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IV 1 von 24Literatur entdecken • Beitrag 13 Literatur der Romantik

36  RAAbits Deutsch  •  Berufliche Schulen  •  August 2017

Unheimliche Liebe – Literatur der Romantik mit der Serie

„Vampire Diaries“ vergleichen

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Romantische Vampire? Die Epoche der Romantik einmal ganz anders unterrrichten.

Das Wichtigste auf einen Blick

Dauer: 8 Stunden + LEKKompetenzen: – das Vampirmotiv und dessen Wandlungs­

fähigkeit kennenlernen – Texte gemäß eines vorgegebenen Schemas

analysieren – Literatur der Romantik kennenlernen und

diese mit Vampirliteratur vergleichen – Merkmale der Epoche der Romantik

kennenlernen – sich mit angstauslösenden Situationen aus­

einandersetzen und eigene Texte verfassenIhr Plus: Zwei Farbfolien zum Stundeneinstieg

und für die Schreibwerkstatt

Von Richard Lamers, Frechen

Vampirgeschichten sind beliebt: Das be weisen die US­amerikanische Fernseh­serie „Vampire Diaries“ und der Kinoerfolg „ Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“.

In dieser Unterrichtseinheit beschäftigen sich die Schüler mit dem Vampirmotiv und stellen Bezüge zur Epoche der Romantik her. Dabei zeigt sich, dass die Angst und die Lust an der Angst eng zusammenhängen. Die Schüler vergleichen den Klassiker der romantischen Literatur – E. T. A. Hoffmanns „Der Sandmann“ – mit der populären Serie „Vampire Diaries“. Anhand unterschiedlicher Textauszüge erkunden sie außerdem, wie sich das Vampirmotiv im Laufe der Zeit wan-delte, und setzen sich in einer Schreibwerk-statt mit ihren eigenen Ängsten auseinander.

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36  RAAbits Deutsch  •  Berufliche Schulen  •  August 2017

Fachliche Hinweise

Vampirgeschichten sind populär

Vampirgeschichten – besonders als Serien­ und Film – sind beliebt. Das beweisen der Kinoerfolg „Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen“ und die US­amerikanische Fernsehserie „Vampire Diaries“. Auch in Deutschland waren mehrere Staffeln zu sehen. In der Kinderbuchliteratur wie „Der kleine Vampir“ oder „Das Vamperl“ hat das Vampirmotiv ebenfalls Eingang gefunden. Während bei Kinder-büchern Vampire Teil einer Fantasiewelt sind, die aber ganz reale Probleme haben und Themen wie Freundschaft und Andersartigkeit im Mittelpunkt stehen, geht es bei „Vampire Diaries“ und „Twilight“ häufig um Beziehungen und Liebe zum anderen Geschlecht.

Vampire in der Romantik

Die Romantik gilt als eine der bedeutendsten Epochen der deutschen Literaturgeschichte. Vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hat sie den Literaturbetrieb und das Lesever-halten geprägt. Mit der Hinwendung zu den dunklen Seiten des menschlichen Daseins und der Betonung des Gefühls bildet sie einen Kontrapunkt zur Aufklärung und zur Klassik. Die Romantik richtete ihr Augenmerk auf Mythen und Sagen des Mittelalters genauso wie auf Volkslieder und Märchen. Dabei befreite sie sich von der Regelpoetik und betonte stattdessen den Künstler als frei-schaffendes Genie – ein Wesenszug, den sie mit der Klassik und dem Sturm und Drang teilte.

Die Hinwendung der Romantik zur Nacht und zum Unheimlichen zeigt sich besonders bei E.T. A. Hoffmann („Gespensterhoffmann“). Auch das Vampirmotiv findet sich teilweise bereits in dieser Epoche, zum Beispiel in Goethes „Braut von Korinth“. Den Durchbruch als literarisches Sujet erreicht das Motiv aber erst durch Bram Stokers „Graf Dracula“ (1897).

Das Vampirmotiv in der Literaturgeschichte

Erste Geschichten über Vampire kursierten im 18. Jahrhundert. Im Jahr 1725 soll in Ungarn der ver-storbene Peter Plogojovic mehrere Menschen getötet haben. Als man sein Grab öffnete, stellte man fest, dass der Leichnam keinerlei Verwesungsspuren aufwies. Dieses Motiv des Untoten bleibt typisch für Vampirgeschichten. Nach dem Volksglauben ernähren sich Vampire von Blut und können sich in Tiere verwandeln. Diese Motive finden Anfang des 19. Jahrhunderts Eingang in die Literatur. John William Polidori schrieb 1819 die Erzählung „The Vampyre“. Als neues Motiv erscheint hier der Vampir als Aristokrat, der über eine gewisse Anziehungskraft verfügt. Auch die Idee, dass Vampire ihre Opfer in den Hals beißen, entstammt dieser Geschichte. Den größten literarischen Erfolg erzielte Bram Stoker mit seinem 1897 erschienenen Buch „Graf Dracula“. Die Titelfigur wird teilweise als Synonym für Vampire genutzt. Stoker verortete Graf Dracula im ungarischen Transsilvanien und machte ihn damit zu einer historischen Figur. Stoker übernahm Vorstellungen des Volksglaubens, wie das Blutsaugen und die Verwandlungsfähigkeit, fügte dem aber auch neue hinzu, wie die Abnei-gung des Vampirs gegen Knoblauch und Kruzifixe.

Vampire in Filmen

Das Vampirmotiv im Allgemeinen und die Gestalt des Grafen Dracula im Besonderen haben zu zahl-reichen Verfilmungen geführt, so bereits im Jahr 1922 in der freien Interpretation „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ von Friedrich Wilhelm Murnau. Dieser wurde mit Klaus Kinski unter der Regie von Werner Herzog als „Nosferatu – Phantom der Nacht“ 1979 neu verfilmt. 1967 sorgte Roman Polanksi mit „Tanz der Vampire“ für eine humorvolle Umsetzung des Stoffes. 1994 schließlich lockte „Interview mit einem Vampir“ mit Brad Pitt 1,61 Millionen Deutsche in die Kinos.

Vampire werden nett

In „Interview mit einem Vampir“ wird die menschliche Seite des Vampirs deutlich, der Horror tritt zurück. Damit ist der Weg frei, den Vampir auch für andere Motive zu nutzen. So kommt es zu Freund-schaften und sogar Liebesbeziehungen zwischen Menschen und Vampiren. Vampire leben unter Menschen, gehen zur Schule und haben ähnliche Probleme wie andere Heranwachsende. Das Bedrohliche ist aber nicht komplett verschwunden. Vampire bleiben geheimnisvoll und stehen für

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