Verhalten der Cadmiumsalze in angesäuerter Lösung gegen Schwefelwasserstoff

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59 111, Monatsbericht. Verhalteii der Cadmiumsalze in angesauerter Losung gegen Schwefelwassei-stoff. Rein s ch fand bei Versuchen uber diesen Gegenstand Folgendes. Wahrend arsenige Saure, wenn sie in Salz- saure gelost, mit Schwefelwasserstoffgas behandelt wird, vollstandig als Schwefelarsen gefallt wird, beobachtete er, dass ein Cadmiumsalz bei derselben Behandlung erst einen vollkommen weissen, etwas pulvrigen Niederschlag gab, der eine Verbindune von Schwefelcadmium und Chlor- cadmium ist ; beim Verdunnen mit Wasser entsteht sogleich Schwefelcadmium, woraus er schliesst, dass die Salzsaurc nur hei einer gewissen Concentration fahig sei, die Bil- dung der Doppelverbindungen einzuleiten. Wenn aber zu einer Auflosung von Cadmium, welche eben erst durch Schwefelwasserstoffgas gefallt wurde, Salzsaure gesetzt wird, so verscliwindet die elbe Farbe des Pracipilats nach und nach, es verwande 9 t sich in Schwefelchlorcad- mium, in einem grossen Ueberschusse von Saure lost sich das Schwefelcadmium zuerst auf, spater scheidet sich das weisse Pracipitat ab. Dieses Verhalten des Cadrniums ist so beslimrnt, dass es also leicht vorn Arsen unterschiedeii werden kann. Bei Versuchen mit dem Cadmium im Mars hschen Apparate gab dieses keinen Dletallspiegel. (Jahr6. f. pralct. Pharm. 13. 2 u. 3. 73.j Zusa lz. Das Cadmium wird durch Schwefelwasser- stoff aus v e r d i i n n t e n sauren, aus neutralen und alkali- schen Auflosungen vollstandig gefallt ; durch Schwefel- ammonium ebenfalls elb, im Uebermaass des Fallungs- anzlich unaufloslich, aber in (kalter) c o n c e n t r i r t e r Balzsaure vollig aufloslich. - Das S c h w e f e l c a d m i u m ist feuerbestandig beim Gluhen in der unten verschlossenen Glasrohre; giebt rnit Soda vor dem Lothrohr auf der Kohle s e h r leicht den dun- kelgelben Beschlag (ohne Geruch); ist in atzenden Alka- lien unaufloslich, in concentrirter Salzsaure beim Kochen aufloslich. Demnach ist die Unterscheidung des Schwefel- cadmiums vom Auripigment sehr leicht. mittels und in Kali 7 ast Die Red. Darstellung des reinen Aiitimoametalles. Wit t s t ei n will das reine Antimcinmetall durch Re- duction des reinen Oxyds mittelst Kohle hergestellt wissen, worauf schon vor 10 Jahren, wie W. anfuhrt, Artus hin-

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111, Monatsbericht. Verhalteii der Cadmiumsalze in angesauerter Losung

gegen Schwefelwassei-stoff. Rein s ch fand bei Versuchen uber diesen Gegenstand

Folgendes. Wahrend arsenige Saure, wenn sie in Salz- saure gelost, mit Schwefelwasserstoffgas behandelt wird, vollstandig als Schwefelarsen gefallt wird, beobachtete er, dass ein Cadmiumsalz bei derselben Behandlung erst einen vollkommen weissen, etwas pulvrigen Niederschlag gab, der eine Verbindune von Schwefelcadmium und Chlor- cadmium ist ; beim Verdunnen mit Wasser entsteht sogleich Schwefelcadmium, woraus er schliesst, dass die Salzsaurc nur hei einer gewissen Concentration fahig sei, die Bil- dung der Doppelverbindungen einzuleiten. Wenn aber zu einer Auflosung von Cadmium, welche eben erst durch Schwefelwasserstoffgas gefallt wurde, Salzsaure gesetzt wird, so verscliwindet die elbe Farbe des Pracipilats nach und nach, es verwande 9 t sich in Schwefelchlorcad- mium, in einem grossen Ueberschusse von Saure lost sich das Schwefelcadmium zuerst auf, spater scheidet sich das weisse Pracipitat ab. Dieses Verhalten des Cadrniums ist so beslimrnt, dass es also leicht vorn Arsen unterschiedeii werden kann. Bei Versuchen mit dem Cadmium im Mars hschen Apparate gab dieses keinen Dletallspiegel. (Jahr6. f. pralct. Pharm. 13. 2 u. 3. 73.j

Zusa l z . Das Cadmium wird durch Schwefelwasser- stoff aus v e r d i i n n t e n sauren, aus neutralen und alkali- schen Auflosungen vollstandig gefallt ; durch Schwefel- ammonium ebenfalls elb, im Uebermaass des Fallungs-

anzlich unaufloslich, aber in (kalter) c o n c e n t r i r t e r Balzsaure vollig aufloslich. - Das Sch w e f e l c a d m i u m ist feuerbestandig beim Gluhen in der unten verschlossenen Glasrohre; giebt rnit Soda vor dem Lothrohr auf der Kohle s e h r l e i ch t den dun- kelgelben Beschlag (ohne Geruch); ist in atzenden Alka- lien unaufloslich, in concentrirter Salzsaure beim Kochen aufloslich. Demnach ist die Unterscheidung des Schwefel- cadmiums vom Auripigment sehr leicht.

mittels und in Kali 7 ast

D ie R e d .

Darstellung des reinen Aiitimoametalles. W i t t s t e i n will das reine Antimcinmetall durch Re-

duction des reinen Oxyds mittelst Kohle hergestellt wissen, worauf schon vor 10 Jahren, wie W. anfuhrt, A r t u s hin-