Unternehmensvorstellung Vitanas GmbH & Co. KGaA · • Personenzentrierter Ansatz nach Tom Kitwood...

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• Unternehmensvorstellung Vitanas GmbH & Co. KGaA

• Formen der Demenz

• Konzepte zur Betreuung demenziell erkrankter Menschen

• Vitanas Demenz Centrum Am Schleinufer

Inhalt

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• 1969 gegründet nach dem Grundsatz „Von Menschen - für Menschen.“ auf Anregung

des damaligen Berliner Bürgermeisters, Pfarrer Albertz

• 53 Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet:

o 36 Senioren Centren, davon 10 in Berlin

plus Expansionen:

Gießen: Vitanas Senioren Centrum An der Lahn,

geplante Eröffnung Sommer 2014

Fulda, geplante Eröffnung Herbst 2014

Jena, geplante Eröffnung Herbst 2014

o 2 Klinische Centren (Altersheilkunde)

o 3 Integrations Centren (Behinderten- und

psychiatrische Betreuung)

o Vitanas Akademie gGmbH - Staatlich anerkannte

Berufsfachschule zur Ausbildung von Altenpflegerinnen

und Altenpflegern

o Vitanas Freundeskreis e. V.

o PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG GmbH (50% Beteiligung)

12 Pflegeeinrichtungen in Hamburg

Unternehmensportrait

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• gegenwärtig ca. 1,3 Millionen Demenzkranke in Deutschland

• zwei Drittel vom Typ Alzheimer betroffen

• jährlich ca. 300 000 Neuerkrankungen

• durch die demographische Entwicklung steigt die Zahl der

Menschen mit Demenz

• bis 2050 werde ca. 2,6 Millionen Menschen an Demenz erkrankt

sein

• 60% der Menschen die in deutschen Heimen leben, sind an einer

Demenz erkrankt

Epidemiologie Demenz

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Was ist Demenz?

• Lateinisch: „de“ = weg und

„mens“ = Geist

• Kurzzeitgedächtnis, Denkvermögen, Sprache, Motorik und

Persönlichkeitsstruktur sind betroffen

• maßgeblich ist der Verlust erworbener Denkfähigkeit

• Defizit in kognitiven und sozialen Fähigkeiten

• häufigste Form: Alzheimer Demenz

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Formen der Demenz

• Primäre Demenz:

o Alzheimer- Demenz (degenerative Demenz) und die

o Vaskuläre Demenz

-> direkte Schädigung des Hirngewebes

• Sekundäre Demenz:

o Ursache sind verschiedene Organerkrankungen, die z. T.

behandelbar sind

o klare Abgrenzung gegenüber Depression wichtig, da ähnliche

Symptome

o klare Abgrenzung zwischen akuten und chronischen

Verwirrtheitszuständen

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Untergruppe Beispiele

Infektionskrankheiten Herpes-Simplex-Enzephalitis

Creuzfeld-Jakob-Krankheit

Progressive Paralyse

Entmarkungserkrankungen Multiple Sklerose

Chromosomenschädigungen Trisomie 21 (Down-Syndrom)

Traumatische Hirnschädigung

Hirnkontusionen

Schädel-Hirn-Trauma

Dementia Pugilistica (betrifft Boxer)

Zerebrale Raumforderungen Tumore

Subduralhämatome

Normaldruckhydrocephalus

Stoffwechselerkrankungen Niereninsuffizienz

Schilddrüsenerkrankungen (Hyper-Hypothreose)

Mangelsyndrome Vitamin B-12-Mangel

Folsäuremangel

Intoxikationen Schwermetalle

Medikamente

Alkohol

Organische Lösungsmittel

Erkrankungen des

Herz-Kreislauf-Systems

Akuter Myokard-Infarkt

Arrhythmien

Angina Pectoris

Andere Exsikkose (Austrocknung)

Erkrankungen, die zu einer

sekundären Demenz führen können

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• Gedächtnis:

Verlust der Fähigkeit neue Informationen aufzunehmen, das

Gedächtnis geht in umgekehrter Reihenfolge des Erwerbs verloren.

• Sprache:

sprachliche Fähigkeiten gehen sukzessiv zurück.

• Handlungssteuerung:

Fähigkeit, komplexe Handlungen auszuführen, geht verloren.

• Orientierung:

Orientierung bezüglich Zeit, Ort, Personen, eigener Person und der

Situation wird zunehmend unscharf.

• Wahrnehmung:

Es können Störungen der visuellen Wahrnehmung auftreten. Es

treten Verkennungen auf, die für Klienten Realitätscharakter haben.

Symptome der Demenz

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• Aufmerksamkeit/ Konzentration:

Aufmerksamkeit lässt sich nur für kurze Zeit bündeln.

• Logisches und abstraktes Denken:

es kommt häufig zu Situationsverkennungen, das Denken ist

verlangsamt.

• Persönlichkeit:

es kann zu einer Überzeichnung vorhandener Persönlichkeitszüge

kommen. Durch die Demenz entfällt die emotionale Kontrolle und die

Orientierung an soziale Normen.

• Gefühle:

die Gefühlswelt bleibt auch in der Demenz nahezu unbeeinträchtigt

erhalten. Der „emotionale Kanal“ ist daher der wichtigste Zugang zum

Klienten mit Demenz.

Symptome der Demenz

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Personenzentrierter Ansatz

nach Tom Kitwood

• Kitwood und die Dementia Group entwickelten den personenzentrierten

Ansatz für die Pflege und Begleitung von Menschen mit Demenz.

• Bei der Pflege von Menschen mit Demenz soll der Erhalt des

„Personseins“ trotz schwindender kognitiver Fähigkeiten stets im

Mittelpunkt der Arbeit stehen und nicht die medizinische Diagnose.

• Eine „positive Personenarbeit“ kann dazu führen, dass es Menschen

mit Demenz trotz aller Verluste und Ängste relativ gut geht!

• „Positive Personenarbeit“ nimmt an, dass sich die Bedürfnisse von

Menschen mit Demenz nicht wesentlich von den Bedürfnissen

gesunder Menschen unterscheidet.

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Personalität lebt vom relativen Wohlbefinden, welches durch vier

Hauptkategorien bestimmt wird:

1. Jeder Mensch muss vermittelt bekommen, das er/sie etwas wert ist.

Wer vermittelt dies einem Menschen mit Demenz?

2. Das ICH entwickelt sich und wird erhalten durch eigenes Tun.

Was kann und darf ein Mensch mit Demenz tun, in welche Aktivitäten wird er

eingebunden?

3. Jeder Mensch braucht das Gefühl, mit anderen befriedigend in Kontakt

treten zu können - anzusprechen und angesprochen zu werden. Für wen ist

ein Mensch mit Demenz interessant?

4. Jeder Mensch braucht Hoffnung und Urvertrauen. Wer vermittelt das

Gefühl?

Personenzentrierter Ansatz

nach Tom Kitwood

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Ziele:

• Reaktivierung bei Klienten im Destruktionstrieb

und Rückzug

• Symptomlinderung ohne Einsatz von Psychopharmaka

• Erhöhen des Selbstwertgefühls beim alten Menschen

• Verbessern der Pflegequalität durch “seelische Pflege”

Psychobiographisches Pflegemodell

nach Prof. Erwin Böhm

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„Verwirrt nicht die Verwirrten!“

Noopsyche:

die „Welt der Dinge“, kognitiver Anteil der Psyche.

Thymopsyche:

die „Welt der Gefühle“, der Anteil der Psyche, der überwiegend mit

Gefühlen zu tun hat.

• Erreichbarkeit des Menschen über die Noopsyche durch Demenz

eingeschränkt, deshalb

o Thymopsyche wichtige Ebene zur Kontaktaufnahme

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1. Stufe: Sozialisation

Diese Stufe entspricht dem Erwachsenenalter. Man kann sich normal mit dem alten Menschen

unterhalten, eventuell ist es notwendig, etwas lauter oder langsamer zu sprechen. Ein alter

Mensch in dieser Stufe ist kognitiv erreichbar.

2. Stufe: Mutterwitz

Die kognitive Leistung des alten Menschen auf dieser Stufe hat schon etwas nachgelassen,

entspricht aber noch dem Erwachsenenalter. Der alte Mensch ist über ein Gespräch erreichbar

und auf reagiert auf eine gewisse Art von Humor.

3. Stufe: Seelische, soziale Grundbedürfnisse

Dieses Stadium entspricht dem Lebensalter zwischen 12 und 16 Jahren, also der Pubertät.

Menschen auf dieser Stufe zeigen Verhaltensauffälligkeiten und erste kognitive Einbußen. Der

alte Mensch ist nicht mehr über die Noopsyche erreichbar und beginnt, vernachlässigte

Grundbedürfnisse aus seiner Kindheit einzufordern .

4. Stufe: Prägungen

Das Verhalten in dieser Stufe (entspricht 6. bis 12. Lebensjahr) ist geprägt von erlernten

Verhaltensnormen oder auch Ritualen, die dem alten Menschen Sicherheit geben

(z. B. Tischgebet).

Erreichbarkeitsstufen

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5. Stufe Triebe:

Diese Stufe entspricht dem Lebensalter zwischen 3 und 6 Jahren. Um den alten

Menschen auf dieser Stufe zu erreichen, muss man ihm einen Lebenssinn geben. Man

muss hierbei herausfinden, auf welchen Reiz der alte Mensch reagiert (z. B. Essen oder

Macht). Nur wenn der richtige Reiz angesprochen wird, gelingt es, den alten Menschen zu

aktivieren.

6. Stufe Intuition:

Diese Stufe entspricht der frühen Kindheit, also dem Lebensalter zwischen 1 und 3

Jahren. Hier spielen Märchen, Religion und Mythen eine große Rolle; der alte Mensch

zieht sich auch oft in die „gute, alte Zeit“ zurück und träumt von geliebten Menschen und

vertrauten Personen. Der alte Mensch reagiert intuitiv, da er die Welt kognitiv nicht mehr

verstehen kann.

7. Stufe Urkommunikation:

Erst in der letzten Stufe entwickelt der alte Mensch wieder das Verhalten eines Säuglings.

Der Betroffene liegt oft in einer embryonalen Stellung im Bett und ist teilnahmslos. Das

Spüren des eigenen Körpers ist auf dieser Stufe die einzige Möglichkeit, sich seines

Selbst noch bewusst zu werden (z. B. durch Anfassen der Genitalien oder spielen mit

dem eigenen Kot).

Erreichbarkeitsstufen

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• Geschichten des Lebens

• Folkloresituationen und sich

• daraus ergebenden Copings.

Welche Informationen sind hier von Bedeutung?

• wann und wo eine Person geboren ist

• wo diese Person die Jugend verbracht hat

• die Herkunftsfamilie mit Größe, Gefüge, Geschwister

• Beruf der Prägungszeit

• das Milieu, aus dem der Betagte kommt

• Hobbys

• emotionale Ereignisse der Prägungszeit

• Ehe

• Kinder

• Lebensschicksale

Thymopsychische Biographie

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Jeder Mensch ist geprägt durch seine Sozialisation, Kultur und Erfahrungen,

er hat eine persönliche Lebensform entwickelt, aus der sich sein Bild eines

normalen Verhaltens und Handelns ergibt:

• wie und was man isst

• wie man mit Mitmenschen in Beziehung tritt

• womit man sich beschäftigt und wie man

dies tut

• worin man den Sinn des Lebens sieht

• wie man sich kleidet

Das Normalitätsprinzip nach Prof. Böhm nimmt an, dass Menschen mit einer

Demenz verstärkt auf die Normen und Handlungsweisen aus der früheren

Lebenszeit zurückgreifen.

Normalitätsprinzip

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Dementia Care Mapping (DCM)

Diese Methode wurde in jahrelanger Forschungsarbeit von einer Arbeitsgruppe um

Tom Kitwood an der Universität in Bradford, England entwickelt.

• dient der Evaluation von Pflege und Betreuung

• im Mittelpunkt steht das Wohlbefinden der Klienten

• Pflegequalität und Lebensqualität des Klienten mit Demenz werden als

untrennbare Einheit gesehen

• ein sogenannter „Mapper“ beobachtet den Pflegeprozess in öffentlichen Bereichen

• die Beobachtungen werden in drei Koordinierungssystemen gesammelt:

o Kodieren von Verhaltenskategorien

o Kodieren personaler Detraktionen

o Positive Ereignisse

• das Team bekommt durch die Rückmeldung die Möglichkeit Stärken und

Schwächen ihrer Arbeit zu erkennen und Rahmen des PDCA-Zyklus zu einer

Qualitätsverbesserung zu gelangen.

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Lage des Hauses

• Das Vitanas Demenz Centrum Am Schleinufer

befindet sich in der Magdeburger Innenstadt,

direkt an der Elbuferpromenade.

• Der 800 Jahre alte Dom befindet sich in

unmittelbarer Nähe.

• Weitere Sehenswürdigkeiten in der Nähe: das Alte

Rathaus, die Johanniskirche, das Kunstmuseum

„Kloster unserer lieben Frauen“.

Vitanas Demenz Centrum Am Schleinufer

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Die Einrichtung

• Vollstationäre Pflegeeinrichtung mit 127 Plätzen in 51 Einzel- und 38

Doppelzimmern.

• Ausschließlich für

Menschen mit Demenz.

• 12 Wohngruppen für je 7

bis 18 Klienten.

• 5 unterschiedliche Schwerpunkte in den

Wohngruppen:

o 2 Stationäre Hausgemeinschaften

o 5 Wohngruppen als spezifische Versorgungsform

o 3 Wohngruppen nach dem psychobiografischen Pflegemodell von Prof. Böhm

o 1 besonders geschützte Wohngruppe

o 1 Wohngruppe palliative Pflege

• Alle Wohngruppen sind ausgestattet mit:

o einer geräumigen Wohnküche

o einem gemütlichen Wohnzimmer und

o einem Pflegebad

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Die Wohngruppen

Stationäre Hausgemeinschaft

Für Klienten mit einer beginnenden bis leichten Demenz. Der Unterstützungsbedarf liegt

hier ganz überwiegend im Bereich der Hauswirtschaft.

Wohngruppe als spezifische Versorgungsform

Diese Wohngruppen richten sich an Klienten mit einer leichten, mittleren oder schweren

Demenz und einem pflegerischen Unterstützungsbedarf. Neben der pflegerischen

Versorgung liegt hier der Schwerpunkt in der individuellen Alltagsgestaltung der

Klienten.

Wohngruppen nach dem Psychobiografischen

Pflegemodell von Prof. Erwin Böhm

(„Böhm-Bereich“)

Die Wohngruppen, welche nach dem

psychobiographischen Pflegemodell von

Prof. Erwin Böhm (3. v. l.) geführt werden,

richten sich an Klienten mit einer mittleren bis

fortgeschrittenen Demenz.

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Besonders beschützter Wohnbereich

Im besonders beschützten Wohnbereich werden Klienten mit fachärztlich bestätigter

mittel- bis schwerer Demenz mit ausgeprägten, dauerhaften herausfordernden

Verhaltensweisen versorgt und betreut. Eine Voraussetzung für die Versorgung in

diesem Bereich ist das Vorliegen eines richterlichen Beschlusses nach § 1906 BGB

„Unterbringung“ bzw. „unterbringungsähnliche Maßnahmen“.

Palliativ Care-Bereich

Im Palliativ Care-Bereich bieten wir Klienten mit einer

sehr weit fortgeschrittenen demenziellen Erkrankung mit

einem hohen pflegerischen Unterstützungsbedarf in

ihrer letzten Lebensphase die Möglichkeit, sowohl

zurückgezogen im eigenen Zimmer als auch in

Gemeinschaft, im „Atoll der Begegnung mit allen

Sinnen“, betreut zu werden. Die Betreuung hier ist

ausgerichtet auf die individuellen Bedürfnisse

Sterbender.

Die Wohngruppen

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Herzlichen Dank für

Ihre Aufmerksamkeit!

Magdalena Eilers & Michael Weber-Zarft

Vitanas GmbH & Co. KGaA

Aroser Allee 68

13407 Berlin

Telefon: +49 (30) 456 05 - 0

Telefax: +49 (30) 456 05 - 200

E-Mail: [email protected]

Internet: www.vitanas.de