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Ein Stück Lateinamerika im Hegau Eigeltingen-Guggenhausen – Bei so viel lateinamerikanischer Lebensfreude hatte die Sonne gar keine andere Mög- lichkeit als zu strahlen. Die Mitglieder des Verein Latinas del Lago zauberten südamerikanisches Lebensgefühl in den kleinen Eigeltinger Ortsteil Gug- genhausen. Der Verein ist eine Gruppe lateinamerikanischer, spanischer und deutscher Frauen und deren Familien am Bodensee. Aus Lateinamerika kom- men auch ursprünglich die Alpakas von Karin Lange und Jens Herning. Sie zogen eben wegen der Liebe zu den Alpakas vor über einem Jahrzehnt nach Guggenhausen. In Fachkreisen sind sie für ihre Zucht bekannt und ha- ben schon etliche Preise für ihre Tiere einheimsen können. Die Besucher des Alpakahofs lieben aber vor allem die Stimmung, die dort herrscht. Viele der Übernachtungsgäste kommen immer wieder. Sie genießen es, dass es immer wieder etwas Neues auf dem Alpakahof zu entdecken gibt. „Wir freuen uns, dass wir jetzt Al- pakawanderungen anbieten können“, erklärt Karin Lange. Auch ein neu ge- bauter Alpaka-Hindernis-Parcours er- warte die besonderen Wanderer. Doch Vorsicht, wenn man den Tieren mit den sanften Augen so nahe kommt, besteht die Gefahr, dass man sich in sie verliebt. Herbstzauber in Guggenhausen schließt den Zauber der Alpakas eben- so ein wie den Zauber Lateinamerikas. Bezaubert hat Karin Lange und Jens Herning auch die Initiative Shimsal von Wilma Rehkugler, die Schulen in Paki- stan ermöglicht. Der Erlös des Tages floss in ihr Projekt, zudem verzauber- te sie mit Leckereien und herbstlichen Gestecken die Besucher. Der Gesang der Lateinamerikanerin Gina Garcia wehte über den Hof, die Kinder tanzten zum Froschlied und die Erwachsenen Zumba. Dazu gehör- te die Freude, als die Piñata ihre Schät- ze preisgab und die Kinder fleißig Sü- ßigkeiten einsammelten. Manch einer wagte auch den Ritt auf dem Rücken ei- nes Esels vom Hof zur Alpakaweide. Ein rundum gelungener Herbsttag also. Bildergalerie im Internet: www.suedkurier.de/bilder V O N S U SA NN E S C H Ö N Alpakas und die Gruppe Latinas del Lago sorgen für einen schönen Tag in Guggenhausen Karin Lange und Jens Herning (von links) freuen sich beim Herbstzauber auf dem Alpakahof in Guggenhausen über den Besuch der Latinas del Lago, zu denen auch Sängerin Gina Gar- cia gehörte. B I L D : SU SA NN E S C H Ö N NA A CH HR R I I CH HT T E N UMLEITUNG Kreisstraße wird wegen Sanierung gesperrt Eckartsbrunn-Honstetten (sk) Die K 6119 zwischen Eckarts- brunn und Honstetten wird vom Dienstag, 11. Oktober, bis Mittwoch, 12. Oktober, auf- grund der Sanierung von Fahr- bahnschäden für jeglichen Verkehr voll gesperrt. Entspre- chende Umleitungsstrecken werden eingerichtet und aus- geschildert. Für die Buspend- ler (Schüler) aus Eckartsbrunn wird es keine Einschränkungen geben. BODENSEEBAR Feier mit Dirndl und Lederhosen Ludwigshafen (bav) Eine Le- derhosen- und Dirndl-Party mit DJ Patric findet am Sams- tag, 8. Oktober, ab 21 Uhr in der Bodenseebar in der Hauptstra- ße 2 in Ludwigshafen statt. Der Eintritt ist frei. ERNTEDANK Feiern in Pfarreien mit Ministrantenvorstellung Ludwigshafen/Espasingen (fws) Die katholischen Gottes- dienste am kommenden Sonn- tag, 9. Oktober, stehen in den Pfarreien St. Otmar in Lud- wigshafen und St. Nikolaus in Espasingen im Zeichen des Erntedanks. Der Gottesdienst in Ludwigshafen beginnt um 10.30 Uhr und wird musika- lisch von der Band Rhythm & Joy begleitet. In diesem Gottes- dienst findet auch die Vorstel- lung der neuen Ministranten statt. Die Erntedankgaben für den Erntealtar in Ludwigsha- fen sollten am Freitag, 7. Okto- ber, ab 9 Uhr in der Kirche ab- gegeben werden. In Espasingen beginnt der Erntedank-Gottes- dienst bereits um 9 Uhr. BILDUNGSWERK SEE- END Neue Qigong-Kurse laufen im Oktober an Bodman/Wahlwies (fws) In Bodman und Wahlwies lau- fen am kommenden Mon- tag, 10. Oktober, Qigong-Kurse an. Der Kurs in Bodman, der vom katholischen Bildungs- werk angeboten wird, umfasst fünf, der Kurs in Wahlwies, der im Rahmen der Veranstaltun- gen der Katholischen Frauen- gemeinschaft stattfindet, zehn Übungseinheiten. Kursleiterin ist Qigong-Lehrerin, Meditati- onsleiterin und Religionspäda- gogin Monika Schwarz. In Bod- man beginnt der Kurs jeweils um 9 Uhr im Kaplaneihaus und in Wahlwies jeweils um 18.30 Uhr im Praxisgebäude Rössler, Steißlingerstraße 31. Der Kurs in Bodman kostet 25 Euro, in Wahlwies 50 Euro. Anmeldun- gen für Bodman bei Monika Lichtwald, (0 77 73) 1225, und für Wahlwies bei der Kursleite- rin unter (0 77 71) 223 oder mo- [email protected]. Radolfzell/Raum Stockach – Geschätzt etwa 150 Menschen waren am Diens- tagnachmittag auf dem Münsterplatz, um für den Erhalt der Geburtshilfe in Radolfzell zu demonstrieren – ein star- kes Signal der Unterstützung für die Klinikabteilung, die offenbar auf der Kippe steht. Daher sind nicht zuletzt die organisierenden Hebammen des Radolfzeller Krankenhauses über den großen Zuspruch zu der Kundgebung glücklich. Sie sind sich einig, dass sie nirgendwo anders als in Radolfzell ar- beiten wollen. So lobt etwa Kerstin Berg die Zusammenarbeit mit den Kinder- schwestern, und auch die Zusammen- arbeit mit den Ärzten sei sehr gut, heißt es aus der Gruppe. Viele der Demonst- rierenden sind junge Eltern, deren Kin- der im Radolfzeller Krankenhaus zur Welt gekommen sind. Das Einzugsge- biet geht weit über die Stadtgrenzen hinaus, auch aus dem Raum Stockach nehmen viele Familien die Geburtshil- fe in Radolfzell in Anspruch. Im Kran- kenhaus Stockach wurde die Geburts- hilfe Anfang der 70er-Jahre eingestellt. Zu den demonstrierenden Eltern gehören Diana Friedemann, Johan- na Barthold und Jörg Enz. Er wirft die Frage auf, was die Stadt Radolfzell ei- gentlich für junge Familien interessant macht. Friedemann sagt: „Wenn man schon ältere Kinder hat, dann lässt sich der Weg nach Singen nicht so leicht or- ganisieren. Und wir fanden es toll, die ersten gemeinsamen Tage in einem Fa- milienzimmer zu genießen.“ Barthold fügt hinzu: „Bei der Belegstation hat man den Vorteil, dass man die Ärz- te schon vor der Geburt kennenlernen kann.“ Doch genau diese Konstruktion, dass die Radolfzeller Geburtshilfe als Belegstation funktioniert, könnte jetzt zum Problem werden. Denn auf einer Belegstation betreuen niedergelasse- ne Ärzte mit eigener Praxis eine Stati- on im Krankenhaus – im vorliegenden Fall beispielsweise Geburten. Dadurch schlägt eine Entwicklung durch, die zuletzt auch bei Hebammen zu beob- achten war. Die Prämien für die Berufs- haftpflicht steigen – „ohne dass es in Radolfzell einen einzigen Schadensfall gab“, wie Matthias Groß betont, einer der drei Gynäkologen, die die Geburts- hilfe betreuen. Die Prämien stiegen, so Groß, weil nach derzeitiger Recht- sprechung die Schadenersatzsummen steigen, da Aufwendungen für die le- benslange Pflege eines Menschen nach einem Schaden bei der Geburt und teil- weise auch Verdienstausfälle einbezo- gen würden. Bis zu 13 Millionen Euro sei das schon gegangen. Aus Sicht der Versicherer ist das ein Risiko, sie passen ihre Prämien an. Der Versicherer der Radolfzeller Praxis ge- währe noch bis Jahresende den Haft- pflichtschutz für etwa 43 000 Euro im Jahr. Ab 2017 soll die Jahresprämie mit derselben Versicherungssumme etwa 180 000 Euro betragen, sagt Groß – wenn die Ärzte sich auf dem freien Markt selbst versichern. Bei 500 Gebur- ten wäre das eine Versicherungsprämie von etwa 360 Euro pro Geburt. Von den gesetzlichen Krankenkassen flössen für eine Entbindung aber nur 211 Euro, so Groß – die Geburtshilfe würde zum Ver- lust für die Ärzte. Groß wünscht sich da- her eine Lösung, die die Erhöhung der Versicherungssumme zumindest teil- weise anderweitig auffängt. Die umfas- sende Dienstleistung erbringe niemand ohne anständige Bezahlung. Außerdem geht die Sorge um, dass, sollte die Ge- burtshilfe wegfallen, auch 24-Stunden- Anästhesie und -Chirurgie geschlos- sen werden könnten, wenngleich Peter Fischer, Geschäftsführer des Gesund- heitsverbundes Landkreis Konstanz, zuletzt sagte, er sehe keinen Grund für Veränderungen. Kommentar, Seite 22 Viele demonstrieren für Geburtshilfe V O N S T EP HA N F R E I S S M A N N Etwa 150 Menschen kom- men auf den Münsterplatz Versicherungsprämien machen Schwierigkeiten Sorge um die Radolfzeller Geburtshilfe: Auch viele junge Eltern wollen den Erhalt der Klinikabteilung. B I L D : G E RA LD J A R A U S C H Zahlen und Landespolitik Die drei Gynäkologen, die die Geburtshil- fe im Radolfzeller Krankenhaus betreuen, waren im Jahr 2015 bei 511 Geburten dabei, erklärt Matthias Groß, einer der drei Ärzte. In den größeren Häusern in Konstanz und Singen seien im selben Jahr 779 und 1283 Kinder zur Welt gekommen. Jürgen Keck, Landtagsabgeordneter der FDP, hat die belegärztliche Geburtshilfe zum ema eines Antrags an die Landes- regierung gemacht. Tenor: Es brauche ein angemessenes Angebot an Geburtshilfes- tationen. (eph) Jahresrechnung lässt Gemeinderat frohlocken Bodman-Ludwigshafen – Wenn Käm- merer Klaus Lindenmayer dem Ge- meinderat den Jahresabschluss für das vorangegangene Jahr vorlegt, erwartet man gespannt das Ergebnis. Von der guten Konjunktur in den letzten Jahren profitierte auch der Gemeindehaushalt, was sich in den Jahresabschlüssen ent- sprechend niederschlug. Auch für 2015 hatte man ein gutes Ergebnis erwartet und war davon ausgegangen, im Ver- waltungshaushalt einen Überschuss von gut einer Million Euro zu erwirt- schaften und dem Vermögenshaushalt für Investitionen zuführen zu können. Nach Abschluss der Jahresrechnung ist der Kämmerer erfreut und die Gemein- deräte sind klüger: Es sind insgesamt 2,1 Millionen Euro geworden. Damit sind alle Erwartungen über- troffen worden. Die deutliche Abwei- chung begründet der Kämmerer vor allem mit den Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer, die mit 550 000 Euro deutlich über dem Planansatz lagen: „Mit der Gewerbesteuer muss man vor- sichtig sein“, sagt Klaus Lindenmayer aber auch. Er hatte im Haushaltsplan 2015 bei diesem Punkt Einnahmen von etwas über einer Million Euro notiert, am Ende sind es 1,6 Millionen Euro ge- worden. Dass das Parken in der Seegemeinde kostet, ist auch jenseits der Ortsgren- zen bekannt. Die gebührenpflichtigen Parkplätze in Seenähe spülen 112 000 Euro in die Kasse. Insgesamt hat die Ge- meinde bei den Verwaltungs- und Be- nutzungsgebühren 205 000 Euro mehr eingenommen als gedacht, insgesamt 1,4 Millionen Euro. Zum guten Ergebnis haben auch die Schlüsselzuweisungen des Landes, die Konzessionsabgabe, die Waldwirtschaft sowie der Gemeindean- teil an der Einkommens- und der Um- satzsteuer beigetragen. Die Zuführungsrate und damit das positive Ergebnis der kommunalen Gewinn- und Verlustrechnung ent- spricht einem Anteil von 15,6 Prozent. Aufgrund des guten Ergebnisses im Verwaltungshaushalt konnten der all- gemeinen Rücklage 106 000 Euro zuge- führt werden. Ursprünglich war weder eine Entnahme noch eine Zuführung zu den Rücklagen geplant, ihr Stand zum Jahresende 2015 beträgt knapp 700 000 Euro. Die gute Ertragslage zieht auch ei- nen weiteren Schuldenrückgang nach sich. Zu Beginn des Jahres 2015 betrug der Schuldenstand 1,7 Millionen Euro. Durch ordentliche Tilgung wurden die Schulden bis Ende 2015 auf 1,5 Milli- onen Euro zurückgefahren. Die Pro- Kopf-Verschuldung verringerte sich von 369 auf 326 Euro. Dennoch liegt Bod- man-Ludwigshafen nach wie vor deut- lich über der durchschnittlichen Pro- Kopf-Verschuldung der Gemeinden im Landkreis Konstanz, denn diese liegt bei 212 Euro. Die Gemeinden der Ver- waltungsgemeinschaft Stockach sind im Schnitt mit 267 Euro pro Kopf ver- schuldet. Die Zahl relativiert sich im überre- gionalen Vergleich, die durchschnitt- liche Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei den Gemeinden im Regierungsbezirk Freiburg bei 417 Euro, in Baden-Würt- temberg bei 446 Euro. V O N F R IE DR IC H W . S T RU B Gute Nachricht aus der Bodman- Ludwigshafener Kämmerei: Die Gemeinde hat im vergangenen Jahr über eine Million Euro mehr eingenommen als ursprünglich geplant S Ü D K U R I E R N R . 2 3 2 | R S D O N N E R S T A G , 6 . O K T O B E R 2 01 6 23 RAUM STOCKACH

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Ein Stück Lateinamerika im Hegau

Eigeltingen-Guggenhausen – Bei so viellateinamerikanischer Lebensfreudehatte die Sonne gar keine andere Mög-lichkeit als zu strahlen. Die Mitgliederdes Verein Latinas del Lago zaubertensüdamerikanisches Lebensgefühl inden kleinen Eigeltinger Ortsteil Gug-genhausen. Der Verein ist eine Gruppelateinamerikanischer, spanischer unddeutscher Frauen und deren Familienam Bodensee. Aus Lateinamerika kom-men auch ursprünglich die Alpakas vonKarin Lange und Jens Herning.

Sie zogen eben wegen der Liebe zu

den Alpakas vor über einem Jahrzehntnach Guggenhausen. In Fachkreisensind sie für ihre Zucht bekannt und ha-ben schon etliche Preise für ihre Tiereeinheimsen können. Die Besucher desAlpakahofs lieben aber vor allem dieStimmung, die dort herrscht. Viele derÜbernachtungsgäste kommen immerwieder. Sie genießen es, dass es immerwieder etwas Neues auf dem Alpakahofzu entdecken gibt.

„Wir freuen uns, dass wir jetzt Al-pakawanderungen anbieten können“,erklärt Karin Lange. Auch ein neu ge-bauter Alpaka-Hindernis-Parcours er-warte die besonderen Wanderer. DochVorsicht, wenn man den Tieren mit densanften Augen so nahe kommt, bestehtdie Gefahr, dass man sich in sie verliebt.

Herbstzauber in Guggenhausenschließt den Zauber der Alpakas eben-

so ein wie den Zauber Lateinamerikas.Bezaubert hat Karin Lange und JensHerning auch die Initiative Shimsal vonWilma Rehkugler, die Schulen in Paki-stan ermöglicht. Der Erlös des Tagesfloss in ihr Projekt, zudem verzauber-te sie mit Leckereien und herbstlichenGestecken die Besucher.

Der Gesang der LateinamerikanerinGina Garcia wehte über den Hof, dieKinder tanzten zum Froschlied unddie Erwachsenen Zumba. Dazu gehör-te die Freude, als die Piñata ihre Schät-ze preisgab und die Kinder fleißig Sü-ßigkeiten einsammelten. Manch einerwagte auch den Ritt auf dem Rücken ei-nes Esels vom Hof zur Alpakaweide. Einrundum gelungener Herbsttag also.

Bildergalerie im Internet:www.suedkurier.de/bilder

V O N S U S A N N E S C H Ö N

Alpakas und die Gruppe Latinasdel Lago sorgen für einen schönenTag in Guggenhausen

Karin Lange und Jens Herning (von links) freuen sich beim Herbstzauber auf dem Alpakahofin Guggenhausen über den Besuch der Latinas del Lago, zu denen auch Sängerin Gina Gar-cia gehörte. B I L D : SU SA NN E S C H Ö N

NNAACCHHRRIICCHHTTEENN

UMLEITUNG

Kreisstraße wird wegenSanierung gesperrtEckartsbrunn-Honstetten (sk)Die K 6119 zwischen Eckarts-brunn und Honstetten wirdvom Dienstag, 11. Oktober, bisMittwoch, 12. Oktober, auf-grund der Sanierung von Fahr-bahnschäden für jeglichenVerkehr voll gesperrt. Entspre-chende Umleitungsstreckenwerden eingerichtet und aus-geschildert. Für die Buspend-ler (Schüler) aus Eckartsbrunnwird es keine Einschränkungengeben.

BODENSEEBAR

Feier mit Dirndlund LederhosenLudwigshafen (bav) Eine Le-derhosen- und Dirndl-Partymit DJ Patric findet am Sams-tag, 8. Oktober, ab 21 Uhr in derBodenseebar in der Hauptstra-ße 2 in Ludwigshafen statt. DerEintritt ist frei.

ERNTEDANK

Feiern in Pfarreien mitMinistrantenvorstellungLudwigshafen/Espasingen(fws) Die katholischen Gottes-dienste am kommenden Sonn-tag, 9. Oktober, stehen in denPfarreien St. Otmar in Lud-wigshafen und St. Nikolausin Espasingen im Zeichen desErntedanks. Der Gottesdienstin Ludwigshafen beginnt um10.30 Uhr und wird musika-lisch von der Band Rhythm &Joy begleitet. In diesem Gottes-dienst findet auch die Vorstel-lung der neuen Ministrantenstatt. Die Erntedankgaben fürden Erntealtar in Ludwigsha-fen sollten am Freitag, 7. Okto-ber, ab 9 Uhr in der Kirche ab-gegeben werden. In Espasingenbeginnt der Erntedank-Gottes-dienst bereits um 9 Uhr.

BILDUNGSWERK SEE- END

Neue Qigong-Kurselaufen im Oktober anBodman/Wahlwies (fws) InBodman und Wahlwies lau-fen am kommenden Mon-tag, 10. Oktober, Qigong-Kursean. Der Kurs in Bodman, dervom katholischen Bildungs-werk angeboten wird, umfasstfünf, der Kurs in Wahlwies, derim Rahmen der Veranstaltun-gen der Katholischen Frauen-gemeinschaft stattfindet, zehnÜbungseinheiten. Kursleiterinist Qigong-Lehrerin, Meditati-onsleiterin und Religionspäda-gogin Monika Schwarz. In Bod-man beginnt der Kurs jeweilsum 9 Uhr im Kaplaneihaus undin Wahlwies jeweils um 18.30Uhr im Praxisgebäude Rössler,Steißlingerstraße 31. Der Kursin Bodman kostet 25 Euro, inWahlwies 50 Euro. Anmeldun-gen für Bodman bei MonikaLichtwald, (0 77 73) 1225, undfür Wahlwies bei der Kursleite-rin unter (0 77 71) 223 oder [email protected].

Radolfzell/Raum Stockach – Geschätztetwa 150 Menschen waren am Diens-tagnachmittag auf dem Münsterplatz,um für den Erhalt der Geburtshilfe inRadolfzell zu demonstrieren – ein star-kes Signal der Unterstützung für dieKlinikabteilung, die offenbar auf derKippe steht. Daher sind nicht zuletztdie organisierenden Hebammen desRadolfzeller Krankenhauses über dengroßen Zuspruch zu der Kundgebungglücklich. Sie sind sich einig, dass sienirgendwo anders als in Radolfzell ar-beiten wollen. So lobt etwa Kerstin Bergdie Zusammenarbeit mit den Kinder-schwestern, und auch die Zusammen-arbeit mit den Ärzten sei sehr gut, heißtes aus der Gruppe. Viele der Demonst-rierenden sind junge Eltern, deren Kin-der im Radolfzeller Krankenhaus zurWelt gekommen sind. Das Einzugsge-biet geht weit über die Stadtgrenzenhinaus, auch aus dem Raum Stockachnehmen viele Familien die Geburtshil-fe in Radolfzell in Anspruch. Im Kran-kenhaus Stockach wurde die Geburts-hilfe Anfang der 70er-Jahre eingestellt.

Zu den demonstrierenden Elterngehören Diana Friedemann, Johan-na Barthold und Jörg Enz. Er wirft dieFrage auf, was die Stadt Radolfzell ei-gentlich für junge Familien interessantmacht. Friedemann sagt: „Wenn manschon ältere Kinder hat, dann lässt sichder Weg nach Singen nicht so leicht or-ganisieren. Und wir fanden es toll, dieersten gemeinsamen Tage in einem Fa-milienzimmer zu genießen.“ Bartholdfügt hinzu: „Bei der Belegstation hatman den Vorteil, dass man die Ärz-te schon vor der Geburt kennenlernenkann.“

Doch genau diese Konstruktion,dass die Radolfzeller Geburtshilfe alsBelegstation funktioniert, könnte jetztzum Problem werden. Denn auf einerBelegstation betreuen niedergelasse-

ne Ärzte mit eigener Praxis eine Stati-on im Krankenhaus – im vorliegendenFall beispielsweise Geburten. Dadurchschlägt eine Entwicklung durch, diezuletzt auch bei Hebammen zu beob-achten war. Die Prämien für die Berufs-haftpflicht steigen – „ohne dass es inRadolfzell einen einzigen Schadensfallgab“, wie Matthias Groß betont, einerder drei Gynäkologen, die die Geburts-hilfe betreuen. Die Prämien stiegen,so Groß, weil nach derzeitiger Recht-sprechung die Schadenersatzsummen

steigen, da Aufwendungen für die le-benslange Pflege eines Menschen nacheinem Schaden bei der Geburt und teil-weise auch Verdienstausfälle einbezo-gen würden. Bis zu 13 Millionen Eurosei das schon gegangen.

Aus Sicht der Versicherer ist das einRisiko, sie passen ihre Prämien an. DerVersicherer der Radolfzeller Praxis ge-währe noch bis Jahresende den Haft-pflichtschutz für etwa 43 000 Euro imJahr. Ab 2017 soll die Jahresprämiemit derselben Versicherungssumme

etwa 180 000 Euro betragen, sagt Groß– wenn die Ärzte sich auf dem freienMarkt selbst versichern. Bei 500 Gebur-ten wäre das eine Versicherungsprämievon etwa 360 Euro pro Geburt. Von dengesetzlichen Krankenkassen flössen füreine Entbindung aber nur 211 Euro, soGroß – die Geburtshilfe würde zum Ver-lust für die Ärzte. Groß wünscht sich da-her eine Lösung, die die Erhöhung derVersicherungssumme zumindest teil-weise anderweitig auffängt. Die umfas-sende Dienstleistung erbringe niemandohne anständige Bezahlung. Außerdemgeht die Sorge um, dass, sollte die Ge-burtshilfe wegfallen, auch 24-Stunden-Anästhesie und -Chirurgie geschlos-sen werden könnten, wenngleich PeterFischer, Geschäftsführer des Gesund-heitsverbundes Landkreis Konstanz,zuletzt sagte, er sehe keinen Grund fürVeränderungen.

Kommentar, Seite 22

Viele demonstrieren für Geburtshilfe

V O N S T E P H A N F R E I S S M A N N

➤ Etwa 150 Menschen kom-men auf den Münsterplatz

➤ Versicherungsprämienmachen Schwierigkeiten

Sorge um die Radolfzeller Geburtshilfe: Auch viele junge Eltern wollen den Erhalt der Klinikabteilung. B I L D : GE RA LD J A R A U S CH

Zahlen und LandespolitikDie drei Gynäkologen, die die Geburtshil-fe im Radolfzeller Krankenhaus betreuen,waren im Jahr 2015 bei 511 Geburtendabei, erklärt Matthias Groß, einer derdrei Ärzte. In den größeren Häusern in

Konstanz und Singen seien im selben Jahr779 und 1283 Kinder zur Welt gekommen.Jürgen Keck, Landtagsabgeordneter derFDP, hat die belegärztliche Geburtshilfezum Thema eines Antrags an die Landes-regierung gemacht. Tenor: Es brauche einangemessenes Angebot an Geburtshilfes-tationen. (eph)

Jahresrechnung lässt Gemeinderat frohlocken

Bodman-Ludwigshafen – Wenn Käm-merer Klaus Lindenmayer dem Ge-meinderat den Jahresabschluss für dasvorangegangene Jahr vorlegt, erwartetman gespannt das Ergebnis. Von derguten Konjunktur in den letzten Jahrenprofitierte auch der Gemeindehaushalt,was sich in den Jahresabschlüssen ent-sprechend niederschlug. Auch für 2015hatte man ein gutes Ergebnis erwartetund war davon ausgegangen, im Ver-waltungshaushalt einen Überschuss

von gut einer Million Euro zu erwirt-schaften und dem Vermögenshaushaltfür Investitionen zuführen zu können.Nach Abschluss der Jahresrechnung istder Kämmerer erfreut und die Gemein-deräte sind klüger: Es sind insgesamt 2,1Millionen Euro geworden.

Damit sind alle Erwartungen über-troffen worden. Die deutliche Abwei-chung begründet der Kämmerer vorallem mit den Mehreinnahmen bei derGewerbesteuer, die mit 550 000 Eurodeutlich über dem Planansatz lagen:„Mit der Gewerbesteuer muss man vor-sichtig sein“, sagt Klaus Lindenmayeraber auch. Er hatte im Haushaltsplan2015 bei diesem Punkt Einnahmen vonetwas über einer Million Euro notiert,am Ende sind es 1,6 Millionen Euro ge-worden.

Dass das Parken in der Seegemeindekostet, ist auch jenseits der Ortsgren-zen bekannt. Die gebührenpflichtigen

Parkplätze in Seenähe spülen 112 000Euro in die Kasse. Insgesamt hat die Ge-meinde bei den Verwaltungs- und Be-nutzungsgebühren 205 000 Euro mehreingenommen als gedacht, insgesamt1,4 Millionen Euro. Zum guten Ergebnishaben auch die Schlüsselzuweisungendes Landes, die Konzessionsabgabe, dieWaldwirtschaft sowie der Gemeindean-teil an der Einkommens- und der Um-satzsteuer beigetragen.

Die Zuführungsrate und damit daspositive Ergebnis der kommunalenGewinn- und Verlustrechnung ent-spricht einem Anteil von 15,6 Prozent.Aufgrund des guten Ergebnisses imVerwaltungshaushalt konnten der all-gemeinen Rücklage 106 000 Euro zuge-führt werden. Ursprünglich war wedereine Entnahme noch eine Zuführungzu den Rücklagen geplant, ihr Standzum Jahresende 2015 beträgt knapp700 000 Euro.

Die gute Ertragslage zieht auch ei-nen weiteren Schuldenrückgang nachsich. Zu Beginn des Jahres 2015 betrugder Schuldenstand 1,7 Millionen Euro.Durch ordentliche Tilgung wurden dieSchulden bis Ende 2015 auf 1,5 Milli-onen Euro zurückgefahren. Die Pro-Kopf-Verschuldung verringerte sich von369 auf 326 Euro. Dennoch liegt Bod-man-Ludwigshafen nach wie vor deut-lich über der durchschnittlichen Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinden imLandkreis Konstanz, denn diese liegtbei 212 Euro. Die Gemeinden der Ver-waltungsgemeinschaft Stockach sindim Schnitt mit 267 Euro pro Kopf ver-schuldet.

Die Zahl relativiert sich im überre-gionalen Vergleich, die durchschnitt-liche Pro-Kopf-Verschuldung liegt beiden Gemeinden im RegierungsbezirkFreiburg bei 417 Euro, in Baden-Würt-temberg bei 446 Euro.

V O N F R I E D R I C H W . S T R U B

Gute Nachricht aus der Bodman-Ludwigshafener Kämmerei: DieGemeinde hat im vergangenenJahr über eine Million Euro mehreingenommen als ursprünglichgeplant

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