Vernetzte Gesundheit - RZV...VERNETZTE GESUNDHEIT Die Qualität der Patientenversorgung soll stetig...

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1 RZV JOURNAL / NOVEMBER 2005 Vernetzte Gesundheit Die Qualität der Patientenversorgung Die Gesundheitsreform geht weiter Orthopädische Klinik Volmarstein Ausgezeichnetes Ergebnis MEDICA 2005 Vernetzte Gesundheit Die Qualität der Patientenversorgung Die Gesundheitsreform geht weiter Orthopädische Klinik Volmarstein Ausgezeichnetes Ergebnis MEDICA 2005 NOVEMBER 2005

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  • 1R Z V J O U R N A L / N O V E M B E R 2 0 0 5

    Vernetzte GesundheitDie Qualität der Patientenversorgung

    Die Gesundheitsreform geht weiter

    Orthopädische Klinik VolmarsteinAusgezeichnetes Ergebnis

    MEDICA 2005▼

    Vernetzte GesundheitDie Qualität der Patientenversorgung

    Die Gesundheitsreform geht weiter

    Orthopädische Klinik VolmarsteinAusgezeichnetes Ergebnis

    MEDICA 2005▼

    NOVEMBER 2005

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    Horst-Peter Cuske,

    Geschäftsführer

    der RZV GmbH

    Editorial

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    ein naßkalter, unfreundlicher Sommer liegt

    hinter uns, ein wunderschöner goldener

    Herbst hat uns ein Stück weit entschädigt,

    aber nun geht es doch zeitgemäß in den

    Winter über.

    So ist auch bald wieder MEDICA-Zeit und

    damit geht das Jahr endgültig in den

    Endspurt. Kurzfristige Entscheidungen zum

    Jahreswechsel werden hier und da noch

    getroffen und für Dienstleister und Berater

    geht es meist noch einmal richtig an die

    Arbeit.

    Vielleicht noch zu früh, um das Jahr 2005 zu

    bewerten? Ich finde nicht, denn soviel wird

    nicht mehr passieren, um zumindest aus

    geschäftlicher Sicht eine Aussage treffen zu

    können. Für die RZV GmbH war es ein

    durchaus befriedigendes Jahr, wenn auch

    die ein oder andere Chance an uns vorbei

    huschte, so haben wir Kurs halten und mit

    der Grundsatzentscheidung der Sana für

    unsere KIS-Konzeption ein beachtliches

    Potenzial hinzugewinnen können. Insofern

    schauen wir hoffnungsvoll in die Zukunft

    und freuen uns auf interessante Projekte

    und Aufgaben.

    Ausgelöst durch eine wunderschöne

    Fahrradtour entlang der Elbe - von

    Wittenberg bis Dresden - möchte ich mich

    gerne einem anderen Thema widmen, das

    in den letzten Tagen durch die offizielle

    Kirchweihe für weltweites Aufsehen sorgte

    und rege Anteilnahme erfahren hat: dem

    Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden.

    Für mich persönlich eines der Positiv-

    ereignisse des Jahres 2005, was nicht nur

    durch den persönlichen Augenschein

    begründet ist. Mich fasziniert vielmehr die

    Symbolkraft, die dieses Ereignis ausstrahlt.

    Da finden sich im Jahr 1993 einige Men-

    schen, ganz unterschiedlicher Herkunft und

    Profession und entwickeln die Vision, die im

    Krieg zerstörte Kirche wieder aufzubauen.

    Nicht nur, dass dieser Wiederaufbau zu

    finanzieren ist, nein, dieses Vorhaben ist

    bislang ohne Beispiel in der Geschichte. Ein

    völlig zerstörtes Gebäude soll möglichst

    originalgetreu wieder aufgebaut werden,

    vergleichbar einem riesigen Puzzle aus noch

    Vorhandenem und Neuem. Ich spare mir

    jetzt die Details über die aufwendigen

    Computersimulationen und die technischen

    Schwierigkeiten, die in der Nachempfindung

    gelegen haben, es gibt genügend Berichte

    und Filmmaterial darüber.

    Das Ergebnis ist das Erstaunliche: alte und

    neue Steine, moderne Techniken kombi-

    niert mit althergebrachter handwerklicher

    Kunst haben etwas Einmaliges wiederer-

    schaffen. Selbst ehemalige Feinde, die an

    der Zerstörung beteiligt waren, haben bei

    den Baumaßnahmen mitgeholfen und

    damit Zeichen der Versöhnung gesetzt.

    Die Kirche in barocker Rundbauweise

    strahlt nicht nur im Inneren durch die

    warmen Farbtöne des Holzes oder der

    Wand- und Deckengemälde, sondern

    gibt, so konnte man es auch der Presse

    entnehmen, der Stadt Dresden das Herz

    zurück. Die beigefügten Fotos können das

    vielleicht verdeutlichen.

    Stellen Sie sich nur einmal vor, wenn alle

    Vorhaben menschlichen Strebens - gemeint

    sind die im geschäftlichen Umfeld - mit der

    gleichen Energie, Zielstrebigkeit und

    Beharrlichkeit vorangetrieben würden.

    Nicht auszudenken, was letztlich alles

    machbar wäre. Und die traurige Wirklich-

    keit: Eigennutz und Taktik bestimmen das

    Geschehen, bestenfalls gibt es Überein-

    stimmung über das Ziel, aber den Weg

    dahin ....

    Kein Vergleich in der Symbolkraft und

    Bedeutung, dennoch ein Beispiel im

    Kleinen:

    Seit Jahren wird in der gematik gefeilscht

    über Konzeption, Technik und Vermark-

    tung der Gesundheitskarte, so dass sogar

    das Ministerium zur Ordnung und Ziel-

    orientierung aufrufen musste. Die beteilig-

    ten Firmen kämpfen um ihre Anteile an

    dem Kuchen. Das Ziel, nämlich sicherere

    Identifikation, schneller Zugriff auf wesent-

    liche Patientenmerkmale, Optimierung der

    Rezeptabwicklung und somit Kostenein-

    sparpotenziale geraten völlig in den

    Hintergrund. Wir werden einen Minimal-

    start Anfang 2006 erleben, der bestenfalls

    Testcharakter haben kann und der Ein-

    führungsprozess mit all den geplanten

    Vorteilen wird sich vermutlich über Jahre

    hinziehen.

    Ein anderes Possenspiel, ein besserer

    Ausdruck fällt mir wahrlich nicht ein, läuft

    zur Zeit auf der politischen Bühne. Ein

    kompliziertes Wahlergebnis und in der

    Folge ein Gerangel ohne Beispiel um

    Posten, Ämter und letztlich Macht in

    diesem Land, das gerade jetzt eine klare

    Führung so nötig hat. Hoffen wir auf

    baldige Verständigung und kraftvolle

    Umsetzung der erforderlichen Schritte zur

    Genesung dieser Republik.

    Meinen gedanklichen Ausflug ins allgemei-

    ne, bzw. politische möchte ich mit den

    Wünschen für ein gutes Gelingen beenden

    und zurückkehren auf des Schusters

    Leisten, der Gesundheitswirtschaft und

    darf Sie auch an dieser Stelle zur MEDICA

    nach Düsseldorf einladen. Ich würde mich

    sehr über Ihren Besuch freuen, um mit

    Ihnen im Gespräch zu bleiben und

    vielleicht auch neue Ideen mit Ihnen

    auszutauschen.

    In diesem Sinne, hoffentlich bis bald,

    Ihr HP Cuske

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    Herausgeber: RZV Rechenzentrum Volmarstein GmbH, Grundschötteler Straße 21, 58300 Wetter (Ruhr)

    ViSdP: Horst-Peter Cuske

    Redaktion: Horst-Peter Cuske, Peter Bauske, Mike Dickmann, Matthias Günter,

    Dr. Meike Hillen (Chefredakteurin), Walter Wältken, Carola Wolny-Hubrich (ESV)

    Gestaltung: Raffelt Mediendesign, Dortmund

    Illustration: Anke Dammann Illustration/Grafik-Design, Wuppertal

    Alle im RZV Journal erschienenen Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Ein großer Teil der

    verwendeten Produktbezeichnungen sind eingetragene Warenzeichen ihrer jeweiligen Hersteller. Die

    RZV GmbH übernimmt keine Haftung dafür, dass nicht gekennzeichnete Namen oder Bezeichnungen frei

    von Rechten Dritter sind.

    © 2005 RZV GmbH

    Impressum

    I N H A LT

    Titelthema:Vernetzte Gesundheit - Die Qualität der Patientenversorgung

    Die Gesundheitsreformgeht weiter

    MEDICA 2005

    Das RZV Managementforum 2005Lindau im Bodensee

    Veranstaltungen und Termine

    Evangelische Stiftung VolmarsteinOrthopädische Klinik

    VoIPDie neue Art zu telefonieren

    Was ist eigentlich...Unsichtbare Identifikation oder was ist RFID?

    Serie:Rudolf Ludwig Karl Virchow - Begründer der modernen Pathologie

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    VERNETZTE GESUNDHEIT

    Die Qualität der Patientenversorgung soll stetig steigen, die Kosten dabei gleichzeitig sinken. Neue

    gesetzliche Grundlagen ebnen den Weg für neue Konzepte in diesem Bereich, das häufig angeführte

    Schlagwort lautet „Integrierte Versorgung“.

    Die rechtlichen Voraussetzungen für tiefgreifende Änderungen im deutschenGesundheitssystem wurden im Januar2004 mit dem „Gesetz zur Moderni-sierung der gesetzlichen Krankenversi-cherung“ (GMG) geschaffen. Kranken-kassen ist es nun gestattet, Versicherteneine optimal abgestimmte Versorgunganzubieten.

    Doch was verbirgt sich eigentlich hinterdem Begriff „Integrierte Versorgung“?Was genau soll integriert werden undwo liegen die Vorteile?

    Bleibt alles anders?Ziel des Konzeptes der integriertenVersorgung ist es, eine große Schwach-stelle im deutschen Gesundheitswesenzu beseitigen: die in der Vergangenheitmangelhafte Zusammenarbeit zwischenden einzelnen Sektoren.

    Hausärzte, Fachärzte und Kliniken solleneng vernetzt miteinander statt wie bisherhäufig nebeneinander arbeiten. So sollzum Beispiel der einweisende Arzt direktZugriff auf medizinische Befunde desKrankenhauses bekommen.

    Doch das Konzept setzt schon weitdavor an. Grundlage ist zunächst einevertraglich vereinbarte lose Kooperationzwischen Ärzten und Krankenhäusernund anderen auch nicht-ärztlichenLeistungserbringern. Im Idealfall verein-bart zukünftig der Hausarzt für seinePatienten Termine in der Klinik fürerweiterte diagnostische Untersuchun-gen. Sobald die anschließende Befun-dung stattgefunden hat, stehen alleErgebnisse dem Hausarzt zur Verfügung,um so eine optimale, einheitlicheBehandlung zu gewährleisten.

    Ist ein stationärer Aufenthalt erforder-lich, findet auch die Einweisung bereitsbeim behandelnden Arzt statt, diePatientendaten sind in der Klinik sofortabrufbar. Nach Ende des stationärenAufenthalts stehen die während derBehandlung angefallenen Informationendann wiederum dem behandelnden Arztzur Verfügung.

    Durch diese Maßnahmen werden nichtnur vielfach doppelte Untersuchungenvermieden, sondern auch der gesamteBehandlungsprozess stark optimiert.

    Kostensenkungen für Kliniken könnensich auch durch verkürzte Aufenthalteder Patienten ergeben, da geeigneteRehabilitationsmaßnahmen beispiels-weise durch den Hausarzt schon früherbeginnen können.

    Gemeinsame PlattformenAls Grundlage für dieses Konzept musseine Plattform zum Austausch derInformationen zwischen den Koopera-tionspartnern geschaffen werden.

    Hierzu sind zentrale Datenbankenerforderlich, auf die alle Beteiligten einenstreng geregelten Zugriff haben. Alsallgemein verfügbare Plattform für denAustausch der Daten kommen beispiels-weise auch verschlüsselte Verbindungenüber das Internet in Frage.

    So wird Schritt für Schritt eine umfassen-de Patientenakte aufgebaut, die jedeman der Behandlung Beteiligten zurVerfügung steht, eine wesentlicheVerbesserung im heute häufig stocken-den Informationsfluss. Ein effizientesHilfsmittel ist mit dem Mammutprojektder „elektronischen Gesundheitskarte“bereits auf den Weg gebracht.

    Wege zur IntegrationEine zentrale Schaltstelle im Konzeptkönnen dabei so genannte MedizinischeVersorgungszentren (MVZ) übernehmen.Träger eines solchen MVZ könnenneben niedergelassenen Ärzten auchKrankenhäuser sein.

    Das MVZ ist dabei nicht als Konkurrenzzu den niedergelassenen Ärzten anzuse-hen, sondern als sinnvolle Ergänzung.Gerade in Ballungsgebieten decken dieMVZ sehr spezialisierte Fachgebiete ab,wie zum Beispiel Strahlentherapie oderNuklearmedizin.

    Für ein Krankenhaus ist der Betriebeines MVZ eine Abrundung des primärauf stationäre Aufenthalte ausgelegtenAngebots der medizinischen Versorgungim ambulanten Bereich. VorhandeneRessourcen und Geräte der Klinikkönnen besser genutzt werden. Gleich-zeitig fungiert ein MVZ als zentralerEinweiser für die Klinik, übernimmt abernach der stationären Behandlung auchdie ambulante Nachversorgung, ermög-licht also eine nahezu nahtlose Versor-gung des Patienten.

    Konkurrenz belebt das GeschäftAnfangs gestaltete sich die ErrichtungMedizinischer Versorgungszentren alsschwierig, da sich kassenärztlicheVereinigungen übergangen fühlten undteilweise niedergelassene Ärzte dieneuen Einrichtungen als direkte Konkur-renz ansahen.

    Bei den bisherigen Projekten hat sichaber schnell gezeigt, dass dem nicht soist. Die von den MVZ abgedecktenFachgebiete werden seltener vonniedergelassenen Ärzten vertreten.

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    T I T E LT H E M A

    In strukturschwachen Regionen sindaber auch durchaus Versorgungszentrenmit allgemeinmedizinischem oderinternistischem Schwerpunkt entstan-den, um hier eine medizinische Grund-versorgung sicherzustellen.

    AnreizeAufgrund der sich ergebenden räumli-chen Nähe ergeben sich für Ärzte hierneue Möglichkeiten. So ist beispiels-weise eine zweite Meinung nur wenigeTüren entfernt, auch fachübergreifendeBehandlungen lassen sich wesentlicheffektiver abstimmen und koordinieren.

    Auch spezielle Geräte oder ein Laborlassen sich gemeinsam nutzen, dieAuslastung verbessert sich und Ergeb-nisse liegen wesentlich schneller vor.Selbst eine ausgeprägte Trennung desProzesses in Diagnostik, Befundung undanschließender Behandlung ist inner-halb eines Netzwerks möglich.

    Doch nicht nur Ärzte profitieren von derfachlichen Zentralisierung, auch Apothe-ken, Pflegedienste, Fachgeschäfte undandere im Behandlungsprozess invol-vierte Leistungserbringer lassen sichhervorragend in ein solches Netzwerkintegrieren.

    Nicht zuletzt stellt die integrierteVersorgung einen Weg dar, Qualitäts-sicherung für den gesamten Prozess zubetreiben und diese Qualität auchpermanent sicherzustellen.

    Wo bleibt der Patient?Für den Patienten ergeben sich erhebli-che Vorteile. War es beispielsweisebislang mehr oder minder Aufgabe desPatienten, den Übergang von stationärerzu ambulanter Versorgung zu organisie-ren, sind in solchen Netzen sowohl dieStrukturen als auch die entsprechendenKontakte bereits vorhanden.

    Auch qualitativ verbessert sich vieles,neben den verkürzten Wegen und demWegfall teilweise nervenaufreibenderTerminkoordination steigt auch diefachliche Kompetenz durch das Netz,der Patient fühlt sich jetzt im wahrstenSinne des Wortes rundum betreut. Dererste Ansprechpartner für den Patientenbleibt der behandelnde Hausarzt, derjetzt zusätzlich die Funktion einesKoordinators übernimmt und denBehandlungs- und Genesungsprozessinnerhalb des Netzes optimal steuernkann.

    WirtschaftlichkeitQualität ist das eine - doch diese mussinsbesondere angesichts leerer Kassenauch wirtschaftlich zu erbringen sein,eine auf den ersten Blick sehr wider-sprüchliche Zielsetzung, die nur schwererreichbar zu sein scheint.

    Die Abrechnung der erbrachten Leistun-gen erfolgt pauschal mit dem Betreiberdes Netzwerks, der dann die Kosten-und Erlösverteilung innerhalb desNetzes vornimmt.

    Für alle Beteiligten des Netzes entstehtsomit auf der einen Seite die Notwen-digkeit wirtschaftlich zu arbeiten, abergleichzeitig auch die Qualität konstanthoch zu halten und die Patientendauerhaft an das Netz zu binden.

    Aber aus welchen Töpfen finanziert sichder Aufbau des Modells der integriertenVersorgung? Bis zum Jahr 2006 stehenpro Jahr etwa 680 Millionen Euro zurVerfügung, jeweils 1 Prozent der Vergü-tungen für Ärzte und Krankenhäuser.

    AusblickDie Weichen für eine Modernisierungdes Gesundheitssystems sind gestellt,zahlreiche viel versprechende Modell-projekte laufen bereits.

    Hoffen wir gemeinsam mit Bundesmini-sterin Ulla Schmidt auf eine qualitativhochwertige, effiziente Versorgung inder nahen Zukunft. Vielleicht behält sieja recht mit ihrer Aussage: „Der Weg zurGesundheit wird kürzer“. (mg)

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    WENN CLARA SPRICHT ODER

    FRAU SCHMIDT „REISST DER GEDULDSFADEN“

    www.die-gesundheitsreform.de

    Was sich wie eine Posse anhört ist Alltagin deutschen Landen. Frau Schmidtspricht Klartext und holt sich digitaleVerstärkung ins Haus oder besser: insMinisterium. Unterstützt von einerdigitalen Mitarbeiterin - jener Clara -versucht Frau Schmidt ihre Gesundheits-reform aktiv zu bewerben und dieVorteile, die mit der Einführung der„elektronischen Gesundheitskarte“(eGK) einher gehen, transparent zumachen.

    Wir hatten es bereits in der letztenAusgabe. Vollmundigen Ankündigungenfolgen nicht immer wirkungsvolle Taten.Was bleibt ist die Aussage: die Gesund-heitskarte kommt! Wann genau undwelche Funktionalitäten sie dann in deneinzelnen Schritten bereitstellt, ist nochzu klären. Doch der Reihe nach ...

    Nach anfänglicher Unruhe schien sichdie Lage um die Einführung der eGKetwas entspannt zu haben, munkelteman doch bundesweit hinter vorgehalte-ner Hand, dass der Einführungsterminfür das ehrgeizige Projekt (01.01.2006)ohnehin nicht zu halten war. Brachte dievorgezogene Bundestagswahl zwar indiesem Zusammenhang auch nur neueFragezeichen und wenig Klärung, sokonnte doch der politische Druck vondieser Sache genommen werden. Alles

    schien von scharfen Galopp in einengemächlichen Schritt zu verfallen, bisFrau Schmidt der Geduldsfaden riss.

    Bereits zwei Tage nach der Bundestags-wahl kündigte Ulla Schmidt in einerErklärung des Bundesministeriums fürGesundheit und Soziale Sicherung(20.09.2005) an: „Ein so wichtigesProjekt wie die elektronische Gesund-heitskarte muss rasch nach vornegebracht werden. Umso mehr bedaureich, dass die Selbstverwaltung zurzeitdie erforderlichen Beschlüsse nichtfassen kann, da sie sich untereinanderblockiert. Deshalb werden wir imVerordnungswege die hierzu notwendi-gen Festlegungen für die Durchführungder Testvorhaben sowie die Kriterien,nach denen sich Länder für Testvor-haben bewerben können, treffen. DieseFestlegungen müssen von der gematikberücksichtigt werden. Mit diesenWeisungen an die gematik schaffen wirdie Basis für Fortschritte bei der Einfüh-rung der elektronischen Gesundheits-karte.“

    Hinter der gematik - wir erinnern uns -verbirgt sich die von der Selbstverwal-tung gegründete Gesellschaft fürTelematik, die die Fortsetzung derArbeiten zur Einführung der eGKübernommen hatte. Ein höchstministe-riales Machtwort soll nun für frischenWind sorgen.

    Was macht die Industrie? Die hat sichbereits in einer vom VHitG angeregtenProjektgruppe zur intersektoralenKommunikation der Basisarbeit ver-schrieben. Längst überfällig und von dergematik bisher nicht angegangen,sollen hier die Standards für einesystemübergreifende Kommunikationfestgelegt werden. Wie können beieinem sektorübergreifenden Datenaus-tausch Patienteninformationen jederzeitrichtig zugeordnet werden? WelchenAnforderungen müssen medizinische IT-Produkte genügen? Hier besteht nochgroßer Nachholbedarf. Wichtig ist, dasshier keine neuen Standards geschaffen

    werden, sondern dass man auf denvorhandenen Standards der Daten-kommunikation wie DICOM oder HL7aufsetzt. Keine babylonische Sprach-verwirrung unter den Systemen undAnbietern, sondern eine offene Kom-munikationsstruktur, die verbindlicheRegelungen für die beteiligten Unter-nehmen schafft. Dabei sollen nichtVorgaben für die Telematikstrukturerarbeitet, sondern die Beschaffenheitvon Daten und Dokumenten in derGesundheits-IT beschrieben werden.Auch die RZV GmbH ist als Mitglied desVHitG in dieser Initiative vertreten.

    Begrüßenswert ist das Machtwort UllaSchmidts allemal. Stellt die elektroni-sche Gesundheitskarte doch ein wichti-ges und wirkungsvolles Instrument derProzessoptimierung im deutschenGesundheitswesen dar. Nur wer überden eigenen Tellerrand blickt und dieProzesse nicht nur abteilungsintern,sondern abteilungsübergreifend,klinikweit, sieht, wird am Ende von denMöglichkeiten der eGK profitierenkönnen.

    Fassen wir die Einführung der elektroni-schen Gesundheitskarte als ein Projektauf, in dem Prozesse nicht nur beschrie-ben und diskutiert, sondern idealer-weise auch neu aufgesetzt werdenkönnen. Der deutsche Gesundheits-markt ist in Bewegung - und das ist gutso, welches Ergebnis am Ende sich inden Einrichtungen zeigt, liegt an derBereitschaft jedes Einzelnen, sichNeuem zu öffnen.

    Die RZV GmbH begleitet kritisch undintensiv die Projekte der Industrie, umihren Kunden auch hier „qualifizierteLösungen aus einer Hand“ anbieten zukönnen. Fordern Sie uns! (mh)

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    Globale Vielfalt in konzentrierter Form -das ist das Erkennungsmerkmal derMEDICA. 4000 Aussteller aus rund 60Ländern werden den Besuchern einenumfassenden Überblick über denMedizinmarkt bieten. Innovationen,Neuigkeiten und Trends gilt es zuentdecken. Dies war in den letztenJahren so, dies wird auch 2005 wiederso sein.

    Die Anbieter von IT im Healtcare-Bereich werden sich zur weltgrößtenMedizinmesse in Topform präsentieren.Einige ausgewählte Anbieter haben sichbereits im Vorfeld in die Karten schauenlassen - und das was es zu sehen gab,verspricht Spannung und Innovation fürdas gesamte Spektrum der ambulantenund stationären Versorgung. Ein Schwer-punktthema wird ohne Zweifel die

    Einführung der Gesundheitskarte sein,thematisiert durch ein umfangreichesAusstellerangebot zu der benötigtenSoft- und Hardware sowie durch eineSonderschau MEDICA MEDIA mitzahlreichen Expertenvorträgen undFachdiskussionen.

    Mit welchem Lösungsansatz wir, als IhrDienstleister der Einführung der Ge-sundheitskarte begegnen, erfahren Siean unserem Stand in Halle 16, E19.Selbstverständlich ist dies nicht daseinzige Thema: Neben den aktuellenEntwicklungen und Trends haben Sie dieMöglichkeit unser integriertes Kranken-haus-Informationssystem kennen zulernen und sich rundum gut beraten undbetreut zu fühlen. Denn dafür ist sie amEnde da - die weltgrößte Medizinmessein Düsseldorf! (pb)

    MEDICA 2005 - die medizinischeFachwelt trifft sich in Düsseldorf.

    Sind Sie dabei?

    MEDICA 2005 / 16. – 19. November 2005Halle 16 / Stand E19

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    LINDAU IM BODENSEE

    DAS RZV MANAGEMENTFORUM 2005

    Nachdem man beim letztjährigenManagementforum noch auf den SpurenStörtebeckers an der Ostsee wandelte,fiel die Wahl in diesem Jahr auf diekleine Insel Lindau im Bodensee. SomitKontrastprogramm pur: Dort flacheLandschaft und die rauhe See, hierAlpenglühen vor beeindruckendemBergpanorama. Aber trotz der land-schaftlichen Gegensätze findet man beiden Managementforen der RZV GmbHmeist einige gemeinsame Nenner, wieinteressante Fachvorträge, eine Platt-form zum Erfahrungsaustausch und dasElement Wasser. Doch hierzu spätermehr.

    Denn vor dem Vergnügen setzt derliebe Gott bekanntlich die Arbeit unddas Orga-Team der RZV GmbH dieVortragsreihe. Wobei Arbeit in diesemFall als Informationsgewinn durchtopaktuelle Themen rund um dasGesundheitswesen zu verstehen ist. Unddieser Aufgabe widmet man sich fürgewöhnlich ganz gern.

    Erster Informationslieferant des Tageswar Matthias Meierhofer, Vorsitzenderdes Kooperationspartners MEIERHOFERAG. Erstes Thema: Wie sieht derEntwicklungsstand bei MCC.NET aus?Erste Pilotprojekte brachten interessanteErkenntnisse: Das Roll-out kann beiguter Vorbereitung problemlos durchge-führt werden, die neuen Funktionen sindleicht erlernbar und der Mehrwert durchdie Portalfunktionalität ist enorm. Fazit:MCC.NET liegt voll im Trend! Dieanschließende Live-Präsentation desMedizincontroller-Arbeitsplatzes (MCAP)komplettierte das Thema, schließlichbedient sich der MCAP bereits derneuen Technologie. Dass MCC groupenkann ist kein Geheimnis, wenigerbekannt sind momentan noch dieFunktionalitäten des Medizincontroller-Arbeitsplatzes. Das wird sich aber mitSicherheit bald ändern. Denn mit derdemonstrierten Stärke und Innovationder verschiedenen Selektions- undGruppierungsmechanismen wird derMCAP zukünftig stärker in das Rampen-licht rücken.

    „Die elektronische Gesundheitskarte -wir zeigen Lösungen“ so lautete derTitel des Vortrages von Frank Broscheit,Produktleiter klinische Systeme im RZV.Sicherlich das brisanteste Thema desTages, denn zu keinem Projekt imGesundheitswesen bestehen so vieleFragen und Klärungsbedarf: Sicher istbislang nur, dass die elektronischeGesundheitskarte kommen wird. Aberwas sagt der Gesetzgeber, wie sieht derStand der Dinge aus, welchen Lösungs-ansatz kann die RZV GmbH liefern? -das waren die Fragen, die es zu beant-worten galt und die von Herr Broscheitauch beantwortet wurden. Zu guterLetzt wurde noch das zukünftige Szena-rio des Einlesens der elektronischenGesundheitskarte mittels eines Chipkar-tenterminals demonstriert.

    Nach einer kleinen Kaffeepause verließman das medizinische Parkett undwidmete sich nun den betriebswirt-schaftlichen Lösungen, Entwicklungenund Trends im Gesundheitswesen. DenAnfang machte Bernd Jaskotka, Bran-chenmanager Healthcare der SAPDeutschland AG. Hier bewegte dieZuhörerschaft natürlich die Frage nachder strategischen Kooperation zwi-schen SAP und Siemens. WelcheAuswirkungen hat dies auf das Patien-tenmanage-ment IS-H? Mit HerrnJaskotka hatte man hierzu den idealenAnsprechpartner eingeladen, manerhielt sozusagen Informationen ausallererster Hand. Und so glättete sichbei den Ausführungen von HernnJaskotka doch zusehends manchsorgenvolle Stirn. Die verkündeteBotschaft war klar und deutlich: Durchdie strategische Partnerschaft mitSiemens ist das Engagement der SAPin dem Gesundheitssektor nicht gefähr-det, sondern wird weiter intensiviert.Und sonst? Der klangvolle Name„Mendocino“, der seiner Zeit schondurch einen Schlager Berühmtheiterhalten hat, ist heuer die Bezeichnungfür ein gemeinsames Produkt von SAPund Microsoft. Mit „Mendocino“ sollenSAP-Prozesse und Daten in die Office-Umgebung gebracht werden. Ziel isteine Verbesserung des Zugriffs auf dieGeschäftsanwendungen. Man darfgespannt sein.

    SAP basierend war auch der nächsteVortrag von Martin Sohn, mit zuständigfür den CO-Bereich im RZV. SeinThema: „Das Business Warehouse alszentrales Managementinstrument“.Herr Sohn demonstrierte wie manheterogene Daten aus unterschiedli-chen Quellen im Business Warehousevereinheitlichen und verknüpfen kann,um so entscheidungsrelevante Informa-tionen zu erhalten. Dabei liegt der

    Eröffnete die Vortragsreihe: Matthias

    Meierhofer, Vorstandsvorsitzender der

    MEIERHOFER AG

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    Schwerpunkt beim BW auf der Analysevon Zeitreihen über längere Zeiträume.Das BW erreicht aber auch Multidimen-sionalität, d.h. quantitative Größenkönnen über mehrere sachliche Kriterienanalysiert werden. Kurzum: Das BusinessWarehouse kann so in einem Unter-nehmen ein unerlässlicher Informations-lieferant für eine fundierte Entschei-dungsfindung sein.

    Auf der Zielgeraden der Vortragsreihestand das Thema Personal im Mittel-punkt. Mit „myRZVpers.on“ präsentierteAnja Heithwerth die eigen entwickeltePortallösung für Personalmanagement.Was sind die Stärken der neuen Techno-logie? Welchen Vorteil hat der Kunde?Wie sehen die technischen Vorausset-zungen aus? Die internetunabhängigeund damit extrem sichere Portallösungbietet bereits heute die bewährtenKIDICAP-Anwendungen mit der neuengrafischen Oberfläche. Ein weitererVorteil ist das hohe Maß an Funktionali-tät und Bedienerfreundlichkeit: Einmalangemeldet stehen dem Anwenderseine gewählten Funktionen zur Verfü-gung. Die Funktionsauswahl bestimmtder Anwender. Durch den modularenAufbau des Systems kann man genaudie Leistungen wählen, die gewünschtsind. Man zahlt genau dem Bedarfentsprechend - nicht mehr und nicht

    weniger. Ein äußerst kundenfreundlicherAnsatz, der positiv von den Teilnehmernbewertet wurde.

    Ein Personalthema schloss auch denVortragsreigen. Dass man mit demAbschlussvortrag noch einmal Akzentesetzen möchte ist bei den Management-foren der RZV GmbH nicht ungewöhn-lich und durchaus gewollt. Das war indiesem Jahr nicht anders: Dr. WolfgangHegels, freiberuflicher Führungskräfte-Trainer, nahm sich dem „Jugendwahn“in der heutigen Gesellschaft an. Inseinem praxisorientierten und metho-disch abwechslungsreichen Vortragsensibilisierte Dr. Hegels die Teilnehmerauf die möglichen Gefahren einesübersteigerten Jugendwahns. Dass esauch anders geht zeigt mittlerweile dieWerbung: Nackt und faltig - keinWiderspruch mehr. Die Werbung hatLust auf die Alten bekommen. Als

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    Käufer sind sie willkommen, aber nichtals Arbeitskräfte. Wenn es um Jobsgeht, tobt weiter der Jugendwahn.

    Nach dieser üppigen Informationsauf-nahme freute man sich auf den traditio-nellen Gala-Abend. Hier lässt es sichentspannt über die Ereignisse des Tagesplaudern, hier lassen sich Erfahrungenaustauschen, hier können Beziehungenaufgebaut und vertieft werden. Sogarprominente Gäste schauten zu spätererStunde noch vorbei: Ex-ArbeitsministerNorbert Blüm, der bayerische Minister-präsident Stoiber, sogar Angela Merkelsagte kurz Hallo. Zugegeben waren dieDamen und Herren der Politik nichtdirekt körperlich anwesend, doch ihreStimmen hingen unverkennbar imFestsaal. Zu Verdanken war dies demStimmenimitator Gerald Kollek.Seine gekonnte Stimmenakrobatiksorgte für Kurzweil und gute Unterhal-tung, selbst Zugaben wurden am Endedes Programms von den Gästen gefor-dert.

    Am nächsten Morgen hieß es zeitigaufstehen. Mit einem Bus ging es nachFriedrichshafen. Dort wartete bereits derhistorische Radschaufeldampfer „Hoh-entwiel“ auf die Teilnehmer. Wo wirwieder beim anfangs erwähnten ge-meinsamen Nenner wären: dem Wasser.

    Dieses Element darf augenscheinlich beieinem RZV-Managementforum nichtfehlen. Aber gut, der Bodensee mit demwunderschönen Alpenpanorama lädt japraktisch zu einem Schiffsausflug ein.Und wenn dann das Schiff selbst eineechte Touristenattraktion ist, fährt essich doch umso schöner. Zur Geschichteder Hohentwiel: der restaurierte Halbsa-londampfer nahm bereits 1913 denKursverkehr im Bodensee auf. Darüberhinaus wurde es auch für Repräsentati-onsfahrten des königlichen Hofeseingesetzt. In ihrer bewegten Geschich-te war die Hohentwiel zwischenzeitlichbis zu einem Wrack heruntergewirtschaf-tet worden und diente als Clublokal imBregenzer Hafen. Erst Mitte der 80zigerJahre übernahm eine private Initiativedie Restaurierung der Hohentwiel, diedann am 17. Mai 1990 ihre zweiteJungfernfahrt aufnehmen konnte.Zurück zum Ausflug: bei strahlendemSonnenschein ging es von Friedrichha-fen zur Blumeninsel Mainau. Dort hattendie Gäste des RZV-ManagementforumsZeit und Gelegenheit die floralenSchönheiten der Insel zu entdecken.Nach einem ausgedehnten Rundgangunter professioneller Führung ging esdann mit der Hohentwiel von Mainauaus zurück nach Lindau. Sichtlich zufrie-dene Gäste gingen dann von Bord umAbschied zu nehmen vom RZV-Manage-

    DAS RZV MANAGEMENTFORUM 2005

    mentforum 2005. Doch längstens für einJahr, denn die Planungen für 2006 laufenbereits auf Hochtouren. Dann wird mansich in der Mitte Deutschlands wiedersehen, soviel sei verraten. Der genaueOrt bleibt aber bis zum Ende des Jahresein wohl gehütetes Geheimnis derMarketingabteilung. Tipps zum Tagungs-ort werden gerne entgegengenommen.

    Sie möchten mehr über die Themen undInhalte des Managementforums 2005erfahren?Mailen Sie uns unter [email protected] -wir senden Ihnen gern die Präsentationenzu! (pb)

    Zeit für angeregte Gespräche: der RZV-Galaabend

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    V E R A N S TA LT U N G E N U N D T E R M I N E

    In enger Abstimmung mit dem Vorstandder IG Soft veranstalteten die beidenKooperationspartner, MEIERHOFER AGund RZV GmbH, eine 2-tägige Informa-tionsveranstaltung für BOSS Anwender.Im stimmungsvollen Ambiente aufSchloss Steinburg (Würzburg) diskutierteman mit den Anwendern die „heissenThemen“ eines Systemumstiegs: überFragen der Migration bis hin zu Fragender Zukunftssicherheit und Entwick-lungskompetenz.

    Gemeinsame Infoveranstaltung

    MEIERHOFER AG und RZV GmbHNeue Wege für BOSS Anwender

    Beide Unternehmen präsentierten sichden BOSS Häusern als „starke Partner“,die neue, interessante Wege im Bereichder klinikweiten IT aufzeigen konnten.Über das offizielle Ende der Veranstal-tung hinaus fanden sich noch interessier-te Diskussionspartner, die das Gesprächmit den Präsentatoren suchten. Undauch im Nachgang zur Tagung reißendie Gespräche nicht ab, wie die Folge-termine mit den Teilnehmern belegen.

    Sie interessieren sich für einzelneThemen? Bitte sprechen Sie uns an.Eine kurze Mail an [email protected]ügt - wir senden Ihnen gern Vor-tragsinformationen zu. (mh)

    Interessierte Gespräche auf Schloss Steinburg

    09. – 15.03.2006CeBIT (Public Sector Parc)Hannover

    26. – 27.04.2006Personal 2006 (Fachmesse fürPersonalmanagement)Stuttgart

    30.05. – 01.06.2006ITeG (IT Messe & Dialog imGesundheitswesen)Frankfurt

    13. – 14.09.2006Zukunft Personal (Fachmesse fürPersonalwesen)Köln

    26.10.2006RZV-ForumWuppertal

    09. – 10.11.2006ConSozial (Fachmesse und Congressfür den Sozialmarkt)Nürnberg

    15. – 18.11.2006MEDICADüsseldorf

    Sie interessieren sich für eine Veranstaltung?Bitte wenden Sie sich an das Marketing derRZV GmbH.Telefon: 02335/638-507email: [email protected]

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    EVANGELISCHE STIFTUNG VOLMARSTEIN

    Im neuen Klinik-Führer Rhein-Ruhr,kürzlich herausgegeben vom Initiativ-kreis Ruhrgebiet, erhielt die Orthopädi-sche Klinik Volmarstein die Bestnote beider Beurteilung durch die niedergelas-senen Ärzte. Die einweisenden Ärztewaren befragt worden, in welcher Kliniksie sich selbst behandeln lassen würdenoder wohin sie Familienangehörige zurBehandlung der Krankheitsbilder „Hüft-und Knie-Endoprothetik sowie Arthros-kopische Knieoperationen“ schickenwürden.

    Dieses Ergebnis erfreut die Stiftungs-und Klinikverantwortlichen besonders,denn die einweisenden Ärzte habenüber einen längeren Zeitraum Kontaktzu ihren Patienten und können ausfachlicher Sicht am ehesten die Ergeb-nisqualität der Krankenhausbehandlungbeurteilen.

    An dem Qualitätscheck hatten sich 74Krankenhäuser mit 392 medizinischenSchwerpunkten zwischen Neuss undHamm beteiligt. In fünf von neunKategorien erhielt die OrthopädischeKlinik Volmarstein die maximale Bewer-tung und zweimal eine gute Beurtei-lung. „Dass wir hier den höchstenEmpfehlungsgrad aller 42 teilnehmen-den Fachabteilungen bzw. Fachklinikenfür Orthopädie/Unfallchirurgie erreichthaben“, so Ulrich Neumann, kaufmänni-scher Vorstand der EvangelischenStiftung Volmarstein als Trägerin derKlinik, „zeigt die hohe Ergebnisqualitätder Behandlung in Volmarstein.“Ebenfalls positiv sei die im Vergleich zueiner Focus-Umfrage vor sieben Jahrengute Beurteilung der Pflegeleistungendurch die Patienten bei einer Rücklauf-quote der versandten Fragebögen von86 Prozent.

    Auch die weiteren Ergebnisse derUmfrage aus Januar - März 2005 bestäti-gen bereits eingeleitete Veränderungen.Die von den Patienten gewünschten,zusätzlichen Nasszellen in den Patien-tenzimmern sind zum Teil schon einge-baut bzw. werden bis zum Ende desJahres errichtet. „Wir sind auf demrichtigen Weg“, so Ulrich Neumann,„zumal die Inbetriebnahme des Neu-baus an der Klinik weitere Verbesserun-gen mit sich bringen wird“. (cwh)

    KLINIK-FÜHRER RHEIN-RUHR 2005/2006:AUSGEZEICHNETES ERGEBNIS FÜR DIE ORTHOPÄDISCHE KLINIK VOLMARSTEIN

    Nach rund einjähriger Bauzeit konntennun die Räume im Klinikneubau derOrthopädischen Klinik der Evangeli-schen Stiftung Volmarstein (ESV) inBetrieb genommen werden.

    Im Frühjahr 2004 hatten die Bauarbeitenrund um den alten Eingangsbereichbegonnen. Zwischen dem OP-Gebäude-trakt, der Ende der 80er Jahre gebautworden war, und dem eigentlichenBettenhaus hat die ESV im Rahmen derbaulichen Zielplanung für die Klinik eindreistöckiges Gebäude errichtet. ImErdgeschoss sind weitere Räume für dieambulante Vorstellung der Patienten inunmittelbarer Nähe der Büros für dieChefärzte entstanden. In die erste Etagezieht die Intensivstation in Kombinationmit dem Aufwachraum ein, und eserfolgt eine Zusammenführung derRäumlichkeiten für die Eigenblut-abnahme bzw. für das ambulante

    Operieren. In der zweiten Etage wurdenweitere Funktionsräume geschaffen.

    Den bislang für den Patiententransportoftmals genutzten Eingang im Innenhofwird es nach Beendigung der derzeitbeginnenden Sanierung des Treppen-hauses im Ostflügel der Klinik bald nichtmehr geben. Eine Zufahrt des dem-nächst beschrankten Innenhofes bleibtdann Rettungsdiensten, Lieferanten undder Essensversorgung vorbehalten.Patienten und Besucher betreten dieKlinik nur noch durch den Hauptein-gang.

    Mit der Neubaumaßnahme sieht sichdie Orthopädische Klinik Volmarsteinkünftig in dem sich verstärkendenKonkurrenzkampf auf dem Gebiet derstationären und ambulanten Patienten-versorgung gut positioniert. Mit derkonzentrierten Verzahnung von ambu-

    lanter und stationärer Behandlung trägtsie den Vorgaben des Gesundheits-strukturgesetzes Rechnung. Und auchdas Unterbringungsangebot im Betten-haus der Klinik wird parallel zur Neubau-maßnahme durch den Einbau weitererNasszellen in den Patientenzimmernverbessert. Am 3. November wurde derNeubau offiziell eingeweiht. (cwh)

    KLINIK: NEUBAU WURDE IN BETRIEB GENOMMEN

    Initiativkreis Ruhrgebiet (Hg.)

    Klinik-Führer Rhein-Ruhr 2005/2006

    9,95 EUR, ISBN 3-89861-534-0

    Klartext Verlag

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  • 13R Z V J O U R N A L / N O V E M B E R 2 0 0 5

    DIE NEUE ART ZU TELEFONIEREN„Voice over IP“ oder kurz VoIP ist eines der aktuellen Schlagwörter. Doch was verbirgt sich hinter dem

    Kürzel, das die Schwelle zwischen Datenwelt und Telefonie aufbricht?

    Die gute „alte“ ZeitBis vor einigen Jahren handelte es sichbei Telefonnetzen und Datennetzen umvöllig voneinander getrennte Einheiten.Telefonnetze bestehen auch heute nochgrößtenteils aus Kupferkabeln, diedirekt bis ins Haus hereingeführt wer-den, lediglich in einigen GebietenDeutschlands kommt hier auch Glasfaserzum Einsatz. Die hochmoderne Telefo-nie-Glasfaserverkabelung hat sichallerdings inzwischen für die Verbreitungvon DSL als Hemmschuh erwiesen, daDSL-Anschlüsse zurzeit ein „normales“Kupferkabel erfordern.

    Ende der neunziger Jahre wurdengleichzeitig die Kapazitäten der beste-henden Datennetze massiv ausgebaut,teilweise haben sich hier hohe Über-kapazitäten ergeben, der Preis fürDatenübertragung sank.

    HeuteSeine Anfänge nahm das Telefonierenper Internet eher in den Kreisen vonComputerprofis, die eine Möglichkeitsahen, Gespräche auch in andere Teileder Welt zu sehr günstigen Tarifen zuführen. Dies setzt auf beiden Seiteneinen Internetzugang voraus, dieTelefonverbindung wird dann über einespezielle Software wie zum Beispiel dasProgramm „Skype“ aufgebaut.

    Inzwischen ist es dank ausgereifterHardware möglich, analoge oder ISDN-Telefone direkt über einen Router aneinen DSL-Anschluss zu koppeln. Beieinem Diensteanbieter wird dann nocheine „IP-Rufnummer“ registriert undschon ist man auch per Internet erreich-bar. Voraussetzung hierfür ist ein breit-bandiger Internetanschluss, da proTelefongespräch je nach Kompressions-einstellung eine Bandbreite von etwa 8-12 KByte pro Sekunde erforderlich ist.

    Hallo Echo!Problematisch beim Übermitteln vonSprache über Datennetze ist die Reihen-folge, in der die Datenpakete übermit-telt werden. Da innerhalb des Internetskeine Laufzeiten für Datenpakete

    garantiert werden, ist es durchausmöglich, dass Datenpaket 2 sein Zieleher erreicht als Paket Nummer 1. Beider Übertragung von Daten stellt dieskein großes Problem dar, die Datenwerden etwas zeitverzögert in derrichtigen Reihenfolge „zusammenge-baut“, der Nutzer merkt hiervon imAllgemeinen nichts. Bei Sprachpaketenergäben sie hier unschöne Verzögerun-gen und Pausen, im Falle von Paket-verlusten können sogar Teile desGesprächs ganz entfallen.

    Ein weiteres mögliches Manko ist einleichter Echo-Effekt, wie er häufig auchbei Handy-Gesprächen auftritt, dieskann aber von Gespräch zu Gesprächsehr unterschiedlich sein.

    Als irritierend kann auch die in Sprech-pausen auftretende völlig Stille empfun-den werden, bei „normalen“ Telefonge-sprächen ist hier meist ein leichtesGrundrauschen zu hören, welches unsunbewusst signalisiert, dass die Verbin-dung noch besteht. Die zur Übertragungverwendeten Protokolle versuchen,solche Probleme weitgehend zu vermei-den.

    VoIP ja - aber warum?Im Grunde wechselt man bei derÜbertragung von Sprache ja nur dasMedium, ein Punkt, der den Endan-wender nur wenig interessiert. Vorteileergeben sich zum Beispiel auf derKostenseite. Filialen sind heute meistper Datennetz an eine Zentrale ange-bunden. Was liegt dann näher, alsständig anfallende Telefongesprächezwischen Zweigstellen und Zentraleoder auch zwischen den Zweigstellenüber das ohnehin vorhandene Daten-netz abzuwickeln?

    Nicht verschwiegen werden sollen aberauch die anfänglich eventuell erforderli-chen Investitionen, nicht alle Netzwerk-komponenten bringen die entsprechen-den technischen Voraussetzungen zursauberen Übertragung von VoIP-Datenpaketen mit.

    Komfort bitte!Auch bei der Nutzung von Voice over IPstehen beim Telefonieren die bekanntenKomfortmerkmale aus dem Bereich derTelefonie zur Verfügung. Rufnummern-übertragung, Weitervermitteln oderMakeln sind ebenso wenig ein Problemwie Konferenzschaltungen.

    GefahrenMit der Nutzung von Datennetzen zumTelefonieren entstehen hier aber auchähnliche Risiken. So ist es durchausdenkbar, Telefonanschlüsse oder ganzeTK-Anlagen auf VoIP-Basis mit unsinni-gen Datenpaketen zu überfluten und sodie Systeme zum Absturz zu bringen.

    In Datennetzen existiert diese gefürchte-te „Denial-of-Service“-Attacke schonlange, auch die Verbreitung von Virenauf diesem Weg ist sicherlich nichtundenkbar.

    MorgenEigentlich ist heute schon morgen.Bereits heute existieren Adapter, mitdem handelsübliche Telefone direkt aneinen Datenanschluss angeschlossenwerden können. Erste VoiP-Endgerätefür private Anwender kommen auf denMarkt, die Qual der Wahl wird baldlauten: analog, ISDN oder VoIP? DerTrend wird in den kommenden Jahrensicher immer mehr in Richtung VoIPgehen, für einen langen Zeitraumwerden die Netze aber parallel existie-ren. (mg)

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    Sie sind ähnlich wie Barcodes, habenaber einen entscheidenden Vorteil: dergespeicherte Code lässt sich vollauto-matisch mit Hilfe von Radiowellenauslesen. Daher stammt auch der NameRadiofrequenz Identifikation (RFID).Während der Barcode zum Scannenmanuell in den Lichtstrahl eines Scan-ners gehalten werden muss, genügtbeim RFID das Passieren eines Lesege-räts. Die Radiowellen durchdringennichtmetallische Materialien, wodurcheine berührungslose Lesung der Infor-mationen auf dem Transponder (RFID-Chip) ermöglicht wird.

    Die Revolution in der LogistikMit ihrer Hilfe lässt sich z.B. die gesamteWaren-Logistik von der Herstellung undQualitätssicherung, über den Transport,die Lagerhaltung und den Verkaufoptimieren und verfolgen. InternationaleOrganisationen wie EPCglobal strebeneinen weltweit einheitlichen Standardfür den Nummerncode von Produktenan, den Elektronischen Produktcode(EPC). Obwohl noch recht neu boomtdie RFID-Technologie und laufendwerden neue Anwendungsmöglich-keiten auch in anderen Branchenentdeckt.

    Die RFID-Technik findet man heuteschon• in Wegfahrsperren von PKWs• als Kennzeichnung für Waren• als Identifikation von Medikamenten• Signatur von Büchern und Medien• in Eintrittskarten für Sport-

    veranstaltungen• in Schuhen von Sportlern• zur Erfassung von Inventar oder

    Dokumenten• als Implantate für Haustiere oder

    Menschen

    AutomatischePatientenidentifikationAuch im Gesundheitswesen verbreitensich RFID-Systeme und darauf aufbauen-de Anwendungen. Zu den klassischenEinsatzgebieten in der Logistik (Apothe-ke und Lager), in der Vermögens-verwaltung (Kontrolle des Inventars) undbeispielsweise der Zutrittskontrolle,kommen solche im medizinisch-pflegeri-schen Bereich. Patienten können bei derAufnahme ein Armband mit RFID-Chiperhalten. Dies erleichtert die Identifikati-on des Patienten, die eindeutigeZuordnung von Medikamenten undLaborbefunden, die ebenfalls mit RFID-Etiketten gekennzeichnet sind. Durchihre Verwendung sollen Vorgängevereinfacht, Identifikation von Personenund Objekten erleichtert und Fehler-fassung vermieden werden (Qualitäts-sicherung). Mit Hilfe von fest installier-ten Lesestationen oder in mobileErfassungsgeräte (Tablet-PC oder PDA)integriert, können die RFID-Codesschnell und zuverlässig ausgelesen undüber Funk an das Krankenhaus-Informa-tionssystem übergeben werden. Ärzteund Pflegepersonal haben so schnellenund umfassenden Zugriff auf alle zurBehandlung erforderlichen Daten. Einvon der Industrie gern genanntesBeispiel für einen sinnvollen Einsatz imKrankenhaus ist der Sicherheitsbereich.So konnte in einem US-amerikanischenKrankenhaus angeblich die Entführungeines Neugeborenen mit RFID-Armbanddurch Auslösung eines Alarms verhin-dert werden.

    „Schnüffel-Chips“ und PrivatsphäreWährend die Industrie Auto-ID Systemeauf der Basis von RFID immer weitervorantreibt und in immer umfassende-rem Maße einsetzt, formiert sich derzunehmende Widerstand von besorgtenBürgern und Datenschützern. Nahezualle Objekte, mit denen Menschen imAlltag umgehen, lassen sich mit Trans-pondern ausstatten. Auch Menschenkönnen mit diesen Chips versehenwerden, entweder unbemerkt, da inKunden-, Eintritts-, Kreditkarten, Aus-weisen eingeschweißt oder offensicht-lich in RFID-Armbändern oder durchEinsatz von RFID-Implantaten unter derHaut. Der flächendeckende Einsatz vonRFID-Lesern, die auch unsichtbarinstalliert sein können, ermöglicht dasunbemerkte Sammeln von Daten überPersonen und assoziierte Objekte undsomit das Erstellen von umfangreichenPersonenprofilen. RFID-Chips werdendaher von Kritikern auch als Schnüffel-Chips (spychips bzw. tracking-devices)bezeichnet. Ähnlich wie beim Surfen inder virtuellen Welt des Internets hinter-lässt ein mit Transpondern ausgestatte-ter Mensch bzw. die mitgeführtenGegenstände Spuren - allerdings hier inder realen Welt. (ww)

    Unsichtbare Identifikationoder was ist RFID ?

    Sie sind klein, fast nicht zu sehen und lassen sich überall anbringen. RFIDs sind winzige Smart Chips mit

    Antenne und eindeutiger Identifikationsnummer und lassen sich an Gegenstände jeglicher Art anbringen.

    RFID-Aufkleber (Quelle: IBM)

    S E R I E : W A S I S T E I G E N T L I C H . . .

  • 15R Z V J O U R N A L / N O V E M B E R 2 0 0 5

    M O M E N T E D E R M E D I Z I N

    Rudolf Ludwig Karl Virchow -Begründer der modernen Pathologie

    Einer der bekanntesten Medizinerder modernen Zeit ist sicherlichRudolf Virchow, der auch politischsehr engagiert war und vielfältigeInteressen hatte.

    Geboren am 13. Oktober 1821 in derStadt Schivelbein in eher ärmlichenVerhältnissen, begann er mit 18 Jahrenein Stipendiat an der Berliner Militärärzt-lichen Akademie Pépinière. Bereits 1843beendete er sein Medizinstudium,promovierte in einem Teilgebiet derPathologie und arbeitete anschließendin der bekannten Berliner Klinik Charitéin der Pathologie als Prosektor. 1847folgte dann die Habilitation, Virchowwurde auch als Privatdozent zugelassen.

    Als Befürworter der Demokratie betei-ligte er sich 1848 aktiv an der Märzrevo-lution in Berlin und wurde dadurch fürdie Stadt unhaltbar, Virchow musste aneine andere Universität wechseln. Trotzeiniger anderer Angebote - beispiels-weise auch von der renomierten ETHZürich - nahm er einen Ruf nach Würz-burg an den Lehrstuhl für pathologischeAnatomie an, um dort ab 1849 zuunterrichten.

    1856 hatten sich die Wogen wiedergeglättet und Virchow kehrte an seinealte Wirkungsstätte, die Charité zurück,wurde dort Direktor des neu gegründe-ten Pathologischen Instituts.

    Eine seiner bedeutendsten Erkenntnisseim Bereich der Zellularpathologieveröffentliche Virchow nach umfangrei-chen Forschungen im Jahr 1858. Er kamzu dem Schluss, dass jede Krankheit aufStörungen innerhalb von Körperzellenbasiert.

    Der bekannteste Satz von Virchow indiesem Zusammenhang lautet „Omniscellula e cellula“, „Jede Zelle entstehtaus einer Zelle“. Grundgedanke seiner

    Forschungen war, dass nicht der ganzeKörper des Menschen erkrankt, sondernnur bestimmte Gruppen von Zellen. DieTheorien seines französischen KollegenPasteur, der Bakterien als Krankheitser-reger sah, akzeptierte Virchow nicht, dasie seiner Meinung nach seinen Ergeb-nissen widersprachen.

    Einen Namen machte er sich auch imBereich der Hygiene, gemeinsam mitdem Städtebauer James Hobrechtsorgte er dafür, dass Berlin eine Kanali-sation sowie eine zentrale Trinkwasser-versorgung erhielt.

    Auf Virchow ist auch die 1877 in Preu-ßen als Pflicht eingeführte Trichinen-schau zurückzuführen. Wichtig war ihmebenfalls die medizinische Grundversor-gung jedes Bürgers, so war er maßgeb-lich bei der Einrichtung mehrererkommunaler Krankenhäuser in Berlinbeteiligt.

    Neben der Medizin engagierte er sichauch politisch sehr stark, so war erMitglied im preußischen Abgeordneten-haus, im Reichstag und ein entschiede-ner Gegner Bismarcks. Sein Ziel einerhumanistischen Gesellschaft führte zurGründung der Fortschrittspartei, derenVorsitzender er auch war.

    Während seiner Zeit an der Charitébaute er eine pathologisch-anatomische Sammlung auf, die1899 zu einem Museum wurde,heute bekannt als das BerlinerMedizinhistorische Museum.

    Die Gründung verschiedener Gesell-schaften wie z. B. der „DeutschenGesellschaft für Anthropologie, Ethno-logie und Urgeschichte“ oder der„Deutschen Pathologischen Gesell-schaft“ ist ebenfalls Virchow zu verdan-ken. Darüber hinaus hatte Virchow stetsein sehr großes Interesse an der Archäo-

    logie und war eng mit Heinrich Schlie-mann befreundet, den er bei seinenAusgrabungen von Troja auch teilweisebegleitete.

    Nebenbei unterrichtete Virchow wäh-rend dieser ganzen Zeit auch an derCharité und wurde von den Studentengeachtet, wobei er auch als sehr an-spruchvoll bekannt war.

    Als man zu seinem 80. Geburtstag eineÜbersicht über seine Arbeiten undSchriften zusammenstellte, zählte manannähernd 2000 Werke.

    Virchow starb am 05. September in„seiner“ Stadt Berlin, deren Ehrenbür-ger er auch war. (mg)

    „Die akademische Freiheit ist

    die Freiheit, soviel lernen zu

    dürfen, wie man nur will.“Rudolf Virchow

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    I H R S E R V I C E - P A R T N E R F Ü R I N F O R M AT I O N S V E R A R B E I T U N GI H R S E R V I C E - P A R T N E R F Ü R I N F O R M AT I O N S V E R A R B E I T U N G

    RZV GmbH · Grundschötteler Straße 21 · 58300 Wetter · Telefon (02335) 638-0 · Telefax (02335) 638-299 · eMail [email protected]: Evangelische Stiftung Volmarstein

    √ærsƒëhèñ $îë 1h®ênÏT-P@r}nær?Es geht uns nicht darum, Sie mit Fachbegriffen zu beeindrucken. Unsere Spezialisten wollen

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