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Verschwimmende WeltenSeit Jahren wird von durchgngiger Produktentwicklung gesprochen. Bisher blieben jedoch die unterschiedlichen Disziplinen des Engineering streng getrennt. Was fehlte, waren Produkte, die es erlauben, auf einer einheitlichen Datenbasis aufsetzend mechanische, elektrische und Fluid-Konstruktion zu treiben. Mit der Integration von 3D-Konstruktion in die durchgngige EPLAN-Plattform gelang EPLAN der nchste praktikable Schritt in Richtung disziplinbergreifender Entwicklung. Und bringt damit die Grenzen zwischen bisher oft streng getrennten Welten zum Verschwimmen.

Ing. Peter Kemptner im Gesprch mitIng. Martin Berger, Geschftsfhrer, EPLAN sterreich

EPLAN Mechatronic Integration (EMI) verbindet die Konstruktionsdaten aus Mechanik und Automatisierungstechnik, die sich jetzt von

beiden Gewerken nutzen lassen.

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x-technik:Es ist gerade zwei Jahre her, dass EPLAN eine radikale Umstellung des Angebotes an Entwicklungsingenieure vornahm und die auf einer gemeinsa-men Engineering-Plattform aufsetzen-den Hauptprodukte EPLAN Electric P8, EPLAN Fluid, EPLAN PPE und EPLAN Cabinet vorstellte. Wie erfolgreich war diese Produktumstellung, wie stark werden die erweiterten Funktionalitt tatschlich nachgefragt und genutzt?

Ing. Martin Berger:Unser unumstrittenes Hauptprodukt EPLAN electric P8 hat sehr rasch eine gute Marktdurchdringung erreicht. 50 - 60% der Anwender von EPLAN 5 und EPLAN 21 sind innerhalb von 2 Jahren nach dem Launch auf die neue Plattform umgestiegen. Auch die anderen Platt-form-Produkte, EPLAN Fluid, EPLAN PPE und EPLAN Cabinet, haben sehr stark angezogen. Den Grund sehen wir darin, dass kundenseitig durchgngige Workflows ber den gesamten Engi-neering-Prozess als Wettbewerbsvor-teil ebenso wie als Arbeitserleichterung erkannt werden. Diese Faktoren fhrten in den letzten beiden Jahren zu einer berproportional steigenden Nachfrage nach den Plattform-Produkten.

x-technik:Ihren Ausfhrungen zufolge konnten sich ca. 40% der Anwender von EPLAN-Vorgngerversionen immer noch nicht zum Umstieg auf das Nachfolgeprodukt EPLAN electric P8 entschlieen. Wor-an liegt das, und was knnte die Um-stiegsbereitschaft zgerlicher Kunden erhhen?

Ing. Martin Berger:Der Launch der neuen EPLAN-Platt-form im Jahr 2006 fand parallel mit dem Wirtschaftsaufschwung statt. In den letzten 2 Jahren haben viele unse-rer Kunden volle Auftragsbcher und daher wenig Zeit in die Umstellung auf die neue Version gehabt.

Gerade aber diese hohe Auslastung erfordert einen sehr hohen Automati-sierungsgrad im Engineering. Und da kommen unsere EPLAN-Plattformpro-dukte ins Spiel. Durch den Datenbank-basierenden Grundaufbau stellt EPLAN electric P8 einen technologischen Me-thodenwechsel dar. Natrlich spielt da einerseits der Gedanke an die Daten-bernahme bestehender Projekte und

Stammdaten eine Rolle, aber auch die sich sehr stark verndernde Technolo-gie und Ideologie in der Elektrotechnik und Automatisierungstechnik.

Die bernahme der bestehenden Daten ist natrlich ein Thema, dem viele Kun-den mit groem Respekt begegnen. Die unvernderte bernahme komplet-ter, bestehender Projekte ist natrlich ohne groen Aufwand mglich. EPLAN Electric P8 und die weiteren Plattform-produkte bieten aber sehr viele neue Funktionen und Mglichkeiten, die in bestehenden Projekten aus den Vorgn-gerversionen ergnzt werden sollten. Wir empfehlen daher unseren Kunden, Vorlageprojekte neu anzulegen und so die neuen Funktionen der EPLAN-Plattform zu nutzen. Die Stammdaten (Artikeldaten, Symbolik, Makros, Texte, etc.) knnen ohne weitere Bearbeitung zu 100% bernommen werden.

x-technik:Hinterlsst nicht angesichts der gestie-genen Funktionalitt in EPLAN electric P8 die Stammdatenbernahme eben-falls Lcken?

Ing. Martin Berger:Will man die volle Funktionalitt aus-schpfen, mssen selbstverstndlich die zustzlichen Felder ausgefllt, die Daten ergnzt werden. Dazu gibt es jedoch auf mehreren Ebenen Unter-sttzung von EPLAN. Bei der automa-tisierten Datenbernahme aus den Vor-gngerversionen werden die relevanten Daten zusammengefhrt, der Anwen-der hat hier keinerlei Zusatzaufwand. Sind in den Altdaten manche Informati-onen nicht verfgbar, da diese nicht ge-pflegt oder bentigt wurden, so bietet beispielsweise das EPLAN Data Portal, das kostenlos allen Softwareservice-Kunden zur Verfgung steht, eine ide-ale Mglichkeit, die Daten umfassend zu ergnzen. Dabei handelt es sich um eine Plattform, auf der Lieferanten ihre Artikeldaten in P8-kompatibler Form hinterlegen knnen, mit unterschiedli-chem Detailgrad in 7 Stufen von simp-ler Definition bis hin zu berkompletter Beschreibung inklusive 2D & 3D CAD Reprsentationen. Mit diesen knnen ltere Stammdaten direkt ersetzt wer-den. Zustzlich bietet EPLAN natrlich Untersttzung fr die Datenmigration als Dienstleistung. Viele Kunden nut-zen jedoch die Gelegenheit des Um-stiegs gleich fr eine Bereinigung ihrer

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historisch angehuften Datenbestnde. Sie wissen, dass es sich bei der Mig-ration um einen groen Schritt handelt und berarbeiten ihre Arbeitsablufe, um die zustzlichen Vorteile der neuen CAE-Tools voll auszuschpfen. Die In-vestition an Zeit lohnt sich sehr schnell durch erhhte Produktivitt, etwa durch eine wesentliche nderung der Makro-Technologie. Komplette Schaltungsteile knnen mit Variantentechnik hinterlegt und durch Parametrieren in Abhngig-keit von definierten Kriterien automatisch ausgewhlt werden.

x-technik:Die mechanische, elektrische und Fluid-Konstruktion greifen ja hufig ineinander. Da tritt der Wunsch auf, Informationen zwischen den einzelnen Systemen auszu-tauschen. Besonders bei Komponenten-daten wre das recht wertvoll. Die EPLAN Engineering-Plattform verspricht eine einfache Integration auch von Fremdsys-temen mit Zugriff auf eine gemeinsame Datenbasis. Wie weit ist EPLAN mit der Einlsung dieses Versprechens?

Ing. Martin Berger:Durch unsere Plattformstrategie haben wir es zunchst geschafft, alle unsere Eigenprodukte voll datendurchgngig zu machen. Jede Modifikation an einer Stelle zieht automatisch die quivalente nderung in jedem anderen betroffenen Plan nach sich. Erstmals haben wir nun

auch im mechanischen CAD-Bereich ein Produkt ebenso eng angebunden. Dabei handelt es sich mit Autodesk Inventor um eines der meist verbreiteten 3D-Konst-ruktionswerkzeuge.

ber die Stammdaten als Schnittstelle stehen in der Elektroplanung mit EPLAN electric P8 entstandene Informationen dem Maschinenbauer direkt zur Weiter-bearbeitung zur Verfgung. Dazu ist es ntig, in den Stammdaten einmalig alle bentigten Informationen zu hinterlegen, aber das erledigen ja mehr und mehr die Hersteller im EPLAN Data Portal. Im Fall eines Motors beispielsweise sind das ne-ben den elektrischen Kenngren auch das 3D-Modell des Motors und der zu-gehrigen Befestigungselemente. Als Schlssel dient das elektrische Symbol. Dieses kann direkt aus dem Schaltplan in die parallel geffnete Inventor-Applika-tion geschoben werden und taucht dort als 3D-Modell auf.

x-technik:Heit das, die durchgngige Verbindung der Entwicklungsdisziplinen, von der alle reden, ist bereits da?

Ing. Martin Berger:Die von uns EPLAN Mechatronic Integ-ration (EMI) genannte Funktionalitt ist tatschlich produkt- und dienstleistungs-mig bereits verfgbar. Sie ist der erste

praktische Schritt in die Richtung, den Begriff Mechatronik auch betreffend der Entwicklungssysteme mit echtem Leben zu erfllen. Aus den genannten Grn-den, aber auch weil EPLAN bekanntlich Autodesk-Partner ist, wurden die erfor-derlichen Schnittstellen fr den Autodesk Inventor geschaffen.

x-technik:Gilt diese Durchgngigkeit auch fr die anderen EPLAN-Produkte?

Ing. Martin Berger:Selbstverstndlich. Wenn Sie z.B. in Autodesk Inventor eine Hydraulik- oder Pneumatikverrohrung konstruieren wozu es in dieser Software ein eige-nes Tubing-Paket gibt steht diese im nchsten Moment bereits mit allen dort wichtigen Eigenschaften in EPLAN fluid zur weiteren Bearbeitung zur Verfgung. Das gilt fr alle Produkte, die ber die EPLAN Engineering-Plattform Daten austauschen.

x-technik:Wie wird EMI die Arbeitsweise von Pro-duktentwicklern verndern?

Ing. Martin Berger:Zunchst werden sich Ingenieure aller Disziplinen ber die Beschleunigung von bergabeprozessen zwischen den ein-zelnen Abteilungen freuen, ebenso ber den damit einher gehenden Wegfall von Fehlerquellen. Die Gesamtentwicklung wird interaktiver, da wegen des praktisch auf Null reduzierten bergabeaufwandes jeder Entwicklungsschritt auf einer Seite sofort auf seine Stimmigkeit fr die an-dere Seite berprft werden kann. EMI frdert das Miteinander der Fachabtei-lungen. Auf lngere Sicht werden aber die bisher getrennten Abteilungen zu-sammenrcken und eventuell sogar ver-schmelzen. Selbstverstndlich innerhalb dessen weiterhin mit Experten aus den unterschiedlichen Teilbereichen. Da sich das in aller Regel vorteilhaft auf die Effizi-enz und die Time to Market auswirkt und daher einen Wettbewerbsvorteil darstellt, rennen wir bei vielen Unternehmen mit EMI offene Tren ein.

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