Veggie-Guide Berlin

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V EGETARISCH LEBEN deutsch/english Michaela Harnisch Reiner Schweinfurth VEGGIE GUIDE BERLIN

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Perfekt für alle Berlin-Reisenden, die gern vegetarisch oder vegan essen. Finden Sie mit dem bald erscheinenden "Veggie Guide Berlin" angesagte vegetarisch-vegane Restaurants in der Hauptstadt!

Transcript of Veggie-Guide Berlin

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14,80 EUR

eine Marke derterra press GmbH

KübombeBerert

VEGGIE GUIDE BERLIN

VEGETARISCH LEBENEin Restaurant- und Einkaufsführer

Berlin ist auch die Hauptstadt der Vegetarier. Hier hat sich ein Lebensstil aus bewusster Ernährung und Enga-gement für die Natur entwickelt. Der „Veggie Guide Berlin“ führt erstmals zu Berliner Restaurants, Läden, Kochschu-len und Caterern, die sich dieser neuen Esskultur verschrieben haben. Berlin lebt bestens vegetarisch!

Berlin is also Germany’s vegetarian capital. People in the city have develo-ped a lifestyle of conscious dieting and nature activism. As the first publication of its kind, the “Veggie Guide Berlin” introduces Berlin restaurants, stores, cooking classes and catering services that subscribe to a new culture of food. Berlin is living large, vegetarian style!

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LEBEN

deutsch/english

Michaela HarnischReiner Schweinfurth

VEGGIE GUIDE

BERLIN

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Edition Terra eine Marke der terra press GmbHTelefon (030) 27 58 17 56 0 · www.terra-press.de

Aus unserem Verlagsprogramm

Berlin gärtnert. Kübel, Beet und Samenbombe

Das Gärtnern ist des Berliners liebstes Hobby. Zu diesem Eindruck muss kommen, wer sich auf Bal-konen, in Klein- und Vorgärten, in Gemeinschafts-anlagen und auf Äckern umsieht. Sogar furchtlose „Guerilla“-Gärtner treiben in Berlin ihr Wesen. Ihnen allen geht es mal um mehr Natur in der Stadt, mal um gesündere Ernährung und mal um Kontakt zu Gleichgesinnten. 160 Seiten

ISBN 978-3-942917-03-214,80 EUR

Berliner Pfl anzen. Das wilde Grün der Großstadt

Wer schaut beim Vorbeigehen schon auf die kleinen Schönheiten am Wegesrand? In Pfl aster-ritzen wachsen sie und Mauerfugen, an Bordstein-kanten, auf Rasen und City-Brachen. Viele werden heute als „Unkraut“ abgetan. Dem wilden Grün im Herzen Berlins sind die Autorinnen auf der Spur, denn Pfl anzen erzählen Erstaunliches über die Geschichte der Stadt. 120 SeitenBester Gartenreiseführer Deutschlands 2010

ISBN 978-3-9812477-3-214,80 EUR

Uckermark. Ein Wegbegleiter

Die Uckermark bietet landschaftliche Schönheiten, ursprüngliche Natur und historische Städte. Der größte Landkreis Deutschlands hat sich in den ver-gangenen Jahren vom Geheimtipp zum beliebten Urlaubsziel entwickelt. Vor allem Wanderer – egal ob zu Fuß, mit Rad oder Kanu – fi nden hier ein ideales Terrain. 176 Seiten

ISBN 978-3-9812477-3-214,80 EUR

Michaela HarnischDie bekennende Berline-rin ist Sozialwissenschaft-lerin und Redakteurin. Als Lokalpatriotin streunt sie ständig durch ihre Stadt – immer auf der Suche nach guten Geschichten und span-

nenden Menschen. Sie lebt selbst fleisch-los und fand, dass die Zeit reif ist für einen vegetarischen Berlin-Führer.

Working as a social scientist and editor, the proud Berliner ceaselessly wanders through her city – always on the look out for a good story and exciting people. She does not con-sume any meat and thought it was about time for a vegetarian guide to Berlin.

Reiner SchweinfurthAls Journalist arbeitet er immer wieder zu Service-Themen und war ganz erstaunt, wie vielfältig sich die Veggie-Szene darstellt. Ein Auslöser für die Veggie-Recherche war eine TV-Reportage über Tiertransporte quer

durch Europa. Die Bewahrung der Schöp-fung geht fleischlos besser. Vegetarier haben dafür die passenden Argumente.

The journalist specialising in service topics was surprised when he discovered how varied the veggie scene actually is. The ins-piration for his research in vegetarianism was a TV report on animal transports across Europe. Creation can best be preserved through a meat-free diet. And vegetarians have all the right arguments.

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Für Christiane, die mit ihrem Stirnrunzeln alles in Gang brachte.

For Christiane, whose questioning eyebrow set everything in motion.

VEGETARISCH LEBEN IN BERLIN

VEGGIE GUIDE

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Inhalt

6 Berlin is(s)t vegetarisch

8 Du bist, was du isst Vegetarisches Leben erobert den Zeitgeist

13 Portrait Hanka Nie Fleisch für Erwachsene

14 Mit der Kiste ins Glück Als Vegetarier in Berlin

19 Portrait Jens Friebe Tiere sind einfach schön

20 Gemeinsam kochen Kochschule für Anfänger

22 Grün links, grün rechts Ein Spaziergang mit Ernteaussichten

28 Erlebnisgastronomie … ist vegetarisch drin?

30 Dank Möhre und Tofu Ökologischer Landbau

33 Portrait Gudrun Schaumann Richtig aggressiv spiele ich nie

36 Einkaufen mit Oma Was bietet ein Supermarkt?

38 „V“ - Kennzeichnung

39 Woher kommt das Eiweiß?

40 Portrait Cetin Tutak Ich brauche keine vegeta- rischen Restaurants

41 Vegetarisches Lexikon

43 Die Kolonie Eden Willkommen im Paradies

48 Portrait Kerstin Von da an aß ich kein Fleisch mehr

Serviceteil:

50 Essen gehen Restaurants · Cafés

88 Übersichtskarten Berlin

90/91 Mitte/Prenzlauer Berg92/93 Charlottenburg94/95 Tiergarten/Schöneberg/ Wilmersdorf96/97 Mitte/Kreuzberg98/99 Kreuzberg/Friedrichshain

100 Einkaufen gehen Essen · Kosmetik · Kleidung

108 Selber kochen Kochschulen und Kurse

114 Liefern lassen Catering und Lieferservice

119 Veranstaltungen, Adressen

120 Impressum

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Content

7 Berlin Goes Vegetarian!

12 You Are What You Eat From Necessity to Statement

18 A Crate Joy Being a vegetarian in Berlin

21 Cooking Together Cooking classes for Beginners

27 Green to the Left, Green to the Right A Harvest Stroll

29 Event Catering … do they serve vegetarian dishes?

35 Thanks to Carrots and Tofu Ecological Farming and Co.

37 Shopping with Grandma What Supermarkets Offer Nowadays

38 Standardised Labelling of Vegetarian Products

39 Where does protein come from?

41 Vegetarian Encyclopedia

47 The Eden Colony Welcome to Paradise

Service

51 Eating out in Berlin Restaurants · Cafés

88 General Map Of Berlin

90/91 Mitte/Prenzlauer Berg92/93 Charlottenburg94/95 Tiergarten/Schöneberg/ Wilmersdorf96/97 Mitte/Kreuzberg98/99 Kreuzberg/Friedrichshain

101 Going Shopping Grocery · Cosmetics · Clothing

109 Cooking Your Own Food Cookery School and cooking classes

115 Have it Delivered Catering and Food Delivery Service

119 Events, Addresses

120 Imprint

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Die vegetarische Lebensweise liegt voll im Trend – das ist mittlerwei-le nicht mehr von der Hand zu weisen. Fast-Food-Ketten wie McDo-nalds bieten fleischfreie Burger an, Unternehmen wie Katjes und Almdudler werben mit vegetarischen Begriffen, und mit der „Veg-gieWorld – Die Messe für nachhaltiges Genießen“ gibt es seit 2011 in Deutschland auch eine eigene Messe rund um die fleischfreie Lebensweise. Die Welt ist bereit für mehr und mehr Veggies.

Nirgends zeigt sich diese Entwicklung deutlicher als in Berlin. Nicht ohne Grund wurde die Hauptstadt als vegetarierfreundlichste Stadt aus-gezeichnet. Hier lockt das erste Sterne-Restaurant mit einem komplett vegetarischen Menü, hier gibt es die bundesweit erste vegetarische Mensa, hier gibt es das erste vegane Rohkost-Restaurant, und hier wett-eifern vegetarische und vegane Restaurants um die perfekte Kombinati-on von frischen Zutaten und köstlichen Rezepten.

Der Vegetarierbund Deutschland (VEBU), gegründet 1892, ist heute die größte Interessenvertretung für Konsumenten, die an einer vege-tarischen Lebensweise interessiert sind. Der VEBU setzt sich unter anderem auch auf politischer Ebene für die Interessen von Vegeta-riern und denen ein, die ihren Fleischkonsum reduzieren wollen, ist auf Messen und Kongressen vertreten, initiiert Kampagnen und berät Gastronomie, Hotellerie und Schulen. Mit über 100 Regionalgruppen engagiert sich der VEBU bei den jährlichen Kampagnen „Meatout“, „Vegetarisch Grillen“ und „Vegetarische Weihnachten“. Zu seinem alljährlichen Veranstaltungsangebot gehören die „Veggie Street Days“ in Dortmund und Stuttgart sowie die Besuchermesse „Veggie-World“. Jährlich vergibt der VEBU Preise für das „Kochbuch des Jah-res“ und den „Vegetarischen Innovationspreis“.

Der vorliegende Stadtführer zeigt, wo Vegetarier in Berlin auf ihre Kosten kommen. Für die einen mag er willkommene Orientierung im Angebotsdschungel bieten, für die anderen kann er eine erste Bekanntschaft mit einer neuen Lebensweise sein. Der erste Veggie-Guide Berlins will nicht missionieren, aber Mut machen und zeigen, wo hochwertige vegetarische Lebensmittel angeboten und wo schmackhafte vegetarische Speisen serviert werden.

Wir wünschen Ihnen wohlschmeckende kulinarische Entdeckungen in Berlin!

Vegetarierbund Deutschland e.V. terra press Verlag

Berlin is(s)t vegetarisch!

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The vegetarian way of life has become a full on trend – a fact that cannot be ignored any longer. Fast food franchises like McDonald’s offer meat-free burgers, companies like Katjes and Almdudler have begun to market their products as vegetarian and since 2011, with the launch of “VeggieWorld – The Trade Show for Sustainable Delights”, Germany now also has a dedicated trade fair for a meat-free lifestyle. The world is ready for ever more vegetarians.

Nowhere is this development more clearly apparent than in Berlin. Not without reason the German city is lauded as the country’s vege-tarian capital. It is home to the first gourmet restaurant with an enti-rely vegetarian menu, the first purely vegetarian student cafeteria, the first vegan raw food restaurant, as well as vegetarian and vegan restaurants that compete for the perfect combination of fresh ingre-dients and tasty recipes.

Today, the Vegetarierbund Deutschland (VEBU), founded in 1892, is the biggest lobby for consumers who are interested in a vegetarian lifestyle. The VEBU is a political lobby group for vegetarians and those who seek to reduce their consumption of meat, it is present at fairs and congresses, initiates campaigns and offers advice to restau-rants, hotels and schools. Together with more than 100 regional groups the VEBU organises annual campaigns such as “Meatout”, “Vegetarian Barbecue”, and “Vegetarian Christmas”. Part of the regular events are the the “Veggie Street Days” in Dortmund and Stuttgart, as well as the consumer trade show “VeggieWorld”. The VEBU presents the annual “Vegetarian Innovation Award” as well as an award for the “Cookbook of the Year”.

This guide introduces places in Berlin where vegetarians can enjoy themselves. For some readers it might be a welcome guidebook to the abundance of offers, for others it might be the first encounter with a new way of life. The first Berlin Veggie Guide is not seeking to convert people, but rather to encourage them and to indicate where vegetarian food of high quality is available and where delicious vege-tarian dishes are served.

We wish you many delicious culinary discoveries in Berlin!

Vegetarierbund Deutschland e.V. terra press Verlag

Berlin Goes Vegetarian!

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terra press/Jana Kotte

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Irgendwann muss es ja – gerade in diesem Buch über vegetarisches Leben – einmal gesagt sein: Von Natur aus ist der Mensch ein Allesfresser. So wie Ratten, Schweine, Bären und Schimpansen. Das ist ernüchternd. Aber: Der Mensch kann über das, was er isst, nach-denken und bewusste Entscheidungen tref-fen. Und so kann der Allesfresser Mensch – wenn er will – zum Vegetarier werden.

Gründe für ein vegetarisches Leben gibt es viele. Vereinfacht kann man drei traditionelle Motive für ein fleischloses Essen ausmachen: erstens die Liebe zur Kreatur und das Bestre-ben, das eigene Leben nicht durch den Tod eines Tieres „erkaufen“ zu wollen. Zweitens, und mit ethischen Gründen eng verbunden, kann eine Religion zum Vegetarismus führen (Die Endung „-mus“ zeigt an, dass das fleischlose Essen auch Ausdruck einer Ideolo-gie sein kann). Drittens die Überzeugung, durch fleischlose Nahrung gesünder zu leben, zumal ja inzwischen auch erwiesen ist, dass Fleisch allerlei Krankheits-erreger enthalten kann. Durch Ehepartner oder Freunde zum vegetarischen Leben gekommen zu sein, lässt sich sicher einem der drei oben genannten Punkte zuordnen.

Ein noch junges Phänomen ist die vegetarische Ernährung als Livestyle-Bewegung. Essen ist ein Bekenntnis, ein Statement geworden: Sage mir, was Du isst, und ich sage dir, wer du bist. In Berlin wird diese Haltung so deutlich sicht-bar, wie in kaum einer anderen deutschen Großstadt. Wenn Morrissey, der Ex-Sänger der Smiths, bei einem Konzert in der Colum-bia-Halle sagt, dass er eigentlich nicht für Fleischverzehrer auftritt, jubelt ihm das

Du bist, was du isst Vegetarisches Leben erobert den Zeitgeist

Diejenigen, die sich nicht vorstellen können, Fleisch vom Speiseplan zu strei-chen, können das SELBST-WENN-PAKET bestellen mit den Lieblingsprodukten der Mitarbeiter der Albert Schweitzer Stiftung.

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gesamte Publikum entgegen. Die Hauptstadt hat die erste vegetarische Mensa, die bald erweitert werden muss, weil so viele hier essen möchten. Die privaten Pflanzinitiativen vermehren sich wie Löwenzahn im Sommer. Der vegetarische Lifestyle ist hip.

Nach Ansicht des Regensburger Kulturwis-senschaftlers Gunther Hirschfelder, Autor des Buches „Zukunft auf den Tisch“, experimen-tiert die junge Generation mit vegetarischen und veganen Ideen. Unterscheiden ließen sich die Anhänger dieser Ernährungsformen weniger nach der sozialen Herkunft als viel-mehr nach den Lebensstilen: „Man isst, was zu einem passt.“ Wenn dann jemand kommt, der vielleicht toller, anziehender wirkt – und Bratwurst isst, mag sich das wieder ändern.

Dennoch ist gerade für Vegetarier in einer Beziehung die Überstimmung in der Lebenseinstellung viel wichtiger als bei Fleischverzehrern. Kein Wunder, dass eine Partnervermittlung, die Veggie-Kontakte anbot, vor kurzem wieder dichtmachen muss-te, weil da viele anbandeln wollten, aber von

ethisch begründetem Verzicht auf tierisches Eiweiß nichts wis-sen wollten. Trittbrettfahrer einer Bewegung, die aber ziemlich schnell herausfindet, wer es ernst meint und wer nicht.

Grundsätzlich, so Hirschfelders Forschungsergebnisse, sei der Fleischverzicht eher im oberen Einkommens- und Bildungsdrit-tel der Bevölkerung angesiedelt. Die Chancen stehen gut, dass der vegetarische Lifestyle sich zu einem Trend mausert, der sich ähnlich auswirkt wie die Äch-tung des Tabakkonsums. Ein großes Ziel der fleischlosen Bewegung ist, einen Tag in der Woche zum Veggie-Day zu erklä-ren. Die Vorstellung, dass fast ganz Deutschland einen Tag pro

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Woche auf Fleisch verzichtet, wäre ein schö-ner Beweis dafür, was Verbraucher durchset-zen können.

Wie sich zeigt, kommt vegetarisches Leben selten allein daher. Wem die ethischen Motive am wichtigsten sind, der wird wohl auch in seinen politischen Anschauungen zu pazifi-stischen Haltungen neigen und vehement gegen Tierversuche eintreten. Als Teil einer gesunden Lebensweise steht für die anderen die fleischlose Ernährung direkt neben Sport sowie dem Verzicht auf Tabak und Alkohol. Der religiös Motivierte wird seine Ernäh-rungsgewohnheit mit einer meditativen Kom-ponente unterstützen. Man sollte sich also hüten, von der einen Gemeinsamkeit der Vegetarier – der fleischlosen Ernährung – auf die gesamte Gruppe zu schließen. Gerade in Berlin leben sie in ganz unterschiedlichen Milieus und Szenen.

Herzlich Willkommen im Veggi-Guide Berlin!

Vegetarian?

Der Begriff „vegetarian“ (das englische Wort für Vegetarier/in und vegetarisch) wurde offiziell am 30. September 1847 in Kent während des Gründungstreffens der Vegetarian Society of the United Kingdom benutzt. Er wurde vom lateinischen „vegetus“ abgeleitet: gesund, frisch, lebendig. Vor 1847 wurden Nicht-fleischesser allgemein als „Pythagoreer“ nach dem „Vegetarier“ Pythagoras bezeichnet.

The expression „vegetarian“ (denoting both a type of diet and the people who follow it) officially became a term on 30 Sep-tember 1847 at the founding assembly of the Vegetarian Society of the United Kingdom in Kent. It was derived from the Latin „vegetus“: healthy, fresh, lively. Prior to 1847 people who refrained from consuming meat were commonly referred to as „Pythagoreans“, after the „vegetarian“ Pythagoras.

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You Are What You EatFrom Necessity to Statement

By nature humans are omnivores. Like rats, pigs, bears and chimpanzees. A sobering thought. But: people are able to consider the things they consu-me and to make conscious choices about their diet. And thus man, the omnivore – if he wants – can be a vegetarian.

There are several reasons for a vegetarian lifestyle, which can be broken down to three traditional motivations for a meat-free diet. First, the love of animals and the decision not to “pay for” one’s own life with the death of another creature. Second, closely related to ethical reasons, religion can be a motivation for a vegetarian lifestyle (and a meat-free diet can also be the expression of an ideology). And third, the belief that a meat-free diet leads to a more healthy life, supported by research that indicates that meat can contain all sorts of germs.

A more recent phenomenon sees the vegetarian diet as part of a lifestyle movement. People are committed to food, it has become a statement: tell me what you eat and I will tell you who you are. In Berlin this attitude is more common and visible than in any other large German city. When Morrissey, ex-singer of The Smiths, announces during a concert at Columbia Halle that he doesn’t perform for people who eat meat, the entire crowd is set to cheer him on. The German capital is home to the first vegetarian student cafeteria, and due to its great popularity it will soon be expanded. Private agricultural initiatives spread like dandelions in summer. The vegetarian lifestyle is hip.

In many cases living life as a vegetarian does not stop at food. People who put an emphasis on ethical motivations often have political affinities to pacifism and vehemently rally against animal testing. Again to others a meat-free diet is part of a healthy lifestyle and goes hand in hand with sport activities, and the eschewal of tobacco and alcohol. People with religious motivations will often support their diet with meditation. One should there-fore be wary to form an assumption about all vegetarians based on the one element that is common to them all – a meat-free diet. In Berlin, in parti-cular, vegetarianism spreads across very different milieus and scenes.

Welcome to the Veggie Guide Berlin!

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Michaela Har-nisch

Shutterstock/jabiru

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Hanka, Mediengestalterin/media designer:

Nie Fleisch für einen Erwachsenen

Baumwolle ist sowieso angenehmer als Schafwolle. Kratzt nicht. Aber eigentlich war es nicht der Juck-reiz, der die 26-Jährige dazu veranlasste, über tie-rische Produkte in ihrem Leben nachzudenken. Sie sollte mit 16 eine Schularbeit über Tierquälerei schreiben. Die Verbindung zur Massen-tierhaltung lag da nahe. „Das war wohl die Initialzündung“, sagt sie heute. Nie wieder sollte ein Tier ihretwegen gefangen gehalten wer-den oder noch schlimmer, sein Leben für sie lassen müssen.

Der Übergang ins streng vegane Leben dauerte dann doch einige Zeit. Denn so einfach war das nicht, alles auszutauschen – Ernährung, Kleidung, Kissenfüllungen. Daunen gehen ja auch nicht. Das Problem waren die damals noch wenigen und versprengten Informationen. Mal hier ein Forum, da eine Webseite. Sie suchte Hinweise zu wesentlichen Fragen: Welche Lebensmittel kann ich bedenkenlos essen? Wo ist was drin, wo gibt es was zu kaufen? Es hat eine Weile gedauert, bis sie die Produktpalette im Supermarkt nach den passenden Nahrungsmitteln durchforstet hatte. Da kennt sie sich inzwischen bestens aus.

Ein anderes Leben kann sich Hanka gar nicht mehr vorstellen. Gemeinsam mit Freunden geht sie auch in ganz normale Restau-rants. Dann fragt sie stets nach veganen Gerichten und wenn nichts auf der Speisekarte zu finden ist, versucht die Küche oft etwas Pas-sendes zu zaubern. „Ich würde nie für einen Erwachsenen Fleisch braten.“ Auch für ihren Freund nicht.

Ihr Lieblingsgericht: Grüner Salat mit Sojasahne und Kartoffelbrei

A school essay on the topic of animal abuse inspired present-day fashion designer Hanka to a meat-free life. But it still took her years to become accustomed to the vegan lifestyle.

Favourite dish: green salad with soy cream and mashed potatoes

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terra press/Jana Kotte

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Die Auswahl an veganen und vegetarischen Restaurants, an Bistros und Takeaways mit fleischlosen Gerichten ist in Berlin groß. Und es kommen jeden Monat neue dazu. Gut so. Sortiert sind die Restaurants nach ihren vega-nen und vegetarischen Angeboten sowie nach Berliner Stadtteilen. In der Stadtmitte wird der Hungrige eher fündig, als in den Randbezirken. Da gibt es eindeutig Nachholbedarf. Die Auto-ren haben sich bemüht, so viele wie möglich davon zu besuchen, um eine kurze Einschät-zung geben zu können. Auf eine Wertung wurde jedoch bewusst verzichtet. Jeder muss selbst herausfinden, ob ihm das Essen schmeckt. Schließlich sind auch die vegetarischen Geschmäcker unterschiedlich.

Eating out in BerlinRestaurants · Cafés · Takeaways · Cafeterias

Berlin offers a large choice of vegan and vegetari-an restaurants, bistros and takeaways that spe-cialise in meat-free dishes. Each month there are new additions, which is a great thing. The restau-rants you find here are listed according to their vegan and vegetarian offers and also according to their location. In the centre of the city you are more likely to find a spot that serves this kind of food than in the outskirts of the city. There is clearly some catching up to do. The authors have tried to visit as many restaurants as possible in order to give a brief description. However, we have decided not to rate individual restaurants. Everybody must find out for themselves where to find the food they like most, because eventually, vegetarian tastes do differ, too.

vegane Restaurants

Essen gehenRestaurants · Cafés · Imbisse · Kantinen

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La Mano Verde

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Vegane Restaurants

Charlottenburg

1 La Mano Verde im Kempinski Plaza

Restaurant · 22222

Uhlandstraße 181–183 · 10623 Berlin

Tel: +49 (0) 30 82703120

www.lamanoverde.de

Di–Sa 12–15.30 Uhr und 18–23 Uhr

Tue–Sat noon–3:30pm and 6–11pm

U1 Uhlandstraße

Die Restauration hat einen hohen Anspruch: mit veganer Küche in der Gourmetspitze mitzumischen. Alle Zutaten kommen aus ökologisch kor-rekten Betrieben. Auch der Betrieb des Restaurants steht für Nachhaltig-keit. Herbst-Ravioli gefüllt mit Kürbis und Kastanien, serviert mit einer Sal-bei-Blaumohn-Glasur, garniert mit hausgemachtem Parmesan (!) kosten etwa 16,50 Euro. Das ist für die gebo-tene Qualität ein fairer Preis. Und das zweigängige Mittagsmenü für 10,50 Euro ist auf jeden Fall eine gelegent-liche Alternative zur Kantine. Herr-lich, eine Kochschule wird geplant – geteilte Küchengeheimnisse schmecken besser.

This restaurant has a great ambition: to play in the gourmet league with vegan cooking. All ingredients come from certi-fied organic farms. The management is dedicated to sustainability. Autumn ravioli filled with pumpkin and chest-nuts, served with sage-blue poppy-gla-

zing and garnished with in-house par-mesan (!) are available for 16.50 Euro. A fair deal for such a quality dish. The two-course lunch menus for 10.50 Euro are a welcome alternative to eating at the cafeteria. As a neat extra, there are plans for cooking classes – shared kitchen secrets taste twice as nice.

Friedrichshain

2 Mamo FalafelImbiss/Takeaway · 22

Warschauer Straße 47 · 10243 Berlin

Tel: +49 (0) 30 74789623

www.mamo-falafel.com

So–Do 11.30–24 Uhr, Fr–Sa 12–3 Uhr

Sun–Thur 11:30 –midnight

Fri–Sat noon–3am

U1/ S3/5/75 Warschauer Straße

Mit seinem minimalistischen Interi-eur sieht das Mamo Falafel nicht nach arabischer Falafelbude aus. Eher wie ein Falafelstand in Tel Aviv. Unge-wöhnlich ist das Selbstbedienungs-system. Denn das Befüllen mit Zutaten (Gurke, Krautsalat, Bulgur, Kichererbsen usw.) übernimmt der Gast.

With its minimalist interior Mamo Falafel looks very much unlike your regular Arabian takeaway. More like a falafel place in Tel Aviv. The self-service system is unusual: guests select and put their fillings (cucumber, coleslaw, bulgur, chickpeas, etc.) into their bread them-selves.

3 Yoyo FoodworldImbiss/Takeaway · 222

Gärtnerstraße 27 · 10245 Berlin

Tel: +49 (0) 30 49787384

www.yoyofoodworld.de

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Michaela Harnisch

Shutterstock/monticello

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Vegane Restaurants

Kreuzberg

4 LebensfRoh

Café · 222

Görlitzer Str. 38 · 10997 Berlin

Tel: +49 (0) 30 69567488

www.lebensfroh.org

Mo, Mi–Fr 7.30–18.30 Uhr, Sa 10–20 Uhr,

So 10–17 Uhr

Mon, Wed–Fri 7:30am–6:30pm,

Sat 10am–8pm, Sun 10am–5pm

U1 Schlesisches Tor

Mit der Devise „Mit Vitalität durch den Tag“ verbindet sich der Verzicht auf convenience food. Das Mittags-menü wechselt täglich. Die Zuberei-tung aller Speisen erfolgt mit veganen und biologischen Zutaten – ohne sie zu erhitzen. Rohkost steht im Vorder-grund. Damit werden Kuchen gezau-bert und vom Frühstück bis zur Abendmahlzeit funktioniert alles ohne Energieverschwendung. Direkt gegenüber vom Görlitzer Park. Es gibt ein Kinderspielzimmer. Ferner kann von Acai bis Zeolith eine große Bandbreite an hochwertigen bio-vega-nen Zutaten für eine Rohkostküche gekauft werden.

The motto “Through the day with vitali-ty” implies the refusal of convenience food. Lunch menus change daily. All dis-hes are prepared with vegan and organic ingredients – without heating them. Raw food is the basis for tasty cakes and

Mo–So 12–24 Uhr/Mon–Sun noon–midnight

U1/ S3/5/75 Warschauer Straße,

M13 Wühlischstraße/Gärtnerstraße

Im veganen Fast-Food-Imbiss ist natürlich Selbstbedienung. Den-noch muss man nicht mit dem Bur-ger auf der Hand sogleich wieder vor die Tür. Es gibt etwa 30 Sitzplät-ze an eng gestellten Tischen. Die Geräuschkulisse vermittelt Mensa-Atmosphäre. Der Gast hat die Wahl zwischen 30 verschiedenen Bur-gern von 2,99 bis 3,99 Euro, mit Tofu und Soja zwischen den Teig-hälften. Wer die Fleischimitation nicht mag, der bestellt die selbst gemachte Linsen-Variante für 2,79 Euro. Ein Blick auf die Klassiker: hausgemachte vegane Käsespätzle für 5 Euro.

Self-service is the rule in this vegan fast-food takeaway. But there is no need to step back outside with your burger in hand. About 30 seats are available on narrow tables. The sound gives the place the ambience of a cam-pus cafeteria. Guests have a choice of 30 different tofu and soy burgers ran-ging between 2.99 to 3.99 Euro. If you are not fond of meat substitutes, you can go for the in-house lentil ver-sion for 2.79 Euro. A house classic: freshly made vegan cheese spaetzle for 5 Euro.

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Impressum/ImprintErschienen bei Edition Terra, einer Marke der terra press GmbH in Koo-peration mit dem

Vegetarierbund Deutschland e.V. Glatzer Str. 5, 10247 BerlinTel: +49 (0) 30 20050799www.vebu.de, [email protected]

© terra press GmbH Albrechtstraße 18, 10117 Berlinwww.terra-press.de

1. Auflage 2012

ISBN 978-3-942917-04-9

Alle Rechte vorbehalten

Autoren: Michaela Harnisch, Reiner Schweinfurth

Layout, Grafiken und Karten: terra press GmbH

Alle Angaben in diesem Buch wurden nach bestem Wissen recherchiert. Sollten sich dennoch Fehler ein-geschlichen haben, dankt der Verlag für jeden Hinweis.

Almodovar 62Angela & Lutz Stoess Photographie 35Caramello 63, 70Cookies Cream 67Einklang Feinfrost 64Fotolia:chungking 41/Michael Sailer 28La Mano Verde Titel, 52Lotos Café 69Lucky Leek 57Majas Deli 57Michaela Harnisch 13, 44, 48, 53, 56, 60, 65, 66, 69Oliver Schulz-Bernd 19Rigpa-Zentrum Berlin/Lotus Lounge 61Shutterstock:113/AGorohov 110/CGissemann 48/Christian Delbert Titel/jabiru 13/Jas-minka KERES 112/marco mayer 30/monticello 53, 60/oleksa 108/Simo-ne van den Berg 111terra press/Jana Kotte Rücktitel, 8, 9, 10, 14, 15, 20, 22, 23, 24, 25, 26, 38, 42, 45, 46, 50, 55, 58, 70, 100, 102, 114terra press/Joachim Nölte 16, 43Umasan Rücktitel, 17Vegetarisch in Berlin 68Veggie Nº 1 71, 72Vöner Presse Titel, 63www.oekolandbau.de:© BLE/Dominic Menzler 32, 34, 36© BLE/Thomas Stephan 33Yellow Sunshine Rücktitel, 67

Fotonachweis:

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Edition Terra eine Marke der terra press GmbHTelefon (030) 27 58 17 56 0 · www.terra-press.de

Aus unserem Verlagsprogramm

Berlin gärtnert. Kübel, Beet und Samenbombe

Das Gärtnern ist des Berliners liebstes Hobby. Zu diesem Eindruck muss kommen, wer sich auf Bal-konen, in Klein- und Vorgärten, in Gemeinschafts-anlagen und auf Äckern umsieht. Sogar furchtlose „Guerilla“-Gärtner treiben in Berlin ihr Wesen. Ihnen allen geht es mal um mehr Natur in der Stadt, mal um gesündere Ernährung und mal um Kontakt zu Gleichgesinnten. 160 Seiten

ISBN 978-3-942917-03-214,80 EUR

Berliner Pfl anzen. Das wilde Grün der Großstadt

Wer schaut beim Vorbeigehen schon auf die kleinen Schönheiten am Wegesrand? In Pfl aster-ritzen wachsen sie und Mauerfugen, an Bordstein-kanten, auf Rasen und City-Brachen. Viele werden heute als „Unkraut“ abgetan. Dem wilden Grün im Herzen Berlins sind die Autorinnen auf der Spur, denn Pfl anzen erzählen Erstaunliches über die Geschichte der Stadt. 120 SeitenBester Gartenreiseführer Deutschlands 2010

ISBN 978-3-9812477-3-214,80 EUR

Uckermark. Ein Wegbegleiter

Die Uckermark bietet landschaftliche Schönheiten, ursprüngliche Natur und historische Städte. Der größte Landkreis Deutschlands hat sich in den ver-gangenen Jahren vom Geheimtipp zum beliebten Urlaubsziel entwickelt. Vor allem Wanderer – egal ob zu Fuß, mit Rad oder Kanu – fi nden hier ein ideales Terrain. 176 Seiten

ISBN 978-3-9812477-3-214,80 EUR

Michaela HarnischDie bekennende Berline-rin ist Sozialwissenschaft-lerin und Redakteurin. Als Lokalpatriotin streunt sie ständig durch ihre Stadt – immer auf der Suche nach guten Geschichten und span-

nenden Menschen. Sie lebt selbst fleisch-los und fand, dass die Zeit reif ist für einen vegetarischen Berlin-Führer.

Working as a social scientist and editor, the proud Berliner ceaselessly wanders through her city – always on the look out for a good story and exciting people. She does not con-sume any meat and thought it was about time for a vegetarian guide to Berlin.

Reiner SchweinfurthAls Journalist arbeitet er immer wieder zu Service-Themen und war ganz erstaunt, wie vielfältig sich die Veggie-Szene darstellt. Ein Auslöser für die Veggie-Recherche war eine TV-Reportage über Tiertransporte quer

durch Europa. Die Bewahrung der Schöp-fung geht fleischlos besser. Vegetarier haben dafür die passenden Argumente.

The journalist specialising in service topics was surprised when he discovered how varied the veggie scene actually is. The ins-piration for his research in vegetarianism was a TV report on animal transports across Europe. Creation can best be preserved through a meat-free diet. And vegetarians have all the right arguments.

Page 22: Veggie-Guide Berlin

14,80 EUR

eine Marke derterra press GmbH

KübombeBerert

VEGGIE GUIDE BERLIN

VEGETARISCH LEBENEin Restaurant- und Einkaufsführer

Berlin ist auch die Hauptstadt der Vegetarier. Hier hat sich ein Lebensstil aus bewusster Ernährung und Enga-gement für die Natur entwickelt. Der „Veggie Guide Berlin“ führt erstmals zu Berliner Restaurants, Läden, Kochschu-len und Caterern, die sich dieser neuen Esskultur verschrieben haben. Berlin lebt bestens vegetarisch!

Berlin is also Germany’s vegetarian capital. People in the city have develo-ped a lifestyle of conscious dieting and nature activism. As the first publication of its kind, the “Veggie Guide Berlin” introduces Berlin restaurants, stores, cooking classes and catering services that subscribe to a new culture of food. Berlin is living large, vegetarian style!

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Michaela HarnischReiner Schweinfurth

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