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vier /2013 DURCHSCHAUBARES FÜR KJGLER/-INNEN DES DIÖZESANVERBANDES KÖLN

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DURCHSCHAUBARES FÜR KJGLER/-INNEN DES DIÖZESANVERBANDES KÖLN

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11. bis 12. Januar / Haus Sonnenberg PRäVENtIoNSSCHULUNG

für MultiplikatorInnen

17. bis 19. Januar / Bonn REGIoNALKoNFERENZ

24. bis 26. Januar / Köln DIÖZESANAUSSCHUSS

8. Februar / Region Rhein-Berg ZICKE ZACKE HÜHNERKACKE

15. bis 16. Februar / Region Leverkusen REGIoNALKoNFERENZ

07. bis 08. März / Walberberg DIÖZESANAUSSCHUSS

15. März / Region Köln REGIoNALKoNFERENZ

11. bis 13. April / Bonn DIÖZESANKoNFERENZ

10. bis 13. April / Straßburg EURoPAPoLItISCHE FAHRt

DER KJG-BUNDESEBENE

18. bis 20. Juli / München GUMMIHUHNGoLF-

MEIStERSCHAFtEN 2014

Sebastian Sehr (Cover); V. Dreikauß (3); KjG-Region Mettmann (4, oben); KjG-Region Düsseldorf (4, unten); KjG-Region Bonn (5); Sebastian Sehr (6/7); Redaktion des Kinderstadt-Express (8/9); Manfred Esser (10 "Lutz Urbach"); o-zero/photo-case.com (12); Christoph Sonntag (15); Alexander Stiehl (19); suze/photocase.com (20/21 Hintergrund); Prof. Friedrichs/Institut für Soziologie und Sozialpsychologie (ISS) Köln (22); cydonna/photocase-com (24); Peter Otten (26 "Dieter Bilk"); steko7/photocase.com (26); suze/photocase.com (28)

BILDNACHWEISE, transparent Ausgabe 4 / 2013

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WIE WIR WoHNEN (WoLLEN)

„Et Schönste, wat m'r han, es unser Veedel“, singen die Bläck Fööss und haben damit eine Hymne auf die Kölner Stadtviertel geschrieben; ein Loblied auf den guten Zusammenhalt und die fröhliche Stimmung vor ort. In meinem Kölner Veedel Nippes gibt es, laut Stadtsoziologe Prof. Friedrichs, einige Veränderungen. Er nennt das „die zaghaften Anfänge der gentrifizierung“. Das sieht man zum Beispiel daran, dass „d’r Weetschaff op d’r eck“ seit einigen Monaten keine verrauchte Eckkneipe mehr ist, sondern eine fein eingerichtete Kindertagesstätte mit weißen Kinderstühlen, Holzmurmelbahn und bunten teppichen. Ich bin hundertprozentig für eine gute und ausreichende Kinder - betreuung – und dennoch bedaure ich, dass aus dem „Neppeser Maatstüffje“ das süße „Wilhelmsplätzchen“ geworden ist.

Ich muss zugeben: Ich bin selten „em golde Kappes“, wo ich die Speisekarte ohne Übersetzung kaum lesen kann – und die mir als Vegetarierin zwischen „Himmel un Ääd“ und „Brauhauswoosch“ nicht gerade viel Auswahl bietet. Ich gehe lieber in das neue vegane Café, wo der Latte Macchiato so lecker schmeckt und die Waffeln mit braunem Zucker gebacken werden. Ich kann auch Karneval oder Kölscher Musik nicht viel abgewinnen. Und trotzdem gebe ich den Bläck Fööss Recht: Es ist wunderschön hier. Ich mag mein Veedel und seine BewohnerInnen – und ich will nicht, dass Menschen wie ich das „echte Nippes“ in ein alternatives Biosupermarktidyll verwandeln. „Wir sind zugleich opfer und täter der gentrifizierung“, erklärt Prof. Friedrichs im Interview auf Seite 22 diese Schizophrenie und spricht von einer „Dynamik, die wir kaum aufhalten können“.

Unsere Wohnung, unser Viertel, unsere Stadt – physische Räume sind auch soziale Räume. Sie beeinflussen unser Leben. Das merkt man besonders, wenn der Rückzugsort wegfällt und das Wort „Zuhause“ eine neue Bedeutung bekommt. Davon erzählen Alexander Stiehl in seinem Reise - bericht „Unterwegs zuhause“ (Seite 19) und Peter otten in seinem Artikel über den obdachlosen Dieter Bilk (Seite 26 und 27).

Ich wünsche dir, dass du Weihnachten da feiern kannst, wo du dich zuhause fühlst. Frohes Fest!.

— Steffi Maier

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ANDRANg AUF ÄMtER

EINE AKtIoN FÜR DÜSSELDoRF

Die KjG-Regionalkonferenz in Mettmann

Die KjG-Regionalkonferenz in Düsseldorf

Nach einem Jahr Pause fand Anfang November in Hilden die Regionalkonferenz der Region Mettmann statt. Aufgrund des großen Andrangs auf die Ämter der Regionalleitung be schlossen wir, trotz der Größe unserer Region, die nur aus drei Pfarreien besteht, wieder einen Regionalausschuss zu wählen.

Die Regionalleitung bestand bis dato aus Nicole Kipper, Matthias Blume und Michael van den Boom, die alle drei in ihrem Amt bestätigt wurden. Neu dazu gewählt wurde Johanna Heise, die die Region schon im Diözesanausschuss vertritt. In den Regionalausschuss gewählt wurden Valentina Zehner, Kai Zander und Irina Neumann. Den Abend ließen wir gemeinsam auf der Bowlingbahn ausklingen. Irina Neumann, transparent-Redaktion

Eine regionale Aktion für Düsseldorf, das ist das Ziel des Arbeitskreises, der sich auf der Regionalkonferenz in Düsseldorf neu gebildet hat. Ideen für diese Aktion sammelten die rund 30 Delegierten bereits in einem kleinen kreativen Studienteil.

Auch sonst wird 2014 einige Neuerungen mit sich bringen: Die KjGlerinnen und KjGler beschlossen, dass die Regionalkonferenz künftig am Jahresanfang stattfinden soll, um sich dem Geschäftsjahr des Trägerwerkes anzupassen. Die Konferenz entschied sich zwar gegen ein ganzes Regionalwochenende, fand aber in einer zweitägigen Regionalkon­ferenz in Düsseldorf mit Übernachtungs­möglichkeit einen Kompromiss.

Neben einem gut besetzten Regionalaus­schuss wurden Sven Brücken und Theresa Meuser neu in die Regionalleitung gewählt und Marius Schneider in seinem Amt bestä­tigt. Gemeinsam mit Sabrina Meuser bilden sie nun die Regionalleitung. Der langjährige Regionalleiter Sebastian Hollmeyer stellte sich nicht zur Wiederwahl und wurde seinem großartigen Engagement entsprechend ver­abschiedet. Max Pilger, KjG-Diözesanleiter

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gUMMIHÜHNER WERDEN oLyMPISCHDie KjG lädt zum fünften Mal zu Zicke Zacke Hühnerkacke ein

RIFF IM ABENtEUERLANDDie regionale Kurzfreizeit der KjG-Region Bonn

Auch dieses Jahr hieß es für die Region Bonn wieder „Koffer packen – wir fahren auf Riff!“

Ziel war, wie schon häufiger, das Adventure­Centre im 30 Kilometer fernen Neunkirchen­Seelscheid. Neu war hingegen, dass die Kurzfreizeit (dank Allerheiligen) vier Tage dauern konnte und Eltern die Hin­ und Rückfahrt übernahmen. Auf dem Programm standen Kennenlernspiele, ein Geräusche­spiel, Workshops, ein Postenlauf, Casino­abend und Detektivspiel, „Capture the Eimer“, ein Filmabend, Spiele ohne Grenzen und natürlich ein Gottesdienst mit unserem Stadtjugendseelsorger. Auch gab es immer wieder Freizeit für die Teilnehmer und Teil­nehmerinnen, in der sie die Möglichkeiten des Hauses mit Turnhalle, Kicker, Minigolf, Billard oder M&M­Street (ein Tischspiel mit Minigolfbällen) nutzen konnten. So bleibt auch dieses Riff der Bonner KjG­Region als ein tolles und erlebnisreiches Wochenende in Erinnerung. Sandra Neffgen & Andreas Weber

Schon am 8. Februar, nur einen Tag nach der Eröffnungsfeier der Olympischen Winter- spiele in Sotschi, wird die olympische Fackel in die Region Rhein-Berg getragen. Das olympische Feuer wird entzündet: Zu den ersten Olympischen Winterspielen rund ums Gummihuhn!

In einer Sporthalle in der Gemeinde Odenthal treten die 14 KjG­Regionen in Disziplinen wie Eishuhnschießen oder Huhn­Biathlon gegeneinander an. Es geht um nicht weniger als Huhn und Ehre. Wenn ihr das Goldene Huhn in eure Region holen wollt, stellt eure Equipe zusammen und meldet euch an unter info@kjg­koeln.de. Ein Team besteht aus zehn Personen mit beliebig vielen Auswech­selspielerInnen. Wenn Kinder in der Mann­schaft spielen, gibt es in der Wertung doppelt so viele Punkte.

Wir hoffen, euch im olympischen Dorf Rhein- Berg willkommen heißen zu dürfen! Max Pilger, KjG-Diözesanleiter

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250 Kinder wohnen für fünf Tage in einer Turnhalle und bestimmen das Leben in der KjG-Kinderstadt. Klingt gut. Wenn die Kinder alles selber in die Hand nehmen, bleibt ja für die Leiterinnen und Leiter nicht mehr viel zu tun. Da machen wir mit.

Die Vierfachturnhalle der Integrierten Ge­samtschule in Paffrath (IGP) war der Ort des Geschehens: Hier versammelten sich bereits drei Tage vor Beginn der KjG­Kinderstadt Helferinnen und Helfer, um aufzubauen, was für eine Woche das Zuhause von 250 Kindern und 80 BetreuerInnen werden sollte. Es wurden Böden ausgerollt, Kabel verlegt, Computer eingerichtet, Kisten

aus­ und umgepackt, Zelte errichtet und der Radiosender in Betrieb genommen. Von Erholung keine Spur. Dennoch schien es allen Spaß zu machen. Bei der letzten Leitungsrunde wurden alle noch einmal erinnert, dass die Kinder während der Projektwoche das Sagen haben. Eingreifen nur im Notfall, lediglich Anleitung ist gefragt. Sehr gut. Dann beginnt die Entspannung ja sicher morgen.

LoSLASSEN, NIchT zuRücKLEhNENDie KjG-Kinderstadt 2013 in Bergisch Gladbach

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Run auf die Agentur für Arbeit Nach dem Check­In am Montag öffnete endlich die Arbeitsagentur. Alle Kinder ver­suchten, den für sie besten Job zu ergattern. In Windeseile füllten sich die Betriebe – in den ersten 90 Minuten deutete sich wie in einem Zeitraffer bereits an, was in den nächsten Tagen perfektioniert wurde. Die Kinder ließen sich die Aufgaben in den Betrieben erklären, kalkulierten, kauften ein und vernetzten sich mit anderen. Nach einer Stunde ließen sich die ersten ihre Gehälter auszahlen. 20 Tacken die Stunde gab es für jeden Job, egal ob Müllfrau oder Online­Redakteur. Vier Tacken hiervon ver­schwanden gleich wieder im Stadtsäckel. Während manch ein Kind noch schimpfte, dass die Abgaben zu hoch wären, begann der Andrang auf die gastronomischen Betriebe. Unglaubliche Mengen an Pizza, absurd viele Smoothies, Fruchtspieße und Wok­Gerichte gingen über die Ladentheken. Am zweiten Tag, als die Bürgerschaft durch ihre Arbeit Wohlstand angehäuft hatte, liefen auch Luxusgüter wie Lippenbalsam, Maßanfertigungen aus der Schneiderei und der Holzwerkstatt wie geschnitten Brot. Bürgermeister Rene und Bürgermeisterin Luisa gelang es in der Zwischenzeit die Men schen von der Erhöhung der Steuern

zu überzeugen. Schweizer Zustände in Paffrath. Aber wann sollte noch mal das Zurück lehnen beginnen?

Leiterinnen und Leiter im Dauerbetrieb Die 100 Helferinnen und Helfer leisteten indessen Qualitätsarbeit. Sie betreuten Betriebe und in ihren Pausen gingen sie mit den Bezugskindern in einer übervollen Mensa essen. Anschließend sah man sie beim Schüttelspiel auf dem Schulhof oder sie begleiteten die Kinder zurück in die KjG­Kinderstadt, wo sie selbst wieder ihren Betrieb übernahmen. Nachts betreuten viele eine Übernachtungsgruppe, trösteten bei Heimweh und vermittelten bei Streit. Sogar Nachtschichten mussten übernommen werden. Bei nächtlichen Leitungsrunden mit Projektleitung Katharina Schwellenbach und Christoph Sonntag, fanden die HelferInnen immer noch Ideen für die nächsten Tage.

Im Nu war die Woche rum und alle mussten wieder an ihre „richtige“ Arbeit. Vielen Dank an euch, dass ihr diese erholungsfreien Tage mit uns und den 250 KjG­Kindern verbracht habt. Birgit Elsner, KjG-Bildungsreferentin

MEHR KINDERStADt Viele Eindrücke und Erinnerungen von der KjG­Kinderstadt 2013 gibt es online auf kinderstadt.kjg-koeln.de.

Die transparent empfiehlt diese Schmankerl:

» Radiosendungen aus der Kinderstadt http://kinderstadt.kjg­koeln.de/2013/10/ das­radio­in­der­kjg­kinderstadt­sendet­ und­sendet­und­sendet/

» Die Kinderstadt-Soap 51469 http://kinderstadt.kjg­koeln.de/

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„So wollen wir leben!“ - zwei Bürgerinnen der KjG-Kinderstadt

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Lukas: Was macht ihr eigentlich den ganzen Tag? Joris: Wir machen Späße und organisieren Geburtstage. Lukas: Was wollt ihr damit erreichen? Joris: Wir wollen erreichen, dass jeder Spaß hat und glücklich ist. Lukas: Macht es Spaß? Joris: Ja, sehr sogar!

25.10.2013 — Gestern waren das Bürgermeisterteam, die Stadträte und die Medien-Redaktionen im Bergisch Gladbacher Rathaus. Dort haben sie herrn ur-bach getroffen, er hat ihnen cola zu trinken angeboten. Sie haben das Rathaus besichtigt und sie haben die Bürgermeisterkette gesehen. herr urbach hat ih-nen Vieles zum Rathaus erklärt. ~ Julius

Kinderstadt-Express21.–25. oKtoBER 2013

Interview mit der Agentur für glück & gute Laune

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MUSEUMSBERICHt Ich, Redakteur Jonas, habe heute im Museum Skelette ausgegraben. Ich habe ei­nen Kakao getrunken und am Ende wollten wir in den Freizeitpark gehen, aber der hatte geschlossen. Also sind wir im Asia Wok essen gegangen. ~

FEIERN BIS IN DIE NACHtGestern durften alle Kin­der länger bleiben. Gestern Abend war auch ein auto­freier Abend. ~

DAS FotoStUDIo PRÄSENtIERt SEINEN ERStEN MEIStER!Nach nur wenigen Arbeits­stunden fand Falk Priebe (9) auf Anhieb Gefallen an der Tätigkeit des Kinder-stadtfotografen! Er selbst ist nun stolzer Titelträger und wünscht seinen ehemaligen Mitstreitern viel Glück! ~

IM MUSEUM teresa: Hast du Spaß in der Kinderstadt? Merle: Ja. teresa: Warum? Merle: Weil man hier mit Geld und mit seinem Leben üben muss. ~

Selbstständige Betriebe gLÜCKSSPIELE & Co. Aleksandra: Wie ist es jetzt selbständig zu sein? Fühlt es sich gut an? Christoph: Ja, es ist cooler, weil ich selber entscheiden kann, wann ich arbeiten und nicht arbeiten kann. Aleksandra: Wie seid ihr auf die Idee gekommen? Christoph: Ich wollte das schon immer machen. Ich habe 250 Tacken gespart und dann habe ich diesen Betrieb eröffnet und habe gedacht, dass es in der Kinderstadt noch keine Glücksspiele gibt. ~

Auf der Straße DER LEtZtE tAg teresa: Wie findest du den letzten Tag? Leonie: Schön. teresa: Gefällt dir die Kinderstadt? Leonie: Ja. teresa: Wie findest du die Kinderstadt? Nathalie: Gut. teresa: Was hältst du von den Betreuern? Nathalie: Sie sind nett. ~

DIE KJg-KINDERStADtGut an der Kinderstadt fand ich, dass es so viele Sachen gab, die man sonst nicht machen kann oder von de­nen man gar nicht wusste, dass es sie gibt. Ich fand gut, dass es Steuern gab, wie in einer echten Stadt

oder einen Rewe. Super war auch, dass es Stände gab, wo man Essen kaufen konnte – wie die Pizza ria. Es war auch toll, dass wir in Klassenräumen schlafen konnten.

~ Marlon Severin (9), Teilnehmer der KjG-Kinderstadt

KINDERStADt-EXPRESS

Die transparent-Redaktion dankt der Redaktion des Kinderstadt-Express für die Artikel der Seiten 8/9.

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StIMMEN AUS DER BEStEN StADt DER WELt

Die KjG­Kinderstadt war mit das schönste Projekt, das ich als Bürger­meister bisher begleiten dufte. Mich hat ganz besonders beeindruckt, mit welcher Liebe, welchem Aufwand und welchem Einsatz die Ehren amt­lerInnen die Kinderstadt vorbereitet und betreut haben. Die Kinder wurden vollständig ernst genommen – und so haben die Kinder auch die Kinderstadt vollständig ernst genommen! Mein Sohn Justus, der Bewohner der Kinderstadt war, hat eine tolle Zeit erlebt und noch zwei Tage nach Abschluss der Woche in der Währung "Tacken" gelebt.

Lutz urbach, Schirmherr der KjG-Kinderstadt und Bürgermeister der Stadt Bergisch Gladbach

zoe-Maria (13), Teilnehmerin der KjG-Kinderstadt

Das Besondere an der Kinderstadt war, dass man etwas machen konnte, was man sonst nicht macht und viele Berufe aus ­ probieren konnte. Mir hat der Beruf der Stadträtin viel Spaß gemacht, da habe ich mich mit Finanzen und andern wichtigen Themen wie Verkehr beschäftigt. Das habe ich sonst noch nirgends erlebt.

Katharina Schwellenbach, KjG-Diözesanleiterin und Projektleitung der KjG-Kinderstadt

Die Kinderstadt ist das perfekte Projekt für die KjG. Hier wird Kindermitbestimmung ge­lebt und begreifbar. Was die Kinderstadt der KjG so besonders macht, ist die ganz eigene Art der KjG das Konzept einer Kinderstadt umzusetzen. Die Detailverliebtheit, die hohe Motivation der Helferinnen und Helfer, der unermüdliche Einsatz bei den Vorbereitun­gen und der Durchführung, aber auch der wertschätzende Umgang zwischen HelferIn­nen und Kindern machen die Kinderstadt zu dem, was sie ist.

Beeindruckend war für mich die Zusammenarbeit aller Helferinnen und Helfer. Obwohl sich viele vorher nicht kannten und aus ganz unter­schiedlichen KjG­Gemeinden zusam­men gekommen sind, haben alle ein unfassbares Projekt umgesetzt und sich super verstanden. Das Gewusel der Kinder und Jugendlichen war aber natürlich auch der Wahnsinn. KjG halt ...

Sören Schmitz, Helfer in der

KjG-Kinderstadt

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ANALySE MIt SCHLÜMPFEN

Das Vernetzungstreffen der KjG-Regionalleitungen

Ende November trafen sich 14 Regional-leitungen aus acht Regionen, um sich kennenzulernen, zu vernetzen, zu beraten und auszutauschen. Der erste Abend stand ganz unter dem Thema Regionen. In einem Quiz, in Anlehnung an Jeopardy, erfuhren die Teilnehmenden, in welchen Regionen es Schulungsteams gibt und welche Beson­derheiten die Regionen ausmachen. Im An­schluss beschäftigten die Regionalleitungen sich mit ihrer eigenen Region: Mit Hilfe von Schlümpfen und Überraschungsei­Figuren stellte jede Regionalleitung ihre Region nach und verbildlichte ihre Strukturen inklusive möglicher Knackpunkte. In der anschließen­den Präsentation der einzelnen Aufstellun­gen wurde den Regionalleitungen bewusst, was sie alles in ihrem Amt leisten, was bei ihnen im Vergleich zu anderen Regionen gut läuft und was sie verändern könnten, um bessere Erfolge zu verzeichnen.

Am nächsten Tag stand das Thema Motiva­tion auf der Tagesordnung. Die Frage, was die Regionalleiterinnen und ­leiter selbst mo ­ tiviert zu Gremien zu gehen, führte schnell zu der optimalen Gestaltung der eigenen Regionalausschüsse. Auch die Frage nach der eigenen Haltung und Motivation wurde besprochen.

Die Diözesanleitung hatte abschließend noch einige Themen mitgebracht und holte sich dazu Rückmeldungen von den Regional­leitungen: Sehr lange und kontrovers disku­tierten die Teilnehmenden über die Frage, ob es bei dem Spiel­Event Zicke Zacke Hühnerkacke eine regionale Aufgabe geben soll. An Ende waren sich alle einig: Das Re gional leitungstreffen ist eine gute Unter­stützung in dem oftmals stressigen Amt der Regional leitung. Katharina Schwellenbach, KjG-Diözesanleiterin

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Wir lesen im Alten Testament, dass Gott sein Volk durchs Rote Meer aus der Gefang­enschaft führte. Wir hören an Weihnachten, dass Maria und Josef mit ihrem Neugebore­nen nach Ägypten flüchten. Können wir da als Christinnen und Christen wegschauen, wenn Menschen aus tiefer Not heraus fliehen und nach Freiheit suchen?

Dieses Zitat stammt von Papst Franziskus, dessen erste Auslandsreise sicherlich nicht zufällig nach Lampedusa führte – die Insel, die schon lange vor der Tragödie im Oktober Sinnbild ist für die europäische Abschottung gegenüber afrikanischer Flüchtlinge. Wir müssen uns die Frage gefallen lassen, wo ­mit wir unsere Wohlstandskultur „verdient“ haben. Diese gründet sich zu großen Teilen auf der wirtschaftlichen Ausbeutung anderer Länder, auf dem Rücken von Menschen, die nun aus ihrer Not flüchtend, von uns

FLÜCHtLINgE HABEN EIN RECHt AUF FREIHEIt

Angesichts der Flüchtlings tragödie vor Lampedusa, der großen öffentlichen Betroffen heit und dem dennoch folgenlosen EU-Gipfel hat sich der BDKJ-Diözesanausschuss im Oktober mit dem Schicksal von Flücht lingen und der Flüchtlings politik in Europa beschäftigt. Wir haben uns den Beschluss Flüchtlinge haben ein Recht auf Freiheit genauer angeschaut und wollen euch drei zentrale Sätze vorstellen:

Der Gedanke der Freiheit der Kinder Gottes ist ein zentraler Gedanke

unserer Religion.

Die Wohlstandskultur macht uns unempfindlich für die

Schreie der anderen und führt zur Globalisierung der

Gleichgültigkeit.

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Lampedusa Die italienische Insel liegt zwi ­

schen Sizilien und der afrikani­

schen Nordküste, ca. 130 km

von Tunesien entfernt. Aufgrund

der geografischen Lage ist sie das

Ziel vieler afrikanischer Boots ­

flüchtlinge. Lampedusa gilt als

Vorposten Italiens, um illegale

EinwanderInnen auf ihrem Weg

nach Europa abzufangen. Auf

der Insel gibt es zwei so genannte

Auffanglager.

Frontex

Die „Europäische Agentur für die

operative Zusammenarbeit an

den Außengrenzen der Mitglied­

Glossar zum Beschluss

Der BDKJ-Diözesanausschuss fordert die Entscheidungs träger

im Erzbistum Köln auf, [ … ] zu prüfen, ob leerstehende

Räume in Kirchen und Klöstern für Flüchtlinge geöffnet

werden können.

ferngehalten werden – auch „dank“ der so genannten Drittstaatenregelung, durch die europäische Mittelmeerländer viel mehr Asylsuchende aufzunehmen haben als Deutschland.

Nicht nur der Staat, auch die Kirche kann handeln. Die Bistümer in Freiburg und Rottenburg­Stuttgart machen es vor und suchen nach kircheneigenen Gebäuden, in denen Flüchtlinge menschenwürdig und mit sozialer Anbindung untergebracht werden können. Solche Möglichkeiten wird es doch auch im Erzbistum Köln geben, oder? Der BDKJ möchte aber auch selbst aktiv werden und übernimmt eine Patenschaft für ein Flüchtlingsprojekt, idealerweise mit Kindern und Jugendlichen im Erzbistum Köln.

Den Beschluss im Wortlauf findest du auf: bdkj-dv-koeln.de/dioezesanverband/ beschluesse.html holger Walz, KjG-Bildungsreferent

staaten der Europäischen Union“

hat die Aufgabe, die Mitglieds­

staaten darin zu unterstützen, die

EU­Außengrenzen vor Schlep ­

perei, Drogenhandel oder so

genannter "illegaler" Migration

zu schützen. Auf dem letzten

EU­Gipfel wurde angesichts der

Flüchtlingstragödie beschlossen,

dass die Arbeit von Frontex

verstärkt werden solle. Für

KritikerInnen jedoch ist Frontex

eine EU­Grenzpolizei, die nicht

die Flüchtlinge schützt, sondern

Europa vor den Flüchtlingen.

Drittstaatenregelung

Die Drittstaatenregelung, auch

Dublin-II-Regelung, genannt,

besagt, dass Asylsuchende, die

von ihrem Herkunftsland über

einen „sicheren“ Drittstaat nach

Deutschland eingereist sind,

keinen Anspruch auf Asyl in

Deutschland haben und wieder

an den für sie zuständigen Dritt­

staat zurückgeführt werden.

Als „sichere“ Drittstaaten gelten

alle EU­Länder. Dies bedeutet

faktisch, dass die Mittelmeer­

länder viel mehr Asylsuchende

aufzunehmen haben als

Deutschland. Die deutsche

Kanzlerin hat kein Interesse

daran, die Drittstaatenregelung

zu ändern.

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DER WAHLAUSSCHUSS SuchT FüR

DIE DIöZESANLEItUNg

DEN DIöZESANAUSSCHUSS

DIE KJg-BUNDESKoNFERENZ 11. bis 15. Juni 2014

DIE BDKJ-DIöZESANVERSAMMLUNg 29. bis 31. November 2014

DIE MItgLIEDERVEREINE der Kinder- & Jugendbildungsstätte der KjG im Erzbistum Köln e.V. und den Diözesanstelle der KjG im Erzbistum Köln e.V.

DEN WAHLAUSSCHUSS

» zwei ehrenamtliche Diözesanleiter

» zwei ehrenamtliche Diözesanleiterinnen

» eine Geistliche Leitung

» eine hauptamtliche Diözesanleitung

» eine Frau und

» zwei Männer

» drei Frauen und

» einen Mann

» vier bis fünf Frauen und

» drei Männer

» eine Frau als Zugewählte, die sich in einem der Bereiche Personalwesen, Steuer oder Finanzen auskennt.

» drei Frauen und

» drei Männer

Weitere Informationen zu den einzelnen Ämtern findet ihr unter kjg-koeln.de und regel­mäßig auf facebook. Der Wahlausschuss freut sich auf eure Vorschläge von Kandidaten und Kandidatinnen und beantwortet gerne eure Fragen. Ihr erreicht ihn unter [email protected] oder telefonisch über Katharina Schwellenbach 0221.1642 6561

DIE KASSENPRÜFUNgEN » mehrere Personen

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HItZIgE SPIELE FÜR DIE KALtE WINtERZEIt

In einer Entfernung von mindestens zehn Metern zueinander stehen zwei große brennende Kerzen auf dem Boden oder einem tisch (torkerzen). In einigem Abstand zu den beiden Kerzen liegen zwei Feuerzeuge am Spielfeldrand.

Jede torkerze und jedes Feuerzeug gehören zu einem von zwei teams, die gegeneinander spielen. Alle Spieler-Innen bekommen eine brennende Kerze, die sie während des ganzen Spiels in der Hand halten (Handkerze).

Auf ein Startsignal hin versuchen beide teams gleichzeitig die große torkerze des gegnerischen teams auszupusten. Sobald dies einem team gelingt, be-kommt es einen Punkt und eine neue Runde beginnt.

Während des Spiels gelten folgende Regeln: Die SpielerInnen dürfen sich nur aktiv am Spielgeschehen beteiligen, wenn die eigene Handkerze brennt. Ist diese aus, muss die jeweilige Person sofort zurück zu dem team- eigenenen Feuerzeug laufen. Dort kann sie die eigene Kerze neu anzünden. Beim Anzünden der Handkerzen darf keinE SpielerIn gestört werden. Es ist nicht erlaubt, andere Personen festzuhalten oder die Handkerze von anderen zu berühren (ähnlich wie beim Basketball). Das Auspusten der gegnerischen Handkerzen ist jedoch ausdrücklich erlaubt.

KERZENBALL

Dauer: 10 bis 15 Minuten gruppe: 6 bis 16 Personen Hilfsmittel: Zwei große Kerzen mit Windschutz, zwei Feuerzeuge, pro SpielerIn eine Kerze mit Windschutz

/ MEtHoDEN FÜR DIE WINtERZEIt

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FEUERStAFFEL

Dauer: 5 bis 10 Minuten gruppe: 6 bis 16 Personen Hilfsmittel: Streichhölzer

Die Gruppe bekommt die Aufgabe, eine Flamme mit - hilfe von kleinen Streich-hölzern einmal in der Runde durchzu reichen.

Dabei gelten folgende Regeln: Alle SpielerInnen stehen in einem Kreis zusammen und dürfen sich nicht von der Stelle bewegen. Wann immer es nötig ist, können die SpielerInnen ein neues Streichholz anzünden. Alle SpielerInnen müssen mindestens einmal die Flamme gehalten haben. Im Vorfeld können alle SpielerInnen so viele Streich hölzer bereithalten, wie sie möchten.

Die Herausforderung bei dieser Aufgabe besteht darin, so wenige Streichhölzer wie möglich zu verbrauchen. Nach jeder Runde wird ab-gestimmt, ob dies nun das bestmögliche Ergebnis war oder es doch noch mit weni-ger Hölzern möglich wäre.

LICHtERMEER

Dauer: 15 bis 20 Minuten gruppe: 4 bis 16 Personen Hilfsmittel: 50 teelichter, 5 Wunder - kerzen, lange und kurze Streichhölzer

Die Spielleitung verteilt überall im Raum die teelichter und stellt in eine Ecke des Raumes eine brennende Kerze. Die tee - lichter dürfen an den entlegensten Stellen stehen und teilweise auch nur schwierig zu erreichen sein. Zusätzlich liegt an fünf verschiedenen Stellen jeweils eine Wunderkerze bereit. Zu Beginn des Spiels bekommen alle SpielerInnen fünf kurze und ein langes Streichholz. Dann haben alle gemeinsam die Aufgabe, alle 50 tee- lichter und anschließend die fünf Wunder - kerzen anzuzünden. Die Aufgabe gilt aller-dings nur dann als gelöst, wenn zu - mindest einen kurzen Augenblick alle tee lichter und Wunderkerzen gleichzeitig brennen.

Während des Spiels dürfen die Spieler und Spielerinnen ihre Streichhölzer nur an der brennenden Kerze sowie anderen Streich - hölzern entzünden. Die brennenden tee - lichter dürfen dafür nicht verwendet werden.

Sicherheitshinweis Bei allen Spielen mit brennenden Streich-hölzern und/oder Kerzen muss darauf geachtet werden, dass keine brennenden Streichhölzer auf den Boden geschmissen werden und immer ein Eimer mit nassen Lappen für den Notfall bereit steht.

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/ MEtHoDEN FÜR DIE WINtERZEIt

StREICHHoLZRUNDE II

Dauer: 5 bis 10 Minuten gruppe: 4 bis 16 Personen Hilfsmittel: Streichhölzer

Alle teilnehmenden sitzen im Kreis und bekommen von der Spielleitung ein Streich - holz gereicht. Nachdem alle den Kopf ihres Streichholzes abgebrochen haben, stecken sich alle das verbliebene Hölzchen senkrecht zwischen die Zähne. Nun be-ginnt die eigentliche Gesprächsrunde. Die Spielleitung stellt eine Frage in den Raum, die nacheinander von allen beantwortet wird. Dabei darf jedoch immer nur mit dem Streichholz zwischen den Zähnen gesprochen werden. Falls jemand das Gesagte nicht verstanden hat, kann er/sie jederzeit nachfragen – aber natürlich auch nur mit Streichholz zwischen den Zähnen.

Bei der Durchführung der beiden Streich-holzrunden muss die Spielleitung ganz genau darauf achten, dass die Regeln eingehalten werden, ansonsten geht der Reiz verloren. Durch die beschränkten Redemöglichkeiten eignen sich für diese Methoden allerdings nur relativ einfache Fragen zum allgemeinen Wohlbefinden oder der aktuellen Stimmungslage. Ernsthafte Gespräche oder Reflexions-runden werden besser ohne Streichhölzer im Mund angeleitet.

Quelle Rüdiger Gilsdorf, Günter Kistner: Kooperative Abenteuerspiele 3. Eine Praxishilfe für Schule, Jugendarbeit und Erwachsenenbildung. Christoph Sonntag: Abenteuer Spiel 2., Eine Sammlung Kooperativer Abenteuerspiele.

StREICHHoLZRUNDE I

Dauer: 5 bis 10 Minuten gruppe: 4 bis 16 Personen Hilfsmittel: Streichhölzer

Alle teilnehmenden sitzen im Kreis. Die Spielleitung eröffnet die Runde mit einer Frage und gibt eine Packung Streich-hölzer weiter. Sobald eine Person an der Reihe ist, ent-zündet sie ein Streichholz und darf nun solange reden, wie das Streichholz brennt. Sobald die Flamme erloschen ist, hört sie auf zu sprechen und gibt die Streichholz packung weiter.

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gEgENStÄNDE-PANtoMIME

Dauer: 5 bis 10 Minuten gruppe: 4 bis 12 Personen Hilfsmittel: Begriffskärtchen Vorbereitung: 12 bis 20 verschiedene Gegenstände überlegen und diese auf Karten schreiben

Die Gruppe wird in mehrere teams mit jeweils drei bis vier Personen unterteilt. Nacheinander tritt aus jedem team ein Spieler oder eine Spielerin in die Mitte, bekommt einen Begriff gezeigt und hat nun 30 Sekun - den Zeit, mithilfe eines Mitspielers/einer Mitspielerin aus einem der gegnerischen teams den gesuchten Gegenstand nachzubilden. Das heißt, der/die SpielerIn liest den Begriff, wählt einen der gegnerischen Mit - spielenden aus und formt diesen, sodass die eigenen SpielerInnen erraten können, um welchen Begriff es sich handelt. Während dieser Zeit darf die/der erklä rende SpielerIn kein Wort sprechen (d.h. auch die/der Mitspieler In weiß nicht, welchen Gegenstand sie/er gerade darstellt) und darf auch nicht selber den Gegenstand darstellen.

Hat das team den Begriff innerhalb der vorgegebenen Zeit erraten, bekommt es einen Punkt und das nächste team ist an der Reihe. Das team, das am Ende die meisten Begriffe erraten hat, gewinnt das Spiel.

Mögliche Begriffe Flaschenöffner, Surfbrett, Korkenzieher, Wagenheber, Staubsauger, Schere, Kran, Kinderwagen, Motorsäge

Zusammengestellt von Christoph Sonntag, Bildungsreferent

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„Mögen Sie finden, was Sie suchen“, wünschte mir mein Chef, bevor ich meine Pilgerreise auf dem Jakobsweg von St. Jean Pied de Port nach Santiago de Compostela begann. Mir war nicht bewusst, dass ich etwas suchte – doch wahrscheinlich war es das Abenteuer der Ungewissheit. Die Herausforderung, nicht zu wissen, was der Weg bringt, in welche Herberge man ein­kehrt und ob der Körper den Strapazen gewachsen ist. Die erste Etappe über den Napoleonpass war aufregend, weil das Wetter in den Pyrenäen unberechenbar sein kann. Am Ende des langen Aufstiegs befin­det sich eine Wetterschutzhütte – beinah das einzige Dach, unter dem man Zuflucht findet. Hier ist es eng und unbeheizt, aber die Gesellschaft der anderen PilgerInnen macht die Hütte zu einem heimeligen Ort.

Nach einem kräftezehrenden Marsch ist man erleichtert, wenn man die ersten Dächer erblickt, die die Möglichkeiten versprechen zu essen, sich zu waschen und zu schlafen. Nicht selten ist es so, dass die verheißungs­volle Herberge keine freien Betten mehr hat und man gezwungen ist, mit den letzten Kräften die nächste Herberge aufzusuchen. Neben den Herbergen locken verschiedene Hotels mit den Annehmlichkeiten eines ruhigen Zimmers und einer eigenen Bade ­ wanne. Doch fühlt es sich auf einer Pilger ­ reise seltsam falsch an, sich in ein „Queen­size­Bett“ zu legen. In den Hotels gibt es keine durchlegenen Matratzen, keine Gesell­schaft beim Abendessen, kein Schnarchen des Bettnachbarn in der Nacht.

Zuhause fühlen sich PilgerInnen auf dem Weg, wo sie anderen begegnen. In den Bars und Cafés am Rande des Weges tanken sie Kräfte und tauschen sich über ihre Erfahrungen und wunden Füße aus. Es ist banal zu sagen, dass der Weg das Ziel ist. Aber durch meine Erfahrungen auf dem Jakobsweg hat diese Phrase an Bedeutung für mich gewonnen. Auf allen Wegen, auf denen ich die Jakobs­muschel sehe, fühle ich mich mit dem Weg verbunden – und irgendwie auch zuhause. Alexander Stiehl, transparent-Redaktion

/ SCHWERPUNKtUNtERWEgS ZUHAUSEtransparent-Redakteur Alexander Stiehl tauschte für einen Monat seinen Alltag und seine Wohnung gegen einen Rucksack und Wanderschuhe ein.

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Mit tannenbäuMen Gutes tun SAG MIR,

WIE Du WohNST …

Die Kjg-Homestory: Einige Mitglieder des Diözesan ausschusses haben transparent einen Blick in ihr Reich gewährt. Kannst du die Wohnungen den KjGlerInnen zuordnen?

Katharina Schwellenbach

Ann-Kathrin Becker Volker Andres

Benedict Martin Sonja Schweizer

Saskia Osterholt

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DIöZESAN AUSSCHUSS Der Diözesanausschuss (DA) ist das oberste Beschluss fassende gremium, das zwischen den jähr-lichen Mitgliederversammlungen über die laufende Arbeit im Verband berät. Außerdem bestimmen die DA'lerInnen die Verwendung der finanziellen Mittel und beschließen den Haushalt des Verbandes. Der DA setzt sich aus den Mitgliedern der Diözesan leitung und aus ge wählten VertreterInnen der Regionen zusammen.

Volker Andres Neuss

Ann-Kathrin Becker Rhein-Erft

Tina Düster Leverkusen

Matthias Horn Oberberg

Johanna Heise Mettmann

Benedict Martin Diözesanleitung

Matthias Ossendorf Köln

Saskia Osterholt Diözesanleitung

Peter Otten Diözesanleitung

Max Pilger Diözesanleitung

Marius Schneider Düsseldorf

Sonja Schweizer Rhein-Berg

Katharina Schwellenbach Diözesanleitung

Maren Widdenhöfer Rhein-Berg

SAG MIR, WIE Du WohNST …

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Auflösung: A2, B1, C6, D3, E4, F5

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Der Kölner Stadtsoziologe Prof. Jürgen Friedrichs über Wohnungsnot und Gentrifizierung

Weshalb ist die Entwicklung in den letzten Jahren so brisant geworden? Prof. Friedrichs: Die Entwicklung musste bri­sant werden, weil wir immer mehr Studier­ende haben. Es gibt eine immer höhere Nachfrage auf dem Wohnungs markt. Außer­dem ist die Anzahl der Altbauten, in die man beispielsweise mit einer Wohnge meinschaft ziehen kann, sehr begrenzt – gerade in Köln durch die Kriegszerstörung. Das Angebot verknappt sich also immer mehr und die Nachfrage wird immer größer – dass diese Schere zu höheren Preisen führt, ist ökono­misch völlig klar. Dazu kommt, dass viel zu wenige Wohnungen für Studieren de gebaut worden sind.

Betrifft die Wohnungsnot denn nur junge Menschen? Prof. Friedrichs: Keineswegs. Der knappe Wohnraum betrifft alle Menschen, die mit ihrem Einkommen im unteren Drittel liegen. Es betrifft in extremem Maß Familien mit niedrigem Einkommen, die unter Umstän­den von Sozialhilfe leben müssen.

Welche Rolle spielt dabei die so genannte Gentrifizierung und was genau beschreibt dieser Begriff? Prof. Friedrichs: Es handelt sich dabei um den Prozess der Veränderung eines innerstädti­

Professor Friedrichs, in unserem Magazin be-schreibt eine junge Frau, wie sie sieben Monate verzweifelt nach einer bezahlbaren Single-Wohnung in Köln sucht und welche Zumutungen sie dabei erlebt. Was läuft da schief? Prof. Friedrichs: Der Wohnungsmarkt in Köln leidet unter einer starken Nachfrage. In allen Universitätsstädten, insbesondere natürlich in Städten wie Köln, München oder Berlin müssen Studentinnen und Studenten sehr hohe Mieten bezahlen.

Die DynaMiK läSST SicH KauM

auFHalTen

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ungen mit enormen Preissteigerungen, und sie begrenzt die Mieterhöhungen.

Was können die betroffenen Anwohner und Anwohnerinnen dagegen tun? Prof. Friedrichs: Natürlich gibt es medienwirk­same Proteste und Widerstände der Anwoh­ner – beispielsweise in Hamburg oder Berlin. Meine Forschungen machen mich pessimis­tisch, ob man diesen Prozess von der Seite der Betroffenen her aufhalten kann.

Welche Städte im Rheinland sind neben Köln von der gentrifizierung betroffen? Prof. Friedrichs: In Düsseldorf und Bonn gibt es solche Phänomene auch. In allen Städten, in denen Künstler und Studenten zusammenkommen, beobachten wir solche Entwicklungen. In kleineren Städten dürfte das eher unwahrscheinlich sein.

Kann die katholische Kirche als Immobilien-besitzerin und Vermieterin in diesem Prozess sozial agieren? Prof. Friedrichs: Das kann sie. Wie man am Beispiel des Kölner Stadtviertels Kalk sehen kann, können genossenschaftliche Modelle Barrieren für diesen Prozess sein. Genossen schaften sorgen dafür, dass Häu­ser nicht verkauft werden und Menschen aus der unteren sozialen Schicht dort wohnen bleiben können. Oder die Kirche kann ihren Mietern eine gewisse Miet ­ garantie für längere Zeit geben. Interview: Steffi Maier

schen Wohngebiets hin zu einem gehobenen und teuren Wohngebiet. Studenten oder Künstler, wir nennen sie Pioniere, ziehen hier ein und leben in einer multikulturellen Umge ­ bung mit hoher Toleranz. Das Viertel wird bunt und vielfältig. Es entstehen neue Gast ­ stätten oder Galerien und das Viertel wird nach und nach zu einem „In­Viertel“. Dar­aufhin kommen Menschen, die wir Gentrifier nennen. Das sind Personen mit einem höhe­ren Einkommen, zum Beispiel Akademiker. Sie fragen in dem Viertel eine Wohnung nach, so dass Mieten nach und nach steigen. Die Geschäfte verändern sich weiter, Bioläden und Boutiquen kommen dazu. Die Gentrifier beginnen die Pioniere und die ursprüngliche Bevölkerung zu ver drängen: Die Mieten steigen, Miet wohn ungen werden in Eigen­tumswohnungen umgewandelt.

Sind Pioniere also opfer und täter der gentrifizierung? Prof. Friedrichs: Ja, das Schicksal der Pioniere ist: sich selbst abzuschaffen. Diese Dynamik lässt sich kaum bremsen.

Wie kann man der Entwicklung entgegenwirken? Wer ist da in der Verantwortung? Prof. Friedrichs: Hier ist die Stadt gefragt. Sie können von einem Hauseigentümer nicht erwarten, dass er altruistisch handelt. Die Stadt Köln plant derzeit einen Milieuschutz und Erhaltungssatzungen. Das heißt, die Stadt verhindert eine Umwandlung von Miet­ in Gewerberaum und Luxussanier­

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UNENDLICH VIELE FRAgEBögEN

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Seit meiner Wohnungssuche kenne ich sämtliche Bahnhaltestellen Kölns und habe das Gefühl, jedes kölsche Veedel gesehen zu haben. Nur die VermieterInnen habe ich selten gesehen. Bei den Besichtigungen öffneten oft HandwerkerInnen die Türen, die die Wohnung selbst nicht kannten. Oder die aktuellen MieterInnen zeigten mir eine Wohnung, die sie in bunten Farben

oder verrauchtem Gelb­Grau zurücklassen wollten. Beliebt war man als NachmieterIn, wenn man bereit war, die verwohnten Möbel zu horrenden Summen zu über nehmen oder die Wohnung selbst zu renovieren. Ich habe Wohnungen ange boten bekommen, in denen die Wände schimmelten, die Heizung fast von der Wand fiel und die mehr als nur sanierungsbedürftig waren. Ich war in Häu­sern bei Menschen, die nach Bier rochen und in Fluren, die nach Urin stanken. Wer da nicht wohnen will, wird von der Liste ge­strichen. Da stehen ja noch hundert weitere InteressentInnen drauf.

Irgendwann bestand mein Leben nur noch aus Arbeiten, Anzeigen studieren, telefo nie­ren, Terminen abstimmen und Wohnungen besichtigen. Mit der Zeit fühlte ich mich fast nackt: Ich füllte unendlich viele Fragebögen aus, trug mich auf Listen ein und fertigte Bewerbungsmappen an. Die VermieterInnen wollten alles wissen: Was ich verdiene, wie mein Basisscore bei der Schufa aussieht und ob mein aktueller Vermieter mit mir zufrieden sei. Ich meldete mich bei sämtlichen Genos ­ sen schaften an, beantragte einen Wohnbe­rechtigungsschein und inserierte selbst in der Zeitung. Irgendwann überlegte ich sogar, eine/n überbezahlte/n MaklerIn einzuschalten.

Ich bekam viele Tipps in dieser Zeit: Meine Katze sollte ich besser verschweigen. Bei Besichtigungen sollte ich nicht zu forsch sein, mich aber dennoch von der Masse abheben. Inzwischen weiß ich: Vor allem darf man nicht aufgeben. Denn am Ende war ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort und konnte schließlich in eine neue Wohnung einziehen. Nela Bornträger

„Dass ich das noch erleben darf …“ dachte Nela Bornträger, als sie den Vertrag für ihre neue Wohnung in Köln unterzeichnete. Bis dahin hatte sie über 70 Wohn -ungen besichtigt und zig Absagen bekommen.

„Gemütlichkeit ist anders ...“ – viele VermieterIn-nen verlangen für sanierungsbedürftige Bruchbuden noch horrende Mieten

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IKEA – der Name löst bei vielen Menschen Glücksgefühle aus. Ein Haus voller Möbel, Dekoartikel und Haus­haltsgeräte. Alles, was

man für das eigene Heim braucht, kann man hier finden. Und mehr. Selbst wenn man einmal nichts brauchen sollte, zum Shoppen an einem Samstagnachmittag ist das Möbelhaus aller Möbelhäuser perfekt. So geht es jedenfalls mir und meinen Freundinnen. Ob wir nun Kerzen für unsere Weihnachtsdekoration brauchen, eine neue Tasche nähen wollen oder ein Geburtstags­geschenk suchen – nach einem Besuch im blau­gelben Haus sind wir meistens um diese Sorgen leichter. Dabei geht es nicht um das Kaufen an sich. Für uns ist es viel mehr – gewissermaßen das Eintauchen in eine Traumwelt, in eine „Welt der Möglich­keiten“. „Was wäre wenn...?“ – Mit dieser Frage im Kopf kann man einen ganzen Tag

Was für die einen ein Albtraum ist, ist für die anderen die beste Samstagnachmittagsbeschäf tigung der Welt: Ein Einkaufsbummel bei IKEA. Das schwedische Möbelhaus hat viele treue Anhänger und Anhängerinnen. transparent-Redakteurin Lisa-Maria ist eine davon.

zwischen Schlafzimmer, Billy­Regalen und Pax­Schränken verbringen. Es macht Spaß, sich die verschiedenen Szenarien auszu­denken, wie die eigene Wohnung einmal aussehen könnte.

Wenn man sich die IKEA­Kundinnen und ­Kunden anschaut, so trifft man auf ganz unterschiedliche Konstellationen: Eltern mit ihren Kindern, Paare oder Freundinnen, sie alle treffen dort aufeinander. Die meisten mit dem gleichen Ziel, nämlich ihren persön ­ lichen (Wohnungs­)Traum zu verwirklichen. Das kann das perfekte Geschirr set sein oder eine neue, größere Couch.

Wenn ich zu IKEA fahre, habe ich das Gefühl, meine eigene Welt zu gestalten. Und davon ab gesehen: Wo könnte man einen kalten Wintertag besser verbringen als zwischen vielen bunten Bildern und gemütlichen Sofas?

Lisa-Maria Bosch, transparent-Redaktion

BLAU-gELBE tRÄUME

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dann war es doch so. Danach fing ein neues Leben an. Mit dem Geld, das ich noch hatte – ich hatte eine Abfindung bekommen, die nicht ganz wenig war – habe ich erst mal Urlaub gemacht. Frankreich, Spanien, ich war überall, zwei Jahre lang. Mit meinem Wohnmobil, einem Hymer. Das habe ich zwölf Jahre lang gefahren. Allerdings habe ich kaum etwas ausgegeben, außer für Sprit. Mir war klar: Wenn ich das Geld jetzt auf den Kopf haue, ist es bald weg.

Ich habe 28 Jahre lang bei RWE gearbeitet, von 1970 an. Ich habe im Lager gearbeitet und später als Batteriewart. Ich habe ein ganz normales bürgerliches Leben gelebt, hundert Prozent. Ich hab immer mal wieder was von Odachlosen gehört, aber da habe ich mir keine Gedanken gemacht. Man hat ja Arbeit gehabt. Ich habe in Hürth gewohnt. Auch als ich arbeitslos wurde, habe ich nichts bereut, weil ich ja alles mitmachen konnte. Das hat nur deswegen geklappt, weil ich wusste, was ich wollte. Ich wollte nie auf der Straße landen.

Sicher ist das nicht schön, wenn man seinen Job verliert. Ich hätte nie gedacht, dass man uns eines Tages entlässt. Und

ICh wolltE nIE AuF DEr StrASSE

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Der Kölner Dieter Bilk lebte viele Jahre ohne Wohnung.

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Ende des Jahres bekomme ich Rente. Dann muss ich lernen, mein Geld auszugeben. Ins Grab kann ich es nicht mitnehmen – und wem soll ich es hinterlassen? Seit einem Jahr bin ich wieder am Sparen. Ich kaufe keine Zigaretten mehr, sondern sammle Kippen und drehe mir davon Zigaretten. Hat mir ein Kumpel gezeigt. Der nannte das „Mülleimer­tabak­Sammeln“. Jetzt mache ich das auch. Abends piddele ich die Kippen auf. Das ist richtig teurer Tabak, bares Geld! Jetzt lege ich jeden Tag fünf Euro auf die Seite, die ich spare. Und wenn ich meine Rente kriege, dann mache ich eine Tombola. Ich habe mir Überraschungseier besorgt. In jedes Ei kommen fünf Euro und in eins fünfzig. Dann stelle ich mich mit einem Eimer hin und jeder kann sich ein Ei nehmen. Wer die fünfzig Euro zieht, der hat den großen Preis gemacht. Das macht mir Spaß. Das ist mein Danke schön dafür, dass ich all die Jahre klar gekommen bin. Da können Sie drüber denken, was Sie wollen.

Dieter Bilk ist 63 Jahre alt und lebt in Köln.

Peter otten, Geistlicher Leiter der KjG im Erzbistum Köln

Zunächst konnte ich meine Wohnung noch behalten. Trotzdem war ich die meiste Zeit im Wohnmobil. Das ging auch im Winter wunderbar, denn ich hatte eine Heizung. Ich habe alles selbst in Schuss gehalten, denn ich bin ein Fummler. Nach ein paar Jahren musste ich das Wohnmobil aber auf­geben. Ich habe es heiß und innig geliebt. Aber das Problem war, dass die Städte ei­nen nur noch weiter außerhalb der Zentren campen ließen – und kostenlos waren viele Plätze auch bald nicht mehr.

Irgendwann musste ich auch meine Woh­nung aufgeben. Ein Kumpel, den ich damals nicht gut kannte, sagte: „Dieter, zieh zu mir. Deine Sachen packen wir in meine Garage. Da können sie bleiben, bis du wieder eine Wohnung hast.“ Ich habe sie nie wieder bekommen. Das waren Erinnerungsstücke, persönliche Gegenstände, die ich jahrelang gehegt und gepflegt habe, die auf einmal weg waren. Das ist bis heute für mich nicht nachvollziehbar. Aber da hilft kein Heulen. Ich bin Realist: Das ist das Leben.

Später habe ich mir in Köln eine Wohnung gekauft, 38 Quadratmeter groß. Da lebe ich, das klappt wunderbar. Sparsam gelebt, den Umgang mit Geld gelernt, und dabei noch gut gelebt. Dazu muss man sagen: Ich habe ja nicht nur rum gesessen und mein Geld bekommen. Ich habe viele Jahre Zeitungen verkauft oder kleinere Arbeiten gemacht. Das war schlimm, als ich zum ersten Mal am Neumarkt stand und den Leuten Zeitun­gen verkauft habe. Da habe ich richtig Angst gehabt. Aber es läuft, wenn du merkst, das erste Geld kommt. Davon konnte ich leben, mein Essen und Trinken kaufen und brauchte das Ersparte nicht anpacken.

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Wohngemeinschaft und Studenten – und dann auch noch nur Männer. Was

es da nicht alles für Vorurteile gibt: dreckig, laut, immer Party … Okay, nicht

alles ist aus der Luft gegriffen. Dennoch war für mich sofort klar, dass ich

nicht alleine wohnen möchte, als ich vor fast drei Jahren bei meinen Eltern

ausgezogen bin. Dass es eine reine Männer­WG wurde, war eher Zufall.

Ich habe vor allem nach einer günstigen Wohnung gesucht. Mit der Zeit

lernte ich so viele Vorzüge einer Wohngemeinschaft kennen, dass ich dem

WG­Leben treu geblieben bin. Als Neuling in einer fremden Stadt wurde

mir der Start einfach gemacht: Auf einen Schlag habe ich viele Menschen

kennen gelernt, meine Mitbewohner und deren Freundinnen und Freunde.

Schon bald zählte ich all diese Menschen zu meinem Freundeskreis. In

einer WG wird es nie langweilig. Wenn ich etwas unternehmen möchte, geh'

ich einfach in den Gemeinschaftsraum und schaue, was los ist. Bei einem

zehnköpfigen Haushalt kann man sich sicher sein, dass dort immer jemand

zu finden ist. Dann kochen wir gemeinsam, schauen Filme oder gehen was

trinken. Und auch die unliebsamen Aufgaben werden gleichmäßig auf alle

verteilt, sodass jeder nur einen kleinen Teil übernehmen muss. Und das

Beste: Auch wenn ich mal Ruhe haben möchte, ist das kein Problem.

Dann ziehe ich mich einfach in mein Zimmer zurück.

»Mein leben in einer Studenten-wG ist eine unvergessliche Zeit«

Volker Andres, transparent-

Redakteur

VS. ALLEINE WoHNENAusbildung, Studium, Selbstbestimmung – irgendwann ziehen wir aus dem Elternhaus aus. Doch was kommt dann? Die wilde Wohngemeinschaft? Die ersten eigenen vier Wände? Volker Andres und Sven Averdung über die Vor- und Nachteile einer WG.

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Ich lebe gerne alleine. In meiner Wohnung finde ich Schutz. Hier kann ich konzentriert sein und für mich sein. Ich finde Ruhe, um mich auf neue Pha­sen meines Lebens vorzubereiten. Ich identifiziere mich mit dieser Ruhe. In meiner Wohnung komme ich oft zu Einsichten und klaren Ge danken. Neue Ideen entstehen und machen mir Lust auf Neues. Wenn ich alleine wohne, kann ich selbst entscheiden, mit wem ich meine Erlebnisse teile und was ich mir antun möchte. Und ich beweise mir: Ich kann für mich sein.

Begegnung ist mir wichtig: Habe ich etwas Tolles erlebt, kann ich das ja trotzdem mit anderen Menschen teilen. Doch dafür müssen wir nicht zu­sammen wohnen. Jede und jeder kann etwas für sich erleben und danach teilen wir die neuen Erfahrungen. Ich genieße es einfach, mich nicht immer mit Freundinnen, Freunden oder Verwandten absprechen zu müssen. In meiner Wohnung bin ich einfach für mich – und das ist gut.

Sven Averdung, transparent-Redakteur

»ruhe finden«

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»yoU oNLy LIVE oNCE« Zwei 15­Jährige Jungs knacken in den Sommerferien einen Lada und fahren damit in Richtung Walachei. So kurz lässt sich der Inhalt des Buches „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf zusammen fassen – und auch wieder nicht: Die Geschichte der beiden Außenseiter Tschick und Maik, der eine rus­sischer Einwanderer, der andere Sohn einer alkoholkranken und vom Vater betrogenen Mutter, steckt voller Spannung und ist mehr als nur ein Jugendroman. Neben der ersten Liebe und den Wirrungen der Pubertät steckt in der Geschichte auch viel ernster Stoff: Die absurde und fesselnde Handlung verpackt das Nachdenken über Elternrollen, Freundschaft, die Funktion von Schule, Alkoholismus, Toleranz und soziale Unter­schiede. Die beiden Freunde verkörpern die so genannte „yolo“­Einstellung: „You only live once“.

Der kürzlich verstorbene Autor Wolfgang Herrndorf hat dies in einer authentischen Jugendsprache formuliert, die sich niemals anbiedert. Seinen Charme bezieht „Tschick“ zum einen aus seiner realistischen Jugend­sprache. Zum anderen sind aber auch die Reise und die Erlebnisse der beiden Jungen ohne Einschränkungen lesenswert – nicht nur für Jugendliche, sondern auch und ganz besonders für Erwachsene. Kai Regener, transparent-Redaktion

wolfgang herrndorf: tschick.

taschenbuch-Verlag rororo, ca. 9 Euro.

In seinem Album „Christmas“ covert Michael Bublé Weihnachtslieder und singt eigene Kompositionen ­ alle auf seine eigene Art und Weise und mit einer Big Band als Begleitung.. Ich habe diese CD letztes Jahr zu Nikolaus bekommen und sie „rauf und runter“ gehört. Sie gehört für mich definitiv zu meinen Lieblings­Weihnachts­(und Winter)­Alben. Es passt alles zusammen: eine Band, die das Gefühl von Weihnachten mit Blechbläsern untermalt, ein gefühlvoll singender Michael Bublé, dessen Songs direkt ins Ohr gehen und so leicht nicht mehr verschwinden. Zudem hat er sich Unterstützung von bekannten KünstlerInnen wie beispielsweise Shania Twain geholt. Und auch die tanzbegeisterten Menschen wer­den „Christmas“ lieben: die Interpretation von „Jingle Bells“ ist poppig und sehr tanz­bar. Ich freue mich, dass das Album mich auch dieses Jahr wieder durch den Winter bringt. Irina Neumann, transparent-Redaktion

ENtDECKtES /

VoRFREuDE MIT BIG BAND

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Diözesanleitung Benedict Martin, Saskia osterholt, Peter otten (Geistlicher Leiter), Max Pilger, Katharina Schwellenbach ReferentInnen Birgit Elsner (Presse- & Öffentlichkeitsarbeit) thomas Pieger (Bildungsstätte „Haus Sonnenberg“) Christoph Sonntag (Schulungsarbeit) Holger Walz (Gesellschaftspolitische & theologische themen, Gender Mainstreaming) Finanzen/Personalverwaltung Claudia Gerlach Sekretariat Martina Coutellier (Bestellungen, Verkauf, Ausleihe) Anna Struck (Mitgliederbetreuung) Brigitte Steven (Mitgliederbetreuung, organisation Diözesan- konferenz und -ausschuss) Freiwilliges Soziales Jahr Laura Appold Haus Sonnenberg Christoph Niesen (Buchungen) Redaktion Volker Andres, Sven Averdung, Lisa-Maria Bosch, Steffi Maier (Redaktionsleitung), Max Gollor, Irina Neumann, Franziska Pfeiffer, Max Pilger (Diözesanleitung, v.i.S.d.P.), Karoline Rauschen, Kai Regener, Alexander Stiehl Korrektur Brigitte Steven Endredaktion Steffi Maier Layout Verena Dreikauß titelbild Sebastian Sehr Druck Die Umweltdruckerei Auflage 1.600 Exemplare Anschrift Redaktion transparent, Steinfelder Gasse 20 – 22, 50670 Köln [email protected]

/ IMPRESSUM

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kjg-Diözesanstelle tel 0221.1642 6432 / Fax 0221.1642 6841 [email protected] / www.kjg-koeln.de

öffnungszeiten Mo – Do 9 –13 Uhr + 14 –17 Uhr; Fr 9 –13 Uhr

transparent wird herausgegeben von der Diözesanleitung der Katho lischen jungen Gemeinde im erzbistum Köln und richtet sich als Meinungs- und informationsblatt an alle verantwortlichen Mitglieder im Diözesanver-band. transparent ist für Mitglieder im abo-System kostenlos erhältlich. Der Bezugspreis von 5€ ist im Mitgliedsbeitrag erhalten. Mitglieder des Fördervereins können transparent kostenlos im einzelbezug erhalten.

Beiträge mit Namen oder Fundstelle geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder Herausgeberin wie-der. Die Weiterverwendung der Artikel in anderen KjG-Medien ist erwünscht. Wir bitten um Quellen angabe und Zusendung von Belegexemplaren.

Die Diözesanleitung wünscht allen KjGlerinnen und KjGlern

ein frohes und gesegnetes weihnachtsfest.

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35 STUNDEN& keine Minute lÄnger

Die KjG-Diözesanverbände in NRW fordern, dass die Schule ihren Bedarf an der täglichen Zeit junger Menschen auf das wirklich Notwendige begrenzt.Mehr zur schulpolitischen Kampagne der KjG erfahrt ihr in 2014.

PVSt., Deutsche Post AG, „Entgelt bezahlt“ 42933

DIÖZESANStELLE DER KJG IM ERZBIStUM KÖLN E.V.

StEINFELDER GASSE 20 – 22D 50670 KÖLN FoN 0221.1642 6432FAX 0221.1642 [email protected]