Vergiss mein nicht SK - fh-muenster.de · lung, da seine Ehefrau an Demenz erkrankte. Malte...
Transcript of Vergiss mein nicht SK - fh-muenster.de · lung, da seine Ehefrau an Demenz erkrankte. Malte...
Vergiss'mein'nicht'!
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Originaltitel* Vergiss!mein!nicht!–!Wie!meine!Mutter!ihr!Gedächtnis!verlor!und!meine!Eltern!die!Liebe!neu!entdeckten!
Land/Jahr* Deutschland,!2013!
Spielzeit* 88!Minuten!
FSK* 0!
Genre* Dokumentation!
Darsteller* Gretel!Sieveking,!Malte!Sieveking,!David!Sieveking!
Regie* David!Sieveking!
Produktion* Martin!Heisler,!CarlFLudwig!Rettinger!
Auszeichnungen*Hessischer!Filmpreis!„bester!Dokumentarfilm“!Preis!des!GoetheFInstituts!Deutsche!FilmF!und!Medienbewertung:!„besonders!wertvoll“!
Website*zum*Film* http://vergissmeinnichtFfilm.de/!!!
© farbfilm verleih!
! Handreichung,für,den,Unterricht:,, Vergiss,mein,nicht,
Lea,Dierkes,,Lena,Heitkamp,,André,Schiefelbein,,Vanessa,Sökeland, Seite,2,von,10,
Inhalt' '
1'Themenschwerpunkte'für'den'Einsatz'im'Unterricht!.....................!3!2!Inhaltsangabe!.................................................................................!4!3!Die!Hauptcharaktere!......................................................................!5!4!Empfehlungen!für!den!Einsatz!im!Unterricht!.................................!7!4.1!Einsatz!des!Films!im!Ganzen!.....................................................!7!4.2!Einsatz!von!Schlüsselsequenzen!des!Films!...............................!8!
5!Erläuterungen!...............................................................................!10!!
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1.'Themenschwerpunkte'für'den'Einsatz'im'Unterricht'
Der Film „Vergiss mein nicht“ kann im Unterricht zu folgenden Themenschwerpunkten einge-
setzt werden:
Aktivierende Pflege
Im Film wird deutlich, dass der demenziell erkrankte Mensch trotz seiner Erkrankung und
unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse in den Alltag und das Familienleben
integriert werden sollte.
Belastungsgrenzen von pflegenden Angehörigen
Der Film zeigt, dass die Pflege demenziell erkrankter Menschen eine Herausforderung für
die Angehörigen ist und auch sie an ihre Belastungsgrenzen kommen können, sodass sie
eine Auszeit benötigen.
Gefahren im Alltag
Das Zusammenleben mit demenziell erkrankten Menschen bringt im Alltag eine Vielzahl an
unentdeckten Gefahren mit sich, was im Film anhand einiger Beispiele dargestellt wird.
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2.'Inhaltsangabe'!
David!Sieveking!zieht!wieder!zurück!in!sein!Elternhaus,!um!seinen!Vater!Malte!bei!der!Pflege!seiner!demenzkranken!Mutter!Gretel!zu!unterstützen.!Seit!der!Pensionierung!vor!fünf!Jahren!übernimmt!Malte!die!tägliche!Pflege!von!Gretel,!ist!aber!mit!der!Situation!zunehmend!überFfordert! und!wünscht! sich! eine! Auszeit.! Um!wieder! Kraft! zu! tanken,! fährt!Malte! für! einige!Wochen!in!die!Schweiz!und!David!bleibt!in!dieser!Zeit!bei!Gretel!wohnen!und!dokumentiert!ihren!gemeinsamen!Alltag.!Für!David!bedeutet!dies!eine!Mehrfachbelastung,!da!er!nicht!nur!pflegender!Sohn,!sondern!auch!gleichzeitig!Dokumentarfilmer!ist.!!
Gretel! ist! trotz!einiger!Erinnerungslücken!und!Gedächtnisschwierigkeiten!meist!guter!StimFmung.!Meist!hält! sie!sich! für!eine! junge!Frau!und! ihren!Sohn!David! für! ihren!Mann!Malte.!Allerdings!klagt!sie!oft!über!Erschöpfung!und!Müdigkeit,!was!David!die!Pflege!und!auch!geFmeinsame!Unternehmungen!erschwert.!!
Als!David!und!Gretel!in!die!Schweiz!fahren,!um!Malte!aus!seinem!Urlaub!abzuholen,!nehmen!die!Dinge!eine!Wendung.!Gretel!und!Malte!haben!in!den!70er!Jahren!in!der!Schweiz!gelebt!und!David!beginnt!nun!die!Vergangenheit!seiner!Eltern!zu!erforschen.!Neben!Informationen!über!Maltes!und!Gretels!politische!Aktivitäten!zu!dieser!Zeit!kommen!auch!pikante!GeschichFten!aus!ihrer!langjähriger!Beziehung!und!„offenen“!Ehe!ans!Licht.!!
Zurück!zu!Hause!stellt!sich!die!Frage!nach!der!zukünftigen!Versorgung!von!Gretel.!Die!Familie!beschließt,!Gretel!probeweise! in!ein!Pflegeheim!einziehen!zu! lassen,!nachdem!der!Versuch!mit! einer!polnischen!Privatpflegerin! gescheitert!war.!Gretel! lebt! sich! im!Heim!gut! ein!und!wird!regelmäßig!von!ihrer!Familie!dort!besucht.!
Nach!einiger!Zeit!beschließt!Malte!allerdings,!Gretel!wieder!nach!Hause!zu!holen.!Mit! ihrer!neuen! Privatpflegerin! Valentina! versteht! sich!Gretel! sehr! gut! und! die! beiden! bauen! sogar!eine! freundschaftliche!Beziehung!zueinander!auf.!Dadurch!wird!Malte!etwas!entlastet!und!kann!die!Geschehnisse!seiner!Ehe!rückblickend!aufarbeiten.!!
Dies!führt!am!Ende!dazu,!dass!sich!Malte!und!Gretel!am!Ende!ihrer!40Fjährigen!Beziehung!so!nah! sind! wie! noch! nie! und! eine! wunderschöne! letzte! gemeinsame! Reise! anlässlich! ihres!Hochzeitstages!nach!Hamburg!verbringen,!wo!ihre!Liebesgeschichte!einst!begann.!!
Schnitt! –! Ein! halbes! Jahr! später! sieht!man!Gretel,! die! zum!Pflegefall! geworden! ist! und! im!Kreise!ihrer!Lieben!zu!Hause!ihre!letzten!Tage!verbringt.!
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3.'Die'Hauptcharaktere'
Gretel Sieveking
studierte Linguistik in Hamburg, bekam als eine
der ersten Moderatorinnen des NDR eine eige-
ne Fernseh-Sendung und arbeitete als Sprach-
lehrerin für Deutsch. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Malte Sieveking, den sie in den 60er
Jahren kennen lernte, hat sie zwei Töchter und
einen Sohn. Seit der Studienzeit sind Gretel
und Malte politisch sehr aktiv und sie betätigten sich im Sozialistischen Deutschen Studenten-
bund. In Gretels weiterer politischer Aktivität
gründete sie einen antiautoritären Kindergar-
ten, sie gehörte zur Führungsregie einer mar-xistischen Gruppe und engagierte sich bei den
Grünen, im Energiewende-Komitee und in einer
Frauengruppe. Seit 2005 machten sich Ge-
dächtnisschwächen bei Gretel bemerkbar, die 2008 zur Diagnose Alzheimer-Demenz führten
und ihren Alltag in den folgenden Jahren immer
weiter einschränkten. Die letzten Monate ihres
Lebens mit der Demenz wurde von ihrem Sohn David gefilmt, bis Gretel letztendlich im Februar
2012 verstarb.
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Malte Sieveking
arbeitete als Mathematikprofessor an einer Uni-
versität. Seinen Beruf nahm er immer sehr ernst.
Aufgrund seines Alters trat Malte in den Ruhe-
stand ein. Er stellte sich die Zeit im Ruhestand
anders vor, als sie sich tatsächlich entwickelte.
Seine Pläne waren, mit seiner Frau auf Reisen
zu gehen und sich der Forschung zu widmen.
Die Vorstellungen gingen jedoch nicht in Erfül-
lung, da seine Ehefrau an Demenz erkrankte.
Malte kümmert sich um seine Frau und unter-
stützt sie, wo er kann. Er nimmt sich jedoch
auch seine Freiräume, um Kraft zu tanken, in-
dem er alleine in die Schweiz fährt und sich Zeit
für mathematische Aufgaben nimmt.
Gretel und Malte sind seit vielen Jahren verhei-
ratet. Sie respektieren einander, führen jedoch
eine offene Beziehung, in der jeder seine Frei-
heiten genießen kann.
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David Sieveking
ist Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmpro-
duzent. Er dokumentiert die letzten Lebensjahre
seiner an Alzheimer erkrankten Mutter und das
damit einhergehende veränderte Familienleben.
David möchte seinen Vater in der Pflege seiner
Mutter unterstützen und zieht daher wieder nach
Hause. Im Alltagsleben stößt er in der Ausei-
nandersetzung immer wieder an Grenzen der
Belastbarkeit. Er beginnt mit der Aufarbeitung
der Vergangenheit seiner Mutter bzw. seiner
Eltern und bekommt nicht zuletzt durch die Kon-
frontation mit der Erkrankung eine neue Sicht-
weise über Familienzusammengehörigkeit und
Opferbereitschaft.!
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4.'Empfehlungen'für'den'Einsatz'im'Unterricht'!Es!wird!empfohlen,!den!Film!im!Ganzen!in!den!Unterricht!zu!integrieren,!da!sich!eine!DokuFmentation!nicht!eignet,!um!sie!in!Teilsequenzen!zu!unterteilen.!!
Die!Farbmarkierungen!verweisen!auf!unterschiedliche!Komplexitätsgrade!der!Lernaufgaben,!die!anhand!der!Taxonomiestufen!nach!Bloom!kategorisiert!wurden.!(Erläuterung!S.!10)!
4.1'Einsatz'des'Films'im'Ganzen'!
Nr.* Lernaufgaben* Anspruch*
1!
Bearbeitungsauftrag:!!F Nennen!Sie!die!im!Film!dargestellten!Versorgungsformen!von!
Gretel.!F Analysieren!Sie!die!im!Film!dargestellten!Versorgungsformen!hinF
sichtlich!ihrer!VorF!und!Nachteile!unter!Berücksichtigung!der!PerFspektive!von!Betroffenen!und!Angehörigen.!
!!!
2!
Bearbeitungsauftrag:!F Stellen!Sie!Möglichkeiten!der!Biografiearbeit!heraus.!!F Beurteilen!Sie!die!Relevanz!der!Biografiearbeit!in!Bezug!auf!die!
Erkrankung!Demenz.!!
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3!
Bearbeitungsauftrag:!F Analysieren!Sie!die!Beziehungen!der!im!Film!dargestellten!CharakF
tere!zu!Gretel!im!Verlauf!der!Erkrankung.!!F Erklären!Sie!den!Untertitel!des!Filmes!„Wie!meine!Mutter!ihr!GeF
dächtnis!verlor!und!meine!Eltern!die!Liebe!neu!entdeckten“!in!BeFzug!auf!das!Beziehungsverhältnis!von!Gretel!und!Malte.!!
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4!
Bearbeitungsauftrag:!F Vergleichen!Sie!die!Stellung!von!Gretel!in!der!Familie,!die!ihr!
durch!die!Angehörigen!gegeben!wird,!im!Gegensatz!zur!Stellung,!die!Gesellschaftsmitglieder!ihr!geben.!
o beispielhaft!dazu:!!Szene,!als!Gretel!beim!Frisör!ist!(28:19!F!28:39!Min.)!Szene,!als!Gretel!im!Mittelpunkt!der!Familie!ist!(1:24:01!–!1:27:51!Min.)!
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4.2$Einsatz$von$Schlüsselsequenzen$des$Films$!
Nr.$ Inhalt$der$Szene$ Dauer$der$Szene$ Sequenz$ Lernaufgaben$ Anspruch$
1$ Grenzen$aktivierender$Pflege$" Angehörige!und!Therapeuten!kommen!an!ih"
re!Grenzen!bei!der!Mobilisation!und!Motiva"tion!von!Gretel.!!
3:29!Min! 12:39"16:08! Themenschwerpunkt:!Aktivierende!Pflege!!Bearbeitungsauftrag:!
" Nennen!Sie!Grenzen,!an!die!Ange"hörige!und!Therapeuten!im!Rahmen!der!Betreuung!von!Gretel!stoßen.!
" Erarbeiten!Sie!allgemein!gültige!Lö"sungsstrategien!zur!Förderung!der!aktivierenden!Pflege.!
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2$ Der$Alltag$von$David$und$Gretel$" David!kümmert!sich!um!seine!Mutter!wäh"
rend!der!Abwesenheit!von!Malte.!Er!bezieht!sie!aktiv!in!das!Alltagsgeschehen!ein!und!überträgt!ihr!kleine!Verantwortungen.!David!gesteht!sich!ein,!dass!die!Pflege!seiner!Mutter!eine!anspruchsvolle!und!anstrengende!Auf"gabe!ist.!!
10!Min! 23:38"!33:38!!
Themenschwerpunkt:!!Belastungsgrenzen!von!pflegenden!Ange"hörigen!!Bearbeitungsauftrag:!
" Beschreiben!Sie!die!im!Film!gezeig"ten!Herausforderungen!und!Belas"tungen!im!Alltagsgeschehen!mit!demenziell!erkrankten!Menschen.!
" Analysieren!Sie!das!Verhalten!von!David!und!stellen!Sie!alternative!Handlungsweisen!heraus.!!
" Stellen!Sie!den!Beratungsbedarf!von!David!heraus.!
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Nr.$ Inhalt$der$Szene$ Dauer$der$Szene$ Sequenz$ Lernaufgaben$ Anspruch$
3$ Krankheitsbedingte$Gefahren$im$Alltag$von$Gretel$" Gretel!und!David!sind!mit!dem!Auto!auf!der!
Autobahn!von!Stuttgart!in!die!Schweiz!un"terwegs!zu!Malte.!Gretel!öffnet!während!der!Fahrt!die!Beifahrertür.!!
0:15!Min! 39:03"!39:18!
Themenschwerpunkt:!!Gefahren!im!Alltag!!Bearbeitungsauftrag:!
" Beschreiben!Sie!mögliche!Gefahren,!die!im!Alltag!mit!demenziell!er"krankten!Menschen!auftreten!kön"nen.!!
" Entwickeln!Sie!Maßnahmen,!um!Ge"fahren!vorzubeugen!und!Betroffene!sowie!deren!Angehörige!zu!schüt"zen.!
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5.#Erläuterungen#Die!Farbmarkierungen!der!Lernaufgaben!erklären!sich!wie!folgt:!
! Taxonomiestufe!1!n.!Bloom!
!Wissen! Gelerntes!erinnern!und!Wissen!wiedergeben!
! Taxonomiestufe!2!n.!Bloom!
!Verständnis!und!Anwendung! Wissen!übertragen!und!praktisch!anwenden!
! Taxonomiestufe!3!n.!Bloom!
!Synthese,!Analyse,!Beurteilung! Wissen!weiterentwickeln,!neue!Lösungen!finden!
und!beurteilen!
paedaKlogics!(k.!D.)!Taxonomiestufen!nach!Bloom.!Verfügbar!unter:!https://paedaKlogics.ch/wpKcontent/uploads/2014/10/Taxonomiestufen_Bloom.pdf![12.04.2016]!
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