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Projekt 1816: Unterrichtsvorschlag Aus einem Gedicht ein Theater entwickeln Unterrichtsbe reich Deutsch, Szenisches Spiel Stufe MST Autor/in Mark Plüss Umfan g min 7 Lektionen Zusammenfassung (1 Absatz, ca. 5 Zeilen) Worum geht es? Die SuS erlesen gruppenweise den Text von Jakob Stutz’ Gedicht «Hansels Klage» (Sternenbergerlied). Es schildert die Lebensumstände der Sternenberger zu Beginn des 19. Jahrhunderts, Die SuS versuchen, alte Ausdrücke im Gedicht zu übersetzen und lesen es einander vor. Danach identifizieren sie Rollen im Text. Welche davon eignen sich für Spielszenen? Die Szenen werden gruppenweise erarbeitet, vorgespielt, verändert ... So entsteht eine Szenenfolge, die schliesslich zur Aufführung gelangt. Inhalt (Was die Lernenden nachher WISSEN) Alltagssorgen Anfangs des 19. Jdht. Prozesse (Was die Lernenden nachher KÖNNEN) ausdrucksvoll vorlesen eine Rolle übernehmen beim Spielen Text und Mimik zusammenpassen lassen Rückmeldungen nach Kriterien geben und erhalten Produkt (Was dabei entsteht) Spielszenen zu «Hansels Klage» Ideen für das Vorgehen 1. Gedicht erlesen und verstehen 2. Einen Teil davon zum Vortragen vorbereiten (arbeitsteilige Gruppenarbeit, vgl. Sprachland AT 19) 3. Gedicht präsentieren, kriterienorientierte Rückmeldungen geben und erhalten 4. Rollen im Text identifizieren, z.B. Hansel, seine Frau, Tochter Vreni … 5. Grupppenweise eine Szene entwickeln 6. einander vorspielen, Klasse gibt Rückmeldung nach Kriterien 7. Szenen modifizieren 8. Aufführung am Elternabend und am Wettbewerb 1816 document.docx 1/23

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Page 1:  · Web viewEinführung (Word Dokument) Das Sternenberger Lied "Hansels Klage" von Jakob Stutz Jakob Stutz (1801-1877) aus Isikon war einer der bekanntesten Zürcher Volksdichter.

Projekt 1816: Unterrichtsvorschlag

Aus einem Gedicht ein Theater entwickeln

Unterrichtsbereich Deutsch, Szenisches Spiel Stufe MSTAutor/in Mark Plüss Umfang min 7 Lektionen

Zusammenfassung (1 Absatz, ca. 5 Zeilen)Worum geht es? Die SuS erlesen gruppenweise den Text von Jakob Stutz’ Gedicht «Hansels Klage» (Sternenbergerlied). Es schildert die Lebensumstände der Sternenberger zu Beginn des 19. Jahrhunderts, Die SuS versuchen, alte Ausdrücke im Gedicht zu übersetzen und lesen es einander vor. Danach identifizieren sie Rollen im Text. Welche davon eignen sich für Spielszenen? Die Szenen werden gruppenweise erarbeitet, vorgespielt, verändert ... So entsteht eine Szenenfolge, die schliesslich zur Aufführung gelangt.

Inhalt (Was die Lernenden nachher WISSEN)Alltagssorgen Anfangs des 19. Jdht.

Prozesse (Was die Lernenden nachher KÖNNEN) ausdrucksvoll vorlesen eine Rolle übernehmen beim Spielen Text und Mimik zusammenpassen lassen Rückmeldungen nach Kriterien geben und erhalten

Produkt (Was dabei entsteht)Spielszenen zu «Hansels Klage»

Ideen für das Vorgehen 1. Gedicht erlesen und verstehen 2. Einen Teil davon zum Vortragen vorbereiten (arbeitsteilige Gruppenarbeit, vgl. Sprachland AT 19)3. Gedicht präsentieren, kriterienorientierte Rückmeldungen geben und erhalten4. Rollen im Text identifizieren, z.B. Hansel, seine Frau, Tochter Vreni …5. Grupppenweise eine Szene entwickeln6. einander vorspielen, Klasse gibt Rückmeldung nach Kriterien7. Szenen modifizieren8. Aufführung am Elternabend und am Wettbewerb 1816

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Lektionsplanung/Planung der Unterrichtseinheit

Dauer was wie wer1. 15‘ Fragestellung: Welche Sorgen könnte

ein Familienvater im Zürcher Oberland vor 200 Jahren gehabt haben?

D-A-V Denken-Austauschen-Vorstellen SuS

10’ Kurze Einführung Autor und Kontext altersgerecht vorstellen LP20’ Gruppenweise jeweils einen Teil des

Gedichts erlesen. Erklärungen suchen zu den fett gedruckten Wörtern.

homogene Gruppen bilden, LP unterstützt die, welche es am Nötigsten hat.

GA

2. 10’ Arbeitstechnik «Lesetext Vortragen» inkl. Kriterien

einführen oder nachlesen (z.B. Sprachland AT 19)

LP

15’ Lesetraining in gleichen Gruppen wie vorher

LP stellt sicher, dass alle Gruppen alles verstanden haben.

GA

5’ Zwischenbesprechung LP15’ Training fortsetzen, Rückmeldungen

gebenjede/r in der Gruppe kann den trainierten Teil ausdrucksvoll vortragen

GA

3. 10’ Wiederholung Kriterien wie gebe ich Rückmeldungen, wie nehme ich sie an?

alle

25’ Gruppenpuzzle: Teile des Gedichts vorlesen. Rückmeldungen.

Gruppen so bilden, dass jede Gruppe alle Teile des Gedichts hört.

GA

10’ Auswertung/Reflexion Wie ging es? Was hat geholfen? Merkpunkte alleev. Eintrag ins Lernjournal Hausaufgabe? EA

4. 10’ Zielsetzung und Vorgehen modellieren LP30’ Rollen identifizieren im Text

Stichwörter auf Kärtchen notierenWer macht was? Wer will was? Wer hat welches Problem?

GA

5’ Reflexion Wie geht es weiter? LPKarten gliedern zu einzelnen Szenen an WT LP

5. 10’ Gruppen bilden, Szenen zuweisen LP30’ Erarbeiten der Szenen Zwischenbesprechung falls nötig GA5’ Reflexion und Merkpunkte festhalten

6. 5’ Merkpunkte konsultierenKriterien für Rückmeldungen

10’ Szenen wiederholen GA30’ Szenen spielen gruppenweise, Klasse gibt Rückmeldungen alle

7. 15’ Szenen modifizieren, ergänzen GA30’ erneut vorspielen Was hat sich verändert? alle

Lektionsreihe beenden oder Aufführung vorbereiten

Hinweis «Schule&Kultur» vermittelt unter den Stichwort «Toi-toi-toi» Theaterpädagoginnen zur Unterstützung bei Projekten dieser Art.

MaterialKostüme, Requisiten nach Bedarf

Quellenverweise/TexteJakob Stutz

BeilagenText «Hansels Klage» inkl. Einführung (Word Dokument)

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Das Sternenberger Lied"Hansels Klage" von Jakob Stutz

Jakob Stutz (1801-1877) aus Isikon war einer der bekanntesten Zürcher Volksdichter. Er lebte um 1840 für einige Jahre im Sternenberg, wo er sich als Lehrer, Dichter und Erzieher betätigte. Er gründete eine erste Ersparniskasse und setzte sich stark ein für die Einwohner dieses Armutsgebietes. Nachdem Maschinen aufgekommen waren, ging es mit der Heimarbeit bergab, die Oberländer Heimspinner und -weber gerieten von einer Krise in die andere. Schulden, Teuerung und Krankheiten trugen zum Elend bei. Auch von einer Kartoffelseuche blieben die Oberländer nicht verschont.

1850 zählte Sternenberg 1342 Einwohner. Davon waren nur 55 Personen in der Landwirtschaft tätig! 500 waren Heimarbeiter und damit meist arbeitslos, 355 Personen zählte man als ganz arbeitsunfähig. Um die Not zu lindern, setzte man einen kantonalen Regierungskommissär ein. Man schuf und vermittelte Arbeitsplätze und entliess den Ortspfarrer, der sich zusammen mit seiner Frau am Geld der Gemeinde bereichert hatte. Ab 1859 durften die Sternenberger ihr Dorf wieder selbst verwalten. Weil mehr und mehr Leute ins Unterland zogen, hatte das schlimmste Elend bald ein Ende. Heute wohnen noch rund 400 Personen in der höchstgelegenen Zürcher Gemeinde.

Jakob Stutz schrieb dieses Gedicht in der damaligen Sternenberger Mundart. Die Klage des armen, arbeitslosen, enttäuschten Hansel über die Verwahrlosung seiner Familie und document.docx 3/15

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seiner Heimat war sehr ernst gemeint und nicht als Spottgedicht. Die Verse müssen zwischen 1838 und 1841 entstanden sein. Max Pfenninger hat sie in die heutige Oberländer Mundart übertragen.

(Quelle: Heimatspiegel 11, 1980)

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1Ach morn am Morge mues i früein Stärnebärg ue goh,i sett de Nöggel und de Nogg Übernamen für Jakobzum Holze gheisse cho.

2Dänn sett i no zwee Hälslig ha,und Salz und anders meh.Es choschtet eben alles Gält,und weiss schier nüd, wo näh.

3Ha geschter z Obig s Chalb verchauftund ha mi eischter trööscht hatte mich stets darauf gefreutich löösi au vierzg Guldi drab,jetz han i nu dryssg glöst.

4s isch alles wohlfeil, was d verchaufsch, billigund tüür, was d chaufe tuescht,De Gwerb goht nüme, s ischt e Stroof, das Spinnen von Baumwolleweischt nüd, was d mache muescht.

5Di Ryche händs halt nu am Züüg, kümmern sich nur um Geld und Gutdie wärded nie agfüert hereingelegtund märked's nüd, wänn eusereinim Eländ fascht krepiert.

6Und geschter, won i gmulche ha,so gheit mer d Milch no um.Mües nüme mälche, säit mer d Frau,

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ich seig ungschickt und dumm.

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7Es ischt märkwürdig, wie's cha gschee,und was ein träffe cha.Und ischt eim öppis uuferläit,so mues me halt dra ha.

8Mi Frau macht Schwäfelhölzli jetz,der Änggel ischt i d Ernt. Anna arbeitet als TaglöhnerinDe Heiggel hett au selle goh, Heidischynt aber nüd so gern.

9s säit s Schnyde machi s Ruggeweh,und s Chopfweh bi der Hitz,wett lieber an Chrähhaane goh Erntefest im Sommerund frässe Hammeschnitz.

10s isch halt e grossi Höllestroof,wie mir e Zyt händ do,bis Stüür und Brüüch abgfergget sind, Abgaben nach altem Brauchmues mänge s Läbe loh. abstottern

11d Regierig hät is nu für d Chüeund milcht is all Tag uns,ischt froh, wänn nu brav kalbet wird,sie ziet de Nutze druus.

12 Ja, das isch au en Obrigkeit, e därig hätt's no feil, wänn d Chröömer all scho ypackt händ und d Määrtlüüt wetted häi.

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13Mer müend halt stoosse Tag und Nacht,das säit is de Gujer, Hch. Gujer, 1802-1868, einstund wär nüd hurtig folge wett, Bauernführer, dann reicherchääm grad is Grichthuus ie. Mühlebesitzer in Bauma

14Er wott halt alli Wässerliuf sini Mülli ha,drum ischt er au das, was er ischt:en gruusam ryche Ma!

15 Und wänn er emool gschtorben ischt, so tuet em nüüt meh weh, und ghörts nüd, wänn gar mänge säit: "s isch eus und ihm wohl gschee!"

16 Am Frytig isch es Baumer Määrt, dänn möcht jedweders goh, und chan'ne ich käi Määrtgält gäh, so schreieds Mordio.

17 Dänn muene ich, bim Sappermänt, s letscht Räppli use gäh. Und erscht isch keis no zfride mit, s möcht jedes zähmol meh.

18 Dänn springeds furt, wie Gitzeli, dur Bärg und Felsen ab, und d Mäitli chömed spot, spot häi, und jedes bringt en Chnab.

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19Jetz goht de Veeggel au scho z Liecht, Vreni verabredet sichund ischt no lang nüd bhöört, konfirmiertEr säit: "Ich wott de Zapfli ha", einer aus d. Weiler Zapfenund wä me no so wehrt.

20Jetz mues si dänn bald Hoochsig haund hät kän ganze Schue,kän ganze Strumpf, kän Rappe Gält,und mag kän Wärchsträich tue.

21Und ihre Zapfli hät's au eso,er ischt en fuule Hund,er frääss doch es vierpfündigs Brotgrad inre halbe Stund.

22Ach, glychs und glychs chunt zäme gern,das wüssed alli Lüüt,drum mues're ich de Zapfli lo,do hilft käis Bätte nüüt.

23s chly Chindli isch au eischter chrank,es tuet käs Lächli meh,und d Frau mues es wiege, Tag und Nacht,hät gruusam d Chindeweh. Kleinkinderkrankheit

24 Ach, wänns nu bald de Härrgott nähm, ich wett ems doch gern loh, es wär jo inere churze Zyt grad wider so äis do.

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25 Em Rüedel isch au gar nüd wohl, er hät sit geschter scho en grosse Chnüttel do am Hals, und wott em nüd uusgoh.

26d Frau grochset au meh, als si müest,all Stund vil tuusig Mool,säit, wänn sie nu guets Kafi hett,so wär's ere wider wohl.

27 Mir händ halt nu so Päcklibrüeh, und gwüss kei Böhndli drin, me mues si nu erbräche drab, und dänn, wo häscht de Gwünn ?

28 s ischt halt e Stroof, e chranki Frau, chascht käi Freud mit ere ha, Gotts Name, sie häts au däwäg, so mit eme chranke Ma.

29s Marünggeli, das mues i d Schuel,es lehrt Brief schrybe scho,de Grossvatter säit alli Tag,er las es nümme go.

30Er säit, s Brief schrybe nützi nünt,er heis jo au nüd glehrt,s gäb weder Broot no Määl is Huus,es gang halt alls vercheert.

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31s Zusänggeli wäbt Gfarbets jetz, chunt aber au nüd furt,s isch halt e Stroof, de Spuelerloh, Lohn für die Helferin, die dasmacht s Löhnli ganz kabutt. Garn vor dem Weben aufspulte

32Di Groose händs halt nu am Züüg,sägs no vil tuusig Mool,si frässed, suufed Tag und Nacht,und s ischt ene souwohl.

33Am Sunndig hämmer Burgergmeind, Gemeindeversammlungdo wäge eusem Heerr, Pfarrermüend bald all Tag en andre ha,wett lieber keine meh.

34Ischt eerscht sit e paar Wuche do, Die Sternenberger Pfarrer wechseltenund wett scho furt und druus, häufig, der Posten war nicht begehrt.und hett doch z ässe guet und gnueg,und so e prächtigs Huns.

35Und mir händ nünt als Türggemues, Maisbreidas eim nu s Härz weh macht,und Schnalle, Brügel und Rääbechlötz,

Wassersuppe, geröstete Kartoffel-all Morge und all Nacht. suppe und Rübenklösse

36Und s Hüüsli hät nu bald käis Dach,käi ganzi Schybe meh,wänn d Windbruut chääm, so nääm sie s furt,grad wien en Flocke Schnee.

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37Und so es Hüüsli ischt e Stroof, Brannte das Haus eines armene gruusamigs Eländ, Mannes ab, verdächtigte man ihnach, Gott, wänn's nu nüd usechääm, sogleich als Brandstifter und führtei hetts scho lang verbrännt. eine strenge Untersuchung durch.

38 Doch nei, das tuen ich wääger nüd,s wär Ungirächtigkeit,i lohne mis alt Hüneli stoh,bis alles zämegheit.

39Dänn chas mira de Zeishärr näh, Viele Zürcher liehen de Sternen-er ischt en ryche Ma, bergern Geld. Der Oberländerdänn z Züri inne müend all Lüüt Wald wurde derart ausgebeutet,am Holz viel Mangel ha. dass man Holz im Thurgau

kaufen musste.40 Im Tuurgi äne händ's es guet, möcht au Tuurgäuer sy!Händ Chlooschtersuppe, Fleisch und Schpäck,und Brännts und Moscht und Wy.

41Müend aber au viel tue defüür,es ischt halt nienen alls!Müned eischter bätte Roosechranzhalt über Chopf und Hals.

42Und wänn si bätted, müend mir haltnu wärche früe und spoot,und händ dänn d Wuchen uus und ymi Seel, käis Stückli Broot.

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43Am beschte häts halt s Herre Magd, Die Magd des Pfarrersd Wyl wird ere nie z lang.Mues nünt als choche Tag und Nacht,nur so für Passetang. zum Zeitvertrieb

44Dänn cha sie frässe, so viel si mag,all Stund und Augeblick,und wär brav z frässe, z suufe hät,hät uf de Wält s grööscht Glück.

45s ischt halt e Stroof im Stärneberg,es goht bald alles schlächt,me lacht ein uus, wott anechunscht,und säit, me red nüd rächt.

46Und dä ischt allwäg gwüss nüd brav,wo ein eso verhaut, verspottetmer reded doch au d Muetersprooch,wie alles uf der Wält.

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