Verleihung der Bayerischen Verfassungsmedaille 2016 Big Band Landshut Leitung: Herr Julius Rathmayer...

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Verleihung der Bayerischen Verfassungsmedaille 2016

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Verleihung der Bayerischen Verfassungsmedaille2016

Festakt zur Verleihung der Bayerischen Verfassungsmedaille in Gold und Silber

am Freitag, 9. Dezember 2016, 11.00 Uhr

im Senatssaal des Bayerischen Landtags

Musikalische Umrahmung: BTB Big Band Landshut Leitung: Herr Julius Rathmayer

Im Anschluss an die Feierstundefindet ein Stehempfang im Steinernen Saal statt.

„Fever“ von John Davenport

Barbara StammPräsidentin des Bayerischen Landtags

Begrüßung

„Date Dere“ von Bobby Timmons

Dieter WielandAutor und Dokumentarfilmer

Festvortrag zum Thema „Bayern ist ein Kulturstaat“

„Moanin“ von Charles Mingus

„It Had Better Be Tonight“ von Michael Buble

Verleihung der Verfassungsmedaille in Gold und Silber

„Got To Get You Into My Life“ von The Beatles

DeutschlandliedBayernhymne

DeutschlandliedMelodie: Joseph HaydnText: Hoffmann von Fallersleben

Einigkeit und Recht und Freiheitfür das deutsche Vaterland!Danach lasst uns alle streben,brüderlich mit Herz und Hand!Einigkeit und Recht und Freiheitsind des Glückes Unterpfand:Blüh im Glanze dieses Glückes,blühe, deutsches Vaterland!

BayernhymneMelodie: Max KunzUrtext: Michael Oechsner

Gott mit dir, du Land der Bayern,deutsche Erde, Vaterland!Über deinen weiten Gauenruhe seine Segenshand!|: Er behüte deine Fluren,schirme deiner Städte BauUnd erhalte dir die Farbenseines Himmels, weiß und blau! :|

Die Bayerische Verfassungsmedaillein Gold und Silber

wird am 9. Dezember 2016

im Rahmen eines Festaktsvon der Präsidentin des Bayerischen LandtagsFrau Barbara Stamm

an 39 neue Ordensträger verliehen.

Die Verfassungsmedaille in Gold erhalten:

Adolf Dinglreiter

Dr. Ivo Holzinger *

Helga Schmitt-Bussinger

* am 9. Dezember 2016 verhindert.

Die Verfassungsmedaille in Silber erhalten:

Helga und Willi Banar

Peter Barteit

Hermann Beckmann

Elisabeth Deutsch

Hans Dobmeyer

Gerhard Eck

Heidrun Fichter

Christina Flauder

Dr. Hans-Peter Friedrich

Rosemarie Göhring

Marianne Gutwein

Gabriele Hiendlmeier *

Helmut Jäger

Ingeborg Jasper

Bruno Jonas

Josef Kellerer

Sr. Vestina Kitzhofer

* am 9. Dezember 2016 verhindert.

Beatrice Kress

Prof. Dr. Harald Lesch

Barbara Lochbihler *

Peter Meyer

Ivo Moll

Emilia Müller

Ursula Omonsky

Jürgen Pfarr

Werner Reuß

Johanna Scheuermeyer

Prof. Dr. med. Peter Sefrin

Dr. Jörg Skriebeleit

Sylvia Stierstorfer

Hildegard Stolper

Theresia Strobl

Christian Stückl

Hans Volkert

Amalie Wiedemann

* am 9. Dezember 2016 verhindert.

Die Verfassungsmedaille in Gold erhalten:Adolf Dinglreiter, RosenheimHerr Dinglreiter war zunächst als Landesgeschäftsführer der Bayerischen Jung-bauernschaft tätig, absolvierte anschließend ein betriebswirtschaftliches Studi-um und war danach bei einem großen Versicherungsunternehmen beschäftigt, zuletzt als Leiter des Marketingbereichs. Erste Erfahrungen als Mandatsträger konnte er ab 1984 als Mitglied des Rosenheimer Stadtrats sammeln, bevor ihm im Jahr 1986 der Einzug in den Bayerischen Landtag gelang, dem er vier Legis-laturperioden angehörte und wo er sich unter anderem als Mitglied und zuletzt als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses erfolgreich für die Belange der Menschen im Freistaat engagierte. Herr Dinglreiter übernahm auch innerhalb seiner Partei zahlreiche Ämter, so hatte er neben anderen Funktionen bis 2005 die Position des Landesschatzmeisters der CSU inne. Als Parlamentsbeauftragter und Mitglied des geschäftsführenden Präsidiums des Wirtschaftsbeirates Bayern setzte er sich bis 2012 überaus erfolgreich für einen fruchtbaren Dialog zwischen Wirtschaft und Politik ein. 2011 wurde er zum Vorsitzenden der Vereinigung ehemaliger Abgeordneter gewählt und sorgt in dieser Funktion seither für enge parteiübergreifende Kontakte zwischen Landtag und den ausgeschiedenen Parlamentariern. Besonders hervorzuheben ist darüber hinaus sein Engagement als langjähriger Vorsitzender des Bayernbundes, für dessen Ziele er bis heute unermüdlich aktiv ist. Herr Dinglreiter hat sich durch sein jahrzehntelanges und vielfältiges Wirken in herausragender Weise um die Verfassung des Freistaates Bayern verdient gemacht.

Dr. Ivo Holzinger, MemmingenIm Anschluss an sein Studium der Rechtswissenschaft und der Volkswirtschaft und seine Promotion begann Herr Dr. Holzinger seine berufliche Karriere bei der Bayerischen Finanzverwaltung in Würzburg und Nürnberg, bevor er 1980 zum Bundesfinanzministerium nach Bonn wechselte. Im selben Jahr wurde er zum Oberbürgermeister der Stadt Memmingen gewählt. Dieses Amt hatte er über 36 Jahre hinweg inne, was ihn zum dienstältesten Oberbürgermeister Deutschlands machte. Durch kluge und weitsichtige Entscheidungen insbe-sondere im Wirtschaftsbereich während seiner Amtszeit nahm die Kommune eine überaus positive Entwicklung. Mit seinem Amtsantritt als Memminger Stadtoberhaupt hat sich Herr Dr. Holzinger auch in besonderer Weise für den Bayerischen Städtetag engagiert und sich während der vergangenen Jahrzehnte um diesen kommunalen Spitzenverband bleibende Verdienste erworben. So gehörte er ab 1980 dem Verwaltungs- und Rechtsausschuss an, war von 1998 bis 2016 Vorsitzender des Gremiums sowie seit 2008 auch Mitglied des Vorstands des Bayerischen Städtetags. Von 1990 bis 2008 war er zudem Bezirksvorsitzender für die kreisfreien Mitgliedstädte und -gemeinden im Regierungsbezirk Schwa-

ben. Außerdem ist Herr Dr. Holzinger auch als Beisitzer im Landesvorstand der BayernSPD aktiv. Daneben brachte er sich in verschiedenen herausgehobenen Ämtern im Sparkassenverband Bayern ein, war als Mitglied im Diözesanrat der Diözese Augsburg und als Kreisvorsitzender des Kreisverbandes Memmingen/Unterallgäu des Roten Kreuzes aktiv.

Helga Schmitt-Bussinger, SchwabachFrau Schmitt-Bussinger absolvierte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ein Lehramtsstudium und arbeitete nach ihrem Vorberei-tungsdienst von 1984 bis 1998 als Hauptschullehrerin in Rednitzhembach, wo sie sich als Personalrätin auch für die Belange ihrer Kolleginnen und Kollegen engagierte. Seit 1979 ist Frau Schmitt-Bussinger Mitglied der SPD. Sie wurde 1984 in den Stadtrat von Schwabach gewählt, übernahm 1996 das Amt der Fraktionsvorsitzenden und gestaltet als Kommunalpolitikerin das Leben vor Ort bis heute mit. 1998 gelang ihr der Einzug in den Bayerischen Landtag, wo sie sich zunächst als Mitglied des Ausschusses für Bundes- und Europaangele-genheiten sowie als Mitglied und stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Kommunale Fragen und Innere Sicherheit engagierte. In der aktuellen Legislaturperiode bringt sie ihre pädagogische Fachkompetenz in den Ausschuss für Wissenschaft und Kunst ein, hatte das Amt der stellvertretenden Fraktions-vorsitzenden inne und gehört zudem dem Ältestenrat an. Frau Schmitt-Bussinger ist in zahlreichen Ehrenämtern und Vereinen aktiv. So ist sie unter anderem Mitglied im Frauenhausverein, im Bund Naturschutz, in der Bürgerbewegung für Menschenwürde und dem Künstlerbund und zudem Gründungsstifterin der Bürgerstiftung „Unser Schwabach“ sowie Vorstandsmitglied der Lebenshilfe Schwabach-Roth. Unermüdlich setzt sich Frau Schmitt-Bussinger in all ihren Funktionen für eine von Solidarität und Menschlichkeit geprägte Gesellschaft und damit für die Werte der Bayerischen Verfassung ein.

Die Verfassungsmedaille in Silber erhalten:Helga Banar und Willi Banar, HilpoltsteinMit der bereits jahrzehntelangen aufopferungsvollen Pflege ihres geistig und kör-perlich behinderten Sohnes Claus zeigt das Ehepaar Banar enormen Einsatz. Mit voller Hingabe und großer Selbstverständlichkeit kümmern sich die Eheleute seit 1968 um ihren erstgeborenen Sohn. Claus ist zu 100 Prozent schwerbehindert. Er ist blind, leidet unter spastischen Lähmungserscheinungen und epileptischen Anfällen. Eine Schule oder Behinderteneinrichtung hat er nie besucht, für die alltäglichen und ihm vertrauten Belange in der Familie besitzt er passives Wortverständnis und kann sich über Ein-Wort-Sätze mitteilen. In all ihrem bei-spielgebenden Engagement haben Herr und Frau Banar eigene Interessen stets zurückgestellt. In der täglichen Betreuung rund um die Uhr sind sie oft an die Grenzen der Belastbarkeit gestoßen, zumal Herr Banar durch eine Erkrankung mittlerweile ebenfalls körperlich stark eingeschränkt ist. Ein Pflegedienst wurde dennoch nie beansprucht. Mit großem Verantwortungsbewusstsein, unerschüt-terlicher Liebe und Aufopferung hat das Ehepaar Banar die Pflege ihres behin-derten Sohnes übernommen und daneben den jüngeren nichtbehinderten Sohn Uwe großgezogen.

Peter Barteit, VilsbiburgHerr Barteit ist seit über vier Jahrzehnten in besonderer Weise im Bereich der Heimatforschung und Heimatpflege engagiert. Seit 1973 war er der 2. Vorsitzen-de des Heimatvereins Vilsbiburg, dessen Vorsitzender er 1988 wurde. Seit dieser Zeit hat der Heimatverein sowohl in Bezug auf seine Mitgliederzahl als auch hinsichtlich seiner Aktivitäten eine neue Blüte erfahren. Ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit liegt hierbei auf der ehrenamtlichen Betreuung des örtlichen Hei-matmuseums sowie der Konzeption verschiedenster Sonderausstellungen. Seit 2009 setzt sich Herr Barteit zudem als Kreisheimatpfleger für den südlichen Teil des Landkreises Landshut ein. Neben seinem Engagement für die Heimatpflege hat sich Herr Barteit auch innerhalb der Kommunalpolitik große Verdienste erworben. Durch seine Mitarbeit in Spitzenverbänden wie dem Bayerischen Gemeindetag, dem Bayerischen Städtetag und dem Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband konnte er viel Gutes bewirken und die Region voranbringen. Daneben war er langjähriges Mitglied des Stadtrates von Vilsbiburg, des Kreis-tages von Landshut, wo er sich in wichtigen Fachausschüssen engagierte, und 1. Bürgermeister der Stadt Vilsbiburg.

Hermann Beckmann, München Vor etwa 50 Jahren gründete Herr Beckmann zusammen mit einer Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger vor dem Hintergrund der Forderungen nach adäquaten Wohnformen für ältere Menschen den Verein Münchner Altenwohnstift e.V. Daraus ging das Kuratorium Wohnen im Alter (KWA)

hervor, das Herr Beckmann bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1996 leitete. Es zählt nach wie vor zu den führenden gemeinnützigen Unternehmen der Sozialwirtschaft in den Bereichen Wohnen und Service sowie Pflege und Be-gleitung. Die Entwicklung der Wohnform des Wohnstifts hat Herr Beckmann entscheidend mitgeprägt. Bereits 1969 konnte das erste Wohnstift in München eröffnet werden. Es folgten acht weitere in Bayern, fünf in Baden-Württemberg und vier in anderen Bundesländern. Trotz seines Eintritts in den Ruhestand engagiert sich Herr Beckmann weiterhin in vielfältiger Weise in den Gremien des KWA, beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Bayern, der Luise-Kiesselbach-Stiftung, der Lindner-Stiftung, der Ellenruth-von-Gemmingen-Stiftung und der Walter-Brehm-und-Susanne-Paul-Stiftung für die deutsche Altenhilfe- und Seniorenarbeit.

Elisabeth Deutsch, WaldmünchenFrau Deutsch engagiert sich in besonderer Weise für die Denkmalpflege im Landkreis Cham. Die für das heutige Leben und Arbeiten sinnvolle Nutzung von historischen Gebäuden steht hierbei im Mittelpunkt ihres Wirkens. So hat sie sich zum Beispiel sehr dafür eingesetzt, dass das Wasserschloss Loifling der Öffentlichkeit als Kulturzentrum zugänglich gemacht werden konnte. Als Vorsitzende des dortigen Fördervereins trägt sie mit der regelmäßigen Planung und Durchführung verschiedener Veranstaltungen maßgeblich dazu bei, dass der Landkreis Cham hier einen neuen Ort kulturellen Lebens hat. Auch die von ihr eingerichtete Galerie in dem aus dem 18. Jahrhundert stammenden Pfarrhof in Herzogau erfüllt diesen Zweck. Neben ihrem kulturellen Engagement ist Frau Deutsch auch im sozialen Bereich unermüdlich tätig. So arbeitete sie von 1997 bis 2015 ehrenamtlich im „Frauen-Notruf “ im Landkreis Cham. Darüber hinaus ist ihr die Arbeit als Flüchtlingshelferin ein inneres Anliegen. Bereits Anfang der 1990er Jahre setzte sie sich für Geflüchtete aus dem Balkanraum ein. Aktuell füllt sie eine tragende Rolle im Waldmünchener Flüchtlingshelferkreis aus.

Hans Dobmeyer, HirschauHerr Dobmeyer hat sich neben seiner beruflichen Tätigkeit als Spenglermeis-ter über viele Jahrzehnte hinweg in besonderer Weise ehrenamtlich engagiert. Als Mitglied der CSU gehörte er über 30 Jahre dem Stadtrat von Hirschau an und übte zudem 12 Jahre lang das Amt des Zweiten Bürgermeisters aus. Neben seinem kommunalpolitischen Wirken war und ist Herr Dobmeyer in zahlreichen Vereinen aktiv. Besonders hervorzuheben ist sein Einsatz im Skiclub Monte Ka-olino. Als Gründer und Vorstand hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass der Monte Kaolino als höchste künstliche Erhebung Bayerns heute sportlich intensiv genutzt wird und als Austragungsort bedeutender Skisportwettkämpfe auch internationale Bekanntheit erlangt hat. Als Mitbegründer der offiziellen Sport-freundschaft des SCMK Hirschau mit dem Skiclub Harachov in der damaligen Tschechoslowakei erwarb sich Herr Dobmeyer noch vor dem Fall des Eisernen

Vorhangs bleibende Verdienste in der Völkerverständigung zwischen Ost und West. Zudem bringt er sich als Mitglied in zahlreichen weiteren örtlichen Ver-einen ein und bereichert dadurch das kulturelle, sportliche, wirtschaftliche und soziale Leben Hirschaus in verdienstvoller Weise.

Gerhard Eck, DonnersdorfNach seiner Ausbildung zum Bauzeichner war Herr Eck von 1978 bis 1988 als Bauleiter in einem Architekturbüro tätig, bevor er sich anschließend mit einem Bauplanungsbüro selbständig machte. Sein langjähriges kommunalpolitisches Engagement begann 1984 im Gemeinderat Donnersdorf, dem er bis 1990 ange-hörte. Im Anschluss daran war er bis zum Jahr 2009 Erster Bürgermeister der Gemeinde Donnersdorf und erhielt im Jahr 2011 die Ehrenbürgerwürde. Seit 1996 ist Herr Eck Kreisrat im Kreistag Schweinfurt. Von 1997 bis 2011 war er Kreisvorsitzender der CSU Schweinfurt-Land und Mitglied im Bezirksvor-stand der CSU Unterfranken, dem Präsidium der CSU gehört er seit 2015 an. Mitglied des Bayerischen Landtags ist er seit 1998, hier war er u.a. Vorsitzender des Ausschusses für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Seit 2009 ist Herr Eck Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr. Neben seinem vielfältigen kommunalpolitischen Wirken, durch das er seine Heimatregion prägend mitgestaltet, ist Herr Eck Mitglied in zahlreichen Vereinen und Verbänden sowie Landesvorsitzender des CSU Arbeitskreises Poli-zei und Innere Sicherheit in Bayern.

Heidrun Fichter, SelbSeit 1982 engagiert sich Frau Fichter im Verein Hilfe für Frauen in Not e.V. Selb als dessen Gründungsmitglied und Erste Vorsitzende. Selbst Mutter von fünf Kindern, übernahm sie von 1984 bis 1994 die Nachtbereitschaft sowie den Wo-chenend- und Feiertagsdienst im neu gegründeten Frauenhaus, das auf ihre In-itiative zurückgeht. Sie kümmert sich um Frauen in Not, ist jederzeit ansprech-bar und seit 1984 darüber hinaus kommunalpolitisch als Mitglied des Stadtrats aktiv. Seit 1987 ist sie auch Mitglied des Kreistags von Wunsiedel. Von 1990 bis 1996 war sie Dritte Bürgermeisterin der Stadt Selb und ist seit 2002 weitere Vertreterin des Oberbürgermeisters. Darüber hinaus engagierte sie sich von 1998 bis 2008 im Bezirkstag von Oberfranken. Sie gehörte dem Verwaltungsrat des Kommunalunternehmens „Kliniken und Heime des Bezirks Oberfranken“ an und war Mitglied der Verbandsversammlung des Verbands der Bayerischen Bezirke. Besonders verdient gemacht hat sie sich um den Ausbau der stationären und teilstationären psychiatrischen Versorgungseinrichtungen in Oberfranken und um die Schaffung einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Rehau.

Christina Flauder, KulmbachFrau Flauder engagiert sich seit über einem Vierteljahrhundert vor allem im sozialen und im kommunalpolitischen Bereich für ein gelingendes Miteinander in ihrer oberfränkischen Heimat. Im Jahr 1990 wurde sie in den Stadtrat sowie in den Kreistag von Kulmbach gewählt und übernahm zudem 2002 im Amt der stellvertretenden Landrätin Verantwortung. Ihren Sachverstand bringt sie in zahlreiche Ausschüsse des Kreistags ein und sorgt dafür, dass auch in schwieri-gen Situationen stets gangbare Lösungswege gefunden werden. Als Vertreterin der Vollversammlung des Kreisjugendrings liegen ihr die Belange der jungen Menschen besonders am Herzen. Beispielhaft ist auch ihr Wirken für den Hos-pizverein Kulmbach, dessen Gründungsmitglied und „Motor“ sie seit 1997 ist. So ist es ihrem Einsatz zu verdanken, dass das Klinikum Kulmbach heute über eine Palliativstation verfügt. Neben ihrem Engagement in zahlreichen weiteren Vereinen gehört sie auch dem Landessynodalausschuss der Evangelischen Lan-deskirche an und hat als Mitglied im Dekanatsausschuss und Präsidiumsmit-glied der Dekanatssynode für Kirche und Gesellschaft wichtige Akzente setzen können.

Dr. Hans-Peter Friedrich, BerlinNach seiner Promotion zum Doktor der Rechte war Herr Dr. Friedrich von 1988 bis 1990 Regierungsrat im Bundesministerium für Wirtschaft, anschließend folgte bis 1991 eine Abordnung an die Deutsche Botschaft in Washington D.C., USA. Seit 1998 ist er Mitglied des Deutschen Bundestags. Ab März 2011 bis Dezember 2013 war Herr Dr. Friedrich Bundesminister des Innern, daran anschließend bis Februar 2014 Bundesminister für Ernährung und Landwirt-schaft. Seitdem ist er stellvertretender Vorsitzender der CDU-/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag für den Arbeitsbereich Europapolitik und Europa-Koordination. Sein politisches Engagement reicht vom kommunalpolitischen Einsatz für die Region Hof/Wunsiedel bis zur politischen Mitwirkung in Berlin mit dem Ziel, Deutschland wirtschaftlich und technologisch an der Weltspitze zu halten. Zudem macht sich Herr Dr. Friedrich durch sein vielfältiges Wirken um das Gemeinwohl verdient. Er ist unter anderem ehrenamtliches Mitglied des Beirates des Ostbayerischen Technologie-Transfer-Instituts e.V. in Regensburg sowie ehrenamtlicher stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Martinsberg des Diakoniewerkes Martinsberg e.V. in Naila.

Rosemarie Göhring, LichtenfelsFrau Göhring hat sich während der vergangenen fünf Jahrzehnte in zahlreichen ehrenamtlichen Funktionen große Verdienste um das Bayerische Rote Kreuz erworben. So wurden unter ihrer Führung die Blutspende-Aktivitäten im gesam-ten Landkreis Lichtenfels erheblich ausgeweitet, sodass diese Region dauerhaft eine Spitzenposition im Blutspende-Wesen im bayernweiten Vergleich einnimmt. Darüber hinaus ist Frau Göhring seit ihrem Eintritt in das Rote Kreuz aktives

Mitglied der BRK-Bereitschaft-Lichtenfels und organisierte zeitweise als Kreis-bereitschaftsleiterin den reibungslosen Ablauf der Sanitätsdienste. Als zweite stellvertretende Vorsitzende des BRK-Kreisverbandes wirkte sie an bedeutenden Entscheidungen der Vorstandschaft mit, wie z. B. zu dem Bau von Wohn- und Pflegeheimen oder der Errichtung von Kindertagesstätten. Hervorzuheben ist auch ihr beeindruckendes Engagement als Organisatorin der Kleiderkammer und ihr Einsatz in der jüngsten Flüchtlingskrise. Frau Göhring ist zudem seit vielen Jahren in der Seniorenarbeit aktiv und hat neben ihrem vielfältigen eh-renamtlichen Wirken auch in ihrer Familie die Pflege von Familienangehörigen übernommen.

Marianne Gutwein, KümmersbruckFrau Gutwein engagiert sich seit 1981 im Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Amberg, dem ältesten Verband in der Oberpfalz. Von 1981 bis 1991 war sie als geringfügig Beschäftigte angestellt, dann wechselte sie in den ehrenamtli-chen Vorstand. Dort war sie für die Finanzen und die gesamte Organisation verantwortlich. 2006 wurde sie vom Vorstand zur Vorsitzenden gewählt. Unter ihrer Leitung vermittelt der Sozialdienst katholischer Frauen für Kinder, die über einen bestimmten Zeitraum oder auf Dauer nicht in der eigenen Familie groß werden können, Pflegestellen. Sie sind für die betroffenen Kinder oft die einzige Aussicht auf eine positive Entwicklung. Frau Gutwein hat es verstanden, drohende finanzielle Kürzungen für den Sozialdienst katholischer Frauen zu verhindern und sowohl die Kinder- und Jugendhilfe als auch die Tagespflege, die Hausaufgabenbetreuung, den Spieletreff, die Nachbarschaftshilfe und die Betreuung von Immigrantenkindern weiterzuentwickeln. Darüber hinaus hat sie die Gewinnung von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus-gebaut. Der Sozialdienst katholischer Frauen Amberg kann mittlerweile auf das Engagement von über 200 Ehrenamtlichen zählen.

Gabriele Hiendlmeier, StraßkirchenFrau Hiendlmeier kümmert sich seit vielen Jahren hingebungsvoll um ihre Kinder, die als Vierlinge 1989 als Frühgeborene auf die Welt kamen. Tochter Stephanie ist gesund, die drei Söhne Johannes, Maximilian und Ralf sind infol-ge eines Gehirnschadens schwerstbehindert. Sie benötigen eine Rundumbe-treuung und müssen aufgrund einer erheblichen Sturz- und Verletzungsgefahr unter ständiger Beaufsichtigung bleiben. Obwohl intensive Fördermaßnahmen mittels Ergo- und Physiotherapie unternommen wurden, konnte bezüglich der Behinderung keine Besserung erzielt werden. Jeden Morgen werden die Söhne mit einem Behindertenbus zur Förderstätte der Barmherzigen Brüder gebracht und kommen nachmittags wieder nach Hause; eine Ausbildungs- oder Integ-rationsmöglichkeit ist nicht vorhanden. Da die Söhne sehr anfällig für Infekte sind, ist nachts kaum ein ungestörter Schlaf möglich, die Belastung für das Elternhaus ist daher groß. Unter Zurückstellung ihrer eigenen Interessen widmet

Frau Hiendlmeier beispielgebend ihre ganze Kraft der intensiven Betreuung und liebevollen Pflege ihrer schwerstbehinderten Kinder.

Helmut Jäger, LindauNeben seiner Tätigkeit als Inhaber eines rund 18 Hektar großen Obstbaubetrie-bes mit einer Obstbrennerei und einem Hofladen engagiert sich Herr Jäger in verschiedenen berufsständischen Organisationen erfolgreich für die Belange der Obstbauern im Freistaat. So übernahm er 2003 das Amt des 1. Vorsitzenden des Bayerischen Erwerbsobstbau-Verbandes und ist seit Anfang vergangenen Jahres Präsident dieser Interessenvertretung. Über ein Jahrzehnt hinweg hatte er die Position des 1. Vorsitzenden der Erzeugergemeinschaft Lindauer Obstbauern e.V. inne und bringt sich als Delegierter und Vorstandsmitglied in die Bundes-fachgruppe Obstbau ein. Zudem ist er seit 1975 ehrenamtlich im Bayerischen Bauernverband aktiv, wo er von 2002 bis 2012 Kreisobmann war und heute als stellvertretender Kreisobmann Verantwortung übernimmt. Unermüdlich setzt er sich in den verschiedenen Funktionen für die Verbesserung der Wettbewerbs-fähigkeit des heimischen Obstbaus, die Stärkung der Direktvermarktung sowie den Bürokratieabbau ein. Neben seinem berufsständischen Engagement war Herr Jäger 24 Jahre lang Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Lindau.

Ingeborg Jasper, MünchenFrau Jasper hat während mehr als 25 Jahren nahezu 100 Kinder als Tagesmut-ter betreut. In Verbindung mit der Tagesbetreuung der Tochter eines jungen Witwers aus ihrer Nachbarschaft entwickelte sich ein dauerhafter Kontakt zum städtischen Jugendamt, das ihr in der Folge regelmäßig für mehrere Wochen Babys anvertraut hat, die zur Adoption freigegeben waren. Später nahm Frau Jasper in ihre eigentlich fünfköpfige Familie auch ältere Kinder auf, die teilweise über mehrere Jahre rund um die Uhr von ihr betreut wurden. Zu vielen ihrer Pflegekinder und deren Eltern hält sie bis heute unter anderem durch regelmäßi-ge von ihr initiierte gemeinsame Treffen engen Kontakt und verfolgt die weitere Entwicklung ihrer Schützlinge weit über den Zeitraum der Betreuung hinaus. So entstanden bleibende Freundschaften zwischen ihren leiblichen und den ihr anvertrauten Kindern, deren Eltern die Wärme und die soziale Atmosphäre in dieser Familie schätzten. Zudem hat sich Frau Jasper über lange Zeit auch im Münchner Kindl-Heim als Nachhilfelehrerin engagiert und ist darüber hinaus in der katholischen Pfarrei Maria Immaculata in Harlaching in vielfältiger Weise aktiv, unter anderem beim Seniorennachmittag.

Bruno Jonas, MünchenHerr Jonas studierte Germanistik, Politologie, Philosophie und Theaterwis-senschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit Mitte der 1980er Jahre wurde er einem breiteren Publikum als Kabarettist bekannt, zu dieser Zeit war er auch Mitglied im Ensemble der Münchener Lach- und Schieß-

gesellschaft. Während der letzten drei Jahrzehnte entwickelte Herr Jonas zahlrei-che Soloprogramme, mit denen er große Erfolge feierte. Sein schauspielerisches Talent bewies er unter anderem mit seiner Rolle des Tango in der Fernsehserie „Irgendwie und Sowieso“. Darüber hinaus machte er sich aber auch als Dreh-buchautor, Regisseur und Musiker einen Namen. Seit 2000 trat er als ständiger Partner von Dieter Hildebrandt in der Kabarettsendung „Scheibenwischer“ auf, die er nach dessen Ausstieg in unterschiedlichen Formationen weiterführte. Von 2004 bis 2007 gab Herr Jonas den Bruder Barnabas beim traditionellen Politiker-Derblecken auf dem Münchener Nockherberg. In seiner Arbeit zeich-net sich Herr Jonas auf unnachahmliche Weise durch seine treffende, aber nie verletzende Darstellung der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse aus.

Josef Kellerer, FürstenfeldbruckHerr Josef Kellerer gründete nach seiner Ausbildung zum Landwirtschaftsmeis-ter den ersten Grünen Kreis in Bayern, eine landesweit bedeutsame Initiative zur Aktivierung der bäuerlichen Jugend. Bereits im Jahr 1972 wurde er in den Kreistag von Fürstenfeldbruck gewählt, dem er bis heute angehört. Seit dieser Zeit hatte er verschiedene kommunalpolitische Ämter inne, von 1990 bis 1996 war er stellvertretender Landrat, ab 1996 war er zunächst 1. Bürgermeister und später bis 2014 Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Fürstenfeldbruck. In dieser Zeit hat sich Herr Kellerer, weit über die normale Tätigkeit eines Kommu-nalpolitikers hinaus, um die Pflege und Revitalisierung historisch und kulturell bedeutsamer Gebäude verdient gemacht. Hierbei war es für ihn von großem Interesse, Denkmäler nicht nur zu erhalten, sondern auch als Orte kulturellen Lebens für die Gesellschaft nutzbar zu machen. So entstanden das Bauernhof-museum Jexhof und ein Veranstaltungszentrum im ehemaligen Wittelsbacher Hauskloster Fürstenfeld. Durch den Erhalt und die Gestaltung beider Orte zu lebendigen Kulturräumen hat sich Josef Kellerer in besonderer Weise um die Heimatpflege in Fürstenfeldbruck verdient gemacht.

Sr. Vestina Kitzhofer, OrtenburgSchwester Vestina Kitzhofer trat 1956 in das Kloster der Benediktinerinnen der Anbetung in Neustift ein. Seit nunmehr 60 Jahren bereichert sie das dortige Klosterleben, von 1991 bis 2009 auch in leitender Funktion als Subpriorin. Hierbei wurde und wird sie von den Mitschwestern vor allem auch für ihre Ruhe, ihre Ausstrahlung und ihr Gottvertrauen geschätzt. 2009 endete die dreifache Amtsperiode, da eine Wiederwahl nach den Regeln der Ordenssatzung nicht möglich war. Seither ist sie Kongregationssekretärin für die Generalpriorin und Mitglied im Generalrat der drei Provinzen. Getreu der Ordensregel „Bete und Arbeite“ hat Schwester Vestina sich neben ihren Aufgaben im Kloster auch auf beeindruckende Art für die Realschule in Neustift eingesetzt. Als Lehrerin für Englisch und Geschichte ist sie der Schule seit fünf Jahrzehnten auf das Engste verbunden. 1979 übernahm sie deren Leitung – damit ist sie die wohl

dienstälteste Schulleiterin Deutschlands. Ihr Ziel war es immer, selbstbewusste junge Frauen im christlichen Geist heranzubilden. Die Vermittlung christlicher Werte gelang ihr auch deshalb mit so großer Überzeugungskraft, weil sie diese in besonderer Weise selbst vorlebt.

Beatrice Kress, Waging am SeeSeit 1998 leitet Frau Kress in dritter Generation die Privatkäserei Bergader. Über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen mehr als 30.000 Tonnen Käse pro Jahr her. Das mittelständische Unternehmen, das in Deutschland zu den Branchenführern zählt, steht für Werte wie Tradition, Menschlichkeit, Miteinander - und für die Kontinuität familiärer Unternehmenskultur. Die Milchliefergemeinschaft der Käserei mit ihren rund 1.800 Milchbauern wird fair und partnerschaftlich behandelt. Zudem investiert das Unternehmen in die Ge-sundheitsförderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In Kooperation mit dem renommierten Traunmed Sport & Rehazentrum in Traunreut wurde ein innovatives, in der Region einzigartiges Gesundheitskonzept mit individuellen Trainings- und Körpermanagementprogrammen ausgearbeitet, das direkt im Be-trieb genutzt werden kann. Neben ihren Aufgaben als Unternehmerin engagiert sich Frau Kress im gemeinnützigen Bereich. So gründete sie als alleinerziehende Mutter von zwei Kindern vor 30 Jahren das Mütterzentrum Traunstein, das in Stadt und Landkreis familienunterstützende Arbeit leistet und ein Vorbild für andere vergleichbare Einrichtungen geworden ist.

Prof. Dr. Harald Lesch, MünchenHerr Professor Lesch studierte Physik und als Nebenfach Philosophie an der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Uni-versität Bonn und war nach seiner Promotion zunächst als Forschungsassistent an der Landessternwarte Königstuhl in Heidelberg beschäftigt. Danach wech-selte er an das Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn. Nach seiner Habilitation erhielt er 1995 einen Ruf an die Ludwig-Maximilians-Universität in München, wo er seither am Lehrstuhl für Astronomie und Astrophysik eine Professur für Theoretische Astrophysik innehat. Seit dem Jahr 2002 ist er zudem Lehrbeauftragter für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie in München. Als Wissenschaftsmoderator verschiedener TV- und Radiosendungen und als Publizist gelingt es Herrn Professor Lesch in eindrucksvoller Weise, ein Millionenpublikum für Naturwissenschaft und Forschung zu begeistern. Anschaulich vermittelt er komplexe Zusammenhänge, beleuchtet Sachverhalte aus geistes- und naturwissenschaftlicher Sicht auch für Laien verständlich und leistet durch sein mediales Wirken einen verdienstvollen Beitrag zu einer quali-tätsvollen Programmgestaltung.

Barbara Lochbihler, BerlinFrau Lochbihler studierte Soziale Arbeit und Politische Wissenschaften in Mün-chen. Sie leitete von 1984 bis 1986 ein Alten- und Servicezentrum und gründete eine Alten-Wohngemeinschaft in Haidhausen/München. Ihr langjähriges Wir-ken ist geprägt von einem außerordentlichen Engagement für gesellschaftliche und humanitäre Belange. So war Frau Lochbihler unter anderem von 1992 bis 1999 Generalsekretärin der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit sowie von 1999 bis 2009 Generalsekretärin der deutschen Sektion von Amnesty International. Von 2011 bis 2014 war sie Vorsitzende des Menschenrechtsaus-schusses im Europäischen Parlament, seit 2014 ist sie außen- und menschen-rechtspolitische Sprecherin der Grünen/EFA-Fraktion im Europäischen Parla-ment sowie Vizepräsidentin des Menschenrechtsausschusses. Frau Lochbihler engagiert sich zudem in umfangreicher und vielfältiger Weise für die Belange der Allgemeinheit und gegen Ausgrenzung. So ist sie z.B. Gründungsmitglied der Stiftung Menschenrechte, Mitglied im deutschen Komitee für UNICEF e.V. sowie in der deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen.

Peter Meyer, HummeltalHerr Meyer war nach dem ersten und zweiten juristischen Staatsexamen von 1991 bis 1992 Richter am Amtsgericht Kronach, bevor er von 1992 bis 1993 im Dienst der Regierung von Oberfranken stand. Anschließend war Herr Meyer von 1994 bis 1996 bei der Landesanwaltschaft beim Verwaltungsgericht Bayreuth sowie von 1997 bis 2001 im Landratsamt Forchheim tätig. Von 2001 bis 2008 arbeitete er erneut bei der Regierung von Oberfranken. Seit 1995 ist Herr Meyer Mitglied der Freien Wähler, seit 2008 gestaltet er im Gemeinderat Hummeltal aktiv die Kom-munalpolitik seiner Heimatgemeinde mit. Er setzt sich insbesondere für Kommu-nen ein, damit diese mit einer entsprechenden Infrastruktur die Daseinsvorsorge der Menschen auf dem Land sicherstellen können. Dem Bayerischen Landtag gehört Herr Meyer seit dem Jahr 2008 an und ist seitdem Dritter Vizepräsident und Mitglied des Präsidiums des Bayerischen Landtags. Herr Meyer ist zudem seit 2014 Kreisrat des Landkreises Bayreuth und Mitglied der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Darüber hinaus ist er Mitglied in diversen Prüfungsausschüssen der IHK Bayern sowie im Prüfungsausschuss für Fahrlehrer in Bayern.

Ivo Moll, SchwabmünchenHerr Moll begann 1978 seine berufliche Laufbahn als Proberichter am Verwal-tungsgericht Augsburg. Knapp zwei Jahre später trat er den Außendienst am Landratsamt Unterallgäu an. Dreieinhalb Jahre darauf kehrte er als Lebens-zeitrichter an das Verwaltungsgericht Augsburg zurück und wurde 1994 an den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München berufen. 1999 wechselte er als Vorsitzender Richter wieder zurück an das Verwaltungsgericht Augsburg und wurde dort 2004 zum Verwaltungsgerichtspräsidenten ernannt. Neben seinen

hauptberuflichen Aufgaben engagiert sich Herr Moll seit 2006 als ehrenamtli-cher Vorsitzender der Entgeltschiedsstelle für den Rettungsdienst in Bayern. Von 1972 bis 2004 war er Mitglied des Stadtrats von Schwabmünchen, davon 26 Jahre Fraktionssprecher. Darüber hinaus gehörte er von 1978 bis 2002 dem Kreistag des Landkreises Augsburg an. Vom Jahr 2008 bis zum Jahr 2016 war Herr Moll berufsrichterliches Mitglied des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs und hat neben seiner hohen juristischen Kompetenz in all seinen Funktionen auch einen menschlich überzeugenden Beitrag zur Rechtspflege in unserem Land geleistet.

Emilia Müller, MünchenFrau Müller arbeitete nach ihrem Abschluss als Chemotechnikerin am Max-Planck-Institut für Zellchemie in München und anschließend an der Universität Regensburg. Von 1988 bis 1997 war sie am Institut für Biochemie, Mikro-biologie und Genetik tätig, bevor sie an das Institut für Physiologie wechselte. Kommunalpolitisch setzte sich Frau Müller von 1990 bis 2004 als Markträtin in Bruck i. d. Oberpfalz und seit 1996 als Kreisrätin im Landkreis Schwandorf für die Menschen in ihrer Heimatregion ein. Deren Interessen vertrat sie auch als Mitglied des Europäischen Parlaments, dem sie von 1999 bis 2003 angehörte. Von 2005 bis 2009 war sie Landesvorsitzende der Frauen-Union Bayern. Seit 2013 gehört sie dem Bayerischen Landtag an. Bereits zuvor war sie Mitglied der Staatsregierung: Von 2003 bis 2005 als Staatssekretärin im Bayerischen Staats-ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, anschließend als Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, als Ministerin im Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und ab 2008 als Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten. Seit 2013 ist Frau Müller Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Familie und Integration.

Ursula Omonsky, RegensburgFrau Omonsky ist seit 1992 Mitglied im Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Regensburg und engagiert sich für das Frauen- und Kinderschutzhaus. Dort fin-den Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt sind, mit ihren Kindern Zuflucht und werden bei ihrer künftigen Lebensplanung unterstützt. Frau Omonsky ist für die Kassenführung zuständig und verantwortet seit 1996 als Mitglied des Vorstands die Finanzen, die Öffentlichkeitsarbeit und die Organisation der Aktivitäten des Sozialdienstes katholischer Frauen Regensburg. Dazu gehört auch das Regens-burger Eltern-Kind-Zentrum mit Spielstube und Kinderkrippe, das im Jahr 2011 die Anerkennung als Familienstützpunkt erhielt. Im Katholischen Deutschen Frauenbund, Zweigverein Neutraubling, hatte Frau Omonsky von 1988 bis 1992 das Amt der zweiten Vorsitzenden inne. Von 1992 bis 1999 war sie Mitglied im damals neu gegründeten Führungsteam, arbeitete zusätzlich bis zum Jahr 2003 bei den Weltgebetstagsvorbereitungen mit und ist bis heute im Liturgiekreis

aktiv. Besondere Anliegen sind ihr die Gewinnung neuer ehrenamtlicher Mit-glieder und die Festigung der Gemeinschaft im Verein.

Jürgen Pfarr, WürzburgHerr Pfarr wurde 1944 in eine überaus musikalische Familie hineingeboren. Im Alter von acht Jahren begann er seine gesangliche Ausbildung bei den Regens-burger Domspatzen. 1966 wurde die 10-köpfige Familie dank der erfolgreichen Darbietungen des Familienchores mit dem Titel „musikalischste Familie Deutschlands“ geehrt. Bereits zuvor hatte Herr Pfarr, gerade 19-jährig, die Leitung der „Sängergesellschaft Heimgarten 1925“ übernommen. Diesen Chor leitet er nun seit über 50 Jahren mit großer Leidenschaft und unermüdlichem Engagement. Weitere musikalische Erfolge feierte Herr Pfarr zusammen mit seinem Quintett „Gebrüder Pfarr“, das in Funk und Fernsehen einen hohen Be-kanntheitsgrad erreichte. Seit 1987 kann Herr Pfarr, der hauptberuflich als Poli-zeibeamter tätig war, Beruf und Berufung als Leiter des Polizeichores Würzburg verbinden. Diesen hat er zu einem in Fachkreisen hoch geschätzten Männerchor von großer Klangqualität geformt, der über die Grenzen Deutschlands hinaus ein begeistertes Publikum hat. Durch seine vielfältigen Tätigkeiten hat Herr Pfarr das Musikleben in Unterfranken in besonderer Weise bereichert.

Werner Reuß, MünchenHerr Reuß studierte Kommunikations- und Politikwissenschaft sowie Psycholo-gie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nach seiner Tätigkeit im Bereich Politik und Zeitgeschehen für den Bayerischen Rundfunk wechselte er 1992 in die Chefredaktion von ARD-aktuell, von 1994 bis 1997 war er Re-ferent in der ARD-Gremiengeschäftsstelle. Anschließend entwickelte er in der Fernsehdirektion der Projektgruppe BR-Bildungskanal das Format BR-alpha, welches 2014 zu ARD-alpha aus- und umgebaut wurde. Herr Reuß verknüpft seit dem Sendestart 1998 medienpolitisch geschickt die klassischen Bildungside-ale mit den Ansprüchen modernen Fernsehens. Damit hat er sich im Sinne des Bildungsauftrags des öffentlich-rechtlichen Fernsehens große Verdienste erwor-ben. Seit 2005 ist er Leiter des Programmbereichs Planung und Entwicklung ARD-alpha und Programmbeauftragter für den Bildungskanal. Im Jahr 2014 wurde Herr Reuß in die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern berufen, wo er im Ausschuss für Bildung, Erziehung und Jugend tätig ist. Mit Wirkung vom August 2016 wurde Herr Reuß der Leiter des Programm-bereichs Wissen und Bildung in der Fernsehdirektion.

Johanna Scheuermeyer, Neuburg an der DonauFrau Scheuermeyer setzt sich seit fast zwei Jahrzehnten in besonderer Weise für Schwerkranke und Sterbende sowie für deren Angehörige ein. Sie ist Mitbe-gründerin des im Jahr 1997 ins Leben gerufenen Neuburger Hospizvereins und übernahm von 2003 bis 2015 auch die Verantwortung als Vorsitzende. Frau

Scheuermeyer begleitet Menschen in schwierigsten Lebensphasen mit beein-druckendem Einfühlungsvermögen, großer Sensibilität und der notwendigen Behutsamkeit. Im Zentrum stehen stets die Bedürfnisse der Betroffenen. Im Ok-tober 2007 hat sie ihr Zertifikat zur Trauerbegleitung erhalten, wodurch es dem stetig wachsenden Verein möglich wurde, auch zusätzliche Hilfen für Trauernde anzubieten. Dass der Hospizverein Neuburg e.V. in diesem Umfang segensreich wirken kann, ist zu einem großen Teil dem außerordentlichen Engagement von Frau Scheuermeyer zu verdanken, die stets dafür sorgt, dass dem Verein zuverläs-sige Partner und Spender zur Seite stehen. Durch ihren unermüdlichen Einsatz stellt sie sicher, dass schwerstkranken und sterbenden Menschen die Wärme, die Fürsorge und Anteilnahme gegeben werden, die sie brauchen.

Prof. Dr. med. Peter Sefrin, WürzburgHerr Professor Sefrin hat sich auf ganz besondere Weise um das Gemeinwohl in Bayern verdient gemacht. Durch seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz hat er sein umfassendes Fachwissen als Arzt für Anästhesiologie und Notfallme-dizin für die Gesellschaft nutzbar gemacht. Seit über fünf Jahrzehnten engagiert sich Professor Sefrin für das Rote Kreuz, in jungen Jahren als Rettungssanitäter, nach dem Medizinstudium dann als Notarzt. Von 1981 bis 2002 war er stellver-tretender Landesarzt des BRK, seit 2002 dann Landesarzt des BRK und ist seit 2009 schließlich Bundesarzt des DRK. Neben seinem verdienstvollen Einsatz für das Rote Kreuz war Professor Sefrin 1. Vorsitzender der Bundesvereinigung der Notärzte Deutschlands und 1. Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte e.V. Als stellvertretender Vorsitzender des gemeinsamen Beirats für Verkehrsmedizin der Bundesregierung und als Vorsitzender eines Ausschusses des Deutschen Verkehrssicherheitsrates hat er an höchster Stelle wichtige Impulse gesetzt. Herr Professor Sefrin setzt sich vorbildlich für die Sicherheit und die rettungsdienstliche Versorgung der Menschen in unserer Gesellschaft ein.

Dr. Jörg Skriebeleit, Weiden i. d. OPf.Herr Dr. Skriebeleit ist seit 1996 Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, im Jahr 1999 übernahm er deren Leitung. Er schrieb mehrere Standardwerke zur Geschichte des Lagers und leitete eine grundlegende Neukonzeption der Gedenkstätte ein. Durch diese Entwicklung hin zu einem lebendigen Ort des Gedenkens hat Herr Dr. Skriebeleit maßgeblich dazu beigetragen, dass die Er-innerung an die Opfer Eingang in das heutige Geschichtsbewusstsein gefunden hat. Es war ihm immer ein großes Anliegen, sich für überlebende Häftlinge und die Angehörigen der in Flossenbürg Verstorbenen einzusetzen und den Kontakt zu ihnen und zu den entsprechenden Verbänden und Organisationen weltweit zu pflegen. Über seine berufliche Tätigkeit hinaus engagiert sich Herr Dr. Skriebe-leit auch ehrenamtlich in besonderer Weise für eine gelebte Erinnerungskultur und eine tolerante, weltoffene Gesellschaft. In dem Aktionsbündnis „Weiden

ist bunt“ macht er sich für ein präventives Vorgehen gegen Rechtsextremismus stark. Sein Engagement richtet sich auf die Vergangenheit, damit aus ihr die richtigen Lehren für die Zukunft gezogen werden können.

Sylvia Stierstorfer, RegensburgFrau Stierstorfer hat sich durch umfangreiches politisches Engagement insbeson-dere um die Interessen ihrer Heimatregion verdient gemacht. Die ausgebildete Bankkauffrau ist seit 1990 Gemeinderätin in der Gemeinde Pfatter und Kreis-rätin im Landkreis Regensburg. Von 1996 bis 2008 war sie stellvertretende Bür-germeisterin der Gemeinde Pfatter, von 2002 bis 2004 stellvertretende Landrätin des Landkreises Regensburg. Seit 2003 ist sie Mitglied im Bayerischen Landtag und vertritt dort die Anliegen der Menschen aus ihrer Heimatgemeinde ebenso wie sie umgekehrt die Landespolitik im Stimmkreis vermittelt und an deren unmittelbarer Umsetzung mitwirkt. Seit ihrem Eintritt in die Frauen-Union der CSU im Jahr 1990 setzt sie sich für eine gezielte Förderung von Frauen ein und unterstützt sie insbesondere auf ihrem politischen Weg. Im Bayerischen Landtag ist Frau Stierstorfer Mitglied des Präsidiums sowie Vorsitzende des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden. Seit 1995 ist sie Kreisvorsitzende der Frauen-Union Regensburg-Land und stellvertretende Bezirksvorsitzende der Frauen-Union Oberpfalz. Dem Parteivorstand der CSU gehört Frau Stierstorfer seit 2011 an.

Hildegard Stolper, PassauFrau Stolper trat im Jahr 2000 in den Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Passau ein und wurde im gleichen Jahr in den Vorstand des Frauenhauses Passau gewählt. 2003 wurde sie stellvertretende Vorsitzende des Vereins und übernahm 2007 den Vorsitz sowie die Leitung des Frauen- und Kinderschutzhauses. Seitdem setzt sie sich mit großem persönlichem Engagement dafür ein, dass ein neues vereinseigenes Haus für von Gewalt bedrohte und misshandelte Frauen und Kinder gebaut werden kann. Mit Spendenwerbung und zahlreichen anderen Aktivitäten ist es mittlerweile gelungen, Mittel von über 500.000 Euro zusam-menzutragen. Auch das Bistum konnte überzeugt werden und stellt für das Pro-jekt zusätzlich 250.000 Euro zur Verfügung. Das neue Haus soll den betroffenen Frauen und Kindern eine Übergangsheimat bieten, um im Leben wieder Fuß fassen zu können. Den Frauen wird unabhängig von Religion, Staatsangehörig-keit und regionaler Herkunft geholfen. Für die Spendenakquise hat Frau Stolper ganzjährig eigene Betriebsräume zur Verfügung gestellt, in denen dauerhaft ein Flohmarkt zugunsten des Frauenhauses eingerichtet ist.

Theresia Strobl, SchönbrunnSeit ihrer Geburt ist Frau Strobl spastisch gelähmt und kann nicht sprechen. Sie kommuniziert über einen Talker, der geschriebene Sprache in gesprochenes Wort umwandelt. Trotz dieser massiven Einschränkung tritt sie aktiv für die

Rechte der Menschen mit Behinderung und die Umsetzung der UN-Behin-dertenrechtskonvention ein. Seit Jahren engagiert sie sich im Pfarrgemeinderat der Pfarreien Röhrmoos und Schönbrunn sowie in der Bewohnervertretung des Franziskuswerks Schönbrunn. Dort ist sie Schriftführerin. Die Bewohnervertre-tung nimmt Beschwerden auf und leitet sie an die Führung des Franziskuswerks weiter, arbeitet mit, wenn Heimverträge geändert werden sollen, sorgt dafür, dass die Betreuung optimal läuft, gibt einen Tätigkeitsbericht ab, hat zweimal in der Woche Sprechstunde und organisiert einmal im Jahr eine Bewohnerver-sammlung. Frau Strobl leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass sich Menschen mit Behinderung im Franziskuswerk wohlfühlen. Sie beteiligt sich schriftlich an politischen Debatten, hat eine Ausbildung als Moderatorin für persönli-che Zukunftsplanung begonnen und zeigt mit ihrem Engagement, wie sich Menschen trotz Behinderung gleichberechtigt in die Gesellschaft einbringen können.

Christian Stückl, OberammergauHerr Stückl wurde 1961 in Oberammergau geboren und ist bis heute auf das Engste mit seinem Heimatort und der dortigen Theatertradition verbunden. 1987 wurde er Spielleiter der Passionsspiele in Oberammergau, zur gleichen Zeit begann er seine Regieassistenz bei Dieter Dorn an den Münchener Kammer-spielen. 1991 debütierte er dort mit seiner ersten eigenen Regiearbeit, für die er von der Zeitschrift „Theater heute“ zum Nachwuchsregisseur des Jahres gekürt wurde. Bis 1996 blieb er an den Münchener Kammerspielen, im Anschluss arbeitete er als freier Regisseur an den großen deutschsprachigen Bühnen, unter anderem in Hannover, Frankfurt, Wien und Zürich. Seit 2002 ist Herr Stückl sehr erfolgreicher Intendant des Münchner Volkstheaters. Darüber hinaus insze-nierte er von 2002 bis 2012 den „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal, das alljährliche Eröffnungsstück der Salzburger Festspiele. Neben seiner Tätigkeit am Theater feierte er auch als Opernregisseur große Erfolge. Seit 2011 inszeniert Herr Stückl zudem jährlich ein neues Stück im Passionstheater Oberammergau. Die deutsche Bühnenlandschaft wird durch seine unverwechselbare Handschrift auf besondere Weise geprägt.

Hans Volkert, RothHerr Volkert wurde bereits 1959 Kreisobmann der Evangelischen Landjugend, deren stellvertretender Landesvorsitzender er von 1965 bis 1970 war. Darüber hinaus machte er sich als Mitglied des Kirchenvorstands Roth und als Mitglied der Bezirkssynode sehr um die Evangelische Kirche in Mittelfranken verdient. Neben seinem kirchlichen Engagement hat er sich auf vielfältige Weise im Be-reich der Land- und Forstwirtschaft engagiert. Hierbei hat er sich unermüdlich für einen gesunden Wald und die Belange der Waldbauern stark gemacht. Als Mitglied in verschiedensten Gremien und Ausschüssen, unter anderem als 1. Vorsitzender der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Mittelfranken, war er in be-

sonderer Weise um Ausgleich und Vermittlung zwischen den unterschiedlichen Gruppen bemüht. Hierbei legte er immer großen Wert darauf, die Interessen der Umwelt und des Menschen in Einklang zu bringen. Pionierarbeit leistete er auf dem Gebiet der Entwicklung erneuerbarer Energien. So trug er maßgeblich dazu bei, den Rohstoff Holz und dessen thermische Verwertung als wichtigen Bestandteil innerhalb der klimaneutralen Energiegewinnung zu etablieren.

Amalie Wiedemann, AugsburgFrau Wiedemann trat dem Malteser Hilfsdienst e.V. der Diözese Augsburg bereits im Jahr 1962 bei. Als Gründungsmitglied engagierte sie sich zunächst als Gruppenführerin. Später rief sie einen Betreuungsdienst für alleinstehen-de ältere Menschen ins Leben, startete das Projekt „Alzheimer aktiv“ und war zudem seit 1980 stellvertretende und seit 1999 Diözesanoberin. Sie unterstützte den Auf- und Ausbau vielfältiger sozialer Dienste wie Krankenwallfahrten nach Lourdes, Glücksbringerpakete für Rumänien oder das Café Malta für Demente. Darüber hinaus engagierte sie sich seit 1988 in der Auslandshilfe und dem Kata-strophenschutz. Sie organisierte und begleitete über viele Jahre Hilfstransporte nach Rumänien, Polen, Russland und Kroatien und unterstützte ein soziales Projekt in Brasilien. Mit ihrer empathischen und zugleich bestimmten Art war und ist sie ein Vorbild für die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Malteser Hilfsdienstes und konnte viele Menschen für die gute Sache gewinnen. Im März 2016 wurde sie nach über 50 Jahren verdienstvollen Wirkens von ihrem Amt entpflichtet.

Gesetz über die Bayerische Verfassungsmedaille

Art. 1Verleihungsgründe

(1) 1Als Zeichen ehrender und dankbarer Anerken-nung für hervorragende und besondere Verdienste um die Verfassung wird die Bayerische Verfassungs-medaille verliehen. 2Sie wird an Frauen und Männer ohne Unterschied der Staatsangehörigkeit in zwei Klassen verliehen.(2) Die Bayerische Verfassungsmedaille in Gold wird an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen, die sich in hervorragender Weise um die Verwirkli-chung der Grundsätze der Verfassung verdient ge-macht haben.(3) Die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber wird an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens verliehen, die sich in besonderer Weise um die Verwirklichung der Grundsätze der Verfassung verdient gemacht haben.(4) Verdiente Persönlichkeiten des öffentlichen Le-bens aus allen Gruppen der Bevölkerung und aus al-len Landesteilen, Frauen und Männer gleichermaßen, sollen möglichst gleichmäßig berücksichtigt werden.

Art. 2Gestaltung der Ordenszeichen

(1) Die Bayerische Verfassungsmedaille trägt auf der Vorderseite das Große Bayerische Staatswappen, auf der Rückseite die Inschrift „Bayerische Verfassung“ mit den Jahreszahlen „MDCCCXVIII, MCMXIX, MCMXLVI“.(2) 1Die Bayerische Verfassungsmedaille in Gold hat einen Durchmesser von 32 mm. 2Sie wird aus Gelb-gold gefertigt.(3) 1Die Bayerische Verfassungsmedaille in Silber hat einen Durchmesser von 40 mm. 2Sie wird aus Feinsil-ber gefertigt.(4) 1Zur Bayerischen Verfassungsmedaille wird eine Anstecknadel verliehen. 2Die Anstecknadel trägt die Jahreszahlen „1818, 1919, 1946“. 3Sie wird aus Feinsil-ber (Verfassungsmedaille in Silber) bzw. vergoldetem Feinsilber (Verfassungsmedaille in Gold) gefertigt und hat einen Durchmesser von 13 mm.

Art. 3Zahl der Verleihungen

Es sollen jährlich nicht mehr als 50 Verleihungen vor-genommen werden.

Art. 4Verleihung

(1) Die Bayerische Verfassungsmedaille wird von der Präsidentin oder dem Präsidenten des Landtags ver-liehen. (2) Die Präsidentin oder der Präsident des Landtags erhält die Bayerische Verfassungsmedaille in Gold beim Amtsantritt.

Art. 5Vorschlags- und Anregungsberechtigte

(1) Vorschlagsberechtigt sind die im Landtag vertre-tenen Fraktionen sowie jedes Mitglied des Landtags.(2) Das Initiativrecht der Präsidentin oder des Präsi-denten des Landtags bleibt unberührt.(3) Anregungsberechtigt gegenüber den Vorschlagsbe-rechtigten ist jedermann.

Art. 6Prüfung der Vorschläge

(1) 1Die Vorschläge werden vom Landtagsamt geprüft. 2Danach werden sie dem Präsidium des Landtags als Ordensbeirat zur Stellungnahme und anschließend der Präsidentin oder dem Präsidenten des Landtags zur Entscheidung unterbreitet.(2) Das Landtagsamt darf ohne Kenntnis der vorge-schlagenen Person personenbezogene Daten über die-se bei anderen Stellen erheben, verarbeiten und nut-zen, soweit dies zur Prüfung der Ordenswürdigkeit erforderlich ist.(3) Aus der bei der Staatskanzlei geführten Ordens-datenbank dürfen dem Landtagsamt zur Erfüllung der Aufgaben nach diesem Gesetz die erforderlichen Daten übermittelt werden; die Einrichtung eines au-tomatisierten Abrufverfahrens für das Landtagsamt ist zulässig.

Art. 7Urkunde und Ordenszeichen

(1) 1Die oder der Ausgezeichnete erhält eine Urkun-de über die Verleihung. 2Diese wird im Bayerischen Staatsanzeiger und auf der Internetseite des Landtags bekannt gemacht. 3Mit der Annahme der Bayerischen Verfassungsmedaille erklärt die oder der Ausgezeich-nete das Einverständnis mit der Veröffentlichung.(2) Die Ordenszeichen gehen in das Eigentum der oder des Ausgezeichneten über.(3) Die bislang mit der Bayerischen Verfassungsme-daille Ausgezeichneten sind zum Tragen der Ansteck-nadel berechtigt.

Art. 8Ordensstatut

1Die zur Ausführung dieses Gesetzes erforderlichen Vorschriften erlässt das Präsidium des Landtags in einem Ordensstatut. 2Dieses enthält auch Vor-schriften über die Aberkennung der Bayerischen Verfassungsmedaille.3Das Ordensstatut wird im Bay-erischen Staatsanzeiger bekannt gemacht.

Art. 9Inkrafttreten

Dieses Gesetz tritt am 1. August 2011 in Kraft.

Ordensstatut zum Gesetz über die Bayerische Verfassungsmedaille

Erlass über das Ordensstatut der Bayerischen Verfas-sungsmedailleAuf Grund des Art. 8 des Gesetzes über die Bayerische Verfassungsmedaille vom 12. Juli 2011 (GVBl S. 302, BayRS 1132-5-S) erlässt das Präsidium des Bayeri-schen Landtags folgendes Ordensstatut:

§ 1Vorschläge

1Die Vorschläge auf Verleihung der Bayerischen Ver-fassungsmedaille sind dem Landtagsamt zuzuleiten. 2Sie sollen enthalten:1. Vor- und Familiennamen, Geburtstag, Geburtsort,

Staatsangehörigkeit, Beruf im Zeitpunkt des Vor-schlags und Anschrift sowie einen kurzen Lebens-lauf der oder des Vorgeschlagenen;

2. Angaben über in- und ausländische Auszeichnun-gen und Titel der oder des Vorgeschlagenen;

3. eine ausführliche Begründung des Vorschlags.

§ 2Verleihungsurkunde

1Die Verleihungsurkunde wird von der Präsidentin oder dem Präsidenten des Landtags ausgefertigt. 2Sie ist mit dem großen Staatssiegel zu versehen. 3Abschrif-ten des Gesetzes über die Bayerische Verfassungsme-daille und dieses Erlasses sind beizufügen.

§ 3Aushändigung der

Bayerischen VerfassungsmedailleDie Bayerische Verfassungsmedaille wird nach nähe-rer Anordnung der Präsidentin oder des Präsidenten des Landtags durch sie oder ihn ausgehändigt.

§ 4

Nachträgliche Aushändigung einer AnstecknadelDie bisherigen Träger der Bayerischen Verfassungs-medaille erhalten auf eigenen Wunsch nachträglich eine Anstecknadel ausgehändigt.

§ 5Ordensmatrikel

(1) Vom Landtag wird ab dem Inkrafttreten dieses Erlasses über alle mit der Bayerischen Verfassungsme-daille Ausgezeichneten eine Ordensmatrikel geführt, die zusammen mit allen die Verleihung der Medaille betreffenden Urkunden und Unterlagen im Ordensar-chiv aufbewahrt wird.(2) In der Ordensmatrikel sind die Träger der Bayeri-schen Verfassungsmedaille mit Namen und Anschrift unter Angabe des Tages der Verleihung eingetragen.

§ 6Aberkennung der

Bayerischen Verfassungsmedaille(1) 1Die Bayerische Verfassungsmedaille ist abzuerken-nen, wenn die Trägerin oder der Träger wegen einer entehrenden Straftat rechtskräftig verurteilt worden ist. 2Bei einer anderen rechtskräftigen Verurteilung kann die Verfassungsmedaille aberkannt werden. (2) Abs. 1 gilt auch, wenn einer der dort genannten Gründe bereits bei der Verleihung vorgelegen hat, aber erst nachträglich bekannt geworden ist.(3) 1Die Bayerische Verfassungsmedaille kann auch aberkannt werden, wenn sich die Trägerin oder der Träger durch das sonstige Verhalten als unwürdig er-weist. 2Dies ist insbesondere der Fall, wenn die Werte der Verfassung durch die Trägerin oder den Träger gröblich missachtet werden.(4) 1Die Aberkennung wird von der Präsidentin oder dem Präsidenten des Landtags ausgesprochen. 2Die Verfassungsmedaille, die Anstecknadel und die Ver-leihungsurkunde sind in diesem Fall an das Landtag-samt zurückzugeben.

§ 7Inkrafttreten

1Der Erlass tritt am 01. August 2011 in Kraft. 2Die Richtlinien für die Verleihung der Bayerischen Verfas-sungsmedaille gemäß Beschluss des Ältestenrates vom 12. Oktober 2005 treten mit Ablauf des 31. Juli 2011 außer Kraft.

HerausgeberBayerischer LandtagMaximilianeumMax-Planck-Straße 181675 MünchenPostanschrift:Bayerischer Landtag81627 MünchenTelefon +49 89 4126-0Fax +49 89 [email protected]