Unterstützende Technik von Dräger für Low- und Minimal ......Vorteilen dieses Verfahrens haben...

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    Low- und Minimal-Flow-Anästhesie bieten durch die Anfeuchtung und Erwärmung des Atemgases signifikante Vorteile für die lungenprotektive Beatmung des Patienten. Die mukoziliäre Clearance ist im Vergleich zu einer Beatmung mit kaltem und trockenem Gas verbessert. Zudem sind Schädigungen des Atemwegepithels und die Ausschüttung von Entzündungsmediatoren verringert. Wir haben die klinischen Vorteile der intraoperativen Anfeuchtung und Erwärmung des Atemgases im Rahmen der Low- und Minimal-Flow-Anästhesie in unserem klinischen Whitepaper zusammengefasst (Link).

    Niedrigfluss Anästhesiengelten als eine äußerst sichere Methode der Narkoseführung. Sie bieten eine Vielzahl von Vorteilen für die Patienten und bringen zudem auch aus ökonomischer und ökologischer Sicht Vorteile mit sich. Der Anwender muss die technischen Voraussetzungen kennen, die ein Anästhesiesystem erfüllen muss, um mit diesem System sicher Narkosen im Niedrigflussbereich durchführen zu können. Dieses Dokument soll einen Einblick in die technischen Voraussetzungen geben und hervorheben, wie Dräger-Technologie Krankenhäuser bei der Anwendung von Low- und Minimal-Flow-Techniken unterstützt, sodass die oben genannten Vorteile realisiert werden können.

    Die High-Flow-Technik mit einem Frischgasflow von 2-6 l/min stellt sicher, dass jederzeit eine große Menge Gas im Anästhesiesystem verfügbar ist. Da der Patient jedoch nur eine sehr kleine Menge des Gases aufnimmt, geht ein großer Teil über das Anästhesiegas-Fortleitungssystem verloren. Dies führt einerseits zu einer relativ schnellen Veränderung der Gaskonzentrationen (O2, volatile Anästhetika). Andererseits bleibt das Gas im System kalt und trocken, da die von der Lunge des Patienten und vom Atemkalk abgegebene Wärme und Feuchtigkeit mit ausgewaschen wird. Darüber hinaus ist die Menge an verworfenem Gas sehr hoch.

    Die Narkose mit einem niedrigen Frischgasflow von 1 l/min und weniger bedeutet, dass eine geringere Menge Frischgas durch den Vapor in das Atemsystem fließt. Der Anwender muss hierbei beachten, dass dies zu einer langsameren Reaktion des Systems auf Veränderungen der Gaskonzentrationen führen kann. Eine leicht verständliche und detaillierte Richtlinie für Anwender bieten C. Hönemann und B. Mierke in ihrer Broschüre über die Anwendung von niedrigen Frischgasflows in der Allgemeinanästhesie (Link).

    Zudem muss das Anästhesiesystem bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um die sichere Durchführung der Low-Flow-Anästhesie zu gewährleisten. Im Folgenden werden wir die wichtigsten Voraussetzungen erläutern und Ihnen Informationen dazu liefern, wie Dräger-Anästhesiesysteme diese wichtige Technik unterstützen.

    Unterstützende Technik von Dräger für Low- und Minimal-Flow-Anästhesie

    Low-Flow- und Minimal-Flow-Anästhesie können signifikante Vorteile bei der lungenprotektiven Beatmung ihrer Patienten bieten. Die Anwendung von Niedrigfluss Anästhesien verringert das Risiko von postoperativen pulmonalen Komplikationen. In unserem Whitepaper zu den klinischen Vorteilen dieses Verfahrens haben wir uns diesem Thema aus einer klinischen Perspektive gewidmet (Link).Dieser Artikel liefert Ihnen Informationen über die Voraussetzungen für eine sichere Anwendung und die Unterstützung durch Technologien von Dräger.

    Definition von Low-Flow und Minimal-FlowIn vielen Krankenhäusern werden Anästhesiesysteme mit einem Frischgasflow von 2 bis 6 l/min betrieben. Das Reduzieren dieses Frischgasflows auf 1 l/min wird Low-Flow-Anästhesie genannt, ein weitergehendes Reduzieren auf 0,5 l/min wird Minimal-Flow-Anästhesie genannt. Laut C. Hönemann und B. Mierke ist sogar die Reduktion des Frischgasflows auf 0,35 l/min machbar und sicher (Link). Sie bezeichnen diese Flussrate als Metabolic-Flow, da sie dem Uptake der einzelnen Gase durch den Patienten sehr nahe kommt.

    Weitere Informationen finden Sie in dem Booklet von C. Hönemann und B. Mierke ”Low-Flow-, Minimal-Flow- und Metabolic-Flow-Anästhesien. Klinische Techniken zur Nutzung von Rückatemsystemen” Diese Broschüre enthält weiterführende Informationen und praktische Tipps für die sichere Anwendung von Niedrigflussanästhesien Klicken Sie auf den Download-Link unten, um die Broschüre herunterzuladen (Link).

  • TECHNIK, DIE DEN UNTERSCHIED MACHT02 |

    b. Durch die geringere Zufuhr von Frischgas wird das Gas im Atemsystem schneller angefeuchtet und erwärmt – ein klinisch erwünschter Effekt. Diese Feuchtigkeit hat zur Folge, dass eine Kondensation stattfinden und damit verbunden eine mögliche Wasseransammlung im Atemsystem entstehen kann, die sich potenziell auf die Leistung und Funktionalität des Systems auswirken könnte.

    Zur Minimierung der Kondensation in den Atemsystemen verfügen Dräger Anästhesiegeräte über entsprechende aktive Atemsystemheizungen.

    �� �Perseus®  A500-verfügt� zudem� über� die� Funktion� Flush�

    & Dry zur Spülung und Trocknung des Atemsystems, z. B. am Ende des OP-Tages. Anästhesiemittel-Rückstände und Restfeuchtigkeit werden aus dem Perseus®. A500� Atemsystem� entfernt.� Das� System� wird� für� eine�vorgewählte Zeit zunächst mit Umgebungsluft gespült, diese trocknet den Atemkalk nicht aus. Abschließend wird eine geringe Menge Air oder O2 verwendet, um Restfeuchtigkeit abzubauen.

    c. Die Wiederverwendung des abgesaugten Gases für die Gasmessung ist wichtig – speziell während der Low-Flow-Anästhesie. Bei den meisten Geräten wird das Probengas, das vom System mit einer Absaugrate von etwa 200 ml/min zur Gasanalyse abgezogen wird, nicht in das Atemsystem zurückgeleitet. Dies ist eine „Leckage“ von erheblichem Umfang, und der Grund weshalb viele Geräte nicht mit Frischgasflows�von�weniger�als�600�ml/min�oder�500�ml/min�arbeiten können. Der Unterschied: Anästhesiesysteme von Dräger geben das Probengas in das Atemsystem zurück. Die Beatmungstechnologien von Dräger ermöglichen somit die Beatmung mit allen gewünschten Frischgasflows.

    d. Im Rahmen des Leckage-Managements sollte ein Anästhesiesystem in der Lage sein, den Anwender während�der�Vorbereitung�des�Geräts�–� z. B.� im�Rahmen�des Systemselbsttests – über Leckagen zu informieren, sodass der Anwender die Leckagen und deren Ausmaß kennt. Während des Eingriffs sollte das Anästhesiesystem den Anwender zudem darüber informieren können, ob der aktuell verwendete Frischgasflow ausreichend ist. Weitere Informationen über intelligente Softwareoptionen in diesem Bereich finden Sie im Kapitel 6, „Smart-Tools“.

    e. Das Gasvolumen im Atemsystem hat einen signifikanten Einfluss auf die Zeitkonstante des Gerätes. Diese steht für die Zeit, die vom Anästhesiegerät – welches mit einem niedrigem Frischgasflow arbeitet – benötigt wird, um dem Patienten veränderte Konzentrationen von Sauerstoff oder volatilen Anästhetika zukommen zu lassen. Je niedriger der Frischgasflow, desto länger ist die Zeitkonstante. Dies gilt auch für höhere Atemsystemvolumina.

    Die Anästhesiegeräte von Dräger wurden für niedrige Atemsystemvolumina konzipiert und ermöglichen eine kurze Zeitkonstante. Darüber hinaus wird die Zeitkonstante auch durch die Ventilator Technologie beeinflusst. Die Blower-Technologie der Produktfamilien Zeus® und Perseus® gewährleistet einen Kreisflow, der aktiv zu einer kürzeren Zeitkonstante beiträgt. Diese Vorteile kommen besonders bei der Verwendung von kleinen Atemzugvolumina zum Tragen,�z. B.�in�der�Kinderanästhesie.

    Welche technischen Voraussetzungen müssen von einem Anästhesiegerät erfüllt werden, um eine Low-Flow-Anästhesie durchzuführen?1. Ein möglichst dichtes Atemsystem und effektives

    Feuchtigkeitsmanagement2. Stabile und präzise Flowmessung und Ventilator Technologie3. Die Fähigkeit, ausreichend volatile Anästhetika zu dosieren4. Auswirkungen von Änderungen der Frischgaseinstellungen

    auf das Atemzugvolumen5.�Zuverlässige�Gasmessung6. Smart-Tools zur Unterstützung einer sicheren Niedrigfluss-

    Anästhesie.

    1. EIN MÖGLICHST DICHTES ATEMSYSTEM UND EFFEKTIVES FEUCHTIGKEITSMANAGEMENT

    Durch die Verwendung von niedrigen Frischgasflows wird die Menge an überschüssigem Frischgas, welches über den Uptake des Patienten hinaus in das Atemsystem fließt, reduziert. Dies ist insbesondere für den Verbrauch von Sauerstoff und volatilem Anästhetikum wichtig. Ein möglichst dichtes Atemsystem ist daher eine wesentliche Voraussetzung zur Durchführung von Low- bzw. Minimal-Flow-Anästhesien (FG-Flow�=�0,5�bis�1� l/min)�–�eine�Leckage�wird�nicht�durch�einen hohen Frischgasflow kompensiert. Das Vorhandensein von Leckagen während einer Low-Flow-Anästhesie hat unmittelbarere Auswirkungen sowohl auf die Gasmenge als auch auf die Zusammensetzung des Gases und könnte die Beatmung beeinträchtigen. Im ungünstigsten Fall kann dies potenziell eine unzureichende Versorgung des Patienten mit Sauerstoff und volatilen Anästhetika zur Folge haben. Um eine sichere Durchführung der Niedrigfluss Anästhesie zu gewährleisten, müssen verschiedene technische Aspekte beachtet werden.

    a. Das Atemsystem muss so dicht wie möglich sein, um Gasverluste durch Leckagen zu minimieren. Je weniger Teile ein Atemsystem hat, desto weniger Gefahrenquellen für mögliche Leckagen gibt es. Dräger-Atemsysteme bestehen nur aus einigen wenigen Teilen, wodurch die Anzahl der Verbindungsstellen und damit auch die Anzahl der potenziellen Leckage-Stellen reduziert wird. Dies gilt bereits für die Atemsysteme der Produktfamilien Fabius, Primus und Zeus�und�ist�besonders�deutlich�beim�Perseus® A500.�Das�Atemsystem�des�Perseus�A500�besteht�aus�nur�11�Teilen.�

    Anders als bei anderen Anästhesiesystemen ist der Handbeatmungsbeutel bei Dräger-Produkten ein integraler Bestandteil des Atemsystems und dient als Frischgasreservoir. Damit ist er auch ein zusätzlicher Indikator für einen unzureichenden Frischgasflow. Ein leerer Atembeutel kann auf ein Frischgasdefizit hinweisen, und ist somit ein Indikator dafür, dass der Frischgasflow möglicherweise erhöht werden muss.

    Komponenten von Beatmungsschlauchsystemen für Perseus® A500

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  • 4. AUSWIRKUNGEN VON ÄNDERUNGEN DER FRISCHGAS-EINSTELLUNGEN AUF DAS ATEMZUGVOLUMEN

    Besteht der Bedarf, die Sauerstoff Konzentration zu erhöhen, oder soll zum Ende der Operation das volatile Anästhestikum ausgewaschen werden, so muss der Frischgasflow ggf. zügig erhöht werden. Abhängig von der angewandten Technologie kann ein rascher Anstieg des Frischgasflows zu einer deutlichen, nicht gewollten Zunahme sowohl des applizierten Tidalvolumens als auch der Atemwegsdrücke am Patienten führen. Es stehen 2 Technologien zur Verfügung, die dieses Risiko verringern:

    a. Die Frischgaskompensation Die Frischgaskompensation basiert auf der softwaremäßigen

    Kontrolle des Atemzugvolumens, welches dem Patienten verabreicht wird. Das Signal des inspiratorischen Flowsensors wird genutzt, um das eingestellte Tidalvolumen um die Menge des Frischgasflusses zu korrigieren. So soll gewährleistet werden, dass das applizierte Tidalvolumen durch den Frischgasfluss nicht beeinflusst wird. Dies kann dazu führen, dass das Anästhesiesystem ein Atemzugvolumen abgibt, welches höher oder niedriger ist als das vom Anwender eingestellte Volumen. Das festgelegte Atemzugvolumen wird zusammen mit dem Frischgasflow erreicht. Nichtsdestotrotz benötigt diese Technologie im Falle einer raschen Veränderung des Frischgasflows einige Sekunden, um das vom Anästhesiesystem abgegebene Atemzugvolumen anzupassen. Innerhalb dieser Zeit kann es sowohl zu inspiratorischen Druckspitzen als auch zu�einer�Ζunahme�des�Tidalvolumens�kommen.

    b. Die Frischgasentkopplung Die Frischgasentkopplung bezieht sich auf die Fähigkeit eines

    Anästhesiesystems, den Frischgasflow von der Inspiration zu trennen, um ungewollte Einflüsse auf die Beatmung zu vermeiden. Dräger-Anästhesiegeräte der Familien Fabius und Primus verwenden ein Ventil, um die Frischgaszufuhr in das Atemsystem zu kontrollieren. Das passive Rückschlagventil bleibt während der Inspiration geschlossen. Es verhindert eine Einflussnahme des Frischgasflows auf den inspiratorischen Druck und/oder auf das Atemzugvolumen. Das Frischgas wird während der Inspiration ins Reservoir (Handbeatmungsbeutel) und während der Exspiration zusammen mit dem gespeicherten Volumen direkt ins System geleitet. Es treten keine Spitzen beim inspiratorischen Druck und beim Atemzugvolumen auf.

    Der� Perseus®  A500-Anästhesiarbeitsplatz� verwendet� eine�

    geringfügig andere Technologie, um mögliche negative Auswirkungen des Frischgasflows auf die Beatmung zu verhindern.�Die�im�Perseus® A500�verwendete�Blower�Ventilator�Technologie benötigt kein Frischgasentkopplungsventil, um unabhängig vom Frischgasflow korrekt zu arbeiten. Die Beatmung (Inspiration / Exspiration) wird bei diesen Geräten u.a. über die Veränderung der Drehzahl des Verdichterrads gesteuert. Änderungen am Frischgasflow werden äußerst schnell – noch während der Atemhub appliziert wird – durch eine Drehzahländerung korrigiert. Dies geschieht vor allem auf Basis eines sehr schnellen Atemsystemdruck-Regelkreises. Hierdurch wird ein unerwünschter Einfluss des Frischgasflows auf die Beatmung verhindert.

    2. STABILE UND PRÄZISE FLOW MESSUNG UND VENTILATOR TECHNOLOGIE

    Abhängig von der verwendeten Technologie können Flowsensoren empfindlich auf Kondensatbildung reagieren, was eine präzise Gasmessung möglicherweise gefährdet. Wassertropfen des Kondensats können die Sensoren verschließen und damit zu Problemen bei der Flowmessung führen oder eine Messung in einigen Fällen sogar unmöglich machen. Anästhesiegeräte, die eine solche Sensor-Technologie zur Steuerung der Tidalvolumina nutzen, können dann keine akkurate Tidalvolumenlieferung mehr gewährleisten.

    Dräger-Flowsensoren verwenden die Hitzdraht-Anemometrie-Technologie. Ein Draht im Sensor wird auf eine festgelegte Temperatur erhitzt, wodurch eine definierte Impedanzmessung erfolgt. Die vorbeiströmenden Atemgase reduzieren die Temperatur des Drahtes, was zu veränderten Messwerten der Impedanzmessung führt. Die Veränderung der Impedanz ist ein präzises Maß für die Atemgasflussrate. Durch den erhitzten Draht ist der Sensor sehr widerstandsfähig gegenüber Feuchtigkeit und Kondensation. Dadurch sind Dräger Flowsensoren im Vergleich zu anderen Flowsensoren sehr robust.

    Sollte ein Flowsensor ausfallen, ist der Kolbenventilator von Dräger – der bei den Produktfamilien Primus und Fabius verwendet wird – weiterhin in der Lage, eine akkurate Tidalvolumen Lieferung zu gewährleisten. Nach der Auswahl des Tidalvolumens bewegt sich der Kolben um die Strecke nach oben, die das gewünschte Volumen präzise in das Atemsystem abgibt. Es besteht eine starre Verbindung zwischen Kolben und Motor. Die Position des Kolbens ist immer nachvollziehbar, somit ist das abgegebene Volumen immer bekannt. Dieses Sicherheitskonzept macht den Kolbenventilator unabhängig von der Flowmessung.

    3. FÄHIGKEIT ZUR RICHTIGEN DOSIERUNG VOLATILER ANÄSTHETIKA

    Während der Anästhesie mit niedrigem Frischgasflow wird die Zufuhr von volatilen Anästhetika reduziert, sofern dies nicht durch höhere Vapor-Einstellungen kompensiert wird. Um speziell zu Beginn des Verfahrens, während der Reduktion des Frischgasflows, die gewünschte Konzentration des volatilen Anästhetikums zu erhalten, muss der Vapor deutlich höher eingestellt werden, als der Anwender den Vapor bei einer High-Flow-Anästhesie einstellen würde. Zum Beispiel sollte bei Sevofluran eine maximale Konzentration von bis zu 7 %, bei Isofluran bis zu 6 % und bei Desfluran bis zu 14 % einstellbar sein.Genauere Informationen finden Sie auch in dem Booklet „Low-Flow-, Minimal-Flow- und Metabolic-Flow-Anästhesien.Klinische Techniken zur Nutzung von Rückatemsystemen“ von C. Hönemann und B. Mierke (herunterladen unter: Link).

    TECHNIK, DIE DEN UNTERSCHIED MACHT03 |

    Dräger Vapor 3000 / D-Vapor 3000

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    Gas-Flow-Diagramm Primus®

    D-442

    42-2015

  • TECHNIK, DIE DEN UNTERSCHIED MACHT04 |

    5. ZUVERLÄSSIGE GASMESSUNGAnästhesiegas-MessungWährend der Low- und Minimal-Flow-Anästhesie ist eine präzise Gasmessung von größter Bedeutung, da sich die Vapor-Einstellungen signifikant von den aktuellen Messwerten der Gaszufuhr unterscheiden können. Eine geringe Frischgaszufuhr führt somit zu einer niedrigeren Menge an volatilem Anästhetikum, die in das System gespült wird. Um die gewünschten MAC-Werte zu erreichen, müssen die Vapor-Einstellungen signifikant höher sein als bei einer High-Flow-Anästhesie. Bei Niedrigfluss Anästhesien kann es zu einer vermehrten Kondensatbildung kommen. Es besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit in die Gasmessbank gelangt, die Gasmessbank beschädigt und diese dann möglicherweise nicht mehr funktionsfähig ist.

    Um dieses Risiko zu minimieren, sind alle Gasmessbänke der Dräger Anästhesiearbeitsplätze mit einer Wasserfalle geschützt. Die WaterLock® 2 von Dräger bietet einen Schutz des Multigas-Sensors vor eindringendem Wasser. Beatmungsschläuche mit Schlauchwasserfallen sind ebenfalls verfügbar, um eine Kondensation im Atemsystem zu verhindern.

    SauerstoffmessungAbhängig von der verwendeten Technologie zur Sauerstoffmessung benötigen einige Verfahren zur präzisen Sauerstoff Messungen ein Referenzgas. Bei dieser Technologie wird Probengas aus dem Atemsystem entnommen und mit einem Referenzgas gemischt, welches eine andere Zusammensetzung hat (Raumluft mit niedrigerem Sauerstoffanteil und ohne Anästhesiegase). Bei Geräten, die diese Technologie verwenden und das Probengas anschließend wieder ins Atemsystem zurückleiten, kann das Auswirkungen auf die Gaszusammensetzung im Atemsystem haben. Speziell bei der Low- und Minimal-Flow-Anästhesie kann das Zurückleiten des Probengases in einer anderen Zusammensetzung den Anteil von Sauerstoff und volatilen Anästhetika verringern. Darüber hinaus kann es zu einer Anreicherung von Stickstoff im System kommen. Das ist eigentlich nicht die Folge von den geänderten Anteilen von Sauerstoff und VA, sondern einfach der Stickstoff-Anteil in der Raumluft.

    Sauerstoffsensoren von Dräger benötigen kein Referenzgas, was den Vorteil mit sich bringt, dass sich auch die Zusammensetzung des Gases im Atemsystem nicht verändert.

    6. SMART-TOOLS ZUR UNTERSTÜTZUNG EINER SICHEREN NIEDRIGFLUSS ANÄSTHESIE

    Wie oben beschrieben, muss während der Durchführung einer Low- oder Minimal-Flow-Anästhesie auf Leckagen und Zeitkonstanten geachtet werden. Der Anwender muss die Dynamik eines Anästhesiesystems gut kennen und verstehen. Softwarebasierte Tools können allerdings Unterstützung bieten: Ein Frischgasmangel kann klar visualisiert, und Konzentrationsveränderungen können mit Hilfe einer Vorhersage dargestellt werden. Darüber hinaus besteht sogar die Möglichkeit, mittels regelkreisorientierter Gasdosierung die Narkoseführung zu realisieren.

    a. Das Dräger Ökonometer und der Low-Flow-Assistent sind Tools zur Kontrolle des Frischgasflows. Mit Hilfe einer Balkengrafik wird die Frischgasversorgung qualitativ dargestellt. Diese Tools unterstützen den Anwender bei der Auswahl der passenden Frischgasflows. Damit diese Smart-Tools die notwendigen Berechnungen durchführen können, greifen Sie auf Werte zu wie z.B. den Patientenuptake, die Atemsystem-Leckagen und das vom Atemkalk absorbierte CO-2-Volumen,

    und vergleichen diese mit dem aktuellen Frischgasflow. (Link zur Perseus®-Broschüre zum Ökonometer und Low-Flow-Assistenten)

    b. Dräger VaporView und O2-Vorhersage sind weitere Software-Tools,�die�im�Perseus® A500-Anästhesiesystem�zur�Verfügung�stehen. Sie visualisieren die voraussichtliche Konzentration von Anästhesiemittel im Atemgas sowie die voraussichtliche inspiratorische O2-Konzentration. Dargestellt wird die Entwicklung der kommenden 20 Minuten, sowie ein Trend der vorangegangenen 10 Minuten. Diese Tools liefern eine einfach zu interpretierende, grafische Darstellung, die zeigt, wie die Konzentration der oben genannten Gase sich in den nächsten 20 Minuten entwickeln wird. Der Anwender erhält somit genügend Zeit, um auf ungewollte Veränderungen der Konzentrationen zu reagieren und kann noch genauer abschätzen, welchen Effekt kürzlich vorgenommene Änderungen haben werden. Die Berechnungen dieser Tools basieren auf physiologischen und technologischen Modellen und�der�Fähigkeit�des�Perseus�A500,�die�Vapor-Einstellungen�bezüglich der Konzentration des volatilen Anästhetikums auszulesen (nur verfügbar beim Perseus® in Verbindung mit dem Vapor 3000 / D-Vapor 3000).

    c. xMac-Berechnung – zusätzlich zu den genannten Vorhersage-Tools bieten Anästhesiesysteme von Dräger eine weitere Methode zur Kontrolle einer hinreichenden Dosierung von volatilen Anästhetika durch das Anästhesiesystem an. Neben der Überprüfung der exspiratorischen Konzentration des volatilen Anästhetikums wird der an das Patientenalter angepasste MAC (xMAC) angezeigt. Der xMAC ist das MAC-Vielfache, das aus den aktuellen exspiratorischen Messwerten und den altersabhängigen MAC-Werten ermittelt wird. Dem Anwender stehen somit jederzeit Informationen zum MAC-Wert zur Verfügung. Das Pateintenalter hat Einfluss auf den xMAC-Wert und sollte zur korrekten Berechnung in das Anästhesiesystem eingegeben werden.

    d. In der Auto-Dosierung ist der Zeus® IE in der Lage, im geschlossenen Regelkreis zu arbeiten. Im Gegensatz zur konventionellen Frischgasdosierung findet im geschlossenen Regelkreis eine automatische Steuerung von Sauerstoff, Trägergas und volatilen Anästhetika statt. Die Gas-Konzentration im Atemsystem (inspiratorischer O2-Regelkreis) und die vom Patienten ausgeatmete Gas-Konzentration (exspiratorischer Anästhesiegas-Regelkreis) wird als Zielwert vom Anwender festgelgt und der Zeus IE übernimmt die automatische Steuerung der Gase. Das ausgeatmete Gasgemisch verbleibt im System und es kommt nahezu zu keinem Verlust von erwärmtem und angefeuchtetem Atemgas. Ein weiterer wesentlicher Vorteil sind signifikante Einsparungen von volatilen Anästhetika und Sauerstoff.

    VaporView im Perseus® A500

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  • TECHNIK, DIE DEN UNTERSCHIED MACHT05�|

    Was sollte man bei der Durchführung einer Niedrigfluss Narkose jetzt im Detail beachten?C. Hönemann und B. Mierke haben ein eigenes Booklet zur Low-Flow-, Minimal-Flow- und Metabolic-Flow-Anästhesie veröffentlicht und liefern Hintergrundinformationen und detaillierte Empfehlungen zur sicheren Durchführung einer Narkose mit niedrigen Frischgasflows aus einer klinischen Perspektive. Das Booklet kann von der Dräger-Webseite heruntergeladen werden (Link). Ebenfalls verfügbar ist das Booklet als Druckversion. Kontaktieren sie hierfür gerne jederzeit ihren lokalen Dräger Mitarbeiter.

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    DEUTSCHLANDDräger Medical Deutschland GmbHMoislinger Allee 53–5523558 LübeckTel 0800 882 882 0Fax 0451 882 720 [email protected]

    ÖSTERREICHDräger Austria GmbHPerfektastraße 671230 WienTel +43 1 609 04 0Fax +43 1 699 45 [email protected]

    SCHWEIZDräger Schweiz AGWaldeggstrasse 303097 LiebefeldTel +41 58 748 74 74Fax +41 58 748 74 [email protected]

    UNTERNEHMENSZENTRALEDrägerwerk AG & Co. KGaAMoislinger Allee 53–5523558 Lübeck, Deutschland

    www.draeger.com

    Hersteller:Drägerwerk AG & Co. KGaA Moislinger Allee 53–5523542 Lübeck, Deutschland

    Ihren Ansprechpartner vor Ort finden Sie unter: www.draeger.com/kontakt

    Nicht alle Produkte, Funktionen oder Dienstleistungen sind in allen Ländern verfügbar. Genannte Marken sind nur in bestimmten Ländern eingetragen und nicht unbedingt in dem Land, wo dieses Material�herausgebracht�wurde.�Den�aktuellen�Stand�finden�Sie�unter�www.draeger.com/trademarks.