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Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau Kommunikation Simone Dietrich Solothurnstrasse 102 2504 Biel Telefon +41 32 344 17 28 [email protected] ahb.bfh.ch MEDIENMITTEILUNG Biel, 28. Juli 2016 Building Information Modeling BIM: Auch in der Fensterbranche ein Thema? Building Information Modeling, ein Begriff der neben Digitalisierung, Industrie 4.0 und Internet der Dinge momentan in aller Munde ist und an jeder Fachtagung auftaucht. Aber: Was steckt dahinter? Welches sind die Vorteile, die für die Fensterbranche zu erwarten sind? Building Information Modeling, kurz BIM, ist eine Methode, die über ein zentrales Modell des Gebäudes die Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden optimiert. Alle relevanten Gebäudedaten werden digital erfasst, kombiniert und vernetzt. Das Planungsmodell und die stets aktuellen Daten stehen während des ganzen Planungsprozesses allen am Bau Beteiligten zur Verfügung. «Mit BIM können wir ein Projekt virtuell bauen, bevor es auf die wahre Baustelle geht» so Thomas Rohner, Leiter Fachbereich Holz und Professor für Holzbau und BIM an der Berner Fachhochschule BFH. Mögliche Probleme, die beim Bau auftauchen können, zeigen sich so bereits im Modell. «BIM hat ein ungeheures Potenzial: Durch die digitale Vernetzung entstehen weniger Fehler, dies ermöglicht wertvolle Zeit- und Kosteneinsparungen.» Optimierungspotenzial bei der Datenanlieferung Die Prozesse in der Produktion von Schweizer Fenstern sind zu einem grossen Teil automatisiert, das Optimierungspotenzial in der Herstellung nach Industrie 4.0-Grundsätzen gestaltet. Möglich sind zeitliche und finanzielle Einsparungen aber noch in der Phase der Datenerfassung, bzw. -anlieferung. Hier kommt BIM zum Einsatz: Denn BIM beinhaltet nicht nur das 3D-Modell des Gebäudes, sondern bildet auch alle technischen Daten ab. Für das Bauteil Fenster bedeutet dies, dass neben den Grössenangaben, z.B. auch die Anforderungen an die Bauphysik, die Optik, Lüftung und Beschattung oder weitere glasspezifische Angaben hinterlegt sind. Alle diese Daten kann der Fensterbauer über eine IFC-Schnittstelle 1 in sein ERP-System 2 integrieren. Dies spart im Vergleich zu der Erfassung vor Ort oder der manuellen Übertragung in das eigene System viel Zeit und senkt gleichzeitig auch die Fehlerquote. Viele ERP-Systeme verfügen bereits heute über eine IFC-Schnittstelle oder können aufgerüstet werden. «BIM wird sich durchsetzen» Das Fenster ist eines der kompliziertesten Bauteile eines Gebäudes. Bis zum eingebauten Fenster sind viele verschiedene Stellen involviert: vom Fensterbauer über den Glashersteller bis hin zum Beschlagslieferanten. Mit BIM haben alle Beteiligten zu jeder Zeit Zugriff auf die aktuellsten Daten und können diese direkt in die betriebseigene Software speisen. Die Vereinfachung und das Einsparpotenzial liegen auf der Hand. Um von diesen technischen Möglichkeiten möglichst rasch zu profitieren, könnten Fensterbauer schon heute verlangen, dass die Daten BIM-kompatibel

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Berner FachhochschuleArchitektur, Holz und BauKommunikationSimone DietrichSolothurnstrasse 1022504 BielTelefon +41 32 344 17 [email protected]

MEDIENMITTEILUNGBiel, 28. Juli 2016

Building Information Modeling BIM: Auch in der Fensterbranche ein Thema?

Building Information Modeling, ein Begriff der neben Digitalisierung, Industrie 4.0 und Internet der Dinge momentan in aller Munde ist und an jeder Fachtagung auftaucht. Aber: Was steckt dahinter? Welches sind die Vorteile, die für die Fensterbranche zu erwarten sind?

Building Information Modeling, kurz BIM, ist eine Methode, die über ein zentrales Modell des Gebäudes die Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden optimiert. Alle relevanten Gebäudedaten werden digital erfasst, kombiniert und vernetzt. Das Planungsmodell und die stets aktuellen Daten stehen während des ganzen Planungsprozesses allen am Bau Beteiligten zur Verfügung. «Mit BIM können wir ein Projekt virtuell bauen, bevor es auf die wahre Baustelle geht» so Thomas Rohner, Leiter Fachbereich Holz und Professor für Holzbau und BIM an der Berner Fachhochschule BFH. Mögliche Probleme, die beim Bau auftauchen können, zeigen sich so bereits im Modell. «BIM hat ein ungeheures Potenzial: Durch die digitale Vernetzung entstehen weniger Fehler, dies ermöglicht wertvolle Zeit- und Kosteneinsparungen.»

Optimierungspotenzial bei der DatenanlieferungDie Prozesse in der Produktion von Schweizer Fenstern sind zu einem grossen Teil automatisiert, das Optimierungspotenzial in der Herstellung nach Industrie 4.0-Grundsätzen gestaltet. Möglich sind zeitliche und finanzielle Einsparungen aber noch in der Phase der Datenerfassung, bzw. -anlieferung. Hier kommt BIM zum Einsatz: Denn BIM beinhaltet nicht nur das 3D-Modell des Gebäudes, sondern bildet auch alle technischen Daten ab. Für das Bauteil Fenster bedeutet dies, dass neben den Grössenangaben, z.B. auch die Anforderungen an die Bauphysik, die Optik, Lüftung und Beschattung oder weitere glasspezifische Angaben hinterlegt sind. Alle diese Daten kann der Fensterbauer über eine IFC-Schnittstelle1 in sein ERP-System2 integrieren. Dies spart im Vergleich zu der Erfassung vor Ort oder der manuellen Übertragung in das eigene System viel Zeit und senkt gleichzeitig auch die Fehlerquote. Viele ERP-Systeme verfügen bereits heute über eine IFC-Schnittstelle oder können aufgerüstet werden.

«BIM wird sich durchsetzen» Das Fenster ist eines der kompliziertesten Bauteile eines Gebäudes. Bis zum eingebauten Fenster sind viele verschiedene Stellen involviert: vom Fensterbauer über den Glashersteller bis hin zum Beschlagslieferanten. Mit BIM haben alle Beteiligten zu jeder Zeit Zugriff auf die aktuellsten Daten und können diese direkt in die betriebseigene Software speisen. Die Vereinfachung und das Einsparpotenzial liegen auf der Hand. Um von diesen technischen Möglichkeiten möglichst rasch zu profitieren, könnten Fensterbauer schon heute verlangen, dass die Daten BIM-kompatibel angeliefert werden oder z.B. einen tieferen Preis anbieten, falls dies der Fall ist. Eines der ersten Projekte in der Schweiz, das den BIM-Standard bereits in der Planung verlangt, ist der Neubau des Campus Biel/Bienne der Berner Fachhochschule BFH in Biel. Der Kanton Bern als Bauherr verspricht sich so für das hochkomplexe Gebäude,

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bei dem auch diverse Laboratorien eingebaut werden, eine effizientere Planung und Bauphase. Rohner ist überzeugt: «BIM wird sich in Zukunft überall durchsetzen, weil die Methode klare Vorteile bringt.» Wie schnell BIM Einzug hält, wird sich zeigen. Die BFH unterstützt die Branche mit dem Weiterbildungsangebot CAS Digitale Vernetzung. Absolventinnen und Absolventen des Studiengangs, der Ende Oktober erstmals startet, sind in der Lage, die Rolle eines BIM-Koordinators zu übernehmen. BIM, die digitale Vernetzung und Industrie 4.0 stehen auch an den windays, dem Branchentreffpunkt für die Fenster- und Fassadenbranche nächstes Jahr im Zentrum: 23. und 24. März 2017 in Biel.www.ahb.bfh.chwww.ahb.bfh.ch/casdigitalevernetzungwww.windays.ch

1 IFC = Industry Foundation Classes, ein offenes und neutrales Datenformat2 ERP = Entreprise Resource Planung, eine Software zur rechtzeitigen und bedarfsgerechten Planung und Steuerung von Ressourcen

Berner Fachhochschule Architektur, Holz und BauDas Departement Architektur, Holz und Bau der Berner Fachhochschule BFH zählt im Bau- und Holzbereich zu den schweizweit führenden Hochschulen mit globaler Perspektive. Unser Bildungsangebot umfasst Bachelor- und Masterstudiengänge in den Bereichen Architektur, Holz- und Bauingenieurwesen sowie verschiedene Ausbildungen an der Höheren Fachschule Holz Biel. Wir bieten zahlreiche berufsspezifische Weiterbildungsstudiengänge und sichern mit praxisorientierten Weiterbildungsveranstaltungen den Wissens- und Technologietransfer in die Wirtschaft. Mit unserer anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung und unserem breiten Dienstleistungsangebot unterstützen wir Unternehmen bei der Entwicklung nachhaltiger Produkte für die Praxis.www.ahb.bfh.ch

windaysDie Veranstaltung windays ist die bedeutendste Fachtagung der Fenster- und Fassadenbranche in der Schweiz. Unser Ziel ist es, den wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch zu fördern, einen umfassenden Einblick in den Markt zu geben und eine Plattform für Diskussionen rund um das Thema Fenster und Fassade zu schaffen. Die Durchführung erfolgt in Deutsch und Französisch mit Simultanübersetzung in die jeweils andere Sprache. Die nächsten windays finden am 23. und 24. März 2017 statt.www.windays.ch

CAS Digitale Vernetzung im HolzbauDas CAS Digitale Vernetzung im Holzbau versetzt Kadermitarbeitende in die Lage, Planungs- und Produktionsprozesse nach BIM und Industrie 4.0 zu verstehen und zu führen. Der neue Weiterbildungsstudiengang wurde in Zusammenarbeit mit dem National Centre of Competence in Research (NCCR) Digital Fabrication der ETH Zürich konzipiert und profitiert von neusten Forschungsergebnissen und hohem Praxisbezug. Die Arbeit mit einem durchgängigen 3D-Modell eines

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Leitobjekts ermöglicht es, während des Unterrichts vertiefte Problemstellungen und Lösungen zu entwickeln.www.ahb.bfh.ch/casdigitalevernetzung

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Weitere Auskünfte:

Building Information ModelingCAS Digitale Vernetzung im Holzbau:Thomas Rohner, Leiter Fachbereich Holz und Professor für Holzbau und [email protected], +41 32 344 17 25

windaysUrs Uehlinger, Leiter Kompetenzbereich Fenster-, Türen- und [email protected], +41 32 344 03 94

Durch die Planung mit BIM steigt die Qualität beim Fenstereinbau auf der Baustelle.

Holz-Metall connex Clips, Blumer Technofenster AG

Neues System_1/_2: Connex Clips plus, Blumer Technofenster AG

Thomas Rohner, Leiter Fachbereich Holz und Professor für Holzbau und BIM an der Berner Fachhochschule BFH

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