Vergleich von Perm/Skyth-Profilen des Ober-, Mittel- und ...

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Jb. Geol. B.-A. ISSN 0016-7800 Band 132 Heft 4 S.791-821 Wien, Dezember 1989 Vergleich von Perm/Skyth-Profilen des Ober-, Mittel- und Unterostalpins Von HANNS SYLVESTER» Mit 5 Abbildungen, 4 Tabellen und 3 Tafeln Osterreichische Kartei: 50.000 Btätter 102, 105, 183, 186, 204, 205 Inhalt Ostalpin Perm Trias Sedimentotogie Sedimentpetrographie Tektonik Zusammenfassung 791 Abstract 791 1. Einleitung 792 1.1. Geologischer Rahmen und Bedeutung der Perm/Skyth-Vorkommen 792 1.2. Probleme der stratigraphischen Gliederung im Perm/Skyth 796 1.3. Auswahl der Profile 797 1.4. Untersuchungsmethode 798 1.5. lithostratigraphische Gliederung 798 2. Interpretation und Korrelation der Profile 803 2.1. Werchzirm-Formation 803 2.1.1. Untere Sedimentitgeröll-Abfolge 803 2.1.2. Obere Sedimentitgeröll-Abfolge 803 2.1.3. Tuffit-Abfolge 805 2.2. Gröden-Formation 805 2.2.1. Untere Porphyrgeröll-Abfolge 805 2.2.2. Obere Porphyrgeröll-Abfolge 805 2.3. Alpine Buntsandstein-Formation 806 2.3.1. Quarzgeröll- und Grobquarzit-Abfolge 806 2.3.2. Sandstein- und Feinquarzit-Abfolge 806 2.4. Werfen-Formation 807 2.5. Korrelation mit dem Pfannock- und dem Ochsenstand-Profil 807 3. Modell des Sedimentationsablaufes 801 4. ~i~:~~~~~I~~r~~~~~.: : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : ~~~ Zusammenfassung In ostalpinen Perm/Skyth-Siliziklastika werden die im Korn- größenverlauf über die Profilstrecken festgehaltenen Schüt- tungsenergie-Variationen mit dem Klastenspektrum korreliert und Schüttungsintervalle abgegrenzt. Diese entsprechen litho- stratigraphischen Formationen bzw. ihren untergeordneten Abfolgen. Im Perm erfolgt die Steuerung der terrestrischen Sedimen- tation weitgehend allozyklisch, vermutlich durch bruchtektoni- sche Verstellung zwischen Becken und liefergebiet. Erst in der höheren Folge gewinnen Meeresspiegelschwankungen an Einfluß. Die Korrelation der lithostratigraphsichen Einheiten von Pro- filen aus der ober-, mittel- und unterostalpinen Decke zeigt unterschiedliche Sedimentationsentwicklungen in einem ober- ostalpinen und einem zentralalpinen Becken an. Das oberostalpine und das zentralalpine Becken werden vom frühen Perm bis in das Anis durch eine kristalline Hoch- *) Anschrift des Verfassers: Dr. HANNSSYLVESTER, Geologisch- Paläontologisches Institut und Museum, Westfälische Wil- helms-Universität, Corrensstraße 24, 0-4400 Münster; Z.Zt. Departamento Ingeniero de Minas, Universidad de Ataca- ma, Casilla 240, Copiac6, Chile. zone voneinander getrennt. An der Südflanke dieser Hochzo- ne befindet sich das oberostalpine Pfannock-Profil. Das mit- telostalpine Ochsenstand-Profil weist enge Bezüge zum nörd- lich gelegenen, zentralalpinen Sedimentationsraum auf. Die unterschiedliche Ausbildung der beiden, die kristalline Hoch- zone flankierenden Profile bedingt eine primär größere Distanz zwischen den Profilen, in der das kristalline liefergebiet des Ochstenstand-Profils zu vermuten ist. Es ist ein tektonischer Transport des Pfannock-Profils über die Breite des kristallinen Hinterlands des Ochsenstand-Profils hinweg anzunehmen. Abstract In the siliciclastic Permian/Skythian of the Eastern Alps the variation of the sediment-input-energy as inferred from the grain-size curve is correlated with the clast-spectrum. This al- lows a discrimination of input intervals, which are classified as formations and members. In Permian the allocyclic sedimentation is controlled by faulting tectonism between basin and source rocks. Later in- crease the effects of sea-level changes. The correlation of profiles from the Upper, Middle and Low- er East-Alpine nappes shows a divergent development of se- dimentation in an Upper East-Alpine and a Central East- Alpine basin. 791

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Jb. Geol. B.-A. ISSN 0016-7800 Band 132 Heft 4 S.791-821 Wien, Dezember 1989

Vergleich von Perm/Skyth-Profilendes Ober-, Mittel- und Unterostalpins

Von HANNS SYLVESTER»

Mit 5 Abbildungen, 4 Tabellen und 3 Tafeln

Osterreichische Kartei: 50.000Btätter 102, 105, 183, 186, 204, 205

Inhalt

OstalpinPermTrias

SedimentotogieSedimentpetrographie

Tektonik

Zusammenfassung 791Abstract 791

1. Einleitung 7921.1. Geologischer Rahmen und Bedeutung der Perm/Skyth-Vorkommen 7921.2. Probleme der stratigraphischen Gliederung im Perm/Skyth 7961.3. Auswahl der Profile 7971.4. Untersuchungsmethode 7981.5. lithostratigraphische Gliederung 798

2. Interpretation und Korrelation der Profile 8032.1. Werchzirm-Formation 803

2.1.1. Untere Sedimentitgeröll-Abfolge 8032.1.2. Obere Sedimentitgeröll-Abfolge 8032.1.3. Tuffit-Abfolge 805

2.2. Gröden-Formation 8052.2.1. Untere Porphyrgeröll-Abfolge 8052.2.2. Obere Porphyrgeröll-Abfolge 805

2.3. Alpine Buntsandstein-Formation 8062.3.1. Quarzgeröll- und Grobquarzit-Abfolge 8062.3.2. Sandstein- und Feinquarzit-Abfolge 806

2.4. Werfen-Formation 8072.5. Korrelation mit dem Pfannock- und dem Ochsenstand-Profil 807

3. Modell des Sedimentationsablaufes 801

4. ~i~:~~~~~I~~r~~~~~.: : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : : ~~~

Zusammenfassung

In ostalpinen Perm/Skyth-Siliziklastika werden die im Korn-größenverlauf über die Profilstrecken festgehaltenen Schüt-tungsenergie-Variationen mit dem Klastenspektrum korreliertund Schüttungsintervalle abgegrenzt. Diese entsprechen litho-stratigraphischen Formationen bzw. ihren untergeordnetenAbfolgen.

Im Perm erfolgt die Steuerung der terrestrischen Sedimen-tation weitgehend allozyklisch, vermutlich durch bruchtektoni-sche Verstellung zwischen Becken und liefergebiet. Erst inder höheren Folge gewinnen Meeresspiegelschwankungen anEinfluß.

Die Korrelation der lithostratigraphsichen Einheiten von Pro-filen aus der ober-, mittel- und unterostalpinen Decke zeigtunterschiedliche Sedimentationsentwicklungen in einem ober-ostalpinen und einem zentralalpinen Becken an.

Das oberostalpine und das zentralalpine Becken werdenvom frühen Perm bis in das Anis durch eine kristalline Hoch-

*) Anschrift des Verfassers: Dr. HANNSSYLVESTER,Geologisch-Paläontologisches Institut und Museum, Westfälische Wil-helms-Universität, Corrensstraße 24, 0-4400 Münster; Z.Zt.Departamento Ingeniero de Minas, Universidad de Ataca-ma, Casilla 240, Copiac6, Chile.

zone voneinander getrennt. An der Südflanke dieser Hochzo-ne befindet sich das oberostalpine Pfannock-Profil. Das mit-telostalpine Ochsenstand-Profil weist enge Bezüge zum nörd-lich gelegenen, zentralalpinen Sedimentationsraum auf. Dieunterschiedliche Ausbildung der beiden, die kristalline Hoch-zone flankierenden Profile bedingt eine primär größere Distanzzwischen den Profilen, in der das kristalline liefergebiet desOchstenstand-Profils zu vermuten ist. Es ist ein tektonischerTransport des Pfannock-Profils über die Breite des kristallinenHinterlands des Ochsenstand-Profils hinweg anzunehmen.

Abstract

In the siliciclastic Permian/Skythian of the Eastern Alps thevariation of the sediment-input-energy as inferred from thegrain-size curve is correlated with the clast-spectrum. This al-lows a discrimination of input intervals, which are classifiedas formations and members.

In Permian the allocyclic sedimentation is controlled byfaulting tectonism between basin and source rocks. Later in-crease the effects of sea-level changes.

The correlation of profiles from the Upper, Middle and Low-er East-Alpine nappes shows a divergent development of se-dimentation in an Upper East-Alpine and a Central East-Alpine basin.

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From early Permian up to Anisian both basins are separatedby a crystalline upland. On its southern flank the Upper-AlpinePfannock-profile is located. On the northern flank the middle-Alpine Ochsenstand-profile shows close connection to theCentral East-Alpine basin. The crystalline source rocks of theOchsenstand-profile are supposed to be in the distance be-tween Pfannock- and Ochsenstand-profile. A tectonic trans-port of the Pfannock-profile into its today position over themiddlealpine Ochsenstand-profile is to presume.

1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit stellt in kurzgefaßter Form dieErgebnisse einer Dissertation vor, die im Rahmen desDFG-Projekts Th 126/14-1 bis -3 unter der Leitungvon Prof. Dr. F. THIEDIGdurchgeführt worden ist. DerDeutschen Forschungsgemeinschaft sei hier für die ge-währte Sachmittelbeihilfe gedankt.

1.1. Geologischer Rahmenund Bedeutung

der Perm/Skyth-Vorkommen

Für die Tektogenese der im Ostalpin übereinandergestapelten Einheiten von metamorphem altpaläozoi-schem Grundgebirge mit permomesozoischem Deck-gebirge liegen unterschiedliche Deutungsmodelle vor(u. a. TOLLMANN,1959 bis 1987; CLAR, 1965; FRANK,1983, 1987).Nach TOLLMANN(1959 und folgende) gliedert sich das

Ostalpin in die tektonischen Einheiten des Unter-, Mit-tel- und Oberostalpins (vgl. Abb. 1), die zugleich auchUnterschiede in der faziellen Ausbildung ihrer Permo-mesozoikums-Bedeckung aufweisen. Diese Faziesun- .terschiede führen zu paläogeographischen Anordnun-

gen, die einen nordgerichteten Deckenfernschub zurheutigen Position bedingen.Das geringmächtige unterostalpine Permomesozoi-

kum wurde auf einem schwach metamorphen Grundge-birge abgelagert. Von Süden her überschoben, befindetsich darauf das höher metamorphe Kristallin des Mit-telostalpins mit seiner ebenfalls geringmächtigen per-momesozoischen Bedeckung. Beide Deckschichtvor-kommen weisen nach TOLLMANNtypisch zentralalpineFazies mit Alpinem Verrucano, Semmering-Quarzit undAlpinem Röt auf (vgl. Tab. 1).Die faziell abweichenden oberostalpinen Deckschich-

ten stammen samt ihrem nicht bis schwach metamor-phen Grundgebirge weiter aus dem Süden, aus der Nä-he des heutigen Periadriatischen Lineaments. DieNördlichen Kalkalpen sind im Zuge dieses Decken-schubs aus dem nordoberostalpinen Sedimentations-raum über die heutige Aufdomung des Tauernkristallinsund dessen Deckschichten hinweg verfrachtet worden,wobei die kalkalpine Einheit noch der Grauwackenzonevorauseilte. Die Mittelkärntner Anteile, repräsentiertdurch die Gurktaler Decke, entstammen dem Zentral-oberostalpin, während der Drauzug mit seiner südober-ostalpinen Ausbildung zum Südalpin vermittelt. Für dieoberostalpine (?Karbono-) Permomesozoikumsabfolgeist nach TOLLMANN(1959 und folgende) unter anderemeine größere Mächtigkeit und das Vorkommen vonWerfner Schichten über dem Permoskythsandstein(bzw. Alpinem Buntsandstein und Grödener/GriffenerSchichten) und den Unterrotliegend-Basisschichten ty-pisch (vgl. Tab. 3, 4).Nach TOLLMANN(1959 und folgende) stellen die dek-

kenspezifisch unterschiedlich ausgebildeten Permo-triasschichten wichtige Deckenscheider zwischen denDecken und ihren Teildecken dar. Wo diese tektoni-schen Leitgesteine fehlen, übernehmen nach TOLLMANNDiaphthoresezonen die Markierung der Bewegungs-bahnen.

Tabelle 1.Zentralalpine Perm/Skyth-Schichtfolgen im unterostalpinen Semmering-Profil und im mittelostalpinen Thörl-Aflenz-Profil.

II I Schichtenfolge der Semmeringserie IDie Schichtenfolge des Thörler ZUgesilII I nach TOLLMANN(1977) lb. Thörl/Aflenz nach TOLLMANN(1977)11

II i500m Mitte I triasdo Iomit 125m Schwarzgrauer Anisdo I omit IIIII I 200m Bänderkalk m. Encrinus lilii-I 20m Bänderkalk m. Encrinus lilii- IIA I formis (LAM.), Dadocrinus i formis (LAM.), Dadocrinus 1'1

II N I gracil is (Buch) I grad lis (BUCH),Entrochus iII I 110m Gutensteiner Basisserie : silesiacus BEYR. !Ii, S ; 100m Reichenhaller Rauhwacke 160m Reichenhaller Rauhwacke I

ilil I I~ K 110m Alpiner Rötschiefer 125m Alpiner Röt: Graue tonige IIi Y I Schiefer des Oberskyth IIi T 1200m Semmeringquarzit mit i 100m Semmeringquarzit und -arkose III H I Quarzkonglomeratlagen I 'ii=lp 150 Al' V Ph 't "ß' .. ht' IIii I m plner errucano: engl -, ma 19 mac 19: I':1 E i Serizi t- und Arkoseschiefer , Alpiner Verrucano entspricht deni R I Brekzien, Porphyroide, Serizitschiefern u. Konglomeraten,ll-~---------~::~:~~:~~::_--------------_l_--~::_~~~~:~:!~:::~~~:~::~:-----IILl Kristall in der Kernserie I Troiseck-Kristallin 11

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FRANK(1983) kommt durch Messungen von Abküh-lungsaltern in den metamorphen Serien des Ostalpinsund durch Abschätzungen der Mächtigkeit überlagern-der Gesteinsserien zu einer neuen Deutung des ostalpi-nen Serienstapels. In Anlehnung an Vorstellungen vonCLAR(1965) entwickelt er ein Modell, das weitreichen-de tektonische Transporte durch Deckenbewegungausschließt. Nach diesem Modell hat das oberostalpineAltpaläozoikum schon primär auf dem von TOLLMANN(1959 und folgende) als Mittelostalpin eingestuftem Kri-stallin gelegen und ist alpidisch nur untergeordnet be-

wegt worden. Bedeutendere Bewegung stellt nach die-sem Modell die südgerichtete Subduktion des Pennini-kums unter das ostalpine Kristallin dar. Dabei ist einTeil der Unterlage der Nördlichen Kalkalpen, der Nord-rand des ostalpinen Kristallins, subduziert worden. DieNördlichen Kalkalpen haben nur eine geringe Bewe-gung von knapp südlich der Linie der Thörl-Rannach-serie bis zur heutigen Position durchgeführt. Die Per-momesozoikumsvorkommen im Serienstapel werdendemnach als eingeschuppte Späne gedeutet.

Tabelle 2.Lithostratigraphische Gliederung an den PermlTrias-Vorkommen des Stangalm-Mesozoikums 5.1..

Permoskythsdst.mit

KonglomeratenSandsteinenSchiefern

IiOchsenstand-Profi I! Pfannock-Profi I Ochsenstand-Profi IIITOLLMANN(1977) IFRANK(1983) m. Zitat (LIEGLER,1973)il

Dol 0 mit 0 h n e S i I i z i k I ast i k a~

I-------I-x Aufschlußlücke x11dunkle Dolomit- I IIschiefer m. Quarz Dolomit m.Schiefer:1

10m Reichenhaller und Glimmer; m. Quarz u.GlimmerljRauhwacke Sdstbänke;Ser-sfr Sdstbänke; Ser-sfrl

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. Pennoskythquarzi tlmit I

Quarzitund

Konglomeraten

Anis-Dolomitsandig

"Pfannock-Schichten"

iiIPfannock-Profi I! I TOLLMANN(1975)

II~ a n i s i s ehe rIi

II ~ Iil I IL~jII •'I S' skythische I geringmächtigeri K Werfener Schicht.: Alpiner Röt

!~~ i 10m Semmering-I H I I Lantschfeld-Qzt.I ?-L Permoskythsdst. t-------?----------I, P I I geringmächtige

IE und SerizitquarziteIR: Bockbrekzie : :Ii_~_1 1 1 !.

'j I Pfannock-Gneis I Altkristallin Pfannock-Gneis I diaphth. Gli-sfr.!

KarbonatischeAbfolge mitCrinoiden I

Karbonatische- -1'1Metamorphit-geröll-AbfolgeMetamorphit- Igeröll-Abfolge

Ochsenstand-ProfilSYLVESTER(1988)

S i I i z i k I ast i k a

"Pfannock-Schichten"

Pfannock-ProtilSYLVESTER(1988)

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I! Pfannock-Profil !ochsenstand-profilI KRAINER(1984) I KRAINER(1984)I : n i s i s ehe r' Dol 0 mit

'i N I "Pfannock-II I I Schichten"II S Isandiger Dolomit -----?----- rr~T--~~;~~i~~~~~---~-----~~~-~~~~~~~;~i~=I K IWerfener HorizontlE 12-13m sandige geröll-Abfolgei Y I IR DoIomite I' U. Metamorphi t-i T j Rotschichten IM geröll-AbfolgeII H I (Bockbrekz i e) i 0 sandige Quarz i te I Porphyr-i1-?i 50m IS detri tus-Abf.:' P I wenige m Basis- iK Konglomerat- IIII E I sandstein entspr IY Quarzi te I Ii _~_l__::::::~~~::~:~~l~ l 1 1, I

I Pfannock-Gneis Gneis Pfannock-Gneis Gneis u. Schiefer'l

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In beiden Modellen nehmen die Permomesozoikum-Vorkommen am Nordwestrand der Gurktaler Alpen imBereich der westlichen Stangalm (Stangalm-Mesozoi-kum s. I.) eine Schlüsselfunktion ein.

Durch STOWASSER(1956) wurde der Deckenbau inden Gurktaler Alpen erkannt und belegt. Im Stangalm-Mesozoikum s. I. wird von TOLLMANN (1975) zwischenzwei übereinander liegenden Permotrias-Vorkommeneine Deckengrenze gezogen. Das tektonisch tieferePermotrias-Vorkommen vom Ochsenstand in Auflage-rung auf Gneisen stellt nach TOLLMANN(1975) eine ty-pisch mittelostalpine Schichtenfolge dar (Stangalm-Mesozoikum s. str.; Melitzenscholle) (vgl. Tab. 2). EinePhyllonitzone, die Karlwandschuppe, trennt das MitteI-ostalpin vom überlagernden Oberostalpin, dessen Per-momesozikum am Pfannock durch eine Spezialfaltungin inverser Lagerung vorliegt (Pfannock-Schuppe).

Mit sandigen Anisschichten über Permoskythsand-stein zeigt das Pfannock-Profil nach TOLLMANN (1977)deutliche Anklänge an die licische, d. h. an die süd-oberostalpine Fazies wie im Drauzug (vgl. Tab. 2). Die-se Anordnung setzt einen Deckenferntransport von Sü-den her für das Pfannock-Permomesozoikum voraus.Dem prädecKentektonisch größeren Zwischenraumzwischen dem Ochsenstand und dem Pfannock-Profilentstammen nach diesem Modell die Nördlichen Kalk-alpen und Mittelkärntner Permotriasvorkommen.

BECHSTADT(1978) weist darauf hin, daß die sandigeAusbildung der Anisschichten lediglich als ein Hinweisauf relative Küstennähe gewertet werden darf. DerSchluß von TOLLMANN(1975), daß es sich bei den ver-schiedenen Vorkommen sandiger Anisschichten umdieselbe Küstenlinie handelt, kann nach BECHSTÄDT(1978) nicht daraus gezogen werden.

FRANK (1983) akzeptiert die Anbindung des Pfan-nock-Profils aufgrund seiner sandigen Anis-Karbonat-schichten an den Drauzug. Er verknüpft aber unter Be-zug auf lIEGLER (1973) auch noch das Ochsen stand-Profil eng mit diesen beiden (vgl. Tab. 2). Nach lIEGLER(1973) werden beide Profile im Bereich der Stangalmvon sandigen Anis-Karbonatschichten über Permo-skythsandstein aufgebaut. Von LIEGLER (1973) beob-achtete Unterschiede sind nach FRANK(1983) allein aufdie Plättung der im Klastenbestand identischen Serienzurückzuführen. Die Identität der Profile belegt nachFRANK (1983) eine Sedimentation in enger Nachbar-schaft und widerlegt somit die Annahme einer dazwi-schenliegenden tektonischen Fuge.

Eine neuere Bearbeitung der bei den genannten Profi-le liefert KRAINER (1984) (vgl. Tab. 2). Das Pfannock-Profil wird demzufolge in den dem Mittelkärntner Per-moskythsandstein vergleichbaren Basissandstein, dieRotschichten, den Werfener Horizont und die sandig-karbonatischen Pfannock-Schichten des Anis geglie-

Tabelle 3.Abgrenzung des Permoskyth-Sandsteins in den Perm/Skyth-Vorkommen des Oberostalpins.

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Ton-Sandstein desOberkarbon

transgressiv aufi

Magdalensbergserie i Magdalensbergserie 'I

(Ordovizium-Devon, to IIa)!(Ordovizium-Devon,'to lIa)ii,

Graue Oberkarbon-Sandsteine

Magdalensbergserie(Silur)

transgressiv auf

GG

KARB

if, ==r==============r=============91=.============'i1'1I Christophberg St. Pauler Berge I' Krappfeld ilI RIEHL-HERWIRSCH (1965) THIEDIG et al. (1975) WOLTER et al. (1982) III iI S Werfener Schichten Werfener Schichten Werfener Schichten II

II YK (Oberskyth) (Oberskyth) mit Crinoiden !I'I'

Crinoiden (Oberskyth)

II

T Ammoniten iiI Hi::I~--- -----t--- ----t---- -----11

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I i ! i i ilI C I Permoskythsandstein: Permoskyth-Sandstein I Permoskyth-Sandsteinil H i i i (Oberperm-Skyth)I S I (rote Quarzsandsteine) i II' T ; 1 iI~ bis 300 m mächtig ---t---- ----+---'I ~ ! I

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I , , .'I 1--------------------------1--------------------------I--------------------------ilE i tiefrote Serie = i Tuffe i Tufflage iiG i Freudenberg-Schichten Ii"E i oben: Tuffe-Tuffite: Rotliegend-Ton-' Unterrotliegend-N I Fang10m. u. Schiefertoni und -Sandsteine Fanglomerate bisD basal: Basistuff i Tonsteine

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dert. Im Ochsenstand-Profil behält KRAINER-(1984) dieBezeichnung Permoskythsandstein für die basalenSchichten bei. Über die Betrachtung des Klasteninhaltsund eine Abschätzung möglicher Liefergebiete kommtKRAINER (1984) zu einer Bestätigung der Vorstellungenvon FRANK (1983).

TOLLMANN (1986a) weist nochmals auf bestehendeProbleme bei den Permomesozoikumsvorkommen inder Stangalm s. I. hin. Die Phyllonitzone der Karlwand-schuppe stellt nach v. GOSEN et al. (1985) das ver-schleifte und ausgedünnte Altpaläozoikum der unterenDecke (Murauer Decke) der Gurktaler Decke dar. Dem-nach liegt die Pfannock-Schuppe als fremder Spanzwischen dieser und der höheren Decke (StolzalpenDecke) in einem alpidischen Bewegungshorizont. Nachdiesen Ergebnissen und aufgrund der sedimentpetro-graphischen Daten von KRAINER (1984) revidiert TOLL-MANN (1986a, 1987) seine Anknüpfungen. Im Sinne derParallelisierung von FRANK (1983) verlegt er die paläo-geographische Position des Pfannock-Profils aus derNähe des Drauzuges weit nach Norden an den Süd-rand des mittelostalpinen Kristallins.

Für FRANK (1987) sind die Arbeiten von KRAINER(1984) und FRIMMEL (1985) weitere Belege für die unter-geordnete Bedeutung der Karlwand-Phyllonitzone unddamit der primären Nähe der beiden Permotrias-Profileim Stangalm-Mesozoikum s. I.

Nach dem tektonischen Modell von FRANK (1987) er-geben sich für die hier vorgestellte Arbeit folgendeneue Zuordnungen. Zum Unterostalpin gehören in die-sem Modell von FRANK ebenso wie bei dem Modellnach TOLLMANN die Semmering-Einheit und die Umrah-mung des Tauernfensters. Das Mittelostalpin des Mo-dells von FRANK ist in der Verbreitung seiner Kristallin-und Permomesozoikumsanteile stark verringert. Dazugehört der Troiseck-Floning-Zug mit Kristallin und jün-gerem Deckgebirge, von wo aus das Mittelostalpinnach Westen bis in die Seckauer Tauern verläuft. DasAltkristallin der Ostalpen wird in einen nordoberostalpi-nen Bereich mit ehemaliger Bedeckung durch dieNördlichen Kalkalpen und einen südoberostalpinen Be-reich gegliedert. Dem südoberostalpinen Kristallin wer-den die Permomesozoika auf dem Rücken der Gurkta-ler Decke (St. Pauler Berge, Krappfeld usw.), die desStangalm-Mesozoikums s. I. sowie Karawanken undDrauzug zugeordnet.

1.2. Problemeder stratigraphischen Gliederung

im Perm/SkythDie Abfolge zwischen dem variskischen Grundgebir-

ge und den triadischen Werfener Schichten wird erst-mals von KAHLER & WOLSEGGER (1934) im KlagenfurterBecken als Grödener Schichten bezeichnet.

BECK-MANNAGETTA (1953) führt nach Untersuchungenin den St. Pauler Bergen die Bezeichnung GriffenerSchichten ein, die den Unterrotliegend- und PermlSkyth-Abschnitt bis zur Liegendgrenze der WerfenerSchichten umfaßt.

Eine weitergehende Untergliederung dieser weitge-hend fossilIeeren Serie liefert RIEHL-HERWIRSCH (1965,1972) nach der Bearbeitung des Christophberg-Vor-kommens (vgl. Tab. 3). Er stellt eine Abgrenzung vongrauen Oberkarbonschichten, roten Freudenberg-Schichten des Rotliegenden, grobem Permoskythsand-

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stein und Werfener Schichten des Skyth durch einenüberregionalen Vergleich vor. Diese Gliederung wende-ten bis in jüngere Zeit u. a. auch THIEDIG & CHAIR (1974)in den St. Pauler Bergen und WOLTER et al. (1982) inder Ebersteiner Permotrias an (vgl. Tab. 3).

Der Begriff des Permoskythsandsteins wird auch vonMOSTLER (1972) bei der Gliederung der postvariski-schen Sedimente im westlichen Drauzug verwendet,wo mit Palynomorphen aus zwei kleinen Flözen ineinem Sandstein eine Datierung auf höheres Seis bisCampil möglich ist. MOSTLER (1972) unterteilt dieSchichtenfolge in Unterrotliegendserie, Permoskyth-sandstein (Oberrotliegend, Teil des Seis), Sandstein mitpalynomorphentührenden Flözen und abschließende,sandige Mergel mit Rauhwackenlagen.

Eine neuere Untergliederung resultiert aus den sedi-mentpetrographischen Untersuchungen von NIEDER-MAYR & SCHERIAU-NIEDERMAYR (1982) im Perm undSkyth des westlichen Drauzugs (vgl. Tab. 4). Nach NIE-DERMAYR & SCHERIAU-NIEDERMAYR (1982) sind in derhangenden Folge der fossilführenden Laaser Schichten(Unterrotliegendes) grobklastische Schichten des Ober-rotliegenden durch eine Sedimentationsunterbrechungim Niveau der Bellerophonschichten von skythischenSchichten zu trennen. Der Begriff des Permoskyth-sandsteins ist nach NIEDERMAYR & SCHERIAU-NIEDER-MAYR (1982) aufgrund des Fehlens eines skythischenAnteils hinfällig, und es wird für diese grobklastischeEinheit die Bezeichnung Grödner Schichten wieder ein-geführt. Oberhalb der Sedimentationsunterbrechungleitet der palynologisch auf Seis datierte feinklastischeAlpine Buntsandstein zu den Werfener Schichten über.

Die Beschreibungen des Perm/Skyth der VillacherAlpe durch COLINS & NACHTAMNN (1974) und die Unter-suchung des Verfassers in dem wahrscheinlich demOberostalpin zuzurechnenden Permotrias-Vorkommenvon Rosegg (SYLVESTER,1984; CLAASEN et aI., 1987) lie-ßen zu Beginn der hier vorliegenden Arbeit eine An-wendbarkeit der obengenannten Gliederung in den Mit-telkärntner Vorkommen erwarten (vgl. Tab. 4).

Diese Annahme wurde durch die zwischenzeitlich er-schienenen Arbeiten von KRAINER in den Abschnitteneiniger Perm/Skyth-Profile Mittelkärntens (vgl. Tab. 4)bestätigt. KRAINER(1985) stellt eine Faziesinterpretationvon Werfener Schichten und Alpinem Buntsandstein inden Profilen von St. Pauler Bergen und Ulrichsberg vor,in der allerdings nur der oberste Abschnitt des AlpinenBuntsandsteins erfaßt wird. In mehreren Profilen desDrauzugs und der Lienzer Dolomiten wird von KRAINER(1985, 1987 a) der Alpine Buntsandstein des Skyth vomgrobklastischen Perm abgetrennt. Die Unterschiedezwischen Alpinem Buntsandstein und liegenden, permi-schen Rotsedimenten begründet KRAINER (1987 a) mitgeänderten Diagenesebedingungen durch einen Klima-Umschwung an der Wende Perm/Skyth. Dieser Sedi-mentationsumschwung macht eine Schichtlücke imBellerophon-Niveau überflüssig. Deshalb wird der Be-griff der Grödener Sbhichten sensu NIEDERMAYR &SCHERIAU-NIEDERMAYR (1982) von KRAINER (1987 a: 65)durch den "provisorischen Oberbegriff »Oberperm,," er-setzt. Der Alpine Buntsandstein ist nach KRAINER(1987 a: 82) in zwei Megazyklen mit oben/fein- Trend.(fining up sequences) zu gliedern, die durch die Re-gression des "Campil-Ereignisses" getrennt sind. Den,Beginn der Werfener Schichten markiert demnach dieTransgression im Zuge des "Badia-Ereignisses".

Page 7: Vergleich von Perm/Skyth-Profilen des Ober-, Mittel- und ...

Tabelle 4.Lithostratigraphische Untergliederung des oberostalpinen Perm/Skyths.

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transgressiv

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Westlicher Drauzug Faaker See - Rosegg I Gurktaler Decke zus.-ge- ilNIEDERMAYRet al. (1982) SYLVESTER(1984) !stellt KRAINER(1985,1987)JI

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Eine, sedimentologische Analyse des Perms derGurktaler Decke von KRAINER(1987 b) umfaßt das Permund basale Skyth der St. Pauler Berge, das basalePerm des Christophberges, das Werchzirmalm-Profilund frühere' Bearbeitungen von Teilprofilen in MitteI-kärnten (KRAINER,1985). Dort führt KRAINER(1987 b) fürdie Schichtenfolge des Oberperms den Begriff der Grif-fener Schichten wieder ein. Zur liegenden Einheit, dieals Werchzirm-Schichten des Unterrotliegend (?Autun)bezeichnet wird, besteht nach KRAINER (1987 b) einegrößere Schichtlücke (Pfälzische Phase).Aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Gliederungen

der postvariskischen Siliziklastika und der verschiede-nen Zuordnungen zu den tektonischen Großeinheitensoll diese Untersuchung zuerst eine über die verschie-denen Einheiten korrelierbare, IithostratigraphischeGliederung erbringen.

1.3. Auswahl der Profile

Für die dargelegten Fragen war es wichtig, die ineiner Schlüsselposition befindlichen Profile im Stang-alm-Mesozoikum s. I. aufzunehmen. Dort wurden dieschon erwähnten Profile am Pfannock-Nordostgrat undam Ochsen stand untersucht (vgl. Abb. 1).

Zur Ermittlung der tpyischen oberostalpinen (?Karbo-no-)Perm/Skyth-Ausbildung konnte in den St. PaulerBergen ein vollständiges und im Krappfeld ein nahezuvollständiges Profil vom variskischen Grundgebirge biszur Rauhwacke aufgenommen werden (vgl. Abb. 1). AmChristophberg befindet sich ein zu Vergleichszweckenaufgenommenes Profil, in dem aber die Werfen-Forma-tion durch tektonische Abscherung fehlt.Für ein möglichst vollständiges Profil im MitteIostal-

pin wurde die Lokalität Thörl/ Aflenz im Troiseckzugausgewählt, weil diese Lokalität nach TOLLMANN(1977)und FRANK(1987) übereinstimmend dem Mittelostalpinzugeordnet wird (vgl. Abb. 1).Dem unterostalpinen Ablagerungsraum werden nach

bei den tektonischen Modellen wiederum übereinstim-mend die Perm/Skyth-Schichten von Semmering zuge-ordnet. Da für die zentralalpine Fazies überwiegend derBegriff des Semmeringquarzits benutzt wird, kommtdem Vorkommen südlich des Semmering-Passes zu-dem die Funktion einer Typ-Lokalität zu. Des weiterenerfolgte im Semmeringsystem die Abgrenzung des Al-pinen Röts (Skyth) durch KRISTAN& TOLLMANN(1957).Deshalb wurde der Bereich südlich des Sonnwend-steins für die Aufnahme eines unterostalpinen Perm/Skyth-Profils ausgewählt (vgl. Abb. 1). In dem Grenz-bereich zwischen unterostalpinem Semmeringsystem

797

Page 8: Vergleich von Perm/Skyth-Profilen des Ober-, Mittel- und ...

und unterostalpinem Wechselsystem ist nach Gelände-befund des Verfassers die Zuordnung einzelner Schup-pen zu einem der Systeme nicht zweifelsfrei möglich.Deshalb wurde neben dem Dürrkogel-Profil des Sem-meringsytems auch das Weinweg-Profil aufgenommen.Letzteres befindet sich zwar nach FAUPL (1970) imWechselsystem, stellt aber die Typ-Lokalität für dieABP-Serie (Arkose-Brekzien-Porphyroid-Serie) sensuFAUPL(1970) dar. Diese Serie wurde untersucht, um dieNotwendigkeit dieser neuen abweichenden Benennungzu prüfen.

1.4. Untersuchungsmethode

Obwohl an den oben angegebenen Lokalitäten wei-testgehend vollständige Profile mit möglichst gutenAufschlußbedingungen ausgewählt worden sind, sinddie einzelnen Profilstrecken durch die tektonische Zer-legung doch recht lückenhaft. Sedimentologisch be-deutende Gefüge sind in den kleinräumigen Aufschlüs-sen der Profile von nahezu fehlender Metamorphosebis zu grünschieferlazieller Überprägung nur unterge-ordnet repräsentiert.Allerdings war es in den St. Pauler Bergen möglich,

ein durchgehendes Profil vom altpaläozoischen Grund-gebirge bis zur anisischen Rauhwacke aufzunehmen(vgl. Abb. 2). Zusätzlich aufgenommene Teilprofileschließen kleinere Aufschlußlücken und bestätigen dielokale Allgemeingültigkeit der aufgestellten Iitholo-gisch-sedimentologischen Abfolgen (vgl. Abb. 2). DieTeilprofile wurden nach markanten Leithorizonten, dieim Gelände lateral gut verfolg bar waren, miteinanderund mit dem Hauptprofil korreliert. Davon ausgehendkonnte an den anderen Lokalitäten die Profilaufnahmeausschließlich in einander überlappenden Teilprofilendurchgeführt werden (vgl. Abb. 3).Die Abgrenzung lithologischer Einheiten erfolgte

durch KRAINER(1984 bis 1987 c) im wesentlichen durchAnwendung fluviatiler Faziesmodelle im Sinne vonMIALL (1977, 1978) auf die reinen Vertikalprofile. Zumeinen ist jedoch seit JACKSONII (1978) an der Ableitungaus Vertikalprofilen Kritik geübt worden und zum ande-ren ist dieses Verfahren bei den sehr schlechten Auf-schlußverhältnissen der Mittelkärntner Profile und inden metamorphen Profilen nicht mehr anzuwenden.Deshalb wurde versucht, mit anderen, auch in den pro-blematischen Profilen anwendbaren Methoden, die vonKRAINER(1985 bis 1987 c) in guten Aufschlüssen ermit-telte Untergliederung nachzuvollziehen.

Die Gegenüberstellung der im Gelände aufgenomme-nen Korngrößenvariationen über den Profilverlauf, diedie Strömungsenergie-Variationen abbilden, mit den anDünnschliffen ermittelten Klastenvergesellschaftungenermöglichte unter Einbeziehung sedimentologischerParameter die Abgrenzung einzelner Schüttungsphasen(Abb. 2, 3). Für die Bezeichnung der Schüttungen wer-den die Begriffe "Formation" und "Abfolge" im Sinneder Iithostratigraphischen Nomenklatur von HEDBERG(1976) als Übersetzung von "formation" und "member"benutzt. Die Formationen müssen nach HEDBERG(1976)nicht einem festen Zeitabschnitt angehören. Ihre Be-nennung erlolgt in Anlehnung an bestehende Bezeich-nungen, aber mit dem Nachsatz ,,-Formation", um Ver-wechslungen mit den bestehenden Bezeichnungen zuvermeiden.

798

Für die sedimentpetrographischen Untersuchungenan Dünnschliffen wurde das Spektrum der silikatischenLithoklasten neu klassifiziert (vgl. Taf. 1, 2). Insbeson-dere wurde der Detritus aus verschieden stark meta-morphem Liefergebiet neu gegliedert. Von undulösen,monokristallinen Quarzen und Mylonitquarzen wurdenMetamorphit-Bruchstücke aus Phyllit- bis Glimmer-schieferliefergebiete (M 1-Typ, Taf. 1, Fig. 1) und auseher gneisigen Liefergebieten abgegrenzt (M 2-Typ,Taf. 1, Fig. 2). Porphyrquarze, Porphyrfragmente, Plu-tonite und Sedimentite sowie Feldspäte, Karbonate,Glimmer, opake Substanzen und Schwerminerale wur-den in der Auszählung ebenfalls berücksichtigt. AlleKlastentypen konnten auch in den metamorphen Profi-len noch erkannt werden (Tat. 1, Fig. 3, 4), wenngleichauch durch starke Quarzrekristallisation die Auszählungeingeschränkt wurde (vgl. Taf. 2, Fig. 2; Taf. 3, Fig.1,2).Kennzeichnend für eine allozyklische Steuerung der

Sedimentation ist der Neueinsatz und die Dominanzvon Klastentypen ab Beginn einer sedimentologisch er-kannten Neuschüttung. Wichtig ist bei der Gegenüber-stellung jeweils der Neueinsatz eines Klastentyps. DasAusklingen ist nicht signifikant, da einmal erschlosseneLiefergebiete vermutlich nicht schlagartig die Sedi-mentlieferung einstellen, sondern oft noch in unterge-ordnetem Maße weiterliefern.

In den untersuchten Profilen hält sich das Neuauftre-ten einer Klastenvergesellschaftung markant an die er-mittelten Anfänge von Abfolgen (Abb. 2,3). Damit ist fürden tieferen, den terrestrisch sedimentierten Abschnittder Perm/Skyth-Profile die Abgrenzung von Schüt-tungsereignissen (= Abfolgen) belegt. Es werden mitneu einsetzender Schüttung auch neue und andersge-artete Liefergebiete erschlosssen.

In den höheren Profilabschnitten, d. h. im fluviatil-marinen Bereich, tritt bei Regressionen keine neue Kla-stenvergesellschaftung auf. Dort werden vermutlich beineuen Schüttungen keine neuen Liefergebiete er-schlossen.Generell ist in den Profilen von tieferen zu höheren

Schichten ein Trend von schwächer zu höher metamor-phem Detritus zu erkennen. Der Trend spiegelt einenmöglichen metamorphen Stockwerkaufbau des voralpi-dischen Gebirges wider. Da in den neuen Liefergebie-ten teilweise auch jüngere Gesteine zur Abtragung zurVerfügung stehen, ist eine Veränderung der Reliefener-gie durch bruchtektonische Verstellungen zwischenLiefergebiet und Sedimentationsraum wahrscheinlich.

1.5. Lithostratigraphische Gliederung

Während der "Perm-Gespräche 1987" des Naturwis-senschaftlichen Vereins für Kärnten wurde nach einerAbsprache zwischen Dr. K. KRAINER,Dr. G. NIEDERMAYRund dem Verfasser ein Vorschlag für die Nomenklaturder lithostratigraphischen Formationen des ostalpinenPerm/Skyth gegeben. Demnach sind die Schichten mitkurz transportiertem, lokalem Schutt im Liegenden derTuffite der Wende Unterrotliegend - Oberrotliegend alsWerchzirm-Formation des Unterrotliegend zu be-zeichnen. Diese Bezeichnung erfolgt in Anlehnung andie Erstbenennung vergleichbarer Schichten durchSCHWINNER(1931, 1932) an der Werchzirben-Alm, ob-wohl sich die am besten aufgeschlossenen Profile imBereich der St. Pauler Berge befinden. Die Werchzirm-

Page 9: Vergleich von Perm/Skyth-Profilen des Ober-, Mittel- und ...

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Abb.2.Lithostratigraphische Untergliederung von oberostalpinen Perm/Skyth-Vor-kommen durch Gegenüberstellung von Korngrößentrend und Klastenverge-sellschaftung.Legende siehe Abb. 3.

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Abb.3.Lithostratigraphische Unter-gliederung von Perm/Skyth-Vorkommen des Mittel- undUnterostalpins durch Gegen-überstellung von Korngrößen-trend und Klastenvergesell-schaltung.Fortsetzung auf S. 802.

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Page 11: Vergleich von Perm/Skyth-Profilen des Ober-, Mittel- und ...

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50

Page 12: Vergleich von Perm/Skyth-Profilen des Ober-, Mittel- und ...

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Pfonnock-

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Obere Metomorphit-geröll - Abfolge

(?Oberperm - ? Skythl

Untere Metomorphitgeröll-Abfolge (? Oberperm -? SkythlPorphyrgeröll - Abfolge

( ? Oberperm -? Skyth)

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SandTonsilt

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Karbonatische Abfolge( Anis l

~notjsche Metomorphitgeröll-Abf.

Metomorphitgeröll- Abf. (? Skyth -7 Anis l

Abb. 3 (Fortsetzung).

Formation kann mit der vorgestellten Vorgehensweiseeindeutig abgegrenzt und darüber hinaus in drei unter-geordnete Abfolgen untergliedert werden. Sie wirddemnach von einer basalen Unteren Sedimentit-ger ö 11-A b f 0 I g e, die frei von Porphyrdetritus ist,einer Oberen Sedimentitgeröll-Abfolge mitPorphyrdetritus und einer abschließenden Tuff i t - A b-f 0 I g e aufgebaut.

Die hangend folgenden Rotschichten sind nach derÜbereinkunft als Gröden-Formation des Oberpermzu bezeichnen. Sie können mit der vorgestellten Unter-suchungsmethode eindeutig vom Liegenden und Han-genden abgegrenzt und in zwei Abfolgen gegliedertwerden. Die Untere Porphyrgeröll-Abfolgebeinhaltet in den Schuttfächersedimenten bei einemVorherrschen von Porphyrgeröllen noch einen deutli-chen Einfluß der liegenden Tuffit-Abfolge. In der 0 b e-

802

ren Porphyrgeröll-Abfolge fehlt in den Ablage-rungen eines vergleichbaren Milieus der Tuffitdetritus.

Mit deutlich abweichender Sedimentologie und Li-thologie setzt die Sedimentation in einer Formation ein,die übereinkunftsgemäß als A I pin e Bun t san d -s t ein - For mat ion des Skyth bezeichnet werden solI.Eine fluviatile Quarzgeröll-Abfolge wird von einerSan d s t ein - A bfo I g e überlagert, die zu der marinenWerfen-Formation überleitet. Im Zentralalpin sind dieseAbfolgen als G rob qua r zit - A b f 0 I 9 e und als höhereFeinquarzit-Abfolge ausgebildet. Die bei den Ab-

folgen entsprechen einander in der Petrographie, Un-terschiede sind nur in der Sedimentologie festzustellen.

Mit einer groben Basisschüttung beginnt die We r-fen - For mat ion, die abgesehen von der Karbonat-führung in der Klastenvergesellschaftung dem liegen-den entspricht. Das Ablagerungsmiieu ist deutlich

Page 13: Vergleich von Perm/Skyth-Profilen des Ober-, Mittel- und ...

flach marin. Eine weitere Untergliederung in Abfolgenist nicht möglich. Die Werfen-Formation ist biostrati-graphisch ins Skyth einzustufen.

In den Profilen am Pfannock und am Ochsenstandbefinden sich im Gegensatz zu den übrigen Profilen imHangenden vermutlich skythischer Einheiten karbonati-sche Schichten mit einem deutlichen terrigenen Ein-fluß. Diese Schichten wurden nach dem Vergleich mitbiostratigraphisch datierten Schichten, bzw. nach Fos-silführung als anisische Einheiten abgegrenzt.

2. Interpretation und Korrelationder Profile

Bei der Korrelation der abgegrenzten Schüttungser-eignisse (Abb. 2, 3) von Profil zu Profil (Abb. 4) ermög-licht der Klasteninhalt die Zuordnung der Abfolgen ver-schiedener Profile. Die Korngrößen und die Sediment-strukturen der Abfolgen erlauben Abschätzungen derPositionen der Profile zum Zeitpunkt der jeweiligenSchüttungsereignisse im Sedimentationsraum.

2.1. Werchzirm-Formation

2.1.1. Untere Sedimentitgeröll-Abfolge(Werchzirm -Formation)

Im Niveau der Unteren Sedimentitgeröll-Abfolge sindin den St- Pauler Bergen die Ablagerungen hoch-energetischer Schuttströme und Schichtfluten sowieniedriger energetischer Sedimentation aufgeschlossen.Diese Schuttströme führen den Detritus des schwach-metamorphen Untergrunds (altpaläozoische Magda-lensbergserie) in Form von Metaquarziten, Tonschie-fern, Lyditen und typischen Quarzaggregaten von Phyl-liten und Myloniten. Die Schüttung erfolgte episodisch,wobei während des Transportes des groben Materialsfeinklastische Sedimente teilweise wieder aufgearbeitetwurden. Die mäßige Klastenrundung und die kräftigeRotfärbung weisen auf einen kurzen Transport mitmehrfacher Um lagerung unter den ariden Klimabedin-gungen des Unterrotliegenden hin.

KRAINER(1987 b) untersuchte in den St. Pauler Ber-gen beim verfallenen Gehöft Hieslbauer ein Profil2000 m westlich der hier vorgestellten Profile. Dort be-finden sich im Liegenden des Basistuffs (bez. nachRIEHL-HERWIRSCH,1965) innerhalb von Tonsteinen dieerstmals von THIEDIG & CHAIR (1974) beschriebenenKalklagen. Diese sind nach KRAINER(1987b) in Algen-kalke, Caliche und Caliche-Oolithe zu untergliedernund weisen auf limnische bis Playa-artige Sedimenta-tion hin.

Der Basistuff bildet an der Hangendgrenze der Unte-ren Sedimentitgeröll-Abfolge eine Zeitmarke, die dieKorrelation der Füllungen verschiedener Senken er-möglicht. Im Krappfeld-Profil ist die durch dasFehlen von Porphyrdetritus gekennzeichnete UntereSedimentitgeröll-Abfolge nicht vorhanden. Entwederkonnte sie aufgrund eines Paläoreliefs primär nicht se-dimentiert werden, oder sie wurde sekundär durch diealpidische Überschiebungstektonik abgeschert.

Am C h r ist 0 P h b erg befinden sich gleichfalls imLiegenden des Basistuffs Schuttstrom- und Schichtflu-tenablagerungen ohne Porphyrdetritus.

An den Lokalitäten Pfannock und Ochsenstandsind ähnliche Schichten nicht festgestellt worden. BeiThörl / Aflenz und am Semmering sind durch dentektonischen Basiskontakt keine entsprechendenSchichten vorhanden.

2.1.2. Obere Sedimentitgeröll-Abfolge

Das Niveau der Oberen Sedimentitgeröll-Abfolgezeigt in den St. Pauler Bergen und im Krappfeldnach recht feinklastischem Einsatz zum Hangenden hineine Reliefverstärkung mit gröberen Schichten undhäufiger Aufarbeitung an.

Zusätzlich zu dem Schutt des schwach metamor-phen Grundgebirges wurde nach dem Basistuff auchschlagartig der Detritus von Porphyren angeliefert (vgl.Taf. 2, Fig. 3, 4). Die letztere Komponente verstärktsich zum Hangenden hin wesentlich. Wie in der liegen-den Abfolge zeigen die anhaltend abrupten Wechselzwischen grob- und feinklastischer Sedimentation epi-sodische Schüttungen. Das von CHAIR (1975) ermitteltePaläorelief dürfte auch zu dieser Zeit noch ausgeprägtgewesen sein. Neben der von KRAINER(1987 b) ermittel-ten Playa-ähnlichen Sedimentation im Profil Hieslbauerwurde in den hier untersuchten Profilen überwiegendvon Schichtfluten in eine Schwemmebene sedimentiert.

Am Christophberg fand eine Senkenfüllung inmehreren, erlahmenden Schüben durch proximaleFluß- bis distale Schuttfächersedimente statt. Auchdort tritt nach dem Basistuff neu einsetzender Porphyr-detritus bis in die Geröllfraktion auf.

Es wird angenommen, daß die oberostalpinen Tuffiteim oberen Bereich der Werchzirm-Formation und diezentralalpinen, vulkanischen Ablagerungen im liegen-den der Alpinen Buntsandstein-Formation zeitlich nichtallzu weit differieren. Deshalb soll die rein klastischeSchichtfolge vom Semmering-Profil mit der Oberen Se-dimentitgeröll-Abfolge korreliert werden.

Am Sem mer in g - Paß finden sich ebenfalls die Ab-lagerungen lokaler, unterschiedlich gefüllter Senken. ImTeilprofil Weinweg ist grober Schutt des präpermi-schen Grundgebirges und nichtdeformierter, vermutlichpermischer Porphyrdetritus von Schuttströmen episo-disch in eine feinklastische Schwemmebene geschüttetworden. Im Gegensatz zu den oberostalpinen Profilenweisen die Metamorphitbruchstücke eher auf Glimmer-schiefer- bis Gneis-Ausgangsgesteine hin. Häufig auf-tretende Tonsteinfetzen sind wahrscheinlich als Intra-klasten zu interpretieren. Wegen der metamorphen Be-anspruchung des Profils kann allerdings nicht ausge-schlossen werden, daß sich unter den gut kristallinenTonsteinfetzen schon primär Phyllite befanden. Dage-gen fehlen die für die oberostalpine Sedimentitgeröll-Abfolge typischen schwach metamorphen Gesteins-bruchstücke wie Sandsteine, Phyllite und Lydite. ImTeilprofil Dürrkogel am Semmering stehen ausschließ-lich feinklastische Schwemmebenenablagerungen an.

Die basalen Schichten des Thörl / Aflenz-Pro-f i I s können eine feinklastische Sedimentation in die-sem Niveau darstellen. Ihre Abgrenzung von der Tuffit-Abfolge ist jedoch nicht exakt durchzuführen.

In den Profilen am Pfannock und am Ochsen-s tan d sind keine vergleichbaren Schichten festgestelltworden.

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Page 14: Vergleich von Perm/Skyth-Profilen des Ober-, Mittel- und ...

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Page 15: Vergleich von Perm/Skyth-Profilen des Ober-, Mittel- und ...

2.1.3. Tuffit-Abfolge

Die Tuffit-Abfolge der Werchzirm-Formation setzt inden Profilen von St. Pauler Bergen und Krapp-feld nach dem oben/grob-Trend (coarsening up) derliegenden Abfolge auffällig feinklastisch ein. In diesemniedrig energetischen Milieu lokaler Senken war dasTuffmaterial erhaltungsfähig. Vereinzelte Schichtfluter-eignisse lieferten im wesentlichen Porphyrdetritus undarbeiteten liegende, feinklastische Schichten auf. Diemetamorphen Komponenten treten deutlich zurück. Zudem auch auch im Liegenden vorkommenden Plagio-klas tritt in der Tuffit-Abfolge neu der Orthoklas hinzu,der aus Sanidin hervorgegangen ist. Gelegentlicheschichtparallele Verkieselungen sind auf ein reichlichesSi02-Angebot zurückzuführen. Die starke Karbonatfüh-rung äußert sich sowohl im Bindemittel als auch durchdie Führung von Karbonatknollen, die allerdings oftdurch Drucklösung stark zersetzt sind. Die Führungisolierter Karbonatknollen folgt der Schichtung undsteigert sich am Christophberg bis zu festen Kalkbän-ken, die ausschließlich aus Knollen gebildet werden.Die teils dolomitischen, teils kalkigen Knollen sinddemnach innerhalb des Sedimentes der Playa-ähnli-chen Schwemmebene möglicherweise in der phreati-schen Zone gebildet worden.Die Ablagerung des vulkanogenen Materials erfolgte

in den zentralalpinen Profilen T hör I / A fie n z undSem mer in g ebenfalls in einem niedrig energetischenMilieu, in dem es zu gelegentlichen gröberen Einschüt-tungen kam. Zu dem schon im Liegenden vorhandenenDetritus aus einem kristallinen Liefergebiet wird Por-phyrquarz und Orthoklas eingebracht. Karbonat sproß-te in diesen Schichten postdeformativ. Seine Herkunftist nicht klar, es kann aber wie im vergleichbaren Ni-veau der oberostalpinen Profile aus Caliche oder Kon-kretionen der Playa-ähnlichen Sedimentation stammen.Die Liegendgrenze dieser tuffitischen Schichtenfolgenist nicht zu ermitteln. Deshalb kann keine Aussage überdie Reliefenergieveränderung von den liegenden Sedi-menten zu dem tuffitischen Bereich für die zentralalpi-nen Profile getroffen werden.Schichten aus dem Niveau der Tuffit-Abfolge sind im

Pfannock- und im Ochsenstand-Profil nicht an-zutreffen.

2.2. Gröden-Formation

2.2.1. Untere Porphyrgeröll-Abfolge

Die Untere Porphyrgeröll-Abfolge der Gröden-Forma-tion setzt in den Profilen von S1. Pa u IerB erg e ,Krappfeld und Christophberg mit einem nur we-nige Meter mächtigen Silt-Sand-Abschnitt ein. Erst an-schließend wird die eigentliche Entwicklung des Korn-größentrends erkennbar. Im ersten Profil folgt auf die-sen Basisabschnitt eine deutliche oben/ grob-Entwick-lung (coarsening up), im zweiten ein oben/fein-Trend(fining up) und im dritten eine anhaltend grobe Schüt-tung. In den St. Pauler Bergen vollzieht sich indiesem Niveau eine Reliefenergie-Verstärkung, die inder Schichtenfolge als gröbere Schichtflutablagerun-gen über feinklastischen Schwemmebenensedimentenerhalten ist. Diese Ablagerungen eines Schuttfächerszeigen im Klastenspektrum einen starken Bezug zur lie-genden Tuffit-Abfolge. Zum Hangenden nimmt der An-teil des Metamorphitdetritus zu, wobei es sich überwie-

gend um Bruchstücke eines eher glimmerschieferähnli-chen Gesteins handelt.Im Kr a p p f eid fand die Ablagerung von Schichtflu-

ten- und in begrenztem Maße auch die von Rinnense-dimenten statt. In der Klastenführung unterscheidetsich diese Schichtenfolge deutlich von der des St. Pau-ler Profils. Wie in der liegenden Tuffit-Abfolge kommtzwar noch Karneol vor, doch neben dem dominieren-den Porphyrdetritus erscheint hier Gesteinsbruch, derauf ein Liefergebiet mit Glimmerschiefern bis Gneisenhinweist. Zu den Orthoklasen wie in der Tuffit-Abfolgetritt randlich albitisierter Mikroklin, der auch in den hö-her metamorphen Quarz-Glimmer-Feldspat-Verwach-sungen vorkommt.Beide. Profile zeigen eine deutliche Liefergebietsver-

änderung von der Werchzirm- zur Gröden-Formation.Der schwach metamorphe Detritus des direkten Unter-grunds bleibt aus, und höher metamorpher Gesteins-bruch und vor allem Porphyrgerölle treten an seinenStelle. Das Krappfeld- und das St. Pauler Berge-Profilunterscheiden sich in diesem Profilabschnitt unterein-ander sowohl im Metamorphosegrad des Liefergebie-tes als auch im Korngrößentrend.In den Profilen am Pfannock und am Ochsen-

stand sowie im Thörl / Aflenz- und im Sem me-r i n g - Pro f i I fehlen die Schichten einer vergleichbarenAbfolge.

2.2.2. Obere Porphyrgeröll-Abfolge(Gröden-Formation)

Die Obere Porphyrgeröll-Abfolge setzt in denS1. Pa u IerB erg e n mit einem schmalen, feinklasti-schen und besonders stark verkieselten Horizont ein,der erst im Dünnschliff als Tuffit zu erkennen ist. Nachdiesem markanten Einsatz folgen zwei ausgeprägteoben/grob-Sequenzen, die intern die Entwicklung vonfeinklastischen Schichtflutablagerungen zu grobenSchuttstromsedimenten aufweisen. Im Gegensatz zuder liegenden Abfolge fehlt in dieser neuen Schüttungaufgearbeitetes Material der Werchzirm-Formation. Ne-

o ben den weiterhin dominierenden Porphyrgeröllen (vgl., Taf. 3, Fig. 3) treten neue Metamorphitbruchstücke hin-zu, die auf ein Liefergebiet mit Glimmerschiefern undGneisen hinweisen. Die Feldspäte sind meist noch vul-kanischen Ursprungs.Im Krappfeld-Profil ist ebenfalls eine Obere Por-

phyrgeröll-Abfolge abzugrenzen. Sie setzt nicht miteinem Tuffithorizont sondern in markanter Form mitdickbankigen Geröllschichten ein, denen drei oben/fein-Sequenzen folgen. Gegenüber der liegenden Ab-folge zeichnet sie sich durch eine generell feinere Frak-tion, bessere Sortierung und das Fehlen von aufgear-beitetem Werchzirm-Material aus. In diesem Niveauwurden durch Schichtfluten neben dem dominierendenPorphyrdetritus auch Klasten aus metamorphen Liefer-gebieten mit Glimmerschiefern und Gneisen abgela-gert. Die Mikrokline entstammen geichfalls diesen Me-tamorphiten, wie es Verwachsungen anzeigen. Im Sedi-ment wurden sie albitisiert. Ein größerer Anteil von mo-nokristallinem Metamorphitdetritus in den feiner klasti-schen Schichten weisen dem Krappfeld-Profil eine di-stalere Position als dem St. Pauler Berg-Profil zu, so-fern sie zu einem Schüttungssystem gehören.Am C h r ist 0 Ph b erg beginnt die obere Porphyrge-

röll-Abfolge oberhalb der meist eben geschichteten,liegenden Abfolge markant mit einem Stapel von trog-

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Page 16: Vergleich von Perm/Skyth-Profilen des Ober-, Mittel- und ...

förmig schräggeschichteten Geröllbänken. Hangenddaran schließen sich Rinnensande an.

Vermutlich liegen im Pfannock- und Ochsen-stand-Profil keine Sedimente dieses Niveaus vor.An den Lokalitäten Thörl / Aflenz und Semmeringfand ebenfalls keine Ablagerung vergleichbarer Schich-ten statt.

2.3. Alpine Buntsandstein-Formation

2.3.1. Quarzgeröll- und Grobquarzit-Abfolge

Mit lateral ausgedehnten Geröllagen, die intern ofttrogförmig schräggeschichtet sind, setzt in den Profilenvon St. Pauler Bergen, Krappfeld, und Chri-stophberg die fluviatile Quarzgeröll-Abfolgeein. Die Dominanz der Metamorphite M2 weist auf einGneisliefergebiet hin, die glimmerschieferähnlichen Me-tamorphite M 1 treten eher zurück (vgl. Taf. 3, Fig. 4).Bemerkenswert ist das deutliche Vorherrschen desGneisdetritus auch deswegen, weil die Klasten erst hierso massenhaft auftreten, obwohl dieses grobe Korn-größenspektrum auch schon in liegenden Abfolgen er-reicht wird. Auch das gleichzeitige Zurücktreten derPorphyrgerölle weist auf eine Veränderung der liefer-gebiete. In diesem Zusammenhang sind auch die indiesem Niveau der Profile der St. Pauler Berge und desKrappfeldes neu einsetzenden, teilweise sehr großenLyditgerölle bedeutend. Am Christophberg setzt dieFührung recht grober Lyditgerölle wieder ein, nachdemdiese Klasten in der Gröden-Formation nur in sehr fei-ner Fraktion vorkamen. Eine Häufung von Klasten ver-kieselter Sandsteine und seltene, doppelte "dust rims"lassen ferner auf die Aufarbeitung eines älteren Sedi-ments schließen. Diese Schüttung mit abweichenderZusammensetzung und anderen Sedimentationsbedin-gungEfn als im Liegenden nimmt im obersten Bereichleicht an Intensität ab. Die Quarzaufwachsung und dasauthigene Wachsen der Feldspäte bilden ab diesem Ni-veau die kennzeichnende Zementation (vgl. Taf.2,Fig. 1). Gelegentlich kommt eine spätere Karbonatze-mentation hinzu.

Im Profil am Sem mer in g paß ist der Untere AlpineBuntsandstein durch eine Grobquarzit-Abfolgemit einer ähnlichen Entwicklung wie in den oberostalpi-nen Profilen vertreten. Hier stehen fluviatile, geröllfüh-rende Ablagerungen an, die mit abnehmender Korngrö-ße und Bankmächtigkeit zum Hangenden eine nachlas-sende Schüttungsenergie anzeigen. In dieser markantgrobklastisch einsetzenden Abfolge verschwindet dervulkanische Detritus nahezu völlig und der Schutt einesmetamorphen Liefergebiets beherrscht das Klasten-spektrum. Im Profil bei T hör I / A fie n z ist die Abfolgedes Unteren Alpinen Buntsandsteins durch eine Grob-quarzit-Abfolge vertreten, die einen oben/fein-Trendaufweist. Nach einem mehr fließenden Übergang ausden liegenden Schiefern mit tonigen Konglomeratenfolgen dann die Feinkonglomerate der Grobquarzit-Ab-folge. Auch hier sind innerhalb des meist feinklasti-schen und damit überwiegend von monokristallinenQuarzen aufgebauten Sediments gneisähnliche Litho-klasten erkennbar. Die Alkalifeldspatklasten stammenaus einem Liefergebiet mit Metamorphiten, wie es ver-gleichbare Alkalifeldspäte aus metamorphen Lithokla-sten anzeigen. Sie liegen in der für den Alpinen Bunt-sandstein typischen höheren Konzentration vor.

806

Die beiden zentralalpinen Profile unterscheiden sichvon den oberostalpinen durch das völlige Fehlen vonLydit und eine wesentlich geringere Porphyrgeröll-Füh-rung. Dagegen verfügen die Profile aus dem oberostal-pinen und aus dem zentralalpinen Ablagerungsraum ander Basis der Alpinen Buntsandstein-Formation überdeutliche Kennzeichen eines fluviatilen Ablagerungsmi-lieus. Mangels entsprechender Sedimentstrukturen undFossilspuren kann nicht entschieden werden, ob dieSchüttungen des unteren Alpinen Buntsandsteins zumHangenden in den marinen Sedimentationsbereich ge-raten.

2.3.2. Sandstein- und Feinquarzit-Abfolge

Die Sandstein-Abfolge konnte in den St. Pau-ler Bergen und im Krappfeld aufgrund eines basa-len Niveaus mit Wiederaufarbeitungshinweisen unddeutlicher Kornvergröberung gut von der Quarzgeröll-Abfolge abgegrenzt werden.

Im Profil der St. Pauler Berge zeigen die basalenSchichten einer oben/fein-Sequenz zahlreiche Intrakla-sten in Form von Tonsteinfetzen oder Bruchstückengut gerundeter Quarzgerölle. Diese Rinnensedimentewerden zum Hangenden durch feinklastische, dünn-schichtige Ablagerungen einer sandigen Schwemmebe-ne ersetzt. Diese Schichten führen Wühlbauten, siekönnen aber dennoch dem marinen Milieu nicht ein-deutig zugeordnet werden. Eine derartig feinklastischeSedimentation wurde in der liegenden Abfolge nicht er-reicht. Das Klastenspektrum entspricht dem der liegen-den Abfolge. Bedingt durch die feinere Fraktion ergibtsich ein verstärktes Vorkommen von monokristallinenQuarzen und Schichtsilikaten. Die Vorherrschaft desMetamorphitdetritus bleibt erhalten. In dem Diagenese-verhalten bleibt ebenso die enge Beziehung zum Lie-genden gewahrt.

Im Krappfeld-Profil ist der durch Wiederaufar-beitungsklasten gekennzeichnete Einsatz des OberenAlpinen Buntsandsteins auch an einer Kornvergröbe-rung deutlich zu erkennen, da die liegende Abfolgerecht fein klastisch endet. Im übrigen gleicht die Ent-wicklung der Sandstein-Abfolge der aus den St. PaulerBergen.

Im Profil am Semmeringpaß setzt die Fein-quarzit-Abfolge nur mit einer geringmächtigenGrobschicht am Beginn einer undeutlich ausgebildetenoben/fein-Sequenz ein. Diese Basisschicht kann nichtnäher als eine Grobschüttung innerhalb der feinklasti-schen Sedimentation bezeichnet werden. Die Abfolgeist im Vergleich zur entsprechenden des Thörl/ Aflenz-Profils recht monoton ausgebildet. Abgesehen vonkorngrößenbedingten Verschiebungen bestehen hin-sichtlich diagenetischer Veränderungen und des Kla-stenspektrums enge Beziehung zum Liegenden.

Das Thörl / Aflenz-Profil weist dagegen in derFeinquarzit-Abfolge in einem generellen oben/fein-Trend mehrere kleinere, untergeordnete oben/fein-Se-quenzen auf. Es zeigt mit wiederholten Schüttungser-eignissen die Entwicklung zu einem niedriger energeti-schen Milieu an. Bei der einsetzenden Schüttung wur-de auch das Liegende aufgearbeitet, wie es zahlreicheIntraklasten anzeigen. Die Schüttungen enden mit Ru-hephasen unter stehendem Wasser, das Wellenrippelnan der Sedimentoberfläche erzeugt.

Page 17: Vergleich von Perm/Skyth-Profilen des Ober-, Mittel- und ...

Am Christophberg konnte diese Abfolge nichtaufgenommen werden. Sie ist nach eigenen Aufnahmentektonisch unterdrückt.Allen Profilen gemein ist ein von basalen, fluviatilen

Grobschüttungen mit Hinweisen auf Wiederaufarbeitun-gen ausgehender oben/fein-Trend. In allen Fällen fan-den sich keine Hinweise auf eine Zuordnung der höhe-ren Feinklastika in den fluviatilen oder marinen Bereich.Vermutlich leiten aber diese feinklastischen Schichtenbereits die marine Sedimentation der Werfen-Forma-tion ein.

2.4. Werfen-Formation

In den Profilen von St. Pauler Bergen, Krapp-feld, Thörl / Aflenz und Semmering beginnt diemarine Werfen-Formation mit einer groben Basis-schüttung. Diese Schichten sind als randmarine, höherenergetische Ablagerungen und damit im weiteren Sin-ne als Transgressionskonglomerate anzusehen, dierasch von der tonig-karbonatischen Sedimentation ab-gelöst werden.Die Basisschichten sind in dem S1. Pa u Ie r Be r-

ge-Profil am gröbsten und massig, in den etwagleich mächtigen Vorkommen am Kr a p p f eid und beiT hör I / A fie n z sandig und gut gebankt, während sieim Sem mer in g - Pro f i I vergleichsweise feinklastischund nur noch unwesentlich gröber als die hangend fol-genden Schichten ausgebildet sind. Im letzteren istauch die Umstellung von der liegenden Feinquarzit-Ab-folge zu dem höheren Teil der Werfen-Formation amgeringsten. Ebenso weicht dieses Profil durch einenauffällig hohen Karbonatanteil von den übrigen, nochdeutlich stärker von terrigenem Detritus beeinflußtenProfilen ab.Aufgrund der feinen Fraktion treten die Lithoklasten

stark zurück, dennoch konnten in den Profilen vonSt. Pauler Bergen und Krappfeld Porphyrgerölleerkannt werden.

2.5. Korrelation mit dem Pfannock-und dem Ochsenstand-Profil

Der ermittelte tektonische Kontakt an der Basis desPfannock-Profils läßt auf eine nur geringfügigeBewegung der permotriadischen Abfolge über demGrundgebirge schließen, da in der näheren Umgebungauch sedimentäre Übergänge gefunden wurden. Dernach STOWASSER(1956) transgressive Verband vonOberkarbon und Bockbrekzie in der KleinkirchheimerWolitzen kann als sedimentärer Übergang von der Por-phyrdetritus-Abfolge in die Metamorphitgeröll-Abfolgebestätigt werden.Die basale Porphyrdetritus-Abfolge beinhaltet, wie

schon von KRAINER(1984) festgestellt, keine Aufarbei-tungsprodukte des unterlagernden Pfannock-Gneises.Die Basisschichten lassen sich wegen ihrer Reife undihrer Lithologie am ehesten mit den Perm/Skyth-Silizi-klastika des Oberostalpin vergleichen. Diese Reife, beieiner Führung von feinstem Porphyrdetritus, wird dortnur in den Schichten der Alpinen Buntsandstein-For-mation erreicht. Auch das Verhältnis von Porphyr-Ge-steinsbruch zu Metamorphitdetritus weist auf Ähnlich-keiten zu dieser Formation hin. Zusätzlich zu der Kla-stenvergesellschaftung von Schichten der Alpinen

Buntsandstein-Formation treten hier Staurolith undDisthen hinzu, die als Hinweis auf das später vorherr-schende Liefergebiet zu deuten sind. Noch innerhalbdieser Sedimentationsphase erfolgt eine Umstellungder Sedimentationsbedingungen. Im oberen Bereichder Basisschichten wird eine Reliefverstärkung mit gro-ben und relativ unreifen Sedimenten angezeigt. Sieführt zur Begünstigung der Schüttung aus dem Stauro-lith/Disthen-Liefergebiet und zur Unterdrückung desbis dahin aktiven Liefergebiets. Die Anlieferung ausdem neu erschlossenen Liefergebiet erfolgt über einekürzere Strecke entweder fluviatil oder über einen aus-gedehnten Schuttfächer.Sofern ihnen ein oberpermisch/skythisches Alter zu-

kommt, nehmen die Untere und die Obere Metamor-phitgeröll-Abfolge innerhalb gleich alter Schichten desKärntner Raumes eine abweichende, deutlich lieferge-bietsnähere Stellung ein. Der grobklastische Schuttstammt ausschließlich aus Liefergebieten mit Phyllitenund Gneisen. Diese wird auch durch das Schwermine-ral-Spektrum angezeigt. Große Staurolith- und Disthen-Klasten belegen sowhl eine große Bereitstellungsgröße,wie sie nur im höher metamorphen Areal zu erwartenist, als auch einen relativ kurzen Transport. Möglicher-weise ist der in den marinen Pfannock-Schichten nurakzessorisch vorkommende Granat in den Schuttfä-eher-Sedimenten primär auch vorhanden gewesen,aber unter den Sedimentationsbedingungen eines sau-ren, oxidierenden Milieus zersetzt worden. Der deutli-che oben/fein-Trend entspricht dem Rückzug einesSchuttfächers oder primär proximalen Flusses und lei-tet zur marinen Anis-Sedimentation über.Nach der vergleichbaren Ausbildung anisischer Kar-

bonatschichten in Pfannock- und Ochsenstand-Schich-ten, die aber nicht als Kriterium enger paläogeographi-scher Nachbarschaft herangezogen werden darf, sinddie siliziklastischen Basisschichten des Ochsenstand-Profils als grobe Ablagerung des Skyth/ Anis anzuse-hen. Fehlende Ähnlichkeit der Ochsenstand-Konglome-rate zu oberostalpinen Sedimenten und Anklänge andie zentralalpine Schwermineral-Assoziation ordnendiese Schichten als marginale Ablagerungen dem zen-tralalpinen Becken zu.

3. Modell des Sedimentationsablaufes

Nach KOSTER& RUST (1984) können die in den terre-strischen Sedimenten von Flüssen, Schuttfächern undSeen vorgefundenen Hinweise auf tektonisch (allozy-klisch) verursachte Schüttungen als Subsidenzabfolgeneines Beckens zusammengefaßt und mit den Subsi-denzabfolgen anderer Becken korreliert werden. Nach-folgend wird gezeigt, daß diese Korrelation auch überden Perm/Skyth-Ablagerungsraum des Ostalpins mög-lich ist (Abb. 5).Im 0 b e r kar bon findet zwischen dem südlich gele-

genen oberostalpinen und dem nördlich gelegenenzentralalpinen Becken nahe an und auf einer kristalli-nen Hochzone grobklastische Sedimentation verschie-dener Konglomerate (Königstuhl-, Stangalm-, Turra-eher-Karbon) statt.Im weiter südlich gelegenen Ablagerungsraum der

heutigen St. Pauler Berge und des Krappfeldes/Chri-stophberges findet möglicherweise gleichzeitig auf derschwach metamorphen Magdalensberg-Serie in kleine-

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ren lokalen Senken überwiegend fein klastische Sedi-mentation mit Pfanzenresten statt. Die Alterszuordnungder aus diesem Sedimentationsabschnitt stammendenFossilreste ist noch immer offen (vgl. FRITZ& BOERSMA,1987). Die betonte Qz-Führung der wenigen Konglome-ratlagen (KRAINER, 1987 c) und ein deutlich metamor-phes SChwermineral-Spektrum belegen die Anlieferungaus einem Liefergebiet mit Metamorphiten. Das unmit-telbare Grundgebirge, die Magdalensbergserie, kommtals Liefergebiet nicht in Betracht, weil es keinen Stau-rolith und keinen Granat führt. Dafür wären im oberost-alpinen Sedimentationsraum lokale Hochzonen kristalli-nen Basements zu postulieren. Wahrscheinlicher ist dieEinbringung aus einem weiter entfernt gelegenem Lie-fergebiet. Als Ablagerungsraum ist eine weite unddurch ein flaches Relief gegliederte Schwemmebenevorstellbar.

Eine Umstellung erfolgt zur Unteren Sedimentit-geröll-Abfolge, in deren roten, polymikten Konglo-meraten reichlich Schutt des lokalen Untergrunds vor-kommt. Es ist dafür eine Heraushebung des Unter-grunds zu abtragungsfähigen Hochflächen anzuneh-men, vor denen sich Schuttfächer aufbauen können.Der Beginn dieser durch tektonische Verstellung initi-ierten Sedimentation konnte in den St. Pauler Bergenan Lokalitäten außerhalb der untersuchten Profilstrek-ken mit der direkten Auflagerung grober, roter Konglo-merate auf der Magdalensberg-Serie festgestellt wer-den. Da von CHAIR (1975) ein transgressiver Verbandvon Permoskyth-Sandsteinen direkt auf der Magda-lensberg-Serie ermittelt worden ist, ergibt sich ein aus-geprägtes Relief zur Zeit des Unterrotliegenden. Durchdieses Relief ist sowohl die Schuttbereitstellung voneinzelnen Hochschollen des Grundgebirges als auchder Absatz unterschiedlicher Sedimente in kleinräumi-gen Senken möglich. Dieses Relief erklärt auch denAusfall der Unteren Sedimentitgeröll-Abfolge im Krapp-feld und das Auftreten von sicherlich lokal begrenztenSchuttfächern an weit entfernten Lokalitäten wieSt. Pauler Bergen und Christophberg.

Nach der Ablagerung der Unteren Sedimentitgeröll-Abfolge und einer möglichen Sedimentationsunterbre-chung bildet eine bruchtektonische Verstellung die Re-liefverstärkung, die nachfolgend zur Sedimentation derOberen Sedimentitgeröll-Abfolge führt. Diesezeitliche Einstufung deckt sich mit der Festlegungeines tektonischen Ereignisses am Beginn einer oben/Grob-Folge eines Schuttfächers nach STEEL et al.(1977). An die Bruchtektonik ist vermutlich ein Vulka-nismus gekoppelt, dessen Aschen zu Beginn dieserAbfolge eingeweht werden und als Basistuff vorliegen.Eine bruchtektonische Initiierung eines neuen Schuttfä-chers ist ferner anzunehmen, weil zusätzlich zu demEintrag von Schutt des altapläozoischen Grundgebir-ges permischer Porphyrdetritus hinzutritt. Dieseschlagartige Bereitstellung neuer Liefergebiete, dieauch im Schwermineral-Spektrum abgebildet wird,macht eine bruchtektonische Bewegung wahrschein-lich. Das Material wird durch progradierende Schuttfä-cher in Senken des weiterhin bruchtektonisch geglie-derten oberostalpinen Beckens eingebracht. Dabei zei-gen häufige Intraklasten an, daß auch ältere Schuttfä-cher oder liegende Schwemmebenen-Ablagerungenaufgearbeitet werden. In den St. Pauler Bergen führendie Schuttfächer-Sedimente verschiedener Teilprofileunterschiedliche Gewichtungen innerhalb der sonst

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gleichen Schwermineral-Spektren und deuten damitunterschiedliche Einzugsgebiete an.

Im oberostalpinen Becken endet die Obere Sedimen-titgeröll-Abfolge beispielhaft für eine oben/grob-Folgeabrupt. Ein Reliefausgleich ist damit vermutlich weitge-hend abgeschlossen.

Nördlich der kristallinen Hochzone, im zentralalpinenBecken, setzt im Semmering-Wechselgebiet die Sedi-mentation mit der Aufarbeitung des Untergrundes ein.In der Klastenvergesellschaftung und im Schwermine-ral-Spektrum zeigt sich die zusätzliche Bereitstellungvon vulkanischem Schutt im Liefergebiet. Der Sedi-menttransport erfolgt über Schuttfächer, neben denenlateral verzahnt, oder durch Relief voneinander ge-trennt, feinklastische Schwemmebenen existieren. ImThörl/ Aflenz-Profil sind die fein klastischen Schichtenim Liegenden der Tuffitlagen eventuell diesem Niveauzuzurechnen. In anderen Bereichen des Troiseck-Zu-ges sollen nach TOLLMANN(1977) grobklastische Sedi-mente vorhanden sein, die ein Paläorelief belegen kön-nen, sofern sie zeitgleich sind.

Sowohl im Thörl/ Aflenz- als auch im Semmering-Profil ist eine genaue Grenzziehung zur hangenden Tuf-fit-Abfolge jedoch nicht möglich.

Die feinklastischen Schwemmebenen-Sedimente derTu f fit - A b f 0 Ig e im oberostalpinen Becken belegeneine Zeit relativer tektonischer Ruhe, die vermutlichauch länger andauerte. Die äolisch eingebrachten Tuffekündigen im mittleren bis oberen Abschnitt der Tuffit-Abfolge eine Krustenbewegung an, die als initiale Tek-tonik für nachfolgende Schuttfächer mit oben/grob-Trend angesehen werden kann (STEELet aI., 1977).

Nach dieser Tuffit-Ablagerung und einer möglichenSedimentationspause baut sich in dem St. Pauler Ber-ge-Profil ein Schuttfächer vor dem gehobenen Liefer-gebiet auf, der durch die oben/ grob-Sequenz der Un-teren Porphyrgeröll-Abfolge abgebildet wird.Dabei kommt es zur Aufarbeitung liegender Schichten,die demzufolge auch in Teilschollen gehoben sein kön-nen. Das Klasten- und das Schwermineral-Spektrumzeigen ein neues Liefergebiet mit reichlich Porphyrdek-ken an. Diese Schuttfächer-Progradation ist in denSt. Pauler Bergen allerdings nur im distalen Schuttfä-cherbereich aufgeschlossen. Im Krappfeld-Profil undam Christophberg zeigt sich in der Unteren Porphyrge-röll-Abfolge nach einem geringmächtigen feinklasti-schen Bereich eine grobklastische Schuttfächersedi-mentation mit oben/fein-Trend.

Nach STEEL et al. (1977) entspricht ein oben/fein-Korngrößentrend einem Schuttfächer, der durch rück-schreitende Erosion in Richtung des Liefergebiets zu-rück verlagert wird. Nach den wenigen Schüttungsrich-tung-Hinweisen wurde das Material im Krappfeld ausnördlicher und am Christophberg aus westlicher bisnordwestlicher Richtung angeliefert. Bei Annahmeeines zurückverlagernden Schuttfächers muß ein schonlänger existierendes Porphyrliefergebiet im Norden ver-mutet werden, das erst zu diesem Zeitpunkt in den Ein-zugsbereich des Schuttfächers gerät.

Nach Vergleichen mit Darstellungen von HEWARD(1978) kann die oben/fein-Korngrößen-Entwicklung inden Schuttfächersedimenten dieser Profile aber auchein recht schnelles Vorrücken eines Schuttfächers ab-bilden, dessen Vorschüttintensität danach kontinu-ierlich abnimmt.

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Da in der hangenden Abfolge zudem noch weiteregrobklastische Einschüttungen im Bereich des Krapp-feld-Profils erfolgen, die aufgrund ihrer mehrfachenWiederholung eher als Schuttfächervorstöße und nichtals -rückzüge zu deuten sind, ist die Interpretations-möglichkeit nach HEWARD(1978) zu bevorzugen. Damitkann auch angenommen werden, daß nicht nur rück-schreitende Erosion, sondern auch tektonische Relief-versteilung zur Erschließung des bisher inaktiven Lie-fergebiets mit Porphyren führte.

In der Oberen Porphyrgeröll-Abfolge derSt. Pauler Berge weisen oben/grob-Sequenzen auf dasVorrücken eines Schuttfächers und damit wieder aufeine tektonische Einleitung der Sedimentation hin. Mitder Verstellung und Reliefversteilung geht vermutlichvulkanische Aktivität einher, wie es durch nur geringfü-gig umgelagertes Tuffit-Material in der basalen feinkla-stischen Bank angedeutet wird. Mit dem progradieren-den Fächer gelangt ein Klastenspektrum neuartiger Zu-sammensetzung in den Ablagerungsraum. Innerhalbdieser Schuttanlieferung sind zwei oben/ grob-Sequen-zen gleicher petrographischer Zusammensetzung abzu-grenzen. Es ist nicht zu entscheiden, ob diese Sequen-zen allozyklischen oder aLltozyklischen Folgen entspre-chen. Die Obere Porphyrgeröll-Abfolge mit einer Ge-samtmächtigkeit von mehr als 80 m entspricht in denSt. Pauler Bergen jedoch im Ganzen einer allozyklischgesteuerten Schüttung, die in relativer Liefergebietsnä-he aufgeschlossen ist. In diese proximale Position rei-chen auch noch die aus nördlicher Richtung einge-brachten Schuttströme hinein.

Im Krappfeld-Profil und am Christophberg sind 2bzw. 3 oben/fein-Sequenzen in der Oberen Porphyrge-röll-Abfolge aufgeschlossen. Die Sequenzen sollen auf-grund fehlender typisch-fluviatiler Merkmale auch demSchuttfächerbereich zugeordnet werden. In einer dista-len Position auf dem Schuttfächer (-system) erfolgenwiederholt anfangs intensive, aber schnell erlahmendeSchüttungen, für die eine Festlegung allo- oder auto-zyklischer Steuerung nicht möglich ist. Die gesamteobere Porphyrgeröll-Abfolge stellt auch im Krappfeld-Profil die übergeordnete, allozyklisch gesteuerte Se-quenz dar. Durch die tektonische Reliefveränderung,die an die Basis gestellt wird, steht über die gesamteSequenz ein anderes Klastentypen-Spektrum als imLiegenden zur Verfügung. Die oben/fein-Schüttungsab-läufe und die etwas geringere Korngröße als imSt. Pauler Berge-Profil machen eine vergleichsweisedistalere Position auf einem Schuttfächer (-system)wahrscheinlich. Ob die bei den Profile auch zu demsel-ben Schuttfächer (-system) gehören, kann nicht festge-stellt werden. Der Sedimenteintrag erfolgt in diesemNiveau im Christophberg-Profil aus südwestlicher bisnordwestlicher Richtung. Für das Krappfeld-Profilkonnten keine Schüttungsrichtungen ermittelt werden.Die A Ipin e Bun t san d s t ein - For mat ion des

Oberostalpins und die des Zentralalpins weisen dengleichen markanten Einsatz vom Perm abweichenderSedimentations- und Diagenesebedingungen auf. Dieperm ischen Sedimente sind durch ein primäres Tonmi-neralbindemittel verbacken, das durch dispersen Hä-matit intensiv rotbraun gefärbt ist. Der disperse Häma-tit wurde durch mehrfache Umlagerung des Schuttfä-chermaterials aus zerfallenden, eisenreichen Mineralenherausgelöst. Die Feldspäte weisen in den permischenSchichten starke Korrosionserscheinungen auf.

Dagegen zeigen die Schichten der Alpinen Buntsand-stein-Formation ein Weiterwachsen der Feldspäte undeine intensive Quarz-Zementation, die ein primäres,helles Tonmineralbindemittel verdrängt. Die Unter-schiede in der Zementation weisen, wie KRAINER(1987 a) auch am Beispiel des Apatits ausführt, vermut-lich auf unterschiedliche Verwitterungs- und. Sedimen-tationsbedingungen hin, die auf klimatische Unter-schiede zwischen Perm und Skyth zurückzuführensind.Aufgrund dieses zu vermutenden Klima-Umschwungs

sollen die Alpinen Buntsandstein-Formationen desoberostalpinen und die des zentralalpinen Beckenszeitlich korreliert werden.

Damit gibt es für die stratigraphische Reichweite derzentralalpinen Werchzirm-Formation zwei Interpreta-tionsmöglichkeiten. Es kann zum einen nach dem Endeder Werchzirm-Formation am ausgehenden Unterrotlie-genden bis zum Skyth eine Schichtlücke durch Ausfallder Gröden-Formation vorliegen. Oder es kann die zen-tralalpine Werchzirm-Formation als Vertretung der Grö-den-Formation noch weiter ins mittlere und höherePerm hinaufreichen. Für keine dieser beiden Versionenkonnten eindeutige Belege gefunden werden.

In den oberostlapinen Profilen St. Pauler Berge,Krappfeld und Christophberg wird in der Quarzgeröll-Abfolge in einen flächenhaft großen Ablagerungsraumvon Flüssen mit hoher Transportkraft gut gerundeterDetritus metamorpher Liefergebiete eingebracht. DieErschließung eines neuen Liefergebietes wird durchdas Klastenspektrum deutlich angezeigt, wobei dieAufarbeitung eines älteren, groben Konglomerates mitgneisähnlichen Geröllen und Lyditen auf das möglicheVorhandensein von Karbon-Konglomeraten im Einzugs-gebiet hinweist. In den drei Profilen werden die Abla-gerungen lateral ausgedehnter Flußsysteme {braided ri-ver) vorgefunden, wogegen Randfaziestypen wie z. B.Schuttfächer oder feinklastische Schwemmebenennicht angetroffen werden. Es ist deshalb f0r das ober-ostalpine Becken (soweit durch diese drei Profile dar-gestellt) insgesamt ein Vorrücken der fluviatilen Sedi-mentation möglicherweise durch Schollenverstellunganzunehmen, bei der gleichzeitig ein neues Liefergebieterschlossen wird. Mögliche Übergangssedimente vonpermischer zu skythischer Ablagerung oder Anzeigervon Sedimentationspausen, wie Bodenbildungen, sindnicht festzustellen. Vermutlich wurden sie vor dem Ab-satz der Quarzgeröll-Abfolge erodiert. Eine Einschüt-tung in dieses oberostalpine Becken erfolgte aus nord-nordwestlicher bis westsüdwestlicher Richtung.

Auch im zentralalpinen Becken setzt die fluviatile Fa-zies nach möglichen Schichtlücken mehr oder wenigermarkant ein. Die Grobquarzit-Abfolge ist im Thörl/Aflenz-Profil insgesamt mächtiger und feiner klastischausgebildet als die vergleichbare Abfolge im Semme-ring-Profil. Sie nimmt innerhalb ihres Schüttungssy-stems, das nicht mit dem des Semmering-Profils identsein muß, eine distalere Position ein als die Grobquar-zit-Abfolge des Semmering-Profils. Es kann zumindestnach diesen beiden Profilen hier ebenfalls ein becken-weites Vordringen der fluviatilen Sedimentation ange-nommen werden.Zwischen diesen beiden Becken befindet sich als

trennendes Element eine kristlalline Hochzone, an de-ren Flanken eventuell schon in diesem Niveau die Sedi-mentation einsetzt. Vor der Ablagerung der basalen

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Porphyrdetritus-Abfolge des Pfannock-Profils wirddurch erosive Tätigkeit der sich vom oberostalpinenBecken nähernden fluviatilen Fazies in diesem margi-nalen Bereich vorhandenes Lockermaterial fortgespült.Unter den klimatischen Bedingungen des vorhergehen-den Perm konnte es durch starke Verwitterung eher zurBedeckung des Pfannock-Kristallins mit einer Schutt-decke als zur Ausbildung von Bodenhorizonten kom-men. Diese Schuttdecke konnte aufgrund der wahr-scheinlich fehlenden bis geringen Vegetationsdeckeleicht bis auf das unverändert Anstehende abgeräumtwerden. Die Porphyrdetritus-Abfolge wird aus westli-cher Richtung zum Pfannock-Profil geschüttet. DieUmstellung in der Porphyrdetritus-Abfolge auf eineSchüttung aus einem relativ nahegelegenen, metamor-phen Liefergebiet ist an eine Reliefversteilung gebun-den. Diese wahrscheinlich tektonische Reliefverstär-kung könnte in Zusammenhang mit der intraskythi-schen Regressionsphase in beiden großen Sedimenta-tionsbecken gesehen werden. Nach der tektonischenInitiierung wird der Detritus eines Areals mit Phylliten,Glimmerschiefern und Gneisen aus westlicher Richtungeingebracht.Das Klastenspektrum der Schichten im Pfannock-

Profil wie KRAINER(1984) auf das Altkristallin von Ra-denthein zu beziehen, führt über die erkennbaren Lie-fergebietshinweise hinaus. Zwar dominieren Staurolithund Disthen im Schwermineral-Spektrum, aber die Gra-natführung des Kristallins von Radenthein ist selbst beiAnnahme eines für Granaterhaltung ungünstigen Sedi-mentationsmilieus unterrepräsentiert.Ganz im Gegensatz dazu stehen die basalen Schich-

ten des Ochsenstand-Profils. Nach der Art der gneisi-gen Lithoklasten handelt es sich bei dem Liefergebietdieser Schichten um ein Kristallinareal, das schonpräalpin bis zum kataklastischen Zerbrechen der Feld-späte deformiert und bis zur Ausheilung der Risse mitAlbit und Quarz getempert worden ist. Den wenigenSchüttungshinweisen zufolge dürfte das Liefergebietfür das Ochsenstand-Profil nicht wie von KRAINER(1984) vermutet, nördlich bei Innerkrems, sondern ehersüdlich bis südöstlich zum Profil gelegen haben. Dervon KRAINER (1984) postulierte Untergrundsbezug zustaurolithführenden Hellglimmerschiefern der Priedröf-Serie ist wegen der äußerst geringen Staurolith- undDisthen-Führung nicht nachvollziehbar.Die unterschiedliche Schwermineralführung und der

abweichende Klastenbestand weisen dem Pfannock-und dem Ochsenstand-Profil paläogeographische Posi-tionen zu, die durch das südlich des Ochsenstands ge-legene Kristallingebiet voneinander getrennt sind. Esfestigt sich somit das Bild von einer trennenden Kri-stallin-Hochzone zwischen oberostalpinem und zentral-alpinem Sedimentationsraum.In den bei den Becken erfolgt innerhalb der Alpinen

Buntsandstein-Formation im Zuge des "Campil-Ereig-nisses" (KRAINER,1985) eine Regression. Im Gegensatzzum Drauzug kann für die hier untersuchten Profilenicht ausgesagt werden, ob sich gegen Ende derQuarzgeröll- bzw. Grobquarzit-Abfolge schon marineVerhältnisse einstellen. Jedoch ist das erneute grobkla-stisch-fluviatile Vordringen durch die Sandstein- bzw.Feinquarzit-Abfolge in allen Profilen an basalen Wie-deraufarbeitungshinweisen zu erkennen. Da die Er-schließung eines neuen Liefergebietes dabei nicht fest-zustellen ist, dürfte diese Regression eher Meeresspie-gelschwankungen als regionale Tektonik abbilden.

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In dieser Abfolge der höheren Alpinen Buntsand-stein-Formation stellen sich in beiden Becken vermut-lich schon marine Verhältnisse ein. Während im ober-ostalpinen Becken die Einschüttung aus südlicher bissüdöstlicher Richtung erfolgte, weisen die zentralalpi-nen Profile auf einen Eintrag aus nordöstlicher bis öst-licher Richtung hin.Das "Badia- Transgressions-Ereignis" (vgl. BRANDNER,

1984) ist in allen untersuchten Profilen aus demBeckeninneren mit den grobklastischen Basisschichtender Werfen-Formation, den Transgressionskonglomera-ten im weiteren Sinne, gut dokumentiert. Während inden beiden Becken unter den flachmarinen Bedingun-gen der Werfen-Formation sedimentiert wird, findet amPfannock die Ablagerung des groben Metamorphit-Schutts auf terrestrischen Schuttfächern oder in proxi-malen Flußsystemen statt. Die Siliziklastika des Och-senstand-Profils werden ihrer unsicheren zeitlichenEinstufung zufolge ebenfalls zu diesem Zeitpunkt ineinem proximal-fluviatilen Bereich abgesetzt. Die ma-kroskopischen Unterschiede sind mit der unterschied-lich metamorphen, alpinen Beanspruchung zu erklären.Nach V. GOSENet al. (1987) haben Karbonatschichtenaus dem Stangalm-Mesozoikum s. str., zu dem auchdas Ochsenstand-Profil gehört, eine epimetamorpheBeanspruchung erfahren. Das Pfannock-Profil weistnach diesen Autoren aber nur anchimetamorphe Prä-gung auf.Eine Regression an der Wende Skythl Anis leitet

nach BRANDNER(1984) die Karbonatsedimentation derMitteltrias ein. In diesen Umschwung sind die Evapori-te des basalen Anis zu stellen, die in den hier unter-suchten beckeninneren Profilen als Rauhwacken-Ni-veaus zu erkennen sind. Lediglich in den Profilen vonPfannock und Ochsenstand sind derartige Schichtennicht vorzufinden.Das Fortbestehen der kristallinen Hochzone noch in

das Anis hinein wird durch den hohen terrigenen Ein-fluß in den Pfannock-Schichten und in der vergleich ba-ren-Karbonat-Abfolge im Ochsenstand angezeigt. Da-gegen weisen die Profile mit zentraler Beckenpositionkarbonatische Sedimentation weitgehend ohne terrige-nen Einfluß auf. Dem Pfannock-Profil kommt also nachseiner Entwicklung für das oberostalpine Becken einenördliche Randposition, dem Ochsenstand-Profil fürdas zentralalpine Becken eine südliche Randpositionzu. Sie sind nach ihren Klastenvergesellschaftungenund Schwermineral-Assoziationen zu trennen.

4. Schlußfolgerungen

Im perm ischen terrestrischen Sedimentationsablaufhat sich die Ermittlung allozyklischer Schüttungsserienals sinnvolle Gliederungs- und Korrelationsmöglichkeiterwiesen. Demnach sind im Unterrotliegenden Ablage-rungsräume mit enger Faziesverzahnung in relativkleinräumig gegliedertem Paläorelief anzunehmen. Dieeintönigeren Ablagerungen der Gröden-Formationsprechen für ausgedehntere Becken, in denen die mor-phologische Gliederung weniger ausgeprägt ist. DieAngabe von NILSEN (1982) über die Reichweite terre-strischer Schuttfächer von bis zu 150 km kann eineVorstellung von den möglichen Ausdehnungen geben.Bei der Analyse der skythischen Sedimentationsabläufesind zusätzlich die von BRANDNER(1984) angegebenen,

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triadischen Meeresspiegelschwankungen neben dermöglichen tektonischen Steuerung der Sedimentationzu berücksichtigen.

Die oberostalpine und die zentralalpine Perm/Skyth-Schichtenfolge sind unterschiedlich ausgebildet, es istvon zwei getrennten Sedimentationsräumen auszuge-hen. In diesem Sinne kann von einer deckenspezifi-schen Ausbildung im Sinne von TOLLMANN(1959 undfolgende) gesprochen werden. Die zentralalpine Bek-kenfüllung unterscheidet sich durch das Fehlen derGröden-Formation, das Fehlen von Lyditgeröllen in derAlpinen Buntsandstein-Formation und durch ein abwei-chendes Schwermineralspektrum von der oberostalpi-nen Beckenfüllung. Innerhalb des zentralalpinen Bek-kens können die mittelostalpine und die unterostalpinePerm/Skyth-Abfolge nicht unterschieden werden.

Während des Perm steuern im oberostalpinen Bek-ken bruchtektonische Reliefveränderungen die Sedi-mentation unter terrestrischen Bedingungen. Im zen-tralalpinen Becken liegen vergleichbare Sedimenta-tionsbedingungen nur im oberen Unterrotliegend vor.Wie von BECHSTÄDTet al. (1978) dargestellt, führt dieseBruchtektonik jedbch nicht zu einem echten "rifting",sondern die permotriadischen Schichtenfolgen werdenals Ablagerungen eines labilen Schelfs angesehen. Die-ser Schelf befand sich im Bereich einer gedünnten Kru-ste, die jedoch nicht zur Ozeanbildung gelangte("aborted rifting"). Die hier untersuchte Perm/Skyth-Folge stellt eher eine taphrogenetische Beckenfüllung

als eine postvariskische Molasse dar (vgl. WOPFNER,1984).

Die untersuchten Profile an den Flanken der kristalli-nen Hochzone sind nicht im Sinne von FRANK(1983) inprimär enger Nachbarschaft abgelagert worden. Es isteine primär größere Distanz anzunehmen. In die heuti-ge Position sind sie durch tektonischen Transport ver-frachtet worden. Die genauere paläogeographische Po-sition dieser und der übrigen Profile kann jedoch nichtangegeben werden, da der Bewegungssinn der synse-dimentären Bruchtektonik nicht bekannt ist. Neben denvermuteten Vertikalbewegungen können auch Lateral-verschiebungen mit möglicherweise erheblichen Beträ-gen abgelaufen sein. Es liegen durch die postalpidi-sche Erosion zwischen allen Profilen ausgedehnte Be-reiche vor, über deren Sedimentationsverlauf im Perm/Skyth nichts bekannt ist. Aufgrund dieser nicht näherzu konkretisierenden paläogeographischen Situationsoll hier keine Eiribindung in die tektonischen Modellevon TOLLMANN(1987), FRANK(1987) und BECHSTÄDT(1978) erfolgen.

Die deutlich unterschiedliche Perm/Skyth-Ausbil-dung in Mittelkärnten und im Südalpin läßt eine sedi-mentolog isch-sedi mentpetrograph ische Untersuchungder südlichsten Kärntner Profile (Rosegg, Viktring) vordem Karawanken-Nordrand hoffnungsvoll erscheinen.Zur weiteren Kenntnis der Sedimentationsabläufe sollteversucht werden, die permischen Vulkanitlagen mittelsradiometrischer Altersdatierung zu korrelieren.

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Tafel 1

Fig. 1: Ein Lithoklast des Metamorphit M,-Typs befindet sich in der Bildmitte. Die Glimmer liegen geregelt nach der Schieferungzwischen geplätteten Quarz-Altkörnern. Der Lithoklast stammt nach der GlimmergröBe vermutlich aus einem Liefergebietmit Glimmerschiefern.Untere Porphyrgeröll-Abfolge des Krappfeldes; Nicols x.

Fig. 2: Der groBe, gut gerundete Lithoklast in der Bildmitte stellt einen typischen Metamorphit M2 dar, der aus einem Lieferge-biet mit Gneisen stammt. In diesem Klastentyp haben sich die Korngrenzen groBer, blockartiger Quarzkristalle von denGlimmern gelöst. Die unregelmäßigen Glimmer sind in den Quarzkristallen meist eingeschlossen.Quarzgeröll-Abfolge der St. Pauler Berge; Nicols x.

Fig. 3: Der große Lithoklast im Bildzentrum ist ein Porphyrgeröll, das in einer hämatitstaubigen, felderigen Quarz-Albit-Grund-masse einen Porphyrquarz-Einsprengling führt.Obere Porphyrgeröll-Abfolge des Krappfeldes; Nicols x.

Fig. 4: Trotz der Quarzdeformation der umgebenden Klasten ist ein Porphyrgeröll in der Grobquarzit-Abfolge des grünschiefer-faziell beanspruchten Thörl/Aflenz-Profils noch gut zu erkennen.Nicols x.

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Tafel 2

Fig. 1: Der "dust rim" markiert die Korngrenze, auf der sich primäres Tonbindemittel befindet. Spätere Quarzzementation über-wächst das Bindemittel bereichsweise.Quarzgeröll-Abfolge der St. Pauler Berge; Nicols x.

Fig. 2: Trotz Undulation und bereichsweiser Rekristallisation von Quarz sind in den Tuffitlagen des Semmering-Profils die Por-phyrquarze noch gut an angedeuteter Idiomorphie und an Lösungsvakuolen zu erkennen.Nicols x.

Fig. 3: Ein Dünnschliff aus der Oberen Sedimentitgeröll-Abfolge zeigt typisch unreife Schichten mit einem deutlichen Anteil vonPorphyrquarzen.Werchzirm-Formation der St. Pauler Berge; Nicols x.

Fig. 4: Die Schichten der Werchzirm-Formation im Krappfeld weisen deutliche Durchschieferung mit der Kristallisation vonQuarz und Serizit im Druckschatten intakt gebliebener Quarzklasten auf.Obere Sedimentitgeröll-Abfolge des Krappfeldes; Nicols x.

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Tafel 3

Fig. 1: Eine Gesteinsübersicht aus einem Dünnschliff der Werchzirm-Formation vom Semmering-Profil zeigt ?Sedimentite,scherbige, nicht undulöse Quarze, Feldspäte und M1-Metamorphite. Die Blastese geregelter Serizite weist auf die starkeDurchschieferung hin.Nicols x.

Fig. 2: Im Dünnschliff der Feinquarzit-Abfolge des Thörl/Aflenz-Profils ist trotz der Quarzzementation und nachfolgender Su-turierung bereichsweise noch der Kornumriß am "dust rim" zu erkennen. Vermutlich diagenetisch erfolgte die Quarzze-mentation, bei der das primäre Tonmineralbindemittel in verbleibende Zwickel zusammengeschoben wurde. In der meta-morphen Überprägung fand dort das Serizitwachstum statt. Durch Deformation kam es zur Suturierung an Quarzkristall-grenzen, wobei teilweise die "dust rims" zerstört wurden.

Fig. 3: Der Dünnschliff aus der Oberen Porphyrgeröll-Abfolge der St. Pauler Berge zeigt das für die Gröden-Formation typischeVorherrschen von Porphyrgeröllen und von Porphyrquarzen. Die besseren Rundungsgrade der Porphyrquarze sind aufKorrosion in der Schmelze zurückzuführen. Allgemein ist die Zurundung der Klasten eher schlecht.Nicols x.

Fig. 4: Die Dominanz von gut gerundetem Metamorphitdetritus kennzeichnet die Alpine Buntsandstein-Formation.Quarzgeröll-Abfolge der St. Pauler Berge; Nicols x.

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