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Universität Karlsruhe (TH) Institut für Straßen- und Eisenbahnwesen 1 Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen: Diskussionsbeiträge auf der Basis einer FGSV-Umfrage Dr.-Ing. Matthias Zimmermann

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1Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

UnterhaltungsfreundlichesEntwerfen und Bauen:

Diskussionsbeiträge auf der Basiseiner FGSV-Umfrage

Dr.-Ing. Matthias Zimmermann

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2Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Überblick

• Kontext Staureduzierung:Reduzierung von Arbeitsstellen ist die wirksamste Möglichkeit, Staus zu reduzieren

• Ausgangssituation• FGSV-Umfrage unter den Autobahnmeistereien• ISE-Abfrage nach Erlassen bzgl. Unterhaltungsfreundlichkeit• Verbesserungsmöglichkeiten im Querschnitt• Ausblick

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3Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Ausgangssituation

• Gestaltung der Straßenanlagen weitgehend geregelt:Richtlinien, Merkblätter, Richtzeichnungen etc.

• Spielraum vorhanden, aber nicht immer ausgeschöpft• Oft sichtbar, dass Betrieb nicht in Planungsphase eingebunden war• Thematisierung im AK 3.14.1 Unterhaltungs- und Betriebsdienst der

FGSV• Befragung aller AMen: Erfahrungen und Erkenntnisse der Praktiker

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4Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

AM-Abfrage: Problemschilderung

Beispiel fürProblem-schilderung

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5Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

AM-Abfrage: Lösungsvorschlag

Beispiel fürLösungs-vorschlag

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6Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Ergebnis der AM-Befragung

• 380 Verbesserungsvorschläge• Auswertung: Schwerpunktbildung, Aufteilung auf Problemkreise

• Entwässerung und Regenrückhaltebecken 22 %• Bepflanzung 13 %• T+R-Anlagen, Parkplätze 12 %• Pflaster 8 %• Straßenausstattung 11 %• Trassierung und Querschnitte 19 %• Brücken, Lärmschutzwände 11 %• Sonstiges 4 %

• Gewichtung der Vorschläge• Auswahl der Vorschläge für Veröffentlichung

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7Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Schlussfolgerungen des Arbeitskreises

Zusammenstellung signifikanter Probleme und Verbesserungsvorschläge in einem Arbeitspapier

Stellungnahmen des Arbeitskreises zu einzelnen Problemen• Auswahl nach Dauerhaftigkeit und langer Haltbarkeit• Bevorzugung wartungsarmer Konstruktionen• Kritische Hinterfragung der billigsten Bauweise• Bevorzugung der betriebsdienstfreundlichsten Lösung

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8Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Vertiefung des Aspektes Querschnitt

Vertiefte Untersuchung im Auftrag der Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg

Gezielte Betrachtung unterhaltungsfreundlicher Querschnittsbestandteile

Abfrage bei den Landesstraßenbauverwaltungen nach gezielten Umsetzungen unterhaltungsfreundlicher Lösungen in Erlasse etc.

• Nennungen aus Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen (Arbeitspapier DEGES), Hessen, Niedersachsen

• Hauptaspekt Entwässerungseinrichtungen• Bepflanzungen• Standstreifenbreite

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9Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Relevante Rückmeldungen zum Thema Entwässerung

Bundesland Spezielle Regelung

Bremen Keine Pflasterrinnen, sondern in Beton

Bremen Abläufe in der durchgehenden Rinne

Hessen Vermeidung unterhaltungsunfreundlicher Lösungen: Schlitzrinnen, Kastenrinnen, gepflasterte Rinnen / Rau-bettmulden

Mecklenburg-Vorpommern

Bordrinne statt Pflasterrinne

Niedersachsen Vermeidung abgesetzter Ablauf- und Entwässerungs-buchten

Niedersachsen Rohrleitung im Mittelstreifen außerhalb der Schutzplan-kenlinie

Niedersachsen Pflasterungen am Mittelstreifen vermeiden, Ausführung wie Fahrbahn

Thüringen (DEGES) Keine Ablaufbuchten

Thüringen (DEGES) Mittelstreifen: zusätzliche Bordrinne (0,5m), gleiches Material wie Fahrbahn

Thüringen (DEGES) Randstreifen: zusätzliche Pendelrinne oder Einläufe in Standstreifen

Thüringen (DEGES) Abläufe: DIN 19583-500*500 D 400 ohne Verriege-lung/Verschraubung (außer in MÜ) mit Laubeimer

Thüringen (DEGES) Schlitzrinnen: grundsätzlich keine, außer bei MÜ

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10Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Querschnittsbestandteile

• Mittelstreifen incl. dortiger passiver Schutzeinrichtungen und Entwässerungseinrichtungen

• Fahrbahn incl. Rand-, Fahr- und Standstreifen• Bankette incl. evtl. vorhandener Entwässerungseinrichtungen am

äußeren Fahrbahnrand• Böschungen• Bepflanzung

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11Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Querschnittsbestandteile

• Mittelstreifen incl. dortiger passiver Schutzeinrichtungen und Entwässerungseinrichtungen

• Bevorzugung Betonschutzwand aus betrieblicher Sicht• Verwendung von Schlitzrinnen nur in Ausnahmefällen (RAS-Ew)• Verzicht auf Ablaufbuchten• Bordrinne mit Abläufen außerhalb der Fahrbahn• Verzicht auf Pflasterrinnen

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12Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Problembeschreibungen und Verbesserungsvorschläge aus der Praxis

BordrinnestattAblaufbucht

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13Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Problembeschreibungen und Verbesserungsvorschläge aus der Praxis

Schlitzrinnebei Mittel-streifen-überfahrt

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14Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Problembeschreibungen und Verbesserungsvorschläge aus der Praxis

Standstreifenbreitemind. 2,50 m

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15Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Problembeschreibungen und Verbesserungsvorschläge aus der Praxis

Abstand von Bepflanzungen zur Fahrbahn erhöhen

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16Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Problembeschreibungen und Verbesserungsvorschläge aus der Praxis

Bepflanzung einschränken

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17Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Unterhaltungsfreundliche Querschnittselemente

• Mittelstreifen mit Betonschutzwänden und Bordrinne

3,00 0,50 3,750,753,75 0,75

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18Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Unterhaltungsfreundliche Querschnittselemente

• Mittelstreifen mit Stahlschutzplanken (EDSP) und Bordrinne

2,50 0,500,50

3,00

3,750,753,75 0,75

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19Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Unterhaltungsfreundliche Querschnittselemente

• Mittelstreifenüberfahrt mit Stahlschutzplanken (EDSP) und Schlitzrinne

3,50 3,750,753,75 0,75

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20Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Unterhaltungsfreundliche Querschnittselemente

• Fahrbahn incl. Rand-, Fahr- und Standstreifen• Standstreifenbreite ohne Randstreifen: mind. 2,50 m• Fahrbahnbreite mind. 11,50 m für 4+0-Verkehrsführung

• Bankette incl. evtl. vorhandener Entwässerungseinrichtungen am äußeren Fahrbahnrand

• Bordrinne auch am äußeren Fahrbahnrand• Tragfähige Schotterbankette

• Böschungen• Neigung max. 1:2,0

• Bepflanzung• Geringere Wuchsgeschwindigkeit• Freizuhaltender Streifen am Fahrbahnrand

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21Unterhaltungsfreundliches Entwerfen und Bauen

Zusammenfassung und Ausblick

• Hauptaspekte eines unterhaltungsfreundlichen Querschnittes:• Mittelstreifengestaltung einschließlich Entwässerungssystem• Breiten von Fahrbahn und Fahrbahnbestandteilen

• Vorschläge aus der Praxis bereits z.T. in Richtlinienwerk umgesetzt• Augenmerk auf Auswahl der unterhaltungsfreundlichsten Lösung• Bei Neuplanungen gezieltere und rechtzeitige Einbindung des

Betriebsdienstes sinnvoll• Bestandsänderungen an Entwässerungssystem und Breiten nur bei

grundhafter Erneuerung bzw. Ausbau realistisch