UoM – Die Reise der Seele – Eine Beschreibung des Heiligen Schöpfungspfades – des Surat Shabd...

8/14/2019 UoM Die Reise der Seele Eine Beschreibung des Heiligen Schpfungspfades des Surat Shabd Yoga

1/252

6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6

6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6 666

666666

666666

666666666666666

666

66

666666

666666

666666666666666

666

Die Reise

der Seele

Eine Beschreibung desHeiligen Schpfungspfades


2/252


3/252

Gewidmetdem Allmchtigen Gott,

wirkend durch alle Meister, Die gekommen sindund Kirpal Singh Ji Maharaj,

durch Dessen unermessliche Segnungen,Sein bescheidener Diener unbegrndet 1986,

zur rhen Morgenstund,das Heilige Naam das Wort erhielt.

FrbitteMge Kirpal die Gnade walten lassen und dem aurichtigenSucher nach der Wahrheit eine Ersthand-Erahrung von dersich zum Ausdruck bringenden Gotteskra, welche sich durchdas Licht Gottes und die Stimme Gottes offenbart der on-strom, der von der rechten Seite kommt , gewhren.

Bhai Jamal


4/252

Be good Do good Be One


5/252

Wir mssen ehrliche Selbstprung ben, um zu sehen, wieweit wir au dem Inneren Pad gekommen sind und Meister-scha gewonnen haben ber Gemt und Sinne. Wir kn-nen die mystischen Erahrungen vergangener Meisterbenutzen, wie auch die Lehren aus Ihrem praktischenLeben, um zu ersehen, ob wir uns tatschlich zu solchauerordentlichen Hhen erhoben haben. Wenn nicht,knnen wir uns demtig einem nhern, der es getan hatund seine Hile annehmen.

Kirpal Singh


6/252


7/252

uUUuu

InhaltGott, die Seele und das Wort sind von derselben Essenz ...................... 9 Der Allmchtige ist r alle Geschpe der Unvernderliche, Ewige Eine.. 11

Teil I Einfhrende Texte ...............................................................................15 Einleitung ......................................................................................................... 17 Vorwort von Tomas G. ................................................................................. 29

Verse von Tomas G. ...................................................................................... 32 Geborgen .................................................................................................... 32 Was ich wirklich bin .................................................................................. 32 Die Hochzeitshymne von Guru Ram Das ................................................... 33 I .................................................................................................................... 33 II .................................................................................................................. 34 III ................................................................................................................. 35 IV ................................................................................................................. 35

Interview mit Kirpal Singh von R. Redeen .................................................. 37 Meine Reise von Bhai Jamal .......................................................................... 38 Naam, mit dem Herzen Hren ................................................................ 38 Der Meister des Universums .................................................................... 39 Die Frage ..................................................................................................... 41 Dein Sitz ..................................................................................................... 43 Hymne von Guru Nanak ...........................................................................45 Kabir oder Kirpal ............................................................................................ 47

Teil II Die Reise der Seele ........................................................................... 49 Vorwort ............................................................................................................ 53 Einleitung ber die Schpung ..................................................................... 54 Der Mensch ist ein Abriss der drei groen Schpungsbereiche ............. 58 Die Mglichkeit der Verbindung der Regionen

des Mikrokosmos mit denen des Makrokosmos ........................................ 60 Der Weg durch die Astralreiche .................................................................... 63

Die Entwicklung des Menschen .................................................................... 84


8/252

Inhalt

u

Der Weg durch die Kausalreiche .................................................................. 87 Der Weg durch die berkausalen Reiche .................................................. 102 Der Letzte Weg .............................................................................................. 112 Initiation ........................................................................................................ 129 Nachwort von Bhai Jamal ............................................................................ 138 Ishit Guru ................................................................................................. 138

Teil III Ergnzende Texte .......................................................................... 145 Widmung ....................................................................................................... 147

Gedanken von Ronald H. ............................................................................. 148 I Kirpal ................................................................................................... 148 II Fiat lux / Es werde Licht ................................................................... 148 III Sonett vom Meer ............................................................................. 149 Kurze Lebensskizze von Kirpal Singh ......................................................... 150 Der Name Kirpal und dessen Bedeutung .................................................. 155 Die Spirituelle Revolution ............................................................................ 158 Erinnerungen von Daniela K. ..................................................................... 160 Kleiner Beitrag von Amrit M. ...................................................................... 166 Der Shabd ........................................................................................................167 Mein Leben in Shabd von Amrit M. ........................................................... 169 ber Soami Ji ..................................................................................................171 Mein Weg zur Initiation von Ines L. .......................................................... 172 Nachwort zu diesem Buch von Markus Z. ................................................. 175 Man sollte die Gelegenheit nutzen ............................................................. 179 Jeder muss sich selbst bemhen .................................................................. 180 Die ganze Schpung ist der empel Gottes .............................................. 182

Anhang ............................................................................................................... 183 Wichtige Erluterung zu den Inneren nen ............................................ 185 Die unterschiedlichen ne ......................................................................... 187 Gesammelte Werke Kirpal Singhs ..........................................................191 Lesenswerte Broschren ........................................................................ 296 Glossarium ............................................................................................... 199

Autoren und Bcher, die von Kirpal Singh zitiert wurden ............... 215


9/252

uInhalt

Auflistung der Chakras oder Plexus ........................................................... 222 Chakra-abelle ......................................................................................... 222 Kleine Abhandlung r Yoga-Praktizierende ............................................ 226 Positive Kra Negative Kra .................................................................... 238


10/252


11/252

u

9

G, S W E


12/252

uTeil I Einfhrende Texte

10


13/252

u

11

Der Allmchtige ist r alle Geschpeder Unvernderliche, Ewige Eine

Im Anang war das Wort, und das Wort war mit Gott, undGott war das Wort. Dasselbe war im Anang mit Gott. AlleDinge sind durch Ihn gemacht, und ohne Ihn ist nichts

gemacht, was gemacht ist. In Ihm war das Leben, und dasLeben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheintin der Finsternis, und die Finsternis hats nicht begriffen.

Das war das Wahre Licht, welches jeden Menschenerleuchtet, der in die Welt kommt

Und das Wort ward Fleisch und weilte unter uns, undwir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des ein-geborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.

Johannes 1:1-5,9,14

Der Himmel ist durch das Wort des Herrn gemacht, undall Sein Heer durch den Geist Seines Mundes ,

denn so Er spricht, so geschiehts; so Er gebeut, so stehtsda.

Psalm 33:6,9

uu


14/252


12

Er trgt alle Dinge mit Seinem krigen Wort.

Hebrer 1:3

Prajapatir vai idam-agre asit tasya vak dvitiya asit vakvai Paramam Brahma.

Im Anang war Prajapati (der Schper) mit Ihm war

Vak (das Wort) und Vak (das Wort) war wahrhaig derhchste Brahma

Aus den Veden

Die Welt kann durch Saut Shabd oder das onprinzip ins Dasein; und aus Saut kam alles Licht.

Shamaz-i-abrez

Erhebe dich ber deinen geistigen Horizont, o tapereSeele, und lausche dem Klang der Musik, die von obenherunterkommt.

Maulana Rumi

Mge der Yogi im Sidh Asan sitzen und whrend erVaisnavi Mudra bt, soll er den on durch sein rechtesOhr hren.

Nad-Bind Upanishad

Gott, die Seele und das Wort


15/252

u

13

Der on durchdringt die ganze Welt in seiner Flle; du

kannst Ihn vernehmen mit dem transzendenten Gehr.

Shah Niaz

So enthlle ich das Wort, das mich der Alloffenbartegelehrt hat; das Wort, dem die Sterblichen am meisten lau-schen sollten. Wer auch immer mir Gehorsam leistet und

unerschtterliche Aumerksamkeit zeigt, wird das allum-assende vollkommene Sein und Unsterblichkeit erlangen;und durch den Dienst des Heiligen Gttlichen Geistes wirder Mazda Ahura (die Gottheit) verwirklichen.

Zoroaster, Ha 45-8

Der Wahre on wurde in allen Zeitaltern als das Wasserdes Lebens beschrieben. Durch ein sehr gutes Schicksalkommt eine Seele, der es vorherbestimmt ist, mit demWort Naam in Verbindung und ruht in ihm.

Dhanasari M3

Und wen drstet, der komme; und wer da will, der nehmedas Wasser des Lebens umsonst.

Offenbarung, Johannes 22:17

Der Allmchtige ist fr alle Geschpfe


16/252


14


17/252

u

15

I

E


18/252


19/252


20/252


18

Weiter unten in der Astralebene Sahasdal Kanwal erhalten die

Formen der Kausalebene rikuti weitere Umhllungen ausGemt und Form, die grobstofflicher als die zuerst erwhntensind. Die astrale Form wird hier vom astralen Gemt, Andi Man,beherrscht. In diesen Zonen gibt es Hllen, Himmel und zahlreicheandere Regionen, Lokas.Die Neigungen dieses Gemts sind erhe-bend und nach Innen gerichtet. Es verhlt sich wie ein weiser Feind,der versucht, uns hier zu halten.

Noch weiter unten, in der physischen Form Pind erhlt dieAstralorm eine weitere Umhllung grobstofflichen Materials, mitdem wir alle vertraut sind. Das Gemt, das diese Form beherrscht,wird physisches Gemt oder Verstand, Pindi Man, genannt. SeineNeigungen richten sich nach auen und zersplittern sich, und esist sehr schwer zu beherrschen. Nun kann ein Krper, der von

Gemt und Seele bewegt wird, nicht anders als Ursachen, Karma,schaffen; und das karmische Gesetz Wie du sst, so wirst du erntenwirkt unaurlich weiter, und die Rechnung wird mit der Zeitunberschaubar. Je mehr wir bewirken, umso grer wird dieVerstrickung, und wir sind dann wie ein Vogel, der in den Mascheneines Netzes flattert.

Die Negative Kra Kal hat die Fallstricke der Formen undGemter so listig gelegt, dass es beinahe unmglich ist, in diesenGemtern und Formen ihrem Einfluss zu entkommen. Es spieltkeine Rolle, wie gut oder romm wir handeln, unsere aten knnenuns aus diesen Regionen nicht heraushren.


21/252

u

19

Krishna sagte:

Gute Handlungen sind ebenso bindend wie schlechte. GuteHandlungen kann man mit Fesseln aus Gold und schlechtemit Fesseln aus Eisen vergleichen; beide halten uns glei-chermaen gebunden.

Ein Entkommen ist nur durch den onstrom mglich, da Er die

Grundsubstanz ist, aus der die Gemter bestehen.

Das Gemt wird nur ruhig und unttig, wenn die Aumerksamkeitden onstrom ergrei und Ihm olgt. Zu jeder anderen Zeit, wenndie Aumerksamkeit nicht au den onstrom gerichtet ist, gewinntdas Gemt die Oberhand. Whrend der langen und unabsehbarenZeit, seit sich der Geist von dem Meer, aus dem er stammt, getrennt

hat und sich mit den Gemtern und Krpern verband, wurde nichtnur der Weg nach oben versperrt, sondern auch der Geist so ver-wirrt, verstrickt und entkret, dass er seine ganze Erinnerung andie Heimat verloren hat und damit zurieden ist, in dieser erbrm-lichen, materiellen Welt ein erbrmliches Leben zu hren.

Es gibt also zwei Standpunkte, von denen man aus die Schpungbetrachten kann: den des Schpers und den unseren, oder mitanderen Worten den vom oberen und dem vom unteren Ende.

Von oben sieht es aus, als sei der Schper alles in allem. Er ist dereinzig Handelnde, und das Individuum gleicht einer Puppe, die

vom Puppenspieler nach rechts oder nach links bewegt wird. Der

einzelne scheint keinen reien Willen zu besitzen und daher auch

Einleitung


22/252


23/252

u

21

strom berall wirken sehen und erkennen, wie das Gemt seine

Kra von der Seele erhlt.

Von der nen Spirituellen Ebene Sach Khand aus betrachtet,kann man die ganze Schpung mit Blasen vergleichen, die in einemSpirituellen Meer entstehen und wieder vergehen. Der Menschbesitzt einen Verstand und vollbringt jede Handlung wissentlich.Es ist daher seine Pflicht, einen Ausweg aus dieser Verstrickung

zu finden. Er muss gegen das Gemt kmpen, um seinen Geist zuerheben, denn er lebt durch den Kamp.

Und wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Er kann nicht sagen, dassdas nicht ein eil seiner Pflicht sei.

Nun teilt man die Karmas in drei Gruppen ein:

1. Neue Handlungen, Kriyaman,2. Schicksal, Pralabdh3. und Vorrat, Sanchit, das heit Handlungen, die noch nicht

Frucht getragen haben.

Man kann es mit der Lage eines Bauern vergleichen:

Er bereitet sein Land r die Saat und hat die reie Wahlzu sen, was immer er will. Nehmen wir an, er ent-scheidet sich r Weizen und st ihn. Das Getreide reiheran, und er erntet es. Einen eil davon behlt er rseinen Verbrauch im kommenden Jahr zurck, und

den berschuss bewahrt er au. Whrend des nchsten

Einleitung


24/252


22

Jahres wird er von Weizen leben mssen, denn er hat

nichts anderes.Wenn er nun etwas anderes ernten mchte, sagen wireinmal Mais, kann er ihn im nchsten Jahr sen. Wiebeim Weizen behlt er etwas r seinen Gebrauch undbewahrt den berschuss im Speicher au. Jahr r Jahrlebt er von dem, was er im vergangenen Jahr zurckbe-

halten hat und vergrert seine Reserve im Speicher, umsie bei einer Missernte oder in Notzeiten in Anspruchzu nehmen.

Ihr seht, dass er von dem lebt und zu leben hof, was er selbst st underntet. Genauso bestimmt alles, was wir in diesem Leben tun, dasSchicksal unseres nchsten Lebens; und die Negative Kra Kal

bewahrt etwas davon au r den Fall, dass unser Karma durch einenZuall zur Neige gehen sollte natrlich ist die Wahrscheinlichkeitgleich null. Ohne Karma kann die Negative Kra einen Geist nichtim Krper gebunden halten, und ohne Krper kann man keinKarma bewirken.

Es steht der Negativen Kra rei, dem Schicksal etwas aus dem

Vorrat hinzuzugen oder dem Schicksal r den Vorrat abzuziehen.Wie der Bauer, der sein Land r die nchste Saat bereitet, von demlebt, was er im Jahr davor geerntet hat, und au seinen Vorrat ver-traut, handeln wir gem unserem Schicksal, das uns keine Wahllsst. Aber wir haben die Wahl, r unser zukniges Wohlergehennach unserem Belieben etwas Neues zu bewirken. Und wir habeneine Rcklage, einen Vorrat aus vergangenen Leben, von dem wir

nichts wissen.


25/252


26/252


24

Die Schicksalshandlungen sind im acht-blttrigen Lotos au der

Astralebene Anda ber den Augen gespeichert. Solange mandieses Zentrum nicht berschritten hat, empfindet man ihren zwin-genden Einfluss. Wenn man dieses Zentrum berschritten hat unddie Gestalt des Meisters erblickt denn diese Form wohnt dort ,wird der Einfluss der Schicksalshandlungen nur mehr dem Namennach wahrgenommen. Das Gemt ist dann stark geworden und hatdie Kra, sie ohne Anstrengung zu ertragen.

Aber das Schicksal kann nicht ausgelscht oder gendert werden;man muss es ertragen. Hat der Peil den Bogen verlassen, muss ersein Ziel finden. Die Handlungen, die sich noch nicht ausgewirkthaben, sind am hchsten Punkt der Kausalebene Trikuti ge-speichert, und nur wenn eine Seele die dritte Gemtsebene oderdie Kausalebene berschritten hat, kann man sagen, dass sie von

allem Karma rei ist.

Unterhalb dieser Ebene leidet der Geist durch die schlechten Aus-wirkungen des Karmas.

Allen Handlungen liegt ein Motiv zugrunde, und dieses Motiv istbindend. Es ist nicht leicht, sich eine Handlung vorzustellen, dieohne Beweggrund ausgehrt wird. Das Gemt wirkt bewusst oderunbewusst, und es ist lcherlich, von Handlung, Karma, ohne Rck-wirkung, Gegenkarma, zu sprechen. Es gibt kein Entkommen vorden Rckwirkungen. Wie gut unsere Handlungen auch sein mgen,ihren Folgen knnen wir nicht entrinnen. Nchstenliebe, Operoder Pilgerahrten mssen belohnt werden, und die Seele, die sie

bewirkt, muss den Lohn in der einen oder anderen Verkrperung


27/252


28/252


26

Sie sagen, dass wir alle weiteren Handlungen im Namen des

Meisters aushren sollen, wobei der Einzelne in der Eigenschaeines Beauragten handelt. Die neuen, in diesem Geist bewirktenHandlungen werden uns nicht mehr binden. Und die Auswirkungender Handlungen, die unser Schicksal bestimmten, werden zur Zeitunseres odes abgetragen sein. Die Wirkungen der augespeichertenHandlungen nehmen die Heiligen teilweise au Sich, und zum eilmuss sie der Ergebene erdulden, so wie der Heilige es r richtig

hlt. Die Heiligen verbinden die getrennte Seele mit dem onstrom,unserem Urgrund, und wenn die Seele Ihn ergrei, sich erhebtund sich von den Einflssen des Gemts und der Materie bereit,wird sie immer strker. Je mehr sich der Einzelne au diese Weisebemht, umso leichter ist der Pad r ihn. Anderenalls wird seinWeg lnger. Aber haben die Heiligen jemanden einmal initiiert,sind Sie verpflichtet, ihn hindurchzubringen. Das Hren au den

onstrom schneidet die Wurzeln des Karmas ab.

Der Strom wirkt au den Geist wie ein Magnet. Er zieht den Geistan sich, und wenn er nicht vom Rost des Gemts und der Materiebedeckt wre, stiege er au wie ein Geschoss.

Der Rost von Bindungen und Eindrcken wird durch Wiederho-

lungen beseitigt. Die Wiederholung von Gedanken ber die InnereReise Simran ersetzt unsere alltglichen Gedanken, und anstattim ueren umherzuwandern, beginnt das Gemt im InnerenRuhe und Frieden zu finden; und wenn das Gemt ins Innere tritt,olgt ihm der Geist, und wenn dieser nach Innen gelangt, zieht ihnder onstrom wiederum nach oben. Und hat er die Kausalebene Trikuti berschritten was nur gelingt, wenn alle karmischen

Rechnungen beglichen sind , dann kehrt die Seele nie wieder in


29/252

u

27

den Kreislau der Seelenwanderung zurck. Sie steigt au, um in

ihrem Meister auzugehen.

Dieser Meister des Ewigen Bereiches hlt Seine ren offen, dieganze Zeit und ru laut aus:

Bringt es in die jetzige Erahrung, das Groe Prinzip: Das

Zurckziehen vor dem Tode. Ich warte ungeduldig aueuch, dass ihr zu mir herauommt. Ich bin euch nherals das Nchste. Fr jene von euch, die durch mich in-itiiert wurden, ist es ein Sakrileg und ein Zeichen derSchande in beidem der Liebe und der Hingabe wennihr zu irgendeinem anderen als einem Guru oder Meister-Fhrer auschaut. Ihr mgt jedoch Nutzen ziehen aus der

Gemeinschaf einer erwachten Persnlichkeit, die michjeden ag besucht. Er wird euch nicht ehlleiten, sondernim Gegenteil, euch mit mir vereinen, euch meine Liebeeinflen und die Gttliche Verbindung, die euch an michbindet und zu mir zieht, verstrken. Auerdem, in seinerStellung als Guru Bhai2wird er hilreich sein, euch zudienen.

Quelle des Bries von Hazur Sawan Singh:Sat Sandesh April 1975, englischeAusgabe. Der deutsche ext ist eine bersetzung aus dem englischen Original.

Quelle des Textes Dieser Meister des Ewigen Bereiches : Eine kurzeLebensskizze von Hazur Baba Sawan Singh Ji Maharaj Mit einer kurzenSchilderung Seiner Lehren, Kapitel: Hazur Sawan Singh verlie uns, um immerbei uns zu sein, von Kirpal Singh, 1894 1974.

2 Ein vom selben Meister initiierter Spiritueller Bruder.

Einleitung


30/252


28


31/252

u

29

VorwortIn dieser auergewhnlichen Zeit, in der die Aumerksamkeitvon uns Spirituellen Suchern einer unberschaubaren Zahl vonverwirrenden, so genannten spirituellen Lehren gegenbersteht, istes die vielleicht schwierigste, mit Sicherheit aber die vorweg wich-tigste Augabe, den einen, natrlichen Weg zu erkennen, der seit

Anbeginn von Gott gegeben, tatschlich in der Lage ist, die mensch-liche Seele ganz zurckzugeleiten in ihre ursprngliche GttlicheHeimat, dem einzigen Ort, wo sie die ersehnte, reine Liebe undEwige Glckseligkeit erahren kann.

Die Heiligen Meister aller Zeiten und Religionen betonen, dass jederMensch, gleich seiner Herkun, seiner Art oder Religion das Rechthat, darum zu bitten, diesen erhabensten aller Wege tatschlichbeschreiten zu dren, und so den in die Seele eingebetteten Sinnder Schpung zu erllen. Und doch sind es nur wenige von uns,die in der bevorzugten Lage sind, aus den tausend ren, die sichuns darbieten, die eine richtige zu erwhlen und vertrauensvollanzuklopen:

Suchet, so werdet ihr finden klopet an, so wird euchaugetan.

Lukas 11:9

Die vorliegende Schri ist deshalb etwas Seltenes und Auerge-

whnliches, da sie uns den Weg zu dieser re weist. So hat es auch

uu


32/252


30

keinen Sinn, das hier Geschriebene in seinem Wert und Inhalt

gleichsetzen zu wollen mit den Aussagen verschiedenartiger ande-rer Schrien und Lehren, wie sie nach dem physischen Weggangder jeweiligen Fackeltrger, von den selbst ernannten Erhalternder Lehre unterschiedlichster Religionen und Glaubensrichtungen

verbreitet wurden und werden.

Worin genau liegt nun aber der Unterschied begrndet? Dies r

sich selbst heraus finden zu knnen ist wohl Sinn und Zweck derolgenden extsammlung, denn r den, der verstehen will, legt siedie Quintessenz des Sant Mat, des Heiligen Pades der Meister, wieer uns von Kirpal Singh erffnet wurde, dar.

Sie beginnt mit der Hochzeitshymne von Guru Ram Das, welchedie Verwandlung des Schlers vom Beginn seiner Initiation an be-

schreibt. Und es olgen die zeitgenssischen Hymnen eines Schlers,der ein lebendiges Zeugnis seiner Erahrungen dem interessiertenSucher darlegen kann.

Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, wasihr seht, und habens nicht gesehen, und zu hren, was ihrhrt, und habens nicht gehrt.

Matthus 13:16-17

Dann beginnt die Reise der Seele.

Als dankbarer Verasser dieses Vorwortes dar auch ich eierlich

besttigen, dass die bewusste erahrbare Verbindung mit der All-


33/252

u

31

mchtigen Kra Gottes Initiation erstaunlicherweise jedem

gewhrt wird, der aurichtig darum bittet.

Ganz in diesem Sinne wnsche ich dem Leser der nun olgendenSchri, dass er in der Lage sein mge, beim Lesen, die offene undaurichtige Innere Haltung einzunehmen, die allein es ermglicht,aus den gegebenen Inormationen die notwendigen Konsequenzenzu ziehen, die Lebendige Verbindung zu erhalten und sodann durch

die liebevolle Gnade der barmherzigen Meister-Kra die grtmg-liche Spirituelle Erahrung und Fhrung tatschlich zu erleben.

Tomas G.

Vorwort


34/252


32

Verse von Tomas G.

Geborgen

Wie pltzlich sinkt herab die Ruhe, reundliches Licht um-spielt mein Sein, der Krper schmilzt, lst sich in Nichts

und saner Klang hlt mich sicher, geborgen und est.

Was ich wirklich bin

So lang war der Weg, so lang war die Zeit doch jetzt sitzeich hier, hle Deine Nhe und sehe Deinen Glanz.

Kann Deine Stimme wieder hren, endlich. Und wennauch Vergangenes mich wieder und wieder bedeckt, bistDu mir doch viel nher, siehst Du das Eine Wahre nurin mir.

So mchte ich mit Deinem Auge sehen, um immer mehr

und schlielich ganz zu werden, was Du in mir nur siehstund das ich wirklich immer war und das ich wirklichwerde sein und das ich wirklich bin Kirpal.

Tomas G.


35/252

u

33

Die Hochzeitshymne von Guru Ram Das

Eine Seele ist schon uerst begnstigt, wenn sie durch die groeVorsehung eine menschliche Geburt erhalten hat, die sehr seltenund kostbar ist. Doch weit mehr gesegnet ist sie, wenn sie durchGottes Wunsch whrend dieser Verkrperung noch die Verbindungmit dem Wort Naam, Bani, Saut usw. , der sich zum Ausdruck

bringenden Gotteskra, erhlt.

Die olgende Hymne von Guru Ram Das beschreibt den Weg, dendie Seele, wenn sie einmal als Mensch verkrpert und initiiert ist,gehen muss. Vier Lebensstadien mssen durchwandert werden,um das Letzte Ziel, die Vereinigung mit dem Herrn, zu erreichen.Diese Hymne bezieht sich au die Bewusstseinsstuen, die jene

Seelen durchlauen mssen, die das groe Schicksal haben, mitdieser Verbindung gesegnet worden zu sein.

Guru Ram Das bezeichnet in Seiner Hymne die Seele als die Brautund den Allmchtigen als den Brutigam.

Strophe I

Bei der ersten Hochzeitsrunde legt dir der Herr Seine Weisungenr die tglichen Pflichten des ehelichen Lebens dar:

Die Worte des Gurus sind die Worte des Herrn; lerne durchsie den rechten Weg, und die Irrtmer der Vergangenheit

werden hinweggesplt.

Teil I Einfhrende Texte


36/252


34

Halte est an der Rechtschaffenheit, meditiere ber Naam das

Wort, wie die Schrien bestimmen. Weihe dich dem Sant Satguru,und deine Snden und Fehler werden vergehen. Durch groesGlck wird dein Herz von Seligkeit erllt und von der Se vonNaam durchdrungen. Dann kommt das Glck, ohne dass du dichmhst.

Der Sklave Nanak erklrt:

Mit der ersten Runde hat der Hochzeitsritus begonnen.

Strophe II

In der zweiten Hochzeitsrunde bringt dich der Herr zum Satguru.

Die Furcht deines Herzens ist vergangen; der Schmutz desEgo ist weggewaschen. Frchte Gott und singe zu SeinemLobpreis.

Du schaust Seine Gegenwart den Herrn, den Meister, die Seele desUniversums es gibt nichts, wo Er nicht ist. Innen und auen gibtes nur einen Gott; Sein Lied der Freude wird in der Gemeinschader Heiligen gehrt.


Dass in der zweiten Runde die Gttliche Musik vernom-men wird.


37/252

u

35

Strophe III

In der dritten Runde1kommt die Sehnsucht nach dem Herrn unddie Loslsung von der Welt. Durch groes Glck finden wir Ihnin der Gemeinscha der Heiligen. Der makellose Herr wird inSeiner Reinheit durch Sein gesegnetes, Heiliges Wort geunden.Durch groes Glck kommen wir in die Gemeinscha der Heiligenund erahren die unaussprechliche Geschichte von Ihren Heiligen

Lippen.

Naam erklingt in unseren Herzen, sein Widerhallen ver-tie uns im Innern. In unsere Stirn ist geschrieben ausrheren Zeiten:


Dass in der dritten Runde die Gottesliebe im Herzen er-weckt worden ist.

Strophe IV

Bei der vierten Runde erasst das Herz das Gttliche Wissen, undGott wird im Innern erkannt. Durch die Gnade des Gurus habenwir leicht den Herrn erreicht. Krper und Seele sind gleicherweise

von der Se des Geliebten erllt. euer, teuer, sehr teuer ist Eruns, und teuer sind wir Ihm.

1 Kirpal Singh erklrte, dass, wenn die dritte Runde vollzogen wurde, derMensch zu einem Bewussten Mitarbeiter am Gttlichen Plan geworden ist.

Die Hochzeitshymne


38/252


36

ag und Nacht sind unsere Herzen voll von Ihm. Indem

wir Ihn an die erste Stelle setzten, haben wir Ihn erreicht.Was wir wollten, erhielten wir.

Der Geliebte hat Sein Werk beendet. Die Braut hat ihre Freude inden Namen ihres Geliebten, und wir sind von Seligkeit erllt. Naamertnt in unserem Herzen, und der Herr ist mit Seiner HeiligenBraut vereint. Ihr Herz erblht als Antwort au Naam.


Dass wir in der vierten Runde den Ewigen Herrn geun-den haben.


39/252

u

37

Interview

Auszug aus einem Interview zwischen einem amerikanischenReporter (Mr. R. Redeen) und Kirpal Singh.

Frage von R. Redeen:

Ich las vor kurzem einen Artikel, den Du geschrieben hast. Darinstand, es braucht drei oder vier Leben in der Entwicklung einesSchlers (um nach Hause zu gehen).

Antwort von Kirpal Singh:

Nein, nein, nein, vielleicht hast du dies in den Schrien der Meister

gelesen. Ich sage, sogar vier Lebensabschnitte knnen in einem Lebenvollzogen werden1.

So kann, wie von Kirpal Singh beschrieben, der geschilderte Hoch-zeitsritus eines Menschen, der die Verbindung mit der sich zum

Ausdruck bringenden Gotteskra erlangt hat, in der heutigen Zeit,entsprechend der Liebe, des Glaubens und Gehorsams gegenberdem Meister, au sogar eine Geburt verkrzt werden.

Bhai Jamal

1 onbandauzeichnung eines Interviews vom 2. September 1970 inDehradun / Indien.



40/252


38

Meine Reisevon Bhai Jamal

V A E

I

Naam, mit dem Herzen hren

Heute erst; gestern schon, vor Jahren, unbewusst hrteich Musik, Musik der Sphren, Musik, die dem Kosmosschon immer zuteil war.

Warum erst heute, hre ich sie mit all meinem Herzen?

Warum erst heute, sehne ich mich nach Dir? O Kirpal!Keine Musik von Menschen gemacht, kommt dieserSymphonie gleich!

Wer hat Sie geschrieben? Wer ist der Urheber dieser ne?War es das Wort, oder Er Selbst? Habt ihr die Antwort?

Ich habe Sie durch Ihn bekommen und kann seitdem nichteinen Augenblick ohne sein! Vergesse ich Sie auch nur reinen Moment, bin ich soort von raurigkeit erllt!

Herr! Lasse Sie durch Deine Gnade, so wie durch alles in mir ertnen. Lasse meine Seele nie wieder, auch nur r

Momente, die Verbindungsschnur zu Dir unterbrechen.


41/252

u

39

Hil mir, meine Heimat mit Deiner Hile zu erreichen, ohne

welche ich doch nur umherirren wrde, wie Myriadenvon Jahren zuvor schon einmal.

Gib mir Dein Wort r immer!

Heute erst; gestern schon, vor Jahren, unbewusst hrte ichMusik, Musik der Sphren, Musik die dem Kosmos schonimmer zuteil war.

11. 11. 1986

II

Der Meister des Universums

Nach dem Verlassen des Kfigs aus Lehm tra ich Ihn den Meisterdes Universums. Wie ein Sandkorn war die Schpung1, und SeinAntlitz, es war mir vertraut, war so gro wie der hchste Berg.

Sein Lcheln bezauberte mich.

Das Antlitz nherte Sich und sagte mit ruhiger tieer Stimme:

Schau mein Kind,

und ich schaute Seiner Weisung entsprechend rechts, links, oben,unten, vorn und hinten, alles zugleich.

1 Selbst dieser Vergleich ist zu gering. Sprache kann nichts sagen, nur dieSeele vermag dies zu schauen, durch Ihn bestimmt.

Meine Reise von Bhai Jamal


42/252


40

Und whrend ich schaute mit dem Auge der Seele sagte Er weiter:

All dies bin Ich und es gibt keinen auer Mir.

Und ich schaute weiter wie ein Kind und Er zeigte mir in SeinerGte und Barmherzigkeit das Ende und den Anang und das, wases nicht gibt. Der Herr des Universums der Meister Selbst zeigteSich einem unwrdigen Schler. Ich war nicht verwundert, es war

Kirpal, mein Herr und Meister!

Nach dieser gtigen Vision verneigte ich mich bescheiden vor Ihmund sagte:

Du, Kirpal, bist berall, es gibt nichts auer Dir, Du bistdas Alpha und das Omega, Der da war und Der da kommt,

der Allmchtige. Von Pind bis Anami und alles mehr, wases noch gibt, obwohl es nicht offenbart ist. Du bist ber-all innewohnend und ich bezeuge, es gibt nur Dich allein.Danke r diese Einsicht!

Veranschaulichung:

Kabir Sahib beschrieb diese Vision wie olgt:

Ich sah Ihn, das unerschaffene Prinzip, das allem innewohnt, und all meineZweiel zerstreuten sich.

Kabir


43/252

u

41

III

Die Frage

Ich sah ein Licht die Flamme des Universums. Eine Stimme wieein Grollen, stark und laut wie endlose Donner. Diese Stimme ohneAntlitz ragte eindringlich und bestimmt, so wie sie jeden ragt, dersich ihr nhert:

Wer ist dein Meister?Unerschrocken und doch berlegend, was ich antworten soll, durch-strmten mich olgende Mglichkeiten, denn nichts wollte ichalsch machen, noch diese Vision verlieren: Sollte ich antwortenSant Kirpal Singh Ji Maharaj? oder einach Kirpal Singh?

Doch meine Seele aus sich selbst heraus, stie nur den Namen

Kirpalaus, mit aller Kra und Leidenscha.

Im selben Augenblick vervielltigte sich das Licht um das viel-tausendache, und dieselbe Stimme ragte wieder:

Wer ist dein Meister?

Die Gewalt der Stimme jedoch hatte sich nun aus Unendliche in

ihrer Eindringlichkeit und iee vervielltigt, so wie MillionenDonner au Erden. Jeder individuelle eil des Seins von mir warnun von dieser Frage durchdrungen. Es gab kein Zurck, keinVerbergen, keinnur mal so.

Unerschrocken und bestrkt durch die erste Reaktion wiederholteich

Kirpal,



44/252


42

ich schrie es aus mir heraus, mit aller Kra und berzeugung,

wissend, dass Kirpal mein Beschtzer ist, im Hier und im Dort.Nun ffnete sich vor mir alles Licht, was es gibt und ich sah dasLicht der Lichter selbst, keine Hrde mehr, keine Barriere mehr,keine Hindernisse mehr.

Nur Leben, Licht und Liebe. Ich war rei.

Danke Kirpal r diesen Segen, den Segen, dem Schpungshalter

entkommen zu sein.Du, Kirpal, bist allein und ich in meiner Unvollkommenheit binDein bescheidener Diener.

Veranschaulichung:

Die mentale Welt zu berqueren ist nicht so leicht, wie es denen, die in den My-

sterien des Jenseits unerahren sind, erscheinen mag. Sie ist die trgerischste Welt,wo sich selbst die Mahatmas und Rishis trotz all ihres Wissens, ihrer Hrten undBuen nicht behaupten knnen. Was gibt es in dem gewaltigen Universum, dasBrahman nicht bereit wre, den aurichtigen Seelen anzubieten, die versuchen,seinem Machtbereich zu entkommen, um die Wahre Heimat ihres Vaters zuerreichen? Au jeder Stue, sei es in der physischen, astralen oder mentalen Welt,sucht er den Weg der strebenden Seelen zu blockieren. Die groen Prophetenund Gesandten Gottes und alle anderen haben ihre Erahrungen mitgeteilt, die

sie in heigen Begegnungen mit Satan, Mara, Ahirman, den bsen Geistern Asuras, Dmonen und deren Helern in vielltiger Weise machten. Im Gutenund im Bsen versuchen sie, die Wahrheitssucher au ihrem Weg zu behindernund sie mit der Verheiung von Knigreichen und Frstentmern au ihreSeite zu ziehen. Und wenn sie ihren Versuchungen nicht erliegen, drohen sieihnen durch Gewalt mit Feuer und Erdbeben, dem Auspalten des Himmels,Blitz, Donner, Wolkenbrchen und dergleichen mehr.

Das Mysterium des odes, Kapitel: Was ist nach dem ode?,von Kirpal Singh, 18941974


45/252

u

43

IV

Dein Sitz

Dein Sitz ist ber Allem. Alles, was erschaffen wurde, liegtunter Dir.

Alle Seelen, Kal, Brahma, Par Brahm, Heilige und Yogis,Meister und Schler, Atome und Hansas, alle schauenhoch zu Dir, die Hnde gealtet zum Gru, denn ausDeinem Munde fliet das Eine Naam.

Es berichtet geduldig seit Anbeginn ber Dein Wesen.Kabir ist mein Bruder, Du bist mein Vater!

Alles bist Du! Nichts ist auerhalb von Dir. Du bist der

Knig der Knige, der Allmchtige Selbst.

Neben Dir war ein Platz belegt, beseelt von Deinem Sohn,durch Deine Gnade ist Er eil von Dir.

Du sitzt au Deinem Platz und neben Dir sa Dein Sohn.Alles unter uns warst Du, und somit ein eil von Dir, siewollten alle etwas sein.

Dein Sohn war nichts, ist nichts! Nichts heit alles, allesNichts. Manche bestehen einen est! Manche leben nurr Dich!

Jaimal sagt, dass Du die gesamte Arbeit der Schpungvon einem Stein nehmen knntest!



46/252


47/252

u

45

Hymne von Guru Nanak

Nanak entwir nun in hoher lyrischer Sprache ein Bild von Gott,Der von Seiner Wohnstatt aus ber Seinen vielen Schpungenwacht, die sich vor Ihm in Ehrurcht neigen.

S XXVII

Wie wunderbar ist Deine Porte, wie wunderbar DeineWohnstatt, von der aus Du ber Deine groe Schpungwachst. Zahllos sind die Instrumente und Harmonien, diedarin erklingen, zahllos die akte und zahllos die Snger,die Deine Herrlichkeit preisen. Die Elemente Wind,Wasser und Feuer singen von Dir, und von Dir singender Knig des odes und die ihm berichtenden Engel1. Dir

singen die Gtter und Gttinnen, denen Du ihre Schnheitgabst. Dir singen Shiva, Brahma und auch Indra von sei-nem Tron. Dir singen die Siddhas in ihren Meditationenund Sadhs in ihrer Betrachtung. Dir singen die Asketen,die Rechtschaffenen, die Zuriedenen und die Heldenm-tigen nicht minder. Dir singen die gelehrten Pandits unddie Rishis zu aller Zeit und rezitieren aus den HeiligenVeden. Dir singen die herzbestrickenden Nymphen desHimmels, der Erde und der niederen Reiche. Dir singenDeine Edelsten (die Heiligen) und dazu die achtundsechzigPilgerorte. Dir singen die mchtigen Krieger, die taperen

1 Dharam Raj: Hter des Gesetzes, der das Urteil spricht, wenn die Seelen

den Krper verlassen haben, und dies ihren aten gem, die von Chitr undGupt, den beiden berichtenden Engeln, niedergeschrieben sind.



48/252


46

Helden und alle lebenden Geschpe1. Dir singen die ir-

dischen Regionen, die Himmel und die Universen, er-schaffen und erhalten durch Dich. Auch jene, die Dirwohlgeallen, singen Dir zum Ruhme und sind gesttigtin der Liebe und Hingabe zu Dir. Und es sind Unzhligemehr, die Dir lobsingen, derer man sich nicht einmal be-sinnen kann; alle liegen jenseits von Nanaks Gesichtskreis.Er ist und bleibt allein der Ewig Seiende Herr. Er ist die

Wahrheit, und wahr ist Sein Heiliges Naam. Er ist undwird in alle Ewigkeit sein. Er, Der alle Schpungen gebar,wird niemals vergehen, wenn auch die Welten schwinden.Er, Der die Natur mit all ihren Farben und Formen schu,schaut au Sein Werk, wie es Seiner Gre ziemt. Er istder Hchste Meister und tut, was Ihm gellt. Er ist derKnig der Knige, der Allmchtige Herr. Und uns, o Nanak,

bleibt nur, in Seinem Willen zu beharren.

1 Khanis: Hier bezieht Sich Nanak au die vier Khanis oder Kategorien derlebenden Geschpe hinsichtlich der Art ihrer Geburt, z. B. Andaj, solche,die aus Eiern geboren sind, wie Vgel, Schlangen, Fische usw.; Jeraj, solche,die aus dem Foetus, der Leibesrucht, geboren sind, wie Menschen und iere;Utbhuj, solche, die aus der Saat aueimen, wie Bume, Strucher und die b-

rigen Pflanzen; Setaj, solche, die aus Schwei, Schmutz usw. gewachsen sind,wie Luse und Gewrm usw.


49/252

u

47

Kabir oder Kirpal

In Verzckung und Erinnerung1ber Har Rai den Guru der Zeit-alter, Kabir Sahib, sagt ein Schler Kirpal Singhs:

Vor Dem, Der seit Anbeginn der Zeiten meditiert, voreinem Heiligen wie Kabir2verneige ich mich r immer.Wie vermag ich die Gre Karunamaes3zu beschreiben,Der Draupadi an den Weg zu meinem Herrn erinnerte?

Munindar betete zu Kabir, Segen ber Segen au dieseWelt herabregnen zu lassen.

Kabir sagte:

Er, Der der Gnadenvolle Eine4sein wird, wird die Weltmit dem Ozean der Gnade5segnen.

Dr. Harbhajan Singh

Der Bruder in Kirpal (Gurubhai) antwortet ihm:

O Harbhajan, vor Kirpal verneige ich mich, zu lange warich besorgt um Seinen Sohn, meinen Bruder.

Kabir wei, wer unser Vater ist. Mein Vater lehrte mich

das Eine. Er ist der Anang und das Ende, es gibt keinenauer Ihm.

Bhai Jamal

1 Dr. Harbhajan Singh war in einem rheren Leben Schler von Kabir.2 Siehe Gyan im Anurag Sagar.

3 Name von Kabir im Dwapar Yuga Kupernes Zeitalter.4 Der Barmherzige, Kirpal.5 Das Wahre Kirpal Sagar Ozean der Gnade.



50/252


48

Kirpal Singh


51/252

u

49

II

D R S


52/252

uTeil II Die Reise der Seele

50


53/252


54/252


52


55/252

u

53

Vorwort

[...] Jene, die von dieser Kraf hren oder sich Ihr

annhern, werden weder sterben noch wiederge-boren werden.

Guru Granth Sahib

uu


56/252


54

Einleitung ber die Schpung

Die Adepten der Mystik Heilige, Meister der Wahrheit,Murshid-i-Kamil oder Pir berichten uns, dass die Erorschung derInneren Reiche das Erbrecht jeder Seele ist und wenn wir nicht nachInnen gehen, um diese Regionen zu durchqueren, es unser Fehler ist.Kabir, der Dichter und Heilige Indiens, beschrieb diese Regionen

in Seinen Schrien. Sie wurden auch von Guru Nanak, dem erstenGuru der Sikh-Religion, Soami Ji und Baba Jaimal Singh Ji, zweiHchsten Adepten der Mystik des 19. Jahrhunderts, beschriebenund auch von Hazur Baba Sawan Singh Ji im 20. Jahrhundert undSeinem Spirituellen Nacholger Kirpal Singh im 21. Jahrhundert.

Nach den Lehren der Adepten der Mystik gibt es drei groe Au-

teilungen. Diese Regionen teilt man hier am besten in die drei ol-genden Hauptbereiche des kosmischen Schpungsschemas au:

1. die rein Spirituelle Region;2. die spirituell-materielle Region;3. die materiell-spirituelle Region.

Der materiell-spirituelle ist der dem physischen Universum amnchsten stehende Hauptbereich. Die zentrale Kraquelle diesermateriell-spirituellen Region ist in der erminologie des Orientsals Sahasdal Kanwal tausend-blttriger Lotos bekannt. Dieserdritte Hauptbereich ist in der westlichen okkulten Literatur undin theosophischen Schrien alsAstralebenebekannt. Der Mastabder Zeit ist in der astralen Region kleiner als in der zweiten spiri-tuell-materiellen Region, aber sehr viel grer als im physischen


57/252

u

55

Universum. Das Astralreich wird am Ende eines kleineren kos-

mischen Lebenszyklus, der viele Millionen Jahre whrt, bis zurRegion desUniversalen Gemtsaugelst. Die Himmel der meistenWeltreligionen befinden sich in dieser Region. Hier kann man denHimmel der Christenheit, das Paradies des Islam und die Swargasdes Hinduismus finden. Diese Himmel sind sehr schn, aber auchsie sind der schlielichen Auflsung unterworen.

Der Beginn des mystischen Pades der Liebe, der Rckweg zu un-serer Wahren Heimat, findet jedoch in der untersten Ebene derSchpung statt, die unser ganzes physisches Universum umasst all die Planeten, Sonnen, Sterne, Sonnensysteme, Galaxien undkosmischen Systeme, seien sie der heutigen Astronomie bekanntoder nicht. Die Materie in unserem physischen Universum befin-det sich in ihrer rohesten, dichtesten Form mit einer sehr geringen

Beigung von Geist-Substanz, die gerade ausreicht, um die Materiezu beleben und das Leben zu erhalten. Der physikalische Aufauunseres Universums ist die unterste Projektion einer kosmischenIdee, die durch das Medium des Universellen Gemts gelenkt wird.Das ganze physische Universum mit seinen Millionen Galaxien,die unermesslich viele Lichtjahre auseinander liegen, ist wie einStaubkorn im Vergleich zu den Inneren Reichen jenseits davon.

Guru Nanak beschreibt im Jap Ji die drei groen Hauptbereichewie olgt:

Der erste ist die Region der Wahrheit und des reinenGeistes, die nicht mit Materie vermischt ist.

Ramkali M5

Einleitung ber die Schpfung


58/252


56

Hier gibt es nur Geist, und die Materie ehlt gnzlich. Es ist

der Bereich, in dem der Herr Selbst weilt, und er kann als dierein Spirituelle Region bezeichnet werden. Diese ist rei vonder Heimsuchung durch od und Zerstrung. Wer diesesGebiet erreicht, erlangt die Wahre Erlsung.

Der Meister sagt:

Wenn du einmal die Wahre Region des Formlosenerreichst, kommst du in die Wohnstatt Ewiger Freudeund immerwhrenden Friedens.

Sorath M1

Der Formlose weilt in der rein Spirituellen Region.

Jap Ji, Strophe 37

Die zweite groe Aueilung besteht aus reinem Geist undeiner subtilen Form von Materie in variierendem Grad.

Der obere eil wird Par Brahmand genannt, und man

kann den Geist darin mehr mit den subtilen Formen derMaterie vergleichen. Im niederen eil, genannt DaswanDwar, sind beide Geist und Materie zu gleichen ei-len vertreten. Es ist die Region des Universalen Bewusst-seins, und wird von den verschiedenen Meistern mit unter-schiedlichen Namen bezeichnet. Hier sind Geist und Materiein subtilster Form vermischt, und Letztere ist dem Vorge-

nannten vllig untergeordnet. Der Geist dominiert in dieser


59/252

u

57

Region und ist die hchste Kra darin. Diese Region unterliegt

einer Umwandlung, wenn das Universum bei der GroenAuflsung, Maha Pralaya, und der Auflsung, Pralaya, zer-strt wird.1In dieser Region ist der Mensch sicherer als inder darunter liegenden.

Die dritte Region ist die groe Aueilung von Geist undMaterie in ihrer grbsten Form; sie wird And genannt. Sie

umschliet Trikutiund die Sahasrar-Ebenen. Es ist der Be-reich vonMayaoder der Materie. Hier hat die Materie dieOberhand, und der Geist ist ihr so sehr untergeordnet, dasser sich von ihr r seine Offenbarungen abhngig glaubt. We-gen seiner Verbundenheit mit der Materie hat er au dieserEbene ungeahntes Leid zu erdulden und ist dem Gesetz derWiederverkrperung unterworen.

Diese beiden Unterteilungen werden auch als KalundMahaKalbezeichnet. []

Dies ist kurz eine Skizze des Makrokosmos, des groen Welt-universums wie Guru Nanak sie beschrieben hat. Die gleichendrei Aueilungen sind im Menschen in einem Miniaturaus-

ma zu finden. Wenn man etwas ber den Makrokosmoswissen will, muss man erst den Mikrokosmos kennen.

Auszug aus dem Jap Ji2

1 Im Pralaya wird die materielle Welt augelst, im Maha Pralaya dieeinstofflichen Welten.

2 Aus dem Buch Jap Ji, Kapitel Drei groe Aueilungen und ihre Grund-zge, herausgegeben von Kirpal Singh, 18941974.

Einleitung ber die Schpfung


60/252


58

Der Mensch ist ein Abrissder drei groen Schpungsbereiche

1. Der Geist oder die Seele reprsentiert die Region des Spiri-tuellen Bereichs.

2. Das Gemt oder die Mentalebene bezieht sich au den Bereich

des Universalen Bewusstseins.3. Der physische Krper und die materiellen Ebenen bestehen

aus drei Krpern: dem kausalen, dem astralen und dem grob-stofflichen.

Der grobstoffliche ist das fleischliche Kleid, das wir tragen. Esbesteht aus grober Materie und groben Sinnes- und Betti-

gungsorganen: Augen, Ohren, Nase, Zunge, Haut, Ausschei-dungs- und Zeugungsorgane. Es wird beim od abgelegt.

Der Astralkrper besteht aus einer Materie und einstofflichenOrganen und wird im raumzustand aktiv. Innerhalb diesesKrpers befindet sich das Gemt.

Der Kausalkrper ist die Grundursache der vorher erwhntenbeiden Krper. Seine Bettigung ist au den ieschla be-schrnkt.

Die letzteren beiden Krper zusammen mit dem Gemt existie-ren nach dem ode weiter und schaffen bei jeder Wiedergeburteine neue Form oder ein anderes physisches Kleid. So existiert

der Makrokosmos im Mikrokosmos des menschlichen Krpers.


61/252

u

59

Das Wissen um den Letzteren dient als Mittel, den Ersteren zu

verstehen.Wenn einer darin ortschreitet, die Region des Geistes in seinemInnern zu erlangen, indem er diese Umhllung ablegt, kann er jeg-lichen Schmerz und alles Leid abweren und sich immerwhrenderWonne und unsagbaren Friedens erreuen.

Ein materielles Leben ist lauter Elend, dem man nicht entgehen

kann, solange man nicht in der Lage ist, sich davon zu lsen.Somit ist es erorderlich, die Spirituelle Region zu erreichen, denndies allein kann zur Sttte Ewiger Freude und Hchster Glck-seligkeit hren, selbst wenn man noch in diesem physischenKrper lebt.

Nur wenn man vom onstrom des Heiligen Naam der Ewigen

Musik im Menschen getragen wird, kann dieser Zustand mit Hileeines Wahren Meisters erreicht werden. Das Heilige Naam dasWort kommt von der Hchsten Spirituellen Ebene, der Regionder Wahrheit, au die materiellen Ebenen herunter.

Es ist die Rettungsschnur, welche die Seele in die Ebene, die jenseitsdes Bereichs der Auflsung liegt, hrt. Alle anderen Mittel reichen

nicht aus, um das Ziel zu erlangen.Das Reich Gottes ist in deinem Innern, so suche es dort! Esist in deinem begrenzten Krper, wo die Verbindung mitdem Wort hergestellt werden kann, und dies bringt dichzuletzt in die Region der Ewigen Wahrheit Sach Khand.

Auszug aus dem Jap Ji,

herausgegeben von Kirpal Singh, 1894 1974

Der Mensch ist ein Abriss der drei


62/252


60

Die Mglichkeit der Verbindungder Regionen des Mikrokosmos

mit denen des Makrokosmos

Nun wollen wir sehen, ob die Mglichkeit besteht, den Mikrokos-mos und den Makrokosmos zu verbinden. Wie estgestellt wurde,ist der Mensch ein Abriss des Makrokosmos. Es gibt Nervenzentrenim Menschen, die sich in einem schlaenden Zustand befinden unddie durch die Praxis des Gttlichen Wortes des onprinzips belebt werden knnen.

Es sind sechs reflektierende Zentren in Pindoder dem physischenKrper, die mit den sechs Zentren in Brahmandoder dem Kosmos

bereinstimmen. Diese sind wiederum Reflexionen derer in ParBrahmoder der rein Spirituellen Region.

Die niedrigen sechs Zentren sind die Ganglien im Rektum, Zeu-gungsorgan, Nabel, Herz, Kehle und das sechste in der Mitte zwi-schen den beiden Augenbrauen, das iloderAjna(siehe Strophe 21des Jap Ji) genannt wird und der Sitz der Seele im Menschen ist.

Von hier aus kommt der Geistesstrom in den Krper und gibt derphysischen Form und seinen einzelnen Gliedern Kra und Le-ben. Dieser Geistesstrom spielt in der Erhaltung des Krpers einewichtige Rolle, und wenn er von irgendeinem eil abgeschnittenist, verliert dieser alles Leben und arbeitet nicht mehr.


63/252

u

61

Die sechs Zentren von Brahmandund den Spirituellen Regionen

liegen ebenalls in uns. Wenn der onstrom mit diesen Zentren inEinklang kommt, kann man mit den ihnen entsprechenden EbenenVerbindung aunehmen.

Auszug aus dem Jap Ji,herausgegeben von Kirpal Singh, 1894 1974

Guru Nanak sagt:

Pilgerahrten, Barmherzigkeit, Nchstenliebe und Al-mosengeben hren au, von Bedeutung zu sein, wennman Zugang zu Til1, dem Inneren Auge, erlangt. DieVerbindung mit dem Heiligen Wort und seine Praxis mithingebungsvollem Herzen, bewirken den Zutritt zu denInneren Spirituellen Bereichen und waschen den Schmutz

der Snden an der Heiligen Quelle2ab. Alle Tugenden

1 il bedeutet wrtlich das Senforn. Hier wird es jedoch gebrauchtr das Nervenzentrum zwischen und hinter den beiden Augen. Die Hin-dus nennen es Shiv Netra oder das dritte Auge. Im Evangelium wird es dasEinltige Auge genannt. Die Sufis sagen Nukta-i-Sweda. Es ist der Sitz derSeele im Menschen, und es ist die erste Stue, au der sich die Seele sam-melt und hig wird, sich in hhere Spirituelle Bereiche zu erheben.

Guru Ram Das sagt in diesem Zusammenhang: Das Gemt schwei jedeSekunde ab, solange es il nicht erreicht hat. Bhai Gurdas hat eine wundervolleBeschreibung davon in seinen Kabits und Swaiyas Nr. 140, 141, 213, 265, 269,270 und 294 gegeben. Auch Kabir hat in Seinen Versen au il Bezug genom-men. ulsi Sahib sagt, dass das Mysterium Gottes erst enthllt wird, wenn manber il hinausgeht.

2 Die Heilige Quelle des Nektars ist Amrit-saar oder Amritsar, im Menschen.

Man dar diese nicht verwechseln mit dem Amritsar, der heiligen Quelle,die von Guru Ram Das, dem 4. Guru der Sikhs, erschlossen und von

Der Mensch ist ein Abriss der drei


64/252


62

sind Dein, o Herr; ich besitze nicht eine. Ohne die Praxis

des Heiligen Wortes kann es keine Verehrung geben. VonDir ist Bani, das Heilige Wort ausgegangen, welches derPad zur Erlsung ist. Du bist die Wahrheit3, bezaubernds, und mein Geist verlangt nach Dir.

Jap Ji, Strophe 21

Guru Arjan Dev, dem 5. Guru, ertig gestellt wurde. Die Heilige Quelle, au dieGuru Nanak hier verweist, liegt in der dritten Spirituellen Ebene, die Daswan Dwarbenannt ist. Die Mohammedaner nennen sie Hauz-i-Kausar und die HindusPrag-Raj. Hier erhlt die Pilgerseele ihre wirkliche aue, wird von allen Un-reinheiten bereit und erlangt ihre ursprngliche Reinheit wieder.

3 Die Wahrheit oder Sat Naam wohnt in Sach Khand, welches die Hchsteder n Spirituellen Ebenen ist, in der der Formlose Eine weilt. Dies wird

in den Strophen, die sich den verschiedenen Ebenen zuwenden, am Schlussdes extes erklrt.


65/252

u

63

Der Weg durch die Astralreiche

Wenn man sich ber das Krperbewusstsein erhebt, befindet mansich zunchst inAnd der dritten groen Aueilung , berall vonMaterie umgeben. Danach muss man zu Brahmand der Regiondes Universalen Bewusstseins , austeigen. Dort hlt man sichbedeutend wohler, aber man ist noch nicht geeit gegen Geahr

und Verderbnis. Die erste Region oder der sichere Haen ist SachKhand oder der Bereich der Wahrheit, der rMaha Kaloder diegroe Auflsung unerreichbar ist.

So sagt Guru Nanak:

Alles ist im Krper: die Spirituelle Region, die himmlischen

Plateaus und die materiellen Bereiche. Im Krper weiltder Hchste Herr, Der alles erhlt. Im Krper lebt derFormlose, der Unbegreifliche jenseits des menschlichenGesichtskreises. Jene, die nur krperliche Augen haben,suchen Ihn vergeblich in den ueren Dingen. Im Krperruhen die unschtzbaren Juwelen der Gottheit. Im Krper

gibt es alle materiellen Reiche und Ebenen. Der Krper

birgt den Schatz des Heiligen Naam, der nur durch Medi-tation ber das Wort des Meisters erlangt wird. Im Krperfindet man alle Gottheiten: Brahma, Vishnu und Shiva1,wie die ganze Schpung selbst.

Rag Suhi M3

1 Brahma, Vishnu und Shiva entsprechen den Erzengeln Michael, Israelund Gabriel.

Teil II Die Reise der Seele


66/252


64

Ein anderer Heiliger sagt:

Brahmand befindet sich im Menschen in einem Miniatur-ausma, und wer es sucht, wird es finden. O Pipa, dieHchste Wahrheit kann nur durch den Meister erkanntwerden.

Dhanasri Pipa

Diese atsache wird auch von den Moslem-Heiligen verkndet:

Der Makrokosmos ist im Mikrokosmos und so gelangstdu zu Gott.

Im menschlichen Krper finden sich die Aueilungen wie oben

beschrieben in einem Miniaturausma wieder.

Der mystische Pad der Liebe beginnt im menschlichen Bewusstsein,wenn der Aspirant seine Aumerksamkeit am Zentrum des DrittenAuges, zwischen und hinter den beiden Augenbrauen, gesammelthat. Das Dritte Auge besitzt seine eigene Helligkeit, die durch dasLicht der Seele belebt wird, und ist somit unabhngig von ueremLicht, im Gegensatz zu unseren krperlichen Augen.

Wenn deine beiden Augen einltig sind, wird dein ganzerLeib Licht sein.

Matthus 6:22

Lukas 11:34


67/252

u

65

Der Heilige Augustinus sagt:

Ich trat geradewegs in mein Inneres Selbst. Du, Der Dumein Fhrer bist und behigt wie ich war: denn Du wur-dest zu meinem Heler. Und ich trat ein und erblickte mit dem Auge meiner Seele, so wie es war, oberhalb des-selben Auges meiner Seele, oberhalb meines Gemtes das unvernderbare Licht. Nicht dies gewhnliche Licht,au welches alles Fleischliche schauen mag, noch dass esein greres gewesen wre, der gleichen Art, so als ob dieHelligkeit dessen mannigach heller sein mge und mitseiner Gre allen Raum einnhme. Nicht so war dasLicht, doch anders, jawohl, ganz anders als all diese []Der, der die Wahrheit kennt, wei, was dieses Licht ist,und der, der Es kennt, kennt die Ewigkeit.

Freie bersetzung aus: Conessiones Buch VII, X.,von Augustinus

Durch die Gnade eines Adepten der Mystik wurde dem Aspiranteneine einache echnik gegeben, um das Krperbewusstsein zu ber-schreiten und sich dadurch in die Inneren Reiche zu erheben. Zu-erst schliet er seine ueren Augen und sieht mit seinem Inneren

Dritten Auge. Er schliet auch seine ueren Ohren und hrt mitseinem Inneren Spirituellen Ohr.

Wenn diese Dinge erreicht sind, wird sich der Bewusstseinsstrom,der im ganzen Krper zerstreut ist, zurckziehen und sich imZentrum des Dritten Auges konzentrieren. Der Krper selbst wirdempfindungslos, und des Aspiranten Bewusstheit r seine Seele,

sein Wahres Selbst, wird dadurch erhht.



68/252


66

Dies ist die Anangsstue dessen, was die Adepten der Mystik

uriya Pad nennen, das vierte Stadium des Seins, das Stadium destranszendentalen Bewusstseins oder der berbewusstheit.

Sei sehr wachsam, wenn du die bungen aushrst. DiePranas oder der Atem haben nichts damit zu tun. Dusolltest dir ebenso wenig des Krpers bewusst sein, auwelche Weise auch immer. Die Meisterkra ist ber dirund wird dir alle mgliche Hile gewhren. Wenn du Innen

viele ne gleichzeitig hrst, suche bitte herauszufinden,welcher on von der rechten Seite ist. Der on wird nherkommen und schlielich von oben zu hren sein, wo duIhn viel klarer vernimmst.

Spirituelles Elixier eil II, Kapitel II: Meditation,von Kirpal Singh, 1894 1974

Der Schler des Adepten der Mystik hat zu Beginn einen Simran Wiederholungsbung bzw. liebevolle Erinnerung geladener Namenan den Herrn von n Worten als ersten Schritt bekommen, umsich in die Spirituellen Bereiche zu erheben. Er sammelt den ganzenBewusstseinsstrom Gemt und Seele im Zentrum des DrittenAuges, und die mentale Wiederholung der n Heiligen Worte hil

ihm, das erwnschte Ziel zu erreichen, und er bemerkt, dass sichsein Bewusstsein von der physischen Welt zurckzieht.

Simran hil beim Zurckziehen der Geistesstrmevom Krper. Im Simran liegt die Saat, welche die Ental-tung der Seele rdert.

Simran macht den Menschen beschaulich und ge-

sammelt. Eine unausbleibliche Folge der Konzentration


69/252

u

67

des Geistes in den Inneren Ebenen sind auergewhnliche

Kre. Simran ist eine Waffe gegen jegliche Geahren. Erdient als Passwort r alle Spirituellen Ebenen. Er gibt demKrper und Gemt Kra und Ausdauer bei Unruhe undrbsal und bringt die Seele dem Meister nher.

Spirituelles Elixier eil II, Kapitel II: Meditation,

von Kirpal Singh, 1894 1974Sein erster Blick au die Astralregion kann je nach Fall verschiedensein

Die Offenbarung des Auges Innen, das die doppelte oderdreiache Gre des normalen Auges hat, ist erolgverspre-chend, da es das des Meisters ist. Es sollte liebevoll durch-

drungen werden, wobei du deinen Blick est in seine Mittehltst und im Geiste die geladenen Namen wiederholst,so dass es sich teilen wird, um dir zu gegebener Zeit mitSeiner Gunst den weiteren Weg nach oben reizugeben.

Mglicherweise siehst du die zauberhae, Strahlende Formdes Meisters ganz, Die im Allgemeinen dieser Erschei-nung olgt. Wiederhole bitte die Heiligen Namen, um zu

pren, ob Sie es wirklich ist, da manchmal die negativenKre dazwischenkommen und andererseits die geladenenNamen der sichere Prstein r die Echtheit der InnerenForm sind.




70/252


68

Die niedrigste Astralebene ist ein Ort ungezgelter Wnsche, eine

echte Hlle, in die verdorbene und tierische Menschen nach demod gelangen. In dieser dunklen und schrecklichen Umgebungernten bsartige Wesen die Frucht ihrer schlechten aten au derErde. Dies ist nicht die ewige Hlle der Schrien, sondern ein Ortder Bestraung und schlielichen Bereiung.Durch die liebevolle Gnade und den Schutz des Adepten der Mystik

kann der Ergebene die niederen Astralebenen umgehen, obwohlsie ihm manchmal zu seiner Belohnung gezeigt werden.

In dieser unteren Astralebene gibt es weitere Stuen, deren Um-gebung sich zunehmend verbessert; einige sind voll hchster An-nehmlichkeiten, mit einer wundervollen Szenerie und Sttten derRuhe r die gewhnlichen Menschen, die au Wiederverkrperung

au die Erde warten.

Au dem natrlichen Weg wird jeder erst Licht sehen.Dieses wird zunchst eststehen, danach heller werden undbersten, um einen hindurch und nach oben zu lassen. Mankann Landschaen, Formen, Farben und anderes sehen;doch lange dabei zu verweilen verzgert nur den Spiritu-ellen Fortschritt. Gewhnlich hat man Sonne, Mond oderSterne zu durchqueren, aber sie weichen ebenalls, damitman weitergehen kann.



71/252

u

69

Nachdem der Aspirant diese niederen Ebenen schnell berschritten

hat, reist er durch eine wahrha astrale Region, die mit Sternen undleuchtenden Sonnen berst ist.

Er hrt den onstrom als nicht endende Melodie, und whrendseines Austiegs im Sternenhimmel durchquert er eine Sonne undeinen Mond, die sich auzulsen oder zu zerbersten scheinen, wenner durch sie hindurchgeht.


Was ist die Erklrung der verschiedenen Farben desLichtes, die in der Meditation gesehen werden?


Kein Buch wird euch das geben, sage ich euch. Aber da istein bestimmter Grund dar, da gibt es einen Grund dar.Das hngt ab von der Inneren Entaltung, den Hintergrn-den, einigen dominierenden Attributen in seinem Leben,

seht ihr. Das ist die Ursache r all die verschiedenen Far-ben. So, das gelbe, goldene Licht ist spirituell; reines weiesLicht ist auch dies ist spirituell; rotes Licht werdet ihrvorfinden, wo zumindest etwas von einer vorwrtsdrn-genden Einstellung da ist. Dies sind verschiedene Stadien,verschiedene Farben, verschiedene ne auch.



72/252


70


Sind diese verschiedenen Lichter r verschiedeneMenschen oder sind sie dieselbe Folge von Lichternr jedermann?


Jene, welche Hintergrund haben, sie gehen hher weiter.

Fr jene, die beginnen mssen, da gibt es einen regulrenWeg. Sie werden den Himmel sehen, sie werden Sternesehen, den groen Stern, dann berschreiten sie ihn; dannkommt der Mond, dann berschreiten sie ihn. Jene, welcheeinen Hintergrund haben, sie beginnen alle soort vondort. [] das ists.

Frage von R. Redeen:Ja, ich denke gerade, jeden Morgen hier, wenn wir unstreffen, alle scheinen verschiedene Lichter zu sehen.Wir scheinen so ungehr au derselben Stue zu sein,viele von uns.


(unverstndlich: [] es gibt Beispiele). Etwas wissensie. Da ist einer, der sieht zwei Meister, Meister SawanSingh

(Unterbrechung durch den Interviewer: Das, gewiss, istunerreichbar r die meisten von uns).


73/252

u

71

Nicht unerreichbar. Ich erhalte Briee [die sagen, Meister

erscheint im Innern]. Diejenigen, welche regelmig sind,die haben es. Sie sprechen auch.


Blaues Licht, das blaue Licht, Du bist darau nichteingegangen? Jeder scheint das blaue Licht zu sehen.Was ist das?


Das ist das erste eine liebevolle Einstellung. Seht ihr das Bild von Lord Krishna, blau seht ihr, gelb, blau, dasist Licht, ich meine goldenes Licht, dies sind drei. Die u-

ere Form seht ihr. Sein Gesicht ist blau, die Bekleidung

ist gelb. Das zeigt die Kombination von verschiedenenEntwicklungen.

Kommentar des Interviewers:

So, wenn man wirklich anngt zu meditieren, sollteman versuchen, zu diesem goldenen Licht zu gelangen,so schnell wie mglich.


Ihr knnt es nicht visualisieren, seht ihr. Das kommt vonselbst. Wenn ihr diese Ebene erreicht, natrlicherweisewird dieser Punkt kommen, aber das ist (wie ich euchsagte), wo Meisters Form Sich maniestiert.



74/252


72


Und diese Lichter scheinen nur r eine kurze Zeitzu bleiben. Wird das zunehmen mit der Zeit?


Durch regelmige bung. Und diese Zeit wird nur zu-nehmen, je lnger ihr verweilen knnt, in was immer ihr

seht, kontinuierlich, ohne Unterbrechung. Umso mehrFortschritt wird auch da sein.

Interview von R. Redeen mit Kirpal Singh

Diese Sternenkrper sind nicht wie die physischen Sterne, Planetenund Satelliten, mit denen wir in unserem physischen Universumvertraut sind, sondern es handelt sich um weit leuchtendere undstrahlendere Gestirne als unsere physischen Himmelskrper.

Ich reue mich ber deine Heiligen Meditationen, in denendu die himmlischen Offenbarungen von Sonne und Mond

im Innern siehst und mit der Gunst des Meisters ast im-mer den Heiligen onstrom von Glocken und rommelnhrst.



75/252

u

73

Nun hrt der Aspirant die Melodie einer himmlischen Glocke und

vertie sich in ihren wohlklingenden on

2

.Der Heilige onstrom oder das Glockengelut, wie es vonrechts kommt, ist in Ordnung, und man sollte mit ge-spannter Aumerksamkeit darau hren. Es wird nherkommen, strker werden und schlielich von oben zuhren sein.


Dann hrt der Aspirant die Weisen einer Muschel und wird vonihrer Musik vllig durchdrungen.

[] Der Klang der Muschel gleicht einem langen, anhal-

tenden, lieblichen und weichen Blaston.[] Folge dem on nicht dahin, wo er herkommt, sondernbleibe an deinem Platz hinter den Augen und lausche auden on von der rechten Seite. Au diese Weise wird ernher kommen, strker werden und schlielich von obenwahrzunehmen sein.


2 Es wird berichtet, dass, nachdem der Prophet Mohammed nzehn Jahrelang in der Hhle von Hira die Verbindung mit Awaz-i-mustqim, dem on-strom, praktiziert hatte, der Erzengel Gabriel aus dem Gelut von Glocken

heraus allmhlich on, Gestalt und Form annahm. So wurde Ihm der Korandiktiert.



76/252


74

Wenn der Schler weiter und hher ortschreitet, wird sich die

sehnende Seele in ihm immer mehr des onstroms Heiliges Wort oder des hrbaren Lebensstromes bewusst, des unvergleichlichenund unergrndlichen Wortes, das die ganze Schpung vom Bereichdes reinen Geistes bis zur Ebene der Materie erhlt.

Als der Lebensstrom existiert diese sich zum Ausdruck bringendeGotteskra in vernderlicher Form, die ihre Klangarbe von Ebene

zu Ebene wechselt und ist dennoch Ihrem ursprnglichen Wesennach immer gleich bleibend.

Die Praxis der Verbindung mit diesem unaussprechlichen Wort Licht und on ist eine Vorbedingung r den Austieg au demmystischen Pad der Liebe, wie Guru Nanak erklrt:

Durch die Praxis des Wortes gelangt man ungehindertin die hheren Spirituellen Ebenen; durch die Praxis desWortes erreicht man die Spirituellen Bereiche offen undehrenvoll; durch die Praxis des Wortes entrinnt man denSeitenwegen Yamas, des Knigs des odes; durch die Pra-xis des Wortes kommt man in enge Berhrung mit derWahrheit. O, gro ist die Macht des Wortes, aber wenige

gibt es, die das wissen.Jap Ji, Strophe 14

Wenn der Aspirant in den Astralreichen weiter ortschreitet, stehter drei Wegen gegenber.


77/252

u

75

Erstens:

Der Weg au der linken Seite ist eine dunkle, abstoende Region,wo seltsame Rishis, Yogis und Adepten einer niederen Ordnungberwiegen. Dieser linke Weg ist die Wohnstatt Kals, der NegativenKra, des Herrn der Bereiche von Gemt und Materie. In einigender stlichen Lehren ist Kal auch als Brahmabekannt, und er be-herrscht die vierte Aueilung und die unteren Ebenen der dritten

Aueilung der Schpung. Obwohl Kal die Herrscha ber dieunteren Schpungsebenen innehat, wirkt er dennoch nach denGttlichen Gesetzen des Hchsten Herrn Selbst.

Die moderne Teosophie und andere mystische Bewegungen derGegenwart versichern, dass es eine Innere Regierung der Weltgibt, und dass ihre Hauptaugabe darin besteht, den Strom der

Kra, welche die Entwicklung aller Rassen und Nationen bewirkt,zu kontrollieren und gleichzeitig zur Verbesserung der Welt zudienen. Diese verborgene Regierung steht unter der Zustndigkeit

von Kal.

Der Begriff Kalbedeutet Zeit; und so umasst Kal in seinem Seindie Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukun, wie sie im

Allgemeinen von den Menschen verstanden werden. Es ist jedochunmglich, einen kosmischen Zeitpunkt r den Ursprung Kalsestzulegen oder vorauszusagen, wann sein Ende kommen wird.Anang und Ende sind unwirkliche Begriffe, von den nach auengehenden Sinnen des Menschen geschaffen, der in allem, was in sei-ner Umgebung geschieht, einen scheinbaren Beginn und ein schein-bares Ende sieht. Von dem Gesichtspunkt hheren Bewusstseinsaus, ist das, was man als Beginn eines Ereignisses in der physischen



78/252


76

Welt sehen kann, vorher unsichtbar als Gedanke in den mental-as-

tralen Bereichen geschehen, und ber diesen Bereichen befindensich Regionen, welche die Zeit oder Kal selbst berschreiten.rotzdem kann gesagt werden, dass sich die Dauer Kals von einemgroen Zyklus zum anderen erstreckt, whrend das aus Gemt undMaterie zusammengesetzte Universum in seiner offenbarten Formbestehen bleibt, bis es sich schlielich auflst.

Es ist die Hauptaugabe Kals als der Negativen bindenden Krain der Schpung, die Menschheit an das Rad der Geburten undode zu binden; und der lang whrende Kamp nach oben gegendie Negative Kra wird vom Hchsten Herrn bestimmt, um uns

von unseren Snden und Unreinheiten zu bereien und uns au dieReise zu unserer Wahren Heimat, der Wohnstatt aller Liebe undGlckseligkeit, vorzubereiten.

Wenn die Entwicklung des Menschen durch das Rad der Wieder-geburt einmal zu Stande gekommen ist, sollte seine Augabe imphysischen Universum beendet sein, aber die nach unten ziehendeKra des Negativen hlt die Seele des Menschen im materiellenZauber est.

Kal ist der Schper der Naturgesetze, denen alle gehorchen mssen,whrend sie im physischen Krper leben.

Im Lotos dem Siebenten hat Kal seinen Sitz, da wirst duJot Niranjan treffen.

Soami Ji


79/252

u

77

Als der Schper der niederen Welten ist er den meisten Religions-

gemeinschaen als Gottbekannt. Ergeben dienen ihm die hierar-chischen Vertreter der unteren mentalen, astralen und physischenExistenzebenen.

Nur die Adepten der Mystik und Ihre Schler wissen von einemhheren Gott als Kal, und dennoch wird die Negative Kra vonMillionen als der hchste Herr der Schpung verehrt.3

Im Vergleich mit der Vollendung des Wahren Hchsten Herrn derLiebe in der stlichen erminologie als Sat Purush bekannt istKal nur eine Hilskra in der Hierarchie des kosmischen Univer-sums, und als solche ist er nicht vllig rei von Unvollkommen-heiten. Doch im Vergleich mit der Mehrheit der Menschen ist Kalein erhabenes Wesen, eine Verkrperung des Lichts, der Weisheit

und der Macht.

Die hierarchischen Reprsentanten Kals, im Osten als InkarnationenBrahmasbekannt, sind die Avatare und Propheten, deren Auragdarin besteht, sich zu allen Zeiten zu inkarnieren, um Unrechtund Bses zu beseitigen, die Guten zu beschtzen, die beltter zubestraen und in der Welt Rechtschaffenheit herzustellen.

Diese Inkarnationen bringen den Rechtschaffenen das Versprechender Erlsung; aber diese Erlsung ist noch an das Zeitma derniederen Welten gebunden und daher nicht von Dauer.

3 Eine Erklrung hierzu findet man im Anurag Sagar von Kabir unterwww.santmat-diewahrheit.de unter dem Button Anurag Sagar.



80/252


78

Der Strom von Kal oder der Zeit ist r die Menschheit endlos in

seinem Lau, aber mit Hile eines Adepten der Mystik HchsterOrdnung knnen Seelen Zeit und Raum hinter sich lassen und indas zeitlose Reich des Hchsten Herrn der Liebe austeigen.

Ein solcher Adept der Mystik gehrt nicht zu Kals Innerer Regie-rung, obwohl Er r alle Achtung empfindet, die ihre Rolle beimOrdnen der Schpung spielen. Sondern der Adept der Mystik ist

ein Abgesandter des Hchsten Herrn und hat den Aurag, Seelenzu retten und sie in ihre Wahre Heimat zu geleiten.

Der Innere Herrschasbereich Kals ist also von den drei Wegen, dieder Aspirant whrend seiner Reise nach oben durch die Astralreicheerblickt, der Pad au der linken Seite. In diesem Gebiet findet manabertausende von heiligen Menschen in tieer Meditation versun-

ken, bezaubert von den Rnken und Schmeicheleien der NegativenKra. Verkrperungen niederer spiritueller Kre, in der stlichenerminologie als Riddhis und Siddhis4 bernatrliche Kre be-kannt, sind die Wchter dieser links gelegenen Region.

Diese Verkrperungen sind wirklich und sichtbar und mit einemerweiterten Bewusstsein ausgestattet. Unerbittlich au der Wacht,bieten sie dem Aspiranten groes Wissen und psychische Machtan, um den weiteren Austieg der Seele zu verhindern, aber demSimran der n Heiligen Namen von welchen der Name desAllmchtigen die Essenz ist , wie sie vom Adepten der Mystik ge-geben wurden, knnen sie nicht standhalten und lsen sich beimuern dieser Namen au.

4 Durch Yoga-Praxis erlangte bernatrliche Kre, physisch und mental.


81/252

u

79

Menschen, die ohne Fhrung eines Kompetenten Adepten der

Mystik in die Astralebene gelangt sind, wurden durch diese ber-natrlichen Kre o sehr irregehrt; und viele der okkulten Zirkel,die im 19. und 20. Jahrhundert wie Pilze aus dem Boden geschossensind, erhalten ihre Inspiration von den Riddhis und Siddhis.

Es gibt auch Millionen von Propheten hheren oder niederenRanges sowie Inkarnationen kleiner Gottheiten und spiritueller

Eremiten, die in diesen Regionen gestrandet sind. Ehe sie nichtdurch einen Adepten der Mystik Hchster Ordnung von den Fes-seln Kals bereit werden, knnen sie nicht zu den Regionen reinerSpiritualitt vordringen. Keine Seele, die diesen Weg ohne denBeistand eines Adepten der Mystik gegangen ist, hat jemals dieSpirituellen Ebenen reiner Liebe erreicht, die weit ber den mate-riell-spirituellen Ebenen liegen. Fr den Aspiranten aber, der von

einem Kompetenten Adepten der Mystik initiiert wurde, ist derAustieg rei von allen Hindernissen.

Zweitens:

Der Weg zur Rechten, den der Aspirant sieht, gewhrt Zugang zuweit hheren Universen, die jedoch als Sackgasse enden.

Drittens:

Die Wahre Hauptstrae der Adepten der Mystik ist der Weg inder Mitte, ein unermesslich leuchtender Pad, der schlielich zumReich des Hchsten Herrn hrt.



82/252


80

Der Aspirant schreitet au diesem strahlenden Weg voran, bis er

schlielich zur Region des Bunk-Naalkommt, die der Vorho zuden mentalen und kausalen Ebenen ist.

Au der Hochebene von Sahasdal Kanwal, in den oberen Gebietendes Astralreiches, sieht der Aspirant die Strahlende Spirituelle Formdes Adepten der Mystik den Guru Dev; und dies ist seine ersteInnere Offenbarung hinsichtlich der Wahren Natur seines Spiri-

tuellen Fhrers, Den er bisher nur in der Hlle eines physischenKrpers gesehen hat.

ulsi Sahib, ein Adept der Mystik Hchster Ordnung, erklrte, dassin den Inneren Reichen von den Fungeln des Meisters blendendesLicht ausstrahlt und die Seele des Ergebenen erleuchtet.

Maulana Rumi sprach ber die Erahrung des Sehens der Leuch-tenden Form des Guru Dev olgendermaen:

Wenn das Licht des Meisters in der Seele audmmert, erhrt mandie Geheimnisse beider Welten.

Guru Arjan stellt est:

Die gesegnete Form des Meisters ist in meiner Stirn. Immerwenn ich nach Innen schaue, sehe ich Ihn dort.

Und Khawaja Mueen-ud-Din Chishti sprach ber diese InnereVerbindung mit dem Adepten der Mystik in olgenden poetischen

Worten:


83/252

u

81

O Meister! Die Sonne kann dem Glanz Deines Antlitzes

nicht standhalten. Auch der Mond hat sich bedeckt, umDeinem blendenden Licht zu entgehen. In der Persondes Nabi (des Propheten) Selbst hat Gott eine materielleForm angenommen, so wie das Sonnenlicht im Krperdes Mondes.

Auch die christlichen Schrien haben die Erahrung der Schau der

Leuchtenden Form des Adepten der Mystik sehr genau beschrie-ben:

Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, diemit mir redete. Und als ich mich wandte, sah ich siebengoldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern Einen,Der war eines Menschen Sohn gleich, Der war angetan

mit einem langen Gewand und begrtet um die Brust miteinem goldenen Grtel. Sein Haupt aber und Sein Haarwaren wei wie weie Wolle, wie der Schnee, und Seine

Augen wie eine Feuerflamme, und Seine Fe gleich wiegoldenes Erz, das im Oen glht, und Seine Stimme wiegroes Wasserrauschen.

Offenbarung 1:12-15

Die Leuchtende Form des Adepten der Mystik offenbart nun demBlick des Aspiranten die Hchsten Gebiete der Astralebene; und inder Gemeinscha des Adepten der Mystik gelangt er in die Region

von Sahasdal Kanwal, dem tausend-blttrigen Lotos aus kosmischer


8/14/2019 UoM Die Reise der Seele Eine Beschreibung des Heiligen Schpfungspfades

UoM – Die Reise der Seele – Eine Beschreibung des Heiligen Schöpfungspfades – des Surat Shabd...

Documents

Transcript of UoM – Die Reise der Seele – Eine Beschreibung des Heiligen Schöpfungspfades – des Surat Shabd...