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S1 — Karachi / Pakistan Was für ein Bekenntnis! Diese Worte aus Psalm 31 erfüllen auch unser Herz: ER ist unser Gott, IHM wollen wir vertrauen, ALLES liegt in SEINER Hand! Nicht nur hier in Pakistan, nein, weltweit gerät vieles aus den Fugen. Vertrautes, Beständiges, Bewährtes – über Nacht wird es in Frage gestellt oder ganz über Bord geworfen. Wir leben hier schon sehr lange mit vielen Unsicherheiten. Es gab und gibt Situationen, die einem buchstäblich den Atem rauben. Man gewöhnt sich nicht daran, wenn es gehäuft auftritt. In dem allem aber können wir bestätigen, dass Gott immer durchgeholfen und Bewahrung geschenkt hat. Liebe Freunde, „Ich aber, HERR, vertraue dir. Du bist mein Gott, daran halte ich fest! Was die Zeit auch bringen mag, es liegt in deiner Hand.“ Psalm 31, 15 + 16 a (Hfa) Vermüllte Kreuzung nahe Haus Samuel Nach dem Abendessen wird gesungen Die außenpolitische Beziehung zum großen östlichen Nachbarn ist weiterhin sehr explosiv. Es bleibt zu hoffen, dass die jetzige Regierung ihr Mandat weiter ausführen kann und weise Entscheidungen trifft, um die vielen Notlagen im Land zu entschärfen. Im Januar war die Inflationsrate so hoch wie schon viele Jahre nicht mehr. Erst kürzlich gab es wieder große Engpässe beim Kauf von Grundnahrungsmitteln, vor allem Mehl. Bereits seit letztem Jahr fressen große Heuschrecken-Scharen in den ländlichen Gebieten die Ernte auf: zuerst war es die Baumwoll-Ernte, jetzt sind es der Mais und der Weizen. Wenn nicht effektiv dagegen vorgegangen wird, ist die nächste Versorgungs-Katastrophe bereits vorprogram- miert. Freundesbrief der Christusträger-Schwestern Karachi/Pakistan März und April 2020

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s 1 — K a r a c h i / P a k i s t a n

Was für ein Bekenntnis! Diese Worte aus Psalm 31 erfüllen auch unser Herz: ER ist unser Gott, IHM wollen wir vertrauen, ALLES liegt in SEINER Hand! Nicht nur hier in Pakistan, nein, weltweit gerät vieles aus den Fugen. Vertrautes, Beständiges, Bewährtes – über Nacht wird es in Frage gestellt oder ganz über Bord geworfen. Wir leben hier schon sehr lange mit vielen Unsicherheiten. Es gab und gibt Situationen, die einem buchstäblich den Atem rauben. Man gewöhnt sich nicht daran, wenn es gehäuft auftritt. In dem allem aber können wir bestätigen, dass Gott immer durchgeholfen und Bewahrung geschenkt hat.

Liebe Freunde,

„Ich aber, HERR, vertraue dir. Du bist mein Gott, daran halte ich fest! Was die Zeit auch bringen mag, es liegt in deiner Hand.“ Psalm 31, 15 + 16 a (Hfa)

Ve r m ü l l te K r e u z u n g n a h e H a u s S a m u e l N a c h d e m A b e n d e s s e n w i rd g e s u n g e n

Die außenpolitische Beziehung zum großen östlichen Nachbarn ist weiterhin sehr explosiv. Es bleibt zu hoffen, dass die jetzige Regierung ihr Mandat weiter ausführen kann und weise Entscheidungen trifft, um die vielen Notlagen im Land zu entschärfen. Im Januar war die Inflationsrate so hoch wie schon viele Jahre nicht mehr. Erst kürzlich gab es wieder große Engpässe beim Kauf von Grundnahrungsmitteln, vor allem Mehl. Bereits seit letztem Jahr fressen große Heuschrecken-Scharen in den ländlichen Gebieten die Ernte auf: zuerst war es die Baumwoll-Ernte, jetzt sind es der Mais und der Weizen. Wenn nicht effektiv dagegen vorgegangen wird, ist die nächste Versorgungs-Katastrophe bereits vorprogram-miert.

Freundesbriefd e r C h r i s t u s t r ä g e r -S c h we s te r n

Karachi/Pakistan März und April 2020

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s 2 — K a r a c h i / P a k i s t a n

Hohes Fieber, starker Husten, allgemeine Schwäche, z.T. auch noch Schnupfen. Das waren die Krankheits-Symptome, die seit Ende Januar in zwei unserer drei Heime die Runde machten. Zunächst erwischte die Krankheits-Welle fast jeden im Haus Hanna, auch uns Schwestern . Etwas zeitversetzt fing es dann im Bubenhaus Samuel an. Wir waren erleichtert und dankbar, als es allen wieder gut ging. War das nun nur eine heftige Grippe-Welle –oder...?!? Die ersten Berichte vom hochansteckenden Corona-Virus wurden in diesem Zeitraum in der Presse gemeldet. Inzwischen ist die ganze Welt davon betroffen. Ab Ende Februar haben wir hier in Pakistan (u. a. auch in Karachi) die ersten bestätigten Krankheitsfälle. Deshalb wurden alle Schulen und Ausbildungsstätten in unserer Provinz als Vorsichtsmaßnahme bis auf Weiteres ge-schlossen. Alle Zeit-Pläne für die Schuljahres-Abschluss-Prüfungen sind nun in Frage gestellt. Es bleibt abzu- warten, wie erfolgreich die Kontroll-Maßnahmen der Regierung sind und wie sich die Krise weltweit entwickelt.

Wir hatten in den letzten Monaten regen Besuch: Anfang November kam Therese-Katharina R., um eine Evaluierung unseres lokalen Vereins Educational Institute Charity (EIC) durchzuführen. Diese ist für den Zerti fi-zierungs prozess nötig. Es fanden viele Interviews statt, u.a. auch mit Mitarbeitern und Witwen vom externenUnterstützungs-Programm. Einige ehemalige Heim-Kinder kamen und erzählten, wie positiv sich ihr Lebenentwickelt hat. Voll Dankbarkeit berichteten sie von ihremErleben im Heim, aber auch mit Nüchternheit oderBesorgnis über die mannigfaltigen Probleme hier imLand.

Ende Dezember kamen Anne und Werner Riess zu uns. Seit dem Studium an der Hochschule verbindet mich (Sr. Dagmar) eine langjährige, tiefe Freundschaft. Seit vielen Jahren sind die beiden auch Paten zweier unserer Heimkinder. Anne Riess ist zusätzlich die 1. Vorsitzende des CTW-Vereins. Im Rahmen des 50-jährigen EIC- Jubiläums war es ihr ein besonderes Anliegen, Dankbar-keit und Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen. Prof. Dr. Werner Riess hielt in der St. Jude’s High School eine Lehrer-Fortbildung zum Thema „Nachhaltigkeit im Bildungswesen“. Auf unserer Webseite https://www. christustraeger-schwestern.de/apis-dorsata/ können Sie lesen, was es mit der Biene und unseren Heimkindern in Karachi auf sich hat.

Darüber hinaus kamen die beiden aber auch, um an der Hochzeit ihres ersten Patensohnes Patras dabei zu sein. Davon berichtet Anne im Folgenden selbst:

S r. D i e t l i n d e l e r n t m i t d e n Vo r s c h u l k i n d e r n P a t r i c k a u n d F r e d r i c k a Ay r l i s h m a c h t F l a d e n b r o te (C h a p a tt i )

D i e S c h we s te r n R o y a , R o m a , Z o y a (v. l . ) w u rd e n n e u a u f g e n o m m e n

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Wo:Karachi, ca. 22 Mill. Einwohner, weltweit größte muslimische Stadt, im Süden Pakistans

Was:– Drei Heime für Waisen und Halbwaisen

aus armen Christen-Familien:„Haus Hanna, Haus Tabitha und Haus Samuel“ –mit ca. 100 Kindern im Alter von 4 bis 22 Jahren

– Familien- und Schulunterstützung für weitereca. 65 Kinder aus Witwen/r-Familien

Wer:Die CT-Schwestern Dietlinde und Dagmar mit Sabine M. sowie einheimische MitarbeiterInnen

Vision:– Den Kindern ein gutes schulisches Fundament

und Ausbildung zu ermöglichen

– Sie sollen erleben, dass ihr Leben wertvoll istund sie von Gott, dem Vater, geliebt sind.

www.christustraeger-schwestern.de/karachi

Zu m J u b i l ä u m g i b t e s t o l l e B e u te l f ü r d i e S c h u l e

Laut und bunt !Das war Sr. Dietlindes Antwort auf unsere Frage nach einem passenden Hochzeitsgeschenk für Patras.

Was würde uns bei einer Hochzeit in einer so ganz anderen Kultur erwarten? Und was wiederum wurde von uns Auslän-dern und ehemaligen Pateneltern erwartet?

Zunächst einmal gar nichts! Denn als wir mehr als 2 Stunden nach der in der Einladung genannten Zeit am entsprechenden Ort eintrafen, waren wir die ersten und alles war noch dun-kel, leer und leise. Wir machten es uns auf ein paar Sofas gemütlich und warteten … Nichts Ungewöhnliches, beruhigte uns Sr Dagmar, da wir schon befürchteten am falschen Ort zu sein. Die nächsten, die etwa 1 Stunde später eintrafen, waren das Brautpaar, der Fotograf und einige Verwandte. Während dann erst einmal lange und intensiv gefilmt und fotografiert wurde, füllte sich der Raum zunehmend mit Hochzeitsgästen in ihren landestypischen glitzernden und farbenfrohen Kleidern: es wurde heller, lauter und bunter. Jetzt waren dann auch wir aktiv im Einsatz: viele Hände schütteln, Namen und Verwandtschaftsverhältnisse erfahren, fotografiert werden, tanzen und staunen über die so ganz anderen Bräuche, Farben und rhythmischen Klänge. Zu letz-teren sollten wir als Pateneltern das Brautpaar langsam über einen roten Teppich führen, was auch wieder ausführlich gefilmt wurde. Inzwischen waren sicherlich alle ausgelaugt und hungrig – wir waren es - und freuten sich über die leckere Mahlzeit zu vorgerückter Stunde. Nach zahlreichen Verab-schiedungen machten wir uns als erste auf den langen Heim-weg und resümierten unsere Eindrücke: Shakeela, die Braut, ist eine sehr nette, unkomplizierte, patente junge Frau! Wir freuen uns über dieses Ehepaar, die sich an ihrer Arbeitsstelle kennen lernten und wünschen ihnen von Herzen Gottes Segen! Moment Mal – was ist eigentlich aus dem Geschenk ge worden? Unser lautes und buntes Mitbringsel, eine speziell angefertigte Schwarzwälder Uhr, die 10 verschiedene Melo-dien abspielen kann, hatten wir wohlweislich bereits einen

s 3 — K a r a c h i / P a k i s t a n

H o c h z e i t s f e i e r v o n P a te n s o h n P a t r a s m i t S h a k e e l a

Info:

Tag zuvor überreicht, denn dafür hätte es an dem Abend keine Gelegenheit gegeben.

Die letzten Februar-Wochen bereicherten nun Sr. Christine und Sr. Ulrike (vom Leitungsteam der CT-Schwestern) unsere Runde. Sie erlebten unsern bewegten Alltag haut-nah mit. Sr. Ulrike schrieb dazu aus ihrer Sicht:

Karachi, „Stadt der Lichter“ und der Gegensätze. Eine riesige Stadt! Ich bin zum ersten Mal hier, um unsere Schwestern, die deutsche Mitarbeiterin Sabine M. und all die Schützlinge zu besuchen und ihr Leben vor Ort kennen zu lernen. Schon die

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s 4 — K a r a c h i / P a k i s t a n

Fahrt vom Flughafen zeigt große Unterschiede auf. Von sehr gepflegten Alleen und prächtigen Häusern bis hin zu arm-seligen Behausungen und vermüllten Straßen, an denen Kühe im Plastikabfall „weiden“ und manchmal daran zugrunde gehen. Es ist sommerlich warm tagsüber und gelegentlich weht eine Brise vom Meer bis nach North Nazimabad. Die Luft ist oft durchdrungen vom süßlich verwesenden Geruch des Mülls. Scharen von schwarzen Milanen und auch Raben kreisen über der Stadt. Der chaotische Verkehr, bestehend aus dicht gedrängten Motorrollern und Motorrikschas, Autos, bunt bemalten Lastwägen und Bussen, dazwischen Eselskar-ren, wälzt sich ununterbrochen durch die staubigen Straßen. Die drei Kinderhäuser liegen wie schöne Oasen der Geborgen-heit mitten in diesem Trubel. Die Kinder und Jugendlichen leben auf sehr beengtem Raum zusammen und doch findet jeder seinen Platz zum Leben und zum friedlichen Spielen und sich austoben. Ich bin erstaunt, wie aufgeweckt und offen sie sind. Voller Lebensfreude, Energie und Kreativität. Ihre Liebe zu den Schwestern ist unübersehbar. In jedem Haus hängt im Speisesaal eine große Pinwand mit Fotos ihrer Paten aus Deutschland und der Schweiz. Sie bedeuten den Kindern sehr viel! Morgens und abends schmettern sie miteinander laut ihre Lieder zu Gottes Ehre, begleitet von Trommeln und Rasseln.

Die muslimischen Nachbarn freuen sich daran und sind ihnen und den Schwestern freundlich gesinnt. Die jahrelange Liebe und Treue unserer Schwestern, im Dienen und Aushalten all der Widrigkeiten des Alltags, macht dieses Leben der Hoffnung für so viele möglich. Unweigerlich denke ich immer wieder an das Wort aus Psalm 126,5: „Die mit Tränen säen, werden mit Freuden ernten.“

Herzlichen DANK für Ihre Unterstützung durch Ihre Gaben und auch durch Ihre treue Fürbitte. Danke für alle Zeichen der Freundschaft und der Ermutigung! Wir wünschen Ihnen Gottes Segen und Seinen Frieden in Ihrem Alltag mit all seinen kleinen und großen Heraus-forderungen!

In diesen schulfreien Tagen gestalteten unsere Kinder auch die Osterpost für ihre Paten. So grüßen wir Sie herzlich zum Auferstehungsfest. Ostern! JESUS lebt!

Herzlichst aus Karachi – auch im Namen von Sabine M. –

M i t S r. U l r i k e m a c h t e s n o c h m e h r S p a ß D a s K a r a c h i -Te a m , v o n l i n k s S r. D a g m a r, S r. D i e t l i n d e u n d S a b i n e M .

Ihre CT-Schwestern

Konten für unsere Dienste im Ausland: Christusträger-Schwesternschaft e.V.

B a n k f ü r K i r c h e u n d D i a k o n i e · B L Z 3 5 0 6 0 1 9 0 · K o n t o 4 2 1 4 2 1

I B A n - n r. D E 6 2 3 5 0 6 0 1 9 0 0 0 0 0 4 2 1 4 2 1 · B I C- C o d e : G E N O D E D 1 D K D

P o s t f i n a n c e S c h w e i z · K o n t o 8 0 - 5 4 7 3 2 - 7

I B A n C H 5 0 0 9 0 0 0 0 0 0 8 0 0 5 4 7 3 2 7 · B I C P O F I C H B E X X X

Verwaltung

H e r g e r S H o F · H e r g e r s h o f 8 · 7 4 5 4 2 B r a u n s b a c h

t e L 0 7 9 0 6 - 9 4 0 0 4 3 · F A X 0 7 9 0 6 - 8 6 7 0

e - M A I L v e r w a l t u n g @ c h r i s t u s t r a e g e r - s c h w e s t e r n . d e

I n t e r n e t w w w . c h r i s t u s t r a e g e r - s c h w e s t e r n . d e

Deutsche Schwesternhäuser

A U e r B A C H · W e i n b e r g s t r a ß e 1 4 · 6 4 6 2 5 B e n s h e i m

t e L 0 6 2 5 1 - 7 2 1 4 3 · F A X 0 6 2 5 1 - 7 2 3 6 0

H e r g e r S H o F · H e r g e r s h o f 8 · 7 4 5 4 2 B r a u n s b a c h

t e L 0 7 9 0 6 - 8 6 7 1 · F A X 0 7 9 0 6 - 8 6 7 0

r ö D e r M A r K · Ta l s t r a ß e 3 8 · 6 3 3 2 2 R ö d e r m a r k

t e L 0 6 0 7 4 - 9 5 7 6 2 · F A X 0 6 0 7 4 - 9 3 2 7 7

K ü n Z e L S A U · R u d o l f - H a u s n e r -S t r . 2 2 · 7 4 6 5 3 K ü n z e l s a u

t e L 0 7 9 4 0 - 5 4 7 5 2 9