Vadw Juni 2013

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Nr. 6 Juni 2013 64. Jahrgang Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. ISSN 0042-8337 E6891 E VOLK AUF DEM WEG Bundestreffen der Landsmannschaft am 29. Juni 2013 in Augsburg Dr. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister des Innern, Festredner der Feierstunde

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Nr. 6 Juni 2013 64. Jahrgang Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.

ISSN

004

2-83

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E689

1 E VOLK AUF DEM WEG

BundestreffenderLandsmannschaftam 29. Juni 2013in Augsburg

Dr. Hans-PeterFriedrich,Bundesministerdes Innern,Festrednerder Feierstunde

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31. BUNDESTREFFEN 2013

Politprominenzbeim 31. Bundestreffen der Landsmannschaft

Zahlreiche Vertreter der Bundes- und bayerischen Landespolitik haben ihre Mitwirkung am 31.

Bundestreffen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland zugesagt, das am 29. Juni 2013 im Messezentrum Augsburg stattfi ndet:

Horst Seehofer, Ministerpräsidentdes Landes Bayern,hat die Schirmherrschaftübernommen

"Die Deutschen aus Russland sind in ih-rer neuen Heimat Bayern angekommen. Über eine halbe Million von ihnen haben sich in Bayern neu und tief verwurzelt. Sie sind zu einem kräftigen und jungen Stamm herangewachsen, der den Freistaat bereichert und stärkt."

Horst Seehofer in seiner Redebeim Bayerischen Landestreffen

in Augsburg 2010

Dr. Rudolf Seiters, Präsidentdes Deutschen Roten Kreuzesund von 1991 bis 1993Bundesministerin des Innern,nimmt den erstmals verliehenenKatharinen-Preis entgegen"Die Verwirklichung der Menschenrechte in ganz Europa und die Zukunftssicherung der deutschen Minderheiten im Osten sind gemeinsame Aufgaben aller Deutschen. ... Ich rufe daher alle Deutschen zur Solida-rität mit unseren Landsleuten im Osten auf."

Rudolf Seiters in seinem Grußwortaus Anlass des Pfi ngsttreffens

der deutschen Vertriebenen 1991

Horst Seehofer

Dr. Hans-Peter Friedrich, seit dem 3. März 2011 Bundesminister des Innern, hat die Festrede im Rahmen der Feierstunde über-nommen.

Christine Haderthauer,Bayerische Staatsministerinfür Arbeit und Sozialordnung,Familie und Frauen,beteiligt sich an der Feierstunde"Ministerpräsident Seehofer war es eine Ehre, die Schirmherrschaft über das Bundestreffen zu übernehmen, und ich selbst beteilige mich sehr gerne an der Feierstunde. Wir bringen dadurch unsere besondere Wertschätzung zum Ausdruck, die wir der Arbeit der Lands-mannschaft entgegenbringen." Christine Haderthauer, Grußwort

zur Jubiläumsbroschüre 2013der Landesgruppe Bayern

Dr. Rudolf Seiters

Dr. Christoph Bergner,Beauftragter der Bundesregierungfür Aussiedlerfragenund nationale Minderheiten"Der Erlebnisgeneration, den sog. Trud-armisten, fühlt sich die Bundesregierung besonders verpfl ichtet. Wenn sie auch zu ihren Lebzeiten nicht rehabilitiert wurden und keine Anerkennung als Opfer des Sta-linregimes fanden, so soll wenigstens das Gedenken an sie moralische Wiedergut-machung leisten und den Hinterbliebenen ideellen Trost spenden."

Dr. Christoph Bergner,Grußwort zur Gedenkschrift

"Dunkle Jahre"der Landsmannschaft

Christine Haderthauer

Dr. Christoph Bergner

2 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

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DIE LANDSMANNSCHAFT

3 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Aus dem InhaltPolitprominenz beim Bundestreffender Landsmannschaft 2BundesvorsitzenderWaldemar Eisenbraun 3Wissenschaftliche Konferenzund Feierstunde in Augsburg 431. Bundestreffen 2013 – Angebote- Chöre und Gesangsgruppen 5- Landeskulturmesse 7- Viktor Hurr 7- Literatur 8- Tanzgruppen 9- Solistinnen 10FreundschaftsbrückeNiedersachsen – Perm 11Niedersachsen: Unterstützungfür Landsmannschaft und BdV 11Ich wünsche mirmehr Selbstbewusstseinvon den Deutschen aus Russland 12Ehrennadel für Ludmilla Holzwarth 13Wanderausstellung 14Dr. Christoph Bergner in Hamburg 15Deutsche in Russland:Sprache ist die wahre Heimat 16Literaturwettbewerb 17Die Friedenstaube –ein Nachtrag zum Pfingstfest 187. Sternwallfahrt der Deutschenaus Russland nach Altötting 18Augsburg: Vorbereitungenauf das Bundestreffen 20JSDR-Beilage 21-22, 27Beilagezum Bundestreffen 23-26Internationale Konferenzzum Einwanderungsjubiläum 28Bücherangebot 29Landsmannschaft regional 30Förderverein der Landsmannschaftin Augsburg 39Glückwünsche 40Ewald Rickert:Die ewigen Wanderer 41Zum Gedenken 42Das Leben und Sterbenvon Johannes Schweizer 46Hamm: Ökumenischer Gottesdienstmit dem Gesangverein "Melodie" 48

Redaktionsschlussder Juli-Ausgabe 2013:

20. Juni 2013

Die Landsmannschaftim Internet:Homepage:

www.deutscheausrussland.deE-Mail:

[email protected]

Liebe Landsleute,

viele fl eißige Hände arbeiten zusammen, um das 31. Bundestreffen am 29. Juni 2013 in Augsburg - das erste nach einer längeren Pause von vier Jahren - Wirk-lichkeit werden zu lassen und es unse-ren Mitgliedern und Freunden mit einem reichhaltigen Angebot und in einem wür-digen Rahmen anbieten zu können.Diesem Bundestreffen kommt vor allem deshalb besondere Bedeutung zu, da sich 2013 zum 250. Mal die Veröffentlichung des Einladungsmanifests der Zarin Katha-rina II. (der Großen) vom 22. Juli 1763 jährt, der im Jahr darauf die Gründung der ersten deutschen Kolonien an der Wolga folgte. Als Motto haben wir daher

"1763 - 2013. 250 Jahrerusslanddeutscher Geschichte"

gewählt.Das Treffen wird ein wesentlicher Beitrag zu den Bemühungen der Landsmann-schaft sein, die Aufnahme der Geschichte und Kultur der Deutschen in Russland so-wie in der Sowjetunion und ihren Nach-folgestaaten in die allgemeine deutsche Geschichtsschreibung voranzutreiben.Zudem werden wir durch die Darstel-lung der hohen Integrationsbereitschaft der Deutschen aus Russland und ihrer vorbildlichen Integrationserfolge einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung ihrer Akzeptanz durch die einheimische Bevöl-kerung leisten. Künstlerische Darbietun-gen im Rahmen eines Heimatnachmittags und Präsentationen verschiedener Aspekte der landsmannschaftlichen Arbeit werden das Bild abrunden und eine aktive Volks-gruppe und ihren Verband zeigen.Hinzu kommt die Landeskulturmesse der Landesgruppe Bayern der Landsmann-schaft, die in das Bundestreffen eingebun-den ist, und nicht zuletzt die erstmalige Verleihung des in diesem Jahr vom Bun-desvorstand gestifteten Katharinen-Prei-ses der Deutschen aus Russland. Als Preis-

träger hat sich die Jury für den Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes entschie-den, der vor allem in den ersten Jahrzehn-ten nach dem II. Weltkrieg unschätzbare Dienste bei der Suche nach vermissten Familienangehörigen in der damaligen Sowjetunion und bei der Zusammenfüh-rung getrennter russlanddeutscher Famili-en geleistet hat. Der Präsident des Roten Kreuzes und ehemalige Bundesinnenmi-nister Dr. Rudolf Seiters und die Leiterin des DRK-Suchdienstes, Dorota Dziwoki, werden den Preis im Rahmen der Feier-stunde gemeinsam entgegennehmen.Über das weitere Programm des Bundes-treffens, über Ehrengäste und Mitwirken-de informieren wir Sie in aller Ausführ-lichkeit auf den Seiten dieser Ausgabe von "Volk auf dem Weg". Aktuelles erfah-ren Sie im Internet unter

www.deutscheausrussland.deIch bin fest davon überzeugt, dass sich eine Teilnahme an unserem Bundestref-fen für Sie lohnen wird, und freue mich darauf, Sie am 29. Juni 2013 in Augsburg willkommen heißen zu dürfen. Ihr Waldemar Eisenbraun

BundesvorsitzenderWaldemar Eisenbraun

Auf ein Wort...

Allen Delegierten, die mir am 27. April bei der Wahl zum Bundesvorsitzenden ihre Stimme gegeben haben, danke ich ganz herzlich für ihr Vertrauen. Und ich hoffe zuversichtlich und wünsche mir, dass sich alle, die in unserem Verein Verantwortung übernommen haben, in solidarischer Weise an der Arbeit betei-ligen werden, die vor uns liegt.Der neue Bundesvorstand wird mit Be-dacht und Umsicht ergebnisorientiert entscheiden und handeln. Uns ist jeder willkommen, der die Ziele der Lands-mannschaft unterstützen und sich am Erfolg und den Fortschritten beteiligen will. Gegenwärtig geht es nun darum, die tatsächliche Lage der Landsmann-schaft festzustellen, vorhandene Ab-läufe zu durchleuchten, Gremien zu gründen und Arbeitsschwerpunkte zu priorisieren.Zentrale Aufgaben und Inhalte wie das Bundestreffen, der neu geschaffene Katharinen-Preis, die Gründung eines Hilfswerks oder auslaufende Projekte müssen erfüllt und geregelt werden. Unerwartete Herausforderungen sind leider durch den mehrwöchigen krank-heitsbedingten Ausfall unserer Bun-desgeschäftsführerin Frau Dr. Ludmila Kopp entstanden.Gerade in der gegenwärtigen Situation sind Loyalität, Aktivität und Produkti-vität wichtiger denn je! Waldemar Eisenbraun

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31. BUNDESTREFFEN 2013

4 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Feierstundeam 28. Juni 2013 um 18.30 Uhr

im Goldenen Saaldes Augsburger Rathauses

anlässlich des 250. Jahrestages der Ver-öffentlichung des Einladungsmanifes-tes der Zarin Katharina II.Programm:Begrüßung:Dr. Kurt Gribl,Oberbürgermeister der Stadt AugsburgGrußwort:,Juri Heiser,Vorsitzender des Fördervereins der Landsmannschaftder Deutschen aus Russlandin Augsburg e.V.Grußwort:Dr. Christoph Bergner,Beauftragter der Bundesregierungfür Aussiedlerfragenund nationale Minderheiten Festansprache:Dr. Alfred Eisfeld,Nordost-Institut Lüneburgan der Universität HamburgVerleihung des Katharinen-Preisesder Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e.V.an den Suchdienstdes Deutschen Roten KreuzesLaudatio:Waldemar Eisenbraun,Bundesvorsitzenderder Landsmannschaftder Deutschen aus RusslandAnsprache:Dr. Rudolf Seiters,Präsidentdes Deutschen Roten KreuzesIm Anschluss fi ndet im Oberen Fletz des Rathauses ein Empfang mit Imbiss statt.

Wissenschaftliche Konferenzaus Anlass des 250. Jahrestages der Einladung

von Katharina II. zur Einwanderung nach Russland

Am Vortag des Bundestreffens veranstaltet der Augsburger För-derverein der Landsmannschaft

ab 9.30 Uhr im Rathaus der Stadt Augs-burg eine wissenschaftliche Konferenz aus Anlass des 250. Jahrestages der Ein-ladung von Katharina II. zur Einwande-rung nach Russland. Es handelt sich um eine geschlossene Veranstaltung; einzel-ne Teilnahmewünsche können evtl. noch berücksichtigt werden.

Die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. plant in einer inter-national besetzten Fachtagung einen wertenden Blick auf ausgewählte Fra-gen der 250-jährigen Geschichte und Kultur der Wolgadeutschen zu richten. Im Mittelpunkt der Betrachtung sollen vor allem identitätsstiftende Werte und Ausdrucksformen und deren Tradie-rung sowie auch heute noch sichtbare Spuren ihrer Präsenz und ihres Wirkens im Wolgagebiet stehen. Die Beiträge dieser Tagung sollen bis zum Jahresen-de als Sammelband veröffentlicht und einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Dr. Alfred Eisfeld

(in der Konzeptionder wissenschaftlichen Konferenz)

Programm:

9.30 Uhr:Grußworte:• Oberbürgermeister der Stadt Augsburg,

Dr. Kurt Gribl• Bischof Dr. Konrad Zdarsa• Präsident der NKA, Heinrich Martens• Präsident der NKA der Wolgadeut-

schen, Dr. Juri Haar

10.00 Uhr:• Einführung in das Konferenzthema, Dr.

Alfred Eisfeld (Göttingen)

10.15 Uhr:• Neue Heimat an der Wolga – Einrich-

tung und Entwicklung im 18. und 19. Jahrhundert; Referenten: Prof. Dr. Igor Pleve, Doktorandin Valerija Khegai (Saratov)

11.30 Uhr:• Wolgadeutsche Sprache – gab/gibt es

die? Referentin: Prof. Dr. Nina Berend (Mannheim)

12.15 Uhr:• Zwischen Ausharren und Auswandern,

Hoffnung und Resignation (ökonomi-sche, politische und kulturelle Umbrü-che zwischen 1871 und 1941); Refe-rent: Dr. Alfred Eisfeld (Göttingen)

14.00 Uhr:• Das verhinderte 150-jährige Jubiläum

(1914); Referent: Dipl.-Germ. Victor Herdt (Göttingen)

14.15 Uhr:• Hessen – Wolga, volkskundliche Beob-

achtungen; Referentin: Helene Arnd (Saratov)

15.30 Uhr:• Deutsche Spuren an der Wolga; Refe-

rentin: Prof. Dr. Olga Litzenber-ger (Saratov)

16.45 Uhr:• Heimat im Her-

zen – mündliche Überlieferun-gen weltweit; Referent: Dr. Johann Wind-holz

17.30 Uhr:Ende der Veran-staltung

18.30 Uhr:Empfang im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses.

Änderungen vorbehalten!

Blick auf das Augsburger Rathaus.

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31. BUNDESTREFFEN 2013 - ANGEBOTE

5 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Chöre und Gesangsgruppen

Singen und Musizieren gehörten schon immer zur Familientradition der Deut-schen in Russland, die auch in der Verbannung nach dem Zweiten Weltkrieg

nicht vollständig verloren gegangen ist. Viele Ortsgruppen der Landsmannschaft haben Chöre ins Leben gerufen, einige von ihnen sind bekannt und beliebt in ihren Wohnorten und darüber hinaus. Mit ihrem volkstümlichen, geistlichen oder inter-nationalen Repertoire beleben sie die deutsche Kulturlandschaft. Ihre Auftritte sind aus dem Programm von Heimatnachmittagen bei Ortsgruppenveranstaltun-gen, bei Landes- und Bundestreffen nicht mehr wegzudenken. Für viele Mitglie-der der Landsmannschaft bilden sie das eigentliche Herzstück des Vereins.

Der Augsburger Chor "Heimatmelodie" beim Chorfestival in Pforzheim 2013.

Das Orchester Hubert und der Chor „Souvenir“ aus Bayreuth.

Chor „Heimatmelodie“(Augsburg)Bei zahlreichen Auftritten zeigt der Chor „Heimatmelodie“ aus Augsburg (Leitung Aljona Heiser) immer wieder große ge-sangliche Klasse. Vor zwei Jahren feierte

die „Heimatmelodie“ ihr 25-jähriges Be-stehen; in dieser Zeit hat der Chor sich stetig weiterentwickelt. Zu seinem Re-pertoire gehören nicht nur Volkslieder in Deutsch, Russisch und Ukrainisch, son-dern auch anspruchsvolle Chorwerke zur

Gestaltung von Gottesdiensten, moderne Songs sowie Lieder, die Aljona Heiser auf Texte von Deutschen aus Russland kom-poniert hat.Als Leiterin hat Aljona Heiser den Chor mit viel Engagement und musikalischem Verständnis zum Aushängeschild der Orts- und Kreisgruppe Augsburg gemacht. Seit 1998 ist der Chor „Heimatmelodie“ bei mehr als 350 Veranstaltungen aufgetreten, in fast 40 deutschen Städten, aber auch im Ausland, in Italien und Kroatien. Einer der Höhepunkte der Chorgeschichte war die erfolgreiche Teilnahme an der interna-tionalen Chorolympiade 2004 in Bremen mit 360 Chören und 18.000 Sängern.Zusammen mit Anna Hosmann, Larissa Beller und Tatjana Zier hat Aljona Heiser außerdem 2001 das Vokalquartett „Rude-mus“ ins Leben gerufen.

Orchester Hubert und Chor „Souvenir“ (Bayreuth)Als die Huberts 1993 aus Nowokusnezk, Sibirien, nach Deutschland kamen, spiel-ten von den 31 Mitgliedern der Großfa-milie 16 im Orchester. Bereits am vier-ten Tag ihres Aufenthalts musizierten sie in der Kirche des Aufnahmelagers. Bald beeindruckte das Familienorchester die Zuhörer in Bayreuth, Nürnberg, Stuttgart, Mainz, Wiesbaden und anderen Orten mit Musik vom Barock bis zur Gegenwart.Als Familienorchester waren die Huberts schon in Russland bekannt. Die Eltern Pe-ter und Erna Hubert, selbst leidenschaft-liche Musikliebhaber, sorgten dafür, dass ihre sieben Kinder eine gediegene Mu-sikausbildung erhielten. Später arbeiteten fünf Geschwister in einer Musikfachschu-le und gründeten ein Kammerorchester, das durch Auftritte, auch im Fernsehen, landesweit bekannt wurde. Mit den No-wosibirsker Philharmonikern reisten die Huberts sogar nach Rom. Das Hubert-Orchester spielte mehrfach bei Festivals der deutschen Kultur in der ehemaligen Sowjetunion.Auch in Deutschland sind viele Musiker aus der Familie Hubert pädagogisch tätig und spielen im Familienorchester, das aus dem kulturellen Leben Bayreuths nicht mehr wegzudenken ist. Beim Bundestref-fen der Deutschen aus Russland 2007 in Wiesbaden gestaltete das Orchester Hu-bert (Leitung: Albert Hubert) die musika-lische Umrahmung der Feierstunde. Der Chor „Souvenir“ unter der Leitung von Emilia Adler wurde 2007 gegründet. Seitdem treffen sich 30 motivierte Sän-gerinnen und Sänger ein- bis zweimal wöchentlich zu Proben. 2011 kam die erste Zusammenarbeit mit dem Orchester Hubert zustande. Seitdem hatte der Chor zahlreiche Auftritte in Bayreuth und auf Landesebene mit dem Orchester. Das Re-

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6 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Der Frauenchor "Harmonie" aus Schweinfurt.

Das Trio "Melodia" aus Hof.

pertoire umfasst weltliche wie auch geist-liche Musik in deutscher und russischer Sprache.

Frauenchor "Harmonie"(Schweinfurt)

Seit zwölf Jahren leistet der Chor „Har-monie“ mit seinen Auftritten bei Ver-anstaltungen der Orts- und Kreisgruppe Schweinfurt der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland ebenso wie bei verschiedenen Stadtveranstaltungen seinen Beitrag zur Kultur- und Öffent-lichkeitsarbeit der Landsmannschaft in Schweinfurt und Umgebung.Der Chor ist aus einem Deutschkurs des Evangelischen Frauenbundes Schwein-furt entstanden. Die Frauen kommen aus Russland, Kasachstan, Ukraine und Usbe-kistan und haben in Schweinfurt eine neue Heimat gefunden.In den vergangenen Jahren haben neben der Gründerin Tatjana Merger auch Ljuba Alberg und Olga Baluyev als Chorleite-rinnen sowie Viktor Strikhar als musikali-scher Begleiter das Profi l des Gesangsen-sembles geprägt und geschärft.Im abwechslungsreichen Repertoire des Chores haben deutsche und russische Volkslieder ihren Platz gefunden, aber auch Lieder von Russlanddeutschen, die ihre Werke in der ehemaligen Sowjetuni-on veröffentlicht haben.Spaß am gemeinsamen Singen, gegensei-tiges Unterstützen und Austausch sind für den Frauenchor "Harmonie" sehr wichtig. Bis zu 20 Auftritte im Jahr absolviert der Chor. Erst kürzlich veranstaltete er ein Benefi zkonzert zu Gunsten der Auferste-hungskirche am Bergl, das von der Ge-meinde und zahlreichen Gästen mit gro-ßer Freude aufgenommen wurde.Mit ihren Auftritten tragen die ca. 20 Chormitglieder zur positiven Akzeptanz der Deutschen aus Russland in der Re-gion und zur Popularisierung der mitge-brachten Kultur bei. Der Chor hat immer wieder bestätigt, wie wertvoll es ist, die Kulturtradition und das Brauchtum der Vorfahren zu pfl egen und an jüngere Ge-nerationen zu vermitteln.

Das Trio „Melodia“(Hof)Das Trio „Melodia“ aus Hof mit Lidia Schukov, Rosa Machnatschov und Ida Schindler ist nicht nur in ihrer Heimatstadt und den benachbarten Orten ein Begriff, beliebt und bekannt sind die drei Sänge-rinnen, die dreistimmig a-capella Volks-weisen, Chansons, Balladen, Romanzen und geistliche Lieder singen, auch in der weiteren Umgebung, in Städten wie Würzburg oder Burgkunstadt.Seit 2005 treten sie zusammen auf. Dank

ihrer Musik - aus der alten Heimat haben sie auch plattdeutsche Lieder ihrer Vor-fahren mitgebracht, haben sie sich gut in-tegriert. Ihre Auftritte, wie beispielswei-se im Rahmen der Vorführung „Zu Gast auf einer wolgadeutschen Hochzeit“ in Wunsiedel oder bei einem Kulturfest in Regensburg, sind immer kleine Brücken zwischen der deutschen und russischen Sprache und Kultur.Die Gründerin des Trios, Lidia Schukov, kam vor 13 Jahren aus Omsk, Sibirien, nach Deutschland. Sie engagiert sich seit-dem ehrenamtlich beim Diakonischen Werk und singt im Chor mit.Lidias Schwester Rosa Machnatschov kam vor 16 Jahren nach Hof. Ihr wurde die Musik ebenfalls gewissermaßen in die Wiege gelegt, und sie weiß ihr Talent auch in der neuen Heimat einzubringen.

Ida Schindler, die Dritte im Bunde, kam vor über 20 Jahren mit ihrer Familie aus Kasachstan nach Deutschland. Ihre Schützlinge im Kindergarten der Aufer-stehungskirche hatten ihr den Spitznamen „Singfrau“ verliehen. Ihr Kindergarten-chor ist sehr beliebt.Das Repertoire der Gruppe reicht von deutschen, russischen und ukrainischen Volksliedern über Romanzen und Balla-den bis hin zu orthodoxen Psalmen.Seit der Gründung vor sieben Jahren hat das Trio zahlreiche Zuschauer bei den verschiedensten Veranstaltungen in der Region durch seinen Gesang bezaubert. Die drei Hobbysängerinnen haben viele Fans und werden auch von Profi s hoch geschätzt. Im Dezember 2008 haben sie eine eigene CD mit ihren besten Liedern veröffentlicht.

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7 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Landeskulturmesse der Landesgruppe Bayernder Landsmannschaft

Gewidmet dem 250-jährigen Jubiläum der Veröffentlichungdes Einladungsmanifestes der Zarin Katharina II.

Im Rahmen des 31. Bundestreffens der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland am 29. Juni 2013 in Augsburg wird eine Landeskulturmesse zur kulturell-geschichtlichen Bildung für russlanddeutsche Kulturgruppen der

Landesgruppe Bayern und Ehrenamtliche der kulturellen Breitenarbeit ver-anstaltet.

Bei der Landeskulturmesse, die dem 250-jährigen Jubiläum der Veröffentlichung des Einladungsmanifestes der Zarin Katharina II. gewidmet ist, kommt die ganze kulturelle Vielfalt der Russlanddeutschen zum Ausdruck.Die Gäste der Landeskulturmesse erwartet ein vielfältiges Programm mit einer Ein-führung in das Thema „Reise in die Geschichte und Kultur der Deutschen aus Russ-land“ und Präsentationen an Ständen mit künstlerischen bzw. kulturellen Inhalten.An diesen Ständen können sich die Besucher über die Geschichte und Kultur der Russlanddeutschen informieren und austauschen. Weitere Angebote, die vorbereitet werden:• Museum der russlanddeutschen Kulturgeschichte Detmold;• Forschungsverein der Deutschen aus Russland;• Theater (Ortsgruppe Karlsruhe);• Folkloretanz, Chorgesang und Orchestermusik;• Autorenlesung des Literaturkreises Bayern der Landsmannschaft;• Filmtag mit Filmen zur russlanddeutschen Geschichte und Diskussionen;• Trachten der Russlanddeutschen;• Erzählcafé mit Zeitzeugen;• Wanderausstellung der Landsmannschaft „Volk auf dem Weg. Geschichte und

Gegenwart der Deutschen aus Russland“;• Öffentlichkeitsarbeit der Landsmannschaft.Eine öffentliche Kulturveranstaltung mit Künstlern und Kulturgruppen der Deut-schen aus Russland und Gastgruppen aus der Region rundet die Landeskulturmesse ab.Veranstalter der Maßnahme ist die Landesgruppe Bayern in Kooperation mit dem landesweiten Projekt „Ehrenamt fördern – Gemeinschaft stärken".Das Projektvorhaben wird gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen über das Haus des Deutschen Ostens München.

Viktor Hurrs Bilderzyklenzur Geschichte der Volksgruppe

Viktor Hurr erhielt sei-ne künstlerische Aus-

bildung als Grafi ker und Aquarellmaler an der Mos-kauer Kunstvolkshoch-schule und der Kunstschu-le Taschkent, Usbekistan, als Bildhauer und Kunst-lehrer.

Schon in der alten Heimat beteiligte sich Viktor Hurr an Einzel- und Gemeinschafts-ausstellungen in Taschkent,

St. Petersburg und Moskau sowie 1993 an der Wanderausstellung „Moderne Kunst“ in den Republiken der ehemaligen Sow-jetunion.Ab 1994 lebte Viktor Hurr in Osnabrück, wo er mehrfach ausstellte. Derzeit ist er in Meersburg am Bodensee zu Hause. Als Künstler ist er vielfältig und experi-mentierfreudig, Malerei und Bildhauerei wechseln sich in seinem Schaffen ab. Er hat unterschiedliche Techniken auspro-biert, etwa Aquarelle und Collagen, aber am liebsten arbeitet er in Öl.

"Vom langenWeg zurück"In Deutschland hat sich Hurr verstärkt der Malerei zugewandt; dabei ist der Bilder-Zyklus „Vom langen Weg zurück" entstan-den, der sich mit der Auswanderungs- und Leidensgeschichte der Russlanddeutschen in der Sowjetunion auseinander setzt.Dem gleichen Thema ist sein umfangrei-cher graphischer Zyklus (45 Zeichnun-gen) gewidmet, der in den letzten Jahren entstanden ist und sich mit der russland-deutschen Geschichte in ihrer ganzen Breite – mit allen Höhen und Tiefen – be-schäftigt.Als emotionale und inhaltliche Grundla-ge für das Entstehen der beiden Zyklen dienten dem Künstler Erinnerungen und Berichte seiner Eltern und Großeltern so-wie anderer Verwandter und Bekannter über ihre Erfahrungen in den 1930er und 1940er Jahren in der Sowjetunion. Auch die Erinnerungsliteratur der älteren Gene-ration der Russlanddeutschen stellte für den Künstler eine umfangreiche Wissens-quelle dar, die ihm für das Umsetzen der Themen zahlreiche Details und Inspirati-onen lieferte.Viktor Hurr

Viktor Hurr: Anwerbung.

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31. BUNDESTREFFEN 2013 - ANGEBOTE

8 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

weiter bis nach Murmansk. Ende der 90er Jahre wanderte er nach Deutschland aus und lebt in Berlin. Veröffentlichungen: - „Das alte Johannes-Evangelium", gewidmet seinem im Lager umgebrachten Großvater; - „Die Rück-kehr des Odysseus" mit der Geschichte eines Auswanderers nach Deutschland; - „Die Luftpumpe. Lustige Geschichten aus dem Leben der Aussiedler"; - Sammel-band „99 Anekdoten von Aussiedlern“, veröffentlicht gemeinsam mit Reinhold Schulz; - „Robbenjagd in Berlin. Humor-volle Erzählungen aus dem Leben eines Russlanddeutschen“.

Artur Rosenstern

schreibt Prosa und Lyrik in deutscher Spra-che. Neben einigen Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften ist Anfang 2012 sein Buch „Planet Germa-nia“ erschienen.Artur Rosenstern wurde 1968 in Kasachs-tan geboren. Nach dem Studium der Musik an der Hochschule der Künste und der Ar-beit als Orchestermusiker im Staatszirkus in Bischkek kam er 1990 nach Deutsch-land und betätigte sich zunächst als Pri-vatmusiklehrer und Übersetzer. Neben der Arbeit studierte er Medien-, Musikwis-senschaft und Mittelalterliche Geschichte sowie Belletristisches Schreiben.„Planet Germania" ist eine Erzählung über zwei junge Einwanderer aus Kasachstan. „Lichtjahre sind manche Völker und ein-zelne Menschen voneinander entfernt, als lebten sie auf verschiedenen Planeten, als seien sie nicht gewillt, zu verstehen, dass der Verstand, der uns gottgegeben ist, vor allem dazu da ist, um Brücken zueinander zu bauen und nicht ausgeklügelte Kriege gegeneinander zu führen", schreibt Ro-senstern im Nachwort.

Literaturfreundekommen auf ihre Kosten

Für die Lesung wurden Autoren eingeladen, die sich mit ihren Ver-

öffentlichungen bereits einen Namen gemacht haben. Ihre Texte lesen der Dichter Wendelin Mangold aus Kö-nigsstein/Taunus, die Schriftstellerin Eleonora Hummel aus Dresden und die Schriftsteller Alexander Reiser aus Berlin und Artur Rosenstern (Böpple) aus Herford.

Wendelin Mangoldwurde 1940 in einer Bauernfamilie im Gebiet Odessa (Südukraine) geboren und kam mit 50 in das Land seiner Vorfahren.Seit den frühen 1970er Jahren veröffent-licht Mangold seine Werke in deutsch-sprachigen Periodika und Sammelbän-den russlanddeutscher Autoren – in der ehemaligen Sowjetunion und seit 1990 in Deutschland.Seine Werke sind in mehreren Einzelbän-den erschienen, darunter „Die bitteren Äpfel von 1941“, „Rund um das Leben“, „Russlanddeutsche Literatur. Lesebuch“, „Deutschland, hin und zurück“, „Zu sich wandern“, „Sprung ins Wasser. Integrati-on – Gedichte und Texte“ sowie die Tragi-komödie „Vom Schicksal gezeichnet und geadelt. Zum 250. Jahrestag der Ansied-lung der Deutschen an der Wolga“.

Eleonora Hummelerhielt 2006 den Adelbert-von-Chamis-so-Förderpreis für ihr Buch "Die Fische von Berlin". Für die Arbeit am Nachfol-geprojekt „Die Venus im Fenster“ erhielt Eleonora Hummel ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sach-sen für sächsische Schriftsteller. Für den Romanauszug „Dreizehn Winter“, in dem sie die Odyssee einer russlanddeutschen Familie beschreibt, wurde sie 2002 mit dem Förderpreis des Russlanddeutschen Kulturpreises des Landes Baden-Würt-temberg ausgezeichnet.

Eleonora Hummel wurde 1970 in Kasachs-tan geboren. Als Zwölfjährige siedelte sie mit ihrer Familie in die ehemalige DDR, nach Dresden, über. Sie studierte Fremd-sprachenkorrespondentin und ist seit 1995 literarisch aktiv.

Alexander Reiser

wurde 1962 in Sibirien geboren und be-reiste Alexander Reiser als Seemann die Pazifi kküste Russlands von Sachalin über Kamtschatka bis zur Beringstraße und

Wendelin Mangold

Eleonora Hummel

Alexander Reiser

Artur Rosenstern

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9 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Tanzgruppen

Auch auf dem Gebiet der Choreographie können sich Deutsche aus Russland sehen lassen. Zahlreiche Choreographen mit russlanddeutschen Wurzeln en-

gagieren sich entweder ehrenamtlich (in Zusammenarbeit mit Wohltätigkeitsver-bänden, der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und in Integrations-projekten vor Ort) oder hauptamtlich, indem sie Tanzstudios und Tanzschulen gründen. So erleichtern sie so manchem Aussiedlerjugendlichen den Start in das neue Leben und fördern das Verständnis zwischen Jugendlichen aus verschiede-nen Kulturkreisen.

Das Tanzensemble „Birkenhain“ aus Aschbach.

Die „Crazy Dancers“ aus Bad Neustadt/Saale.

Tanzensemble „Birkenhain“(Aschbach/Franken)Das 2004 gegründete Tanzensemble „Bir-kenhain“ mit der Leiterin Nadja Fuchs be-steht überwiegend aus jungen Menschen, die aus dem deutschen Dorf Podsosnowo in der westsibirischen Kulunda-Steppe stammen.Das Ensemble „Birkenhain“ hält die Volkstänze und das Brauchtum, die in der deutschen Siedlung in Sibirien gepfl egt

wurden, lebendig und vermittelt sie der deutschen Öffentlichkeit durch bundes-weite Auftritte.Zu sehen war „Birkenhain“ unter anderem mehrfach bei Bundestreffen der Lands-mannschaft, bei Tagen der Russlanddeut-schen Kultur in Berlin, beim Jahrmarkt der Kulturen in Bad Salzufl en, beim Som-merfest des Landesverbandes Bayern der Landsmannschaft in Augsburg und bei vielen anderen Kulturmaßnahmen.

2008 wurde dem Tanzensemble für seine jahrelange Popularisierung des russland-deutschen Brauchtums im In- und Ausland die Ehrengabe des Russlanddeutschen Kulturpreises des Landes Baden-Würt-temberg verliehen.

„Crazy Dancers“(Bad Neustadt/Saale)Vier Tanzgruppen mit über 80 Teilneh-mern im Alter von fünf bis 24 Jahren ge-hören derzeit zu den „Crazy Dancers“, die 2001 von der Tanzleiterin Anna Hergert gegründet wurden und beim TSV Brend-lorenzen trainieren. Gegründet wurde die Gruppe im Rahmen eines Integrationspro-jektes der Bad Neustädter Caritas. Über den Tanz sollten Spätaussiedler und Ein-heimische zusammenkommen.Nach zwölf Jahren ehrenamtlichen En-gagements sind sie eine feste Größe der Kulturlandschaft in Unterfranken und Vorbild für die Jugendarbeit im Aussied-lerbereich. Zum umfassenden Programm mit über 20 Tänzen gehören moderne, klassische, internationale, Kinder- und Jugenddar-bietungen. Der Erfolg der Gruppe ist nur möglich, weil viele Personen an einem Strang ziehen: die Mitglieder der Gruppe, ihre Eltern und Verwandten. Aber ohne die Gruppenleiterin und Choreografi n Anna Hergert wären das hohe Niveau, der Spaß am Tanzen und die hohe Identifi ka-tion mit der Gruppe nicht denkbar. Auch bei den sehr aufwändigen Kostümen legt Anna Hergert immer wieder Hand an.Die in Kasachstan geborene Anna Hergert ist Mitbegründerin des Tanzensembles „Crazy Dancers“ und seit Beginn künstle-rische Leiterin und Inspiratorin der Grup-pe. Sie lebt seit 1997 in Deutschland und engagiert sich ehrenamtlich im Bereich Tanz beim TSV Brendlorenzen und bei der Deutschen Jugend in Europa.

Tanzensemble LETAS(München)Das Tanzensemble LETAS (L-eiden-schaftlich im Tanz; E-motional auf der Bühne; T-alentiert bei der Umsetzung der eigenen kreativen Ideen; A-ktiv im Leben; S-ehenswert auf jeden Fall) wurde im Sommer 2010 ins Leben gerufen.Die choreografi sche Leitung liegt in der Hand von Elena Müller. Geboren in Ka-sachstan, lebt sie seit über zehn Jahren in Deutschland. Auch hier lebt die Ab-solventin und Solistin des Tanzstudiums „Surprise“ in Ekibastus, Kasachstan, ihre Tanzleidenschaft mit viel Herz aus: Als Choreografi n und Leiterin des Tanzen-

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31. BUNDESTREFFEN 2013 - ANGEBOTE

10 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Das Ensemble LETAS aus München.

sembles „Fantasy“ in Bad Reichenhall, als Tänzerin im Zentrum der russischen Kultur „MIR“ in München und jetzt bei LETAS.Das Ensemble bietet in jeder Hinsicht große tänzerische Klasse und Unterhal-tung höchsten Grades. Jeder Auftritt ist eine Geschichte für sich mit einzigartigem Charakter und vielfältigen Emotionen auf

der Bühne. Es verfügt über ein umfangrei-ches Repertoire mit zahlreichen Volkstän-zen aus aller Welt, das durch moderne und Showtänze bereichert wird. Die inzwi-schen acht Tänzerinnen mit der internati-onalen Folklore im Gepäck beeindrucken durch Professionalität, phantasievolle Choreographie und farbenfrohe, aufwän-dig gefertigte Bühnentrachten.

Solistinnen

Lina NeuwirtDurch ihre Auftritte hatte sich die Sänge-rin und Liederautorin Lina Neuwirt schon in der ehemaligen Sowjetunion einen gu-ten Namen gemacht. 1989 gründete sie die Volkskunstgruppe “Morgenlicht” in So-wetskoje, Nordkasachstan. Auf der Volks-kunstschau in Pawlodar im Oktober 1989 präsentierte die Kulturgruppe zum ersten Mal ihr Können und erntete auf Anhieb den Sympathiepreis der Zuschauer.Das Ensemble interpretierte überwiegend Lieder, die Lina Neuwirt komponiert hatte,

aber auch alte deutsche Stimmungslieder gehörten zum Programm. Das Lied “Mein Heimatdorf” von Lina Neuwirt (Text und Musik) wurde zum Lieblingslied vieler Russlanddeutscher. Das Lied hat sie ih-rer Mutter gewidmet, die ihr Leben lang den Erinnerungen an die alte Heimat auf der Krim, die sie mit dem Ausbruch des deutsch-sowjetischen Krieges 1941 ver-lassen musste, nachhing.Auch das Lied „Wo bist du geblieben?“ hat sie ihrer Mutter gewidmet. Es ruft schmerzliche Erinnerungen an die erste Liebe und die durch den Krieg erfolgte Trennung vom Geliebten in Erinnerung.Lina Neuwirt lebt seit 1993 in Bayern. In den vergangenen Jahren hat sich die Mu-sikerin immer wieder zu neuen Liedern inspirieren lassen; ihre Texte und ihre Mu-sik berühren durch die ihr eigene leicht sehnsüchtige und sentimentale Note, sie berühren das Herz und lassen keinen Zu-hörer gleichgültig.

Marina KechterDie Sängerin Marina Kechter kommt aus Charkiw, Ukraine, in Deutschland ist sie derzeit bei ihren Verwandten in Ingolstadt zu Gast.In der Ukraine ist sie nicht nur durch ihre Lieder bekannt. Sie ist Verdiente Künst-lerin der Autonomen Republik Krim, tritt

als Künstlerin bei Fernsehsendungen und Wettbewerben, aber auch mit Solo-Kon-zerten auf. Mehr als 50 Lieder, Text und Musik von ihr selbst verfasst, sind inzwi-schen auf vier Alben erschienen.Marina Kechter wurde in Kasachstan geboren und trägt den Namen ihrer deut-schen Mutter, deren Vorfahren sich im 18. Jahrhundert an der Wolga niederließen. 1941 wurde ihre Mutter als junges Mäd-chen mit ihren Eltern in das Gebiet Swerd-lowsk (Krasnoturjinsk) deportiert. Später zog die Familie nach Zelinograd, Ka-sachstan, wo sich Marina Kechter schon als Studentin einer Kulturhochschule als Chorleiterin engagierte.Nach dem Hochschulabschluss arbeitete Kechter sieben Jahre an einer Kunstschule als Chorleiterin. 1993 stand sie zum ers-ten Mal auf einer professionellen Bühne in Charkiw.„Als ich anfi ng, öffentlich aufzutreten, nahm ich den Mädchennahmen meiner Mutter an – Kechter. Dadurch habe ich ihr und vielen anderen Landsleuten geholfen, wieder aufrecht gehen zu lernen. Meine Mutter hat ihr Leben lang geschwiegen und mir nie über die Deportation und an-dere grauenhafte Erlebnisse erzählt. Ich konnte zwar einiges erahnen, aber das ganze Ausmaß des Grauens gegenüber meiner Volksgruppe habe ich erst mit 24 Jahren erfahren“, erzählt Kechter.So ist auch das Lied „Mutter“ (Text und Musik) nach den Erzählungen der Mut-ter und ihrer Verwandten entstanden. „In der ersten Zeit konnte ich das Lied kaum singen, Tränen schnürten mir die Stimme zu. Ich weine den Schmerz und das Leid meiner Mutter und meiner Volksgruppe in diesem Lied aus“, sagt die Sängerin.

Lina Neuwirt

Marina Kechter

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DIE LANDSMANNSCHAFT

11 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

FreundschaftsbrückeNiedersachsen – Perm 1993-2013

Die Landesgruppe Niedersachsen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. lädt herzlich ein zu den

Projekttagen anlässlich des 20-jährigen Bestehensder Partnerschaft des Landes Niedersachsen

mit der Region Perm in Russlandunter dem Motto „Freundschaft über die Grenzen“

Zahlreiche Künstler aus Niedersachsen und Perm werden am Sport- und Kulturpro-gramm teilnehmen. Eingeladen sind Vertreter der Politik, der Kirchen, der Verbände, der Öffentlichkeit und der Medien, Landsleute aus der ehemaligen Sowjetunion und einheimische Mitbürger.Das Programm der Projekttage:• 22.6.2013: Sportfest um 11.00 Uhr im Grenzdurchgangslager Friedland (Heim-

kehrerstr. 18, 37133 Friedland). Angeboten werden Wettbewerbe in den Diszip-linen Schach, Tennis, Volleyball und Minifußball. Anmeldungen bei Alexander Rudi, Tel.: 05361-76002730, E-Mail: [email protected]

• 23.6.2013: Kulturfestival um 13.00 Uhr mit Kulturgruppen aus Perm und Nieder-sachsen in der Aula der Marie-Curie-Schule in Ronnenberg, Am Sportpark 1.

Wir bitten um Rückmeldung bis zum 15.6.2013 unter folgender Anschrift:Lilli Bischoff, Friedensburg 7, 30890 Barsinghausen

Tel.: 05035-336, Mobil: 0162-8221654. Fax: 05035-188945E-Mail: [email protected]

Beim Gespräch mit dem Vizepräsidenten des Niedersächsischen Landtages (von links): Oli-ver Dix, Svetlana Judin, Aylin Saral (Mitarbeiterin des Landtagsvizepräsidenten), Marianna Neumann, Lilli Bischoff, Klaus-Peter Bachmann MdL.

Niedersachsen: Unterstützungfür Landsmannschaft und BdV

Am 13. Mai besuchte die Landes-vorsitzende der Landsmann-schaft in Niedersachsen, Lilli

Bischoff, mit zwei weiteren Mitgliedern des Landesvorstandes, Svetlana Judin und Marianna Neumann, in Begleitung des Landesvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen in Niedersachsen, Oli-ver Dix, den neuen Vizepräsidenten des Niedersächsischen Landtages, Klaus-Peter Bachmann MdL (SPD).

Bei dem über eine Stunde dauernden Ge-spräch tauschte man sich in freundschaft-licher und lockerer Atmosphäre über die neuen Zuständigkeitsbereiche und Koor-dinationspartner der neuen Niedersächsi-schen Landesregierung aus. Nicht zuletzt spielte dabei der zuvor über Jahre gepfl eg-te konstruktive Kontakt eine große Rolle. Oliver Dix wies auf die aktuellen Proble-me bei der Härtefallregelung im Spätaus-siedleraufnahmeverfahren hin und bat die

SPD-Landtagsfraktion um Unterstützung beim Festlegen einer verbesserten Rege-lung.Zum Abschluss sprach Lilli Bischoff mehrere Einladungen an den Landtagsvi-zepräsidenten aus, unter anderem zum In-ternationalen Sportfest am 22. Juni 2013 im Grenzdurchgangslager Friedland und zum Kulturfestival am 23. Juni 2013 in Ronnenberg, die beide im Rahmen eines Delegationsbesuches aus Perm stattfi nden werden. Klaus-Peter Bachmann sagte für beide Veranstaltungen spontan zu. Marianna Neumann

Erika Steinbach danktMinisterpräsidentHorst Seehoferfür Kabinettsentscheidungzum Gedenktag

Mit großer Freude haben wir den Beschluss der Bayerischen

Staatsregierung zur Kenntnis ge-nommen, ab 2014 einen Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertrei-bung und Deportation einzuführen.

Damit geht der Freistaat Bayern bei der Einführung eines Gedenktages in Deutschland voran. Er soll ab 2014 künftig immer am zweiten Sonntag im September stattfi nden. Es ist Mi-nisterpräsident Horst Seehofer sehr zu danken, dass dieser Kabinettsbeschluss verabschiedet wurde.Damit ist Bayern das erste Bundesland in der Bundesrepublik Deutschland, das diesen längst überfälligen Gedenk-tag für die eigenen Opfer einführen wird. Es setzt dadurch ein deutliches Zeichen der Solidarität.Mit diesem Beschluss will Bayern nun auch seinen Dank gegenüber den Ver-triebenen abstatten, die mit Fleiß und Willensstärke viel zum Aufbau dieses Bundeslandes geleistet haben.Wichtig ist die Aussage des Minister-präsidenten, dass solch ein Gedenktag auch im Zeitalter der Globalisierung die Bedeutung von Heimat unterstrei-che.Mit der Einführung dieses Gedenkta-ges zeigt Bayern erneut, dass sich die Heimatvertriebenen mit ihren Anliegen in diesem Bundesland geborgen fühlen können.Man kann sich Ministerpräsident Horst Seehofer nur anschließen, wenn er sagt, man wolle sich gemeinsam seiner Geschichte erinnern und gemeinsam in die Zukunft gehen. Pressemitteilung des BdV

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KULTUR

12 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

„Ich wünsche mir mehr Selbstbewusstseinvon den Deutschen aus Russland“

Dr. Christoph Bergner bei der Nürnberger Veranstaltungsreihe 2013

Im Rahmen der Nürnberger Ver-anstaltungsreihe 2013, die vom 24. Januar bis 8. September unter dem

Motto „Einmal Russland und zurück!“ stattfi ndet, luden die Organisatoren am 10. Mai zu einer Vortragsveranstaltung und Diskussion mit dem Aussiedlerbe-auftragten der Bundesregierung, Dr. Christoph Bergner, in die Evangelische Stadtakademie Nürnberg im „Eck-stein“ ein.

Zu den Veranstaltern gehörten neben der SinN-Stiftung des Evangelisch-Lutheri-schen Dekanats und der Evangelischen Stadtakademie das Haus der Heimat Nürnberg, der Verein ARTEC-Proiec-tum, das Haus der Heimat Nürnberg und die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (Ortsgruppen Nürnberg und Fürth). Vor einem zahlreich erschienenen Publi-kum mit Gästen aus der Kommunalpoli-tik, von Einrichtungen und Vereinen sowie der breiten Öffentlichkeit aus Nürnberg und Umgebung eröffneten Pfarrer Willi Stöhr, Leiter der Evangelischen Stadtaka-demie Nürnberg, und Dr. Sabine Arnold, Projektleiterin der SinN-Stiftung, die Veranstaltung. Die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland war unter ande-rem durch den neuen Bundesvorsitzenden Waldemar Eisenbraun und den stellvertre-tenden Bundesvorsitzenden Ewald Oster vertreten.Warum gingen Deutsche vor 250 Jahren nach Russland, und warum bewahrten sie ihr Deutschsein, bis sie wieder zurück-kehrten? Kamen sie als Deutsche oder als Fremde zurück in das Land ihrer Vorvä-ter? Welche Herausforderungen stellten die Deutschen aus Russland für die in Deutschland Geborenen dar? Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt der Veranstaltung und des Vortrags von Dr. Christoph Bergner zum Thema „Einmal Russland und zurück. 250 Jahre Kathari-nenerlass“.In seiner Ansprache betonte der Aussied-lerbeauftragte, dass Anlässe wie „250 Jah-re Katharinenerlass“ vor allem eine gute Gelegenheit bieten, über die Geschichte und die Integrationserfolge der russland-deutschen Spätaussiedler zu sprechen und die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen. Er lobte die Nürnberger Veran-staltungsreihe als eine nachahmenswerte Initiative.

„Ich begrüße Initiativen, die dieses Datum würdigen“, sagte Bergner. "Die Russland-deutschen haben eine reiche 250-jährige Siedlungs- und Kulturgeschichte entste-hen lassen. Auf ihrem langen Weg, nach freiwilliger und erzwungener Wanderung, nach Abschied, Entbehrungen und Enteig-nungen hatten sie oft keine Möglichkei-ten, die Zeugnisse und Erzeugnisse ihrer Kultur mitzunehmen. Aber jeder kam mit seiner eigenen Geschichte, mit wenigen materiellen Dingen, aber mit umso mehr Erinnerungen.“Der Erhalt dieser Erinnerungskultur habe eine wichtige identitätsstiftende Mission, sagte der Aussiedlerbeauftragte mit Blick auf die dunklen Seiten der russlanddeut-schen Geschichte. „Am 28. August 1941 erließ das Präsidium des Obersten Sow-jets der UdSSR den Erlass zur Deporta-tion der Wolgadeutschen, mit dem Stalin an den sowjetischen Staatsbürgern deut-scher Nationalität Rache für den Überfall Hitlers auf die Sowjetunion nahm. Die Russlanddeutschen waren für diesen ver-brecherischen Überfall in keiner Weise verantwortlich. Aber sie waren Deutsche, und allein deshalb wurden sie noch Jahre nach Kriegsende zum inneren Feind er-klärt, unterdrückt und benachteiligt.“Daraus ergebe sich die „besondere histo-risch-moralische Verpfl ichtung Deutsch-

lands gegenüber der Russlanddeutschen“. Und es „passt nicht in diese historisch-moralische Verpfl ichtung, dass die 2,5 Millionen Russlanddeutschen kein staat-lich gefördertes Museum haben“, betonte der Aussiedlerbeauftragte. Das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte in Detmold, eine Privatinitiative, sei das ers-te und bisher einzige Museum in Deutsch-land, das sich dauerhaft mit der Geschich-te und Kultur der Russlanddeutschen befasst.Wichtig sei auch, dass sich die russland-deutschen Organisationen verstärkt selbst zu Wort melden, unterstrich Bergner. „Ich wünsche mir mehr Selbstbewusstsein von den Deutschen aus der ehemaligen Sow jetunion“, sagte er, wobei er unter anderem die gelungene Integration der Russlanddeutschen herausstellte und das Streben vor allem junger Leute, sich aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft zu be-teiligen, lobte. Immerhin fassten die meis-ten Russlanddeutschen den Entschluss zur Auswanderung in das Land der Vorfahren wegen ihrer Kinder, die es besser haben sollten.„Als Kind, das es einmal besser haben sollte“ stellte sich Waldemar Eisenbraun als Bundesvorsitzender der Landsmann-schaft vor und griff das Stichwort „mehr Selbstbewusstsein“ auf, indem er den Ge-

Teilnehmer der Vortragsveranstaltung in Nürnberg (von links): Rudi Walter, Horst Göbbel, Dorothea Walter, Dr. Christoph Bergner, Dr. Sabine Arnold, Willi Stöhr und Waldemar Ei-senbraun.

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KULTUR

13 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

danken äußerte, die Deutschen aus Russ-land sollten aus der Opferrolle und dem „Jammertal“ herauskommen und lernen, mit mehr Selbstbewusstsein und auf Au-genhöhe aufzutreten. Auch Horst Göb-bel, Vorsitzender des Nürnberger Hauses des Heimat, griff den Gedanken mit den Worten auf: „Wir waren und bleiben Leis-tungsträger.“Im Anschluss zeigten junge Künstler des ARTEC-Proiectum im Haus der Heimat (Leitung: Irina Trautwein) Bilder, die sie unter dem Titel „Gestern. Heute. Morgen“ in einem Workshop der SinN-Stiftung im Rahmen der Veranstaltungsreihe gemalt hatten. Der Malkurs und Workshop unter der Leitung von Irina Trautwein stellte sich auch mit einer beeindruckenden Bil-derausstellung zu den Themen „Geschich-te, Migration und Integration“ vor.

Eine anschließende Diskussionsrunde mit Fragen der Anwesenden und Antworten des Aussiedlerbeauftragten, der sich da-nach auch Zeit für individuelle Gespräche nahm, schloss die gelungene Veranstal-tung.Musikalisch wurde der Abend vom Kin-derchor des Hauses der Heimat (Leiterin: Olga Philipp) und dem Chor der SinN-Stiftung „Nostalgia“ (Leiterin: Tajana So-kolova) umrahmt.Zur Geschichte der Russlanddeutschen informierte zusätzlich die fünfteilige Aus-stellung „250 Jahre Einladungsmanifest Katharinas II. – 250 Jahre russlanddeut-scher Kulturgeschichte“ des Historischen Forschungsvereins der Deutschen aus Russland. Die Landsmannschaft lud die Gäste zu einem Imbiss ein. Nina Paulsen

Um Heimatpfl egeder Russlanddeutschen

verdient gemachtWaiblingen: Ehrennadel für Ludmilla Holzwarth

Bei der Ehrung in Waiblingen (von rechts): Oberbürgermeister Andreas Hesky, Ludmilla Holzwarth, Friedlinde Gurr-Hirsch vom Arbeitskreis Heimatpflege und Regierungspräsident Johannes Schmalzl.

Die Landesgruppe Baden-Würt-temberg gratuliert Frau Holzwarth ganz herzlich zu ihrer hohen Aus-zeichnung. Wir danken Ihnen für Ihren Einsatz und freuen uns, dass wir Sie haben.

Leontine Wacker,Landesvorsitzende

Für ihre besonderen Verdiens-te um die Heimatpfl ege hat die Vorsitzende der Orts- und Kreis-

gruppe Stuttgart der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland, Ludmilla Holzwarth, die Ehrennadel des Arbeits-kreises Heimatpfl ege im Regierungsbe-zirk Stuttgart erhalten.

Ludmilla Holzwarth ist seit 27 Jahren in der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland aktiv und amtiert seit 2005 als stellvertretende Vorsitzende der Landes-gruppe Baden-Württemberg.

Kurz nach ihrem 9. Geburtstag im Okto-ber 1943 wurde sie in den Warthegau um-gesiedelt. Nach der Einbürgerung in Lodz wurden die Familienmitglieder in einem Aufnahmelager bei Wien untergebracht, mussten aber als deutsche Staatsbürger nach dem Krieg Österreich verlassen.Ihre landsmannschaftlichen Aktivitäten begannen 1954 in der Ortsgruppe Stutt-gart mit regelmäßigen Sprechstunden für ihre Landsleute. Zwei Jahre später gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Lan-desgruppe Baden-Württemberg und wur-de zusammen mit weiteren Mitgliedern in

den ersten Landesvorstand gewählt. 1956 war sie dabei, als sich die baden-württem-bergischen Ortsgruppen konstituierten. 1957 zog sie nach Berlin und schied daher aus dem Landesverband aus.In "Volk auf dem Weg" tauchte ihr Name 1978 als Vorstandsmitglied der Kirchli-chen Gemeinschaft in Bad Sooden-Allen-dorf wieder auf. In den 1980er Jahren war Ludmilla Holzwarth wieder da, wo ihr zweites Leben begonnen hatte: in Stutt-gart. In den Jahren von 1987 bis 1995 wurde sie als ehrenamtliche Richterin an das Verwaltungsgericht und an das Land-gericht in Stuttgart berufen. Auch in und für die Landsmannschaft er-füllte sie eine Vielzahl von Aufgaben und erfüllt sie zum Teil bis heute: Unterstüt-zung ihres Mannes als Vorsitzender der Stuttgarter Orts- und Kreisgruppe, Vor-sitzende der Orts- und Kreisgruppe seit 1997, Mitglied der Jury für den Russland-deutschen Kulturpreis von Baden-Würt-temberg. Im Bereich des Landesverban-des des Bundes der Vertriebenen ist sie seit vielen Jahren ein aktives Mitglied des Landesvorstandes."Jeder Mensch braucht eine Heimat, das Gefühl, Halt zu haben in einer in rasen-dem Tempo sich entwickelnden Welt. Nur wer fest in einer eigenen kulturellen Iden-tität - und damit Heimat - verankert ist, wird die Herausforderungen unserer Zeit und ihre Unwägbarkeiten meistern", so Regierungspräsident Johannes Schmalzl bei der Preisverleihung im Saal des Adolph-Kolping-Gemeindezentrums in Heilbrunn-Kirchhausen. "Ohne Ihre frei-willige ehrenamtliche Arbeit wären wir um ein Stück unserer Kultur ärmer. Ihr Engagement aber wirkt identitätsstiftend und dient der Vermittlung dessen, was für uns Heimat bedeuten kann."In diesem Jahr zeichnet der Arbeitskreis Heimatpfl ege im Regierungsbezirk Stutt-gart zum wiederholten Mal Personen aus, die sich auf lokaler oder regionaler Ebene auf vielfältige Weise in der Heimatpfl ege besonders engagiert haben. "Jedes Jahr wird uns eine große Anzahl an Personen vorgeschlagen, die für die Auszeichnung mit der Ehrennadel des Arbeitskreises in Frage kommen, und die Auswahl ist im-mer sehr schwer", so Schmalzl. "Waiblinger Kreiszeitung", 27. April 2013

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

14 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Wanderausstellung der LandsmannschaftTermine Juni und Juli 2013

Zuständig für die Ausstellung "Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deut-schen aus Russland" sind die Projektleiter der Landsmannschaft, Jakob Fischer (Tel.: 0711-166590 bzw. 0171-4034329, E-Mail: fi [email protected]) und Jo-sef Schleicher (Tel.: 0176-29477353, E-Mail: [email protected]). Bei allen Eröffnungs- und Abschlussveranstaltungen und bei Begeg-nungstagen führen sie in die Ausstellung ein, präsentieren Filme auf Großleinwand und halten Vorträge zum Thema "Geschichte und Kultur der Deutschen in Russland/UdSSR/GUS und Integration der Russland-deutschen in Deutschland". Sie organisieren nach Vereinbarung auch Führungen für Gruppen und Schulklassen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung ist frei!

Pirmasens, Rheinland-Pfalz:Bis 9. Juni: Kulturzentrum Dynamikum, Fröhnstr. 8, Tel.: 06331-239430. Organi-sation: Vera Schreitel, Tel.: 06331-78812.Gießen, Hessen:Bis 19. Juni: Neues Rathaus, Berliner Platz 1, Tel.: 0641-3060. Organisation: Dr. Ludwig Brake, Tel.: 0641-3061540 oder -3061541, Rosa Tugova, Tel.: 0641-8778466.Merseburg, Sachsen-Anhalt:Bis 20. Juni: Kreisverwaltung/Schloss, Domplatz 9, Tel.: 03461-401318, 03461 -402010 bzw. 03461-402005, Frau Dr. Heise, Frau Hoffmann.Bergisch Gladbach, NRW:3. bis 15. Juni: Rhein-Berg-Galerie/Ein-kaufszentrum, Hauptstr. 131, Tel.: 02202-927520110. Eröffnung am 6. Juni, 18 Uhr, im Rahmen eines Abends der Begegnung. 8. Juni: Kinder- und Familientag. 15. Juni: Fest der Kulturen.Iserlohn, NRW:3. bis 17. Juni: Kreisverwaltung des Märkischen Kreises, Bürgerbüro, Grie-senbraucker Str. 6, Tel.: 02351-966 60. Eröffnung am 3. Juni, 17 Uhr, mit Vortrag, Film und Kulturprogramm. Tübingen, Baden-Württemberg:4. bis 18. Juni: Regierungspräsidium, Konrad-Adenauer-Str. 20, Tel.: 07071-7573008, Christine Braun-Nonnenma-cher. Eröffnung: 4. Juni, 16 Uhr, im Rah-men eines Nachmittags der Begegnung. Grußworte: Hermann Strampfer, Regie-rungspräsident des Regierungsbezirkes Tübingen; Leontine Wacker, Vorsitzende der Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft.Husum, Schleswig-Holstein:5. bis 18. Juni: Rathaus/Stadtverwal-tung, Zingel 10, Tel.: 04841-666102, Frau Holst. Eröffnung am 5. Juni, 19 Uhr, im Rahmen eines Abends der Begegnung.Landshut, Bayern:7. bis 12. Juni: Fachakademie für Sozial-pädagogik der Schulstiftung Seligenthal, Bismarckplatz 14, Tel.: 0871-821302, Schulleiter: Dr. Stefan Brembeck. Halver, NRW:10. bis 11. Juni: Anne-Frank-Gymnasi-um, Kantstr. 2, Tel.: 02353-5451. Rendsburg, Schleswig-Holstein:12. bis 14. Juni: Gymnasium Kronwerk, Eckernförder Str. 58, Tel.: 04331-782511, Schulleiterin: Renate Fritzsche.15. bis 22. Juni: Evangelisches Gemein-dehaus Parksiedlung, Pastor-Schröder-Str. 70, Tel.: 04331-203446 bzw. 0152-05377351, Olga Ebauer. Präsentation am

15. Juni von 12 bis 19 Uhr im Rahmen eines Tages der Begegnung.Ellwangen, Baden-Württemberg:13. bis 14. Juni: Peutinger-Gymnasium, Peutinger Str. 16, Tel.: 07961-84850.Ulm, Baden-Württemberg:17. Juni bis 7. Juli: Haus der Stadtge-schichte – Schwörhaus, Weinhof 12, Tel.: 0731-1614210, Ulrich Seemüller. Eröff-nung am 17. Juni, 18.30 Uhr, im Gewölbe-saal. Grußworte: Ivo Gönner, Oberbürger-meister der Stadt Ulm; Leontine Wacker.Rastatt, Baden-Württemberg:18. bis 22. Juni: Gustav-Heinemann-Hauptschule mit Werkrealschule, Rhein-auer Ring 158, Tel.: 07222-101822. Am 18. Juni fi ndet um 19.30 Uhr ein Abend der Begegnung statt. Grußworte: Hans Jürgen Pütsch, Oberbürgermeister der Stadt Rastatt; Andreas von der Forst, Schulleiter der Gustav-Heinemann-Schu-le Rastatt; Leontine Wacker.Weiden, Bayern:22. bis 23. Juni: Max-Reger-Halle/Gus-tav-von-Schlör-Saal, Dr. Pfl eger-Str. 17, Tel.: 0961-4808102, Jürgen Haubner. Prä-sentation am 22. Juni von 13 bis 19 Uhr im Rahmen eines Tages der Begegnung.Bad Hersfeld, Hessen:23. Juni bis 21. Juli: Kurhaus, Am Kur-park 10, Tel.: 06621-201277, Reinhold Schott, Tel.: 06622-916957, Eva Scharf. Eröffnung am 23. Juni um 14 Uhr im Rah-men eines Nachmittags der Begegnung.Dortmund, NRW:23. bis 24. Juni: Kulturzentrum Menge-de, Am Mengeder Markt 10 / Am Hohen Teich 14, Tel.: 0231-337690. Eröffnung am 23. Juni, 13 Uhr, im Rahmen einer Festveranstaltung zum 250. Jahrestag des Manifestes der Zarin Katharina II.Eschwege, Hessen:24. Juni bis 8. Juli: Kreisverwaltung/

Rittersaal, Schlossplatz 1, Tel.: 05651-3021160, Herr Klinge. Eröffnung am 24. Juni, 18 Uhr, im Rahmen eines Abends der Begegnung. Plauen, Sachsen:25. Juni bis 15. Juli: Rathaus, Unterer Graben 1, Tel.: 03741-2911183, Nadine Läster, Presseamt. Eröffnung am 25. Juni, 18 Uhr, im Rahmen eines Abends der Be-gegnung.Fürstenfeldbruck, Bayern:26. bis 27. Juni: Fachoberschule und Be-rufsoberschule, Münchner Str. 67, Tel.: 08141-53487200, Schulleiter: Otto Kol-be.Augsburg, Bayern:27. Juni bis 1. Juli: Rathaus, Rathaus-platz 2, Unterer Rathausfl ez. Präsentation am 28. Juni, 19 Uhr, im Rahmen einer Festveranstaltung im Goldenen Saal des Rathauses.28. bis 29. Juni: Messe, Am Messezent-rum 5, Tel.: 0821-25720. Präsentation im Rahmen des 31. Bundestreffens der Landsmannschaft.Aichach, Bayern:1. bis 28. Juli: Landratsamt, Münchener Str. 9, Tel.: 08251-92312, Anja Hermann. Eröffnung am 1. Juli, 19 Uhr, im Rahmen eines Abends der Begegnung.Kitzingen, Bayern:2. bis 13. Juli: Rathaus, Kaiserstr. 13/15, Tel.: 09321-22239, Astrid Glos. Eröff-nung am 2. Juli, 19 Uhr, im Rahmen eines Abends der Begegnung Grußworte: Sieg-fried Müller, Oberbürgermeister der Stadt Kitzingen; Waldemar Eisenbraun, Bun-desvorsitzender der Landsmannschaft.Landau an der Isar, Bayern:3. bis 5. Juli: Gymnasium, Harburger Str. 12, Tel.: 09951-98370, Schulleiter: Peter Wurzer. Jakob Fischer und Josef Schleicher

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ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

15 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Dr. Christoph Bergner besuchteAussiedlerorganisationen in Hamburg

Am 3. Mai besuchte der Aussied-lerbeauftragte der Bundesregie-rung, Dr. Christoph Bergner,

Aussiedlerorganisationen in Hamburg. Im Haus der Heimat versammelten sich Vertreter des Hamburger Vereins der Deutschen aus Russland und der Ortsgruppe Hamburg der Landsmann-schaft sowie Vertreter der Bundes- und Landespolitik. In Hamburg leben etwa 50.000 deutsche Aussiedler aus Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Zuletzt besuchte der Aussiedlerbeauftragte Hamburg zum 60. Jahrestag der Grün-dung der Landsmannschaft der Deut-schen aus Russland.

In seiner Ansprache berichtete Christoph Bergner über aktuelle Entwicklungen in der Aussiedlerpolitik, insbesondere in Hinsicht auf die 2011 in Kraft getretene Härtefallregelung, nach der in Fällen von Härte in der Heimat verbliebene Fami-lienangehörige eines im Bundesgebiet lebenden anerkannten Spätaussiedlers nachträglich in seinen Aufnahmebescheid aufgenommen werden können. In einigen Fällen konnte auf diesem Wege Abhilfe geschaffen werden. Das Gesamtergebnis ist allerdings noch weit von den erhofften Zahlen entfernt. Dr. Bergner berichtete über seine aktuellen Bemühungen, den nachträglichen Nachzug zu einem Spät-aussiedler auch ohne ein Härteerfordernis zu ermöglichen.Auch in Sachen Bekämpfung von Alters-armut unter Spätaussiedlern und einer geordneten Anrechnung der Renten, die Aussiedlern aus der Russischen Föde-ration zustehen, ist noch einiges zu tun. Nur ein Rentenversicherungsabkommen mit der Russischen Föderation kann zur Entspannung dieses Problems beitragen. Bisher konnten sich das zuständige Bun-desministerium für Arbeit und Soziales mit Vertretern der Russischen Föderation in mehreren Verhandlungsrunden über ein Abkommen nicht abschließend einigen.Ein weiteres Themenfeld, für das sich das Auditorium im Haus der Heimat interes-sierte, waren Aussiedler in der öffentli-chen Meinung und Darstellung. Das Bild, das von Russlanddeutschen gezeichnet wird, entspricht selten der tatsächlichen Situation dieser Menschen. Der Integra-tionserfolg, der durch zahlreiche Studien bestätigt wird, ist in dieser Hinsicht für die Wahrnehmung in der Öffentlichkeit ambivalent. Heute fällt die Mehrheit der Russlanddeutschen und anderer Aussied-lergruppen kaum auf. Ihre Integrationser-

Dr. Christoph Bergner

folge sorgen selten für Schlagzeilen. Oft wird aber auch ein falsches Bild von den Russlanddeutschen gezeichnet. Hier soll-ten sich sowohl die Politiker als auch die Verbände der Aussiedler in der Pfl icht se-hen, dem aufklärend entgegenzuwirken.Um ein korrektes Bild von sich selbst in der Öffentlichkeit abzugeben, empfahl der Beauftragte, Bemühungen um eine einheitliche Sprache zu verstärken. Das haben die Russlanddeutschen selbst in der Hand. Es sei wichtig, so Dr. Christoph Bergner, dass sich Russlanddeutsche aktiv gesellschaftlich und politisch engagieren, vor allem in den etablierten demokrati-schen Parteien.Bestrebungen, Russlanddeutsche als rus-sischsprachige Migranten zu bezeichnen oder sie sogar zu einer russischen Diaspora zu erklären, führen sowohl vom Anliegen des Bundesvertriebenengesetzes als auch vom Anliegen der „Wiedergeburtsbewe-gung“ weg. Der Aussiedlerbeauftragte be-tonte, dass Deutsche aus Russland ein Teil der deutschen Kulturgemeinschaft sind; ihre Wiederbeheimatung in Deutschland solle sich in den Konzepten der Willkom-menskultur der Integrationspolitik nieder-schlagen. Eine öffentlichkeitswirksame Selbstdarstellung kann in der Wahrneh-mung der Mehrheitsgesellschaft die Ver-hältnisse gerade rücken. Das diesjährige Jubiläum des Einladungsmanifestes von Katharina der Großen zur Ansiedlung in Russland ist ein hervorragender Anlass, sich und die eigene Kultur angemessen zu präsentieren. Edwin Warkentin

Stellungnahmezur Gründungder Partei EDINSTWO

Hamburg: Nachdem die Organi-sation EDINSTWO ("Einheit")

in Köln bekannt gegeben hat, dass sie zur Durchsetzung der politischen Interessen der Aussiedler und Mig-ranten aus der ehemaligen UdSSR eine Partei gegründet hat, veröffent-lichen der Hamburger Verein der Deutschen aus Russland, die Orts-gruppe Hamburg der Landsmann-schaft der Deutschen aus Russland und die Spätaussiedler des Integrati-onsbeirates Hamburg dazu eine Stel-lungnahme im Namen der Hambur-ger Aussiedler und Spätaussiedler. Die Gründung der Partei EDINST-WO sehen die Aussiedler und Spät-aussiedler in Hamburg als nicht not-wendig und nicht förderlich an.

Die Partei EDINSTWO möchte sich landes- und bundesweit etablieren, um im Jahr 2014 an den Kommunal- und Europawahlen teilzunehmen. Als Moti-vation für die Gründung gibt EDINST-WO an, dass die neue Partei Zuwande-rern einen gleichberechtigten Zugang zu allen gesellschaftlichen Bereichen Deutschlands ermöglichen soll. Das ist für Aussiedler und Spätaussiedler aber bereits gesetzlich garantiert. Alle Deut-schen, also auch Aussiedler und Spät-aussiedler, haben in Deutschland das Recht, politisch und gesellschaftlich aktiv mitzuwirken.Notwendig ist, dass die Integration der Aussiedler und Spätaussiedler geför-dert wird und sie ausreichend über ihre Partizipationsmöglichkeiten aufgeklärt sind. Für dieses Ziel setzen sich der Hamburger Verein der Deutschen aus Russland, die Ortsgruppe Hamburg der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und die Spätaussiedler des Integrationsbeirates Hamburg ein. Eine erfolgreiche Integration ist die wichtigste Voraussetzung für die politi-sche und gesellschaftliche Beteiligung der Zuwanderer in Deutschland, nicht die Gründung einer Aussiedler- und Migranten-Partei.Deshalb regen wir alle Aussiedler und Spätaussiedler aus der ehemali-gen UdSSR dazu an, sich verantwor-tungsbewusst und differenziert mit den Vorhaben der Partei EDINSTWO auseinander zu setzen. Diese sind aus unserer Sicht fragwürdig und gehen nicht konform mit den Integrationszie-len der Aussiedler und Spätaussiedler in Deutschland.

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KULTUR

16 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Deutsche in Russland: Sprache der Minderheit in der Gegen-wart. Perspektiven. Prioritäten.

Potential“ – unter diesem Motto fand vom 27. April bis 1. Mai in Moskau die 3. Internationale wissenschaftlich-praktische Sprachkonferenz statt. Die Konferenz wurde vom Internationalen Verband der deutschen Kultur (IVDK) in Zusammenarbeit mit dem Institut für ethnokulturelle Bildung „BIZ“ und mit fi nanzieller Unterstützung des Bun-desministeriums des Innern (BMI) or-ganisiert.

Als Vertreter der Bundesregierung war auf der Konferenz Edwin Warkentin an-wesend, Referent des Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Christoph Bergner, in dessen Namen er die Teilneh-mer und Gäste der Konferenz begrüßte. „Sprache ist die wahre Heimat“, zitierte dieser in seinem Grußwort einen Satz von Wilhelm von Humboldt. Es sei „eine He-rausforderung, die Identitätssprache einer Minderheit unter den Bedingungen der globalen Welt zu bewahren. Eine größere Herausforderung ist es, die Sprache einer weit verstreuten Minderheit zu bewahren. Und je mehr die Minderheitensprachen verdrängt werden, desto schneller wird der Volksgruppe die Identitätsgrundlage entzogen."„Ich bin davon überzeugt, dass die Fra-gen nach der Vermittlung und Wieder-belebung der deutschen Sprachbindung als Merkmal der ethnischen Identität ein Beitrag zur kulturellen Rehabilitierung der Russlanddeutschen ist. Es muss sich für die Russlanddeutschen wieder lohnen, ihre Muttersprache zu revitalisieren und sie im familiären und nachbarschaftlichen Umfeld zu pfl egen. Auf jeden Fall lohnt es sich für die Politik, alle Bemühungen der Revitalisierung zu unterstützen, da sie als Identitäts- und Sprachträger ein wichtiges Bindeglied unserer Gesellschaften und ein Garant unserer guten Beziehungen sind“, so Dr. Bergner weiter.Von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland wirkten in Rahmen des Part-nerschaftsprojektes „Grenzüberschreiten-de Partnerprojekte mit russlanddeutschen Dachverbänden“ drei Sprachexperten mit, Marina Stepanov, Peter Wiens und Ale-xander Reiser. Nachstehend ihre Eindrü-cke.

Die Teilnehmer der Sprachkonferenz in Moskau

Alexander Reiser (Berlin): Zur Eröffnung wurden die Teilnehmer in die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland eingeladen, wo sie nach der feierlichen Eröffnung durch Vertreter der Deutschen Botschaft in Russland, des Deutsch-Russischen Hauses, der Orga-nisationen der Russlanddeutschen, des DAAD sowie des Goethe-Instituts be-grüßt wurden.Heinrich Martens, Vorsitzender des IVDK, sprach sich in seinem Grußwort klar für den Erhalt der deutschen Sprache als grundlegende Priorität für die zukünf-tige Arbeit russlanddeutscher Verbände und Organisationen in Russland aus.An der Konferenz nahmen über 100 Wis-senschaftler und Lehrer, Experten, Vertre-ter gesellschaftlicher Organisationen und staatlicher Institutionen aus Russland, Kasachstan, Kirgisien, Usbekistan, Polen, Deutschland und der Ukraine teil.Zum krönenden Abschluss der Konferenz fand am Abend des 30. April die Preis-verleihungszeremonie des 3. gesamtrus-sischen Wettbewerbs „Freunde der deut-schen Sprache“ statt, an dem in diesem Jahr mehr als 3.000 Menschen teilgenom-men hatten.

Marina Stepanov (Münster):Beim Internationalen Verband der deut-schen Kultur und dem Institut für eth-nokulturelle Bildung ist es schon eine gute Tradition, internationale Sprachkonferen-

zen zu veranstalten. Solche Maßnahmen haben das Ziel, durch die Zusammen-arbeit von Wissenschaftlern, Politikern, Deutschlehrern und Dozenten die deut-sche Sprache und Kultur zu entwickeln und zu fördern.Einer der Schwerpunkte der Sprachkon-ferenz war die Popularisierung der deut-schen Sprache in Russland. In den russi-schen Schulen und Universitäten verliert heute nämlich Deutsch wegen der Domi-nanz der englischen Sprache an Bedeu-tung.Die russischen, deutschen und polnischen Teilnehmer erarbeiteten gemeinsame Konzeptionen und Vorschläge. In vier Sektionen wurden zahlreiche Ideen für kreative, didaktische und wissenschaftli-che Sprachprojekte vermittelt.Vertreter der deutschen Autonomien, Mundartforscher und Dialektträger dis-kutierten über die Rolle der deutschen Mundarten für die Russlanddeutschen. Die Erhaltung der Dialekte, die ein iden-titätsstiftender Faktor der russlanddeut-schen Kultur sind, ist heute nur schwer zu erfüllen.

Peter Wiens (Oerlinghausen):Wer glaubt, dass die Deutschen inzwi-schen komplett aus Russland ausgereist sind, hat sich vertan: Diesseits und jen-seits des Ural-Gebirges leben heute locker eine halbe Million Menschen mit deut-schen Wurzeln. Ein Teil von ihnen spricht

Deutsche in Russland:Sprache ist die wahre Heimat

Sprache der Minderheit in der Gegenwart - Sprachkonferenz in Moskau

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KULTUR

17 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

immer noch Deutsch und/oder einen der Dialekte bzw. Plautdietsch.Nicht nur in Moskau, sondern auch an vielen anderen Punkten des wahnsinnig weiten Landes gibt es Personen und Insti-tutionen, die sich zum Ziel gesetzt haben, den aktiven Gebrauch der deutschen Spra-che in Russland zu fördern. Es sind vor allem die Selbstorganisationen der Deut-schen in Russland mit ihrem Dachverband IVDK, der in den letzten Jahren selbst-bewusster und einfl ussreicher geworden ist. Diesen Eindruck habe ich jedenfalls, wenn ich mir anschaue, wie viel seit der ersten Konferenz dieser Art im Jahr 2009 geschehen ist.Was mittel- und langfristig ein wirklich großer Gewinn für die deutsche Sprache in Russland ist, ist der "Sprachrat der Selbst-organisation der Russlanddeutschen", der im Zuge dieser Konferenzen entstanden ist und bereits viel in Bewegung gebracht hat.Dass ich auch dieses Jahr wieder auf Plaut-dietsch-Sprecher in Moskau gestoßen bin, sogar unter den Mitarbeitern des IVDK, hat mich natürlich besonders gefreut!Die Konferenzsprachen waren Deutsch und Russisch, ganz im Sinne der gefor-derten Mehrsprachigkeit. Was ich ver-misst habe, war die deutsche Version der gemeinsam formulierten Resolution am Ende der Konferenz. Bei den guten Kon-ferenzdolmetschern, die anwesend waren, wäre eine Übertragung leicht möglich ge-wesen. Mit der niederdeutschen Version hatte ich natürlich erst gar nicht gerech-net... VadW

Literaturwettbewerbanlässlich des 250. Jubiläums

des Manifestes von Katharina der Großen

Anlässlich des 250. Jahrestages der Veröffentlichung des Manifestes von Katharina der Großen schreibt der Literaturkreis der Deutschen aus Russland e.V. einen Literaturwettbewerb aus.

Es gibt drei Kategorien: 1. Bester Prosabeitrag, Umfang bis 10-12 Normseiten (30 Zeilen x 60 Anschläge!).2. Bestes Gedicht (von einem Autor können max. fünf Gedichte eingesandt wer-

den).3. Bester Beitrag eines jungen Autors unter 35 J. (Gedicht oder Prosa!).Das Thema ist frei wählbar.

Alle drei Gewinner werden die Möglichkeit bekommen, ihre Beiträge ohne fi nanziel-le Beteiligung im Almanach 2013 (Literaturblätter deutscher Autoren aus Russland) zu publizieren! Sie erhalten jeweils ein kostenfreies Exemplar des Almanachs.Alle drei Gewinner werden zusätzlich die Möglichkeit haben, ihre Beiträge am deut-schen Abend des Deutsch-Russischen Literaturfestivals in Detmold (18. Oktober 2013) vorzutragen! Für diese Veranstaltung ist überregionale Werbung geplant, et-liche regionale und überregionale Medien werden informiert. Erwartet werden zu dieser Veranstaltung ebenso einige Autoren aus Russland, Mitglieder des russischen Schriftstellerverbands.

Der Sonderpreisträger, ein Autor unter 35 Jahren, bekommt zusätzlich einen Geldpreis in Höhe von 50 Euro!

Alle anderen Autoren, deren Beiträge die Redaktion für den Almanach für geeig-net befi ndet, werden rechtzeitig kontaktiert, um weitere Modalitäten zu besprechen. Eingesandt werden können auch Auszüge aus aktuellen Büchern. Als Werbung eig-net sich der Almanach bestens.

Grundsätzlich gilt: Die Beiträge werden nach grammatikalischen, stilistischen, dramaturgischen und formalen Kriterien beurteilt. Daher bitte die Beiträge vorher möglichst professionell lektorieren lassen!

Teilnahmebedingungen:Die Teilnahme ist unabhängig von Alter, Wohnort und Religionszugehörigkeit.Gäste, d.h. Nicht-Mitglieder des Literaturkreises der Deutschen aus Russland e.V., können sich ebenso am Wettbewerb beteiligen. Weitersagen!Die Beiträge als Word-Dokument einsenden. Falls Sie nicht wissen, wie eine Norm-seite auszusehen hat, bitte informieren Sie sich im Internet. Es gibt dort fertige Vor-lagen. Bei direkter Rede (Dialogen) bitte die in Deutschland üblichen Anführungs-zeichen verwenden („ “). Keine automatische Worttrennung verwenden!

Ihre Zusendungen bitte an die Redaktion des deutschsprachigen Almanachs 2013: [email protected]

Einsendeschluss ist der 31. August 2013!

Mit dem Beitrag soll ein kurzes Autorenprofi l (Biographie) von etwa 10 bis 15 Zeilen eingesandt werden!

Sonstiges:

Der Literaturkreis deutscher Autoren aus Russland ist insbesondere um die Förde-rung junger Autoren und Autorinnen bemüht und würde sich über die zahlreiche Beteiligung junger Autoren sehr freuen. In Zukunft sind u.a. sponsorengeförderte Autorenseminare für junge Autoren geplant. Die Autoren werden dort in Sachen Schreibtechniken, Veröffentlichungsmöglichkeiten und Autoren-(Selbst)vermark-tung Hilfe bekommen.

Redaktion und VorstandLiteraturkreis deutscher Autoren aus Russland, Mai 2013

Wer den Literaturwettbewerb unterstützen möchte,kann durch die Vorbestellung des neuen Almanachs helfen,

eine höhere Aufl age zu erzielenund damit die russlanddeutsche Literatur

und die Autoren bekannter zu machen.

Mammad Jafarli:"Politischer Terror und dasSchicksal deraserbaidschanischenDeutschen", Stuttgart, 2012, 323 Seiten, 104 Fotos.Der Autor schildert die Entstehung, Entwicklung und den hohen kulturel-len Stand der schwäbischen Siedlungen im Kaukasus in den knapp 120 Jahren ihrer Existenz. Ihr gewaltsamer Un-tergang und die Praxis des staatlichen Terrors in den Jahren 1933 bis 1941 werden auf Grundlage von Geheimar-chiven des NKWD beschrieben.Aufgeführt sind Untersuchungsproto-kolle mit typischen Gefängnisfotos, Urteile der berüchtigten "Troika" und Akten zu Erschießungen. Enthalten ist eine Liste der Verhafteten in Helenen-dorf, von denen nur 16 Personen über-lebten.

Zu beziehen (20 €, Versand 3 €) bei:- Rolf Wacker, Tel.: 0711-613405;

- Adeline Lorenz,Tel.: 07633-9233530.

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HEIMAT IM GLAUBEN

18 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Die Friedenstaube –ein Nachtrag zum Pfi ngstfest

Pablo Picasso malte 1949 für den Pariser Weltfriedenskon-

gress eine Friedenstaube. Das Bild ist biblisch in-spiriert. Es erinnert an die von Noah losgeschickte Taube, die nach der Sint-fl ut mit einem frischen Olivenzweig im Schnabel zur Arche zurückkehrte. Für Noah und die Israe-liten ist diese Taube mit der Botschaft – Land in Sicht! – zu einem Zeichen des Friedensschlusses zwischen Gott und den Menschen geworden, und Picassos Friedenstaube wurde zum internationa-len Friedenssymbol.

Die Taube ist an Pfi ngsten auch für die Christen ein wichtiges Symbol. In man-chen Kirchen wird beim Festgottesdienst die Pfi ngsttaube herabgelassen als Zei-chen des Heiligen Geistes, den Jesus seinen Freunden sandte, um über diesen Geist für immer mit ihnen verbunden zu bleiben.Jesus sendet den Glaubenden den Geist Gottes und verbindet damit die Menschen zu einer Einheit in Gott. Erst in dieser Verbindung können wir an Gott, können wir an Christus glauben. – „Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet.“ (1 Kor 12,3). Gott selbst ist daran gelegen, in Verbundenheit mit seinen Geschöpfen zu leben. Diesen Wunsch deutet Gott bereits gegenüber Mose an: „So sollst du zu den Israeliten sagen: Der 'Ich-bin-da' hat mich zu euch gesandt." (Ex 3, 14).In Jesus Christus bekommt dieses Da-sein Gottes in der Welt ein Gesicht, eine menschliche Gestalt. Im Johannes-Evan-gelium haben wir den Satz „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.“ (Joh 14,9). Diese Selbstoffenbarung Gottes in der Zeit soll nicht als ein singuläres Er-eignis verblassen und aus dem Gedächtnis verschwinden. Vielmehr soll die Sendung des Geistes die Glaubenden zu einer er-weiterten Einheit in Gott verbinden. Es ist derselbe Geist der Liebe, der Vater und Sohn vereint.Daher dürfen wir Söhne und Töchter Got-tes heißen, sind wir eine Gemeinschaft in Christus, eine in Gott geeinte Christen-heit. Alle Spaltung und Sünde kann diese

Vorleistung Gottes nicht ungeschehen ma-chen. Wir sind eingeladen, in diese Ein-heit einzutreten.Für Sören Kierkegaard (1813-1855), den berühmten dänischen Philosophen und

Theologen, kann dies im Reden vom Du zum Du (Gottes) geschehen, in der Spra-che des Alltags, in der existentiellen Be-troffenheit und Not. So werden wir des „Ich-bin-da“ gewahr.Wenn es einen Motor für die Ökumene gibt, einen Motor zur Vertiefung des eige-nen Glaubens, dann ist dies in besonderer Weise die Botschaft von Pfi ngsten. Sie verbindet uns im Heiligen Geist zu einer Gemeinschaft in Christus, über alle Sünde und Trennung hinweg. Sie heilt die alten Wunden und stiftet Frieden.Pablo Picassos Friedenstaube hat in Noas Geschichte ihren Ursprung. Sie ist zum internationalen Symbol des Friedens ge-worden und trägt verborgen die Friedens-botschaft Gottes weiter. Möge Gott uns allen diesen Frieden schenken und in un-seren Herzen damit beginnen.

Im Gebet mit Ihnen verbunden,

IhrMsgr. Dr. Alexander Hoffmann,

Visitator DaR

In deinem Zeltmöchte ich Gast sein

7. Sternwallfahrtder Deutschen aus Russland nach Altötting

Liebe Landsleute!Ich lade Sie herzlich zu unserer 7. Sternwallfahrt zur Gottesmutter von Altötting ein, die am

Samstag, den 13. Juli 2013stattfi ndet.

Wir denken in diesem für unsere Lands-mannschaft ereignisreichen Jahr an 250 Jahre Auswanderung nach Russland. Im Festgottesdienst, der in einem großen Zelt vor der Basilika stattfi nden wird, werden wir unserer Väter und Mütter gedenken, all jener, die wir bei der Ausreise nach Deutschland in der russischen Erde zu-rücklassen mussten. Wir werden in die-sem Gottesdienst aber auch für die Gnade der Heimkehr danken, die Gott in seiner Güte uns noch einmal geöffnet hat.Unsere diesjährige Wallfahrt steht unter dem Motto „In deinem Zelt möchte ich Gast sein“ (Ps 61,5). Der Satz will uns an das Schicksal unserer Landsleute erin-nern. Er ist zugleich ein Hinweis auf den

Glauben unserer Väter und Mütter, der ihr Leben und ihre Hoffnung getragen hat.Kommen Sie mit nach Altötting! Lasst uns wieder zusammenkommen und Einkehr halten – im Zelt Gottes. Wir wollen da-bei an unsere Verstorbenen denken, aber auch für uns selbst und unsere Jugend be-ten – für die, die noch auf der Suche nach Heimat sind, für die, die sichtbar oder im Verborgenen Not leiden.Den Festgottesdienst um 11.00 Uhr wird dieses Jahr der bischöfl iche Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Weih-bischof Dr. Reinhard Hauke, Erfurt, lei-ten. Von den Philippinen wird unser frühe-rer Visitator (damals noch in Königstein), Pater Eugen Reinhard, anreisen. Er wird in der Ansprache die Frohe Botschaft in die heutige Zeit übersetzen.Nach dem Mittagessen um 14.00 Uhr be-ginnt im gleichen Zelt der Festakt. Weih-bischof Dr. Reinhard Hauke aus Erfurt wird die Festansprache halten. Die mu-sikalische Gestaltung haben der Chor

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HEIMAT IM GLAUBEN

19 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

„Singende Herzen“ aus Ingolstadt unter der Leitung von Ida Haag und die Musik-gruppe aus Bad Abbach unter der Lei-tung von Viktor Dukart übernommen.Der Festtag wird im Zelt mit einer Ma-rienandacht abgerundet, die erworbenen

Gegenstände (Rosenkränze, Bildchen etc.) werden in dieser Schlussandacht ge-segnet werden. Um 16.30 werden wir uns auf den Heimweg machen.

Ihr Msgr. Dr. Alexander Hoffmann,Visitator DaR

Ulrichswoche 2013in Augsburg

"Mit dem Mund bekennen und mit dem Herzen glauben: Gott ist der Herr."

Wir laden Sie herzlich ein zu den Veran-staltungen im Rahmen der Ulrichswoche 2013 in Augsburg:

• 5. Juli, 17 Uhr: Wallfahrt für Spätaus-siedler nach St. Ulrich und Afra mit H.H. Domkapitular Dr. Michael Kreuzer, Lei-ter des Bischöflichen Seelsorgeamtes.

• 5., 6. und 8. Juli, 12.30 bis 13.30 Uhr: "Ikonen-Anschauen und Beten". Füh-rungen durch die Bartholomäuskapelle in St. Ulrich und Afra,

Kontakt: Bischöfl iches Seelsorgeamt, Re-ferat Spätaussiedlerseelsorge, Kappelberg 1, 86150 Augsburg, Tel.: 0821-3152-321. E-Mail: [email protected]

Zeugen für Christus

In die fünfte Aufl age der "Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologi-um des 20. Jahrhunderts", die 2011 erschienen ist (Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-75778-4), sind 76 neue Namen von Glaubenszeugen aus der Zeit des Nationalsozialismus und des Kommunismus aufgenommen worden.

Unter ihnen befi nden sich acht russlanddeutsche Priester und 14 Laien, die unter Stalin umkamen, fünf donauschwäbische Priester unter Tito, zwei in Albanien erschossene Priester, sieben sudetendeutsche Gewaltopfer und weitere aus Ostpreußen und Schlesien. Ostkirchliche Information

250 JahreKatharinas Manifest -

250 Jahrerusslanddeutscher Kulturgeschichte

Info- und Anleitungsmappeder Landsmannschaft

Die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland stellt ihren Ortsgliederun-gen sowie allen anderen Interessenten eine Materialsammlung mit Informa-tionen, Vorlagen, Tipps und Anschau-ungsmaterial zum Thema „250 Jahre Katharinas Manifest - 250 Jahre russlanddeutscher Kulturgeschich-te“ zur Verfügung.Interessierte Landsleute können die Mappe auf CD (per Post) oder auch per Mail im Haus der Deutschen aus Russ-land in Stuttgart anfordern. Kontakt:

Landsmannschaftder Deutschen

aus Russland e. V.Raitelsbergstraße 49

70188 StuttgartTelefon (0711) 16 65 90

Telefax (0711) 2 86 44 13E-mail:

[email protected]

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DIE LANDSMANNSCHAFT

20 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Augsburg:Vorbereitungen auf das Bundestreffen

Goldene Ehrennadel für Juri Heiser

Augsburgs OB Kurt Gribl überreichte Juri Heiser die Goldene Ehrennadel. Rechts der eh-renamtliche Geschäftsführer der Orts- und Kreisgruppe Augsburg, Karl Kromer, links Fried-rich Wilhelm Böld vom Augsburger Förderverein der Landsmannschaft. Bild: Wadim Beller

Am 11. Mai hatten 150 Mitglieder und Freunde unserer Lands-mannschaft die Möglichkeit, im

großen Saal des Herrenhauses Banna-cker im Süden von Augsburg die Qua-lifi kation ihrer Ortsgruppe für eine maßgebliche Beteiligung an der Gestal-tung des 31. Bundestreffens der Lands-mannschaft am 29. Juni d.J. auf dem Augsburger Messegelände zu testen.

Offi zieller Anlass des Treffens war der 50. Geburtstag des Vorsitzenden der Orts- und Kreisgruppe, Stadtrat Juri Heiser. Tatsächlich wurde es aber eine unvergess-liche Feier mit allem, was sich die Herzen und Gaumen der prominenten und interes-sierten Besucher wünschten.Um es vorwegzunehmen: Der Test ist dank der rührenden Bemühungen ehren-amtlicher Helfer und der großen Anteil-nahme von Honoratioren aus Politik, Kir-che, Vereinen und karitativen Verbänden voll und ganz gelungen.Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl setz-te mit seinem Besuch und einfühlsamen Worten die über 60-jährige parteienüber-greifende Tradition Augsburger Stadt-oberhäupter in ihrem loyalen Verhältnis zu unserer Volksgruppe in guten und schweren Zeiten fort.Die fast familiären Beziehungen von Landsmannschaft und Amtsträgern der Stadt wurden auch durch die Präsenz von alten Bekannten und neuen Freunden aus dem Stadtrat unterstrichen, von denen sich Bernd Kränzle, Ingrid Fink und Jo-hannes Hintersberger wie eh und je mit ihrem "Volk auf dem Weg" gerne auf Au-genhöhe unterhielten.Konfessionen übergreifend und zu Herzen gehend war einmal mehr die Ansprache von Pfarrer Wolfgang Küffer, in dessen evangelisch-lutherischer Sankt-Andreas-Gemeinde Jahr für Jahr das große russ-landdeutsche Sommertreffen in Augsburg stattfi ndet.Das kulturelle Programm wurde wie immer vom Chor "Heimatmelodie" der Ortsgruppe unter der Leitung von Aljona Heiser gestaltet. Verstärkung kam vom Rudemus-Quartett und der Kindergruppe des Tanzstudios Alisa.In seiner Laudatio zu Ehren des Geburts-tagskindes Juri Heiser betonte der ehren-amtliche Geschäftsführer der Orts- und Kreisgruppe Augsburg, Karl Kromer, dessen Verdienste um die Integration der Deutschen aus Russland.

Goldene Ehrennadelfür Juri Heiser

Am 11. Mai wurde Stadtrat Juri Heiser in Anerkennung seiner langjährigen Ver-dienste in vielen Bereichen öffentlicher Arbeit die goldene Ehrennadel der Lands-mannschaft der Deutschen aus Russland verliehen.Juri Heiser ist seit 1993 Mitglied der Landsmannschaft, seit 2004 Vorsitzender der Ortsgruppe Augsburg und seit 2008 Mitglied des Vorstandes der Landesgrup-pe Bayern der Landsmannschaft. Darüber hinaus ist er Vorsitzender des Förderver-eins der Deutschen aus Russland in Augs-

burg und Mitglied des Augsburger Integ-rationsbeirates.Das sind alles Ehrenämter, die er trotz starker berufl icher Beanspruchung als Pendler zwischen Augsburg und München erfüllt, nicht zuletzt dank dem großartigen Engagement der ganzen Heiser-Familie: Die bessere Ehehälfte Aljona leitet seit vielen Jahren den weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannten Chor der Orts- und Kreisgruppe Augsburg, und die bei-den Söhne Arthur (24) und Richard (19) erfüllen bei vielen landsmannschaftlichen Veranstaltungen Aufgaben, für die junge Kräfte besser als ältere Semester geeignet sind. VadW

1763 - 2013250 JahrerusslanddeutscherGeschichte

Herzlich willkommenzum 31. Bundestreffender Landsmannschaft

der Deutschen aus Russland e. V.am 29. Juni 2013 in Augsburg (Messegelände)!

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BEILAGE JSDR - JUNI 2013

JSDR - Juni 2013 - 1

Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland -

www.jsdr.de

"Planung des Sommercamps""Jugendarbeit vor Ort"

Die Teilnehmer der Multiplikatorenschulung in Lindlar.

Mit Themen wie den in der Überschrift genannten ha-ben sich die Teilnehmer der

Multiplikatorenschulung zu Metho-den der Jugendarbeit befasst, die vom 3. bis 5. Mai in der Jugendher-berge Lindlar von der JSDR-Grup-pe NRW mit der Unterstützung des landsmannschaftlichen Projektes "Wir in NRW" (gefördert durch das Bundesministerium des Innern; Projektleiter Alexander Böttcher) organisiert und durchgeführt wur-de.

Zu den Referenten der Schulung ge-hörte Zhanna Tashmetova aus Omsk, Russland. Vor 13 Jahren gründete Zhanna zusammen mit Alexander Böttcher den Jugendclub "Duzfreund" im Deutschen Nationalkreis Asowo.

Bei der Schulung wurde zwischen "Duzfreund", aus dem inzwischen eine regionale Agentur für Jugendini-tiativen geworden ist, und der JSDR-Gruppe NRW ein Partnerschaftsab-kommen unterschrieben.Zum Treffen in Lindlar kamen fast 30 Jugendliche und junge Erwachsene aus verschiedenen Ecken Nordrhein-Westfalens, aus Münster, Bielefeld, Bonn, dem Rheinisch-Bergischen Kreis, aus Heinsberg und anderen Städten.Einige Teilnehmer hatten ihre ers-ten Erfahrungen in der Jugendarbeit bereits im letzten Jahr bei unserem Sommercamp gesammelt und wollten sich durch das aktuelle Seminar wei-ter verbessern.Zhanna Tashmetova präsentierte uns ihre neuen und interessanten Ideen,

die von den Teilnehmern mit großem Engagement angenommen wurden.Während der Multiplikatorenschulung wurden unter anderem die folgenden Themen angesprochen:

• Erarbeitung eines Programms für das Sommercamp im August 2013;

• Spielbeispiele mit Kindern und Jugendlichen;

• erfolgreiche Teamarbeit in einer Ju-gendgruppe und im Sommerlager.

Der Gesamteindruck der Teilnehmer von dem dreitägigen Seminar war sehr positiv. Die Themen waren für uns umso interessanter, als sie nicht nur in der Camparbeit, sondern auch bei anderen Aktivitäten vor Ort ange-wendet werden können. JSDR NRW

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JSDR - JUNI 2013

JSDR - Juni 2013 - 2

Seminarfür pädagogische Leiter bei Moskau

Projekt „Grenzüberschreitende Partnerschaften mit Verbändender deutschen Minderheit in der Russischen Föderation“Das Partnerschaftsprojekt haben die Landsmannschaft der Deut-schen aus Russland und der JSDR von deutscher Seite sowie der Internationale Verband der Deut-schen Kultur (Moskau) und der Ju-gendring der Russlanddeutschen (Moskau) von russischer Seite ent-wickelt und realisieren es in engs-ter Kooperation.Im Rahmen der Deutsch-Russi-schen Regierungskommission für die Angelegenheiten der Russland-deutschen zur Förderung empfoh-len, wird das Partnerschaftsprojekt der Unterzeichnerverbände seit 2009 vom Bundesministerium des Innern (Deutschland) und dem Mi-nisterium für Regionale Entwick-lung (Russland) gefördert

Die Teilnehmer des Sprachseminars im Gebiet Moskau.

Im Rahmen des Projektes „Grenz-überschreitende Partnerschaften mit Verbänden der deutschen

Minderheit in der Russischen Fö-deration“ (siehe Kasten) haben drei Jugendleiter des Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland, Yana Weibert, Alexander Specht und Daniel Kraus, an dem Seminar für pädagogische Leiter „Moderner Ansatz zur Organisation & Durchführung des Sprachcamps“ in Udeljnaja, Gebiet Moskau, teilge-nommen.

Die Jugendleiter des JSDR unter-stützten ihre Partner vom IVDK und vom JdR bei der Erarbeitung von Kon-zepten eines Sprachcamps und berei-teten sich auf den zukünftigen Ein-satz als Sprachassistenten vor. Zum Schluss des Seminars bekamen alle Teilnehmer eine Auszeichnung bzw. ein Zertifi kat.„Es war ein sehr interessantes Pro-gramm mit zahlreichen Übungen, Prä-sentationen und Trainingseinheiten“, beschrieb Yana Weibert die Tagung.Auch Daniel Kraus zeigte sich sehr zufrieden: „In erster Linie ging es bei dem Seminar um Partnerschaft und Zusammenarbeit. Dank guter Orga-nisation und kompetenter Referen-ten hatten wir die einzigartige Gele-

genheit, uns weiterzuentwickeln und unseren Horizont auf pädagogischer Ebene zu erweitern. Hoch motiviert und voller Energie arbeiteten junge

Menschen in Teams zusammen. Die frisch erworbenen Erfahrungen und das Fachwissen werden wir in den Camps anwenden können.“ JSDR

Sommerlager 2013Liebe Eltern, Kinder und Jugendliche,der Sommer ist bald wieder da, und erneut laden wir euch zu unserem be-liebten Sommerlager für Kinder und Jugendliche in der Ferienzeit ein. Die Aktion wird von der JSDR-Gruppe NRW und der Kreisgruppe Münster der Landsmannschaft mit Unterstützung des SKV „Adler“ organisiert und durch-geführt und fi ndet vom 10. bis 18. August 2013 in der Jugendherberge Lind-lar statt.In diesem Jahr feiern die Deutschen aus Russland das 250-jährige Jubiläum der Veröffentlichung des Manifestes der Zarin Katharina II. Dieses Ereignis hat eine sehr große Bedeutung in der Geschichte der Russlanddeutschen, und wir möchten das Thema des Lagers diesem Jubiläum widmen. Außer viel Sport, Spiel und Spaß erwartet euch eine kleine Zeitreise in die Ge-schichte mit dem Ball der Zarin!Die Teilnahme erfolgt für alle Kinder und Jugendlichen ab acht Jahren nach der schriftlichen Anmeldung. Anmeldeformulare werden per E-Mail geschickt. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt!Bei Fragen oder für den Anmeldewunsch sind die Ansprechpartner:

Andreas Wolzenin1. Vorsitzender der Kreisgruppe Münster der Landsmannschaft

Tel.: 02597-20730944, 0152-53677160E-Mail: [email protected]

undAlexander Böttcher

stellv. Vorsitzender der JSDR-Gruppe NRWTel.: 02433-442137, 0178-8684509

E-Mail: [email protected] 2012:

http://jsdr-forum.blogspot.de/2012/08/sommercamp-in-meinerzhagen-voll-sport.html

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BUNDESTREFFEN 2013

BUNDESTREFFEN 2013 - 1

Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e. V.

Raitelsbergstraße 49, 70188 StuttgartTelefon (0711) 16 65 90

Telefax (0711) 2 86 44 13E-mail: [email protected]

www.deutscheausrussland.de

Sonderbeilage

„1763 – 2013250 Jahre russlanddeutscher Geschichte“

31. Bundestreffender Landsmannschaft

der Deutschen aus Russland e. V.am 29. Juni 2013 in Augsburg (Bayern)

Messe Augsburg, Am Messezentrum 5

Schirmherrschaft:Horst Seehofer, Ministerpräsident des Landes Bayern

Programm:

9.00 Uhr Einlass in die Hallen, zu den Messeständen und Treffpunkten9.00 Uhr Eröffnung der Landeskulturmesse der Landesgruppe Bayern (Halle 7)9.00 Uhr Russlanddeutsche Unternehmer stellen sich vor (Halle 7)9.30 - 10.00 Uhr Gemeinsamer Gottesdienst (Halle 1)10.00 Uhr Pressekonferenz (Tagungscenter, 1. Stock)10.00 Uhr Beginn des Filmprogramms im Rahmen der Landeskulturmesse (Tagungscenter, 1. Stock)11.00 - 13.00 Uhr Feierstunde (Halle 1, Programm siehe unten)13.00 Uhr Einzelberatungen zu sozialen Fragen (Tagungscenter, Erdgeschoss)13.00 Uhr Autorenlesungen (Tagungscenter, 1. Stock)13.00 Uhr - Kinderprogramm/JSDR (Halle 7) - Kulturdarbietungen zum 250-jährigen Jubiläum des Einladungsmanifestes, Wettbewerb mit Quiz (Halle 7) - Rahmenprogramm (Halle 7): - Landes-, Orts- und Kreisgruppen der Landsmannschaft stellen sich vor - "Volk auf dem Weg", Pfl ege der Heimatkultur - Publikationen der Landsmannschaft, Heimatbücher - Stände weiterer Organisationen (Kirchen, HFDR, Wolgadeutsche Landsmannschaft u.a.)

FreundlicheFörderung:

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BUNDESTREFFEN 2013

BUNDESTREFFEN 2013 - 2

Großer Gott, wir loben dich! Großer Gott, wir loben dich!Herr, wir preisen deine Stärke.Vor dir neigt die Erde sichund bewundert deine Werke.Wie du warst vor aller Zeit,so bleibst du in Ewigkeit.

Alles, was dich preisen kann,Cherubim und Serafi nen,stimmen dir ein Loblied an,alle Engel, die dir dienen,rufen dir stets ohne Ruh'heilig, heilig, heilig zu.

Bayernhymne

1. Gott mit dir, du Land der Bayern,deutsche Erde, Vaterland!Über deinen weiten Gauenruhe Seine Segenshand!Er behüte deine Fluren,schirme deiner Städte BauUnd erhalte dir die FarbenSeines Himmels, weiß und blau!

2. Gott mit dir, dem Bayernvolke,dass wir, uns’rer Väter wert,fest in Eintracht und in Friedenbauen uns’res Glückes Herd!

Dass mit Deutschlands Bruderstämmeneinig uns ein jeder schauund den alten Ruhm bewähreunser Banner, weiß und blau!

Deutschlandlied

Einigkeit und Recht und Freiheitfür das deutsche Vaterland!Danach lasst uns alle strebenbrüderlich mit Herz und Hand!Einigkeit und Recht und Freiheitsind des Glückes Unterpfand.Blüh im Glänze dieses Glückes,blühe, deutsches Vaterland!

- Wanderausstellung "Volk auf dem Weg" - Ausstellung "Deutsche aus Odessa und dem Schwarzmeergebiet" - Ausstellungen russlanddeutscher Künstler - Autogrammstunden mit bekannten russlanddeutschen Künstlern und Sportlern - Gäste aus dem Ausland (Mitwirkung am Kulturprogramm) - Lieder der Heimat (gemeinsames Singen mit Jakob Fischer; Chor-Marathon)13.00 Uhr Führung durch die Wanderausstellung "Volk auf dem Weg" (Tagungscenter)14.00 - 14.45 Uhr Diskussions- und Fragestunde mit Dr. Christoph Bergner, Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten (Tagungscenter, 1. Stock)14.00 Uhr Filmvorführung "Nemez" mit Regisseur und Hauptdarsteller (Tagungscenter, 1. Stock)14.45 Uhr Präsentationen russlanddeutscher Organisationen aus dem In- und Ausland (Halle 7)15.00 - 16.30 Uhr Heimatabend, Moderation: Ida Martjan und Jakob Fischer, Musik-, Gesang- und Tanzgruppen der Deutschen aus Russland, kulturelle Darbietungen aus dem Ausland (Halle 1)18.00 Uhr Abschlussveranstaltung mit Preisverleihung der Landeskulturmesse der Landesgruppe Bayern (Halle 7)19.00 Uhr Geselliger Abend, Tanz (Halle 7)

Ablauf der Feierstunde(11.00 - 13.00 Uhr, Halle 1)

Eröffnungsgebet Pfarrer Edgar L. BornGrußwort Dr. Kurt Gribl, Oberbürgermeister der Stadt AugsburgBegrüßung Adolf Fetsch, Ehrenvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V.Grußwort Juri Heiser, Vorsitzender der Orts- und Kreisgruppe Augsburg und stellvertretender Vorsitzender der Landesgruppe Bayern der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V.Ansprache Christine Haderthauer, Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie und FrauenAnsprache Waldemar Eisenbraun, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V.Verleihung desKatharinen-Preises Dr. Rudolf Seiters, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes Dorota Dziwoki, Leiterin des DRK-SuchdienstesFestrede Dr. Hans-Peter Friedrich, MdB, Bundesminister des InnernTotenehrung Monsignore Dr. Alexander Hoffmann

Großer Gott, wir loben dich!Bayernhymne

DeutschlandliedMusikalischer Rahmen: Orchester Hubert

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BUNDESTREFFEN 2013

BUNDESTREFFEN 2013 - 3

Optimale Erreichbarkeit von allen Seiten.Anreise Auto/Omnibus:

Über Autobahnen und die B17 kommen Sie schnell zum Bundestreffen.Anreise Bahn/Nahverkehr:

Die Messe Augsburg erreichen Sie über den Augsburger Hauptbahnhof, die DB-Haltestelle "Messe" sowie mit Bus und Tram.Näheres unter http://www.messeaugsburg.de/

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BUNDESTREFFEN 2013

BUNDESTREFFEN 2013 - 4

Wichtige Hinweisezum BundestreffenEintrittspreis: 5 Euro. Jugendliche unter 14 Jahren freier Eintritt.Wir bitten um Verständnis für die Stem-pel auf die Hand, ohne die es leider nicht geht.

Allgemeine Informationen am Informa-tionsstand in der Eingangshalle..Ehrenamtliche Mitarbeiter melden sich bitte am Informationsstand.

Mitgliedschaft, "Volk auf dem Weg": Alles dazu fi nden Sie am Informations-stand

Glasfl aschen und andere Gegenstände aus Glas dürfen aus Sicherheitsgründen nicht mit in die Hallen genommen wer-den.

Getränke: Wir bitten alle Besucher drin-gend, auf die Mitnahme "harter" Getränke zu verzichten.

Verloren - gefunden: Wenden Sie sich bitte an den Informationsstand.

Zeugensuche: Nutzen Sie die einmalige Gelegenheit, Zeugen aus der alten Heimat zu fi nden. Das geht am besten an den Ti-schen der Siedlungsgebiete.

Das Aufstellen von Ständen und Ver-kaufswagen im Außenbereich der Messe sowie auf den Parkplätzen ist grundsätz-lich verboten.

Das Verteilen von Zeitungen und Flug-blättern außerhalb der zugewiesenen Stände ist nicht gestattet.

Achtung: Taschen, Regenschirme und ähnliche Gegenstände dürfen nicht mit in die Hallen genommen werden.

HerzlichHerzlichwillkommenwillkommen

am 29. Juni 2013am 29. Juni 2013in Augsburg!in Augsburg!

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JUNI 2013

JSDR - Juni 2013 - 3

Klettern in Aachen: Für jeden war etwas dabei

Beim Kletterausflug im Aachener Wald.

Bei der JSDR-Gruppe in NRW ist es zur guten Tradition gewor-

den, mit der Ortsgruppe Aachen-Düren der Landsmannschaft im Mai einen Ausfl ug in den Kletterwald Aachen zu organisieren.

Unerwartet viele hatten sich auch dies-mal angemeldet: Über 50 Teilnehmer erschienen am 18. Mai zum Klettern, und nicht nur aus Aachen, sondern auch aus Heinsberg, Köln, Mönchen-gladbach und Düsseldorf.Nachdem es die ganze Woche davor geregnet hatte, schenkte uns die Na-tur am Veranstaltungstag gutes Wet-ter. Zu unserer Verfügung standen zwölf Parcours mit Gerüsten auf einer Höhe von einem bis 22 Metern. Auch kleinere Kinder konnten daher etwas Passendes fi nden. Ganz mutige Ak-robaten versuchten sogar, auf einem wackligen Brücklein in zehn Metern Höhe mit dem Fahrrad zu fahren.Nach dem Klettern unterhielten sich die Vertreter der Gruppen beim ge-meinsamen Grillen über ihre Aktivi-täten und diskutierten über weitere Pläne.Der Kletterausfl ug wurde teilweise durch die Friedlandhilfe e.V. gefördert. Organisatorische Unterstützung wur-de im Rahmen des Projektes "Wir in NRW" (gefördert durch das Bundes-ministerium des Innern) von Projekt-leiter Alexander Böttcher geleistet. Der Vorstand

Sommercampsbringen junge Russlanddeutsche zusammenLandsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.

Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland

Sommercamps werden von den Verbänden der deutschen Minderheit in Ka-sachstan als Maßnahmen zur Sprach- und Identitätsförderung von Kindern und Jugendlichen organisiert. Im Rahmen der Kooperation zwischen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und dem JSDR mit ihren Partnern aus Kasachstan - der Assoziation der gesellschaftlichen Vereini-gungen der Deutschen Kasachstans „Wiedergeburt“ und dem Verband der Deutschen Jugend Kasachstans - wollen wir die Sommercamps mit unseren Jugendleitern unterstützen.Nachstehend Ausschreibungen als Sprachassistenten:

Sommercamp Zeitraum Was machendie Sprachassistenten?

Sprachcamp "Wun-derinsel mit der Zarin Katharina II" für Kinder (8-13 Jahre) in Karaganda, Kasachs tan

1. Juli –10. Juli

Sprachassistent: Arbeitet im Tandem mit den Betreuern und Lehrern aus Kasachstan und hilft beim Deutschun-terricht sowie bei der Organisation der zahlreichen Maßnahmen.

Sprachcamp „Re-alstadt 2013“ für Jugendliche (14-18 Jahre) in Taldyqor-ghan, Kasachstan

1. Juli –10. Juli

Sprachassistent: Arbeitet im Tandem mit den Betreuern und Lehrern aus Kasachstan und hilft beim Deutschun-terricht sowie bei der Organisation der zahlreichen Maßnahmen.

Was wird übernommen?Flugkosten bzw. Bahnkosten; Unterkunft und Verpfl egung.Schicken Sie uns per E-Mail ein kurzes Motivationsschreiben.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung bei:Natalia Ort, [email protected], Tel.: 0711-1665915

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GESCHICHTE

28 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Düsseldorf, Gerhart-Hauptmann-Haus:

Internationale Konferenzzum 250-jährigen Einwanderungsjubiläum

Am 24. und 25. Mai fand im Ger-hart-Hauptmann-Haus in Düs-seldorf eine internationale Kon-

ferenz zum Thema „Russlanddeutsche im Wandel der Zeit. 250 Jahre Kultur und Geschichte“ statt.

Bekannte Wissenschaftler aus Deutsch-land und Russland diskutierten zwei Tage lang über historische und aktuelle Prob-leme der Geschichte und Kultur der russ-landdeutschen Volksgruppe.Die Konferenz wurde vom Verein zur Integration der russlanddeutschen Wis-senschaftler und Akademiker IRWA (Vor-sitzender Dr. Edgar Flick) und der For-schungsstelle für Geschichte und Kultur der Deutschen in Russland am Seminar für Osteuropäische Geschichte der Univer-sität Heidelberg (Dr. Viktor Krieger) mit logistischer Unterstützung des Gerhart-Hauptmann-Hauses (Direktor Dr. Winfrid Halder) vorbereitet und durchgeführt.Das Vorhaben fand erfreulicherweise die Zustimmung und fi nanzielle Unterstüt-zung des Beauftragten der Bundesregie-rung für Kultur und Medien, Bernd Neu-mann. Zu Beginn verlas Winfrid Halder das Grußwort des Beauftragten der Bundesre-gierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Dr. Christoph Bergner.

Historische Längsschnitte

Thematisch wurden die Beiträge in drei Sektionen unterteilt. Die erste Sektion "Historische Längsschnitte" beschäftigte sich mit wichtigen Aspekten nationaler Geschichte.Prof. Dr. Victor Dönninghaus (Lüneburg) ließ in seinem Vortrag die fast tausendjäh-rige Geschichte der deutschen Präsenz in Russland Revue passieren. Dagegen zeich-nete sich der Auftritt von Prof. Dr. Inge Auerbach aus dem Hessischen Staatsar-chiv Marburg durch detaillierte Informa-tionen über die Auswanderungsbewegung aus Hessen in den Jahren 1766/67 aus.Dr. Viktor Krieger nahm das Thema der Konferenz zum Anlass, um vergleichend über Einwanderungsjubiläen der Deut-schen an der Wolga als identitätsstiften-de Ereignisse im 19. und 20. Jahrhundert zu berichten. Dabei stellte er fest, dass nach der bolschewistischen Machtüber-nahme die Bedeutung des Einwande-rungsmanifestes der Zarin Katharina II. heruntergespielt worden sei, während das Autonomiedekret von 1918 von der wol-gadeutschen Partei- und Sow jetführung

hervorgehoben wurde. In der Nachkriegszeit präg-ten diese beiden wich-tigen Rechtsakte (1763 und 1918) die deutsche Autonomiebewegung.Weitere Vorträge behan-delten regionale Aspekte der russlanddeutschen Geschichte. Dr. Tamara Tschernowa (Berlin) refe-rierte über die Deutschen im Transkaukasus vor 1917, Dr. Irina Tscherkaz-janowa (St. Petersburg) gewährte interessante Ein-blicke in die deutschen Siedlungen rund um die Stadt Petersburg/Petrograd/Leningrad bis zu ihrer gewaltsamen Aufl ösung 1941/42, und Prof. Dr. Viktor Kirillow (Nishni Ta-gil) präsentierte Ergebnisse der Arbeit am Gedenkbuch über die deutschen Zwangs-arbeiter des Lagers Tscheljabmetallurg-stroj des NKWD der UdSSR.Jeder Beitrag rief in den abschließenden Diskussionsrunden lebhafte Wortmeldun-gen der Anwesenden hervor, was einmal mehr das wachsende Interesse sowohl an bekannten wie auch weniger bekannten Seiten der wechselhaften Vergangenheit unserer Volksgruppe verdeutlichte.

Kulturellen Perspektivenund heutige Lageder Russlanddeutschenin der BundesrepublikDer zweite Tag war den kulturellen Per-spektiven (2. Sektion) und der heutigen Lage der Russlanddeutschen in der Bun-desrepublik (3. Sektion) gewidmet.Die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Annelore Engel-Braunschmidt ging an-hand ausgewählter literarischer Zeugnis-se auf die Bedeutung der Mundarten für das nationale Selbstverständnis der Kolo-nisten und ihrer Nachkommen bis in die heutige Zeit ein. Der Spezialist für aus-landsdeutsche Literatur, Prof. Dr. Hartmut Fröschle (Stuttgart), der mehr als 30 Jahre in Kanada Germanistik lehrte, aber auch drei Semester in Saratow wirkte, berichte-te u.a. über seine Funde zum Literaturle-ben der Wolgadeutschen in der Zwischen-kriegszeit im Engels-Archiv.Dr. Katharina Neufeld (Detmold) schil-derte verschiedene Aspekte der russland-deutschen Kultur und ihre Präsentation in musealen Ausstellungen.

Sehr ergreifend war der Auftritt des neu-en Bundesvorsitzenden der Landsmann-schaft, Waldemar Eisenbraun, der dem zweiten Konferenztag beiwohnte. In sei-nem leidenschaftlichen Plädoyer sprach er über die Bedeutung der Landsmann-schaft, die mit anderen russlanddeutschen Vereinen eine gedeihliche Zusammenar-beit zum Wohle der Volksgruppe pfl egen wolle.In der dritten Sektion berichtete Dr. Da-niel Dorsch (Berlin) über die erfolgreiche Integration der ausgesiedelten Russland-deutschen in ihrer neuen Heimat. Mit viel empirischem Material wurde der Vortrag von Prof. Dr. Waldemar Vogelgesang (Trier) untermauert, der über Integrati-onsverläufe jugendlicher Spätaussiedler aus Russland berichtete und vorwiegend positive Trends im Bildungsbereich, in sozialen Beziehungen und in der Beschäf-tigungsstruktur feststellen konnte, aber auch über noch vorhandene Problemgrup-pen zu berichten wusste.Der bekannte Schriftsteller Dr. Wendelin Mangold (Königstein) referierte über den Stand der russlanddeutschen Literatur in der Bundesrepublik Deutschland und ana-lysierte einige wichtige Erscheinungen der letzten Jahre.In den abschließenden Worten zeigte sich Dr. Winfrid Halder sehr zufrieden mit der Konferenz, in der viele neue Aspekte der Vergangenheit und Gegenwart der russ-landdeutschen Volksgruppe in Vorträgen und Diskussionsrunden angesprochen worden seien, und drückte seine Hoff-nung aus, dass die Beiträge in erweiterter Fassung und mit wissenschaftlichem Zi-tierapparat versehen, doch bald in einem Sammelband erscheinen werden.

VadW

Teilnehmer und Organisatoren der Konferenz (von links): Prof. Dr. Viktor Kirillow, Dr. Edgar Flick und Dr. Viktor Krieger.

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BÜCHERANGEBOT DER LANDSMANNSCHAFT

29 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

HEIMATBÜCHER1954, Gesamtübersicht über das Russlanddeutschtum1955, Geschichte, Kultur, Wolgagebiet1956, Odessa, Geschichte, Kultur u.a.1957, Saporoshje, Großliebenthal u.a.1958, Dnjepropetrowsk, Kronau, Orloff u.a.1959, Sibirien, Mittelasien, Wolhynien u.a.1960, Krim, großes Auswanderungsverzeichnis u.a.1961, Kaukasus, Wirtschaft, Kultur u.a.1962, Wolhynien, städtisches Deutschtum u.a.1963, Russlanddeutsche in Übersee1964, Sibirien, Wolga, Kirchen, Schulen u.a.1965, Heutige Lage, Schrifttum, Volkstum1966, Aussiedlung und die Vertreibung1967/68, Hof und Haus, Kultur(Preis, je HB 1954 bis 1968 - 8,- Euro + Versandkosten)1969-72, Joseph Schnurr, “Die Kirchen und das religiöse Leben der Rußlanddeutschen”,Katholischer Teil, 23,- Euro,Evangelischer Teil, 19,- Euro1973-81, Hungersnot, Deportation u.a., 11,- Euro1982-84, mit Karte der ASSR der Wolgadeutschen, 12,- Euro1985-89, Geschichte, Literatur, Aktuelles, 10,- Euro1990/91, Krieg und Frieden, Rückkehr, 10,- Euro1992-94, Deportation, Ausreise, 284 S., 10,- Euro1995/96, Heimat Deutschland, Trudarmee, 336 S., 10,- Euro1997/98, Deportation, Jugenderinnerungen, 340 S., 10,- Euro2000, I. Teil, Geschichte der Volksgruppe, Heimat 10,- Euro2000, II. Teil, Geschichte der Volksgruppe, Heimat 10,- EuroHeimatbuch 2001/02, 60 Jahre Vertreibung 10,- EuroHEIMATBUCH 2003, 2004, 2005, 2006, 2007/08 Je 10,00 EURO

WEITERE LITERATUR

V. Aul, “Das Manifest der Zarin”, 7,- EuroAnton Bayr, “Vergessene Schicksale”, 17,- EuroDr. E. Biedlingmaier, "Ahnenbuch von Katharinenfeldin Georgien, Kaukasus. Chronik der Familien", Sonder-preis: 60,- Euro.Bosch/Lingor, “Entstehung, Entwicklung und Auflösung der deutschen Kolonien am Schwarzen Meer”, 7,- EuroN. Däs, “Alle Spuren sind verweht. Rußlanddeutsche Frauen in der Verbannung”, 10,- EuroN. Däs, “Der Schlittschuhclown”, 8,- EuroN. Däs, “Kochbuch der Deutschen aus Rußland”, 10,- EuroN. Däs, “Laßt die Jugend sprechen”, 5,- EuroN. Däs, “Rußlanddeutsche Pioniere im Urwald”, 9,- EuroN. Däs, “Wölfe und Sonnenblumen”, 10,- Euro“Die Deutschen im Prikamje. XX. Jahrhundert”,drei Bände, 58,- EuroF. Dortmann, “Olga von der Wolga”, Lieder im Volkston, 12,- EuroPeter Dück “Kasachstan - Faszination des Unbekannten”, Bild-band, 19,90 EuroA. Eisfeld, "Etappen eines langen Weges -Beitrag zur Geschichte und Gegenwartder Deutschen aus Russland", 5,- EuroA. Fitz, “Puteschestwie na semlju”, 5,- EuroO. Geilfuß, “Für alle Kinder”, Kinderlieder, 5,- EuroV. Harsch, “Aus der Lebensbeichte meiner Mutter”, 4,- EuroV. Heinz, “In der Sackgasse”, 13,- EuroW. Hermann, “Das fremde Land in dir”, 7,- EuroE. Imherr, “Verschollene Heimat an der Wolga”, 10,- Euro

Dr. Karl Stumpp, "Die Auswanderungaus Deutschland nach Rußland

in den Jahren 1763-1862",1020 S. 48,- Euro

Alfred Eisfeld (Herausgeber),"Von der Autonomiegründung

zur Verbannung und Entrechtung",Sonderband der Reihe

"Heimatbücher der Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e.V.,

292 Seiten, 10,- Euro

Richten Sie Ihre Bestellungen bitte an:Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e.V.Raitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart

Telefon: 0711-1 66 59 22Telefax: 0711-2 86 44 13E-Mail: [email protected]

J. und H. Kampen, “Heimat und Diaspora”, Geschichte der Landsmannschaft, 8,- EuroR. Keil, “Rußland-Deutsche Autoren, 1964-1990”. 7,- EuroW. Mangold: “Rußlanddeutsche Literatur”, 7,- EuroI. Melcher, “Kurze Prosa”, 3,- EuroR. Nachtigal: “Die Dondeutschen 1830 bis 1930”, deutsche und russische Ausgabe, je 17,- EuroG. Orthmann, “Otto Flath, Leben und Werk”, 5,- Euro"Andreas Prediger. Ich träume in Bildern", Katalog mitWerken des Künstlers, 28,- EuroRosalia Prozel, “Weißer Tee”, 5,- EuroM. Schumm, “Sketche und Kurzgeschichten”, 3 EuroG. Steinmüller, “Perlen der russischen Volksmedizin”, 6,- EuroI. Walker, “Fatma” - eine historische Lebensgeschichte aus dem Kaukasus, 10,- EuroJ. Warkentin, “Geschichte der rußlanddeutschen Literatur”,8,- EuroD. Weigum, “Damals auf der Krim”, 6,- EuroLiederbuch “Deutsche Volkslieder aus Russland”, 10,-EuroKassette Nr. 1, “Bei uns, ihr Leit, ist Hochzeit heit”, 7,- EuroKassette Nr. 2, “Ai, ai, was ist die Welt so schön”, 7,- EuroCD Nr. 1, “Bei uns, ihr Leit, ist Hochzeit heit”, 10,- EuroCD Nr. 2, “Ai, ai, was ist die Welt so schön”, 10,- Euro

GEDICHTEE. Fotteler, "Im winterlichen Park", 9,- EuroJ. Warkentin, “Rußlanddeutsche Berlin-Sonette”, 5,- EuroW. Mangold, “Rund um das Leben”, 7,- EuroK. Lubomirski, “Propyläen der Nacht”, 10,- EuroNelly Wacker, “Es eilen die Tage”, 7,- EuroA. Brettmann, Stimmen des Herzens, 10,- Euro

WIEDER AUF DER LISTEI. Fleischhauer, "Die Deutschen im Zarenreich", 30,- EuroH. Gehann, "Schwänke und Scherzlieder", 6,- EuroO. Geilfuß, "Klaviersonate", 6,- EuroB. Pinkus, I. Fleischhauer, "Die Deutschen in der Sowjetuni-on", 30,- EuroJ. Schnurr, "Aus Küche und Keller", 2,- Euro

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

30 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Baden-WürttembergFreiburg

Liebe Landsleute, die Ortsgruppe Freiburg organisiert eine Busfahrt zum 31. Bundes-treffen der Deutschen aus Russland am 29. Juni in Augsburg. Wenn Sie Interes-se haben mitzufahren, nehmen wir gerne Ihre Anrufe entgegen: Walter Wittmann, Tel.: 0761-8866137; Katharina Schneider, Tel.: 0761-8866777; Waldemar Lingert, Tel.: 0761-16569. Der Vorstand

Heidelberg

Die Vorstandsmitglieder der Ortsgruppe Heidelberg laden alle Landsleute mit ih-ren Freunden und Verwandten herzlich ein zur Busfahrt zum Bundestreffen in Augsburg am 29. Juni um 7 Uhr.Weitere Informationen: Erika Neubauer, Tel.: 06221-712946;Tamara Naumann, Tel.: 06224-76126; Alexander Stach, Tel.: 06201-182796; Regina Oswald, Tel.: 06224-82407; Katharina Bech, Tel.: 06222-9509506. Erika Neubauer

Heilbronn

Die Ortsgruppe Heilbronn organisiert eine Busfahrt zum 31. Bundestreffen der Deut-schen aus Russland am 29. Juni 2013 von Heilbronn nach Augsburg und zurück. An-meldungen bei Anette Stroh, Tel.: 07131-34685. Der Vorstand

Lahr

Im Mai 2013 hat in Lahr und Ettenheim der Kurs „Identität Plus“ begonnen, der die Sprachkenntnisse und die Alltags-kompetenzen von Aussiedlern verbessern soll. Es gibt noch die Möglichkeit, in den laufenden Kurs einzusteigen; Anmeldun-gen bei Olga Held, Tel.: 07821-402530, E-Mail: [email protected] mit uns zum Bundestreffen am 29. Juni in Augsburg fahren möchte, wird ge-beten, sich bei Waldemar Held, E-Mail: [email protected], zu melden.An allen Werktagen bis zum 1. Juli 2013 ist in den Räumlichkeiten des Grundei-gentümervereins "Haus & Grund Lahr" eine Ausstellung mit Werken der russ-landdeutschen Künstlerinnen Elvira Un-ruh und Natalia Taranenko zu sehen.Die Bastelgruppe für Grundschulkinder trifft sich jeden Dienstag um 17.30 Uhr im Bürgerzentrum K2 (Kanadaring 2, Lahr). Anmeldung ist nicht erforderlich.Die Singgruppe „Heimatstimme“ der Ortsgruppe Lahr trifft sich jeden Don-

nerstag um 19 Uhr im Sozialraum des Martinskindergartens in Lahr, Kanadaring 25/2. Alle, die Interesse und Spaß am Sin-gen haben, sind herzlich eingeladen.Das Ensemble „Sonnenschein“ (mit Kin-dern und Jugendlichen) probt jeden Sams-tag (außer in den Schulferien) von 10 bis 12 Uhr in der Musikschule Eichler in Lahr, Schwarzwaldstr. 88. Wir laden herz-lich dazu ein.Die Jugendpatengruppe trifft sich jeden ersten Samstag des Monats um 16.30 Uhr im Konzertsaal des Hauses am Pfl ug in Lahr. Jugendliche bis 18 Jahre sind herz-lich willkommen.Die Mal- und Zeichengruppe für Kinder und Jugendliche lädt jeden Freitag von 15 bis 17 Uhr alle, die gerne malen und zeichnen, in das Bürgerzentrum K2 ein. Anmeldungen bei Frau Held.Die Sozialberatung fi ndet freitags von 17-19 Uhr in den Räumlichkeiten des Bürger-zentrums K2 in Lahr, Kanadaring 2, statt.Der Sprachförderunterricht Englisch/Französisch für Anfänger und Fortge-schrittene (Schüler) fi ndet jede Woche statt. Anmeldungen bei Frau Held oder Frau Taranenko, Tel.: 07821-5495429. Er-wachsene, die Englisch lernen bzw. ihre Englischkenntnisse verbessern wollen, können sich ebenfalls bei Frau Held oder Frau Taranenko melden.Wer nähen und schneidern lernen will, kann jeden Donnerstag von 9 bis 12 Uhr im Bürgerzentrum K2 unter der Leitung von Helene Sauer damit anfangen.Alle, die Spaß an Handarbeiten haben, sind jeden Freitag außerhalb der Schulfe-rien von 15 bis 17 Uhr im Bürgerzentrum K2 herzlich willkommen.

Wer Spaß am gemeinsamen Kochen hat, ist herzlich zu unserem Familienkoch-treffen eingeladen, das jeden 4. Montag eines Monats von 18 bis 20 Uhr in der Melanch thongemeinde in Lahr, Georg-Vogel-Str. 1, stattfi ndet. Anmeldungen bei Frau Held.Das Existenzgründerzentrum der Orts-gruppe Lahr wurde als Unternehmer-verband der Deutschen aus Russland (UVDR), OG Lahr, reorganisiert. Alle Mitglieder, die sich angesprochen fühlen, melden sich bitte unter E-Mail [email protected]. Der Vorstand

Oberschwaben-Allgäu

Die Mitglieder der Ortsgruppe Ober-schwaben-Allgäu haben am 5. Mai sat-zungsgemäß ihren neuen Vorstand ge-wählt. Zur Wahl stellten sich Ida Jobe, Peter Oks, Marija Krämer und Pius Lutz, die bereits bisher dem Vorstand angehör-ten, und als Neulinge Margarete Stickel, Irene Driediger und Johannes Kraft. Alle Kandidaten stellten sich den Versammel-ten vor, konnten ihr volles Vertrauen ge-

Der Pforzheimer Chor "Gute Laune" beim traditionellen Chortreffen am 4. Mai im Mehrge-nerationenhaus Pforzheim (in der 1. Reihe als 4. von links die Initiatorin Irma Hartter). Der ausführliche Bericht musste aus Platzgründen auf die nächste Ausgabe verschoben werden. Der Bericht und zahlreiche Bilder sind schon jetzt auf der Homepage der Landsmannschaft unter www.deutscheausrussland.de zu fi nden..

Bitte beachten Sie bei allen Vorstands-wahlen in den Orts- und Kreisgruppen § 18 Abs. 7 unserer Satzung: “Die ord-nungsgemäß einberufene Mitglieder-versammlung ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte der stimmbe-rechtigten Mitglieder anwesend ist. Ist das nicht der Fall, kann eine Stunde später eine weitere Mitgliederversamm-lung einberufen werden, die ohne Rücksicht auf die Anzahl der anwesen-den Mitglieder beschlussfähig ist.”

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

31 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

winnen und wurden mit großer Zustim-mung in den Vorstand gewählt. Pius Lutz

Pforzheim

Am 9. Juni fi ndet unser nächster Kul-turnachmittag im Mehrgenerationenhaus in Pforzheim, Marienburger Str. 18, mit Ehrungen für unsere langjährigen Mit-glieder statt. Als Ehrengast wird Leontine Wacker, Vorsitzende der Landesgruppe Baden-Württemberg und stellvertretende Bundesvorsitzende, zu uns sprechen.Am 29. Juni fi ndet das 31. Bundestreffen unserer Landsmannschaft in Augsburg

(Bayern) statt. Es besteht die Möglich-keit, mit dem Bus von Pforzheim aus zum Bundestreffen zu fahren. Anmeldungen bitte bei Irma Hartter, Tel.: 07231-75754 oder 07231-7799962.Die Orts- und Kreisgruppe Pforzheim hat mit Peter Regehr, geb. 1943, gest. im Ap-ril 2013, ein langjähriges Mitglied verlo-ren. Peter Regehr hinterlässt zwei Söhne mit Familien. Der Vorstand der Orts- und Kreisgruppe spricht den Angehörigen von Peter Regehr im Namen aller unserer Mit-glieder sein tiefstes Beileid aus. Edmund Siegle

Stuttgart

Wir gratulieren unserem Vorstandsmit-glied Augustine Fichtner sehr herzlich zu ihrem 70. Geburtstag am 15. Mai 2013. Wir wünschen ihr für das neue Lebens-jahr alles erdenklich Gute, Gesundheit und Gottes Segen. Wir danken ihr für ihre Mitarbeit im Vorstand unserer Kreis- und Ortsgruppe.Am 29. Juni fi ndet in Augsburg das 31. Bundestreffen der Deutschen aus Russland statt. Wir empfehlen unseren Mitgliedern sowie den Mitgliedern der Ortsgruppen Rems-Murr und Backnang die Fahrt zum Bundestreffen mit der Bundesbahn.Mit dem "Schönen-Wochenend-Ticket" zahlen fünf Leute 44 Euro am Schalter oder 42 Euro am Automaten für die Fahrt nach Augsburg und zurück. Mit dem Ti-cket können Sie alle Nahverkehrszüge der Bundesbahn (S-Bahn, RB, RE, IRE) in der 2. Klasse benutzen. Das Ticket ist einen Tag gültig von 0 Uhr bis 3 Uhr des Folgetages für beliebig viele Fahrten im Geltungsbereich. Bitte Namen und Vorna-men vor Antritt der Reise eintragen, und zwar für den, der die längste Reisestrecke hat. Andere Sparangebote bitte bei der Bahn anfragen.

Ich würde mich sehr freuen, viele von Ihnen beim Bundestreffen begrüßen zu können. i.A. Ludmilla Holzwarth, Vorsitzende

Ulm und Umgebung

Wir laden alle Landsleute mit ihren Ver-wandten und Bekannten ganz herzlich ein zu unserer Busfahrt zum 31. Bundes-treffen der Landsmannschaft am 29. Juni 2013 in Augsburg. Der Bus fährt um 9 Uhr in Ulm-Wiblingen (Parkplatz vor der Sporthalle des Schulzentrums) los. Um 19 Uhr fahren wir von Augsburg wieder zurück.Anmeldungen bis zum 20. Juni bei Frau Ruff, Tel.: 0731-1762984, Frau Gugel, Tel.: 0731-43440, oder Frau Burbach, Tel.: 07306-925962.Wir machen Sie schon jetzt auf die beiden folgenden Veranstaltungen unserer Orts-gruppe aufmerksam:• 5. Oktober: Herbstfest.• 7. Dezember: Weihnachtsfeier. Der Vorstand

BayernAugsburg

Wir laden Sie herzlich ein zum Sommer-fest der Landsmannschaft am 23. Juni bei der Evangelisch-Lutherischen Kir-chengemeinde St. Andreas in Augsburg-Herrenbach, Eichendorffstr. 41 (mit der Straßenbahnlinie 64 ab "Moritzplatz" bis zu den Haltestellen "Schwaben-Center" oder "Am Eiskanal").Programm:• Festgottesdienst und Kindergottes-

dienst mit dem Chor "Heimatmelodie" der Deutschen aus Russland der Ge-meinde St. Andreas (Pfarrer Wolfgang Küffer) unter Mitwirkung der Zionge-meinde (Pastor Ewald Fischer).

• Sommerfest im Pfarrgarten mit Mit-tagessen, Spiel und Spaß für Kinder, musikalischer Unterhaltung und einem offenen Schachturnier.

Der Vorstand

Forchheim

Der Vorstand der Ortsgruppe Forchheim hatte beschlossen, in diesem Jahr eine Busfahrt nach Berlin anzubieten. Am 27. April war es dann soweit. Ein Reisebus-unternehmen aus der Region hatte die Or-ganisation mit detailliertem Rahmenpro-gramm übernommen.Sehr früh am Samstag ging es los in Richtung Bundeshauptstadt. Am Berli-ner Hauptbahnhof wurde unsere Gruppe schon von einer kompetenten Stadtbil-

Der neue Vorstand der Ortsgruppe Oberschwaben-Allgäu (von links): Pius Lutz, Johannes Kraft, Margarete Stickel, Marija Krämer, Irene Driediger, Ida Jobe und Peter Oks.

Aufgrund eines Versehens wurden in der Mai-Ausgabe von VadW die Glückwünsche zum Geburtstag für das langjährige engagierte Mitglied der Ortsgruppe Pforzheim, Angelina Zweifel, ohne Bild veröffentlicht. Wir bitten um Nachsicht, holen hiermit das Versäumte nach und schließen uns den Glückwünschen der Ortsgruppe an.

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

32 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

der Landsmannschaft, den Chor „Polja-nuschka“. Gleich nach ihrer Aussiedlung nach Deutschland engagierte sie sich eh-renamtlich bei der Landsmannschaft und außerhalb des Vereins. Der Chor unter ih-rer Leitung zeigte Präsenz bei unzähligen Kulturveranstaltungen in München und Umgebung und begeisterte das Publikum vor allem mit russischen Volksliedern. Zu verschiedenen Zeiten haben immer wieder auch einheimische Deutsche im Chor mitgesungen. Allmählich entwickel-ten sich aus dieser Tradition zwei Chöre. „Poljanuschka“ mit Anna Lengenfelder tritt nach wie vor auf.Auch der zweite Chor mit dem Namen „Russkaja duscha“ sang sich schnell in die Herzen der Zuschauer. Fünf Jahre lang wurde er von Alla Fischmann geleitet, seit 2009 ist Eleonore Kocnov die bereits in Kasachstan Erfahrungen gesammelt hat, Leiterin und Dirigentin des Chores.Der Kern des Gesangsensembles ist über viele Jahre erhalten geblieben, auch einige einheimische Sängerinnen machen nach wie vor leidenschaftlich mit. Zweimal pro Woche kommt man zu Proben zusammen; gemeinsam werden Geburtstage gefeiert und Ausfl üge unternommen. Das ohnehin reichhaltige Repertoire wird ständig er-neuert und erweitert. Und so ist der Chor ein gern gesehener Gast bei Stadtfesten und landsmannschaftlichen Veranstaltun-gen jeglicher Art.Der neue Name „Melodie“ ist Programm: Alle Chormitglieder sind leidenschaftli-che Musik- und Gesangsliebhaber. Ihre Begeisterung vermittelten sie auch an die-

derklärerin erwartet, die uns während einer Stadtrundfahrt begleitete. Sie gab interessan-te Informationen zur deutsch-deutschen Geschichte, zum Mauerbau, den historischen Gebäuden und zu Neu-Berlin. Der Weg führte vorbei am Brandenburger Tor, an Bot-schaften, dem Gendarmen-markt, der Museumsinsel und dem Berliner Dom.Mit dem Highlight der Rei-se, dem Besuch des Musicals "Tanz der Vampire", endete der erste Tag. Alle Teilnehmer waren begeistert vom wech-selnden Bühnenbild und den grandiosen Darstellern.Am Sonntagmorgen fuhren wir zu unserem Termin im Bundestag. Hier mussten wir uns zuerst den strengen Si-cherheitskontrollen unterzie-hen. Danach konnten wir zur Besichtigung der Glaskuppel nach oben laufen und auf der Dachterrasse des Reichstages über ganz Berlin blicken.Bei schönem Wetter durften wir eine Schifffahrt auf der Spree genießen, um anschließend die Heimreise anzutreten.Die Busfahrt gestaltete sich sehr lustig. Es wurden Lieder gesungen und von den beeindruckenden Erlebnissen des gelun-genen Wochenendes geschwärmt. Der Vorstand

München

Fest der MusikDas Gala-Konzert des Chores „Melodie“ (ehem. „Russkaja duscha“ / “Russische Seele“) am 17. Mai, zu dem die Ortsgrup-pe München eingeladen hatte, versam-melte zahlreiche Zuschauer im EineWelt-Haus zu einem Fest der Musik und des Gesangs.Mit dem Lied „Patrona Bavariae“ begann der Chor unter der Leitung von Eleonore

Kocnov seinen Auftritt, den ersten unter dem neuen Namen. Das Lied war gleich-zeitig auch eine „Visitenkarte“ des Cho-res, ein Symbol des Neuanfangs und An-kommens in Bayern.Der Chor „Melodie“ mit insgesamt 16 Künstlern präsentierte sich mit einem vielfältigen Programm auf hohem Ni-veau. Der Chor präsentierte eine beachtli-che kulturelle Vielfalt, die die Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion in ihren Herkunftsgebieten gepfl egt und mit nach Deutschland gebracht haben. Dem russi-schen Klassiker „Kalinka“ folgten weitere bekannte russische Lieder aus verschiede-nen Zeitperioden, russische Romanzen, ukrainische und deutsche, volkstümliche und moderne Lieder. Das „Deutschland-lied“ rundete das Gala-Programm ab.Die Geschichte des Chores reicht in das Jahr 1963 zurück. Damals gründete, Anna Lengenfelder, eine langjährige Aktive

Der Chor "Melodia" bei seinem Auftritt am 17. Mai in München.

Die Reisegruppe aus Forchheim vor dem Berliner Bundestag.

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

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sem Nachmittag in stimmungsvollen, lus-tigen oder nostalgischen Melodien ihrem Publikum, das dem Chor zum Schluss mit lang anhaltendem Beifall dankte. VadW

Wir gratulierenunserem Vorstands-mitgliedWaldemar Axtganz herzlich zu sei-nem 65. Geburtstag am 9. Juni.Der Jubilar wurde 1948 in Dzhetysaj, Ka-sachstan, geboren und reiste 1966 in die Bun-desrepublik Deutsch-land aus. Nach Abitur

und Studium in München arbeitete er von 1977 bis 1981 als Dozent für Russisch.Von 1979 bis 1981 war er Bundesge-schäftsführer der Landsmannschaft und anschließend bis 2000 stellvertretender Leiter bzw. Leiter der Wirtschaftsabtei-lung beim BRK München. Außerdem be-fasste er sich mit der Gründung und Bera-tung diverser Handelsfi rmen.2006 wurde er in den Bundesvorstand der Landsmannschaft gewählt und gehörte ihm als stellvertretender Bundesvorsitzen-der an. In weiteren Funktionen engagierte er sich innerhalb der Landsmannschaft von 1969 bis 1979 in der Jugendarbeit, von 1979 bis 1983 in der kirchlichen Ar-beit und seit 1979 in Vorständen auf Orts-, Landes- und Bundesebene sowie als Mit-glied des Organisationsausschusses. Von 2001 bis 2005 war er Bundesreferent für die Bundesgeschäftsstelle und von 2006 bis 2013 Bundesreferent für Organisation und Finanzen. Seit 2012 ist er Vorstands-mitglied der Ortsgruppe München.Wir wünschen Waldemar Axt alles Gute für die Zukunft und vor allem eine bessere Gesundheit.

Der Vorstand

Nürnberg

Unter der Schirmherrschaft des Nürnber-ger Oberbürgermeisters Dr. Ulrich Maly kann man diesmal die zur Tradition ge-wordenen Aussiedlerkulturtage nicht nur in Nürnberg-Langwasser, sondern auch in der Nürnberger Altstadt erleben.Am 7. Juli fi ndet ab 18.30 Uhr im Haus der Heimat Nürnberg, Imbuschstr. 1, ein Vortrag zum Thema „250 Jahre Kathari-nenerlass" statt, musikalisch umrahmt von der Art-Gruppe Rosenstock. Außerdem ist eine Bilderausstellung des Malkurses der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland unter der Leitung von Wladi-mir Egorow zu bewundern. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist jedoch aus

Platzgründen unter Tel. 0911-8002638 er-forderlich.Am 8. Juli bieten Kulturgruppen aller Aus-siedlerverbände Musik, Gesang, Trachten und Tanz in der Nürnberger Altstadt nach folgendem Programm an:• 14-16 Uhr: Auftritte von Tanz- und

Trachtengruppen zeitgleich auf dem Hallplatz, dem Ludwigsplatz und dem Hauptmarkt.

• 16-18 Uhr: Platzkonzert der Siebenbür-ger Blaskapelle Nürnberg auf dem Se-balder Platz.

• 16.30-17 Uhr: Andacht, umrahmt von Trachtenträgern in der Nürnberger Se-balduskirche.

• Ab 17:30 Uhr werden die Aussiedler-kulturtage im Krafft’schen Hof, Theresi-enstr. 7, mit einem festlichen Empfang abgeschlossen.

Über zahlreiche Zuschauer auf den öffent-lichen Plätzen sowie Teilnehmer an der Andacht würden sich die Kulturgruppen und Gestalter der Aussiedlerkulturtage sehr freuen. Herzlich willkommen!

Doris Hutter,Haus der Heimat

Nürnberg

Regensburg

Busfahrtzum Bundestreffennach AugsburgFür die Fahrt zum Bundestreffen der Landsmannschaft am 29. Juni in Augs-burg haben wir einen Bus organisiert. Dieser macht seine erste Station um 7.15 Uhr in Etterzhausen Mitte (Bushaltestel-le). Die zweite Station ist um 7.30 Uhr am Donau-Einkaufszentrum (Bushaltestelle vor der OMV-Tankstelle) in Regensburg. Bei vielen Anmeldungen kann eine wei-tere Station in Neutraubling angeboten werden. Bitte Bedarf melden! Mitglieder erhalten Vergünstigungen. Anmeldungen und Auskunft unter 0941-9308683 oder [email protected] bitten um eine rege Teilnahme am Bundestreffen, das zuletzt 2009 in Nord-rhein-Westfalen stattgefunden hat.

Pilgerfahrtnach AltöttingDie Pilgerfahrt nach Altötting fi ndet am 13. Juli statt. Weitere Informationen fol-gen in der nächsten Ausgabe von „Volk

Beitrittserklärung(Nur für neue Mitglieder. Die Mitgliedschaft von Landsleuten, die bereits Mitglied sind, verlängert sich automatisch.)Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Landsmannschaft der Deutschen aus Russ land e.V. Die Zeitung “VOLK AUF DEM WEG” wird mir als Mitglied zugestellt. Die Mitglieds- und Bezugsgebühr beträgt jährlich 30,- Euro in den alten Bundesländern und 27,- Euro in den neuen Bundesländern. Spätaussiedler zahlen in den ersten drei Jahren ihres Aufenthaltes in Deutschland 15,- Euro.

Name Vorname (Vorname des Ehegatten)

Straße PLZ Ort

Geburtsdatum Einreisedatum

Der Beitrag ist jährlich im Voraus zu bezahlen.

Herr/Frau hat mich geworben.

EinzugsermächtigungHiermit ermächtige ich die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland widerruf-lich, die Mitglieds- und Bezugsgebühr durch Einzugsauftrag (Lastschrift) von mei-nem Konto einzuziehen.

Meine Konto-Nr. Bankleitzahl

Bank/Sparkasse

Datum Unterschrift

Waldemar Axt

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

34 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

auf dem Weg“. Mitglieder erhalten Ver-günstigungen. Anmeldungen und Aus-kunft unter 0941-9308683 oder [email protected] Der Vorstand

Hamburg Vom 1. bis 5. Mai fand in Hamburg der Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Alle zwei Jahre kommen rund 100.000 Menschen zusammen, um gemeinsam Gottesdienste zu feiern und über ethische, soziale und politische Themen zu disku-tieren. In diesem Jahr lautete das Motto „Soviel du brauchst“ (2. Mose 16,18).Auch eine Reihe von politischen Größen nutzte den Kirchentag, um mit den Men-schen ins Gespräch zu kommen und zu hören, was die Kirchentagsbesucher be-wegtNeben Bundespräsident Joachim Gauck, der den Kirchentag mit einem Open-Air-Gottesdienst in der Hafencity eröffne-te, und Bundeskanzlerin Angela Merkel fand auch der Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Christoph Bergner, den Weg nach Hamburg. Bei einem Tref-fen mit dem Vorstand der Landesgruppe Hamburg der Landsmannschaft im Haus der Heimat konnten fruchtbare Gespräche über die Integration der Spätaussiedler geführt werden. Organisiert wurde diese Veranstaltung von Gottlieb Krune, Vorsit-zender des Hamburger Vereins der Deut-schen aus Russland, und von Dr. Otto Horst, Vorsitzender der Ortsgruppe Ham-burg der Landsmannschaft.Anwesend waren außerdem unter anderem Marcus Weinberg, Landesvorsitzender der CDU in Hamburg, der Fraktionsvor-sitzende der CDU-Fraktion in der Ham-burger Bürgerschaft, Dietrich Wersich, sowie Vertreter anderer Parteien. Auch der Bürgerschaftsabgeordnete Nikolaus

Haufl er, Willibald Piesch, Lilia Heffel und Irina Adam vom Landesverband der ver-triebenen Deutschen, Anna Thyssen vom Integ rationsbeirat Hamburg und Vertreter anderer Landsmannschaften nahmen an dem Gespräch teil.Anschließend besuchte die Gesprächsrun-de den Markt der Möglichkeiten in den Hamburger Messehallen mit einer Wan-derausstellung der Aussiedlerseelsorge der Evangelischen Kirche in Deutschland. Nicht nur die Geschichte der Russland-deutschen konnte dort nachverfolgt wer-den, auch der Aufbau eines originalgetreu nachgebildeten typischen Wohnhauses deutscher Siedler in Russland faszinierte die Besucher. Die Betreuung des Standes wurde auch von Spätaussiedlern organi-siert. Fragen von Kirchentagsbesuchern und Journalisten beantwortete Dr. Berg-ner im Anschluss gerne.Unser diesjähriges Sommerfest mit Volks-liedern fi ndet am 22. Juni um 15 Uhr im Kulturzentrum Bürgerhaus Meiendorf in Hamburg, Saseler Str. 21, statt. (Sie fah-ren mit der Regionalbahn R10 bis „Rahl-stedt“, anschließend mit dem Metro-Bus 24 bis „Saseler Straße“ oder nehmen die U1 bis „Berne“, anschließend mit dem Bus 275 bis „Bargkoppelweg“.) Unter an-derem treten der Chor “Hoffnung” und die Tanzgruppe “Koletschko” auf. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Der Vorstand

HessenGießen

Zum 250. Jahrestag der Veröffentlichung des Einladungsmanifestes der Zarin Ka-tharina der Großen am 22. Juli 1763 führt die Kreis- und Ortsgruppe Gießen in Kooperation mit mehreren Partnern eine Veranstaltungsreihe zur Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland

durch. Alle Veranstaltungen fi nden im Rathaus Gießen, Berliner Platz 1, statt.Mitglieder und Freunde der Landsmann-schaft sowie alle Interessenten werden zu den Veranstaltungen dieser Reihe im Juni ganz herzlich eingeladen (Infos bei Rosa Tugova unter der Tel.-Nr. 0641-8778466):• 4. Juni, 19 Uhr: Literaturcafé zum The-

ma „Chronistin der Russlanddeutschen Nelly Däs“ im Pausenraum des Rathau-ses; Vortrag und Moderation Eckhard Scheld, Studiendirektor der Wilhelm-von-Oranien-Schule in Dillenburg.

• 8. Juni, 11 Uhr: Erzählcafé zum Thema „Russlanddeutsche Dialekte“ mit Vor-führung des Films „Gelungene Integrati-on“ im Pausenraum des Rathauses.

• 14. Juni, 18 Uhr: Vortrag zum Thema „Auf der Suche nach Beheimatung und Anerkennung - Einblicke in die Ge-schichte und Gegenwart der russland-deutschen Literatur“ im Pausenraum des Rathauses; Referentin Nina Paulsen, Re-dakteurin und Publizistin aus Nürnberg.

• 15. Juni, 13.30 Uhr: Vortrag zum Thema „Einwanderung aus Hessen nach Russ-land: historische Forschung und offene Fragen“ im Konzertsaal des Rathauses; Referent Dr. Alfred Eisfeld, Historiker aus Göttingen. Anschließend Führung durch die Ausstellung „Volk auf dem Weg“ mit Projektleiter Josef Schleicher.

Der Vorstand

Kassel

Liebe Landsleute, wir laden Sie ganz herz-lich zu unseren nächsten Aktivitäten ein:• 8. Juni: Fahrt nach Weilburg zum Hessi-

schen Familientag.

Die Bundesgeschäftsstelle

ZentraleRaitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart

Tel.: 0711/1 66 59-0Fax: 0711/ 286 44 13

E-Mail: [email protected]:

www.deutscheausrussland.deMitgliederverwaltung, Anzeigen für Volk auf dem Weg: 0711/166 59-17 und -18Versand (Bücher etc.): 0711/166 59-22Projekte: Tel.: 0711-16659-23Öffentlichkeitsarbeit: 0711/166 59-0MBE - Migrationsberatung:Stuttgart: Tel.: 0711-16659-19 und -21München: Tel.: 089-44141905Neustadt/Weinstraße: Tel.: 06321-9375273Hannover: Tel.: 0511-3748466Dresden: Tel./Fax: 0351-3114127

Hamburg: Treffen mit Dr. Christoph Bergner beim Evangelischen Kirchentag.

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

35 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

• 9. Juni: Familienfest am Fulda-Ufer.• 12. Juni: Fahrt nach Frankfurt zum Se-

minar „Mobile Jugendarbeit in Hessen: Konzeptentwicklung“ mit Staatsminis-terin Petra Müller-Klepper.

• 14. Juni, 18.30 Uhr: Besuch des Konzer-tes von Helene Fischer im Auestadion Kassel.

• 15. Juni, 14 Uhr: Volkstumsnachmittag im Rahmen des 53. Hessentages in der Auesporthalle. Es spricht Ministerpräsi-dent Volker Bouffier. Im Programm: Ver-leihung des Hessischen Preises „Flucht, Vertreibung, Eingliederung“.

• 22. Juni: Fahrt nach Bad Hersfeld zur Eröffnung der Ausstellung „Volk auf dem Weg“ mit Jakob Fischer und Josef Schleicher.

• 23. Juni: Festzug im Rahmen des 53. Hessentages.

• 29. Juni: Busfahrt nach Augsburg zum 31. Bundestreffen;

• 3. Juli: Fahrt nach Wiesbaden auf Einla-dung der Frauen-Union Hessen.

Die Sprechstunden von Svetlana Paschen-ko und der anderen Betreuern fi nden mon-

tags von 16 bis 20 Uhr und nach Verein-barung im Zimmer W 212 des Kasseler Rathauses statt.Weitere Auskünfte erteilen gerne: Svetla-na Paschenko, Tel.: 0561-7660119, Nata-lie Paschenko, Tel.: 0561-8906793, und Lydia Gitschew, Tel.: 0561-8618573.

Der Vorstand

Mecklenburg-VorpommernWaren/Müritz

Gemeinsame Aktion am 1. Mai:Am Internationalen Tag der Arbeit lud die SPD in Waren/Müritz Vereine und Einrichtungen zu einem bunten Kultur-nachmittag ein, bei dem sich die Orts-gruppe Waren der Landsmannschaft aktiv einbrachte. Die Tanzgruppe animierte die Besucher und Zuschauer in volkstümli-

chen Trachten zum Mitmachen beim Tan-zen und Spielen, die Clowns organisierten Spiele mit Kindern.

Patenschaftüber das Ehrenmal am Stüde:Seit ihrer Gründung im Jahr 2009 nimmt die Ortsgruppe Waren/Müritz an den all-jährlichen Gedenkveranstaltungen zum Ende des Zweiten Weltkrieges am 8. Mai an der Gedenkstätte am Stüde teil.Seit drei Jahren haben die Mitglieder der Ortsgruppe die Patenschaft über das Eh-renmal übernommen und halten die Stätte der Erinnerung in Ordnung.Das Ehrenmal mit der „Sitzenden Trau-ernden“, oft verglichen mit der Darstel-lung einer weinenden Mutter, ist auch eine Gedenkstätte. Sie wurde in den Jah-ren 1960/61 für die 1945 gefallenen oder anders zu Tode gekommenen Angehöri-gen der Roten Armee errichtet.Den Sommer über kümmert sich der Ver-ein um die Pfl ege der Anlage. Die Aktion leitet Stefan Breimann, der Vereinsälteste. Unter seiner Anleitung wurde pünktlich zum Tag der Kapitulation auch in diesem Jahr die Bepfl anzung mit 150 Eisblumen erneuert.Der 1931 geborene Breimann verlor früh seine Eltern und ist in einem Kinderheim aufgewachsen. „Ich mache das für meine Mutter“, erklärt er sein Engagement zur Pfl ege der Gedenkstätte.Die Paten wollen auch dazu beitragen, dass die Namen der Beigesetzten wieder sichtbar werden und in Erinnerung bleiben – immerhin hat der Zahn der Zeit Spuren hinterlassen. Die Vereinsmitglieder stre-ben die Errichtung einer Ehrentafel mit den Namen der gefallenen Soldaten und Offi ziere an. In einer Veranstaltung zum 8. Mai lud die Ortsgruppe Landsleute ein und präsentierte die Aktivitäten der Landsmannschaft.

Johanna Kaschapowa, Vorsitzende

NiedersachsenBraunschweig

Die Ortsgruppe Braunschweig bietet fol-gende Veranstaltungen an:• 3. Juni, 15 Uhr: Im Haus der Begegnung

(Donaustraße 17a) informiert die Eltern-moderatorin Elisabeth Steer die Eltern über die folgenden Themen: „Mehrspra-chigkeit“ – wie wir die Kinder bei der Pflege der Herkunftssprache unterstüt-zen können; „Visualisierung des Netz-werkes“ – was wir beim Netzwerk und den Kontaktpersonen unserer Kinder be-achten müssen; „Berufswahl“ – wichti-ge Tipps/Hinweise; es geht um konkrete Hilfestellungen, über Möglichkeiten und

Mitglieder der Ortsgruppe Kassel unterwegs.

Mitglieder der Ortsgruppe Waren/Müritz vor dem Ehrenmal am Stüde.

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

36 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Perspektiven, die Berufschancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen.

• 10. Juni, 15 Uhr: Das Präventionsteam der Polizei mit Kriminalhauptkommissa-rin Liane Jäger von der Polizeiinspek tion Braunschweig veranstaltet ein Info-Tref-fen mit Jugendlichen und Erwachsenen zum Thema „Jugendstrafrecht“. Wir treffen uns im Haus der Begegnung (Donaustraße 17a), um gemeinsam zur Polizeidienststelle zu fahren.

Der Vorstand

Hannover

Am 20. April fanden turnusgemäß Neu-wahlen in der Ortsgruppe Hannover statt.Vorab erfreuten der Chor „Heimatmelo-die“ und der Kinderchor unter der Leitung von Olga Welz die Besucher der Wahlver-sammlung mit ihren Liedern in Deutsch und Russisch.Mit einem Rückblick auf die letzten drei Jahre der Vereinsarbeit eröffnete die Vorsitzende Lilli Hartfelder die Sitzung. Alexander Belinson berichtete über die Projekte „Rabentratsch“ und „Theater Vernissage“.Kassenwartin Svetlana Judin legte in ih-rem Rechenschaftsbericht dar, dass der Verein in fi nanzieller Hinsicht auf einem guten Fundament steht. Die Kassenprüfe-rin bescheinigte ihr zudem, dass ihre Kas-senführung sehr übersichtlich und nicht zu beanstanden sei.Danach wurde der alte Vorstand entlastet und ein neuer gewählt. Dabei ergaben sich einige Veränderungen. Die langjährige Vorsitzende Lilli Hartfelder und die Vor-standsmitglieder Lilli Siebert und Alina Knorr kandidierten nicht mehr.Alle anderen Vorstandsmitglieder blieben bei ihrer Kandidatur und bekamen das Votum der versammelten Mitglieder der Ortsgruppe. Zur neuen Vorsitzenden wur-

de in einer Vorstandssitzung am 25. April Marianna Neumann gewählt.Die Landesgruppe Niedersachsen erwar-tet vom 21. bis 25. Juni eine Delegation aus Perm. Im Rahmen des Besuches sind u.a. ein Sportfest in Friedland und ein Kulturfestival in Ronnenberg geplant. Zu diesen Veranstaltungen laden wir unsere Leser sehr gerne ein:• 22. Juni, 11 Uhr: Internationales Sport-

und Begegnungsfest in Friedland, auf dem Gelände des Durchgangslagers.

• 23. Juni, 13 Uhr: Kulturfestival. KGS Ronnenberg, Am Sportpark 1.

Marianna Neumann

Lüneburg

Wie angekündigt, fand am 10. April die Wahlversammlung der Ortsgruppe Lü-neburg statt. Als Ehrengäste waren die Vorsitzende der Landesgruppe Nieder-sachsen, Lilli Bischoff, und die Sozialbe-raterin Svetlana Judin eingeladen.Die Vorsitzende der Ortsgruppe, Gertrud Sorich, berichtete über die in der letzten Amtsperiode geleistete Arbeit. Seit 2009

wurden mehrere Veranstaltungen durch-geführt, bei denen sich die Menschen tra-fen und näher kennen lernten. Sehr viel Wert wurde auf die Beratung in sozialen Fragen gelegt, nicht zuletzt in Renten-angelegenheiten und bei Anträgen zur Grundsicherung. Unsere dafür zustän-digen Ehrenamtlichen Maria Itermann und Elvira Gugutschkin bemühten sich stets, sich mit den neuesten gesetzlichen Regelungen vertraut zu machen und ihre Kenntnisse weiterzugeben.Andreas Adam, Gertrud Sorich und Ale-xander Zlobin, die gemeinsam die Kul-turarbeit organisierten, trugen viel zur Belebung dieses Bereiches in unserer Ortsgruppe bei. Bei den Veranstaltungen, die von unseren Landsleuten und Einhei-mischen gleichermaßen gerne besucht wurden, wurde stets eine warme Atmo-sphäre geschaffen, die mit großen Erwar-tungen auf die nächste blicken ließ.Mit vollem Einsatz waren auch die ande-ren Vorstandsmitglieder Nina Volf, Hele-ne Vetter und Waldemar Goldnik dabei, so dass Lilli Bischoff voller Überzeugung die Tätigkeit des Lüneburger Vorstandes loben konnte. Die Ortsgruppe Lüneburg ist eine der aktivsten landsmannschaftli-chen Gliederungen in Niedersachsen und beteiligt sich regelmäßig auch an Veran-staltungen auf Landesgruppenebene.Nachdem die stellvertretende Ortsgrup-penvorsitzende Elvira Gugutschkin und der für die Jugendarbeit zuständige Wal-demar Goldnik aus familiären Gründen nicht mehr kandidierten, wurden folgende Personen in den neuen Vorstand gewählt:- Gertrud Sorich, Vorsitzende; - Alexander Zlobin, stellvertretender Vorsitzender und Kulturarbeit; - Nina Volf, Kassenführung; - Andreas Adam, Schriftführung; - Maria Itermann, Sozialarbeit; - Helene Vetter, Aufnahmehilfe; - Johannes Künstler, Mit-glied. Im Auftrag

des Vorstandes: Elvira Gugutschkin

Der neue Vorstand der Ortsgruppe Hannover (von links): A. Belinson, M. Neumann (Vorsit-zende), S. Judin, L. Bernhard, I. Makagonow, A. Welz-Chomina, A. Welz. Auf dem Bild fehlen die beiden Vorstandsmitglieder O. Welz und D. Singer.

Die Vorsitzende der Landesgruppe Niedersachsen, Lilli Bischoff (3. von links), mit den Mit-gliedern des neuen Vorstandes der Ortsgruppe Lüneburg.

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

Schladen

Für die Vorbereitung des Frühlingsfests im Schladener Dorfgemeinschaftshaus hatte Minna Egel wieder einmal junge und erwachsene Landsleute zusammen-getrommelt.In intensiver Gruppenarbeit bastelten die Kinder unter der Anleitung von Erwach-senen Hasen und Blumen für das Fest. Eine andere Kindergruppe, angeleitet von erfahrenen Hausfrauen, übte sich im Backen von Keksen und Kuchen. Nach-her wurden Leckereien wie Pelmeni und Buletten vorbereitet. Auch der Saal und die Tische wurden gemeinsam festlich ge-schmückt – vor allem mit selbst gebastel-ten Dekorationen.Am 23. März war es dann soweit: Das Frühlingsfest wurde von einem Frauen-chor aus der Siedlung Hessen (Oster-wieck), Sachsen-Anhalt, unter der Leitung von Lydia Kelsch eröffnet. Zum Schluss sang der Chor gemeinsam mit den Gäs-ten das bekannte russische Lied „Immer scheine die Sonne“ in deutscher Sprache.Anschließend begann das Unterhaltungs-programm für Kinder und Erwachsene mit lustigen Spielen und Tänzen, organisiert von zwei Clowns. Zum Schluss verfolgte das gemischte Publikum das Theaterstück „Eine Prinzessin, die nicht lachen wollte“ nach einem russischen Märchen, gespielt von einer russlanddeutschen Theatergrup-pe. Kinder und Erwachsene waren glei-chermaßen beeindruckt, und alle hatten viel Spaß.Die Initiatorin Minna Egel bedankte sich im Namen der Versammelten ganz herz-lich bei allen ehrenamtlichen Helfern und Künstlern. Viel Lob verdienten Jewgenija Ernst, Lea Romanowa, Olga und Andreas Kriger, Sergej Kriger, Ina Jesske und Olga Egel.

VadW

Wolfsburg

Am 8. Juni veranstaltet die Ortsgruppe Wolfsburg ab 10 Uhr ein Volleyballturnier in der 3-Felder-Sporthalle im Schulzent-rum Westhagen. Es wird wieder ein span-nender Wettbewerb unter altbekannten Mannschaft sein. In der Wettbewerbspau-se ist Chorgesang vorgesehen.

Am 23. Juni feiert Hel-mut Kieß seinen 70. Geburtstag. Der Vor-stand der Ortsgruppe Wolfsburg gratuliert ihm herzlich zu die-sem ehrenvollen Tag.Helmut Kieß wurde am 23. Juni 1943 in dem Dorf Tjatra (wäh-rend der deutschen

Besatzung von 1941 bis 1944 bekannt als Klein Glückstal) im Gebiet Odessa als jüngstes von vier Geschwistern geboren.Im März 1944 musste seine Familie fl üch-ten. Es war ein beschwerlicher Weg in das Wartheland und dann weiter bis nach Köl-leda in Thüringen. Ende 1944 wurde sein Vater in die Deutsche Wehrmacht einge-zogen, so dass die Familie auf sich allein gestellt war.Im September wurde seine Mutter mit den Kindern von russischen Truppen in die Autonome Udmurtische Sowjetrepublik im Norden Russlands verschleppt. Erst nach langer Odyssee, die über Kasachstan und Moldawien führte, war die gesamte Familie 1976 wieder in Deutschland ver-eint.1977 wurde Helmut Kieß in den Vorstand der Ortsgruppe Wolfsburg der Lands-mannschaft berufen und füllte darin ver-schiedene Funktionen aus. Von 1982 bis 1986 war er Vorsitzender der Landesgrup-pe Niedersachsen.1983 gehörte er zu den Gründern des "Chores der Deutschen aus Russland" in Wolfsburg, dessen 1. Vorsitzender er zwei Jahrzehnte lang war.Bis zum heutigen Tag ist Helmut Kieß für die Belange unserer Landsleute im Einsatz. Darüber hinaus hält er Vorträge zu unterschiedlichen Themen; besonders am Herzen liegt ihm die Geschichte der Russlanddeutschen. 2006 wurde ihm mit der Goldenen Ehrennadel die höchste Auszeichnung der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland verliehen.Helmut Kieß ist verheiratet und hat zwei Kinder und vier Enkel.Wir sprechen ihm hiermit unseren Dank aus. Wir sind stolz, Landsleute wie ihn in unseren Reihen zu haben, und wünschen ihm und seiner Familie weiterhin Gesund-heit und alles Gute. Der Vorstand

Nordrhein-WestfalenAachen-Düren

Liebe Mitglieder der Ortsgruppe Aachen-Düren, wir laden Sie herzlich ein zur au-ßerordentlichen Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes der Orts-gruppe. Sie fi ndet am 8. Juni 2013 um 17.30 Uhr beim Deutschen Roten Kreuz in Aachen, Robensstr. 49 (1. Etage), statt. Wir weisen ausdrücklich auf § 18 Abs. 7 der landsmannschaftlichen Satzung hin (siehe S. 32 dieser Ausgabe). Der Vorstand

Dortmund

Die Ortsgruppe Dortmund der Lands-mannschaft lädt herzlich ein zum Fest "250 Jahre - Nach Russland und zurück" am 23. Juni um 13 Uhr im Mengeder Saalbau in Dortmund-Mengede, Menge-der Markt 10. Im Programm:• Kurze Bühnenstücke zur russlanddeut-

schen Geschichte: Manifest der Zarin, Anwerbung, Auswanderung, Ankunft, Leben in Russland, Rückkehr, Leben in Deutschland.

• Berichte und Interviews zum Thema "Russlanddeutsche Frauen drüben und hier".

• Sketsche und Gedichte.• Russlanddeutsche Lieder.Eintritt frei. Am Buffet erhalten Sie Kaf-fee und Tee. Der Vorstand

Duisburg

Liebe Landsleute und Freunde der Lands-mannschaft, wir laden Sie ganz herzlich ein zur Veranstaltung „250 Jahre - doppel-te Heimat: Dass die alten deutschen Re-zepte unserer Vorfahren erhalten bleiben“, die am 29. Juni ab 12 Uhr im Internationa-len Zentrum der VHS Duisburg, Flachs-markt 15, stattfindet. Es gibt viele leckere Sachen zu probieren und ein buntes Büh-nenprogramm.Alle Fragen an Alla Fuhr, Tel.: 0203-4827932, oder Maria Shefer, Tel.: 0203-5186796. Der Vorstand

Heinsberg

Die Ortsgruppe Heinsberg lädt alle Lands-leute aus den Kreisen Heinsberg und Vier-sen sowie der Stadt Mönchengladbach herzlich ein zum Sommerfest 2013 am 15. Juni ab 12 Uhr am Jugendzeltplatz des Hauses Sankt Georg in Wegberg, Mühl-talweg 7-11. Im Programm: Hüpfburg und Spielmobil, Schminken für Kinder, Spiele und Wett-bewerbe für die ganze Familie, Dokumen-tation zur Geschichte der Deutschen aus Russland, Infoveranstaltung „Was macht die Landsmannschaft“. Für das leibliches Wohl wird bestens gesorgt (Getränke Schaschlik u.a.). Kommt hin, macht mit! Nähere Infor-mation: Tel.: 02433-442137 (Alexander Böttcher), Tel.: 0176-70631356 (Dimitri Singer). Der Vorstand

Münster

In der Kreisgruppe Münster haben sich bereits gute Traditionen entwickelt. Zu ih-nen gehört das Feiern des Muttertages, um den Besten, den Müttern, zu gratulieren.Helmut Kieß

37 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

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LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

38 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Unser letztes Fest für die Mütter und Großmütter am 12. Mai hatten aktive Mitglieder der Kreisgruppe gemeinsam mit Kindern aus Münster und Senden vorbereitet. Wir danken der Organisatorin Valentina Eckel für das interessante Pro-gramm des Tages, das die Teilnehmer in festliche Laune versetzte.Auf dem Programm standen Musik, Lie-der, Gedichte, Spiele und Wettbewerbe für Kinder und ihre Mütter. Höhepunkt des Treffens war der Auftritt der Sänge-rin Marina Trokos, der ebenso wie den jungen Talenten Viktoria Wolzenin (Sa-xophon) und Mark Vogel (Klavier) rau-schender Applaus zuteil wurde. Im Laufe des Tages war außerdem eine Ausstellung mit Bastel- und Werkarbeiten der Kinder des Kreativstudios "Prestige" zu sehen.Der liebevolle Empfang mit Blumensträu-ßen für Frauen, die den II. Weltkrieg erlebt haben, rührte die Besucher zu Tränen.Mit einem gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen klang das Fest in entspannter Atmosphäre aus. Der Vorstand

Witten

BegegnungenIm Rahmen der Veranstaltungsreihe „Be-gegnungen mit interessanten Menschen“ fand am 23. April ein besonderer Gast den Weg zur Ortsgruppe Witten der Lands-mannschaft: Udo Reineke, Referent für Aussiedlerbildung im Erzbistum Pader-born, stellte sich an diesem Abend den Fragen und Anregungen der Teilnehmer.Mit seiner freundlichen und ungezwungen natürlichen Art berichtete er über seine Arbeit, zukünftige Projekte und vergange-ne Erfahrungen, was von seinen Zuhörern mit Spannung verfolgt wurde.Rosa Schmer bedankte sich bei dem Gast und unterstrich das positive Gefühl, das Udo Reineke bei den Anwesenden hinter-lassen hatte.Einige Ausflüge und Veranstaltungen für die nahe Zukunft wurden geplant und or-

ganisiert und die Unterstützung seitens des Erzbistums Paderborn zugesichert. Interessierte sind herzlich eingeladen und können sich zwecks weiterer Informati-onen an Irina Ulrich von der Ortsgruppe Witten wenden.

Tanz in den MaiEinen ereignisreichen Abend erlebten die zahlreichen Teilnehmer der Ortsgruppe Witten am 7. Mai, als fröhlich der Tanz in den Wonnemonat auf dem Programm stand. Das Pfarrheim St. Marien an der Hauptstraße in Witten verwandelte sich an diesem Tag in einen Ort des Tanzes, der Fröhlichkeit, der Besinnung, der Begeg-nung, des Essen und Trinkens, des Feierns und des Gesangs.Möglich wurde der rundum gelungene Abend durch den Einsatz vieler freiwil-liger Helfer, denen an dieser Stelle ein-mal Dank gesagt werden darf. Auch der Vorstand der Ortsgruppe Witten um Rosa Schmer, Ira und Irina Ulrich und Emma Wagner-Schatz trug wesentlich zum Ge-lingen der Veranstaltung bei und wurde stellvertretend für die vielen engagierten Mitglieder mit Blumen überrascht, die ihnen der Vorsitzende Siegfried Dinges überreichte.Bewegende Gedichte und kleine Vorträge rund um den „Tanz in den Mai“ wurden unter anderem von Rosa Schmer und Ira

Ulrich vorgetragen, und auch der Opfer des II. Weltkrieges und dessen Beendi-gung wurde gedacht.Das reichhaltige Buffet mit vielen lan-destypischen Speisen und Getränken wur-de eröffnet, und dann spielten die beiden Musiker Alexander Pawlitchenko (Sän-ger) und Leo Sperling (Akkordeon) zum Tanz auf.Dem sichtlich bewegten Geburtstagskind Siegfried Dinges wurde ein Geschenk vom Vorstand überreicht, Reden wurden gehalten, Neuigkeiten ausgetauscht und neue Gäste herzlich willkommen gehei-ßen. So wurde der Abend eine rundum gelungene Feier; alle Teilnehmer waren begeistert und freuen sich auf die weiteren Aktivitäten der Ortsgruppe Witten.

Dirk Jaeger, Öffentlichkeitsarbeit

Wir gratulieren

Das Leben ist wie ein Buch mit vielen Sie-geln; man weiß nie, welche Geheimnisse es in sich birgt.Offensichtlich hat das Ehepaar Frieda und Johann Janzen den richtigen Schlüs-sel zu den Siegeln gefunden, der die Tür zu den Geheimnissen des Glückes öffnet.Am 15. Juni 2013 feiern sie ihre goldene Hochzeit!Frieda und Johann haben als langjährige Mitglieder der Landsmannschaft aktiv in der Ortsgruppe Witten mitgemacht. Jo-hann war mehrere Jahre Vorsitzender und stellv. Vorsitzender, Frieda war als Hilfe und Stütze immer an seiner Seite.Mit den folgenden Strophen wünschen wir dem Jubiläumspaar von ganzem Her-zen noch viele schöne Jahre im Kreis ihrer großen Familie:Des Lebens Frühling ist vergangen,/ Der Blütensommer ist vorbei./ Schon melden sich die kühlen Stunden,/ Doch in den Her-zen blüht der Mai.Der Liebe Glück kennt keine Grenzen,/ Wenn jeder etwas dafür tut./ Ja, auch nach fünfzig Ehelenzen/ Ist Liebe schön und seelengut.Seit fünfzig Jahren "Guten Morgen",/ Zu-sammen stets und hilfsbereit./ Ein Wandeln zwischen Freuden, Sorgen,/ Ein Lichtstrahl Frieden, Fröhlichkeit.

Der Vorstand

Muttertagsfeier der Kreisgruppe Münster.

Witten: Blumen für das Geburtstagskind Siegfried Dinges.

Frieda und Johann Janzen

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DIE LANDSMANNSCHAFT

39 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Wir stellen vor:

Förderverein der Landsmannschaftin Augsburg

Veranstaltungen der Orts- und Kreisgruppe Augsburg und ihres Fördervereins sind traditionell gut besucht.

Der Förderverein der Lands-mannschaft in Augsburg ist ein anerkannter gemeinnütziger

Verein, der seit 2005 die Arbeit der Orts- und Kreisgruppe Augsburg aktiv unterstützt.

In ihm haben sich aktive und ehrenamt-lich tätige Mitglieder zusammengeschlos-sen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Ansehen der Deutschen aus Russland in der Öffentlichkeit zu verbes-sern. Sie unterstützen die Aktivitäten der Orts- und Kreisgruppe Augsburg fi nanzi-ell und organisatorisch. Zwei Mitglieder des Fördervereins gehören darüber hinaus dem Vorstand der Orts- und Kreisgruppe an und sind damit direkt in deren Arbeit involviert.Der Verein ist einer der wichtigsten För-derer der Sommerfeste und anderer großer Veranstaltungen der Landsmannschaft in Augsburg. In besonderem Maße unter-stützt der Förderverein die Integrations- und Jugendprojekte der Landsmannschaft; vor allem die Verwirklichung ihrer Klein-projekte verdankt die Ortsgruppe der tat-kräftigen Unterstützung der Mitglieder des Vereins, die u.a. bei der Einrichtung eines zweisprachigen Kindergartens Start-hilfe geleistet haben.Ein anderes Projekt des Fördervereins mit dem Hauptziel, eine schnelle, umfangrei-che und greifende berufl iche Integration von Haupt- und Mittelschulabgängern zu erreichen, hat am 26. Februar 2011 in Augsburg begonnen und heißt „Bilde dei-ne Zukunft“. Dafür hat der Förderverein der Landsmannschaft die Trägerschaft und

somit auch die Verantwortung übernom-men. Finanzielle Unterstützung kommt durch den Europäischen Sozialfonds und den Förderverein.Mit dem Projekt „Bilde deine Zukunft“ bietet der Förderverein den Teilnehmern – meist Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren – schulbegleitend einen QA-Vor-bereitungskurs mit fachlicher und sozial-pädagogischer Betreuung bei der Suche nach berufl ichen Maßnahmen an.Zusätzlich zum Unterricht in den Prü-fungsfächern Deutsch, Mathematik, Englisch, Arbeit-Wirtschaft-Technik, Geschichte-Sozialkunde-Erdkunde und Physik-Chemie-Biologie werden den Ju-gendlichen Seminare unter dem Motto Persönlichkeit und Kompetenz angebo-ten, was wichtig bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und bei der Eingliede-rung in die berufl iche Welt ist. Zurzeit ist das Projekt im dritten Jahr und kann für die vergangenen zwei Jahren gute Ergeb-nisse vorweisen.Der 250. Jahrestag der Veröffentlichung des Einladungsmanifestes der Zarin Ka-tharina II und das 31. Bundestreffen in Augsburg waren für den Förderverein wichtige Anlässe, durch seine organisa-torische und fi nanzielle Unterstützung die Durchführung einer wissenschaftlichen Konferenz zur Geschichte der Deutschen aus Russland am 28. Juni zu ermöglichen. Dank der inzwischen breiten Anerken-nung ihres Engagements im integrativen Bereich ist es den Vereinsmitgliedern ge-lungen, für die Durchführung der Konfe-renz die Sitzungsräume des Augsburger Stadtrates im Rathaus zu erhalten.

Darüber hinaus veranstaltet der Förder-verein gemeinsam mit der Stadt Augsburg am 28. Juni im Goldenen Saal des Augs-burger Rathauses einen Empfang aus An-lass der Jubiläumsfeier.Die Realisierung dieser Vorhaben wurde durch die Bereitschaft der Mitglieder des Fördervereins, sich maßgeblich an den entstehenden Kosten zu beteiligen, mög-lich. Zudem konnte der Förderverein in der Stadtsparkasse Augsburg einen Part-ner gewinnen, der die geplanten Maßnah-men tatkräftig unterstützt.Auch zur erfolgreichen Durchführung des Bundesführung hat der Förderverein sei-nen Beitrag geleistet, indem er die Finan-zierung einer Vielzahl von Werbeartikeln ermöglichte.Getreu der Zielsetzung des landsmann-schaftlichen Projektes "In Augsburg ge-meinsam“ wirbt der Verein nach wie vor um neue Mitglieder, um durch einen breit gefächerten Mitarbeiterstab eine würde-volle und gleichberechtigte Gegenwart und Zukunft zu sichern. Er unterstützt durch großzügige Geld- und Sachspen-den zahlreiche Kulturevents und trägt mit seiner fundierten Pressearbeit zur Image-Verbesserung der Deutschen aus Russland bei.Ohne seine Tätigkeit wäre es der Orts- und Kreisgruppe Augsburg nicht möglich, ihre Veranstaltungen im gewohnten Umfang und mit der bisherigen gesellschaftlichen und politischen Resonanz durchzuführen. Unter dem Vorsitz von Herrn Juri Heiser leistet der Förderverein eine beispiellose Arbeit. Helene Sauter

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GLÜCKWÜNSCHE

40 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Zum 85. Geburtstag am 28.6.2013 gratulieren wir ganz herzlichIda Dickgeb. Steinbrennergeb. in Josefstal, Dnjep-ropetrowsk.Das Lebensbuch hat viele Seiten,/ die Kum-mer und auch Freud'

bereiten./ In diesen vielen, langen Jahren/ hast du von beidem was erfahren.Wir wünschen dir zu diesem Feste/ Gesund-heit, Glück und nur das Beste./ Und lebe froh noch jeden Tag,/ den dir der Herrgott schenken mag.In Liebe: deine Tochter und deine Schwester mit Familien.

Wir gratulierenEugen Lippgeb. in Rosenfeld, Ge-biet Nikolajew, ganz herzlich zum 85. Ge-burtstag am 17.6. Wir wünschen ihm viel Glück, Gesundheit, Gottes Segen und noch ein langes Leben.

In Liebe: deine Freundin Maria Merk, Kin-der, Enkel und Urenkel.

Zum 80. Geburtstag am 21.6.2013 gratulieren wir von HerzenIrma Drewlergeb. Meiergeb. in Neukron, Ukra-ine.80 Jahre sind es wert,/ dass man dich beson-ders ehrt./ Bleib, wie du

bist, zu jeder Stund',/ vor allem aber bleib gesund.Drum wollen wir dir heute sagen,/ wie schön es ist, dass wir dich haben./ Wir wünschen noch ein langes Leben,/ Gesundheit, Glück und Gottes Segen.Familie Link mit Kindern, Enkeln und Ur-enkeln.

Zum 80. Geburtstag am 21.6.2013 gratulieren wir unserer lieben Mut-ti, Oma und Schwieger-mutterIrma Drewlergeb. Meiergeb. in Saporoschje, Ukraine.Für deine Mühe in all

den Jahren/ möchten wir dir "Danke" sa-gen./ Wir sind froh, dass es dich gibt,/ und haben alle dich sehr lieb.Wir wünschen noch ein langes Leben,/ Ge-sundheit, Glück und Gottes Segen.Deine Töchter Olga mit Familie und Ludmi-la mit Familie.

Wir gratulierenIrmgard Rempferganz herzlich zum 85. Geburtstag am 10.6. 2013.Der Himmel ist sehr gnädig mit dir und hat dir schon so viele schö-ne Jahre geschenkt. In der Hoffnung auf noch

weitere zahlreiche Geburtstage wünschen wir dir alles Liebe und Gute bei bester Ge-sundheit.Wir freuen uns, dich in unserer Mitte zu ha-ben!Dein Ehemann Adolf, Kinder mit Familien, Enkel und Urenkel.

Zum 90. Geburtstag gratulieren wir meinem lieben Mann, unserem Vater, Opa und UropaJakob Kronhardgeb. am 7.6.1923 in Kronsfeld, Saporoschje, wohnhaft in Hamburg. Wir senden ihm die al-lerherzlichsten Glück-

wünsche zum Geburtstag.Es macht uns immer wieder großen Spaß, deinen Geburtstag mit dir zu feiern, weil du uns, deine Familie, so liebevoll umsorgst.Wir wünschen dir Gesundheit, Glück und Gottes Segen.Du wirst gebraucht, geliebt, geschätzt,/ weil es keinen gibt,/ der dich ersetzt./ Wir haben sich sehr lieb.Deine Ehefrau Alma, Sohn Waldemar, Tochter Nelli, Tochter Wilma und Anatoli, Tochter Lydia und Alexander, Enkelkinder und Urenkel.

Zum 50. Geburtstag am 22.6. gratulieren wir herzlichLidia Lippertgeb. Zhirnovaund wünschen ihr Ge-sundheit, Glück, alles Gute für die Zukunft und Gottes Segen.In Liebe: Ehemann Jo-hann; Schwiegermut-

ter Mathilda, Rosa, Helena und Waldemar; Lilia, Mike und Alexander; Otto, Elena und Jana; Maria, Johann, John, Erik, Mark und Marie.

Zum 60. Geburtstag gratulieren wir von HerzenIrina Fixgeb. Erikgeb. am 25.6.1953 in Kellerowka, Kasachs-tan.60 Jahre von Gott ge-schenkt/ und durch sei-

nen Rat gelenkt.Im neuen Jahr viel Sonnenschein,/ das sollen unsere Wünsche sein./ Gesundheit, Glück und ein langes Leben,/ das möge der liebe Gott dir geben.In Liebe und Dankbarkeit: dein Mann Kas-per, Tochter Swetlana und Peter, Enkel Julia, Sophie, Larisa und Thomas. (Tel.: 06205-6534.)

Liebe Mama, Oma und UromaAnna Regergeb. Holzgeb. in der Ukraine:80 Jahre sind es wert,/ dass man dich beson-ders ehrt./ Drum wollen wir dir heute sagen,/ es ist schön, dass wir dich haben!Beste Gesundheit, viel

Freude und Gottes Segen wünschen dir von Herzen deine Kinder, Enkelkinder und Ur-enkelkinder.

Zum 80. Geburtstag am 13.6. gratulieren wir ganz herzlich unserem Vater und OpaDu bist mit deinen 80 Jahren/ noch voll im Leben mittendrin./ Die Kraft magst du noch lang bewahren,/ das wär' für alle ein Ge-winn.

Wir sind so froh, dass wir dich haben./ Für alles, was du für uns tust,/ ein DANKE-SCHÖN in Großbuchstaben,/ es bleibe fern dir jeder Frust.Gesundheit, Glück und ein langes, schönes Leben wünschen dir deine Frau, deine Kin-der und Enkelkinder.

Bekanntschaft(Zuschriften bitte an die Adresse der Bundesgeschäftsstelle.)

Er, seit zwei Jahren Witwer, 76 J., unab-hängig, lebt allein, mit großer Wohnung, möchte auf diesem Wege eine nette, al-lein stehende Frau im passenden Alter kennen lernen, um mit ihr gemeinsam durchs Leben zu gehen. Zu zweit ist es besser. M 11.

Werdenauch Sie

Mitglied derLandsmannschaft

der Deutschenaus Russland!

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DIE VOLKSGRUPPE

41 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Ewald RickertDie ewigen Wanderer

Gewidmetmeinen Eltern

Johannes und Margarete Rückert,meiner Oma

Margarete Rückertsowie

meiner Frau und meinen Kindernin tiefster Dankbarkeit.

Oskar Aul: "Auswanderung an die Wolga".

Vor zweihundertfünfzig Jahrenüberfi elen Russland oft Tataren.Sie und Mongolen überfi elen oft das Land,in dem fast niemand sich befand.

Das Land war groß, war ganz verwildert,und weil man keine Kräfte fi ndet,die das Land könnten behausen,holte man herbei die Kräfte von außen.

Das Russische Reich zu jener Zeithatte sich von den Tataren befreit.Und da kamen gleich die Fragen,wie man das Land künftig schützt vor Barbaren.

Dazu kamen große Sorgen,dass das große Land von morgenwird besiedelt und bebautund bringt Nutzen überhaupt.

Gerade zu der damaligen Zeitwar man in Deutschland zum Auswandern bereit.Die wirtschaftliche Lage war angespannt,und viele wollten verlassen das Land.

Da kam das Manifest der Zarin gerade recht.In ihm hat Katharina versprochen,keine Wehrpfl icht, keine Steuer,auch Land auf ewig sei euer.

Zum Vererben oder auch zum Schenken,da gab es für viele nichts zu bedenken.Alles galt ab jetzt sofort,dafür gab die Zarin ihr Wort.

Das Angebot war so verlockend,dass die Auswanderung

nicht mehr war zu stoppen.Nicht einmal durch die großen Schwierigkeiten,die die lange Reise den Menschen bereiten.Alle kamen sie darin überein:Dort werden wir endlich freier sein.

Das Angebot nahmen sie an,und die Vorbereitung zur Reise begann.Alle Probleme nahm man gerne in Kauf,und die Auswanderung nahm ihren Lauf.

Von den Strapazen auf der Fahrtwurde vieles schon gesagt,und auch oftmals schon geredet,wie es geht auf solchen Wegen.

An dem Ziele angekommen,wurde alles wahrgenommen:Da fehlte es an allen Ecken,an Zugvieh, Häusern und Gerätenund auch noch an vielem mehr.Die Arbeit, die wartete, war viel zu schwer.

Dazu war mehrmals jedes Jahrdas Leben der Siedler voller Gefahr.Hinterrücks wurden die Menschen überfallen,zu Opfern von wilden Tieren und Wandalen.Jeder musste sich gegen sie wehren,mit dem Knüppel und mit Gewehren.

Das Klima machte gleichfalls zu schaffen,dagegen war nur wenig zu machen.Die Menschen hatten gewusst es voraus,

dass das Leben an der Wolga wurde kein Schmaus.Daher gab es für sie kein Zurück,nur nach vorne gerichtet der Blick.

Doch die Arbeit zahlte sich aus,bald schon hatte jeder sein Haus.Und die Arbeit ging fl eißig fort,aus vielen Häusern entstand Ort für Ort.

Die Arbeit auf dem Landegereicht gewiss niemandem zur Schande.Sie ist eine harte Nuss,die man ständig knacken muss,wenn man haben will Erfolg,damit der Trog wird immer voll.

Schritt für Schritt ging es voranmit der Arbeit auf dem Land.Die wilde Steppe war verschwunden,Felder blühten ohne Zahl.Den Deutschen war es jetzt gelungen,Getreide zu ernten überall.

Und nicht nur in einem Ortging die Arbeit fl eißig fort,sondern auch in allen Gebieten,in denen die Deutschen residierten.

Die schwere Arbeit fast vergessen -das Leben wurde immer besser.Der Wohlstand stieg mit jedem Jahr -alles wäre gewesen wunderbar...

Aber mit dem Wohlstand stieg der Neidauf die Deutschen weit und breit.Daher wurde eingeführtantideutsche Politik:

Dass den Deutschen viele Rechtein dem Lande sind erlaubt,und die Russen sind die Schwächsten,ihnen wird das Land geraubt.

So lange klagte man nach oben,bis das Manifest wurd' aufgehoben.Das Manifest der großen Katharina,mit dem sie Bauern wollte gewinnen. Fortsetzung in der nächsten Ausgabe.

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ZUM GEDENKEN

42 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

SELMAEFFENBERGERgeb. 4.9.1924in Dolinowka/Uljanowskgest. 8.5.2013 inKarlsruheDu bist von unsgegangen, aber nichtaus unsren Herzen.

Die Erinnerung an dich, an dein Lachen, an deine Liebe bleibt immer bei uns und bei allen, die dich kannten.Du fehlst uns sehr, aber du lebst in unseren Herzen weiter.In Liebe und tiefer Trauer: deine Kin-der, Enkel und Urenkel.

„In der Welt habt ihr Angst; aber seid ge-trost, ich habe die Welt überwunden.“

(Johannes 16,33)In dankbarer Erinnerung nehmen wir Abschied von

NINAGELLERTgeb. Kärcher

geb. 12.7.1937 inAlexanderfeld/Ukrainegest. 6.2.2013 inGöppingen-Jebenhausen

Wenn wir dir auch Ruhe gönnen,ist doch voll Trauer unser Herz.Dich leiden sehen und nicht helfen können,war für uns der größte Schmerz.Du bleibst in unseren Herzen.Deine Tochter Helene und deine Ge-schwister Sina, Ira, Viktor, Waldemar, Nelli und Artur mit Familien.

Lege alles still in Gottes Hände: das Glück, den Schmerz, den Anfang und das Ende.

HILDEHAUSAUERgeb. Brosegeb. 27.5.1928 inHoffnungstal/Odessagest. 21.4.2013 inHeilbronnMüh und Arbeitwar dein Leben,

treu und fl eißig deine Hand.Ruhe hat dir Gott gegeben,denn du hast sie nicht gekannt. Wer so gelebt wie du im Leben,wer so erfüllte seine Pfl icht,wer stets sein Bestes hergegeben,der stirbt in unseren Herzen nicht.Es ist so schwer, dies zu verstehen,dass wir uns hier nicht wieder sehen.Nun hast du Ruh, uns bleibt der Schmerz,schlaf wohl, du liebes Mutterherz.In stiller Trauer: Ehemann Philipp; Kinder Helmut, Frieda, Erich und Lora mit Familien; Enkel und Urenkelin.

OLGAHOFFMANN

geb. 21.10.1926 inZürichtal/Cherson/Ukrainegest. 2.4.2013 inKirchheim Teck/Baden-Württemberg

Und immer sind da Spuren des Lebens,Augenblicke, Gefühle, Bilder und Erinnerungen...Erinnerungen, die niemals vergehen.In Liebe und Dankbarkeit: Tochter Elsa mit Familie.

Zum 20-Jahres-GedenkenAGNES STICKA, geb. Thomas

geb. 9.3.1913 in Landau/Odessagest. 26.6.1993 in Amberg

Zum 15-Jahres-GedenkenJOHANN STICKA

geb. 29.11.1908 in Rastatt/Odessagest. 5.6.1998 in AmbergNun schlaft in Frieden, ruhet sanft,in unseren Herzen bleibt ihr immer unvergessen.In Liebe, Dankbarkeit und stiller Trau-er: eure Kinder mit Partnern, Enkel, Urenkel und Angehörige.

Jesus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben.Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.

(Joh. 11,25)PETER VOLZ

geb. 21.11.1931 inMatjuschowka/Odessagest. 19.4.2013 inChemnitz/SachsenNach schwerer Krankheit ist unser

Vater, Opa und Uropa heimgegangen.In Liebe und Dankbarkeit: Sohn Peter und Irina Volz mit Kindern, Tochter Ida Böttcher (geb. Volz) mit Kindern und Enkeln.Wir danken allen Verwandten, Freun-den und Bekannten für die Anteilnah-me an unserer Trauer.

Du bist nicht mehr da, wo du warst, aber du bist immer in unseren Herzen.Wir nehmen Abschied von unserer lie-ben Mutter, Schwiegermutter, Groß-

mutter und Urgroß-mutterILSE STOLLgeb. Häringgeb. 16.9.1924 inLuxemburg/Kaukasusgest. 8.4.2013 inEspelkamp

und danken für die Liebe, Wärme und Geborgenheit, die du uns geschenkt hast.In Liebe: deine Kinder Viktor, Elvira und Lilli mit Familien.

Ein alter Zettel an Tisches Rand, den du geschrieben hast. Ordentlich reihen sich Buchstaben an, sicher und ohne Hast. Wie viel Charakter in dieser Schrift, den ich so gut gekannt. Was mich erst jetzt so ins Herze trifft:Sie ist nicht mehr da, die Hand.Auch die Geschichten, die du erzählt,erzählst du uns jetzt nicht mehr,die dich das ganze Leben gequältund die dich bedrückten schwer.Auch deine Sehnsucht nach Elternhausin herzlich geliebtem Ortist jetzt verklungen und ist jetzt aus.Du bist nun für immer fort.Wir trauern um unseren Großfamilien-

vater HUGOSCHMIDTGALLgeb. 30.5.1922 inEugenfeld/Saporoschje gest. 30.3.2013 inAhrensburg/Schleswig-Holstein

Ehefrau Christina Schmidtgall (geb. Adam), Kinder, Schwiegerkinder, En-kel und Urenkel.

In tiefer Trauer nehmen wir Abschied von meinem Ehe-mann, unserem Va-ter und OpaHEINRICHBECKERgeb. 23.4.1928 inKukkus/Saratowgest. 4.5.2013 inNeuss am Rhein

Autor des autobiographischen Romans „Geographie meines Lebens“, veröf-fentlicht in „Volk auf dem Weg“.Eugenie Becker, Willi Becker; Alwin, Yana und Adelia Becker.

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ZUM GEDENKEN

43 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

FRANZMERDIANgeb. 27.11.1931 inEremeewka/Odessagest. 15.3.2013Ich bin nicht tot,ich tausche nurdie Räume. Ich lebe in euch

und geh durch eure Träume.Glaubt nicht, wenn ich gestorben, dass wir uns ferne sind.Es grüßt euch meine Seele als Hauch im Sommerwind.Und legt der Hauch des Tages am Abend sich zur Ruh,send ich als Stern vom Himmel euch meine Grüße zu.Deine Frau Rosa mit Kindern, Enkeln und Urenkeln.

Zum 15-jährigen Gedenken anGEORG EPP

geb. 10.9.1925 inFreiland/Odessagest. 10.6.1008 inNeunkirchen

Vor 15 Jahrenbist du gegangenauf eine Reiseohne Wiederkehr.

Oft stehe ich an deinem Grabeund danke Gott, dass es dich gab.Wo du jetzt bist, da gibt es keine Schmerzen.Dort ist Frieden, dort ist Licht.Du bleibst bei uns in unseren Herzen,vergessen werden wir dich nicht.O Herr, gib ihm die ewige Ruhe,und das ewige Licht leuchte ihm.Herr, lass ihn ruhen in Frieden. Amen.In Dankbarkeit und Trauer: deine Ehe-frau Anna, alle Angehörigen und Ver-wandten.

Zum 30-Jahres-Gedächtnisan unseren lieben Vater, Opa und Ur-opa

RAFAELKASTNER

geb. 27.5.1926 inKatharinental/Odessagest. 3.6.1983 inSaretschnyj/Zelinograd

Wo du jetzt bist, da gibt es keine Schmerzen.Dort ist Frieden, dort ist Licht.Du bleibst bei uns in unseren Herzen,vergessen werden wir dich nicht.In Liebe: deine Ehefrau Lydia (geb. Krause), Töchter Elsa Rusch (geb. Kastner) und Olga Dewald (geb. Kast-ner) mit Familien.

VIKTOR RUSCHgeb. 23.7.1925 inSwerdlowo/Saratowgest. 9.5.2013 inNeumünster/Schleswig-HolsteinWo du jetzt bist,da gibt eskeine Schmerzen,

da ist Friede, da ist Licht.Du bleibst bei uns in unseren Herzen,vergessen werden wir dich nicht.In stiller Trauer: deine Frau Rosalia, deine Kinder mit Familien, deine 13 Enkel und 15 Urenkel.Wir danken herzlich allen Verwandten, Freunden und Bekannten für die herz-liche Anteilnahme.

Ich lieg und schlafe ganz in Frieden.Das höchste Gut ist mir beschieden.Der Himmel ist mir aufgetan,ich schau und bete Jesus an.In Liebe und stiller Trauer nahmen wir Abschied von meinem viel geliebten

Ehemann, unserem Papa, Opa, Bruder und SchwagerERWIN HORSTgeb. 22.2.1991 inWorms/Odessagest. 13.4.2013 inCrumstadt/Hessen

Die Spuren deiner Liebe hast du in un-seren Herzen zurückgelassen.In stiller Trauer: deine Alma, Sohn Viktor mit Familie, Tochter Margarete mit Familie und alle Angehörigen.Ein herzliches Dankeschön allen Teil-nehmern unserer Trauerfeier.

Immer, wenn wir von dir erzählen,fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.Unsere Herzen halten dich gefangen,so, als wärst du nie gegangen.Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung

IRMGARDVOHRERgeb. 9.9.1923gest. 17.5.2013Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.In Liebe und Dank-

barkeit: deine Töchter Rita und Nelli, Schwiegersöhne Lothar und Viktor, Enkel Hanne und Mats, Stefan und Dagmar, Maria und Tim.

Zum GedenkenGanz still und ohne ein Wortgingst du aus diesem Leben fort.Mit großer Trauer haben die Mitglie-der der Ortsgruppe Osnabrück am 18.

April 2013 Ab-schied von unserem Landsmann und ehemaligen Vorsit-zenden der Lands-mannschaft in Os-nabrückNIKOLAUSRAPPgenommen.

Nikolaus Rapp wurde am 23. Septem-ber 1928 in Golubowka, Ukraine, ge-boren. 1941 kam er mit seinen Eltern und Geschwistern in die Verbannung nach Kasachstan. Bereits mit 15 Jahren wurde er in die Arbeitsarmee mobili-siert und musste in einer Kohlengrube Schwerstarbeit leisten. Nach einem schweren Arbeitsunfall kämpfte Rapp lange ums Überleben.Gleich nach der Aufhebung der Kom-mandantur bemühte sich die Familie Rapp um die Ausreise nach Deutsch-land. 1968 zog sie nach Estland, doch erst im September 1974 durften die Rapps auswandern.In Deutschland wurden die Eheleute ganz schnell Mitglieder der Lands-mannschaft der Deutschen aus Russ-land. Ihre ganze Energie setzten sie dafür ein, ihren Verwandten, Freun-den und Bekannten die Ausreise nach Deutschland zu erleichtern.Nikolaus Rapp füllte unzählige An-träge aus und half seinen Landsleuten mit Rat und Tat. Seit 1989 und später als Vorsitzender engagierte er sich als Vorstandsmitglied der Ortsgruppe Os-nabrück für die Belange der Aussied-ler. Er war immer dort, wo man ihn brauchte: Er besuchte die Lager in Os-nabrück und Bramsche und unterstütz-te die Landsleute, wo er nur konnte. Lange Jahre sang er mit seiner Ehefrau im Chor der Deutschen aus Russland mit.Wir trauern mit den Angehörigen und werden unserem Landsmann ein eh-rendes Andenken bewahren.Der Vorstand und der Chor der Orts-gruppe Osnabrück.

††

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ZUM GEDENKEN

44 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Still ruhen deine Hände,der Kampf des Lebens ist zu Ende.Du hast gesorgt, du hast geschafft,bis dir die Krankheit nahm die Kraft.Wie schmerzlich war's, vor dir zu stehen, dem Leiden hilfl os zuzusehen.Ruhe hast du nie gekannt,schlafe wohl und habe Dank.Nach längerer Krankheit verstarb meine liebe Frau, unsere gute Mut-ter, Schwiegermutter, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin, Tante und

Cousine

EMMA RECKEgeb. Lehmann

geb. 26.7.1935 inIwanowka/Kasachstangest. 27.4.2013 inStuttgart

In stiller Trauer: Ehemann Nikolai mit Kindern Eugen, Andreas und Ina mit Familien. Wir danken allen Verwandten, Freun-den und Bekannten für ihr zahlreiches Kommen und ihre herzliche Anteilnah-me.

Zum 10-Jahres-Gedächtnisan meinen Mann, unseren Vater, Opa und Uropa

DANIELNERING

geb. 5.8.1930 inin Leso-Buda/Schitomir/Ukrainegest. 29.7.2003 inMünstergelebt inKaraganda

Wo du jetzt bist,dort ist Friede, dort ist Licht.Du bleibst in unseren Herzen,wir vergessen dich nicht.Meine Lieben, weinet nicht,Sterben ist doch Menschenpfl icht.Aber um eines bitte ich euch, um eine milde Gabe,ein Vaterunser betet für michan meinem stillen Grabe.In Liebe und tiefer Trauer: deine Ehe-frau Anna Nering, geb. Siemens, Kin-der Rudolf und Olga, Irma und And rej, Daniel, Anna und Olga, zehn Enkel und acht Urenkel.

Trauer umJohannes Haag

Nur wenige Mo-nate nach seiner geliebten Frau Ida Haag verstarb am 8. Mai 2013 der ehemalige Vorsit-zende der Orts-gruppe MünchenJOHANNESHAAG

Ebenso wie seine Frau war Johannes Haag der Inbegriff eines engagierten und ehrlichen Menschen, der über Jahrzehnte nicht aus der Landsmann-schaft in München wegzudenken war.Johannes Haag wurde am 14. Dezem-ber 1929 in Klein-Liebenthal, Ukraine, als neuntes von zehn Kindern des Ehe-paares Josef und Eugenie (geb. Kaul) Haag geboren. Von 1942 bis 1945 war die Familie nach Kasachstan ver-schleppt.Trotz aller Widrigkeiten der Nach-kriegsjahre konnte Johannes Haag von 1946 bis 1954 eine Abendschule in Solikamsk, Ural, und von 1955 bis 1959 das Technikum für Maschinen-bau in Kungur, Ural, besuchen. Von 1948 bis 1994 war er überwiegend als Kon strukteur tätig. 1959 bis 1964 ab-solvierte er ein berufsbegleitendes Stu-dium am Polytechnischen Institut der Universität Perm.1959 heiratete Johannes Haag Ida geb. Braunagel. Aus dieser Ehe gingen die Kinder Elli (geb. 1960), Lilli (1963) und Anton (1973) hervor.1975 konnte die Familie ausreisen und kam nach kurzem Aufenthalt im Grenzdurchgangslager Friedland über das Übergangslager Geretsried nach München.Wir haben mit seinem Tod einen weite-ren schweren Verlust erlitten. Wir sind in Trauer und drücken seinen Hinter-bliebenen unser tief empfundenes Bei-leid aus.Der Vorstand der Orts- und Kreisgrup-pe München.

Nachruf auf Jakob Friesen

Am 13. Mai 2013 verstarb friedlich im

Alter von 84 Jah-ren das langjährige Mitglied der Lands-mannschaft der Deutschen aus Russ-landJAKOBFRIESEN

Jakob Friesen wurde am 25. Dezember 1928 als drittes Kind von Gerhard und Anna (geb. Enns) Friesen in Scharapow-ka, Gebiet Omsk, geboren.1940 zog die Familie wegen besserer Le-bensbedingungen nach Kirgisien um. Im Herbst 1941 wurde Jakobs Vater einge-zogen, danach sein ältester Bruder Ger-hard. Einige Monate später mussten seine Mutter und die älteste Schwester Anna zusammen mit anderen Frauen weit weg von den Kindern zum Bau des Tschujsker Bewässerungskanal in Kasachstan.Nach eineinhalb Jahren Zwangsarbeit kehrte die Mutter, die vom Kommandan-ten als lebens- und arbeitsunfähig ein-getragen worden war, krank nach Hause zurück.1944 kam die Nachricht, dass der Vater im Arbeitslager in einem metallurgischen

Jakob Friesen

Werk bei Tscheljabinsk ums Leben ge-kommen war.Als der Vater noch zu Hause war, hatte er gesehen, dass Jakob gut in der Schule war und eine gute Lernfähigkeit in Sprachen, Geschichte und Mathematik zeigte. Es war daher sein Wunsch, dass Jakob studierte, doch in den Zeiten der Sonderkomman-dantur nach dem Zweiten Weltkrieg war es für die Deutschen in der Sowjetunion so gut wie unmöglich zu studierenObwohl es das Regime der Kommandan-tur strengstens verbot, den zugewiesenen Wohnort zu verlassen, besuchte Jakob eine Abendschule in Frunse. Er wurde deshalb mehrmals in die Milizabteilung gebracht, weil er den Befehl des Kommandanten nicht befolgt hatte.Trotzdem konnte er die Abendschule er-folgreich abschließen und bewarb sich an-schließend an einer Filiale der Moskauer Buchhalterkurse. 1950 beendete er sein Fernstudium und arbeitete gleichzeitig als Buchhalter in der Kolchose eines kir-gisischen Dorfes und unterrichtete in der Schule Russisch.Am 1. Mai 1952 heiratete er Margarete Neumann.Das Fernstudium an der Moskauer Hoch-schule für Mathematik und Physik been-dete er nach drei Jahren zusammen mit seinem Freund Otto Hertel, der sich später

in Deutschland unter anderem als Gründer des Museums für russlanddeutsche Kul-turgeschichte in Detmold einen Namen machte. Beide hatten das Ziel, vier kleine Schulen in den nächstgelegenen Dörfern in einer "Gesamtschule" zu vereinigen, in der die Kinder Deutsch als Muttersprache lernen konnten. Sie wandten viel Kraft auf, um ihren Plan zu realisieren, und erhielten von der kirgisischen Regierung die Genehmigung zum Bau eines neuen Schulgebäudes.

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ZUM GEDENKEN

45 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Die Schule wurde, teilweise mit Hilfe der Eltern, rasch gebaut, um bereits das nächs-te Schuljahr im neuen Gebäude beginnen zu können. Otto Hertel übernahm die Lei-tung der Schule und den Physikunterricht, Jakob Friesen unterrichtete Mathematik und Deutsch.Nachdem Otto Hertel Jakob Friesen vor-geschlagen hatte, gemeinsam ein Fernstu-dium an der Hochschule für Fremdspra-chen in Alma-Ata zu beginnen, um ihre Lehrerstellen zu sichern, fuhren sie zu Seminaren, studierten und absolvierten die Prüfungen.

1966 bewarb sich Jakob Friesen mit Er-folg an der Fremdsprachenfakultät der Kirgisischen Staatlichen Universität als Dozent für den Deutschunterricht. Nach einigen Jahren war er Lehrstuhlleiter der deutschen Abteilung und widmete sich der Forschung. In seiner 24-jährigen Tä-tigkeit als Dozent bildete er Hunderte von Fachleuten aus.Im August 1990 kamen Margarete und Ja-kob Friesen mit ihren Kindern nach Wup-pertal (NRW), wo ihre älteste Tochter mit ihrer Familie bereits lebte. Gleich nach der Einreise wurden sie Mitglied der Lands-

Trauer um Artur Immelgeb. 25. Juni 1930, gest. 2. Mai 2013

Die Kreisgruppe Rhein-Sieg der

Landsmannschaft der Deutschen aus Russland hat mit tie-fer Trauer die Nach-richt vom Tod ihres langjährigen aktiven MitgliedesARTUR IMMELerhalten.

Artur Immel wurde am 25. Juni 1930 in Schönfeld, Ukraine, geboren. Als er drei Jahre alt war, wurde sein Vater verhaftet; er kam nie wieder zurück. Dann wurde such seine Mutter verhaftet, und Artur blieb mit seinen beiden älteren Brüdern - der älteste war acht - auf sich allein ge-stellt. Sie wurden auf verschiedene Kin-derheime aufgeteilt.Als die Mutter nach einigen Jahren aus der Haft entlassen wurde, fand sie ihren jüngsten Sohn Artur nach langem Suchen in einem Kinderheim. Ihre beiden ältesten Kinder waren zunächst unauffi ndbar; die Familie fand erst 1956 nach Aufhebung der Sonderkommandantur im Verban-nungsort Swerdlowsk wieder zusammen.1976 siedelte Artur Immel mit seiner Frau und zwei Töchtern aus Usbekistan nach Deutschland aus und war dort bis 1994 berufstätig.Seit 1977 war er Mitglied der Lands-mannschaft. Vielen Landsleuten half er in deren Anfangszeit in Deutschland bei Behördengängen, bei der Wohnungssuche und anderen Problemen. Er organisierte mehrere Bildungsfahrten für Spätaussied-ler nach Oerlinghausen.Die letzten Jahre leitete er den Senioren-treff in St. Augustin, wo sich ältere Lands-leute einmal im Monat trafen, um mitein-ander zu singen, zu reden und zu tanzen.Artur Immel war Gründungsmitglied der Kreisgruppe Rhein-Sieg-Kreis und wurde

Artut Immel

für seinen vorbildlichen Einsatz über viele Jahre hinweg mit der silbernen Ehrennadel der Landsmannschaft ausgezeichnet. Mit ihm haben wir einen treuen Mitstreiter für unsere gemeinsame Sache verloren.

mannschaft der Deutschen aus Russland in Wuppertal und später in Krefeld.Jakob Friesen war auch in seiner neu-en Heimat nicht untätig. Er half vielen Neuankömmlingen aus der ehemaligen Sowjetunion, sich in Deutschland zu in-tegrieren. 1992 gründete er ein Überset-zungsbüro, in dem alle seine Kinder mit ihren Ehegatten beschäftigt waren, bis sie sich berufl ich neu orientieren konnten.Der Vorstand und die Mitglieder der Orts-gruppe Wuppertal der Landsmannschaft drücken den Angehörigen des Verstorbe-nen ihr tief empfundenes Beileid aus.

Der Vorstand der Kreisgruppe Rhein-Sieg-Kreis der Landsmannschaft und der Seniorenkreis St. Augustin drücken den Hinterbliebenen von Artur Immel ihr tief empfundenes Beileid aus.

Nachruf auf Innozenz GradAm 28. Mai 2013 ist unser Lands-mannINNOZENZGRADehemaliger Vorsit-zender der Lan-desgruppe Nie-dersachsen der Landsmannschaft

und ehemaliger Ortsgruppenvorsitzen-der in Rotenburg/Wümme, im Alter von 74 Jahren verstorben.

Innozenz Grad wurde am 6. Mai 1939 in Josefstal, Odessa, geboren. Warthegau, Deutschland und seit 1945 Gebiet Perm, nördlich von Solikamsk in Russland, waren bis 1957 weitere Stationen seiner Familie. Danach zogen die Grads nach Tadschikistan. Er selbst siedelte in den 60er Jahren nach Estland um. Von dort wanderte er 1974 mit seiner Familie nach Deutschland aus – auf den Tag genau 30 Jahre nach der "Repatriierung".Hier machte er seinen Maschinenbau-meister und setzte sich für die Einglie-derung seiner Landsleute ein. Er baute in Rotenburg/Wümme eine Ortsgruppe der Landsmannschaft auf, deren Vorsitzender er von 1991 bis 2010 war. Lange Jahre war er auch in der Landesgruppe Nieder-sachsen als Schriftführer, Sozialbetreuer und Vorstandsmitglied aktiv, 2002 bis 2006 als Vorsitzender.Ab 1988 arbeitete Grad acht Jahre beim Landkreis als Betreuer für Aussiedler aus

Innozenz Grad

der ehemaligen Sowjetunion, betreute und begleitete seine Landsleute in allen Lebensfragen.Viele Jahre engagierte er sich auch par-teipolitisch im CDU-Gemeindeverband Rotenburg und im CDU-Kreisverband Rotenburg, wo er Vorstandsmitglied und Aussiedlerbeauftragter war. Über 15 Jah-re lang war Innozenz Grad CDU-Stadtrat in seiner Gemeinde. Als Mitglied der CDU-Stadtratsfraktion arbeitete er in den Ausschüssen Bau, Soziales, Umwelt und Kultur mit.Die Landesgruppe Niedersachsen und die Ortsgruppe Rotenburg/Wümme trauern mit den Hinterbliebenen und wünschen ihnen viel Kraft.

In denHeimatbüchern derLandsmannschaft

der Deutschenaus Russlandspiegelt sich

das Schicksaleiner verfolgtenVolksgruppe.

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DIE VOLKSGRUPPE

46 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

Das Leben und Sterbenvon Johannes Schweizer

Johannes Schweizer erblickte am 18. Oktober 1909 in Neu-Stuttgart in der Nähe des Asowschen Meeres

in der Ukraine das Licht der Welt. Er war der älteste von drei Söhnen des Ehepaa-res Elisabeth (geb. Rau) und Gottlieb Schweizer.

Das Dorf Neu-Stuttgart, in dem er auf-wuchs, wurde 1831 als letztes der vier Dörfer des Kirchspiels, zu denen au-ßerdem Neuhoffnung, Neuhoffnungstal und Rosenfeld gehörten, gegründet. Die Bewohner der vier Dörfer stammten aus Baden und Württemberg und waren An-fang des 19. Jahrhunderts in die Ukraine ausgewandert.Sie gründeten dort unter sehr schweren Bedingungen neue Gemeinden, bauten Häuser und Dörfer. Es dauerte Jahrzehnte, bis die Neuankömmlinge ihre Existenz ei-nigermaßen gesichert hatten. Sie alle wa-ren gläubige Lutheraner; ihr Glaube half ihnen, in schweren Zeiten zusammenzu-halten und sich gegenseitig zu unterstüt-zen.In einem geschichtlich relativ kurzem Zeitabschnitt entstanden schöne Dörfer und blühende Landschaften. Die meisten Dorfbewohner hatten ihre eigene kleine Landwirtschaft, mit der sie ihre Famili-en ernähren konnten. Sorgfältig gepfl egt wurden die verwandtschaftlichen und nachbarschaftlichen Beziehungen. Die Bewohner besuchten ihre Verwandten in den anderen Ortschaften des Kirchspiels, die jungen Leute in den benachbarten Or-ten lernten sich kennen und heirateten un-tereinander.So war es auch in der Familie von Johan-nes Schweizer. Sein Vater Gottlieb hei-ratete 1905 Elisabeth Rau aus dem nahe gelegenen Tiefenbrunn. Am Anfang wur-den die Eheleute von ihren Familien un-terstützt. Es wurden ihnen Land, Nutzvieh und landwirtschaftliche Geräte zugeteilt, den Rest musste die junge Familie selbst erwirtschaften.In den ersten zwei Jahren bauten sie ein Haus, legten einen Garten an und trenn-ten den Hof, wie es in Neu-Stuttgart üb-lich war, durch eine Steinmauer von der Straße ab.Die Familie wurde größer; nach dem Erst-ling Johannes kamen Karl, Christian und der Jüngste, David, zur Welt. Die Jun-gen wuchsen heran, und nach der Schule halfen sie im Haushalt und später in der Landwirtschaft kräftig mit.

Im Dorf gab es eine Kirche und eine Grundschule, gesprochen wurde aus-schließlich deutsch. Das änderte sich aber bereits mit Beginn des I. Weltkrieges, als die Lage in den deutschen Dörfern ange-spannter wurde. Keine Probleme gab es mit zwei ukrainischen Familien, die nach Neu-Stuttgart zogen. Sie lernten ziemlich schnell Deutsch und integrierten sich gut in das dörfl iche Leben.Nach dem I. Weltkrieg und der Oktober-revolution wusste keiner im Dorf, wie es weitergehen sollte. Fortgesetzt wurde die Arbeit natürlich trotzdem.Gottlieb Schweizer besaß neben seiner Landwirtschaft eine kleine Schmiede; dort wurde nach der Feldarbeit geschmie-det, und man reparierte die landwirt-schaftlichen Geräte. Seine Kinder durf-ten zuschauen, wie das Eisen auf dem Amboss unter den Hammerschlägen des Meisters die gewünschte Form annahm. Später durfte Johannes auch selbst mit dem Schlaghammer zuschlagen und lern-te so das Schmiedehandwerk. Nach der Enteignung der Familie wurde er in der Kolchose "Roter Stern" in Neu-Stuttgart als Schmied eingestellt.1932 heirateten Johannes Schweizer und Olga Rau, die aus ihrem Dorf als "Kula-kentochter" fl iehen musste. Sie bauten ein kleines Häuschen am Ende des Dorfes. 1934 kam Adolf und 1936 Oskar auf die Welt. Nach den schrecklichen Jahren des Umbruchs schien sich das Leben allmäh-lich zu normalisieren. Aber das war nur die Ruhe vor dem Sturm...Die Jahre 1937 und 1938 mit all den Gräueln des "Roten Terrors" standen noch bevor. 1937 kam es auch in Neu-Stuttgart zu den ersten Verhaftungen. Am 1. Febru-ar, spät in der Nacht, wurde an der Tür der Familie von Johannes Schweizer geklopft. Draußen standen zwei Milizionäre und ein Mann aus dem Dorf, sagten, Johannes solle ins Kolchoskontor mitkommen. Er brauche nichts mitzunehmen, es sei nur eine Kleinigkeit, und er würde auch gleich wieder zurückkommen.Als Olga Schweizer jedoch am nächsten Morgen zum Kolchoskontor ging und fragte, wo ihr Mann geblieben sei, ant-worteten ein Milizionär, man habe ihn nach Hause bringen wollen. Mehr wüsste man nicht. Es war alles gelogen, denn der Milizionär wusste genau, dass man ihren Mann mitgenommen hatte.Die verzweifelte Frau wusste nicht, was sie tun sollte, und blieb mit ihren beiden

kleinen Kindern bis zum Mittag im Kol-choskontor sitzen. Am Nachmittag kam der Vorsitzende der Kolchose und sagte, dass ihr Mann festgenommen worden sei. Man habe ihm aber gesagt, dass er in ein paar Tagen wieder zurück sei.Doch die "paar Tage" gingen vorbei, und Johannes Schweizer kam nicht zurück. Seine Frau fuhr also zur Milizabteilung in Berdjansk, wo die Milizionäre erneut so taten, als wüssten sie nicht Bescheid. Erst nach langem Hin und Her zeigte man ihr einen Zettel mit Datum und seiner Unterschrift und meinte, er sei zwar hier, aber ein Treffen mit ihm sei strengstens verboten. Sie solle nach Hause fahren, und wenn die Angelegenheit geklärt sei, würde ihr Mann auch wieder nach Hause kommen.Olga Schweizer wartete volle 20 Tage, ohne eine Nachricht zu erhalten. Als sie es nicht mehr aushielt, fuhr sie noch einmal nach Berdjansk. Dort erfuhr sie lediglich, dass man ihren Mann nach Saporoschje weitergeleitet hätte.Weinend kehrte sie in ihr Dorf zurück, brachte die Kinder bei Verwandten unter und fuhr nach Saporoschje. Auf der Ge-bietsmilizverwaltung sagte man ihr kurz und knapp, dass ihr Mann nach Paragraph 58 als "Feind des Volkes" zu 25 Jahren Haft ohne das Recht auf Briefwechsel verurteilt worden sei. Er sei bereits unter-wegs zu seiner Haftanstalt, und man rate ihr, schleunigst nach Hause zu fahren, sonst würde auch sie Probleme bekom-men.Verzweifelt und verängstigt fuhr Olga Schweizer zurück zu ihren Kindern, in der Hoffnung, es möge doch noch ein Wunder geschehen und ihr Johannes käme zurück. Doch dieses Wunder geschah nicht.Die Verhaftungen waren voll im Gange; es wurden immer mehr Männer abgeholt und verschwanden wie Johannes Schwei-zer. Es wurden Gerüchte gestreut, die "volksfeindlichen Elemente" wollten die Kolchose zerstören, das Kolchosvieh ver-giften und die Ställe in Brand setzen. Die Menschen waren völlig eingeschüchtert und trauten sich gegenseitig nicht mehr. Man suchte nach Verrätern in den eigenen Reihen.Bald war das Dorf fast ohne jüngere Män-ner; geblieben waren nur ältere Männer und Frauen mit Kindern.Dann kamen einige der Verhafteten wieder nach Hause, und die Hoffnung fl ammte auf, dass alles doch noch ein glückliches

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DIE VOLKSGRUPPE ANZEIGEN

47 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

ERBEN GESUCHTVerwandte, auch weitläufi ge Verwandte, von Andreas PI-TSCHULIN, geboren im Jahre 1900 in Uspenka/Ukraine, nach anderer Auskunft in Stanislawow/Ukraine.Meldungen erbeten an Dipl.-Kfm. Wolfgang Moser, Haupt-str. 4, 76534 Baden-Baden, Tel.: 07221-36 96 35 (Fax: -30), E-Mail: [email protected]

Wendelin Schlosser - "Vertreibung"Ein ganzes Volk war auf dem Weg,/ von Memel bis nach Ba-den,/ von Osten nach West zog der Treck,/ zu Fuß und mit dem Wagen.

Die auf der Flucht gewaltsam starben,/ voller Blut und mit tiefen Narben,/ ihr Leid war groß und unermessen,/ man kann's bis heute nicht vergessen.

Fortsetzung des Gedichts folgt im Gedichtband "Das Leben hat einen tiefen Sinn".

Das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte öff-nete am 12. Mai, dem Internationalen Museumstag,

seine Türen und präsentierte zunächst einige Kurzfi lme als Ergebnis der Schülerprojektarbeit und anschließend den ge-wohnten Film am Sonntag.

Schüler des August-Hermann-Francke-Gymnasiums Detmold erarbeiteten Kurzfi lme zum Thema „Arbeit und Alltag der Deut-schen in Russland". In den Kurzfi lmen beleben Lego-Figuren die Exponate des Museums und bieten Einblicke in das Alltagsleben der Deutschen aus Russland.Der Dokumentarfi lm „Die alte Heimat. Dorf Nr. 3 Tatjanowka, Altai" stellt das Dorf Tatjanowka vor, das ca. 1907 in der Al-tairegion von deutschen Umsiedlern aus der Ukraine gegründet wurde. Hier spielt sich die Geschichte mit seinen Höhen und Tie-fen des gesellschaftlichen Lebens der Mennoniten in der Sow-jetunion ab.Nach der Filmpräsentation wurden Führungen durch die Aus-stellung des Museums mit anschließender Diskussion angebo-ten. Das Museum hat in seinen Beständen zahlreiche wertvolle Dokumentarfi lme zu den Themen Geschichte, Kultur und Leben der Russlanddeutschen.

Seit Januar 2013 wird wieder wie schon 2012 an jedem zwei-ten Sonntag im Monat eine Auswahl dieser Filme als Veranstal-tungsprogramm gezeigt.Weitere Informationen zum Museum unter

www.russlanddeutsche.deHeinrich Wiens

Filme im Museumfür russlanddeutsche Kulturgeschichte Detmold

Festveranstaltung,,250 Jahre russlanddeutscheGeschichte" - ein Museum macht Theater

Unter der Schirmherrschaft von Dr. Christoph Bergner, Be-auftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und na-tionale Minderheiten, lädt das Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte Detmold zur Festveranstaltung „250 Jahre russlanddeutsche Geschichte" am 17. Juli 2013 um 18 Uhr im Detmolder Sommertheater ein. Weitere Termine:• 29. Juni, 18 Uhr, im Neuen Theater Espelkamp.• 2. Juli, 19.30 Uhr, im Theater Paderborn, Kammerspiele.• 15. Juli, 19.30 Uhr, im Detmolder Sommertheater.

Ende haben würde. Aber dem war nicht so: Das menschenfeind-liche System hatte es geschafft, die Leute so zu verängstigen, dass sie es nicht mehr wagten, wegen dem Schicksal ihrer Ange-hörigen nachzufragen. Wer dies tat, musste nämlich damit rech-nen, dass es ihm genauso erging wie seinem Angehörigen.Erst Jahre nach dem Tod des blutrünstigen Henkers Stalin trau-te man sich nach dem Schicksal der Nächsten zu fragen. Wie so viele andere bekamen auch wir erst viel später, 1973, einen Rehabilitationsbescheid, in dem stand, dass Johannes Schweizer unschuldig verurteilt worden sei. Nichts stand in dem Schreiben allerdings darüber, was mit ihm nach der Verurteilung geschah und ob er noch am Leben war.Erst nach mehreren Briefen an die Staatsanwaltschaft der Sow-jetunion, die diese an den Gebietsstaatsanwalt von Saporoschje weiterleitete, wurde meine Mutter beim KGB in Frunse vorge-laden. Da sie schreckliche Angst hatte, musste ich sie begleiten. Vorgelassen wurde aber nur meine Mutter. Ein Beamter erklärte ihr kurz, dass ihr Mann fünf Jahre nach seiner Verurteilung 1943 im Iwdellag im Ural an Tuberkulose gestorben sei. Mehr kön-ne er ihr nicht ausrichten. Meine Mutter musste unterschreiben, dass man sie über die Angelegenheit unterrichtet habe, und wur-de entlassen.Doch auch diese Auskunft war eine Lüge! Nach mehreren Sch-reiben an Justizorgane der Sowjetunion erhielten wir 1990 die Sterbeurkunde meines Vaters, in der steht: "Tod durch Erschie-ßen, vollzogen am 3. November 1938 in der Stadt Saporosch-je."So musste mein Vater mit 29 Jahren ohne jegliche Schuld sein junges Leben dem verbrecherischen System opfern. Meine Mut-ter hatte über Jahrzehnte gehofft, dass er irgendwo noch am Le-ben war, und diese Hoffnung erst 1973 nach dem KGB-Besuch verloren. Sie hatte ihm die Treue gehalten und damit auch ihr eigenes Leben geopfert. Der Schuss am 3. November 1938 in Saporoshje löschte zwei Leben aus.Schicksale wie die meiner Eltern gab es in der Sowjetunion Sta-lins zu Hunderttausenden, und nicht nur unter Deutschen. Oskar Schweizer

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48 VOLK AUF DEM WEG Nr. 6 / 2013

VOLK AUF DEM WEG erscheint monatlich, viermal im Jahr mit der Beilage "Heimat im Glauben". Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Der Mitgliedsbeitrag von 30,- Euro ist laut Satzung am Jahresanfang für das laufende Kalenderjahr im Voraus zu entrichten.Verleger und Herausgeber:Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.Raitelsbergstr. 49, 70188 StuttgartTelefon: (0711) 1 66 59-0, Telefax: (0711) 2 86 44 13E-Mail: [email protected], Homepage: www.deutscheausrussland.deStuttgarter Volksbank AG, Konto-Nr.: 214758001, BLZ 600 901 00Herstellung: PD Druck AugsburgRedaktion: Hans Kampen, Nina PaulsenAlle Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder, die sich nicht unbedingt mit den Auffassungen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und der Re-daktion decken muss. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos kann keine Haft- oder Rücksendepflicht übernommen werden.

Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V., Raitelsbergstr. 49, 70188 StuttgartPostvertriebstück - E 6891 E - Entgelt bezahlt

Hamm: Ökumenischer Gottesdienstmit dem Gesangverein "Melodie"

Der Gesangverein "Melodie" beim ökumenischen Gottesdienst in Hamm.

Vertraut den neuen Wegen“, lautete das Motto des ökume-nischen Gottesdienstes in der

Johanneskirche in Hamm-Norden am 28. April, den der Chor „Melodie“ des gleichnamigen Gesangvereins (Vorsit-zende Ella Wiebe) gestaltete.

Neben dem Gesangverein sorgte auch der Posaunenchor der evangelischen Kir-che (Leitung: Christian Bachtrop) für die musikalische Umrahmung. Die Predigten hielten Edgar Born, Aussiedlerbeauftrag-ter der Evangelischen Kirche von West-falen, Pfarrer Frank Millrath und Diakon Matthes Mustroph.„Im Gottesdienst wollen wir daran er-innern, dass vor 250 Jahren, dem Einla-dungsmanifest von Katharina II. folgend, viele Deutsche nach Russland aufgebro-chen sind. Sie haben sich an der Wolga und später in anderen Siedlungsgebieten niedergelassen, ihre Nachkommen kehren in den letzten Jahrzehnten in die Heimat ihrer Vorfahren zurück“, so Ella Wiebe.In dem 2004 gegründeten Gesangverein „Melodie“ wirken russlanddeutsche Hob-

bysänger mit, die aus unterschiedlichen Regionen der ehemaligen Sowjetunion kommen. Er singt Klassik, Volkslieder, Schlager, Walzer und geistliches Liedgut.Auch beim Gottesdienst in der voll be-setzten Kirche erklangen neben kirchli-chen auch weltliche Lieder auf Deutsch und Russisch, etwa „Kommt gut heim“ oder „Wolgaträume“ von Otto Groll mit den Worten „Grüß mir meine Heimat fern am Wolgastrand, wo in meiner Jugend ich die Liebste fand...“, die in vielen Russ-landdeutschen schmerzvolle Erinnerun-gen hervorrufen.Die Pfarrer und Sprecher vermittelten einen Einblick in die Geschichte der Deutschen im Zarenreich und in der Sow-jetunion. Es wurde die Balalaika ange-stimmt, und der Posaunenchor der Ge-meinde begleitete den Chorgesang. Neben der Chormeisterin Oksana Kwitko wirk-ten auch Ernst Lange und Ludmila Kilani bei der musikalischen Gestaltung des Got-tesdienstes mit.„'Vertraut den neuen Wegen' – das Lied, das dem Gottesdienst seinen Namen gibt, entstand zur Zeit großen Aufbruchs in

unserem Lande... In diesem Gottesdienst denken wir besonders an Menschen, die aus unserem Land aus widrigen Umstän-den vor 250 Jahren aufbrachen, um in Russland für sich und ihre Familie neu-es Land und eine lohnende Zukunft zu suchen. Und wir denken an ihre Nach-kommen, die als Deutsche aus Russland in großer Zahl in den letzten 25 Jahren zurückkamen, um im Land ihrer Urahnen ihre alte neue Heimat zu fi nden“, sagte Pfarrer Edgar Born.Abgerundet wurde der Gottesdienst mit Fürbitten und dem „Vaterunser“, gesun-gen vom Chor „Melodie“. Am 9. Juni fi ndet eine Wiederholung des Gottesdienstes in der Auferstehungskir-che in Hamm-Bockum-Hövel statt. Die Spenden, die bei beiden Gottesdiensten gesammelt werden, kommen den Kindern aus Jelsk (Tschernobylkinder-Aktion des Kirchenkreises Hamm) zugute.Zu einem weiteren Termin am 7. Juli um 15 Uhr lädt der Gesangverein in die Sachsenhalle Hamm ein. Dort fi ndet eine musikalische Reise unter dem Motto „Der weite Weg zurück“ statt. VadW