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VDA-Leitfaden April 2013 Werkstofflaborbewertung (zur Vertiefung der Bewertung nach ISO/TS 16 949) VDA 250 Fortsetzung Seite 2 bis 4 VERBAND DER AUTOMOBILINDUSTRIE E. V. (VDA) Behrenstraße 35 10117 Berlin Vertrieb: DOKUMENTATION KRAFTFAHRTWESEN E.V. (DKF) Ulrichstraße 14, D-74321 Bietigheim-Bissingen, www.dkf-ev.de Inhalt Vorwort 1. Anwendungsbereich 2. Verweisungen 3. Kurzbeschreibung 4. Begriffe 5. Durchführung 6. Bewertung 7. Dokumentation Anhang A - Anforderungskatalog B - Orientierungshilfe zur Absicherung werkstofflicher Prüfmethoden C - Audit-Info-Blatt Vorwort Dieser VDA-Leitfaden wurde vom VDA-Arbeitskreis „Werkstofflaborbewertung“ im Auftrag des VDA-Werkstoffausschusses erarbeitet, um ein Instrument zur Vereinheitlichung der Bewertung und Verbesserung der Qualität der Werkstofflaborleistungen in der Automobilindustrie zu schaffen. Zielrichtung ist eine Bewertung der Werkstofflabore in den Unternehmen der Automobilindustrie im Rahmen der Systemauditierung unter Verwendung eines Anforderungskataloges (Anhang A). Durch die Anwendung dieses Leitfadens soll Aufwand reduziert werden, insbesondere sollen Mehrfachaudits durch unterschiedliche Auftraggeber vermieden werden. Diese Werkstofflaborbewertung - in Form der laborspezifischen Vertiefung der Bewertung nach ISO/TS 16949 - ist als Basisabsicherung gedacht. Dazu werden im Anforderungskatalog geeignete Elemente aus der ISO/IEC 17025 verwendet, ohne jedoch, um den Aufwand vertretbar zu halten, diese Norm im vollen Umfang anzuwenden. Dies ist möglich, da interne Werkstofflabore in der Automobilindustrie nicht akkreditiert sein müssen. Diese Zusammenhänge sind in Abbildung 1 ver- deutlicht.

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VDA-Leitfaden April 2013

Werkstofflaborbewertung (zur Vertiefung der Bewertung nach ISO/TS 16 949)

VDA

250

Fortsetzung Seite 2 bis 4

VERBAND DER AUTOMOBILINDUSTRIE E. V. (VDA) Behrenstraße 35 10117 Berlin

Vertrieb: DOKUMENTATION KRAFTFAHRTWESEN E.V. (DKF) Ulrichstraße 14, D-74321 Bietigheim-Bissingen, www.dkf-ev.de

Inhalt

Vorwort

1. Anwendungsbereich

2. Verweisungen

3. Kurzbeschreibung

4. Begriffe

5. Durchführung

6. Bewertung

7. Dokumentation

Anhang

A - Anforderungskatalog

B - Orientierungshilfe zur Absicherung werkstofflicher Prüfmethoden

C - Audit-Info-Blatt

Vorwort

Dieser VDA-Leitfaden wurde vom VDA-Arbeitskreis „Werkstofflaborbewertung“ im Auftrag des VDA-Werkstoffausschusses erarbeitet, um ein Instrument zur Vereinheitlichung der Bewertung und Verbesserung der Qualität der Werkstofflaborleistungen in der Automobilindustrie zu schaffen.

Zielrichtung ist eine Bewertung der Werkstofflabore in den Unternehmen der Automobilindustrie im Rahmen der Systemauditierung unter Verwendung eines Anforderungskataloges (Anhang A). Durch die Anwendung dieses Leitfadens soll Aufwand reduziert werden, insbesondere sollen Mehrfachaudits durch unterschiedliche Auftraggeber vermieden werden.

Diese Werkstofflaborbewertung - in Form der laborspezifischen Vertiefung der Bewertung nach ISO/TS 16949 - ist als Basisabsicherung gedacht. Dazu werden im Anforderungskatalog geeignete Elemente aus der ISO/IEC 17025 verwendet, ohne jedoch, um den Aufwand vertretbar zu halten, diese Norm im vollen Umfang anzuwenden. Dies ist möglich, da interne Werkstofflabore in der Automobilindustrie nicht akkreditiert sein müssen. Diese Zusammenhänge sind in Abbildung 1 ver-deutlicht.

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Durch dieses Vorgehen wird die Bewertung von Werkstofflaboren im Rahmen der Auditierung nach ISO/TS 16949 deutlich aussagefähiger.

Abbildung 1

1. Anwendungsbereich

Werkstofflabore sind Teil der Prüflaboratorien, auf die die ISO/TS 16949 verweist. Der vorliegende VDA-Leitfaden gilt für Werkstofflabore im engeren Sinne, d. h. Labore welche primär Werkstoffprü-fungen an Rohstoffen, Probekörpern und Bauteilen durchführen. Er ist nicht für Betriebsfestigkeits-labore, dimensionelle Prüflabore, Akustik-Labore etc. gedacht.

2. Verweisungen

ISO/TS 16949: Qualitätsmanagementsysteme: Besondere Anforderungen bei Anwendung von ISO 9001:2000 für die Serien- und Ersatzteilproduktion in der Automobilindustrie

ISO/IEC 17025: Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien

3. Kurzbeschreibung

Werkstofflabore sind Teil einer Gesamtorganisation mit internen Auftraggebern. Dieser Leitfaden und der darin enthaltene Anforderungskatalog (Anhang A) setzen daher voraus, dass übergreifen-de, nicht werkstofflaborspezifische Prozesse im Audit der Gesamtorganisation betrachtet und überprüft werden

ISO/IEC 17025

Fokus: externe kommer- zielle Labore

ISO/TS 16949

VDA- Leitfaden

Werkstofflabor-Bewertung

Fokus: QM-System gesamtes Unternehmen

Fokus: interne Werkstofflabore

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Die Bewertung der Werkstofflaborleistungen soll in der gesamten Breite der Automobilindustrie erfolgen. Deswegen ist der hierfür anzuwendende Anforderungskatalog so gestaltet, dass auch Auditoren ohne werkstofftechnischen Hintergrund die Werkstofflaborbewertung durchführen und somit nachweisen können, dass grundsätzliche, werkstofflaborspezifische Prozesse implementiert sind und erfolgreich angewandt werden. Damit ermöglicht die Bewertung nach diesem Leitfaden eine Basisabsicherung der Werkstofflaborleistungen.

Besonderer Wert wird dennoch auf die Richtigkeit der Prüfungen gelegt, weswegen Abläufe be-schrieben sind, wie Werkstofflabore ihre Prüfmethoden abzusichern haben. Die Überprüfbarkeit dieser Abläufe wird durch detaillierte Erläuterungen in Anhang B erleichtert.

In speziellen Fällen (z. B. Entwicklungsprojekte, komplexe Schadensanalysen, Neuanläufe, nicht hinreichend standardisierte Prüfmethoden1) kann es erforderlich sein, zusätzlich zur hier beschrie-benen Basisabsicherung eine vertiefte Prüfung der Werkstofflaborkompetenz durch Experten, i. d. R. aus anderen Werkstofflaboren, durchzuführen.

Die Einbindung dieser Basisabsicherung in ein Gesamtsystem möglicher Methoden der Werkstoff-laborbewertung ist in Abbildung 2 dargestellt.

Abbildung 2

4. Begriffe

Automobilindustrie: Automobilhersteller und Zulieferer

Anforderungskatalog: Anforderungen an ein Werkstofflabor (Anhang A dieses Leitfadens)

Organisation: Die Einheit, auf die das internationale Regelwerk ISO/TS 16949 anzuwenden ist.

Betriebs-Werkstofflabor: I. d. R. Labor mit primär fertigungsbegleitenden Prüfaufgaben.

Entwicklungs-Werkstofflabor: I. d. R. Labor mit entwicklungstechnischen oder schadensanalyti-schen Prüfaufgaben.

1 „Nicht hinreichend standardisierte Prüfmethoden“ sind z. B.: nicht genormte firmeninterne Prüfungen, Festigkeitsprü-fungen an Komponenten oder bauteilspezifische ZfP-Prüfmethoden.

VDA-Leitfaden: Basisbewertung von Werkstofflaboren in Anlehnung an ISO/TS 16949

Vertiefte Werkstofflabor-

Kompetenz

Absicherung werkstofflicher Prüfmethoden

(auch: Verfolgung in der Prüfkette)

Anforderungs- katalog (Anhang A)

QM-System, Kommunikationswege,

Aktualität Spezifikationen, Personal

• Selbstbewertung • Unabhängige

Zertifizierer • Kundenaudits

Orientierungshilfe zur Absicherung werkstoffli-cher Prüfmethoden (Anhang B)

Bauteil-/Projektbezogen

• Entwicklung • Schadensanalyse • Neuanlauf • nicht hinreichend standar-

disierte Prüfmethoden

• Kundenaudits mit Beteiligung von Werkstoff- laborexperten

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5. Durchführung

Die Werkstofflaborbewertung gemäß dieses VDA-Leitfadens kann als Selbstbewertung und / oder Bewertung durch ISO/TS 16949 Auditoren durchgeführt werden. Sie erfolgt durch Überprüfung der Erfüllung der in der ersten Spalte des Anforderungskatalogs (Anhang A) formulierten Anforderun-gen. Kommentare zur näheren Erläuterung dieser Anforderungen sind in der zweiten Spalte, kon-krete Beispiele zur Umsetzungsmöglichkeit in der dritten Spalte aufgeführt. Die vierte Spalte gibt einen Verweis auf den entsprechenden Abschnitt der ISO/TS 16949.

Wichtiger Teil des Anforderungskataloges (Punkt 12 der Anforderungsspalte) ist die Beschreibung von Abläufen, wie Werkstofflabore ihre Prüfmethoden abzusichern haben. Diese Beschreibung findet sich als Extradokument in Anhang B.

6. Bewertung

Die Bewertung der Umsetzung der Anforderungen des Anforderungskataloges (Anhang A) erfolgt entsprechend der in der ISO/TS 16949 vorgegebenen Methode.

7. Dokumentation

Die Dokumentation der Auditergebnisse des Werkstofflabors erfolgt im ISO/TS 16949 Auditbericht unter spezieller Berücksichtigung der Bewertungsmerkmale aus dem Anforderungskatalog. Die Anwendung dieses VDA-Leitfadens ist im Bericht explizit zu erwähnen.

Zur Vermeidung von Mehrfachaudits durch unterschiedliche Auftraggeber ist zu dokumentieren, welche Werkstofflabore einer Werkstofflaborbewertung nach diesem Leitfaden unterzogen worden sind. Hierzu ist das Audit-Info-Blatt (Anlage C) mit Angaben zur auditierenden Stelle, zum Audit-zeitpunkt und den auditierten Werkstofflaborfachbereichen auszufüllen. Dieses Audit-Info-Blatt ist zum Austausch zwischen verschiedenen Partnern in der Automobilindustrie gedacht.

Anhang

A – Anforderungskatalog

B - Orientierungshilfe zur Absicherung werkstofflicher Prüfmethoden

C - Audit-Info-Blatt

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Werkstofflaborbewertung VDA April 2013 Anhang A: Anforderungskatalog

Anforderung Kommentare Beispiele ISO/TS 16949

1. Qualitätsmanagement

1.1 Das Labor muss ein QM-System nachweisen, das den Anforderungen nach ISO/TS 16949 genügt.

Das QM-System eines Labors wird oft in Form eines eigenen Handbuches (Papier-form oder elektronisch) geführt. Die Be-schreibung des Arbeitsgebietes („Lab-scope“) ist oft Bestandteil des Handbuches.

Werkstofflabore sind oft, im Vergleich zu Entwicklungs- oder Produktionsberei-chen, kleine Einheiten (z. B. kleinere Be-triebs-Werkstofflabore mit weniger als fünf Mitarbeitern). Daher ist nicht für alle Prozesse eine schriftliche Verfahrensan-weisung notwendig (z. B. Ermittlung der Kundenanforderungen für Ressourcen-planung). In solchen Fällen genügt auch der Nachweis der Umsetzung.

5.1

1.2 Das Arbeitsgebiet des Labors muss klar definiert sein.

Das Arbeitsgebiet (und damit der Leis-tungskatalog/Prüfkatalog) richtet sich nach den Produkten, die am Standort gefertigt werden. Spezifizierte werkstoffli-che Merkmale, die durch den Herstel-lungsprozess beeinflusst werden, müssen -ggf. extern- auch geprüft werden können.

1.3 Die durchzuführenden Aufgaben müssen in Verfahrens- und Arbeits-anweisungen beschrieben sein.

Problembezogene Prüfmethoden:

Schliffbildanalysen für Schweißbetriebe,

Schichtdickenprüfung für Oberflächenbe-handler

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Anhang A: Anforderungskatalog VDA 250 April 2013

Anforderung Kommentare Beispiele ISO/TS 16949

1.4 In regelmäßigen internen Laborbe-gehungen (Audits) ist sicherzustel-len, dass definierte, laborspezifische Vorgehensweisen und Prozesse ein-gehalten werden.

Dabei müssen auch Themen bewertet wer-den wie u. a.

Arbeitssicherheit

Ordnung

Sauberkeit

Umweltschutz

5.4.2

1.5 Beanstandungen aus internen/exter-nen Begehungen und Audits sind systematisch nach Plan abzuarbei-ten.

2. Lenkung der Dokumente

2.1 Das Labor muss Verfahren zur Len-kung aller Dokumente (intern/extern), die zu seinem Arbeitsgebiet gehören, einführen und aufrechterhalten.

Labors in größeren Organisationen nut-zen oft das hauseigene Dokumentenver-waltungssystem, jedoch müssen die La-bormitarbeiter explizit angewiesen sein, nur aktuelle Vorgabedokumente zu ver-wenden.

Vorgabedokumente für das Labor sind u. a.

Prüfvorschriften

Kundenspezifikationen

Normen

Zeichnungen

4.2.3

Aktualität von Zeichnungen und Normen ist Anforderung aus dem Systemaudit nach ISO/TS 16 949. Im Laboraudit er-folgt daher nur beispielhafte Überprüfung der daraus resultierenden Prüfspezifikati-onen. Hinweis: Die Labore stehen oft nicht di-rekt mit den externen Kunden der Organi-sation in Kontakt.

5.5.3

Die Arbeitsergebnisse eines Labors wer-den i. d. R. als Laborberichte dargestellt, die ebenfalls gelenkt werden müssen.

Änderungen an Berichtsoriginalen müssen nachvollziehbar sein und archiviert werden.

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Anhang A: Anforderungskatalog VDA 250 April 2013

Anforderung Kommentare Beispiele ISO/TS 16949

3. Effizienz von Prozessen

3.1 Das Laboratorium muss über einen Prozess verfügen, der die Effizienz der durchgeführten Arbeiten misst und ständig verbessert.

Das Laboratorium muss dazu regel-mäßig sinnvolle, dem jeweiligen Ar-beitsgebiet angemessene Kennzah-len ermitteln.

Die Betrachtung der Effizienz der durch-geführten Arbeiten bezieht sich hier auf den Prozess von der Beauftragung bis zur Ergebnisbereitstellung.

Kennzahlen zur Quantität der Laborarbeit können relativ gut ermittelt werden (s. Beispiele), Kennzahlen zur Qualität zu ermitteln ist wesentlich schwieriger; hier-für können z. B. Kundenbefragungen her-angezogen werden (s. 4. Kundenorientie-rung).

Als sinnvolle Kennzahlen der durchgeführten Arbeiten können u. a.

Menge

Durchlaufzeit

Termintreue

der angefertigten Berichte unter Berücksichti-gung der Kapazität des Labors herangezogen werden.

5.1.1

4. Kundenorientierung

4.1 Das Laboratorium muss regelmäßig die Kundenanforderungen (i. d. R. in-terne Auftraggeber) ermitteln, bewer-ten und in eine Ressourcenplanung einbinden.

Die Häufigkeit/Regelmäßigkeit ist von Auftraggeberstruktur und Aufgaben des Labors abhängig.

Zu hinterfragen ist, welche neuen Prüfmetho-den / Dienstleistungen aufgrund

neuer Produkte

neuer Fertigungsverfahren

neuer Kunden- oder Gesetzesan-forderungen

zukünftig benötigt werden.

5.2

4.2 Zur Beurteilung der Qualität der ei-genen Arbeit muss die Zufriedenheit von Auftraggebern regelmäßig ermit-telt werden. Anforderung: Bei Unzufriedenheit müssen Abhilfemaßnahmen definiert

Die Kundenzufriedenheit wird üblicher-weise mittels eines Fragenkataloges er-hoben oder in einem Workshop festge-stellt.

Typische Punkte der Kundenbefragung mit-tels Fragenkataloges können sein

Durchlaufzeit

Termintreue

Nutzen / Wirksamkeit

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Anhang A: Anforderungskatalog VDA 250 April 2013

Anforderung Kommentare Beispiele ISO/TS 16949

und umgesetzt werden. der durchgeführten Untersuchung, Dienstleis-tung.

5. Lenkung fehlerhafte Produkte (siehe auch Anhang A Punkt 12 und Anhang B)

5.1 Das Laboratorium muss über Rege-lungen und Abläufe verfügen, um auf erkannte fehlerhafte Prüfergebnisse zu reagieren bzw. die Ergebnisse zu-rückzuziehen, die negativen Auswir-kungen einzugrenzen und die Auf-traggeber zeitnah hierüber zu infor-mieren. Dies gilt auch für extern durchgeführte Prüfungen.

Die Produkte von Laboratorien sind i. d. R. Laborberichte bzw. Dienstleistungen.

Es müssen Regelungen existieren (z. B. in Form von Arbeitsanweisungen) bezüglich

der Sperrung fehlerhafter Prüfgeräte

der Eingrenzung / Rückverfolgbarkeit feh-lerhafter Laborberichte

der Information des Auftraggebers

der Information der Laborleitung

Das Vorhandensein fehlerhafter Prüfergeb-nisse wird u. a. durch

Kontrollprüfungen, z. B. bei Abweichungen vom Sollwert

Messabgleiche

Interne Audits

Kundenreklamationen

erkannt.

5.2 und 8.3

5.2 Erfolgte Korrekturen müssen kom-muniziert und dokumentiert werden.

5.3 Maßnahmen sind zu definieren, die eine Wiederholung vermeiden.

5.4 Vergleichbare Prozesse sind ent-sprechend zu hinterfragen.

Die Bearbeitung eines Prüfgeräteprob-lems sollte in einem für das jeweilige La-bor einheitlichen Format dokumentiert werden.

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Anhang A: Anforderungskatalog VDA 250 April 2013

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6. Verantwortung und Befugnisse

6.1 Der Aufbau und die Anbindung des Labors an die Organisation müssen in einem Organigramm beschrieben sein.

Labore haben üblicherweise einen gewis-sen Anteil an QS-Aufgaben. Trotzdem ist es durchaus üblich, dass Labore überge-ordneten Nicht-QS-Bereichen wie z. B. Fertigungsbereichen angegliedert sind.

Wie wird die Unabhängigkeit speziell im Falle von Interessenskonflikten sicherge-stellt?

5.5.1

6.2 Weiterhin müssen Vertreterregelun-gen definiert sein, damit die Arbeits-fähigkeit des Labors sichergestellt wird.

Dies ist bei Spezialaufgaben und in klei-neren Laboren nicht immer möglich.

6.3 Die Verantwortung und Befugnisse der Mitarbeiter müssen eindeutig be-schrieben sein.

Auch die Spezialkenntnisse müssen be-schrieben sein, wobei die Überprüfung hier für die Systemauditoren schwierig ist.

Zur Beschreibung der Verantwortung sind üblich

Stellenbeschreibungen

Prozessbeschreibungen

Arbeitsanweisungen

Wesentliche Befugnisse der Labormitarbeiter sind u. a.:

Prüftätigkeit und Berichtsfreigabe

Erstellung von Expertisen

Veranlassungen von Sperrungen

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Anhang A: Anforderungskatalog VDA 250 April 2013

Anforderung Kommentare Beispiele ISO/TS 16949

7. Interne Kommunikation

7.1 Laborberichte von Lieferanten und externen Kunden müssen dem Labor verfügbar sein, auch wenn diese Be-richte/Informationen in anderen Ein-heiten der Organisation verwaltet werden.

Ohne Feedback von externen Kunden und Lieferanten sind Abgleiche unmög-lich.

Feedbackbogen, Auswertung 5.5.3

7.2 Die Durchgängigkeit der Anwendung von Kundenspezifikationen bei Prüf-verfahren (z. B. bei Vorhandensein abweichender Hausnormen) muss sichergestellt werden, auch wenn der direkte Kundenkontakt anderen Or-ganisationseinheiten obliegt.

7.3 Das Laboratorium muss seine Erfah-rungen aus der Laborarbeit in Listen oder Datenbanken recherchierbar sammeln und nutzbar machen.

Abgleich Kundenspezifikation und Hausnorm; bei abweichenden Hausnormen ist die Gleichwertigkeit zu Kundenspezifikationen nachzuweisen.

Werkstoffdatenbanken

Ergebnisdatenbanken

Know-how-Listen

Listen geeigneter externer Dienstleister

8. Management und Bereitstellung von Ressourcen

8.1 Das Laboratorium muss über eine den Aufgaben entsprechende Aus-stattung und Personalkapazität ver-fügen, die es ermöglicht, Aufträge in angemessener Zeit und Qualität be-

Ermittlung der notwendigen Geräteaus-stattung und Personalkapazität.

z. B. abgeleitet aus

Kundenanforderungen (z. B. Zeichnungen, Spezifikationen)

Termintreue

Durchlaufzeit

6 6.1

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Anhang A: Anforderungskatalog VDA 250 April 2013

Anforderung Kommentare Beispiele ISO/TS 16949

arbeiten zu können. Kundenzufriedenheit

9. Fähigkeit, Bewusstsein und Schulung

9.1 Das Laboratorium muss die Qualifi-kation seiner Mitarbeiter durch Aus-wahl, Aus- und Weiterbildung und Know-how Transfer den Anforderun-gen des festgelegten Arbeitsgebietes des Labors angepasst halten und dokumentieren.

Das Laboratorium muss über Einarbei-tungs-, Schulungs-, und Entwicklungsplä-ne für das Personal verfügen.

Auch wenn die Landessprache nicht Deutsch oder Englisch ist, ist sicherzu-stellen, dass die Labormitarbeiter die technischen Inhalte der Kundenspezifika-tionen verstehen.

Qualifizierungsmatrix

Seminarplanung und –teilnahme

6.2.2 4.2.4

6.2.2.1

10. Kundenbezogene Prozesse

Das Labor muss:

10.1 ein vereinbartes Verfahren für die Bearbeitung von Laboraufträgen ha-ben.

Bearbeitung der Laboraufträge

Eingangsdatum

Problemstellung

Auftragsumfang

voraussichtliches Abschlussdatum

Abschlusstermin

7.2 7.2.1

7.2.1.1 7.2.2

7.2.2.1

10.2 ein geeignetes System zur Verfol-gung von Laboraufträgen betreiben.

10.3 mit den Auftraggebern abstimmen, welche Prüfungen durchgeführt werden sollen und was das Ziel der Prüfungen ist.

Abstimmung der Prüfaufträge

Auftragsformular

Umfang und Abschluss

Datenblätter

10.4 Änderungen am Auftrag mit dem Auftraggeber abstimmen und doku-

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Anhang A: Anforderungskatalog VDA 250 April 2013

Anforderung Kommentare Beispiele ISO/TS 16949

mentieren.

7.2 7.2.1

7.2.1.1 7.2.2

7.2.2.1

10.5 alle für Prüfung und Beurteilung notwendigen Informationen sam-meln.

10.6 die Vergabe von Umfängen an ex-terne Labore dem Auftraggeber an-zeigen.

Auch Prüfergebnisse von Vorlieferanten müssen kenntlich gemacht werden,

10.7 den Verbleib der Proben nach der Prüfung mit dem Auftraggeber ver-einbaren.

11. Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit

11.1 Für die Entnahme und Behandlung von Proben muss es klare Vorgaben geben.

Entnahme und Behandlung von Proben nach

Zeichnung

Spezifikation

Prüfplan

problemorientierten Vorgaben

7.5.3.1

11.2 Diesbezügliche Spezifikationen des externen Kunden sind anzuwenden.

Bei Eingang vorbereiteter Proben muss das Labor die Dokumentation beim Auftraggeber einfordern.

11.3 Die Proben müssen unverwechsel-bar gekennzeichnet werden.

11.4 Durch die Kennzeichnung oder La-gerung dürfen die Probeneigen-

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Anhang A: Anforderungskatalog VDA 250 April 2013

Anforderung Kommentare Beispiele ISO/TS 16949

schaften nicht beeinflusst werden.

11.5 Von der Entgegennahme bis zur Prüfung muss das Labor durch ge-eignete Lagerung/Konditionierung sicherstellen, dass Probeneigen-schaften erhalten bleiben. Ist die Lagerung von Rückstellmus-tern mit dem Labor vereinbart, gilt die Forderung auch für die Rück-stellmuster in Verbindung mit einer vereinbarten Lagerzeit.

Lagerbedingungen müssen für Proben stoffspezifisch definiert sein.

12. Absicherung werkstofflicher

12.1 Bzgl. der Absicherung werkstoffli-cher Prüfmethoden siehe Anhang B.

Überwachung von Prüfmitteln

Beurteilung von Prüfmethoden

Kalibrierung und Verifizierung

7.6 7.6.1 7.6.2

7.6.3.1

13. Dokumentation der Laboruntersuchung

13.1 Das Laboratorium muss die durch-geführten Prüfungen in einer festge-legten Berichtsstruktur dokumentie-ren.

Berichtsstruktur:

Aufgabe

Durchführung

Ergebnis

Bewertung

ggf. Empfehlungen

Ansprechpartner

7.6.3.1

13.2 Berichte müssen klar formuliert sein.

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Anhang A: Anforderungskatalog VDA 250 April 2013

Anforderung Kommentare Beispiele ISO/TS 16949

13.3 Rohdaten müssen im Labor verfüg-bar und den Berichten zuordenbar sein.

13.4 Abweichungen von Prüfspezifikatio-nen (z. B. Klima) sind festzuhalten.

13.5 Die verwendeten Prüfgeräte müssen im Bericht eindeutig dokumentiert sein.

Die Rückverfolgbarkeit der verwendeten Prüfgeräte muss gewährleistet sein.

Identnummer oder Inventarnummer auf dem Laborbericht (direkt)

Zuordnung über Arbeitsanweisung (indi-rekt)

14. Anforderungen an externe Laboratorien

Das Laboratorium muss:

14.1 seine extern beauftragten Labora-torien nach angemessenen Kriterien auswählen bzw. bewerten

Auswahlkriterien für externe Laboratorien sind u. a.

Vorgabe des externen Kunden

Akkreditierung für das entsprechende Prüf-verfahren

Abgleich mit Kunden- oder anderem Refe-renzlabor

Audit

7.6.3.2

14.2 eine Liste seiner externen Laborato-rien führen

14.3 in seinen Berichten die zitierten Er-gebnisse externer Laboratorien kennzeichnen

14.4 die Prüfergebnisse seiner externen Laboratorien bewerten

14.5 eine gleichartige Vorgehensweise muss auch zur Anerkennung der Prüfergebnisse von Vorlieferanten erfolgen

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Werkstofflaborbewertung VDA 250 April 2013 Anhang B: Orientierungshilfe zur Absicherung werkstofflicher Prüfmethoden

Vorbemerkung:

Auditoren ohne werkstofftechnischen Hintergrund können die fachspezifischen Punkte der Werkstoffprüfung in der Regel nur schwer beurteilen. Sie können aber, im Sinne einer Basis-absicherung, durch Überprüfung der Einhaltung des in diesem Dokument dargestellten Ab-laufschemas und der dabei vom Werkstofflabor ermittelten Vergleichsergebnisse die grund-sätzliche Arbeitsweise des Werkstofflabors gerade im Hinblick auf seine Kerntätigkeit über-prüfen. Das Ablaufschema stellt dabei die Mindestanforderung an die Absicherung der werk-stofflichen Prüfmethoden dar.

In diesem Dokument wird vereinfachend nur von „Prüfmethoden bzw. Prüfmitteln“ gespro-chen, eine Unterscheidung in „Mess- bzw. Prüfmittel“ wie in anderen Regelwerken wird nicht getroffen.

__________________________________________________________________________

Ein zentraler Arbeitspunkt in Werkstofflaboren ist die Prüfung von Werkstoffeigenschaften mittels spezieller Werkstoffprüfverfahren. Der grundlegende Unterschied der Werkstoffprüf-verfahren zu dimensionellen oder funktionellen Prüfungen liegt darin, dass es sich bei den Werkstoffprüfverfahren überwiegend um zerstörende Prüfungen handelt. Diese Tatsache sowie einige weitere Besonderheiten der Werkstoffprüftechnik,

oftmals fehlende zertifizierte Referenzmaterialien (ZRM)1, die Prüfmethoden sind Sonderfälle im Sinne der einschlägigen Normen, es sind oftmals indirekte Prüfverfahren,

haben zur Folge, dass „Fähigkeitsnachweise“ im Sinn der ISO/TS 16949 bzw. MSA2 oder gar Bewertungen nach GUM3 oder VDA 5 für Werkstoffprüfmethoden in den meisten Fällen nicht praktikabel sind.

Trotzdem werden mit den Werkstoffprüfverfahren verlässliche Ergebnisse erzielt, wenn das Werkstofflabor sich an einige etablierte Grundregeln der Absicherung werkstofflicher Prüfme-thoden hält. Diese sind in folgendem Ablaufschema zusammengefasst; der Prozess der Ab-sicherung erfolgt in der Regel vergleichend in mehreren Stufen.

1 ZRM: Stoff / Objekt mit einer / mehreren definierten (bekannten) Eigenschaften, hergestellt von Behörden

oder international anerkannten Instituten 2

MSA: Measurement System Analysis; Reference Manual; Chrysler, Ford, GM; 3rd edition 2002

3 GUM: Leitfaden zur Angabe der Unsicherheit beim Messen; DIN V ENV 13005 (dt. Übersetzung des GUM);

Beuth Verlag Berlin

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VDA 250 April 2013 Anhang B: Orientierungshilfe zur Absicherung werkstofflicher Prüfmethoden

4) Z.B. Auffälligkeiten bei der

Prüfmittelüberwachung, abweichende

Ergebnisse des Kunden/Lieferanten

oder in Ringversuchen,

Neueinführung/Änderung des

Verfahrens oder geänderte

Umgebungsbedingungen

oder Wechsel des Prüfers

Unplausible Prüfergebnisse, d.h.

Prüfwerte passen beispielsweise nicht

zu den Literaturdaten eines

Werkstoffes

2, 3) Überprüfung entspr. der

Norm oder durch

Kalibrierdienstleister oder

Prüfung gegen zertifizierte

Referenzmaterialien (z.B.

Härtevergleichsplatten) oder

gegen eigene, abgesicherte

Standards, Führen von

Regelkarten

5) Überprüfung des

Prüfverfahrens mit anderem

Verfahren

8) Teilnahme an einer extern

organisierten Eignungsprüfung

bzw. Abgleich mit Kunden/

Lieferanten o.

anerkanntem Drittlabor

Start

Absicherung bei der

Geräte-

inbetriebnahme (1)

Offizielle, regelmäßige

Prüfmittel-

Überwachung

(laborintern) (2)

Zweifel an

Prüfergebnissen?

(4)

Interne

Absicherung

möglich?

(5)

Vergleichbarkeit der

Prüfergebnisse

nachgewiesen:

Wiederfreigabe des

Prüfverfahrens (11)

Archivierung

(12)

Ablaufschema

Nein

ggfs. unter Einbindung

des Kunden/Lieferanten

Abweichun-

gen? (9)

Ursachen-

analyse +

Maßnahmen (10)

Abgleich des

Verfahrens (8)

Ja

Nein

Nein

Ja

1) Z.B. gem. Norm, durch Hersteller

Freiwillige, ereignis-

bezogene Prüfmittel-

Überwachung

(laborintern) (3)

Ja

Nein

Ab-

weichungen?

(6)

Ursachen-

analyse +

Maßnahmen (7)

Ja

Bemerkungen

(Siehe auch zusätzliche

Erläuterungen zum

Ablaufschema auf der

folgenden Seite)

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VDA 250 April 2013 Anhang B: Orientierungshilfe zur Absicherung werkstofflicher Prüfmethoden

Zusätzliche Erläuterungen zum Ablaufschema

Zu (1) bis (3): Interne Nachweismethoden sind z. B.

Prüfmittelüberwachung Diese kann entsprechend der dem Prüfverfahren zugrundeliegenden Norm (soweit be-schrieben) durchgeführt werden. Die Prüfmittelüberwachung kann durch den Geräteher-steller oder einen akkreditierten externen Kalibrierdienstleister oder durch Eigenprüfung gegen zertifizierte oder ausreichend selbst abgesicherte Standard- oder Referenzmate-rialien erfolgen. Die Prüfmittelüberwachung muss regelmäßig in den dem Prüfverfahren und der Nut-zungshäufigkeit angemessenen Intervallen erfolgen. Die Kalibrierintervalle können durch Trendanalysen dynamisiert werden.

Vergleich mit anderem Prüfverfahren Über andere Prüfverfahren, welche die gleichen Werkstoffeigenschaften bestimmen wie das zu überprüfende Verfahren, können die Ergebnisse des letzteren verifiziert werden.

Eigenentwickelte Prüfverfahren müssen durch gesonderte Maßnahmen abgesichert werden.

Zu (8): Externe Nachweismethoden nutzen i. d. R. den Vergleich mit anderen Laboren (auch des eigenen Konzerns), z. B.

Bilateraler Abgleich zwischen zwei Laboren: Ein erfolgreich absolvierter bilateraler Abgleich setzt die Akzeptanz durch das Kunden-labor voraus und kann z. B. im Rahmen einer Erstmusterprüfung erfolgen und muss de-tailliert dokumentiert werden.

Teilnahme an einer Eignungsprüfung (z. B. Ringversuch): Eine erfolgreiche Teilnahme an einer Eignungsprüfung (z. B. Ringversuch) ist gegeben, sofern keine negative Bewertung durch die organisierende Institution mitgeteilt wird.

Anmerkung: Hauseigene Prüfvorschriften des Lieferanten müssen nicht abgeglichen werden, solange diese nicht zum Nachweis der Erfüllung von Kundenspezi-fikationen dienen.

Zu (7, 10): Nachdem z. B. bei der Prüfmittelüberwachung oder nach Vergleich mit anderen Laboren abweichende Ergebnisse festgestellt wurden, sind die Auswirkungen fehlerhafter Prüfergebnisse auf Produkte und Kunden rückzuverfolgen und ein-zugrenzen (vgl. Leitfaden bzw. ISO/TS 16949 Pkt. 5.2 und 8.3). Für die Ursa-chenanalyse und -abstellung sind übliche Schritte:

Bei intern aufgetretenen Abweichungen können, wo möglich, vergleichende Prüfungen nach einem anderen Verfahren oder gegen Referenzmaterialien durchgeführt werden.

Im Falle von Abweichungen zu Kunden oder Lieferanten, sollten diese in die Ursa-chenanalyse eingebunden werden.

Werden die Abweichungen bestätigt, sind die Ursachen zu ermitteln. Dabei sollten auch z. B. Probenaufbewahrung, -vorbereitung, Prüfumgebung und Qualifikation der Prüfer mit betrachtet werden.

Nachdem die Ursachen der Abweichungen beseitigt wurden, muss die Wirksamkeit der Maßnahmen bestätigt werden.

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VDA 250 April 2013 Anhang B: Orientierungshilfe zur Absicherung werkstofflicher Prüfmethoden

Lagen die Ursachen allein in der Beschaffenheit des Prüfgerätes (Kalibrierung, Soft-ware), ist eine Absicherung durch Prüfung mit anderem Verfahren oder gegen Refe-renzmaterial ausreichend.

Sind als Ursache andere Faktoren wie Mensch oder Umgebung ermittelt worden, kann eine Absicherung z. B. durch Abgleich mit einem anderen Prüfer oder einem externen Labor vorgenommen werden.

Erst wenn die Abweichungen nachweislich beseitigt wurden, kann wieder zur Routine-überwachung zurückgekehrt werden.

Werden in dem Labor vergleichbare Prüfverfahren mit ähnlichen Einflussgrößen ange-wendet, sollten auch diese auf die ermittelten Fehlerquellen getestet werden.

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Werkstofflaborbewertung VDA 250 April 2013 Anhang C: Audit-Info-Blatt

Übersicht durchgeführte Audits im Werkstofflabor

Bestimmt zum Informationsaustausch in der Automobilindustrie

Zur Selbstauditierung nutzbar

Datum des Audits:

Auditierter Lieferant

Firmenname/Standort

DUNS-Nr.

Produktspektrum

Adresse

Kontaktperson

Telefon

Email-Adresse

Auditor/en

Name(n)

Adresse

Firma

Telefon

Email-Adresse

Auditierte Laborbereiche

Laborbereiche Bemerkungen *

Metalle

Kunststoffe

Betriebsstoffe

Leder

Textilien

Klebstoffe / Dichtstoffe

Keramik

Glas

Beschichtungen

* weitere Erläuterungen zur Präzisierung von Laborbereich, Produktgruppe und Auditart ( z. B. Kunststofflabor-Elastomere – Produktgruppe: Kühlwasserschläuche und Ladeluftschläuche – Auditart: Selbstaudit).

Unterschriften Lieferant Unterschriften Auditor/en Name: Name: