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Urindiagnostik: Anamnese Störung Diurese + Miktion • Polyurie : > 2.000 ml Harn/d • Oligurie : < 500 ml Harn/d • Anurie : < 100 ml Harn/d • Pollakisurie : häufiger Harndrang • Algurie : Schmerzhaftes Wasserlassen • Strangurie : krampfhafte Schmerzen • Dysurie : erschwertes Wasserlassen Schmerzen im Nierenlager • Akut, kollikartig, ausstrahlend (Ureterstein) • Anhaltend dumpf, Klopfschmerz (Pyelonephritis) Ödeme Kopfschmerzen Fieber

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Urindiagnostik: AnamneseStörung Diurese + Miktion

• Polyurie : > 2.000 ml Harn/d• Oligurie : < 500 ml Harn/d• Anurie : < 100 ml Harn/d• Pollakisurie : häufiger Harndrang• Algurie : Schmerzhaftes Wasserlassen• Strangurie : krampfhafte Schmerzen• Dysurie : erschwertes Wasserlassen

Schmerzen im Nierenlager• Akut, kollikartig, ausstrahlend (Ureterstein)• Anhaltend dumpf, Klopfschmerz (Pyelonephritis)

ÖdemeKopfschmerzenFieber

Urindiagnostik: Körperlicher BefundUntersuchungsbefund:

• Blässe• Cafe au lait-Korit• Urämischer Fötor• Hochdruck• Ödeme• Muskelfibrillieren• Pericardreiben• Leise Herztöne + gestaute Halsvenen• Tachypnoe + feuchte RGs• Stenosegeräusche• Nierentumor

Funktionsuntersuchungen

• Kreatinin (Jaffe, enzymatisch)• Harnstoff (Farbstoff, enzymatisch)• Cystatin C

–Clearance (Inulin, Kreatinin, PAH)UxV/SxTFiltrationsfraktion: Inulin/PAH

Immunologische Untersuchungen

• ASL, ADB• C3• Anti-ds-DNA-Ak• Antibasalmembran-Ak• Monoklonale Immunglobuline

• Bild: Echo, Rö, CT, MRT, Szinti• Biopsie

Urindiagnostik: LaborbefundeUrinuntersuchung:

• Inspektion• Proteinurie

• 30-300 mg/d - Albumin (Mikroalbuminämie)

- ≤1.500 mg/d- Kleinmolekular: Tubulopathie- Großmolekular: Geringe Glomerulopathie

• ≤ 3.000 mg/d- Klein- und großmolekulare Proteine (Glomerulopathien)

• > 3.000 mg/d- Großmolekulare Proteine (Nephrotisches Sydrom)

• SDS-PAGE (IgG, Albumin, beta2-Mikroglobulin)•Glukosurie (Nierenschwelle 160-180 mg/dl)• Streifentest/Sediment• Uricult• Gramfärbung• Kultur aerob/anaerob, Bunte Reihe• Antibiogramm• Immunologisch/molekulardiagnostisch

Urindiagnostik: LaborbefundeBakteriurie:Harngewinnung

• Spontanurin• Mittelstrahlurin (signifikante Bakteriurie)• Kathederurin/Invaginationskatheder• suprapubische Punktion• (3 Gläser-Probe)

• Erythrozytenzylinder: Hier erkennt man deutlicher in dem Zylinderdie dicht zusammengepackten Erythrozyten.

• Ein nach Kaye angefärbter leukozytenzylinder. Daneben mehrere Leukozyten znd Bakterien. – Akute Pyelonephritis bei Zystennieren.

• Ungefärbtes Harnsediment. In der Bildmitte ein Zylindroid ausSchleim neben mehreren Schleimfäden. Man kann die Zylindroide von hyalinen Zylindern durch ihre spitz zulaufenden Enden und ihre strähnige Zeich-nung unterscheiden. Oberhalb des linken Endes des Zylindroids findet sicheine Anhäufung von kleinen Oxalatkristallen, was erst bei stärkerer Vergröße-rung sicher zu erkennen ist. Vergr. 125fach.

• Harnsediment mit mehreren Leukozyten, vereinzelten Erythrozyten und massenhaft stäbchenförmigen Bakterien, die z.T. in Strömungslinien angeordnet sind. Oben links und unten rechts sind die Bakte- rien mehr in Haufen gelagert. Im „Live"-Präparat werden die Bakterien am besten durch ihre Beweglichkeit erkannt. -Chronische Pyelonephritis.

• Harnsediment mit zahlreichen stäbchenförmigen Bakterien, Leukozyten und Erythrozyten. Die schemenhaften dunklen Punkte entsprechen Leukozyten und Erythrozyten in anderen optischen Ebenen.

• Chronische Pyelonephritis.

• Harnsediment mit einigen Leukozyten und drei Trichomonaden (s. Schemazeichnung). Die Trichomonaden sind erstens größer als Leukozyten, zweitens weniger deutlich granuliert als Leukozyten und drittens erkennt man bei genauem Hinsehen eine kleine Unterbrechung der Randkontur, wo die haarfeinen Geißeln - hier nicht sichtbar- ansetzen. Die Geißeln sind im Nativpräparat bei Veränderung der Bildebene erkennbar und ständig in Bewegung. - Sediment einer Patientin mit Trichomonadenkolpitis und -zystitis. Vergr. 500fach.

• 1. Trichomanaden 2.Leukozyten

• Bei den ovalären, etwas unterschiedlich großen und häufig in Gruppen angeordneten Gebilden handelt es sich um Pilze. Sie sind etwas kleiner als Erythrozyten. Ihr Rand ist scharf und stets nur einfach konturiert. Bei Beachtung von Form und Anordnung sind sie im allgemeinen gut von Erythrozyten zu unterscheiden. -Sediment eines Patienten im Endstadium einer chronischen lymphatischen Leukämie. Vergr. 312,5fach.

• Harnsediment wie in a), nur in stärkerer Vergrößerung (1250fach). Ovaläre Form und etwas wechselnde Größe sind besser erkennbar. Typisch wieder die Anordnung in kleineren Gruppen.

• Hier sind an den Pilzfäden gut die ovalären „Knospen" erkennbar. Außerdem zahlreiche Plattenepithelien und Bakterien. Vergr. 312,5fach.

• Zur Verdeutlichung der Spermatozoenformen mikroskopisches Präparat eines Spermas mit zahlreichen

Spermatozoen. Vergr. 500fach.

• Ungefärbtes Harnsediment. Die zahlreichen krümeligen Gebilde, teilweise zu Konglomeraten und Pseudozylindern zusammengelagert, entsprechen amorphen Uraten. Sind sie reichlich vorhanden, so führen sie makroskopischim Harn zu „Ziegelmehlsediment". Ihre kräftigere gelbliche Färbung unterscheidet sie von Phosphaten. Vergr. 125fach.

• Ungefärbtes Harnsediment mit einem Pseudozylinder aus Uraten, die offenbar einem dicken Schleimfaden, den man noch an einer schwanzförmigen Ausziehung erkennen kann, aufgelagert sind. Außerdem einige Plattenepithelien und rundliche Bakterien. Vergr. 312,5fach.

• Ungefärbtes Harnsediment mit Harnsäurekristallen in Rhombus oder Wetzsteinform. Vergr. 50fach.

• Ungefärbtes Harnsediment mit drei Harnsäurekristallen in „Tonnenform". Durch die Rundungen in dreidimensionaler Ausdehnung kommt eine leichte Unschärfe zustande. - Im Bild außerdem Bruchstücke von granulierten Zylindern, Bakterien und Zelldetritus. Vergr. 312,5fach.

• Ungefärbtes Harnsediment mit Harnsäure in „Drusenform".• Bei genauerem Hinsehen erkennt man gleichsam die Bündelung aus Kristallen in Wetzsteinform. Vergr.

312,5fach.• Kleinere Drusenbildung aus Harnsäurekristallen. Vergr. 312,5fach.

• Pseudozylinder aus dicht gepackten bräunlichen Harnsäurekristallen. Es handelt sich hierbei um eine Rarität. Vergr. 312,5fach.

• Harnsediment mit zahlreichen Oxalatkristallen in der charakteristischen Briefkuvertform. Sie liegen nicht selten in Gruppen zusammen und können so auch zylinderähnliche Konfigurationen, wie im rechten unteren Bildteil, annehmen. - Außerdem Plattenepithelien, Schleimschlieren und zahlreiche Rundbakterien. Vergr. 312,5fach

• Harnsediment mit einigen Ammonium-Magnesium-Phosphat-Kristallen (Tripelphosphate) in der charakteristischen „Sargdekkelform" und massenhaft Bakterien. Diese Kristalle finden sich vorwiegend bei bakterieller Zersetzung des Harns. - Akute Zystitis bei Dauerkatheter. Vergr. 125fach.

• Die Leucinkugel ist erkennbar an ihrer bräunlichen Farbe sowie an ihrer radiären und konzentrischen Streifung. Leucin und ebenso Tyrosin finden sich nur beim Präkoma oder Coma hepaticum; und auch dann muß man gezielt danach suchen, am besten nach Zusatz von absolutem Alkohol zum Harn (S. 39f.). -Sediment einer Patientin im Coma hepaticum bei Leberzirrhose (ebenso Abb. 96b, 97, 98). Vergr. 312,5fach.

• Eine etwas anders aussehende Leucinkugel, die deutliche radiäre Einker-bungen aufweist. Vergr. 312,5fach.

• Harnsediment mit büschelförmig zusammenliegenden feinen Nadeln aus Tyrosin, das man ebenfalls im Harn nur bei Präkoma oder Coma hepaticum findet. - Im Bild außerdem Ausfällungen organischer Substanzen durch Alkohol in Form von amorphen Massen. Vergr. 312,5fach.

• Linkes Bild: In der Mitte eine mit Nadeln besetzte Kugel von schwarzbrauner Farbe, wie sie bei einer Patientin unter Behandlung mit Azuifidine beobachtet wurde. Vergr. 312,5fach.

• Rechtes Bild: Seeigelförmige Gebilde von schwarzbrauner Farbe, wie sie ebenfalls unter Azulfidinetherapie beobachtet wurden. Vergr. 312,5fach.

• Mehrere, überwiegend rhombische, aber auch unregelmäßig gestaltete Kri-stalle bei Behandlung mit Trimethoprim-Sulfamethoxazol. Diese Kristalle sol-len aber nicht in den Harnwegen, sondern erst beim Stehen des Harns ausfal-len. Vergr. 125fach.

• Nadeiförmige, stark lichtbrechende Kristalle, die z.T. büschelförmig oder auch sternförmig angeordnet sind. Beobachtet unter Sulfonamidtherapie. Vergr. 50fach.

FunktionweiseFunktionweise der der BasalmembranBasalmembran

ProteinurieProteinurie: Normalzustand: Normalzustand

PrärenalePrärenale ProteinurieProteinurie

GlomeruläreGlomeruläre ProteinurieProteinurie (nicht(nicht--selektiv)selektiv)

Tubuläre Tubuläre ProteinurieProteinurie

GlomeruärGlomeruär--TubuläreTubuläre ProteinurieProteinurie

PostrenalePostrenale ProteinurieProteinurie

FunktionweiseFunktionweise der der BasalmembranBasalmembran

• Zahlreiche Erythrozyten und Leukozyten im ungefärbten Sediment. Charakteristisch die uniformen, d.h. postglomerulären Erythrozyten mit doppelkonturiertem Rand. Die Leukozyten zeigen einen granulierten oder scholligen Inhalt und sind ungefähr 1 ½ - 2 mal so groß wie Erythrozyten. Manchmal erkennt man andeutungsweise in den Leukozyten Reste des segmentierten Kerns. Zwischen den Leukozyten und Erythrozyten einzelne unregelmäßige Korpuskel, die zugrundegegangenen bzw. zerstörten Leukozyten entsprechen. – Sediment bei Dauerkatheter nach zerebralem Insult. Vergr. 500fach.

• Zur besseren Orientierung s. Schemazeichnung.• 1. Erythrozyten• 2. Leukozyten• 3. Zelldetritus

• Ungefärbtes Harnsediment mit zahlreichen Erythrozyten. Es demonstriert bei der in der routine gebräuchlichen Vergrößerung(312,5fach) die verschiedenen Formen der Erythrozyten. Neben normalen, auch hier andeutungsweise doppelkonturierten Erythrozyten finden sich vor allem verschieden stark geschrumpfte Erythrozyten als sog. Stechapfelform. Außerdem sind einzelne Erythrozyten von der Seite oder schräg getroffen (Hantelform, flachovale oder helmartige Formen).

• 1. Normale Erythrozyten (in übliche rSicht bei planer Lagerung)• 2.Sog. Stechapfelformen der Erythrozyten• 3. Von der Schmalseite her gesehene erythrozyt („Hantelform“)• 4. Schräg gelagerter Erythrozyt

• Ungefärbtes Harnsediment im Phasenkontrast. Erythrozyten mit unterschiedlicher Morphologie, vor allem ringförmige Erythrozyten mit Ausstülpungen, d.h. Akantozyten. – Glomeruläre Hämaturie.

• Elektronenmikroskopische Aufnahme eines Akantozyten mit Aus-stülpungen (Aufnahmen Prof. Köhler, I. Medizinische Klinik und Poliklinik der Universität Mainz).

• Ungefärbtes Harnsediment mit zahlreichen leicht gelbrotenErythrozyten sowie, am rechten oberen Bildrand angeschnitten, eine Epithelzelle unddarunter ein Leukozyt. Bei dieser stärkeren Vergrößerung (500fach) kommendie verschiedenen Erythrozytenformen deutlicher zur Darstellung: „normale"doppeltkonturierte Erythrozyten, verschieden stark geschrumpfte Erythrozytenin „Stechapfelform", von der Schmalseite getroffene Erythrozyten in „ Hantel -form sowie schräg getroffene Erythrozyten in flachovaier oder helmartigerForm. Einige Erythrozyten sind in ihren Konturen nur schemenhaft zu erken-nen. Dies ist Folge der verschiedenen optischen Ebenen, in denen die einzel-nen Erythrozyten liegen. - Chronische Glomerulonephritis.

• Sediment eines stark hypotonen Harns mit aufgequollenen Leukozyten und Erythrozyten. Die Erythrozyten stellen sich als verschieden große, "optisch fast leere Kreise dar, entsprechend einem verschieden starken Quellungszustand. Derart veränderte Erythrozyten werden auch „Blutschatten" genannt. Auch die im Bild vorhandenen Leukozyten, erkennbar an ihrem granulierten Inhalt, sind aufgequollen und teilweise deformiert. –Niereninsuffizienz bei Glomerulonephritis. Vergr. 500fach.

• Zahlreiche Leukozyten und ganz vereinzelte Erythrozyten. Zum Größenvergleich beachte man in der linken Hälfte des Bildes nahe dem oberen Rand dicht zusammenliegend einen kleineren Erythrozyten neben einem größeren granulierten Leukozyten. - Harnwegsinfekt bei Dauerkatheter. Vergr. 500fach.

• Mehrere Plattenepithelien im ungefärbten Harnsediment. Diese Plattenepithelien, deren Ränder manchmal etwas umgesch[agen sind, zeichnensich durch einen großen Zellkörper mit winzigem Kern aus. Die Kerne sind als rundliche bis ovaläre Punkte deutlich zu erkennen. Plattenepithelien finden sich häufig-wie auch hier-in kleineren oder größeren Verbänden. -Sediment von einer Frau ohne Nieren- oder Harnwegserkrankung.

• Mehrere, überwiegend zusammengelagerte Rundepithelien aus den Harnwegen. Darüber hinaus schemenhaft erkennbar Bakterien und Schleim.

• Tubuluszellen im Konglomerat. Deutlich erkennbar der runde, meist exzentrisch gelegene Kern, der im Vergleich zu anderen Epithelien relativ groß ist. Akute interstitielle NephritLs.

• Harnsediment mit speichernden Zellen (Tubulusepithelien?). Durch die eingelagerten Körnchen ist der große rundliche Kern z.T. kaum noch erkennbar. Daneben zahlreiche Bakterien und einzelne Leukozyten. - Chronische Pyelonephritis. Vergr. 1250fach

• Gefärbtes Harnsediment (Sudan).• a) Mehrere, an der Doppelkontur gut erkennbare Erythrozyten, ein mit Sudan angefärbter, großer

Fetttropfen sowie rechts daneben eine Tubuluszelle, diebereits kleine Fetttröpfchen aufgenommen hat. -• b) Ebenfalls eine Tubuluszelle, die jedoch durch Aufnahme mehrerer großer Fetttropfen deutlich an Größe

zugenommen hat. - Chronische Glomerulonephritis mit nephrotischem Syndrom.• Vergr. 1250fach.

• Harnsediment mit verschiedenen Epithelien, einzelnen Leukozyten und wenigen, nur flau zur Darstellung kommenden Erythrozyten sowie mehreren Bakterien (Orientierung s. Schemazeichnung). In der linken Bildhälfte drei große Plattenepithelien. Oben und rechts, sowie zwischen den Plattenepithelien insgesamt vier Rundepithelien, die deutlich kleiner als Plattenepithelien sind. Außerdem möglicherweise eine Nierenepithelzelle, die nicht viel größer ist als Leukozyten, sich aber durch einen runden, relativ großen Kern auszeichnet. - Akuter Harnwegsinfekt. Vergr. 312,5fach.

• 1. Erythrozyten 4. Rundepithelien• 2. Leukozyten 5. Nierenepithelien• 3. Plattenepithelien 6. Bakterien

• Blasenkarzinom Grad II. Färbung auf farbstoffbeschichteten Objekt-trägern (Testsimplets der Fa. Boehringer, Mannheim). Tumorzellen mit deutlich vergrößerten und vermehrten Nukleolen, Anisokaryose teilweise völlige Zytoplasmareduktion. Massenhaft Erythrozyten, die die Beurteilung des Prä-parates nich behindern. Vergr. 450fach.

• Ein hyaliner Zylinder in der Mitte des Bildes. Daneben zahlreiche Platten-epithelien. Die kleinen geformten Elemente im Bild sind bei dieser Vergröße-rung nicht eindeutig zu identifizieren. Erst bei höherer Vergrößerung stellt man fest, daß es sich dabei um einige Leukozyten und Erythrozy-ten handelt. - Akute Pyelonephritis in der Gravidität. Vergr. 125fach.

• Die gleiche Stelle unter dem Phasenkontrastmikroskop. Die korpuskularenBestandteilekommen plastischer zur Darstellung. Dennoch waren die wesentlichen Teile auch schon bei einfacher lichtmikroskopischer Betrachtung zu erkennen. Vergr. 125fach.

• Harnsediment mit einem ziemlich breiten, zerbrochenen granulierten Zylinder. Daneben mehrere Erythrozyten, ganz vereinzelt Leukozyten und oben links Reste eines weiteren Zylinders. Der breite Zylinderspricht für eine Niereninsuffizienz (Insuffizienzzylinder!). Es handelt sich um das Sediment eines Patienten mit akutem Nierenversagen bei akuter interstitieller Nephritis. Vergr. 312,5fach.

• Ungefärbtes Harnsediment mit mehreren Myoglobinzylindern. Man beachte die sehr unterschiedliche Breite der Zylinder.

• Ungefärbtes Harnsediment mit drei Zylindern, einzelnen Plattenepithelien, Erythrozyten und Bakterien. Auffallend der sehr breite, kurze Wachszylinder mit eingeschlossenem granuliertem Anteil (Mischzylinder), so dass eine zweiseitige Entstehung anzunehmen ist. Oben links ein kleiner granulierter Zylinder und rechts ein hyalinerZylinder mit einzelnen Zelleinlagerungen. - Chronische Glomerulonephritis mit Niereninsuffizienz. Vergr. 312,5fach

• Großer, breiter stark spiralig gewundener Wachszylinder.Der Wachszylinder unterscheidet sich durch seine schärferen Randkonturen von den viel weniger kontrastreichen hyalinen Zylindern. In diesem Bild erkennt man außerdem, wie die „Einrisse „ bei Wachszylindern zusatnde kommen können. Die dicht aufeinander gelagerten Windungen der Spirale, lassen feinste Spalten zwischen sich frei, die bei noch stärkerem „ Zusammensintern“ der Spiralen als einrisse imponieren- außerdem in diesem Bild einzelne Rundepithelien, mehrere erythrozyten, einzelne Bakterien und Zell. –Niereninsuffizienz bei chronischer Glomerulonephritis.detritus

• Großer Epithelzylinder. Auffällig die polyzyklische Randbegrenzung , die durch die einzelnen kleinen Tubulusepithelien hervorgerufen wird. In der Mitte des Zylinders gehen die Zellen bereits in Detritus über, der granuliert erscheint. – Chronische Pyelonephritis.

• Zylinderähnlich angeordnetes Konglomerat aus größeren Rundepithelzellen der harnwege. Es handelt sich nicht um ei´nen echten Epithelzylinder.

• Ein hyaliner Zylinder mit Auflagerung von zwei „vollgestopften“ Fettkörnchenzellen und einzelnen kleinen Fetttröpfchen. –Nephrotisches Syndrom bei chronischer Glomerulonephritis.

• Rechts das gleiche Bild im polarisierten Licht. Auch hier stellt sich wieder ein teil der sog. Fettsubstanz in Form von Malteserkreuzen dar, die in der Mitte des Zylinders entsprechend den Fettkörnchenzellen aufleuchten.

• Ungefärbtes Harnsediment mit einem ziemlich dicht gepackten und daher fast dunkelbraun imponierenden Erythrozytenzylinder. Daneben im Bild zahlreiche Erythrozyten, einige

Leukozyten und Plattenepithelien. -Chronische Glomerulonephritis.