UNIVERSITÄT KOBLENZ FACHBEREICH INFORMATIK · PDF file2.1 Business Continuity Planning...

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  • UNIVERSITT KOBLENZ

    FACHBEREICH INFORMATIK

    Diplomarbeit

    Business Continuity Planning

    vorgelegt von

    Sascha Rutenbeck

    zur Erlangung des akademischen Grades einesDiplom-Informatikers

    im Studiengang Informatik

    Erstgutachter:

    Prof. Dr. Rdiger GrimmInstitut fr Wirtschafts- und Verwaltungsinformatik

    Fachbereich 4: Informatik

    Zweitgutachter:

    Anastasia MeletiadouInstitut fr Wirtschafts- und Verwaltungsinformatik

    Fachbereich 4: Informatik

    Koblenz, 24. September 2008

  • Erklrung

    Hiermit versichere ich, dass ich die vorliegende Diplomarbeit selbststndig und ohnefremde Hilfe verfasst habe und keine als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel ge-nutzt habe. Alle Ausfhrungen der Arbeit, die wrtlich oder sinngem bernommenwurden, sind als solche kenntlich gemacht.

    Mit der Einstellung dieser Diplomarbeit in die Bibliothek bin ich einverstanden.

    Der Verentlichung dieser Arbeit im Internet stimme ich zu.

    Koblenz, 24. September 2008

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  • Inhaltsverzeichnis

    Abbildungsverzeichnis v

    Abkrzungsverzeichnis vi

    1 Einfhrung ins Business Continuity Planning (BCP) 1

    2 Denition und Abgrenzung 62.1 Business Continuity Planning und Disaster Recovery . . . . . . . . . . . 102.2 Business Continuity Planning und Business Continuity Management . . . 122.3 Business Continuity Planning und Notfallmanagement . . . . . . . . . . 132.4 Contingency Planning und Risk Management . . . . . . . . . . . . . . . 142.5 Schlussfolgerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

    3 Forderung nach Contingency Planning in Gesetzen und Standards 223.1 Sarbanes-Oxley Act . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253.2 Zweite Basler Eigenkapitalverordnung (Basel II) . . . . . . . . . . . . . . 293.3 Weitere Regularien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31

    3.3.1 Weitere Vorschriften in Amerika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323.3.2 Weitere Vorschriften in Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

    4 Aspekte des BCP 374.1 Personal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 394.2 Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424.3 Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

    5 Der Business Continuity Plan 485.1 Aufbau und Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495.2 Erstellung des Plans innerhalb des Notfallmanagement-Prozesses . . . . . 51

    6 Tools zur Untersttzung im BCP Prozess 536.1 Tools der Notfallvorsorge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 536.2 Tools der Notfallbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

    7 BCP in der Anwendung 607.1 Real Fiction GbR: Szenariobeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61

    iii

  • Inhaltsverzeichnis

    7.2 Lsungen im Business Continuity Planning . . . . . . . . . . . . . . . . . 637.2.1 Welche Daten und Funktionen mssen gesichert werden? . . . . . 637.2.2 Welche Vorbereitungen sind fr Hardware und Struktur zu treen? 647.2.3 In welchen Zeitabstnden wird die Sicherung vorgenommen? . . . 707.2.4 Wie kann bertragungssicherheit beim Backup hergestellt werden? 73

    7.3 Umsetzung der Disaster Recovery . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 797.3.1 Auf welche Weise kann eine rechtzeitige und authorisierte Aktivie-

    rung des Notfallplans erzielt werden? . . . . . . . . . . . . . . . . 797.3.2 Welche Faktoren beeinussen einen mglichst ezienten Notbetrieb? 837.3.3 Wie knnen Fehler bei der Rckspielung aller Daten vermieden

    werden? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

    8 Folgerung und Ausblick 89

    Literaturverzeichnis 91

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  • Abbildungsverzeichnis

    1.1 Geschftsrisiken eines Unternehmens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21.2 Unternehmensinsolvenzen in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

    2.1 Aufbau des Notfallmanagements im BSI-Standard 100-4 . . . . . . . . . 92.2 Zeitliche Anordnung im Notfallmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . 102.3 Die Stellung von BCM zu BCP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132.4 Gegenberstellung englischer und deutscher Begrie des Notfallmanage-

    ments . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142.5 BCP als Teil des Contingency Planning . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152.6 Die relative Stellung des Contingency Planning . . . . . . . . . . . . . . 152.7 Vergleich von Risk Management und Contingency Planning . . . . . . . . 172.8 IT Contingency Planning als Teil des IT Risk Managements . . . . . . . 182.9 Taxonomie des Business Continuity Planning . . . . . . . . . . . . . . . . 192.10 Zusammenspiel von IR-, DR-, und BC-Plnen . . . . . . . . . . . . . . . 202.11 Die Einzeldisziplinen des Notfallmanagements . . . . . . . . . . . . . . . 21

    3.1 Hierarchie der Kontrolltypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 223.2 Titelseite des Sarbanes-Oxley Act . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

    4.1 Ausma vs. BCP Status . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 384.2 Grnde zur Einfhrung von BCP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424.3 Kosten vs. Nutzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

    5.1 Auszug eines Teamplans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 505.2 Der Notfallmanagement-Prozess des BSI . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

    6.1 Phasen der Notfallvorsorge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

    7.1 Ablauf des Backupprozesses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 657.2 Aufbau der DR-Lsung bei der Real Fiction GbR . . . . . . . . . . . . . 697.3 Zeitlicher Ablauf der Sicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 727.4 Gefahrenquellen der Disaster Recovery Lsung . . . . . . . . . . . . . . . 747.5 Die Archivoptionen im berblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 767.6 Stufen der Disaster Recovery . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807.7 Phasenmodell bei Eintreten eines Notfalls . . . . . . . . . . . . . . . . . 817.8 Baumstruktur alternativer Wege des Wiederanlaufs . . . . . . . . . . . . 86

    v

  • Abkrzungsverzeichnis

    BC Business Continuity

    BCI Business Continuity Institute

    BCM Business Continuity Management

    BCP Business Continuity Planning

    BR Backup and Restore

    BRP Business Resumption Planning

    BS Betriebssystem

    BSI Bundesamt fr Sicherheit in der Informationstechnik

    BSI (brit.) British Standards Institute

    CDP Continous Data Protection

    CP Contingency Planning

    DPC Draft for Public Comment

    DR Disaster Recovery

    DRP Disaster Recovery Planning

    DRII Disaster Recovery Institute International

    E/I/C Emergency, Incident, Crisis

    GbR Gesellschaft brgerlichen Rechts

    IR Incident Response

    IT Information Technology

    ITCP IT Contingency Planning

    ITDR IT Disaster Recovery

    vi

  • Abbildungsverzeichnis

    ITRM IT Risk Management

    IS Information Security

    KMU Kleine und mittlere Unternehmen

    RAID Redundant Array of Independent Disks

    RM Risk Management

    RPO Recovery Point Objective

    RTO Recovery Time Objective

    SFTP Secure File Transfer Protocol

    SLA Service Level Agreement

    SOX Sarbanes Oxley Act

    TIE Workstation True Image Echo Workstation, Produktbezeichnung derWorkstation-Software von Acronis

    TIE Server True Image Echo Server, Produktbezeichnung der Server-Softwarevon Acronis

    VBM Value Based Management

    VHD Virtual HD, virtuelle Festplatte

    VSS Volume Shadow Copy Service

    vii

  • 1 Einfhrung ins BusinessContinuity Planning (BCP)

    Business Continuity Planning und eine Berufsunfhigkeitsversicherung haben zwei Dingegemeinsam: Beide erkennen potentielle Risiken proaktiv und verfgen ber festgelegteManahmen fr den Fall eines ungeplanten Notfalls. Der Unterschied ist, das BusinessContinuity Planning setzt sich auch ber das 67. Lebensjahr hinaus kontinuierlich fort.

    Notflle passieren stndig. Meist huger als man denkt. Privat und geschftlich. Wennnamenhafte Unternehmen wie die Gartner Group belegen, dass zwei von fnf Unterneh-men, deren Systeme als Folge einer Katastrophe zerstrt werden oder lngere Zeit nichtverfgbar sind, innerhalb von fnf Jahren Konkurs anmelden, dann liegt hier ein ernstzu nehmendes Problem vor. Liegen zustzlich Zahlen auf dem Tisch, die die Kosten vonIT-Ausfallzeiten westeuropischer Unternehmen auf fnf Milliarden jhrlich summieren,dann besteht sogar groer Handlungsbedarf.

    Die Bedrohung der Berufsunfhigkeit eines ganzen Unternehmens (Geschftsfortfh-rung) kommt zudem von zahlreichen weiteren Stellen neben der IT. Abbildung 1.2 zeigteine einfache bersicht, wo diese Gefahren liegen. Dabei wird eines ganz deutlich: DerAufwand der betrieben werden muss und damit die Anforderungen an das Risiko-management eines Unternehmens sind enorm. So wird es passieren, dass ein Fehler,eine Nachlssigkeit oder eine schleichende Zuspitzung der Ereignisse die goldene Regeldes Business Continuity Plannings besttigt: Es ist nicht die Frage ob, sondern wannein Notfall eintreen wird. Hurricanes im Sdosten der USA, berschwemmungen inder Outsourcing-Metropole Indien, politische Produktionsstilllegungen in China oderundichte Atomkraftwerke in Frankreich: nur einige Beispiele, die in jngster Zeit denTrend zur Vorsorgeplanung vorangetrieben haben.

    Der Druck zur Kostenoptimierung fhrt dabei zu wirtschaftlichen Verpechtungen, dieviele Bereiche eines Unternehmens in interne und externe Abhngigkeiten stellen. EinResultat dieser Entwicklung zeigt der Weltkatastrophenbericht 2008: Innerha