PORTRÄT: VERKEHRT HERUM IST AUCH RICHTIG · 2018-10-22 · 56 Keramik für die „Blechbüchse ...
Verpackung Legende, Beschriftung und Layout. Design Elemente: Das Drum herum einer Karte...
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Verpackung
Legende, Beschriftung und Layout
Design Elemente:Das “Drum herum” einer Karte
• Kartenrahmen• Kartenrand• Kartentitel• Zeichenerklärung• Maßstab• Projektion und
Datum• Nordrichtung
• Namen der Autoren• Name des
Herausgebers• Copyright• Quellenangaben• Herstellungsdatum
und zeitlicher Bezug der Daten
• Definitionen von Begriffen
Zu diskutieren
• Welche Elemente sind wann notwendig?
• Was ist deren Inhalt?• Was ist deren Form? (Stil, Grösse usw.)• Wie sollen sie positioniert werden?
Allgemeine Regeln
• Tradition: 5 obligatorische Design-Elemente:– Titel– Legende– Quelle– Nordpfeil– Maßstab
• Unbestritten– Titel– Legende– Quelle
• Im Einzelfall zu beurteilen:– Nordpfeil– Maßstab
Kriterien
1. Trägt das Element zur Kommunikation bei?
2. In welcher Form am besten?
Beschriftung
• Zwecke• Funktionen• Schreibweisen• Eigenschaften• Kriterien• Platzierung
Zweck der Beschriftung
• Erläutert das Thema und die Darstellung der Karte – Kartentitel: Thema, Raum, Zeit (was, wo, wann?)– Legende
• Schafft Raumbezug in der Karte – Geographische Namen– Koordinatennetze
• Kein Selbstzweck!– sparsam einsetzen– untergeordnet gegenüber der Karte– nichts Offensichtliches: „Legende“, „Titel“ o.ä.
Funktionen der Schrift als Symbol
• Bezeichnung von geographischen Namen• Bezeichnung von Klassen (nominal)
durch systematischen Einsatz von Zeichensatz, Größe, Stil und Farbe (z.B. Hoheitsgebiete, Städte, Gewässertypen)
• Bezeichnung von Hierarchien (ordinal)durch systematischen Einsatz von Gross- und Kleinschreibung, Grösse, Stil und Helligkeit (z.B. Rangordnungen, Grössenklassen)
• Bezeichnung von Orten (lokativ)durch Positionierung (für Punkte), Ausdehnung (für Linien und Flächen)
• Grundregeln: – Namen in Gebieten mit lateinischer Schrift werden
buchstabengetreu nach der amtlichen Schreibweise im betreffenden Land und mit allen diakritischen Zeichen (^, ´, `, etc.) geschrieben.
Beispiele: Bruxelles, Milano
– Namen in Gebieten mit nicht-lateinischer Schrift werden transliteriert oder transkribiert
• Transliteration: Buchstabe für Buchstabe• Transkription: Laut für Laut, z.B. Beijing
• Schreibweise hängt von nationalen und sprachlichen Besonderheiten ab
Schreibweisen
• nur Einzelworte oder kleine Wortgruppen• keine festen Zeilen oder Spalten• an Objekte gebunden• nicht nur horizontal• auch auf gebogenen Linien (Schmiegeschrift)• impliziert Rangordnung von Objekten• muss rasch erfassbar sein
Eigenschaften von Kartenschrift
• Lesbarkeit ist oberstes Prinzip!• schlichte Zeichensätze:
Münster statt Münster
• nicht nur Grossbuchstaben: Münster statt MÜNSTER
• nicht zu breit und nicht zu eng: Münster statt M ü n s t e r oder Münster
• Fettschrift nur gezielt in Ausnahmefällen: Münster statt Münster
Stil-Kriterien (1)
• klare Konzepte, z.B. für – Kursivschrift:
• Münster, Schloss statt
• Münster, Schloss
• wenige Schriftarten (z.B. Arial und Times), wenige Schriftgrössen und Stile (kursiv, fett) in einer Karte:– Städte, Kleinstädte, Dörfer
– Seen, grosse Flüsse, kleine Flüsse
• jede Variation der Schrift muss eine Aussage enthalten!
Stil-Kriterien (2)
• Punktobjekte– rechts vor links– oben vor unten
• Linienobjekte– passender Abstand– günstige Stelle– oben vor unten
• Flächenobjekte– innerhalb– zentriert
Platzierung
Legende
• Zweck• Funktionsweise• Anforderungen• Elemente• Literatur
Wozu dient die Legende ?• zum Verständnis der Information in der Karte
– Zeichenerklärung• alle verwendeten Punkt-, Linien- und Flächensymbole
– Zusatzinformation• Quellen• Zeitbezug• Definitionen• Herstellung (Autoren, Datum, Verfahren)
• zum Entwurf der Karte– Festlegung der Symbolisierungen– als Teil des Redaktionsplans (Entwurfs- oder Arbeitslegende)
• also nicht nur Zeichenerklärung, sonder Übersetzungshilfe in beiden Richtungen
Funktionsweise der Legende• als “das zu Lesende” (im Unterschied zum
Kartentitel, der als Ganzes zu erfassen ist)• durch vollständige Wiedergabe aller in der Karte
verwendeten Symbole, so dass– die graphischen Elemente der Karte erkannt und
unterschieden– diese den Begriffen der Legende eindeutig zugeordnet– die Begriffe der Legende verstanden
werden können.• angepasst an die Kartennutzer• Rolle der Legende ändert sich bei interaktiven
Karten• analog zur Hilfe in Programmen.
Anforderungen an die Legende
• ist selbst ein Informationsprodukt– klare und übersichtliche Gestaltung– zusammenhängendes Ganzes– klarer Bezug zur Karte
• erklärt das Thema und die Aussage der Karte abschliessend• hierarchisch, in Gruppen aufgebaut (z.B. für Objektarten)• verwendet relevante Werte als Beispiele• Werte sind mit jenen in der Karte vergleichbar• Mindestgrösse von Symbolen beachten (0,3 mm)• keine Abkürzungen verwenden!• keine Überschrift “Legende” oder “Zeichenerklärung”
Spezielle Anforderungen nach Attributtypen
• qualitative (nominale) Attribute– alle Werte erklären
• ordinale Attribute– alle Werte erklären– Anordnung: nach oben wachsend
(„oben ist mehr“)
• quantitative Attribute– mindestens 3 Werte– z.B. kleinster, mittlerer, grösster Wert
Elemente der Legende (1)
Hauptteile:• Zeichenerklärung• Maßstab• Kartenprojektion• Herstellungsdatum • zeitlicher Bezug der Daten
Elemente der Legende (2)
Legendenzusätze:• Namen von Autor, Kartograph,
Herausgeber• Copyrights• Quellenangaben• Bearbeitungshinweise• ggf. Definitionen von Begriffen
Layout
• Kartenelemente • Anordnung• Massstab• Nordpfeil
Was bleibt noch zu tun?
• Anordnung aller Elemente• ggf. Kartenmaßstab• Nordpfeil• Koordinatengitter und Koordinatenwerte• Rand der gesamten Karte• ggf. Rand des Kartenfeldes• ggf. Rand der Legende
Anordnung der Elemente einer Karte
• Kartenausschnitt geeignet wählen• Bevorzugte Anordnungen
– Legende rechts des Kartenfeldes– Titel oben: über Kartenfeld oder über Legende
(niemals unten)– Massstab unten– Massstabsbalken und Nordpfeil als optische Gegengewichte (aber
nicht zu gross!)
• Gesamtbetrachtung– Blatteinteilung: Ökonomie der Kartenfläche– Vordergrund / Hintergrund Abstufungen– optisches Gleichgewicht und Verhältnis der Teile – Rahmen nur wo sinnvoll, dezent!
• nicht immer nötig (falls keine Distanzmessungen)• wichtig, wenn die Zielgruppe das Gebiet nicht kennt• 2 Darstellungsformen
– Reduktionsmaßstab: 1:50 000 1:1 Mio. 1 : 24857– Maßstabsbalken
• bei Karten, die vergrössert oder verkleinert werden: Balken!
• Weitere Möglichkeiten für Grössenangaben– Gitternetz mit fester Maschenweite (z.B. 1 km)– Grössenvergleich mit bekannter Fläche oder Länge (z.B. BRD)– Distanz- oder Flächenangaben in der Karte
(z.B. in Strassenkarten)
Darstellung des Kartenmassstabs
10 Kilometer 0 50 100 m
Darstellung der Nordrichtung
• Nordpfeil gibt die Richtung zum geographischen Nordpol an
• streng genommen nur bei Mercator-Projektion einheitlich
• Alternative: Netzlinien• Weglassung in eindeutigen Fällen• nicht klotzen!
Zusammenfassung
• Das Informationsprodukt “Thematische Karte” braucht eine angemessene Verpackung – Beschriftung– Legende– Layout
• Teile dieser Verpackung sind selbst Informationsprodukte und entsprechend zu gestalten
• Gute Kommunikation und Ästhetik sind entscheidende Kriterie