "Belastungsschmerz oder Ruheschmerz"

entfällt.

51866 Postoperative Wundinfektionen ohne präoperative Infektzeichen Nein Nein Vergleichbar -

468 Wundhämatome / Nachblutungen Nein Nein Vergleichbar -

50979 Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an

Wundhämatomen / Nachblutungen

Nein Ja Eingeschränkt vergleichbar Die Regressionskoeffizienten wurden auf der Datenbasis des

Erfassungsjahres 2013 neu ermittelt.

Der Risikofaktor "Periprothetische Fraktur" entfällt.

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Anhang II: Historie der Qualitätsindikatoren

17/3 - Hüft-Endoprothesenwechsel und -komponentenwechsel

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Indikator Anpassungen im Vergleich zum Vorjahr

QI-ID QI-BezeichnungReferenz-

bereich

Rechen-

regel

Vergleichbarkeit mit

VorjahresergebnissenErläuterung

469 Allgemeine postoperative Komplikationen Nein Nein Vergleichbar -

50984 Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an allgemeinen

postoperativen Komplikationen

Nein Ja Eingeschränkt vergleichbar Die Regressionskoeffizienten wurden auf der Datenbasis des

Erfassungsjahres 2013 neu ermittelt.

Die Altersgrenzen des 4. und 5. Quintils der Altersverteilung

wurden geändert.

470 Reoperation aufgrund von Komplikationen Nein Nein Vergleichbar -

50989 Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an

Reoperationen aufgrund von Komplikationen

Nein Ja Eingeschränkt vergleichbar Die Regressionskoeffizienten wurden auf der Datenbasis des

Erfassungsjahres 2013 neu ermittelt.

Die Altersgrenzen des 4. und 5. Quintils der Altersverteilung

wurden geändert.

471 Sterblichkeit im Krankenhaus Nein Nein Vergleichbar -

50994 Verhältnis der beobachteten zur erwarteten Rate (O / E) an Todesfällen Nein Ja Eingeschränkt vergleichbar Die Regressionskoeffizienten wurden auf der Datenbasis des

Erfassungsjahres 2013 neu ermittelt.

Die Altersgrenzen des 4. und 5. Quintils der Altersverteilung

wurden geändert. Der Risikofaktor "Geschlecht = männlich"

entfällt.

2013 zusätzlich berechnete Qualitätsindikatoren: keine