VadW November 2012

48
Nr. 11 November 2012 63. Jahrgang Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. ISSN 0042-8337 E6891 E VOLK AUF DEM WEG "Jahre des Terrors" "Jahre des Terrors" Ausstellung Ausstellung im Haus im Haus der Deutschen der Deutschen aus Russland aus Russland

description

VadW Ausgabe November 2012

Transcript of VadW November 2012

Nr. 11 November 2012 63. Jahrgang Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.

ISSN

004

2-83

37

E689

1 E VOLK AUF DEM WEG

"Jahre des Terrors""Jahre des Terrors"AusstellungAusstellungim Hausim Hausder Deutschender Deutschenaus Russlandaus Russland

KULTUR

Titelbild: Viktor Hurr, Wachturm im Zwangsarbeitslager; zu sehen ist das Bild in der Ausstellung im Haus der Deutschen aus Russland.

Die Jury zur Vergabe des Russlanddeutschen Kul-turpreises des Landes Ba-

den-Württemberg hat die Preis-träger des Jahres 2012 im Bereich Musik und Musikwissenschaften ermittelt.

Der mit 5.000 Euro dotierte Haupt-preis wird an den in Moskau leben-den Musikwissenschaftler Dr. Denis Lomtev für seine in russischer und deutscher Sprache veröffentlichten monographischen Veröffentlichun-gen verliehen.Den mit 2.500 Euro dotierten För-derpreis erhält Alexander Reiten-bach für herausragende Interpretati-onen von Musikwerken der Klassik und Moderne.Die Ehrengabe wird Eugen Rang-nau für sein Schaffen als Musiker und Musikpädagoge, insbesonde-re für sein virtuoses Spiel auf der Querfl öte, zuerkannt. (Pressemitteilung des Innenministeriums Baden-Württemberg)

Dr. Denis LomtevDer Musikwissenschaftler Dr. Denis Lomtev ist gebürtiger Moskauer (geb. 1972). Nach Abschluss des Moskauer Tschajkowski-Konservatoriums als Mu-sikwissenschaftler (1996) mit Auszeich-nung setzte er sein Studium fort und pro-movierte 1999 mit dem Thema „Deutsche Musiker in Russland: Zur Entstehungsge-schichte der russischen Konservatorien“. 1993-2005 unterrichtete er an der Akade-mischen Musiklehranstalt des Moskauer Konservatoriums musiktheoretische Fä-

Baden-Württemberg: Russlanddeutscher Kulturpreisfür Dr. Denis Lomtev

Förderpreis für Alexander Reitenbach - Ehrengabe für Eugen Rangnau

Dr. Denis Lomtev

Alexander Reitenbach Eugen Rangnau

cher, Ästhetik und Geschichte der Phi-losophie. Zusätzlich erhielt er mehrere Lehraufträge am Lehrstuhl für westeuro-päische Musikgeschichte des Moskauer Konservatoriums. Seine Forschungen am Institut für deutsche Musikkultur im östlichen Europa (Bonn) mündeten 2003 in die Monografi e „Deutsches Musikthe-ater in Russland“ (deutsch und russisch; im Verlag Robert Burau). Ebenfalls im Burau-Verlag wurden jeweils in deutscher Sprache auch andere Forschungsergebnis-se Lomtevs veröffentlicht, darunter „An der Quelle: Deutsche Musiker in Russ-land" (2002), „Geistliche Musikkultur der Deutschen in Russland" (2005) und „Die Deutschen in der russischen Musikwis-senschaft" (2008).

Alexander ReitenbachDer Pianist Alexander Reitenbach (geb. 1979) besuchte schon ab seinem 7. Le-bensjahr das Staatliche Musikgymnasium für Hochbegabte in seiner Heimatstadt Tbilissi, Georgien. Seit den 90er Jahren lebt er in Deutschland; auch hier hat er den Anschluss an das Musikgeschehen gefun-den. 1996 bestand er die Begabtenaufnah-meprüfung an der Musikhochschule Stutt-gart. Nach dem Abschluss absolvierte der Diplom-Musiklehrer ein künstlerisches Aufbaustudium und profi lierte sich in den Jahren 1993-2003 in mehreren Kammer-

musik- und Meisterklassen in Saratow, London, Hamburg, Mailand, Freiburg, Keszthely/Ungarn, Madrid, Warschau und Paris. Seit 2004 spielt er zu besonderen Anlässen im Orchester der Landsmann-schaft der Deutschen aus Russland, seit 2006 tritt er mit dem Trio „Amabile“ auf und seit 2008 wirkt er als Solopianist bei Produktionen des Stuttgarter Balletts mit und hat einen Lehrauftrag an der Musik-hochschule Stuttgart.

Eugen RangnauDer renommierte Musiker und Musikpä-dagoge Eugen Rangnau (geb. 1947) kam in Syktywkar, Komi ASSR, zur Welt. Hier machte er einen Schulabschluss und be-sucht eine Musikschule, die er als Musik-lehrer und Orchestermusiker abschloss. 1965-1970 studierte er an der Musikhoch-schule in Gorki, Russland, und schloss in den nächsten vier Jahren seine Aspiran-tur ab. Seine umfangreiche musikalische Tätigkeit als Solist (Querfl öte), Orches-terleiter und Dozent wurde mit dem Ti-tel „Verdienter Künstler der Russischen Föderation“ (1993) und Preisen interna-tionaler Festspiele geehrt. Seit 1998 im Landkreis Heilbronn zu Hause, unterrich-tet er an den Musikschulen in Leingarten und Schwaigern. Gemeinsam mit seiner Frau, der Pianistin Larissa Rangnau, tritt er bei Kultur- und Musikveranstaltungen bundesweit und im Ausland auf. VadW

Der Innenminister des Landes Baden-Württemberg, Reinhold Gall, wird die Preise im Rahmen einer öffentlichen Feierstunde am 4. Dezember im Weißen Saal des Neuen Schlosses in Stuttgart überreichen. Gäste sind herzlich willkommen!

KULTUR

3 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Aus dem InhaltRusslanddeutscher Kulturpreisfür Dr. Denis Lomtev 2Jahre des Terrors 3-5Tagungsreihe"Friedländer Gespräche" 6Termine der Wanderausstellung 7Größte KathedraleMittelasiens eingeweiht 8-9Mit Kardinal Joachim Meisnerzur Muttergottes von Kevelaer 9-10Neue Projekte des HFDR 10Interview mit Viktor Heinz 11Seminar:"Weihnachten verstehen" 12-13Integrationspreisfür Ortsgruppe Wiesbaden 13Ortsgruppe Kasselfeierte ihren 55. Geburtstag 14Anna-German-Straße"für Augsburg! 15Ein positives Bildder Deutschen aus Russland 16JSDR-Beilage 17-19Erfolgreich und sicherin die Zukunft! 20Perspektiven und neue Wege 20Bücherangebot 21Landsmannschaft regional 22-30Öffentlichkeitsarbeit 31Glückwünsche 32-33Lesung mit Eleonora Hummel 34Die Geschichtedes Dorfes Wiesenmüller 35Das Land, in dem mein Vatergeboren wurde und aufwuchs 35-36Vom Schicksal gezeichnetund geadelt 37Deutsche aus Russlandals Medaillengewinner 38-39Praktische Tipps in Dresden 30Zum Gedenken 40-42Glanz und Schattender Geschichte 43Nachrufe 44-45Ilona Walger:„Mein Lächeln für Sibirien“ 46Begegnungenmit Odessa und Samara 47Bleibende Eindrücke 48

Redaktionsschlussder Dezember-Ausgabe

2012:20. November 2012

Die Landsmannschaftim Internet:Homepage:

www.deutscheausrussland.deE-Mail:

[email protected]

"Jahre des Terrors"Veranstaltungsreihe der Landsmannschaft

in Stuttgart eröffnet

Im feierlichen Rahmen wurde am 24. Oktober im Haus der Deutschen aus Russland in Stuttgart die Ausstellung der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland eröffnet, die Werke von Michael Disterheft und Viktor Hurr zu zwei Jahrestagen der tragischen Geschichte der Deutschen in der ehe-maligen Sowjetunion zeigt: Zum 75. Mal jährt sich heuer der "Große Ter-

ror" der Jahre 1937 und 1938, dem etwa 55.000 Deutsche des Landes zum Opfer fi elen, und vor 70 Jahren fanden die ersten Mobilisierungen von deutschen Frau-en, Männern und Jugendlichen für die stalinistischen Zwangsarbeitslager statt. Die Ausstellung wird in Kooperation mit dem Internationalen Verband der Deut-schen Kultur (Moskau) durchgeführt und durch eine Reihe von Veranstaltungen ergänzt.

Wie die Bundesgeschäftsfüh-rerin der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Dr. Ludmila Kopp, in ihrer Begrü-ßungsansprache betonte, stehen die Ausstellung und die Be-gleitveranstaltungen für das Be-mühen der Landsmannschaft, die Kultur und Geschichte der Deutschen aus der ehemaligen Sowjetunion verstärkt in den Blickpunkt der bundesdeut-schen Öffentlichkeit zu rücken und zugleich das Haus der Deut-schen aus Russland, in dem die Bundesgeschäftsstelle des Ver-eins untergebracht ist, nach sei-ner gründlichen Renovierung in diesem Jahr in ein echtes Haus der Begegnung und Kulturpfl e-ge umzuwandeln.Die Werke von Michael Disterheft und Viktor Hurr sind in den Zimmern und Treppenaufgängen des Hauses zu sehen und über mehrere Stockwerke verteilt. Er-gänzt werden sie durch Tafeln mit biogra-phischen Angaben zu den beiden Künst-lern, durch Plakate zu den geschichtlichen Ereignissen der schicksalhaften Jahre

1937 und 1938 bzw. 1941 bis 1946, durch Karten einzelner Zwangsarbeitslager, Fo-tos, Erinnerungsgegenstände und vieles mehr.

Integration in dieallgemeine deutscheGeschichtsschreibung

Der Bundesvorsitzende der Landsmann-schaft, Adolf Fetsch, bedankte sich in sei-ner Ansprache bei Viktor Hurr insbeson-dere für seine freundliche Bereitschaft, seine Bilder für Verfügung zu stellen und sich tatkräftig in die Gestaltung der Aus-stellung einzubringen. In gleicher Wei-se dankte er den Angehörigen des 2005 verstorbenen Michael Disterheft für ihr Entgegenkommen und ihren erfreulichen Beitrag zum Zustandekommen der Aus-stellung.Neben dem Bezirksvorsteher in Stuttgart Ost, Martin Körner, und dem Vorsitzen-den des Landesverbandes Baden-Würt-temberg des Bundes der Vertriebenen;

Viktor Hurr (rechts) mit Bezirksvorsteher Martin Körner vor einem seiner Bilder.

Adolf Fetsch

KULTUR

4 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

MICHAEL DISTERHEFT• Geboren am 26.

April 1921 im Sa-welowo, Gebiet Twer, Russland.

• 1937: Verschlep-pung und Ermor-dung des Vaters Wilhelm Dister-heft im Zuge der s t a l in i s t i schen „Säuberungen“

• 1939–1940: Unterricht im Leningra-der „Haus für Kunsterziehung der Kinder“

• 1941: Einberufung in die Rote Ar-mee, Einsatz in Gorkij, Versetzung in den Ural und Mobilisierung in die Trudarmee (Bogoslowlag bei Kar-pinsk, Russland)

• 1951–1953: Ausbildung zum Kunst-Pädagogen an der Kunst-Pädagogi-schen Abteilung der Kunstgewerbe-schule in Nishnij Tagil, Russland

• 1952–1962: unterrichtet im Kultur-haus des Maschinenbaukombinats in Nishnij Tagil

• ab 1961: Tätigkeit in den Kunstwerk-stätten von Nishnij Tagil

• 80er Jahre: Hinwendung zum Thema„Deportation der Russlanddeutschen“• 2000: Aufnahme in das Welt-Künst-

ler-Lexikon (Deutschland)• 2004: Aussiedlung nach Deutschland• Gestorben am 24. August 2005 in

Oranienburg, Brandenburg.

VIKTOR HURR• Geboren 1949 in

Nowomoskowsk bei Moskau.

• 1954: Umsiedlung der Familie in das Gebiet Pawlodar, Kasachstan, kurze Zeit später Umzug nach Karaganda, Kasachstan

• 1956–1966: Besuch der Allgemein-bildenden Schule in Karaganda

• 1966: Umzug nach Angren bei Taschkent, Usbekistan

• 1967–1969: Fernstudium für Grafi k und Aquarellmalerei an der Volks-hochschule der Künste in Moskau

• 1970–1974: Fortführung des Studi-ums an der Staatlichen Kunstschule Taschkent

• seit 1972: freischaffender Künstler• 1994: Aussiedlung nach Deutschland

(Osnabrück)• 1977–2006: Einzel- und Gemein-

schaftsausstellungen, unter anderem in Taschkent, St. Petersburg, Moskau, Kiew, Oldenburg und Pforzheim

• 1977–2006: Kunstdozent bei BISOS e.V. und Neubürger e.V. Osnabrück

In der Ausstellung zu sehen: Links: Michael Dis-terheft: "Noturno"; rechts: Viktor Hurr, "Hunger".

Arnold Tölg, konnte er unter anderem die stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft, Leontine Wacker und Dr. Alfred Eisfeld, das Bundesvorstands-mitglied Ewald Oster, den Vorsitzenden der Landesgruppe Rheinland-Pfalz, Dr. Viktor Sieben, und die stellv.Vorsitzende der Landesgruppe Baden-Württemberg, Ludmilla Holzwarth, begrüßen.Im weiteren Verlauf seiner Rede skiz-zierte er die grundsätzliche Ausrichtung der landsmannschaftlichen Arbeit in den nächsten Jahren mit den Worten:"Selbstverständlich ist der sozialpoliti-sche Auftrag der Landsmannschaft noch nicht in allen Bereichen beendet. Offene Baustellen etwa bei der Härtefallregelung beim Familiennachzug im Spätaussiedler-aufnahmeverfahren, bei der Anerkennung von mitgebrachten schulischen und beruf-lichen Qualifi kationen oder hinsichtlich restriktiver Regelungen im Fremdrenten-bereich, die allzu viele unserer Landsleu-te auch nach Lebensarbeitszeiten von 45 Jahren und mehr direkt in die Altersarmut treiben, sprechen eine deutliche Sprache.Dennoch haben sich die Schwerpunk-te landsmannschaftlicher Arbeit in den letzten Jahren verschoben und werden sich weiter verschieben. Intensivierung der Jugendarbeit ist eines der Stichworte, verstärkte politische Präsenz und Teilhabe ein anderes.Vor allem aber werden wir alles daran set-zen, dem Begriff der Integration eine neue Bedeutung zu geben – als Forderung an

die deutsche Gesellschaft, die Geschichte und Kultur der Deutschen aus Russland endlich in die allgemeine deutsche Ge-schichtsschreibung zu integrieren."

KULTUR

5 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Wir ladenSie herzlich ein!

Ausstellung:Jahre des Terrors.Deutschein der Sowjetunionin den Jahren 1937/38und 1941-1946

Ort:Haus der Deutschen aus Russland,Raitelsbergstraße 49,70188 Stuttgart

Kontakt:Landsmannschaft der Deutschenaus Russland e.V.Raitelsbergstraße 49,70188 StuttgartTelefon (0711) 16 65 90Telefax (0711) 2 86 44 13E-mail: [email protected],www.deutscheausrussland.de

Öffnungszeitender Ausstellung:Die Ausstellung ist für Besucher vom 24. Oktober bis 10. Dezember 2012 geöffnet. Montag bis Freitag, 13-18 Uhr, Sonntag nach Vereinbarung.

Führungen:Im Rahmen von Veranstaltungen, an anderen Tagen nach Vereinbarung

Veranstaltungsreihe:

31. Oktober 2012, 16 Uhr:„Liedgut der russlanddeutschen Trud-armisten“ (Dr. Johann Windholz)

7. November 2012, 16 Uhr:„Deportation, Arbeitsmobilisierung und Sondersiedlungen der Deutschen in der UdSSR (insbesondere Uralge-biet)“; Vortrag in russischer Sprache (Dr. Alfred Eisfeld, Prof. Dr. Viktor Kirillow)

14. November 2012, 16 Uhr:„Tscheljabmetallurgstroj – das größ-te Zwangsarbeitslager für Russland-deutsche“ (Dr. Viktor Krieger)

21. November 2012, 16 Uhr:Die „Trudarmee“ in der Literatur der Russlanddeutschen (Nina Paulsen, Agnes Gossen-Giesbrecht)

Veranstalter:Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.Mit Unterstützung des Bundesmi-nisteriums des Innern.

"Sie wurden genommen!"

Das inhaltliche Referat zu den beiden Themen der Ausstellung hielt Dr. Alfred Eisfeld, Historiker am Nordost-Institut (Universität Hamburg), der eingangs ge-meinsam mit Viktor Hurr die Gäste der Vernissage durch die Ausstellung geführt hatte.Die Jahr 1937 und 1938 seien, so Dr. Eis-feld, sowohl in der Erinnerung der Deut-schen in und aus der Sowjetunion als auch in der kollektiven Erinnerung der Bevöl-kerung der Sowjetunion insgesamt als Jahre des Schreckens haften geblieben. Sie hätten sehr viele Opfer gefordert, über deren Zahl über Jahrzehnte nur gemut-maßt werden konnte. Von der Generation der Großmütter und Eltern habe man den kurzen Satz gehört: „Sie wurden genom-men."

Die von den Verhaftungen Betroffenen und ihre Angehörigen hätten verzweifelt versucht, Erklärungen zu fi nden und ihre Unschuld zu beweisen. Doch darauf sei es den Machthabern nicht angekommen. So habe der damalige Chef des NKWD, Je-schow, einem Untergebenen empfohlen, nach der Maxime zu handeln: “Es ist bes-ser, zehn Unschuldige kommen zu Scha-den, als dass ein Spion untertaucht.“Die Gesamtzahl der russlanddeutschen Zwangsarbeiter bezifferte Dr. Eisfeld mit etwa 350.000. Demnach habe sich jeder Dritte aus dieser Volksgruppe während des Krieges in Arbeitslagern befunden. Insbe-sondere in den Jahren 1942 und 1943, als die Baustellen auf die Aufnahme dieser großen Anzahl von überwiegend bäuerli-chen Häftlingen nicht vorbereitet waren, sei die Sterblichkeit außerordentlich hoch gewesen. Sie habe genozidale Züge getra-gen.Eine verlässliche Zahl der Opfer lasse sich bislang nicht angeben; die Sterblichkeits-rate habe Hochrechnungen aus einzelnen Lagern zufolge jedoch nicht weniger als 20 Prozent betragen.Erschütternd das Zitat des russischen His-toriker W. Berdinskich zur Behandlung der Deutschen in den Zwangsarbeitsla-gern, das Dr. Eisfeld an das Ende seines Referates stellte: „Sinn und Zweck der Überstellung der Russlanddeutschen in die Zuständigkeit des NKWD ist es ge-wesen, dass diese Mobilisierten ihre Mus-kelkraft zur Erfüllung des ihnen zugewie-senen Programms restlos zur Verfügung stellen sollten, um 'vollständig amortisiert' zu sterben.“

VadW

Die Ausstellung und die gesamte Veran-staltungsreihe werden gefördert durch das Bundesministerium des Innern.

Dr. Alfred Eisfeld

Viktor Hurr: Zwangsarbeit unter Tage.

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

6 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

"Die Zuwanderung von Aussiedlern 1950 bis heute"Auftakt zur Tagungsreihe "Friedländer Gespräche"

Das Lager Friedland wird am 20. September 1945 zur Durchschleusung und ersten Betreuung von Evakuierten und Flüchtlingen eingerichtet. Binnen kürzester Zeit werden auf dem jetzigen Gelände des Grenzdurchgangslagers Blechbaracken errichtet, die so genann-ten Nissenhütten. Bis Ende des Jahres 1945 sind mehr als 500.000 Flüchtlin-ge, Vertriebene und Heimkehrer in Friedland angekommen, bis 1949 sind es knapp zwei Millionen Menschen. Im März 1950 beginnt mit der Famili-enzusammenführung die Zuwanderung von Aussiedlern.Heute nimmt das Grenzdurchgangs-lager Friedland - Niedersächsisches Zent rum für Integration - alle in der Bundesrepublik Deutschland einrei-senden Spätaussiedler auf.Seit seiner Gründung 1945 ist Fried-land für mehr als vier Millionen Menschen die erste Anlaufstelle in der Bundesrepublik Deutschland.

Broschüredes Niedersächsischen Ministeriums

für Inneres und Sport

Moderiert von Prof. Dr. Matthi-as Weber vom Bundesinstitut für Kultur und Geschichte

der Deutschen im östlichen Europa, startete am 9. Oktober im Grenzdurch-gangslager Friedland die Themenreihe "Friedländer Gespräche".

Zwei Jahre vor der geplanten Eröffnung des Museums Friedland referierten Histo-riker und Publizisten zum Thema "Heim-kehr nach Deutschland? - Die Zuwan-derung von Aussiedlern 1950 bis heute" und diskutierten untereinander und mit den Gästen - darunter zahlreiche Mitglie-der der Landesgruppe Niedersachsen der Landsmannschaft mit ihrer Vorsitzenden Lilli Bischoff.Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Landsmannschaft, Dr. Alfred Eisfeld, gab in seinem Referat "Heimkehr nach Deutschland: Von der 'Rettung von Stalins Gefangenen' bis 'Das Tor bleibt offen'" einen Überblick über die tragische Ge-schichte der Deutschen in der Sowjet union des 20. Jahrhunderts und ging abschlie-ßend auf einige Probleme ein, mit denen Deutsche aus Russland in der Bundesre-publik trotz vorbildlicher Integrationsbe-reitschaft nach wie vor zu kämpfen haben - Stichworte Kürzungen im Fremdrenten-bereich, Hindernisse beim Familiennach-

Oliver Krüger (2. von links) vom Büro des Niedersächsischen Landesbeauftragten für Hei-matvertriebene und Spätaussiedler bei der Führung durch das Grenzdurchgangslager mit der Vorsitzenden der Landesgruppe Niedersachsen der Landsmannschaft, Lilli Bischoff, dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden Dr. Alfred Eisfeld (2. von rechts) und Edwin Warkentin vom Büro des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Min-derheiten, Dr. Christoph Bergner.

zug im Spätaussiedleraufnahmeverfahren und Versäumnisse bei der Anerkennung von mitgebrachten schulischen und beruf-lichen Qualifi kationen.Die Migrationssoziologin Dr. Irene Trös-ter, selbst mit sieben Jahren aus Kasachs-tan nach Deutschland gekommen, stellte die Ergebnisse ihrer Doktorarbeit des Jah-res 2002 zum Integrationsverständnis der Deutschen aus Russland vor, das von "Ich komme zurecht" bis "Ich bin nicht mehr als Aussiedler zu erkennen" reicht. Sie selbst brachte unter dem Beifall der Zuhö-rer ihr eigenes Integrationsverständnis mit den Worten auf den Punkt: "Integriert bin ich, wenn es ein Museum gibt, das meine Geschichte erzählt!"Weitere Referate hielten:• Prof. Dr. Jochen Oltmer (Universität Os-

nabrück), "Aussiedlermigration: Ausrei-se, Aufnahme, Integration";

• Dr. Jan Schneider (Forschungsbereich beim Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migrati-on), "Aussiedler, Gastarbeiter, Asylbe-werber - (Un-)Gleichzeitigkeiten bun-desdeutscher Migrationsgeschichte";

• Dr. Jannis Panagiotidis (European University Institute Florenz), "Wer ist deutsch? 'Homeland Migration' von

Juden und Russlanddeutschen aus der Sow jetunion nach Deutschland".

Norbert Schilmöller, Leiter des Familien-büros der Stadt Cloppenburg, erläuterte Schwierigkeiten und Lösungsmöglichkei-ten bei der Integration von Deutschen aus Russland anhand des konkreten Verlaufs in der niedersächsischen Stadt Cloppen-burg, die in den 1990er Jahren für nega-tive Schlagzeilen im Aussiedlerbereich gesorgt hatte.Ergänzt wurden die Vorträge durch the-matische Rundgänge über das Gelände des Grenzdurchgangslagers Friedland mit dessen Leiter Heinrich Hörnschemeyer, Sascha Schießl von der Georg-August-Universität Göttingen, Oliver Krüger vom Niedersächsischen Ministerium für In-neres und Sport und der Historikerin Dr. Katrin Pieper.Die Tagung wurde mit einer Anspra-che des Niedersächsischen Ministers für Inneres und Sport, Uwe Schünemann, abgeschlossen. Er würdigte die Integra-tionsleistungen der Aussiedler und Spät-aussiedler gerade in den letzten zehn Jah-ren und betonte gleichzeitig, dass man nur dann gezielt Maßnahmen ergreifen könne, wenn die Ursachen der Probleme bekannt seien. VadW

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

7 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

"Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwartder Deutschen aus Russland"

Termine der landsmannschaftlichen Wanderausstellung

Zuständig für die Ausstellung sind die Projekt-leiter der Landsmannschaft, Jakob Fischer (Tel.: 0711-166590 bzw. 0171-4034329, E-Mail: fi [email protected]) und Josef Schleicher (Tel.: 0176-29477353, E-Mail: [email protected]). Bei allen Er-öffnungs- und Abschlussveranstaltungen und bei Begegnungstagen führen sie in die Ausstel-lung ein, präsentieren Filme auf Großleinwand und halten Vorträge zum Thema "Geschichte und Kultur der Deutschen in Russland/UdSSR/GUS und Integration der Russlanddeutschen in Deutschland". Sie organisieren nach Vereinbarung auch Führungen für Gruppen und Schulklassen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung ist frei!

Wolfsburg, Niedersachsen:3. bis 4. November: Freizeitheim West in Laagberg, Tel.: 05361- 76002, Alexander Rudi. Präsentation am 3. November von 14 bis 19 Uhr als Teil des Nachmittags der Begegnung mit Kulturprogramm an-lässlich der Feier zum 55. Gründungstag der Orts- und Kreisgruppe Wolfsburg der Landsmannschaft.Bockenem, Niedersachsen:5. bis 7. November: Schulprojekttage Integration in der Wilhelm-Busch-Re-alschule, Tornburyplatz 2, Tel.: 05067-6080, sowie in der Oberschule, Mahlumer Str. 20, Tel.: 05067-2065.Marne, Schleswig-Holstein:5. November bis 17. Dezember: Heimat-museum, Museumstr. 2, Tel.: 04851-8274, Pastorin Katja Hose. Am 6. November fi ndet im Museum ein Schulprojekttag für die Schulklassen des Gymnasiums Marne mit Führungen durch die Wanderausstel-lung und Filmvorführungen statt.Eschershausen,Niedersachsen:7. bis 8. November: Unterrichtsprojekt im Wilhelm-Raabe-Schulzentrum, Jahn-str. 1, Tel.: 05534-2182, Schulleiter: Cars-ten Brand. 7. November, 19 Uhr: Abend der Begegnung mit Präsentation der Wan-derausstellung, Filmvorführung und Kul-turprogramm in der Schulaula. Grußwor-te: Wolfgang Anders, Bürgermeister der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtol-dendorf, und Konrad Edelmann, Bürger-meister von Eschershausen. Mitwirkende: Schüler der Haupt- und Realschule, der Evangelische Kirchenchor und die Chor-gemeinschaft aus Eschershausen sowie Männerchöre aus Negenborn und Stadtol-dendorf. Organisation des Abends: Berta Vorrat, Tel.: 05534-1356.Halle (Saale),Sachsen-Anhalt:9. bis 16. November: Unterrichtsprojekt mit Präsentation der Ausstellung in der Jugendwerkstatt "Frohe Zukunft“, Hein-rich-Franck-Str. 2, Tel.: 0345-47076121, Ronald Schütz. Organisation: Olga Ebert und Alena Stukina. Am 9. November fi n-det im Rahmen der Ausstellung ein Tag der Begegnung mit Kulturprogramm statt.Bayreuth, Bayern:10. bis 12. November: Evangelisches Gemeindehaus, Richard-Wagner-Str. 24, Tel.: 0921-1634169, Viktoria Wesner. 10. November, 15 Uhr: Nachmittag der Be-gegnung mit Präsentation der Wanderaus-

stellung und Konzert. Mitwirkende: das Familienorchester Hubert, der Internati-onale Chor „Souvenir“ unter der Leitung von Emilia Adler, die Kindertanzgruppen „Kolibri“ aus Bayreuth und „Buket“ aus Speichersdorf sowie die Faschingsgesell-schaft Schwarz-Weiß.28. bis 29. November: Präsentation im Rahmen des Unterrichtsprojektes Mig-ration und Integration am Graf-Müns-ter-Gymnasium, Schützenplatz 12, Tel.: 0921-759830, Schulleiter: Dr. Kurt Lei-bold. Organisation: Hans-Dieter Scholz, Fachbetreuung Geschichte.Ravensburg,Baden-Württemberg:11. bis 25. November: Evangelische Jo-hanneskirche Weststadt, Hochgerichtstr. 8, Tel.: 0751-91807, Pfarrer Claudius Kurtz. Eröffnung am 11. November um 10.30 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes. Ab 14 Uhr Nachmittag der Begegnung mit Film, Führung durch die Ausstellung und Kulturprogramm.Hückelhoven, NRW:12. bis 14. November: Unterrichtsprojekt Migration und Integration in der Haupt-schule II, In der Schlee 95, Tel.: 02433-1251, Schulleiterin: Christiane Müller. 12. November, 18 Uhr: Abend der Begegnung mit Kulturprogramm.15. bis 16. November: Gymnasium, Har-tlepooler Platz 1, Tel.: 02433-4460530. Organisation: Herr Schmitz, Tel. 02433-82255; Herr Böttcher, Tel.: 0178-8684509.Düsseldorf, NRW:14. bis 15. November: Gerhart-Haupt-mann-Haus, Bismarckstr. 210, Tel.: 0211- 169910. Präsentation am 15. November von 15 bis 19 Uhr auch im Rahmen einer Arbeitstagung zum Thema „Geschichte

der Deutschen in Russland. Stand und Perspektiven ihrer Vermittlung in Nord-rhein-Westfalen“. Veranstalter: Landes-beirat für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen und Stiftung Ger-hart-Hauptmann-Haus. Vortrag von Jakob Fischer und Josef Schleicher zum Thema: „Unterstützung von Schulprojekten zur Geschichte der Deutschen in Russland durch die Landsmannschaft - Möglichkei-ten und Grenzen“.Wuppertal, NRW:16. bis 18. November: Internationales Begegnungszentrum der Caritas, Hüne-feldstr. 54a, Tel.: 0202-2833350, Margari-ta Friesen. Organisation: Olga Horst, Tel.: 0202-66 76 25 bzw. 0176-57350842, und Irma Merkel, Tel.: 0202-3930573 bzw. 0176-48212915. Am 18. November von 13 bis 18 Uhr Präsentation im Rahmen eines Tages der Begegnung mit Kultur-programm.Mannheim,Baden-Württemberg:19. bis 20. November: Institut für Deut-sche Sprache, Quadrat R 5, Haus 6-13, Tel.: 0621-15810. Präsentation im Rah-men einer Fachtagung für Lehrer der deutschen Sprache aus Russland und Deutschland.Marktredwitz, Bayern:10. bis 14. Dezember: Präsentation im Rahmen der Schulprojekttage Migration und Integration in der Staatlichen Berufs-schule Marktredwitz-Wunsiedel, Schulstr. 12, Tel.: 09231-509100 bzw. -50910139, www.bs-mak-wun.de. Schulleiter: Hans Ottmar Donnert. Projektorganisation: Herr Lang, Fachbereich Deutsch/Sozial-kunde.

Jakob Fischer, Josef Schleicher,Projektleiter der Ausstellung

HEIMAT IM GLAUBEN

8 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

"Maria, Mutter aller Nationen"Größte Kathedrale Mittelasiens eingeweiht

Der eigens aus Rom angereiste ranghöchste Kurienkardinal Angelo Sodano, hat am 9. Sep-

tember 2012 in Karaganda die größte Kathedrale Mittelasiens, "Maria, Mut-ter aller Nationen", eingeweiht.

Die Feierlichkeiten begannen bereits am Samstag mit einem Gottesdienst in der „alten“, Ende der 1970er Jahre von den Gläubigen noch selbst erbauten Kirche. Außen durfte die Kirche damals nicht ein-mal ein Kreuz tragen. Dennoch war die-ses Gotteshaus für die Katholiken damals Ausdruck wieder gewonnenen Selbstver-trauens und ihres Freiheitswillens.Während der Hl. Messe waren die At-mosphäre und die tiefe Gläubigkeit jener Jahre deutlich zu spüren. Auch der Geist von Pater Bukowinski, Bischof Alexan-der Chira, Pater Albinas Dumbliauskas, der vielen heiligmäßigen Schwestern der Untergrundzeit sowie das innigste Gebet der tiefgläubigen Menschen jener Zeit ist in diesen noch gar nicht so alten Mauern lebendig. Und dennoch war der Gottes-dienst am Samstagnachmittag in gewis-sem Sinne ein Abschiedsgottesdienst, eine Überleitung zu einer neuen Ära.Am Abend öffnete die neue Kathedrale ihre Portale und lud zu Mozarts Requiem ein. Neben dem hohen Gast aus dem Vati-kan fanden sich Vertreter der kasachischen Politprominenz aus Astana und Karagan-da ein, anwesend waren auch zahlreiche katholische Bischöfe aus Kasachstan und Zentralasien. Ebenso waren viele Gäste aus der Schweiz, Österreich, Italien und Deutschland gekommen.

Kurienkardinal Angelo Sodano.

Der riesige Raum der Ka-thedrale füllte sich mit Menschen verschiedener Nationen und Religionen, aus Kasachstan und dem Ausland. Mozarts Requiem wurde vom Symphonischen Orchester und dem Chor des Nationaltheaters aus Astana unter der Leitung von Ar-zhan Dautov aufgeführt.Der lang andauernde und stürmische Applaus am Schluss bedurfte keines weiteren Kommentars; ein derartiges musikalisches Er-eignis wird die Stadt sicher nicht oft erlebt haben.Nach dem Konzert wurde in der Kathedrale der Film „Geboren in Karaganda“ gezeigt, in dem Glaubens-zeugen der Nachkriegszeit und des letzten Jahrzehnts vor der Ausreise in die Bun-desrepublik zur Sprache ka-men und so das Leben der Untergrundkirche lebendig werden ließen.Am Sonntagmorgen fand dann die Einweihung des neuen Gotteshauses statt. Zu Beginn wurde die Grußbot-schaft von Papst Benedikt XVI. verlesen. Danach nahm Kardinal Sodano mit be-eindruckenden Zeichen die Einweihung des Gotteshauses vor, während die jungen Sänger und Sängerinnen des National-theaters von Astana musikalische Wer-

Die neue Kathedrale "Maria, Mutter aller Nationen".

ke vortrugen. Das Bild der brennenden Lichter auf dem noch unbedeckten Altar, die aufsteigenden Weihrauchwolken, das Einfügen der Reliquie waren Handlun-gen, die viele Teilnehmer zum ersten und vielleicht zum letzten Mal in ihrem Leben sahen. Der orthodoxe Vertreter sagte im Anschluss, er habe beim Anblick dieser Kirchenweihe ein Gefühl tiefer Verbun-denheit gespürt, denn in der Orthodoxen Kirche geschehe die Einweihung in sehr ähnlicher Weise.Nach dem Festgottesdienst besuchte Kar-dinal Sodano die griechisch-katholische Kirche und den Imam von Karaganda. Für den Imam und seine Geistlichen, aber auch für die Regierungsvertreter war der Besuch des Kurienkardinals ein Zeichen großer Wertschätzung. Anschließend fand ein gemeinsames Mittagessen statt, bei dem Kardinal Sodano und der Ortsbi-schof von Karaganda, Janusch Kaleta, für die großzügigen Hilfen der Stadt und des Landes dankten.Die Tage nach der Einweihung boten aus-reichend Zeit für Besuche. Ganz oben auf der Liste stand der Friedhof von Maiku-duk (deutscher Stadtteil von Karaganda,

HEIMAT IM GLAUBEN

9 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Der Innenraum der Kirche mit den Teilnehmern des Festgottesdienstes.

von der russischen Bevölkerung auch "Berlin" genannt), auf dem Tausende von Menschen ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Die drei großen Kreuze in der Mit-te wurden über Massengräbern der 1930er Jahre errichtet. Um sie herum liegen Deut-sche und Russen nebeneinander.Die Suche nach den dort ruhenden Groß-eltern und Verwandten gestaltet sich schwierig. Nur noch wenige Gräber wer-den gepfl egt, viele sind von Gestrüpp überwuchert und kaum noch zu fi nden. Doch ob man das Grab der Verwandten gefunden hat oder nicht, ohne Gebet kann man diesen Ort nicht verlassen. Die über-

großen drei Kreuze, an denen die Katho-liken in den Verfolgungsjahren an Fron-leichnam Altäre aufbauten, um betend und singend von einem zum anderen zu gehen, laden auch heute noch zum Gebet für die Verstorbenen ein.Neben den vielen Gästen aus dem Ausland waren auch zahlreiche Journalisten aus Russland und Italien angereist. Gemein-sam machten wir uns auf den Weg, das neu errichtete Museum für die Opfer des Karlag in Dolinka (Vorort von Karagan-da) zu besuchen. Bei der Führung durch die Ausstellung und die Gefängnisräume wurden wir an die Konzentrationslager im

Dritten Reich erinnert, denen sie an Bru-talität in nichts nachstanden. In Dolinka waren über 440.000 Russlanddeutsche interniert, unzählige fanden erschöpft, un-terernährt oder durch Erschießen den Tod. Die Ausstellung und der Zellenbesuch vermitteln eine grausige Vorstellung von den Umständen, unter denen unsere Groß-eltern den Tod fanden.Die Woche in Karaganda war schnell vo-rüber. Ich habe viele bekannte Gesichter, viele ganz kostbare Menschen wieder ge-sehen, wurde erinnert an jene Glaubens-zeugen, deren Mut und tiefster Glaube so viel Gutes und Segensreiches bewirkten.Ich konnte auch einige Klöster besuchen und habe einige sehr konkrete Hilferufe mitgenommen. Neben dem Karlag-Mu-seum in Dolinka konnte ich am gleichen Tag auch das Gefangenenlager in Spask besuchen. Möge das Leid dieser Milli-onen nicht umsonst gewesen sein, möge ihr Glaube uns Heutigen helfen, unseren Glauben mutig zu leben und für Freiheit und Gerechtigkeit einzutreten!Am Schluss danke ich Bischof Janusz Kaleta und all jenen, die so viel Lebens-kraft und Elan in die Vorbereitung der Einweihung investiert haben. Es kommt jetzt darauf an, die Gläubigen in Kara-ganda soweit wie möglich zu unterstützen und Brücken zwischen den Menschen zu bauen. Die neugotische Kathedrale von Karaganda trägt nicht umsonst den Titel "Maria, Mutter aller Nationen"! Monsignore Dr. Alexander Hoffmann

Mit Kardinal Joachim Meisnerzur Muttergottes von Kevelaer

Am 22. September hat die zweite Sternwallfahrt der Deutschen aus Russland zum Gnadenbild

der Gottesmutter von Kevelaer stattge-funden. Zahlreiche Pilger aus den Bistü-mern Essen, Köln, Münster, Osnabrück und Paderborn machten sich an diesem Tag auf den Weg ins niederrheinische Kevelaer, den größten Wallfahrtsort im Dreiländereck Deutschland, Holland und Belgien.

Mit den Deutschen aus Russland hat sich eine ganz besondere Gruppe in die Schar der vielen Millionen Wallfahrer einge-reiht, die im Laufe der Jahrhunderte zum Gnadenbild der „Trösterin der Betrübten“ gepilgert sind. Für viele war es ein berüh-rendes Kennenlernen und eine Vertiefung ihrer eigenen religiösen Erfahrungen, die sie bisher in der katholischen Kirche ge-macht hatten.Das Besondere an dieser Wallfahrt war aber auch, dass mit dem Kölner Erzbi-

schof Joachim Kardi-nal Meisner einer der bekanntesten Vertreter der katholischen Kir-che in Deutschland das Pontifi kalamt zur Eröffnung der Wall-fahrt mit den Deut-schen aus Russland und ihren jeweiligen Diözesangeistlichen feierte.In seiner Predigt hob der Erzbischof von Köln dann auch seine persönlichen Erfah-rungen in der Begeg-nung mit Deutschen aus Russland hervor, die er bereits als Weih-bischof von Erfurt und später auf einer Reise nach Kasachs tan sammelte.Auf die Frage, wie man denn in kurzer Form erklären könne, was das Wesentli-

che des Glaubens sei, betonte er ganz be-sonders den Wortlaut des Apostolischen Glaubensbekenntnisses, in dem sich vor-fi nde, was für den Glauben relevant sei.

Kardinal Joachim Meisner (vorne) und Monsignore Dr. Alexander Hoffmann.

HEIMAT IM GLAUBEN

10 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

In seinen weiteren Ausführungen stellte Kardinal Meisner die besondere Bedeu-tung des Rosenkranzgebetes heraus, mit dem man seinen Glauben gewissermaßen in einer Hand halten könne. Auch für sei-ne ganz persönliche Glaubensgeschichte sei und bleibe der Rosenkranz ein unver-zichtbarer Begleiter durch die Unwägbar-keiten des Lebens.Die Ansprache war so bewegend, dass sogar Menschen, die der katholischen Kirche fern stehen, bei der Stadtführung durch Kevelaer am Nachmittag fragten, ob dieses Gebet auch Nicht-Katholiken erlaubt sei, was für dieses Meditationsge-bet sicher zu bejahen ist; wenn jemand für sich ein Gebet oder eine Gebetsform ent-deckt hat, die ihm hilft zu glauben und zu leben, dann kann man ihn nur ermutigen, sie zu pfl egen...Beim Wallfahrtsgottesdienst widmeten die Pilger ihre persönliche kleine Spende Sr. Monika, die in Karaganda sucht- und alkoholkranke Familien betreut und sich als Kinderkrankenschwester auch um die Kinder aus diesen Familien kümmert. Es kam ein stolzer Betrag von 431,98 Euro zusammen, der Sr. Monika überwiesen wurde.Den Abschluss der Sternwallfahrt bildete am Nachmittag eine Marienandacht mit sakramentalem Segen. Gesegnet wurden aber auch die vielen persönlichen Ge-genstände wie Kerzen und Kreuze, die die Pilger im Laufe des Nachmittags im schmucken niederrheinischen Wallfahrts-ort erworben hatten.Sowohl das einführende Pontifi kalamt als auch die abschließende Marienandacht waren Zeiten von hoher atmosphärischer Dichte und persönlicher Frömmigkeit. Dazu trug mit den Chören „Liederstrauß“ aus Dortmund und „Svetlana“ aus Bie-lefeld eine hervorragende musikalische Begleitung bei.

Beim Wallfahrtsgottesdienst in Kevelaer.

Monsignore Dr. Alexander Hoffmann als Leiter der Seelsorgestelle der Deut-schen Bischofskonferenz für katholische Deutsche aus Russland, Kasachstan und den anderen GUS-Staaten sowie Johann Engbrecht und Anna Glok als Vertreter

Unter dem Motto „Heimat ist Ge-schichte und Geschichte unser

Auftrag!“ wurde der Historische For-schungsverein der Deutschen aus Russ-land e.V. 1999 als „historischer Arm“ der Landsmannschaft gegründet.

Mehr als 20 Forscher und geschichtsin-teressierte Landsleute engagieren sich im Verein und veröffentlichen ihre For-schungsergebnisse in den Publikationen des HFDR. Der Gründer und erste Vorsit-zende Anton Bosch blieb lange Jahre die treibende Kraft, heute ist Michael Wanner der engagierte Vorsitzende.Inzwischen sind mehrere Publikationen zur Geschichte der Russlanddeutschen in verschiedenen Siedlungsgebieten des ehemaligen Russischen Reiches und der ehemaligen Sowjetunion erschienen. Seit 2000 wird ein Wandbildkalender heraus-gegeben, der Ereignisse und Persönlich-keiten der russlanddeutschen Geschich-te thematisiert und Kulturbrücken baut. Viele Projekte hat das Haus der Heimat Nürnberg unterstützt, in dem der HFDR Mitglied ist.Der Kalender 2013, der zurzeit verbreitet wird, steht unter dem Motto „250 Jahre Manifest Katharina II.“. Auch der Kalen-der 2014 erscheint unter diesem Motto, wird sich jedoch außerdem dem gesell-schaftlichen und kirchlichen Leben der Russlanddeutschen in ihren Siedlungsge-bieten widmen.

Neue Projekte des HFDRIm Mittelpunkt der Vereinstätigkeit steht nach wie vor die Erforschung und Auf-arbeitung der dunklen oder unbekannten Seiten der russlanddeutschen Geschichte in den Herkunftsgebieten. Noch in diesem Jahr soll die Forschungsarbeit von Prof. Albert Obholz „Die Katholiken an der Wolga“ erscheinen. Das zweisprachige Buch beinhaltet ca. 225 Bilder, Skizzen und sonstige Dokumente.Auch das zweiteilige Nachschlagewerk der Wissenschaftlerin aus Saratow, Prof. O. Litzenberger, „Geschichte der deut-schen Siedlungen im Wolgagebiet. Teil 1 – Lutheraner. Teil 2 – Katholiken“, ist in Vorbereitung und soll 2013 erscheinen.In der Reihe Zeitgeschichte wird das „Trauerbuch Kasachstan“ von Michael Wanner (mit Forschungsarbeiten meh-rerer Historikern) herauskommen. Das Buch beschäftigt sich unter anderem mit Themen wie „Die deutschen Katholiken in Kasachstan“, „Die deutschen Luthe-raner in Kasachstan“, „Die Siedlungen der Mennoniten Kasachstans“ oder „Die Baptisten in Kasachstan“. Im Mittelpunkt stehen Namenslisten und Opferzahlen des staatlichen Terrors in Kasachstan.Mehr zum HFDR unter

www.hfdr.deBestellungen bei:

Michael Wanner (09402-3916,E-Mail: [email protected])

Nina Paulsen (0911-62 79 253,E-Mail: [email protected]).

Alte Bibel gesucht!

Die SinN-Stiftung des Evang.-Luth. Dekanats Nürnberg ist

auf der Suche nach einer alten Bibel für die Ausstellung „Einmal Russ-land, bitte!“.

Bitte wenden Sie sich, wenn Sie im Be-sitz von sehr alten Bibeln sind, an

Dr. Sabine Arnold(SinN-Stiftung)

Projekt"Heimat für Russland-Deutsche"Georgstraße 10, 90439 Nürnberg,

Tel.: 0911-23991930E-Mail: sinn-stiftung@

st-leonhard-schweinau.de;[email protected]

der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland bedankten sich nicht nur bei Erzbischof Meisner, sondern auch bei allen Mitwirkenden für einen überaus ge-lungenen Wallfahrtstag.

Udo Reinecke, Oerlinghausen

KULTUR

11 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

"Bilde deine Zukunft"Ein Interview (gekürzt) mit Viktor Heinz (Fortsetzung von VadW 10/2012, S. 16-17)

Als das erste Stück (von "Auf den Wogen der Jahrhunderte") endlich so ziemlich bühnenreif war, rief mich der Regisseur des Theaters, Bulat Atabajew, ein Absol-vent der Universität Leipzig und guter Kenner der deutschen Sprache, mit der Frage an, ob es nicht besser wäre, den be-rüchtigten Ukas über die Deportation der Wolgadeutschen gleich an den Schluss des ersten Stückes anzuhängen (ursprüng-lich war er für das zweite Stück vorgese-hen). Offenbar hatte er Bedenken, ob das zweite (und dritte) Stück überhaupt zu-stande kommen würden. Damals mussten nämlich alle Bühnenstücke vor der Urauf-führung erst von einer Sonderkommission „angenommen“ werden, die ihr weiteres Schicksal zu bestimmen hatte. Ich hatte ihm zu verstehen gegeben: Wenn er das für gut halte, solle er „ruhig die Sau sofort rauslassen“.Und so geschah es auch. Als alle ein-zelnen Szenen über die Bühne gelaufen waren, wurde der besagte Ukas von ei-nem Schauspieler mit kräftiger und ein-dringlicher Stimme (in russischer Spra-che!) verkündet. Im Zuschauerraum trat eine geheimnisvolle Stille ein, auch die Kommission war mucksmäuschenstill – wahrscheinlich hat’s ihnen die Sprache verschlagen. Erst ein paar Minuten später kam der stürmische Applaus, beteiligt wa-ren nicht nur Russlanddeutsche, sondern auch einige Kasachen, Uiguren, Koreaner usw. Danach wurde nach einer kurzen Besprechung dem Stück „grünes Licht“ gegeben.Am nächsten Morgen kam jedoch wie-der ein Anruf von Bulat Atabajew. Man habe ihn beschuldigt, sagte er, das Stück „verstümmelt“ zu haben. Es liege nun an mir, ob ich diese Änderungen akzeptieren kann oder nicht. "Ich akzeptiere es voll und ganz", war meine Antwort. "Mach weiter so, Bulat!“Aber damit noch nicht genug. Ein Anruf aus dem Kulturministerium. Ob ich bei ihnen kurz vorbeikommen könne. Na si-cher doch, das Kulturministerium war doch nur ein paar Schritte von unserer Redaktion entfernt. Der Kulturminister empfi ng mich freundlich und schlug mein Manuskript, das auf seinem Tisch lag, auf. Er sei heute von einigen Personen gefragt worden, warum der Text dieses Stücks auf der Bühne geändert worden sei, da ste-he doch gar nichts drin von irgendeinem dubiosen Ukas über Deportation: Wie können Sie so was dulden? Der Ukas sei keine Erfi ndung, erklärte ich, den könne ein jeder in der „Prawda“ (Jahrgang 1941)

Viktor Heinz

fi nden. Er wäre sowieso im zweiten Stück aufgetaucht. Aber ich hätte keinen Ein-fl uss auf die heutige neumodische Thea-terkunst. Wissen Sie, was diese Theater-leute aus Schillers Dramen gemacht haben – der arme Mann hätte sich im Grabe um-gedreht, wenn er sich so was angesehen hätte. Und was bin ich schon im Vergleich zu Schiller?Der Minister schmunzelte und bedankte sich für die Erläuterung.So war’s mit dem ersten Stück. Weiter ging alles viel leichter – keine ideologi-schen Hindernisse mehr, keine überfl üssi-gen Übersetzungen. Aber das dritte Stück („Jahre der Hoffnung“) hatte ein nur kur-

zes Leben: Die führenden Schauspieler reisten nach und nach aus und leben jetzt in Mainz, Niederstetten, Wittenberg oder sonstwo.

In der Theatertrilogie hast du einen tie-fen historischen Einblick in die tragische Geschichte der Russlanddeutschen ge-schildert. Hast du dich auch mit der ei-genen Familienforschung beschäftigt?

Den Stammbaum meiner Vorfahren ken-ne ich ziemlich gut, aber das reichte mir nicht aus für die Gestaltung der Ereignis-se in den Bühnenstücken. Ich habe immer wieder ältere Leute aufgesucht, die all diese tragischen Geschehen am eigenen Leib erlebt hatten. Sie berichteten mir auch gern, sehr oft mit Tränen in den Au-gen, über ihre Erlebnisse.

Du kamst 1992 mit 55 Jahren nach Deutschland, „ernüchtert vom Perest-roikatraum“. Du warst vorher einige Male in Deutschland gewesen, in Ostberlin und auch in Ulm und München mit dem Deutschen Theater. Was hat dich, einen erfolgreichen Autor in Kasachstan und Literaturredakteur der deutschsprachi-gen Zeitung “Freundschaft“/“Deutsche Allgemeine“, damals für die Entschei-dung umzusiedeln bewogen? Welche Zu-kunftspläne hattest du damals?

Zukunftspläne vor der Ausreise? Was meine Berufstätigkeit betraf – da war alles zappenduster (außer einer kleinen Hoff-nung, bei der Herausgabe einer Zeitschrift für Russlanddeutsche behilfl ich sein zu können). Mit meinen 55 Jahren und ange-sichts der großen Zahl von Arbeitslosen in der Bundesrepublik war ich leider schon aus dem „günstigen“ Alter heraus. Bis in die neunzigen Jahre hinein habe ich auch gar nicht geglaubt, dass ich jemals nach Deutschland komme. Allzu sehr wurde ich von den Geheimen und Konsorten be-schattet. Eigentlich hätte ich in Russland und Kasachstan einer der bravsten Sow-jetbürger sein können, was ich übrigens in den ersten Jahren meiner Dozententä-tigkeit an der Lehrerhochschule in Omsk auch war. Und wenn mich diese Heimlich-tuer in Ruhe gelassen hätten, hätte sich auch weiter nichts geändert. Aber nein, sie waren darauf erpicht, dass ich meine Landsleute bespitzeln sollte. Und da ich das nicht tat, wurde ich selbst als unsiche-rer Kantonist abgestempelt und dauernd beschattet. Fortsetzung in der nächsten Ausgabe.

KULTUR

12 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Seminar: "Weihnachten verstehen"Eine Reise in die Geschichte der Advents- und Weihnachtssymbole

Zu einem Seminar unter dem Motto „Weihnachten verstehen – Reise in die Geschichte der Ad-

vents- und Weihnachtssymbole“ lud die Landesgruppe Bayern in Kooperation mit dem Projekt „Ehrenamt fördern – Gemeinschaft stärken“ (siehe Kasten) am 20. und 21. Oktober nach Manching bei Ingolstadt ein.

Über 40 Ehrenamtliche, Kulturreferenten der bayerischen Ortsgruppen sowie Leiter russlanddeutscher Gruppen folgten der Einladung. Im Mittelpunkt der Tagung standen die Geschichte der Advents- und Weihnachtssymbole, Weihnachtstraditio-nen der Russlanddeutschen und die Weih-nachtszeit in Deutschland.Vorbereitet und durchgeführt wurde das Seminar von den Ehrenamtlichen der Orts-gruppe Ingolstadt in engster Kooperation mit den Projektleiterinnen Olga Knaub und Helene Sauter. Die Maßnahme wurde durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen über das Haus des Deutschen Ostens (München) gefördert.Begrüßt wurden die Teilnehmer vom bay-erischen Landesvorsitzenden Waldemar Eisenbraun und Olga Knaub, die die Teil-nehmer in das Programm der Tagung mit der Musikerin Ida Haag und ihren Helfen von der Ortsgruppe Ingolstadt einführte. Der Bundesvorsitzende der Landsmann-schaft, Adolf Fetsch, berichtete in seinem Grußwort über die aktuelle Situation der Landsmannschaft und deren künftige Vor-haben, während der Vorsitzende der Orts-gruppe Ingolstadt, Dr. Johannes Hörner,

die Aktivitäten seiner Ortsgruppe vorstellte. Deren langjährige Vor-sitzende Nelli Dauenhauer wurde für ihr ehrenamtliches Engagement mit der Ehrennadel der Landsmann-schaft ausgezeichnet.

„Unser Ziel war es,uns als Deutschezu behaupten…“Die Ortsgruppe Ingolstadt wurde in den 1960er Jahren gegründet und bis Ende der 1980er Jahre von Johann Dobler geleitet. Durch sei-ne Nachfolgerin Nelli Dauenhauer wurde 1995 der Chor „Singende Herzen“ ins Leben gerufen. Seit 1996 leitet Dr. Johannes Hörner die Ortsgruppe. Als erstes wurde der Chor mit allen Kräften unterstützt und zum Aushängeschild der Landsmannschaft in Ingolstadt gemacht. Die Leitung über-nahm die Musikerin Ida Haag, die von Anfang an für ein russlanddeutsches bzw. deutsches Repertoire kämpfte. „Man prä-sentierte sich nicht als russischer, sondern als russlanddeutscher Chor. Heute wissen wir, dass dieser Weg der richtige war“, be-tonte der Vorsitzende. „Unser Ziel war es, uns als Deutsche zu behaupten. Wir haben uns nicht dazu hinreißen lassen, mit 'Kalinka' und 'Mat-rjoschka' identifi ziert zu werden. Wir ha-ben klar gestellt, dass bei allem Respekt vor der russischen Kultur sie nicht unsere Kultur war. Das war nicht leicht, aber wir wurden verstanden“ erklärte Hörner.Höhepunkt dieser Arbeit war die Kommu-nalwahl 2002. In der Großstadt Ingolstadt wurde mit Dr. Johannes Hörner zum ers-ten Mal ein Aussiedler in den Stadtrat ge-wählt. 2008 konnten dieser Erfolg mit der Wiederwahl bestätigt werden.

Weihnachten – altesBrauchtum kreativ umsetzen

So lautete das Motto der Referentin Ida Haag, die mit viel Geschick und Einfüh-lungsvermögen Idee und Sinn von Weih-nachten als christlichem Fest vermittel-te. In Karaganda, Kasachstan, geboren und aufgewachsen, lebt sie seit 1988 in Deutschland und arbeitet seit 20 Jahren an einer Musikschule in Ingolstadt. Un-terstützt von Alexander Dopler, Julia Wist und weiteren Helfern von der Ortsgruppe, schlug sie immer wieder eine Brücke von

Ida Haag - engagierte und temperamentvolle Modera-torin und Referentin des Seminars.

der Gegenwart in Deutschland mit ihrem alten und neuen Weihnachtsbrauchtum in die Zeit ihrer Kindheit und Jugend in Karaganda, als ihre kinderreiche Familie Depperschmidt Weihnachten nur im Un-tergrund feiern konnte. Erst ab Beginn der 1980er Jahre habe man aufatmen und ein Krippenspiel mit selbst genähten Kostü-men aufführen und Weihnachtslieder ohne Angst singen können, so Ida Haag.Neben besinnlichen Impulsen und ge-schichtlichen Erklärungen einzelner Weihnachtsbräuche und Symbole bot sie auch praktische Tipps für eine Nikolaus-feier für Kinder oder eine Weihnachtsfeier für Erwachsene. Sie wies auch darauf hin,

Musikalische Unterstützung kam von Irina Kraft.

Projekt „Ehrenamt fördern – Ge-meinschaft stärken“: Ein landes-weites Projekt zum Ausbau von bür-gerschaftlichem Engagement in/von Migrantenorganisationen sowie des gemeinsamen Engagements von Men-schen mit und ohne Migrationshinter-grund in Bayern.Das Projekt zielt darauf ab, das Poten-zial der Selbstorganisation der Zuwan-derer zu stärken und ihr bürgerschaft-liches Engagement mit den örtlichen Einrichtungen zu verknüpfen.Es wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und So-zialordnung, Familie und Frauen ge-fördert.Projektleiterinnen:

Olga Knaub (Nordbayern),Helene Sauter (Südbayern).

KULTUR INTEGRATION

13 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Der Ingolstädter Chor der "Singenden Herzen".

dass die Praxis, deutsches und russisches Brauchtum zu vermischen, kein nachah-menswertes Vorbild sei.Die Unterschiede zwischen Sankt Niko-laus, dem Weihnachtsmann, Väterchen Frost oder Santa Claus wurden von Ale-xander Hahn aus Nördlingen, einem ehemaligem Schauspieler des Deutschen

Theaters Temirtau, nicht nur erklärt, son-dern auch anhand von Kostümen gezeigt. Auch über Knecht Ruprecht (deutsches Brauchtum) und Snegurotschka (russi-sches Brauchtum) wurde gesprochen, und schließlich erschien Julia Wist, unterstützt von Ida Haag und Alexander Dopler, in der Gestalt des Christkindes.

Am zweiten Tag präsentierten die Sänger des Chores „Singende Herzen“ mit Irina Kraft am Klavier eine Auswahl von Weih-nachtsliedern, die beim traditionellen Ad-ventssingen in Ingolstadt gesungen wer-den und von denen einige von Ida Haag mit den Teilnehmern einstudiert wurden.Und immer wieder kam es zum Austausch von Erfahrungen. So erzählte Juri Heiser, Vorsitzender der Ortsgruppe Augsburg, über die Kinderweihnachtsfeiern in Augs-burg, die seit über drei Jahren mit viel Er-folg durchgeführt werden. Für angeregte Gespräche sorgte auch Johannes Hörner jun., der in einer anschaulichen Power-Point-Präsentation mehrere Generationen seiner Familie von der Auswanderung nach Russland im 20. Jahrhundert bis zur Rückkehr nach Deutschland zeigte.Die Veranstalter des Seminars danken auch an dieser Stelle vor allem Ida Haag und ihren Helfern für die zahlreichen An-regungen, die vielen Teilnehmern sicher helfen werden, ihre Advents- und Weih-nachtsfeiern attraktiver zu gestalten. VadW

"Eine wirklich verdiente Auszeichnung"Integrationspreis 2012 der Stadt Wiesbaden für die Ortsgruppe Wiesbaden der Landsmannschaft

Die Ortsgruppe Wiesbaden der Landsmannschaft hat für das Projekt „Gemeinsam in Wies-

baden“ den Integrationspreis 2012 der hessischen Landeshauptstadt Wiesba-den erhalten.

Die Verleihung des Preises 2012 erfolgte in festlichem Rahmen im Wiesbadener Rathaus und wurde von Oberbürgermeis-ter Dr. Helmut Müller, dem Stadtverord-netenvorsteher Wolfgang Nickel und der Stadträtin Rose-Lore Scholz vorgenom-men. In der Begrüßung und Laudatio wur-de hervorgehoben, dass sich die Jury für die Ortsgruppe Wiesbaden auch deshalb entschieden habe, weil durch das Projekt „Gemeinsam in Wiesbaden“ mit einer Vielfalt an Aktivitäten eine große Ziel-gruppe erreicht werde, die gleichermaßen Kinder, Jugendliche und Erwachsene um-fasse.Die Landesbeauftragte der Hessischen Landesregierung für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, lobte die Integrationsarbeit der Ortsgruppe Wiesbaden und bezeichnete das Projekt als Besonderheit, weil es zum großen Teil vom Engagement vieler ehren-amtlich tätiger Menschen getragen werde. „Es ist sehr erstaunlich, dass im Rahmen dieses Projektes, das vom Bundesamt für Mig ration und Flüchtlinge fi nanziert wird, im letzten Jahr mehr als 600 Aktionen

und Veranstaltungen durchgeführt wur-den. Das Angebot umfasst so gut wie alle Lebensbereiche wie z.B. Sprache, Kultur und Sport."Das Projekt „Ge-meinsam in Wiesba-den“ sei ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Ressourcen der in Wiesbaden lebenden Aussiedlerfamilien sowie der Familien mit Migrationshin-tergrund. Insbeson-dere für die wich-tige Zielgruppe der bildungsfernen Familien werde ein An-gebot geschaffen, das die ersten Schritte zur Förderung und Stärkung der eigenen Kompetenzen sinnvoll umsetze.„Als Landesbeauftragte freue ich mich natürlich, dass eine Organisation der Deutschen aus Russland die diesjähri-

ge Auszeichnung erhält. Die Ortsgruppe Wiesbaden hat mit ihrem Projekt den In-tegrationspreis der Stadt wirklich ver-dient“, so die Landesbeauftragte bei der Preisverleihung. Pressemitteilung des Hessischen Sozialministeriums

Im Festsaal des Rathauses der Landeshauptstadt Wiesbaden (von links): Margarete Ziegler-Raschdorf, Vera Maier und BdV-Landes-vorsitzender Siegfried Ortmann

August von Goethe Literaturverlag, Wendelin Schlosser, "Das Leben hat einen tiefen Sinn", 2. Aufl age, 138 Seiten, 12,80 Euro. www.literatur-markt.infoWendelin Schlosser macht sich immer wieder Gedanken über Leben und Tod, über Gott und die Welt - und das ist wörtlich zu nehmen. Seine Gedichte handeln von christlichen Werten, Vertreibung und Natur; dabei setzt er sich kritisch mit dem Wer-teverlust in unserer modernen Zeit auseinander.

DIE LANDSMANNSCHAFT

14 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Bezugspunkt für Deutsche aus RusslandOrtsgruppe Kassel feierte ihren 55. Geburtstag

Mit Gästen aus Politik, der Öf-fentlichkeit und landsmann-schaftlichen Gliederungen

feierte die Ortsgruppe Kassel (Hessen) unter dem Motto „Geschichte und Kul-tur gestalten – Zukunft erhalten“ im Kasseler Rathauses ihr 55-jähriges Be-stehen.

Die Feierstunde wurde von der Ortsgrup-penvorsitzenden Svetlana Paschenko eröffnet. Zu den Ehrengästen gehörten Eva Kühne-Hörmann, Staatsministerin für Wissenschaft und Kultur, Margarete Ziegler-Raschdorf, Landesbeauftragte der hessischen Landesregierung für Heimat-vertriebene und Spätaussiedler, Stadträ-tin Dr. Marlis Wilde-Stockmeyer, Adolf Fetsch, Bundesvorsitzender der Lands-mannschaft, sowie Waldemar Eisenbraun, Vorsitzender der Landesgruppe Bayern.Die musikalische Umrahmung der Feier-stunde, die von Olga Asentic moderiert wurde, gestalteten Dmitri Kusnetsov (Kla-vier) und Konstantin Freund (Keyboard) mit klassischer Musik. Die Redner erin-nerten an die Ursprünge der Landsmann-schaft in Kassel, denn gerade Kassel spiel-te in der Geschichte des Bundesverbandes eine bedeutende Rolle. Am 15. Oktober 1950 fand hier nämlich im Rahmen einer Delegiertentagung die endgültige Konsti-tuierung der Landsmannschaft statt.

Aus der Geschichte

Die Ortsgruppe Kassel wurde am 13. Oktober 1957 als Mitglied des Arbeits-ausschusses der Deutschen aus Russland für die Stadt und den Regierungsbezirk Kassel gegründet. Der erste Vorsitzende, Pfarrer Heinrich Roemmich, gehörte in den ersten Jahrzehnten zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Landsmannschaft. In den letzten Jahren leiteten Jakob Gebel, Ida Schäfer und Waldemar Maus die Ge-schicke der Ortsgruppe, seit 2006 amtiert Svetlana Paschenko als Vorsitzende.

Engagierte Arbeit

Eva Kühne-Hörmann ging in ihrem Gruß-wort auf die Kulturarbeit der Landsmann-schaft in Kassel ein und berichtete über die Einbringung eines Gesetzentwurfes der Landesregierung zur Verbesserung der Anerkennung von im Ausland erworbe-nen Berufsqualifi kationen. Stadträtin Wil-de-Stockmeyer hob die Projektarbeit der Landsmannschaft in Hessen hervor, denn „nur wer selbst verwurzelt in der Kultur

Von links: Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf, Gudrun Osterburg MdL, Bun-desvorsitzender Adolf Fetsch, Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann, Fraktionsvorsitzender Dr. Norbert Wett, Ortsgruppenvorsitzende Svetlana Paschenko, Stadträtin Marlis Wilde-Stockmeyer und der Vorsitzende der Landesgruppe Bayern, Waldemar Eisenbraun.

ist, kann auch die anderen fördern und un-terstützen“. Margarete Ziegler-Raschdorf überbrachte die Glückwünsche der Hes-sischen Landesregierung und betonte die Rolle der Landsmannschaft in Kassel als Bezugspunkt für die dort lebenden Deut-schen aus Russland.Die Festrede hielt Adolf Fetsch. Mit Blick auf die „herausragende Bedeutung“ Hes-sens in der Geschichte der Landsmann-schaft hob er hervor, dass in Hessen nicht weniger als 18 der bisherigen 30 Bundes-treffen stattgefunden hätten – 17 in Wies-baden und eines in der geschichtsträch-tigen Frankfurter Paulskirche, bei dem 1955 aus der „Arbeitsgemeinschaft der Ostumsiedler“ die „Landsmannschaft der Deutschen aus Russland“ wurde.Als Patenland der Wolgadeutschen und als das Bundesland, aus dem die meisten Deutschen an die Wolga zogen, werde die Zusammenarbeit der Landsmannschaft mit Hessen, so der Bundesvorsitzende, auch 2013 und 2014 von ganz besonderer Bedeutung sein, wenn sich zum 250. Mal die Veröffentlichung des Einladungsmani-festes der Zarin Katharina II. vom 22. Juli 1763 jährt, der im Jahr darauf die Grün-dung der ersten deutschen Kolonie an der Wolga folgte.Mit Blick auf die vielfältigen Bemühun-gen der Landsmannschaft um Verbesse-rungen bei der Aufnahme und Eingliede-rung der Deutschen aus Russland führte Fetsch aus: „Wir fühlen uns verpfl ichtet, für unsere Landsleute die Gerechtigkeit einzufordern, die ihnen in den Jahrzehn-ten der Verfolgung und Unterdrückung in der ehemaligen Sowjetunion vorenthalten wurde, und wir hoffen, dass wir bei die-

sem Bemühen mit der breiten Unterstüt-zung der Öffentlichkeit und der gewählten Volksvertreter rechnen können.“Waldemar Eisenbraun vertrat den aus gesundheitlichen Gründen abwesenden hessischen Landesvorsitzenden Johann Thießen. Als einen der Schwerpunkte landsmannschaftlichen Wirkens nannte er in seinem Grußwort die Schaffung einer effi zienten Öffentlichkeitsarbeit, um ein differenziertes und realitätsnahes Bild der Deutschen aus Russland in die Öffentlich-keit zu transportieren.

Auszeichnungund KulturprogrammZum Schluss der Feierstunde zeichneten Adolf Fetsch, Waldemar Eisenbraun und Svetlana Paschenko Hilda Schetinin, Lud-mila Seiler, Irina Hazke und Konstantin Freund als langjährige Aktive der Orts-gruppe Kassel mit der bronzenen Ehren-nadel der Landsmannschaft aus.Abgerundet wurde die Feierstunde mit einem Kulturprogramm, das von den Tän-zern des Ballettvereins „Attitude“ (Leite-rin Irina Kotovitch), dem Chor „Singende Frauen“ aus Korbach (Leiterin Irina Haz-ke) und den jungen Tänzern der Standard-formation Rot-Weiß-Klub Kassel (Leiter Andreas Podlich) gestaltet und mit be-geistertem Beifall bedacht wurde.Für das leibliche Wohl der Gäste sorgten der Vorstand und die Aktiven der Orts-gruppe Kassel. Anschließend luden Olga Asentic und Konstantin Freund zum Tanz und unterhielten mit vertrauten Liedern und Melodien. VadW

KULTUR

15 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

"Anna-German-Straße" für Augsburg!Die Mitglieder der Orts- und Kreisgruppe haben sich entschieden

Circa 8,5 Prozent der 265.000 Be-wohner von Augsburg (Bayern) haben russlanddeutsche Wur-

zeln. Ihr Fleiß und ihre außerordent-liche Integrationsbereitschaft haben es ihnen ermöglicht, sich in vergleichswei-se kurzer Zeit in Augsburg einzuleben und zu einem Gewinn für die Stadt zu werden. In einem Schreiben an den Oberbürgermeister der Stadt, Dr. Kurt Gribl, legten die Mitglieder der Orts- und Kreisgruppe Augsburg der Landsmannschaft nun die Gründe dar, weshalb sie die Benennung einer Straße der Stadt nach einer russlanddeutschen Persönlichkeit befürworten und wes-halb sie sich als Namensgeberin für die Sängerin Anna German entschieden haben. Wir zitieren:

Trotz aller positiven Entwicklungen be-nötigen auch die Deutschen aus Russland sichtbare Zeichen der Anerkennung und Signale, dass sie in unserer Stadt nicht nur akzeptiert werden, sondern auch willkom-men sind.Diese Überlegungen hatten den Vorstand der Orts- und Kreisgruppe Augsburg ver-anlasst, sich mit der Benennung einer Augsburger Straße nach einer bekannten und beliebten Persönlichkeit aus den Rei-hen der Russlanddeutschen zu befassen. Seit April 2012 haben wir darüber mit vie-len engagierten Landsleuten, insbesonde-re mit Mitgliedern der Landsmannschaft und unseres Fördervereins, diskutiert und uns nicht nur einmal getroffen.Am 1. Oktober war es dann soweit: In einem demokratischen Abstimmungs-verfahren, an dem sich unsere aktivsten Mitglieder beteiligten, wurde als Na-mensgeberin einer Straße in Augsburg die populäre russlanddeutsche Sängerin Anna

Bei der entscheidenden Sitzung in der Augsburger Geschäftsstelle der Landsmannschaft.

Anna German

German (geb. am 14. Februar 1936 in Ur-gentsch, Usbekische SSR; gest. am 25. August 1982 in Warschau) vorgeschlagen. Der eigentliche Name der Sängerin laute-te Anna Hörmann - Anna German ist die russifi zierte Form. Nach ihrer Heirat trug sie den Namen Anna German-Tucholska.Die Plätze 2 und 3 belegten bei der Ab-stimmung das Mitglied der „Weißen Rose“, Alexander Schmorell, und der 1937 in Moskau nach einem Schauprozess hingerichtete Bischof Alexander Frison.

Anna German(nach einem Artikel von Anton Bosch im Kalender des HFDR und wikipedia.de)

Ihre Vorfahren mit Namen Hörmann waren Anfang des 19. Jahrhunderts aus Württemberg an das Schwarze Meer aus-gewandert. Nachdem man ihren Großvater Friedrich Hörmann 1929 als Priester ver-haftet hatte und er im Gulag Plesetzk am Schwarzen Meer umgekommen war, wur-

de seine Familie gnadenlos verfolgt. Um die Flucht über Persien nach Deutschland zu ermöglichen, zog Anna Germans Vater Eugen Hörmann 1934 nach Urgentsch südlich des Aralsees in Usbekistan.Dort kam Anna German 1936 zur Welt. Ein Jahr danach wurde ihr Vater verhaftet – sie suchte ihn 40 Jahre lang vergebens. Erst 1975 erfuhr sie, dass er ohne jede Schuld noch im Jahr seiner Verhaftung wegen „Spionage und Schädlingstätig-keit“ hingerichtet wurde.Anna German gelangte mit ihrer Mutter (mit der sie „Plautdietsch“ sprach) und Großmutter 1946 nach Polen, wo sie ein Gesangsstudium absolvierte. Bereits früh wurde sie durch ihre außergewöhnliche Stimme berühmt und gewann zahlreiche Preise bei Festivals, unter anderem in Zoppot, Ostende und Cannes. Nach ei-nem schweren Autounfall 1967 setzte sie nach dreijähriger Pause ihre Karriere fort, nunmehr mit ernsteren und wehmütigeren Liedern.1972 traf sie bei einem Konzert in Nordka-sachstan ihre lange vermissten Verwand-ten und erfuhr erstmals vom Tod ihres Va-ters. Im Alter von nur 46 Jahren starb sie 1982 an den Folgen des Autounfalls.Noch heute ist Anna German in den ost-europäischen Ländern, insbesondere in Russland und Polen, sehr beliebt. Sie ver-öffentlichte über ein Dutzend Alben, die meisten davon auf Russisch und Polnisch. 2001 wurden sechs ihrer Alben auf CD neu veröffentlicht, in Polen und Russland erscheinen regelmäßig Kompilationen mit ihrer Musik. Im September 2012 wurde im russischen Fernsehen die zehnteilige polnisch-russische Koproduktion „Anna German - das Geheimnis des weißen En-gels“ gezeigt.Insbesondere von Angehörigen der jünge-ren und mittleren Generation wird Anna German als Identifi kationsfi gur verehrt – von Deutschen aus Russland, zu denen sie gehörte, ebenso wie in Polen, wo sie den größten Teil ihres Lebens verbrachte, und in der ehemaligen Sowjetunion, wo sie ge-boren wurde. Sie war damit weitaus mehr als „nur“ eine Sängerin, sondern darüber hinaus vor allem eine Künstlerin, die drei Kulturen in sich vereinte und für jede eine Bereicherung darstellte.In einer vor etwa zehn Jahren unter russ-landdeutschen Spätaussiedlern durchge-führten Umfrage gaben drei Viertel von ihnen an, dass ihnen Anna German durch ihre Lebensleistung und ihr schweres Schicksal als Vorbild bei der Integration in Deutschland gedient habe.

DIE LANDSMANNSCHAFT

16 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Ortsgruppe Gießen/Weilburg:

Ein positives Bild der Deutschen aus Russland

Im September beteiligte sich die Ortsgruppe Gie-ßen/Weilburg (Hessen)

mit mehreren Veranstaltun-gen an der Interkulturellen Woche in Weilburg. Alle Veranstaltungen waren sehr gut besucht und haben unser Können gezeigt.

Dazu gehörte die offene Probe des Chores „Silberklang" aus Lollar und des Chores „Hei-matklang" aus Gießen unter dem Motto „Unsere deutschen Lieder aus Russland zum Mit-singen". Zum 200. Jahrestag der Gebrüder Grimm veran-staltete die Ortsgruppe in zwei Gießener Kindertagesstätten ein „Märchenhaftes Vorlesen“ in Deutsch und Russisch. Im Rahmen des Deutsch-Russischen-Kultur-jahres lud die Landsmannschaft zum Li-teratursalon „Goethe des Ostens" ein, und schließlich fand in Rabenau die Eröff-nung der landsmannschaftlichen Wander-ausstellung (Projektleiter Jakob Fischer) statt.Mit der Veranstaltung „Interkulturelle Kompetenzen stärken" versuchten wir, die Teilnehmer und Gäste dazu zu bewe-gen, die Kultur eines anderen Landes und die Besonderheiten interkultureller Kom-munikation kennen zu lernen und das Verhalten ausländischer Bürger, Kollegen oder Kunden besser zu verstehen.Der Filmabend in Lollar unter dem The-ma „Schicksal der Deutschen aus Russ-land" wurde vom russlanddeutschen Arbeitskreis der evangelischen Kirche organisiert. Gezeigt wurden Auszüge aus „Versöhnung über Grenzen – kurze Ge-schichten über gelungene Integration“, „Russlanddeutsche zwischen Zuversicht und Vorurteil“ und anderen Filmen.

Beim Abend der russischen Romanzen im Gießener Rathaus.

Die Referentin Tamara Schulz stellte den „Wolgadeutschen Sprachatlas" vor, der eine Karte der Wolgarepublik sowie Kar-ten der Verbreitung unterschiedlicher Di-alekte in den deutschen Dörfern des Wol-gagebietes beinhaltet. Außerdem wurden Bücher angeboten, die vor kurzem bei uns im Landkreis Gießen zu diesem Thema veröffentlicht wurden.

Ein Abend der russischen RomanzenIm Konzertsaal des Gießener Rathauses veranstalteten wir einen Abend der rus-sischen Romanzen. Ziel des Abends war in erster Linie, Musikliebhaber mit dem Phänomen „russische Romanze“ bekannt zu machen und einen wichtigen Bestand-teil russischer Kultur zu präsentieren.Vor rund 150 Besuchern boten fünf In-terpreten und der russlanddeutsche Chor „Heimatklang“ über 20 klassische und moderne Romanzen in russischer und

deutscher Sprache dar. Unter den Inter-preten befanden sich die Sänger des Gie-ßener Stadttheaters, Olga Vogt und Ger-man Tcyrulnikov, der besondere Gast aus Georgien, Mamuka Topnadse, die vom russischen Kultusministerium ausgezeich-nete Sängerin Tamara Duchovnaya sowie Rudolf Felde, Lehrer an der Musikschule in Buseck. Die Moderatoren Dr. Andreas Walz und Anna Kabanov versorgten das Publikum auf Deutsch mit spannenden Hintergrundinformationen zu dieser ty-pisch russischen Musikgattung, die ins-besondere im 19. Jahrhundert bei Kom-ponisten und Dichtern wie Tschaikowski und Puschkin beliebt war.Intensive Gefühle wie Leidenschaft, Lie-be, Enttäuschung und Trauer spiegeln die geheimnisvolle russische Seele wi-der. Dabei ist die eigentliche Heimat der Romanze Spanien, wo sie im Mittelalter entstanden ist. Später verbreitete sich die Romanze in ganz Europa und kam Anfang des 19. Jahrhunderts auch in Russland an. Mit der Zeit verlief die Entwicklung der Romanze in zwei Hauptrichtungen, eine klassische und eine volkstümliche.Beim Abend in Gießen waren beide Stil-richtungen zu hören. Vom begeisterten Publikum gab es stürmischen Beifall für Interpreten und Organisatoren.Mit dieser Veranstaltung ist es der Lands-mannschaft gelungen, ein positives und vielseitiges Bild der Deutschen aus Russ-land in die Öffentlichkeit zu transportie-ren und ihre Talente und Fähigkeiten zu zeigen. Eine weitere Veranstaltung dieser Art ist bereits in Planung. Der Vorstand

Wir laden unsere Landsleute und Freunde der Landsmannschaft ganz herzlich zu unseren nächsten Veran-staltungen und Terminen ein:• Anfang November: Start des Projek-

tes „Werde gesünder mit der Märchen-stunde".

• 16. - 18. November: Multiplikatoren-schulung „Projektmanagement".

• Ab 7. November: Deutschkurs für Frauen.

• Rechtsberatung (in deutscher und russischer Sprache) immer am ersten Freitag des Monats, 15-18 Uhr, mit der

Rechtsanwältin Frau Beil, Gießen, Herderweg 12.

• Beratung zur beruflichen Integration nach tel. Vereinbarung

• Die Singgruppe "Heimatklang" der Ortsgruppe trifft sich jeden Donners-tag um 17:30 Uhr in der evangelischen Stephanusgemeinde in Gießen, Glei-berger Weg 23.

• Seniorentreff jeden Dienstag ab 14 Uhr im Seniorenclub in Gießen, Her-derweg 12.

Weitere Infos bei Rosa Tugova, Tel.: 0162-8799794.

BEILAGE JSDR - NOVEMBER 2012

JSDR - November 2012 - 1

Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland -

www.jsdr.de

Liebe JSDR-Mitglieder, liebe Freunde,wir präsentieren euch das Programm* des JSDR-Fo-rums 2012:

Freitag, 23.11.12

ab 17 Uhr Anreise der Teilnehmer des Forums

18:00 – 19:00 Abendessen

ab 19 Uhr Bunter Abend: Kennenlernen. JSDR-Gruppen stellen sich vor

Samstag, 24.11.12

09:00 – 09:30 Eröffnung des JSDR-Forums, Begrüßung, Vorstellung des Programms

09:30 – 10:30 Mitgliederversammlung

10:30 – 10:45 Aufteilung in Gruppen für die weitere Arbeit am Nachmittag

11:00 – 12:30 Diskussionscafé „Zukunft mit Namen. Namen mit Zukunft“ mit erfolgreichen jungen Russlanddeutschen (Stanislav Güntner, Filmemacher; Monika Gossmann, Schauspielerin; Dmitri Steiz, Journalist, Kulturwissenschaftler, Historiker, Moderator) und Gästen aus der Politik

12:30 – 13:00 Ehrung aktiver JSDR-Mitglieder

13:00 – 14:00 Mittagessen

14:00 – 16:30 Besichtigung der Ausstellung im Haus der Deutschen aus Russland (in Gruppen), Postkartenaktion vor dem JSDR-Baum17:00 – 19:00 Film „Nemez“

mit anschließender Diskussion mit dem Regisseur und Filmbuchautor Stanislav Güntner und dem Hauptdarsteller Mark Filatov (angefragt)

17:00 – 19:00 Treffen des Unternehmerverbandes der Deutschen aus Russland e.V.

19:00 – 20:00 Abendessen

ab 21 Uhr JSDR-Disco

Sonntag, 25.11.12

09:30 – 12:00 Zukunftswerkstatt, Auswertung des Forums

12:00 – 13:00 Mittagessen

ab 13 Uhr Abreise der Teilnehmer des Forums* Änderungen im Programm vorbehalten.

Ein weiteres Highlightdes Programms:

23. – 25.11.12

„Erfolgsrezept Integration“, Multiplikatorenschulung für Migrantenselbstorganisationen und Jugendgruppen der Zuwanderer aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion

Wir freuen uns auf euch!JSDR-Bundesvorstand

JSDR-Forum 2012

JSDR - NOVEMBER 2012

JSDR - November 2012 - 2

Zusammen über die Grenzen hinaus:Forum des Jugendrings der Russlanddeutschen in Moskau

Die Teilnehmer des Jugendforums in Moskau.

Im Oktober dieses Jahres war es wieder soweit: Das Forum des Jugendrings der Russlanddeut-

schen (JDR) lud Vertreter russ-landdeutschen Jugendgruppen aus Russland und Deutschland, unter anderem vom Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland (JSDR), vom 11. bis 15. Oktober nach Moskau ein, um grenzüberschreitende Partner-schaften zu pfl egen und neue Kon-takte zu knüpfen.

Das Rahmenprogramm des Forums wurde wie jedes Jahr mit unterschied-lichen Schwerpunkten versehen. Alle Teilnehmer profi tierten von der Mitwir-kung in Arbeitsgruppen zu Themen wie ,,Kultur der Russlanddeutschen“, ,,Überregionale Partnerschaften“ und ,,Wie defi niert man einen Russland-deutschen?“. Innerhalb von nur fünf Tagen wurden Themen ausgearbeitet, die in der Regel Monate in Anspruch nehmen.Die Delegiertengruppe aus Deutsch-land umfasste den Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland aus Nordrhein-Westfalen (Alexander Böttcher, Michael Schell), Berlin (Alexander Specht) und Baden-Württemberg (Igor Christ). Der JSDR bekam die Möglichkeit, mit den an-deren Teilnehmern Erfahrungen aus-zutauschen und neue Methoden zur Formulierung von Projekten und der Öffentlichkeitsarbeit kennen zu ler-nen.Besonders hervorzuheben war das große Interesse, mit dem die Jugend-leiterInnen der russlanddeutschen Vereine dem JSDR begegneten. Die Teilnehmer aus der Russischen Föde-ration konnten aus erster Hand Infor-mationen über die Integrationsarbeit mit Deutschen aus Russland in der Bundesrepublik Deutschland erhal-ten, der deutschen Sprache lauschen, neue Bekanntschaften schließen und gemeinsam Geschichten über die Vor-fahren aus den Herkunftsgebieten der Russlanddeutschen erforschen.Ein weiterer Punkt, die Partner-schaft zwischen Jugendgruppen aus Deutschland und der Russischen Fö-deration, konnte mit neuen, viel ver-sprechenden Projekten aufgefrischt werden. Die JSDR-Gruppe Nordrhein-Westfalen darf sich auf die gemeinsa-

me Arbeit mit der Jugendgruppe aus Omsk freuen.Zu den Highlights des Forums zählten der Besuch der Deutschen Botschaft in Moskau und die Feier des 15-jäh-rigen Bestehens des Jugendrings der Russlanddeutschen im Moskauer Tanzclub ,,Egipet“.Der Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland bedankt sich bei den Organisatoren des JDR-Forums und freut sich auf ein weiteres erfolgreiches Jahr der partnerschaftli-chen Zusammenarbeit!

JSDR Baden-Württemberg

Rückmeldungenunserer Teilnehmer:

Michael Schell, Münster:Ich fand das 12. Forum des JDR, mein 1. Forum, sehr aufregend.Nach dem Einblick in die Kultur Mos-kaus und Russlands fi el es mir als Spätaussiedler viel leichter, das zu verstehen, was ich in Deutschland kenne.Mich hat es sehr überrascht, dass fast alle Männer ohne Haargel unterwegs waren und die meisten Frauen High-

Die Teilnahme der JSDR-Sprachas-sistenten am Forum des JDR wurde im Rahmen des Projektes GIZ-Consultingvertrag „Grenzüber-schreitende Partnerprojekte mit russlanddeutschen Dachverbän-den“ möglich und vom Bundesmi-nisterium des Innern (Deutschland) gefördert.

heels anhatten. So etwas war mir aus meiner Heimat fremd. Mir hat es sehr gefallen, einmal echte Russen ken-nen zu lernen. Die Männer und Frau-en waren sehr nett zu mir und aufge-schlossen.Was mir aber am besten gefallen hat, war die Begeisterung in den Augen meiner Kolleginnen und Kollegen zu sehen, als ich einen Kindertanz vor-führte, und dass fast alle mitgemacht haben und sichtlich Spaß dabei hat-ten.

Alexander Böttcher, Hückelhoven:Zuletzt war ich bei einem Forum des JDR vor zehn Jahren in Barnaul. In den zehn Jahren seither hat sich der JDR stark geändert – neue Gesichter, neue Themen, neue Perspektiven der Jugendarbeit in den deutschen Be-

JSDR - NOVEMBER 2012

JSDR - November 2012 - 3

gegnungszentren in Russland. Ich war sehr davon beeindruckt, dass an dem Forum viele junge Leute teilgenom-men haben, mit deutschen Namen und guten Kenntnissen der deutschen Sprache.Vieles ist aber wie damals geblieben: großes Interesse, Spaß und Energie seitens der Teilnehmer, manchmal aber auch die gleichen Probleme und

Fragen, die ich vor zehn Jahren hat-te.Während der Diskussionen über neue und alte Themen haben auch wir an verschiedenen runden Tischen und Workshops während des Forums teil-genommen. Dabei lernten wir neue Methoden der Jugendarbeit und knüpften neue Kontakte für eine zu-künftige Zusammenarbeit.

Für mich als Vertreter des JSDR NRW zählt unsere erfolgreiche Planung und Besprechung von Austauschprojekten mit unseren Partnern aus dem Gebiet Omsk, die im kommenden Jahr statt-fi nden werden, zu den wichtigsten Ergebnissen des Forums. Diese Pro-jekte werden auf einer neuen Ebene und in einer neuen Form durchgeführt werden.

Zukunft mit Namen. Namen mit ZukunftStanislav Güntner

In dieser Ausgabe von „Volk auf dem Weg“ berichten wir über den jun-gen russlanddeut-schen Regisseur und Filmbuchautor Stanislav Günt-ner (Bild). Stanis-lav hat in diesem Jahr die Arbeiten zu dem Film „Ne-

mez“ abgeschlossen und wird am JSDR-Forum am 24. November in Stuttgart teilnehmen.Stanislav wurde am 13. April 1977 in Tscheljabinsk (Russland) geboren. Als Kind übersiedelte er mit seiner Fami-lie als Spätaussiedler nach Deutsch-land. 1994 bis 1998 studierte er Musik am Heinrich-Schütz-Konservatorium in Dresden. Danach arbeitete er als Regieassistent und Schauspieler im „Teatr Kreatur“ in Berlin. 1999 bis 2006 studierte er an der Hochschule für Fernsehen und Film in München im Studienfach „Regie für Film und Fernsehspiel“ und besuchte unter anderem die Regie-Masterclass bei Werner Schroeter und Caroline Link.Filmografi e von Stanislav Güntner:Filme

2012: “Nemez” - Regisseur, Dreh-buchautor2008: “Pro Ljubov” ("About Ljubov") - Co-Regie, Co-Autor, TV-Movie, Ukraine2007: “Dom, milij dom” ("Home, sweet Home") - Co-Regie, TV-Movie, UkraineKurzfi lme

2007: "Einsame Insel", Buch, Regie, Premiere Internationale Hofer Film-tage2005: "Schüsse", Buch, Regie, Pre-miere Internationale Hofer Filmtage

2003: "Praktisches Mädchen", Buch, Regie2002: "Sag, dass du mich liebst", Buch, Regie2001: "Kaputt Regie, Kaputt Klavier", Buch, Regie2000: "Mimikry", Buch, Regie

Der aktuelle Spielfi lm von Stanislav Güntner heißt „Nemez“ (eine Produktion von fi lm-schaft maas & füllmich und NOMINAL FILM in Co-Produktion mit dem ZDF, Das kleine Fernsehspiel, geför-dert vom FFF Bay-ern)."Nemez" gewann im Oktober 2012 beim 29. Internationalen Festival de Cine de Bogotá in Kolumbien den Silbernen Círculo Precolombino als bes-ter Film. Vom 25. bis 28. Oktober 2012 nahm der Film an den 46. internationalen Hofer Filmta-ge mit Erfolg teil.Die Teilnehmer des JSDR-Forums be-kommen die einmalige Gelegenheit, den Film über den jungen Russland-deutschen Dima am 24. November zu sehen und anschließend mit Stanislav Güntner und auch mit Mark Filatov, dem Hauptdarsteller, über den Film zu sprechen.Im Film „Nemez“ geht es um den jun-gen Russlanddeutschen Dima, der hin und her gerissen zwischen einer neuen Liebe und seiner kriminellen Vergangenheit um einen Neuanfang in Berlin kämpft. "Nemez", so wird Dima von seinem Boss, dem Kunst-dieb Georgij, genannt. "Nemez" ist russisch und heißt „Deutscher“. Aus

dem Jugendknast entlassen, will Dima in Berlin ein neues Leben anfangen. Aber seine Vergangenheit lässt ihn nicht los: Georgij will nicht auf seine Dienste verzichten, und Dimas Va-ter, der sich in Deutschland nicht hei-misch fühlt, möchte mit der Familie nach Russland zurückkehren. Einzig die Liebe zur Kunststudentin Nadja gibt Dima Hoffnung, doch seine krimi-nellen Verbindungen drohen den bei-den zum Verhängnis zu werden. Dima muss alles aufs Spiel setzen, um den Weg zu sich selbst zu fi nden.Wir wünschen Stanislav weiterhin viel Erfolg und freuen uns auf das Treffen mit ihm beim JSDR-Forum!Weitere Infos zum Film unter www.nemez-fi lm.de

JSDR

INTEGRATION

20 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Erfolgreich und sicher in die Zukunft!"Projekt Identität und Integration PLUS" in Münster

Veranstaltet von der Kreisgrup-pe Münster (NRW) der Lands-mannschaft und gefördert

durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, wurde unseren Lands-leuten in Münster von Mai bis Oktober 2012 in der Kultur- und Bildungsein-richtung „Talant" das Projekt „Identi-tät und Integration PLUS“ angeboten

In Rahmen des Projektes wurden Themen-wie Geschichte und Traditionen des sozi-alen, kulturellen und politischen Lebens in Deutschland behandelt. Insbesondere wurde den Teilnehmern durch praktische Übungen vermittelt, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse im berufl ichen und öffentli-chen Leben besser einzusetzen.Im Rahmen des Projektes unternahmen die Teilnehmer auch eine „Historische Reise“ zur Schlossburg in Solingen. Das schlechte Wetter hatten alle vergessen, als sie den Innenhof der Schlossburg mit der Skulptur des ehemaligen Erzbischofs von Köln, Engelbert II., betraten und die atem-beraubende grüne und weite Landschaft mit der Seilbahn, die in die Unterstadt führt, genossen.Unerwartet kam der Heiratsantrag, der einer Kursteilnehmerin, Ruth Werner,

Hochzeit mit den Teilnehmern des Projektes in Münster.

gemacht wurde. Nach den vielen gemein-sam verbrachten Tagen half die Gruppe der Braut, die sich eine traditionelle deut-sche Hochzeit wünschte, bei den Planun-gen. Die Hochzeit verlief fröhlich, und alle Gäste nahmen gerne an den Sketchen, Spielen und Wettbewerben teil.Für die Verwirklichung des Projektes be-dankt sich unsere Kreisgruppe bei allen

Mitwirkenden des BAMF, bei den Ko-ordinatoren der JSDR-Gruppe NRW und der Leitung von „Talant e.V.“ Die Kreis-gruppe Münster wünscht allen Teilneh-mern viel Erfolg in ihrem berufl ichen und öffentlichen Leben und dem Brautpaar viel Glück!

Katrin Seidenz,Münster

Multiplikatorenschulung in Saarbrücken:

Perspektiven und neue Wege

Die Teilnehmer der Multiplikatorenschulung in Saarbrücken.

Am 22. und 23. September wurde in Saarbrücken für die Multi-plikatoren aus Rheinland-Pfalz

und Saarland eine Schulung zum The-ma „Mitglieder begeistern – Vereinser-folg stärken“ durchgeführt.

Ziel des Seminars (gefördert durch das Bundesministerium des Innern) war die Stärkung des Potentials der Ortsgruppen in den beiden Bundesländern durch Ver-besserung der Fachkompetenzen ihrer eh-renamtlichen Mitarbeiter.Als Referenten wurden die Bundesvor-sitzende des JSDR, Elena Bechtold, und der stellv. Bundesvorsitzende der Lands-mannschaft, Waldemar Weiz, eingeladen. Sie berichteten über die Entwicklung der JSDR-Gruppen, außerdem über theoreti-sche und praktische Aspekte der Arbeit in den landsmannschaftlichen Ortsgruppen.Weitere Themen des ersten Tages waren der Ausbau von Kooperationen mit kom-munalen Integrationsnetzwerken sowie Öffentlichkeits- und Jugendarbeit. Bei der Diskussion über Maßnahmen zur Mitglie-

dergewinnung wurden Beispiele erfolg-reicher Gruppen und Vereine genannt.Am zweiten Tag standen praktische Übun-gen in zwei Gruppen auf dem Programm. In der ersten Gruppe wurden Schritte und Aktivitäten für die Aktivierung der

Tätigkeit der Jugendorganisation der Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz und Saarland geplant, in der zweiten Gruppe sprach man über Wege und Per spektiven der Ortsgruppe Saarbrücken. Alexander Böttcher

BÜCHERANGEBOT DER LANDSMANNSCHAFT

21 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

HEIMATBÜCHER1954, Gesamtübersicht über das Russlanddeutschtum1955, Geschichte, Kultur, Wolgagebiet1956, Odessa, Geschichte, Kultur u.a.1957, Saporoshje, Großliebenthal u.a.1958, Dnjepropetrowsk, Kronau, Orloff u.a.1959, Sibirien, Mittelasien, Wolhynien u.a.1960, Krim, großes Auswanderungsverzeichnis u.a.1961, Kaukasus, Wirtschaft, Kultur u.a.1962, Wolhynien, städtisches Deutschtum u.a.1963, Russlanddeutsche in Übersee1964, Sibirien, Wolga, Kirchen, Schulen u.a.1965, Heutige Lage, Schrifttum, Volkstum1966, Aussiedlung und die Vertreibung1967/68, Hof und Haus, Kultur(Preis, je HB 1954 bis 1968 - 8,- Euro + Versandkosten)1969-72, Joseph Schnurr, “Die Kirchen und das religiöse Leben der Rußlanddeutschen”,Katholischer Teil, 23,- Euro,Evangelischer Teil, 19,- Euro1973-81, Hungersnot, Deportation u.a., 11,- Euro1982-84, mit Karte der ASSR der Wolgadeutschen, 12,- Euro1985-89, Geschichte, Literatur, Aktuelles, 10,- Euro1990/91, Krieg und Frieden, Rückkehr, 10,- Euro1992-94, Deportation, Ausreise, 284 S., 10,- Euro1995/96, Heimat Deutschland, Trudarmee, 336 S., 10,- Euro1997/98, Deportation, Jugenderinnerungen, 340 S., 10,- Euro2000, I. Teil, Geschichte der Volksgruppe, Heimat 10,- Euro2000, II. Teil, Geschichte der Volksgruppe, Heimat 10,- EuroHeimatbuch 2001/02, 60 Jahre Vertreibung 10,- EuroHEIMATBUCH 2003, 2004, 2005, 2006, 2007/08 Je 10,00 EURO

WEITERE LITERATUR

V. Aul, “Das Manifest der Zarin”, 7,- EuroAnton Bayr, “Vergessene Schicksale”, 17,- EuroDr. E. Biedlingmaier, "Ahnenbuch von Katharinenfeldin Georgien, Kaukasus. Chronik der Familien", Sonder-preis: 60,- Euro.Bosch/Lingor, “Entstehung, Entwicklung und Auflösung der deutschen Kolonien am Schwarzen Meer”, 7,- EuroN. Däs, “Alle Spuren sind verweht. Rußlanddeutsche Frauen in der Verbannung”, 10,- EuroN. Däs, “Der Schlittschuhclown”, 8,- EuroN. Däs, “Kochbuch der Deutschen aus Rußland”, 10,- EuroN. Däs, “Laßt die Jugend sprechen”, 5,- EuroN. Däs, “Rußlanddeutsche Pioniere im Urwald”, 9,- EuroN. Däs, “Wölfe und Sonnenblumen”, 10,- Euro“Die Deutschen im Prikamje. XX. Jahrhundert”,drei Bände, 58,- EuroF. Dortmann, “Olga von der Wolga”, Lieder im Volkston, 12,- EuroPeter Dück “Kasachstan - Faszination des Unbekannten”, Bild-band, 19,90 EuroA. Eisfeld, "Etappen eines langen Weges -Beitrag zur Geschichte und Gegenwartder Deutschen aus Russland", 5,- EuroA. Fitz, “Puteschestwie na semlju”, 5,- EuroO. Geilfuß, “Für alle Kinder”, Kinderlieder, 5,- EuroV. Harsch, “Aus der Lebensbeichte meiner Mutter”, 4,- EuroV. Heinz, “In der Sackgasse”, 13,- EuroW. Hermann, “Das fremde Land in dir”, 7,- EuroE. Imherr, “Verschollene Heimat an der Wolga”, 10,- Euro

Dr. Karl Stumpp, "Die Auswanderungaus Deutschland nach Rußland

in den Jahren 1763-1862",1020 S. 48,- Euro

Alfred Eisfeld (Herausgeber),"Von der Autonomiegründung

zur Verbannung und Entrechtung",Sonderband der Reihe

"Heimatbücher der Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e.V.,

292 Seiten, 10,- Euro

Richten Sie Ihre Bestellungen bitte an:Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e.V.Raitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart

Telefon: 0711-1 66 59 22Telefax: 0711-2 86 44 13E-Mail: [email protected]

J. und H. Kampen, “Heimat und Diaspora”, Geschichte der Landsmannschaft, 8,- EuroR. Keil, “Rußland-Deutsche Autoren, 1964-1990”. 7,- EuroW. Mangold: “Rußlanddeutsche Literatur”, 7,- EuroI. Melcher, “Kurze Prosa”, 3,- EuroR. Nachtigal: “Die Dondeutschen 1830 bis 1930”, deutsche und russische Ausgabe, je 17,- EuroG. Orthmann, “Otto Flath, Leben und Werk”, 5,- Euro"Andreas Prediger. Ich träume in Bildern", Katalog mitWerken des Künstlers, 28,- EuroRosalia Prozel, “Weißer Tee”, 5,- EuroM. Schumm, “Sketche und Kurzgeschichten”, 3 EuroG. Steinmüller, “Perlen der russischen Volksmedizin”, 6,- EuroI. Walker, “Fatma” - eine historische Lebensgeschichte aus dem Kaukasus, 10,- EuroJ. Warkentin, “Geschichte der rußlanddeutschen Literatur”,8,- EuroD. Weigum, “Damals auf der Krim”, 6,- EuroLiederbuch “Deutsche Volkslieder aus Russland”, 10,-EuroKassette Nr. 1, “Bei uns, ihr Leit, ist Hochzeit heit”, 7,- EuroKassette Nr. 2, “Ai, ai, was ist die Welt so schön”, 7,- EuroCD Nr. 1, “Bei uns, ihr Leit, ist Hochzeit heit”, 10,- EuroCD Nr. 2, “Ai, ai, was ist die Welt so schön”, 10,- Euro

GEDICHTEE. Fotteler, "Im winterlichen Park", 9,- EuroJ. Warkentin, “Rußlanddeutsche Berlin-Sonette”, 5,- EuroW. Mangold, “Rund um das Leben”, 7,- EuroK. Lubomirski, “Propyläen der Nacht”, 10,- EuroNelly Wacker, “Es eilen die Tage”, 7,- EuroA. Brettmann, Stimmen des Herzens, 10,- Euro

WIEDER AUF DER LISTEI. Fleischhauer, "Die Deutschen im Zarenreich", 30,- EuroH. Gehann, "Schwänke und Scherzlieder", 6,- EuroO. Geilfuß, "Klaviersonate", 6,- EuroB. Pinkus, I. Fleischhauer, "Die Deutschen in der Sowjetuni-on", 30,- EuroJ. Schnurr, "Aus Küche und Keller", 2,- Euro

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

22 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Baden-WürttembergHeilbronn

Die Ortsgruppe Heilbronn lädt Sie herz-lich ein zu einem Ausfl ug am 1. De-zember. Wir besuchen die schöne Stadt Rothenburg ob der Tauber mit ihrem herr-lichen Weihnachtsmarkt, ihren vielen Mu-seen und Sehenswürdigkeiten. Da die An-zahl der Plätze begrenzt ist, bitten wir um rechtzeitige Anmeldung bei Anetta Stroh, Tel.: 07131-34685.Zu unserer Weihnachtsfeier am 8. Dezem-ber in Heilbronn-Frankenbach, Würzbur-ger Straße, laden wir alle Kinder und Er-wachsenen herzlich ein. Der Vorstand

Karlsruhe

Zu Haus am Neckar....... fühlen sich die Heilbronner und Karls-ruher mit Wurzeln im russischsprachigen Raum allemal. Sie hatten sich an einem sonnigen Samstag, am 20. Oktober, im Karlsruher Jugendhaus versammelt, um gemeinsam die Frage „Macht das Eh-renamt glücklich?“ zu beantworten. Das Ergebnis ihres Workshops fi el eindeutig aus: Ja, das Ehrenamt macht nicht nur glücklich, das Ehrenamt hilft allen Eh-renamtlichen und all denen, die ihre Hilfe in Anspruch nehmen, sich in ihrer neuen Heimat zu Hause zu fühlen. Organisiert wurde der Workshop mit Eh-renamtlichen, die bereits erste Erfahrun-gen im Ehrenamt gesammelt haben, und solchen, die sie noch sammeln wollen, von Erna Pacer aus Karlsruhe. Natalie Siegle aus Heilbronn referierte und mode-rierte den Workshop.Nach einer Präsentation zu verschied-nen Aspekten ehrenamtlicher Tätigkeit wurden die Teilnehmer über Rechte und Pfl ichten eines Freiwilligen, über fi nan-zielle und gesetzliche Regelungen infor-miert. Auch gute Beispiele und neue Ide-en kamen nicht zu kurz.Die gute Seele des Jugendhauses, Emilia Schmackow, berichtete über den langen und steinigen, aber am Ende doch sehr erfolgreichen Weg unserer Landsleute zu eigenen Schulungsräumen. Das ermög-lichte der Ortsgruppe Karlsruhe viele Ak-tivitäten, die unseren Landsleuten zu Gute gekommen sind.Die Teilnehmer machten vorbildlich mit, jeder kam zu Wort, konnte mitreden und mitdiskutieren. Jeder durfte sagen, welche Probleme und Herausforderungen es bei freiwilligen Tätigkeiten gibt, welche posi-tiven Eigenschaften er dem Ehrenamt ab-gewinnen kann. Erfahrene Ehrenamtliche

legten ihre Meinung, ihre Sicht der Dinge dar, teilten gern Tipps zur Umsetzung mit allen Anwesenden. Die besten Beispiele wurden besprochen und als nachahmungs-wert anerkannt. Natalie Siegle

Lahr

Die Jugendgruppe der landsmannschaftli-chen Ortsgruppe Lahr startet schon bald ihr traditionelles Projekt "Mit-Wirken". Im Rahmen des Projektes werden Bil-der von Jugendlichen unserer Mal- und Zeichengruppe sowie von bildenden Künstlern und Kunstschulen aus Baden-Württemberg vom 2. bis 24. November in Lahr ausgestellt (Volksbank, Sparkasse, Musikhaus Eichler, Café Burger, AWO Seniorenzentrum Ludwig-Frank-Haus, Lamm-Apotheke u.v.a.). Die Bilder wer-den bei einem Benefi zkonzert im AWO-Seniorenzentrum Ludwig-Frank-Haus zu jeweils 50 Prozent zugunsten der Aktion Treff für Behinderte und Nichtbehinderte e.V. in Lahr und der Jugendarbeit unserer Ortsgruppe versteigert.Wir laden Sie herzlich ein zur offi ziellen Eröffnung der Ausstellung am 2. Novem-ber um 16.30 Uhr in der Volksbank Lahr, Eisenbahnstr. 7.Für ausführliche Informationen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung: [email protected], Tel.: 07821-402530.

Olga Held, Sozialreferentinder Ortsgruppe Lahr

Mannheim, Ludwigshafen,Frankenthal und UmgebungLiebe Landsleute, wir laden Sie ganz herzlich ein zu unseren beiden nächsten Veranstaltungen:• 11. November, 14 Uhr: Seniorenweih-

nachtsfeier im Gemeindesaal der St. Jo-hannes-Kirche in Mannheim, Rheinau-Süd, Frobeniusstr. 32-34 (in der Nähe des Rheinauer Sees). Es soll ein gemüt-licher Nachmittag werden.

• 9. Dezember, 13 Uhr: Weihnachtsfeier an gleicher Stätte für Kinder. Eintritt frei. Karten für die Geschenke können Sie im Vorverkauf bei Eugenia Rein-hardt, Tel.: 0621-104306, oder Albert Göhring, Tel.: 06233-43994, erwerben

Der Vorstand

Neckaralb (Balingen,Reutlingen, Tübingen)Wir laden Sie herzlich ein zu unseren nächsten Veranstaltungen:• 8. Dezember, 15 bis 17.30 Uhr (Einlass

ab 14 Uhr): Nikolausfeier für Kinder (Eintritt frei) in der Turn- und Festhalle Öschingen bei Mössingen, Dürerstr. 9. Kinderprogramm mit dem Nikolaus, mit

Musik, Tanzen und Singen, einer Bastel-ecke und einem leuchtenden Tannen-baum. Kinder bis zwölf Jahre werden vom Nikolaus beschenkt. Bitte bestellen Sie die Geschenktüte für Ihr Kind bis zum 25. November bei A. Heinrich, Tel.: 07473-22906, E. Wettstein, Tel.: 07121-622294, L. Fries, Tel.: 07071-550394, oder N. Leicht, Tel.: 07071-86240.

• 8. Dezember, 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr): Heimatabend „Winterball“ in der Turn- und Festhalle Öschingen bei Mös-singen, Dürerstr. 9. Für die musikalische Unterhaltung sorgt die Musikband „Mai-kuduk“. Infos, Bestellungen und Platz-reservierungen bei den oben genannten Personen. Der Vorstand

Offenburg/Ortenaukreis

Wir erinnern die Landsleute aus dem Or-tenaukreis an unsere nächsten Veranstal-tungen:• 8. Dezember, 15 Uhr: Senioren-Ad-

ventsfeier mit gemeinsamem Singen von Weihnachtsliedern mit dem Offen-burger Chor der Deutschen aus Russ-land „Jungbrunnen“ im Stadtteil- und Familienzentrum Albersbösch, Alten-burger Allee 8, Offenburg-Albersbösch.

• 15. Dezember, 15 Uhr: Weihnachtsfeier für Kinder in der Gemeindehalle der Heilig-Geist-Kirche in Offenburg-Al-bersbösch, Heimburgstr. 2 (Nähe AOK). Anmeldung von Kindern zwischen zwei und zwölf Jahren bis zum 2. Dezember bei folgenden Vorstandsmitgliedern: - Valentina Albrecht, Offenburg, Tel.: 0781-58144; - Paul Beck, Hohberg-Hofweier, Tel.: 07808-7203; - Marina Dosch, Offenburg, Tel.: 0781-23892; - Viktor Loos, Offenburg, Tel.: 0781-9321756; - Arno Nehlert, Ortenberg, Tel.: 0781-33529; - Georg Stößel, Of-fenburg, Tel.: 0781-9480966.

Die Eltern werden gebeten, zur gemüt-lichen Kaffee- und Teerunde nach Mög-lichkeit Kuchen und Kleingebäck mit-zubringen. Und melden Sie Ihre Kinder bitte rechtzeitig an, denn der Weih-nachtsmann braucht ein wenig Zeit, um die Geschenke zu besorgen.

Der Vorstand

Bitte beachten Sie bei allen Vorstands-wahlen in den Orts- und Kreisgruppen § 18 Abs. 7 unserer Satzung: “Die ord-nungsgemäß einberufene Mitglieder-versammlung ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte der stimmbe-rechtigten Mitglieder anwesend ist. Ist das nicht der Fall, kann eine Stunde später eine weitere Mitgliederversamm-lung einberufen werden, die ohne Rücksicht auf die Anzahl der anwesen-den Mitglieder beschlussfähig ist.”

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

23 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Rems/Murr - Waiblingen

Liebe Landsleute, wir laden euch, eure Freunde und Bekannten herzlich ein zu unserer Weihnachtsfeier am 16. Dezem-ber um 14 Uhr im Gemeindesaal von St. Antonius in Waiblingen, Fuggerstr. 31.Es wird ein buntes Programm mit vielen Höhepunkten für Groß und Klein geboten - eine Kinderbescherung mit dem Niko-laus, eine Tombola mit schönen Geschen-ken und musikalische Einlagen. Wir bitten recht herzlich um zahlreiche Kuchenspen-den und bedanken uns dafür recht herzlich bei den Bäckerinnen.Wer mit seinen Darbietungen zum Gelin-gen der Feier beitragen möchte, wird ge-beten, sich bei Anette Koslow, Tel.:07151-908784, zu melden. Der Vorstand

Stuttgart

Liebe Mitglieder, Landsleute und Freun-de unserer Kreis- und Ortsgruppe, wir la-den Sie alle recht herzlich ein zu unserer Weihnachtsfeier am 15. Dezember um 15 Uhr im Kolpinghaus in Stuttgart-Bad Cannstatt, Waiblinger Straße 27. Es erwartet Sie ein schönes Weihnachts-programm. Anschließend können Sie sich bei weihnachtlichem Gebäck, Kaffee und Kerzenschein gemütlich mit Ihren Freun-den, Bekannten und den anderen Gästen unterhalten. Für die Kinder gibt es eine Bescherung.

Am 24. September feierte unser langjäh-riges Mitglied Oskar Zweygardt (Bild) sei-nen 92. Geburtstag.Oskar Zweygardt hat jahrzehntelang ehren-amtlich Mitglieder im sozialen Bereich betreut und wurde

mit der goldenen Ehrennadel der Lands-mannschaft ausgezeichnet. Ich konnte das Geburtstagskind besuchen und ihm nachträglich die Geburtstagswünsche der Kreisgruppe überbringen. Dabei war ich sehr erfreut, einen so rüstigen und tatkräf-tigen Oskar Zweygardt zu sehen.

Ludmilla Holzwarth

Ulm und Umgebung

Zu unserer Weihnachtsfeier laden wir unsere Mitglieder mit ihren Kindern und Freunden ganz herzlich ein. Sie fi ndet statt am 8. Dezember um 14.30 Uhr im Sozialzentrum Ulm-Wiblingen, Buchauer Str. 12 (Buslinie 3 bis Haltestelle "Tan-nenplatz").Bei Kaffee und Weihnachtsgebäck wollen wir das Fest mit Weihnachtsliedern und einem Weihnachtskonzert begehen. Es

kommt der Nikolaus mit Geschenken für die Kinder, die ihm zum Dank Gedichte und Lieder vortragen können. Wir bitten um Anmeldung Ihrer Kinder bis zum 25. November bei Frau Burbach, Tel.: 07306-925962, Frau Guggel, Tel.: 0731-43440, oder Frau Ruff, Tel.: 0731-1762984 (je-weils ab 18 Uhr). Der Vorstand

BayernAugsburg

Liebe Landsleute, wir laden Sie ganz herzlich ein zur Mitgliederversammlung der Orts- und Kreisgruppe Augsburg am 2. Dezember um 14.30 Uhr im Pfarrsaal der Kirche "Zum Guten Hirten" in Augs-burg, Salomon-Idler-Str. 12. Wir werden Sie über unsere Arbeit im Vorstand unter-richten und gerne Ihre Fragen und Vor-schläge entgegennehmen.Der Vorstand wird Sie in seinem Jahresbe-richt über die Arbeit der Orts- und Kreis-gruppe Augsburg der Landsmannschaft informieren, und selbstverständlich haben wir auch Zeit für Ihre Fragen und Vor-schläge eingeplant. Außerdem informiert sie Antje Friedrich als anerkannte Fach-frau über Fragen der Rentenbeantragung.Im Anschluss unterhält Sie unser Chor "Hei matmelodie" mit vorweihnachtlichen Liedern. Der Vorstand

Forchheim

Die Vereinigten Landsmannschaften im Bund der Vertriebenen organisierten in diesem Jahr in Forchheim erneut einen "Tag der Heimat", der am 14. Oktober im Historischen Rathaussaal der Stadt statt-

fand. Aktiv dabei war auch die Ortsgrup-pe Forchheim der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland.Die Festansprache hielt der Landtagsab-geordnete Reinhard Pachner aus Fried-berg zum Thema „Erbe erhalten – Zukunft gestalten“.Im volkstümlichen Teil wurden Lieder, Tänze und Mundartbeiträge aus allen Ver-treibungsgebieten und aus Franken vorge-tragen. Besondere Aufmerksamkeit wurde den vielen Trachtenauftritten der Kinder zuteil. Wie schon in den Vorjahren wurde die Veranstaltung musikalisch umrahmt. So hörten die Teilnehmer als Bereiche-rung des Nachmittags ein musikalisches Solo von Dimirty Minchukov, einem gro-ßen Talent auf der Geige. Den feierlichen Abschluss bildete das gemeinsame Singen der deutschen Nationalhymne.

Der Vorstand

München

Liebe Landsleute, wir laden Sie herzlich zu unseren nächsten Veranstaltungen ein:• 2. November, 18.30 Uhr: 3. Kultur- und

Herbstfestival der Russlanddeutschen in München im Rahmen des Deutsch-Rus-sischen Kulturjahres in der Aula des EineWeltHauses, Schwanthalerstr. 80, Rückgebäude.

• 24.-25. November: Zweitägige Busreise nach Berlin mit Führung im Deutschen Bundestag und Treffen mit den Mitglie-dern der Landsmannschaft in Berlin.

• 2. Dezember, 12 Uhr: Kinderadvents- und -weihnachtsfest in der Aula des Anton-Fingerle-Bildungszentrums Gie-sing, Schlierseestr. 47, München. Bitte melden Sie Ihre Kinder und Enkel bei Frau Lengenfelder, Tel.: 089-284866 an.

Kinder der von Raisa Franke geleiteten Ballettschule bei ihrem Auftritt im Rahmen des "Ta-ges der Heimat" in Forchheim.

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

24 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

se wieder die Leitung der Sprachkurse. Diese fi nden ab dem 7. November 2012 mittwochs von 18 bis 20.30 Uhr im Bür-gerbüro Burgweinting (Friedrich-Viehba-cher-Allee 3, 93055 Regensburg) statt. Die Sozialbetreuung – ebenfalls durch Alma Raile – fi ndet dort donnerstags ab 18 Uhr statt. Bei weiteren Fragen erreichen Sie uns unter der Tel.-Nr. 0941-9308683 oder [email protected].

KinderweihnachtenDie Kinderweihnachtfeier haben wir für den 16. Dezember eingeplant. Weitere In-formationen folgen in der nächsten Aus-gabe von „Volk auf dem Weg“.

Waldemar Eisenbraun, Vorsitzender

Schweinfurt

Am 23. September war im Landkreis Schweinfurt die gesamte Politik auf die Landratswahl fi xiert. Trotz des frischen

Alle Informationen per E-Mail unter [email protected] und [email protected].

Reise ins Römische Reich:Am 30. September organisierte die Orts- und Kreisgruppe München unter der Lei-tung von Viacheslav Lel eine Busreise für Kinder bis 16 Jahre und ihre Eltern zu den 11. Internationalen Römertagen Aalen, Europas großem Römertreffen beim Li-mesmuseum. Die Fahrt wurde teilweise durch die Friedlandhilfe e.V. unterstützt.Fast 50 Teilnehmer aller Altersgruppen fanden sich ein, um in Richtung Aalen aufzubrechen. Während der Fahrt un-terhielt die Reiseführerin Marina Mayer Kinder und Erwachsene mit interessan-ten Geschichten über die Römer und das Römische Reich. Als die Gruppe in Aalen ankam, war Jung und Alt gespannt auf das Programm im Aalener Limesmuseum.Highlights waren unter anderem die auf-gebauten Marschlager, Handwerker und Händler hinter authentisch gestalteten Ständen, hübsche Tänzerinnen und Musik von der Hydraulis (römische Wasseror-gel), dick gepanzerte Gladiatoren, stolze römische Reiter hoch zu Ross im Schein-gefecht oder auch eine Demonstration eindrucksvoller Geschütznachbauten.Sowohl für Kinder als auch für Erwachse-ne gab es ein umfangreiches Mitmachan-gebot auf dem gesamten Festgelände. Die Sonderausstellung „Gefährliche Pfl aster“ über Kriminalität im Römischen Reich und ein abwechslungsreiches Filmpro-gramm im Museumskino rundeten das vielfältige Angebot ab. Nach fünf Stunden mussten die Teilnehmer das Limesmuse-um leider verlassen, und mit vielen neuen Eindrücken und Bekanntschaften ging es abends wieder zurück nach München. Der Vorstand

Regensburg

AutorenlesungIn gewohnt familiärer Atmosphäre empfi ng unsere Ortsgruppe die russlanddeutschen Autorinnen Frieda Bayer (Stadtallendorf bei Marburg), Ida Daut (Essen) und Maria Schefner (München) zur diesjährigen Au-torenlesung. Unter den Gästen durften wir auch den Autor aus Regensburg, Walde-mar Giesbrecht, begrüßen. Das abwechs-lungsreiche literarische Programm wurde durch hausgemachte Kuchen und aroma-tischen Kaffee abgerundet. Für ihre leben-digen und authentischen Werke (und teil-weise sehr lange Anfahrten) wurden die Autorinnen mit schönen Blumensträußen belohnt. Den Kuchenspendern und vielen Helfern gilt unser besonderer Dank.

Sprachkurse / SozialbetreuungUnsere berufene Sozialreferentin Alma Raile übernimmt dankenswerterwei-

Die Orts- und Kreisgruppe München auf großer Fahrt zum Römertreffen in Aalen.

Autorenlesung in Regensburg (von links): Waldemar Eisenbraun (Vorsitzender der Ortsgrup-pe Regensburg), Frieda Bayer, Maria Schefner, Ida Daut und Heinrich Kratz (Mitglied des Ortsgruppenvorstandes).

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

25 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Windes, der im Landkreis wehte, hatten es viele zum „Tag der Heimat“ des BdV im Pfarrsaal von St. Kilian geschafft.Der örtliche Vorsitzende des BdV, Peter Krier, konnte Schweinfurts Oberbürger-meister Sebastian Remele, den stellvertre-tenden Landrat Paul Heuler, Staatssekre-tär Gerhard Eck und als Gastrednerin die Schweinfurter Europaabgeordnete Anja Weisgerber begrüßen.In einem mit Delegationen der verschie-denen Landsmannschaften, zu denen auch die Ortsgruppe Schweinfurt der Lands-mannschaft der Deutschen aus Russland mit ihrem Vorsitzenden Ewald Oster ge-hörte, gefüllten Saal wurde von allen an das schreckliche Leid der Vertriebenen erinnert. 30.000 Vertriebene hat es nach Worten von Anja Weisgerber nach dem Krieg nach Schweinfurt verschlagen; in den 1990er Jahren kamen nochmals vie-le unserer Landsleute aus den Republiken der ehemaligen Sowjetunion in den Land-kreis.Anja Weisgerber sprach von einer „Kul-tur der Erinnerung“, die notwendig sei, um die Geschehnisse zu verarbeiten und sie in den Erinnerungen der zukünftigen Generationen zu erhalten. Auch schloss sie sich der Forderung des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer an, einen zentralen Gedenktag für die Vertrie-benen einzuführen.Nach den Reden bleibt aufgrund der Landratswahl nur wenig Zeit für Gesprä-che mit den Politikern. Sebastian Reme-le brachte jedoch in einem persönlichen Gespräch seine Freude darüber zum Ausdruck, dass sich junge Deutsche aus Russland sowohl für die Bewahrung der eigenen Geschichte als auch für aktuelle Belange in Schweinfurt engagieren. Anja Weisgerber würdigte ebenfalls die Arbeit der russlanddeutschen Spätaussiedler im Landkreis.

Als Vorstandsmitglied der Ortsgruppe Schweinfurt bedanke ich mich im Namen des gesamten Vorstandes beim BdV für die Ausrichtung der Veranstaltung und bei den Politikern für ihr Engagement und ihre Anteilnahme am Geschick der Hei-matvertriebenen im Landkreis Schwein-furt. Peter Aifeld

HamburgAußergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliches Handeln, und so la-den wir unsere Mitglieder zum zweiten Mal in diesem Jahr ein, einen Vorstand zu wählen.Zu diesem Zweck treffen wir uns am 23. November 2012 um 16 Uhr im Haus der Heimat, Teilfeld 8, 20459 Hamburg. Das Haus der Heimat ist mit den S-Bahnlinien 1 und 3 bis "Stadthausbrücke", der U3 bis "Rödingsmarkt" oder per Schnellbus Li-nie 37 bis zur Haltestelle "Michaeliskir-che" zu erreichen.Wir weisen ausdrücklich auf Paragraph 18, Absatz 7, der landsmannschaftlichen

Satzung hin (siehe S. 22) und bitten um zahlreiches Erscheinen.

Dr. Otto Horst, Vorsitzender

HessenBaunatal

Wir laden alle Mitglieder der Ortsgruppe Baunatal und Interessenten herzlich ein zu einer Veranstaltung am 19. November um 17 Uhr im Leiseltreff in Baunatal-Alten-bauna, Dürerstr. 12.Die Veranstaltung fi ndet zu Ehren des langjährigen aktiven Mitgliedes des Ver-einsvorstandes, Hilde Neuberger, statt. Für Leib und Seele wird gesorgt.Es ist wieder soweit - Weihnachten steht vor der Tür. Wer freut sich am meisten? Wer ist erwartungsvoll? Wer lässt sich mit Geschenken überraschen? Natürlich die Kinder.Wir versuchen, ihre Träume mit einer tol-len Weihnachtsfeier für Kinder bis zwölf Jahre zu erfüllen, die am 15. Dezember um 15 Uhr im Vereinshaus in Baunatal, Am Erlenbach 5, stattfi ndet. Alle Lands-

Beitrittserklärung(Nur für neue Mitglieder. Die Mitgliedschaft von Landsleuten, die bereits Mitglied sind, verlängert sich automatisch.)Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Landsmannschaft der Deutschen aus Russ land e.V. Die Zeitung “VOLK AUF DEM WEG” wird mir als Mitglied zugestellt. Die Mitglieds- und Bezugsgebühr beträgt jährlich 30,- Euro in den alten Bundesländern und 27,- Euro in den neuen Bundesländern. Spätaussiedler zahlen in den ersten drei Jahren ihres Aufenthaltes in Deutschland 15,- Euro.

Name Vorname (Vorname des Ehegatten)

Straße PLZ Ort

Geburtsdatum Einreisedatum

Der Beitrag ist jährlich im Voraus zu bezahlen.

Herr/Frau hat mich geworben.

EinzugsermächtigungHiermit ermächtige ich die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland widerruf-lich, die Mitglieds- und Bezugsgebühr durch Einzugsauftrag (Lastschrift) von mei-nem Konto einzuziehen.

Meine Konto-Nr. Bankleitzahl

Bank/Sparkasse

Datum Unterschrift

Oberbürgermeister Sebastian Remele bei der Feier des BdV zum "Tag der Heimat" in Schweinfurt .

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

26 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

leute und Interessierten sind herzlich will-kommen.Gutscheine für die Kinderweihnachtsge-schenke können bei unseren Vorstands-mitgliedern erworben werden.Auskunft bei: Goldina Malsam, Tel.: 05665-7357; Lilia Gessner, Tel.: 0561-495647. Der Vorstand

NiedersachsenGifhorn

Die Kreis- und Ortsgruppe Gifhorn lädt alle Mitglieder, Landsleute und Interes-sierten herzlich ein zu ihrer Adventsfeier am 8. Dezember um 15 Uhr im Birger-Fo-rell-Haus in Gifhorn, Grüntalerstr. 1. Wir bitten um Voranmeldung unter den Tele-fonnummern 05371-17860 bzw. 05371-743693. Der Vorstand

Hannover

In Kooperation mit dem Integrationsbeirat Sahlkamp-Vahrenheide lädt unser Integra-tionstheater „Vernissage“ unter der Regie von Alexander Belinson zu der Auffüh-rung von „Besuch der Schneekönigin“ in deutscher Sprache ein!Es handelt sich um ein Theaterstück für Kinder (fünf bis acht J.) und ihre Eltern bzw. Großeltern. Zusammen mit einigen Märchenhelden, den Stadtteilraben Karl und Klara und dem Weihnachtsmann wird gesungen, getanzt und gespielt. Zur Be-lohnung hat der Weihnachtsmann für alle

Kinder einen Sack voller Geschenke da-bei! Ein Fest, das es in dieser Form hier noch nie gegeben hat!Wo: Stadteiltreff Sahlkamp.Wann: 2. Dezember um 11 und 13 Uhr; 3. Dezember um 11 Uhr.Eintrittskarten bitte im Vorverkauf besorgen: Tel.: 0176-81035206, 0511-37072602, und im STT Sahlkamp, Elmstr. 15, Raum 11, bei A. Belinson und Kolle-gen, oder im Büro der Ortsgruppe Han-nover der Landsmannschaft, Tel.: 0511-3748466 (16-18 Uhr - dienstags und jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat).Wir bitten um Beachtung, dass unsere Weihnachtsbäckerei, die für den 2. De-zember vorgesehen war, dieses Mal leider nicht stattfi nden wird.Unsere Adventsfeier fi ndet entgegen un-serer Ankündigung im Flyer nicht am 8. Dezember in der Epiphanias-Kirchenge-meinde statt, sondern am 15. Dezember in der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Vah-renwald in Hannover, Vahrenwalder Str. 109. Die genaue Zeit wird in der nächsten Ausgabe von VadW mitgeteilt.In Planung ist außerdem unsere Kinder-neujahrsfeier in russischer Sprache wäh-rend der Winterferien am 3. und 4. Januar 2013! Informationen dazu unter www.Lmdr-hannover.de. Marianna Neumann

Wolfsburg

Am 9. September führte der BdV-Kreis-verband Wolfsburg am Mahnmal auf dem Klieversberg in Wolfsburg eine Gedenk-stunde zum "Tag der Heimat" unter dem

Motto "Erbe erhalten - Zukunft gestalten" durch.Nach der Begrüßung der Gäste durch den 1. Vorsitzenden des Kreisverbandes, Gerhard Voigt, hielt die niedersächsische Landtagsabgeordnete Angelika Jahns die Festansprache. Sie betonte, dass sich das Motto der Veranstaltung nicht nur auf ma-terielle Werte beziehe, sondern auch auf ideelle. Wer die Augen vor der Vergan-genheit verschließe, werde blind für die Gegenwart.Musikalisch umrahmt wurde das Geden-ken von der Siebenbürger Blaskapelle und dem "Chor der Deutschen aus Russland" in Wolfsburg. Bei der Kranzniederlegung erklang das Lied "Ich hatt' einen Kamera-den", ehe die Veranstaltung mit der Natio-nalhymne abgeschlossen wurde. Helmut Kieß

Nordrhein-WestfalenDüsseldorf

Wir laden unsere kleinen Gäste von drei bis zwölf Jahren herzlich ein zum Kinder-kostümfest am 15. Dezember um 12 Uhr (Einlass ab 11.30 Uhr) im Gerhart-Haupt-mann-Haus (Konferenzraum, Erdgeschoß links) in Düsseldorf, Bismarckstr. 90.Im Programm: Spiele, Reigentänze, Un-terhaltung mit Väterchen Frost und Sne-gurotschka, Prämierung der drei schöns-ten Kostüme. Wir freuen uns auf eure Lieder, Gedichte und Tänze!Nach der Feier erwartet unsere Gäste eine Märchenaufführung (nach L. Tol stoj) im Der "Chor der Deutschen aus Russland" bei der Gedenkstunde vor dem Mahnmal am Klie-

versberg in Wolfsburg.

WolfsburgLiebe Landsleute, am 3. November fei-ert die Ortsgruppe Wolfsburg ihren 55. Gründungstag. Die Jubiläumsveran-staltung fi ndet um 14.30 Uhr im Frei-zeitheim West in Laagberg, Samland-weg 15a, statt.Die Festansprache hält der ehemalige Vorsitzende der Ortsgruppe Wolfsburg, Helmut Kiess. Die musikalische Um-rahmung erfolgt durch Nicole Rudi (Klavier), unseren "Chor der Deut-schen aus Russland“ und die Tanzgrup-pe „Kadril“.Nach dem offi ziellen Teil besteht die Möglichkeit, bei Kaffee und Kuchen ins Gespräch zu kommen.Alle Landsleute und Interessenten sind recht herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf Ihr zahlrei-ches Erscheinen!

Der Vorstand

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

27 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Eichendorff-Saal. Eine Anmeldung bei L. Münch, Tel.: 0211-1709683, oder L. Bitsch, Tel.: 0211-7496132, bis zum 10. Dezember ist erforderlich. Der Vorstand

Duisburg

Bei uns in Duisburg ist es zur Tradition geworden, jeden Herbst mit dem Fest „Goldener Oktober“ zu krönen.Auch am 20. Oktober dieses Jahres herrschte in den Räumlichkeiten des In-ternationalen Zentrums eine festliche At-mosphäre. Der Saal war geschmückt mit allerlei Herbst- und Erntegaben, die unse-re Mitglieder und Gäste aus ihren Gärten mitgebracht hatten: Blumen jeglicher Art, Zweige und Kürbisse. Auf den Tischen breiteten sich einladend die kulinarischen Spezialitäten unserer Hausfrauen aus.Durch den Nachmittag führte Maria She-fer. Sie nimmt jede Veranstaltung sehr ernst und bemüht sich, eine besondere Note einzubringen, weswegen ihre Mo-deration immer unterhaltsam und witzig ist. „Ich liebe Lieder und singe gern, und

was mir gut gelingt, möchte ich an meine Landsleute weitergeben“, sagt sie.Schon als kleines Mädchen begann Maria mit dem Musik- und Gesangsunterricht in einer Kindermusikschule. Hier wurde ihr Talent erkannt und vielseitig gefördert. Mit acht Jahren stand sie erstmals auf der Bühne und gewann bei einem Wettbewerb in ihrer Heimatstadt Engels, Wolga, den 1. Preis. Nach dem Schulabschluss studierte sie an einer Pädagogischen Fachschule. Ihr Mann unterstützt sie bei ihrer Leiden-schaft und im Ehrenamt.Ihre Tochter Diana hat das musikalische Talent der Mutter geerbt. Maria widmet der Förderung ihrer Tochter, die bei dem Fest lebhaften Beifall für ihren Gesang erntete, viel Zeit. Jede Menge Beifall be-kam auch eine andere ihrer Schülerinnen, Angelina Kharkovski, für ihr Lied über einen lustigen Kapitän in deutscher Spra-che.Der Chor „Singende Herzen“, den Maria seit Jahren ehrenamtlich leitet, sang sich erneut in die Herzen der Zuschauer. Mit schwungvollem Gesang in Deutsch und Russisch brachten die Sänger das Publi-kum immer wieder zum Mitsingen.Die Stimmung war so gut, dass man noch lange nicht gehen wollte, vertieft in Ge-spräche bei Kaffee, Tee, Kuchen und an-deren Köstlichkeiten, die Mitglieder der Ortsgruppe bereitgestellt hatten.Für den Vorstand der Ortsgruppe war es ein gutes Zeichen: Wir halten zusammen, wir möchten miteinander sprechen, wir haben gemeinsame Interessen, wollen un-sere mitgebrachte Kultur pfl egen und un-sere Geschichte an die Kinder und Enkel weitervermitteln. Deswegen bin ich stolz auf die Landsleute, die mit ihrer Mitglied-schaft in der Kreisgruppe Duisburg all das für uns ermöglichen. Ich danke allen, die trotz ihrer Berufstätigkeit und privaten Herausforderungen so aktiv in unserer

Kreisgruppe mitwirken. Im Namen des gesamten Vorstandes bedanke ich mich vor allem bei Johann Engbrecht für die tatkräftige Unterstützung.Liebe Landsleute, die Weihnachts- und Silvesterzeit ist nicht mehr fern. Wer seine Talente auf der Bühne präsentieren möchte, meldet sich bitte bei Maria She-fer, Tel.: 0203-5186796, oder Alla Fuhr, Tel.: 0203-4827932.

Emma Brull, Vorsitzende

Heinsberg

Liebe Mitglieder der Kreis- und Ortsgrup-pe Heinsberg, wir laden Sie herzlich ein zur Mitgliederversammlung mit Neuwah-len des Vorstandes am 9. Dezember um 17 Uhr im Haus der Begegnung in Hückelho-ven, Königsberger Straße 34. Wir weisen ausdrücklich auf Paragraph 18, Absatz 7, der landsmannschaftlichen Satzung hin (siehe S. 22).Für den 12. November, 18 Uhr, laden wir unsere Mitglieder zur Eröffnung der Wanderausstellung „Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland“ im Forum der Hauptschule Hückelhoven, In der Schlee 95, ein.Grußworte sprechen Dieter Geitner, 1. stellv. Bürgermeister der Stadt Hückelho-ven, und Waldemar Weiz, stellv. Bundes-vorsitzender der Landsmannschaft. Den musikalischen Rahmen gestalten die Chö-re „Raduga“ aus Mönchengladbach (Lei-ter: Viktor Rollmann) und „Rjabinuschka“ aus Erkelenz (Leiterin: Nadja Reder).Die Ausstellung wird unter der Schirm-herrschaft von Bürgermeister Bernd Jansen organisiert und ist bis zum 16. November zu den Öffnungszeiten der Hauptschule zu sehen. Der Vorstand

Mettmann

Liebe Mitglieder der Ortsgruppe Mett-mann, wir laden Sie herzlich ein zu un-serer Mitgliederversammlung mit Neu-wahlen des Vorstandes am 22. November 2012 um 17 Uhr im AWO-Gebäude (Erd-geschoß) in Mettmann, Gottfried-Wetzel-Str. 8.Wir weisen ausdrücklich auf Paragraph 18, Absatz 7, der landsmannschaftlichen Satzung hin (siehe S. 22).Tagesordnung:TOP 1: Eröffnung und BegrüßungTOP 2: Referat „Rolle und Bedeutung der Landsmannschaft“TOP 3: Beschlussfassung über die Tages-ordnungTOP 4: Wahl einer VersammlungsleitungTOP 5: Wahl einer MandatskommissionTOP 6: Tätigkeitsbericht des VorstandesTOP 7: Berichte des KassenwartsTOP 8: Bericht der Kassenprüfungskom-mission

Bund der Wolgadeutschen-Bundesverband e.V.

Liebe Landsleute,liebe Eltern mit Kindern,wir laden Sie herzlich ein zu unserem Weihnachtsfest 2012 am 8. Dezember von 14 bis 16 Uhr im Großen Saal des Philipp-Scheidemann-Hauses in Kas-sel, Holländische Str. 74-76 (zu errei-chen mit den Straßenbahnlinien 1 und 5 bis Haltestelle "Mornbachstraße").Es erwartet Sie ein mannigfaltiges Pro-gramm bei weihnachtlicher Stimmung mit Kuchen und Getränken. Lena Tschigernez bietet uns ein spannendes Showprogramm mit dem Weihnachts-mann und dem Christkind an.Den zweiten Teil der Veranstaltung ge-staltet Lidia Gottfried mit Weihnachts-liedern und Volkstänzen.Die Moderation haben Marina Maurer und Lika Gottfried übernommen.Der Eintritt ist frei, kleine Spenden sind uns aber willkommen!Weitere Infos: - Ida Schäfer, Tel.: 0561-55715; - Familie Maurer, Tel.: 0561-4755935; - David Lehmann (stellvertretender Vorsitzender), Tel.: 0711-534942.Jeden Donnerstag führen wir von 15 bis 17 Uhr im Kasseler Rathaus, Büro W-212, Tel.: 0561-7878027, Sprech-stunden mit Beratung und Betreuung durch. Ida Schäfer, Vorsitzende

Katharina Schulz (links) und Diana Shefer beim "Goldenen Oktober" in Duisburg.

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

28 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

TOP: 9 Aussprache zu den Berichten TOP 6, 7 und 8TOP 10: Bericht der MandatskommissionTOP 11: Feststellung der Beschlussfähig-keitTOP 12: Entlastung des VorstandesTOP 13: Wahl des VorsitzendenTOP 14: Wahl der weiteren Vorstandsmit-gliederTOP 15: Wahl der Kassenprüfungskommis-sionTOP 16: Verschiedenes

Alexander Klöpfer, Vorsitzender

Mönchengladbach

In Zusammenarbeit der Landsmannschaft mit dem Deutsch-russischen Integrations-verein Mönchengladbach und Umgebung (DRIV) und dem Quartiersmanagement im Projekt „Mein Rheydt – Soziale Stadt Rheydt“ wurde im Rahmen der interkul-turellen Woche die Ausstellung „Volk auf dem Weg“ in Mönchengladbach präsen-tiert. Vom 21. September bis 3. Oktober war die Ausstellung in der Stadtbibliothek Rheydt zu sehen. Bei der Eröffnung am 21. September sorgte der Aussiedlerchor „Raduga“ für die musikalische Beglei-tung.Am 27. September wurde außerdem ein Filmabend in den Räumlichkeiten des DRIV angeboten, zu dem über 60 Besu-cher kamen. Es waren nicht nur Deutsche aus Russland, sondern auch Einheimische, Vertreter der kommunalen Politik wie die Integrationsbeauftragte der Stadt, Marion Blinten, oder Mitglieder des Stadtrates und des Integrationsrates von Mönchen-gladbach wie Yüksel Gülistan (Vorsitzen-de der Integrationsrates). Sie alle konnten viel Neues über die Geschichte der Russ-landdeutschen erfahren.Bei der Vorbereitung zu den beiden Ver-anstaltungen führte der Leiter des Projek-

tes der Landsmannschaft „Wir in NRW“ (gefördert durch das Bundesministerium des Innern), Alexander Böttcher, mit Ver-tretern Mönchengladbacher Vereine inten-sive Gespräche über die künftige Zusam-menarbeit. So können sich auf Vorschlag der Leitung des DRIV die Mitglieder der Landsmannschaft in Mönchengladbach, die organisatorisch zur Kreis- und Orts-gruppe Heinsberg gehören, in den Räum-lichkeit des Deutsch-russischen Vereins in Mönchengladbach, Frankenstr. 28, zusammensetzen. Über Veranstaltungen des DRIV kann man mehr unter der Tel.-Nr. 02161-819922 oder im Internet unter http://www.driv-mg.de/ erfahren. Alexander Böttcher

Rheinisch-Bergischer Kreis

Liebe Mitglieder der Kreisgruppe Rhei-nisch-Bergischer Kreis, wir laden Sie herzlich ein zur Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes am 30. November 2012 um 18 Uhr in Bergisch Gladbach, Lerbacher Weg 4.Wir weisen ausdrücklich auf Paragraph 18, Absatz 7, der landsmannschaftlichen Satzung hin (siehe S. 22).Tagesordnung:TOP 1: Eröffnung und BegrüßungTOP 2: Referat des stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft, Waldemar Weiz, zur Rolle und Bedeutung der LandsmannschaftTOP 3: Beschlussfassung über die Tages-ordnungTOP 4: Wahl einer Versammlungsleitung TOP 5: Wahl einer MandatskommissionTOP 6: Tätigkeitsbericht des VorstandesTOP 7: Berichte des KassenwartsTOP 8: Bericht der Kassenprüfungskom-mission TOP 9: Aussprache zu den Berichten unter TOP 6, 7 und 8

TOP 10: Bericht der MandatskommissionTOP 11: Feststellung der Beschlussfähig-keitTOP 12: Entlastung des VorstandesTOP 13: Wahl des VorsitzendenTOP 14: Wahl der weiteren Vorstandsmit-gliederTOP 15: Wahl der Kassenprüfungskommis-sionTOP 16:VerschiedenesÄnderungen vorbehalten.Unsere weiteren Termine:• 10. November: Volleyballturnier in Kür-

ten.• 22. Dezember: Weihnachtsfeier für Kin-

der und Erwachsene in Bergisch Glad-bach.

• 29. Dezember: Erlebnispädagogik - Frei-zeitmaßnahme in Winterberg.

Kontakt: Waldemar Weiz, Tel.: 02268-907094, Tel.: 0176-10398654, E-Mail: [email protected]. Der Vorstand

Unna

Viele kleine Leute, an vielen kleinen Or-ten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern!Der Herbst ist fast vorbei, die Weihnachts-zeit steht vor der Tür. Für unsere Gruppe war es ein schweres Jahr: Unser Chorlei-ter Andrej Gottfried starb im April, das hat uns alle aus der Bahn geworfen.Trotzdem pfl egte die Ortsgruppe Unna weiterhin eine intensive Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden, mit integra-tiven Einrichtungen und örtlichen Verei-nen.Die Aktivitäten unserer Ortsgruppe sind vielfältig und weisen mehrere Höhepunkte im Laufe eines Jahres auf. Wir beteiligen

Die Bundesgeschäftsstelle

ZentraleRaitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart

Tel.: 0711/1 66 59-0Fax: 0711/ 286 44 13

E-Mail: [email protected]:

www.deutscheausrussland.deMitgliederverwaltung, Anzeigen für Volk auf dem Weg: 0711/166 59-17 und -18Versand (Bücher etc.): 0711/166 59-22Projekte: Tel.: 0711-16659-23Öffentlichkeitsarbeit: 0711/166 59-0MBE - Migrationsberatung:Stuttgart: Tel.: 0711-16659-19 und -21München: Tel.: 089-44141905Neustadt/Weinstraße: Tel.: 06321-9375273Hannover: Tel.: 0511-3748466Dresden: Tel./Fax: 0351-3114127

Der Aussiedlerchor "Raduga" bei der Eröffnung der landsmannschaftlichen Wanderausstel-lung in Mönchengladbach.

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

uns an vielen städtischen Veranstaltungen, Konzerten und Sommerfesten im ganzen Kreis Unna."Miteinander in Deutschland – Aussied-ler, Ausländer, Asylbewerber und einhei-mische Deutsche!" – so lautet das Motto unserer Arbeit, bei der wir uns verant-wortlich für ein besseres Miteinander zei-gen wollen.Auf dem Wege der Zusammenarbeit leis-ten wir einen Beitrag, die unterschiedli-chen Kulturen sichtbar und erlebbar zu machen und gleichzeitig Begegnungs-möglichkeiten für Familien und Ange-hörige verschiedener Nationalitäten zu schaffen sowie Brücken zwischen den Kulturen zu bauen.Herz unserer Gruppe ist zurzeit die Tanz-gruppe "Kristallik", die in Unna und Um-gebung sehr beliebt ist. Geleitet wird die Tanzgruppe von Elena Hahn, als Cho-reografen haben wir den 25 Jahre jun-gen Rudi Bogar gewonnen, zuverlässige Unterstützung kommt von den Eltern der Mädchen.Im Juni besuchten wir bei einem Tag der offenen Tür das Seniorenpfl egeheim Obermassen und erfreuten die Bewohner mit einem Auftritt der Tänzerinnen, und in diesem Monat waren wir auch beim Kin-dertag der Stadt Kamen dabei.Schon seit vielen Jahren kooperieren wir mit der Stadt Lünen und dem Multikul-turellen Zentrum. Auch heuer durften wir beim Lünener Stadtfest im Juli eben-so wenig fehlen wie beim Gemeindefest in Methler. Ebenfalls im Juli waren wir zwei Tage beim Hafferfest in Bergkamen-Rünte dabei, dann beim Kinotag in Berg-kamen und bei zahlreichen anderen Ver-anstaltungen.Am 24. November beteiligt sich "Kristal-lik" um 18 Uhr am großen Projekt "Die Reise in die Vergangenheit" unter der Leitung von Michael Rabel vom Interkul-turellen Zentrum Kamen und tritt in der großen Konzertaula Kamen auf. Wir laden alle herzlich ein zu kommen und unsere Mädchen an diesem Tag zu unterstützen.Und: Wir suchen dringend einen Chorlei-ter sowie Mädchen, Frauen und Männer, die unserem Chor beitreten!Nicht vergessen will ich, mich bei allen Mitgliedern unserer Ortsgruppe für ihren Einsatz zu bedanken - insbesondere beim Vorstand und der Tanzgruppe "Kristallik" mit ihren Leitern.

Einladung:Wir laden alle herzlich ein zu unserer Weihnachtsfeier mit dem Nikolaus und attraktivem Programm am 8. Dezember im Bürgerhaus Methler, Heimstraße 1! Beginn 16 Uhr, Einlass ab 15 Uhr. Bitte seien Sie pünktlich und bringen Sie Tel-ler und Tassen mit. Über Kuchenspenden

würden wir uns sehr freuen. Geschenke für Ihre Kinder und Enkel (bis zwölf Jah-re) können Sie unter den Telefonnummern 02307-32640 und 02307-71861 bestellen.

Irina Bestvater, Vorsitzende

Am 15 Oktober 2012 wurde die Vorsit-zende unserer Ortsgruppe Unna, Irina Bestvater, 60 Jahre.Geboren wurde sie in dem kleinen Dorf Karamyschewka im Gebiet Akmolinsk. Die Eltern waren 1941 nach Kasachstan deportiert worden. Irina Bestvater wuchs in den schweren Nachkriegsjahren auf, aber sie hatte dennoch eine schöne Kind-heit. Nach dem Schulabschluss studierte sie in Akmolinsk russische Sprache und Literatur. Anschließend unterrichtete sie über viele Jahre die beiden Fächer, ehe sie bis zur Ausreise nach Deutschland 1995 im Kindergarten arbeitete.Hier engagierte sich Irina Bestvater von Anfang an ehrenamtlich bei der Lands-mannschaft, vor allem im Kulturbereich und mit ihrer Kindertheatergruppe. Seit 2008 ist sie Vorsitzende der Ortsgruppe Unna.Wir wünschen Irina Bestvater viel Erfolg in ihrem Ehrenamt, Gesundheit und alles Gute!

Der Vorstand

Witten

Einige Mitglieder der Ortsgruppe Witten der Landsmannschaft und die Kursteil-nehmer des Projekts „Identität und Integ-ration PLUS“ waren vom 5. bis 8. Sep-tember in Berlin.Insbesondere den Teilnehmern des Sprachkurses, die bei uns seit April 2012 ihre Deutschkenntnisse verbessern, wurde das Thema "Berlin - Bundeshauptstadt und Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland" noch verständlicher, weil sie vieles mit eigenen Augen sehen konn-ten und Gespräche mit interessanten Men-schen führen und verfolgen konnten. Wir absolvierten an den vier Tagen ein umfangreiches Programm, zu dem ein Informationsgespräch im Bundesministe-rium für Bildung und Forschung, die Be-sichtung des Plenarsaals des Deutschen Bundestages oder Führungen im Bun-deskanzleramt und im Willi-Brandt-Haus ebenso gehörten wie Stadtrundfahrten und Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten und Denkmälern der Stadt.Die Zeit verging schnell, und alle kehrten zufrieden heim. Den Organisatoren der Berlinfahrt gilt unser herzlicher Dank.

Irina Ulrich Leiterin des Projektes "Identität und Integration PLUS"

SaarlandSaarbrücken

Liebe Landsleute, wir laden Sie satzungs-gemäß ein zur Mitgliederversammlung der Kreisgruppe Saarbrücken mit Neu-wahlen des Vorstandes am 17. November ab 11 Uhr im B&B Hotel Saarbrücken Hbf, Europaallee 14.Wir weisen ausdrücklich auf Paragraph 18, Absatz 7, der landsmannschaftlichen Satzung hin (siehe S. 22).

29 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Unna: Die Tanzgruppe "Kristallik" beim Stadtfest in Lünen. In der Mitte die Integrations-beauftragte der Stadt Lünen, Dr. Aysun Ademir, links Tanzleiterin Elena Hahn, rechts die Vorsitzende der Ortsgruppe, Irina Bestvater.

Irina Bestvater mit dem Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft, Adolf Fetsch, bei ei-ner Multiplikatorenschulung in Berlin.

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

30 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Tagesordnung:TOP 1; Eröffnung und Begrüßung durch ein Mitglied des BundesvorstandesTOP 2: Berichte: Tätigkeit der Lands-mannschaft in den Bereichen Soziales und Integ rationTOP 3: Beschlussfassung über die Tages-ordnungTOP 4: Wahl einer Versammlungsleitung TOP 5: Wahl einer MandatskommissionTOP 6: Tätigkeitsbericht des VorstandesTOP 7: Berichte des KassenwartsTOP 8: Bericht der Kassenprüfungskom-mission TOP 9: Aussprache zu den Berichten TOP 6. 7 und 8TOP 10: Bericht der MandatskommissionTOP 11: Feststellung der Beschlussfähig-keitTOP 12: Entlastung des VorstandesTOP 13: Wahl des VorsitzendenTOP 14: Wahl der weiteren Vorstandsmit-gliederTOP 15: Wahl der Kassenprüfungskommis-sionTOP 16: VerschiedenesÄnderungen vorbehalten. Der Bundesvorstand

Sachsen-AnhaltHettstedtUnter dem Motto „Kultur und Geschichte in Deutschland" besuchten die Mitglieder der Ortsgruppe Hettstedt am 18. August die sächsische Landeshauptstadt Dres-den.Beim Besuch des Dresdner Zwingers, der Semperoper und auch der Elbterrassen konnten wir hautnah die verschiedenen Kultur- und Geschichtsepochen erleben. In Gesprächen mit Bewohnern der Stadt erfuhren wir zusätzlich Interessantes über die Geschichte Dresdens. Alle waren sich einig, dass man nach schweren Jahren die Rückführung von "Elbfl orenz" zu altem Glanz inzwischen sehr gut gemeistert hat.Beim gemeinsamen Abendessen sprachen wir noch einmal über den ereignisreichen Tag. Wir konnten viele Eindrücke mit nach Hause nehmen und werden diese in guter Erinnerung behalten.

Andreas Kleinke

Teilnehmer der Berlinfahrt des Wittener Projektes "Identität und Integration PLUS" vor der Kuppel des Berliner Reichstages.

„Herr Felde und der Wertder Dinge“jetzt auch auf DVD

Der Dokumentarfi lm des Regisseurs Klaus Peter Karger „Herr Felde

und der Wert der Dinge“, über den VadW in den vergangenen Monaten mehrfach berichtet hat, hat im Kino viele Zuschauer erfreut. Seit dem 25. Oktober 2012 ist der Film über den freundlichen Schuhmacher aus Kirgi-sien, der im Schwarzwald eine Repa-raturwerkstatt betreibt, nun auch auf DVD lieferbar.

Als Aussiedler kam Wilhelm Felde in den 1990er Jahren aus Kirgisien nach Süddeutschland. In seinem Leben wie in seinem Beruf strahlt er Optimismus aus und die Hoffnung, dass alles gut wird. Zu-mindest wenn er es richten kann. In sei-nem kleinen Laden repariert er nicht nur Schuhe, sondern auch Mützen und – wenn es sein muss – eine durchgekaute Hunde-leine.Feldes Geschäft ist eine Insel der Seli-gen in der heutigen Wegwerfgesellschaft.

Es bereite ihm Freude, Dinge wieder heil zu machen, sagt Wilhelm Felde an einer Stelle in Kargers äußerst sympathi-schem Film. Er bietet vor al-lem einen respektvollen Blick auf einen ungewöhnlichen Menschen, den man unbedingt kennen lernen möchte.

Der Film ist zum Preis von 15,- Euro zzgl. 2,50 Euro Versandkosten über das In-ternet unter

www.kargerkultur.de zu bestellen.Die Mitglieder der Ortsgruppe Hettstedt bei ihrem Ausfl ug nach Dresden.

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

31 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Authentizität in den persönlichenErfahrungsberichten

Projektleiter Josef Schleicher und die Initiatorin der Ausstellung in der Oberschule Roter Sand, Frieda Banik, Vorsitzende der Ortsgruppe Bremen der Landsmannschaft.

Das Schulprojekt „Migration und Integration am Beispiel der Deut-

schen aus Russland“ wurde in unsere Oberschule Roter Sand, Bremen, vom 15.-17. Oktober durch Josef Schleicher, Projektleiter der Wanderausstellung „Volk auf dem Weg“, und Frieda Banik, unsere Russisch-Lehrerin, angeboten. Teilgenommen haben Klassenverbände der Jahrgangsstufen 5 bis 10.

Die Durchführung des Projekts wurde un-terstützt durch einen Rundgang durch die Ausstellung, eine Power-Point-Präsenta-tion und nicht zuletzt die vorgetragenen persönlichen Geschichten von Frau Banik und Herrn Schleicher.Das breite Spektrum von Zuwanderung, Integration und Geschichte der Russland-deutschen bis hin zu Asylgesetzgebung und Vorurteilen konnte Josef Schleicher in besonders engagierter und kompetenter Weise eröffnen. Deutlich wurden Unter-schiede und Gemeinsamkeiten von Gast-arbeitern, Asylbewerbern und Spätaus-

siedlern – im Anschluss an die in Bremen gerade beendete „Integrationswoche“ eine kostbare Ergänzung unserer schulischen Arbeit.Besonders die Authentizität in den per-sönlichen Erfahrungsberichten von Frau

Banik und Herrn Schleicher hat die Schü-ler gefesselt und nachhaltig beschäftigt.Wir sind froh, dieses Projekt an unserer Schule angeboten zu haben, und danken Herrn Schleicher für seine engagierte Ar-beit mit unseren Schülern (und Lehrern). Die jeweils 2-stündige Arbeit hat nicht nur vielfältige Informationen, sondern auch neue Denkanstöße gegeben.

Ursel Reuter,stellv. Schulleiterin

Wärme und Vielfalt der Begegnungen

Die Teilnahme der Ortsgruppe Bre-men der Landsmannschaft (Vorsit-

zende Frieda Banik) an der „3. Bremer Integrationswoche“ war keine Probe für die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen und Institutionen der Stadt, die sich um die Integration der Neubür-ger bemühen. Diese Probe wurde schon vor langem bestanden. Und man hat die Zusammenarbeit weiterentwickelt. Aus einzelnen gemeinsamen Veranstaltun-gen sind langfristige Aktivitäten ent-standen, etwa Beratungen, Sprachkur-se oder Jugendbetreuung. Und so war die „3. Bremer Integrationswoche“ für die Landesgruppe mit mehreren Höhe-punkten verbunden.

In Kooperation mit dem Bürgerverein Borgfeld wurden in der Ev. Kirchenge-meinde Borgfeld die landsmannschaftli-che Wanderausstellung und das Projekt „Mit Träumen und Tränen. Bilder, Texte, Filme zur Migration in Bremen“ präsen-tiert. Zu den Höhepunkten der Veranstal-tungsreihe gehörten eine gemeinsame Ausstellungseröffnung (Moderation und Präsentation: Jakob Fischer), mehrere Führungen für Schulklassen im evangeli-schen Gemeindehaus Borgfeld und in der Oberschule Roter Sand (Josef Schleicher)

sowie ein Nachmittag der „Be-gegnungen der Vielfalt“ (Orga-nisation: Frieda Banik, Mode-ration: Jakob Fischer).Besonderes Lob verdienen die Mitglieder des Bürgervereins Borgfeld, die über zwei Wo-chen täglich die gemeinsamen Ausstellungen betreuten und sie für zahlreiche Besucher zugänglich machten. Auch der Chor „Viva“ (Leiterin Olga Koposova Leiterin), die Frau-engruppe aus Bremerhaven (Leiterin Ina Kosel) und an-dere Musiker, die das Kultur-programm der Abschlussver-anstaltung gestalteten, haben Bestes geleistet.Lokale Politiker wie Hartmut Perschau, Bremer Bürger-meister a.D., und Dr. Jürgen Linke, Orts-amtsleiter in Borgfeld, ließen die Ver-anstaltungsreihe, mitorganisiert von der Ortsgruppe Bremen, nicht außer Acht. Besonders herzlich war das Grußwort von Torsten Staffeldt, MdB, der nach dem mu-sikalischen Auftakt des „Nachmittags der Begegnungen“ die Gäste ermunterte, auch weiterhin die deutsche Kultur zu pfl egen: „Man soll die eigene Kultur nicht anbe-

ten wie Asche, sondern wie Glut behüten, da sie langfristig Wärme spendet." Diese Wärme fanden nach dem II. Weltkrieg in Bremen zahlreiche Flüchtlinge, darunter auch Bessarabiendeutsche (Ausstellung „Mit Träumen und mit Tränen“) und in den letzten 20 Jahren Tausende Deutsche aus Russland (Wanderausstellung „Volk auf dem Weg“).

Text und Bild: Josef Schleicher

Frieda Banik und Jakob Fischer mit Hartmut Perschau.

GLÜCKWÜNSCHE

32 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Paulina Kukshaus, geb. Pfl ügergeb. 11.11.1932 in Elsass, Odessa80 Jahre sind dir ge-schenkt./ Wir sagen Dank für diese Zeit/ und wünschen weiter-hin Glück, Gesundheit und viel Kraft,/ damit

du auch 100 Jahre schaffst.In Liebe und Dankbarkeit: deine Kinder, Enkel, Urenkel und Verwandten.

Maria Pfl ügergeb. Pfl ügergeb. 8.11.1930 in Elsass, OdessaWir wünschen Glück und alles Gute.Trotz der harten Zeiten warst du nie verzwei-felt/ und hast dein Le-ben immer gut und fl ei-

ßig gemeistert.In Liebe: deine Kinder, Nichten und Neffen, Enkel und Urenkel.

Zum 80. Geburtstag am 20.12.2012 gratulie-ren wir meinem lieben Mann, unserem lieben Vater, Schwiegervater, Opa und UropaValentin Braungeb. in Cholosno, Ge-biet Shitomir.80 Jahre hier auf Er-

den/ möchte mancher von uns werden./ Du hast dieses Ziel erreicht/ - sicher war's nicht immer leicht./ Krieg und Aufbau, Leid und Glück/ zeigen sich beim Blick zurück.Wir wünschen dir von ganzem Herzen/ Glück, Gesundheit und viel Kraft,/ damit du auch die 100 schaffst.Gottes Segen und noch viele glückliche Jah-re im Kreise der Familie! Wir lieben dich sehr und danken dir!Deine Frau Erna und deine Kinder mit Fa-milien.

Zum 70. Geburtstag am 9.11.2012 gratulieren wir ganz herzlich mei-ner lieben Frau, unserer lieben Mutter, Schwie-germutter und Oma!Lina Dillmanngeb. Oksgeb. in Krasna, Odessa.70 Jahre sind vergan-

gen,/ seit dein Leben angefangen./ Niemals rasten, niemals ruh'n,/ du bist immer da, um Gutes zu tun.Wir wünschen Liebe, Freude, Sonnenschein,/ dein Leben möge glücklich sein!Deine Ehemann Georg und Kinder mit Fa-milien.

Wer nicht nur die goldene Hochzeit, sondern auch die diamantene Hochzeit als Ehepaar erlebt, der hat eine wahrhaftig große Leis-tung vollbracht. Zu dieser besonderen Leis-tung möchten wir

Irmgard und Adolf Rempferganz herzlich gratulieren.Grüne Hochzeit feiern viele,/ silberne gibt es auch im Land,/ doch zum sechzigjährigen Ziele/ sind die wenigsten im Stand.Sechzig Jahre Eheleben/ fest vereint in Glück und Leid,/ immer nur das Beste ge-ben,/ ist sicher keine Kleinigkeit.Was ihr beide nun vollendet,/ liebes Jubel-paar,/ hat der Herrgott euch gespendet/ als sein Treuehonorar.Gab es auch manch schwere Stunde,/ blies der Sturm um euer Haus,/ mit euch ist das Glück im Bunde,/ jedenfalls sieht es so aus.Für die kommenden Gezeiten/ beschert euch Gutes nur,/ Glück soll weiter euch begleiten/ bis zur letzten Inventur.Eure Kinder und Enkelkinder mit Familien wünschen euch Gesundheit, Zufriedenheit und viele weitere Jahre Gemeinsamkeit in Harmonie.

Zum 90. Geburtstag am 26.11.2012 gratulieren wirEmil Lutzgeb. in Hoffnungstal, Odessa.Wir wünschen dir viel Glück im Leben,/ es möge dir Gesundheit geben/ und alles Schöne

auf der Welt/ und dass dir jeder Tag gefällt.In Liebe und Dankbarkeit: Kinder und En-kelkinder.

Am 25.11.2012 feiert meine liebe Frau, un-sere liebe Mama und OmaMagdalena Ebertzgeb. Emterihren 70. Geburtstag.70 Jahre von Gott ge-schenkt/ und durch sei-nen Rat gelenkt.

Im neuen Jahr viel Sonnenschein,/ das sol-len unsere Wünsche sein./ Doch Gesundheit, Glück und ein langes Leben,/ das mög' der liebe Gott dir geben.In Liebe: dein Mann, deine Kinder und En-kelkinder.

60 Jahr' seid ihr beisammen,/ eine lange, lange Zeit, durch Krieg und Leid seid ihr gegangen,/ verloren schien die Zeit./ Doch Hoffnung, Liebe und der Glaube geben euch die Kraft bis heut'.Zur diamantenen Hochzeit wünschen wir euch, unseren Eltern, Großeltern und Ur-großeltern

Lotte (geb. Sackmann) und BrunoGeistdörfer

Glück, Gesundheit und noch viele gemein-same Jahre.Vielen Dank für eure unbegrenzte Liebe und Treue, für eure Sorgen und eure Unterstüt-zung, für ein glückliches Elternhaus und Wärme. Dafür werden wir euch ewig dank-bar sein.In Dankbarkeit: eure Kinder mit Familien, Enkel und Urenkel.

Unser Vater, Opa und UropaViktor Daungauerwird am 18.11.2012 75. Wir, seine Familie, gra-tulieren ihm zu seinem Geburtstag und wün-schen ihm Gesundheit, viel Glück und alles Gute.

Mögen alle seine Wünsche in Erfüllung ge-hen!

Zum 55. Hochzeitstag am 7.11.2012 gratu-lieren wir ganz herzlich unseren lieben El-tern, Schwiegereltern und Großeltern

Emilie (geb. Krohmer) und SiegfriedThumm

Wir wünschen Gesundheit, Zufriedenheit und noch viele schöne Jahre im Kreise der immer größer werdenden Familie.In Liebe und Dankbarkeit: eure drei Kinder, Schwiegerkinder und zehn Enkelkinder mit Anhang.

GLÜCKWÜNSCHE

33 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Zum 100. Geburts-tag am 13.11.2012 die schönsten Glückwün-sche für unsere Mutter, Schwiegermutter, Oma und UromaEugenie Fehlertgeb. Loge100 Jahre!!! Was für ein Alter, was für ein Le-

ben!!! Was für eine Kraft und was für ein Wille haben dich getragen (und tragen dich noch heute) durch diese 100 Jahre!So wie du mit großer Geduld, Beharrlich-keit und tiefem Glauben die Vertreibungen - 1916 aus Wolhynien und 1941 von der Wolga - und die Jahre der Repressalien mit unermesslichem Leid und Opfern überstan-den hast, so trägst du heute deine beschwer-liche, aber glückliche Zeit des Alters.Wir danken dir herzlichst für alles.Deine Kinder Rita Brehm (geb. Fehlert) mit Familie, Harry Fehlert mit Familie, Dr. Vik-tor Fehlert mit Familie; deine Enkel Alex, Olga, Rita, Alexander, Nelli, Julia, Eugen und Igor; deine Urenkel Martin, Marlene und Julian.

Zum 85. Geburtstag am 2.11.2012 gratulieren wir unserer lieben Mut-ter, Schwiegermutter, Oma und UromaMagdalena Jobegeb. Wilhelmgeb. in Krasnoje, Ukra-ine.Wir wünschen dir von

ganzem Herzen/ Gesundheit, Glück und kei-ne Schmerzen.Heute möchten wir dir sagen:/ Es ist schön, dass wir dich haben./ Wir haben dich von Herzen lieb/ und danken Gott, dass es sich gibt.In Liebe und Dankbarkeit: deine Kinder, Schwiegerkinder, Enkel und fünf Urenke-linnen.

Zum 81. Geburtstag am 10. Oktober gratu-lieren wir nachträglich aufs herzlichste unserer Mutter

Martha Schwenglergeb. Köpplin

geb. in Neusatz, Ukra-ine.

Liebe Mama, Oma und jetzt auch zweima-lige Uroma!Im Namen aller Geschwister, Enkel und Urenkel gratulieren wir dir zum Geburtstag und wünschen dir vor allem Gesundheit und noch viel Spaß am Leben. Lebenslust und Freude sollen dich begleiten bis ans Lebens-ende.Mit Liebe und Dank: Lina, Johannes, Peter und Rudolf mit Familien.

Johann Torschergeb. am 29.10.1937 in Baden, Odessa.Lieber Papa,Schwiegerpapa,Opa und Uropa,Morgens um sie-ben bist du schon auf/ und machst Schnäppchenjagd

im Marktkauf./ Der geübte grüne Daumen/ wählt stets nur die besten Pfl aumen./ Zwie-beln, Gurken und Tomaten/ gedeihen toll in deinem Garten./ Der Keller voller Wein und Bier,/ lieber Wanja, wir danken dir!Zu deinem 75. Geburtstag wünschen wir dir von Herzen alles Liebe, Gesundheit und ein langes Leben.In Liebe: Anna, Irene, Harry, Jay, Martin, Natalie, Christopher, Tanja und Emilia.

Am 26.10.2012 feierte meine liebe Frau, un-sere liebe Mama und OmaMathilde Heislergeb. Weißgerberihren 80. Geburtstag.80 Jahre von Gott ge-schenkt/ und durch sei-nen Rat gelenkt.

80 Jahre ein reiches Erleben/ voll Mühe und Arbeit, voll Schaffen und Streben.80 Jahre aus Gottes Hand,/ der stets viel Se-gen für dich verwandt.Im neuen Jahr viel Sonnenschein,/ das sol-len unsere Wünsche sein./ Doch Gesundheit, Glück und ein langes Leben,/ das mög' der liebe Gott dir geben.In Liebe: dein Mann, deine Kinder und En-kelkinder.

Zum 65. Geburtstagam 4.9.2012 gratulieren wir ganz herzlichSofi a Massold(Michnenko)geb. 1947 in Zelino-grad, Kasachstan, und wünschen ihr Gesund-heit, Glück und viel Erfolg bei der gesell-

schaftlichen Arbeit.30 Jahre war Sofi a Massold (Michnenko) als Lehrerin tätig. 1996 kam sie nach Ham-burg. Zurzeit leitet sie die Gesangsgruppe "Die Weide". Diese Tätigkeit bringt ihr viel Spaß und den Zuschauern viel Freude und Erinnerung an die verlassene Heimat.Ihre Freunde von der Gesangsgruppe "Die Weide".

Zu ihren 75. Geburtstagen und 55 Ehejahren wünschen wir

Linda und Peter RegerGesundheit, Glück und alles Gute.Ida, Ella und Irina.

Am 4. November 2012 feiert unsere liebe Mut-ter, Schwiegermutter, Oma und UromaKatharina Anhölchergeb. Wingerteraus Mannheim, geb. in Neu-Nikolajewka, Odessa, ihren 85. Ge-burtstag.

Liebe Mutter, wir alle danken dir für alles, was du für uns getan hast, und wünschen dir von Herzen viel Gesundheit, Freude, Zufrie-denheit und noch viele glückliche Jahre mit uns.In Liebe: deine Kinder Josef, Lina, Peter, Maria und Emma mit Familien.

Reinhold Leis

AphorismenWenn man vor der Wahl jeden Tag zum 1. April macht, kann danach jeder Tag zum Schwarzen Freitag werden.Alle, alle sind für Reformen, aber nur für solche, dass alles beim Alten bleibt.Die Versprecher werden immer frecher.Der Denktreibstoff heißt Zweifel.Unersetzliche Menschen gibt es nicht - nur Dienststellen.Aids... Höchste Zeit die Ehepartner zu pri-vatisieren.Maß halten! Bei zu wenig kann man ver-dursten, bei zu viel ertrinken.Es hängt von den Eltern ab, ob aus dem Ei ein Kriechtier oder ein Adler schlüpft.Viele junge Leute wollen heute nur das eine - keine Kinder.Wenn wir für die Erhaltung der Umwelt nichts tun, wird sie uns überleben.Die Lügen haben zwar kurze Beine, aber nicht selten auch einen verdammt langen Atem.Man braucht gar nicht viel zu wissen. Der Gesprächspartner weiß meistens sowieso alles viel besser.

KULTUR

34 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Erzwungene StummheitLesung mit Eleonora Hummel

Ein Mädchen aus Kasachstan hat den auffälligen Namen 'Schmidt'. Langsam begreift sie, dass in ih-

rer Familie irgendetwas anders ist: Ihre Eltern sitzen auf Koffern und wollen nichts wie weg nach Deutschland. Ihre schöne Schwester hingegen möchte richtig dazugehören und endlich einen ganz normalen russischen Namen tra-gen. Dazu kommt noch das Messer unter dem Kopfkissen des Großvaters, dem das Mädchen Schritt für Schritt das Fami-liengeheimnis entlockt. So beginnt die Odyssee eines Mädchens aus Kasachs-tan, die es nach Berlin führt.“

Mit diesen Worten führte Pfarrer Willi Stöhr, Leiter der Evangelischen Stadtaka-demie Nürnberg, in die Lesung der russ-landdeutschen Schriftstellerin Eleonora Hummel ein, die vor einheimischen und zugewanderten Nürnbergern ihren ersten Roman „Die Fische von Berlin“ vorstell-te.Es werde in der deutschen Gesellschaft zu wenig thematisiert, was die Russlanddeut-schen in ihrer alten Heimat erlebt haben, den Betroffenen selbst fehlten dafür die Worte, weil die Erlebnisse zu schrecklich seien, betonte Stöhr. Gerade hier wolle, so Dr. Sabine Arnold von der SinN-Stiftung des Evang.-Luth. Dekanats in Nürnberg (Leiterin des Projekts „Heimat für Russ-land-Deutsche“), die Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Einmal Russland und zurück. 250 Jahre Katharinenerlass“ an-setzen und die Öffentlichkeit für die Prob-lematik der Russlanddeutschen und ihre Geschichte sensibilisieren.Die Lesung mit Eleonora Hummel, or-ganisiert von der SinN-Stiftung und dem Nürnberger Haus der Heimat, bildete den Auftakt zu der Veranstaltungsreihe.

Anregungenin der Familiengeschichte Die 1970 in Zelinograd, Kasachstan, ge-borene Eleonora Hummel kam 1982 mit ihren Eltern in die ehemalige DDR. Nach dem Schulabschluss absolvierte sie eine Ausbildung zur Physiklaborantin und anschließend eine Zweitausbildung als Fremdsprachenkorrespondentin. Seit 1995 ist sie literarisch aktiv. Sie lebt in Dresden und ist freischaffende Autorin, veröffent-licht Prosa und Artikel in zahlreichen Li-teraturzeitschriften und tritt bundesweit mit Lesungen auf.2001 erhielt Eleonora Hummel das Sti-pendium des 5. Klagenfurter Literatur-

Eleonora Hummel bei ihrer Lesung in Nürn-berg.

kurses. Für den Romanauszug „Dreizehn Winter“, in dem sie die Odyssee einer russlanddeutschen Familie beschreibt, wurde sie 2002 mit dem Förderpreis des Russlanddeutschen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg ausgezeich-net. 2003 bekam sie das Literaturstipendi-um der Stiftung „Künstlerdorf Schöppin-gen“. 2005 erschien ihr Debütroman „Die Fische von Berlin“, für den sie 2006 mit dem Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis geehrt wurde; zum ersten Mal hatte die

Bayerische Akademie der Schönen Küns-te den Preis an eine Deutsche aus Russ-land vergeben.Für die Arbeit am Nachfolgeprojekt „Die Venus im Fenster“ erhielt Hummel ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für sächsische Schriftsteller.Anregungen für die beiden Romane konn-te sie aus der Geschichte der eigenen Fa-milie schöpfen; durch Familienaufzeich-nungen und Recherchen in Archiven gab sie ihnen eine beachtliche historische Tiefe. Zum einen sind es die Erlebnisse ihrer Ich-Erzählerin Alina, die mit zwölf Jahren nach Deutschland kommt und sich zu einer selbstbewussten jungen Frau ent-wickelt. Zum anderen die Geschichten ih-rer Großeltern, die über die Vergangenheit erzählen.Diese beiden Ebenen verknüpfen sich im-mer wieder und lassen die Tragik der all-täglichen Diskriminierung und Ausgren-zung der Russlanddeutschen, aber auch ihrer Hoffnungen und Illusionen unter die Haut gehen. In beiden Romanen ist Alina diejenige, die ihren Großeltern nach und nach die jahrzehntelang verborgenen oder verschwiegenen Geschichten ihrer Fami-lie entlockt.Zwischen den Auszügen aus dem Roman „Die Fische von Berlin“ erzählte Hummel aus ihrem eigenen Leben und beantworte-te Fragen, die sich immer wieder um die Erfahrungen der Deutschen in der Sowjet-union und die der Deutschen in Deutsch-land in den Kriegs- und Nachkriegsjah-ren drehten. Eleonora Hummel war wie die Erzählerin ihres Romans zwölf, als sie mit ihren Eltern in der DDR landete, die nie ihre Heimat wurde. Auch für ihre Eltern und Großeltern war es nicht das Deutschland, nach dem sie sich im fer-nen Ka sachstan gesehnt hatten. All die Jahre wusste sie nie, wohin sie tatsäch-lich gehört – nach Kasachstan oder nach Deutschland, das ihr ebenso fremd war wie Kasachstan.Eine Art Schwäbisch war die Mundart ih-rer Großeltern, in der Familie wurde aber Russisch gesprochen, um nicht aufzufal-len. So konnte auch Eleonora nur ein paar deutsche Dialektbrocken; das erste Jahr in der deutschen Schule hörte sie nur zu – eine erzwungene Stummheit. Der Titel ihres Buches „Die Fische von Berlin“ steht daher unter anderem für die Stumm-heit der Russlanddeutschen – gleich den Fischen, die in unserer Wahrnehmung stumm sind... Nina Paulsen

DIE VOLKSGRUPPE

35 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Alexander Muth: Die Geschichtedes Dorfes Wiesenmüller (Lugowskoje)

Die Geschich-te des Dorfes Wiesenmül-

ler (Lugowskoje)" beinhaltet weitaus mehr, als der Titel des neuen Buches des 1925 an der Wolga geborenen Aussied-lers Ale xander Muth vermuten lässt. Die Hälfte der insgesamt 212 Seiten ist zwar sehr spezifi sch sei-nem Heimatdorf Wiesenmüller gewid-met und kann daher nur von einem Teil der Leser hautnah nachvollzogen werden. Ein beachtlicher Teil des Bu-ches befasst sich aber mit der großen Geschichte der Deutschen in Russland in einer Sprache, die jeder verstehen sollte, selbst wenn die Materie für ihn neu ist.

Es ist nur zu begrüßen, dass es einem Deutschen aus Russland gelungen ist, die Geschichte seiner Volksgruppe wahrheits-getreu und glaubhaft darzustellen. Ale-xander Muth hat einen wertvollen Mosaik-stein zur Aufarbeitung unserer Geschichte beigetragen und seine Darstellungen mit vielen Dokumenten in deutscher und rus-sischer Sprache belegt.Von besonderem Interesse dürfte auch der Anhang zum Buch mit 82 historischen und neueren Bildern aus der Heimat des Autors sein sowie seine Zuwanderungs-listen im Lugowskoje der Jahre 1971-2005. Danach befi nden sich unter den 964 neueren Zuwanderer nicht nur solche mit russischen Namen, sondern auch 104 Her-manns, Fischers, Grasmücks und andere mit deutschen Namen, die sich hier an der Grenze von Europa und Asien niederge-lassen haben.Gegründet wurde die Siedlung Wiesen-müller auf der Wiesenseite der Wolga laut Alexander Muth am 27. November 1857. Sie war im Jahre 1912 mit 4.999 Seelen das zweitgrößte wolgadeutsche Dorf und 1927 mit 1.441 männlichen und 1.542 weiblichen Bewohnern immer noch eine der größten deutschen Gemeinden an der Wolga. Laut Volkszählung vom 1. Oktober 1927 gab es zu der Zeit, also vor der Kol-lektivierung, in Wiesenmüller noch zwölf Reiche, 298 Mittelbauern, 86 Analphabe-ten sowie 63 Knechte und Mägde.Die Tragödie der Russlanddeutschen be-ginnt bei Muth mit den Enteignungsgeset-zen („Liquidationsgesetze") während des

Alexander Muth

Ersten Weltkrieges vom 2. Februar und 13. Dezember 1915 und erreicht ihren Höhepunkt mit der Aussiedlung der Wol-gadeutschen und der Vernichtung ihrer Autonomie als Folge des Zweiten Welt-krieges 1941.In der Zeit zwischen diesen beiden größ-ten Kriegen der Neuzeit fand der Vor-marsch des Bolschewismus mit all seinen schlimmen Begleiterscheinungen statt. Der Oktoberrevolution von 1917 folgten der Bürgerkrieg und 1921 die Hungers-not in nahezu allen russlanddeutschen Siedlungsgebieten. Nach einem kurzen Hoffnungsschimmer während der Neu-en Ökonomischen Politik (NÖP) öffnete der Klassenkampf wieder allen Exzessen des Bösen Tür und Tor. Höhepunkte wa-ren die Antiweihnachtskampagne und das Kesseltreiben gegen Geistliche 1928, die Kollektivierung und die Enteignungen 1929, die Hungersnot 1933, der Wanda-lismus gegen Kreuze und Kirchenglocken 1934 und schließlich der "Große Terror" der Jahre 1936 bis 1938.Alexander Muth begnügt sich nicht mit allgemeinen Zahlen zu russlanddeutschen Opfern der Terrorjahre, sondern nennt konkrete Namen der 24 Männer seines Heimatortes, die 1937/1938 verhaftet wurden. Nur vier von ihnen kehrten zu-rück, die anderen 20 verschwanden für immer hinter den fi nsteren Mauern des Volkskommissariats für Innere Angele-genheiten, und wenn ihre Angehörigen Glück hatten, bekamen sie nach Jahrzehn-ten so genannte Rehabilitationsurkunden über die Unschuld ihrer erschossenen Ehemänner, Väter, Söhne und Brüder.Alexander Muth selbst war 1938 noch zu jung, um als „Volksfeind" verhaftet

zu werden. 1941 spielte sein Alter für das System keine Rolle mehr, entschei-dend war die Volkszugehörigkeit. Seine persönlichen Erlebnisse in der folgenden Verbannungszeit schildert er in seinen „Erinnerungen eines Zeitzeugen der Ver-treibung der Wolgadeutschen unter Sta-lin in den Jahren 1941-56", sein späteres Leben bis zur Ausreise nach Deutschland 1989 in seinem Buch über Wiesenmüller, das auch dem gut informierten Leser viele neue Erkenntnisse offenbaren sollte.„Die Geschichte des Dorfes Wiesenmül-ler (Lugowskoje)" kann beim Autor Ale-xander Muth in Horn-Bad Meinberg, Tel.: 05234-690932, zum Preis von 20,- Euro inkl. Porto bestellt werden.

Johann Kampen

Das Land, in dem mein Vatergeboren wurde und aufwuchs

Bereits vor vielen Jahren hegte ich den Wunsch, das Land und die Gegend, in denen mein Vater Da-

vid Meser geboren wurde und aufwuchs, zu besuchen.

Im Juli dieses Jahres setzte ich dieses Vorhaben in die Tat um, und nach vier Stunden Flug landete ich in Saratow an der Wolga. Innerhalb von zwei Wochen bereiste ich die Städte Engels, Saratow, Marxstadt, Krasnoarmejsk (Balzer) und Kamyschin und unternahm zudem eine

Schifffahrt von Saratow nach Astrachan. Es war eine sehr aufregende und mit vie-len Eindrücken verbundene Reise. Überall konnte ich Zeugnisse der wolgadeutschen Geschichte entdecken. Die Bauten und die breiten Straßen in den Städten tragen zwar heute russische Namen, der architektoni-sche Stil deutet jedoch sehr stark auf die lange deutsche Vergangenheit hin.In der ehemaligen Hauptstadt der Auto-nomen Republik der Wolgadeutschen, Engels, legte ich einen Blumenstrauß am Denkmal zu Ehren der russlanddeutschen

HEIMAT

36 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Opfer der Repressionen in der UdSSR, das sich auf dem zentralen Marktplatz der Stadt befi ndet, nieder.Die heutige Stadtverwaltung von Engels residiert im selben Gebäude auf dem Marktplatz, in dem von 1924 bis Septem-ber 1941 die Regierung der Wolgadeut-schen Republik untergebracht war.In dem Gebäude befi ndet sich auch ein Kulturzent rum der Wolgadeutschen. Ein Mitarbeiterstab aus zehn Angestellten ist für die Pfl ege der deutschen Geschichte und Kultur in der Region zuständig. Die Leiterin des Kulturzentrums, Aleftina Schuwaewa, eine gebürtige Russin, die in der Geschichte der Wolgadeutschen sehr bewandert ist, zeigte mir einen Veranstal-tungskalender, der prallvoll mit Events für die deutschstämmigen Bürger der Stadt gefüllt war.Interessant verlief ein Besuch des Heimat-museums der Stadt Engels. Das Museum beschäftigt fünf wissenschaftliche Mitar-beiter und verfügt über eine umfangreiche Sammlung und Dokumentation geschicht-licher Hintergründe.

Eine wissenschaftliche Angestellte war bereit, mich durch die Ausstellungsräume zu begleiten. Von ihr war zu erfahren, dass die ersten Siedler in der Region ukraini-scher Herkunft waren. Erst später, nach der Einladung der Zarin Katharina II. im 18. Jahrhundert, besiedelten Ausländer aus Holland, Frankreich und Deutschland das Gebiet.Trotz der umfangreichen Dokumentation des Zeitgeschehens stellte ich fest, dass die kulturellen und wirtschaftlichen Zent-ren, die im 19. und 20. Jahrhundert von der deutschen Bevölkerung geschaffen wurden, in dem Museum keine Erwäh-nung fi nden. So suchte ich vergebens nach Auskünften über das Konservatorium in Saratow, die Fabriken zur Herstellung von landwirtschaftlichen Geräten und Maschi-nen in Engels und Balzer, die pädagogi-schen und polytechnischen Hochschu-len in Engels sowie zu wolgadeutschen Schriftstellern, Verlagen und Zeitungen, die das gesellschaftliche Leben der da-maligen autonomen Republik maßgeblich prägten. Informationen über den Erlass

des Präsidiums des Obersten Sowjets der Sowjetunion vom 28. August 1941 und die Vertreibung gab es ebenfalls nur in unzureichendem Maße, obwohl Aussagen von Zeitzeugen in den Ausstellungsräu-men präsentiert wurden.Die Stadt Engels samt Umgebung zählt heute ca. 320.000 Einwohner. Die Frage nach dem Anteil deutschstämmiger Be-wohner konnte mir niemand im deutschen Kulturzentrum und in der Stadtverwaltung zuverlässig beantworten.Heute prägen viele alte und neue ortho-doxe Kirchen das Stadtbild. Zu meinem Bedauern musste ich feststellen, dass kei-ne einzige evangelische oder katholische Kirche an die deutsche Vergangenheit erinnert. Gegenwärtig laufen Vorberei-tungen zur Umbenennung der Stadt in Podolsk.Die Schifffahrt nach Marx (Marxstadt), wo mein Vater seine Jugendjahre ver-brachte, verlief sehr beeindruckend. Marx ist eine schmucke kleine, direkt an der Wolga liegende Stadt mit 32.000 Einwoh-nern. Auf dem zentralen Platz der Stadt ist neben einem Lenin-Denkmal das monu-mentale Gebäude der ehemaligen evange-lischen Kirche zu fi nden. Vier vernagelte Eingangstüren deuteten darauf hin, dass in der Kirche keine Messen abgehalten werden.In der Stadtverwaltung konnte mir nie-mand Auskunft darüber erteilen, wo sich die evangelischen Christen versammeln. Dafür wurde mir die Adresse der katho-lischen Kirche mitgeteilt. Eine neue, im Jahre 2001 aus rotem Backstein erbaute Kirche steht hier für die noch wenigen verbliebenen deutschstämmigen Bürger der Stadt.Schwester Valentina berichtete mir, dass im Jahre 1984 auf Erlass der damaligen Stadtverwaltung eine 200 Jahre alte ka-tholische Kirche über Nacht abgerissen wurde, um den in dieser Zeit starken Zu-strom von Russlanddeutschen in die Stadt zu unterbinden. Ein Großteil der damals 3.000 russlanddeutschen Bürger wander-te schließlich aus. Heute versuchen ein polnischer Pfarrer sowie zwölf Gemein-deschwestern, die aus 200 Katholiken be-stehende Gemeinde zu betreuen.Ähnliche Geschichten und Zustände habe ich im ehemaligen Balzer und in Kamy-schin erfahren. Die deutsche Vergangen-heit an der Wolga verliert nach und nach an Bedeutung. Heute bestimmen andere Prägungen die Region. Ich persönlich bin froh, dass sich der geschichtliche Kreis meiner Familie in Deutschland geschlos-sen hat. Ohne Wehmut, doch mit vie-len gewonnenen Eindrücken kehrte ich nach zwei Wochen wieder zurück nach Deutschland. Waldemar Meser

Engels: Der ehemalige Regierungssitz der Wolgarepublik...

... und die ehemals deutsche Polytechnische Hochschule.

KULTUR

37 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Vom Schicksal gezeichnet und geadeltWendelin Mangold: Theaterstück über die Geschichte der Russlanddeutschen

Wendelin Mangold, "Vom Schick-sal gezeichnet und geadelt", Tragikomödie (zum 250. Jah-

restag der Ansiedlung der Deutschen an der unteren Wolga). Mit einer Ein-führung von Alfred Büngen und einem Nachwort von Andreas Peters. Geest-Verlag 2012, ISBN 978-3-86685-372-0, 76 S., 10 Euro.

Das Theaterstück stellt die 250-jährige Ge-schichte der Deutschen an der Wolga dar. Das Los dieser Volksgruppe ist trotz des errungenen Erfolgs von bitteren Schick-salsschlägen gezeichnet: Enteignung und Säuberung, Erniedrigung und Verfolgung, Deportation und Vertreibung. Das Thea-terstück schlägt einen Bogen von der Aus-wanderung bis zur Rückwanderung.Wendelin Mangold hat sich längst weit über den Kreis der Russlanddeutschen hinaus als literarische Instanz etabliert. Selber unter den Bedingungen des autori-tären Regimes in der UdSSR aufgewach-sen, studiert, gearbeitet und gelitten, sie-delte er 1990 in die Bundesrepublik über und betreute seine Landsleute. Wie kaum ein anderer Autor ist er mit der politischen und literarischen, mit der theologischen und philosophischen Geschichte der Deut-schen in und aus Russland vertraut.Mangold wusste daher um die Aussichts-losigkeit eines Unterfangens, die 250-jäh-rige Geschichte der Menschen, die seit der Ansiedlung der Deutschen in der Region der unteren Wolga vergangen ist, etwa in der Form eines Historiendramas zu lite-

rarisieren. Die in einem solchen Rahmen notwendigen Differenzierungen in Bezug auf die Entwicklung der verschiedenen regionalen und religiösen Gruppen hät-te ein Theaterstück ergeben, das nur mit gewaltigem personellem, materiellem und zeitlichem Aufwand darstellbar gewesen wäre. Er jedoch beabsichtigte, was ange-sichts seiner literarischen Vorliebe für die Lyrik nicht verwundert, ein Theaterstück zu schaffen, das für kleinere Personen-gruppen mit geringem Aufwand und in überschaubarer Darstellungszeit wesent-liche Grundelemente der Geschichte und der aktuellen Situation der Deutschen in und aus Russland zur Sprache bringt. Ihm ging es darum, Grundzüge ihres ge-schichtlich-kulturellen Seins aufzuzeigen, deren Entstehung aufzudecken.Dass er, durch eine solche Zielsetzung be-dingt, die Form der Tragikomödie wählt, ist somit keinesfalls ein Zufall. Die Wahl der Tragödie erklärt sich aus dem histori-schen Kontext. Die Geschichte der Russ-landdeutschen ist eine Tragödie. Bereits unter falschen Versprechungen aus der deutschen Aussichtslosigkeit ins Russi-sche Reich gelockt, in entbehrungsrei-cher Arbeit eine für Russland unglaublich wichtige Aufbauarbeit geleistet und auch selber zu einigem Wohlstand gelangt, sich als zu Russland gehörend betrachtend und zugleich die eigenen deutschen Wurzeln nicht zu verlieren glaubend, werden sie genau aus dem Grund ihres wirtschaftli-chen Strebens und der Bewahrung ihres Deutschtums in Russland missachtet, verfolgt, deportiert und getötet. Der Rus-sifi zierungsprozess führt zudem zu einer

Aufl ösung ihrer sprachlich-kulturellen Traditionen. Was ihnen bleibt, ist der Glaube, ein unerschütterlicher Glaube.Den Irrsinn der Geschichte der Russland-deutschen verdeutlicht Mangold in lite-rarischer Verdichtung in drei Akten, die von einem Prolog und einem Epilog um-rahmt werden. Volkstheaterhafte Elemen-te, Lieder, das Auftreten wichtiger kul-tureller Figuren prägen das Geschehen, das eine ungeheure Dynamik entwickelt. Das Leben eines "Volkes" in wenigen kurzen Sequenzen. Skurrile Situationen verdeutlichen das Handeln beziehungs-weise Nichthandeln der Menschen, ihre offensichtlichen Widersprüche zur gesell-schaftlichen Wirklichkeit.Und das Ende, der Epilog, die Rückkehr nach Deutschland ins Land ihrer Urahnen. Mangold zeigt eine verzweifelte Gruppe junger Spätaussiedler, die in ihrem als Heimat empfundenen Land als Russen tituliert werden. Schon beinahe beschwö-rend versuchen sie, ihre eigene Identität Einheimischen zu erklären, erfahrbar zu machen. „Eine heitere, schrill pfeifende, laut russisch durcheinandersprechende, ‚Kalinka-Ma-linka‘ singende und ‚Ka-satschok‘ tanzende Gruppe von Spätaus-siedlern, Männer und Frauen, in bunten, grellen russischen Trachtenkleidern, schwärmt auf die Bühne“ und beendet diesen Prozess der Identifi kationssuche.Ein sicherlich gewagtes Theaterstück, doch mit seiner radikal tragischen Ko-mik, seiner Verbindung von Volkstheater und surrealen Bühnenelementen ein der realen Historie der Russlanddeutschen in Form und Inhalt angemessenes Stück. Mangold gelingt es, die Stimmungen und Gefühle, die Tragik und den unerschüt-terlichen Glauben dieser Volksgruppe in seinen vielfachen Erscheinungsformen und Ausprägungen einzufangen und in all seiner verzweifelten Ausweglosigkeit dar-zustellen. Er entindividualisiert seine Fi-guren durch Generationen hindurch, stellt kulturelle Verbindungslinien zu anderen russlanddeutschen Autoren her, scheut sich nicht, ein wahres Sprachspektakel zwischen Russisch, Wolgadeutsch und Hochdeutsch auf der Bühne ablaufen zu lassen.Ein ideales Theaterstück für ein breites Publikum, das Grundverfasstheiten, his-torische Entwicklungslinien für ein ein-heimisches bundesdeutsches Publikum aufzeigt und einem russlanddeutschen Publikum selbst Möglichkeiten der Iden-titätsauseinandersetzung bietet.

Alfred Büngen, Geest-Verlag

Wendelin Mangold

SPORT

38 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Olympische Sommerspiele und Paralympics in London 2012

Deutsche aus Russland als Medaillengewinner Gold: Kristina Vogel,Bahnrad - Teamsprint:

Geboren 1990 in Leninskoje, Kirgisien, kam Kristina Vogel 1992 mit ihrer Mutter nach Deutschland. Mit ihren erst 22 Jah-ren gehört sie bereits zu den erfolgreichs-ten Bahnradsportlerinnen Deutschlands. 2006 holte sie erste deutsche Meistertitel, 2007 und 2008 sechs Titel bei den Welt-meisterschaften der Juniorinnen.2009 musste Kristina Vogel einen schwe-ren Rückschlag verkraften: Nach einem Unfall lag sie zwei Tage im Koma; es folgten vier Wochen Krankenhaus und drei Monate Reha, bis sie wieder im Sattel sitzen konnte.Anfang 2010 feierte sie ein erfolgreiches Comeback mit einem 5. Platz im Sprint bei den Bahn-Weltmeisterschaften; es folgten im gleichen Jahr drei deutsche Meisterti-tel und der erste Weltcupsieg.Bei den Bahn-Weltmeisterschaften 2012 in Melbourne errang Kristina Vogel ge-meinsam mit Miriam Welte die Goldme-daille im Teamsprint, und als Krönung folgte dann mit der gleichen Partnerin die Goldmedaille in London.Kristina trainiert im Sprintteam Stadtwer-ke Erfurt, Thüringen, und ist Polizeimeis-teranwärtin bei der Bundespolizei.

Gold und zweimal Bronze:Heinrich Popow,Leichtathletik - 100 Meter,200 Meter, Sprintstaffel:Geboren 1983 in Abai, Kasachstan, und aufgewachsen in Hachenburg, Wester-wald, verkörpert Heinrich Popow die Pro-fessionalisierung des Behindertensports in Deutschland. Im Alter von neun Jahren wurde ihm nach einer Krebserkrankung prophylaktisch das linke Bein oberhalb des Kniegelenks amputiert.Heinrich Popow wohnt in Köln, trainiert in der Behindertensportabteilung in Le-

verkusen, NRW, und arbeitet als EDV-Spezialist in der Profi fußball-Abteilung von Bayer 04 Leverkusen.2004 gab Popow in Athen sein Paralym-pics-Debüt als dreifacher Bronze-Gewin-ner im 100- und 200-Meter-Lauf sowie im Weitsprung (jeweils in der Kategorie T42). Bei den Paralympics in Peking 2008 gewann er im 100-Meter-Lauf die Silber-medaille, 2011 wurde er Weltmeister über 100 Meter und im Weitsprung.Zum Karrierehöhepunkt wurden die Para-lympics in London 2012 mit der Goldme-daille im 100-Meter-Lauf und zwei Bron-zemedaillen über 200 Meter und mit der Sprintstaffel.

Silber: Elena Krawzow,Schwimmen - 100 Meter Brust:

Geboren 1993 in Kasachstan, kam Elena Krawzow mit ihrer Familie vor sieben Jahren aus einem Dorf in Kasachstan nach Deutschland. Ihre Familie lebt seit 2005 in Bamberg, Bayern, sie selbst besucht das Internat der Nürnberger Blindenanstalt.Mit sieben Jahren brach bei ihr eine erb-liche Augenkrankheit aus, die langfristig zur Einschränkung des Sehvermögens und zur Erblindung führt. Elenas Sehver-mögen liegt nur noch bei sechs bis acht Prozent, sie sieht Schatten bzw. Konturen. Im Alter von zwölf Jahren wechselte sie daher an das Bildungszentrum für Blin-de und Sehbehinderte (bbs) in Nürnberg. Hier will sie eine Ausbildung zur Physio-therapeutin absolvieren.

Obwohl sie erst mit 13 Jahren Schwim-men lernte, hat sie sich vor allem in ihrer Paradedisziplin, dem Brustschwimmen, inzwischen an die Weltspitze geschwom-men. Bei den World Games in Alanya brachte sie als 17-Jährige viermal Gold und einmal Silber mit nach Hause.Ihr Trainer Günter Zirkelbach war maß-geblich daran beteiligt, dass sie bei den Internationalen Deutschen Meisterschaf-ten über 100 Meter Brust einen neuen Europarekord in ihrer Klasse aufstellte und sich so noch kurzfristig für die Para-lympics in London qualifi zieren konnte. Dort startete sie in vier Wettbewerben und gewann über 100 Meter Brust eine Silber-medaille.

Silber: Lilli Schwarzkopf ,Leichtathletik - Siebenkampf:

Geboren 1983 in Nowopokrowka, Kir-gisien, kam Lilli Schwartzkopf 1990 mit ihren Eltern nach Deutschland.Mit 14 Jahren begann sie ernsthaft mit der Leichtathletik und seit 1998 geht sie im Siebenkampf an den Start. Sie startet für die LG Rhein Wied, Rheinland-Pfalz, und wird von ihrem Vater Reinhold Schwarz-kopf, einem ehemaligen Zehnkämpfer, trainiert.In ihrer Laufbahn wurde Lilli Schwarz-kopf mehrfach deutsche Meisterin, holte Silber- und Bronzemedaillen bei Euro-pameisterschaften. Weitere Höhepunkte waren der 5. Platz bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft 2007 und der 8. Platz bei den Olympischen Spielen in Peking 2008.Bei den Olympischen Spielen in London 2012 hatte Lilli Schwarzkopf einen guten Start. Nach sechs Disziplinen lag sie auf

Kristina Vogel (rechts) mit ihrer Sprintpart-nerin Miriam Welte.

Heinrich Popow

Elena Krawzow

Lilli Schwarzkopf

SPORT INTEGRATION

39 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Platz fünf und nach der persönlichen Best-leistung im abschließenden 800-Meter-Lauf war sie sich sicher, eine Silber- oder Bronzemedaille gewonnen zu haben, als es zu einem der emotionalen Höhepunkte der gesamten Spiele kam: Aufgrund eines Kampfrichterfehlers wurde sie nämlich zunächst nach dem Lauf disqualifi ziert, ehe nach langem und bangem Warten die Disqualifi kation zurückgezogen wurde und sie die verdiente Silbermedaille in Empfang nehmen durfte.

Bronze: Dimitri Peters,Judo - Schwergewicht:Geboren 1984 in Gljaden, Altairegion, kam Dimitri Peters als Kind russland-

Dimitri Peters

deutscher Eltern 1992 nach Unterstedt bei Rotenburg an der Wümme in Niedersach-sen.Als 11-Jähriger begann Dimitrij beim TUS Rotenburg von 1861 mit Judo; dem Verein ist er bis heute treu geblieben. Ab 2002 trainierte er in Hannover, wo er auch

eine Berufsausbildung zum Industrieme-chaniker absolvierte. Seit Herbst 2006 ist er in der Sportfördergruppe der Bundes-wehr, wo er Beruf und Berufung wunder-bar vereinbaren kann.2005 holte Peters den Titel bei der U-23-Europameisterschaft, 2006 folgte eine Bronzemedaille bei der Europameister-schaft in Tampere, 2007 eine weitere Bronzemedaille im deutschen Team bei der Euromeisterschaft in Istanbul.In London 2012 hatte Dimitri Peters sei-nen ersten olympischen Auftritt und kam gleich ins Halbfi nale. Im Kampf um die Silbermedaille unterlag er ganz knapp dem Russen Tagir Chaibulajew. VadW

Finger wegvon Haustürgeschäften und Kaffeefahrten!

Praktische Tipps beim Seminar für ehrenamtliche Multiplikatoren in Dresden

Aufmerksame Zuhörer beim Seminar in Dresden.

Am 26. September fand im Jo-hannstädter Kulturtreff e.V. in der sächsischen Landeshaupt-

stadt Dresden ein Seminar für ehren-amtliche Multiplikatoren in der Integ-rationsarbeit statt.

Mit 21 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Rudolstadt in Thüringen sowie den sächsischen Großstädten Leipzig, Chem-nitz und Dresden war es eine gut besuchte und gelungene Veranstaltung. Anwesend war auch Florian Braun von der Ortsgrup-pe Chemnitz der Landsmannschaft, dem ein Dankeschön für sein engagiertes Mit-wirken gebührt.Die beiden Referentinnen am Vormittag – von der AOK-Pfl egeversicherung und der Informations- und Beratungsstelle Aner-kennung Sachsen – hatten eine anschauli-che Powerpoint-Präsentation vorbereitet. Sie informierten über die Beantragung einer Pfl egestufe und die damit verbunde-nen Pfl egeleistungen sowie über den Un-terschied zwischen reglementierten und nicht reglementierten bzw. landes- und

bundesrechtlich geregelten Berufen.Nach der Mittagspause mit einer deftigen sächsischen Kartoffelsuppe und regem Erfahrungsaustausch ging es gestärkt in die zweite Runde.Die Referentin von der Verbraucherzent-rale Sachsen gab wichtige Tipps zum Vertragsrecht. Sie erläuterte Begriffe wie Rücktritt, Widerruf, Kündigung, Gewähr-leistungsrecht und Garantieanspruch und warnte vor Haustürgeschäften, Kaffee-fahrten und Internetfallen, die nicht selten mit einem Inkassoverfahren enden. Der bevorstehenden kalten Jahreszeit ange-passt, berichtete die Referentin abschlie-ßend über richtige und kostengünstige Heiz- und Lüftungsverfahren in Wohnun-gen.Die letzte Referentin kam von der Deutschen Rentenversicherung Mittel-deutschland. Sie erklärte das Rentenan-tragsverfahren und informierte über das Fremdrentenrecht und die Anrechnung russischer Renten.Nach reichlich sechs Stunden traten die TeilnehmerInnen die Heimreise an. Im

Gepäck hatten sie eine Menge neuer In-formationen für ihre Tätigkeit vor Ort und die Gewissheit, dass es viele Gleich-gesinnte gibt, die sich für Spätaussiedler und ausländische Migranten im Rahmen des Ehrenamtes einsetzen. Ein herzliches Dankeschön kam aus fast jedem Mund, und dieser Dank gibt uns Kraft für weitere derartige Veranstaltungen.

Birgit Matthes,Migrationsberatung für Erwachsene,

Ortsgruppe Dresdender Landsmannschaft

Suchanzeige

Johannes Braun, Bahnhofstr. 5, 37412 Herzberg-Harz, Tel.: 05521-4764, sucht seine Cousine Klara Friesen, geb. 1934/35 im Dorf Rundewiese, Gebiet Tschernigow, Ukraine. Klara Friesens Mutter war eine Schwester von Johannes Brauns Mutter, einer geb. Schwarz. Die Gesuchte wohnte um 1970 im Altaigebiet, Kulunda.

ZUM GEDENKEN

40 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

MICHAELSMIRNOVgeb. 1.11.1929 inOrenburggest. 6.8.2012 inDingolfi ngAlles hat seine Zeit,es gibt eineZeit der Freude,eine Zeit der Stille,

eine Zeit der Trauerund eine Zeit der dankbaren Erinnerung.In tiefer Trauer: Ehefrau Frieda, deine Töchter Olga und Natalie mit Familien und Enkelkinder.

Das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen. Albert Schweitzer

EHRENFRIEDLEICHT

geb. 31.8.1928 inSchonfeld/Odessagest. 21.9.2012 inTreschlingen/HeilbronnEs weht der Windein Blatt vom Baum,

von vielen Blättern eines.Das eine Blatt, man merkt es kaum,denn eines ist ja keines.Doch dieses eine Blatt alleinwar ein Teil von meinem Leben.Drum wird dieses eine Blatt alleinmir für immer fehlen.

Wir sind tief berührt von der überwälti-genden Anteilnahme von Verwandten, Freunden und Bekannten, die wir beim Abschied von unserem Vater, Schwie-gervater und Opa erfahren durften.Wir bedanken uns ganz herzlich bei al-len für die Kränze, Blumen, Geldspen-den und die liebevolle Anteilnahme an unserer Trauer.Sohn Karl, Schwiegertochter Rosa, Enkelkinder Harry und Andreas.

Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,fl og durch die stillen Lande, als fl öge sie nach Haus.

(Eichendorff)Nach einem langen, erfüllten Leben ist unsere liebe Mutter, Großmutter und Urgroßmutter

ALWINENEUFELDgeb. Brunnmeierfriedlich einge-schlafen.geb. 29.9.1915 inWorms/Ukrainegest. 16.9.2012In Dankbarkeit und Liebe: die Familie.

Wir trauern um meinen lieben Mann, unseren lieben Vater, Schwiegervater und Großvater

ANTONWAGNER

geb. 14.11.1926 in Rosenheim/Ukrainegest. 8.9.2012 inPforzheimJe schöner und voller die Erinnerung,

desto schwerer ist die Trennung.Aber die Dankbarkeit verwandeltdie Erinnerung in eine stille Freude.Man trägt das vergangene Schönenicht wie einen Stachel, sondernwie ein kostbares Geschenk in sich.In Liebe und tiefer Trauer: deine Frau Rosa, Töchter Nelly, Elvira und Rita mit Familien.

Dennoch bleibe ich stets an dir;denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,du leitest mich nach deinem Ratund nimmst mich am Ende mit Ehren an.Wenn ich nur dich habe, so frage ich nicht nach Himmel und Erde. Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet,so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil.

(Psalm 73,23-26)LYDIAPASTIANgeb. Bamesbergerhätte am 11. Okto-ber 2012 mit uns ihren 100. Geburts-tag gefeiert, doch der Herr rief sie am 20. September 2012 zu sich. Ihre

Arbeit auf Erden ist getan.Nun ist sie mit ihrer geliebten Tochter Emma vereinigt.Ihr Glaube und ihre Stärke sind uns Vorbild, und ihre Lieder klingen in uns nach.Die Familien Ernst und Reinhold Pas-tian.

Im Gedenken an

GEORGSCHEIBELgeb. 16.7.1923 inSarepta/Wolgagest.13.9.2012 inHassel/WeserDeine Kinder, En-kel und Urenkel.

Zum 15-Jahres-GedenkenEGON HECHTgeb. 2.6.1935 inSchöntalgest. 8.11.1997 inTrierWer im Gedächtnisseiner Lieben lebt,der ist nicht tot,der ist nur fern.Tot ist nur,

wer vergessen wird.Du bist und bleibst bei uns in unseren Herzen.In Liebe und tiefer Trauer: deine Elsa, Kinder, Enkel und Urenkel.

IGNAZSCHNEIDERgeb. 29.11.1934 inBaden/Odessa gest. 29.8.2012 inNürtingenZu plötzlich kamdie Todesstunde, gebrochen wardein liebes Herz.

Mein Gott, wie schwer war diese Stunde,wie unaussprechlich groß der Schmerz.Nun schlaf in Frieden, ruhe sanftund hab für alles Gute Dank.In tiefer Trauer und Dankbarkeit: deine Frau Magdalena, Kinder und Enkel.Wir danken allen Verwandten und Be-kannten für die herzliche Anteilnah-me.

MAGDALENAHÜBNERgeb. Leibhamgeb. 18.9.1956 inSchana-Arka/Kasachstangest. 6.10.2012 inPaderbornWenn sich der Mutter Augen schließen,

ein treues Herz zu Tode bricht, dann ist das schönste Band zerrissen, denn Mutterliebe ersetzt man nicht. Was du im Leben hast gegeben,dafür ist jeder Dank zu klein.Du hast gesorgt für deine Liebenvon früh bis spät, tagaus, tagein.Nun ruhe sanft und schlaf in Frieden,hab tausend Dank für deine Müh‘.Wenn du auch bist von uns geschieden,in unseren Herzen stirbst du nie.In Liebe, Dankbarkeit und tiefer Trau-er: dein Vater Pius Leibham, dein Ehe-mann Rudolf, deine Söhne Artur und Eugen mit Ehefrau Elena, Enkel Mar-kus, deine Schwestern Lydia und Rosa mit Familien, deine Schwiegermutter Elsa.Wir danken allen Verwandten, Freun-den und Bekannten für die herzliche Anteilnahme.

ZUM GEDENKEN

41 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Zum 6-Jahres-GedächtnisMARIANEBLEILE

geb. 10.3.1916 inOdessagest. 20.11.2006 inNeuffenVor sechs Jahrenbist du gegangenauf eine Reiseohne Wiederkehr.

Ein tiefer Schmerz hält uns gefangen,wir vermissen dich so sehr.Groß ist die Trauer, tief ist der Schmerz,quälende Fragen zerreißen das Herz.Schwer war der Abschied, unendlich das Leid.Die Wunden im Herzen heilt nur noch die Zeit.Nun schlaf in Frieden, ruhe sanftund hab für alles lieben Dank. Du hast ein gutes Herz besessen,wir werden niemals dich vergessen.Oft stehen wir an deinem Grabund danken Gott, dass es dich gab.In Dankbarkeit und tiefer Trauer: deine Kinder Barbara und Mathias mit Fami-lien, alle Enkel und Urenkel.

Zum 5-jährigen GedenkenANTONBRITTNER

geb. 26.2.1957gest. 15.11.2007Wir haben zusammenKindheit und Jugendverbracht.Wir haben zusammengeweint,auch viel gelacht.

Wir würden gerne weiter mit dir bangen und hoffen, doch nun sind wir nur noch betroffen.Wir würden gerne wieder in Zeiten der Peindich trösten und bei dir sein.Auch wir trauern und habengelitten mit dir,denn du warst ein Teil von uns und komplettiertest das „WIR“.Deine Schwestern Swetlana und Va-lentina mit Familien, dein Vater Anton und dein Bruder Johann.

Zum 45-Jahres-GedenkenALEXANDER SCHMIDT

geb. 31.10.1905 in Galki/Wolga gest. 15.11.1967 in Barnaul/Sibirien

Zum 5-Jahres-GedenkenLYDIA SCHMIDT, geb. Berger

geb. 8.10.1910in Krasnoarmejsk/Wolga

gest. 13.4.2007 in WürzburgWer im Gedächtnis seiner Lieben lebt,der ist nicht tot, der ist nur fern.Tot ist nur, wer vergessen wird.Ihr bleibt bei uns in unseren Herzen.In Liebe und tiefer Trauer: Kinder, En-kel, Urenkel.

MATHIASFRÖHLICH

geb. 6.4.1923 inRastatt/Odessagest. 9.10.2012 inSchwäbisch-GmündGanz still undohne ein Wort

gingst du aus diesem Leben fort.Wo du jetzt bist, da gibt es keine Schmerzen,da ist Friede, da ist Licht.Du bleibst bei uns in unseren Herzen, vergessen werden wir dich nicht.O Herr, gib ihm die ewige Ruhe.In tiefer Trauer, Liebe und Dankbar-keit: Sohn Franz und Tochter Veronika mit Familien.Wir danken allen Verwandten, Freun-den und Bekannten, die so zahlreich und herzlich an unserer Trauer Anteil nahmen.

EVA LIPPgeb. 22.12.1925 inElsass/Ukrainegest. 1.9.2012 inNeuwiedMüh' und Arbeitwar dein Leben,treu und fl eißigdeine Hand.Ruhe hat dirGott gegeben,

denn du hast sie nicht gekannt.Wer so gelebt wie du im Leben,wer so erfüllte seine Pfl icht,wer stets sein Bestes hergegeben,der stirbt auch selbst im Tode nicht.Es ist so schwer, dies zu verstehen,dass wir uns hier nicht wieder sehen.Nun hast du Ruh, uns bleibt der Schmerz,schlaf wohl, du liebes, gutes Herz.In Liebe, Dankbarkeit und tiefer Trau-er: deine Nichte Ella sowie Irina und Viktor mit Familien.Wir bedanken uns bei allen Verwand-ten und Bekannten für die aufrichtige Anteilnahme.

Zum Jahres-GedenkenARTHURBILLER

geb. 3.2.1929 inBerjosowka/Baschkiriengest. 17.10.1011 inMemmingen/Bayern

Am 22.10.2011 nahmen wir Abschied.Der harte Kampf ist nun zu Ende,du bist erlöst vom Erdenschmerz.Dich leiden sehen und nicht helfen können,das war für uns der größte Schmerz.Nun schlaf in Frieden, ruhe sanftund hab für alles lieben Dank.Wenn in der Nacht die Rosen weinenund unser Herz vor Kummer bricht,möchten wir dir noch einmal erscheinenund dir sagen: „Wir lieben dich."In Liebe und tiefer Trauer: deine Kin-der, Enkel, Urenkel und deine Ehefrau Vera Biller (geb. Bieche).Wir bedanken uns bei allen Verwand-ten, Freunden und Bekannten für die herzliche Anteilnahme.

HeilbronnDer Vorstand der Ortsgruppe Heilbronn trauert um sein Mitglied

EHRENFRIED LEICHTgeb. 31.8.1928 in Schonfeld/Odessa, gest. 21.9.2012 in Treschlingen/Heilbronn

Ehrenfried Leicht war viele Jahre im Vorstand der Ortsgruppe Heilbronn tätig.Vor sechs Monaten starb seine liebe Frau Olga Leicht, die er liebevoll bis zum Tod pfl egte, obwohl er selber sehr krank war.Ehrenfried war immer voller Energie und Lebensfreude. Mit seiner Hilfsbereitschaft und seinem Humor steckte er uns alle an. Auf ihn konnte man sich verlassen. Er war ein Arbeitsmensch, der nie nein sagen konnte. Ein gutes Herz ist stehen geblieben. Wir haben mit ihm einen zuverlässigen Freund verloren!Seinen Nächsten drücken wir unser tief empfundenes Beileid aus.Der Vorstand.

ZUM GEDENKEN

42 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Meine geliebte Frau, unsere gelieb-te Mutter, Schwie-germutter, Groß-mutter, Schwester und Tante

IDA HAAGgeb. Braunagelgeb. 15.12.1934

ist am 12.10.2012 um 6.50 Uhr infol-ge ihrer schweren Krankheit von uns gegangen.In Liebe und Trauer: Johannes Haag, Elli Lebhard mit Familie, Lilli Haag mit Familie, Anton Haag mit Familie, Emilie Beresutzkij mit Familie, Johan-nes Braunagel mit Familie, Willibald Braunagel mit Familie und Philipp Braunagel.

Mannheim, Ludwigshafen,Frankenthalund UmgebungZum Tod ihrer geliebten Mutter und Schwiegermutter drücken wir unserem langjährigen Vorstandsmitglied Albert Göhring und seiner Ehemann Ludmilla sowie dem früheren Vorstandsmitglied Roland Holoch und seiner Ehefrau Ida unsere aufrichtige Anteilnahme aus.Wohl dem Menschen,der gelernt hat zu ertragen,was er nicht ändern kann,und preiszugeben mit Würde,was er nicht retten kann.

(Friedrich Schiller)Der gesamte Vorstand.

Zum Gedenken an Ida Haag

IDA HAAG geb. Braunagel, wurde am 15. Dezember 1934 in Odessa als

ältestes von fünf Geschwistern geboren. 1942-1944 besuchte sie dort die deutsche Volksschule.1944 kam sie im Zuge der so genannten ad minist rativen Aussiedlung mit ihrer Familie nach Ostrowo, Warthegau, und fl üchtete von dort 1945 nach Lützschena bei Leipzig.Schon im August des gleichen Jahres er-folgte die Verschleppung durch sowjeti-sche Behörden nach Russland, wo sie im November in ein Barackenlager in Soli-kamsk gesteckt wurde. Bis 1954 besuchte sie die Schule in Solikamsk, in den letzten drei Jahren als Abendschule. In den Jah-ren 1954-1960 studierte Ida an der Hoch-schule für Medizin in Perm mit Diplom-abschluss als Fachärztin für Bakteriologie und Hygiene.1959 heiratete sie Johannes Haag, gemein-sam zogen sie drei Kinder groß: Elli (geb. 1960), Lilli (1963) und Anton (1973). 1975 reiste die Familie nach Deutschland aus; nach kurzem Aufenthalt im Grenz-durchgangslager Friedland kamen die

Haags zunächst in das Übergangslager Geretsried (Südbayern).In ihrem langen Berufsleben von 1960 bis 1999 arbeitete Ida Haag überwiegend als Laborärztin. Gleich nach der Ankunft in Deutschland trat sie der Landsmannschaft bei und war über Jahrzehnte aktives Mit-glied der Ortsgruppe München. Leise, stets im Hintergrund, aber tatkräftig – so gehörte sie zu den treuen Helfern unserer Ortsgruppe.Bis wenige Tage vor ihrem Tod war sie mit dem Schreiben einer Chronik der Ortsgruppe München beschäftigt. Diese Arbeit abzuschließen, war ihr leider nicht vergönnt. Wir werden aber daran gehen, mithilfe ihrer Unterlagen die Chronik abzuschließen und sie in angemessener Form zu veröffentlichen.Am 12. Oktober 2012 ist Ida Haag von uns gegangen.Im Namen der Mitglieder der Landsmann-schaft in München drücken wir den Hin-terbliebenen, dem Ehemann, drei Kindern und vier Enkeln, unser tief empfundenes Beileid aus.Der Vorstand der Ortsgruppe München.

Trauer um Reinhold Beselt18. März 1937 – 19. Oktober 2012

Die Ortsgruppe Pforzheim hat

mit tiefer Trauer die Nachricht vom Able-ben ihres langjähri-gen MitgliedesREINHOLDBESELT vernommen.

Reinhold Beselt, gebo-ren am 18. März 1937

in Tigerweide, Saporoschje, Ukraine, en-gagierte sich sehr aktiv in der Ortsgruppe Pforzheim. Von 1974 bis 2002 war er in unserem Vorstand tätig, unter anderem als Kassenwart, Kulturwart, stellvertretender Vorsitzender und Vorsitzender. Gemein-sam mit seiner Tochter leitete er mehrere Jahre den Kinderchor, organisierte Jazz-tanz-Unterricht für Kinder und Jugendli-che und führte den Seniorentreff ein, der bis heute bei unseren Landsleuten sehr beliebt ist. Er war immer bereit, aktiv bei der Organisation und Durchführung von Großveranstaltungen wie zum Beispiel Silvester- oder Faschingsfeiern aktiv mit-zuarbeiten.Reinhold Beselt wurde für seinen vorbild-lichen Einsatz und Fleiß in den vielen Jah-ren seiner engagierten Tätigkeit für unse-

Reinhold Beselt

ren Verein mit der goldenen Ehrennadel der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland ausgezeichnet. Mit ihm hat die Ortsgruppe Pforzheim einen echten, treu-en Mitstreiter für unsere gemeinsame Sa-che verloren. Unser herzliches Beileid gilt allen seinen Familienangehörigen.Der Vorstand.

Das Bild von Viktor Hurr zeigt eine Schlafbaracke in einem Lager der so genannten Trudar-mee. Es ist zu sehen in der Ausstellung "Jahre des Terrors" im Haus der Deutschen aus Russland in Stuttgart (siehe Seiten 3 bis 5 dieser Ausgabe).

KULTUR

43 VOLK AUF DEM WEG Nr. 3 / 2007

Glanz und Schatten der GeschichteSchicksalswege vom Zwiebelturm über die Wolga bis nach Amerika

Als die Pläne zur Präsentation der landsmannschaftlichen Wander-ausstellung „Volk auf dem Weg“

im Dithmarscher Kreishaus in Heide (Schleswig-Holstein) geschmiedet wur-den, wusste noch keiner, welche Entde-ckungen und Überraschungen damit auf uns warteten.

Nur wer sich in der örtlichen Geschichte auskennt, weiß nämlich, dass Norderdith-marschen über das Haus Gottorf mit Russ-land verbunden war. Und so waren einige Gäste der Ausstellungseröffnung verblüfft, als Kreispräsident Karsten Peters in seiner Ansprache meinte: „Das Reich des Zaren erstreckte sich von Moskau bis nach Mel-dorf." und hinzufügte: „Willkommen zu Hause, meine Freunde!“Aber Peters berichtete weiter: „Ihre mar-kante Luftlinie verdankt die benachbarte Hebbelstadt Wesselburen einem Feuer im Jahr 1736, das 127 Gebäude, ein Drittel des Ortes, in Schutt und Asche legte. Dem Feuer zum Opfer fi el auch die Bartholo-mäuskirche, die an der höchsten Stelle des Dorfes stand. In den beiden folgenden Jahren wurde diese einzigartige Barock-kirche vollständig umgestaltet und mit ei-nem Zwiebelturm gekrönt, der bereits aus vielen Kilometern Entfernung zu sehen war. Als Vorbild für diese Zwiebelspitze, die einzige ihrer Art in Schleswig-Hol-stein, dienten den Baumeistern russische Kirchen."Laut dieser Geschichte war die russisch-orthodoxe Zwiebel ein Dankeschön an den Sponsor aus dem Hause Schleswig-Holstein-Gottorf, Carl Peter Ulrich, den späteren Zaren Peter III., alias Pjotr Fjo-dorowitsch, der den Wiederaufbau der ab-gebrannten Kirche fi nanziell unterstützte.

Die Bartholomäuskirche

Deportation

Zum siebzigsten Jahrestag der kriegsbedingten Deportation der

Deutschen aus Nordwestrussland hat das deutsch-russische Begegnungszent-um der Petersburger St. Petrikirche eine Dokumentation über die Schicksa-le der zwangsumgesiedelten Deutschen herausgebracht.

In der von deutscher Seite fi nanzierten, auf Russisch geschriebenen Studie schil-dert die Historikerin Irina Tscherkasja-nowa das Geschehen und registriert in einem Anhang rund 4.000 Kurzbiografi en Betroffener. Ostkirchliche Information, 3/2012Jakob Fischer und Karsten Peters (2. Reihe) mit den Hubers aus den USA und Russland.

Eine andere Überraschung, diesmal für die Gastgeber, konnte Projektleiter Jakob Fischer im Laufe des Begegnungsabends präsentieren. Und das war nicht nur die Art, wie er die Anwesenden durch die Ge-schichte und Integrationsproblematik der Russlanddeutschen führte, sondern auch seine offene Art, die Teilnehmer des Pro-gramms und die Zuschauer anzusprechen und in das Geschehen einzubinden.Als er über die erste Welle der Auswan-derung von Deutschen aus Russland nach Amerika sprach, stellte er auch die ameri-kanischen Gäste des Deutschen aus Russ-land Robert Huber vor: Peggy und Curt Christophersen und Helmut Huber aus

Fargo in Nord-Dakota sowie Ellison Ol-lenburger aus Minneapolis in Minnesota.Sie alle haben denselben Vorfahren, Lud-wig Huber, der aus Süddeutschland kom-mend, am 14. Mai 1762 in Altona (heute ein Hamburger Stadtteil) eintraf, um etwas später an die Wolga zu ziehen. Seine zahl-reichen Nachkommen hat das Schicksal weltweit verstreut, und nur Robert Huber „landete am selben Ufer“, von dem Lud-wig Huber nach Russland ausreiste.Ansiedlung an der Wolga, Not in den ersten Jahrzehnten, spätere wirtschaftli-che Blüte, Revolution und Bürgerkrieg, „Verbannung auf ewige Zeiten“ und letzt-endlich Rückkehr nach Deutschland – das waren nur einige Etappen des Schicksals der zahlreichen Hubers und der anderen Russlanddeutschen.Bei seiner Familienforschung fand Ro-bert Huber heraus, dass er Verwandte in USA hat. Er rief dort bei Helmut Huber an und musste staunen, weil sie sich in dem wolgadeutschen Dialekt, der in Balzer gesprochen wurde, prächtig miteinander unterhalten konnten.Auch mit Jakob Fischer konnten sich die russlanddeutschen Amerikaner verständi-gen, und er sang die Lieblingslieder ihrer Eltern. Was für ein schöner Tag in Heide: Die Freude des Wiedersehens und Ken-nenlernens sprang auf die Gäste über und steckte sie an. Noch weit in den Abend hinein erklangen im Foyer des Kreishau-ses, in dem die Stellwände der Wander-ausstellung aufgebaut waren, fröhliche Stimmen.

VadWBilder: Stabsstelle Presse- und

Öffentlichkeitsarbeitdes Kreises Dithmarschen

NACHRUF

44 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Eine unfassbar schwere, grauenvolle Nachricht...Zum Ableben von Nora Pfeffer (31. Dezember 1919 - 15. Mai 2012)

Nora Pfeffer, eine der führenden russlanddeutschen Lyrikerin-nen und Kinderbuchautorin-

nen, hat am 15. Mai 2012 ihre irdischen Sorgen abgelegt... Um 16 Uhr meldete der sie behandelnde Arzt ihrem Bruder Heinz, dass ihr Herz aufgehört hat zu schlagen...

Nur wenige Tage davor hatte ich mit Nora Pfeffer telefoniert, ihre Absicht bespro-chen, ein zweisprachiges Buch mit ausge-wählten Werken des namhaften kasachi-schen Dichters Olshas Sulejmenow, bei dessen Vorbereitung ich ihr helfen sollte, herauszugeben.Am 24. Mai hat man sie zu Grabe getra-gen...

Ich kann mich damit noch nicht abfi nden, und wohl deswegen erscheinen mir mei-ne Gedanken an die Schriftstellerin nur im Präsens... Nora Pfeffer gehört zu den begabtesten, feinfühligsten russlanddeut-schen Autoren. Sie hat sich in erster Linie als Kinderbuchautorin im In- und Ausland einen Namen gemacht. Aber auch als tief-sinnige Lyrikerin ist sie reputabel gewor-den, was in ihren Originaldichtungen und den zahlreichen Übersetzungen ins Deut-sche zum Ausdruck kommt.Unser erstes Treffen fand 1976 in Alma-Ata statt, wohin mich das Schicksal als Redakteur der deutschsprachigen Sen-dungen des Rundfunks Omsk geführt hatte. Nelly Hermann, eine freundliche junge Frau, die als Tonregisseurin in der Redaktion der deutschsprachigen Sen-dungen in Alma-Ata tätig war und mich mit dem gesamten einträchtigen Redakti-onsteam Heinz Pfeffer, Hermina Wagner, Olga Beck, Lydia Zimbelmann, Ida Kiefel und Johann Sauer bei so manchem journa-listischem Unternehmen tatkräftig unter-stützte, erklärte sich auch diesmal bereit, mich zu der geschätzten Wortkünstlerin zu begleiten.Nelly Hermann hatte sich im Voraus mit Nora Gustawowna über einen Termin verständigt, und so erschienen wir im Domizil der Dichterin in der Dsershins-kaja-Straße, unweit des republikanischen Schriftstellerverbandes, wie es sich ge-hört, pünktlich, mit Diktiergerät und allen anderen journalistischen Utensilien aus-gerüstet. Uns empfi ng eine schöne, stattli-che, liebenswürdige Mittfünfzigerin. Mit einem freundlich-sonnigen Lächeln ließ sie uns ablegen und im Arbeitszimmer, das zugleich das Empfangszimmer war, Platz nehmen.

Nora Pfeffer erwies sich als eine gast-freundliche Wirtin. Wein, Kaffee, Tee - nach Belieben - wa-ren im Nu auf dem Tisch. Frisches und gedörrtes Obst, mit einem Wort ein gan-zer Dastarchan, war bald inmitten des nach damaligen sow-jetischen Verhält-nissen geräumigen Arbeitszimmers auf-gestellt.Wichtig aber war die Unterredung. Es war nämlich eher ein Mo-nolog, in dem sich Nora Pfeffer voll und ganz, wie es mir schien, offenbarte: Dramatische Lebens-erfahrungen, in deren Mitte der GULag mit all den Schrecknissen, dem Hunger und Tod stand, eröffneten sich meinem geistigen Auge, wohl das erste Mal, in un-verhüllter schwarzer Unmenschlichkeit.Ich hörte aufmerksam zu und schöpfte aus dem Vollen die Lebensweisheit pur und die außergewöhnliche sprachliche Bega-bung. Es war eine Wonne!Dann kam sie auf ihre Gedichte zu spre-chen. Es waren Kinderverse von allgemein gültigem Wert, die alsbald im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt werden sollten, und tiefsinnige, wohl einmalige dramatische Lyrik.

Die Dichterin rezitierte aus dem Stegreif:

Wir sind machtlosder Zeit gegenüber.Sie zu hemmen,ist keiner imstande.Frohe Stunden,die rinnen vorüberund versickernwie Tropfen im Sande.Aber mag es dichja nicht betrüben:Du bewahrst siein Herz und Gedächtnis.Die Erinnerungist dir geblieben.Schlimm und tragischwär nur das Vergessen.

Es sollte sich so zutragen, dass ich die Ge-legenheit erhielt, mit Nora Pfeffer längere Jahre zusammenarbeiten, und ja, von ihr viel lernen zu dürfen. Und ich danke ihr

dafür, für die Zeit mit mir, dem damals jungen Verlagsredakteur, mit unseren Sor-gen um das russlanddeutsche Schrifttum.

Lieber Kostja, herzlichen Glückwunsch Dir zum Geburtstag!

Viele kleine Sorgenmachen das Leben seicht...

Viele kleine Tropfenmachen den reifen Wein...

Viele kleine Freudenmachen das Leben leicht...

Viele Freude-Tropfensoll'n Dein Begleiter sein... Deine alte Nora.

Diesen Brief schickte Nora Pfeffer an mich am 21. März 2012 ab. Wir telefo-nierten fast jede Woche. Und Anfang Mai erreichten mich von ihr folgende Zeilen (mit zwei beigefügten Bildern, auf denen Ella Schwarzkopf, Schauspielerin des Deutschen Dramentheaters Alma-Ata, und ich mit der ehrenwerten Künstlerin abgebildet sind):

Hallo, Kostja! Du siehst auf diesen Fotos wunderschön aus, ich dagegen furchtbar. Jetzt fi nde ich, mit 92 Jahren seh' ich jün-ger aus als auf diesem Foto!... Bitte ruf Deinen Bekannten von der Ka-sachischen Botschaft von wegen Olshas' (Sulejmenows – K.E.) Originaltexten an. Ich wiederhole das am Telefon Gesagte, dass ich möchte, dass Du den Redakteur machst, als 'frisches Auge' die Gedichte noch mal durchschaust und womöglich

Nora Pfeffer in der Redaktion des "Neuen Lebens". Foto: Archiv DipKurier/Russlanddeutsche Allgemeine

KULTUR

45 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Dein früheres Vorwort aus dem bei Dir im Verlag erschienenen Buch überarbeitest und an heute anpasst... Deine Nora.“

Nach dem Erhalt dieses Briefes rief ich bei Nora Pfeffer mehrmals an, um mit ihr meine Gedanken auszutauschen - doch niemand antwortete... Der folgende Brief erreichte mich am 8. Mai 2012 von der Dichterin Agnes Gossen-Giesbrecht, die mit Nora Pfeffer die letzten Jahre in kollegial-freundschaftlichen Beziehungen stand:

Lieber Konstantin, ich war gestern bei Nora Pfeffer, sie lag im Bett, konnte nur noch fl üstern und wurde künstlich be-atmet. Es sieht nicht gut mit ihr aus. Sie muss operiert werden, wartet aber auf ihren Enkel Otar aus Tifl is, der Medizin-professor ist, aber erst im Juni kommen kann.Nora bestellte, dich zu grüßen und zu sa-gen, dass sie dir wegen des Stimmverlusts am Telefon nicht antworten kann. Sie hatte mir alles auf Zettel geschrieben, weil ihr das Reden zu anstrengend war. Man muss ihr jetzt per Post Briefe schreiben. Sie hat mir ein Buch von Olshas Sulejme-now mitgegeben mit seinen Zitaten - ist es deins? Und ihre Übersetzungen (der Gedichte – K.E.) von Olshas. Ich muss es mir erst mal anschauen, weil ihre deut-sche Version mit Schreibmaschine getippt worden ist...

Plötzlich ist Nora Pfeffer nicht mehr un-ter uns. Es ist mir aber unmöglich, diese herbe Tatsache als Wirklichkeit aufzu-nehmen. Wenn ich mich jedoch mit aller seelischen Kraft anstrenge, um mit der Realität mitzukommen, sehe ich plötzlich ganz deutlich, indem ich um Mitternacht in den dunkelblauen Himmel schaue, dass ein sich auf meinem Orbit befi ndlicher, mich begleitender silbriger Stern greller zu scheinen beginnt. Ich weiß es: Das ist der Stern von Nora Pfeffer...Ich bedanke mich beim Schicksal, Nora Pfeffer, einer gottbegnadeten und einfach wunderbaren Frau, begegnet zu sein. Es war wahrlich eine Beglückung! Und ich bin stolz darauf! Ein einziger Trost bleibt für uns, die Hinterbliebenen, die Verwand-ten, Freunde und Kollegen und selbstre-dend all die zahlreichen Liebhaber ihres vielschichtigen lyrisch-philosophischen literarischen Schaffens, das Leben der Künstlerin selbst, voller Leid und Entbeh-rungen, eine russlanddeutsche Tragödie, eine unvergängliche Heldenhaftigkeit...Eine bodenlose Trauer bemächtigt sich meines Herzens...Es blutet...

Konstantin Ehrlich, Kulturhistorikerund Literaturschaffender

Nachruf auf Friedrich Schiller

Wir trauern um den wolga-deutschen Dichter Friedrich Schiller, der am 3. August

2012 gestorben ist.

Friedrich Schiller wurde am 29. August 1923 in Marxstadt, Autonome Repub-lik der Wolgadeutschen, als Sohn eines Armbauern geboren, der während der Zwangskollektivierung sein Eigentum verlor, 1939 verhaftet wurde und spurlos verschwand.Nach Abschluss der Siebenklassenschule absolvierte Friedrich Schiller eine Ausbil-dung zum Dreher und hatte als 17-Jähri-ger begonnen zu arbeiten, als er wie seine deutschen Landsleute nach dem Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der Sowjetunion vom 28. August 1941 nach Sibirien deportiert wurde. Einige Monate später wurde er in die so genannte Trud-armee mobilisiert, wo er im Nordural und später beim Bau des Weißmeerkanals schwerste Zwangsarbeit verrichten muss-te. Nach der Entlassung aus dieser Hölle im Jahr 1948 musste er unter strenger Aufsicht der Kommandantur in Sonder-siedlungen leben.

Doch wir werden nicht verzagengegen Unrecht und Gewalt,unsere Freiheitsstund wird schlagen,wenn das Menschenrecht erschallt.

Nach jahrelangem Bemühen gelang es Friedrich Schiller und seiner Gemahlin Irma geb. Jedecke 1971, in die Bundesre-publik Deutschland heimzukehren.In der sowjetischen Verbannung hatte er in seelischer Not Gedichte verfasst, die später in "Volk auf dem Weg" und der Zei-tung "Deutschtum im Osten" des Vereins "Re Patria" veröffentlicht wurden.Als einer der ersten Heimkehrer berichte-te er in seinen Gedichten "Die Sterne der Kindheit", "Mein Vaterhaus", "Der Hei-matlose", "Den Opfern des Stalinismus", "Die Trudarmee", "In Friedland auf Ber-ges Höhen" und vielen anderen vom Lei-densweg seiner Volksgruppe.Friedrich Schiller stand gerne auf der Bühne und trug seine Gedichte ohne Ma-nuskript, frei aus seinem phänomenalen Gedächtnis vor. So bei den Lippoldsber-ger Dichtertagen vor etwa 600 Zuhörern oder bei einem Bundestreffen der Lands-mannschaft in Wiesbaden vor rund 3.000 Deutschen aus Russland.Überall wurde ihm begeistert Beifall ge-spendet. Seine Verse kamen aus dem Her-zen und drangen tief in die Herzen seiner Zuhörer ein, denen er voller Leidenschaft

Friedrich Schiller

die Wahrheit über die Geschichte der Russlanddeutschen sagte.

Würden wir mit fl eißiger Arbeitdienen unserem Vaterland -unserem lieben Gott stets danken,der uns dieses Glück gesandt!Wir gedenken deiner voller Hochachtung, lieber Landsmann. Ruhe in Frieden.Im Namen des Bundes der Wolgadeut-schen - Bundesverband e.V.: Ida Schäfer, David Lehmann, Andreas Prediger, Ida Bender und viele, viele Wolgadeutsche.

Kirchenverfolgung

Ein bisher unbekanntes Dokument über die Kirchenverfolgung in

der Sowjetunion der Zwischenkriegs-zeit wurde im Archiv des Päpstlichen Orientalischen Instituts in Rom durch den polnischen Jesuiten-Pater Euge-niusz Senko, der über die kommu-nistische Kirchenverfolgung forscht, entdeckt.

Es handelt sich dabei um einen Protest-brief vom 29. Juni 1930, gerichtet an das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei, geschrieben von Adolf Filipp, einem katholischen Priester, der mit 31 weiteren Priestern auf den Solowki-Inseln gefangen war. Das Schreiben ist vermutlich eine maschinenschriftliche Abschrift des handgeschriebenen Ori-ginals, von dem nicht bekannt ist, ob es seinen Adressaten, das Zentralkomi-tee, erreicht hat. Wie die Abschrift nach Rom gelangte, ist noch unklar.

kathpress

KULTUR

46 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Ilona Walger: „Mein Lächeln für Sibirien“Kindheitserinnerungen einer Russlanddeutschen

Mutti, ich habe meinen Jugend-traum verwirklicht. Der bittere Leidensweg der Russlanddeut-

schen im ewigen Exil soll für die Nach-welt erhalten bleiben!“

Das Buch von Ilona Walger „Mein Lä-cheln für Sibirien - Kindheitserinnerungen einer Russlanddeutschen" ist eine Woche nach dem Tod ihrer Mutter erschienen. Es ist ein Buch über die Vertreibung der Deutschen aus dem Paradies an der Wol-ga ins „ewige Exil“ nach Sibirien (1941), und es beschreibt ihre Kindheitserinne-rungen, die von trostlosen Barackenun-terkünften, Kälte und Hunger, Not und Elend, Zwangsarbeit und unaufhörlichen Schikanen gekennzeichnet sind. Das Leben als verhasste Deutsche in der Sowjetunion ist voller Entbehrung und Erniedrigung. Schon im Vorschuljahr wird sie mit dem ganzen Ausmaß der stalinisti-schen Grausamkeiten konfrontiert. Schritt für Schritt durchläuft sie die Etappen je-nes deutschfeindlichen Systems und lernt bald, sich gegen Lehrer und Mitschüler zur Wehr zu setzen. Doch sie spart die Freundschaften zwischen Deutschen und Russen genauso wenig aus wie das allge-meine Elend und den gemeinsamen Hass gegen den Diktator Stalin.Sie vermittelt uns in farbenprächtigen Epi-soden und Szenen eindrucksvoll ihr Leben mit der Natur, das für sie zugleich beides war, ein Leben in einfachen Verhältnissen und voller Härte, aber auch ein Leben mit den gewaltigen Schönheiten und Wun-dern des fernen Landes jenseits des Urals: Dieses Leben in und mit Sibirien.„Erinnerung ist das Brot, das wir essen, wir leben davon“, schreibt sie. Es ist ein ergreifendes, sehr persönliches Werk. Mit geradezu zwanghaftem Erinnerungsdrang und akribischem Eifer kehrt sie in ihren Schilderungen in die frühesten Tage ihrer Kindheit zurück. Schon in Jugendjahren beginnt sie heimlich, ihren Kummer ei-nem Tagebuch anzuvertrauen. Bei ihrer Auswanderung im Mai 1990 geht sie dann das große Risiko ein, ihre Tagebücher über die Grenze zu schmuggeln, und zwar vorerst in die DDR. Nach der deutschen Einheit im Oktober 1990 holt sie die Ta-gebücher in den Westen.Ilona Walger wird 1939 in Marxstadt an der Wolga geboren. Dort und später in si-birischer Verbannung wächst sie während der Stalinzeit auf.„In Sibirien zu überleben, half uns nur noch Gott“, pfl egt die Mutter oft zu sagen. Vom Vater, der in der berüchtigten "Trud-

"Mein Lächeln für Sibirien" von Dr. Ilona Walger ist am 5. Juni 2012 beim Verlag Vindobona (Österreich) in überarbeiteter Neuaufl age mit er-heblich erweitertem Umfang erschie-nen. Aus den 127 Seiten der ersten drei Aufl agen von 1996, 1997 und 1998 sind 292 Seiten (DIN A5) geworden, aus zwölf Geschichten 41! Preis: 20,30 Euro. ISBN 9783850407380.

Dr. Ilona Walger

armee" Zwangsarbeit leisten muss, hat sie keine Vorstellung. Das Wort Vater ist ihr völlig fremd. „Von dort, der Ort oben am Polarmeer heißt Workuta, kommt nie-mand zurück“, sagt die Mutter traurig und weint dabei bitterliche Tränen. Die Wor-te haben sich im Kopf der kleinen Ilona tief eingeprägt. Und als der Vater 1947 plötzlich vor der Tür steht, ergreift sie die Angst. „Mach auf, ich bin dein Vater.“ „Nein, nein, mein Vater ist in der Trudar-mee, von dort kommt niemand zurück. Du bist ein fremder Onkel und nicht mein Va-ter“, schreibt die Autorin in ihrem Buch. Doch die Worte „Vater, Brot und Zucker“, locken hinter der Tür und ziehen wie ein Magnet an. Mit einem Ruck macht sie die Tür auf.Mit dem Vater, der eine Arbeitsstelle als Buchhalter in einer Waggonfabrik be-kommt, geht das Leben, wenn auch müh-sam, vorwärts. Die Eltern, die vor dem

Krieg als Lehrer tätig waren, sind der rus-sischen Sprache nicht mächtig und kön-nen ihren Beruf in Sibirien nicht ausüben. Die Mutter arbeitet auf dem Feld in der Kolchose und als Putzfrau im Arbeiter-heim der Waggonfabrik. Später schneidert sie für ein Stückchen Brot oder ein paar Kartoffeln schicke Kleider.Obwohl Deutsch zu sprechen strikt ver-boten ist, bemühen sich die Eltern, ihren Kindern hinter geschlossenen Türen die deutsche Sprache beizubringen. Ilona ist eine fl eißige Schülerin und interessiert sich sehr für Sprachen. Aber tief im Al-taigebirge, wo sie als Rechtlose leben und das Verlassen des Ortes ohne Erlaubnis der Miliz mit 25 Jahren Strafl ager geahn-det wird, gibt es keine Möglichkeit, eine Schule für Fremdsprachen zu besuchen. Das ist und bleibt ihr lebenslanger Traum. Solche Schulen gibt es nur in den großen Städten Russlands, weit von Ilonas Ort entfernt, und sie sind auch nur für die kommunistische Elite und deren Angehö-rige zugänglich.Nach dem Abitur 1957 wird sie als Deut-sche nicht zum Studium zugelassen. Sie träumt von fernen Ländern, sie möch-te gerne Auslandsjournalistin werden; aber dieser Beruf ist für die Deutschen tabu. Und so verdient Ilona Walger ihren Lebensunterhalt in anderen Bereichen. Trotzdem ist ihr Wunsch nach Bildung so stark, dass sie unter unglaublichen Ent-behrungen und nach Überwindung vie-ler Schikanen ihr Chemiestudium an der Hochschule in Mittelasien (Taschkent) aufnehmen und im Jahre 1967 mit glän-zenden Noten absolvieren kann. 1979 beginnt sie in Minsk ein Fernstudium der Biologie mit Schwerpunkt Mikrobiologie, das sie mit der Promotion erfolgreich ab-schließt.Nach ihrer Aussiedlung 1990 arbeitet Dr. Ilona Walger als Laborleiterin in der For-schung der Firma Degussa AG. Seit 2000 ist sie im Ruhestand. Die Autorin wohnt in Bielefeld und ist Mutter von zwei Kin-dern und zwei Enkelkindern.

GRENZÜBERSCHREITENDE MASSNAHMEN ANZEIGEN

47 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

Suche Nachfolge für meineArztpraxis für Allgemeinmedizin.

Zentrale Lage in kleiner Stadt (ca. 12 km von Ulm), sehr gute Infrastruktur, geregelter Notfalldienst, großer Anteil von russlanddeutschen Patienten. Einarbeitung als Assistent/in möglich. Kontakt unter:

[email protected] oder unter 07345/800530.

Stuttgart:

Begegnungenmit Odessa und Samara

OdessaAm 29. August fand im Haus der Heimat in Stuttgart eine Präsentation der Forschungsarbeit "Deutsche Spuren in Odessa" statt, die als Ergebnis eines Projektes von Prof. Dr. Viktor Levchenko (Universität Odessa) und einer Gruppe von Studenten entstanden ist. Die Kulturmanagerin des Bay-erischen Hauses in Odessa, Liana Kryshevska, begleitete die Gruppe.

Im Rahmen des Projektes haben die Studenten ein halbes Jahr lang nach Spuren in den Bereichen Theater, Wissenschaft, Ar-chitektur, Kirche und religiöses Leben, Musik, Bevölkerungs-zusammensetzung, Bildung, Wirtschaft und deutsche Kolonien gesucht.Dabei konnten zum Beispiel trotz fehlender offi zieller Doku-mente aus zahlreichen privaten Quellen Informationen und Material zum Deutschen Theater in Odessa zusammengetragen werden. Es wurde die Geschichte des Theaters dargestellt und über die schweren Jahren von 1933 bis 1939 berichtet, als ohne fi nanzielle Mittel Aufführungen in deutscher Sprache für die Ko-lonisten und die kulturinteressierte Bevölkerung auf die Bühne gebracht wurden.Über die Philosophen und Psychologen Nikolaj Grot (1852-1899) und Nikolaj Lange (1858-1921) wurde berichtet, dass sie in Berlin studierten und in Odessa das erste Laboratorium in Russland für psychologische Experimente eröffneten. Sie gaben die Zeitung "Fragen der Philosophie und Psychologie" heraus und boten Bildungskurse für Frauen an. Beide wurden später Professoren an der Universität St. Petersburg.Viele Gebäude und Denkmäler der Stadt wurden von deutschen Architekten erbaut, so in den Jahren 1827 bis 1832 die evange-lische Kirche. Die Kirche wurde zerstört und konnte jetzt mit Hilfe von Spenden des Landes Bayern wieder aufgebaut werden. Vor zwei Jahren wurde sie feierlich eingeweiht.Eine der Studentinnen berichtete über Spuren im musikalischen Leben Odessas. Dabei habe man in einem Salzburger Museum den Hinweis gefunden, dass Franz Liszt 1847 in Odessa war.Weitere Ergebnisse der Projektar-beit betrafen unter anderem Volks-zählungen im 19. Jahrhundert (laut denen die Deutschen in der Bevölkerungsstatistik hinter Rus-sen, Juden und Polen Platz 4 be-legten), unternehmerische Erfolge der Odessaer Deutschen (etwa des Sektherstellers Rederer oder der Firma für landwirtschaftlichen Maschinenbau Johann Höhn) und das Jahr 1804, als die ersten deut-schen Kolonisten (Mennoniten) nach Odessa kamen. Abgerundet wurde die Präsentation durch ei-nen Bericht über die Odessaer Organisation "Wiedergeburt", die sich für die deutsche Minderheit in der Stadt einsetzt.

Mitglieder der Studentengruppe aus Odessa mit Prof. Viktor Levchenko (8. von rechts) und Vertretern der Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft (3. von rechts die Landesvorsitzende Leontine Wacker, 6. von rechts ihre Stellvertreterin Ludmilla Holzwarth).

SamaraAnlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Partnerschaft Stuttgart-Samara war im Sommer eine größere Stuttgarter Gruppe aus dem Gemeinderat, der Verwaltung, von Schulen und Jugendeinrichtungen in Samara.

Laut einem Bericht der "Stuttgarter Zeitung" sind die Kontakte zwischen den beiden Städten ausgesprochen lebendig. So gab eine Künstlergruppe des Stuttgarter Renitenztheaters im Juni 2012 ein Gastspiel in Samara, und am 5. Oktober 2012 war das Theater Samarskaya Ploschtschad in Stuttgart.Das Leibniz-Gymnasium Stuttgart unterhält eine Partnerschaft im kulturellen Bereich, verbunden mit gegenseitigem Schüler-austausch. Im Mai 2013 wird wieder eine Schülergruppe aus Samara erwartet. Partnerschaftsbeziehungen mit Samara pfl egen außerdem verschiedene Stuttgarter Kirchen und das Olga-Kran-kenhaus. Ludmilla Holzwarth

48 VOLK AUF DEM WEG Nr. 11 / 2012

VOLK AUF DEM WEG erscheint monatlich, viermal im Jahr mit der Beilage "Heimat im Glauben". Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Der Mitgliedsbeitrag von 30,- Euro ist laut Satzung am Jahresanfang für das laufende Kalenderjahr im Voraus zu entrichten.Verleger und Herausgeber:Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.Raitelsbergstr. 49, 70188 StuttgartTelefon: (0711) 1 66 59-0, Telefax: (0711) 2 86 44 13E-Mail: [email protected], Homepage: www.deutscheausrussland.deStuttgarter Volksbank AG, Konto-Nr.: 214758001, BLZ 600 901 00Herstellung: PD Druck AugsburgRedaktion: Hans Kampen, Nina PaulsenAlle Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder, die sich nicht unbedingt mit den Auffassungen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und der Re-daktion decken muss. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos kann keine Haft- oder Rücksendepflicht übernommen werden.

Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V., Raitelsbergstr. 49, 70188 StuttgartPostvertriebstück - E 6891 E - Entgelt bezahlt

BleibendeEindrücke

Bei der Eröffnung der landsmannschaftlichen Wanderausstellung in Wuppertal.

Mitglieder der Ortsgruppe Wuppertal zu Besuch im Düsseldorfer Landtag. Vorne links der gastgebende Abgeordnete Josef Neumann. Foto: Anna Schulz

Unser Besuch des nordrhein-westfä-lischen Landtages in Düsseldorf auf

Einladung des Wuppertaler Abgeordne-ten Josef Neumann (SPD) Anfang Ok-tober war ebenso beeindruckend wie das Gebäude selbst.

Mit dabei waren 25 Teilnehmer des Pro-jektes "Identität und Integration PLUS" der Stadt Wuppertal, das vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert und fi nanziert wird.Der Besuch war mit einer Einführung in die Abläufe des Landtages und einer Füh-rung durch das Landtagsgebäude mit sei-nem Plenarsaal, den Sitzungsräumen für Ausschüsse und dem großen Forum für öffentlichkeitswirksame Präsentationen verbunden.Beim Gespräch mit Josef Neumann im Fraktionssaal der SPD spürte man, dass seine politische Arbeit durch seine Her-kunft aus Polen und seine Tätigkeit in einer Werkstatt für behinderte Menschen mitgeprägt ist. Seine eigene Migrations-geschichte ist durchaus mit unserer ver-gleichbar.In lockerer Atmosphäre konnten wir Fra-gen zu aktuell interessierenden Themen stellen, unter anderem zur Rente für Spät-aussiedler, zur Anerkennung von im Her-kunftsland erworbenen Qualifi kationen, zu Angeboten für Schüler oder zum Job-Center und zur Agentur für Arbeit.Im weiteren Verlauf des Gespräches in-formierte uns Josef Neumann über die Planungs-, Ausschuss-, Behörden- und Protokollarbeit des Landtages. Die Teilnehmer nahmen einen bleibenden Eindruck von der politischen Arbeit ihres Abgeordneten mit nach Hause. Irma Merkel