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Universitätsklinikum Ulm: Neubau der Chirurgie GESCHICHTE EINER NEUEN CHIRURGIE Damals Auf dem noch unbebauten Safranberg werden 1912 die Städtischen Krankenanstalten gebaut. Bevor der Bau der Medizinischen Klinik auf dem Oberen Eselsberg startete, war der Blick von dort frei bis zum Münster, eingeweiht wurde die Klinik 1988. Platz schaffen Im Jahr 2007 geht die Bauherreneigenschaft für den Neubau der Chirurgie vom Land auf das Universitätsklinikum über. Für den Neubau neben der Medizinischen Klinik wird Platz geschaf- fen. Die Ladenzeile an der Albert-Einstein-Allee wird abgerissen, eine Übergangslösung ent- steht. Weitere kleinere Holzpavillons an der Robert-Koch-Straße sowie diverse Parkplätze müssen weichen, die Straße selbst gibt es heute nicht mehr. Entscheidungen Die Nutzungsanforderung für den Bau einer Chirurgie auf dem Oberen Eselsberg wird 1999 erstellt. Im Archi- tektenwettbewerb 2001 gewinnt der Entwurf des Büros KSP Architekten Engel und Zimmermann. 2004 gibt der Ministerrat den Beschluss zum Bau der neuen Chirurgie am Eselsberg bekannt. Das Foto zeigt v.l. Wissenschaftsminister Prof. Dr. Frankenberg, Sozi- alministerin Dr. Stolz, Finanzstaatssekretär Dr. Rein- hard, den Leitenden Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Marre und Universitätsrektor Prof. Dr. Ebeling. Der erste Stein Am 10. April 2008 wird der Grundstein für den Neubau der Chirurgie gelegt. Rettungsassistenten bringen ihn auf einer Trage zur Feier und erinnern damit an die lange und oft unsichere Planungsgeschichte des Ge- bäudes. Die Aktion zeigt: Nun ist das Projekt „stabili- siert“. Ministerpräsident Günther H. Oettinger kommt zur Feier und gratuliert, Ärztliche Direktoren, Pflegedienst- leitungen, Personalrat, Studierendenvertreter und Poli- tiker mörteln den Grundstein fachgerecht ein. Der Neubau wächst Aus den Tiefen der Baugrube wachsen die Kellergeschosse vorsichtig bis an den Rand, dann strecken sich die „Finger“ des Bauwerks in die Breite, schließlich reckt sich das Bettenhaus in den Himmel. Quelle: Stadtarchiv Ulm Das Richtfest „Zerschmettere Glas am Grunde, geweiht ist dieser Bau zur Stunde“: Mit diesem Richtspruch wird der Rohbau zwei Jahre nach der Grundsteinlegung geweiht. Ehrengäste und Bauarbeiter, Projektplaner und Klinikumsmitarbeiter, Ingenieure und Medienvertreter feiern das Richtfest. Die neue Chirurgie ist da Im Sommer 2012 ist es soweit: Ulm begrüßt seine neue Chirurgie. Aus der größten Klinikbaustelle Baden-Württembergs ist eine der modernsten Chi- rurgien Deutschlands geworden. Quelle: KSP Jürgen Engel Architekten

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Universitätsklinikum Ulm: Neubau der Chirurgie GESCHICHTE EINER NEUEN CHIRURGIE

Damals

Auf dem noch unbebauten Safranberg werden 1912 dieStädtischen Krankenanstalten gebaut.

Bevor der Bau der Medizinischen Klinik auf dem OberenEselsberg startete, war der Blick von dort frei bis zumMünster, eingeweiht wurde die Klinik 1988.

Platz schaffen

Im Jahr 2007 geht die Bauherreneigenschaft für den Neubau der Chirurgie vom Land auf dasUniversitätsklinikum über. Für den Neubau neben der Medizinischen Klinik wird Platz geschaf-fen. Die Ladenzeile an der Albert-Einstein-Allee wird abgerissen, eine Übergangslösung ent-steht. Weitere kleinere Holzpavillons an der Robert-Koch-Straße sowie diverse Parkplätzemüssen weichen, die Straße selbst gibt es heute nicht mehr.

Entscheidungen

Die Nutzungsanforderung für den Bau einer Chirurgieauf dem Oberen Eselsberg wird 1999 erstellt. Im Archi-tektenwettbewerb 2001 gewinnt der Entwurf des BürosKSP Architekten Engel und Zimmermann.2004 gibt der Ministerrat den Beschluss zum Bau derneuen Chirurgie am Eselsberg bekannt. Das Foto zeigtv.l. Wissenschaftsminister Prof. Dr. Frankenberg, Sozi-alministerin Dr. Stolz, Finanzstaatssekretär Dr. Rein-hard, den Leitenden Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Marreund Universitätsrektor Prof. Dr. Ebeling.

Der erste Stein

Am 10. April 2008 wird der Grundstein für den Neubauder Chirurgie gelegt. Rettungsassistenten bringen ihnauf einer Trage zur Feier und erinnern damit an dielange und oft unsichere Planungsgeschichte des Ge-bäudes. Die Aktion zeigt: Nun ist das Projekt „stabili-siert“. Ministerpräsident Günther H. Oettinger kommt zurFeier und gratuliert, Ärztliche Direktoren, Pflegedienst-leitungen, Personalrat, Studierendenvertreter und Poli-tiker mörteln den Grundstein fachgerecht ein.

Der Neubau wächst

Aus den Tiefen der Baugrube wachsen die Kellergeschosse vorsichtig bisan den Rand, dann strecken sich die „Finger“ des Bauwerks in die Breite,schließlich reckt sich das Bettenhaus in den Himmel.

Quelle: Stadtarchiv Ulm

Das Richtfest

„Zerschmettere Glas am Grunde, geweiht ist dieser Bau zur Stunde“: Mit diesem Richtspruchwird der Rohbau zwei Jahre nach der Grundsteinlegung geweiht. Ehrengäste und Bauarbeiter,Projektplaner und Klinikumsmitarbeiter, Ingenieure und Medienvertreter feiern das Richtfest.

Die neue Chirurgie ist da

Im Sommer 2012 ist es soweit: Ulm begrüßt seine neue Chirurgie. Aus dergrößten Klinikbaustelle Baden-Württembergs ist eine der modernsten Chi-rurgien Deutschlands geworden.

Quelle: KSP Jürgen Engel Architekten

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Universitätsklinikum Ulm: Neubau der Chirurgie MEDIZIN FÜR DIE MENSCHEN DER REGION

Universitäre Spitzenmedizin

Für die Menschen der Region ist mit dem Neubau derChirurgie auf dem Oberen Eselsberg ein modernes Be-handlungszentrum der Spitzenversorgung enstanden.Die enge Nachbarschaft von Innerer Medizin und Chi-rurgie in Kombination mit weiteren Kliniken verstärkt dieZusammenarbeit der Fachgebiete und sichert damit dieKrankenversorgung auf höchstem medizinischem Ni-veau.

Zentrum für Chirurgie

Das neue Gebäude fasst die chirurgischen Universitätskliniken unter einem Dach zu-sammen und bietet in OP-Sälen, Funktionsbereich und Patientenzimmern modernsteAusstattung. Es entstehen 235 Normalpflegebetten, dazu kommen 80 Intensiv- bzw.Überwachungsbetten. Das Gebäude verfügt über 15 OP-Säle für ambulante und sta-tionäre Operationen. Rettungshubschrauber können direkt auf dem Dach der neuenChirurgie landen. Am Zentrum für Chirurgie werden jedes Jahr rund 20.000 Operatio-nen durchgeführt.

Gesundheitsstadt

Am Oberen Eselsberg entsteht mit der Inbetriebnahme der Chirurgie inmitten derUlmer Wissenschaftsstadt eine „Gesundheitsstadt“, die medizinische Innovationund damit beste Versorgung für die Menschen der Region sichert. Durch denUmzug des Zentrums für Chirurgie mit der Radiologie, Anästhesiologie sowie derDermatologie und Allergologie vom Safranberg auf den Oberen Eselsberg wird dieAnzahl der Klinikstandorte gesenkt. Hauptstandorte werden der Obere Eselsbergund der Michelsberg sein, am Safranberg verbleiben die psychiatrischen Klinikenund die Sportmedizin. Für Patienten und Mitarbeiter entfallen daher viele Wegezwischen den verschiedenen Standorten.

Krankenversorgung, Forschung und Lehre

Krankenversorgung, Forschung und Lehre gehen amUniversitätsklinikum Hand in Hand, so dass neue wis-senschaftliche Erkenntnisse zeitnah in der Therapie um-gesetzt werden können und zukünftige Ärzte undWissenschaftler die beste Ausbildung erhalten. Durchdie neue räumliche Nähe von Kliniken und Universitätwird dieses Netz noch verstärkt.

AllgemeinchirurgieViszeralchirurgieTransplantationschirurgieThoraxchirurgieGefäßchirurgieUnfallchirurgiePlastische ChirurgieWiederherstelllungschirurgieHerzchirurgieNeurochirurgieMund-/GesichtschirurgieRadiologieAnästhesiologie und IntensivmedizinDermatologie und Allergologie

Menschen für Menschen

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter des Universitätsklinikums Ulmsetzen sich dafür ein, dass die Pa-tienten bestens versogt sind. Dazugehören unsere hochqualifiziertenÄrzte und Pflegekräfte, unser Fach-personal im medizinisch-techni-schen Bereich, aber auch unsereWissenschaftler, unsere Pharma-zeuten, unsere Ingenieure undEDV-Experten.

Im Hintergrund sind viele weitereBerufsgruppen für unsere Patien-ten tätig, von den Handwerkernüber die Verwaltungsangestelltenbis hin zu unseren Reinigungskräf-ten. Das Universitätsklinikum Ulmist mit rund 6.000 Mitarbeiterinnenund Mitarbeitern einer der größtenArbeitgeber der Region.

Foto: Frank Pfefferkorn

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Universitätsklinikum Ulm: Neubau der Chirurgie

DER BAU IN ZAHLEN

180.000 Kubikmeter Erdmasse wurden für die Bau-

grube der neuen Chirurgie ausgehoben.

150 LKW am Tag transportierten in der Aushubphase

zu Spitzenzeiten die Erdmassen ab.

1,5 Meter dick ist die Betonplatte unter der Magistrale mit

dem Bettenhaus.

6.500 Tonnen Stahl wurden allein bis zum Richtfest im

April 2010 verbaut.

10.000 Stahlrohrstützen waren im Einsatz, bis die Ge-

bäudedecken gespannt werden konnten.

1800 Rundhölzer kamen dazu, die zehn Mal mehr tragen

konnten als ihre Genossen aus Stahl.

190 Meter lang ist das Gebäude der neuen Chirurgie.

170 Meter beträgt die Breite.

25 Meter ragt der Neubau in den Himmel.

4 Fußballfelder würden in die Nutzfläche des Neu-

baus hineinpassen, das sind rund 30.000 Quadrat-

meter.

8 Jahre vergingen von der Erstellung der ersten Nut-

zungsanforderung für die neue Chirurgie im Jahr 1999

bis zum Baubeginn 2007.

4 Jahre hat die Bauzeit bis zur Inbetriebnahme im Jahr

2012 betragen.

190 Millionen Euro hat der Neubau gekostet, weitere

50 Millionen Euro hat die Ausstattung gekostet,

finanziert wurde beides von Klinikum und Land

50 Millionen Euro hätte das Klinikum allein in den kom-

menden 15 Jahren für die Bestandssanierung und den

Ausbau der alten Chirurgiegebäude am Safranberg in-

vestieren müssen, um den nicht mehr zeitgemäßen Ist-

Zustand zu erhalten.

Bauherr: Universitätsklinikum Ulm

Architekt: KSP Jürgen Engel Architekten GmbH

Generalunternehmer: BAM-Deutschland AG

2 mal 8 Meter groß sind die Leuchtkästen mit fiktiven

Landkartenwerken, die der Künstler Stefan Huber in

den Lichthöfen des Gebäudes installiert hat.

6.500 Quadratmeter groß ist die Alu-Glasfassade

des Neubaus.

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Universitätsklinikum Ulm Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie

Patientenversorgung

Die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirur-gie verfügt über ein breites operatives Spektrum. Es beinhaltetOperationen aller Schwierigkeitsgrade bei gutartigen wie beibösartigen Erkrankungen mit folgenden Schwerpunkten:

• Operationen an Dünn- und Dickdarm• Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse, Leber und Galle• Operationen an der Speiseröhre und am Magen• Eingriffe am Rumpf und der Bauchwand• Operationen an der Schilddrüse und an anderen

Hormondrüsen• Kinderchirurgie• chirurgische Eingriffe bei Fettleibigkeit• proktologische Eingriffe• chirurgische Endoskopie

Patienten kommen zu uns, wenn sie beispielsweise unterDarmkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Lebermetastasen oder Bauchwandbrüchen leiden. Zunehmend versorgen wirPatienten mit schwerwiegenden Begleiterkrankungen undkomplizierten Verläufen. Wichtig ist uns eine möglichst gewe-beschonende Behandlung, beispielsweise unter Anwendungbesonderer Techniken wie der Schlüssellochchirurgie sowiemittels modernster Geräte während der Operation, etwa Ultra-schall und Nervenmonitoring.

Kontaktdaten:

Klinik für Allgemein-, Viszeral- und TransplantationschirurgieAlbert-Einstein-Allee 23

89081 Ulm

Telefon: 0731/500-53501Internet: www.uniklinik-ulm.de/allgemeinchirurgie

Prof. Dr. med. Doris Henne-Bruns Ärztliche Direktorin

Forschung

Der Forschungsschwerpunkt der Klinik ist die Tumorforschunginsbesondere bei Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs. Ein-zelne Projekte untersuchen Fragestellungen auf Zellebene imLabor. Basierend auf diesen Ergebnissen werden vielverspre-chende neue Tumortherapieansätze untersucht.

Veranstaltungen

Im Rahmen von Tagungen tauschen wir uns regelmäßig mitFachkollegen aus. Jedes Jahr veranstalten wir hierzu mehrereSymposien zu verschiedenen Themen aus den BereichenMagen-Darm-Trakt, Kindererkrankungen und Adipositas. Darü-ber hinaus bilden wir jüngere Ärzte anderer Kliniken im In- undAusland weiter, beispielsweise auf dem internationalen Postgra-duiertenkurs in der Villa Eberhardt. Es ist uns auch ein großesAnliegen, interessierte Bürgerinnen und Bürger über unsereArbeit zu informieren. Im Rahmen des internationalen Krebs-kongresses „Charles Heidelberger Forum“ findet ein Öffentlich-keitsforum zum Thema Krebsentstehung und Krebsvermeidungstatt. Hierzu laden wir Sie schon jetzt recht herzlich am 30.Juni2012 ins Stadthaus ein. Jedes Jahr veranstaltet unsere Klinikaußerdem den Ulmer Adipositastag. Im Herbst 2012 findet erbereits zum siebten Mal statt: In der historischen Villa Eberhardtin Ulm heißen wir alle Interessierten willkommen.

Darmzentrum

Die Klinik ist Teil des interdisziplinären Darmzentrums am Com-prehensive Cancer Center Ulm (CCCU), das von der deutschenKrebsgesellschaft zertifiziert ist. Im Darmzentrum werden vorallem Krebserkrankungen des Dick- und Enddarms diagnosti-ziert und behandelt. Die Behandlungsstrategie wird unter Ein-satz modernster Methoden an die individuellen Bedürfnisseangepasst. Hierzu wird jeder einzelne Fall von unseren Expertenin der wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz diskutiert.Daran beteiligen sich neben uns Chirurgen auch Spezialistenaus den Fachabteilungen Gastroenterologie, Onkologie, Patho-logie, Radiologie und Strahlentherapie. Gemeinsam wird eineEmpfehlung für eine optimale Therapie für jeden einzelnen Pa-tienten gegeben.

Kinderchirurgie

Eine besondere Expertisebieten wir mit unserer Sek-tion Kinderchirurgie. Siehat sich – gemeinsam mitder Klinik für Kinder- undJugendmedizin – auf Ein-griffe bei Neugeborenen,Säuglingen und Kindernspezialisiert. Zu unserem Leistungsspektrum zählen sowohl ein-fachere Operationen wie bei einer Blinddarmentzündung odereinem Leistenbruch, aber auch schwierige Eingriffe bei Tumorenoder angeborenen Fehlbildungen. Mit einer über 20-jährigen Er-fahrung und besonders ausgebildeten Ärzten und Pflegekräftenwerden auch die jüngsten Patienten optimal betreut.

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Universitätsklinikum Ulm Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie

Kontaktdaten:

Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie Albert-Einstein-Allee 23

89081 Ulm

Telefon: 0731/500-54500Internet: www.uniklinik-ulm.de/unfallchirurgie

Prof. Dr. med. Florian Gebhard Ärztlicher Direktor

Patientenversorgung

Die Klinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstel-lungschirurgie ist der zweitälteste Lehrstuhl für Unfallchirurgiein Deutschland. Er wurde im Jahre 1973 gegründet; dies bürgtfür eine langjährige Erfahrung in der Behandlung jeglicherVerletzungen und deren Folgen.

Das breite operative Spektrum der Klinik umfasst sowohl dieambulante als auch die stationäre Versorgung von Verletzun-gen der Extremitäten und Gelenke, der Wirbelsäule, des Be-ckens, der Hand sowie der Weichteile, aber auch allerFolgezustände von Verletzungen.

Unsere Schwerpunkte sind:• Behandlung von Arbeitsunfällen, Sportverletzungen,

kindlichen Verletzungen• Schwerstverletztenversorgung• Gelenkspiegelung, Bänderersatz bei Gelenkverletzungen• Computer-navigierte (assistierte) Chirurgie• Gelenkprothesen in Schulter, Hüfte, Knie, oberem Sprung-

gelenk• Korrekturen angeborener Fehlstellungen und erworbener

Achsabweichungen• Knochen- und Weichteiltumorbehandlung, Metastasen-

chirurgie• Therapie von Knochen- und Weichteilinfektionen (Osteitis)• Behandlung von Wirbelbrüchen • minimalinvasive Wirbelsäulenchirurgie

Die Klinik ist ein überregionales Traumazentrum innerhalb desTraumanetzwerkes Ulm, das von der Deutschen Gesellschaftfür Unfallchirurgie zertifiziert ist.

Forschung

Unsere Forscher untersuchendie Zusammenhänge der Sep-sis (komplexe Entzündungsre-aktion nach einer Infektion) unddes Traumas. Die Projekte die-ser Gruppen werden als Klini-sche Forschergruppe (KFO200) durch die Deutsche For-schungsgemeinschaft(DFG) gefördert. Ebenso wurdeim Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länderdie „International Graduate School in Molecular Medicine" un-terstützt. Die DFG fördert außerdem das ORCHID-Projekt, beidem die operative und konservative Versorgung des körperfer-nen Speichenbruches bei älteren Patienten untersucht wird.

Im Schockraum zählt jede Sekunde, hier werden Schwerstverletzte notfallmedizinisch versorgt

Sektion Hand-, Plastische und Mikrochirurgie

Die Sektion ist die einzige Anlaufstelle in der Region auf demGebiet der Plastischen Chirurgie und der Handchirurgie, bei derein Ansprechpartner rund um die Uhr zur Verfügung steht. Ent-sprechend deckt die Sektion ein überregionales Einzugsgebietfür Patienten mit Verletzungen und Erkrankungen der Handsowie für Patienten mit plastisch-chirurgischen Problemen ab.Ein Schwerpunkt der Arbeit der Sektion sind mikrochirurgischeRekonstruktionen desWeichteilmantels sowieder Funktion von Nerven.2007 wurde das Spektrumauf das Gebiet der ästheti-schen Chirurgie erweitert.

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Universitätsklinikum Ulm Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie

Kontaktdaten:

Klinik für Herz-, Thorax- und GefäßchirurgieAlbert-Einstein-Allee 23

89081 Ulm

Telefon: 0731/500-54301Internet: www.uniklinik-ulm.de/herzchirurgie

Prof. Dr. med. Andreas Liebold Ärztlicher Direktor

Patientenversorgung

Unsere Mitarbeiter erwarten Sie im modernen Klinikneubau zurchirurgischen Behandlung Ihrer Erkrankungen von Herz, Lungeund Blutgefäßen. Die Leiter der Teilbereiche Herz- (PD Dr. C. Skrabal), Thorax-(Dr. J. Merk) und Gefäßchirurgie (Prof. Dr. K.-H. Orend) stehen

mit ihren jeweiligen Teamsrund um die Uhr für Ihre spe-zialisierte Behandlung bereit. Unsere Klinik nimmt an exter-nen Qualitätssicherungs- undZertifizierungsmaßnahmenteil. Der Klinikdirektor, Prof. A. Lie-bold, und der Leiter der Sek-tion Thoraxchirurgie, Prof.K.-H. Orend, gehören lt.Focus Ärzteliste 2011 wieder-holt zu den Top-MedizinernDeutschlands.

Gemeinsam lassen wir neueste Forschungsergebnisse direkt ineine verbesserte Krankenversorgung einfließen. Veranstaltun-gen wie das Ulmer Herz-Kreislauf-Forum oder die Herzwochebieten regelmäßig Informationsmöglichkeiten für unsere Patien-ten über neue Therapieverfahren.

Thoraxchirurgie

Die Erkrankungen der Lunge und des Brust-raums sind das Spezialgebiet dieser Sektion.Dazu gehören Eingriffe an den Atemwegen,der Lunge, der Brustwand sowie im Mittelfell-raum. Durch die Integration der Sektion in dieKlinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgiekönnen auch komplexe thoraxchirurgischeOperationen unter Verwendung der Herz-Lun-gen-Maschine durchgeführt werden. Von derdifferenzierten Diagnostik über Schlüsselloch-operation bis hin zu ausgedehnten Operationen bei fortgeschrit-tenen Tumorerkrankungen werden alle modernen Verfahrenangeboten. Gemeinsam mit der SektionPneumologie bilden wir das Lungenzen-trum am Universitätsklinikum Ulm.

Herzchirurgie

Die Klinik versorgt alle angeborenen und er-worbenen Herzerkrankungen im Erwachse-nenalter. Hauptsächlich werden Durch-blutungsstörungen am Herzen (Bypass-OP)und Herzklappenerkrankungen behandelt.Schwerpunkte sind minimal-invasive und kathetergeführte Herzklappenverfahren, scho-nende Bypassoperationen und komplexeKombinationseingriffe.

Operationen an der herznahen Hauptschlagadergehören ebenso zum Spektrum der Klinik wierhythmus-chirurgische Eingriffe (Herzschrittma-cher und Defibrillatoren) sowie die Implantationvon Herzunterstützungssystemen (Kunstherz).

Gefäßchirurgie

Der Schwerpunkt in der Gefäßchirurgie liegt in der Behandlung von Gefäßerweiterungen(Aneurysmen), arteriellen Verschlusserkran-kungen, Verengungen der Halsgefäße (Carotisstenosen), Krampfadern, chronischenWunden, Ulcus cruris bis zum diabetischenFußsyndrom. Hier bieten wir, neben konventionellen Bypass-operationen, eine langjährige Erfahrung in Ka-thetertechniken und endovaskulärer Therapie,bis hin zur Kombination beider Techniken, densogenannten Hybridoperationen, sowie an-

spruchsvolle Operationen an vorbehan-delten Patienten.

Unsere Forschung und Erfahrung aufdem Gebiet der endovaskulären Verfah-ren (Stent) sind die Grundlagen für denderzeitigen weltweiten Therapiestandard.

PD Dr. C. Skrabal

Katheter-Herzklappe

Dr. J. Merk

Prof. Dr. K.-H. Orend

Aortenstent

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Universitätsklinikum Ulm Klinik für Neurochirurgie

Kontaktdaten:

Klinik für NeurochirurgieAlbert-Einstein-Allee 23

89081 Ulm

Telefon: 0731/500-55001Internet: www.uniklinik-ulm.de/neurochirurgie

rechts: Prof. Dr. med. Christian Rainer WirtzÄrztlicher Direktor

links: Prof. Dr. med. Marc-Eric Halatsch Leiter des Klinikbereichs Ulm

Ein neurochirurgischer Hybrid-OP: Die „BrainSuite“

Die "Brain Suite" ist ein bereits seit mehreren Jahren am Klinikstandort Günzburg existierender Hybrid-OP, der speziellfür die Erfordernisse der Hirntumorchirurgie entwickelt wurde.So kann schon während des Eingriffs exakt kontrolliert werden, ob der Tumor optimal entfernt wurde. Dies erspartden Patienten unter Umständen einen zweiten, anstrengendenEingriff. Auch die besonders exakte Navigation in der Brain-Suite erhöht die Sicherheit bei diesen Operationen.Von der somit bereits in der Neurochirurgischen Klinik Günz-burg vorhandenen Erfahrung und Expertise mit einem Hybrid-OP können unsere Patienten jetzt auch am Standort Ulmprofitieren.

Patientenversorgung

Die Neurochirurgische Universitätsklinik Ulm ist eine Klinik mitzwei Standorten. Unsere Ärztinnen und Ärzte sind sowohl amOberen Eselsberg als auch im Bezirkskrankenhaus Günzburgfür Sie da. Die Klinik ist an beiden Standorten technisch-appa-rativ hochmodern ausgestattet und verfügt über bestqualifi-zierte Ärzte- und Pflegeteams, die die optimale Behandlungunserer Patienten gewährleisten. Am Klinikstandort Ulm wirdnach dem Umzug ein Hybrid-Operationssaal für die Versor-gung unserer Patienten auf höchstem technischen Niveau zurVerfügung stehen.

Unsere Klinik hat die Zertifizierung „NeurochirurgischeSchmerztherapie" der Deutschen Gesellschaft für Neurochi-rurgie erhalten.

Spezialgebiete unserer Mediziner sind:

• Chirurgie von Hirn- und Rückenmarktumoren• Vaskuläre Neurochirurgie (chirurgisch/interventionell)• Chirurgie peripherer Nerven und des Plexus• Schädelbasischirurgie• Epilepsiechirurgie• Funktionelle Neurochirurgie (Tiefenhirnstimulation)• Neurochirurgische Schmerztherapie• Einfache und komplexe Wirbelsäulenchirurgie• Endoskopische Neurochirurgie• Behandlung von Schädel-Hirn-Verletzungen und

Hirnblutungen

Forschung

Die wissenschaftliche Arbeit der Neurochirurgischen Klinik be-fasst sich mit diesen Schwerpunkten:

• Neuroonkologie• Schädel-Hirn-Verletzungen• Wirbelsäulenerkrankungen• Subarachnoidalblutung

Neben intensiver Grundlagenforschung beteiligen wir uns ander Entwicklung neuer Therapien.

Hybrid-OP

In der neuen Chirurgie steht unseren Ärzten ein hochmoder-ner Hybrid-OP zur Verfügung. Dies ist ein besonderer Operati-onsaal, der neben der chirurgischen Ausstattung auch übereine aufwändige Installation zur intraoperativen Bildgebungverfügt. Durch diese integrierte Verknüpfung von Bildgebungund chirurgischer Navigation können unsere Patienten präziseund ohne ablaufbedingte Zeitverzögerung diagnostiziert undtherapiert werden. Zusätzliche risikoreiche Transporte erübri-gen sich. Dies bedeutet einen deutlichen Gewinn an Behand-lungssicherheit und Behandlungsqualität. Der Hybrid-OP inder neuen Chirurgie ermöglicht z.B. in der navigierten Wirbel-säulenchirurgie und bei Eingriffen an den Hirngefäßen eineneue Behandlungsdimension.

Simulationsbild, Siemens

Simulationsbild, Siemens

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Universitätsklinikum Ulm Klinik für Dermatologie und Allergologie

Kontaktdaten:

Klinik für Dermatologie und AllergologieAlbert-Einstein-Allee 23

89081 Ulm

Telefon: 0731/500-57514Internet: www.uniklinik-ulm.de/dermatologie

Prof. Dr. med. Karin Scharffetter-Kochanek Ärztliche Direktorin

Patientenversorgung

In der Dermatologie werden akute und chronische Erkrankun-gen der Haut, Hautanhangsgebilde und Schleimhäute behan-delt. Die Behandlung kann ambulant, aber auch teilstationärund stationär erfolgen.

Folgende inhaltliche Schwerpunkte sind wesentliche Bestand-teile der Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie inUlm:• Hauttumoren/Onkologie• Allergologie und Immundermatologie• Wundheilungsstörungen• Autoimmundermatosen• Infektionskrankheiten der Haut und Schleimhäute• Photodermatologie, Lasertherapie

Allergologie

Allergische Reaktionen(Heuschnupfen, Asthma,Quaddelsucht [siehe Abbil-dung] und Arzneimittelreak-tion) haben in den letztenJahren dramatisch zuge-nommen. Wir bieten Ihneneine sorgfältige Diagnostik mit modernsten Testmethoden durchunsere erfahrenen Mitarbeiter/innen als Grundlage einer erfolg-reichen Therapie. Dabei werden neben der Behandlung von al-lergischen Symptomen insbesondere die spezifischeImmuntherapie (Hyposensibilisierung) durchgeführt und thera-peutische Maßnahmen weiter entwickelt.Als zertifiziertes Zentrum im europäischen ExzellenznetzwerkGA²LEN (Global Allergy & Asthma European Network) behan-deln wir nach modernsten Standards.

Forschung

So vielseitig unser Fachgebiet ist, so vielseitig ist auch unsereForschungsarbeit. So untersuchen wir den Zusammenhang vonUV-Strahlung und Hautkrebs sowie Hautalterung. Auch erfor-schen wir Wundheilungsstörungen und Kontaktekzeme.Gefördert wird unsere wissenschaftliche Arbeit durch das Bun-desministerium für Forschung und Bildung, die Deutsche For-schungsgemeinschaft, die Europäische Union und dieBaden-Württemberg Stiftung.

Wundheilungsstörungen

Ziel unserer Wundambulanzist es, Patienten mit Wundhei-lungsstörungen eine optimaleDiagnostik und Therapie ihrerchronischen Wunden (sieheBild) zu ermöglichen. Ursäch-liche Faktoren müssen identi-fiziert und behandelt werden.Eine Zusammenarbeit mit an-deren Fachdisziplinen wie den Abteilungen der Inneren Medizin,der Radiologie, der Neurologie, der Orthopädie und Chirurgiesowie den niedergelassenen Ärzten steht im Mittelpunkt. In unserer Tagesklinik und Station besteht die Möglichkeit derKürettage und des Wundshavings, der operativen Voll- undSpalthautdeckungen der Wunde, sowie in ausgesuchten Fällender Verpflanzung von Hautzellen.

Hauttumoren

An Haut und Schleimhäutenexistieren unterschiedlichebösartige Tumoren wie dasMaligne Melanom (a), das Ba-saliom (b), das spinozelluläreKarzinom der Haut (c) und derSchleimhaut (d) sowie selte-nere Tumoren. Ziel ist es, un-seren Patienten die bestmögliche Diagnostik und Therapie zubieten und diese durch experimentelle und klinische For-schung stetig zu verbessern. Das nach den Richtlinien derDeutschen Krebsgesellschaft und DIN zertifizierte Hauttumor-zentrum Ulm trägt wesentlich zum interdisziplinären Tumor-zentrum Ulm (CCCU) bei.

Autoimmundermatosen

Autoimmunerkrankungen wie der Lupus erythematodes (sieheAbbildung), die Dermatomyositis und die systemische Sklero-dermie entstehen, wenn sich Teile des Immunsystems gegenkörpereigene Strukturen richten. Hierbei können die Haut und

Schleimhäute alleine oder im Rah-men einer systemischen Erkran-kung mit Beteiligung innererOrgane betroffen sein. Im Rahmen der Sprechstunde fürAutoimmunerkrankungen erfolgtdie Diagnostik und Einleitung sowie

Kontrolle der notwendigen Therapie. Ferner erfolgt eine inter-disziplinäre Kooperation mit Kollegen der InnerenMedizin/Rheumatologie, Radiologie, Neurologie, Pädiatrie undanderer Disziplinen.

Die Universitätsklinik für Dermatologie und Allergologie gehörtzum nationalen Netzwerk Sklerodermie. In diesem Verbund wer-den circa 75 % aller Patienten mit systemischer Sklerodermiebehandelt. Dadurch ist ein intensiver Austausch mit den anderenUniversitätskliniken und deren Spezialisten gewährleistet.

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Das Ärzteteam

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Universitätsklinikum Ulm Klinik für Anästhesiologie

Kontaktdaten:

Klinik für AnästhesiologieAlbert-Einstein-Allee 23

89081 Ulm

Telefon: 0731/500-60001Internet: www.uniklinik-ulm.de/

Patientenversorgung

Die Klinik für Anästhesiologie betreut am UniversitätsklinikumUlm als zentrale Einrichtung die verschiedenen, vor allem ope-rativen Abteilungen.Wichtigste Aufgabe ist die Vorbereitung und Durchführung vonAnästhesien (Narkosen). Die Klinik versorgt vom Frühgebore-nen bis hin zum Hochbetagten ein sehr breites Spektrum vonPatienten. Jährlich werden an der Klinik für Anästhesiologieüber 24.000 Allgemein- und Regionalanästhesien durchgeführt,wobei grundsätzlich die derzeit verfügbaren und anerkanntenMethoden der Anästhesie zur Anwendung kommen.

Neben der Narkose und Patientenbetreuung bei operativen Ein-griffen kennzeichnen das Fachgebiet Anästhesiologie drei wei-tere Säulen:

• Intensivmedizin: Intensivmedizinische Behandlung von schwerstkranken Patienten auf der anästhesiologischen Intensivstation rund um die Uhr.

• Notfallmedizin: Notärztliche Versorgung von Notfallpatien-ten im Einzugsbereich der Stadt Ulm und des Alb-Donau-Kreises.

• Schmerztherapie: Ambulante und stationäre Behandlung akuter und chronischer Schmerzerkrankungen.

Forschung

Die Klinik für Anästhesiologie verfügtüber zwei Forschungsabteilungen:

• Sektion anästhesiologische Pathophy-siologie und Verfahrensentwicklung

• Sektion Experimentelle Anästhesie

Sektion Spezielle Anästhesie

Die Sektion Spezielle Anästhesie versorgt die operativen Klini-ken am Michelsberg. Dies umfasst die Patienten der HNO-Kli-nik, der Augenklinik, der Urologischen Klinik, der Frauenklinikmit Kreißsaal und der Abteilung Kinderchirurgie. Außerdemwerden die Patienten auf der gemeinsamen gynäkologischenund urologischen Intensivstation und auf der HNO-Intensivsta-tion behandelt.

Sektion Anästhesiologische Pathophysiologie und Verfah-

rensentwicklung

Die Sektion nimmt Aufgaben in Lehre undForschung wahr und bildet so innerhalbder Klinik für Anästhesiologie das Binde-glied zwischen Krankenversorgung in derIntensivmedizin und experimenteller Ar-beit. Bei allen Projekten wird besondererWert auf die klinische Relevanz der ver-wendeten Modelle gelegt, um so eine um-fassende Übertragbarkeit der Ergebnisseauf die Arbeit mit den Patienten zu er-möglichen.

Sektion Schmerztherapie

In der Sektion Schmerztherapie steht die Versorgung von Patienten mit postoperativen Schmerzen sowie von Patientenmit akuten und chronischen Schmerzerkrankungen im Vorder-grund. Seit 1979 besteht die ganztägig geöffnete Schmerzam-bulanz, die über einen eigenen psychologischen Dienst mitverhaltenstherapeutischer Ausrichtung verfügt. Neben einempostoperativen Schmerzdienst verfügt die Sektion, die auch Sitzdes überregionalen Schmerzzentrums ist, über stationäre Bet-ten zur Behandlung chronischer Schmerzpatienten.

Prof. Dr. med. Dr. med. h.c. Michael Georgieff Ärztlicher Direktor

Sektion Operative Intensivmedizin

In der Sektion Operative Intensivmedizin werden schwerst-kranke Patienten nach Polytraumatisierung, großen abdominel-len, gefäß- und thoraxchirurgischen Eingriffen sowie neuro-chirurgische Patienten nach zerebralen Blutungen oder tumor-chirurgischen Eingriffen behandelt. Etwa 80% dieser Patientenwerden künstlich beatmet, bei 15% sind eine Nierenersatzthe-rapie und ein erweitertes hämodynamisches Monitoring notwen-dig.

Sektion Notfallmedizin

Die Sektion Notfallmedizin sichert mit zwei Notärzten rund umdie Uhr die notärztliche Versorgung der Bevölkerung der StadtUlm und des Alb-Donau-Kreises. Zusätzlich werden vier Lei-tende Notärzte gestellt, die z.B. bei Großschadensereignissendie Koordination der Rettungsmaßnahmen gewährleisten.

Darüber hinaus erfolgt hier dienotärztliche Ausbildung derÄrzte der Abteilung, die stu-dentische Lehre in der Notfall-medizin sowie die Fortbildungdes Klinkpersonals hinsichtlichder Versorgung innerklinischerNotfälle.

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Universitätsklinikum Ulm Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Kontaktdaten:

Klinik für Diagnostische und Interventionelle RadiologieAlbert-Einstein-Allee 23

89081 Ulm

Telefon: 0731/500-61001Internet: www.uniklinik-ulm.de/radiologie

Patientenversorgung

Die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie istDienstleister für die Universitätsmedizin Ulm sowie das Be-zirkskrankenhaus Günzburg und die Kreiskliniken Günzburg-Krumbach. Unsere Radiologen versorgen stationäre undambulante Patienten mit modernsten bildgebenden Methodenaus dem gesamten Spektrum der Radiologie.

Folgende Untersuchungen sind hier möglich:• Angiographie• Mehrzeilen-Spiral-Computertomographie (CT)• Kernspintomographie (MRT)• Sonographie (Ultraschall)• Durchleuchtungsuntersuchungen• Digitales Röntgen• Knochendichtemessungen (Osteo-CT)• Mammographie und Mammasonographie

Da ein Schwerpunkt auf der interventionellen Radiologie liegt,nimmt die Klinik am DeGIR (Deutsche Gesellschaft für Inter-ventionelle Radiologie und minimalinvasive Therapie)-Quali-tätssicherungsprogramm teil.

Sektion Neuroradiologie

Die Sektion Neuroradiologie versorgt die Klinik für Neurochirur-gie in Ulm und in Günzburg. Sie hält alle diagnostischen Verfah-ren vor und bietet auch komplexe therapeutische Interventionenan.

Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Brambs Ärztlicher Direktor

Forschung

Seit vielen Jahren ist die modernste Herzdiagnostik mit Com-putertomographie und Magnetresonanztomographie ein festetablierter Bereich der Klinik, der von aktiver und erfolgreicherForschungstätigkeit begleitet wird.Ein weiterer Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten liegt im Be-reich des Abdomens (Bauch, Unterleib). Hier sind vor allem dieVerbesserung und Analyse der Bauchspeicheldrüsenbildge-bung, die CT-Kolographie (Dickdarmspiegelung) und die Opti-mierung der nicht invasiven Lebereisenbestimmung her-vorzuheben.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Die Klinik steht in enger Verbindung zum CCCU (Comprehen-sive Cancer Center Ulm). Sie ist hier Partner der folgendenzertifizierten Zentren:

• Brustzentrum• Darmzentrum• Sarkomzentrum• Prostatazentrum• Hautzentrum

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Daten und FaktenBauherr: Universitätsklinikum UlmArchitekt: KSP Jürgen Engel Architekten, MünchenBaukosten: rund 240 Millionen EuroBruttogeschossfläche: ca. 68.500 m²Nutzfläche ca. 30.000 m²Allgemeinpflege: 235 BettenIntensivtherapie und -observation: 80 BettenOperative Therapie: 12 OP-SäleTagesklinik: 3 OP-Säle

Das neue Foyer als zentrale EingangshalleDas großzügige Foyer ist der neue Eingangsbereich für die Kliniken amOberen Eselsberg. Es ist Anlaufpunkt für Patienten und Besucher von Chi-rurgie und Innerer Medizin gleichermaßen. Am Servicepunkt informierenkundige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in den Anmeldekabinen werdenneue Patienten aufgenommen. Einladende Sitzecken verkürzen eventuelleWartezeiten.

Das Konzept

Hell: Durch die Struktur der Gebäudefinger entstehen nicht nur begrünte Innenhöfe, sondern auchbesonders große Fensterflächen, durch die viel Tageslicht in nahezu alle Räume fallen kann,OP-Säle und Funktionsräume eingeschlossen. Auch alle Patientenzimmer im darüber liegen-den Bettenhaus sind an der Außenfassade angeordnet und lassen so viel Sonnenlicht herein.

Leicht:Die neue Chirurgie soll durch ihren minimalistischen Baustil mit klarer Liniengebung einenweiteren Akzent in der Wissenschaftsstadt setzen und dabei nicht zu monumental wirken.Vielmehr war das Ziel, ein optisch leicht wirkendes Gebäude zu errichten. Die in Glas gehal-tene Magistralfassade unterstreicht den schwebenden Charakter des Bettenhauses und er-laubt dem Besucher an vielen Stellen komplett durch das Gebäude hindurchzusehen.

Farbenfroh: Das Farbkonzept der neuen Chirurgie basiert auf vier warmen Farbtönen: Gelb, Orange, Rotund Braun. Diese Farben finden sich an verschiedenen Stellen wieder. So hat jedes Patien-tenzimmer ein getöntes Fensterglaselement, das im Raum eine besondere Lichtstimmungerzeugt. Die vier Lichthöfe sind über alle Etagen von Tageslicht durchflutet. Farbige Glasbrüs-tungen zeigen grafisch abstrahierte Baummotive und die Farbpunkte der Pultdächer symbo-lisieren Baumkronen. Auch die Putzfassade zu den begrünten Innenhöfen hin bekommt durchfarbig gehaltene Fensterumrahmungen ein individuelles Erscheinungsbild und fügt sich in dasFarbkonzept ein.

Hell, leicht und farbenfroh: Diese drei Eigenschaften werden Sie in der neuen Chirurgieimmer wieder erkennen.

Funktionsbereiche und Bettenhaus - Die zwei Bereiche des NeubausDie Basis der neuen Chirurgie bildet ein Sockelbau über zwei Ebenen. Inost-westlicher Ausrichtung strecken sich jeweils fünf Gebäudefinger in dieLandschaft. In ihnen befindet sich das „Herzstück“ des Klinikums: ein zen-traler Operationstrakt mit insgesamt zwölf OP-Sälen sowie eine Tageskli-nik mit drei weiteren OPs für ambulante Eingriffe. In direkter Nähe sinddie Intensivstationen mit insgesamt 80 Betten, die Fach- und Notfallambu-lanzen, die Radiologie sowie die Dermatologische Klinik untergebracht.Über dem Sockelbau befindet sich das dreigeschossige Bettenhaus mitinsgesamt 235 Allgemeinpflegebetten für alle chirurgischen Fachdiszipli-nen sowie die der Dermatologie.

Die Architektur 1

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Der Stationsstützpunkt 2

Der Stationsstützpunkt mit EmpfangsthekeAuf jeder Station gibt es einen Stationsstützpunkt. Er ist der Dreh- und Angelpunktfür Mitarbeiter, Patienten und Besucher. Neben einer Empfangstheke, an der einMitarbeiter als persönlicher Ansprechpartner da ist, gibt es am Stationsstützpunkteinen Aufenthaltsraum und einen Arbeitsraum für die Pflegekräfte. Auch die Stati-onsleitung hat in räumlicher Nähe zum Stützpunkt ihr Büro.

Die Empfangstheke ist die erste Anlaufstelle auf der Etage für Patienten und ihreAngehörige. „Wo liegt…?“, beginnt die Frage, die hier wohl am häufigsten gestelltwird. Außerdem gehen hier die Telefonanrufe für die Station ein. Wenn Patientenvom Bett aus die Klingel betätigen, um eine Pflegekraft zu rufen, schellt es ebenfallshier. Am Empfang werden außerdem Befunde ausgedruckt und weitergeleitet, dieRohrpost geht hier ein – und wenn Medikamente schnell auf dem „kleinen Dienst-weg“ von einer anderen Station organisiert werden, kommen auch diese hier an.

Stationsstützpunkt, Pflegearbeitsraum und PersonalaufenthaltsraumAm Stationsstützpunkt finden die Übergaben zum Schichtwechsel statt. Die Kräfte,die die neue Schicht beginnen, werden auf die verschiedenen Bereiche aufgeteilt.Alle Patienten, die sich aktuell auf der Station befinden, werden dabei besprochenund die weitere pflegerische Versorgung wird festgelegt. Alle anfallenden Doku-mentationsarbeiten werden hier erledigt.Der Pflegearbeitsraum dient vor allem der Vorratshaltung. Hier werden Medizinge-räte (z.B. Infusiomaten) und Pflegewagen gelagert, aber auch Apothekenartikel,Verbandsstoffe, Pflegehilfsmittel und Pflegeprodukte. Jeder der Personalaufenthaltsräume im Neubau ist mit einer modernen Küchen-zeile ausgestattet. In diesem Raum können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterihre Pausen verbringen.

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Das Buffet-SystemDank des neuen Buffet-Sys-tems haben Patienten imNeubau der Chirurgie I Der-matologie bezüglich der Mahl-zeiten volle Flexibilität, sowohlbei der Größe der Portionenals auch bei der Zusammen-stellung der Speisen – sofernvon ärztlicher Seite keineSonderkost verordnet wurde.Täglich werden drei Mittags-menüs, jeweils bestehend ausbis zu vier Komponenten, angeboten. Die Kompo-nenten sind frei kombinierbar. Jeweils vormittags ent-scheidet sich der Patient für sein Wunschgericht amnächsten Tag. Kurzfristige Änderungen sind jedochmöglich.

Das Cook and Chill-VerfahrenIn der Klinikküche werden warme Mahlzeiten nach dem Cook and Chill-Ver-fahren (engl. für Kochen und Kühlen) zubereitet. Kurz bevor das Produktvollständig gegart ist, wird der Garprozess unterbrochen und das Produktwird auf 3 ° C gekühlt. Die Speisen werden dann direkt auf den Stationenbei ca. 110 ° C etwa 45 Minuten lang endgegart („regeneriert“). Dafür gibtes dort sogenannte Regenerierwagen bzw. Buffetwagen. Beim Schöpfenhat das Essen noch eine Temperatur von ca. 85 ° C. Der Vorteil dieses Ver-fahrens: Die Patienten bekommen ein frisch zubereitetes Essen, das zuvornicht stundenlang warmgehalten wurde. Alle Inhaltsstoffe bleiben erhalten,das Essen behält seine gesunde Farbe und seinen Geschmack. Zudem er-füllt das Verfahren die hohen Hygieneansprüche, die in Krankenhäusern andie Speisenversorgung gestellt werden.

Wie kommt das Essen von der Küche zum Patienten?Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinikküche fül-len die vorgegarten, gekühlten Speisen in Schalen, dieluftdicht versiegelt werden. Die AWT-Anlage (Automati-sche Waren-Transport-Anlage, siehe Station Nr. 6)transportiert diese und andere, nicht vorgegarte Speisenin die Kliniken. Ab hier kümmern sich die Serviceassis-tent(inn)en um das Essen. Sie nehmen die Speisen ent-gegen und bereiten das Essen für die Patienten in denProduktionsküchen auf den Stationen verzehrfertig vor.Kalte Speisen wie Desserts oder Salate werden im Buf-fetwagen kühl gehalten. Gerichte, die warm verzehrtwerden, werden im selben Wagen „regeneriert“. ZurFrühstücks-, Mittagessens- und Abendessenszeit berei-ten die Serviceassistenten die Mahlzeiten auf dem Wagen vor. Pro Station gibt es einen Buf-fetwagen. Er fungiert auch als „rollendes Buffet“. Auf jeder Station sind zwei Serviceassistentenfür die Patienten da. Sie richten die Gerichte auf Tellern an und bringen diese ans Krankenbett.Gehfähige Patienten können sich ihr Essen auch selbst entsprechend ihrer ärztlich verordnetenKostform zusammenstellen und am Buffetwagen abholen.

Die KlinikkücheIn der klinikeigenen Küche im Versorgungszentrum Medizin werden dieSpeisen für die Patient(inn)en und Mitarbeiter(innen) des gesamten Uni-versitätsklinikums täglich frisch zubereitet – vom belegten Brötchen biszur Lasagne. Auch ärztlich verordnete Sonderkost wird hier hergestellt. Pro Tag bereitet das Küchenteam ca. 1200 Frühstücks- undAbendessensportionen sowie rund 2500 Mittagessen zu.

Das Speisekonzept 33

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Die Patientenzimmer 4

Die Glaselemente in Gelb, Orange und Rot in den Fensterfronten sind Teil des Farb-konzeptes, das sich durch den gesamten Neubau zieht. Die warmen Farbtöne der Glas-scheiben erzeugen eine angenehme Atmosphäre im Zimmer. Alle Fenster sind mitRollos ausgestattet, die elektronisch gesteuert werden können.Eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen und ansprechende Ansichten von Ulm und Um-gebung hängen in jedem Zimmer. Dieses Fotokonzept soll den Genesungsprozess un-terstützen und Lust machen auf neue Unternehmungen.

Sämtliche Betten im Neubau wurden neu angeschafft und entsprechen den modernstenAnforderungen, um unseren Patienten einen erholsamen, komfortablen Schlaf zu er-möglichen. Die Höhe des Bettes insgesamt ist elektronisch verstellbar. Auch das Rü-cken- und das Fußteil können per Knopfdruck in die gewünschte Position gebrachtwerden.

Mit Ihrem Telefonanschluss können Sie vom Bett aus die Verbindung zu Ihren Angehö-rigen und Freunden halten. Künftig wird es für unsere Patienten ebenfalls die Möglich-keit geben, einen drahtlosen Internetzugang zu erhalten. An jedem Bett gibt es einenMonitor zur TV-Nutzung – so wird individuelle Programmwahl möglich. Die Tonausgabeüber Kopfhörer ermöglicht auch für Zimmernachbarn einen ungestörten Krankenhaus-aufenthalt.

In jeden Patientenschrank ist ein kleiner Wertschrank integriert. Wertsachen, die Siewährens Ihres Krankenhausaufentahltes benötigen, können hier sicher aufbewahrt wer-den. Jedes Zimmer verfügt über eine Nasszelle mit Waschbecken, Toilette und Dusche,die barrierefrei ausgestattet ist.

Herzlich willkommen in den Patientenzimmern der neuen Chirurgie I Dermatologie!Alle Zimmer im Neubau sind standardmäßig als Zweibettzimmer ausgelegt, darüberhinaus gibt es einige Einzelzimmer. Die Ost-West-Ausrichtung des Bettenhausesund die Lage der Patientenzimmer in den oberen Etagen ermöglichen einen herr-lichen Panoramablick: Genießen Sie die Aussicht über den gesamten OberenEselsberg!

Fotokonzept in den Patientenzimmern

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Bettenaufbereitung Schritt für SchrittEine Bettreinigung dauert im Schnitt 30 Minuten.Dafür sind zwei Personen nötig: Eine, die das Bettabzieht und desinfiziert und eine, die das Bett frischbezieht und anschließend mit Folie abdeckt.

Der Arbeitsplatz in der Bettenaufbereitung hat zweiSeiten: Die „unreine Seite“, auf der benutzte Bettenhereingefahren und gereinigt werden, sowie die„reine Seite“, auf der die sauberen Betten frisch be-zogen und mit Folie abgedeckt werden.

Die Aufbereitung der Betten geschieht in mehreren Arbeitsschritten.Zunächst wäscht und desinfiziert sich der Mitarbeiter gründlich die Hände, zieht dann Einmal-handschuhe über und eine Einmalschürze an.

Dann wird das Bett bis auf die Matzratze abgezogen. Diese ist umgeben von einer hygienischabwischbaren dünnen Gummihülle. Mit ausreichend Desinfektionslösung und Einmaltüchernwird die Matzratze komplett gereinigt und anschließend auf ein frisches Bett zur Seite gelegt.

Nun geht es an den Lattenrost und das obere Bettgestell: Alle Oberflächen werden mit Des-infektionslösung gewischt, dabei kommen immer wieder frische Tücher zum Einsatz. Wennalle Flächen rein sind, wird die saubere Matzratze wieder aufgelegt.

Danach geht es hoch hinaus: Auf dem Bettlift wird das Bett angehoben, damit das untere Bett-gestell, Räder und Bremsen gereinigt werden können. Wenn das Bett komplett sauber ist,wird die Bettnummer eingescannt und das Bett auf die „reine Seite“ geschoben. Anschließendwerden Einmalhandschuhe und -schürze abgelegt und die Hände nochmals desinfiziert.

Auf der „reinen Seite“ wird die Matzratze mit einem sauberen Laken bezogen. Eine frisch be-zogene Bettdecke, ein großes und ein kleines Kopfkissen hinzu – fertig ist das sauber aufbe-reitete Krankenbett. Damit das so bleibt, bis ein Patient darin Platz nimmt, wird das Bett mitAbdeckfolie bezogen.

Zahlen und Fakten

1250 Betten stehen im Universitätsklinikum Ulm insgesamt bereit

335 Betten gibt es im Neubau Chirurgie, alle Allgemeinpflegebetten und der größte Teil der Intensivbetten sind neu beschafft worden

235 Normalpflegebetten können belegt werden

80 Intensiv- und Überwachungsbetten können belegt werden

8 Tage liegt ein Patient im Durchschnitt bei uns

100 Betten werden täglich in der Klinik für Innere Medizin gereinigt und aufbereitet

80 Betten werden Tag für Tag in der neuen Chirurgie gereinigt und aufbereitet

Die Bettenaufbereitung 5

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Die Logistik

Gute Logistik ist die Basis für ein funktionierendesGroßklinikumOhne ein ausgeklügeltes Lagerhaltungs-, Transport-,Steuerungs- und Beschaffungswesen würde am Uni-versitätsklinikum Ulm buchstäblich nichts funktionie-ren. Auf den Stationen gäbe es beispielsweise nichtgenug oder viel zu viele Spritzen, Kanülen, Befund-vordrucke und Einmalhandschuhe. Ärzte hätten unterUmständen nicht ausreichend Nahtmaterial, um Wun-den zu verschließen, auf den Toiletten würde das Klo-papier fehlen, und Patienten bekämen keinMittagessen. Um genau solche Situationen gar nichterst entstehen zu lassen, gibt es auf dem OberenEselsberg bereits seit 1988 eine Automatische Waren-transportanlage (AWT), die komplett unterirdisch ver-läuft und das logistische Herzstück der UlmerUniversitätsmedizin bildet.

Die Automatische Warentransportanlage im DetailDie Anlage der Fa. Schindler ging 1988 in Betrieb.2006 erfolgte eine Überholung des Steuerungs-systems. Miteinander verbunden sind heute die Medi-zinische Klinik, der Neubau der Chirurgie I Dermato-logie, das Department für Zahnheilkunde, dieWäschestation, die Abfallsammelstation, das Casino,die Psychosomatik und das Versorgungszentrum Me-dizin (VZM), das die Klinikumsapotheke, die Kücheund das Zentrallager beinhaltet.

5 km Gesamtlänge32 Stationen96 Weichen25 Aufzüge und Hebeeinrichtungen bis 3 m Förder-

höhe56 Fahrwerke

600 Container3 Containerwaschanlagen

1000 bis 1200 Transporte pro Tag

Wer sorgt unter der Erdoberfläche für einen reibungslosen Ablauf?Die Automatische Warentransportanlage läuft – falls erforderlich – 24 Stun-den am Tag. Die Ausfallzeiten sind sehr gering. Seit der Inbetriebnahme1988 stand das System nie länger als wenige Stunden still. Und falls es doch einmal eine außergewöhnlich lange Störung geben sollte,greift ein Notfallkonzept – die Anlieferung per Lkw.Der Unterhalt des Systems und die Störbeseitigungen erfolgen mit eigenemBetriebspersonal. Ein Meister der Fördertechnik und sechs weitere Mon-teure garantieren, dass neben der Warentransportanlage auch das neueRohrpostsystem zuverlässig arbeitet. Gearbeitet wird in zwei Schichten. AmWochenende und an Feiertagen werden Bereitschaftsdienste abgeleistet.

Der Obere Eselsberg ist untertunneltWie kommt benötigte Ware schnell und unkompliziert vom Zentrallager aufder einen Seite der Albert-Einstein-Allee in die neue Chirurgie oder in dieMedizinische Klinik auf der anderen Seite der vielbefahrenen Straße? Einlanges unterirdisches Tunnelsystem, breit genug für wendige Stadtflitzer,und ausgerüstet mit schweren Deckenschienen, ist die Grundlage derAWT-Technik. An den Schienen bewegen sich fast lautlos silberfarbeneVerteilwagen, in denen die benötigte Ware vom „Bahnhof“ im Zentrallagerbis in die einzelnen Kliniken transportiert wird. Hintereinander gereiht andie Waggons eines Zuges erinnernd, verschwinden die Verteilwagen imSchummerlicht des Tunnels, um ihren computergesteuerten Weg alleinezu finden.

WaschstraßeIn unseren drei Containerwaschanlagen können bis zu 60 Container proStunde gewaschen werden. Die Türen der Container werden automatischgeöffnet, der Containerinnenraum wird auf Restgegenstände gescannt,dann folgt der Wasch- und Trockengang. Danach werden die Türen verschlossen und der Container im Speicherbahnhof wieder bereitgestellt.

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TeamarbeitDie Arbeit im OP-Bereich bedeutetTeamarbeit rund um die Uhr. Von früh-morgens bis spätabends versorgen qua-lifizierte Fachleute die Patientinnen vor,während und nach deren Eingriffen –und das in 15 neuen OP-Sälen. Für dieNotfallversorgung stehen Spezialistender OP- und Anästhesiepflege auchnachts und am Wochenende bereit.

Der OP-Bereich 7

Der Patient wird im OP vom Pflegepersonal empfan-gen. Über die Schleuse geht es in den OP-Bereich.

Anästhesiepflege und Anästhesist leiten die Narkoseein. In dieser Zeit werden im Operationssaal Instru-mente und Geräte vorbereitet.

Während der Operation überwacht das Anästhesie-team den Zustand des Patienten.

Nach der Operation wird der Patient im Aufwachraumüberwacht und zurück auf die Station verlegt.

Zentral-OperationsbereichIm Zentral-Operationsbereich des Universitätsklinikums Ulm betreuen über hundertMitarbeiter/innen aus allen Berufszweigen unsere Patienten. Dazu zählen nebenden Mediziner/innen die OP- und Anästhesie-Fachkrankenschwestern/-pfleger, dieGesundheits- und Krankenpfleger/innen, die Operationstechnischen Assis-tenten/innen und die Medizinischen Fachangestellten. Sie werden unterstützt vonspeziell ausgebildeten Versorgungsassistentinnen und Reinigungskräften.

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Besondere Patienten, besondere PflegeIn der neuen Klinik gibt es drei Stationen, auf denen Intensivtherapieund Intermediate Care (Intensivüberwachung: Bindeglied zwischenIntensivmedizin und Normalstation) stattfinden. Dieser Bereich ist aus-gelegt für bis zu 80 Patienten, um die sich Pflegekräfte und Ärzte mitspeziellen Aus- und Weiterbildungen kümmern. In Notfällen ist ein Re-animationsteam der Intensivtherapie-Station in der gesamten Chirur-gie I Dermatologie schnell vor Ort.

Zu Besuch auf der IntensivstationPatienten auf der Intensiv- und Intensivüberwachungs-Station bedür-fen besonderer Versorgung, daher gelten bei einem Besuch andereRegeln als auf den Normalstationen. Besucher der Intensivstation inder neuen Chirurgie I Dermatologie klingeln zunächst von außen amStationseingang. Eventuelle Wartezeiten können im Wartebereich vorden Stationen oder im neuen Casino überbrückt werden. Ist es soweit, bittet ein Mitarbeiter herein und begleitet den Besucher zum Pa-tienten.Die Intensivmedizin ist hoch technisiert. Es kommen andere und mehrGeräte zum Einsatz als auf einer Normalstation. Dazu gehören bei-spielsweise Beatmungsgeräte, verschiedene Monitorsysteme, Herz-Lungen-Maschinen oder Dialysegeräte. Ein Besuch auf derIntensivstation ist für Angehörige und Freunde oft eine schwierige Si-tuation, besonders beim ersten Mal. Doch gerade Besuche sind fürdie Patienten ein wichtiger Bestandteil ihrer Therapie. Bestimmendfür die Häufigkeit und Dauer der Besuche sind die Belastbarkeit desPatienten und die Erfordernisse der Therapie. Wir bitten alle Besu-cher, das zu berücksichtigen und ihr Kommen mit dem Stationsper-sonal abzusprechen.

Die IntensivmedizinDie Intensivpflege ist ein hochspezialisierter Teilbereich der stationä-ren Krankenversorgung. Intensivmedizinische Versorgung ist notwen-dig bei akuten und lebensbedrohlichen Erkrankungen. Dabei werdenbeispielsweise gestörte oder ausgefallene Organfunktionen (z. B.Herz-, Lungen- oder Nierenfunktion) überwacht, unterstützt oder er-setzt. Intensivpflege ist angezeigt beispielsweise bei- der Störung einer oder mehrerer Vitalfunktionen (Atmung, Herz-Kreislauf etc.)

- einem Schockzustand- eingeschränkter Lungenfunktion, etwa durch Verletzungen oder Vorerkrankungen

- Bewusstlosigkeit und komatösem Zustand, z. B. durch Schädelver-letzungen, Stoffwechselentgleisungen oder Vergiftungen

- Versorgung nach Operationen

Intensiv- und Intensivüberwachungs-Station

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Wir begleiten Patienten und AngehörigeKrankheit kann das Leben von uns Menschen verunsichern, durch-einander bringen, in Frage stellen. Viele Menschen haben in solchenKrisen erkannt, wie brüchig das Leben ist, aber auch wie kostbar!Die Seelsorge bietet den Patienten und ihren Angehörigen die Mög-lichkeit, ausführlich zur Sprache zu bringen, was ihnen auf der Seeleliegt, z. B.:

• Ich war im Grunde immer ein positiv lebender und denkender Mensch – nun zweifle ich. Ja, ich habe sogar Angst. Wie kannich meine Krankheit als einen Teil meines Lebens annehmen lernen?

• Ich finde das nicht gerecht. Kommt nun Schlag auf Schlag? Warum lässt Gott dies zu?

• Alte, ungelöste Fragen tauchen wieder auf. Wie kann ich sie bewältigen? Gibt es Versöhnung?

• Meine Familie ist ganz verunsichert. Wie sollen meine Lieben mit all dem fertig werden?

Die Klinikseelsorge am Universitätsklinikum Ulm

Katholische KlinikseelsorgeUnser Team besteht derzeit aus vier Seelsorger/innen,die sich auf die verschiedenen Klinikstandorte auftei-len. Wir sind beauftragt durch die Diözese Rotten-burg/Stuttgart. Alle Patienten oder Angehörige könnensich direkt an uns wenden oder die Schwestern undPfleger oder Ärzte auf der Station ansprechen.

Wir sind sieben Tage die Woche und rund um die Uhrerreichbar! Dies gilt für alle, die uns rufen möchten:Ärzte und Pflegekräfte dürfen und sollen uns rufen,wenn Patienten und Angehörige nach uns oder einemPfarrer fragen. Patienten und Angehörige dürfen und sollen uns rufen, wenn sie ein Ge-spräch oder Gebet wünschen oder wenn sie die Krankensalbung oder dieHeilige Kommunion bzw. den Beistand der katholischen Kirche beim Sterbenbenötigen.

Sie erreichen uns entweder über die Telefonzentrale (Tel. 0731- 500 0) oderüber die Handy-Nummer 0173-3492432.

Evangelische KlinikseelsorgeWir sind ein Team von fünf Pfarrerinnen und Pfarrern,die von der Evangelischen Landeskirche Württembergzur Krankenhausseelsorge für Patientinnen und Pa-tienten, Angehörige und Mitarbeitende des Universi-tätsklinikums Ulm / BWK beauftragt sind.

Wünschen Sie einen Besuch ? Rufen Sie uns an! (Telefonzentrale 0731-500 0) Oder teilen Sie es derStation mit. Diese gibt Ihren Wunsch an uns weiter!

Am Wochenende sind wir erreichbar unter Tel: 0173-3492597 oder über die Telefonzentrale (0731-500 0)

Trost des EvangeliumsSeelsorge geschieht im Auftrag, die Nähe Gottes und die stärkende,tröstende Kraft des Evangeliums Jesu Christi zu bezeugen.

• Seelsorge ist da für kranke Menschen und ihre Angehörigen, aber auch für Mitarbeitende des Klinikums.

• Seelsorge bietet Raum und Zeit zur Begegnung. Die Gespräche unter liegen der Schweigepflicht.

• Seelsorge begleitet Menschen, neue und belastende Lebenssituationen aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und Wege zu finden, diese zu bewältigen. Seelsorge sucht in den Quellen des christlichen Glaubens und der Spiritualität nach dem, was Sinn und Kraft spendet.

• Seelsorge stärkt Menschen durch Gespräche, durch Gebete, Segnungen, Gottesdienste und die Feier von Sakramenten.

Pfarrer Erich Schäfer, evang. KlinikseelsorgerKlinikpfarramt IKlinik für Innere Medizin, Oberer EselsbergKlinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Safranberg0171-2719454

Pfarrerin Susanne Englert, evang. KlinikseelsorgerinKlinikpfarramt IIKliniken Michelsberg0173-3492433

Pfarrer Simon Künzler, evang. KlinikseelsorgerKlinikpfarramt IIIZentrum für Chirurgie, Oberer EselsbergKlinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Safranberg0173-3492365

Pfarrer Günter Bohnet, evang. KlinikseelsorgerKlinikpfarramt IVUniversitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm, Oberer Eselsberg0174-9404717

Pfarrer Thomas Thiel, evang. KlinikseelsorgerMilitärpfarramt IIBundeswehrkrankenhaus Ulm,Oberer Eselsberg0173-8797490

Ingrid Bracht-WeberSekretärin evang. Klinikseelsorge0731-500-69273

Albert Rau, kath. SeelsorgerZentrum für Chirurgie, Klinik für Dermatologie und Allergologie, Oberer Eselsberg0173-3492660

Rachel Rau, kath. SeelsorgerinKlinik für Kinder- und Jugendmedizin, Michelsberg0173-3492537

Annette Handte, kath. SeelsorgerinKliniken MichelsbergKlinik für Innere Medizin, Oberer Eselsberg0173-3492434

Sr. Dorothee Laufenberg, kath. SeelsorgerinUniversitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm, Oberer Eselsberg0170-4009721

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Die Notfall-Ambulanz 10

Die NotfallambulanzIn unserer hochmodernen Ambulanz und Notaufnahme werden alle chi-rurgischen Verletzungen und dermatologischen Notfälle therapiert. UnserSpektrum reicht von leichten Verletzungen bis hin zur Schwerstverletz-tenversorgung. Dabei ist unser Haus von den Unfallversicherungsträgernauch zur Behandlung schwerer Arbeitsunfälle zugelassen.Knochenbrüche, die nicht operiert werden müssen, werden direkt in un-serer Ambulanz versorgt. Andere Verletzungen oder Frakturen müssenoperativ versorgt werden. Diese Patienten werden entweder sofort sta-tionär aufgenommen oder nach entsprechender Vorbereitung am Ope-rationstag ambulant bzw. stationär mit den modernsten Stabilisierungs-verfahren versorgt.

Im Notfall schnelle HilfeLebensgefährlich verletzte Patienten werden direkt im neuen, hochmo-dern ausgestatteten Schockraum aufgenommen und erstversorgt. Hiersteht neben Narkose- und Beatmungsgeräten neueste Technik zurschnellen Diagnostik bereit: ein modernes Ultraschallgerät, eine digitaleRöntgenanlage für konventionelle Röntgenbilder, die direkt in den Ope-rationssaal übertragen werden können sowie ein ultraschneller Compu-tertomograph, mit dem innerhalb weniger Minuten Schnittbilder vomgesamten Körper erzeugt werden können.Um eine unverzügliche und optimale Schwerstverletztenversorgung zugewährleisten, haben wir bereits vor vielen Jahren einen genauenSchockraumalgorithmus entwickelt, der ständig nach den neuesten Kri-terien weiterentwickelt wird. Nach der Erstversorgung im Schockraumwerden schwerstverletzte Patienten in der Regel für weitere Operationenin den OP-Saal gebracht oder zur Intensivtherapie direkt auf die Intensiv-station verlegt.

Nahtloser Übergang in die RehabilitationSind alle Operationen abgeschlossen, stehtfür viele Patienten eine Rehabilitationsmaß-nahme an. Diese organisieren wir für unserePatienten bereits während der Genesungs-phase über unseren Sozialdienst. So können sie gleich nach ihrer Entlassungdie Anschlussheilbehandlung bzw. Rehabili-tation beginnen, zum Beispiel in den Wald-burg Zeil-Kliniken oder in derRehabilitationsklinik Bad Wurzach.

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Der Schockraum 11

Was ist ein Schockraum? Im Schockraum werden Patienten erstversorgt, die sich in einem lebens-bedrohlichen Zustand (Schock) befinden, wie z.B. polytraumatisierte Pa-tienten nach schweren Verkehrsunfällen, sowie Patienten, bei denen einSchock einzutreten droht. Im Schockraum wird der Patient für die weitereVersorgung im OP oder für die Behandlung auf der Intensivstation vor-bereitet. Im ersten Schritt geht es darum, die Kreislaufstabilität des Pa-tienten aufrechtzuerhalten bzw. wiederherzustellen. Außerdem wird eineErstdiagnose erstellt und es können lebensrettende Operationen underste Behandlungsschritte durchgeführt werden.

Im Schockraum zählt jede SekundeBereits auf dem Weg ins Klinikum, perRettungswagen oder Hubschrauber,meldet der Rettungsdienst den Patien-ten im Schockraum an. Über eine Te-lefonschleife wird dann dasSchockraumteam, ein interdiziplinäresTeam aus Anästhesisten, Unfallchirur-gen, Radiologen sowie aus Pflege-fachkräften verschiedener Disziplinen,alarmiert. Abhängig von der Art der Verletzung werden dann Ärzte ande-rer Disziplinen hinzugezogen; bei Verdacht auf Verletzung der Haupt-schlagader z.B. die Gefäßchirurgie. Im Schockraum findet dann dieÜbergabe durch den Notarzt des Rettungsteams an den Leiter desSchockraumteams statt. Die Vorstellung des Patienten erfolgt anhand dersogenannten ABCDE-Regel: Atemwegsmanagement, Beatmung, Kreis-laufmanagement (Circulation), Hirnverletzung (Disability), KörperlicherBefund (Extremitäten). Dabei geht es um jede Sekunde: Die Erstunter-suchung sollte nach 90 Sekunden abgeschlossen sein.Die Schockraumbehandlung läuft nach einem international anerkanntenStandard zur Erstversorgung von Schockpatienten ab. Als erstes erfolgtein Ultraschall des Abdomens (Bereich zwischen Brustkorb und Becken),um innere Blutungen festzustellen bzw. auszuschließen. Wenn es die Zeiterlaubt, und insbesondere nach Verkehrsunfällen oder Stürzen aus gro-ßer Höhe, kommt der Patient in die CT-Spirale. Im Computertomogra-phen können vom Kopf bis zu den Oberschenkeln Verletzungen vonKnochen und Organen sofort diagnostiziert werden.

Hochmoderne Ausstattung Der Schockraum im Neubau der Chirurgie bietet eine hochmoderne Aus-stattung, die eine optimale Erstversorgung gewährleistet. Neben Nar-kose- und Beatmungsgeräten und einem modernen Ultraschallgerätfinden sich sowohl eine digitale Röntgenanlage, deren Bilder direkt perDatenleitung in den Operationssaal übertragen werden können, als auchein ultraschneller Computertomograph, der in wenigen Minuten Schnitt-bilder vom gesamten Körper erzeugt. Am Universitätsklinikum Ulm erfolgtdas Schockraummanagement interdisziplinär durch die Anästhesiologieund die Unfallchirurgie. Der Vorteil: Anästhesisten haben durch ihre täg-liche Arbeit hohe Routine in der Beatmung und im Kreislaufmanagementakut gefährdeter Patienten. Dadurch kann der Chirurg sich ausschließlichder körperlichen Untersuchung und Diagnostik für die weitere Therapiewidmen.

Optimale Versorgung für Schwerverletzte: Das Traumanetzwerk UlmDas Universitätsklinikum Ulm ist überregiona-les Traumazentrum im Traumanetzwerk Ulm,einem Zusammenschluss aus zwölf Klinikender Region, die sich nach den Richtlinien derDeutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie zueinheitlichen Standards in der VersorgungSchwerverletzter verpflichten. Dazu gehörenunter anderem regelmäßige Fortbildungen oder die Erfüllung bestimmterKriterien in der Schockraumausstattung oder bei Behandlungsabläufen.

Simulationstraining

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Der Rettungswagen 12

Innerklinische KrankentransporteAuch wenn das Universitätsklinikum durch den Umzug der Chirurgischen Kliniken und der Der-matologie auf den Oberen Eselsberg geographisch weiter zusammenwächst, wird es auch wei-terhin notwendig sein, Patientinnen und Patienten per Krankentransport von einerUniversitätsklinik in die andere zu bringen. So müssen z. B. Patientinnen der Klinik für Frauen-heilkunde und Geburtshilfe am Michelsberg zur Strahlentherapie auf den Oberen Eselsberg. Dengleichen Weg haben Patienten der Klinik für Urologie, die zur Dialyse müssen. Am Universitäts-klinikum sorgt das Deutsche Roten Kreuz (DRK) Ulm mit einem Fuhrpark von 14 Rettungsfahr-zeugen für einen sicheren Krankentransport zwischen den verschiedenen Kliniken. Im Jahr 2011erfolgten rund 5.500 Fahrten zwischen den im Stadtgebiet verteilten Klinikeinrichtungen.

Der Krankentransport im KlinikmobilBei innerklinischen Krankentransporten im Klinikmobil wird der Pa-tient von einem Rettungsassistenten und einem Rettungshelfer odereinem Rettungssanitäter begleitet. Ein Notarzt ist nur bei besonderssensiblen Transporten, z.B. von Intensivpatienten, dabei. Die Mitar-beiter des Rettungsdienstes holen den Patienten auf der Station abund lagern ihn mit Hilfe eines Rollboards vom Krankenbett auf dieRolltrage um. Patienten, die nicht liegen müssen, nehmen währendder Fahrt auf dem Tragestuhl Platz. In der Klinik angekommen bringtder Rettungsdienst den Patienten auf die Bestimmungsstation oderin die Ambulanz. Nach dem Krankentransport wird der Innenraum ge-reinigt; einmal täglich wird er zudem routinemäßig desinfiziert. Einmalpro Woche erfolgt eine Grundreinigung und -desinfektion des RTW.

Das KlinikmobilWird ein Patient verlegt, der einer besonderen Über-wachung bedarf, ist im innerklinischen Patienten-transport immer ein sogenannter Rettungstransport-wagen (RTW), genannt „Klinikmobil“, im Einsatz. Erist mit spezifischen Geräten wie einem Intensivbeat-mungsgerät und einem Intensivüberwachungsmoni-tor ausgestattet und deshalb auch für den Transportvon vital gefährdeten Patienten geeignet. Das Fahr-zeug bietet Platz für eine Rolltrage, einen Tragestuhlund einen Betreuersitz sowie für Schränke mit Ver-bandsmaterial, Medikamenten und weiteren Mate-rialien.

Der Patientenumzug vom Safranberg auf den Oberen EselsbergAm 15. Juni, dem Tag der Inbetriebnahme der neuen Chirurgie I Dermatologie, wird eine langeKolonne von Rettungsfahrzeugen im Ulmer Stadtgebiet signalisieren, dass der groß angelegtePatientenumzug vom Safranberg auf den Oberen Eselsberg angelaufen ist. Eine logistische Mam-mutaufgabe, die seit Oktober 2011 von einer interdisziplinär besetzten Arbeitsgruppe akribischgeplant wird. Oberste Priorität hat dabei die Sicherheit unserer Patientinnen und Patienten. BeimPatientenumzug ist das DRK ein wichtiger Partner. Der Rettungsdienst wird an diesem Tag mit29 Fahrzeugen im Einsatz sein und rund 230 Patienten sicher in die neue Klinik bringen. Mit dabeisind Mannschaftstransportwagen für gehfähige Patienten bis hin zu speziell ausgerüsteten Trans-portwagen für Intensivpatienten.