Untersuchungen zur Bildung von D-Laktat im … der Medizinischen Tierklinik (Lehrstuhl für Innere...

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Aus der Medizinischen Tierklinik (Lehrstuhl für Innere Medizin und Chirurgie der Wiederkäuer: Prof. Dr. W. Klee) der Ludwig-Maximilians-Universität München Untersuchungen zur Bildung von D-Laktat im Intestinum des Kalbes Inaugural-Dissertation zur Erlangung der tiermedizinischen Doktorwürde der Tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München von Martina Gisela König aus München München 2006

Transcript of Untersuchungen zur Bildung von D-Laktat im … der Medizinischen Tierklinik (Lehrstuhl für Innere...

Aus der Medizinischen Tierklinik

(Lehrstuhl fuumlr Innere Medizin und Chirurgie der Wiederkaumluer Prof Dr W Klee)

der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen

Untersuchungen zur Bildung von D-Laktat im Intestinum des Kalbes

Inaugural-Dissertation

zur Erlangung der tiermedizinischen Doktorwuumlrde

der Tieraumlrztlichen Fakultaumlt der Ludwig-Maximilians-Universitaumlt

Muumlnchen

von

Martina Gisela Koumlnig

aus Muumlnchen

Muumlnchen 2006

Gedruckt mit Genehmigung der Tieraumlrztlichen Fakultaumlt der

Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen

Dekan Univ-Prof Dr E P Maumlrtlbauer Referent Univ-Prof Dr W Klee Korreferent Prof Dr M Goldberg

Tag der Promotion 28 Juli 2006

INHALT 1 EINLEITUNG 1 2 LITERATURUumlBERSICHT 2 21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren 2

22 Laktatazidose des Menschen 3

221 Symptomatik 3

222 Fallbeispiele 3

223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt 4

224 Entstehung einer D-Laktatazidose 5

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus 7

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen 8

23 D-Laktatazidose des Rindes 9

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten 10

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN 11

31 Material und Methodik 11

32 Ergebnisse 14

321 Uumlberblick 14

322 pH-Werte des Verdauungsapparates 18

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall 20

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall 30

325 Korrelationen 37

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von

Durchfall 41

327 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und

parenteraler Antibiose 53

4 DISKUSSION 54 5 ZUSAMMENFASSUNG 59 6 SUMMARY 60 7 LITERATURVERZEICHNIS 61 8 DANKSAGUNG 68 9 LEBENSLAUF 69

Abkuumlrzungsverzeichnis

+Hefen = grampositive Hefen

+Kokk = grampositive Kokken

+lStaumlb = grampositive lange Staumlbe

+pl Staumlb = grampositive plumpe Staumlbe

-colStaumlb = gramnegative coliforme Staumlbe

- Kokk = gramnegative Kokken

-lSt = gramnegative lange Staumlbe

-zStaumlb = gramnegative zarte Staumlbe

ATP = Adenosintriphosphat

Bd = Blinddarm

C1 = orale Haumllfte des Colons

C2 = aborale Haumllfte des Colons

Dd = Duodenum

EAEC = enteroadhaumlsive Escherichia coli

EPEC = enteropathogene Escherichia coli

Hrn = Harnblase

JJ1 = orales Drittel des Jejunums

JJ2 = mittleres Drittel des Jejunums

JJ3 = aborales Drittel des Jejunums

KBE = koloniebildende Einheit

Lm = Labmagen

mEq = Milliaumlquivalent

NAD = Nicotinamid-Adenindinukleotid

NAG = not agglutinable germs

Pa = Pansen

Rek = Rektum

SBS = Short Bowel Syndrom

spp= Spezies

1

1 EINLEITUNG

Kaumllber mit Neugeborenendurchfall sind oft apathisch und liegen fest Dies ist

entweder auf den hohen Exsikkosegrad zuruumlckzufuumlhren oder auf eine Blutazidose

Nach dem Ausgleichen dieser Abweichungen durch eine Infusion kommt es bei

manchen Kaumllbern zu keiner wesentlichen Verbesserung der Symptomatik Diese

Kaumllber weisen oft eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Blut auf Dies kann zu

Ataxie reduzierten Reflexen und Festliegen fuumlhren D-Laktat wird vom

Saumlugetierorganismus nur in sehr geringen Mengen gebildet und abgebaut waumlhrend

es von bestimmten Bakterienarten regelmaumlszligig als Stoffwechselprodukt gebildet wird

Die vorliegende Arbeit soll dazu dienen Herkunft Entstehung und Verteilung des D-

Laktats im Koumlrper von Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall naumlher zu untersuchen

2

2 LITERATURUumlBERSICHT

21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren

Laktat das Salz der Milchsaumlure kann in zwei Isomeren auftreten Diese unter-

scheiden sich durch ein asymmetrisches C2-Atom und rotieren linear polarisiertes

Licht im Uhrzeigersinn bzw dagegen L(+)-Milchsaumlure dreht polarisiertes Licht nach

rechts Das Enantiomer (D(-)-Form) bricht das Licht nach links In den Muskelzellen

der Saumlugetiere wird durch Glykolyse hauptsaumlchlich L-Laktat gebildet Die D-Form

entsteht wenn Bakterien Glukose fermentieren Beide Formen unterscheiden sich

nicht in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften nur ihre Interaktion mit

Enzymen ist eine andere (ROumlMPP et al 1996) Unter aeroben Bedingungen wird

Pyruvat vollstaumlndig uumlber den Citratzyklus abgebaut waumlhrend bei anaeroben

Bedingungen mit Hilfe der L-Laktatdehydrogenase und NADH +H+ Pyruvat zu

Laktat und NAD+ reduziert wird Diese Reaktion ist reversibel und steht im

chemischen Gleichgewicht L-Laktat kann aber auch aus Muskelzellen zur Leber

transportiert und dort uumlber die Glukoneogenese verstoffwechselt werden (BECK-

SICKINGER und HAHN 2002)

Hauptsaumlchlich Bakterien und niedere Organismen bilden D-Laktat aber auch in der

Saumlugetierzelle kann D-Laktat entstehen Uumlber das Glyoxalasesystem wird

Methylglyoxal uumlber S-D-Laktoylglutathion mit Hilfe von zwei Enzymen Glyoxalase I

und II zu D-Laktat umgewandelt Man findet dieses System im Zytosol von Zellen

und Mitochondrien in fast jeder Lebensform Allerdings ist die Bedeutung dieses

Systems unklar und die produzierten Mengen an D-Laktat sind beim Saumlugetier

vernachlaumlssigbar gering (THORNALLEY 1990) D-Laktat wird physiologischerweise

im menschlichen Koumlrper nicht in groumlszligeren Mengen gebildet deshalb fehlt auch das

spezifische Enzym D-Laktatdehydrogenase (EC 11128) Beim Menschen initiiert

die D-α-Hydroxysaumluredehydrogenase den Abbau von D-Laktat Der Umsatz von D-

Laktat durch dieses Enzym betraumlgt allerdings nur ein Fuumlnftel dessen von L-Laktat

Bei einem 70 kg schweren Mann mit einer Serumkonzentration von 5-6 mEql sind

dies ca 25 mol pro Tag (OH et al 1985) Ratten wurde in den Magen eine

durchschnittliche Dosis von 124 mmolkg KM075 mit 14C markiertem D-Laktat

injiziert Davon wurden 45 zu CO2 oxidiert und nur 09 als D-Laktat und 24

3

als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden

nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und

WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein

spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt

die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase

der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)

22 Laktatazidose des Menschen

221 Symptomatik

Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie

Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie

tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf

Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich

durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und

diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)

222 Fallbeispiele

In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short

Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration

(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach

sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war

Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde

nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer

weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich

grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in

Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den

Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am

haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden

uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-

Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt

gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen

4

(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)

Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien

Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen

Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die

Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al

1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor

einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie

Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden

Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde

Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit

509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach

waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum

Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien

war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise

enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an

D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von

391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut

mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering

(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass

sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich

nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich

Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten

uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die

Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli

isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat

produzieren

223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt

Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat

Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden

durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion

von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut

5

abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen

uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt

so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die

Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren

Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das

passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole

und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren

und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen

Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des

Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen

aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate

in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden

Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und

MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose

vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es

sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae

Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und

es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient

wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet

(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der

pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al

1998)

224 Entstehung einer D-Laktatazidose

In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten

eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten

entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl

erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)

Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung

resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren

kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit

erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik

eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer

6

bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine

partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser

und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome

erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-

Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die

Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit

genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus

acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol

resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus

Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al

1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in

einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub

vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in

Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung

drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings

keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar

Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus

geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-

Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den

Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale

pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die

Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben

eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und

normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort

die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und

deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil

an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der

Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde

beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil

kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr

gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder

vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich

mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen

(CALDARINI et al 1996)

7

HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben

koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient

wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die

Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach

zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei

diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte

D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte

Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler

Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus

Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen

Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen

aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie

im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den

gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten

traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu

diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-

Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate

spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der

Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die

Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und

Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-

Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium

140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium

257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-

Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-

Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen

kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-

Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu

einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)

Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene

oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen

8

Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn

ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung

vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer

geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-

Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an

Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern

Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem

Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin

Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering

ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat

auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des

Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-

Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen

In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder

Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982

HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der

Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die

Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde

zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al

1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten

Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden

Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und

die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii

(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich

zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes

Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer

Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al

2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer

vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-

Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome

herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)

9

23 D-Laktatazidose des Rindes

Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten

Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare

Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und

die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen

die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen

verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate

hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut

aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)

Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis

einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et

al 1999)

Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose

in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer

Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber

bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt

erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine

Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten

zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei

Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und

D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei

Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und

L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17

(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei

20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-

Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte

auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen

oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)

Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit

Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben

wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-

Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte

im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

Gedruckt mit Genehmigung der Tieraumlrztlichen Fakultaumlt der

Ludwig-Maximilians-Universitaumlt Muumlnchen

Dekan Univ-Prof Dr E P Maumlrtlbauer Referent Univ-Prof Dr W Klee Korreferent Prof Dr M Goldberg

Tag der Promotion 28 Juli 2006

INHALT 1 EINLEITUNG 1 2 LITERATURUumlBERSICHT 2 21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren 2

22 Laktatazidose des Menschen 3

221 Symptomatik 3

222 Fallbeispiele 3

223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt 4

224 Entstehung einer D-Laktatazidose 5

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus 7

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen 8

23 D-Laktatazidose des Rindes 9

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten 10

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN 11

31 Material und Methodik 11

32 Ergebnisse 14

321 Uumlberblick 14

322 pH-Werte des Verdauungsapparates 18

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall 20

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall 30

325 Korrelationen 37

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von

Durchfall 41

327 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und

parenteraler Antibiose 53

4 DISKUSSION 54 5 ZUSAMMENFASSUNG 59 6 SUMMARY 60 7 LITERATURVERZEICHNIS 61 8 DANKSAGUNG 68 9 LEBENSLAUF 69

Abkuumlrzungsverzeichnis

+Hefen = grampositive Hefen

+Kokk = grampositive Kokken

+lStaumlb = grampositive lange Staumlbe

+pl Staumlb = grampositive plumpe Staumlbe

-colStaumlb = gramnegative coliforme Staumlbe

- Kokk = gramnegative Kokken

-lSt = gramnegative lange Staumlbe

-zStaumlb = gramnegative zarte Staumlbe

ATP = Adenosintriphosphat

Bd = Blinddarm

C1 = orale Haumllfte des Colons

C2 = aborale Haumllfte des Colons

Dd = Duodenum

EAEC = enteroadhaumlsive Escherichia coli

EPEC = enteropathogene Escherichia coli

Hrn = Harnblase

JJ1 = orales Drittel des Jejunums

JJ2 = mittleres Drittel des Jejunums

JJ3 = aborales Drittel des Jejunums

KBE = koloniebildende Einheit

Lm = Labmagen

mEq = Milliaumlquivalent

NAD = Nicotinamid-Adenindinukleotid

NAG = not agglutinable germs

Pa = Pansen

Rek = Rektum

SBS = Short Bowel Syndrom

spp= Spezies

1

1 EINLEITUNG

Kaumllber mit Neugeborenendurchfall sind oft apathisch und liegen fest Dies ist

entweder auf den hohen Exsikkosegrad zuruumlckzufuumlhren oder auf eine Blutazidose

Nach dem Ausgleichen dieser Abweichungen durch eine Infusion kommt es bei

manchen Kaumllbern zu keiner wesentlichen Verbesserung der Symptomatik Diese

Kaumllber weisen oft eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Blut auf Dies kann zu

Ataxie reduzierten Reflexen und Festliegen fuumlhren D-Laktat wird vom

Saumlugetierorganismus nur in sehr geringen Mengen gebildet und abgebaut waumlhrend

es von bestimmten Bakterienarten regelmaumlszligig als Stoffwechselprodukt gebildet wird

Die vorliegende Arbeit soll dazu dienen Herkunft Entstehung und Verteilung des D-

Laktats im Koumlrper von Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall naumlher zu untersuchen

2

2 LITERATURUumlBERSICHT

21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren

Laktat das Salz der Milchsaumlure kann in zwei Isomeren auftreten Diese unter-

scheiden sich durch ein asymmetrisches C2-Atom und rotieren linear polarisiertes

Licht im Uhrzeigersinn bzw dagegen L(+)-Milchsaumlure dreht polarisiertes Licht nach

rechts Das Enantiomer (D(-)-Form) bricht das Licht nach links In den Muskelzellen

der Saumlugetiere wird durch Glykolyse hauptsaumlchlich L-Laktat gebildet Die D-Form

entsteht wenn Bakterien Glukose fermentieren Beide Formen unterscheiden sich

nicht in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften nur ihre Interaktion mit

Enzymen ist eine andere (ROumlMPP et al 1996) Unter aeroben Bedingungen wird

Pyruvat vollstaumlndig uumlber den Citratzyklus abgebaut waumlhrend bei anaeroben

Bedingungen mit Hilfe der L-Laktatdehydrogenase und NADH +H+ Pyruvat zu

Laktat und NAD+ reduziert wird Diese Reaktion ist reversibel und steht im

chemischen Gleichgewicht L-Laktat kann aber auch aus Muskelzellen zur Leber

transportiert und dort uumlber die Glukoneogenese verstoffwechselt werden (BECK-

SICKINGER und HAHN 2002)

Hauptsaumlchlich Bakterien und niedere Organismen bilden D-Laktat aber auch in der

Saumlugetierzelle kann D-Laktat entstehen Uumlber das Glyoxalasesystem wird

Methylglyoxal uumlber S-D-Laktoylglutathion mit Hilfe von zwei Enzymen Glyoxalase I

und II zu D-Laktat umgewandelt Man findet dieses System im Zytosol von Zellen

und Mitochondrien in fast jeder Lebensform Allerdings ist die Bedeutung dieses

Systems unklar und die produzierten Mengen an D-Laktat sind beim Saumlugetier

vernachlaumlssigbar gering (THORNALLEY 1990) D-Laktat wird physiologischerweise

im menschlichen Koumlrper nicht in groumlszligeren Mengen gebildet deshalb fehlt auch das

spezifische Enzym D-Laktatdehydrogenase (EC 11128) Beim Menschen initiiert

die D-α-Hydroxysaumluredehydrogenase den Abbau von D-Laktat Der Umsatz von D-

Laktat durch dieses Enzym betraumlgt allerdings nur ein Fuumlnftel dessen von L-Laktat

Bei einem 70 kg schweren Mann mit einer Serumkonzentration von 5-6 mEql sind

dies ca 25 mol pro Tag (OH et al 1985) Ratten wurde in den Magen eine

durchschnittliche Dosis von 124 mmolkg KM075 mit 14C markiertem D-Laktat

injiziert Davon wurden 45 zu CO2 oxidiert und nur 09 als D-Laktat und 24

3

als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden

nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und

WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein

spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt

die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase

der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)

22 Laktatazidose des Menschen

221 Symptomatik

Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie

Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie

tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf

Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich

durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und

diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)

222 Fallbeispiele

In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short

Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration

(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach

sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war

Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde

nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer

weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich

grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in

Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den

Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am

haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden

uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-

Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt

gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen

4

(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)

Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien

Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen

Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die

Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al

1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor

einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie

Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden

Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde

Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit

509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach

waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum

Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien

war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise

enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an

D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von

391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut

mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering

(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass

sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich

nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich

Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten

uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die

Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli

isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat

produzieren

223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt

Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat

Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden

durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion

von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut

5

abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen

uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt

so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die

Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren

Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das

passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole

und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren

und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen

Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des

Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen

aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate

in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden

Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und

MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose

vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es

sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae

Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und

es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient

wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet

(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der

pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al

1998)

224 Entstehung einer D-Laktatazidose

In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten

eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten

entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl

erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)

Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung

resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren

kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit

erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik

eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer

6

bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine

partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser

und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome

erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-

Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die

Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit

genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus

acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol

resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus

Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al

1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in

einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub

vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in

Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung

drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings

keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar

Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus

geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-

Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den

Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale

pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die

Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben

eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und

normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort

die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und

deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil

an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der

Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde

beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil

kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr

gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder

vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich

mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen

(CALDARINI et al 1996)

7

HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben

koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient

wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die

Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach

zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei

diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte

D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte

Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler

Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus

Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen

Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen

aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie

im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den

gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten

traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu

diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-

Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate

spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der

Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die

Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und

Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-

Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium

140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium

257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-

Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-

Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen

kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-

Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu

einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)

Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene

oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen

8

Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn

ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung

vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer

geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-

Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an

Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern

Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem

Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin

Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering

ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat

auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des

Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-

Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen

In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder

Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982

HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der

Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die

Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde

zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al

1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten

Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden

Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und

die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii

(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich

zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes

Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer

Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al

2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer

vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-

Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome

herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)

9

23 D-Laktatazidose des Rindes

Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten

Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare

Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und

die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen

die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen

verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate

hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut

aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)

Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis

einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et

al 1999)

Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose

in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer

Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber

bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt

erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine

Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten

zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei

Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und

D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei

Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und

L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17

(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei

20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-

Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte

auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen

oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)

Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit

Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben

wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-

Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte

im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

INHALT 1 EINLEITUNG 1 2 LITERATURUumlBERSICHT 2 21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren 2

22 Laktatazidose des Menschen 3

221 Symptomatik 3

222 Fallbeispiele 3

223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt 4

224 Entstehung einer D-Laktatazidose 5

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus 7

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen 8

23 D-Laktatazidose des Rindes 9

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten 10

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN 11

31 Material und Methodik 11

32 Ergebnisse 14

321 Uumlberblick 14

322 pH-Werte des Verdauungsapparates 18

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall 20

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall 30

325 Korrelationen 37

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von

Durchfall 41

327 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und

parenteraler Antibiose 53

4 DISKUSSION 54 5 ZUSAMMENFASSUNG 59 6 SUMMARY 60 7 LITERATURVERZEICHNIS 61 8 DANKSAGUNG 68 9 LEBENSLAUF 69

Abkuumlrzungsverzeichnis

+Hefen = grampositive Hefen

+Kokk = grampositive Kokken

+lStaumlb = grampositive lange Staumlbe

+pl Staumlb = grampositive plumpe Staumlbe

-colStaumlb = gramnegative coliforme Staumlbe

- Kokk = gramnegative Kokken

-lSt = gramnegative lange Staumlbe

-zStaumlb = gramnegative zarte Staumlbe

ATP = Adenosintriphosphat

Bd = Blinddarm

C1 = orale Haumllfte des Colons

C2 = aborale Haumllfte des Colons

Dd = Duodenum

EAEC = enteroadhaumlsive Escherichia coli

EPEC = enteropathogene Escherichia coli

Hrn = Harnblase

JJ1 = orales Drittel des Jejunums

JJ2 = mittleres Drittel des Jejunums

JJ3 = aborales Drittel des Jejunums

KBE = koloniebildende Einheit

Lm = Labmagen

mEq = Milliaumlquivalent

NAD = Nicotinamid-Adenindinukleotid

NAG = not agglutinable germs

Pa = Pansen

Rek = Rektum

SBS = Short Bowel Syndrom

spp= Spezies

1

1 EINLEITUNG

Kaumllber mit Neugeborenendurchfall sind oft apathisch und liegen fest Dies ist

entweder auf den hohen Exsikkosegrad zuruumlckzufuumlhren oder auf eine Blutazidose

Nach dem Ausgleichen dieser Abweichungen durch eine Infusion kommt es bei

manchen Kaumllbern zu keiner wesentlichen Verbesserung der Symptomatik Diese

Kaumllber weisen oft eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Blut auf Dies kann zu

Ataxie reduzierten Reflexen und Festliegen fuumlhren D-Laktat wird vom

Saumlugetierorganismus nur in sehr geringen Mengen gebildet und abgebaut waumlhrend

es von bestimmten Bakterienarten regelmaumlszligig als Stoffwechselprodukt gebildet wird

Die vorliegende Arbeit soll dazu dienen Herkunft Entstehung und Verteilung des D-

Laktats im Koumlrper von Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall naumlher zu untersuchen

2

2 LITERATURUumlBERSICHT

21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren

Laktat das Salz der Milchsaumlure kann in zwei Isomeren auftreten Diese unter-

scheiden sich durch ein asymmetrisches C2-Atom und rotieren linear polarisiertes

Licht im Uhrzeigersinn bzw dagegen L(+)-Milchsaumlure dreht polarisiertes Licht nach

rechts Das Enantiomer (D(-)-Form) bricht das Licht nach links In den Muskelzellen

der Saumlugetiere wird durch Glykolyse hauptsaumlchlich L-Laktat gebildet Die D-Form

entsteht wenn Bakterien Glukose fermentieren Beide Formen unterscheiden sich

nicht in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften nur ihre Interaktion mit

Enzymen ist eine andere (ROumlMPP et al 1996) Unter aeroben Bedingungen wird

Pyruvat vollstaumlndig uumlber den Citratzyklus abgebaut waumlhrend bei anaeroben

Bedingungen mit Hilfe der L-Laktatdehydrogenase und NADH +H+ Pyruvat zu

Laktat und NAD+ reduziert wird Diese Reaktion ist reversibel und steht im

chemischen Gleichgewicht L-Laktat kann aber auch aus Muskelzellen zur Leber

transportiert und dort uumlber die Glukoneogenese verstoffwechselt werden (BECK-

SICKINGER und HAHN 2002)

Hauptsaumlchlich Bakterien und niedere Organismen bilden D-Laktat aber auch in der

Saumlugetierzelle kann D-Laktat entstehen Uumlber das Glyoxalasesystem wird

Methylglyoxal uumlber S-D-Laktoylglutathion mit Hilfe von zwei Enzymen Glyoxalase I

und II zu D-Laktat umgewandelt Man findet dieses System im Zytosol von Zellen

und Mitochondrien in fast jeder Lebensform Allerdings ist die Bedeutung dieses

Systems unklar und die produzierten Mengen an D-Laktat sind beim Saumlugetier

vernachlaumlssigbar gering (THORNALLEY 1990) D-Laktat wird physiologischerweise

im menschlichen Koumlrper nicht in groumlszligeren Mengen gebildet deshalb fehlt auch das

spezifische Enzym D-Laktatdehydrogenase (EC 11128) Beim Menschen initiiert

die D-α-Hydroxysaumluredehydrogenase den Abbau von D-Laktat Der Umsatz von D-

Laktat durch dieses Enzym betraumlgt allerdings nur ein Fuumlnftel dessen von L-Laktat

Bei einem 70 kg schweren Mann mit einer Serumkonzentration von 5-6 mEql sind

dies ca 25 mol pro Tag (OH et al 1985) Ratten wurde in den Magen eine

durchschnittliche Dosis von 124 mmolkg KM075 mit 14C markiertem D-Laktat

injiziert Davon wurden 45 zu CO2 oxidiert und nur 09 als D-Laktat und 24

3

als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden

nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und

WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein

spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt

die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase

der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)

22 Laktatazidose des Menschen

221 Symptomatik

Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie

Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie

tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf

Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich

durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und

diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)

222 Fallbeispiele

In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short

Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration

(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach

sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war

Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde

nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer

weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich

grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in

Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den

Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am

haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden

uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-

Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt

gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen

4

(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)

Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien

Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen

Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die

Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al

1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor

einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie

Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden

Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde

Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit

509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach

waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum

Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien

war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise

enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an

D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von

391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut

mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering

(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass

sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich

nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich

Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten

uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die

Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli

isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat

produzieren

223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt

Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat

Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden

durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion

von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut

5

abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen

uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt

so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die

Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren

Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das

passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole

und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren

und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen

Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des

Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen

aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate

in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden

Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und

MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose

vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es

sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae

Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und

es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient

wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet

(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der

pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al

1998)

224 Entstehung einer D-Laktatazidose

In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten

eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten

entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl

erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)

Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung

resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren

kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit

erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik

eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer

6

bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine

partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser

und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome

erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-

Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die

Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit

genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus

acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol

resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus

Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al

1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in

einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub

vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in

Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung

drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings

keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar

Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus

geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-

Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den

Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale

pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die

Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben

eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und

normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort

die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und

deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil

an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der

Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde

beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil

kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr

gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder

vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich

mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen

(CALDARINI et al 1996)

7

HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben

koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient

wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die

Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach

zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei

diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte

D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte

Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler

Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus

Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen

Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen

aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie

im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den

gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten

traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu

diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-

Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate

spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der

Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die

Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und

Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-

Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium

140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium

257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-

Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-

Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen

kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-

Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu

einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)

Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene

oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen

8

Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn

ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung

vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer

geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-

Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an

Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern

Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem

Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin

Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering

ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat

auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des

Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-

Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen

In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder

Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982

HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der

Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die

Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde

zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al

1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten

Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden

Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und

die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii

(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich

zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes

Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer

Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al

2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer

vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-

Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome

herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)

9

23 D-Laktatazidose des Rindes

Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten

Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare

Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und

die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen

die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen

verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate

hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut

aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)

Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis

einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et

al 1999)

Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose

in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer

Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber

bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt

erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine

Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten

zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei

Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und

D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei

Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und

L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17

(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei

20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-

Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte

auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen

oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)

Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit

Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben

wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-

Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte

im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

4 DISKUSSION 54 5 ZUSAMMENFASSUNG 59 6 SUMMARY 60 7 LITERATURVERZEICHNIS 61 8 DANKSAGUNG 68 9 LEBENSLAUF 69

Abkuumlrzungsverzeichnis

+Hefen = grampositive Hefen

+Kokk = grampositive Kokken

+lStaumlb = grampositive lange Staumlbe

+pl Staumlb = grampositive plumpe Staumlbe

-colStaumlb = gramnegative coliforme Staumlbe

- Kokk = gramnegative Kokken

-lSt = gramnegative lange Staumlbe

-zStaumlb = gramnegative zarte Staumlbe

ATP = Adenosintriphosphat

Bd = Blinddarm

C1 = orale Haumllfte des Colons

C2 = aborale Haumllfte des Colons

Dd = Duodenum

EAEC = enteroadhaumlsive Escherichia coli

EPEC = enteropathogene Escherichia coli

Hrn = Harnblase

JJ1 = orales Drittel des Jejunums

JJ2 = mittleres Drittel des Jejunums

JJ3 = aborales Drittel des Jejunums

KBE = koloniebildende Einheit

Lm = Labmagen

mEq = Milliaumlquivalent

NAD = Nicotinamid-Adenindinukleotid

NAG = not agglutinable germs

Pa = Pansen

Rek = Rektum

SBS = Short Bowel Syndrom

spp= Spezies

1

1 EINLEITUNG

Kaumllber mit Neugeborenendurchfall sind oft apathisch und liegen fest Dies ist

entweder auf den hohen Exsikkosegrad zuruumlckzufuumlhren oder auf eine Blutazidose

Nach dem Ausgleichen dieser Abweichungen durch eine Infusion kommt es bei

manchen Kaumllbern zu keiner wesentlichen Verbesserung der Symptomatik Diese

Kaumllber weisen oft eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Blut auf Dies kann zu

Ataxie reduzierten Reflexen und Festliegen fuumlhren D-Laktat wird vom

Saumlugetierorganismus nur in sehr geringen Mengen gebildet und abgebaut waumlhrend

es von bestimmten Bakterienarten regelmaumlszligig als Stoffwechselprodukt gebildet wird

Die vorliegende Arbeit soll dazu dienen Herkunft Entstehung und Verteilung des D-

Laktats im Koumlrper von Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall naumlher zu untersuchen

2

2 LITERATURUumlBERSICHT

21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren

Laktat das Salz der Milchsaumlure kann in zwei Isomeren auftreten Diese unter-

scheiden sich durch ein asymmetrisches C2-Atom und rotieren linear polarisiertes

Licht im Uhrzeigersinn bzw dagegen L(+)-Milchsaumlure dreht polarisiertes Licht nach

rechts Das Enantiomer (D(-)-Form) bricht das Licht nach links In den Muskelzellen

der Saumlugetiere wird durch Glykolyse hauptsaumlchlich L-Laktat gebildet Die D-Form

entsteht wenn Bakterien Glukose fermentieren Beide Formen unterscheiden sich

nicht in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften nur ihre Interaktion mit

Enzymen ist eine andere (ROumlMPP et al 1996) Unter aeroben Bedingungen wird

Pyruvat vollstaumlndig uumlber den Citratzyklus abgebaut waumlhrend bei anaeroben

Bedingungen mit Hilfe der L-Laktatdehydrogenase und NADH +H+ Pyruvat zu

Laktat und NAD+ reduziert wird Diese Reaktion ist reversibel und steht im

chemischen Gleichgewicht L-Laktat kann aber auch aus Muskelzellen zur Leber

transportiert und dort uumlber die Glukoneogenese verstoffwechselt werden (BECK-

SICKINGER und HAHN 2002)

Hauptsaumlchlich Bakterien und niedere Organismen bilden D-Laktat aber auch in der

Saumlugetierzelle kann D-Laktat entstehen Uumlber das Glyoxalasesystem wird

Methylglyoxal uumlber S-D-Laktoylglutathion mit Hilfe von zwei Enzymen Glyoxalase I

und II zu D-Laktat umgewandelt Man findet dieses System im Zytosol von Zellen

und Mitochondrien in fast jeder Lebensform Allerdings ist die Bedeutung dieses

Systems unklar und die produzierten Mengen an D-Laktat sind beim Saumlugetier

vernachlaumlssigbar gering (THORNALLEY 1990) D-Laktat wird physiologischerweise

im menschlichen Koumlrper nicht in groumlszligeren Mengen gebildet deshalb fehlt auch das

spezifische Enzym D-Laktatdehydrogenase (EC 11128) Beim Menschen initiiert

die D-α-Hydroxysaumluredehydrogenase den Abbau von D-Laktat Der Umsatz von D-

Laktat durch dieses Enzym betraumlgt allerdings nur ein Fuumlnftel dessen von L-Laktat

Bei einem 70 kg schweren Mann mit einer Serumkonzentration von 5-6 mEql sind

dies ca 25 mol pro Tag (OH et al 1985) Ratten wurde in den Magen eine

durchschnittliche Dosis von 124 mmolkg KM075 mit 14C markiertem D-Laktat

injiziert Davon wurden 45 zu CO2 oxidiert und nur 09 als D-Laktat und 24

3

als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden

nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und

WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein

spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt

die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase

der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)

22 Laktatazidose des Menschen

221 Symptomatik

Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie

Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie

tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf

Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich

durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und

diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)

222 Fallbeispiele

In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short

Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration

(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach

sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war

Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde

nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer

weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich

grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in

Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den

Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am

haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden

uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-

Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt

gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen

4

(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)

Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien

Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen

Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die

Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al

1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor

einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie

Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden

Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde

Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit

509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach

waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum

Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien

war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise

enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an

D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von

391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut

mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering

(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass

sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich

nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich

Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten

uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die

Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli

isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat

produzieren

223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt

Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat

Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden

durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion

von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut

5

abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen

uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt

so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die

Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren

Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das

passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole

und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren

und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen

Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des

Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen

aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate

in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden

Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und

MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose

vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es

sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae

Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und

es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient

wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet

(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der

pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al

1998)

224 Entstehung einer D-Laktatazidose

In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten

eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten

entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl

erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)

Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung

resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren

kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit

erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik

eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer

6

bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine

partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser

und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome

erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-

Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die

Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit

genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus

acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol

resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus

Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al

1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in

einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub

vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in

Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung

drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings

keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar

Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus

geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-

Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den

Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale

pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die

Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben

eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und

normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort

die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und

deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil

an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der

Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde

beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil

kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr

gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder

vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich

mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen

(CALDARINI et al 1996)

7

HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben

koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient

wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die

Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach

zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei

diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte

D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte

Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler

Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus

Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen

Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen

aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie

im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den

gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten

traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu

diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-

Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate

spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der

Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die

Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und

Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-

Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium

140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium

257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-

Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-

Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen

kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-

Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu

einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)

Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene

oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen

8

Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn

ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung

vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer

geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-

Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an

Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern

Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem

Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin

Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering

ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat

auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des

Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-

Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen

In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder

Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982

HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der

Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die

Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde

zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al

1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten

Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden

Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und

die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii

(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich

zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes

Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer

Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al

2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer

vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-

Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome

herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)

9

23 D-Laktatazidose des Rindes

Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten

Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare

Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und

die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen

die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen

verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate

hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut

aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)

Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis

einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et

al 1999)

Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose

in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer

Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber

bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt

erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine

Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten

zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei

Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und

D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei

Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und

L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17

(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei

20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-

Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte

auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen

oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)

Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit

Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben

wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-

Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte

im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

Abkuumlrzungsverzeichnis

+Hefen = grampositive Hefen

+Kokk = grampositive Kokken

+lStaumlb = grampositive lange Staumlbe

+pl Staumlb = grampositive plumpe Staumlbe

-colStaumlb = gramnegative coliforme Staumlbe

- Kokk = gramnegative Kokken

-lSt = gramnegative lange Staumlbe

-zStaumlb = gramnegative zarte Staumlbe

ATP = Adenosintriphosphat

Bd = Blinddarm

C1 = orale Haumllfte des Colons

C2 = aborale Haumllfte des Colons

Dd = Duodenum

EAEC = enteroadhaumlsive Escherichia coli

EPEC = enteropathogene Escherichia coli

Hrn = Harnblase

JJ1 = orales Drittel des Jejunums

JJ2 = mittleres Drittel des Jejunums

JJ3 = aborales Drittel des Jejunums

KBE = koloniebildende Einheit

Lm = Labmagen

mEq = Milliaumlquivalent

NAD = Nicotinamid-Adenindinukleotid

NAG = not agglutinable germs

Pa = Pansen

Rek = Rektum

SBS = Short Bowel Syndrom

spp= Spezies

1

1 EINLEITUNG

Kaumllber mit Neugeborenendurchfall sind oft apathisch und liegen fest Dies ist

entweder auf den hohen Exsikkosegrad zuruumlckzufuumlhren oder auf eine Blutazidose

Nach dem Ausgleichen dieser Abweichungen durch eine Infusion kommt es bei

manchen Kaumllbern zu keiner wesentlichen Verbesserung der Symptomatik Diese

Kaumllber weisen oft eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Blut auf Dies kann zu

Ataxie reduzierten Reflexen und Festliegen fuumlhren D-Laktat wird vom

Saumlugetierorganismus nur in sehr geringen Mengen gebildet und abgebaut waumlhrend

es von bestimmten Bakterienarten regelmaumlszligig als Stoffwechselprodukt gebildet wird

Die vorliegende Arbeit soll dazu dienen Herkunft Entstehung und Verteilung des D-

Laktats im Koumlrper von Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall naumlher zu untersuchen

2

2 LITERATURUumlBERSICHT

21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren

Laktat das Salz der Milchsaumlure kann in zwei Isomeren auftreten Diese unter-

scheiden sich durch ein asymmetrisches C2-Atom und rotieren linear polarisiertes

Licht im Uhrzeigersinn bzw dagegen L(+)-Milchsaumlure dreht polarisiertes Licht nach

rechts Das Enantiomer (D(-)-Form) bricht das Licht nach links In den Muskelzellen

der Saumlugetiere wird durch Glykolyse hauptsaumlchlich L-Laktat gebildet Die D-Form

entsteht wenn Bakterien Glukose fermentieren Beide Formen unterscheiden sich

nicht in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften nur ihre Interaktion mit

Enzymen ist eine andere (ROumlMPP et al 1996) Unter aeroben Bedingungen wird

Pyruvat vollstaumlndig uumlber den Citratzyklus abgebaut waumlhrend bei anaeroben

Bedingungen mit Hilfe der L-Laktatdehydrogenase und NADH +H+ Pyruvat zu

Laktat und NAD+ reduziert wird Diese Reaktion ist reversibel und steht im

chemischen Gleichgewicht L-Laktat kann aber auch aus Muskelzellen zur Leber

transportiert und dort uumlber die Glukoneogenese verstoffwechselt werden (BECK-

SICKINGER und HAHN 2002)

Hauptsaumlchlich Bakterien und niedere Organismen bilden D-Laktat aber auch in der

Saumlugetierzelle kann D-Laktat entstehen Uumlber das Glyoxalasesystem wird

Methylglyoxal uumlber S-D-Laktoylglutathion mit Hilfe von zwei Enzymen Glyoxalase I

und II zu D-Laktat umgewandelt Man findet dieses System im Zytosol von Zellen

und Mitochondrien in fast jeder Lebensform Allerdings ist die Bedeutung dieses

Systems unklar und die produzierten Mengen an D-Laktat sind beim Saumlugetier

vernachlaumlssigbar gering (THORNALLEY 1990) D-Laktat wird physiologischerweise

im menschlichen Koumlrper nicht in groumlszligeren Mengen gebildet deshalb fehlt auch das

spezifische Enzym D-Laktatdehydrogenase (EC 11128) Beim Menschen initiiert

die D-α-Hydroxysaumluredehydrogenase den Abbau von D-Laktat Der Umsatz von D-

Laktat durch dieses Enzym betraumlgt allerdings nur ein Fuumlnftel dessen von L-Laktat

Bei einem 70 kg schweren Mann mit einer Serumkonzentration von 5-6 mEql sind

dies ca 25 mol pro Tag (OH et al 1985) Ratten wurde in den Magen eine

durchschnittliche Dosis von 124 mmolkg KM075 mit 14C markiertem D-Laktat

injiziert Davon wurden 45 zu CO2 oxidiert und nur 09 als D-Laktat und 24

3

als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden

nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und

WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein

spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt

die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase

der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)

22 Laktatazidose des Menschen

221 Symptomatik

Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie

Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie

tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf

Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich

durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und

diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)

222 Fallbeispiele

In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short

Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration

(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach

sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war

Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde

nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer

weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich

grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in

Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den

Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am

haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden

uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-

Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt

gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen

4

(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)

Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien

Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen

Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die

Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al

1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor

einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie

Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden

Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde

Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit

509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach

waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum

Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien

war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise

enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an

D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von

391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut

mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering

(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass

sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich

nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich

Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten

uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die

Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli

isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat

produzieren

223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt

Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat

Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden

durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion

von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut

5

abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen

uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt

so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die

Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren

Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das

passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole

und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren

und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen

Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des

Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen

aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate

in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden

Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und

MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose

vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es

sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae

Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und

es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient

wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet

(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der

pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al

1998)

224 Entstehung einer D-Laktatazidose

In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten

eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten

entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl

erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)

Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung

resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren

kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit

erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik

eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer

6

bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine

partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser

und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome

erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-

Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die

Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit

genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus

acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol

resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus

Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al

1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in

einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub

vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in

Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung

drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings

keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar

Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus

geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-

Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den

Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale

pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die

Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben

eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und

normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort

die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und

deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil

an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der

Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde

beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil

kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr

gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder

vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich

mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen

(CALDARINI et al 1996)

7

HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben

koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient

wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die

Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach

zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei

diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte

D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte

Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler

Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus

Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen

Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen

aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie

im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den

gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten

traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu

diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-

Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate

spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der

Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die

Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und

Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-

Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium

140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium

257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-

Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-

Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen

kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-

Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu

einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)

Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene

oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen

8

Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn

ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung

vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer

geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-

Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an

Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern

Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem

Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin

Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering

ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat

auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des

Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-

Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen

In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder

Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982

HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der

Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die

Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde

zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al

1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten

Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden

Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und

die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii

(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich

zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes

Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer

Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al

2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer

vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-

Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome

herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)

9

23 D-Laktatazidose des Rindes

Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten

Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare

Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und

die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen

die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen

verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate

hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut

aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)

Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis

einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et

al 1999)

Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose

in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer

Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber

bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt

erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine

Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten

zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei

Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und

D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei

Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und

L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17

(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei

20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-

Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte

auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen

oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)

Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit

Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben

wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-

Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte

im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

1

1 EINLEITUNG

Kaumllber mit Neugeborenendurchfall sind oft apathisch und liegen fest Dies ist

entweder auf den hohen Exsikkosegrad zuruumlckzufuumlhren oder auf eine Blutazidose

Nach dem Ausgleichen dieser Abweichungen durch eine Infusion kommt es bei

manchen Kaumllbern zu keiner wesentlichen Verbesserung der Symptomatik Diese

Kaumllber weisen oft eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Blut auf Dies kann zu

Ataxie reduzierten Reflexen und Festliegen fuumlhren D-Laktat wird vom

Saumlugetierorganismus nur in sehr geringen Mengen gebildet und abgebaut waumlhrend

es von bestimmten Bakterienarten regelmaumlszligig als Stoffwechselprodukt gebildet wird

Die vorliegende Arbeit soll dazu dienen Herkunft Entstehung und Verteilung des D-

Laktats im Koumlrper von Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall naumlher zu untersuchen

2

2 LITERATURUumlBERSICHT

21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren

Laktat das Salz der Milchsaumlure kann in zwei Isomeren auftreten Diese unter-

scheiden sich durch ein asymmetrisches C2-Atom und rotieren linear polarisiertes

Licht im Uhrzeigersinn bzw dagegen L(+)-Milchsaumlure dreht polarisiertes Licht nach

rechts Das Enantiomer (D(-)-Form) bricht das Licht nach links In den Muskelzellen

der Saumlugetiere wird durch Glykolyse hauptsaumlchlich L-Laktat gebildet Die D-Form

entsteht wenn Bakterien Glukose fermentieren Beide Formen unterscheiden sich

nicht in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften nur ihre Interaktion mit

Enzymen ist eine andere (ROumlMPP et al 1996) Unter aeroben Bedingungen wird

Pyruvat vollstaumlndig uumlber den Citratzyklus abgebaut waumlhrend bei anaeroben

Bedingungen mit Hilfe der L-Laktatdehydrogenase und NADH +H+ Pyruvat zu

Laktat und NAD+ reduziert wird Diese Reaktion ist reversibel und steht im

chemischen Gleichgewicht L-Laktat kann aber auch aus Muskelzellen zur Leber

transportiert und dort uumlber die Glukoneogenese verstoffwechselt werden (BECK-

SICKINGER und HAHN 2002)

Hauptsaumlchlich Bakterien und niedere Organismen bilden D-Laktat aber auch in der

Saumlugetierzelle kann D-Laktat entstehen Uumlber das Glyoxalasesystem wird

Methylglyoxal uumlber S-D-Laktoylglutathion mit Hilfe von zwei Enzymen Glyoxalase I

und II zu D-Laktat umgewandelt Man findet dieses System im Zytosol von Zellen

und Mitochondrien in fast jeder Lebensform Allerdings ist die Bedeutung dieses

Systems unklar und die produzierten Mengen an D-Laktat sind beim Saumlugetier

vernachlaumlssigbar gering (THORNALLEY 1990) D-Laktat wird physiologischerweise

im menschlichen Koumlrper nicht in groumlszligeren Mengen gebildet deshalb fehlt auch das

spezifische Enzym D-Laktatdehydrogenase (EC 11128) Beim Menschen initiiert

die D-α-Hydroxysaumluredehydrogenase den Abbau von D-Laktat Der Umsatz von D-

Laktat durch dieses Enzym betraumlgt allerdings nur ein Fuumlnftel dessen von L-Laktat

Bei einem 70 kg schweren Mann mit einer Serumkonzentration von 5-6 mEql sind

dies ca 25 mol pro Tag (OH et al 1985) Ratten wurde in den Magen eine

durchschnittliche Dosis von 124 mmolkg KM075 mit 14C markiertem D-Laktat

injiziert Davon wurden 45 zu CO2 oxidiert und nur 09 als D-Laktat und 24

3

als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden

nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und

WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein

spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt

die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase

der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)

22 Laktatazidose des Menschen

221 Symptomatik

Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie

Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie

tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf

Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich

durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und

diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)

222 Fallbeispiele

In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short

Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration

(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach

sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war

Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde

nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer

weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich

grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in

Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den

Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am

haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden

uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-

Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt

gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen

4

(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)

Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien

Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen

Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die

Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al

1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor

einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie

Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden

Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde

Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit

509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach

waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum

Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien

war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise

enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an

D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von

391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut

mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering

(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass

sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich

nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich

Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten

uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die

Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli

isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat

produzieren

223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt

Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat

Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden

durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion

von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut

5

abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen

uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt

so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die

Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren

Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das

passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole

und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren

und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen

Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des

Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen

aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate

in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden

Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und

MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose

vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es

sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae

Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und

es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient

wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet

(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der

pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al

1998)

224 Entstehung einer D-Laktatazidose

In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten

eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten

entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl

erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)

Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung

resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren

kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit

erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik

eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer

6

bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine

partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser

und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome

erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-

Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die

Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit

genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus

acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol

resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus

Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al

1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in

einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub

vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in

Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung

drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings

keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar

Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus

geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-

Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den

Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale

pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die

Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben

eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und

normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort

die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und

deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil

an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der

Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde

beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil

kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr

gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder

vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich

mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen

(CALDARINI et al 1996)

7

HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben

koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient

wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die

Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach

zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei

diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte

D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte

Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler

Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus

Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen

Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen

aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie

im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den

gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten

traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu

diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-

Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate

spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der

Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die

Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und

Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-

Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium

140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium

257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-

Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-

Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen

kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-

Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu

einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)

Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene

oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen

8

Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn

ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung

vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer

geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-

Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an

Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern

Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem

Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin

Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering

ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat

auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des

Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-

Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen

In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder

Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982

HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der

Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die

Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde

zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al

1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten

Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden

Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und

die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii

(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich

zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes

Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer

Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al

2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer

vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-

Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome

herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)

9

23 D-Laktatazidose des Rindes

Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten

Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare

Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und

die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen

die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen

verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate

hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut

aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)

Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis

einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et

al 1999)

Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose

in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer

Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber

bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt

erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine

Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten

zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei

Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und

D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei

Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und

L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17

(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei

20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-

Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte

auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen

oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)

Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit

Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben

wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-

Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte

im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

2

2 LITERATURUumlBERSICHT

21 Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren

Laktat das Salz der Milchsaumlure kann in zwei Isomeren auftreten Diese unter-

scheiden sich durch ein asymmetrisches C2-Atom und rotieren linear polarisiertes

Licht im Uhrzeigersinn bzw dagegen L(+)-Milchsaumlure dreht polarisiertes Licht nach

rechts Das Enantiomer (D(-)-Form) bricht das Licht nach links In den Muskelzellen

der Saumlugetiere wird durch Glykolyse hauptsaumlchlich L-Laktat gebildet Die D-Form

entsteht wenn Bakterien Glukose fermentieren Beide Formen unterscheiden sich

nicht in ihren physikalischen und chemischen Eigenschaften nur ihre Interaktion mit

Enzymen ist eine andere (ROumlMPP et al 1996) Unter aeroben Bedingungen wird

Pyruvat vollstaumlndig uumlber den Citratzyklus abgebaut waumlhrend bei anaeroben

Bedingungen mit Hilfe der L-Laktatdehydrogenase und NADH +H+ Pyruvat zu

Laktat und NAD+ reduziert wird Diese Reaktion ist reversibel und steht im

chemischen Gleichgewicht L-Laktat kann aber auch aus Muskelzellen zur Leber

transportiert und dort uumlber die Glukoneogenese verstoffwechselt werden (BECK-

SICKINGER und HAHN 2002)

Hauptsaumlchlich Bakterien und niedere Organismen bilden D-Laktat aber auch in der

Saumlugetierzelle kann D-Laktat entstehen Uumlber das Glyoxalasesystem wird

Methylglyoxal uumlber S-D-Laktoylglutathion mit Hilfe von zwei Enzymen Glyoxalase I

und II zu D-Laktat umgewandelt Man findet dieses System im Zytosol von Zellen

und Mitochondrien in fast jeder Lebensform Allerdings ist die Bedeutung dieses

Systems unklar und die produzierten Mengen an D-Laktat sind beim Saumlugetier

vernachlaumlssigbar gering (THORNALLEY 1990) D-Laktat wird physiologischerweise

im menschlichen Koumlrper nicht in groumlszligeren Mengen gebildet deshalb fehlt auch das

spezifische Enzym D-Laktatdehydrogenase (EC 11128) Beim Menschen initiiert

die D-α-Hydroxysaumluredehydrogenase den Abbau von D-Laktat Der Umsatz von D-

Laktat durch dieses Enzym betraumlgt allerdings nur ein Fuumlnftel dessen von L-Laktat

Bei einem 70 kg schweren Mann mit einer Serumkonzentration von 5-6 mEql sind

dies ca 25 mol pro Tag (OH et al 1985) Ratten wurde in den Magen eine

durchschnittliche Dosis von 124 mmolkg KM075 mit 14C markiertem D-Laktat

injiziert Davon wurden 45 zu CO2 oxidiert und nur 09 als D-Laktat und 24

3

als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden

nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und

WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein

spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt

die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase

der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)

22 Laktatazidose des Menschen

221 Symptomatik

Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie

Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie

tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf

Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich

durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und

diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)

222 Fallbeispiele

In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short

Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration

(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach

sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war

Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde

nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer

weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich

grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in

Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den

Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am

haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden

uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-

Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt

gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen

4

(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)

Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien

Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen

Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die

Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al

1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor

einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie

Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden

Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde

Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit

509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach

waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum

Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien

war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise

enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an

D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von

391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut

mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering

(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass

sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich

nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich

Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten

uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die

Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli

isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat

produzieren

223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt

Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat

Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden

durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion

von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut

5

abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen

uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt

so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die

Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren

Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das

passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole

und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren

und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen

Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des

Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen

aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate

in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden

Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und

MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose

vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es

sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae

Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und

es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient

wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet

(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der

pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al

1998)

224 Entstehung einer D-Laktatazidose

In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten

eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten

entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl

erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)

Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung

resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren

kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit

erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik

eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer

6

bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine

partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser

und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome

erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-

Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die

Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit

genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus

acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol

resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus

Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al

1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in

einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub

vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in

Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung

drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings

keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar

Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus

geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-

Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den

Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale

pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die

Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben

eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und

normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort

die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und

deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil

an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der

Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde

beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil

kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr

gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder

vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich

mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen

(CALDARINI et al 1996)

7

HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben

koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient

wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die

Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach

zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei

diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte

D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte

Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler

Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus

Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen

Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen

aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie

im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den

gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten

traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu

diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-

Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate

spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der

Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die

Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und

Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-

Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium

140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium

257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-

Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-

Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen

kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-

Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu

einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)

Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene

oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen

8

Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn

ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung

vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer

geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-

Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an

Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern

Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem

Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin

Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering

ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat

auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des

Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-

Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen

In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder

Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982

HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der

Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die

Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde

zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al

1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten

Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden

Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und

die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii

(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich

zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes

Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer

Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al

2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer

vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-

Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome

herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)

9

23 D-Laktatazidose des Rindes

Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten

Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare

Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und

die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen

die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen

verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate

hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut

aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)

Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis

einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et

al 1999)

Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose

in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer

Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber

bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt

erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine

Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten

zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei

Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und

D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei

Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und

L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17

(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei

20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-

Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte

auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen

oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)

Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit

Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben

wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-

Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte

im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

3

als Metabolit uumlber die Niere ausgeschieden Im Durchschnitt wurden acht Stunden

nach der Injektion 54 des D-Laktats nicht mehr aufgefunden (GIESECKE und

WALLENBERG 1985) Neueste Erkenntnisse sprechen dafuumlr dass es doch ein

spezifisches Enzym gibt Beim Mensch und bei der Maus wurde cDNS festgestellt

die sehr aumlhnliche Proteine kodieren wie man sie bei der D-Laktat-dehydrogenase

der niederen Organismen findet (FLICK und KONIECZNY 2002)

22 Laktatazidose des Menschen

221 Symptomatik

Die D-Laktatazidose aumluszligert sich beim Menschen durch neurologische Symptome wie

Ataxie Benommenheit und Lethargie erstmals beschrieben von OH et al (1979) Sie

tritt gehaumluft bei Patienten mit einem durch eine Operation verkuumlrzten Duumlnndarm auf

Dieses wird auch Short Bowel Syndrom (SBS) genannt Es wird vermutet dass sich

durch den erhoumlhten Gehalt an Kohlenhydraten im Dickdarm die Darmflora aumlndert und

diese dann vermehrt D-Laktat bildet (HOVE und MORTENSEN 1995)

222 Fallbeispiele

In zwei von SATOH et al (1982) beschriebenen Faumllle von D-Laktatazidose bei Short

Bowel Syndrom wies der Stuhl des einen Patienten eine erhoumlhte Konzentration

(93 KBEml Faeces) an Lactobacillus buchneri auf Dieser Keim produzierte nach

sieben Tagen Inkubation 20910-10 mmol pro Zelle D-Laktat Beim zweiten Fall war

Lactobacillus fermenti IVa mit 89 KBEg Faeces vermehrt Bei diesem Keim wurde

nach sieben Tagen Inkubation 34210-10 mmol D-Laktat pro Zelle gemessen In einer

weiteren Untersuchung wurde in zwei Faumlllen 10 bzw 12 Staumlmme hauptsaumlchlich

grampositive Anaerobier Laktobazillen Eubakterien und Bifidobakterien in

Konzentrationen von uumlber 108g Trockenmasse aus dem Stuhl isoliert Bei den

Kontrollen konnten von diesen Spezies nur zwei bis vier Staumlmme uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert werden Auszligerdem wurde bei diesen Patienten der sonst am

haumlufigsten im Stuhl anzutreffenden Keim Bacteroides nicht in Einheiten uumlber 108g

trockenem Stuhl isoliert (STOLBERG et al 1982) In einer Langzeitstudie wurden

uumlber vier Jahre lang Stuhlproben von azidotischen und nicht azidotischen SBS-

Patienten und gesunden Kontrollpersonen gesammelt und auf ihren Bakteriengehalt

gepruumlft Die Darmflora der SBS-Patienten bestand hauptsaumlchlich aus Laktobazillen

4

(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)

Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien

Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen

Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die

Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al

1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor

einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie

Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden

Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde

Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit

509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach

waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum

Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien

war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise

enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an

D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von

391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut

mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering

(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass

sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich

nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich

Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten

uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die

Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli

isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat

produzieren

223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt

Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat

Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden

durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion

von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut

5

abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen

uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt

so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die

Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren

Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das

passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole

und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren

und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen

Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des

Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen

aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate

in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden

Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und

MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose

vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es

sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae

Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und

es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient

wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet

(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der

pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al

1998)

224 Entstehung einer D-Laktatazidose

In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten

eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten

entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl

erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)

Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung

resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren

kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit

erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik

eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer

6

bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine

partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser

und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome

erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-

Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die

Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit

genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus

acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol

resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus

Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al

1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in

einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub

vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in

Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung

drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings

keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar

Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus

geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-

Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den

Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale

pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die

Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben

eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und

normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort

die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und

deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil

an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der

Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde

beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil

kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr

gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder

vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich

mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen

(CALDARINI et al 1996)

7

HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben

koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient

wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die

Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach

zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei

diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte

D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte

Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler

Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus

Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen

Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen

aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie

im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den

gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten

traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu

diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-

Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate

spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der

Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die

Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und

Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-

Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium

140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium

257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-

Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-

Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen

kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-

Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu

einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)

Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene

oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen

8

Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn

ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung

vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer

geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-

Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an

Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern

Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem

Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin

Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering

ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat

auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des

Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-

Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen

In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder

Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982

HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der

Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die

Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde

zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al

1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten

Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden

Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und

die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii

(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich

zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes

Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer

Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al

2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer

vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-

Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome

herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)

9

23 D-Laktatazidose des Rindes

Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten

Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare

Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und

die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen

die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen

verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate

hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut

aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)

Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis

einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et

al 1999)

Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose

in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer

Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber

bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt

erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine

Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten

zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei

Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und

D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei

Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und

L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17

(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei

20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-

Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte

auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen

oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)

Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit

Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben

wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-

Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte

im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

4

(1010-1012 KBEg nassen Stuhls) und Escerichia coli (108-1010 KBEg nassen Stuhls)

Es wurden auch andere Bakterien wie Citrobacter freundii Bifidobakterien

Eubakterien Enterokokken und Prevotella ruminicola mit uumlber 1010 KBEg nassen

Stuhls isoliert In der Kontrollgruppe war die Anzahl an E coli etwa gleich aber die

Laktobazillen mit nur 108-1010 KBEg nassen Stuhls vertreten (BONGAERTS et al

1997) Eine weitere Untersuchung zeigt dass bei einer Stuhlprobe zwei Tage vor

einem Azidoseschub die allgemeine Darmflora und die Anzahl an Anaerobiern wie

Bakteroidaceae reduziert waumlhrend die Population an D-Laktat produzierenden

Laktobazillen mit 404 vom Gesamtkeimgehalt sehr hoch war Auszligerdem wurde

Lactobacillus delbrueckii spp lactis identifiziert Der Anteil an Bifidobakterien war mit

509 auch erhoumlht diese produzieren aber nur L-Laktat Einige Zeit danach

waumlhrend Beschwerdefreiheit war die Konzentration an Laktobazillen zum

Gesamtkeimgehalt der Faeces auf 143 gesunken Der Anteil an Bifidobakterien

war unvermindert hoch bei 619 des Gesamtkeimgehaltes Erstaunlicherweise

enthielt das Serum zwei Tage vor der azidotischen Krise nur sehr geringe Mengen an

D-Laktat (02 mmoll) Allerdings war in den Faeces ein Gehalt an D-Laktat von

391 mmolkg festgestellt worden Nach der akuten Azidose waren die Werte im Blut

mit 017 mmoll und in den Faeces mit weniger als 002 mmolkg sehr gering

(KANEKO et al 1997) Eine weitere Langzeitstudie uumlber zehn Jahre bestaumltigt dass

sich bei nicht unter Antibiose stehenden SBS-Patienten die feste Nahrung zu sich

nehmen fast 60 ihrer Darmflora aus grampositiven Staumlbchen - hauptsaumlchlich

Laktobazillen - besteht (BONGAERTS et al 2000) HUDSON et al (1990) berichten

uumlber zwei Patienten mit D-Laktatazidose aus deren Duumlnndarmaspirat jeweils die

Glukose vergaumlrende Hefe Torulopsis glabrata und in einem Fall auch noch E coli

isoliert wurden Es wurde allerdings nicht untersucht ob diese Keime auch D-Laktat

produzieren

223 Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt

Im Duumlnndarm des Menschen werden von Bakterien organische Saumluren wie Laktat

Propionat Pyruvat α-Ketoglutarat und α-Hydroxybutyrat gebildet Diese werden

durch natriumabhaumlngige Transportmechanismen und durch nichtionische Diffusion

von den Enterozyten aufgenommen dort metabolisiert oder bei Uumlberschuss ins Blut

5

abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen

uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt

so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die

Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren

Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das

passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole

und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren

und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen

Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des

Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen

aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate

in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden

Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und

MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose

vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es

sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae

Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und

es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient

wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet

(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der

pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al

1998)

224 Entstehung einer D-Laktatazidose

In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten

eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten

entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl

erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)

Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung

resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren

kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit

erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik

eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer

6

bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine

partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser

und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome

erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-

Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die

Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit

genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus

acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol

resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus

Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al

1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in

einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub

vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in

Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung

drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings

keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar

Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus

geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-

Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den

Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale

pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die

Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben

eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und

normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort

die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und

deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil

an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der

Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde

beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil

kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr

gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder

vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich

mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen

(CALDARINI et al 1996)

7

HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben

koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient

wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die

Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach

zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei

diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte

D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte

Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler

Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus

Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen

Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen

aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie

im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den

gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten

traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu

diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-

Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate

spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der

Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die

Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und

Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-

Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium

140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium

257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-

Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-

Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen

kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-

Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu

einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)

Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene

oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen

8

Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn

ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung

vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer

geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-

Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an

Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern

Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem

Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin

Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering

ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat

auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des

Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-

Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen

In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder

Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982

HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der

Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die

Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde

zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al

1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten

Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden

Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und

die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii

(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich

zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes

Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer

Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al

2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer

vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-

Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome

herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)

9

23 D-Laktatazidose des Rindes

Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten

Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare

Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und

die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen

die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen

verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate

hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut

aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)

Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis

einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et

al 1999)

Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose

in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer

Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber

bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt

erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine

Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten

zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei

Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und

D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei

Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und

L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17

(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei

20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-

Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte

auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen

oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)

Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit

Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben

wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-

Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte

im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

5

abgegeben (DEETJEN und SPECKMANN 1999) Bei gesunden Menschen

uumlbersteigt die Masse an produzierter Saumlure nie die Metabolisierungsrate Es kommt

so physiologischerweise nicht zur Akkumulation organischer Saumluren im Blut Die

Masse an Saumlure die von Bakterien produziert wird haumlngt letztendlich ab von deren

Anzahl der Masse an Kohlenhydraten die ihnen zur Verfuumlgung steht und ob das

passende Milieu lange genug besteht Auch toxische Stoffe wie Aldehyde Alkohole

und Mercaptane koumlnnen entstehen Es werden hauptsaumlchlich kurzkettige Fettsaumluren

und kaum D-Laktat gebildet (HALPERIN und KAMEL 1996) Unter physiologischen

Bedingungen geraumlt keine groszlige Masse an Zucker und Staumlrke in das Colon des

Menschen da im Duumlnndarm die meisten Kohlenhydrate resorbiert werden Gelangen

aber zum Beispiel durch eine Verkuumlrzung des Duumlnndarms vermehrt Kohlenhydrate

in den Dickdarm kann es zu einer Vermehrung von D- und L-Laktat- bildenden

Bakterien kommen So kann eine D-Laktatazidose entstehen (HOVE und

MORTENSEN 1995) Fast alle pathogenen Darmbakterien koumlnnen Glucose

vergaumlren Bei den auf die Vergaumlrung von Glucose getesteten Erregern handelt es

sich u a um Shigella sonnei EPEC EAEC NAG-Vibrionen Vibrio cholerae

Aeromonas Salmonella und Lactobacillus Dabei sinkt der pH-Wert auf 13-261 und

es entsteht immer D-Laktat Sobald nicht Glukose sondern Staumlrke als Substrat dient

wird von den Bakterien signifikant weniger Laktat und signifikant mehr Acetat gebildet

(KRISHNAN et al 1998) Auch E coli produzieren in vitro D-Laktat Dabei sinkt der

pH-Wert des Mediums in Proportion zur Bildung von D-Laktat (MCCABE et al

1998)

224 Entstehung einer D-Laktatazidose

In den voraus gegangenen Fallbeispielen wurde bei an D-Laktatazidose Erkrankten

eine Veraumlnderung der Darmflora festgestellt Aber nicht alle SBS Patienten

entwickeln eine D-Laktatazidose obwohl der Gehalt an D- und L-Laktat im Stuhl

erhoumlht sein kann (HOVE et al 1994)

Es gibt Hinweise darauf dass eine orale Antibiotikatherapie zu einer Vermehrung

resistenter D-Laktat-produzierender Bakterien wie Lactobacillus acidophilus fuumlhren

kann Ein 50-jaumlhriger Mann der 1975 einen jejunoilealen Bypass wegen Fettleibigkeit

erhalten hatte wurde 1993 mit Ataxie Schwaumlche und Sprachstoumlrungen in eine Klinik

eingeliefert Er hatte eine vierzehntaumlgige orale Doxicyclintherapie aufgrund einer

6

bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine

partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser

und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome

erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-

Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die

Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit

genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus

acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol

resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus

Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al

1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in

einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub

vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in

Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung

drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings

keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar

Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus

geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-

Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den

Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale

pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die

Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben

eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und

normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort

die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und

deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil

an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der

Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde

beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil

kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr

gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder

vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich

mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen

(CALDARINI et al 1996)

7

HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben

koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient

wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die

Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach

zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei

diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte

D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte

Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler

Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus

Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen

Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen

aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie

im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den

gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten

traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu

diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-

Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate

spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der

Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die

Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und

Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-

Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium

140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium

257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-

Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-

Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen

kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-

Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu

einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)

Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene

oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen

8

Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn

ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung

vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer

geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-

Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an

Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern

Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem

Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin

Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering

ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat

auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des

Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-

Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen

In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder

Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982

HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der

Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die

Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde

zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al

1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten

Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden

Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und

die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii

(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich

zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes

Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer

Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al

2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer

vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-

Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome

herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)

9

23 D-Laktatazidose des Rindes

Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten

Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare

Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und

die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen

die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen

verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate

hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut

aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)

Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis

einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et

al 1999)

Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose

in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer

Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber

bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt

erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine

Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten

zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei

Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und

D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei

Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und

L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17

(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei

20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-

Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte

auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen

oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)

Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit

Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben

wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-

Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte

im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

6

bakteriellen Bronchitis hinter sich Die Untersuchung arteriellen Blutes ergab eine

partiell kompensierte metabolische Azidose Die Symptome wurden spontan besser

und er wurde am naumlchsten Tag entlassen Zwei Monate spaumlter traten die Symptome

erneut auf Diesmal war wieder eine antibakterielle Therapie mit Trimethoprim-

Sulfamethoxazol vorgenommen worden Die Therapie wurde abgesetzt und die

Symptome verschwanden am naumlchsten Tag Stuhlproben die waumlhrend dieser Zeit

genommen wurden enthielten keine coliformen Keime Es wurde nur Lactobacillus

acidophilus festgestellt Dieser war gegenuumlber Trimethoprim-Sulfamethoxazol

resistent und produzierte nach 24 Stunden Inkubation 583 mmoll D-Laktat aus

Glukose in einer Bakterienkultur bei einer Anzahl von 1011 KBEl (CORONADO et al

1995) Auch ein vermehrter Kohlenhydratkonsum wird als Ausloumlser diskutiert da in

einigen Faumlllen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit einem akuten Azidoseschub

vorausgegangen war (HUDSON et al 1990) Eine erhoumlhte D-Laktatkonzentration in

Plasma und Urin wurde bei einem Patienten festgestellt der in einer Untersuchung

drei Tage lang eine kohlenhydratreiche Diaumlt verordnet bekam Es traten allerdings

keine klinischen Symptome auf (HOVE und MORTENSEN 1995) Es gibt sogar

Hinweise dass Bildung und Ausscheidung von D-Laktat in einem Rhythmus

geschehen der vom Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme abhaumlngt So war der D-

Laktatgehalt im Urin in den fruumlhen Abendstunden am houmlchsten und in den

Morgenstunden am niedrigsten (BONGAERTS et al 1995) Auch der intraintestinale

pH-Wert hat einen Einfluss auf die Bildung von D-Laktat Untersucht wurde die

Stuhlflora eines zehn Jahre alten Jungen mit SBS Biochemische Analysen ergaben

eine metabolische Azidose mit hohem Plasma D-Lakatgehalt (61 mmoll) und

normalen L-Laktat (102 mmoll) Frische Stuhlproben wurden gesammelt und sofort

die anaeroben und aeroben Kolonien gezaumlhlt Diese wurden weiter gezuumlchtet und

deren D-Laktatproduktion bei verschiedenen pH-Werten beobachtet Der Hauptanteil

an organischen Saumluren im Stuhl machen D-und L-Laktat aus Bei der

Langzeitbeobachtung der Kulturen bei verschiedenen pH-Werten wurde

beobachtet dass bei Erhoumlhung des pH-Wertes von 50 auf 65 sich der Anteil

kurzkettiger Fettsaumluren erhoumlht und ab einem pH-Wert von 65 kein D-Laktat mehr

gebildet wurde Bei der darauf folgenden Senkung des pH-Werts auf 5 wurde wieder

vermehrt D-Lakat gemessen Auch die Zusammensetzung der Kulturen aumlndert sich

mit dem pH-Wert Mit zunehmenden pH-Wert sank die Anzahl der Laktobazillen

(CALDARINI et al 1996)

7

HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben

koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient

wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die

Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach

zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei

diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte

D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte

Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler

Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus

Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen

Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen

aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie

im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den

gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten

traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu

diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-

Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate

spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der

Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die

Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und

Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-

Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium

140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium

257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-

Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-

Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen

kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-

Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu

einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)

Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene

oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen

8

Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn

ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung

vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer

geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-

Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an

Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern

Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem

Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin

Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering

ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat

auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des

Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-

Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen

In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder

Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982

HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der

Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die

Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde

zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al

1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten

Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden

Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und

die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii

(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich

zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes

Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer

Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al

2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer

vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-

Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome

herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)

9

23 D-Laktatazidose des Rindes

Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten

Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare

Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und

die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen

die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen

verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate

hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut

aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)

Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis

einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et

al 1999)

Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose

in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer

Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber

bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt

erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine

Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten

zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei

Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und

D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei

Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und

L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17

(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei

20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-

Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte

auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen

oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)

Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit

Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben

wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-

Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte

im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

7

HUDSON et al (1990) berichten dass Thiaminmangel mit dazu beigetragen haben

koumlnnte bei einem SBS-Patienten eine D-Laktatazidose auszuloumlsen Der Patient

wurde mit laumlnger anhaltender Uumlbelkeit Erbrechen und Blaumlhungen vorgestellt Die

Untersuchung des Serums ergab einen erhoumlhten D-Laktatwert von 27 mmoll Nach

zweiwoumlchiger oraler Behandlung mit Neomycin verschwanden die Symptome Bei

diesem Patienten kam es jedoch zu drei Ruumlckfaumlllen bei denen jeweils keine erhoumlhte

D-Laktatkonzentration festzustellen war Schlieszliglich entdeckte man eine verringerte

Transketolaseaktivitaumlt die auf Thiaminmangel schlieszligen laumlsst Nach oraler

Supplementierung von Thiamin traten 15 Monate lang keine Symptome mehr auf

225 Wirkung des D-Laktats auf den Organismus

Es ist noch nicht geklaumlrt weshalb es bei einer D-Laktatazidose zu neurologischen

Stoumlrungen kommt Es wird von einer Patientin berichtet die neurologische Stoumlrungen

aufwies ohne dass man eine Azidose nachweisen konnte Laut Vorbericht hatte sie

im Alter von eineinhalb Tagen einen Volvulus der es erforderlich machte fast den

gesamten Duumlnndarm zu resezieren Im Alter von zwei Jahren und neun Monaten

traten zum ersten Mal Symptome wie schwankenden Gang und Verwirrtheit auf Zu

diesem Zeitpunkt litt sie an einer Azidose die mit einer Natriumhydrogenkarbonat-

Infusion behandelt wurde D-Lakat im Serum wurde nicht gemessen Sechs Monate

spaumlter traten erneut Symptome auf eine Azidose lag nicht vor Am Tag der

Einlieferung waren der D-Laktatspiegel im Serum bei 114 mmoll und die

Anionenluumlcke bei 288 mmoll Die klinische Untersuchung ergab Hypotonie und

Kussmaulatmung (32min) Die Laborwerte waren wie folgt venoumlser Blut pH-

Wert 721 HCO3- 9 mmoll Plasma-L-Laktat 132 mmoll Serum-Natrium

140 mmoll Serum-Kalium 48 mmoll Serum-Chlorid 107 mmoll Serum-Kalzium

257 mmoll Plasma-Glucose 55 moll Serum-Creatinin 35 micromoll und Serum-

Harnstoff 43 mmoll Die Autoren vermuten dass eine toxische Wirkung des D-

Laktats im Vordergrund steht da es auch ohne Azidose zu neurologischen Ausfaumlllen

kommen kann (GODEY et al 2000) Einen weiteren Hinweis auf die Toxizitaumlt des D-

Laktats liefert die Erkenntnis dass die Korrektur der Azidose nicht zwangslaumlufig zu

einer Verbesserung der neurologischen Symptome fuumlhrt (HINGORANI et al 1993)

Des Weiteren scheint es eine Aumlhnlichkeit mit Patienten zu geben die eine erworbene

oder angeborene Stoumlrung des Pyruvathaushalts haben Zu den erworbenen

8

Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn

ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung

vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer

geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-

Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an

Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern

Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem

Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin

Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering

ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat

auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des

Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-

Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen

In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder

Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982

HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der

Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die

Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde

zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al

1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten

Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden

Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und

die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii

(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich

zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes

Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer

Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al

2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer

vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-

Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome

herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)

9

23 D-Laktatazidose des Rindes

Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten

Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare

Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und

die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen

die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen

verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate

hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut

aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)

Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis

einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et

al 1999)

Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose

in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer

Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber

bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt

erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine

Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten

zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei

Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und

D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei

Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und

L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17

(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei

20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-

Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte

auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen

oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)

Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit

Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben

wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-

Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte

im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

8

Stoumlrungen zaumlhlen unter anderem Thiaminmangel Ischaumlmie und Hypoxie Das Gehirn

ist auf Glucose als Hauptenergietraumlger angewiesen Ist die Pyruvatdecarboxylierung

vermindert zum Beispiel durch die Anwesenheit von D-Laktat kommt es zu einer

geringeren Produktion von Acetyl-CoA weniger ATP steht zur Verfuumlgung und L-

Laktat sammelt sich an Diese partielle Beeintraumlchtigung koumlnnte den Anteil an

Transmittersubstanzen veraumlndern und somit die Funktion der Synapsen behindern

Wenn dem so waumlre muumlsste die Auspraumlgung der Symptome von dem

Ernaumlhrungsstatus und der Anwesenheit ausreichender Kofaktoren wie Thiamin

Magnesium und Riboflavin abhaumlngen Aumlhnlich den Symptomen der gering

ausgepraumlgten Erbkrankheit die nur unter Stress und bei erhoumlhtem Bedarf an Pyruvat

auftritt Es wird auch vermutet dass eine D-Laktatazidose eine Veraumlnderung des

Redoxsystems in der Zelle verursacht und dadurch den Pyruvat-Dehydrogenase-

Komplex beeintraumlchtigt (CROSS und CALLAWAY 1984)

226 Therapie der D-Laktatazidose des Menschen

In den meisten Faumlllen wurde eine orale Antibiose mit Vancomycin Metronidazol oder

Kanamycin erfolgreich durchgefuumlhrt (SATOH et al 1982 STOLBERG et al 1982

HUDSON et al 1990) Orale Antibiose kann aber auch zu einer Verschiebung der

Darmflora fuumlhren Resistente Keime produzieren weiterhin D-Laktat und die

Symptome bestehen weiter (BONGAERTS et al 1997) In zwei Faumlllen wurde

zusaumltzlich eine Reduktion der Kohlenhydratzufuhr vorgeschlagen (HUDSON et al

1990 und GAVAZZI et al 2001) Waumlhrend einer oralen Neomycin-Therapie traten

Unvertraumlglichkeitserscheinungen auf und die Therapie musste abgebrochen werden

Der Patient war symptomfrei aber der Plasma D-Laktatgehalt lag bei 69 mmoll und

die Stuhluntersuchung ergab eine hohe Anzahl an Lactobacillus delbruekii

(17middot108 KBEg) Dieser Keim produziert nur D-Laktat Die Therapie wurde mit taumlglich

zweimaliger Gabe von 6 middot109 KBE des nur L-Laktat produzierenden Keimes

Lactobacillus casei subspezies rhamnosus erfolgreich fortgesetzt Bei einer

Nachkontrolle wurden nur 018 mmoll D-Laktat im Blut gemessen (GAVAZZI et al

2001) Eine andere erfolgreiche Therapie scheint die Haemodialyse zu sein Mit einer

vierstuumlndigen Dialyse war es moumlglich die Azidose auszugleichen den Plasma D-

Laktatgehalt zu halbieren und eine Verbesserung der neurologischen Symptome

herbeizufuumlhren (HINGORANI et al 1993)

9

23 D-Laktatazidose des Rindes

Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten

Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare

Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und

die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen

die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen

verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate

hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut

aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)

Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis

einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et

al 1999)

Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose

in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer

Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber

bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt

erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine

Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten

zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei

Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und

D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei

Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und

L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17

(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei

20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-

Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte

auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen

oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)

Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit

Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben

wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-

Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte

im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

9

23 D-Laktatazidose des Rindes

Beim Rind ist die D-Laktatazidose vor allem im Zusammenhang mit einer akuten

Pansenazidose beschrieben Wenn ruminierende Rinder zuviel leicht fermentierbare

Kohlenhydrate aufnehmen veraumlndert sich die Pansenflora Der pH-Wert sinkt und

die Anzahl an Protozoen und gramnegativen Bakterien wird geringer Laktobazillen

die den pH-Wert weiter absenken vermehren sich und lassen die Protozoen

verschwinden Durch die veraumlnderte Pansenflora werden Kohlenhydrate

hauptsaumlchlich zu L-Laktat und D-Laktat fermentiert Dieses wird ins Blut

aufgenommen und fuumlhrt zu einer D-Laktatazidose (DUNLOP und HAMMOND 1965)

Die D-Laktatkonzentration im Serum gesunder Kaumllber im Alter von zwei bis

einundzwanzig Tagen liegt zwischen 004 mmoll und 059 mmoll (MARCILLAUD et

al 1999)

Neuere Untersuchungen ergaben dass auch bei Saugkaumllbern eine Pansenazidose

in Folge experimenteller Zwangstraumlnkung zu einer D-Laktatazidose mit klinischer

Symptomatik fuumlhren kann (GENTILE et al 2004) In einer aumlhnlichen Arbeit uumlber

bdquoPansentrinkerldquo wurde festgestellt dass einige Kaumllber mit sauerem Panseninhalt

erhoumlhte D-Laktatwerte im Blut aufwiesen Aber auch einige Kaumllber die keine

Pansenazidose hatten an Neugeborenendurchfall litten und eine Blutazidose hatten

zeigten erhoumlhte D-Laktatwerte im Serum (gt3 mmoll) (GRUDE 2003) Auch bei

Durchfallkaumllbern kann es zu einer signifikant houmlheren Konzentration an DL- L- und

D-Laktat im Serum im vergleich zu Gesunden kommen Die Werte bei

Durchfallkaumllbern lagen bei DL-Laktat 89plusmn51 mmoll D-Laktat 52 (plusmn57) mmoll und

L-laktat 41 (plusmn34) mmoll gegenuumlber gesunden Kaumllbern mit DL-Laktat bei 17

(plusmn12) mmoll D-Laktat war nicht quantifizierbar und die L-Laktatkonzentration lag bei

20 (plusmn11) mmoll Auch im Kot wurde eine signifikante Erhoumlhung an D-Laktat und L-

Laktat gegenuumlber Gesunden festgestellt (OMOLE et al 2001) Allerdings konnte

auch eine genauere Untersuchung die Herkunft des D-Laktats (aus dem Pansen

oder aus dem Darmtrakt) nicht eindeutig klaumlren (EWASCHUK et al 2004 a)

Pathologische klinische Befunde von Haltung und Verhalten bei Kaumllbern mit

Neugeborenendurchfall die bisher der metabolischen Azidose zugeschrieben

wurden sind nicht durch das Basendefizit an sich sondern durch erhoumlhte D-Laktat-

Konzentrationen im Blut der Kaumllber zu erklaumlren Mit dem Absinken der D-Laktatwerte

im Blut verschwinden auch die klinischen Symptome Hohe D-Laktat-

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

10

Konzentrationen im Blut haben auch keinen Einfluss auf die Prognose (LORENZ und

GENTILE 2003)

Kaumllber mit einer D-Laktataumlmie (gt6 mmoll) zeigen Somnolenz und Ataxie verharren

in unphysiologischer Koumlrperhaltung stehen regungslos oder leicht schwankend mit

gesenktem Kopf Der Lidreflex ist verzoumlgert zum Teil sogar aufgehobenen Der

Saugreflex ist jedoch nicht negativ beeinflusst Diese Symptomatik konnte durch

intravenoumlse Verabreichung von Natrium-D-Laktat reproduziert werden (LORENZ

2003) Ausfaumllle des Saugreflexes sind nach LORENZ (2004) staumlrker mit dem

Basenexzess und Dehydratation als mit der D-Laktatkonzentration im Serum

korreliert Dagegen werden Stoumlrungen des Lidreflexes fast ausschlieszliglich durch eine

Erhoumlhung der D-Laktatwerte hervorgerufen Die houmlchste D-Laktatkonzentration bei

der noch physiologische Haltung Verhalten und Lidreflex vorhanden war lag bei

72 mmoll

24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten

Den Verdacht dass organische Saumluren auch bei mit caninem Parvovirus infizierten

Welpen mit Durchfall eine Rolle bei deren Azidose spielen wurde von NAPPERT et

al (2002) nicht bestaumltigt Welpen mit Enteritis hatten im Vergleich mit einer

Kontrollgruppe eine signifikant groumlszligere Anionenluumlcke und eine niedrigere

Konzentration an Natrium Kalium und Chlorid im Serum Der Gehalt an L-Laktat im

Serum von erkrankten Welpen war leicht erhoumlht und die D-Laktatkonzentration

tendenziell sogar verringert

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

11

3 EIGENE UNTERSUCHUNGEN

31 Material und Methode

Patienten In der Zeit vom 01062004 bis zum 3042005 wurden in der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der LMU 37 Kaumllbern die euthanasiert werden mussten in die Untersuchung mit

einbezogen Die Kaumllber waren zwischen 1 und 23 Tage alt Sie wurden in zwei

Gruppen aufgeteilt eine Gruppe mit Neugeborenendurchfall (n = 26) und eine

Kontrollgruppe ohne Durchfall (n = 11) Durchfall wurde definiert als duumlnnbreiiger Kot

(Kot der auf der Hand durch die Finger flieszligt) oder Kot von noch duumlnnerer

Konsistenz

Probenentnahme Die Kaumllber wurden vor der Euthanasie und Probenentnahme in der rechten Flanke

und am Spatium lumbosakrale geschoren

Unmittelbar vor der Euthanasie erfolgte eine Blutentnahme (Vollblut und

Lithiumheparinat) aus der Vena jugularis

Nach dem durch Auskultation festgestelltem Herzstillstand erfolgte die

Liquorentnahme am in Seitenlage liegenden Kalb im Spatium lumbosakrale Das

Kalb wurde in der rechten Flanke eroumlffnet die inneren Organe vorgelagert und aus

den einzelnen Abschnitten sofern es die Menge des Organinhalts erlaubte mit einer

20 ml Spritze und einer Kanuumlle der Staumlrke 21times60mm Probenmaterial aspiriert

Folgende Organe wurden beprobt Pansen (Pa) Labmagen (Lm) und

Duodenum (Dd) drei Proben aus dem Jejunum der orale Anteil (J1) der mittlere

(J2) und in der Naumlhe der halbinselfoumlrmigen Stelle (J3) Des Weiteren aus dem

Blinddarm (Bd) der ersten und zweiten Haumllfte des Colon (C1 C2) aus dem

Rektum (Rek) und aus der Harnblase (Hrn)

Probenbearbeitung Aus dem mit Lithiumheparinat stabilisierten Blut wurde eine Blutgasanalyse erstellt

(Bloodgas System 855 Corning Ciba Corning Diagnostics Corp Medfield MA

USA) Aus den Aspiraten wurden umgehend Ausstriche angefertigt Diese wurden

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

12

luftgetrocknet hitzefixiert und nach Gram gefaumlrbt Die Proben wurden zentrifugiert

und aus den Uumlberstaumlnden die D-und L-Laktatkonzentration mit Hilfe des Automatik

Analyzer Hitachi 705 Hitachi Tokio Japan bestimmt L-Laktat wurde mit dem

spezifischen Enzym Laktatoxidase zu Pyruvat oxidiert (Diagnostikset Laktat

1822837 Roche-Diagnostics) D-Laktat wurde mit Hilfe der D-Laktatdehydrogenase

welche NAD reduziert spektrometrisch (340 nm) bestimmt (LORENZ et al 2003)

Die Probennahme dauerte ca 7 min Nach ca weiteren 15 min wurden die Werte

bestimmt

Zum Schluss wurde aus dem Probenrest der pH-Wert mit einem elektronischen pH-

Meter gemessen (testo 230-pH-Meter Testo GmbH amp Co Lenzkirchen) Wenn zu

wenig Material vorhanden war wurde der pH-Wert mit Teststreifen gemessen

(Genauigkeit 01)

Mikroskopische Beurteilung der Ausstriche Die Ausstriche wurden mit Oumll unter 1000-facher Vergroumlszligerung mikroskopisch

untersucht Dabei wurden mehrere Gesichtsfelder beurteilt

Es wurde die Morphologie und die Anfaumlrbbarkeit der Bakterien bestimmt und wie folgt

unterschieden

grampositive Hefen Kokken lange Staumlbe plumpe Staumlbe

gramnegative coliforme Staumlbe Kokken lange Staumlbe zarte Staumlbe

Die Anzahl in den jeweiligen Gruppen wurde semiquantitativ beurteilt

Die Einteilung erfolgte in Grade von 0 bis 4

0= keine Bakterien

1= vereinzelt Bakterien

2= haumlufig Bakterien

3= sehr haumlufig Bakterien

4= massenhaft Bakterien

Bei der semiquantitativen Beurteilung der Ausstriche wurden alle Befunde uumlber 1

(vereinzelte Bakterien) als bemerkenswert gewertet da eine geringe Besiedelung

des Verdauungsapparates erwartet werden kann

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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67

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Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a

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Biochem J 269 1-11

Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

13

Fragestellungen Ziel dieser Arbeit war es zu klaumlren woher das D-Laktat stammt das man bei Kaumllbern

mit Neugeborenendurchfall haumlufig im Blut findet Auszligerdem sollte geklaumlrt werden ob

eine einzelne Bakterienart alleine dafuumlr verantwortlich sein kann

Statistik Fuumlr die statistische Auswertung wurde das Computerprogramm SPSS (SPSS

Incorporation V1201 deutsch) benutzt Zur Anwendung kamen der Chi-Quadrat-

Test (exakter Test nach Fischer) und der Whitney-Mann-U-Test Es wurde ein

Signifikanzniveau von α = 5 gewaumlhlt Die Korrelationen wurden nach Pearson

berechnet

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

32 Ergebnisse

321 Uumlberblick Von den 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als

3 mmoll D-Laktat im Serum waumlhrend von den elf Kaumllbern ohne Durchfall nur ein

einziges Kalb einen D-Laktatspiegel im Serum uumlber 3 mmoll aufwies wie aus

Tabelle 1 ersichtlich

Tab 1 Anzahl an Kaumllbern mit erhoumlhter D-Laktatkonzentration im Serum bezogen auf Neugeborenendurchfall

Kaumllber mit Durchfall Kaumllber ohne Durchfall

D-Laktatkonzentration gt 3 mmoll im Serum

7 1

D-Laktatkonzentration le 3 mmoll im Serum

19 10

Dieses eine Kalb hatte eine Kochsalzvergiftung und musste deshalb euthanasiert

werden Es wurden weder eine Vermehrung der Bakterienpopulation noch eine

erhoumlhte (gt 3 mmoll) D-Laktatkonzentration in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates festgestellt Allein im Harn konnte eine D-Laktatkonzentration

von 2895 mmoll und im Serum von 768 mmoll gemessen werden

14

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

15

Von den sieben Kaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration uumlber 3 mmoll im Serum

wurde soweit Proben gewonnen werden konnten auch in fast allen Abschnitten des

Verdauungsapparates uumlber 3 mmoll D-Laktat gemessen Diese waren auch (mit

Ausnahme des Duodenums) von Bakterien uumlberwuchert Dabei handelte es sich

hauptsaumlchlich wie in Tabelle 2 zu sehen um plumpe grampositive Staumlbe und lange

grampositive Staumlbe (wie zB Clostridien und Laktobazillen) Auch Hefen traten

gehaumluft auf

Tab 2 Ergebnisse von sieben Kaumllbern mit Durchfall und mehr als 3 mmoll D-Laktat

im Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo die

jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt

+Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 2 1

Lm 6 von 6 (1 fehlt) 1 1 5 1

Dd 4 von 4 (3 fehl) 2 1

JJ1 6 von 6 (1 fehlt) 2 4 1 1 1

JJ2 5 von 6 (1 fehlt) 3 3 1

JJ3 5 von 6 (1 fehlt) 1 4 3 1

Bd 6 von 7 3 5 1

C1 6 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

C2 5 von 6 (1 fehlt) 2 5 1

Rek 5 von 5 (2 fehl) 2 3 1 2

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

16

Im Gegensatz dazu stehen die elf Kaumllber ohne Durchfall von denen zehn bis zu

3 mmoll D-Laktat im Blut aufwiesen Aus Tabelle 3 geht hervor dass die Proben die

aus deren Verdauungsapparat genommen werden konnten kaum D-Laktat

aufwiesen In dieser Gruppe traten auch deutlich weniger Kaumllber auf deren

Verdauungsapparat eine groszlige Anzahl an Bakterienpopulationen beherbergte mit

Ausnahme des Blinddarms

Tab 3 Ergebnisse von zehn Kaumllbern ohne Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern mit D-Laktat bis zu 3 mmoll in dem

jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an Kaumllbern

bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit le3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 8 von 9 (1 fehl) 1 2 3 1

Lm 8 von 9 (1 fehl)

Dd 5 von 7 (3 fehl) 2

JJ1 7 von 8 (2 fehl) 2

JJ2 8 von 8 (2 fehl)

JJ3 6 von 6 (4 fehl) 1 2 1

Bd 5 von 6 (4 fehl) 4 5 3

C1 2 von 3 (7 fehl) 1 1

C2 2 von 2 (8 fehl) 1 1

Rek 1 von 2 (8 fehl) 1

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

17

Von den 19 Durchfallkaumllbern mit einer D-Laktatkonzentration im Serum le 3 mmoll

wiesen jeweils ca die Haumllfte der Kaumllber im Pansen und Labmagen eine D-

Laktatkonzentration von uumlber 3 mmoll auf Dort hatte auch eine groumlszligere Anzahl an

Kaumllbern vermehrt plumpe grampositive Staumlbe und lange grampositive Staumlbe Einige

Kaumllber wiesen auch im Blinddarm vermehrt Bakterienpopulationen auf Allerdings war

die Anzahl derer die D-Laktatwerte im Blinddarm uumlber 3 mmoll hatten wie aus

Tabelle 4 ersichtlich unter einem Drittel

Tab 4 Ergebnisse von 19 Kaumllbern mit Durchfall und bis zu 3 mmoll D-Laktat im

Serum Spalte 2 zeigt den Teil an Kaumllbern davon mit mehr als 3 mmoll D-Laktat in

dem jeweiligen Abschnitt des Verdauungsapparates Spalte 3 zeigt die Anzahl an

Kaumllbern bei denen haumlufiger als bdquovereinzeltldquo die jeweiligen Bakterien auftreten

Anzahl an Kaumllbern bei denen haumlufiger als nur bdquovereinzeltldquo

die jeweilige Bakterienart gefunden wurde

Anzahl an Kaumllbern mit gt 3 mmoll D-Laktat im jeweiligen Abschnitt +Kokk +plStaumlb +lStaumlb +Hefen -zStaumlb -Kokk -colStaumlb

Pa 6 von 13 (6 fehl) 1 4 1 2

Lm 10 von 18 (1 fehl) 3 3 1 1

Dd 5 von 14 (5 fehl) 1 1

JJ1 6 von 16 (3 fehl) 1

JJ2 3 von 19 1 1

JJ3 1 von 15 (4 fehl)

Bd 5 von 17 (2 fehl) 3 2 2

C1 3 von 15 (4 fehl) 1 1 2 1

C2 3 von 15 (4 fehl) 1 1 1 1

Rek 1 von 7 (12 fehl)

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

18

322 pH-Werte des Verdauungsapparates In den einzelnen Darmabschnitten wurde der pH-Wert gemessen Die Mittelwerte der

pH-Werte der einzelnen Gruppen weisen einen geringen Unterschied auf In Tabelle

5 6 und 7 sind die pH-Werte der einzelnen Gruppen zusammengefasst

Tab 5 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei sieben

Kaumllbern mit Durchfall und Serum-D-Laktat gt 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 30 39 52

Dd 51 53 57

JJ1 55 59 67

JJ2 63 67 73

JJ3 53 59 76

Bd 59 62 74

C1 57 63 75

C2 59 62 71

Rek 59 65 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

19

Tab 6 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei zehn

Kaumllbern ohne Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 41 48 73

Lm 27 35 52

Dd 49 53 83

JJ1 49 56 83

JJ2 64 70 75

JJ3 61 66 79

Bd 52 54 75

C1 69 74 81

C2 69 56 74

Rek nur ein Wert 70

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

Tab 7 pH-Werte der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates bei 19 Kaumllbern

mit Durchfall und Serum-D-Laktat le 3 mmoll

Abschnitt Min Mittel Max

Pa 43 49 58

Lm 31 24 52

Dd 51 48 57

JJ1 55 51 67

JJ2 63 61 73

JJ3 53 69 76

Bd 59 65 74

C1 57 65 75

C2 59 64 71

Rek 59 70 74

Negativer dekadischer Logarithmus des arithmetischen Mittels der molaren Protonenkonzentration

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three

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Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a

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Biochem J 269 1-11

Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

323 Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Die Auswertung der Bakterienbestimmung zeigt dass nur wenige signifikante

Unterschiede der Bakterienstaumlmme zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festzustellen sind (Tabb 8-17)

Tab 8 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Pansen

Pansen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 18 3 +Kokk

kein Durchfall 7 3

0358

Durchfall 10 11 +plStaumlb

kein Durchfall 7 3

0280

Durchfall 21 0 +lStaumlb

kein Durchfall 8 2

0097

Durchfall 17 4 +Hefen

kein Durchfall 10 0

0277

Durchfall 17 4 -colStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 7 3

0087

Durchfall 20 1 -zStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

20

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

Wie in Tabelle 9 zu sehen besteht ein signifikanter Unterschied zwischen Kaumllbern mit

und ohne Durchfall bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben im Labmagen In

der Kontrollgruppe hatte kein Kalb mehr Bakterien als bdquogelegentlichldquo (1) im

Labmagen waumlhrend bei den Durchfallkaumllbern uumlber ein Drittel eine erhoumlhte (gt1)

Bakterienpopulation von grampositiven langen Staumlben aufwies

Tab 9 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Labmagen

Labmagen Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 23 3 +Kokk

kein Durchfall 13 0

0538

Durchfall 19 7 +plStaumlb

kein Durchfall 13 0

0073

Durchfall 18 8 +lStaumlb

kein Durchfall 13 0

0035

Durchfall 24 2 +Hefen

kein Durchfall 13 0

0544

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 25 1 -Kokk

kein Durchfall 13 0

1000

Durchfall 25 1 -zStaumlb

kein Durchfall 12 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

Nach Bonferoni Korrektur 000875 immer noch signifikant

21

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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67

Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three

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Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a

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Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

Tab 10 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Duodenum

22

Duodenum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 2 +Kokk

kein Durchfall 5 3

0112

Durchfall +plStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 18 3 +lStaumlb

kein Durchfall 8 0

0540

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 20 1 -Kokk

kein Durchfall 8 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Im Duodenum und Jejunum 1-3 sind die Unterschiede nicht signifikant aber bis auf

ein Kalb hatten nur Durchfallkaumllber vermehrt grampositive lange Staumlbe in diesen

Abschnitten (Tabb 10-13)

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

Tab 11 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 1

Jejunum 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall +Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall 20 2 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

0238

Durchfall 16 6 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0289

Durchfall 21 2 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 21 1 -Kokk

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 21 1 -zStaumlb

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

23

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

Tab 12 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 2

Jejunum 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 25 1 +Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall 21 5 +plStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 21 5 +lStaumlb

kein Durchfall 10 0

0293

Durchfall 25 1 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 24 1 -Kokk

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

24

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

Tab 13 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Jejunum 3

Jejunum 3 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 20 2 +Kokk

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 16 6 +plStaumlb

kein Durchfall 8 2

1000

Durchfall 18 4 +lStaumlb

kein Durchfall 9 1

1000

Durchfall 20 2 +Hefen

kein Durchfall 10 0

1000

Durchfall -colStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -Kokk

kein Durchfall

0

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

25

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

Im Blinddarm dagegen haben signifikant mehr Kaumllber mit Durchfall eine geringere

Zahl grampositiver Kokken (Tab 14)

Tab 14 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Blinddarm

Blinddarm Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 22 4 +Kokk

kein Durchfall 6 6

0045

Durchfall 15 11 +plStaumlb

kein Durchfall 4 8

0295

Durchfall 19 7 +lStaumlb

kein Durchfall 7 5

0460

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 21 5 -colStaumlb

kein Durchfall 12 0

0158

Durchfall 20 6 -Kokk

kein Durchfall 8 3

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

statistisch signifikant

26

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

Tab 15 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 1

Colon 1 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 19 4 +Kokk

kein Durchfall 5 1

1000

Durchfall 19 4 +plStaumlb

kein Durchfall 4 2

0575

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0633

Durchfall +Hefen

kein Durchfall

0

Durchfall 17 5 -colStaumlb

kein Durchfall 6 0

0553

Durchfall 20 3 -Kokk

kein Durchfall 6 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall 23 0 -lStaumlb

kein Durchfall 5 1

0207

27

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

Tab 16 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Colon 2

Colon 2 Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 16 4 +Kokk

kein Durchfall 1 3

0059

Durchfall 15 5 +plStaumlb

kein Durchfall 3 1

1000

Durchfall 15 6 +lStaumlb

kein Durchfall 4 0

0540

Durchfall 19 1 +Hefen

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall 13 7 -colStaumlb

kein Durchfall 4 0

0283

Durchfall 17 3 -Kokk

kein Durchfall 4 0

1000

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

Ab dem Blinddarm zeigt sich eine Mischung aus allen Bakterienpopulationen wobei

Durchfallkaumllber dazu neigen mehr grampositive lange und plumpe Staumlbe zu

beherbergen als die Kontrollgruppe Dies ist allerdings statistisch nicht signifikant

(Tabb 14-17)

28

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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Wiley-VCH Verlag GmbH Weinheim

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

Tab 17 Signifikanzniveau (p) des Unterschieds von erhoumlhten und nicht erhoumlhten

Bakterienpopulationen zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern der Kontrollgruppe im

Rektum

Rektum Bakterien le1 Bakterien gt1 p

Durchfall 15 3 +Kokk

kein Durchfall 5 2

0597

Durchfall 11 7 +plStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 13 5 +lStaumlb

kein Durchfall 7 0

0274

Durchfall 17 1 +Hefen

kein Durchfall 7 0

1000

Durchfall 13 5 -colStaumlb

kein Durchfall 5 2

1000

Durchfall 15 4 -Kokk

kein Durchfall 7 0

0546

Durchfall -zStaumlb

kein Durchfall

0

Durchfall -lStaumlb

kein Durchfall

0

29

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

30

324 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten

konnte keine Signifikanz des Unterschieds zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall

festgestellt werden wie in den folgenden Tabellen 18-30 ersichtlich ist Allerdings

sind bei allen D-Laktatwerten in den einzelnen Abschnitten des

Verdauungsapparates die Houmlchstwerte immer bei den Durchfallkaumllbern zu finden

Bei einem Durchfallkalb wurde im Pansen der houmlchste Wert mit 685 mmoll D-Laktat

gemessen wobei bei diesem Kalb nur eine Serumkonzentration von 237 mmoll D-

Laktat festgestellt wurde Es befanden sich im Pansen jedoch bdquosehr haumlufigldquo (3)

grampositive plumpe Staumlbe

Tab 18 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Pansen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Pansen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 08 0 190

Durchfall 20 71 0 685

0218

Tab 19 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Labmagen und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Labmagen n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 12 01 224

Durchfall 25 52 0 303

0069

Bei einem Kalb ohne Durchfall mit 224 mmoll D-Laktat im Labmagen wurde eine

bdquohaumlufigeldquo (2) Bakterienpopulation von langen grampositiven Staumlben festgestellt Bei

einem Durchfallkalb mit 303 mmol D-Laktat im Labmagen kamen diese Bakterien

sogar bdquosehr haumlufigldquo (3) vor Im Duodenum und Jejunum 1 sind die maximalen D-

Laktatwerte bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall geringer als in den proximal

gelegenen Abschnitten (siehe Tab 20 und 21)

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

31

Tab 20 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Duodenum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Duodenum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 17 02 58

Durchfall 19 24 01 141

0288

Tab 21 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 10 09 0 40

Durchfall 22 31 0 130

0084

Ab dem Jejunum 2 werden die Maximalwerte wieder groumlszliger Allerdings ist auch dort

der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne Durchfall nicht signifikant

Tab 22 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 190

Durchfall 26 12 0 356

0068

Tab 23 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Jejunum 3 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Jejunum 3 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 077 0 150

Durchfall 22 11 0 390

0396

Tab 24 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Blinddarm und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Blinddarm n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 8 09 0 338

Durchfall 25 19 0 437

0644

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

32

Tab 25 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 1 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 1 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 4 48 06 331

Durchfall 21 21 0 425

0767

Tab 26 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Colon 2 und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Colon 2 n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 06 01 98

Durchfall 21 20 0 406

0759

Tab 27 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Rektum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Rektum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 3 66 0 75

Durchfall 13 37 0 455

0788

Die maximalen D-Laktatkonzentrationen im Harn (Tab 28) sind bei Kaumllbern mit und

ohne Durchfall sehr hoch wobei ein Kalb ohne Durchfall den houmlchsten Wert

(29 mmoll) aufweist ein Kalb mit Durchfall nur 238 mmoll

Tab 28 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Harn und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Harn n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 02 0 290

Durchfall 26 09 0 238

0606

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

33

Tab 29 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Liquor und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Liquor n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 12 01 0 67

Durchfall 26 03 0 100

0718

Die D-Laktatkonzentrationen in Serum und Liquor zeigen ein niedrigeres Niveau als

im Verdauungsapparat Hierbei ist der Unterschied zwischen Kaumllbern mit und ohne

Durchfall sehr gering (Tabb 29 und 30)

Tab 30 Durchschnittliche D-Laktatkonzentrationen (mmoll) im Serum und das

Signifikanzniveau (p) des Unterschiedes bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall

Serum n Median Minimum Maximum p

kein Durchfall 11 05 01 77

Durchfall 26 06 01 106

0572

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

Die folgenden Abbildungen verdeutlichen die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen

Darmabschnitte

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 1 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern ohne Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

Der sehr hohe Wert im oralen Abschnitt des Colons kommt durch ein Kalb zustande

welches noch keinen klinischen Durchfall am Tag der Euthanasie zeigte aber im

Colon bereits Durchfallkot enthielt

34

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 2 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes bei Kaumllbern mit Durchfall (Median Quartile und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

35

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

RektumBlinddarm

Colon2Colon1

Jejunum3Jejunum2

Jejunum1Duodenum

LabmagenPansen

70

60

50

40

30

20

10

0

mmoll

Abb 3 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Magen-Darm-

Traktes unabhaumlngig davon ob eine Durchfallerkrankung vorlag (Median Quartile

und Extremwerte)

Die Box enthaumllt 50 der Werte Werte auszligerhalb von 15 Interquartilbereichen ab der Oberkante wurden mit Symbolen dargestellt

36

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

37

325 Korrelationen Tab 31 Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates unabhaumlngig von Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0539 0003 28

0318 0100 28

0363 0053 29

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0274 0117 34

0136 0442 34

0149 0391 35

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0441 0028 25

0204 0329 25

0428 0033 25

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0482 0005 31

0202 0285 30

0422 0018 31

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0526 0001 34

0079 0653 35

0490 0003 35

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0544 0003 28

0056 0780 27

0489 0007 29

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0402 0051 24

-0031 0892 22

0400 0048 25

Colon 2 Korrelation Signifikanz N

0591 0003 23

0370 0099 21

0561 0004 24

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0374 0038 31

0058 0762 30

0354 0047 32

Rektum Korrelation Signifikanz n

0586 0028 14

0262 0386 13

0556 0031 15

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

38

Tab 32 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern mit Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0467 0044 19

0241 0307 20

0303 0207 19

Labmagen Korrelation Signifikanz n

0318 0130 24

0307 0145 24

0216 0311 24

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0408 0093 18

0123 0627 18

0409 0092 18

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0544 0009 22

0240 0295 21

0460 0031 22

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0596 0002 25

0159 0447 25

0589 0002 25

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0613 0003 21

0123 0597 21

0606 0004 21

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

0573 0007 21

0048 0841 20

0548 0010 21

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

0579 0006 21

0358 0121 20

0559 0008 21

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

0587 0003 24

0204 0340 24

0543 0006 24

Rektum Korrelation Signifikanz n

0582 0047 12

0234 0464 12

0551 0063 12

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

39

Tab 33 Korrelation von D-Laktatkonzentrationen im Serum Harn Liquor und den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates bei Kaumllbern ohne Durchfall

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in

Konzentration von D-Laktat (mmoll) in Serum Harn Liquor Pansen Korrelation Signifikanz n

0967 0000 9

0993 0000 8

0629 0052 10

Labmagen Korrelation Signifikanz n

-0368 0296 10

-0295 0408 10

-0165 0628 11

Duodenum Korrelation Signifikanz n

0049 0917 7

0341 0454 7

-0346 0447 7

Jejunum 1 Korrelation Signifikanz n

0132 0734 9

0133 0734 9

0111 0777 9

Jejunum 2 Korrelation Signifikanz n

0570 0109 9

0230 0522 10

-0071 0847 10

Jejunum 3 Korrelation Signifikanz n

0470 0287 7

0937 0006 6

-0094 0824 8

Colon 1 Korrelation Signifikanz n

-0931 0239 3

-1000 2

-0534 0466 4

Colon 2 Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0979 0131 3

Blinddarm Korrelation Signifikanz n

-0197 0671 7

-0194 0713 6

-0182 0666 8

Rektum Korrelation Signifikanz n

-1000 2

1

0611 0581 3

Die Korrelation ist auf dem Niveau von 005 (2-seitig) signifikant Die Korrelation ist auf dem Niveau von 001 (2-seitig) signifikant Aufgrund der geringen Anzahl an Proben keine Aussagekraft

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

40

Es faumlllt auf dass bei der Auswertung der Kaumllber ohne Durchfall die Korrelation

zwischen den D-Laktatkonzentrationen im Pansen bzw im letzten Drittel des

Jejunums und im Harn sehr gut und auch signifikant ist In der Gruppe der

Durchfallkaumllber sind Korrelationen von D-Laktatkonzentrationen in den jeweiligen

Anteilen des Verdauungsapparates mit denen in Serum und Liquor haumlufig signifikant

Der Wert der Korrelation ist aber eher mittelmaumlszligig

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

41

326 D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates und deren Bakterienpopulation unabhaumlngig von Durchfall

Die D-Laktatkonzentrationen der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates

wurden mit den dort gefundenen Bakterienstaumlmmen verglichen unabhaumlngig davon

ob das Kalb an Neugeborenendurchfall litt oder nicht

Im Pansen (Tabb 34-39) ist kein signifikanter Zusammenhang festzustellen Neun

von 13 Kaumllbern mit erhoumlhtem D-Laktat im Pansen hatten mehr als bdquovereinzeltldquo

grampositive plumpe Staumlbe (Tab 34) dies ist aber nicht signifikant

Tab 34 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 11

+Kokk gt1 4 2

0672

Tab 35 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 4

+plStaumlbgt1 5 9

0063

Tab 36 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 17 11

+lStaumlb gt1 0 2

0179

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

42

Tab 37 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 16 10

+Hefen gt1 1 3

0290

Tab 38 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 14 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 39 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Pansen

Pansen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 1 1

1000

Im Labmagen (Tabb 40-45) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und einer erhoumlhten D-Laktatkonzentration signifikant (Tab 42) Auch hier ist

die Anzahl an Kaumllbern mit grampositiven plumpen Staumlben bei hohen D-Laktatwerten

vermehrt (4 von 18) aber der Unterschied ist nicht signifikant (Tab 41) Es haben

auch zwei Kaumllber vermehrt grampositive plumpe Staumlbe im Labmagen ohne dass die

D-Laktatkonzentration dort erhoumlht waumlre

Tab 40 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 17

+Kokk gt1 1 1

1000

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

43

Tab 41 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 17 14

+plStaumlb gt1 2 4

0405

Tab 42 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 19 10

+lStaumlb gt1 0 8

0001

statistisch signifikant

Tab 43 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 18 17

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 44 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 18 17

-zStaumlb gt1 0 1

1000

Tab 45 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Labmagen

Labmagen n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 19 17

-Kokk gt1 0 1

0486

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

44

Im Duodenum (Tabb 46-48) ist auch keine Signifikanz des Zusammenhangs

zwischen Bakterien und D-Laktatkonzentrationen festzustellen aber drei von 11

Kaumllbern mit hohen D-Laktatwerten haben vermehrt grampositive lange Staumlbe (Tab

47)

Tab 46 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 13 9

+Kokk gt1 3 2

1000

Tab 47 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 8

+lStaumlb gt1 0 3

0056

Tab 48 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Duodenum

Duodenum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 16 10

-Kokk gt1 0 1

0407

Im Jejunum 1 (Tabellen 49-52) haben fuumlnf von 13 Kaumllbern vermehrt grampositive

lange Staumlbe und hohe (gt3 mmoll) D-Laktatwerte (siehe Tab 50)

Tab 49 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 14 11

+plStaumlb gt1 2 2

1000

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

45

Tab 50 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 15 8

+lStaumlb gt1 1 5

0064

Tab 51 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 15 12

+Hefen gt1 1 1

1000

Tab 52 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen zarten

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 1

Jejunum 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-zStaumlb le1 16 12

-zStaumlb gt1 0 1

0448

Im Jejunum 2 (Tabb 53-57) ist der Zusammenhang zwischen grampositiven langen

Staumlben und hohen D-Laktatwerten wieder signifikant (Tab 56) Auch die

grampositiven plumpen Staumlbe scheinen eine Rolle zu spielen aber nur drei von neun

Kaumllbern haben diese vermehrt dies ist nicht signifikant (Tab 54)

Tab 53 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 26 9

+Kokk gt1 1 0

1000

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

46

Tab 54 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 25 6

+plStaumlb gt1 2 3

0088

Tab 55 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 26 8

+Hefen gt1 0 1

0257

Tab 56 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 26 5

+lStaumlb gt1 1 4

0009

statistisch signifikant

Tab 57 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 2

Jejunum 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 25 9

-Kokk gt1 1 0

1000

Im letzten drittel des Jejunums (Tabb 58-61) ist bei keiner Bakterienart der

Zusammenhang signifikant Allerdings sind grampositive plumpe und grampositive

lange Staumlbe haumlufig vermehrt (Tabb 59 und 60)

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

47

Tab 58 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 18 8

+Kokk gt1 2 1

1000

Tab 59 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 16 5

+plStaumlb gt1 4 4

0209

Tab 60 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 18 6

+lStaumlb gt1 2 3

0287

Tab 61 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Jejunum 3

Jejunum 3 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 19 8

+Hefen gt1 1 1

0532

Im Blinddarm (Tabb 62-66) ist die Anzahl an Kaumllbern die mehr als nur bdquovereinzeltldquo

eine bestimmte Bakterienart aufweisen unabhaumlngig von der D-Laktatkonzentration

vermehrt

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

48

Tab 62 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 12

+Kokk gt1 7 1

0101

Tab 63 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 10 6

+plStaumlb gt1 9 7

1000

Tab 64 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 16 4

+lStaumlb gt1 3 9

0004

statistisch signifikant

Tab 65 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 16 11

-colStaumlb gt1 3 2

1000

Tab 66 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Blinddarm

Blinddarm n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 14 11

-Kokk gt1 5 5

0671

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

49

Im oralen Abschnitt des Colons (Tabb 67-71) sind grampositive lange Staumlbe bei

Kaumllbern die dort auch erhoumlhte D-Laktatwerte aufweisen signifikant vermehrt (Tab

69)

Tab 67 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 12 9

+Kokk gt1 2 2

1000

Tab 68 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 12 7

+plStaumlb gt1 2 4

0350

Tab 69 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 14 3

+lStaumlb gt1 0 8

lt 0001

statistisch signifikant

Tab 70 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 12 9

-colStaumlb gt1 2 2

1000

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

50

Tab 71 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon1

Colon 1 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 11 11

-Kokk gt1 3 0

0230

Im aboralen Abschnitt des Colons (Tabb 72-76) sind es grampositive lange Staumlbe

die bei Tieren mit hohen D-Laktatkonzentrationen signifikant vermehrt auftreten (Tab

74)

Tab 72 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 9 7

+Kokk gt1 3 1

0619

Tab 73 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 9 5

+plStaumlb gt1 3 3

0642

Tab 74 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 13 3

+lStaumlb gt1 0 5

0003

statistisch signifikant

Tab 75 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Hefen le1 12 7

+Hefen gt1 0 1

0400

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

51

Tab 76 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Colon 2

Colon 2 n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 9 8

-Kokk gt1 3 0

0242

Im Rektum (Tabb 77-82) gibt es keine signifikanten Werte

Tab 77 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+Kokk le1 6 7

+Kokk gt1 1 2

1000

Tab 78 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven plumpen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 5 5

+plStaumlb gt1 2 4

0633

Tab 79 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven langen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+lStaumlb le1 7 5

+lStaumlb gt1 0 4

0088

Tab 80 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an grampositiven Hefen und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

+plStaumlb le1 7 8

+plStaumlb gt1 0 1

1000

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

52

Tab 81 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen coliformen

Staumlben und der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-colStaumlb le1 5 7

-colStaumlb gt1 2 2

1000

Tab 82 Der Zusammenhang zwischen der Haumlufigkeit an gramnegativen Kokken und

der D-Laktatkonzentration im Rektum

Rektum n D-Laktat le3 n D-Laktat gt3 p

-Kokk le1 4 8

-Kokk gt1 3 1

0262

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

53

326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und parenteraler Antibiose

Acht Kaumllber wiesen einen D-Laktatspiegel im Serum von uumlber 3 mmoll auf Davon

hatten sieben Kaumllber Durchfall Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber waumlhrend ihres

Klinikaufenthaltes parenteral ein Antibiotikum in angemessener Dauer und

Konzentration erhalten oder die Therapie war zum Zeitpunkt der Euthanasie noch

nicht abgeschlossen

Von 29 Kaumllbern mit niedrigen D-Laktatwerten im Blut wurden nur sieben Kaumllber

waumlhrend des Klinikaufenthaltes nicht mit einem Antibiotikum behandelt

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

54

4 Diskussion

In der vorliegenden Arbeit sollte geklaumlrt werden wo im Verdauungsapparat des

Kalbes D-Laktat gebildet wird und ob bestimmte Bakterien dafuumlr verantwortlich sind

Diese Fragen konnten nicht endguumlltig geklaumlrt werden aber es gibt dennoch

interessante Ergebnisse

Von 26 Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall hatten sieben Kaumllber mehr als 3 mmoll

D-Laktat im Serum Von elf Kaumllbern ohne Durchfall hatte nur ein einziges eine

erhoumlhte D-Laktatkonzentration im Serum Dieses eine Kalb wurde aufgrund einer

Kochsalzvergiftung euthanasiert Es hatte vorberichtlich Durchfall gehabt allerdings

nicht mehr am Tag der Euthanasie Dies spricht entweder fuumlr die D-Laktatbildung

waumlhrend der Durchfallphase und zeigt dass der Koumlrper eine gewisse Zeit braucht

um das D-Laktat zu eliminieren Oder das D-Laktat wurde im Pansen gebildet da

man dort auch bei Kaumllbern ohne Durchfall einen erhoumlhten D-Laktatwert finden kann

Die Laktose der faumllschlicherweise in den Pansen gelangten Milch koumlnnte von

Laktobazillen zu D-Laktat vergoren werden (GRUDE 2003 GENTILE et al 2004)

Bei der Untersuchung des Inhalts des Magen-Darm-Traktes auf Bakterien wurden

bewusst nur mikroskopische Ausstriche angefertigt und nach Gram gefaumlrbt Die

Ermittlung der exakten Darmflora in den einzelnen Darmabschnitten waumlre zu zeit-

und kostenintensiv gewesen Mit der Technik des einfachen Ausstriches ist es

moumlglich einen semiquantitativen Uumlberblick uumlber die Darmflora zu gewinnen und

Bakteriengruppen einzugrenzen

Im Pansen zum Beispiel sind haumlufig grampositive plumpe und lange Staumlbe

anzutreffen Diese Bakterienmorphologie spricht fuumlr Laktobazillen Clostridien haben

eine aumlhnliche Morphologie und koumlnnten dort auch beteiligt sein (MYLREA 1969)

Wahrscheinlicher sind aber Laktobazillen da diese auch sehr haumlufig bei Menschen

mit dem Short Bowel Syndrom isoliert worden sind und deren Faumlhigkeit zur D-

Laktatbildung nachgewiesen wurde (SATOH et al 1982 KANEKO et al 1997

BONGAERTS et al 2000) Bei der Suche nach einer bestimmten

Bakterienpopulation sind im Labmagen bei Kaumllbern mit Neugeborenendiarrhouml

signifikant mehr grampositive lange Staumlbe festgestellt worden als bei Kaumllbern ohne

Durchfall Auch im oralen und aboralen Abschnitt des Jejunums sind grampositive

lange Staumlbe nur bei Kaumllbern mit Durchfall vermehrt der Unterschied ist allerdings

nicht signifikant was an der geringen Anzahl der Faumllle liegen koumlnnte Die

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

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Brain Research 614 164-170

Lorenz I (2003) Klinische Erscheinungen der D-Laktataumlmie beim Kalb

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bdquoInnere Medizin und Klinische Laboratoriumsdiagnostikldquo 5-6

65

Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay

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Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs

treatment and prognosis

Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23

Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves

with metabolic acidosis

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Infect and Immun 66 2 907-911

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Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral

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Can J Vet Res 66 No1 15-18

66

Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)

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Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men

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Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage

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Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses

of fecal flora

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67

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Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

55

Morphologie der Keime spricht auch hier wieder fuumlr Laktobazillen wobei Clostridien

nicht auszuschlieszligen sind

Bemerkenswert ist auch dass bei den D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen

Darmabschnitten bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall kein signifikanter Unterschied

festgestellt werden konnte Die Maximalwerte waren zwar bei Kaumllbern mit Durchfall

immer groumlszliger aber der Unterschied war nie signifikant Es ist allerdings zu

bedenken dass im gesamten Darm staumlndig Wasser resorbiert und auch sezerniert

wird Deshalb koumlnnen punktuell gemessene Konzentrationsunterschiede allein auf

dem unterschiedlichen Wassergehalt beruhen Die Ergebnisse von EWASCHUK et

al (2004 a) zeigen ein anderes Ergebnis Dort war der Unterschied der D-

Laktatwerte in den Faeces von Durchfallkaumllbern gegenuumlber gesunden Kaumllbern

signifikant Allerdings wurde der Kot aus dem Rektum gewonnen und nicht wie in der

vorliegenden Arbeit aus den einzelnen Darmabschnitten was zu den Unterschieden

in den Ergebnissen gefuumlhrt haben koumlnnte Auszligerdem ist zu bedenken dass in die

vorliegende Arbeit nur kranke Kaumllber einbezogen wurden Die Kaumllber in der

Kontrollgruppe ohne Durchfall hatten andere schwerwiegende Krankheiten die zu

ihrer Euthanasie fuumlhrten Aus Gruumlnden des Tierschutzes wurden keine vollkommen

gesunden Kaumllber fuumlr diese Arbeit euthanasiert Das heiszligt dass die Werte in der

Gruppe ohne Durchfall durchaus durch andere unbekannte Faktoren beeinflusst

worden sein koumlnnten

Ein interessanter Fall ist noch erwaumlhnenswert In der Gruppe der Kaumllber ohne

Durchfall (klinische Untersuchung am Tag der Euthanasie) befindet sich ein Kalb

welches im Blinddarm und im oralen Abschnitt des Colon sehr duumlnnen Kot enthielt

Dieser Kot enthielt 338 mmoll beziehungsweise 331 mmoll D-Laktat Aus dem

aboralen Teil des Colons konnte keine Probe gewonnen werden und aus dem Kot

im Rektum konnte kein D-Laktat gemessen werden da dieser physiologisch geformt

war und kein Uumlberstand durch zentrifugieren zu gewinnen war Die

Bakterienpopulation bestand aus bdquomassenhaftldquo positiven langen und bdquosehr haumlufigeldquo

plumpen Staumlben Der D-Laktatwert im Serum war noch nicht erhoumlht Dies ist ein

eindeutiges Indiz fuumlr die Beteiligung von Bakterien bei der D-Laktatbildung und wirft

weiterhin die Frage auf wann und wieso es in manchen Faumlllen zu einer klinisch

ausgepraumlgten D-Laktatazidose mit Erhoumlhung des Serumspiegels kommt und wann

nicht Diese Frage konnte nicht geklaumlrt werden Es gibt Kaumllber die haben sehr hohe

D-Laktatwerte in bestimmten Abschnitten des Magendarmtraktes aber man sieht

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

56

keine Erhoumlhung im Blutspiegel Auch dieses Kalb hatte sehr hohe Werte im Colon

und die D-Laktatkonzentration im Serum war nicht veraumlndert Es ist vorstellbar dass

es einige Zeit dauert bis D-Laktat resorbiert wird Der Mechanismus ist noch nicht

sehr genau untersucht

Bei der Auswertung der D-Laktatkonzentration und Bakterienpopulation (unabhaumlngig

von Durchfall) in den einzelnen Abschnitten des Verdauungsapparates waren die

Ergebnisse in den vier folgenden Darmabschnitten signifikant Im Labmagen im

oralen Abschnitt des Jejunums und im oralen und aboralen Abschnitt des Colons

waren grampositive lange Staumlbe bei gleichzeitig erhoumlhten D-Laktatkonzentrationen

signifikant vermehrt Dies legt die Vermutung nahe dass diese grampositiven Keime

in der Bildung von D-Laktat eine groszlige Rolle spielen koumlnnten Sehr wahrscheinlich

handelt es sich um Laktobazillen was aber durch die angewandte

Untersuchungstechnik nicht bewiesen werden kann (SATOH et al 1982 KANEKO

et al 1997 BONGAERTS et al 2000) Eventuell koumlnnte nicht nur eine vermehrte

Bildung von D-Laktat zu einer klinisch ausgepraumlgten D-Laktatazidose fuumlhren

sondern auch eine verminderte Eliminierung aus dem Koumlrper zu einer andauernden

D-Laktatazidose und somit zu einer problematischeren Situation fuumlr das Kalb fuumlhren

In dieser Arbeit faumlllt auf dass es bei der Gruppe der Durchfallkaumllber keine

Korrelationen der D-Laktatkonzentration zwischen Serum und Harn gibt Dies laumlsst

die Frage aufkommen ob Durchfallkaumllber vermindert D-Laktat uumlber den Harn

ausscheiden Bei den Kaumllbern ohne Durchfall die hohe D-Laktatkonzentrationen im

Pansen aufwiesen war eine signifikante Korrelation der D-Laktatkonzentration im

Harn gegeben Anscheinend schieden diese Kaumllber D-Laktat uumlber den Harn aus Ob

dieser Sachverhalt von Bedeutung ist muumlssen weitere Untersuchungen klaumlren

Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Tatsache dass bei Kaumllbern mit Durchfall

eine maumlszligige Korrelation der D-Laktatkonzentrationen von Serum und Liquor besteht

Es ist bekannt dass unter bestimmten Voraussetzungen wie zum Beispiel extremen

Hungerzustaumlnden das Gehirn von Glukose auf Ketonkoumlrper als Hauptenergiequelle

umschalten kann (OWENS et al 1967) Neugeborene koumlnnen auch Pyruvat und

Laktat im Gehirn energetisch nutzen (VANUCCI et al 1976) LAMANNA et al (1993)

bewiesen dass D-Laktat unter anderem durch simple Diffusion und durch

unspezifische Anionen-Austausch Mechanismen in das Gehirn aufgenommen

werden kann Dies geschah in dieser Studie mit 0033 mlg Gehirngewebemin

Auszligerdem wird die Existenz spezifischer Transportmechanismen vermutet die den

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

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Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

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68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

57

Transport kurzkettiger Karbonsaumluren uumlber die Blut-Hirn-Schranke ermoumlglichen (KIDO

et al 2000) Es besteht also kein Zweifel dass D-Laktat die Blut-Hirn-Schranke

uumlberwinden kann Interessant waumlre es zu wissen ob D-Laktat vom Gehirn

verstoffwechselt wird oder ob es dort wichtige Stoffwechselwege blockiert Eventuell

hat D-Laktat im Gehirn eine Wirkung die erklaumlrt warum es bei einer D-Laktatazidose

zu neurologischen Ausfaumlllen kommt Auch auf diesem Gebiet sind weitere

Untersuchungen noumltig

Bis auf ein Kalb hatten alle Kaumllber mit hohen D-Laktatwerten im Serum eine

parenterale Antibiotikatherapie hinter sich Von den 29 Kaumllbern mit niedrigen D-

Laktatkonzentrationen im Serum wurden auch 22 Kaumllber parenteral in ausreichender

Dosierung und Dauer (laut Packungsbeilage) antibiotisch versorgt Es zeigt sich

dass durch parenterale Antibiose die Bildung von D-Laktat in den einzelnen

Darmabschnitten nicht verhindert werden kann Bei einem Mann mit verkuumlrztem

Darm hatte eine orale Antibiotikatherapie bei einer bakteriellen Bronchitis eine

Vermehrung von laktatbildenden Bakterien ausgeloumlst und eine D-Laktatazidose

entstand (CORONADO et al 1995) Es scheint als ob weder parenterale noch orale

Antibiose eine D-Laktatazidose verhindern sofern noch andere beguumlnstigende

Faktoren wie erhoumlhte Kohlenhydratzufuhr im Dickdarm vorhanden sind Bei einem

alternativen Therapieversuch wurde beim Menschen eine erfolgreich Behandlung mit

Lactobazillus casei subspezies rhamnosus durchgefuumlhrt (GAVAZZI et al 2001) Ob

eine solche Probiotikatherapie auch beim Kalb eingesetzt werden koumlnnte wurde von

EWASCHUK et al (2004 b) untersucht Der Bakterienstamm scheint im Darmtrakt

der Kaumllber zu uumlberleben ob er aber wirklich an den Zellwaumlnden haftet wurde nicht

untersucht Auszligerdem waren alle Probanden gesund In einer weiteren

Untersuchung von EWASCHUK et al (2004 c) wurden 48 Kaumllber mit

Neugeborenendurchfall untersucht Eine Gruppe wurde mit Lactobacillus GG oral

behandelt die andere nicht 37 von 48 Kaumllbern hatten zu Beginn der Studie erhoumlhte

(gt 3 mmoll) D-Laktatwerte im Serum Es konnte kein Unterschied der D-

Laktatkonzentrationen zwischen den Gruppen im Verlauf festgestellt werden Nach

48 Stunden war bei allen Kaumllbern bis auf eines die D-Laktat Konzentration im Serum

auf physiologische Werte gesunken Bei nur 13 Kaumllbern denen Lactobacillus GG

verabreicht wurde konnte der Keim in den Faeces nachgewiesen werden In einer

Studie mit gesunden Kaumllbern wurde hingegen bei allen das Bakterium im Kot

nachgewiesen (Ewaschuk et al 2004 b) Es scheint dass die Darmflora

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

Beck-Sickinger AG U Hahn (2002) Lehrbuch der Biochemie 1 Auflage

Wiley-VCH Verlag GmbH Weinheim

Bongaerts G J Tolboom T Naber J Bakkeren R Severijnen H Willems (1995) D-lactic acidemia and aciduria in pediatric and adult patients with short bowel

syndrome

Clin Chem 41 1 107-110

Bongaerts GPA JJM Tolboom AHJ Naber WJK Sperl RSVM Severijnen JAJM Bakkeren JL Willems (1997)

Role of bacteria in the pathogenesis of short bowel syndrome-associated D-lactic

acidemia

Microbiol Path 22 285-293

Bongaerts G J Bakkeren R Severijnen W Sperl H Willems T Naber R Wevers Av Meurs J Tolboom (2000) Lactobacilli and acidosis in children with short small bowel

J Pediatr Gastroenterol Nutr 30 3 288-293

Caldarini MI S Pons D DrsquoAgostino JA Depaula G Greco G Negri A Ascione D Bustos (1996) Abnormal fecal flora in a patient with short bowel syndrome

Dig Dis Sci 41 8 1649-1652

Coronado BE SM Opal DC Yoburn (1995) Antibiotic-induced D-lactic acidosis

Ann Intern Med 22 839-842

62

Cross SA CW Callaway (1984) D-Lactic acidosis and selected cerebellar ataxias

Mayo Clin Proc 59 202-205

Deetjen P EJ Speckmann (1999) Physiologie 3 Auflage

Urban und Fischer Muumlnchen und Jena

Dunlop RH PB Hammond (1965) D-lactic acidosis of ruminants

Ann New York Academy of Science 119 1109-1132

Ewaschuk J JM Naylor R Palmer SJ Whiting GA Zello (2004 a) D-lactate production and excretion in diarrheic calves

J Vet Intern Med 18 744-747

Ewaschuk J JM Naylor M Chirino-Trejo GA Zello (2004 b) Lactobacillus rhamnosus strain GG is a potential probiotic for calves

Can J Vet Res 68 (4) 249-53

Ewaschuk J JM Naylor GA Zello (2004 c) Lactobacillus GG reduces fecal water but not fecal or serum D-lactate in diarrheic

calves

FASEB-Journal 18 (4-5)

Flick MJ SF Konieczny (2002) Identification of putative mammalian D-lactate dehydrogenase enzymes

Biochem Biophys Res Communications 295 910-916

Gavazzi C S Stacchiotti R Cavaletti R Lodi (2001) Confusion after antibiotics

Lancet 357 1410

63

Gentile A S Sconza I Lorenz G Otranto G Rademacher P Famigli-Bergamini W Klee (2004) D-lactic acidosis in calves as a consequence of experimentally induced ruminal

acidosis

J Vet Med Series A 51 2 64-70

Giesecke D Pv Wallenberg (1985) Metabolism of D(-)lactic acid in rats given high intragastral doses

Comp Biochem Physiol 82B 2 255-258

Godey F A Bouasria M Ropert M Diakite A Le Treut M Balencon (2000) Donrsquot forget to test for D-lactic acid in short bowel syndrome

Am J Gastroenterol 95 12 3675-3677

Grude T(2003) Konzentration von L- und D-Laktat in Blut Harn und Pansensaft von Kaumllbern

insbesondere ldquoPansentrinkernrdquo

Tieraumlrztl Praxis 31 72-77

Halperin ML KS Kamel (1996)

D-lactic acidosis Turning sugar into acids in the gastrointestinal tract

Kidney International 49 1-8

Hingorani AD IC Macdougall M Brown RWH Walker CRV Tompson (1993) Successful treatment of acute D-lactate encephalopathy by haemodialysis

Nephrol Dial Transplant 8 1283-1285

Hove H I Nordgaard-Andersen PB Mortensen (1994) Faecal DL-lactate concentration in 100 gastrointestinal patients

Scan J Gastroenterol 29 255-259

64

Hove H PB Mortensen (1995) Colonic lactate metabolism and D-lactic acidosis

Dig Dis Sci 40 No 2 320-330

Hudson M R Pocknee NAG Mowat (1990) D-lactic acidosis in short bowel syndrome - an examination of possible mechanisms

Quart J Med New Series 74 274 157-163

Kaneko T Y Bando H Kurihara K Satomi K Nonoyama N Matsuura (1997) Fecal microflora in a patient with short bowel syndrome and identification of dominant

lactobacilli

J Clin Microbiol 35 12 3181-3185

Kido Y I Tamai M Okamoto F Suzuki A Tsuji (2000) Functional clarification of MCT1-mediated transport of monocarboxylic acids at the

blood-brain barrier using in vitro cultured cells and in vivo BUI studies

Pharmaceutical Research 17 1 55-62

Krishnan S DP Rajan BS Ramakrishna (1998) The ability of enteric diarrhoeal pathogens to ferment starch to short chain fatty acids

in vitro

Scand J Gastroenterol 33 242-246

LaManna JC JF Harrington LM Vandel K Abi-Saleh WD Lust SI Harik (1993) Regional blood-brain lactate influx

Brain Research 614 164-170

Lorenz I (2003) Klinische Erscheinungen der D-Laktataumlmie beim Kalb

Proceedings 12 Jahrestagung der Fachgruppe

bdquoInnere Medizin und Klinische Laboratoriumsdiagnostikldquo 5-6

65

Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay

Comp Clin Path 12 169-171

Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs

treatment and prognosis

Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23

Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves

with metabolic acidosis

Vet J 168 323-327

Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau

Rev Med Vet 150 2 155-158

McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent

Escherichia coli

Infect and Immun 66 2 907-911

Mylrea PJ (1969) The Bacterial Content of the Small Intestine of Young Calves

Res Vet Sci 10 394-395

Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral

enteritis

Can J Vet Res 66 No1 15-18

66

Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)

D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome

N Engl J Med 301 249-252

Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men

Metabolism 34 7 621-5

Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves

J Nutr 131 8 2128-2131

Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting

J Clin Invest 46 1589-1595

Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage

Thieme Verlag Stuttgart

Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses

of fecal flora

Eur J Pediatr 138 324-326

Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases

N Engl J Med 306 No22 1344-1348

67

Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three

Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial

Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253

Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a

metabolic pathway fundamental to biological life

Biochem J 269 1-11

Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

58

beeintraumlchtigt sein kann wenn die Kaumllber erkrankt sind Dennoch zeigt eine weitere

humanmedizinische Studie dass es durchaus auch Erfolge beim Einsatz von

Probiotika gibt In dieser Studie zur Effektivitaumlt der Behandlung von akuten

Durchfallerkrankungen bei Kindern mit verschiedenen Staumlmmen des Lactobacillus

rhamnosus GG wurde in einem Doppelblindversuch ein signifikanter Unterschied der

Dauer des Durchfalls bei Kindern mit einer Rotavirusinfektion festgestellt Die

Krankheitsdauer war in der Plazebogruppe houmlher (SZYMANSKI et al 2006) Da

Rotaviren auch bei Kaumllbern mit Neugeborenendurchfall eine groszlige Rolle spielen

koumlnnten weitere Versuche mit diesem Ansatz interessante Ergebnisse bringen

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

Beck-Sickinger AG U Hahn (2002) Lehrbuch der Biochemie 1 Auflage

Wiley-VCH Verlag GmbH Weinheim

Bongaerts G J Tolboom T Naber J Bakkeren R Severijnen H Willems (1995) D-lactic acidemia and aciduria in pediatric and adult patients with short bowel

syndrome

Clin Chem 41 1 107-110

Bongaerts GPA JJM Tolboom AHJ Naber WJK Sperl RSVM Severijnen JAJM Bakkeren JL Willems (1997)

Role of bacteria in the pathogenesis of short bowel syndrome-associated D-lactic

acidemia

Microbiol Path 22 285-293

Bongaerts G J Bakkeren R Severijnen W Sperl H Willems T Naber R Wevers Av Meurs J Tolboom (2000) Lactobacilli and acidosis in children with short small bowel

J Pediatr Gastroenterol Nutr 30 3 288-293

Caldarini MI S Pons D DrsquoAgostino JA Depaula G Greco G Negri A Ascione D Bustos (1996) Abnormal fecal flora in a patient with short bowel syndrome

Dig Dis Sci 41 8 1649-1652

Coronado BE SM Opal DC Yoburn (1995) Antibiotic-induced D-lactic acidosis

Ann Intern Med 22 839-842

62

Cross SA CW Callaway (1984) D-Lactic acidosis and selected cerebellar ataxias

Mayo Clin Proc 59 202-205

Deetjen P EJ Speckmann (1999) Physiologie 3 Auflage

Urban und Fischer Muumlnchen und Jena

Dunlop RH PB Hammond (1965) D-lactic acidosis of ruminants

Ann New York Academy of Science 119 1109-1132

Ewaschuk J JM Naylor R Palmer SJ Whiting GA Zello (2004 a) D-lactate production and excretion in diarrheic calves

J Vet Intern Med 18 744-747

Ewaschuk J JM Naylor M Chirino-Trejo GA Zello (2004 b) Lactobacillus rhamnosus strain GG is a potential probiotic for calves

Can J Vet Res 68 (4) 249-53

Ewaschuk J JM Naylor GA Zello (2004 c) Lactobacillus GG reduces fecal water but not fecal or serum D-lactate in diarrheic

calves

FASEB-Journal 18 (4-5)

Flick MJ SF Konieczny (2002) Identification of putative mammalian D-lactate dehydrogenase enzymes

Biochem Biophys Res Communications 295 910-916

Gavazzi C S Stacchiotti R Cavaletti R Lodi (2001) Confusion after antibiotics

Lancet 357 1410

63

Gentile A S Sconza I Lorenz G Otranto G Rademacher P Famigli-Bergamini W Klee (2004) D-lactic acidosis in calves as a consequence of experimentally induced ruminal

acidosis

J Vet Med Series A 51 2 64-70

Giesecke D Pv Wallenberg (1985) Metabolism of D(-)lactic acid in rats given high intragastral doses

Comp Biochem Physiol 82B 2 255-258

Godey F A Bouasria M Ropert M Diakite A Le Treut M Balencon (2000) Donrsquot forget to test for D-lactic acid in short bowel syndrome

Am J Gastroenterol 95 12 3675-3677

Grude T(2003) Konzentration von L- und D-Laktat in Blut Harn und Pansensaft von Kaumllbern

insbesondere ldquoPansentrinkernrdquo

Tieraumlrztl Praxis 31 72-77

Halperin ML KS Kamel (1996)

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Hingorani AD IC Macdougall M Brown RWH Walker CRV Tompson (1993) Successful treatment of acute D-lactate encephalopathy by haemodialysis

Nephrol Dial Transplant 8 1283-1285

Hove H I Nordgaard-Andersen PB Mortensen (1994) Faecal DL-lactate concentration in 100 gastrointestinal patients

Scan J Gastroenterol 29 255-259

64

Hove H PB Mortensen (1995) Colonic lactate metabolism and D-lactic acidosis

Dig Dis Sci 40 No 2 320-330

Hudson M R Pocknee NAG Mowat (1990) D-lactic acidosis in short bowel syndrome - an examination of possible mechanisms

Quart J Med New Series 74 274 157-163

Kaneko T Y Bando H Kurihara K Satomi K Nonoyama N Matsuura (1997) Fecal microflora in a patient with short bowel syndrome and identification of dominant

lactobacilli

J Clin Microbiol 35 12 3181-3185

Kido Y I Tamai M Okamoto F Suzuki A Tsuji (2000) Functional clarification of MCT1-mediated transport of monocarboxylic acids at the

blood-brain barrier using in vitro cultured cells and in vivo BUI studies

Pharmaceutical Research 17 1 55-62

Krishnan S DP Rajan BS Ramakrishna (1998) The ability of enteric diarrhoeal pathogens to ferment starch to short chain fatty acids

in vitro

Scand J Gastroenterol 33 242-246

LaManna JC JF Harrington LM Vandel K Abi-Saleh WD Lust SI Harik (1993) Regional blood-brain lactate influx

Brain Research 614 164-170

Lorenz I (2003) Klinische Erscheinungen der D-Laktataumlmie beim Kalb

Proceedings 12 Jahrestagung der Fachgruppe

bdquoInnere Medizin und Klinische Laboratoriumsdiagnostikldquo 5-6

65

Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay

Comp Clin Path 12 169-171

Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs

treatment and prognosis

Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23

Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves

with metabolic acidosis

Vet J 168 323-327

Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau

Rev Med Vet 150 2 155-158

McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent

Escherichia coli

Infect and Immun 66 2 907-911

Mylrea PJ (1969) The Bacterial Content of the Small Intestine of Young Calves

Res Vet Sci 10 394-395

Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral

enteritis

Can J Vet Res 66 No1 15-18

66

Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)

D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome

N Engl J Med 301 249-252

Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men

Metabolism 34 7 621-5

Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves

J Nutr 131 8 2128-2131

Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting

J Clin Invest 46 1589-1595

Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage

Thieme Verlag Stuttgart

Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses

of fecal flora

Eur J Pediatr 138 324-326

Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases

N Engl J Med 306 No22 1344-1348

67

Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three

Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial

Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253

Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a

metabolic pathway fundamental to biological life

Biochem J 269 1-11

Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

59

5 Zusammenfassung

(M Koumlnig 2006)

In dieser Arbeit sollte geklaumlrt werden in welchem Darmabschnitt D-Laktat gebildet

wird und ob ein bestimmter Erreger dafuumlr verantwortlich gemacht werden kann Im

Zeitraum vom 162004 bis zum 304 2005 wurden aus 37 Kaumllbern die euthanasiert

werden mussten Proben aus verschiedenen Anteilen des Verdauungsapparates

Blut Liquor und Harn gewonnen und auf den D-Laktatgehalt untersucht Aus den

Proben des Verdauungsapparates wurden auszligerdem noch Ausstriche angefertigt

nach Gram gefaumlrbt und deren Bakterienpopulation bestimmt Es wurden zwei

Gruppen gebildet Kaumllber mit Neugeborenendurchfall und Kaumllber ohne Dabei stellte

sich heraus dass zwischen Durchfallkaumllbern und Kaumllbern ohne Durchfall kein

signifikanter Unterschied im D-Laktatgehalt der Anteile des Verdauungsapparates

besteht Die Werte waren bei Durchfallkaumllbern immer etwas houmlher aber der

Unterschied war nie signifikant Beim Vergleich der Bakterienpopulation war nur im

Labmagen von Durchfallkaumllbern bei den grampositiven langen Staumlben ein

signifikanter Unterschied zu sehen Beim Vergleich vom D-Laktatgehalt und der

Bakterienpopulation der einzelnen Abschnitte des Verdauungsapparates unabhaumlngig

von Durchfall war der Unterschied im Labmagen im aboralen Teil des Jejunums im

Blinddarm und im gesamten Colon bei der Anzahl an grampositiven langen Staumlben

signifikant In diesen Abschnitten lagen mehr grampositive lange Staumlbe vor und der

D-Laktatgehalt war erhoumlht (gt3 mmoll) Dies legt die Vermutung nahe dass in allen

Darmabschnitten D-Laktat gebildet werden kann und dass grampositive lange Staumlbe

(wie zum Beispiel Laktobazillen) eine groszlige Rolle spielen

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

Beck-Sickinger AG U Hahn (2002) Lehrbuch der Biochemie 1 Auflage

Wiley-VCH Verlag GmbH Weinheim

Bongaerts G J Tolboom T Naber J Bakkeren R Severijnen H Willems (1995) D-lactic acidemia and aciduria in pediatric and adult patients with short bowel

syndrome

Clin Chem 41 1 107-110

Bongaerts GPA JJM Tolboom AHJ Naber WJK Sperl RSVM Severijnen JAJM Bakkeren JL Willems (1997)

Role of bacteria in the pathogenesis of short bowel syndrome-associated D-lactic

acidemia

Microbiol Path 22 285-293

Bongaerts G J Bakkeren R Severijnen W Sperl H Willems T Naber R Wevers Av Meurs J Tolboom (2000) Lactobacilli and acidosis in children with short small bowel

J Pediatr Gastroenterol Nutr 30 3 288-293

Caldarini MI S Pons D DrsquoAgostino JA Depaula G Greco G Negri A Ascione D Bustos (1996) Abnormal fecal flora in a patient with short bowel syndrome

Dig Dis Sci 41 8 1649-1652

Coronado BE SM Opal DC Yoburn (1995) Antibiotic-induced D-lactic acidosis

Ann Intern Med 22 839-842

62

Cross SA CW Callaway (1984) D-Lactic acidosis and selected cerebellar ataxias

Mayo Clin Proc 59 202-205

Deetjen P EJ Speckmann (1999) Physiologie 3 Auflage

Urban und Fischer Muumlnchen und Jena

Dunlop RH PB Hammond (1965) D-lactic acidosis of ruminants

Ann New York Academy of Science 119 1109-1132

Ewaschuk J JM Naylor R Palmer SJ Whiting GA Zello (2004 a) D-lactate production and excretion in diarrheic calves

J Vet Intern Med 18 744-747

Ewaschuk J JM Naylor M Chirino-Trejo GA Zello (2004 b) Lactobacillus rhamnosus strain GG is a potential probiotic for calves

Can J Vet Res 68 (4) 249-53

Ewaschuk J JM Naylor GA Zello (2004 c) Lactobacillus GG reduces fecal water but not fecal or serum D-lactate in diarrheic

calves

FASEB-Journal 18 (4-5)

Flick MJ SF Konieczny (2002) Identification of putative mammalian D-lactate dehydrogenase enzymes

Biochem Biophys Res Communications 295 910-916

Gavazzi C S Stacchiotti R Cavaletti R Lodi (2001) Confusion after antibiotics

Lancet 357 1410

63

Gentile A S Sconza I Lorenz G Otranto G Rademacher P Famigli-Bergamini W Klee (2004) D-lactic acidosis in calves as a consequence of experimentally induced ruminal

acidosis

J Vet Med Series A 51 2 64-70

Giesecke D Pv Wallenberg (1985) Metabolism of D(-)lactic acid in rats given high intragastral doses

Comp Biochem Physiol 82B 2 255-258

Godey F A Bouasria M Ropert M Diakite A Le Treut M Balencon (2000) Donrsquot forget to test for D-lactic acid in short bowel syndrome

Am J Gastroenterol 95 12 3675-3677

Grude T(2003) Konzentration von L- und D-Laktat in Blut Harn und Pansensaft von Kaumllbern

insbesondere ldquoPansentrinkernrdquo

Tieraumlrztl Praxis 31 72-77

Halperin ML KS Kamel (1996)

D-lactic acidosis Turning sugar into acids in the gastrointestinal tract

Kidney International 49 1-8

Hingorani AD IC Macdougall M Brown RWH Walker CRV Tompson (1993) Successful treatment of acute D-lactate encephalopathy by haemodialysis

Nephrol Dial Transplant 8 1283-1285

Hove H I Nordgaard-Andersen PB Mortensen (1994) Faecal DL-lactate concentration in 100 gastrointestinal patients

Scan J Gastroenterol 29 255-259

64

Hove H PB Mortensen (1995) Colonic lactate metabolism and D-lactic acidosis

Dig Dis Sci 40 No 2 320-330

Hudson M R Pocknee NAG Mowat (1990) D-lactic acidosis in short bowel syndrome - an examination of possible mechanisms

Quart J Med New Series 74 274 157-163

Kaneko T Y Bando H Kurihara K Satomi K Nonoyama N Matsuura (1997) Fecal microflora in a patient with short bowel syndrome and identification of dominant

lactobacilli

J Clin Microbiol 35 12 3181-3185

Kido Y I Tamai M Okamoto F Suzuki A Tsuji (2000) Functional clarification of MCT1-mediated transport of monocarboxylic acids at the

blood-brain barrier using in vitro cultured cells and in vivo BUI studies

Pharmaceutical Research 17 1 55-62

Krishnan S DP Rajan BS Ramakrishna (1998) The ability of enteric diarrhoeal pathogens to ferment starch to short chain fatty acids

in vitro

Scand J Gastroenterol 33 242-246

LaManna JC JF Harrington LM Vandel K Abi-Saleh WD Lust SI Harik (1993) Regional blood-brain lactate influx

Brain Research 614 164-170

Lorenz I (2003) Klinische Erscheinungen der D-Laktataumlmie beim Kalb

Proceedings 12 Jahrestagung der Fachgruppe

bdquoInnere Medizin und Klinische Laboratoriumsdiagnostikldquo 5-6

65

Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay

Comp Clin Path 12 169-171

Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs

treatment and prognosis

Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23

Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves

with metabolic acidosis

Vet J 168 323-327

Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau

Rev Med Vet 150 2 155-158

McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent

Escherichia coli

Infect and Immun 66 2 907-911

Mylrea PJ (1969) The Bacterial Content of the Small Intestine of Young Calves

Res Vet Sci 10 394-395

Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral

enteritis

Can J Vet Res 66 No1 15-18

66

Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)

D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome

N Engl J Med 301 249-252

Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men

Metabolism 34 7 621-5

Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves

J Nutr 131 8 2128-2131

Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting

J Clin Invest 46 1589-1595

Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage

Thieme Verlag Stuttgart

Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses

of fecal flora

Eur J Pediatr 138 324-326

Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases

N Engl J Med 306 No22 1344-1348

67

Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three

Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial

Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253

Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a

metabolic pathway fundamental to biological life

Biochem J 269 1-11

Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

60

6 Summary

(M Koumlnig 2006)

Investigations into the origin of D-lactate inside the digestive system of calves

The objective of this study was to determine whether D-lactate is produced in only

one specific region of the digestive system or if the location is irrelevant Further we

tried to detect if there is one species of bacteria which is responsible for the

production of D-lactate During June 2004 through April 2005 37 calves up to three

weeks of age which had to be euthanized where autopsied and samples were taken

from each part of the digestive tract as well as cerebrospinal fluid urine and blood

These samples where tested to see if D-lactate was present Of the samples of the

digestive tract smears were taken and stained to determine gram-negative and

positive bacteria The 37 calves where divided into two groups One group classified

as clinically sick with diarrhea and the other without There was no statistically

significant difference of D-lactate concentration in the digestive tract between calves

with clinical diarrhea and without The absolute values where always higher in calves

with diarrhea but the difference was never statistically significant The population of

bacteria in the abomasum of calves with diarrhea consisted mainly (statistically

significant) of gram-positive long rods When bacteria population and D-lactate

concentration were compared without considering the two groups (with diarrhea and

without) there were some interesting results The abomasum the aboral part of the

jejunum the caecum and the whole colon contained significantly more gram-positive

rods than parts without high concentrations of D-lactate present We conclude that D-

lactate could be produced in every part of the digestive system and gram-positive

rods (for example lactobacilli) play an important role

61

7 Literaturverzeichnis

Beck-Sickinger AG U Hahn (2002) Lehrbuch der Biochemie 1 Auflage

Wiley-VCH Verlag GmbH Weinheim

Bongaerts G J Tolboom T Naber J Bakkeren R Severijnen H Willems (1995) D-lactic acidemia and aciduria in pediatric and adult patients with short bowel

syndrome

Clin Chem 41 1 107-110

Bongaerts GPA JJM Tolboom AHJ Naber WJK Sperl RSVM Severijnen JAJM Bakkeren JL Willems (1997)

Role of bacteria in the pathogenesis of short bowel syndrome-associated D-lactic

acidemia

Microbiol Path 22 285-293

Bongaerts G J Bakkeren R Severijnen W Sperl H Willems T Naber R Wevers Av Meurs J Tolboom (2000) Lactobacilli and acidosis in children with short small bowel

J Pediatr Gastroenterol Nutr 30 3 288-293

Caldarini MI S Pons D DrsquoAgostino JA Depaula G Greco G Negri A Ascione D Bustos (1996) Abnormal fecal flora in a patient with short bowel syndrome

Dig Dis Sci 41 8 1649-1652

Coronado BE SM Opal DC Yoburn (1995) Antibiotic-induced D-lactic acidosis

Ann Intern Med 22 839-842

62

Cross SA CW Callaway (1984) D-Lactic acidosis and selected cerebellar ataxias

Mayo Clin Proc 59 202-205

Deetjen P EJ Speckmann (1999) Physiologie 3 Auflage

Urban und Fischer Muumlnchen und Jena

Dunlop RH PB Hammond (1965) D-lactic acidosis of ruminants

Ann New York Academy of Science 119 1109-1132

Ewaschuk J JM Naylor R Palmer SJ Whiting GA Zello (2004 a) D-lactate production and excretion in diarrheic calves

J Vet Intern Med 18 744-747

Ewaschuk J JM Naylor M Chirino-Trejo GA Zello (2004 b) Lactobacillus rhamnosus strain GG is a potential probiotic for calves

Can J Vet Res 68 (4) 249-53

Ewaschuk J JM Naylor GA Zello (2004 c) Lactobacillus GG reduces fecal water but not fecal or serum D-lactate in diarrheic

calves

FASEB-Journal 18 (4-5)

Flick MJ SF Konieczny (2002) Identification of putative mammalian D-lactate dehydrogenase enzymes

Biochem Biophys Res Communications 295 910-916

Gavazzi C S Stacchiotti R Cavaletti R Lodi (2001) Confusion after antibiotics

Lancet 357 1410

63

Gentile A S Sconza I Lorenz G Otranto G Rademacher P Famigli-Bergamini W Klee (2004) D-lactic acidosis in calves as a consequence of experimentally induced ruminal

acidosis

J Vet Med Series A 51 2 64-70

Giesecke D Pv Wallenberg (1985) Metabolism of D(-)lactic acid in rats given high intragastral doses

Comp Biochem Physiol 82B 2 255-258

Godey F A Bouasria M Ropert M Diakite A Le Treut M Balencon (2000) Donrsquot forget to test for D-lactic acid in short bowel syndrome

Am J Gastroenterol 95 12 3675-3677

Grude T(2003) Konzentration von L- und D-Laktat in Blut Harn und Pansensaft von Kaumllbern

insbesondere ldquoPansentrinkernrdquo

Tieraumlrztl Praxis 31 72-77

Halperin ML KS Kamel (1996)

D-lactic acidosis Turning sugar into acids in the gastrointestinal tract

Kidney International 49 1-8

Hingorani AD IC Macdougall M Brown RWH Walker CRV Tompson (1993) Successful treatment of acute D-lactate encephalopathy by haemodialysis

Nephrol Dial Transplant 8 1283-1285

Hove H I Nordgaard-Andersen PB Mortensen (1994) Faecal DL-lactate concentration in 100 gastrointestinal patients

Scan J Gastroenterol 29 255-259

64

Hove H PB Mortensen (1995) Colonic lactate metabolism and D-lactic acidosis

Dig Dis Sci 40 No 2 320-330

Hudson M R Pocknee NAG Mowat (1990) D-lactic acidosis in short bowel syndrome - an examination of possible mechanisms

Quart J Med New Series 74 274 157-163

Kaneko T Y Bando H Kurihara K Satomi K Nonoyama N Matsuura (1997) Fecal microflora in a patient with short bowel syndrome and identification of dominant

lactobacilli

J Clin Microbiol 35 12 3181-3185

Kido Y I Tamai M Okamoto F Suzuki A Tsuji (2000) Functional clarification of MCT1-mediated transport of monocarboxylic acids at the

blood-brain barrier using in vitro cultured cells and in vivo BUI studies

Pharmaceutical Research 17 1 55-62

Krishnan S DP Rajan BS Ramakrishna (1998) The ability of enteric diarrhoeal pathogens to ferment starch to short chain fatty acids

in vitro

Scand J Gastroenterol 33 242-246

LaManna JC JF Harrington LM Vandel K Abi-Saleh WD Lust SI Harik (1993) Regional blood-brain lactate influx

Brain Research 614 164-170

Lorenz I (2003) Klinische Erscheinungen der D-Laktataumlmie beim Kalb

Proceedings 12 Jahrestagung der Fachgruppe

bdquoInnere Medizin und Klinische Laboratoriumsdiagnostikldquo 5-6

65

Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay

Comp Clin Path 12 169-171

Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs

treatment and prognosis

Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23

Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves

with metabolic acidosis

Vet J 168 323-327

Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau

Rev Med Vet 150 2 155-158

McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent

Escherichia coli

Infect and Immun 66 2 907-911

Mylrea PJ (1969) The Bacterial Content of the Small Intestine of Young Calves

Res Vet Sci 10 394-395

Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral

enteritis

Can J Vet Res 66 No1 15-18

66

Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)

D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome

N Engl J Med 301 249-252

Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men

Metabolism 34 7 621-5

Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves

J Nutr 131 8 2128-2131

Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting

J Clin Invest 46 1589-1595

Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage

Thieme Verlag Stuttgart

Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses

of fecal flora

Eur J Pediatr 138 324-326

Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases

N Engl J Med 306 No22 1344-1348

67

Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three

Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial

Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253

Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a

metabolic pathway fundamental to biological life

Biochem J 269 1-11

Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

61

7 Literaturverzeichnis

Beck-Sickinger AG U Hahn (2002) Lehrbuch der Biochemie 1 Auflage

Wiley-VCH Verlag GmbH Weinheim

Bongaerts G J Tolboom T Naber J Bakkeren R Severijnen H Willems (1995) D-lactic acidemia and aciduria in pediatric and adult patients with short bowel

syndrome

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Bongaerts GPA JJM Tolboom AHJ Naber WJK Sperl RSVM Severijnen JAJM Bakkeren JL Willems (1997)

Role of bacteria in the pathogenesis of short bowel syndrome-associated D-lactic

acidemia

Microbiol Path 22 285-293

Bongaerts G J Bakkeren R Severijnen W Sperl H Willems T Naber R Wevers Av Meurs J Tolboom (2000) Lactobacilli and acidosis in children with short small bowel

J Pediatr Gastroenterol Nutr 30 3 288-293

Caldarini MI S Pons D DrsquoAgostino JA Depaula G Greco G Negri A Ascione D Bustos (1996) Abnormal fecal flora in a patient with short bowel syndrome

Dig Dis Sci 41 8 1649-1652

Coronado BE SM Opal DC Yoburn (1995) Antibiotic-induced D-lactic acidosis

Ann Intern Med 22 839-842

62

Cross SA CW Callaway (1984) D-Lactic acidosis and selected cerebellar ataxias

Mayo Clin Proc 59 202-205

Deetjen P EJ Speckmann (1999) Physiologie 3 Auflage

Urban und Fischer Muumlnchen und Jena

Dunlop RH PB Hammond (1965) D-lactic acidosis of ruminants

Ann New York Academy of Science 119 1109-1132

Ewaschuk J JM Naylor R Palmer SJ Whiting GA Zello (2004 a) D-lactate production and excretion in diarrheic calves

J Vet Intern Med 18 744-747

Ewaschuk J JM Naylor M Chirino-Trejo GA Zello (2004 b) Lactobacillus rhamnosus strain GG is a potential probiotic for calves

Can J Vet Res 68 (4) 249-53

Ewaschuk J JM Naylor GA Zello (2004 c) Lactobacillus GG reduces fecal water but not fecal or serum D-lactate in diarrheic

calves

FASEB-Journal 18 (4-5)

Flick MJ SF Konieczny (2002) Identification of putative mammalian D-lactate dehydrogenase enzymes

Biochem Biophys Res Communications 295 910-916

Gavazzi C S Stacchiotti R Cavaletti R Lodi (2001) Confusion after antibiotics

Lancet 357 1410

63

Gentile A S Sconza I Lorenz G Otranto G Rademacher P Famigli-Bergamini W Klee (2004) D-lactic acidosis in calves as a consequence of experimentally induced ruminal

acidosis

J Vet Med Series A 51 2 64-70

Giesecke D Pv Wallenberg (1985) Metabolism of D(-)lactic acid in rats given high intragastral doses

Comp Biochem Physiol 82B 2 255-258

Godey F A Bouasria M Ropert M Diakite A Le Treut M Balencon (2000) Donrsquot forget to test for D-lactic acid in short bowel syndrome

Am J Gastroenterol 95 12 3675-3677

Grude T(2003) Konzentration von L- und D-Laktat in Blut Harn und Pansensaft von Kaumllbern

insbesondere ldquoPansentrinkernrdquo

Tieraumlrztl Praxis 31 72-77

Halperin ML KS Kamel (1996)

D-lactic acidosis Turning sugar into acids in the gastrointestinal tract

Kidney International 49 1-8

Hingorani AD IC Macdougall M Brown RWH Walker CRV Tompson (1993) Successful treatment of acute D-lactate encephalopathy by haemodialysis

Nephrol Dial Transplant 8 1283-1285

Hove H I Nordgaard-Andersen PB Mortensen (1994) Faecal DL-lactate concentration in 100 gastrointestinal patients

Scan J Gastroenterol 29 255-259

64

Hove H PB Mortensen (1995) Colonic lactate metabolism and D-lactic acidosis

Dig Dis Sci 40 No 2 320-330

Hudson M R Pocknee NAG Mowat (1990) D-lactic acidosis in short bowel syndrome - an examination of possible mechanisms

Quart J Med New Series 74 274 157-163

Kaneko T Y Bando H Kurihara K Satomi K Nonoyama N Matsuura (1997) Fecal microflora in a patient with short bowel syndrome and identification of dominant

lactobacilli

J Clin Microbiol 35 12 3181-3185

Kido Y I Tamai M Okamoto F Suzuki A Tsuji (2000) Functional clarification of MCT1-mediated transport of monocarboxylic acids at the

blood-brain barrier using in vitro cultured cells and in vivo BUI studies

Pharmaceutical Research 17 1 55-62

Krishnan S DP Rajan BS Ramakrishna (1998) The ability of enteric diarrhoeal pathogens to ferment starch to short chain fatty acids

in vitro

Scand J Gastroenterol 33 242-246

LaManna JC JF Harrington LM Vandel K Abi-Saleh WD Lust SI Harik (1993) Regional blood-brain lactate influx

Brain Research 614 164-170

Lorenz I (2003) Klinische Erscheinungen der D-Laktataumlmie beim Kalb

Proceedings 12 Jahrestagung der Fachgruppe

bdquoInnere Medizin und Klinische Laboratoriumsdiagnostikldquo 5-6

65

Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay

Comp Clin Path 12 169-171

Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs

treatment and prognosis

Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23

Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves

with metabolic acidosis

Vet J 168 323-327

Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau

Rev Med Vet 150 2 155-158

McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent

Escherichia coli

Infect and Immun 66 2 907-911

Mylrea PJ (1969) The Bacterial Content of the Small Intestine of Young Calves

Res Vet Sci 10 394-395

Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral

enteritis

Can J Vet Res 66 No1 15-18

66

Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)

D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome

N Engl J Med 301 249-252

Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men

Metabolism 34 7 621-5

Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves

J Nutr 131 8 2128-2131

Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting

J Clin Invest 46 1589-1595

Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage

Thieme Verlag Stuttgart

Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses

of fecal flora

Eur J Pediatr 138 324-326

Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases

N Engl J Med 306 No22 1344-1348

67

Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three

Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial

Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253

Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a

metabolic pathway fundamental to biological life

Biochem J 269 1-11

Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

62

Cross SA CW Callaway (1984) D-Lactic acidosis and selected cerebellar ataxias

Mayo Clin Proc 59 202-205

Deetjen P EJ Speckmann (1999) Physiologie 3 Auflage

Urban und Fischer Muumlnchen und Jena

Dunlop RH PB Hammond (1965) D-lactic acidosis of ruminants

Ann New York Academy of Science 119 1109-1132

Ewaschuk J JM Naylor R Palmer SJ Whiting GA Zello (2004 a) D-lactate production and excretion in diarrheic calves

J Vet Intern Med 18 744-747

Ewaschuk J JM Naylor M Chirino-Trejo GA Zello (2004 b) Lactobacillus rhamnosus strain GG is a potential probiotic for calves

Can J Vet Res 68 (4) 249-53

Ewaschuk J JM Naylor GA Zello (2004 c) Lactobacillus GG reduces fecal water but not fecal or serum D-lactate in diarrheic

calves

FASEB-Journal 18 (4-5)

Flick MJ SF Konieczny (2002) Identification of putative mammalian D-lactate dehydrogenase enzymes

Biochem Biophys Res Communications 295 910-916

Gavazzi C S Stacchiotti R Cavaletti R Lodi (2001) Confusion after antibiotics

Lancet 357 1410

63

Gentile A S Sconza I Lorenz G Otranto G Rademacher P Famigli-Bergamini W Klee (2004) D-lactic acidosis in calves as a consequence of experimentally induced ruminal

acidosis

J Vet Med Series A 51 2 64-70

Giesecke D Pv Wallenberg (1985) Metabolism of D(-)lactic acid in rats given high intragastral doses

Comp Biochem Physiol 82B 2 255-258

Godey F A Bouasria M Ropert M Diakite A Le Treut M Balencon (2000) Donrsquot forget to test for D-lactic acid in short bowel syndrome

Am J Gastroenterol 95 12 3675-3677

Grude T(2003) Konzentration von L- und D-Laktat in Blut Harn und Pansensaft von Kaumllbern

insbesondere ldquoPansentrinkernrdquo

Tieraumlrztl Praxis 31 72-77

Halperin ML KS Kamel (1996)

D-lactic acidosis Turning sugar into acids in the gastrointestinal tract

Kidney International 49 1-8

Hingorani AD IC Macdougall M Brown RWH Walker CRV Tompson (1993) Successful treatment of acute D-lactate encephalopathy by haemodialysis

Nephrol Dial Transplant 8 1283-1285

Hove H I Nordgaard-Andersen PB Mortensen (1994) Faecal DL-lactate concentration in 100 gastrointestinal patients

Scan J Gastroenterol 29 255-259

64

Hove H PB Mortensen (1995) Colonic lactate metabolism and D-lactic acidosis

Dig Dis Sci 40 No 2 320-330

Hudson M R Pocknee NAG Mowat (1990) D-lactic acidosis in short bowel syndrome - an examination of possible mechanisms

Quart J Med New Series 74 274 157-163

Kaneko T Y Bando H Kurihara K Satomi K Nonoyama N Matsuura (1997) Fecal microflora in a patient with short bowel syndrome and identification of dominant

lactobacilli

J Clin Microbiol 35 12 3181-3185

Kido Y I Tamai M Okamoto F Suzuki A Tsuji (2000) Functional clarification of MCT1-mediated transport of monocarboxylic acids at the

blood-brain barrier using in vitro cultured cells and in vivo BUI studies

Pharmaceutical Research 17 1 55-62

Krishnan S DP Rajan BS Ramakrishna (1998) The ability of enteric diarrhoeal pathogens to ferment starch to short chain fatty acids

in vitro

Scand J Gastroenterol 33 242-246

LaManna JC JF Harrington LM Vandel K Abi-Saleh WD Lust SI Harik (1993) Regional blood-brain lactate influx

Brain Research 614 164-170

Lorenz I (2003) Klinische Erscheinungen der D-Laktataumlmie beim Kalb

Proceedings 12 Jahrestagung der Fachgruppe

bdquoInnere Medizin und Klinische Laboratoriumsdiagnostikldquo 5-6

65

Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay

Comp Clin Path 12 169-171

Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs

treatment and prognosis

Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23

Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves

with metabolic acidosis

Vet J 168 323-327

Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau

Rev Med Vet 150 2 155-158

McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent

Escherichia coli

Infect and Immun 66 2 907-911

Mylrea PJ (1969) The Bacterial Content of the Small Intestine of Young Calves

Res Vet Sci 10 394-395

Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral

enteritis

Can J Vet Res 66 No1 15-18

66

Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)

D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome

N Engl J Med 301 249-252

Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men

Metabolism 34 7 621-5

Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves

J Nutr 131 8 2128-2131

Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting

J Clin Invest 46 1589-1595

Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage

Thieme Verlag Stuttgart

Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses

of fecal flora

Eur J Pediatr 138 324-326

Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases

N Engl J Med 306 No22 1344-1348

67

Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three

Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial

Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253

Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a

metabolic pathway fundamental to biological life

Biochem J 269 1-11

Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

63

Gentile A S Sconza I Lorenz G Otranto G Rademacher P Famigli-Bergamini W Klee (2004) D-lactic acidosis in calves as a consequence of experimentally induced ruminal

acidosis

J Vet Med Series A 51 2 64-70

Giesecke D Pv Wallenberg (1985) Metabolism of D(-)lactic acid in rats given high intragastral doses

Comp Biochem Physiol 82B 2 255-258

Godey F A Bouasria M Ropert M Diakite A Le Treut M Balencon (2000) Donrsquot forget to test for D-lactic acid in short bowel syndrome

Am J Gastroenterol 95 12 3675-3677

Grude T(2003) Konzentration von L- und D-Laktat in Blut Harn und Pansensaft von Kaumllbern

insbesondere ldquoPansentrinkernrdquo

Tieraumlrztl Praxis 31 72-77

Halperin ML KS Kamel (1996)

D-lactic acidosis Turning sugar into acids in the gastrointestinal tract

Kidney International 49 1-8

Hingorani AD IC Macdougall M Brown RWH Walker CRV Tompson (1993) Successful treatment of acute D-lactate encephalopathy by haemodialysis

Nephrol Dial Transplant 8 1283-1285

Hove H I Nordgaard-Andersen PB Mortensen (1994) Faecal DL-lactate concentration in 100 gastrointestinal patients

Scan J Gastroenterol 29 255-259

64

Hove H PB Mortensen (1995) Colonic lactate metabolism and D-lactic acidosis

Dig Dis Sci 40 No 2 320-330

Hudson M R Pocknee NAG Mowat (1990) D-lactic acidosis in short bowel syndrome - an examination of possible mechanisms

Quart J Med New Series 74 274 157-163

Kaneko T Y Bando H Kurihara K Satomi K Nonoyama N Matsuura (1997) Fecal microflora in a patient with short bowel syndrome and identification of dominant

lactobacilli

J Clin Microbiol 35 12 3181-3185

Kido Y I Tamai M Okamoto F Suzuki A Tsuji (2000) Functional clarification of MCT1-mediated transport of monocarboxylic acids at the

blood-brain barrier using in vitro cultured cells and in vivo BUI studies

Pharmaceutical Research 17 1 55-62

Krishnan S DP Rajan BS Ramakrishna (1998) The ability of enteric diarrhoeal pathogens to ferment starch to short chain fatty acids

in vitro

Scand J Gastroenterol 33 242-246

LaManna JC JF Harrington LM Vandel K Abi-Saleh WD Lust SI Harik (1993) Regional blood-brain lactate influx

Brain Research 614 164-170

Lorenz I (2003) Klinische Erscheinungen der D-Laktataumlmie beim Kalb

Proceedings 12 Jahrestagung der Fachgruppe

bdquoInnere Medizin und Klinische Laboratoriumsdiagnostikldquo 5-6

65

Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay

Comp Clin Path 12 169-171

Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs

treatment and prognosis

Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23

Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves

with metabolic acidosis

Vet J 168 323-327

Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau

Rev Med Vet 150 2 155-158

McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent

Escherichia coli

Infect and Immun 66 2 907-911

Mylrea PJ (1969) The Bacterial Content of the Small Intestine of Young Calves

Res Vet Sci 10 394-395

Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral

enteritis

Can J Vet Res 66 No1 15-18

66

Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)

D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome

N Engl J Med 301 249-252

Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men

Metabolism 34 7 621-5

Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves

J Nutr 131 8 2128-2131

Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting

J Clin Invest 46 1589-1595

Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage

Thieme Verlag Stuttgart

Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses

of fecal flora

Eur J Pediatr 138 324-326

Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases

N Engl J Med 306 No22 1344-1348

67

Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three

Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial

Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253

Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a

metabolic pathway fundamental to biological life

Biochem J 269 1-11

Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

64

Hove H PB Mortensen (1995) Colonic lactate metabolism and D-lactic acidosis

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Brain Research 614 164-170

Lorenz I (2003) Klinische Erscheinungen der D-Laktataumlmie beim Kalb

Proceedings 12 Jahrestagung der Fachgruppe

bdquoInnere Medizin und Klinische Laboratoriumsdiagnostikldquo 5-6

65

Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay

Comp Clin Path 12 169-171

Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs

treatment and prognosis

Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23

Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves

with metabolic acidosis

Vet J 168 323-327

Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau

Rev Med Vet 150 2 155-158

McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent

Escherichia coli

Infect and Immun 66 2 907-911

Mylrea PJ (1969) The Bacterial Content of the Small Intestine of Young Calves

Res Vet Sci 10 394-395

Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral

enteritis

Can J Vet Res 66 No1 15-18

66

Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)

D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome

N Engl J Med 301 249-252

Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men

Metabolism 34 7 621-5

Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves

J Nutr 131 8 2128-2131

Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting

J Clin Invest 46 1589-1595

Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage

Thieme Verlag Stuttgart

Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses

of fecal flora

Eur J Pediatr 138 324-326

Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases

N Engl J Med 306 No22 1344-1348

67

Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three

Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial

Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253

Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a

metabolic pathway fundamental to biological life

Biochem J 269 1-11

Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

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9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

65

Lorenz I I Hartmann A Gentile (2003) Determination of D-lactate in calf serum samples ndash an automated enzymatic assay

Comp Clin Path 12 169-171

Lorenz I A Gentile (2003) Metabolic acidosis due to D-lactate in newborn calves with diarrhoea ndash clinical signs

treatment and prognosis

Socieacuteteacute Franccedilaise de Buiatrie From Research to Clinic Paris 20-23

Lorenz I (2004) Investigations on the influence of serum D-lactate levels on clinical signs in calves

with metabolic acidosis

Vet J 168 323-327

Marcillaud S F Schelcher JP Braun (1999) Dosage des D-lactates plasmatiques intervalle de valeurs usuelles chez le veau

Rev Med Vet 150 2 155-158

McCabe K MD Mann MD Bowie (1998) D-lactate production and (14C) succinic acid uptake by adherent and nonadherent

Escherichia coli

Infect and Immun 66 2 907-911

Mylrea PJ (1969) The Bacterial Content of the Small Intestine of Young Calves

Res Vet Sci 10 394-395

Nappert G E Dunphy D Ruben FA Mann (2002) Determination of serum organic acids in puppies with naturally acquired parvoviral

enteritis

Can J Vet Res 66 No1 15-18

66

Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)

D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome

N Engl J Med 301 249-252

Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men

Metabolism 34 7 621-5

Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves

J Nutr 131 8 2128-2131

Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting

J Clin Invest 46 1589-1595

Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage

Thieme Verlag Stuttgart

Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses

of fecal flora

Eur J Pediatr 138 324-326

Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases

N Engl J Med 306 No22 1344-1348

67

Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three

Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial

Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253

Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a

metabolic pathway fundamental to biological life

Biochem J 269 1-11

Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

68

8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

66

Oh MS KR Phelps M Traube JL Barbosa-Salvidar C Boxhill HJ Carroll (1979)

D-lactic acidosis in a man with short bowel syndrome

N Engl J Med 301 249-252

Oh MS J Uribarri D Alveranga I Lazar N Bazilinski HJ Carroll (1985) Metabolic utilization and renal handling of D-lactate in men

Metabolism 34 7 621-5

Omole OO G Nappert JM Naylor GA Zello (2001) Both L- and D-lactate contribute to metabolic acidosis in diarrheic calves

J Nutr 131 8 2128-2131

Owens OE AP Morgan HG Kamp JM Sullivan MG Herrera GF Cahill Jr (1967) Brain metabolism during fasting

J Clin Invest 46 1589-1595

Roumlmpp H J Falbe M Regitz (1996) Chemie Lexikon 10 Auflage

Thieme Verlag Stuttgart

Satoh T KNarisawa T Konno T Katoh J Fujiyama A Tomeo K Metoki K Hayasaka K Tada M Ishibashi N Yamane T Mitsuoka Y Benno (1982) D-lactic acidosis in two patients with short bowel syndrome Bacteriological analyses

of fecal flora

Eur J Pediatr 138 324-326

Stolberg L R Rolfe N Gitlin J Meritt L Mann J Linder S Finegold (1982) D-lactic acidosis due to abnormal gut flora diagnosis and treatment of two cases

N Engl J Med 306 No22 1344-1348

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Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three

Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial

Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253

Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a

metabolic pathway fundamental to biological life

Biochem J 269 1-11

Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

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8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

67

Szymanski H J Pejcz M Jawien A Chmielarczyk M Strus PB Heczko (2006) Treatment of acute infectious diarrhoea in infants and children with a mixture of three

Lactobacillus rhamnosus strains - a randomized double-blind placebo-controlled trial

Aliment Pharm Ther 23 (2) 247-253

Thornalley PJ (1990) The glyoxalase system new developments towards functional characterization of a

metabolic pathway fundamental to biological life

Biochem J 269 1-11

Vanucci RC TE Duffy (1976) Carbohydrate metabolism in fetal and neonatal rat brain during anoxia and recovery

Am J Physiol 230 1269-1275

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fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

69

9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

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8 Danksagung

Danken moumlchte ich Herrn Professor Dr Klee fuumlr die Uumlberlassung des Themas und

fuumlr die freundliche Unterstuumltzung bei der Erstellung der vorliegenden Arbeit

Herzlicher Dank gilt auch Herrn Dr Wolf und seinen Mitarbeiterinnen aus dem Institut

fuumlr Medizinische Mikrobiologie Infektions- und Seuchenmedizin ebenso Frau Beyer

und Frau Hartmann fuumlr die Unterstuumltzung im Labor Besonders danken moumlchte ich

auch Frau Dr Lorenz und Herrn Dr Blank ohne deren Unterstuumltzung ich diese Arbeit

nicht haumltte erstellen koumlnnen

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9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf

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9 Lebenslauf

Name Koumlnig Vornamen Martina Gisela Geburtstag 611976 Geburtsort Muumlnchen Eltern Alfons und Eva Koumlnig Schulbildung 1982-1986 Grundschule in Muumlnchen und Mainz 1986-1989 Maria Ward Gymnasium in Mainz 1989-1992 Arlington High School in Poughkeepsie NY 1992-1995 Gymnasium in Wasserburg am Inn 1995-1996 Freiwilliges Soziales Jahr in einem ASZ in Muumlnchen 1996-1997 Mitarbeit in einer Tierarztpraxis Studium 1997-2003 Studium der Tiermedizin an der

Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen 2422003 Staatsexamen April 2003 Approbation als Tieraumlrztin seit 2003 Anfertigung einer Dissertation an der Klinik fuumlr Wiederkaumluer

der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen Berufstaumltigkeit Waumlhrend der Anfertigung der Dissertation Mitarbeit in Klinik fuumlr

Wiederkaumluer der Ludwig ndash Maximilians ndash Universitaumlt Muumlnchen und Assistenz in einer Groszligtierpraxis

  • EINLEITUNG
  • LITERATURUumlBERSICHT
    • Allgemeines zum Laktatstoffwechsel von Saumlugetieren
    • Laktatazidose des Menschen
      • Symptomatik
      • Fallbeispiele
      • Bildung von Laktat im Gastrointestinaltrakt
      • Entstehung einer D-Laktatazidose
      • Wirkung des D-Laktats auf den Organismus
      • Therapie der D-Laktatazidose des Menschen
          • 23 D-Laktatazidose des Rindes
          • 24 D-Laktatazidose bei anderen Tierarten
          • EIGENE UNTERSUCHUNGEN
            • Material und Methode
            • Ergebnisse
              • Uumlberblick
              • pH-Werte des Verdauungsapparates
              • Bakterienstaumlmme bei Kaumllbern mit und ohne Durchfall
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
              • Korrelationen
              • D-Laktatkonzentrationen in den einzelnen Abschnitten des Ver
                • 326 Kaumllber mit hohem D-Laktat (gt3 mmoll) im Serum und par
                  • Diskussion
                  • Zusammenfassung
                  • Summary
                  • Literaturverzeichnis
                  • Danksagung
                  • Lebenslauf