VOLK AUF DEM WEG - lmdr.delmdr.de/wp-content/uploads/2012/04/0211.pdf · DIE LANDSMANNSCHAFT...

48
Nr. 2 Februar 2011 62. Jahrgang Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. ISSN 0042-8337 E6891 E VOLK AUF DEM WEG Rose Steinmark Rose Steinmark www.tagesschau.de: www.tagesschau.de: "Diese Integration "Diese Integration ist erstaunlich gut gelaufen." ist erstaunlich gut gelaufen."

Transcript of VOLK AUF DEM WEG - lmdr.delmdr.de/wp-content/uploads/2012/04/0211.pdf · DIE LANDSMANNSCHAFT...

Nr. 2 Februar 2011 62. Jahrgang Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.

ISSN

004

2-83

37

E689

1 E VOLK AUF DEM WEG

Rose SteinmarkRose Steinmark

www.tagesschau.de:www.tagesschau.de:"Diese Integration"Diese Integrationist erstaunlich gut gelaufen."ist erstaunlich gut gelaufen."

DIE LANDSMANNSCHAFT

Titelbild: Rose Steinmark, ehemalige Chefdramaturgin am Deutschen Theater in Temirtau und Alma-Ata (siehe Interview in dieser Ausgabe).

"Diese Integration ist erstaunlich gut gelaufen."Interview zur Lage der Aussiedler auf tagesschau.de

tagesschau.de: Die Islam- und Integrati-onsdebatte war in letzter Zeit sehr präsent - niemand scheint aber über die Integra-tion von Aussiedlern zu sprechen. Wie ist deren Eingliederung gelaufen?Reiner Klingholz: Dass nichts über Aus-siedler in der Zeitung steht, ist ein gutes Zeichen. Die Normalität interessiert ja oft keinen. Wenn es schief läuft, wird es zum Thema. Tatsächlich ist die Integration der Aussiedler erstaunlich gut gelaufen - und besser als es die meisten Menschen wohl erwartet haben. Es gibt sehr viele Aussied-ler, fast vier Millionen. Das sind deutlich mehr als zum Beispiel die türkischstäm-migen Zuwanderer.

tagesschau.de: Woher kommt dieser Er-folg?Klingholz: Es gibt vor allem zwei Grün-de. Anders als die Gastarbeiter-Migranten sind sie über das ganze Land verteilt wor-den. Sie wurden zugewiesen - oft in länd-liche Regionen, was für Migranten unge-wöhnlich ist. Hinzu kommt, dass sie nicht deutlich anders aussehen als die "Einhei-

mischen". Sie gehen also insgesamt stär-ker in der Gesellschaft auf.Außerdem hatte Bildung in den Her-kunftsländern der Aussiedler einen ho-hen Stellenwert. Viele von ihnen haben einen Abschluss mitgebracht. Der wurde zwar leider oft nicht anerkannt, von ihren Kindern haben sie aber in punkto Bildung mehr erwartet, als es die ungelernten Gastarbeiter-Einwanderer aus ärmlichen Regionen in Anatolien oder Jugoslawien jemals konnten. Deswegen hat die zweite Generation der hier Geborenen bereits ei-nen besseren Bildungsstand als der deut-sche Durchschnitt.

tagesschau.de: Hohe Bildungsabschlüsse haben ihnen auf dem Arbeitsmarkt nicht unbedingt geholfen.Klingholz: Für die erste Generation stimmt das. Wer in Kasachstan Lehrerin war, darf das nicht 1:1 auch hier sein. Das Problem wurde in Deutschland lange Zeit vernachlässigt. Man hätte die Leute viel früher mit Nachqualifi kationen auf den Stand bringen müssen. Da hat man Poten-

Reiner Klingholz ist seit 2003 Di-rektor des "Berlin-Instituts für Bevöl-kerung und Entwicklung", das am 26. Januar 2009 die Studie "Ungenutzte Potenziale. Zur Lage der Integration in Deutschland" veröffentlicht hat (VadW berichtete).Sehr gut haben in dieser Studie die Aussiedler abgeschnitten, deren In-tegrationsbereitschaft als vorbildlich beschrieben wird. So haben sie relativ geringe Probleme auf dem Arbeits-markt, weisen ein hohes Bildungs- und Ausbildungsinteresse auf und vermi-schen sich stark mit der einheimischen Bevölkerung.Als besonders bemerkenswert wird der Rückgang der Jugenderwerbslosigkeit bezeichnet, die sich von der ersten auf die zweite Generation fast halbiert hat.Und: Die in Deutschland geborenen Nachkommen von Aussiedlern sind seltener von öffentlichen Leistungen abhängig als Einheimische!

zial verschleudert. Deswegen fahren viele Lehrer und Ärzte aus diesen Ländern hier Taxi. Das gefällt ihnen nicht unbedingt, aber sie tun es.Die Erwerbsquote ist aber sehr hoch. Un-ter den türkischstämmigen Einwanderern sind die Frauen oft zu Hause, weil das teil-weise kulturell erwünscht ist. Sie stehen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Die Aussiedler kennen es aus den ost-europäischen Ländern hingegen so, dass Frauen arbeiten. Und ein Arbeitsplatz hilft natürlich wiederum bei der Integration.

Am 13. Januar hatten Waldemar Meser (rechts; Ortsgruppe Pforzheim) und Johannes Braun (2. von rechts) als Vertreter der Elterninitiative Buckenberg-Haidach und Hagenschieß e.V. aus Pforzheim die Ehre, beim Neujahrsempfang von Bundespräsident Christian Wulff dabei zu sein. Sie gehörten zu den sechs Baden-Württembergern, die das Land vertraten. Zahlreiche Gespräche mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und des öffentlichen Lebens begleiteten den Empfang. Waldemar Meser und Johannes Braun hatten die Gelegenheit, sowohl mit Bun-deskanzlerin Angela Merkel als auch mit BdV-Präsidentin Erika Steinbach zu sprechen. Am Vorabend waren sie im Haus Baden-Württemberg herzlich empfangen worden.

Anlässlich eines Treffens von Bundespräsident Christian Wulff mit deut-schen Jugendlichen aus der ehemaligen Sowjetunion am 12. Januar 2011 wurde in der Internetausgabe der ARD-Tagesschau (www.tagesschau.de)

nachstehendes Interview (geführt von Fabian Grabowsky) veröffentlicht, in dem sich der bekannte Integrationsexperte Reiner Klingholz sehr positiv über den In-tegrationsverlauf von Aussiedlern äußerte:

DIE LANDSMANNSCHAFT

3 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Aus dem InhaltDiese Integrationist erstaunlich gut gelaufen 2-3Spätaussiedlerzahlenweiter gesunken 3Neujahrsempfangund Multiplikatorenschulungder Landesgruppe NRW 4-5Gedenkjahr der Deportationin Nordrhein-Westfalen 5Landsmannschaftliche Satzung 6Bundesverfassungsgerichtkippt Hinterbliebenenrentenfür Vertriebene 6-7Zum Entwurf des 9. Gesetzeszur Änderungdes Bundesvertriebenengesetzes 7Wanderausstellungder Landsmannschaft 8-9Opfer Stalins und Hitlers.Russlanddeutsche:Gelungene Integration! 10-11Vertreibung, Verbannung,Deportation... 11Geglückter Neuanfang 12-13Frauen bündeln ihr Wissen 13Rose Steinmark: Ich fühlte michals "Teil des Ganzen“… 14-15Kulturelle Breitenarbeit 15Spendenliste 16-19Kunst ohne Grenzen 20Bücherangebot 21Olga Brettreich –90 schicksalsreiche Jahre 22, 27JSDR-Beilage 23-26Ehrenamtund bürgerschaftliches Engagement 27Verbannt und ohne Heimat 27Landsmannschaft regional 28-40NRW: Landes-Jugend-und Studentenfestival 38Die Musik hat uns verbunden 40Orts- und Kreisgruppe Augsburgzieht Bilanz 41Glückwünsche 42-43Zum Gedenken 44-45Nachruf auf Waldemar Schulz 45-46Ein wahrer Wissensborn 46Hannes und Greta 2011 47Düsseldorf: Zehn JahreChor "Heimatklang" 48

Redaktionsschlussder März-Ausgabe 2011:

18. Februar 2011

Die Landsmannschaftim Internet:Homepage:

www.deutscheausrussland.deE-Mail:

[email protected]

waren ja schon vor der Wende eigentlich auf Schrumpfkurs. Und wenn man sieht, was die zweite Generation an Bildungs-erfolgen hinlegt, ist das andererseits nicht nur ein quantitativer, sondern auch ein qualitativer Gewinn.

tagesschau.de: Und werden wir in zehn Jahren noch über Aussiedler reden?Klingholz: Ich schätze, das ist dann kein Thema mehr. Ähnlich wie die vielen Pol-nischstämmigen im Ruhrgebiet, die Til-kowskis und Schimanskis, heute nicht mehr als Migranten gesehen werden. Das sind ganz normale Deutsche geworden.Es dauert generell immer eine Weile, bis sich Integration in Assimilation gewan-delt hat. Das werden wir in der Zukunft immer mehr erleben: Wir werden immer mehr Zuwanderung haben, die wir auch brauchen. Es muss wie in den USA nor-mal sein, dass von 100 Leuten in einem Raum 50 nicht klassisch deutsche Namen haben - wie Müller, Meyer oder Schmidt.

Liebe Landsleute,einige von Ihnen haben sich in den letzten Wochen an unsere Bundes-geschäftsstelle gewandt, weil Sie von uns Rechungen mit neuen Mit-gliedsnummern erhalten haben. Sie brauchen sich deshalb aber keine Sorgen zu machen: Es hat alles seine Ordnung, hängt lediglich mit unserer Umstellung auf ein neues Vereins-verwaltungssystem zusammen und ist ein rein formaler Akt.

Ihre Bundesgeschäftsstelle

tagesschau.de: Aussiedler gelten als Deutsche und bekommen problemlos ei-nen deutschen Pass. Welche Rolle spielt das bei ihrer Integration?Klingholz: Das ist ein eklatanter Vorteil gegenüber anderen. Die Politik behan-delt sie nicht als Migranten, sondern als Deutsche, die sozusagen kurz weg wa-ren. Sobald sie einen Fuß nach Deutsch-land gesetzt haben, bekommen sie einen deutschen Pass. Das erleichtert ihre In-tegration massiv. Sie bekommen zudem Vergünstigungen wie Integrations- und Deutschkurse, mehr als alle anderen. Das spricht nicht gegen die Aussiedler – son-dern gegen die Integrationspolitik. Das zeigt, dass man bei anderen Gruppen auch etwas erreichen könnte, wenn man woll-te.

tagesschau.de: Den Pass haben sie - wie groß ist aber die Integrationsbereit-schaft?Klingholz: Das ist natürlich schwer zu messen. Aber Aussiedler bleiben nicht unter sich. An der Quote der bikulturellen Eheschließungen sieht man, dass sie sich stark mit der einheimischen Bevölkerung vermischen. Von der zweiten Generation der bereits hier geborenen Verheirateten sind 67 Prozent eine Ehe mit Einheimi-schen eingegangen - das ist sehr viel. Ihr Migrationshintergrund wird so über kurz oder lang verloren gehen. Und Heiraten mit der einheimischen Bevölkerung sind der beste Weg dahin.

tagesschau.de: Trotzdem gab es immer wieder Berichte über kriminelle Aussied-ler - gibt es da tatsächlich einen verstärk-ten Zusammenhang?Klingholz: In Städten wie Berlin gibt es eine gewisse Häufung von Kriminel-len mit russischem Hintergrund. Aber da werden oft Russlanddeutsche und Russen verwechselt. Es gibt ja auch viele Russen und Ukrainer, die eingewandert sind, ohne deutsche Vorfahren zu haben.Aus manchen Kommunen heißt es, dass gerade die letzte Generation der Aussied-ler die meisten Probleme habe. Das sei-en Menschen, die eigentlich nicht nach Deutschland mitkommen wollten, die emotionale Probleme hätten - und angeb-lich auch mehr Kontakt zur Kriminalität. Hinter dieser Erkenntnis stecken aller-dings eher Anekdoten denn eine verläss-liche Statistik.

tagesschau.de: Sie sehen die Aussiedler-Einwanderung also als Gewinn?Klingholz: Ich würde sagen: Ja. Sie hat uns einerseits vor dem noch stärkeren Schrumpfen der Bevölkerung bewahrt. Mit dem Fall des Eisernen Vorhangs ka-men noch mal fast drei Millionen. Wir

Spätaussiedlerzahlenweiter gesunken

Die Zahl der Spätaussiedler aus den Ländern Ost- und Südost-

europas ist 2010 weiter gesunken und hat mit nur mehr 2.350 den weitaus tiefsten Stand seit 1987 erreicht.

Im Vergleich zum Vorjahr sind es noch einmal 1.010 oder 30 Prozent weniger - das am 1. Januar 2005 in Kraft ge-tretene Zuwanderungsgesetz hat erneut seine Krallen gezeigt!2.297 (97,7 Prozent) Spätaussiedler kamen aus den Ländern der ehemali-gen UdSSR. 1.462 waren es aus Russ-land, 508 aus Kasachstan, 160 aus der Ukraine, 95 aus Kirgisien, 72 aus den übrigen Ländern.Einen Tiefstand erreichte auch der An-tragseingang, der von 4.360 im Jahr 2009 um 10,4 Prozent auf 3.908 im vergangenen Jahr sank. VadW

DIE LANDSMANNSCHAFT

4 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland ver-

anstaltete vom 14. bis 16. Januar 2011 im Institut für Migrations- und Aus-siedlerfragen in Oerlinghausen (Heim-volkshochschule St. Hedwigs-Haus) ihren traditionellen Neujahrsempfang, an den sich eine Multiplikatorenschu-lung anschloss.

In seiner Begrüßungsansprache betonte der Bundesvorsitzende der Landsmann-schaft, Adolf Fetsch, dass "die Schulung zu Beginn eines Jahres stattfi ndet, das für die Landsmannschaft, neben den All-tagsgeschäften, vor allem im Zeichen zweier zentraler Veranstaltungen steht - der Außerordentlichen Bundesdelegier-tenversammlung, die sich ausschließlich mit der vorgeschlagenen Neufassung der Satzung unseres Vereins befassen wird, und der Feierlichkeiten anlässlich des 70. Jahrestages der Veröffentlichung des verhängnisvollen Vertreibungserlasses des Präsidiums des Obersten Sowjets der Sow jetunion vom 28. August 1941".

Fetsch beendete seine Rede mit einem Appell an die Mitarbeiter der Lands-mannschaft: "Jeder, der sich innerhalb der Landsmannschaft für seine Landsleute einsetzt, hat unseren Dank verdient. Er sollte sich aber auch darüber im Klaren sein, dass er nur dann wirklich etwas er-reicht, wenn sein Handeln vom Willen zur Zusammenarbeit und Kommunikation geleitet wird. Unsere Aufgaben der nächs-ten Zeit werden wir nur meistern können, wenn wir uns an dieser Vorgabe orientie-ren."Weitere Begrüßungsworte sprachen der Visitator und Beauftragte der Deutschen

Bischofskonferenz für die Seelsorge an den katholischen Deutschen aus Russland, Dr. Alexander Hoffmann, der Aussiedler-beauftragte der Evangelischen Kirche von Westfalen, Pfarrer Edgar L. Born, sowie der Leiter des Oerlinghausener Institutes für Migrations- und Aussiedlerfragen, Dr. Johannes Müller.Der Vorsitzende der Landesgruppe Nord-rhein-Westfalen, Dr. Alexander Morasch, schilderte in seinem Tätigkeitsbericht die Aktivitäten der Landesgruppe 2010 und stellte die Pläne für die nähere Zukunft vor. Insbesondere ging er auf das im April in Münster stattfi ndende Jugendfest und die in Nordrhein-Westfalen vorgesehenen Gedenkfeiern zum 70. Jahrestag des Ver-treibungserlasses ein.Diesem traurigen Anlass ist das Kultur-projekt "12 Stationen gegen das Verges-sen" gewidmet, das von Alexander Kühl vorgestellt wurde. Unter dem Motto "Die Vergangenheit nicht vergessen - Zukunft gestalten" wird eine Veranstaltungsreihe mit Stationen in zwölf nordrhein-westfä-lischen Städten vorbereitet.Sehr ausführlich und sachkundig referier-te Rechtsanwalt Thomas Puhe. Seine zent-ralen Themen waren Härtefälle im Spät-aussiedleraufnahmeverfahren, Fragen der Staatsangehörigkeit sowie problematische Entscheidungen des Bundesverfassungs-gerichts zur Fremdrentenregelung.Der stellvertretende Bundesvorsitzende der Landsmannschaft und des Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russ-

land, Waldemar Weiz, berichtete über die landsmannschaftliche Jugendarbeit und das vorgesehene Jugendfestival."Sie haben ein tiefes Gefühl für das, was die Leute prägt und bewegt." Mit diesen Worten begrüßte Zülfi ye Kaykin (SPD), Staatssekretärin für Integration im NRW-Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales sowie Vorsitzende des Landesbei-rates für Vertriebenen-, Flüchtlings- und Spätaussiedlerfragen, die Tagungsteilneh-mer. Und im Hinblick auf das 60-jährige Bestehen der Landsmannschaft fügte sie hinzu: "Wichtig ist, dass Ihre langjährigen Erfahrungen an andere Migrantengruppen weitergegeben werden."Sich in der Fremde zu beheimaten, sei ein kreativer Prozess, so die Staatssekretärin.

"Sie haben ein tiefes Gefühl für das,was die Leute prägt und bewegt."

Neujahrsempfang und Multiplikatorenschulung der Landesgruppe NRW

Die Teilnehmer der Multiplikatorenschulung in Oerlinghausen.

Adolf Fetsch

Dr. Alexander Morasch (rechts) mit dem Vorsitzenden der Ortsgruppe Siegen-Wittgen-stein, Rudolf Schaufl er.

DIE LANDSMANNSCHAFT

5 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Sie habe gerne die Schirmherrschaft über die "12 Stationen gegen das Vergessen" übernommen und werde alle Veranstal-tungen besuchen.Der Beauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler der CDU-Fraktion im NRW-Landtag, Bodo Löttgen, schilderte seinen Bezug zur Aussiedlerproblematik als Abgeordneter aus dem Oberbergischen Landkreis, wo seit Jahrzehnten zahlreiche Siebenbürger Sachsen und Deutsche aus Russland zu Hause sind.Am letzten Schulungstag machte die Bundesgeschäftsführerin der Landsmann-schaft, Dr. Ludmila Kopp, die Teilnehmer anhand konkreter Beispiele mit Einzelhei-ten der Jahresabrechnungen in den lands-mannschaftlichen Gliederungen vertraut.Die Veranstalter der Schulung hatten je-doch nicht nur kompetente Referenten eingeladen, sondern auch für ein attrak-tives Rahmenprogramm gesorgt: Ella Deppe und Manfred Schneider (das Duo "Druschba") aus Enger spielten Gitarre und sangen, und auch der Chor "Raduga" aus Bielefelder unter der Leitung von Ale-xander Hochhalter gab sein Bestes.Eine besondere Überraschung war eine Theateraufführung der von Gisela Lim-mer von Massow geleiteten Aussiedler-kindergruppe aus Meerbusch. Zu sehen und zu hören war das von Engelbert Hum-perdinck vertonte Grimm'sche Märchen "Hänsel und Gretel". Josef Schleicher

Anlässlich des 70. Jahrestages der Vertreibung der Deutschen

in der damaligen Sowjetunion nach dem Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der Sowjet-union vom 28. August 1941 plant die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit der Organisation VIRA, der Stif-tung Gerhart-Hauptmann-Haus und dem Bund der Vertriebenen neben einer zentralen Veranstal-tung in Düsseldorf eine Reihe wei-terer Maßnahmen:

- Vortragsreihe "Die Deportation der Deutschen in der Sowjetunion"

- Veranstaltungsreihe "12 Stationen gegen das Vergessen"

- Video-Dokumentation "Zeitzeugen sprechen"

- Präsentation der landsmannschaft-lichen Wanderausstellung "Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland" und der VIRA-Ausstel-lung "Schicksal in Bildern"

- Dokumentation für Vereine und Ortsgruppen

- Gedenkabzeichen (siehe Abbildung), die bei der Lan-desgruppe NRW der Landsmann-schaft bestellt werden kann

- Künstlerausstel-lung

Termine der Veranstaltungsreihe "12 Stationen gegen das Vergessen"

Düsseldorf (zentral) 17. oder 24.9.Bielefeld 3.9.Bochum 28.5.Dortmund 27.7.Duisburg 17.9.Essen 28.7.Gelsenkirchen 22.5.Heinsberg 8.9.Höxter 1.10.Mettmann 10.4.Neuss 7.5.Rheinisch-Bergischer Kreis 15.7.Witten 6.8.

Weitere Informationenin unseren nächsten Ausgaben.

Der Bielefelder Chor "Raduga", die Kindergruppe aus Meerbusch sowie das Duo "Druschba" mit Ella Deppe und Manfred Schneider sorgten für den attraktiven Rahmen.

Gedenkjahr der Deportationin Nordrhein-Westfalen

DIE LANDSMANNSCHAFT SOZIALES

6 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Nachdem wir in der letzten Aus-gabe die Punkte Umbenennung,

Mitgliedschaft, Rechte und Pfl ichten der Mitglieder sowie Jugendvertretung behandelt haben, ergänzen wir diese Ausführungen nachstehend mit dem Kapitel "Rechtsformen und Rechts-stellung der selbständigen Untergliede-rungen". Sämtliche Punkte sind in der Neufassung der landsmannschaftlichen Satzung enthalten, die den Teilnehmern der Außerordentlichen Bundesdele-giertenversammlung in diesem Jahr (genauer Termin folgt) zur Abstimmung vorgelegt werden wird.

Die Bildung selbständiger Untergliede-rungen (im Gegensatz zu den regulären Orts-, Kreis- und Landesgruppen, die un-mittelbar der Landsmannschaft angehören und in der Satzung als „unselbständige“ Gliederungen bezeichnet werden) wird erleichtert und klar defi niert:§ 20. 1. Landesverbände sowie Orts- und Kreisverbände können sich als selbständi-ge Gliederungen in Vereinsform organi-sieren. Die Satzung des Vereins darf Sinn und Zweck der Satzung des Bundesver-bandes und den Verbandsrichtlinien nicht widersprechen.§ 20, 2. Die Untergliederung erlangt diese Rechtsstellung nur, wenn der Gründung zwei Drittel der Delegierten einer Landes-delegiertenversammlung bzw. zwei Drittel aller Mitglieder eines Orts- oder Kreisver-bandes zugestimmt haben. Voraussetzung ist außerdem, dass die Satzung vor der

Vereinsgründung dem Bundesvorstand mitgeteilt und ihr von diesem nicht wider-sprochen wird. Im Fall des Widerspruchs kann die Untergliederung innerhalb einer Frist von vier Wochen nach Zustellung des Bescheids des Bundesvorstandes die Schiedskommission anrufen. Satzungsän-derungen sind nur mit Zustimmung des Bundesvorstandes zulässig.§ 20, 3. Verstößt eine Untergliederung ge-gen diese Bestimmungen oder liegt sonst ein Fall der Missachtung der Satzung oder satzungsgemäß gefassten Beschlüsse vor, können der Bundesvorstand oder gege-benenfalls der Vorstand des zuständigen Landesverbandes die Schiedskommission anrufen.§ 20, 4. Ohne Zustimmung des Bundes-vorstandes können die Gliederungen keine eigenen Mitgliedsbeiträge erheben. Ver-eine als selbständige Untergliederungen des Bundesverbandes erhalten Leistungen des Bundesverbandes nur, wenn sie eine Bescheinigung des Finanzamts über die Steuerbegünstigung vorlegen. § 20, 5. Verpfl ichtungen können die Glie-derungen nur im Rahmen der ihnen zur Verfügung stehenden Mittel eingehen. Keinesfalls können sie den Bundesver-band oder andere Gliederungen verpfl ich-ten.§ 20, 6. Im Fall der Aufl ösung einer selb-ständigen Untergliederung oder des Weg-falls steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen der selbständigen Untergliede-rung an den Bundesverband. VadW

Neufassung derlandsmannschaftlichen Satzung

Rechtsanwalt Thomas Puhe berät:

Bundesverfassungsgerichtkippt Hinterbliebenenrenten

für Vertriebene

Nachstehend komme ich auf eine für Spätaussiedler negative Entscheidung des Bundesver-

fassungsgerichtes zu sprechen. Viele glauben es einfach nicht, dass nach so vielen Jahren und dem einheitlichen positiven Votum aller beteiligten Senate des Bundessozialgerichtes die Hinter-bliebenenrenten aus dem Fremdrenten-gesetz (FRG) nach höchstrichterlichem Spruch nicht ausgezahlt werden.

Doch leider ist es wahr, und ich muss die Leser darauf hinweisen, dass das Bundes-

verfassungsgericht mit Beschluss vom 21. Juli 2010 (1 BvR 2530/05, 1 BvL 11/06, 1 BvL 12/06, 1 BvL 13/06) festgestellt hat, dass die Kürzung der Rentenansprüche der Vertriebenen und Flüchtlinge nach dem FRG verfassungsgemäß ist.

Die Begrenzung auf 25 Entgeltpunkte sei generell verfassungsgemäß, da die Betreffenden keine Einzahlungen in die deutsche Rentenversicherung getä-tigt hätten. Dies hatte das Bundesverfas-sungsgericht allerdings schon vor einigen Jahren festgestellt. Hier ging es nun da-

rum, wie mit den Witwen und Witwern zu verfahren ist, die zugleich eigene Rente und Hinterbliebenenrente beziehen.Das FRG in der bis zum 31. Juli 2004 geltenden Fassung traf hierzu keine aus-drückliche Anordnung. Die Rentenver-sicherungsträger (natürlich), die (erstin-stanzlichen) Sozialgerichte und die (zweitinstanzlichen) Landessozialgerich-te entdeckten diese Rechtsauffassung und gingen wie selbstverständlich davon aus, dass gemeint sei, dass 25 Entgeltpunkte die Gesamtsumme aller Entgeltpunkte aus eigener und Hinterbliebenenrente sein müsse.In den Jahren 2001 bis 2004 entschieden jedoch sämtliche mit dem Rentenversi-cherungsrecht befassten Senate des Bun-dessozialgerichts (BSG) überraschend, dass dem Gesetzeswortlaut dies nicht zu entnehmen sei und stattdessen also im Einzelfall mehr als 25 Entgeltpunkte gezahlt werden müssten.

Die Rentenversicherungsträger waren na-türlich nicht glücklich über dieses Urteil. Auf dem „kurzen Dienstweg“ über das Bundesministerium für Soziales und dann weiter über den Deutschen Bundestag wurde daher ein Änderungsgesetz verab-schiedet. Laut dem soll die Gesamtgren-ze auf jeden Fall bei 25 Entgeltpunkten liegen. Da das Bundesverfassungsgericht schon vor längerem festgestellt hatte, dass eine Begrenzung auf 25 Entgeltpunkte ge-nerell möglich ist, war diese Gesetzesän-derung jedenfalls mit Wirkung vom 1. August 2004 zulässig.

Dem Gesetzgeber war dies jedoch nicht genug: Da eine Vielzahl von Widersprü-chen und Klageverfahren anhängig war, wurde deshalb festgelegt, dass die Geset-zesänderung bis zum 7. Mai 1996 rück-wirkend Anwendung fi nden müsse.Es liegt also eine gesetzliche Rückwir-kung vor. Rückwirkungen von Gesetzen sind nur unter eingeschränkten Voraus-setzungen zulässig, da hier der Vertrau-ensschutz des Bürgers von zentraler Be-deutung ist. Die verfassungsrechtliche Frage war also, ob diese Rückwirkung zulässig war oder gegen das geschützte Vertrauen der betroffenen Rentnerinnen und Rentner verstieß. Ein Senat des BSG sah dies genauso und leitete die Sache an das Bundesverfassungsgericht weiter. Des Weiteren legte eine betroffene Rentnerin Verfassungsbeschwerde ein.Das Bundesverfassungsgericht hat hie-rüber entschieden und seine Entschei-dung im Einzelnen wie folgt begrün-det:Es liege in der Tat eine Rückwirkung vor, die nur unter ganz strengen Vorausset-zungen zulässig sei. Es habe sich jedoch

POLITIK

7 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

kein schutzwürdiges Vertrauen bilden können, da die Entscheidungen des Bun-dessozialgerichts aus den Jahren 2001 bis 2004 völlig überraschend gekommen seien, denn bis dahin hätten nicht nur die Rentenversicherungsträger, sondern auch sämtliche Sozialgerichte und Landesso-zialgerichte nur auf 25 Entgeltpunkte er-kannt.Da sich deswegen kein schutzwürdiges Vertrauen der Rentner habe bilden kön-nen, sei auch niemand in seiner Lebens-planung dahingehend beeinträchtigt, dass er wesentlich mehr Rente für sich einkalkuliert habe.Das Bundesverfassungsgericht geht sogar so weit, dass es seine Entscheidung damit begründet, dass die letzte Entscheidung eines BSG-Senats am 11. März 2004 er-folgt sei (was dann wiederum geeignet sei, mehr Vertrauen zu erzeugen), am selben Tag jedoch der Gesetzgebungsbeschluss veröffentlicht worden sei. Spätestens am Tage des Gesetzgebungsbeschlusses habe jedoch kein Vertrauen mehr bestehen kön-nen.

Man fragt sich, ob das Ganze aus Sicht des Bundesverfassungsgerichts anders ausgegangen wäre, wenn die letzte Ent-scheidung eines BSG-Senats am Tage da-vor, also am 10. März 2004, veröffentlicht worden wäre.

Im Ergebnis läuft dies also darauf hi-naus, dass es so oder so bei der Begren-zung auf 25 Entgeltpunkte bleibt. Die Sozialgerichte werden daher die betref-fenden Klagen zurückweisen und die Rentenversicherungsträger die betreffen-den Widersprüche zurückweisen.Überzeugend fi nde ich die Entscheidung des Bundessozialgerichts nicht, da es so dem Gesetzgeber ermöglicht wird, eine ihm unbequeme Rechtsprechung der Ge-richte durch nachträgliche Korrekturen auszuschalten.Leider müssen die Betroffenen nun mit diesem Urteil leben und vielleicht auch mit dem Gedanken, was geschehen wäre, wenn das letzte Urteil eines BSG-Senats am 10. März 2004 statt am 11. März 2004 veröffentlicht worden wäre...

Zum Entwurf des 9. Gesetzeszur Änderung des Bundesvertriebenengesetzes

(siehe auch VadW 1/2001, S. 10-11)

Wortlaut dervorgeschlagenenÄnderung§ 27 des Bundesvertriebenengesetzes wird wie folgt geändert:„(3) Abweichend von Absatz 1 kann der im Aussiedlungsgebiet verbliebene Ehe-gatte oder Abkömmling eines Spätaus-siedlers, der seinen ständigen Aufenthalt im Geltungsbereich des Gesetzes hat, nachträglich nach Absatz 1 Satz 2 in den Aufnahmebescheid des Spätaussiedlers einbezogen werden, wenn die Versa-gung der nachträglichen Einbeziehung eine Härte für den Spätaussiedler oder für seinen Ehegatten oder Abkömmling bedeuten würde und die sonstigen Vor-aussetzungen vorliegen. ..."

Nach dem vorliegenden Entwurf des 9. Gesetzes zur Änderung des Bundesvertriebenengeset-

zes kann nur derjenige Ehegatte oder Abkömmling nachträglich einbezogen werden, der im Aussiedlungsgebiet verblieben ist. Damit sind diejenigen Familienmitglieder von der nachträg-lichen Einbeziehung ausgeschlossen, die ohne einen Einbeziehungsbescheid das Herkunftsgebiet verlassen haben (aus welchen Gründen auch immer) oder hier weder vertriebenenrechtliche Aufnahme gefunden noch ausländer-rechtlich einen gesicherten Aufenthalt erlangt haben.

Weiter problematisch sind die Fälle, in de-nen der Bezugsperson selbst nur eine Ein-reise als Abkömmling oder Ehegatte er-möglicht worden ist und die Anerkennung als Spätaussiedler erst hier in der Bundes-republik Deutschland im so genannten Bescheinigungsverfahren erfolgt ist. Nach dem Wortlaut ist nur eine Einbeziehung in den "Aufnahmebescheid" eines Spätaus-siedlers möglich. Deshalb müssen solche Spätaussiedler zunächst die nachträgliche Erteilung eines Härtefall-Aufnahmebe-scheides beantragen, damit dem Wortlaut des Gesetzes Genüge getan ist.Letztlich ist auch schwer nachzuvoll-ziehen, warum nur eine Einbeziehung

von Abkömmlingen von Spätaussiedlern möglich sein soll. Damit sind die Ab-kömmlinge von Aussiedlern, die bis zum 31. Dezember 1992 ausgereist sind, von einer nachträglichen Einbeziehung ausge-schlossen. Diejenigen, die mit den glei-chen Aufnahmebescheiden und den glei-chen Anerkennungsvoraussetzungen am 1. Januar 1993 oder später eingereist sind, können ihre Abkömmlinge nachträglich einbeziehen lassen. Warum die Abkömm-linge von Aussiedlern nicht nachträglich

einbezogen werden sollen, ist den Betrof-fenen schwer vermittelbar.Weiter zu berücksichtigen ist, dass eine positive Entscheidung nur dann getroffen wird, wenn das Gesetz zum Zeitpunkt der Verwaltungsentscheidung noch Gültigkeit besitzt. Das bedeutet, dass nicht der Zeit-punkt der Antragstellung entscheidend ist. Da der Gesetzesentwurf von der CDU ini-tiiert worden ist, muss befürchtet werden, dass eine andere Regierung dieses Gesetz wieder aufhebt.Selbst wenn dieses Gesetz einige Jahre Gültigkeit besitzen sollte, ist der bereits von der Landsmannschaft kritisierte Nach-weis der Sprachkenntnisse zu erbringen. Auf sehr wenige Sprachzentren wird eine Vielzahl von Betroffenen einstürmen, die entweder die deutsche Sprache erlernen oder das Zertifi kat erwerben wollen. Al-lein hierdurch ist erheblicher Zeitverlust vorprogrammiert.Das trifft auf eine Verwaltung, die in Fol-ge der dramatisch gesunkenen Zahl von Spätaussiedlerbewerbern nicht mehr über eine hinreichende Zahl von Verwaltungs-kräften verfügt, um eine hohe Zahl von Anträgen effektiv zu bearbeiten, wodurch sich wiederum sehr lange Verfahrensdau-ern beim Bundesverwaltungsamt ergeben werden.Das alles ist überschattet durch das Prob-lem, dass die Bezugsperson (Eltern- oder Großelternteil) zum Zeitpunkt der Ver-waltungsentscheidung noch lebend sein muss. Damit ist größte Eile und Konzent-ration geboten, weshalb wir hier die ersten Anträge bereits vorbereiten.

Ralf Aden,Fachanwalt für Sozialrecht

Hohe Auszeichnung fürFranziska Kubata

Bundespräsident Christian Wulff zeichnete am 6. Dezember 2010 aus

Anlass des Tages des Ehrenamtes ver-diente BürgerInnen mit dem Verdienst-orden der Bundesrepublik aus.

In Anerkennung ihrer Leistungen wurde Franziska Kubata an diesem Tag das Bundesverdienstkreuz durch den Bundes-präsidenten in Berlin verliehen.Seit fast drei Jahrzehnten engagiert sich Franziska Kubata im Ehrenamt beispiel-haft in der Aussiedlerbetreuung beim BDV-Ortsverband Weingarten (Baden-Württemberg). In dieser Zeit hat sie um-fangreiche Betreuungs-, Beratungs- und Organisationsaufgaben wahrgenommen.Dank ihrer Initiativen entwickelten sich Institutionen, die in Weingarten zum fes-ten Bestandteil für die dort lebenden Spät-aussiedler geworden sind. Pressemitteilung des BdV

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

8 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Düsseldorf, NRW:Bis 28. Februar: Evang. Thomaskir-che, Eugen-Richter-Str. 12, Tel.: 0211- 68871922 (Pfarrer Christoph Dielmann). 19. Februar, 16 Uhr: Nachmittag der Be-gegnung mit Kulturprogramm.Müllheim, Baden-Württemberg:7. bis 27. Februar: Rathaus, Bismarck-str. 3, Tel.: 07631-7482774 ( Caritas, Frau Schmid-Göppert). Eröffnung: 7. Februar, 19 Uhr, im Großen Sitzungssaal des Rat-hauses. Grußworte: Dr. Rene Lohs, Bür-germeister der Stadt Müllheim; Bernhard Scherer, Geschäftsführer des Caritasver-bandes Breisgau-Hochschwarzwald. Über den Schicksalsweg einer russlanddeut-schen Familie berichtet Rosa Albrecht, die Initiatorin der Ausstellung. Musikali-sche Umrahmung durch die russlanddeut-sche Gesanggruppe Echo aus Lörrach so-wie die jungen Musiker Erwin Steiger und Grigori Gluschenko aus Müllheim. Ein zweites Exemplar der Ausstellung wird gleichzeitig in den Schulen in Müllheim und Umgebung präsentiert.Trossingen, Baden-Württemberg:14. bis 27. Februar: Johannes-Brenz-Ge-meindehaus, Ernst-Hohner-Str. 14, Tel.: 07425-8480 (Heinz Reichle). Eröffnung im Rahmen eines Abends der Begegnung am 14. Februar um 19.30 Uhr. Grußwor-te: Dr. Clemens Maier, Bürgermeister der Stadt Trossingen; Heinz Reichle, Arbeits-kreis Familienfreundliches Trossingen; Pfarrer Torsten Kramer, 1. Vorsitzender des Arbeitskreises der christlichen Kir-chen in Trossingen; Peter Friesen, Freie Evangeliums-Christen Gemeinde Tros-singen. Musikalische Umrahmung durch das Akkordeonquartett des Hohner-Kon-servatoriums Trossingen unter Leitung von Andreas Nebl und den Kirchenchor unter Leitung von Viktor Janzen. 15. und 27. Februar, jeweils 15 Uhr: Nachmitta-ge der Begegnung. Ein zweites Exemp-lar der Ausstellung wird gleichzeitig in vier Schulen der Stadt Trossingen und im Landkreis Tuttlingen gezeigt.Gescher, NRW:15. bis 18. Februar: Schulprojekttage zum Thema Integration in der Realschu-le, Borkener Damm 48, Tel.: 02542-5042 (Schulleiter: Heinz Wolberg). Im Rahmen der Ausstellung fi ndet am 16. Februar von 14 bis 18 Uhr eine Halbjahresfortbildung für Lehrer sowie für Jugendliche mit Mig-rationshintergrund statt.Bad Tölz, Bayern:16. bis 18. Februar: Schulprojekttage Integration am Gabriel-von-Seidl-Gym-

nasium, Hindenburgstr. 26, Tel.: 08041-7994880 (Ernst Kempter).Kempten, Bayern:21. bis 22. Februar: Schulprojekttage In-tegration an der Fachakademie für Sozial-pädagogik, Auf der Halde 29, Tel.: 0831-512403 (Martina Pracht).Kaiserslautern,Rheinland-Pfalz:21. bis 25. Februar: Schulprojekttage In-tegration in den Berufsbildenden Schulen I, Kaiserbergring 29, Schulleiter: Bern-hard Henn, Tel. 0631-37270 (Vanessa Kühne).Pirmasens, Rheinland-Pfalz:28. Februar bis 4. März: Schulprojektta-ge zum Thema Integration in den Berufs-bildenden Schulen, Adlerstr. 31, Schullei-terin: Liselotte Jung, Tel. 06331-24010 (Albert Weyrauch).Mellrichstadt, Bayern:13. bis 27. März: Bürgerhaus, Marktplatz 2, Tel.: 09776-9241 (Brigitte Proß).Remscheid, NRW:15. März bis 15. April: Bibliothek Len-nep, Berliner Str. 9, Tel. 02191-2097012 (Frau Holthausen/Bibliothek), Tel.: 0291-

491116 (Natalia Sohns, Sandra Stick-ling).Jülich, NRW:16. bis 21. März: Stadthalle, Düsseldorfer Str. 42, Tel.: 02461-3164370 bzw. 0176-24789064 (Elena Kutscherenko).Mettmann, NRW:18. bis 25. März: Neandertalhalle, Gott-fried-Wetzel-Str. 7, Tel.: 02104-832868 (Alexander Klöpfer).Hannover, Niedersachsen:21. März bis 3. April: Stadtteilzent-rum KroKus in Kronsberg, Thie 6, Tel.: 0511-16834250 (Thomas Backhaus), Tel.: 0511-424375 (Irene Gies).St. Augustin, NRW:27. März bis 10. April: Evang. Kirche Niederples und Mülldorf, Schulstr. 57, Tel.: 02241-334430, 02241-335724 (Pfar-rer Dr. Heimbucher).Coesfeld, NRW:28. bis 31. März: Schulprojekttage zum Thema Integration am Oswald-von-Nell-Breuning-Berufskolleg, Bahnhofstr. 33, Schulleiterin: Monika Stoll-Röhl, Tel.: 02541-94230 (Joachim Kandelbinder). Jakob Fischer, Josef Schleicher

Wanderausstellung der LandsmannschaftTermine Februar bis Anfang April 2011

Zuständig für die sieben parallel laufenden Exemplare der Ausstellung sind die Projektleiter der Landsmannschaft, Jakob Fischer (Tel.: 0711-166590 bzw. 0171-4034329, E-Mail: fi [email protected]), und Josef Schleicher (Tel.: 0176-29477353, E-Mail: [email protected]). Bei allen Eröffnungs- und Abschlussveranstaltungen und bei Begegnungstagen führen die beiden Projektleiter in die Ausstellung ein, präsentieren Filme auf Großleinwand und halten Vorträge zum Thema "Geschichte und Kultur der Deutschen in Russland/UdSSR/GUS und Integ-ration der Russlanddeutschen in Deutschland". Sie organisieren nach Vereinbarung auch Führungen für Gruppen und Schulklassen. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung ist frei!

Wanderausstellung:Erfolgreich wie eh und je107 Stationen 2010 - 300 Voranmeldungen

Volk auf dem Weg. Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland", die Wanderaus-

stellung der Landsmannschaft, machte 2010 an nicht weniger als 79 Orten im gesamten Bundesgebiet Station und wurde in insgesamt 107 Rathäusern, Landratsämtern, Schulen und ande-ren öffentlichen Einrichtungen gezeigt. Trotz ihres Einsatzes rund um die Uhr kommen die beiden Projektleiter Jakob Fischer und Josef Schleicher den zahl-reichen Anfragen kaum nach - gegen-

wärtig stehen rund 300 Voranmeldun-gen auf ihrer langen Liste!

In den folgenden Bundesländern und Or-ten war die Wanderausstellung 2010 zu sehen:Baden-Württemberg: Achern, Bracken-heim (2 Örtlichkeiten), Ellwangen, Men-gen (3), Mosbach, Müllheim, Offenburg, Stuttgart.Bayern: Abensberg, Aichach (2), Augs-burg (7), Bad Bocklet, Bad Kissingen (2), Bad Tölz, Bad Wörishofen, Birkenfeld

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

9 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

(3), Dillingen, Hammelburg (2), Kemp-ten, Landshut, Memmingen, Neuötting, Passau, Schweinfurt (2), Straubing, Wei-den, Wildfl ecken, Würzburg (2).Berlin (2).Brandenburg: Blankenfelde, Frankfurt/Oder, Jüterbog, Königs-Wusterhausen, Luckenwalde (2), Ludwigsfelde, Lübbe-nau, Senftenberg, Zossen-Wünsdorf.Hamburg.Hessen: Heuchelheim, Wiesbaden.Mecklenburg-Vorpommern: Güstrow, Malchin, Neubrandenburg, Ribnitz-Dam-garten (2), Rostock (4), Waren (2).Niedersachsen: Bad Bentheim, Hanno-

ver, Osterholz-Scharmbeck.Nordrhein-Westfalen: Bergisch Glad-bach (2), Detmold, Höxter, Jülich, Köln, Kürten, Mettmann.Rheinland-Pfalz: Bad Kreuznach, Bü-chenbeuren, Germersheim, Kaiserslau-tern, Koblenz, Pirmasens (2), Wörth.Saarland: Püttlingen, Saarbrücken.Sachsen: Chemnitz, Zwickau.Sachsen-Anhalt: Annaburg, Bitterfeld-Wolfen, Coswig, Elster (Elbe), Genthin, Gräfenhainichen, Jessen (2), Lutherstadt Wittenberg, Sangerhausen (3).Thüringen: Mühlhausen, Sondershau-sen.

Zu den wichtigsten Bestandteilen der Ausstellungspräsentation gehörten Unter-richtseinheiten, Vorträge und Führungen für Schülerinnen und Schüler der Klas-sen 5 bis 13 von Haupt- und Realschu-len, Gymnasien und Berufsschulen. Die beiden Projektleiter boten Führungen für Schulklassen, andere Gruppen und einzel-ne Besucher mit insgesamt rund 50.000 Teilnehmern an.Ergänzt wurde die Präsentation durch ein breites Spektrum begleitender Maßnah-men:

- gemeinsame Veranstaltungen mit dem Aussiedlerbeauftragten der Bundes-regierung, Dr. Christoph Bergner, in Zwickau, Sangerhausen, Lutherstadt Wittenberg, Hannover, Hamburg, Bitterfeld-Wolfen, Köln, Pirmasens und Berlin;

- Begegnungsveranstaltungen zwischen Deutschen aus Russland und Einheimi-schen an über 100 Örtlichkeiten;

- Ausstellungseröffnungen mit Politikern und anderen Vertretern der Öffentlich-keit;

- Pressegespräche und Diskussionen;- gemeinsame Gottesdienste;- Jugendbegegnungsabende;- Seniorennachmittage;- u.v.m.Die Veranstaltungen im Rahmen der Wanderausstellung wurden in ständiger Zusammenarbeit mit Netzwerken für In-tegration durchgeführt. In die Arbeit wur-den Wohlfahrtsverbände, Kirchen, Caritas und Diakonie, die AWO, Vertriebenen-verbände und Landsmannschaften sowie Schulen, Verwaltungen, Vereine und viele engagierte einheimische Bundesbürger einbezogen. VadW

2010: Präsentation der Wanderausstellung in Chemnitz mit Jakob Fischer (oben) und in Han-nover mit Josef Schleicher (unten).

Jakob Fischer und Josef Schleicher zogen für das abgelaufene Jahr fol-gendes Fazit:

"Die Wanderausstellung der Lands-mannschaft hat auch 2010 die breite bundesdeutsche Öffentlichkeit über die Geschichte und Kultur der Deut-schen in Russland bzw. der ehemaligen UdSSR sowie über die Integration der Spätaussiedler in Deutschland infor-miert.Das Projekt hat zur Verbesserung der Akzeptanz der russlanddeutschen Spätaussiedler in der bundesdeutschen Gesellschaft beigetragen und Vorurtei-le im Aussiedlerbereich abgebaut. Die Begleitveranstaltungen im Rahmen der Ausstellungen wirkten bundesweit erfolgreich gegen Hass und Fremden-feindlichkeit und bewegten die Men-schen, aufeinander zuzugehen und mit-einander zu reden!"

DIE VOLKSGRUPPE

10 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

„Opfer Stalins und Hitlers.Russlanddeutsche: Gelungene Integration!“

Diskussionsabend der Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen

Die Gesellschaft für bedrohte Völker e.V. (GfbV) mit Sitz in Göttingen (Niedersachsen) ist

eine der mitgliederstärksten und ein-fl ussreichsten Menschenrechtsorgani-sationen nicht nur in Deutschland, son-dern in ganz Europa. Deshalb freut es uns ganz besonders, dass die GfbV am 9. Dezember 2010 im Victor-Gollancz-Haus für Menschenrechte in Göttingen einen Diskussionsabend unter dem Ti-tel: „Opfer Stalins und Hitlers. Russ-landdeutsche: Gelungene Integration!“ veranstaltet hat.

Als Hauptreferenten traten Dr. Christoph Bergner, Parlamentarischer Staatssekre-tär beim Bundesministerium des Innern und Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minder-heiten, sowie Dr. Viktor Krieger, Lehr-beauftragter an der Universität Heidel-berg, auf. Die Moderation übernahm der Präsident der Gesellschaft, der bekannte Menschenrechtler Tilman Zülch.In seiner Einführung unterstrich Zülch, dass die GfbV jegliche Art von Diskrimi-nierung und gesellschaftlicher Ächtung egal welcher sozialen, konfessionellen oder ethnischen Minderheiten entschie-den bekämpft. Die von ihm geleitete Menschenrechtsorganisation hat in der Vergangenheit mehrmals gegen verbale Entgleisungen von Politikern und Mas-senmedien in Bezug auf die russlanddeut-schen Rücksiedler und auch gegen ge-setzliche Restriktionen klar und deutlich Stellung genommen. Uns allen ist noch sein berühmter Satz „Aussiedlerfeindlich-keit ist nicht besser als Ausländerfeind-lichkeit.“ in den Ohren.Danach ergriff Dr. Bergner das Wort und wies einleitend darauf hin, dass in den letzten 22 Jahren 2,3 Millionen Deutsche aus Russland und ihre Familienangehöri-gen als Aussiedler in die Bundesrepublik aufgenommen wurden. Um die Dimensi-on einer solchen Bewegung zu verdeutli-chen, sei vermerkt, dass dies zum Beispiel der Einwohnerzahl des Bundeslandes Sachsen-Anhalt ent-spricht, aus dem der Redner selbst stammt und in dem er 1993-94 Ministerpräsident war. Die vergleichs-weise erfolgreiche

Integration dieser Menschen wurde von den Medien und der Öffentlichkeit kaum thematisiert.„Aussiedlerpolitik ist keine Zuwande-rungspolitik“, betonte Dr. Bergner mit Nachdruck. Leider werde dieser Unter-schied in dem seit 2005 geltenden Zuwan-derungsgesetz nicht ausreichend berück-sichtigt. Deutschland sei sich nach wie vor seiner historischen Verantwortung für das schwere Kriegsfolgenschicksal der deutschen Minderheit in der einstigen Sowjetunion bewusst, mit der praktischen Umsetzung aber und vor allem mit der sei-ner Meinung nach starken Überbewertung der „familiär vermittelten“ Kenntnisse der deutschen Muttersprache sei er persönlich „nicht besonders glücklich“.Die Zukunft der in den Ländern der GUS verbliebenen russlanddeutschen Lands-leute sieht der Aussiedlerbeauftragte zur Zeit realistischerweise eher in der natio-nalkulturellen Autonomie, deren Grundla-ge das Netz von beinahe 400 nationalen Begegnungszentren bildet.Die ungesühnten Verbrechen des Stalinis-mus und die verwehrte Gleichberechti-

gung, so Dr. Krieger im darauf folgenden Beitrag, hätten dazu geführt, dass sich die Russlanddeutschen in der Nachkriegszeit immer mehr zu „inneren Emigranten ent-wickelten, die nur in der Bundesrepub-lik als wirklich ‚Gleiche unter Gleichen’ ihre eigene Zukunft und die ihrer Kinder gesichert sahen“. Nicht von ungefähr bescheinigen ihnen die jüngsten wissen-schaftlichen Untersuchungen beispielhaf-te Integrationsleistungen.Wertvolle Auskünfte und Ergebnisse der langjährigen Forschungen zum Thema präsentierte in einem weiteren Redebei-trag Dr. Alfred Eisfeld, Leiter der Ab-teilung des Instituts für Kultur und Ge-schichte der Deutschen in Nordosteuropa in Göttingen.Danach eröffnete Herr Zülch die Diskussi-on, die sich, wie zu erwarten war, weniger auf das avisierte Thema des Abends, die Erfolge bei der gesellschaftlichen Integra-tion, konzentrierte, vielmehr auf die noch bestehenden Probleme, u.a. die Situation der noch immer nicht zusammengeführ-ten Familien. Auch die Lage der wenigen deutschen Familien im Gebiet Kalinin-

grad/Königsberg kam zur Sprache.Die wiederholten Klagen der Anwe-senden über hart-näckige Vorurteile und verzerrte Dar-stellungen in den Massenmedien und

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion (von links): Dr. Viktor Krieger, Tilman Zülch, Dr. Christoph Bergner und Jasna Causevic.

DIE VOLKSGRUPPE

11 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

sogar in Schulbüchern veranlasste Dr. Krieger dazu, den bereits erwähnten Ver-gleich mit Sachsen-Anhalt aufzugreifen. Er wies eindringlich da rauf hin, dass es im Gegensatz zu einem real existierenden Bundesland, das mit Hilfe Dutzender Mu-seen und Forschungseinrichtungen die re-gionale Geschichte und Kultur in vielfäl-tiger Weise zu erfassen, aufzubewahren, zu erforschen und darzustellen pfl egt, für die mehr als zwei Millionen Bundesbür-ger russlanddeutscher Herkunft praktisch keine staatlichen Institutionen gibt, weder ein eigenständiges Forschungsinstitut oder Staatsmuseum noch ein nationales Archiv oder ein Bibliotheks- und Dokumentati-onszentrum. Diese fehlende institutionelle Verankerung sei ein maßgeblicher Grund dafür, dass unter der einheimischen Be-

völkerung kaum Kenntnisse über den be-sonderen historischen Werdegang und die einzigartige Kultur der russlanddeutschen Minderheit vorhanden seien.Insgesamt dauerte der spannende Diskus-sionsabend fast drei Stunden. Am Schluss bekräftigte Tilman Zülch noch einmal die Solidarität seiner Organisation mit den Russlanddeutschen und drückte die Hoff-nung auf eine engere Zusammenarbeit mit der Landsmannschaft in Fällen von Dis-kriminierung und bei der medialen Dar-stellung der Volksgruppe aus.Schließlich sei den Mitarbeitern des Hauses und vor allem der Südosteuropa-Referentin Jasna Causevic für die Vorbe-reitung und den gelungenen Verlauf des Abends gedankt. VadW

homogenes Siedlungsgebiet einer anderen Bevölkerungsgruppe geschaffen werden soll.Staatlich erzwungene Umsiedlung hat in Imperien auch immer wieder dem Zweck gedient, verschiedene Bevölkerungsgrup-pen zu mischen, um dadurch separatisti-schen Aktivitäten vorzubeugen.Eine Verbannung ist die Verweisung ei-ner Person aus ihrer gewohnten Umge-bung oder angestammten Heimat. Anders als das Exil ist die Verbannung niemals freiwillig, sondern Folge eines andauern-den autoritativen Zwangs, der den Betrof-fenen die Rückkehr verwehrt oder ihre Freizügigkeit beschränkt. Häufi g bleibt der Verbannte auch innerhalb des Herr-schafts- oder Einfl ussbereichs derjenigen, die die Verbannung ausgesprochen haben (zum Beispiel in einer Strafkolonie oder abgelegenen Gegend des Landes). In der Geschichte praktizierten verschiedene Mächte wie etwa Russland oder Großbri-tannien die Verbannung von Delinquenten besonders auch zum Zwecke der Koloni-sierung abgelegener oder weit entfernter Gebiete (Sibirien, Australien).Die Verschleppung ist eine Entführung eines oder mehrerer Menschen, um sich die Fähigkeiten oder besondere Eigen-schaften der Entführten zunutze zu ma-chen. Verschleppte Personen werden im Gegensatz zu Entführten in der Regel nie freigelassen, aber auch nicht nach we-nigen Wochen ermordet, sondern leben viele Jahre, oft bis an ihr (natürliches) Le-bensende, in der Obhut der Entführer.Als Evakuierung wird das Räumen von Gebieten bezeichnet. Meist fi ndet sich der Begriff im Zusammenhang mit Ge-fahrenstellen wie Katastrophengebieten, zum Beispiel Überschwemmungen, Brän-den oder Bombenalarmen. Die Zeit einer Evakuierung wird als Evakuierungsdauer bezeichnet. Die Begriffe Räumung und Evakuierung werden dabei zwar häufi g synonym gebraucht, dennoch bezeichnet "Evakuierung" richtiger einen geplanten ("Evakuierungsplan") Vorgang, während der Begriff "Räumung" in der Fachwelt eher für das ungeplante Räumen von Ge-bieten Verwendung fi ndet.Seit dem II. Weltkrieg wird die in großem Umfang praktizierte Fortschaffung von Mensch und Material aus von Bombardie-rungen oder Kampfhandlungen bedrohten Städten und Gegenden in sichere Gebiete als Evakuierung bezeichnet.Eine weitere Bedeutung wurde dem Be-griff im Zweiten Weltkrieg von den Na-tionalsozialisten beigefügt. Evakuieren diente, wie die synonym verwendeten Be-griffe Sonderbehandlung, Endlösung und Umsiedlung, als Tarnbezeichnung für De-portation und Tötung von Menschen. VadW

Vertreibung, Verbannung,Deportation...

Ein Beitrag zur Begriffsklärung

Für davon Betroffene ist es ganz gewiss ohne jede Bedeutung, ob man das Unrecht, dem sie zum

Opfer fallen, als Vertreibung, Verban-nung oder Deportation bezeichnet. Dennoch unternehmen wir anhand von Texten, die wir beim Bund der Vertrie-benen, auf Wikipedia und anderswo ge-funden haben, den Versuch, zumindest sprachlich ein wenig Klarheit in die repressiven Maßnahmen zu bringen, denen die Deutschen in der ehemaligen Sowjetunion ausgesetzt waren:

Der Begriff der Vertreibung ist weder ju-ristisch noch historisch klar und unmiss-verständlich defi niert, es ist vielmehr ein Terminus der politischen Sprache. Darü-ber hinaus werden zahlreiche Synonyme verwendet, die aber jeweils für sich eine eigene Bedeutung haben.Vertreibung beinhaltet erzwungenes Ver-lassen eines Ortes oder Gebietes aufgrund von (staatlicher) Verfolgung und Diskri-minierung, erzwungene Flucht aufgrund von Androhung von Gewalt oder Andro-hung der Ausweisung.In Deutschland und Österreich wird der Begriff „Vertreibung“ im Alltagsverständ-nis vor allem verbunden mit der Flucht, Ausweisung und Zwangsumsiedlung von Deutschen aus den Ostgebieten des Deutschen Reiches sowie aus dem Sude-tenland, die nach dem II. Weltkrieges im Ergebnis alliierter Übereinkunft unter die Verwaltung Polens und der Sowjetunion gefallen waren beziehungsweise wieder Teil der Tschechoslowakei wurden.

In der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR war „Umsiedler“ die offi zi-elle Bezeichnung. Der Begriff „Vertriebe-ne“ wurde vermieden.Deportation ist die staatliche Verbrin-gung von Menschen in andere Gebiete, die in der Regel aufgrund eines Gesetzes oder Erlasses für den Antritt von Straf-maßnahmen, zur Unterdrückung von po-litischen Gegnern oder zur Isolierung von ethnischen Minderheiten ausgesprochen wird.Ausweisung ist ein Verwaltungsakt mit dem Ziel, die Anwesenheit des Betrof-fenen im Land zu beenden und ihm die Wiedereinreise und (weitere) Aufenthalts-erlaubnis zu verwehren.Abschiebung ist der behördliche Vollzug einer in einem rechtsstaatlichen Verfahren festgestellten Ausreisepfl icht (Auswei-sung).Flüchtlinge verlassen ihre Heimat nicht auf behördliche Anordnung, sondern um einer möglicherweise Existenz bedrohen-den Gefahr zu entgehen. Im Unterschied zu Vertriebenen werden sie nicht unmittel-bar zum Verlassen ihrer Heimat gezwun-gen. Falls Flüchtlingen oder Ausgewiese-nen die Rückkehr in ihre Heimat verwehrt wird, unterscheidet sich ihre Lage nicht mehr von der Lage von Vertriebenen.Ethnische Säuberung wurde mit der Weiterentwicklung des Völkerstrafrechts bei Juristen und Historikern als Begriff etabliert, der verwandt, aber nicht gleich-bedeutend mit „Vertreibung“ ist. Ethni-sche Säuberung impliziert, dass durch Entfernung einer Bevölkerungsgruppe ein

INTEGRATION

12 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Der heute 22-jährige Denis Boldyrev er-zählt von seiner Anfangszeit: 2004 mach-te er sich mit seinen Eltern und seiner Schwester von Nowoaltaisk in Sibirien auf nach Neuötting in Bayern. „Wir wohnten eineinhalb Jahre im Aussiedlerheim - zu viert auf wenigen Quadratmetern unter dem Dach", erinnert er sich. Heute sitzt Denis in der geräumigen Wohnung seiner Eltern, die er am Wochenende besucht.Auch Natalia Fomenko aus dem Donezk-Gebiet in der Ukraine war im Neuöttinger Heim untergebracht.Alexander Helbrecht aus Krasnojarsk in Sibirien verbrachte einige Zeit mit seiner Frau Julia im Aufnahmelager Friedland, von dort ging es nach Bayern. „Wir kann-ten Deutschland schon von Urlauben“, so Alexander, dessen Oma eine Wolgadeut-sche ist. Die Sauberkeit und das Angebot seien am Anfang „faszinierend“ gewesen.Aber: „Urlaub und Alltag ist etwas an-deres“, weiß der 28-Jährige heute. Trotz wöchentlicher Deutschkurse in Russland „haben wir hier gemerkt, dass wir fast gar nichts konnten“, erinnert sich Julia Helbrecht. Und Bairisch - das sei eh „ein Thema für sich“, meint sie lachend.Dann wird sie wieder ernst: „Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich hier bleibe." Das Heimweh nach den Eltern, Freunden und der vertrauten Umgebung sei sehr stark gewesen. Doch dann bekamen sie enorme Unterstützung von ihrer Sprach-lehrerin. „Sie hat mit Ämtern telefoniert und viel für uns erledigt", erzählen die beiden dankbar.Julia und Alexander Helbrecht hatten in Russland bereits ihr Medizinstudium ab-geschlossen. „In Deutschland mussten wir noch einige Prüfungen nachholen."Nun ist Julia in der Neurologie, Alexander in der Urologie des Altöttinger Kranken-hauses beschäftigt. Das Krankenhaus habe sehr viel zu ihrer Integration beigetragen; mittlerweile haben sie dort gute Bekannte. „Wir gehen zum Beispiel auch mal privat mit Kollegen essen", so Ale xander.Auch der vierjährige Sohn Eduard trägt zur Integration bei. „Vor allem durch sei-

nen Kindergarten kennen wir inzwischen die Traditionen“, erklärt die 28-Jährige. Die Zukunft des Sohnes sei auch mit ent-scheidend dafür, dass man das weitere Le-ben in Deutschland plane. Nun wollen die Helbrechts ein Haus bauen, das Grund-stück dafür haben sie schon erworben.Zwar sei Neuötting keine große Stadt - im Vergleich beispielsweise zu Krasno-jarsk, das knapp eine Million Einwohner

hat. Aber alles sei in der Nähe, was man zum Leben braucht. „Hier gibt es über-all Zivilisation“, sagt Julia. In russischen Dörfern sei das nicht so. „Lebensmittel zum Beispiel sind in Russland immer ein Problem“, erklärt Alexander, der die doppelte Staatsbürgerschaft besitzt. Er fühle sich dort nicht mehr zu Hause. An Deutschland schätzt er die Bürgerrechte, die soziale Absicherung und die niedrige Kriminalitätsrate.Die 23-jährige Natalia Fomenko ist seit ihrer Ankunft schon viel herumgekommen in Bayern: Erst lebte sie im Aussiedler-heim in Neuötting, dann in Nürnberg und Würzburg, kurzzeitig in Altötting bei ih-ren Eltern, nun studiert sie in Regensburg. „Ich habe bereits in der Ukraine zwei Se-mester studiert“, erzählt sie. In Altötting und Nürnberg musste sie erst Sprachkurse machen, um schließlich in Würzburg das Abitur zu absolvieren. „Es war natürlich sehr schwer am Anfang“, stellt sie klar. „Man hat Angst davor, etwas Falsches zu sagen, dass man Fehler macht und die Leute nicht versteht“, so Natalia. Das Heimweh hielt sich in Grenzen, ihre Fa-milie kam mit.2009 folgte ihr dann auch ihr Mann Ale-xej Chernyavskyy aus der Ukraine. Der 25-Jährige hat in seinem Heimatland In-ternationale Wirtschaft studiert, nun will er ein Master-Studium beginnen. Natalia studiert Internationale VWL mit Ausrich-tung Mittel- und Osteuropa an der Uni Regensburg. „Ich fühle mich nicht zu 100 Prozent integriert, zu 80 bis 90 Prozent vielleicht“, glaubt sie. Sie hat mittlerweile viele deutsche Bekannte, aber auch viele Freunde aus dem Kreis der Aussiedler. Altötting ist für sie eine schöne Stadt zum Erholen bei ihren Eltern geworden: „Ich denke, wir können sagen, dass es unsere Heimat ist“, meint sie.Die Frage, ob er integriert sei, kann Denis Boldyrev nicht leicht beantworten. „Ich weiß es nicht genau, das ist eine schwieri-ge Frage“, fi ndet der 22-Jährige. Sein Start in Deutschland war schwer: Als 16-Jähri-ger herausgerissen aus seinem Freundes-kreis und mit riesigem Heimweh, muss-te er völlig neu beginnen. Obwohl er in Russland Abitur hatte, wurde er hier in die Max-Fellermeier-Schule eingestuft und machte den Hauptschulabschluss.„In der Schule war es schwierig, Freunde zu fi nden“, so Denis. Dennoch sei diese Zeit hilfreich für den Spracherwerb ge-wesen. „Es gab einige Leute, die waren

Geglückter Neuanfang in einem fremden LandIn Deutschland gut integriert:

Junge Spätaussiedler beweisen sich in Gesellschaft, Studium und Beruf

Vor etwa fünf Jahren sind Alexander Helbrecht, Natalia Fomenko und De-nis Boldyrev unabhängig voneinander auf eine Reise in eine ungewisse Zu-kunft aufgebrochen. Mehrere tausend Kilometer beträgt der Weg, den die

jungen Leute in Richtung Westen zurücklegten. Ihr Ziel: Deutschland. Gemein-sam ist den Dreien nämlich eines: Sie alle haben deutsche Vorfahren. Und noch eine Gemeinsamkeit gibt es: Sie alle hofften, in Deutschland bessere Bedingungen vorzufi nden – mehr Sicherheit, mehr Rechte, mehr Lebensqualität. Dass der Weg steinig werden sollte, war ihnen schon damals klar.

Hat sich bei der Bundeswehr verpfl ichtet: Denis Boldyrev aus Altötting.

Studieren erfolgreich in Deutschland: Nata-lia Fomenko und Alexej Chernyavskyy.

INTEGRATION

13 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

negativ gegenüber uns eingestellt“, sagt er. Manchmal stört ihn die schlechte Presse, die den Spätaus-siedlern zuteil wird. Die gut integ-rierten Beispiele kämen dabei zu kurz, glaubt Denis.Er ist ein solches Beispiel: Er be-herrscht die neue Sprache, liest gern deutsche Literatur. Auch im Sportverein ist Denis aktiv: Beim SV Wacker gehört er der Ringer-Abteilung an. Finanziell sind er und seine Eltern nun auch unabhängig: Seinen Sold bezieht Denis von der Bundeswehr, der er seit 2007 an-gehört. Auf acht Jahre hat er sich dort verpfl ichtet. Er zeigt Fotos von Auslandseinsätzen; eines zeigt ihn zusammen mit Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg in Afghanis-tan. „Seine Besuche sind gut für uns Sol-daten“, sagt er.Der Stabsgefreite wohnt in der Kaser-ne in Bad Reichenhall zu sechst auf der Bude: „Das ist gut für mich, da muss ich Deutsch sprechen“, sagt er. Nebenher ab-

solviert Denis ein Fernstudium an der Ju-ristischen Hochschule in der Altairegion. „Nach der Bundeswehr und dem Studium muss ich schauen, wie es weitergeht“, so der 22-Jährige.

Angela Esterer (Nachdruckaus „Alt-Neuöttinger Anzeiger“)

Fotos: Esterer/Privat

schaftlerinnen und Informatikerinnen sind genauso im Team wie Studentinnen und Frauen aus sozialen Berufen. Im Lei-tungsgremium sind auch Mitglieder des nordrhein-westfälischen Landesverban-des des Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland und Aktive aus politischen Verbänden vertreten.Das FORUM DIALOG RU.DE soll al-len Frauen helfen, sich in der deutschen Gesellschaft zu realisieren. Hier sollen ihre Leistungen anerkannt und in der Öf-fentlichkeit bekannt gemacht werden. In Kürze wird der Verein in seinem Internet-auftritt über Aktivitäten informieren. Das FORUM DIALOG RU.DE soll außerdem ein echtes Forum sein, um mit Vertretern von Politik und Wirtschaft über die Lage der Frauen in Deutschland, insbesondere der Spätaussiedlerfrauen, zu sprechen.Das Team von starken Frauen freut sich auf interessierte Mitstreiterinnen, um sich in den Bereichen Ideenmanagement, Fundraising, Sponsoring, Projektentwick-lung und Öffentlichkeitsarbeit, Kampag-nenmanagement sowie modernen Beteili-gungsformen und Verbindung in sozialen Netzwerken weiterzuentwickeln.Weitere Informationen: Eleonora Faust, Tel.: 0175-4929709, E-Mail: [email protected].

Tatjana Weber,Beisitzerin im Vorstand

von FORUM DIALOG RU.DE

Wollen sich in Neuötting längerfristig niederlassen und ein Haus bauen: Alexander und Julia Helbrecht – im Bild mit Sohn Eduard -, die in Russland bereits ein medizinisches Studium abgeschlossen haben.

Frauen bündeln ihr Wissen„FORUM DIALOG russlanddeutscher Frauen in NRW“ gegründet

Aktive Frauen bei der Gründung von FORUM DIALOG RU.DE.

Am 22. Januar 2011 hat sich der Verein „FORUM DIALOG russlanddeutscher Frauen in

NRW“ gegründet. Das Leitungsgremi-um der Initiative von Spätaussiedler-frauen zählt 16 Mitglieder. Im FORUM DIALOG RU.DE (wie der Verein abge-kürzt heißt) werden die Kompetenzen und Talente der Frauen gebündelt, Er-fahrungen und Wissen ausgetauscht. Der Verein ist eine Plattform von Frau-en für Frauen, der besonders in der El-ternarbeit, bei der Unterstützung von Selbsthilfeinitiativen von Frauen sowie in der interkulturellen und Bildungsar-beit aktiv ist.

Im Dialog lernen wir alle voneinander und entwickeln Ideen. Das ist der Grund-gedanke des FORUMS. Hier haben sich am 22. Januar Frauen zusammengetan, um mit und für Frauen in den Dialog zu treten. Die 16 Mitglieder des Leitungsgre-miums sind Frauen mit und ohne Zuwan-derungsgeschichte, die bei allen Fragen zur Verwirklichung der Frau in Familie und Beruf in Deutschland helfen wollen.Einige Frauen sind schon viele Jahre bei der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland aktiv und haben Wissen und Erfahrung aus der Vereinsarbeit, die ge-meinsame Ideen voranbringen werden. Juristinnen, Lehrerinnen, Politikwissen-

Autorenveranstaltung um 60. Geburtstagvon Tina Wedel

Am 19. März fi ndet ab 14 Uhr im rheinland-pfälzischen Ort Kruft (Vulkanhalle, Jahnstr.

1) eine Autorenveranstaltung statt, die dem 60. Geburtstag von Tina We-del gewidmet ist.Im Programm u.a.:• Maria und Peter Warkentin, Berufs-

schauspieler aus Niederstetten;• der Kabarettist Peter Braun;• die Sängerinnen Lidija Gottfried und

Tina Wedel;• das Duo „Druschba“ - Ella Deppe und

Manfred Schneider;• die Sänger und Komponisten A.

Melzer, J. Klassner, N. Sudakow und A. Wiens;

• der Dirigent und Komponist A. Woro-ba.

Auch junge Sängerinnen und Sänger wie Alexandra Klassner, Max Hermann oder Angelina und Jonathan Chmar lovski werden zu hören sein.

Anmeldung bis zum 1. März:Tel./Fax: 0228-2891791 (ab 21 Uhr),

[email protected]

KULTUR

14 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Nadja Runde: Als Dramaturgin des Deut-schen Schauspieltheaters haben Sie sicher viel zu erzählen, was unsere Leser inte-ressieren würde. Welche Rolle spielte das Theater in Ihrem Leben, was war für Sie besonders wichtig und interessant?Rose Steinmark: Gute Frage! Vielleicht wäre ich auch heute noch als Chefdra-maturgin am Theater tätig, wenn die Geschichte des Theaters sowie auch je-des einzelnen Russlanddeutschen in den ehemaligen Sowjetrepubliken sich nicht so unerwartet schnell geändert hätte. Das Theater war als Kulturstätte für unser Volk gedacht und diente dem Volke, solange das in Kasachstan und den anderen Repub-liken zu Hause war. Dann ging Groß und Klein nach Deutschland. Mit ihnen auch das Theater, ich meine die Schauspieler und Mitarbeiter. Traurig, aber im Laufe der Zeit, glaube ich, haben wir uns schon alle damit abgefunden.Aber es war eine tolle Zeit! Das Theater stand im Mittelpunkt der kulturellen und politischen Ereignisse unseres Volkes und wurde sehr schnell durch seine immense Tätigkeit auf diesem Gebiet berühmt.Irgendwie fällt es mir schwer, über mich und meine Rolle im Theaterleben zu spre-chen, weil ich mich als Teil des Ganzen fühlte. Ich war für die Dramaturgie, die Beziehungen zu den Autoren und Verla-gen sowie Kontakte zu anderen Theatern und der Presse zuständig. Dabei habe ich auch selbst viel über das Theaterleben in Zeitungen, Radio- und Fernsehreportagen sowie Dokumentationen berichtet. Zu-schauerkonferenzen, Theaterkorrespon-denz und Veranstaltungen gehörten eben-falls zur Pfl icht der Dramaturgen.Wir waren zu dritt – Lilly Kramer, Va-lentine Bolz und ich. Zusammen haben

wir auch das Theaterarchiv angelegt, ent-wickelten Programmheftchen und The-aterplakate. Damals war unser Theater technisch nicht so gut ausgerüstet, wie es heute der Fall ist, einen Kopierer be-kamen wir erst Ende 1991, als man das Theater schon nach Almaty verlegt hatte. Aber welche Möglichkeiten sich uns mit diesem einfachen technischen Gerät er-öffneten! Darüber könnte man tagelang sprechen.Ich mag das Theaterleben, das war eine Welt, in der man jeden Tag Überraschun-gen erlebte: auf der Bühne, im Zuschauer-raum, in Gesprächen mit Regisseuren und Dramatikern.In den zehn Jahren, die ich im Theater ver-brachte, habe ich sehr viele Leute kennen gelernt, ohne die es dieses Theater viel-leicht gar nicht gegeben hätte. Vor allem waren es die Schriftsteller, die versuchten, Stücke für unsere Bühne zu schreiben, darunter Ewald Katzenstein, Konstantin Ehrlich, Viktor Schnittke, Hugo Worms-becher - und natürlich Viktor Heinz, dem es gelungen ist, zusammen mit dem The-ater seine besten Stücke „Auf den Wogen der Jahrhunderte“ und „Jahre der Hoff-nung“ zu verfassen.Dann waren da noch die Regisseure Erich Schmidt, Bulat Atabajew, Dieter Wardetz-ky, Wladimir Iontow und Alexander Hahn – dank ihnen wurden unsere Theaterpla-kate immer präsenter und koloritreicher.

N.R.: Es gab ja einige interessante Berich-te über das Schaffen des Theaters, auch von Ihnen. Es war eigentlich die Blütezeit der russlanddeutschen Kulturgeschichte. Ist sie in der Vergangenheit versunken?R.S.: Es stimmt und stimmt auch nicht. Wir halten sie ja fest, diese Vergangen-

heit. Auf Papier, in Form von Büchern, Dokumentationen und in Erzählungen derjenigen, die diese Geschichte gemacht haben. Schließlich wird sie in unseren Er-innerungen weiterleben.Wenn das Theater heute noch in seiner damaligen Form existieren würde, könn-ten wir in diesen Tagen sein dreißigjäh-riges Jubiläum groß feiern. Aber dazu ist es nicht gekommen. Es ist niemandes Schuld. Es gehört zur Geschichte. Zur Ge-schichte der einzelnen Menschen sowie zur Geschichte der Länder...

N.R.: Wer waren Ihre Eltern, und woher stammt Ihre Liebe zur deutschen Spra-che, Kunst und Kultur der Russlanddeut-schen?R.S.: Oh, diese Frage hat mir noch nie-mand gestellt! Geboren bin ich in Sibi-rien, in einem kleinen deutschen Ort mit dem schlichten russischen Namen „Ka-myschi“. Meine Eltern waren als Kinder von der Wolga mit ihren Familien dorthin verfrachtet worden.In diesem Dorf lebten ausschließlich Deutsche, und als ich in die erste Klasse kam, konnte ich kein einziges russisches Wort. Die Lehrerin, ein junges russisches Mädchen, hatte riesige Probleme mit uns. Da musste schon öfter jemand von den El-tern den Dolmetscher spielen.Später zogen wir nach Kasachstan um. Da lernte ich „ordentlich“ russisch sprechen, aber ich war damals schon 13. Zu Hau-se haben wir immer deutsch gesprochen, klar, dass es kein klassisches Deutsch war, aber es war sehr reich an Redewendun-gen, Sprichwörtern und treffenden Aus-drücken.Meine Eltern stammten aus Bauernfamili-en, waren auch selber Bauern – „Kolchos-

Ich fühlte mich „als Teil des Ganzen“…Rose Steinmark über das Deutsche Schauspieltheaterund Begegnungen mit Menschen, die sie begeisterten

Rose Steinmark

Geboren 1951 in der Region Altai, studierte Rose Steinmark deutsche Sprache und Literatur bei Viktor Klein in Nowosibirsk, Theatergeschich-te und Dramaturgie am Maly Theater Moskau und war als Dramatur-

gin am Deutschen Theater in Temirtau und Alma-Ata tätig. Sie veröffentlichte mehrere Beiträge in russlanddeutschen, russischen und kasachischen Medien zu Inszenierungen und zur Geschichte des Deutschen Theaters (ein großer Beitrag zur Geschichte des russlanddeutschen Theaters ist im Heimatbuch 2006 der Lands-mannschaft nachzulesen). Von 1992 bis 2000 war sie Redakteurin und Moderato-rin des deutschsprachigen Programms „Guten Abend!“ beim staatlichen Fernse-hen Kasachstans.

Seit Dezember 2000 lebt sie in Deutschland. Zuerst wohnte sie in Mainz, wo sie als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache an der Dr. Ridder-Sprachschule tätig war. Heute lebt sie in Münster. Die Autorin und Journalistin Nadja Runde sprach mit Rose Steinmark.

KULTUR

15 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

niki“. Vielleicht hätten sie aus ihrem Le-ben auch mehr gemacht, aber dazu ist es nicht gekommen. Es war wieder der Lauf der Geschichte...Allerdings konnten wir Kinder unser Le-ben so gestalten, wie wir es wollten. Ich studierte in Nowosibirsk deutsche Sprache und Literatur bei Viktor Klein; von ihm haben wir alle sehr profi tiert, seine große Liebe zum Deutschtum war so was von ansteckend, dass wir uns alle verliebten: in die deutsche Sprache, in die deutsche Literatur und Kultur... Ich war da sicher keine Ausnahme.

N.R.: Längere Zeit waren Sie als Fern-sehjournalistin tätig. Das deutsche Pro-gramm „Guten Abend!“ war bei den Russlanddeutschen sehr populär. Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an diese Zeit zurückdenken?R.S.: An die Menschen, denen ich begeg-nete, an die vielen Gespräche, die ich mit ihnen führte, und an die langen Abende am Schnittplatz, wo aus kilometerlangen Streifen Bilder entstanden, die die Ge-schichte unseres Volkes festhielten. Ich war sehr viel unterwegs und habe hart ar-beiten müssen, die ersten Jahren war ich allein für alles zuständig: für die Recher-chen, die Aufnahmen, die Drehbücher, die Ausstrahlung, vor allem aber war es die Verantwortung vor dem Zuschauer. Fern-sehen ist eine tolle Sache. Ich vermisse meine Sendung sehr. Aber für wen sollte ich heute dort noch deutsche Programme machen? Meine Zuschauer sind ebenfalls hier.

N.R.: Welche Erinnerungen an die russ-landdeutsche Intelligenz sind Ihnen be-sonders viel wert?R.S.: Da muss ich wieder an das Theater denken, es war der Mittelpunkt des intel-lektuellen Lebens unseres Volkes. Sehr oft versammelten wir unter unserem Dach Schriftsteller, Komponisten, Künstler, Lehrer und unterhielten uns über die wei-tere Entwicklung der deutschen Kultur auf kasachischem Boden.Es waren Menschen, die genauso wie wir auf alles Deutsche versessen waren: And-reas Kramer, Waldemar Weber, Helmut Heidebrecht, Konstantin Ehrlich, Nora Pfeffer, Nelly Wacker, Johann Windholz, Artur Hörmann, Robert Leinonen, Wende-lin Mangold – diese Liste ist unendlich.Aber besonders teuer sind mir die Erin-nerungen an Herold Belger. An ihn denke ich sehr oft. Er war und bleibt für mich ein großes Beispiel. Sein multikulturelles Denken, sein vielfältiges Schaffen und sein enormer Fleiß sind faszinierend. Für mich ist er ein wahrer Held unseres Vol-kes. Dabei ist er so was von menschlich! Ich habe ihn auch öfter privat erlebt, am

Teetisch, mit seiner Frau, wo wir längere Gespräche über das Bestehen der Litera-tur führten, im Deutschen Haus Almaty, in der deutschen Redaktion des kasachi-schen Fernsehens, wo er immer sehr sach-lich, kompetent und ruhig seine Meinung äußerte...

N.R.: Wie geht es Ihnen hier in Deutsch-land?R.S.: Danke, gut. Ich führe ein beschei-denes, ruhiges Leben, bin als Dozentin an einer Sprachenschule in Münster, Nord-rhein-Westfalen, tätig. Natürlich vermisse ich meine Arbeit in Kasachstan, natürlich denke ich sehr oft an alles, was ich dort erlebt habe, aber es ist vorbei. Ich versu-che, meine innere Unruhe zu verbergen und mich in einer anderen Position wohl zu fühlen. Ich glaube, allmählich gelingt es mir.

N.R.: Was bedeutet für Sie der Begriff ZEIT?R.S.: Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Vielleicht ist es auch nicht so wichtig. Aber wenn ich jetzt so auf An-hieb die Frage beantworten sollte, würde ich sagen: Es sind Augenblicke.Und von denen hatte ich in meinem Le-ben eine Menge. Aber ich denke, dass ich meine Augenblicke noch nicht alle bis zur Neige ausgekostet habe, und erhoffe mir

vom Leben noch viele schöne Begegnun-gen und Augenblicke. Allen Zuschauern des ehemaligen Deutschen Theaters und dem Publikum vom „Guten Abend!“-Programm wünsche ich ebenfalls viele schöne Augenblicke in ihrer neuen alten Heimat Deutschland.

N.R.: Welche Eigenschaften muss Ihrer Meinung nach ein Deutscher aus Russ-land besitzen, wenn er sich in seiner neu-en Heimat glücklich fühlen möchte? Sind Ihnen denn solche Menschen bekannt? Gehören Sie zu Ihnen?R.S.: Dazu habe ich keine Antwort. Ich möchte auch nicht banal sein und irgend-was von „Wurzeln“ oder sonstige Be-griffe erwähnen. Mir scheint, es ist sehr individuell. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann: Es gibt keine Nationalität „Russlanddeutsch“, es gibt nur die Nati-onalität „Mensch“, und als Mensch kann man überall glücklich sein. Der Begriff „Glück“ gehört eher zu einer anderen Ka-tegorie, und es spielt keine Rolle, wo man damit beschert wird: Ob dort, woher wir kommen, oder hier, wo wir gelandet sind. Und meiner Ansicht nach gibt es sehr vie-le unter denen, die sich als Russlanddeut-sche bekennen und genauso denken wie ich.

N.R.: Danke für das Gespräch!

Landsmannschaft sammelt Tippsfür die kulturelle Breitenarbeit –

Unterstützung ist gefragt!Liebe Landsleute,

viele von Ihnen, die sich ehrenamtlich in der landsmannschaftlichen Kultur-arbeit vor Ort engagieren, kennen das: Man möchte eine Veranstaltung auf die Beine stellen, die möglichst viele anspricht und begeistert, und weiß nicht so recht, wie man es anpackt. Es gibt aber Ortsgruppen, die diese schwieri-ge Aufgabe alljährlich mit beneidenswerter Kreativität meistern und dadurch nicht nur die eigenen Landsleute anlocken, sondern auch einheimische Mit-bürger. Ein Gedanken- und Erfahrungsaustausch könnte allen nützlich sein, sowohl den Erfahrenen als auch den weniger Erfahrenen.

Zu diesem Zweck will die Landsmannschaft eine Datenbank zur kulturellen Breitenarbeit anlegen, eine Art methodische Sammlung wertvoller Tipps zur Kulturarbeit vor Ort. Es sollen Materialien zu themenbezogenen Veranstal-tungen wie Szenarien, Gedichte, Lieder, Geschichten etc. gesammelt wer-den, die nach Wunsch per E-Mail, auf CD oder ausgedruckt auf Papier per Post abrufbar sind. Das könnte nicht nur die kulturelle Breitenarbeit aufwer-ten, sondern auch den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Orts- und Landesgruppen der Landsmannschaft fördern.

Damit eine solche Datenbank zusammenkommt und von vielen genutzt wer-den kann, ist vor allem breite Unterstützung gefragt. Ortsgruppen bzw. Kul-turbeauftragte, die zum Aufbau der Datenbank beitragen können, melden sich bitte bei Nina Paulsen, Redakteurin von VadW.

Kontakt:Nina Paulsen (0911-6279253; E-Mail: [email protected])

SPENDEN

16 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Spendenliste (bis 31. Dezember 2010)Stuttgarter Volksbank AG, Konto-Nr.: 214758001, BLZ 600 901 00

Aberle Emil 20Abrams Peter 20Ackermann Albert 50Ackermann Eduard 20AckermannEleonora 15Ackermann Maria 10Ackermann Nina 20AckermannReinhold 30Aippersbach David 100Albert Valentina 40Alexander Oskar 25Allerdings Arthur 20Allerdings Arthur 30Allmendinger Felix 30AllmendingerGünter 20Altergott Maria 20Aman Ida 10Aman Melita 15Amann Josef 20AmmonErwin u. Anna 20Ammon Harry 15Anhalt Erna 10Anhölcher Anna 20Anhölcher Josef 10Antoni Alexander 20Arendt Adolf 20Arndt Frieda 10Arndt Nikolaus 10Arnhold Elsa 15Arnhold Emma 15Arnold Eduard 20Arnold Johann 10Artes Erika 30Artes Jakob 30Asberger Wendelin 10Aschenbrenner Josef 10Aschenbrenner Rosa 20Auerbach Arthur 20August Rosa 30Aust Lilia 10Axt Alexander 30Bach Konstantin 20BachmannKatharina 20Bachmayer Helena 10Bader Edith 100Bader Olga 30Bähr Susanne 15Baidinger Irma 30Baitinger Oksana 30Ballardt Frieda 5Ballardt Lydia 50Balles Heinrich 10Balzer Erich 20Banik Frieda 20Bart Eduard 30Bart Elisabeth 70Bartle Adolf 10Bartle Katharina 10Bartuli Emilia 20Bastian Viktor 100Bauder Reinhold 10Bauer David 20Bauer Emil 30Bauer Erika 50Bauer Erna 10Bauer Valery 30Bauer Wilhelm 20

Baumeister Gottfried 20BaumeisterJohannes 50Bawirzanski Erna 15Bayer Emma 30Beck Arthur 25Beck Ernst 25Beck Ewald 15Beck Friedrich 20Becker Elvira 10Becker Franz 50Becker Heinrich 10Becker Hermann 13Becker Irma 5Becker Maria 30Beerle Marta 20Beichel Alexander 10Beierbach Karl 10Beierle Friederike 25Beitinger Siegfried 50Belitzer Feofilia 20Beller Lilli 25Bellon Waldemar 10Belz Erna 10Bender Ida 30Benner Friedrich 20Benz Gustav 20Berg Alwine 30Berg Nikolaus 25Bergen Heinrich 30Berger Rafael 30Bernhardt Reinhold 50Besler Gerhard 10Betz Rosa 10Betzler Ottilia 100BeutelspacherWilhelm 10Bibelheimer Richard 30Bidlingmaier Artur 30Biedlingmeier Edith 50Bille Alexander 10Biller Artur 10Biller Valerij 15Binfet Valentin 10Bippus Lilia 30Birkenstock Josef 10Birkenstock Josef 30Birkenstock Martin 15Birkholz Annemarie 20Bischof Martin 20Bitter Amalia 20Bittermann Christian 20Bittermann Viktor 20Bitz Andreas 10Bitzer Gottfried 10Black Josef 50Blattner Georg 50Bleich Hildegard 50Böhm Alexander 50Böhm Lukas 20Böhm Zita 20Bohn Arthur 10Bohn Valentina 10Bokk Olga 30Bokk Olga 30Borgart Alexander 25Bosch Anton 50Bossert Anton 20Braidt Jacob 10Bratzel Emil 10Bratzel Emma 20

Brauer Johann 20Braun Adelina 15Braun Arkadi 20Braun Elena 10Braun Georg 20Braun Karl 10Braun Katharina 40Braun Reinhold 10BraunagelMagdalena 10BrausemannChristian 10Brecht Viktor 10Brecht Waldemar 30Breider Eduard 15Breisch Bruno 20Breitenbach Selma 20Brekel Elisabeth 20Bresch Edmund 20Brettreich Olga 100Brier Tamara 20Brim Franz 10Brinster Erika 20Brinster Ilse 25Brodt Ida 15Brodt Waldemar 20Brose Wilhelm 20Brückmann Lydia 10Brügemann Viktor 10Brunnmeier Oskar 15Brunsch Lilli 10Brunsch Magdalena 30Buchner Augustinus 20Buck Regina 30Bühl Willi 10Bühler Rudolf 15Buhler Walter 30Bulke Peter 30Bullach Rosa 15Burau Karl 30Burbach Olga 20Burkhardt Eduard 30Bürkle Herbert 30Busch Wassili 25Büschel Emmanuel 30Butsch Eduard 20Butsch Frieda 15Buttau Gotlieb 20Büttner Kurt 50Chikin Svetlana 10Dalinger Lilli 20Damm Eugen 10Daubert Katharina 20Daudrich Ludwig 25Daungauer Viktor 20Daus Nina 30David Richard 15Deck Adam 15Degenstein Eleonora 100Dehl Roland 20Deibert Eduard 15Demling Peter 30Demo Adele 25Dening Albert 10Denis Franz 20Denis Johannes 20Denneng Reinhold 15Deobald Paulina 30Dercho Frieda 15Dering Julius 30Detzel Reinhold 10Deutsch Peter 20

Dewiwje Valentine 20Dick Arthur 15Diegel Anna 10Diel Gottfried 20Diel Talita 20Diener Georg 20Dieno Harold 10Dieterle Klara 20Dietrich Eugen 30Dietrich Johannes 15Dietz Georg 15Dillmann Maria 5Dinges Johannes 10Dinges Viktor 20Dinkel Waldemar 10Diwiwi Ida 10Diwold Anna 50Domdei Oskar 10Donhauser Johann 10Donis Erika 10Dornhof Johann 15Dorochow Lidia 10Dörr Eduard 30Dosch Georg 20Dosch Johannes 10Dreiling Cäcilia 10DreserAlexander-Josef 10Drewler Irma 10Driediger Katharina 10Dubs Katharina 10Dück Elvira 30Dück Jakob 80Dück Marta 20Dukart Georg 30Dum Ewald 30Dümmel Walter 10Duttenhöfer Georg 10Dyck Margarete 10Ebel Klemens 30Ebel Paul 25Ebel Waldemar 50Eberhard Eva 10Eberle Adele 20Eck Mina 10Eckert Mathias 50Eckmann Erna 10Eckroth Alfred 30Eckstein Hilda 20Ehly Rudolf 50Ehmann Philippina 20Ehrmann Reinhard 50Eichmann Viktor 15Eippert Alfred 20Eisenbraun Elsa 20Eisenbraun Vera 10Eisfeld Alfred 20Eiswirth Gottlieb 15Elis Agathe 20Elsässer Gustav 50Elsässer Maria 10Emmer Franz 30Enders Heinrich 20Engbrecht Irma 20Engel Helene 50Engel Katharina 20Enns Irene 10Epp Heinrich 20Epp Heinz 15Epp Peter 10Erfle Melitta 25Erlenbusch Elsa 20

ErlenbuschHoldreich 20Ernst Margareta 15Esch Olga 15Esch Olga 30Essig Erna 20Eurich Alexander 10Evdokimova Galina 30Evert Maria 20Fahn Josef 50Falkenstern Frieda 10Fast Walter 20Faut Leontina 20Feer Elsa 20Fegele Johann 10Fehr Viktor 40Feininger Philipp 30Felde Waldemar 50Felker Otto 30Feller Anton 15Feller Pius 15Felsing Georg 30Ferber Waldemar 10Fetsch Anton 50Fetter Hermann 20Fettich Anton 10Fichter Georg 10Fichtner Anneliese 30Fichtner Felix 20Fichtner Heinrich 20Fichtner Rudolf 10Fichtner Waldemar 15Fichtner Wilhelm 20Fink Andrej 10Fink Anna 20Fink Woldemar 25Fischer Gabriel 30Fischer Gerhard 10Fischer Herbert 10Fischer Josefina 50Fischer Otto 15Fischer Peter 10Fischer Rochus 20Fischer Rudolf 20Fischer Taisia 15Fischer Theodor 20Fischer Waldemar 10Fischer Walter 10Fitz Gudrun 15Fitz Valeri 50Fix Georg 20Flach Alexander 25Flad Wilhelm 25FleischauerLeonhard 10Fleischmann Juri 10Flemmer Anna 10Fliegert Helmut 30Fode Horst 30Föll Friedrich 10Föll Theresa 20Fomiceva Alexandra 15Fraind Karl 20Frank Alita 20Frank Barbara 10Frank Emilie 10Frank Otto 20Frank-Buttau Sophie 10Frank-Buttau Sophie 20Franz Irma 30Franz Jakob 20Frei Michael 20

Freier Robert 10Freitag Eduard 60Freund Waldemar 20Frick Anatoli 20Frick Harry 30Frick Irma 25Frick Jakob 10Friedel Lilly 10Fries Viktor 10Friesen Heinrich 75Friesen Hilde 20Friesen Ida 10Fritz Karl 20Fritz Oskar 20Fritz Viktor 200Fritzler Elvira 10Fröhlich Artur 10Fröhlich Emma 50Fröhlich Franz 20Funk Jakob 20Funkner Alexander 20Fütterer Joachim 10Gaal Ekaterina 10Gass Emma 30Gaus Alexander 20Gaus Alexander 20Gazke Wilhelm 20Gebhardt Hilda 10Geckel Tatjana 15Geddert Peter 50Geibel David 10Geist Ida 25Geistdörfer Bruno 20GelzenlichterEduard 50Gemar Heinrich 10Gensch Adele 20Gerber Peter 10Gerein Michael 20Gette Philipp 50Giebelhaus Johann 25Gienger Lydia 20Gieß Wilhelm 50Gieswein Maria 20GildermannAlexander 30Giller Lidia 50Gillung Helmut 50Ginkel Jakob 10Glatt Adolf 20Glatt Christina 10Glaubez Helmut 15Glekler Wilhelm 20Glöckler Helene 10Glöckner Leo 10Göhring Eduard 20Goossen Elisabeth 10Goossen Elisabeth 10Göring August 10Gossmann Johannes 10Götz Gottlieb 10Götz Michael 25Gradwol Alexander 20Graf Alexander 100Graf Michael 20Grauer Alexander 20Greb Viktor 50Grenz Nikolaus 30Grenz Walter 50Grieb Tatjana 100Grin Alexander 20Grizfeld Maria 15

SPENDEN

17 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Gromut Alexander 20Groo Viktor 10Groß Pius 20GrötzingerWaldemar 10Grummet Alexander 40Grün Amalie 30Grün Elvira 10Grüner Artur 30Grünwald Nikolai 10Grunwald Reinhold 15Grüssmer Ignaz 20Gugel Viktor 20Güldner Herbert 20GuschakowskiHalina 15Gutfreund Pius 20Gutmüller Adolf 30Gutschmidt Georg 20Gysa Nina 10Haas Eduard 15Haas Frieda 20Haas Frieda 10Haas Karl 25Hackmann Oswald 20Hackmann Oswald 25Häfner Rudolf 50Hägelen Harry 20Haid Liana 50Halblau Helmut 20Halter Olga 40Hamburg Frieda 20Hamburg Gottlieb 10Hamm Anatoli 10Hammermeister Rita 5Handschuh Leo 10Harder Peter 30Häring Erwin 20Häring Rolf 5Harsch Amanda 10Harsch Emilie 20Hartmann Jonathan 50Hartmann Julia 10Hartmann Lilli 20Hartmann Nadja 10Hartter Erich 40Hartung Hilde 20Hass Albert 10Hauck Johannes 30Hauk Katharina 10Hausauer Albert 20Häuser Anton 20Haydt Ernst 20Hecht Eduard 20Heckel Matthias 10Heckmann Valentina 30Heer Karl 20Hegele Ernst 50HeidebrechtAlexander 20Heidebrecht David 15Heidebrecht Gertrud 30Heidebrecht Peter 15Heidt Alexander 20Heidt Konrad 10Heim Edmund 20Heimann Lilli 20Heimann Lydia 20Hein Frieda 10Hein Irma 20Hein Waltraud 20Heinle Albert 15Heinrich Hilda 20Heinrichs Helena 50Heinz Brunhilde 30Heinz Georg 20Heinz Josef 10Heinz Reinhold 20Heinz Rosa 15Heinze Waldemar 10

Heißler Lydia 25Heitzmann Artur 25Helbling Michael 25Helfenstein Albert 20Helfrich Alfons 40Helfrich Eugen 5Hellert Nelli 30Hellmann Michael 10Helwart Barbara 50Helwer Waldemar 10Helwig Viktor 30Hempel Johann 20Hempel/Weber 50Henke Edgar 10Henne Nelly 50Hensel Viktor 10Herb Katharina 15Herb Odalina 10Herber David 20Herber Karl 30Herbolt Herta 10Hergert Maria 30Hergert Maria 20Hergert Waldemar 100Hermann Alexander 30Hermann Arthur 5Hermann Herbert 10Hermann Joseph 15Hermann Ludmila 15Herrmann Valentina 5Hertje Andreas 20Herwerth Hilde 20Herzog Adolf 30Herzog Amalie 30Herzog Ida 10Herzog Peter 10Herzog Valentin 50Hetterle Elvira 20Hettich Nadja 20Hieb Martha 10HildebrandAnganete 30Hildebrand Jakob 15Hildermann Anna 10Hildner Edmund 20Hill Heinrich 10Hilt Wilhelm 50Hinkel Elisabeth 20Hinkelmann Ella 30Hinz Reinhold 10Hirsch Adam 20Hirsch Ludwig 20Hochhalter Sophia 20Hof Lilli 10Hoffart Katharina 15Hoffart Maria 15Hoffart Michael 20Hoffart Raphael 25Hoffmann Ella 20Hoffmann Katharina 20Högele Erwin 50Högele Josef 50Höhn Edgar 20Höhn Emil 10HolowtschenkoMargarete 30Holstein Iwan 60Holzer Johannes 30Holzer Rochus 20Holzer Rosa 50Hölzer Viktor 15Holzrichter Aganeta 30Honstein Georg 20Hooge Martha 30Hoppe Johannes 30Horn Emma 5Hörner Adam 30Hörner Adolf 50Hörner Helene 20Hörner Josef 20

Hörner Michael 25Horst Rosa 20Höschele Richard 30Hottmann Grete 15Huber Heinrich 20Huber Lydia 50Huber Reinhold 20Huber Richard 15Huber Walter 20Hübert Lilli 20Hubert Sinaida 10Huhn Waldemar 15Humann Eugenie 25Hummel Anna 50Hummel Georg 20Hummel Günther 20Hummel Jakob 25Hummel Meta 20Hunecker Anton 50Hunecker Gertrud 50Hunecker Mathias 10Hunger Maria 30Hunkele Johannes 10Ibach Lydia 20Idt Ella 10Ikkert Lilija 20IllenseerBernhardine 20Illenseer Georg 25Illenseer Hans 50Illenseer Michael 20Illg Ilse 50Isaak Helene 15Isaak Maria 20Isaak Walter 25Jäger Emanuel 20Jäger Viktor 20Jakob Frieda 10Janz Erhard 30Janzen Susanna 20Janzer Maria 25Janzer Michael 30Jegel Maria 30Jochim Josef 50Jochim Valentin 10Joos Andreas 10Joos Franz 20Joos Nikodemus 10Jundt Sinaida 15Jung Alwine 15Jung Alwine 20Jung Emil 25Jung Johann 15Jung Johannes 11Jürgenson Alexander 30Jurk Paulina 30Kaab Otmar 20Käfer Ebba 30Käfer Johann 50Kähm Alexander 20Kähm Robert 10Kaiser Anton 30Kaiser Emma 10Kaiser Franz 20Kaiser Frieda 20Kaiser Herri 10Kaiser Larissa 10Kaiser Rafael 30KambarowAlexander 10Kaminski Valentine 20KammererFriedrich 10Kammerer Jakob 20Kammerer Klara 20Kampen Johann 100Kandlen Viktor 15Karew Maria 10Karsten Stefan 30Kary Jakob 30

Kasischke-KämmlerLucie 20Kasper Robert 30Kaufmann Maria 10Kautz Johannes 20Kauz Alfred 25Keding Gerhard 50Keib Nelja 20Keilbach Leo 15Kelbler Katharina 15Keler Anna 15Keller David 25Keller Elisabeth 20Kellermann Edmund 20Kelln Viktor 20Kempf Adina 10Kerbel Heinrich 10Kern Piada 20Kessler Alwin 20Kessler Elvira 10Kessler Herbert 50Kessler Johann 10

Ketterer Johann 30Ketterling Adam 20Kexel Samuel 20Kiau Joachim 20Kibowski Olga 20Kiefel Johann 20Kiefel Lydia 15Kiefel Michael 50Kiefel Thekla 20Kiefer Emma 20Kiefer Peter 20Kiemele Karl 50Kiess Agnes 30Kimmel Viktor 20Kinas Otto 10Kindsvater Frieda 60Kinsel Friedrich 15Kinsel Viktor 50Kinsfater Rudolf 20Kirchgessler Josef 20KirchkesslerKatharina 30

Kirschenmann Anna 25KirschenmannChristian 50KisselmannAlexander 30Kissmann Viktor 30Kister Eduard 15Klassen Andrej 15Klassen Jakob 10Klassen Wilhelm 10Klaus Adelheid 30Klaus Johannes 20Klause Ludmila 20Kleimann Valentina 10Klein Egon 10Klein Emma 20Klein Georg Senior 8Klein Margarete 10Klein Margarete 10Klein Robert 20Klemm Irmgard 30Klett Ilse 20

Liebe Landsleute,Ende des letzten Jahres haben wir Ihnen unsere Festschrift zum 60-jährigen Jubiläum der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. zugeschickt. Viele von Ihnen haben prompt reagiert und uns wie schon in so vielen Jahren davor Spenden in beträcht-lichen Umfang überweisen. Wir danken Ihnen dafür ganz herzlich - zumal wir wissen, dass der eine oder andere von Ihnen fi nanziell nicht auf Rosen gebettet ist und jede zusätzliche Ausgabe ein Op-fer bedeutet.Wir versichern Ihnen, dass wir jeden Cent ausschließlich für unse-re Arbeit zum Wohle der Deutschen aus Russland verwenden wer-den, und hoffen auf Ihre weitere Treue zu Ihrer Landsmannschaft. Adolf Fetsch, Bundesvorsitzender, im Namen des Bundesvorstandes

SPENDEN

18 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Klingmann Maria 10Klinkmann Philipp 20Klotz Anton 10Kludt Arno 10Kludt Erich 10Kludt Hilmar 10Klukas Gerhard 10Knaub Arnold 20Knaub Friedrich 20Knauer Herbert 10Knauer Jakob 20Knauer Martha 50Knaus Edmund 10Knaus Heinrich 20Knecht Helmut 15Knippel Konrad 20Knorr Lydia 20Koch Albert 15Koch Maria 30Koch Peter 20Kohl Michael 15Kohl Peter 10Köhler Andreas 10Köhler Karl 20Kohlhaas Maria 50Kohlmai Johannes 25Köhn Johann 40Kolb Johann 20Kolosova Irma 20König Peter 10Konn Waldemar 20Konrad Else 20Konstanz Albert 10Kopp Boris 20Kopp Georg 20Kopp Lydia 15Kopp Rita 10Kopp Rudolf 20Köpplin Viktor 40Korsch Irene 15Koslowski Alma 30Kovalenko Nadja 10Kraft Eveline 20Kraft Georg 30Kraft Johannes 50Kraft Kasper 50Kraft Kasper 20Kraft Mathilde 15Kraft Peter 8Krahnke Elena 30Krämer Arnold 20Krämer Georg 30Kramer Wilhelm 20Kratt Hans 20Kratz Heinrich 10Kraus Alexander 100Krause Arno 20Krauß Adolf 30Krauter Elvira 15Kreick Waldemar 15Kremring Reinhard 15Krenzler Lidia 10Kress Innozenz 15KretschmannElisabeth 20Krieger Elli 50Kristian Valentin 20Kröger Abram 50Krohmer Erich 20Krohmer Harry 20KrohmerKurt Harald 5KrohmerKurt Harald 10Krohmer Willi 20Kroll Renate 15Kromer Erna 30Kromm Eleonora 10Kronhardt Christian 20Kropp Waldemar 25

Krüger Edmund 20Krüger Leo 10Kübler Josef 20KudrjaschowTamara 30Kufeld Rudolf 40Kugel Irene 20Kühl Waldemar 8Kühl Waldemar 30Kühlbauch Emil 25Kühn Alma 100Kuhn Anetta 20Kuhn Anna 30Kuhn Eduard 20Kuhn Johann 30Kuhn Melitta 10Kühn Olga 20Kuhn Waldemar 25Kuhn Werner 10Kühne Alice 10Kühne Theodor 20Kukshaus Maria 15Kunkel Harry 30Kunz Johann 10Kunz Josef 10Kurz Sebastian 10Kuznecov Ella 10Kwenzer Siegmund 10Lackmann Jakob 15Lafer Maria 20Laitenberger Maria 20Lakmann Andreas 10Lakmann Waldemar 10Lamp Theodor 10Lang Georg 10Lang Lydia 10Langemann Olga 20Laskovec Irina 15Laturnus Olga 10Laubhan Rita 100Laue Margarita 50Laukert Jakob 50Lautermilch Emma 50Lebsak Rosa 10Lechmann Adam 30Lehmann Lina 10Lehmann Maria 10Lehn Otto 10Lehn Otto 20Lehr Alfred 50Leibbrandt Berthold 10Leibel Johannes 20LeibhamKlementine 50Leicht Helmut 10Leicht Olga 10Leier Robert 30Leinweber Ruth 10Leipold Magdalena 50Leipold Magdalena 50Leippi Rudolf 10Leiwesmeyer Paul 80Lemke Eduard 10Lemmer Paul 50Lenert Joseph 15LeonhardtAlexander 20Lepp Peter 30Lich Anna 30Lichtinwald Olga 15Liebrecht Hermann 15Lindt Alma 40Lingor Wendelin 15Linker Albert 15Lipp Eugen 10Lipp Katharina 10Lipp Melitta 15Lir Elisabeth 15Litauer August 30Littke Wulf 10

Löbs Eden 15Loch Theresia 20Löffler Helene 20Lofink David 20Loginow Sergei 20Lohmann Andreas 10Lorenz Hildegard 20Löwen Peter 10Luft Maria 20Lukas Lore 10Lust Emanuel 15Lutscher Mathilda 10Lüttig Freimut 10Lutz Andreas 10Lutz Emil 50Lutz Theodor 15Lvina Inessa 15Mack Ernst 10Mack Willi 10Magel Alexander 50Mähler Helli 40Mahlerwein Paul 20Mai Wladimir 20Maier Alexander 10Maier Egon 20Maier Elsa 10Maier Frieda 10Maier Gustav 20Maier Irma 10Maier Klemens 10Maier Viktor 30Major Ottomar 15Malchasow Helene 10Malsam Alfons 20Malsam Erna 20Malsam Johannes 20Malsam Josef 20MalsamMaria-Agatha 30Malsam Rosa 50Mann Waltraut 20Mantai Amilda 30Marquardt Arlana 20Marquardt Emma 30Marquardt Maria 25Marquardt Valentin 30Marsal Alexander 10Marsal Anna 20Marsall Arthur 25Martel Eugen 20Martens Johann 20Martin Alwine 40Martin David 15Martin Emil 30Martin Irma 30Martin Natalia 30Martin Zacharias 25Maser Andreas 60Maser Oskar 20Mastio Rosa 10Materi Josef 30Mathea Ella 10Matheis Richard 15Matt Hubert 20Mattheis Erna 15Mattwich Artur 25Mattwich Waldemar 20Mauch Alexander 20Mauch Emma 25Maul Irene 20Mäule Herta 20Mäule Melitta 50Maurat Martha 50Maurer Klara 10Maurer Peter 10Maurer Rolf 5Maus Maria 85Mauser Otto 20Mayer Arthur 10Mayer Berta u. Irma 20

Mayer Emil 20Mayer Eugen 30Mayer Johannes 10Mayer Karl 20Mayer Maria 20Mayer Wilhelm 50Meisner Erna 10Menderlen Robert 20Meng Alexander 20Merdian Rosa 30Merdian Rosa 10Merk Maria 10Merkel Ella 20Merkel Frieda 20Merkel Ida 30Merkel Jakob 20Merkel Johannes 20Merkel Magdalena 10Merkel Oskar 20Merklinger Lydia 20Meser Waldemar 20Messmer Ludmilla 5Metzger Waldemar 20Michel Waldemar 20Miller Arno 10Miller Eduard 50Mirau Maria 10Mironov Frieda 15Mitleider Reinhold 25Mitleider Reinhold 25Mittelstädt Friedrich 30Mohn Susanna 10Möllmann Amalia 50Monsch Peter 10Moser Eugenia 30Moser Georg 50Moser Jakob 20MülbergerMargareta 10Müller Albert 15Müller Arnold 35Müller Eduard 50Müller Elisabeth 20Müller Johannes 15Müller Karl 10Müller Katharina 20Müller Maria 30Müller Meta 10Müller Nadeshda 30Müller Rosalina 10Mündt Elvira 10Mut Emma 10Muth Alexander 10Nafziger Franz 10Nagel Gottlieb 15Naifeld Elena 15Nass Erika 20Naumann Viktor 20Naumowa Helena 25Neb Adele 30Neher Otto 20Nehlert Arno 10Neigel Klemens 20Netzel Gerhard 20Neu Alexander 20Neufeld Aganeta 20Neufeld Alexander 100Neufeld Johannes 10Neufeld Katharina 50Neufeld Maria 25Neufert Albert 20Neugebauer Otto 20Neumann Franz 30Neumüller Frieda 10Neumüller Reinhold 10Niedens Emma 10Niedenthal Arthur 15NiederhausBenjamin 30Nikel Robert 30

NowakowskiAlexander 10Nürenberg Helmut 20Nürnberg Waldemar 30Nuss Mathilde 30Obermann Edmund 15Obst Anna 20Ochs Eugen 20Ochs Katharina 20Ochsner Albert 15Ohngemach Helene 20Olheiser Maria 20Ortmann Oxana 10Östreich Klara 20Östreich Klara 20Ott Jakob 30Ottmar Arthur 50Ottmar Ida 10Pabst Karl 10Pagel Viktor 30Palmer Elly 10Pankratz Peter 25Pankratz Sieghard 50Paschenko Svetlana 30Pasternak Lydia 15Pätkau David-Peter 20Paul Johann 30Pauls Andreas 20Pazel Anna 30Pehl Ida 10Penner Nikolaus 30Pertsch Anna 50Perwuchin Olga 20Peter Josef 15Peters Anna 30Peters Johann 10Peters Lina 25Peters Tamara 20Pfeffer Salvador 20Pfeifer Elisabeth 10Pfeifer Ella 10Pfeifer Rafael 30Pfeifer Valentin 10Pfeiffer Lilii 20Pflug Ilse 20Pflüger Wendelin 20Pfund Johann 50Philipp Markus 20Philipps Rosa 50Pidde Harold 20Pinecker Alexander 20Pinneker Frieda 50Pleines Frieda 20Polestschuk Mina 20Polle Nelli 50Polle Viktor 10Pracht Martha 40Prediger Andreas 30Preis Valentina 10Pries Samuel 20Pritzkau Johann 20Probst Alexander 25Prochnau Erich 20Prokopjewa Alma 10Putinzewa Maria 10Quiring Otto 10Quiring Otto 20Rabina Klara 50Raiser Ida 50Raiser Johannes 40Ramich Alexander 30Rapp Ernst 20Rapp Valentina 10Rapp Walter 30Rausch Harry 30Reber Roland 30Reh Walentina 15Reh Wilma 30Rehberg Erich 15Reich Gerta 15

Reich Robert 30Reichert Matthias 100Reigert Andolina 15Reimann Pauline 100Reimchen Julia 20Reimer Nikolaj 10Reinhardt Klara 10Reiser Irma 20Reisig Robert 20Reiss Paul 10Reiswich Valentina 10Reitenbach Erich 50Reitenbach Fanny 25Rempel Ekaterina 10Rempfer Nelli 30Renner Irma 15Renner Johann 25Renner Rudolf 10RenpenningKornelius 20Renz Ewald 10Renz Viktor 50Rerich Olga 20Reschke Anatoli 12Retzlaff Heinrich 10Richter Alfred 15Ricker Albert 50RiedlingerHelmut-Johann 20Rieger Bernhard 20Riemer Alexander 20Riesen Kornelius 15RiesenweberBerthold 50Riesling Johann 10Riffel Katharina 30Risch Emilia 10Risch Emilia 10Ritter Konrad 10Ritter Viktor 20Ritzel Tina 8Rivinius Erwin 50Roch Artur 30Röhm Martha 30Röhrig Irma 10Roller Johann 10Roller Nikolaus 15Roller Reinhold 20Rollheiser Elvira 10Romanenko Elvira 50Römmich Ewald 30Römmich Irene 20Römmich Simon 20Römmich Viktor 30Römmich Viktor 30Rosen Lydia 30Rosenberg Frieda 10Roßkopf Hedi 20Roth Artur 10Roth Johannes 10Roth Reinhold 10Roth Viktor 15Röther Johann 10Rott Helena 25Rud Lidiya 10Rudel Viktor 20Ruf Paul 30Ruff Arthur 10Ruff Edgard 30Ruff Rosa 20Ruff Wladimir 30Sabelfeld Heinrich 30Sabinus Josef 30Sabot Josef 50Sabrowski Klemens 20Sagel Andreas 20Sagel Rosa 30Saibel Hilda 20Saleski Johann 20Sali-Becker Anton 20

SPENDEN

19 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Salos Peter 30Salzmann Rosa 50Sandt Christian 15Sartisohn Helena 10Sartison Georg 30Sartison Heinrich 10Sattler Katharina 20Sauerwein Eleonora 10Sauter Anna 10Sawatzky David 15Schaaf Christian 10Schaaf Elisabeth 15Schacht Elsa 30Schaetzle Karlheinz 30Schäfer Alexander 20Schäfer Eduard 200Schäfer Jakob 10Schäfer Johannes 20Schäfer Lydia 5Schäfer Philipp 50Schäfer Waldemar 35Schäfer Waldemar 50Schaffert Waldemar 10Schaible Johann 15Schamber Amalia 10Schamber Johannes 20Schardt Georg 50Schardt Johannes 20Schardt Olga 15Scharton Margarethe 20Schatz Eduard 50Schatz Erika 20Schauer Johann 25SchauermannMargarita 20Schaufler Gerta 20Schaufler Rudolf 20Schaulo Jakob 30Scheeren Werner 10Scheifler Peter 20Scheirar Elsa 20Schell Frieda 20Schell Johann 20Schell Nikolaus 30Schell Waldemar 25Schellenberg Johann 10Schellenberg Peter 100Scheller Karl 20Schendel Ida 20Schendel Ursula 50Schengel Alexander 20Schenkel Wilhelm 10Scherer Viktor 20Scherger Joseph 20Scherger Viktor 30Scherle Frieda 30Scheu Gerda 30Schick Waldemar 30Schiffmacher Adolf 25Schikowski Peter 15Schill Elvira 30Schiller Ernst 20Schiller Gottfried 10Schiller Margarita 20Schiller Waldemar 50Schindler Eduard 15Schkalej Max 10Schlaht Theodor 20Schlecht Adina 30Schlecht Erni 15Schlegel Alexander 30Schleining Peter 30Schleining Peter 25Schleining Peter 30Schlosser Jakob 30Schlothauer Larissa 10Schlothauer Rosa 15Schlotthauer Erna 10SchlotthauerHeinrich 20

Schmalz Alfons 30Schmalz Johannes 25Schmalz Rosa 20Schmid Sigrid 20Schmidt Alexander 20Schmidt Alfred 20Schmidt Edgar 15Schmidt Eduard 15Schmidt Ella 20Schmidt Emilia 10Schmidt Emma 30Schmidt Ernst 20Schmidt Georg 10Schmidt Gertrude 10Schmidt Gottlob 50Schmidt Heinrich 15Schmidt Ira 10Schmidt Irma 20Schmidt Lydia 20Schmidt Magdalena 20Schmidt Melita 20Schmidt Oskar 15Schmidt Otto 20Schmidt Renate 30Schmidt Rosa 10Schmidt Rudolf 30Schmidt Vera 25Schmidt Viktor 20Schmidt Waldemar 20Schmidt Waldemar 10Schmidtgal Tina 25Schmidtgall Vera 20SchmidtheislerBernhard 10Schmierer Walter 15Schmol Albert 15Schmoll Oleg 3Schmück Waldemar 10Schnaidt Maria 30Schneider Alexander 20Schneider Alexander 15Schneider Alexander 30Schneider Anton 10Schneider Eugenius 30Schneider Franz 20Schneider Friedrich 10Schneider Johannes 15Schneider Johannes 30Schneider Lydia 10Schneider Reinhold 30Schneider Rosa 10Schneider Woldemar 25SchnellbachBalthasar 50Schoch Georg 50Schock Johann 10Schock Otto 20Schock Wilhelm 100Schock Woldemar 30Schöller Emma 20Schönemann Anna 20Schönfeld Georg 20Schönfeld Rudolf 20Schöpp Emil 50Schreder Katharina 10Schreiber Ljubow 5Schreider Anna 10Schreiner Jakob 20Schröder Heinrich 10Schröder Heinrich 20Schröder Lilli 15Schubert Antonie 50Schuh Erika 10Schuh Isabella 25Schüler Frieda 50Schuller jun.Michael 10SchulmeisterThomas 25Schulz Berta 10

Schulz Frieda 50Schulz Irma 10Schulz Jakob 20Schulz Viktor 15Schumacher Olga 10Schumacher Otto 10Schuster Hans 15Schützle Theodor 50Schwab Heinrich 5Schwab Hilde 10Schwabenland Lydia 25Schwarz Erna 25Schwarz Valentina 10Schweigert Martha 10Schweizer Erwin 50Schwengler Pius 20Schwengler Rosa 15Schwindt Adolf 20Schwitzgebel Emil 30Seder Agnes 10Segler Alexander 20Seibel Ida 25Seibel Nelli 20Seifert Nelja 10Seiler Eduard 25Selenski Alexander 20Selensky Engelina 10Selensky Maria 15Sellin Gerhard 20Sembdner Dolly 20Seng Irma 10Senger Paul 15Senger Pius 30Senn Erna 20Senn Michael 15Shirkow Nina 25Siebert Klara 15Siebert Nikolaus 40Siebert Tatjana 10Siegel Rosa 20Siegle Larissa 20Siegle Waldemar 30Sieler Bruno 20Sikora Lina 50Simon Amalia 10Simon Waldemar 10Singer Eva 15Singer Josef 20Singer Otto 20Singer-Becker Olga 30Sinner Amalia 10Sitter Johann 20SkowronskyAmanda 20Spädt Hildegard 20Spät Konrad 50Spät Reinhold 30Spielmann Martha 30Spomer Hilda 20Stach Adam 30Stach Alexander 30Stach Ewald 30Staiger Emil 15Stang Hedwig 10Stark Selma 30Stebner Gisela 20Steigewald Ella 20Stein Ernst 15Stein Frieda 20Steinbach Hugo 50Steinbring Erwin 10Steinert Erna 10Steinwand Manfred 70Stelz Alexander 30Sternel Renate 10Stettin Reinhold 25Stobbe Erwin 50Stobbe Peter 30Stobbe Rolf 60Stöcker Waldemar 30

Stohler Rudolf 30Stolinski Elisabeth 20Stoll Elena 10Stoll Johann 25Stolz Reinhold 15Storz Friedrich 100Strasser Irma 30Strauß Eduard 10Streck Lidia 20Streck Maria 10Stroh Edmund 15Stroh Eugenia 20Stroh Jakob 15Stroh Maria 10Stroh Viktor 25Stuckert Hilda 10Stuckert Irene 15Stuhlberg Robert 20Stumpf Klara 10Sudermann Boris 100Sudermann Susanna 50Sulzbach Sophie 20Suter Berthold 30Sutter Helmut 50Tatarcuk Katharina 15Tausch Hildegard 20Tausch Johannes 50Tawed Maria 10Teichreb Helene 30Teichrib Abram 10Tempel Alexander 15Termer Alwina 20Tetz Emil 20Tetzlaf Hermann 20Tews Lilli 20Thierbach Karl 10Thumm Erika 30Thumm Siegfried 20Thumm Zita 25Thyssen Theodor 5Tichonenko Anna 30Tiz Ludmilla 40Tiz Ludmilla 65Tomm Alfred 20Torno Ella 20Torscher Olga 20Töws Gerhard 20Töws Heinrich 100Tränkenschuh Maria 50Trautmann Ida 20Trautmann Lidia 20Traxel Waldemar 10Tretjakowa Ludmilla 20Tröster Aneta 20Tröster Nelli 15Tschechlov Lene 5Ungefug Karl 15Unger Heinrich 10Unger Johann 20Unger Lothar 10Urich Eugenia 30Usinger Lea 30Usselmann Eduard 40Usselmann Eugenius 25Usselmann Eugenius 20Usselmann Pius 30Veit Klemens 10Vix Johannes 50Vogel Valentina 10Vogel Wilhelm 25Vögele Robert 30Vogt Johann 20Vogt Marina 30Vogt Rudolf 5Vohrer Irmgard 30Vöhringer Margarete 50Volk Andreas 15Volk Barbara 50Völk David 20Volk Melchior 15

Volk Sebastian 20Vollmer Artur 50Vollmer Franz 50Vollmer Ida 20Votteler Arno 30Votteler Eugen 100Votteler Franz 20Votteler Therese 20Wacker Rolf 20Wagenleitner Marie 20Wagner Franz 30Wagner Irma 30Wagner Katharina 25Wagner Margarita 25Wagner Olga 10Wagner Oskar 15Wagner Otto 20Wagner Rosa 20Wagner Viktor 25Waimer Olga 10Wais-Mebius Regina 10Wald Josef 20Wald Maria 15Waldmann Georg 10Walender Paul 10Wallner Ella 30Walter Alfred 50Walter Alwina 25Walter Berta 15Walter Katharina 20Walter Katharina 66Walter Paul 30Walth Maria 10Walth Richard 10Walz Eduard 30Wanke Herbert 50Wanner Eduard 10Wanner Edwin 30Wanner Michael 15Wanner Rosa 10Warth Pius 30Wasem Nelly 10Weber Anna 10Weber Brunhilde 20Weber Friedrich 15Weber Oswald 20Weberling Jakob 30Wecker Edmund 20Wedel Jakob 50Wedler Nina 15Wegner Amalia 20Wegner Katharina 30Wehr Viktoria 15Weht Johannes 10Weidenbach Lydia 30Weikum Reinhold 20Weilert Berta 20Weimer Flora 25Weimer Philipp 25WeinbenderAlexander 10Weinberger Anna 20Weingart Katharina 10Weiss Anna 10Weiß Ewald 15Weiß Otto 25Weißbeck Erwin 10Weißenborn Helene 15Weiz Anna 50Weiz Maria 35Welsch Frieda 10Welter Anna 10Wenkeler Viktor 20Werner Katharina 10Werner Maria 20Werner Viktoria 30Wertmann Lilli 25Wetzel Alida 20Wetzel Rosa 15Wetzler Jakob 10

Wiebe Andreas 10WiedmeierCharlotte 50Wiegel Johannes 10Wiens Gerhard 10Wiens Johann 15Wiens Julius 20Wiesner Amalia 10Wiesner Samuel 30Wikenheiser Josef 15Wild Maria 30Wildemann Eugen 20Wilhelm Anton 5Wilhelm Elisabeth 10Wilhelm Franz 20Wilhelm Georg 50Wilhelm Johann 30Wilhelm Johann 10Wilhelm Josef 15Wilhelm Karl 30Wilhelm Kaspar 20Wilhelm Philipp 10Willhauk Witalij 10Winter Margarethe 20Wist Rosa 30Witt Harry 20Wolf Alexander 10Wolf Anton 20Wolf Anton 20Wolf Josef 30Wolf Linda 10Wolf Olga 30Wolf Peter 20Wolff Waldemar 20Wolke Nelly 20WollenbergReinhold 10WormsbecherAlexander 30Wormsbecher Karl 25Wotschel Jakob 20Zacharias Erika 20Zacher Magdalena 25Zaiser Katharina 35Zaiser Oswald 30Zängler Klemens 20Zebermann Larissa 10Zeeb Helmut 20Zeiger Maria 10Zeiler Ella 10Zeller Hugo 15Zent Lina 20Zentner Vladimir 20Zernickel Wilhelm 50Zernikel Rosa 30Zerr Barbara 10Zerr Eva 20Ziebarth Traute 20Ziegenhagel Erich 50Ziegenhagel Hilde 10Ziegenhagel Ida 20Zielke Reinhold 10Zielke Theodor 20Zimbelmann Viktor 30Zimmermann(bei Kienzel) 15Zimmermann Adam 20ZimmermannElfriede 10Zimmermann Franz 30Zimmermann Georg 20ZimmermannWaldemar 20Zinger Anna 50Zirke Erwin 30Zirke Jette 15Zizer Sinaida 10Zoller Jenni 15Zweigardt Heinrich 30Zweigerdt Maria 30

KULTUR

20 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

„Kunst ohne Grenzen“Nürnberger Kulturbeirat zugewanderter Deutscher präsentiert Projekt

Die kulturellen Belange der Aus-siedler in Nürnberg vertritt der im März 2010 gegründete

Nürnberger Kulturbeirat zugewander-ter Deutscher. Vom 13. bis 24. Januar stellte der Kulturbeirat in der Ehren-halle des Rathauses Nürnberg die Aus-stellung „Kunst ohne Grenzen“ vor.

„Die Kultur ist die Seele eines Volkes… Wir möchten ein größeres Interesse für die Kultur und Geschichte zugewander-ter Deutscher bei der einheimischen Be-völkerung wecken und so für mehr To-leranz, Achtung und Akzeptanz sorgen“, sagte der Vorsitzende des Kulturbeirates 2011, Lucian Mot, bei der Eröffnung. Die Schirmherrschaft über das Projekt hatte OB Dr. Ulrich Maly übernommen.„Wissenschaft und Kunst gehören der Welt an, und vor ihnen verschwinden die Schranken der Nationalität.“ Was einst Goethe sagte, gilt noch heute. Das Motto "Kunst ohne Grenzen" bezog sich hier je-doch nicht nur auf die Nationalität allein, sondern auch auf die vielfältigen Stilrich-tungen und Exponate der drei ausstellen-den Berufskünstler aus der ehemaligen Sowjetunion. Barbara Bredow, Journa-listin und Autorin, stellte die Künstler in ihrer Eröffnungsrede vor.Der russlanddeutsche Architekt, Bildhauer und Maler Wladimir Karius (geb. 1958) stammt aus Barnaul, wo er eine Ausbil-dung als Diamantenschleifer absolvierte und danach Architektur studierte. Seine ganze Leidenschaft gehört allerdings der Skulptur. Mit besonderer Vorliebe arbeitet Karius mit Wurzelholz, aus dem originelle Plastiken entstehen. Im Rathaus stellte er

u.a. Skulpturen aus Stein und Baumwur-zeln sowie gravierte Straußeneier aus.Mit etwa 40 Gemälden waren die Ma-ler vertreten, der in Moskau geborene Michail Salomon (geb. 1952, seit 2000 in Nürnberg) und der aus der Ukraine stam-mende Wladimir Zalyasko (geb. 1964). Bei besonderer Vorliebe für klassische Aquarellfarben arbeitet Michail Salomon auch mit verschiedenen anderen Techni-ken, Öl, Acryl, Pastell und Tusche, und in unterschiedlichen Genres. Die Bandbreite reicht von Porträtmalerei über religiöse

Die ausstellenden Künstler (von links) Wladimir Karius, Wladimir Zalyasko und Michail Sa-lomon.

Der Nürnberger Kulturbeirat zugewander-ter Deutscher ist aus dem Nürnberger Aus-siedlerbeirat hervorgegangen und widmet sich den kulturellen Belangen von zugewanderten Deutschen aus dem Osten.Im Zentrum seiner Aktivitäten stehen Kultur-veranstaltungen wie Konzerte, Ausstellungen, Lesungen und andere Projekte. Außerdem be-rät er den Nürnberger Stadtrat und die Verwal-tung in Fragen, die sich im kulturellen Bereich der aus dem Osten zugewanderten Deutschen ergeben.Dem Kulturbeirat gehören fachkundige Vertreter verschiedener Kulturbereiche aus den Reihen der Banater und Sathmarer Schwaben, der Deutschen aus Russland, Pommern, Preußen, Schlesier, Siebenbürger Sachsen und Sudetendeutschen sowie des BdV und des Hauses der Heimat an.Das Logo des Kulturbeirats stellt eine verzweigte Baumkrone dar, die für die zahl-reichen Landsmannschaften und Verbände der zugewanderten Deutschen aus dem Osten steht. Sie haben in Deutschland eine neue, gemeinsame Heimat gefunden und schlagen hier neue Wurzeln - dafür stehen auch die Farben Schwarz, Rot, Gold.

und Bibelmotive, Landschaftsmalerei und Stadtansichten bis hin zur metaphysischen Malerei. Das alles konnte man auch in der Ausstellung betrachten.Wladimir Zalyasko lebt seit 2001 in Nürnberg und wirkt als Diplomkunst-maler, Bildhauer und Designer. Auch er erscheint in seinen Werken als sehr viel-seitiger Künstler, der seine Bilder mit verschiedenen Techniken (Acryl und Öl, Aquarelle, Wandmalerei, Mosaike) malt und sich sowohl in zwei- als auch in drei-dimensionaler Form auszudrücken weiß.Bei den Atelierstunden während der Aus-stellungszeit erhielten die Besucher die Möglichkeit, den Künstlern bei der Ent-stehung eines Porträts oder einer Holz-plastik über die Schulter zu schauen. Ge-meinsam ließen die Künstler ein Gemälde entstehen, das eine kreative Verfl echtung der Kultur- und Kunsttraditionen der Stadt Nürnberg mit ihren mitgebrachten Erfahrungen darstellt und das sie bei der Finissage am 22. Juni der Kulturreferentin der Stadt Nürnberg, Frau Prof. Dr. Julia Lehner, als Zeichen des Dankes an die Stadt Nürnberg für ihre Unterstützung des Kulturbeirates bei der Verwirklichung des Projektes überreichten.Für die musikalische Umrahmung bei bei-den Veranstaltungen sorgte das "Leichte" Duett mit Tamara Leytes und Michael Za-rovskiy.

VadW

BÜCHERANGEBOT DER LANDSMANNSCHAFT

21 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

HEIMATBÜCHER1954, Gesamtübersicht über das Russlanddeutschtum1955, Geschichte, Kultur, Wolgagebiet1956, Odessa, Geschichte, Kultur u.a.1957, Saporoshje, Großliebenthal u.a.1958, Dnjepropetrowsk, Kronau, Orloff u.a.1959, Sibirien, Mittelasien, Wolhynien u.a.1960, Krim, großes Auswanderungsverzeichnis u.a.1961, Kaukasus, Wirtschaft, Kultur u.a.1962, Wolhynien, städtisches Deutschtum u.a.1963, Russlanddeutsche in Übersee1964, Sibirien, Wolga, Kirchen, Schulen u.a.1965, Heutige Lage, Schrifttum, Volkstum1966, Aussiedlung und die Vertreibung1967/68, Hof und Haus, Kultur(Preis, je HB 1954 bis 1968 - 8,- Euro + Versandkosten)1969-72, Joseph Schnurr, “Die Kirchen und das religiöse Leben der Rußlanddeutschen”, Katholischer Teil, 23,- Euro, Evangeli-scher Teil, 19,- Euro1973-81, Hungersnot, Deportation u.a., 11,- Euro1982-84, mit Karte der ASSR der Wolgadeutschen, 12,- Euro1985-89, Geschichte, Literatur, Aktuelles, 10,- Euro1990/91, Krieg und Frieden, Rückkehr, 10,- Euro1992-94, Deportation, Ausreise, 284 S., 10,- Euro1995/96, Heimat Deutschland, Trudarmee, 336 S., 10,- Euro1997/98, Deportation, Jugenderinnerungen, 340 S., 10,- Euro2000, I. Teil, Geschichte der Volksgruppe, Heimat 10,- Euro2000, II. Teil, Geschichte der Volksgruppe, Heimat 10,- EuroHeimatbuch 2001/02, 60 Jahre Vertreibung 10,- EuroHEIMATBUCH 2003, 2004, 2005, 2006, 2007/08 Je 10,00 EURO

WEITERE LITERATURDr. E. Biedlingmaier, "Ahnenbuch von Katharinenfeldin Georgien, Kaukasus. Chronik der Familien", 98,- Euro.Bosch/Lingor, “Entstehung, Entwicklung und Auflösung der deutschen Kolonien am Schwarzen Meer”, 7,- EuroV. Aul, “Das Manifest der Zarin”, 7,- EuroD. Weigum, “Damals auf der Krim”, 6,- EuroE. Imherr, “Verschollene Heimat an der Wolga”, 10,- EuroI. Walker, “Fatma” - eine historische Lebensgeschichte aus dem Kaukasus, 10,- EuroJ. und H. Kampen, “Heimat und Diaspora”, Geschichte der Landsmannschaft, 8,- EuroAnton Bayr, “Vergessene Schicksale”, 17,- EuroG. Prehn, “Otto Flath. Ein Bilder-Zyklus zum Neuen Tes ta-ment”, 24,80 EuroG. Orthmann, “Otto Flath, Leben und Werk”, 5,- EuroW. Mangold: “Rußlanddeutsche Literatur”, 7,- EuroJ. Warkentin, “Geschichte der rußlanddeutschen Literatur”,8,- EuroRosalia Prozel, “Weißer Tee”, 5,- EuroN. Däs, “Alle Spuren sind verweht. Rußlanddeutsche Frauen in der Verbannung”, 10,- EuroN. Däs, “Der Schlittschuhclown”, 8,- EuroN. Däs, “Kochbuch der Deutschen aus Rußland”, 10,- EuroN. Däs, “Laßt die Jugend sprechen”, 5,- EuroN. Däs, “Rußlanddeutsche Pioniere im Urwald”, 9,- EuroN. Däs, “Wölfe und Sonnenblumen”, 10,- EuroR. Keil, “Rußland-Deutsche Autoren, 1964-1990”. 7,- EuroV. Heinz, “In der Sackgasse”, 13,- EuroV. Harsch, “Aus der Lebensbeichte meiner Mutter”, 4,- EuroM. Schumm, “Sketche und Kurzgeschichten”, 3 EuroI. Melcher, “Kurze Prosa”, 3,- Euro

W. Hermann, “Das fremde Land in dir”, 7,- EuroG. Steinmüller, “Perlen der russischen Volksmedizin”, 6,- EuroAlexander Fitz, “Puteschestwie na semlju”, 5,- EuroF. Dortmann, “Olga von der Wolga”, Lieder im Volkston, 12,- EuroO. Geilfuß, “Für alle Kinder”, Kinderlieder, 5,- EuroLiederbuch “Deutsche Volkslieder aus Russland”, 10,-EuroKassette Nr. 1, “Bei uns, ihr Leit, ist Hochzeit heit”, 7,- EuroKassette Nr. 2, “Ai, ai, was ist die Welt so schön”, 7,- EuroCD Nr. 1, “Bei uns, ihr Leit, ist Hochzeit heit”, 10,- EuroCD Nr. 2, “Ai, ai, was ist die Welt so schön”, 10,- Euro

GEDICHTEE. Fotteler, "Im winterlichen Park", 9,- EuroJ. Warkentin, “Rußlanddeutsche Berlin-Sonette”, 5,- EuroW. Mangold, “Rund um das Leben”, 7,- EuroK. Lubomirski, “Propyläen der Nacht”, 10,- EuroNelly Wacker, “Es eilen die Tage”, 7,- EuroA. Brettmann, Stimmen des Herzens, 10,- Euro

NEUA. Eisfeld, "Etappen eines langen Weges -Beitrag zur Geschichte und Gegenwartder Deutschen aus Russland", 5,- EuroH. Exner, "Die Frauen von Janowka", eine wolhynischeFamiliengeschichte, 9,80 EuroH. Rahn, "Der Jukagire", 12,50 Euro"Andreas Prediger. Ich träume in Bildern", Katalog mitWerken des Künstlers, 28,- EuroA. Zerr, "Einwanderungsgeschichte der Familie Zerrin Russland, 12,- EuroPeter Dück “Kasachstan - Faszination des Unbekannten”, Bild-band, 19,90 Euro.“Die Deutschen im Prikamje. XX. Jahrhundert”,drei Bände, 58,- Euro A. Dück, “Das Leben zu bestehen ist mehr als übers Feldzu gehen”, 19,80 Euro.R. Nachtigal: “Die Dondeutschen 1830 bis 1930”, deutsche und russische Ausgabe, je 17,- EuroW. Turra, "Ich war Stalins Gefangener", 16,- Euro

Richten Sie Ihre Bestellungen bitte an:Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e.V.Raitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart

Telefon: 0711-1 66 59 22Telefax: 0711-2 86 44 13E-Mail: [email protected]

Dr. Karl Stumpp, "Die Auswanderungaus Deutschland nach Rußland

in den Jahren 1763-1862",1020 S. 48,- Euro

Alfred Eisfeld (Herausgeber),"Von der Autonomiegründung

zur Verbannung und Entrechtung",Sonderband der Reihe

"Heimatbücher der Landsmannschaftder Deutschen aus Russland e.V.,

292 Seiten, 10,- Euro

PERSÖNLICHKEITEN

22 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Eines der ältesten Mitglieder der Ortsgruppe Stuttgart, Olga Brettreich, geb. Schmidtgall,

das am 1. Februar 2011 90 Jahre alt wird, war von den ersten Anfängen der Landsmannschaft an mit dabei.

Die Vorgängerorganisation der Lands-mannschaft, das Hilfskomitee der evan-gelisch-lutherischen Ostumsiedler, war damals nur ein kleiner Verein mit einem Büroraum in der Stuttgarter Archivstraße. Olga Brettreich war dort oft bei Gesprä-chen mit den Gründervätern der Lands-mannschaft, Pastor Heinrich Roemmich und Superintendent Johannes Schleuning. Unvergessen sind auch die beeindrucken-den Veranstaltungen anlässlich der Unter-zeichung und Verkündung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen im Kursaal von Bad Cannstatt und in Stuttgart.Geboren wurde Olga Brettreich auf dem Chutor Schmidtgall bei Losowoje, Ukrai-ne. Nach der Revolution und Enteignung durfte die Familie zunächst noch in den Wohngebäuden bleiben, ehe sie sich 1927 eine andere Unterkunft suchen musste.Bis zu den Stalin'schen Säuberungen und Repressionen lebte die Familie leidlich gut. Der Vater unterrichtete Deutsch, Ma-thematik und Physik. Als jedoch die Säu-berungen begannen, lebte man in ständi-ger Sorge. Jeden Tag erkundigte man sich vorsichtig, wer in der vergangenen Nacht verhaftet worden war.Im Oktober 1937 wurde der Vater dann wie unzählige andere verhaftet, obwohl er in keiner Weise schuldig war. Er wurde zu zehn Jahren verurteilt ohne das Recht, mit seinen Angehörigen in Briefverkehr zu treten. Laut einer Urkunde, die die Fami-lie in der Zeit von Glasnost bekam, wurde er bereits im Dezember 1937 erschossen. Wie ein Historiker erklärte, war damals eine Haftstrafe ohne Korrespondenzrecht in der Regel gleichbedeutend mit einem Todesurteil. Nicht einmal einen letzten Besuch seiner Ehefrau und seiner Töchter hatte man ihm erlaubt, und er hatte auch keine weitere Erklärung abgeben dürfen.Für die Familie begann nun eine sehr schwere Zeit, zumal die Mutter als Frau eines Repressierten sofort als Lehrerin entlassen wurde und lange keine Arbeit bekam. Überleben konnte die Familie nur dank der Hilfe von Verwandten, die noch nicht von den Repressionen betrafen wa-ren und bei denen sie Unterschlupf fand.Als Tochter eines Repressierten hätte Olga eigentlich nicht studieren dürfen, wäre da zur Zeit ihres Abiturs nicht die Affäre

"Pawlik Morosow" gewesen. (Laut einer damaligen Propagandakampagne Stalins war Pawlik Morosow ein kleiner Junge, der seinen Vater wegen antikommunisti-scher Umtriebe angezeigt hatte. Darauf-hin wurde ein neues Gesetz erlassen: Die Sippenhaftung wurde aufgehoben, die Kinder mussten nicht mehr für die "Taten" der Eltern büßen.)Olga konnte daher ein Studium in Dnjep-ropetrowsk beginnen. Sie studierte Bau-ingenieurwesen, ein in der Sowjetunion nicht ungewöhnliches Studienfach für Mädchen. (Ungefähr die Hälfte der Stu-dierenden war weiblich, später in Stuttgart nach Kriegsende war sie die erste und ein-zige weibliche Studentin in diesem Fach.) Sie hatte gerade das Vordiplom gemacht, als der Krieg ausbrach und die Hochschu-len geschlossen wurden.Während der deutschen Besatzung im II. Weltkrieg arbeitete sie als Dolmetscherin bei der Berg- und Hüttenwerksgesellschaft in Dnjepropetrowsk. Da eine Fortsetzung des Studiums in Russland nicht möglich war, bekam einige russlanddeutsche und deutschsprachige Studenten die Erlaubnis, ihr Studium in Deutschland fortzusetzen. Viele Deutsche waren schon deportiert, und so war es nur eine kleine Gruppe - 17 Studentinnen und drei Studenten.Wie heute auch wurden die russischen Examina der Studenten nicht anerkannt; sie mussten daher im Berliner Hegelhaus Kurse in deutscher Literatur, Geschichte, Kunstgeschichte und Geographie besu-

chen und eine Ergänzungsprüfung zum deutschen Abitur ablegen.Nach bestandener Ergänzungsprüfung setzte Olga ihr Studium in Wien fort. Sie wählte Wien, weil es dort anfangs noch keine Bombenangriffe gab und die Wie-ner Professoren ihr russisches Vordiplom nach einer mündlichen Überprüfung ihrer Kenntnisse anerkannten und sie für die höheren Semester zuließen.Als sich die sowjetische Armee Wien näherte, machte sich Olga auf den Weg nach Westen, und zwar nach Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg, wo ihre Mutter mit einem Flüchtlingstreck gelan-det war. Im Flüchtlingslager in Schwä-bisch Gmünd wurde es noch einmal auf-regend, weil dort Repatriierungsoffi ziere auftauchten, die den Auftrag hatten, die Rückführung der ehemals sowjetischen Staatsbürger zu organisieren. Glücklicher-weise war inzwischen eine Anweisung der US-Besatzung ergangen, laut der die "Repatriierung" nur auf freiwilliger Basis erfolgen durfte.Als der Krieg zu Ende war, waren von Olgas Verwandten nur sechs im sicheren Westen. Alle anderen waren entweder be-reits 1941 deportiert oder nach Kriegsende repatriiert worden. Heute leben allein 73 Nachkommen einer Tante als Aussiedler in Deutschland; zwölf von ihnen wurden schon in Deutschland geboren.Eine große Freude war es, als Anfang der 1950er Jahre ein erstes Lebenszeichen von in den hohen Norden Russlands de-

Olga Brettreich - 90 schicksalsreiche Jahre

Olga Brettreich (Mitte) mit ihrer Tochter Ingeborg (rechts) und der Vorsitzenden der Orts-gruppe Stuttgart, Ludmilla Holzwarth, bei der Festveranstaltung anlässlich des 60. Jahresta-ges der Unterzeichnung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen am 5. August 2010 in Stuttgart.

BEILAGE JSDR - FEBRUAR 2011

JSDR - Februar 2011 - 1

Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland -

www.jsdr.de

JSDR Berlin: Uns gegenseitig etwas erzählenThemenabende auf den Spuren der russlanddeutschen Kulturgeschichte

Obwohl die JSDR-Landesgrup-pe Berlin erst seit kurzem besteht, sind ihre Mitglie-

der wie eine Familie. Auf jeden Fall sind wir ein fester Freundeskreis geworden. Ob zu Weihnachten und Silvester oder bei Geburtstagen, es wird sehr viel Zeit miteinander ver-bracht.

Diese Art der Kommunikation ermög-licht einen ständigen Informations-austausch, immer wieder kommen neue Ideen auf den Tisch. Dass es aber nicht nur ein netter Zeitvertrieb ist, davon zeugen die aktuellen The-menabende. Dabei ist die Wahl des Themas frei, und die Gestaltung bleibt dem Vortragenden überlassen.Den Anfang machte im Dezember Edwin Warkentin mit einem Themen-abend zur Geschichte des Deutschen Theaters in Temirtau und Alma-Ata, der dem 30-jährigen Jubiläum des Theaters am 26. Dezember gewid-met war. Als Sohn zweier Schauspie-ler des Theaters, der in unmittelbarer Nähe und Verbundenheit zu dieser Kultureinrichtung aufgewachsen ist, konnte er das faszinierende Thema sehr authentisch vermitteln.Die Teilnehmer des Abends erkannten, welche besondere Rolle das Theater

Die Mitglieder der JSDR-Landesgruppe Berlin (in der Mitte ihr Vorsitzender Vitalij Brodhauer) verbringen einen Großteil ihrer Freizeit miteinander.

für die Wiederbelebung der deutschen Kultur in der Sowjetunion gespielt hat. Nach einer Unterbrechung von fast einem halben Jahrhundert wurde auf der Bühne eines Theaters in der Sow-jetunion wieder deutsch gesprochen, und die russlanddeutschen Schau-spieler aus allen Ecken des Landes sprachen zu ihren Landsleuten in ihrer Muttersprache, der „wolgadeutschen“ Mundart.Erfolg hatte das Theater vor allem deshalb, weil die Schauspieler kein Blatt vor den Mund nahmen und über das Schicksal ihrer Väter und Groß-väter berichteten. Und sie hatten auch keine Scheu, sich als akademisches Theater der Folklore zu widmen.Aus dieser kulturellen Renaissance schöpften die jungen Russlanddeut-schen, die Jahre später in Folklo-regruppen und Theaterkreisen von Begegnungszentren ihre Freizeit ver-brachten, mittelbar oder unmittelbar Kraft. Einige der Zuhörer erinnerten sich noch an die Gastspiele des Thea-ters an der Wolga oder in Kasachstan, die sie als Kinder miterlebt hatten. An-dere wiederum hatten bei Jugendfrei-zeiten an Theaterworkshops mit dem

einen oder anderen Schauspieler teil-genommen. So fühlten sich viele auch mit dieser Tradition der Russlanddeut-schen verbunden.Der Film „Theater auf Rädern“ des deutschen Regisseurs Peter Steiner handelt von den letzten Gastspielen des Theaters in der Region Altai. Bei der Filmvorführung wurden einige wehmütig, als sie ihre heimatliche Ku-lunda-Steppe erkannten, andere fühl-ten mit den Schauspielern, die sich in dieser Dokumentation von ihrem The-ater, ihrem Traum verabschiedeten.Wie ein Großteil der Theatermitar-beiter mussten auch die meisten Russlanddeutschen nicht nur von ih-rer Heimat, sondern auch von ihren Träumen, Ideen und Zukunftsvisionen Abschied nehmen und zu neuen Hori-zonten aufbrechen.Der Themenabend hat gezeigt, dass ein großes Bedürfnis nach Austausch besteht und dass jeder, der sich für das russlanddeutsche Leben interes-siert, etwas zu berichten hat. Die Rei-he wird in einer regelmäßigen Abfolge von Themenabenden fortgesetzt.

Vitalij Brodhauer,Berlin

Zum Vormerken:

Landes-Jugend- undStudentenfestivalder LandesgruppenNordrhein-Westfalender Landsmannschaft

der Deutschen aus Russlandund

des Jugend-und Studentenrings

der Deutschen aus Russlandim April 2011in Münster.

Genauer Termin folgt

JSDR - FEBRUAR 2011

JSDR - Februar 2011 - 2

Mitglieder des UVDR stellen sich vor

Wie bereits berichtet, wurde am 6. November 2010 beim Forum des Jugend- und

Studentenrings der Deutschen aus Russland in Stuttgart der „Unter-nehmerverband der Deutschen aus Russland“ (UVDR) gegründet. In dieser Ausgabe und den nächsten berichten wir über aktive Mitglieder des Verbandes.

Kristina Ilina,freiberufl ichePädagogin undÜbersetzerin,[email protected],Mob.: 0163-883929

Die Diplom-Ger-manistin und Leh-rerin für Deutsch als Fremdsprache begann bereits

1998 in ihrem heimischen Kulturzent-rum der Russlanddeutschen in Kamy-schin Deutsch zu unterrichten. Dort leitete sie unter anderem Sprachkurse des Goethe-Instituts und der Gesell-schaft für technische Zusammenarbeit und bereitete viele Spätaussiedlerfa-milien erfolgreich auf die Sprachtests und das Leben in Deutschland vor.Darüber hinaus arbeitete Kristina Ilina bei verschiedenen Maßnahmen des Jugendrings der Russlanddeutschen als Sprachlehrerin und Workshoplei-terin. In ihrer Unterrichtspraxis arbei-tete sie im Gruppen- und Einzelunter-richt mit Menschen unterschiedlichen Sprachniveaus, verschiedener Alters-stufen und mit individueller Zielset-zung.Bei der Planung und Durchführung des Unterrichtes geht sie immer von den speziellen Bedürfnissen und Wünschen der Teilnehmer aus und versteht es, den Lernprozess inte-ressant und abwechslungsreich zu gestalten, wofür ihr ein breit gefächer-tes Spektrum von Lehrmethoden und -techniken zur Verfügung steht.Im Unterricht legt sie besonderen Wert auf die Überwindung von Sprechblo-ckaden und Ängsten, auf die Motivati-onsförderung sowie die Stärkung des Selbstvertrauens und der Sprachsi-cherheit der Teilnehmer.In ihrem handlungsorientierten, auf den Aufbau sozial-kommunikativer Kompetenzen ausgerichteten Un-terricht lernen die Teilnehmer, ihre Sprachkenntnisse effi zient zu nutzen,

Kristina Ilina

die kommunikativen Aufgaben im all-täglichen Leben sicher zu lösen und neues Wissen selbst zu erwerben.

Nina Bogovik,Dipl.-Lehrerin,promoviertePädagoginund Trainerin,[email protected]

Nina Bogovik ist seit 2000 als Hochschuldozen-tin und Trainerin in der Jugend- und

Erwachsenenbildung tätig und hat jahrelange Erfahrungen in der inter-nationalen Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen.Seit 2001 hat sie zahlreiche Bildungs- und Kulturprojekte koordiniert und ge-leitet. Dabei hat sie Jugendliche und Erwachsene unterschiedlicher Menta-lität in vielseitigen Weiterbildungskur-sen betreut.Basierend auf ihrer reichen Erfahrung in Ländern mit verschiedenen Kultu-ren, führt Nina Bogovik Trainingsmaß-nahmen, Seminare und Workshops in den Bereichen interkulturelle Kommu-nikation und Erziehung, Teambuilding,

Erlebnispädagogik und Theaterpäda-gogik (Schwerpunkte Atemgymnastik und szenische Plastik) durch, die eine höhere Effi zienz sowie eine bessere Anwendbarkeit der Kenntnisse und Fähigkeiten und individuelle Beratung anbieten.Als Wissenschaftlerin beschäftigt sich Nina Bogovik mit der aktuellen Situati-on der interkulturellen Gesellschaften in Europa und der GUS.Ihre sehr aktivierenden Trainingsmaß-nahmen und Seminare helfen den Teilnehmern, sich selbst und andere besser zu verstehen, und geben ih-nen wertvolles Handwerkszeug für breit gefächerte berufl iche Anforde-rungen mit auf den Weg zum Erfolg. Mittels individueller Beratung werden persönliche Potenziale erschlossen und erweitert. Waldemar Weiz

Nina Bogovik

JSDR Nordrhein-Westfalen im Netz

Wer Freizeit- und Bildungsange-bote für Jugendliche und Stu-

denten sucht oder einfach wissen will, was sich beim JSDR in Nord-rhein-Westfalen tut, ist auf www.jsdr-nrw.de richtig.

Die JSDR-Landesgruppe Niedersach-sen hat eine eigene Webseite mit Forum eingerichtet. Dort gibt es Infor-mationen zu aktuellen Angeboten, Be-richte über Maßnahmen, die bereits stattgefunden haben, und Wettbe-werbe, die in diesem Jahr anstehen. Außerdem fi ndet man Adressen und Kontakte zu allen JSDR-Gruppen in NRW.Fast 1.000 Besucher haben die Sei-te schon entdeckt, und sie soll noch

Vor kurzem hat der JSDR eine ei-gene Gruppe bei www.facebook.com gegründet. Jeder kann sich gerne anmelden. Anfragen bitte an [email protected] senden.

bekannter werden. Links zu Partnern oder Freunden, ein Lesesaal sowie Fotogalerien haben immer wieder neue und spannende Inhalte. Grup-pen wurden auch auf mail.ru, germa-ny.ru, youtube.com und ordnoklassni-ki.ru Gruppen eingerichtet.Die JSDR-Ortsgruppen sind per E-Mail oder Telefon erreichbar und freu-en sich über eure Fragen oder euer Feedback,

Ein gutes Beispiel

Jede Ortsgruppe kann eine eigene Webseite einrichten und diese in die Internetpräsenz des JSDR NRW ein-binden.Die Ortsgruppe Düsseldorf geht hier mit gutem Beispiel voran. Ihr Vorsit-zender Dimitri Metzler, der auch www.jsdr-nrw.de betreut, hat ihre Webseite schon fertig (http://club-nrw.blogspot.com).Alles, was die Gruppe unternimmt, wird hier veröffentlicht und der Ge-

JSDR - FEBRUAR 2011

JSDR - Februar 2011 - 3

meinschaft präsentiert. Seien es die Treffen des Gitarrenclubs, "Gesund le-ben ohne Alkohol und harte Drogen", der Schachclub oder der Literatur-kreis. Filme gibt es auf youtube.com; sie zeigen, was der Gitarren-Club in Düsseldorf bietet.Eine große Linksammlung und eine Kontaktseite aller Gitarren-Clubs in Deutschland eröffnen den Besuchern neue Möglichkeiten des Miteinan-ders.In diesem Jahr wird ein Gitarrenfest stattfi nden, an dem alle Interessenten aus Deutschland, die Gitarre lieben oder selbst spielen, teilnehmen kön-nen.900 Besucher haben die Seite des Clubs in Düsseldorf in sechs Monaten aufgerufen (150 Besucher im Monat!). Ein gutes Ergebnis für eine Ortsgrup-pe! Waldemar Weiz

"Blockbusters", "Volleybären", "Mixed" -erfolgreiche Teilnahme an Volleyballturnieren

Im Dezember 2010 beteiligten sich unsere Volleyballmannschaften "Blockbuster", "Volleybär" und

"Mixed" recht erfolgreich an zwei Turnieren in Baden-Württemberg.

StuttgartAm 4. Dezember organisierten wir zum zweiten Mal ein Freizeit-Mixed-Volleyball-Turnier in Stuttgart. Ange-meldet hatten sich zwölf Mannschaf-ten aus Karlsruhe, Erbach, Öhringen, Philippsburg, Nürtingen, Eppingen, Stuttgart und Ostfi ldern.Am besten schnitten unsere "Block-busters" ab, die nach einem 2. Platz in der Vorrunde das A-Finale erreichten und sich dort den Erbachern geschla-gen geben mussten.Weniger Glück in der Vorrunde hatten die "Volleybären". Mit einem 3. Platz qualifi zierten sie sich leider nicht fürs A-Finale. Dafür hielten sie sich mit ei-nem Sieg im B-Finale schadlos und belegten damit immerhin noch Platz 7. Auf Platz 11 kam unser "Mixed"-Team.Mit Unterstützung der Arbeiterwohl-fahrt Stuttgart konnten wir alle teilneh-menden Mannschaften bewirten. Un-sere Helfer in der Küche meisterten ihre Aufgabe bestens und hatten sich die allgemeine Anerkennung redlich verdient.

"Blockbuster" (oben) und "Volleybär" beteiligten sich in Stuttgart und Öhringen mit wechselndem Erfolg.

JSDR - FEBRUAR 2011

JSDR - Februar 2011 - 4

Alle Teilnehmer waren begeistert von dem Turnier und unserer Organisation und versprachen, im nächsten Jahr wieder zu kommen.

Öhringen"Blockbuster" und "Volleybär" nah-men auch am Mixed-Volleyballturnier teil, das am 18. und 19. Dezember in Öhringen bei Heilbronn durchgeführt wurde und mit 15 Mannschaften gut besetzt war.

Diesmal waren die "Volleybären" er-folgreicher. Sie setzten sich in allen Vorrundenspielen durch und erreich-ten schließlich Platz 3 der Gesamt-wertung. Sieger wurden die "Ohren-bohrer", die man in der Vorrunde noch geschlagen hatte.Die "Blockbusters" verloren alle Vor-rundenspiele mit einem Abstand von einem oder zwei Punkten, waren aber die beste Mannschaft beim Kampf um die Plätze 11 bis 15. Waleri Janzen

Gemeinsamin das neue Jahr

Gemeinsam feierten die Mit-glieder der landsmann-schaftlichen Ortsgruppe

Rheinisch-Bergischer Kreis, des Sport- und Kulturvereins (SKV) Ad-ler und des Eishockeyclubs Spar-tak Köln die Feste zum Ende des Jahres. Sowohl der SKV Adler als auch Spartak Köln arbeiten eng mit der Landsmannschaft und dem Ju-gend- und Studentenring der Deut-schen aus Russland zusammen.

Weihnachten

Bis auf den letzten Platz gefüllt war das Foyer des Kürtener Rathauses bei der gemeinsamen Kinderweih-nachtsfeier.

Eröffnet wurde die Feier durch Pfarrer Ralf Knapp von der Evangelischen Kirchengemeinde Delling. Für die Ge-meinde Kürten sprach der stellvertre-

tende Bürgermeister Werner Steffens ein Grußwort.Neben dem Kulturprogramm mit Auf-führungen und Gesang fi eberten vor allem die kleinen Mädchen und Jun-gen der Bescherung durch Ded Moros entgegen, und natürlich wurde keiner enttäuscht.Die Organisation der jährlich in Kürten stattfi ndenden Kinderweihnacht lag in den Händen von Marina Krämer und Tatjana Born, die auch die Theater-gruppe des SKV Adler leiten.Der Vorsitzende der Ortsgruppe Rhei-nisch-Bergischer Kreis und stellvertre-tende JSDR-Bundesvorsitzende Wal-demar Weiz fasste seine Eindrücke wie folgt zusammen: „Es war wieder eine sehr schöne und gut organisier-te Feier. Ich freue mich, dass immer mehr Freunde und Nachbarn, die ur-sprünglich keinen Bezug zur Lands-mannschaft hatten, an unseren Ver-anstaltungen und Festen teilnehmen.

Mein besonderer Dank gilt neben al-len Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor allem den Personen, die mit viel Engagement im Hintergrund dafür sorgen, dass solche Veranstaltungen ein Erfolg werden.“

Silvester200 Gäste feierten im Bürgerhaus Steinbreche in Bergisch Gladbach (Refrath) gemeinsam Silvester.

Nach der Eröffnung durch Waldemar Weiz wandte sich die stellvertretende Bürgermeisterin von Bergisch-Glad-bach, Helene Hammelrath (SPD), an die Gäste. In ihrem Grußwort er-mutigte sie die Besucherinnen und Besucher, sich vor Ort aktiv kulturell und in Vereinen zu engagieren. Das Wissen und die Fähigkeiten der Deut-schen aus Russland seien eine Berei-cherung für jeden Verein. "Das Ziel ist eine friedliche und respektvolle Ge-sellschaft, in der Unterschiede nicht als ausgrenzend, sondern als berei-chernd empfunden werden", so Hele-ne Hammelrath.Wie alle unsere Feiern wurde auch diese durch ein vielfältiges Kulturpro-gramm mit Aufführungen und Gesang bereichert. Durch den Abend führten Lilia Falkenstern und Eugen Härter. Bis Mitternacht gab es zahlreiche An-gebote zur Unterhaltung der Kinder, und nachdem das neue Jahr mit ei-nem Feuerwerk begrüßt worden war, feierten die Erwachsenen weiter ge-meinsam bis in den frühen Morgen.Bei der Organisation der Veranstal-tung wirkte Natalia Fröhlich engagiert im Hintergrund. Dafür dankte ihr der SKV Adler besonders."Als Verein haben wir zum Jahres-wechsel den guten Vorsatz gefasst, weiter aktiv für die Interessen und Belange der Deutschen aus Russland zu wirken; hier gibt es viel zu tun. Un-abhängig von ihrer Herkunft laden wir alle ein, uns dabei zu begleiten", so Weiz.

Impressionen der beiden Feiern sind auf der Internetseite www.skv-adler.de zu sehen.

JSDR

Bei der Kinderweihnachtsfeier in Kürten war kein Platz frei geblieben.

Kontakt:Jugend- und Studentenring

der Deutschen aus RusslandRaitelsbergstraße 49

70188 StuttgartInternet: www.jsdr.dee-Mail: [email protected]

PERSÖNLICHKEITEN DIE VOLKSGRUPPE

27 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

portierten Verwandten bei Olga eintraf. Die recht ungewöhnliche Adresse lautete: Am 52. Kilometer an der Waldstraße von der Stadt ... zur Stadt ...Nach und nach erhielt man über das Rote Kreuz oder persönliche Beziehungen auch Nachrichten von den übrigen Ver-wandten und ihrem Schicksal. Eine noch größere Freude war das erste Wiedersehen mit Verwandten 1962, als man die ersten touristischen Reisen nach Russland unter-nehmen konnte. Möglich war das aller-dings noch nicht von der Bundesrepublik Deutschland aus, sondern mit einem ös-terreichischen Reisebüro.

So hat Olga Brettreich in ihrem langen Le-ben viele Facetten der Geschichte erlebt: Erinnerungen an die Zarenzeit und die Oktoberrevolution mit der Machno-Bande und Hungersnot als Folgen - Kommunis-mus und Stalinismus - Zweiter Weltkrieg - Hitlerregime - entbehrungsreiche Nach-kriegszeit - Aufschwung in der Bundesre-publik - Kalter Krieg - und schließlich das Verschwinden des Eisernen Vorhangs als bedeutende Wende in der Geschichte ihrer Familie und vieler anderer russlanddeut-scher Familien. Ludmilla Holzwarth

Ehrenamtund bürgerschaftliches Engagement

sind nicht selbstverständlich

Am 1. Dezem-ber 2010 wurde dem langjähri-

gen Vorstandsmitglied der Ortsgruppe Bo-denseekreis (Baden-Württemberg) der Landsmannschaft und Vorsitzenden des BdV-Kreisverbandes, Nina Dickmann, bei einer Bürgerversammlung in Friedrichshafen-Eris-kirch die Ehrennadel in Silber des Landes Baden-Württemberg verliehen.

Ehrenamt und bürger-schaftliches Engagement sind nicht selbst-verständlich. Für Nina Dickmann bedeu-tet es, freiwillig und ohne materiellen Gewinn neue Bürger der Bundesrepub lik in das soziale, kulturelle und politische Leben zu begleiten.Sozialarbeit, Beratung und nicht zuletzt Bemühungen um Familienzusammen-führung haben für Nina Dickmann immer Priorität; vielleicht kommt dabei oft auch die Familie zu kurz."Frau Nina" ist ein Name, der mittlerweile bei uns vielen Menschen mit Migrations-hintergrund bestens bekannt ist - und wer hat schon mal all die Dankesworte von Betroffenen gezählt?Eine Menge von Anträgen an das Bun-desverwaltungsamt, Rentenversicherun-gen, Wohnungsbaugenossenschaften, Sozialämter und vor allem das Landrats-amt wurde mithilfe von Nina Dickmann gestellt. Im Großen und Ganzen klappte die Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern und Verbänden hervorragend. Die

Menschen wissen: Bei "Frau Nina" ist die Tür immer offen.Darüber hinaus könnte man sich ohne Nina Dickmanns kräftige Unterstützung unsere Maßnahmen wie Heimat- und Tanzaben-de, Nikolaus- und Weihnachtsfeiern nicht vorstellen. Und sie beteiligt sich auch an der Durchführung unseres schon traditio-nellen Fußballturniers.Auf Vorschlag der Ortsgruppe Bodensee-kreis der Landsmannschaft wurde Nina Dickmann zur Kreisvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen gewählt. Diese ehrenvolle Aufgabe wird von ihr mit viel Engagement wahrgenommen.Eingliederung wird bei der Landsmann-schaft groß geschrieben. Nina Dickmann hilft auf der Grundlage bürgerschaftlicher Verantwortung, mit und für unsere Lands-leute Brücken in der neuen Heimat zu bauen. Wilhelm Müller, Vorsitzender der Ortsgruppe Bodenseekreis

Auszeichnung für Nina Dickmann; rechts der Bürgermeister von Eriskirch, Markus Spieth.

Verbanntund ohne Heimat -deutsche Auswanderer in Russland

Die Familien- und Lebensge-schichte Maria Reicherts, die

sie für ihre Kinder und Kindeskin-der aufgeschrieben hat, sind ihre sehr persönlichen Erinnerungen an das Leben in der ehemaligen Sowjet-union und die Geschichten, die über Generationen weitergegeben wur-den. Diese nun bei der Geschichts-werkstatt Büdingen veröffentlichten Erinnerungen sind exemplarisch für den Lebensweg vieler Deutscher ih-rer Generation aus dem Gebiet der unteren Wolga.

Maria Reicherts Vorfahren wanderten Ende des 18. Jahrhunderts aus Büdin-gen an die untere Wolga aus. Ihre ei-genen Erinnerungen beginnen mit der Flucht ihrer Familie vor politischer Verfolgung durch die sowjetischen Machthaber. 1941 wurden sie in das Altai-Gebiet ausgesiedelt, zwei Jahre später kam sie als Siebzehnjährige für vier Jahre in das Arbeitslager Sucho-beswodnaja.Maria Reichert schrieb über die Erleb-nisse im Lager und ihre Rückkehr zum Rest der Familie. Die Familien in der Sondersiedlung Rubzowsk lebten in ärmlichsten Verhältnissen, hatten we-der feste Behausungen noch Kleidung oder genug zu essen, doch ihr Elend sollte noch größer werden. Der Bru-der wurde deportiert, sie lebte wieder in einem Gulag, Krankheiten und Tod trafen die Familie.Sie zog mit ihren Kindern umher, auf der Suche nach einem menschenwür-digen Dasein ohne Hunger und Dis-kriminierung. Eindringlich schildert Maria Reichert ihren Weg von Sibirien über Kasachstan nach Lettland, von wo sie nach vierjährigem Kampf mit den Behörden nach Deutschland ausreisen durfte.Maria Reichert, "Verbannt und ohne Heimat. Deutsche Auswanderer in Russland", Softcover, DIN A5, 62 Sei-ten, 9 Bilder, 7,00 Euro zuz. 2,00 Euro Versand, ISBN 978-3-939454-58-8.

Geschichtswerkstatt Büdingen Joachim Cott

Schlossgasse 10, 63654 BüdingenTel. 06042-952334

[email protected] www.

geschichtswerkstatt-buedingen.de

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

28 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Baden-WürttembergBacknang

Zum Auftakt unserer Weihnachtsfeier am 11. Dezember 2010 im festlich ge-schmückten Saal der Stadthalle Backnang spielte Irina Plotnikov mit ihrem alten Freund, dem Akkordeon, ein Weihnachs-lieder-Potpourri und bekam viel Applaus von ihren Zuhörern.Anschließend begrüßte unsere erste Vor-sitzende Erika Dorn im Namen des Vor-standes alle erschienenen Landsleute und Gäste mit ihren Kindern und als Ehren-gäste Backnangs Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, Pfarrer Heinrich Kuttler mit Gattin und Ludmilla Holzwarth von der Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft, Mitbegründerin der Ortsgruppe Backnang vor 54 Jahren. Sie bedankte sich bei der Stadt Backnang, die die Stadthalle für die Feier kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, sowie bei den Vorstandsmitgliedern und allen Hel-fern für ihren ehrenamtlichen Einsatz.Nelli Mayer moderierte auch dieses Weih-nachtsfest und begeisterte das Publikum wieder mit ihren Liedern. Danke!!OB Dr. Nopper überbrachte die besten Grüße der Stadt Backnang, während Pfar-rer Kuttler besinnliche Worte zu Weih-nachten sprach.Ein großartiges Programm brachten die Tanzgruppen "Sommersprossen" und "Erika" unter Leitung von Elena Stubert und Erika Schesler auf die Bühne. Die weihnachtlichen Geschichten mit Dar-bietungen jugendlicher und erwachsener Tänzer begeisterten die Zuschauer.In der Pause durften sich unsere Gäste mit Kaffee und Kuchen stärken. Für die Kin-der hatten wir eine Spielecke eingerich-tet, in der sie sich ablenken konnten. Für ihre Gedichte und Lieder wurden sie von unserem treuen Weihnachtsmann mit Ge-schenken und Weihnachtstüten belohnt.Wir bedanken uns bei allen Kuchen- und Geldspendern und -spenderinnen und bei allen, die sich an der Vorbereitung und Durchführung der Feier beteiligt haben. Der Vorstand

Bodenseekreis

Liebe Landsleute! Es ist wieder soweit - die Fastnetzeit ist da! Wir laden euch daher herzlich ein zu unserem Karne-valsabend am 19. Februar 2011 um 19 Uhr in der Turn- und Festhalle Fischbach in Friedrichshafen, Zeppelinstr. 270.Die Feier beginnt wie immer mit dem Auftritt unserer Tanzgruppe; es erwartet

uns ein riesiges Unterhaltungsprogramm mit der Musikgruppe "Non-Stop".Telefonische Anmeldung: 07541-43657, 07541-8962, 07542-95073 oder 07541-933988. Der Vorstand

Karlsruhe

Wir organisieren vom 23. bis 31. Juli 2011 eine Fahrt nach St. Petersburg, zu der wir Sie herzlich einlasen. Anmeldungen: Tel./Fax: 0721-8314570, E-Mail: [email protected]. Der Vorstand

Neckaralb

Wir laden alle Landsleute herzlich ein zu unserem Faschingsball am 5. März ab 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr) in der Turn- und Festhalle Öschingen/Mössingen, Dürer-str. 9. Infos und Platzreservierung bei: - Amalie Heinrich, Tel.: 07473-22906; - Erich Wettstein, Tel.: 07121-622294; - Nina Leicht, Tel.: 07071-86240; - Lydia Fries, Tel.: 07071-550394.

Nikolausfeier für 170 Kinder:Am 4. Dezember veranstaltete die Kreis-gruppe Neckaralb in der Turn- und Fest-halle Öschingen/Mössingen eine Niko-lausfeier für über 170 Kinder, ihre Eltern und Großeltern. Jedes Kind wollte sein Geschenk nur aus den Händen des Niko-laus bekommen. Das etwa zweistündige Programm vor dem Tannenbaum mit dem Nikolaus, Musik, Tanzen und Singen wur-de gekonnt von Nina Leicht gemanagt. Den Nikolaus spielte Eduard Heinrich, seine Gehilfi n Snegurotschka war Helena Leicht. Ebenso aktiv haben die Kinder-tanzgruppenleiterin Paulina Tissen und Helena Jachmann mitgeholfen.

Weihnachtsfeiermit Musik und guter Laune:Am 18. Dezember lud die Kreisgruppe zur Weihnachtsfeier im ev. Gemeindehaus Jubilate in Orschel-Hagen, Reutlingen. In fröhlicher Runde bei Kaffee und Kuchen sangen wir Weihnachtslieder und lausch-ten dem Klavierspiel von Artem Rekscha

sowie Willi und David Tissen. Veronika Keilbach und Evelin Stoll führten einen Zigeunertanz vor, während sich Johanna Auer als Akrobatin präsentierte. Der Vorstand

Oberschwaben-Allgäu

Nach grundlegenden Überlegungen ist unsere Ortsgruppe zu dem Entschluss ge-kommen, dass wir mehr zur Integration der Migranten in Weingarten und Umge-bung beitragen sollten und nicht nur für die, die aus den ehemals sowjetischen Ge-bieten zu uns gekommen sind, sondern für alle Migranten, die daran Interesse haben.Wir haben daher für alle, die an dem Pro-jekt teilnehmen möchten, einen Treffpunkt im Haus der Familie in Weingarten, Lieb-frauenstr. 24, eingerichtet, in dem man miteinander kommunizieren und Kontak-te knüpfen kann.Montags und donnerstags besteht dort je-weils von 18 bis 21 Uhr die Möglichkeit, sich beim Billard- oder Schachspielen näher zu kommen und dabei auch seine deutschen Sprachkenntnisse zu verbes-sern. Alle, Einheimische wie auch aus den verschiedensten Herkunftsländern Zuge-zogene, sind herzlich eingeladen.Kontaktaufnahme: - Ida Jobe, Tel.: 0751-552840; - Pius Lutz, Tel.: 0751-553863. Pius Lutz

Ostalbkreis

Zur standesamtlichen Trauung des Vorsit-zendes der Kreisgruppe Ostalb, Nikolai Magal:Liebe Olena, lieber Nikolai,ihr habt den Hafen der Ehe angesteuert und werdet nun in stilleren Gewässern vor Anker gehen. Wir, der Vorstand der Kreis-gruppe Ostalb und die Landesgruppe Baden-Württemberg, gratulieren von gan-zem Herzen und wünschen euch Glück.Möge Gottes Segen euch auf allen Wegen begleiten! Besteht die Stürme, die auch euch nicht verschonen werden, und haltet zusammen in allen Schwierigkeiten, die eine Ehe mit sich bringen kann. Herzlich willkommen im Club der Verheirateten!

Pforzheim

Liebe Landsleute, wir laden Sie herzlich ein zu unseren nächsten Veranstaltungen im Bürgerhaus-Haidach:- 20. Februar, 15 Uhr: Senioren-treff.- 26. Februar, Einlass 19.30 Uhr: Faschingsball. Mitbringen soll-ten Sie wie jedes Jahr gute Laune und viel Humor. Für die besten Kostüme haben wir Preise ausge-

Herzliche Glückwünsche für den frisch vermählten Vorsitzenden der Kreisgruppe Ostalb, Nikolai Magal, und seine Ehefrau Olena.

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

29 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

- 26. Februar, 14 Uhr: Kindermusical „Die Götterolympiade“ im Kulturhaus „abra-xas“ in Augsburg, Sommestr. 30.

- 5. März, 19 Uhr: Faschingsball in der Reischleschen Wirtschaftsschule.

Weihnachtsfeier der Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart mit dem Nikolaus und zahlreichen Kin-dern.

setzt, und für Ihr leibliches Wohl sind die Mitglieder unseres Vorstandes zuständig. Kartenvorverkauf und Infos bei L. Lang, Tel.: 07237-7512, N. Moor, Tel.: 07234-8969, N. Müller, Tel.: 07231-281613, und H. Breul-Eliseev, Tel.: 07231-455171.Dieses Jahr ist es wieder soweit: Die Amtszeit unseres Vorstandes nähert sich ihrem Ende. Alle Mitglieder laden wir daher ganz herzlich ein zu unserer Mit-gliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes, die am 27. März um 14 Uhr (Achtung: Uhrzeit geändert von 13 auf 14 Uhr) ebenfalls im Bürgerhaus-Haidach stattfi ndet.Wer die Landsmannschaft aktiv mitgestal-ten will, ist aufgerufen, sich während der Versammlung oder bereits vorher unter der Tel.-Nr. 07237-7512 zu melden.Mit einer gelungenen Silvesterparty hat unsere Ortsgruppe das Jahr 2010 abge-schlossen und ist mit Zuversicht dem neu-en Jahr entgegengetreten. Für die Feier, an der knapp 300 Landsleute teilnahmen, wurde die Bürgerhaushalle angemietet.Dass uns so viele Gäste ihr Vertrauen schenkten, ist keine Selbstverständlich-keit, sondern ein Beweis dafür, dass die vorangegangenen Veranstaltungen dieser Art Gefallen bei unseren Landsleuten ge-funden haben.Auf diesem Wege bedankt sich der Vor-stand ganz herzlich bei allen ehrenamt-lichen Helfern, die uns in den drei Jah-ren unserer Amtszeit mit Rat und Tat unterstützt haben, vor allem bei Helene Breul-Eliseev, Angelina Zweifel, Anna und Leopold mit Tochter Lena Müller, Eli Taubert, Eva Heinrich, Natali Beck, Ida Raiser, Lida Böhm, Emma Schmitt, Lilli und Teodor Fischer, Rosa und Otto Bit-termann, Ira Knaus, Valentina Kähm mit dem Chor "Gute Laune" der Ortsgruppe, Margarete und Johannes Zeiger, Rafael Stebner und Jura Pepke.Für die gute Zusammenarbeit sage ich außerdem den Vorstandsmitgliedern Nina Müller, Nikolaus Moor, Irma Hartter und Bernhard Wenkeler meinen herzlichen Dank. Lilli Lang, Vorsitzende

Stuttgart

Viele Mitglieder, Gäste und auch neue Mitglieder trafen sich trotz des kalten Wetters und Eisglätte am 4. Dezember 2010 zur traditionellen Weihnachtsfeier der Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart im Kolpinghaus in Stuttgart-Bad Cannstatt. Bei Kaffee und Kuchen konnten wir Gäs-te aus Backnang, Winnenden, Bietigheim-Bissingen und anderen Orten begrüßen.Der Chor "Heimatklänge" stimmte uns mit einem künstlerisch anspruchsvollen Weihnachtsprogramm auf die Weihnachts-zeit ein. Der sehnsüchtig erwartete Niko-

laus nahm sich viel Zeit für die Kinder und verstand es wunderbar, ihre Wünsche zu erfragen und darauf einzugehen. Dann trugen die Kinder Lieder und Gedichte vor, die ahnen ließen, welche Talente in ihnen stecken.Mit einer Schweigeminute gedachten wir aller Verstorbenen und insbesondere de-rer, die uns 2010 verlassen haben.Wir bedanken uns ganz herzlich beim Ni-kolaus und freuen uns auf ein Wiederse-hen im Dezember 2011. Die engagierten Vorstandsmitglieder und Helfer machten die Feier zu einem bleibenden Erlebnis. Auch ihnen allen danke ich.Am 1. Februar feiert unser Gründungsmit-glied Olga Brettreich seinen 90. Geburts-tag. Die Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart gratuliert der Jubilarin von Herzen. Wir wünschen ihr Gesundheit und Wohler-gehen im neuen Lebensjahr. Wir danken Frau Brettreich, dass sie unsere Arbeit durch ihre langjährige Mitgliedschaft un-terstützt hat. (Siehe auch die ausführliche Würdigung in dieser Ausgabe.)Die Kreis- und Ortsgruppe Stuttgart feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. Termin und Ort der Jubiläumsveranstal-tung werden wir rechtzeitig in Volk auf dem Weg mitteilen. L. Holzwarth, Vorsitzende

BayernAugsburg

Wir laden Sie herzlich ein zu unseren nächsten Veranstaltungen:- 13. Februar, 14 Uhr: Kinderfasching

im Café „Petersburg“ in Augsburg, Haunstetter Str. 112.

Wir gratulierenOlga Knaubnachträglich ganz herzlich zu ihrem 50. Geburtstag.

Olga Knaub stammt aus der deutschen Siedlung Podsos-nowo in der Al-tairegion, Westsi-

birien. Dort hat sie ihre Wurzeln und wurde von den im Dorf jahrzehntelang gepfl egten russlanddeutschen Tradi-tionen geprägt. Nach dem Studium in Slaw gorod und Gorno-Altaisk arbeite-te sie bis zur Ausreise nach Deutsch-land 1993 als Lehrerin.Hier engagierte sich Olga Knaub von Anfang an ehrenamtlich bei der Lands-mannschaft, vor allem in der Jugend- und Kulturarbeit. Aus der Motivation heraus, das russlanddeutsche Brauch-tum auch hier zu erhalten und der Öf-fentlichkeit zu präsentieren, initiierte sie u.a. die Gründung und förderte das Tanzensemble „Birkenhain“, das mitt-lerweile bundesweit und international bekannt geworden ist.Wir wünschen Olga Knaub viel Erfolg in ihrem Ehrenamt und im Beruf als Leiterin des Projektes „Angekommen und integriert in Bayern“.

Der Vorstandder Landesgruppe Bayern

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

30 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Beitrittserklärung(Nur für neue Mitglieder. Die Mitgliedschaft von Landsleuten, die bereits Mitglied sind, verlängert sich automatisch.)Ich erkläre hiermit meinen Beitritt zur Landsmannschaft der Deutschen aus Russ land e.V. Die Zeitung “VOLK AUF DEM WEG” wird mir als Mitglied zugestellt. Die Mitglieds- und Bezugsgebühr beträgt jährlich 30,- Euro in den alten Bundesländern und 27,- Euro in den neuen Bundesländern. Spätaussiedler zahlen in den ersten drei Jahren ihres Aufenthaltes in Deutschland 15,- Euro.

Name Vorname (Vorname des Ehegatten)

Straße PLZ Ort

Geburtsdatum Einreisedatum

Der Beitrag ist jährlich im Voraus zu bezahlen.

Herr/Frau hat mich geworben.

EinzugsermächtigungHiermit ermächtige ich die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland widerruf-lich, die Mitglieds- und Bezugsgebühr durch Einzugsauftrag (Lastschrift) von mei-nem Konto einzuziehen.

Meine Konto-Nr. Bankleitzahl

Bank/Sparkasse

Datum Unterschrift

QA-Vorbereitung für Schulabgänger von Mittelschulen sowie Unterstützung und Beratung bei der Suche nach einem Aus-bildungsplatz.Diesbezüglich suchen wir Fachkräfte (ei-nen Deutschlehrer und einen Sozialpä-dagogen), die uns bei unserem Vorhaben helfen.Ansprechpartner: Juri Heiser, Vorsitzen-der der Orts- und Kreisgruppe Augsburg, Tel.: 0176-1007309.Im ausverkauften Michael-Sailer-Saal in Augsburg waren über 150 Kinder mit ihren Eltern und Großeltern am 18. De-zember zu Gast bei der traditionellen Kin-derweihnachtsfeier der Orts- und Kreis-gruppe Augsburg.Wie schon in den letzten beiden Jahren wurde die Feier mit einem Kinder- und Jugendmusical zur Weihnachtsgeschich-te eröffnet. Mit viel Applaus belohnten die begeisterten Zuschauer die jungen Schauspieler der Kindermusicalgruppe "A hoch 3" unter der Leitung von Aljo-na Heiser und Anna Hosmann und die Jugend-Tanzgruppe unter der Leitung von Sabine Fuchs. Das Musical war ein voller Erfolg.Zusammen mit dem Nikolaus, begleitet von den Engeln und dem Pelznickel mit den Hutzelmännchen in wunderschönen Kostümen, hatten die Kinder ein unver-gessliches Fest, das mit Weihnachtstüten als Geschenk gekrönt wurde.Am nächsten Tag hatten die jungen Schauspieler und die Jugendgruppe aus Augsburg-Lechhausen vom lokalen Pro-jekt "Stärken vor Ort" die einmalige Ge-legenheit, beim Besuch des Musicals "Tanz der Vampire" in Stuttgart hinter die Kulissen eines professionellen Musicals zu schauen. Die Kostüme aus verschiede-nen Epochen, die Perückenwerkstatt, die Umkleidekabinen und vieles mehr begeis-terten die Besucher, die den Mitarbeitern viele Fragen stellten und jede Einzelheit über die Entstehung eines Musicals wis-sen wollten. Der Vorstand

Dingolfi ng-Landau

Bei unserer Senioren-Weihnachtsfeier am 18. Dezember ging es sehr gemütlich zu. Aufregung gab es für einige Gäste, als sie dem Weihnachtsmann ein Gedicht vortra-gen mussten - sonst hätte es ja kein Ge-schenk gegeben. Organisiert wurde die Feier von Paulina Kulmann, Alexander Rolhäuser und Anna Schmol.Wir bitten Mitglieder und Landsleute, die Interesse an unserer Busreise nach Paris (mit Abstecher nach Versailles) haben, die voraussichtlich vom 9. bis 13. Juni 2011 stattfi ndet, sich möglichst bald we-gen weiterer Infos bei Anna Schmol, Tel.: 08734-1294, zu melden.

Kartenvorverkauf: Nelli Lichtner, Tel.: 0821-713343; Valentina Stripling, Tel.: 0821-2292506; Antonina Paustian, Tel.: 0821-421267.

Im Rahmen des Projektes "In Augsburg gemeinsam" planen wir eine Förder-maßnahme im Bereich der Jugendarbeit. Vorgesehen sind Unterstützung bei der

Die kleinen Akteure bei der Kinderweihnachtsfeier der Orts- und Kreisgruppe Augsburg.

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

31 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Wir laden Sie herzlich ein zu unserem Fa-schingsball am 12. Februar um 18 Uhr im Gasthof Apfelbeck in Mamming. Der Vorstand

Fürth

Wir laden Sie mit Ihren Verwandten und Bekannten herzlich ein zu unserer Fa-schingsfeier am 5. März um 19 Uhr (Ein-lass ab 18 Uhr) in der Stadthalle Fürth, Rosenstr. 50. Wir versprechen Ihnen ein tolles Fest mit der beliebten Musik der Band "Night", interessanten Showauftrit-ten und dem Einzug der Faschingsgesell-schaft "Die Eibanesen".Eintrittskarten können Sie bei Herrn Schächterle, Tel.: 0911-7908694, bestel-len. Der Vorstand

Landshut

Mit unserer Silvesterveranstaltung haben wir ein erfolgreiches Jahr 2010 verab-schiedet. Unter dem Motto "Die Liebe ret-tet die Welt" führte Erika Genning durch den Abend, der alle Landsleute durch eine Weltreise mit Musik und Tanz verzauber-te. Gute Stimmung und nette Leute ließen den Abend unvergesslich werden. Vielen Dank, Familie Genning!2011 stellt uns nun vor neue Aufgaben, die wir nur gemeinsam meistern können. Sie fi nden uns auf unserer Homepage un-ter www.lmdr-landshut.de sowie jeden Dienstag von 10 bis 12 Uhr im Büro der Ortsgruppe in Landshut, Bahnhofsplatz 1a (1. Stock). Bitte machen Sie bei sozi-alen Fragen vorher einen Termin mit Frau Leis, Tel.: 0871-275711, aus.Die Neuwahlen unserer Orts- und Kreis-gruppe stehen an. Wir laden Sie dazu am 12. Februar 2011 um 18 Uhr in das Gast-haus Linden in Pfettrach, beim Wiesenger, ein. Wir freuen uns auf jeden, der sich für die Belange unserer Ortsgruppe einsetzen

will und unsere Arbeit unterstützen kann.Anschließend fi ndet unsere Faschingsfei-er mit der Faschingsgarde statt. Bei guter Musik von Viktor Genning werden Sie ei-nen erholsamen Arbeit mit Tanz und Un-terhaltung unter Gleichgesinnten erleben. Kostüme sind erwünscht; die besten drei werden prämiert. Der Vorstand

München

Weihnachtsfeierfür Kinder und Senioren:Am 11. Dezember 2010 veranstaltete die Orts- und Kreisgruppe München eine Weihnachtsfeier für Kinder und Senioren im Adalbert-Stifter-Saal des Sudetendeut-schen Hauses. Bei unserem Fest waren insgesamt 118 Kinder und Senioren an-wesend.Die Gäste wurden von Brigitte Steinert, stellv. Direktorin des Hauses des Deut-schen Ostens, und Walter Föllmer, Lan-

desgeschäftsführer des Bundes der Ver-triebenen, begrüßt.Die Kinder der Malgruppe hatten zum Fest schöne Tischkarten gemalt und auf-gestellt, während die Vorstandsmitglieder zusammen mit den Eltern den Saal deko-riert hatten. Das Kindertheater und die Chorgruppen führten das Krippenspiel „Jesus Geburt“ auf und sangen zusammen mit den Erwachsenen Weihnachtslieder. Unsere Mamas und Omas unterstützten das Fest reichlich mit Weihnachtsgebäck, und der Weihnachtsmann überraschte die Kinder und Senioren mit seinen Geschen-ken.Besonderen Dank sprechen wir Anna Lengenfelder, Tatjana Büxel, Margarita Büxel, Elena Miller und Herrn Braunagel für ihre großartige Unterstützung aus.

Weihnachtsfeier für Senioren:Am 12. Dezember feierten die Senioren der Orts- und Kreisgruppe München ge-meinsam mit der Ackermanngemeinde Weihnachten in der Rumfordstraße 21a. Es war ein schönes Beisammensein bei Kaffee und Gebäck. Unsere Senioren er-zählten, wie sie früher Weihnachten gefei-ert haben, und ließen Erinnerungen an das Fest wach werdenWir danken der Ackermanngemeinde und insbesondere Lothar Palsa und Pfarrer Dr. Alexander Hoffmann.

Ausstellungim Haus des Deutschen Ostens:Vom 24. November 2010 bis zum 14. Ja-nuar 2011 fand im Haus des Deutschen Ostens eine Bilderausstellung der Mal-gruppe der Kinder der Orts- und Kreis-gruppe München statt. Bei der feierlichen Eröffnung durch den Direktor des Hauses des Deutschen Ostens, Dr. Ortfried Kotzi-

Der Weihnachtsmann mit den Besuchern der Weihnachtsfeier der Ortsgruppe Dingolfi ng-Landau.

Der Direktor des Hauses des Deutschen Ostens, Dr. Ortfried Kotzian, eröffnete die Ausstel-lung junger Künstler der Orts- und Kreisgruppe München.

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

32 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

an, waren 25 Kinder und ihre Eltern an-wesend. Die Kinder präsentierten Bilder zum Thema „Som-mer, Herbst und Winter - Aufbruch in München“. Einige der kleinen Künstler wurden in den neuen HDO-Prospekt auf-genommen. Der Vorstand

Regensburg

Am 26. Februar (Samstag) fi ndet unser nächster Tanz- und Begegnungsabend im großen Bühnensaal des Rathauses Bar-bing statt. Wir beginnen um 20 Uhr und freuen uns auf Ihr Kommen!Bei unserer Mitgliederversammlung am 18. Dezember 2010 standen die geplanten Änderungen der landsmannschaftlichen Satzung im Mittelpunkt. Insbesondere gingen die Teilnehmer auf die Themen Umbenennung des Vereins in "Bundes-verband der Deutschen aus Russland", Öffnung für neue Mitglieder, Einbindung des Jugend- und Studentenrings der Deut-schen aus Russland und die Möglichkei-ten zur stärkeren Verselbständigung der Gliederungen ein. Waldemar Eisenbraun, Vorsitzender

HessenBensheim/Bergstraße

Die Ortsgruppe Bensheim/Kreisgrup-pe Bergstraße lädt herzlich ein zu ihrer Mitgliederversammlung mit Vorstands-neuwahlen am 16. März um 17 Uhr im Musikraum der Grundschule in den Kap-pesgärten Bensheim, Joseph-Treffert-Str. 7. Wir freuen uns auf ein möglichst zahl-reiches Erscheinen unserer Mitglieder. Der Vorstand

Gießen/WeilburgStärkungder Erziehungskompetenz:Im Dezember 2010 fand in Gießen ein dreitägiges Seminar zum Thema „Stär-kung der Erziehungskompetenz der El-

tern“ statt, organisiert von der Vorsitzen-den der Ortsgruppe Gießen/Weilburg, Rosa Tugova, in Kooperation mit dem Trägerverein „SMOG - Schule machen ohne Gewalt“.Als Referentin trat die russlanddeutsche Erzieherin Anna Neubauer auf, die über eine langjährige Berufserfahrung verfügt und aktiv bei der Elternschule des Ver-eins arbeitet. Sie stellte unter anderem das Erziehungsprogramm „MonteBaRo“ zur Förderung der Kinderentwicklung und Erziehungskompetenz vor, das von der Dipl.-Pädagogin Andrea Stephan vom Montessori-Pädagogischen Institut Ettlin-gen erarbeitet wurde. Dabei ging es um Schwerpunkte wie Eltern und Einfüh-lungsvermögen, Geschwisterbeziehungen und Rollenzuschreibungen, Konfl ikte und Problemlösekompetenz oder wertschät-zende Kommunikation in der Familie.Anna Neubauer wurde von der Dipl.-Psy-chologin Elena Honstein unterstützt, die einzelne Entwicklungsphasen und Erzie-hungsziele von Eltern vorstellte.Im Rahmen der Maßnahme behandelten die Teilnehmer folgende Fragen: Wie set-

Bund der Wolgadeutschen-Bundesverband e.V.

Das Weihnachtsfest des Bundes der Wolgadeutschen-Bundes-

verband am 22. Dezember 2010 verzauberte alle Zuschauer im über-füllten Bürgersaal des Kasseler Rat-hauses.

Aufmerksame Stille herrschte im Saal mit 150 Kindern, als Jung und Alt der entzückenden Theatervorführung "Der Junge und das Geheimnis der Zauber-schuhe" der Tanzschule von Viktor Scherf aus Altenkirchen, Rheinland-Pfalz, folgten.Am Ende wurden in einem großen Kreis die schönsten Kinderlieder ge-sungen und bekannte Gedicht vorge-tragen. Und natürlich hatten wir für Geschenke ebenso gesorgt wie für das leibliche Wohl der Gäste.Wir bedanken uns ganz herzlich beim Hessischen Ministerium für Arbeit, Fa-milie und Gesundheit sowie beim Ma-gistrat der Stadt Kassel und der Kas-seler Sparkasse für ihre Unterstützung. Ein Dank geht auch an unsere aktiven Vorstandsmitglieder mit ihren Kindern für die Durchführung der gesamten or-ganisatorischen Arbeit.Bitte beachten Sie: Unsere Sprechstun-de fi ndet jeden Donnerstag von 15 bis 18 Uhr im Kasseler Rathaus, Zimmer W-212, Tel.: 0561-7878027, statt. Ida Schäfer, Vorsitzende, Tel.: 0561-55715

Gießen: - oben: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Erziehungsseminars mit ihren Fort-bildungsbescheinigungen; - unten: Kinder und Eltern machten begeistert bei der Weihnachts-bäckerei mit.

Teilnehmer der Mitgliederversammlung der Ortsgruppe Regensburg.

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

33 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

ze ich meinem Kind Grenzen? Wie fi nde ich einen Ausgleich zwischen meinen Anliegen und denen meiner Familienan-gehörigen? Wie helfe ich meinem Kind, seine Probleme selbst zu lösen? Wie ver-mittle ich eigene Wertvorstellungen? Wie löse ich Konfl ikte so, dass sich keiner als Verlierer fühlt? Alle Teilnehmer erhielten eine Fortbildungsbescheinigung.

Weihnachtsbäckereiim Seniorenklub:Außer der Weihnachtsfeier mit einem sehr bunten Programm, organisiert von Inna Rodin, wurde im Seniorenklub auch eine Kinderweihnachtsbäckerei angeboten.Die Vorsitzende der Ortsgruppe, Rosa Tugova, sorgte für viele Tipps zum Sin-gen, Basteln und Backen. Nach einer kleinen Weihnachtsgeschichte über den Weihnachtsstern malten die Kinder einen Tannenbaum, geschmückt mit Engeln und Sternen. Fröhlich ertönten beliebte Weih-nachtslieder.Und was wird zu Hause zu Weihnachten gebacken? Die Kinder zählten auf: Pfef-fernüsse, Kuchen, Stollen, Lebkuchen und vieles mehr. Nun hatten sie die Mög-lichkeit, selbst etwas Leckeres zu backen. Viel Spaß bereitete das Ausstechen von Figuren aus dem ausgerollten Teig. Wäh-rend der Backzeit spielten die Kleinen und die Erwachsenen deckten den Tisch.Zum Abschluss bekamen die Kinder Ge-schenke – einen schönen Geschenkschuh mit Schokolade, Gummibärchen und Spielzeug. Jedes Kind durfte sich kreativ betätigen und weihnachtliche Dekoratio-nen für Senioren und Familien basteln.Eltern und Kinder waren gleichermaßen begeistert und äußerten den Wunsch, im nächsten Jahr wieder eine Kinderweih-nachtsbäckerei zu organisieren.

Erfreulich, dass auch Vertreter des Ju-gend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland, die Geschwister Tatjana und Zachar Dunjavitschev, bei der Aktion mitmachten.

Familienweihnachtsfeier:Das Programm der Familienweihnachts-feier war sehr abwechslungsreich – eine Mischung aus Besinnlichem, Traditionel-lem und Modernem.Die Kinder hatten das Musical „Am Him-mel geht ein Fenster auf“ (Leiterinnen Olga Kallasch und Kornelia Marschner) und eine Theatervorführung der von Ma-sahiro Kasuya geschriebenen Geschichte „Der allerkleinste Tannenbaum“ (Leiterin Nina Rudolf, Weilburg) vorbereitet.In dem Musical ging es um die bekannte Weihnachtsgeschichte, die modern umge-setzt wurde: Ein deutsches Mädchen er-zählt die Geschichte über die Geburt von Christos, einem muslimischen Mädchen. Die anders erzählte Weihnachtsgeschichte vermittelte die Botschaft, dass man seine Einstellung gegenüber Fremden sehr wohl ändern kann.Wir danken allen Eltern, die fl eißig mit-gemacht und die Kostüme für ihre Kinder angefertigt haben.Darüber hinaus trugen die Erwachsenen auch zum Gelingen des Abends selbst einiges bei. Ein Unterhaltungsprogramm mit einer bunten Melodien- und Liederfol-ge hatte Olga Vogt vom Stadttheater Gie-ßen vorbereitet. Unter dem Motto „Win-terzauber“ bezauberte sie das Publikum mit deutscher, russischer, italienischer, spanischer und englischer Musik. Für die großartige Darbietung wurde die Sängerin mit begeistertem Beifall belohnt. Rosa Tugova,

Vorsitzende

Kassel

Im Rahmen des Neujahrsempfangs im Kasseler Rathaus trafen sich Spätaussied-ler der Stadt mit dem neuen Ministerprä-sidenten des Landes Hessen, Volker Bouf-fi er.Die Vorsitzende der Ortsgruppe Kassel, Svetlana Paschenko, stellte den jungen Deutschen aus Russland Alexander Rein-gardt vor, der bei der Kommunalwahl am 27. März 2011 für das Kasseler Stadtpar-lament kandidiert. Er ist Bauingenieur von Beruf, verheiratet, hat zwei Kinder und engagiert sich im Vorstand der Union der Vertriebenen in Kassel für die Belange der Aussiedler.Für die Ortsbeiräte kandidieren die Mit-glieder der Landsmannschaft Pauline Ehr-lich, Eugen Jankowski und Hilda Scheti-nin.Wir wünschen allen viel Erfolg und bitten Sie, liebe Landsleute, zur Wahl zu gehen und unsere Kandidaten zu unterstützen. Der Vorstand

Offenbach

Für den 19. November 2010 hatte der Vorstand der Kreis- und Ortsgruppe Of-fenbach Mitglieder und Gäste in die Räumlichkeiten der Evangelischen Kir-chengemeinde Offenbach-Bieber zur Mit-gliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes und einem geselligen Abend danach eingeladen.Grußworte sprachen unser Vorsitzender Dr. Viktor Krebs und das Mitglied des Vorstandes der Landesgruppe Hessen, Alexander Neufeld, der später auch die Wahlleitung übernahm.

Die Bundesgeschäftsstelle

ZentraleRaitelsbergstr. 49, 70188 Stuttgart

Tel.: 0711/1 66 59-0Fax: 0711/ 286 44 13

E-Mail: [email protected]:

www.deutscheausrussland.deMitgliederverwaltung, Anzeigen für Volk auf dem Weg: 0711/166 59-17 und -18Versand (Bücher etc.): 0711/166 59-22Projekte: Tel.: 0711-16659-23Öffentlichkeitsarbeit: 0711/166 59-0MBE - Migrationsberatung:Stuttgart: Tel.: 0711-16659-19 und -21München: Tel.: 089-44141905Neustadt/Weinstraße: Tel.: 06321-9375273Hannover: Tel.: 0511-3748466Arnstadt: Tel.: 03628-928131

Beim Empfang im Kasseler Rathaus (von rechts): Svetlana Paschenko, Ernst Wegener (Ober-bürgermeisterkandidat für Kassel), Eva Kühne-Hörmann (MdL, Hessische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst), Bernd Siebert (MdB), Volker Bouffi er, Alexander Reingardt, Lydia Gitschew (Vorstandsmitglied der Ortsgruppe Kassel) und Dr. Waldemar Dinkel (Univer-sität Kassel). Foto: Claudia Lieberknecht

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

34 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Zum dritten Mal in Folge wurde Dr. Krebs als Vorsitzender ebenso bestätigt wie Vik-tor Schulz als stellvertretender Vorsit-zender. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden gewählt: - Friedrich Scheiermann (Kassenwart); - Sofi a Polanskich (Schrift-führerin und Jugendarbeit); - Tatjana Mi-rau (Kulturarbeit).Nach dem offi ziellen Teil ging es mit dem geselligen Abend weiter. Wie schon bei unserem Grillfest im vorigen Juli übernahmen Irene und Peter Amann die musikalische Umrahmung. Bis kurz vor Mitternacht sorgte das Ehepaar für tolle Stimmung. Ihnen und allen Anwesenden sagen wir unseren herzlichen Dank. Der Vorstand

Wiesbaden

In feierlichem Rahmen wurden im Rat-haus Wiesbaden verdiente Bürger der Stadt, Politiker, Unternehmer, Manager und Ehrenamtliche, zum 38. Mal mit gol-denen und silbernen Medaillen „Für be-sondere Verdienste“ ausgezeichnet. Wies-badens Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller und der Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel stellten die Geehrten vor und überreichten ihnen die Urkunden und Medaillen.Mit der silbernen Medaille wurde auch die Vorsitzende der Ortsgruppe Wiesba-den, Vera Maier, für ihr Engagement in der Integrationsarbeit gewürdigt.Ihre Eltern, deportierte Wolgadeutsche, ließen sich nach der Aufhebung der Kom-mandantur in Kirgisien nieder. Vera Maier selbst wurde in Kasachstan geboren und lebte in Karaganda. 1988 kam sie nach Deutschland. Ihren ersten Kontakt mit der Landsmannschaft hatte sie bei einer Weihnachtsfeier in Wiesbaden, die von der Ortsgruppe organisiert wurde. Kurz

darauf trat sie der Landsmannschaft bei. Seither engagiert sie sich in der lands-mannschaftlichen Arbeit, seit Jahren als Vorsitzende der Ortsgruppe, und im Haus der Heimat Wiesbaden, wo sie hauptbe-rufl ich tätig ist.Die Autorin Margit Naumann hat ein Buch über die Familie Maier unter dem Titel „Geboren in Kasachstan“ verfasst,

Reinhold Schulz

NiedersachsenBraunschweigAm 12. Februar fi ndet um 17 Uhr im Ge-meinschaftshaus Weststadt, Ludwig-Win-ter-Str. 4, eine Mitgliederversammlung

der Ortsgruppe Braunschweig statt. Der Vorstand wird den Jahres- und Kassenbe-richt vorstellen. Nach einem Jahr ziehen wir Bilanz, refl ektieren und analysieren unsere Angebote und Aktivitäten.Alle Mitglieder sind herzlich eingeladen, damit wir gemeinsam interessante Veran-staltungen planen können. Wir erwarten viele neue und konstruktive Ideen und hoffen auf eine gute Zusammenarbeit, um unser kulturelles Erbe besser pfl egen und neu gestalten zu können.Anschließend gibt es ein Kulturprogramm, das dem Valentinstag gewidmet ist.

Elisabeth Steer, Vorsitzende

Unser Ehrenmitglied und jahrzehntelanges VorstandsmitgliedKarl Vogelhat am 6. Januar 2011 seinen 85. Geburtstag gefeiert.Wir wünschen ihm Ge-sundheit und Gottes Segen/ auf allen sei-nen Wegen./ Gott hat ihn so treu begleitet,/

dass er jetzt sogar eine Gruppe evangeli-scher Deutscher aus Russland leitet!Danke für Ihre Hilfsbereitschaft und Ihr Engagement.Ihr Vorstand.

Gifhorn

Wie in all den Jahren zuvor veranstaltete die Orts- und Kreisgruppe Gifhorn auch 2010 eine Adventsfeier, die am 18. De-zember im Birger-Forell-Haus stattfand.Nachdem die Teilnehmerzahlen in den vergangenen Jahren kontinuierlich zu-rückgegangen waren, war es diesmal umso überraschender und erfreulicher, dass mehr Erwachsene mit ihren Kindern unsere Einladung angenommen hatten. Fast alle Plätze waren besetzt.Nach der Begrüßung der Gäste durch un-seren 1. Vorsitzenden Sergej Eisner und den Grußworten der Ehrengäste begann die Feier an den mit Kaffee, Tee und Ku-chen gedeckten und weihnachtlich ge-schmückten Tischen.Festliche Stimmung kam auf bei den Weih-nachtsliedern, die von Pastor a.D. Hüsken auf dem Klavier begleitet wurden. Ihm gilt unser Dank ebenso wie der Familie Kauf-mann, die eine erfolgreiche Vorführung zu dem Lied "In der Weihnachtsbäckerei..." inszeniert hatte. Anschließend zeigten ei-nige Kinder ihr Talent, indem sie auf dem Klavier Auszüge aus Stücken von Chopin und Bach spielten.Alle Kinder warteten gemeinsam auf den Weihnachtsmann, der dann auch endlich den Saal betrat. Bevor er mit der Vertei-

Der neue Vorstand der Kreis- und Ortsgruppe Offenbach mit den Kassenprüferinnen und dem Vorstandsmitglied der hessischen Landesgruppe, Alexander Neufeld (3. von rechts).

Vera Maier

Karl Vogel

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

35 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

lung der Geschenke begann, sagten einige der kleinen Gäste Gedichte für ihn auf.Die Feier verlief stimmungsvoll und war vor allem für die Kinder eine Einstim-mung auf das Weihnachtsfest. Der Vorstand

HannoverWir laden Sie herzlich ein zu unseren nächsten Veranstaltungen:- 19. Februar, 19 Uhr: Faschingsfeier mit

der Musikgruppe "Sankt-Petersburg" im FZH Döhren, An der Wollebahn 1. Er-mäßigter Eintritt für Mitglieder.

- 12. März, 18.30 Uhr: Feier zum Inter-nationalen Frauentag mit den Musikern Shanna und Alexander Weiser im Dorf-gemeinschaftshaus in Godshorn-Lan-genhagen, Spielplatzweg 22. Auch hier haben Mitglieder der Landsmannschaft ermäßigten Eintritt, und wir haben für sie Plätze reserviert. Bitte melden Sie sich also so rasch wie möglich an - Tel.: 0511-3748466.

- 25. März, 18 Uhr: Integrationsseminar "Neues Land - neue berufl iche Perspekti-ven - neue Chancen" in Kooperation mit der Deutschen Vermögensberatung; Re-ferent: Andreas Kirchgässner. Themen: soziale Entwicklung in Deutschland; Be-rufsmarktanalyse; berufl iche Perspekti-ven als Arbeitnehmer und Selbständiger. Ort: Hannover, Lilienthalstr. 1. Voran-meldung: Tel.: 0511-3748466 (Büro der Landsmannschaft) oder 0511-23555690 (Deutsche Vermögensberatung).

Marianna Neumann

Lüneburg

Am 19. Dezember 2010 fand im Lüne-burger Stadtteil Kaltenmoor die fröhliche Weihnachtsfeier der Ortsgruppe Lüneburg statt, zu der wir mehr als 500 Besucher begrüßen durften.Die kleinen Gäste waren begeistert von Ded Moros und Snegurotschka und be-teiligten sich - viele in Märchenkostümen - temperamentvoll an allen Spielen, Tän-zen und Liedern. Verdienter Lohn waren die Geschenke, die Ded Moros und Sne-gurotschka für alle Kinder mitgebracht hatten. Sehr viel Freude bereitete das Fest aber auch den Erwachsenen. Mehrere waren mit ihrer ganzen Familie gekommen und ließen gerne Erinnerungen an ähnliche Feiern in ihrer Kindheit in sich aufstei-gen.Eine ganze Reihe von Landsleuten hatte ihre Freizeit, viel Energie und Kraft inves-tiert und dafür gesorgt, dass die Veranstal-tung so schön wurde und einen so großen Erfolg hatte. Die einen waren bei den Vorbereitungen aktiv, andere hatten den schönen Baum geschmückt, und wieder andere kümmerten sich um das leibliche Wohl der Besucher, hatten Süßes geba-cken, kochten Kaffee und Tee.Das Fest entstand aus einer gemeinsamen Initiative der Vorsitzenden der Ortsgruppe Lüneburg, Gertrud Sorich, der Lünebur-ger Sportvereinigung (LSV) und der Vor-standsmitglieder Andreas Adam und Nina Wolf.

Wie immer waren auch Ta-mara Zlobina und Irina Lutz mit ihren Tanzgruppen sehr aktiv dabei. Tamara Zlobi-na, die bei dem Fest Regie führte und den Wassergeist spielte, leitet in Lüneburg die Tanzgruppe "Randevu", die in Niedersachsen und Hamburg bereits sehr be-kannt ist.Andreas Adam als Ded Moros und Olga Arnold als Snegurotschka faszinierten die Gäste mit ihrem Lächeln und sorgten bei Kindern und Erwachsenen für gute Stim-mung. Elvira Gugutschkin, stellv. Vorsitzende

Osnabrück

Dank an die Wohltäterder Landsmannschaft„Unser guter Ded Moros“ - so wird Viktor Jersch, Direktor des Geschäftes „Gastronom“, von Kindern

und Eltern der Ortsgruppe Osnabrück ge-nannt. Jedes Jahr spendet er für die Kinder unserer Landsleute Obst und Süßwaren zu Weihnachten.So wurden die Kinder auch im vergange-nen Dezember beim Weihnachtsfest der Landsmannschaft mit vollen Geschenk-tüten überrascht. Die Vorsitzende der Ortsgruppe, Frieda Dercho, begrüßte Kin-der und Eltern und überreichte nicht nur Geschenke, sondern überbrachte auch die herzlichsten Grüße von Väterchen Frost Viktor Jersch.

Die bunten und fröhlichen Neujahrsfeiern der Ortsgruppe Hannover für unsere Kinder waren wie immer gut besucht.

Zeugen gesuchtMichael Lotz, Lohfeld Nr. 5, 21640 Bliedersdorf, Tel.: 04163-5497, bittet um Auskunft über seine Verwandten aus Katharinenstadt, Wolga: - sein Großvater Friedrich (Fritz) Lotz, des-sen erste Frau, eine geb. Hense, die Großmutter des Suchenden, ca. 1921 in Katharinenstadt starb; seine zweite Frau Emilie kam aus Boaro, Wolga; - seine Tanten Maria (geb. 1908), Anna (1910), Amalie (1918), Ella (1926) und Olga (1927), alle geb. Lotz, und sein Onkel Fritz Lotz, geb. ca. 1929. Es können noch später Kinder geboren worden sein, von denen seine Mutter Emma Lutz, geb. 1912, gest. 1986, nichts mehr erfahren hat.

Sergej Zich sucht: - Nadeschda Spu-ling, die 1990 aus der Sowjetunion nach Deutschland aussiedelte; - deren Schwester Nelli Mohrland, die damals in 7103 Schwaigern wohnte. Mittei-lungen bitte per E-Mail an [email protected].

RusslanddeutscheLiteratenausgezeichnet

Im Rahmen des Wettbewerbs „Gol-dene Feder Russlands“ zeichnete

der russische Schriftstellerverband 57 Literaten aus aller Welt mit Me-daillen und Diplomen für ihr Schaf-fen in russischer Sprache aus.

Unter den Geehrten waren auch dies-mal Deutsche aus Russland. So bekam Reinhold Schulz aus Gießen für sein Engagement (Humor- und Satirewer-ke) eine Goldmedaille, die die Inschrift „Dem besten Autor des Jahrtausends“ trägt. Und auch Wladimir Eisner aus Wetzlar wurde mit einer Goldmedaille für sein Buch „Makarowa Rassocha“ und der Tschechow-Medaille für seine Novelle „Granat insel“ ausgezeichnet. Josef Schleicher

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

36 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Im Namen des Vorstandes der Ortsgruppe und der Eltern geht ein herzlicher Dank an Viktor Jersch, aber auch an Valentina Ostertag (Geschäft „Arbat“) und Larissa Tscherkas (Ge-schäft „Lada“). Diese Frauen wissen ebenfalls, was Kinder besonders gerne haben.

„Ehrenamt ist Gold wert“Für ihr aktives bürgerliches Engagement hat die Stadt Os-nabrück unter dem Motto „Eh-renamt ist Gold wert“ Nelli Mayer, Mitglied unserer Orts-gruppe, mit einer Urkunde und einer Ehrenamtskarte ausge-zeichnet. 1989 aus Moldawien nach Deutschland gekommen, trat sie gleich der Landsmann-schaft bei und engagierte sich in der Integrationsarbeit der Stadt. Eine Zeitlang war sie Vor-standsmitglied der Ortsgruppe, gegenwärtig ist sie Kassenprü-ferin. Besonders aktiv engagiert sich Nelli Mayer beim Chor der Landsmannschaft und in der Seniorenarbeit. Im Dezember des Vorjahres ist sie 73 Jahre jung geworden.Auch Viktor Zibori, Mitglied des Orts-gruppenvorstandes, bekam eine Ehren-

amtskarte der Stadt und wurde von der Landsmannschaft für sein langjähriges Engagement mit der bronzenen Ehrenna-del ausgezeichnet. Die niedersächsische Landesvorsitzende Lilli Bischoff über-reichte ihm die Auszeichnung bei der Weihnachtsfeier 2010.

Der Vorstand

Wolfsburg

Bitte beachten! Wir laden alle Mitglieder der Ortsgruppe Wolfsburg herzlich ein zu unserer Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen am 30. April um 17.30 Uhr im FZHW am Laagberg, Samlandweg 15. Wir bitten um rege Beteiligung.Weitere Termine für 2011:- 18. März, 15 Uhr: Seniorennachmittag

bei Kaffee und Kuchen in der Paulus-gemeinde am Laagberg, Mecklenburger Str. 29.

- 31. März bis 3. April: Rhein-Kreuzfahrt. Interessenten fragen bitte bei Galina Kelsch, Tel.: 05361-55642, nach.

- 30. April, 19.30 Uhr: Tanz in den Mai.- 24. September: Feier zum Erntedank-

fest.- 3. Dezember: Adventsfeier für Senio-

ren.- 10. Dezember: Kinderweihnachtsfeier.- 31. Dezember: Silvesterfeier.Alle Veranstaltungen fi nden FZHW am Laagberg, Samlandweg 15, statt. Ände-rungen vorbehalten.

Bei der Kinderweihnachtsfeier der Orts-gruppe Wolfsburg am 19. Dezember 2010 gab es für die kleinen Besucher die Weih-nachtsgeschichte "Annabelle und die fl ie-genden Rentiere", die von Herrn Schlegel mit moderner Technik auf die große Lein-wand projiziert wurde. Alle Kinder wa-ren mucksmäuschenstill und begeistert! Danach wurden gemeinsam Kinderweih-nachtslieder gesungen, ehe als Höhepunkt der Weihnachtsmann mit seinen Geschen-ken erschien.Am 31. Dezember folgte dann unsere große Silvesterfeier mit 160 Gästen, die auch aus Wolfenbüttel und Braunschweig gekommen waren. Nach der Begrü-ßung im Festsaal, der vom Vorstand sehr schön geschmückt worden war, wurde die Wolfsburger Ortsbürgermeisterin Ludmilla Neuwirth, Leiterin des Integ-rationszentrums der Diakonie Wolfsburg und Kulturreferentin der Landesgruppe Niedersachsen der Landsmannschaft, mit der silbernen Ehrennadel der Landsmann-schaft ausgezeichnet.Ludmilla Neuwirth bedankte sich für die Ehre und versprach auch weiterhin ihre Hilfe. Sie ist eine starke Stütze unserer Arbeit vor Ort und darüber hinaus.Anschließend übernahmen Alex und Shanna Weiser mit ihren hervorragenden musikalischen Darbietungen das Pro-gramm, während die Tanzgruppe "Kadril" das Publikum mit prachtvollen Kostümen begeisterte. Viel Spaß brachte ein Tanz-wettbewerb zwischen der Frauen- und Männergruppe.Nachdem um 12 Uhr die Sektkorken ge-knallt hatten, ging es bei einmaliger Stim-mung weiter, so dass die Musik bis 2 Uhr spielen konnte.Unser herzlicher Dank gilt allen Mitwir-kenden und Helfern, die zur Gestaltung und Durchführung der Feier beigetragen haben. für den Vorstand: Helmut Kieß

Advent ist für einen Chor eine "anstren-gende" Zeit, weil doch einige Termine mehr als sonst anfallen. Andererseits ist es

Kinder bei der Weihnachtsfeier in Osnabrück.

Nelli Mayer

Auszeichnung für Viktor Zibori durch Lilli Bischoff.

Helmut Kieß überreichte Ludmilla Neuwirth die silberne Ehrennadel der Landsmann-schaft.

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

37 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

aber auch eine schöne Zeit, nicht nur weil Weihnachten bevorsteht, sondern auch weil das Singen für die Anderen Freude macht.Kurz vor Weihnachten hatte der Wolfs-burger Chor dann alle seine Termine er-füllt und konnte sich auf seine eigene Weihnachtsfeier freuen. Wie jedes Jahr fanden sich einige Freiwillige, die die Ti-sche hübsch dekorierten.Nach seinem Begrüßungswort lobte der Chorvorsitzende Alexander Schlegel die Arbeit des Chorleiters Waldemar Varla-mov und überreichte ihm ein kleines Prä-sent.Anschließend wurden für die Gäste, die als passive Mitglieder den Chor unter-stützen, Weihnachtslieder und russische Winterlieder gesungen, ehe zum Büffet gebeten und mit einem Glas Wein auf die Adventszeit angestoßen wurde. Richard Matheis

Nordrhein-WestfalenGelsenkirchenDen Nikolaustag können die Kleinen kaum erwarten. Sie hängen die Nikolaus-stiefel auf oder stellen ihre Stiefelchen in den Flur und freuen sich auf die Geschen-ke. Und wenn der Nikolaus dann noch höchstpersönlich ins Haus kommt, ist die Freude noch größer. Die Ortsgruppe Gelsenkirchen machte den Kindern ihrer Mitglieder daher am Nikolaustag eine be-sondere Freude, indem sie den Nikolaus direkt zu ihnen nach Hause schickte.

Die Mitglieder der Ortsgruppe Gelsenkir-chen mit dem Vorstand an der Spitze leis-teten eine große Arbeit, um für die Kinder ein unvergessliches Fest zu organisieren. Es wurden mehr als 60 Geschenktüten vorbereitet, und der Nikolaus besuchte über 20 Familien, nicht nur in Gelsenkir-chen selbst, sondern auch in Oberhausen, Dortmund und Bottrop. Der Nikolaus (Andreas Plattner), Knecht Ruprecht (Maria Zorn) und die Fee (Elena Nuss) inszenierten eine gelungene Märchenvor-führung.Zuerst klopfte die Fee an der Tür und un-terhielt sich mit den Kindern, danach rie-fen die Kinder nach dem Nikolaus. Aber es erschien Knecht Ruprecht mit schwar-

zem Bart, der nur mit ungehorsamen Kin-dern zu tun haben wollte und sie zu neuen Streichen anstiftete. Damit er das Kom-men des Nikolaus nicht verhinderte, ließ ihn die Fee mit ihrem Zauberstab und der Unterstützung der Kinder gefrieren.Dann ließ der Nikolaus die Kinder jubeln. Sie sagten für ihn Gedichte auf, sangen Lieder, spielten Klavier oder tanzten um die Wette. Und sie hörten gespannt zu, als der Nikolaus seine Geschichte erzähl-te. Sobald alle Kinder Geschenke hatten, bekam auch Knecht Ruprecht noch eine Chance und wurde entzaubert. Als Dank versprach er den Kindern, gut und gehor-sam zu sein. Anschließend bastelten die Kinder gemeinsam mit Knecht Ruprecht

Der Wolfsburger Chor und seine Anhänger bei der Weihnachtsfeier 2010. Auf dem kleinen Bild würdigt der Vorsitzende des Chores, Alexander Schlegel (rechts), die Arbeit des Chorleiters Waldemar Varlamov. Bild: Richard Matheis

Der Nikolaus der Ortsgruppe Gelsenkirchen sorgte bei seinen "Hausbesuchen" für große Freude.

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

38 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

und den Eltern ein Geschenk für den Nikolaus, und zum Schluss tanzten alle gemein-sam den „Tanz der kleinen Entchen“.Nach der gelungenen Ni-kolaus-Aktion erhielt die Ortsgruppe zahlreiche po-sitive Rückmeldungen. Die Landsleute bedankten sich für die fröhliche Stimmung, die Nikolaus und Co. in die Familien gebracht hatten. Um das möglich zu machen, waren die Laienkünstler der Landsmannschaft in 14-stündigem Non-Stop-Einsatz. Aber die erlebte Freude war es wert und ent-schädigte für die Müdigkeit. Der Vorstand

HeinsbergÜber ein volles Haus konnte sich die Kreisgruppe Hein-berg anlässlich ihrer ersten Neujahrsfeier am 19. De-zember freuen. Das Katho-

lische Haus der Begegnung in Hückelho-ven-Ratheim platzte angesichts von über 100 Kindern und noch mehr Erwachsenen aus Heinsberg, Erkelenz, Wassenberg, Hückelhoven und Geilenkirchen aus allen Nähten.Nachdem der Vorsitzende der Kreisgrup-pe, Alexander Böttcher, die Feier mit Worten zur Landsmannschaft eröffnet hatte, begrüßte die Vertreterin der Migra-tionsfachdienste und des Interkulturellen Zentrums im Kreis Heinsberg, Saida Pie-cuch, die Gäste.Anschließend konnte die Initiativgruppe der Kreisgruppe die Zuschauer mit einer kleinen Vorführung mit Väterchen Frost, Schneewittchen, Baba Jaga und anderen begeistern.Nach dem Auftritt beantwortete Alexander Böttcher zahlreiche Fragen zur Tätigkeit der Landsmannschaft. Dabei wurden auch neue Ideen zur weiteren Entwicklung der Kreisgruppe vorgeschlagen.Mit einer derart großen Veranstaltung konnte die erst vor kurzem gegründete Kreisgruppe einen schönen Erfolg ver-buchen. Finanzielle und organisatori-sche Unterstützung kam von Marta Haas (Pro-Haus), den Gebrüdern Gerstner und Schmidt (Allianz), Wladimir Repp und Oleg Wilhelm (Consulting), Nikolaj Braun (Automobile) und Elena Hahnen (Medienwerkstatt). Der Vorstand

KölnNach Monaten positiver Arbeit wurden für die Ortsgruppe Köln wie immer die Weihnachtsfeiern, die wir mit Unterstüt-zung des Weihnachtsmannes in Köln-Porz, -Weiden und -Chorweiler durch-führten, zum Höhepunkt des Jahres. Das Kindertheaterstück "Geschichte vom Weihnachtsmann" kam ebenso gut an wie die Darbietungen in Wort und Musik so-wie die abschließende Runde bei Kaffee und Kuchen. Um die Durchführung der Feiern haben sich vor allem die Mitglie-der unseres Vorstandes verdient gemacht, die erneut ihre gute Zusammenarbeit de-monstrierten.Im neuen Jahr beabsichtigen wir, die Wan-derausstellung der Landsmannschaft an mehreren Örtlichkeiten in Köln zu präsen-tieren. Wir werden versuchen, unsere bei-den Chöre zu stärken und neue Mitglieder zu gewinnen. Und natürlich werden wir uns auch weiterhin für alle Landsleute engagieren, die in Köln heimisch werden wollen.Unsere Sprechstunden: - jeden Montag und Donnerstag von 13 bis 15 Uhr mit Frau Taruttis in 51103 Köln, Ottmar-Pohl-Platz 1, Tel.: 0221-791616; - jeden Mittwoch von 16 bis 19 Uhr mit Frau Me-der in 51107 Köln, Zehnthofstr. 10, Tel.: 0221-8908309. Der Vorstand

Die Landesgruppe Nordrhein-Westfalender Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.

veranstaltet gemeinsam mit demJugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland

(JSDR NRW):

Landes-Jugend-und Studentenfestival

Termin: April 2011Veranstaltungsort: Münster(Genaues Datum und genauer Ort

werden in der Märzausgabe von "Volk auf dem Weg" bekannt gegeben.)

Wer sich am Programm mit Gesang, Tanz, Musik oder Akrobatik beteiligen möchten, melden sich bitte bei:

Lydia BitschTel.: 0211-74961332, E-Mail: [email protected]

Kontaktperson für andere Aktivitäten:Waldemar Weiz

Tel.: 02268-907094, E-Mail: [email protected] Dr. Alexander Morasch

Nach der Neujahrsfeier der Kreisgruppe Heinsberg: der Vor-sitzende Alexander Böttcher (links) mit seinen Vorstandskol-legen Dimtri Singer (Ded Moros) und Tatjana Haar (rechts).

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

39 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Unna

Bei der großen Weihnachtsfeier am 11. Dezember 2010 konnten wir mit unserer Theatergruppe, der Tanzgruppe "Kristal-lik" und dem Frauenchor unsere erfolg-reiche Arbeit präsentieren. Mit unserer Veranstaltung wollten wir den Kindern Freude bringen, die Menschen zusam-menführen sowie unsere Sitten und Bräu-che präsentieren und pfl egen.Insgesamt konnten wir etwa 300 Erwach-sene und etwa 200 Kinder und Jugendli-che als Gäste begrüßen. Darunter waren als Ehrengäste der stellvertretende Bür-germeister von Unna, Manfred Wiede-mann, Susanne Wiedemann von der Kir-

chengemeinde Methler, Eleonora Faust vom Vorstand der Landesgruppe NRW der Landsmannschaft und nicht zuletzt unser Ehrenvorsitzender Berthold Riesenweber. Besonders haben wir uns auch über den Besuch vieler Einheimischer gefreut.Mit viel Kraft und dank der Unterstützung von allen wurde die Feier zu einem gro-ßen Erfolg. Wir konnten die Kinder glück-lich machen, denen vor allem das Theater-stück mit dem Weihnachtsmann (Rimma Lohrei) gefallen hat, von dem sie abschlie-ßend Geschenke erhielten. Wir hatten 100 Geschenke vorbereitet. Kleine Geschenke erhielten die Kinder auch für einen Sieg bei den Spielen, die sie mit Viktorija Mel-zel und Viktorija Basauer durchführten.

Als wir die leuchtenden Augen der Kinder sahen, konnten wir sagen: "Die Arbeit hat sich gelohnt." Dafür nimmt man auch ei-nigen Stress in Kauf.An diesem Abend haben sich erneut viele Freunde, Bekannte und Verwandte getrof-fen und sich miteinander unterhalten. Wir haben gemeinsam gesungen, Erfahrungen ausgetauscht und neue Mitglieder gewon-nen. Mit unserem kleinen Beitrag, die Gesellschaft zu stärken, haben wir wieder einmal beweisen: "Nur gemeinsam sind wir stark und können etwas in unserer neuen Heimat erreichen."Für ihren Einsatz und ihre Mitwirkung bedanke ich mich herzlich bei Rimma Lohrei (Theatergruppe), Elena Hahn und den Mädchen der Tanzgruppe "Kristallik", Marina Frei und dem Frauenchor "Fröhli-che Herzen", dem DJ Wasilij Rommelj, den Sängern Tatjana Lohrei und Michail Rommel sowie den Kassiererinnen Anna Kusmin und Oljga Rommel. Einen herzli-chen Dank sage ich auch Elli Meisler, Ot-tilja Filatov, Anna Ratke und allen anderen Helfern. Einen besondern Dank spreche ich allen aus, die den ganzen Abend an der Theke standen und uns mit Würstchen und Getränken versorgten: den Familien Aksana und Sergej Stetinger, Juri und Ni-kolaj Bestvater sowie Ljudmila Ferdjai. Und schließlich danke ich allen, die uns für die Feier Kuchen gespendet haben. Irina Bestvater

Sachsen-AnhaltLutherstadt WittenbergSchon lange davor hatten die landsmann-schaftliche Ortsgruppe und der Verein „Mittendrin – Deutsche und Migranten aus Russland“ in Lutherstadt Wittenberg mit der Vorbereitung der Weihnachtsfeier für Kinder angefangen. Für das Theater-stück „Ein fröhliches neues Jahr“ wurden in unserer Nähwerkstatt Kostüme für die Teilnehmer gefertigt und Dekorationen gemalt und gebastelt. Zweimal pro Woche gab es Proben, bei denen an jeder Rolle und am gesamten Szenario gefeilt wurde.Am 22. Dezember herrschte dann schon frühmorgens im Katharinensaal fröhlicher Trubel. Um 13 Uhr begann die Weih-nachtsfeier für Kinder. Die gute Fee zau-berte nicht nur gute Laune, sondern auch allerhand Überraschungen herbei. Die Kinder sangen und spielten, trugen Ge-dichte vor und tanzten. Insbesondere freu-ten sie sich über die Geschenke, die der Weihnachtsmann mitgebracht hatte.Für erwachsene Gäste begann die Feier um 17 Uhr. Auch diesmal hatten die Deut-

Die Vorstandsmitglieder der Ortsgruppe Köln (von links): Svetlana Tukisch, Igor Lukyan-chenko, Alexandra Kalinichenko, Irma Meder (Vorsitzende), Liudmila Meier, Igor Pestov, Maria Gubanov-Peter, Nadeschda Bauer und Liudmila Semendyaeva.

Die Vorsitzende Irina Bestvater (links) mit jungen Künstlerinnen der Kreisgruppe Unna.

Gäste und Akteure der Weihnachtsfeier in Lutherstadt Wittenberg.

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

40 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

schen aus Russland viele befreundete Vereine eingeladen, darunter den Herbst-zeitverein, den Verein Herbstfreude, die AWO, den Mütter-Väter-Verein, den Chor „Raduga" und den Verein der Sudeten-deutschen.In den festlich geschmückten Saal, der sich mit über hundert Gästen füllte, zog schnell weihnachtliche Stimmung ein. Dafür sorgten Mitglieder der Ortsgruppe Lutherstadt Wittenberg unter der Leitung von Pauline Wiedemann, die in selbst kre-

ierten und angefertigten Trachten weih-nachtliche Melodien erklingen ließen.Für die weitere musikalische Umrahmung sorgten Alexander sen. und Alexander jun. Ungefug aus Berlin. Es wurde viel gesungen, getanzt, gespielt und gemein-sam gelacht. Den ganzen Abend herrschte eine wunderbare Stimmung. Ein leckeres Essen, für das die Organisatoren gesorgt hatten, rundete das gelungene Fest ab.

Pauline Wiedemann,Valerij Kowatsch

Kleine und große Teilnehmer des Jolka-Festes in Erfurt (Thüringen); in der hinteren Reihe, 3. von rechts, die Vorsitzende der Ortsgruppe, Tamara Barabasch.

Siegen: Die Musik hat uns verbunden

In der neuen Heimat Deutschland be-mühen sich viele Aussiedler, schnell Gleichgesinnte oder Landsleute mit

ähnlichen Interessen zu fi nden, weil es ihnen schwer fällt, sich an die fremde Umgebung anzupassen, auch wenn das Land sie gastfreundlich aufnimmt.

Der Staat unternimmt einiges, damit un-sere Integration möglichst rasch gelingt. Dazu gehören u.a. Sprachkurse, Integrati-onsprogramme, Möglichkeiten zur Aner-kennung mitgebrachter Bildungsnachwei-se, berufl iche Weiterbildungsmaßnahmen oder Hilfen bei der Jobsuche.Wir leben im Siegerland; etwa 10.000 der 105.000 Bewohner von Siegen sind Zu-wanderer aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Die meisten haben sich gut eingelebt, studieren, arbeiten und ziehen Kinder groß.Viele sind als Großfamilien eingewan-dert, in denen es Verfl echtungen mehrerer Kulturen und Traditionen gibt. Dazu ge-hört die sehr musikalische und gebildete Mehrgenerationenfamilie Fries/Ponomar-jow/Hartstein. In dieser weit verzweigten

Familie betätigen sich alle musikalisch: die Eltern, die bereits um die 90 sind, die Tochter Lydia Ponomarjow als Sängerin, der Sohn David Fries als Virtuose auf dem Bajan, seine Ehefrau Olga ebenfalls als Sängerin. Lydia und Wladimir Hartstein singen für ihr Leben gern. Dazu gesellten sich mit der Zeit die leidenschaftlichen Sängerinnen Ljudmila Mamyschew und Raissa Kaerleber.Um diese Menschen, für die Musik und Gesang einen wichtigen Platz in ihrem Leben einnehmen, bildete sich ein Kreis von Musik- und Gesangsfreunden. Es wurden deutsche, russische, ukrainische, kirgisische und jüdische Lieder gesungen, bei Familienfesten, aber auch in Altenhei-men, bei Kirchen- und Stadtfesten sowie anderen Kulturveranstaltungen.Auch Freundschaften zwischen den Fa-milien sind mit der Zeit entstanden. Au-ßer der gemeinsamen Musikleidenschaft pfl egt man auch andere Interessen und Hobbys; im kleineren oder größeren Kreis wird über Bücher, Politik, Filme und Kul-turfragen diskutiert. Alle haben noch in der alten Heimat eine gute Ausbildung

genossen, haben Talent und vielfältige Interessen, und sie wollen diesen Schatz auch hier nicht verlieren. Sie wollen sich am gesellschaftlichen Leben der Bundes-republik beteiligen und an ihrer Kultur teilhaben und sie bereichern.Eine Zeitlang versammelte man sich zum Singen, Musizieren oder Diskutieren ab-wechselnd in den Wohnungen und Ei-genheimen der Mitglieder des Freundes-kreises. In der jüngsten Weihnachts- und Silvesterzeit wollte man über den engen Kreis hinaus auf sich aufmerksam machen, und so kam es zu einer Festveranstaltung im Gemeindehaus der evang.-lutherischen Kirche, dem Zinzendorfhaus.Die Ehepaare Raissa und Valeri Kaer-leber, Ljudmila und Shanybek Mamy-schew sowie Natalie und Eduard Koch tüftelten an einem Szenario und dachten sich sämtliche Überraschungen aus. Es wurden Kostüme für die Festaufführung genäht, es wurde nach der passenden Mu-sik gesucht und ein festliches Menü kre-iert. David Fries übte neue Musikstücke und Lieder ein. Er ist seit Jahren Mitglied der Kreisgruppe Siegen-Wittgenstein der Landsmannschaft und gestaltet zahlreiche kulturelle Veranstaltungen mit.Am 8. Januar 2011 versammelten sich mehr als 30 Personen zu einem Festabend im Zinzendorfhaus. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen deutsche und rus-sische Weihnachts- und Silvestertraditio-nen - mit Liedern, Märchen, Geschenken, Tänzen und imaginären Reisen.Bei der Vorbereitung der internationalen kulinarischen Leckerbissen waren der Phantasie der Köchinnen keine Grenzen gesetzt. Die Kreisgruppe Siegen-Wittgen-stein, deren Vorsitzender Rudolf Schaufl er anwesend war, unterstützte die Veranstal-tung fi nanziell.Das Fest begann mit Liedern und Gedich-ten zu Weihnachten, darauf folgte das Neujahrsprogramm. Und das ist ohne Ded Moros, Snegurotschka und einen festlich geschmückten Tannenbaum unvorstellbar! Alle freuten sich über die Geschenke und vollführten nach mitgebrachter Tradition einen Reigentanz um den Tannenbaum. Selbstverständlich erinnerten sich die Gäs-te, woher sie gekommen sind: Erinnerun-gen aus der Zeit in Moskau, Nowosibirsk, Bischkek, Leningrad, Almalyk, Omsk oder Duschanbe machten die Runde. Und wieder wurde gesungen und getanzt, wo-bei David Fries ununterbrochen spielte.Beim Abschied wurde vereinbart, auch in Zukunft Feste gemeinsam zu feiern und andere einzuladen. Trotz der Schmerzen in den Beinen und bei David Fries in den Armen war die Stimmung glänzend gewe-sen. Besonders groß aber war der Wunsch, einander nicht zu verlieren.

Natalie Koch, Siegen

LANDSMANNSCHAFT REGIONAL

41 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Orts- und Kreisgruppe Augsburg zieht Bilanz

Am 30. Januar 2011 haben die Mitglieder der Orts- und Kreis-gruppe Augsburg (Bayern) ei-

nen neuen Vorstand gewählt. Bei Druck-legung war noch nicht bekannt, ob die alte Mannschaft mit Juri Heiser als Vorsitzendem auch die neue sein wird. Dass sie gute Arbeit geleistet hat, kann jedoch gesagt werden - ohne befürchten zu müssen, die Wahlentscheidung in ir-gendeiner Weise zu beeinfl ussen. Nach-stehend eine Zusammenfassung der ge-leisteten Arbeit, die als Artikel für die "Augsburger Allgemeine" vorbereitet, aber nicht veröffentlicht wurde:

Die Augsburger Ortsgruppe gehört zu den aktivsten und mitgliederstärksten örtli-chen Gliederungen der Landsmannschaft, die 2010 den 60. Jahrestag ihrer Gründung feiern konnte und die bei weitem wich-tigste Organisation der rund 2,8 Millionen Deutschen aus Russland im Bundesgebiet darstellt.Laut statistischen Angaben leben in Augs-burg selbst gegenwärtig gut 22.000 Deut-sche aus Russland. Sie stellen damit über 8 Prozent der Augsburger Gesamtbevöl-kerung. Ein Faktum, das, so der amtieren-de Vorsitzende der Ortsgruppe Augsburg, Juri Heiser, allerdings zu wenig Beach-tung seitens der Öffentlichkeit fi ndet.Auch die Augsburger Parteien halten sich bisher zurück, wenn es darum geht, russ-landdeutsche Kandidaten auf aussichts-reichen Positionen zu platzieren. Mit Ausnahme von Juri Heiser, der immer-hin erster Nachrückkandidat der CSU im Stadtrat ist, waren sie auf den Listen von CSU und SPD bei der letzten Augsburger Stadtratswahl nur ganz hinten zu fi nden. Bei den anderen Parteien war völlige Fehlanzeige.Dabei suchen die Deutschen aus Russland gerade in Augsburg ganz gezielt den Kon-takt zu Organisationen der Einheimischen und ziehen sich keineswegs in ihre eige-nen Reihen zurück.Nicht zufällig wurde daher für das Integ-rationsprojekt, das die Ortsgruppe Augs-burg gemeinsam mit der Stadt Augsburg und dem Deutschen Kinderschutzbund durchführt, der Name „In Augsburg ge-meinsam“ gewählt.Besonders intensiv haben sich die Mitglie-der der Ortsgruppe auch in das städtische Projekt „Stärken vor Ort“ eingebracht, das Jugendlichen die Möglichkeit geben soll, sich Einblicke in das Berufsleben zu verschaffen. Unterstützung erfahren sie dabei wie bei allen anderen Maßnah-men von den Aktiven des Fördervereins,

zu dem sich vor Jahren russlanddeutsche Selbständige und Unternehmer aus Augs-burg zusammengeschlossen haben.Spaß und gesellschaftlicher Auftrag bil-den eine Einheit, wenn sich die Augsbur-ger Bürger an einem gemeinsamen Pro-jekt mit dem FC Augsburg beteiligen. So soll in den nächsten Monaten ein weiteres Fußballturnier mit verschiedenen Hobby-mannschaften organisiert werden, bei de-nen mehrere Teilnehmer aus den Reihen der Deutschen aus Russland sein werden. Auch die FCA-Geschäftsstelle plant die Teilnahme an dem Turnier mit einer eige-nen Mannschaft.Als größten Erfolg ihrer Arbeit sehen Juri Heiser und die Mitglieder des Orts-gruppenvorstandes die Steigerung des Ansehens der Deutschen aus Russland in Augsburg an. Und wenn es um Fragen der Integration geht, wird die Landsmann-schaft immer häufi ger durch die Stadt und kommunale Einrichtungen kontaktiert und um Rat und tätige Mithilfe gebeten.Verdienter Lohn ihres Einsatzes war die Verleihung der Ehrenmedaille „Für Augs-burg“ durch OB Dr. Kurt Gribl an zwei Mitglieder der Augsburger Ortsgruppe. Im vergangenen Jahr an den langjährigen Schriftleiter des landsmannschaftlichen Presseorgans, Johann Kampen, und heu-er an Alena Heiser, die gemeinsam mit Helene Sauter das Projekt „In Augsburg gemeinsam“ leitet und sich unter anderem als Leiterin des Chores „Heimatmelodie“ einen Namen gemacht hat.In ihrer Öffentlichkeitsarbeit war die Ortsgruppe Augsburg gerade in letzter

Zeit besonders erfolgreich. So konnten als Festredner der Landestreffen Bayern der Landsmannschaft auf dem Augsbur-ger Plärrergelände in den Jahren 2008 bis 2010 die Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Günther Beckstein und Horst Seehofer sowie Ministerin Christine Haderthauer gewonnen werden. Und erst vor wenigen Wochen war der Parlamentarische Staats-sekretär und Beauftragte der Bundesre-gierung für Aussiedlerfragen und nationa-le Minderheiten, Dr. Christoph Bergner, Teilnehmer einer Podiumsdiskussion in Augsburg.Neben dem Bemühen um verstärkte po-litische Repräsentanz, der Sorge um das Image der Deutschen aus Russland und den klassischen Aufgaben der Sozialbe-ratung und –betreuung bezeichnet Juri Heiser die Fortführung der Arbeit in In-tegrationsprojekten und die Pfl ege und Vermittlung der Kultur der Deutschen aus Russland als herausragende Aufgaben der Orts- und Kreisgruppe Augsburg in Ge-genwart und Zukunft.Um diese Arbeit auf gewohntem Niveau fortführen zu können, wird auch künftig der Einsatz zahlreicher ehrenamtlicher Helfer nötig sein. Jeder, der bereit ist, die Deutschen aus Russland in ihrem Bemü-hen um Integration zu unterstützen und unter der einheimischen Bevölkerung für mehr Toleranz und Verständnis zu wer-ben, ist daher in den Reihen der Orts- und Kreisgruppe Augsburg der Landsmann-schaft herzlich willkommen.Kontakt: Juri Heiser, Tel.: 0176-1007309. VadW

Der Vorsitzende der Orts- und Kreisgruppe Augsburg, Juri Heiser (3, von rechts), mit den Mitgliedern des Vorstandes.

GLÜCKWÜNSCHE

42 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Johann Liedergeb. am 1.3.1936 in Neu-Scharapowka, Ge-biet Omsk, Russland. Er wird 75 Jahre!Die Zeit vergeht, der Tag ist da,/ denn heute wirst du 75 Jahr'./ Bis hierher hast du es ge-schafft/ mit Liebe, Güte und viel Kraft.Wer wüsste schon in dieser Zeit,/ was die Zukunft hält bereit?Du hattest oft so viele Sorgen/ und dach-test dann voll Angst an Morgen./ Doch mit Lebensmut und Kraft/ hast du alles gut ge-macht.Wir wünschen dir für alle Zeit/ Gesundheit und Zufriedenheit./ Mit Frohmut, Kraft und Gottes Segen/ sollst du noch viele Jahre le-ben.Mit Liebe: deine Frau, Kinder mit Familien, fünf Enkelinnen.

Ernst und Hilda Damerfeiern am 5. Februar goldene Hochzeit.Wir wünschen ihnen zu diesem großartigen Jubiläum alles Gute und vor allem Gesund-heit.Die Söhne Wladimir und Robert mit Fami-lien.

Zum 80. Geburtstag am 15.2. gratulieren wir ganz herzlich meinem Mann, unserem Vater, Schwiegervater und OpaJohannes Bleilegeb. in Kandel, Odessa.Freude, Glück und keine Schmerzen/ wünschen

wir von ganzem Herzen./ Lebe froh noch jeden Tag,/ den dir der Herrgott schenken mag./ Glück, Gesundheit und viel Kraft,/ da-mit du auch die 100 schaffst!In Liebe und Dankbarkeit: Ehefrau Klemen-tina, Kinder, Schwiegerkinder und Enkel.

Zum 85. Geburtstag gratulieren wir ganz herzlich unserer lieben Mutter und Groß-mutter

Sophia Gebauergeb. am 13.1.1926 in Näb, Wolga.Wir wünschen dir alles Gute: Gesundheit und ein langes Leben.In Liebe: deine drei Kinder, fünf Enkel und drei Urenkel.

Wir gratulieren unse-rem lieben Papa, Opa und UropaGerhard Almendingergeb. in Katharinenfeld, Kaukasus, herzlich zum 85. Geburtstag am 27.2. 2011.Lieber Papa,85 Jahr sind es wert,/

dass man dich besonders ehrt./ Gemeinsam wollen wir dir sagen,/ es ist schön, dass wir dich haben.Deine drei Töchter mit Ehemännern, sieben Enkel und acht Urenkel.

Zum 90. Geburtstag vonNotburga Lingorgeb. 25.1.1921 in Kan-del, Odessa:Du hast das Licht der Welt erblickt,/ es war vor nunmehr 90 Jah-ren./ Ein Glück - du wurdest uns geschickt,/

viel Liebe haben wir erfahren.Du hattest es nicht immer leicht,/ doch hast du Wärme stets gespendet./ Und dein Ver-trauen hat erreicht,/ dass alles sich zum Gu-ten wendet!Ein Glückwunsch dem Geburtstagskind!/ Dein Lebenslicht soll lange brennen!/ Wie schön, dass wir zusammen sind,/ auch wenn die Jahre schnell verrinnen.So wünschen wir mit frohem Mute/ zum 90. Geburtstag alles Gute.Deine Kinder Viktor, Oskar und Georg mit Familien.

Zum 85. Geburtstag am 20.12.2010 gratulie-ren wirFranz Wolfgeb. in Blumenfeld, Ukraine.Wir wünschen dir von ganzem Herzen/ nur Freude, Glück und kei-ne Schmerzen!/ Heute

möchten wir dir sagen:/ Es ist schön, dass wir dich haben./ All das Schöne auf der Welt,/ Glück, Gesundheit, langes Leben,/ soll der liebe Gott dir geben!!!In Liebe und Dankbarkeit: deine Kinder, Enkel und Urenkel.

Am 22.2.2011 feiern wir den 80. Geburtstag meines lieben Mannes, unseres Vaters, Schwie-gervaters und Großva-tersErwin Horstgeb. in Worms, Odessa.Von ganzem Herzen wünschen wir Gesund-

heit, Glück und Gottes Segen. Denk nicht an die 80 Jahre, sondern an die schöne Zeit, die wir hatten und haben. Es ist Gottes Segen.Deine Alma, Sohn Viktor mit Swetlana, Tochter Margarete und deine vier dich lie-benden Enkelkinder.

Zum 85. Geburtstag am 1. Februar 2011 gratu-lieren wir ganz herzlich unserem lieben Vater, Opa und UropaAnton Seifertgeb. in Landau, Ukrai-ne. Wir wünschen ihm noch schöne, gesunde Jahre, Zufriedenheit

und Gottes Segen.Töchter Frieda, Eleonora und Hildegard mit Familien.

Unsere liebste Mutter, Oma und UromaErna Heidingerfeiert am 16. Februar ihren 98. Geburtstag. Sie wurde in Neu-Ba-jaut auf der Krim gebo-ren.Zu deinem neuen Le-bensjahr wünschen wir

dir:/ Nur Gutes komme zu deiner Tür./ Auf jedem Weg, zu jeder Zeit/ sei Gottes Segen dein Geleit.Dies wünschen dir von Herzen deine Lie-ben.

Zu ihrer Diamanthochzeit am 29.1. gratulie-ren wir von ganzem Herzen

Rosina und Johannes Wagnerund wünschen ihnen eine gute Gesundheit und weiterhin eine glückliche Zeit zu zweit.Sechzig Jahre Eheleben,/ fest vereint in Glück und Leid,/ immer nur das Beste ge-ben,/ ist sicher keine Kleinigkeit.In Liebe und Dankbarkeit: eure Kinder, Schwiegerkinder, Enkelkinder und Urenkel.

GLÜCKWÜNSCHE

43 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Zum 80. Geburtstag am 22. Februar 2011 gratu-lieren wir ganz herzlichEmilie Neufeldverw. Pfaugeb. SpätWir wünschen dir gute Gesundheit und Gottes reichen Segen. Herzli-chen Dank für alles!

In Liebe: dein Ehemann mit Kindern, En-keln und Urenkeln.

Zum 80. Geburtstag gratulieren wir ganz herzlich unserer Mutter, Schwiegermutter und OmaKatharina Heinzgeb. Heiergeb. 10.1.1931 in Klein-Liebenthal, Ge-biet Odessa.

Wir wünschen dir das Allerbeste,/ Gesund-heit und ein langes Leben./ Wir möchten dir gern sagen,/ es ist schön, dass wir dich ha-ben.In Liebe: deine Familie.

Zum 80. Geburtstag am 11.2. gratulieren wir von ganzem HerzenAlexander Hoffartgeb. in Baden, Odessa.80 Jahre sind dir ge-schenkt,/ von Gott wur-dest du dabei gelenkt./ Wir sagen Dank für die-se Zeit/ und wünschen

weiterhin Zufriedenheit.In Liebe: deine Ehefrau, Kinder und Enkel-kinder.

Zum 85. Geburtstag am 27.2.2011 gratulie-ren wir ganz herzlich unserem Vater

Ferdinand Hermannund zum 63. Hochzeitstag unseren lieben Eltern

Ferdinand und Maria HermannWir wünschen euch von ganzem Herzen die beste Gesundheit, Glück und noch viele ge-meinsame Jahre.Vielen Dank für die Sorge, Wärme und Un-terstützung. Danke, dass es euch gibt.In Liebe: eure sechs Kinder, sechs Schwie-gerkinder, 14 Enkelkinder und 13 Urenkel-kinder.

Zum 85. Geburtstag am 27.1. gratulieren wir herzlich unserer lieben Mutter, Schwiegermut-ter, Oma und UromaAnna OhrmannWir wünschen dir zu aller Zeit/ Gesundheit, Glück, Zufriedenheit./ Lebe froh noch jeden

Tag,/ den dir der Herrgott schenken mag.In Liebe und Dankbarkeit: dein Sohn Wil-helm, Schwiegertochter Lydia, drei Enkel, drei Urenkel, Leo Wenz mit Töchtern und Familien (Enkel, Urenkel).

Unser VaterEduard Schnitzergeb. im Gebiet Shito-mir, wird am 22.2.2011 75 Jahre alt.Die Treppe rauf, die Treppe runter,/ auch mit 75 schaffst du's locker./ Wir hoffen, dass es wei-ter so bleibt,/ bis man

deine 100 schreibt.Wir gratulieren ihm herzlich und wünschen ihm alles Gute.Deine Frau Frieda, dein Sohn Alexandr mit Frau, deine Tochter Tatjana mit Mann.

Zum 85. Geburtstag gratulieren wir ganz herzlichElla Strohgeb. am 13.2.1926 in Katharinental, Nikola-jew.Liebe Mama und Oma,die 85 hast du nun er-reicht,/ die Zeit, sie war

nicht immer leicht./ Und heute möchten wir dir sagen:/ Es ist so schön, dass wir dich haben.Du bist ein Teil von unserem Leben,/ viel Liebe hast du uns gegeben./ Drum wollen wir dir dankbar sein,/ du sollst noch lange bei uns sein.Lebe froh noch jeden Tag,/ den dir der Herr-gott schenken mag.In ewiger Liebe und Dankbarkeit: deine Kinder und Enkelkinder.

Josef Dutenhöfergeb. 30.1.1931 in Kan-del, Odessa.Bleib gesund mit all den Deinen,/ bleibe frei von Sorg' und Schmerz./ Glück mög' dir noch oft erscheinen/ und erhei-tern dir das Herz.Lieber Opa, zu deinem

Ehrentage wünschen wir dir alles Liebe, Gute und Gottes reichen Segen.In Liebe: Lena, Marina, Katharina. Irina.

Zum 80. Geburtstag am 14. Februar gratulieren wir meiner lieben Frau, unserer lieben Mutter, Oma und Schwieger-mutterPauline Frickgeb. KremerDie 80 hast du nun er-reicht,/ die Zeit, sie war

nicht immer leicht./ Und heute möchten wir dir sagen:/ Es ist schön, dass wir dich ha-ben.Freude, Glück und keine Schmerzen/ wün-schen wir von ganzem Herzen./ Lebe froh noch viele Jahre,/ die dir Gott schenken mag.In Liebe und Dankbarkeit: dein Mann Harry, deine Kinder mit Familien.

Wir gratulieren zum Geburtstag:Waldemar Wagnergeb. am 13.2.1931 in Hoffnungstal, Odessa.Die 80 sind nun ange-brochen,/ schau du nur weiter noch nach vorn,/ leb Jahr für Jahr gedul-dig weiter,/ steig weiter

auf der Lebensleiter.Denn die Achtziger, die Jungen,/ denken nie-mals, alt zu sein./ Jung sind alle, die noch lachen,/ leben, lieben, weitermachen./ Alter fängt mit 100 an.Gesundheit, Frieden, Lachen, keine Schmer-zen/ wünschen wir dir von ganzem Herzen.Deine Frau Katharina, Kinder, Enkel und Urenkel.

BekanntschaftenBitte richten Sie Ihre Zuschriften auf un-sere Bekanntschaftsanzeigen an die Ge-schäftsstelle der Landsmannschaft (Rai-telsbergstr. 49, 70188 Stuttgart).

Sie, RD, 55/158, mollig, kath., s. 1991 in Deutschl., NT, NR, ehrlich, liebt und hat Tiere, liebt Kochen und Backen, Umzug kein Problem, sucht Ihn, ehrlich, kath., tierlieb, NT/NR, bis 65 J., f. gemeinsames Leben. F 251 (bitte mit Foto).

Er, RD, berufstätig, sucht liebevolle Frau im Alter zwischen 48 und 53 J. für einen gemeinsamen Lebensweg im Alter. Ich freue mich auf die Bekanntschaft mit Ih-nen. M 702 (Tel.: 0157-86018105).

Er, RD, 59/174, braune Haare, berufstä-tig, NR, NT, gehörlos, treu, sucht Sie, RD, +-50, gehörlos, für gemeinsame Zukunft. M 703 (bitte mit Bild).

ZUM GEDENKEN

44 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Zum Gedenken an unsere ElternMICHAEL PETER

geb. 26.9.1911 in Baden/Odessagest. 24.4.1970

in Karaganda/Kasachstan MARIA PETER, geb. Ibach

geb. 28.7.1912 in Baden/Odessagest. 28.3.1987

in Karaganda/Kasachstan Ihr ruht so weit von uns entfernt,ihr werdet sehr vermisst.Ihr wart so lieb und gut zu uns,dass man euch nie vergisst.In Liebe und Dankbarkeit: eure Toch-ter Helene und Sohn Michael mit Fa-milien, Kinder und Enkel.

VIKTORHOLM

geb. 10.7.1923 inAbakumowkaPawlodargest. 16.12.2010 inOffenburg

Der Tod ist das Endeeines Lebens,

aber nicht das Ende einer Liebe,die in unseren Herzen und in unseren Gedankenweiterleben wird.In tiefster Trauer, Dankbarkeit und Lie-be für den besten Vater und Großvater der Welt: deine Kinder.

Von der Erde gegangen –im Herzen geblieben.Zum Gedenken an meine liebe Mutter

MONIKASCHUHgeb. Steingeb. 10.7.1914 inLandau/Odessagest. 4.12.2010 inBerlinEs gibt eine Zeitder Freude,eine Zeit der Stille,

eine Zeit der Trauer.Was uns bleibt, sind dankbare Erinnerungen, die uns niemand nehmen kann.In Liebe und tiefer Trauer: deine Tochter, Enkel und Urenkel. Herzlichen Dank allen Verwandten und Bekannten für den trostreichen Bei-stand.

O Herr, gib ihm die ewige Ruhe.

An meinen lieben Ehemann, unseren Vater und Opa

RUDOLFSATTLER

geb. 5.7.1940 inGori/Georgiengest. 16.12.2010 inMemmingen

Dein gutes Herz hat aufgehört zu schlagen,du wolltest doch so gerne bei uns sein.Gott, hilf uns, diesen Schmerz zu tragen, denn ohne dich wird alles anders sein.Was wir an dir verloren, versteht so mancher nicht. Nur die, die wirklich lieben,wissen, wovon man spricht.Wenn in der Nacht die Rosen weinen, und unser Herz vor Kummer bricht, möchten wir dir noch einmal erscheinen und jedem sagen: „Wir lieben dich."Wo du jetzt bist, dort ist Frieden, dort ist Licht. Du bleibst bei uns in unseren Herzen,vergessen werden wir dich nicht.In Liebe und tiefer Trauer: deine Ehe-frau Ida; Tochter Larissa mit Ehemann Ronald und Enkelin Inga mit Ehemann Alexander; Sohn Anatoll mit Ehefrau Karolina und Enkel Dominik; deine Geschwister Antonina, Ludmila, Va-lentina und Vladimir mit Familien; Nichten und Neffen mit Familien; Schwägerinnen Genoveva Kühn und Melechina Krassmann mit Kindern.Wir bedanken uns herzlich bei allen Verwandten, Freunden und Bekannten für die Anteilnahme an unserer Trauer.

„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.“

(Albert Schweizer)KATHARINAMEDINGERgeb. Eichmanngeb. 29.10.1929 inWalldorf/Ukrainegest. 5.12.2010 inTuttlingenEin Mutterherzhat aufgehörtzu schlagen,

du wolltest doch so gerne bei uns sein.Gott, hilf uns, diesen Schmerz zu tragen,denn ohne dich wird vieles anders sein.Es ist so schwer, dies zu verstehen,dass wir uns hier nicht wieder sehen. Nun hast du Ruh, uns bleibt der Schmerz.Schlaf wohl, du liebes Mutterherz.

In Liebe, Dankbarkeit und tiefer Trau-er: dein Ehemann Gerhard, deine drei Kinder, Schwiegerkinder, sieben Enkel sowie drei Urenkel.

O Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,und das ewige Licht leuchte ihnen. Amen.

MARIA RIEMER, geb. Petergeb. 1.10.1938 in Baden/Odessa

gest. 4.2.2010 in PfalzgrafenweilerJOHANN RIEMER

geb. 16.6.1930gest. 9.10.1981

in Karaganda/KasachstanViel zu früh hat euch der Tod entrissen,von euren Lieben euch getrennt.Wir fühlen, weil wir euch vermissen, wie tief die große Wunde brennt.O Herr, lass sie ruhen in Frieden.In tiefer Trauer: deine Kinder, Enkel, Urenkel, Schwester und Schwager mit Familie, Bruder und Schwägerin mit Familie.

Wir nehmen Abschied von unserer lieben Mutter, Schwiegermutter, Oma und UromaEUGENIESTENGLERgeb. Leibhamgeb. 15.8.1924 inWiesental/Odessagest. 15.12.2010 inWolfsburg

In Liebe und Dankbarkeit: Johannes Stengler, Andreas Stengler, Alexander Stengler und Lilly Lydia Engelhardt (geb. Stengler) mit Familien, Hele-ne Stengler, Johannes Fetsch und alle Verwandten.

Wie schmerzvoll war's, vor dir zu stehen,dein Leiden hilfl os anzusehen.Nun schlaf in Frieden, ruhe sanftund hab für alles lieben Dank.

JAKOVFICHTNERgeb. 2.1.1920 inAlexanderfeld/Rostow am Dongest. 17.12.2010 inBad NauheimIn tiefer Trauer: Ehefrau, Kinder,

Schwiegerkinder, Enkel und Urenkel.

ZUM GEDENKEN

45 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Zum Paradies mögen Engel dich geleiten.

KATHARINASCHWENGLERgeb. Schneider

geb. 23.2.1918 inJosefstal/Odessagest. 22.11.2010 inLemgo/Lippe

Aus der Heimateinst vertrieben,

die ich doch so sehr geliebt,geh' ich heim in ewigen Frieden,wo der Herr mir Ruhe gibt.Wir sollen nicht trauern,dass wir sie verloren haben,sondern uns freuen,dass wir sie gehabt habenund noch besitzen,denn wer im Herrn stirbt,bleibt in der Familie.

(Worte des hl. Hieronymus)In Liebe und tiefer Dankbarkeit: deine Kinder, Schwiegerkinder, Enkel, Uren-kel und Ururenkel.

EDMUNDHOFFMANN geb. 4.10.1923 inNikolaital/Kronaugest. 30.9.2010 inKirchheim Teck/Baden-WürttembergEs weht der Windein Blatt vom Baum,

von vielen Blättern eines.Dies eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines.Doch dieses eine Blatt allein war Teil von unsrem Leben,drum wird dies eine Blatt allein uns immer wieder fehlen.In Liebe, Dankbarkeit und tiefer Trau-er: Ehefrau Olga und Tochter Elsa mit Familie.Wir danken allen Verwandten, Freun-den und Bekannten für die herzliche Anteilnahme.

Nach einem erfüllten Leben nahm Gott, der Herr, meine liebe Frau, unse-re liebe Mutter, Schwiegermutter, Oma und Urgroßoma

EMILIE ZERRgeb. Hild geb. 29.6.1925gest. 24.12.2010 inPfordt/Idsteinzu sich in seinen himmlischen Frie-den.In stiller Trauer: Eugen Zerr, Isol-

de Isakow und Angehörige, Gerlinde Kraft und Angehörige, Maria Fischer und Angehörige.

GEORG HEINZgeb. 29.6.1923 inKustonai-Wigendowkagest. 18.11.2010 inBalingen-HeselwangenDu warst, bist und bleibst mein ge-liebter Mann, unser

bester Papa, Schwiegervater und Opa.Und immer bleiben Spuren deines Lebens in Gedanken, Augenblicken und Gefühlen, die uns an dich erinnern und im Glauben lassen, dass du bei uns bist.In Liebe und Dankbarkeit: deine Frau Wilma, Tochter Lidia mit Mann und Kindern, Sohn Jakob mit Frau und Kindern.Wir danken allen Verwandten, Freun-den und Bekannten für die herzliche Anteilnahme an unserer Trauer.

Zum AndenkenWir trauern umALEXEJ HERRgeb. 11.11.1937 inSladkowodsk/Kasachstangest. 11.12.2010 inTuttlingen/BadenWürttembergNach schwerer

Krankheit nahmen wir Abschied von meinem lieben Ehemann, unserem Va-ter und Großvater.Du bist erlöst von allen Schmerzen,der Abschied fällt uns allen schwer.Du bleibst bei uns, in unseren Herzen, wir lieben dich und trauern sehr.Nun schlaf in Frieden, ruhe sanftund hab für alles lieben Dank.In tiefer Trauer: deine Ehefrau Elsa mit Kindern und Enkelkindern mit Famili-en.Herzlichen Dank an alle Verwandten und Freunde für Ihre Anteilnahme.

ALFREDPHILIPPI

geb. 9.9.1928 inNeu-Freudental/Odessagest. 12.1.2011 inAugsburgLeben kommt,und es vergeht,

Gottes Wahrheit nur besteht.Gesegnet, wer in stillen Stundenseinen Weg zu Gott gefunden.In Liebe und stiller Trauer: deine Kin-der, Enkel und Urenkel.

In Trauer nehmen wir Abschied von meinem Mann, unserem lieben Vater,

Schwiegervater, Opa, Bruder und OnkelOTTO HIRNINGgeb. 16.8.1927 inAlexanderhilfbei Odessagest. 31.12.2010 inSindelfi ngen

Als Gott sah, dass der Weg zu lang und das Atmen zu schwer wurde, legte er seinen Arm um dich und sagte: "Komm heim, da-mit du bist, wo ich bin."Du bist erlöst von allen Schmerzen,der Abschied fällt uns allen schwer.Du bleibst bei uns in unseren Herzen,wir lieben dich und trauern sehr.Nun schlaf in Frieden, ruhe sanftund hab für alles lieben Dank.In Liebe und tiefer Trauer: Ehefrau Ella, Söhne Harry, Reinhard und Edu-ard mit Familien.Wir danken allen Verwandten, Freun-den und Bekannten für die herzliche Anteilnahme und die trostvollen Wor-te.

Zum 17. TodestagIn liebevoller Erinnerung an unse-

re liebe Mutter, Schwiegermutter und OmaLYDIA HIRNINGgeb. 23.1.1927 inFreinwald(Shitomir)gest. 25.4.1994 inSindelfi ngen(Darmsheim)

Zu plötzlich kam die Todesstunde,und voller Trauer unser Herz.Das Unglück war in aller Munde,und unvorstellbar groß der Schmerz.Du warst im Leben so bescheiden,schlicht und einfach lebtest du.Mit allem warst du stets zufrieden,hab Dank und schlaf in stiller Ruh'.In Liebe und stiller Trauer: deine Kin-der mit Familien.

Nachruf aufWaldemar Schulz

Waldemar Schulz (84) ist nach ei-nem langen Leben am 7. Novem-

ber 2010 in Frankenthal gestorben. Er war ein Kämpfer und Verfechter der Ausreisebewegung der Russlanddeut-schen in den 1970er Jahren.

Bei der Beerdigung am 11. November 2010 auf dem Hauptfriedhof in Fran-

ZUM GEDENKEN DIE VOLKSGRUPPE

46 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

kenthal (Rheinland-Pfalz) begleiteten ihn etwa 150 Verwandte, Freunde und Gemein-demitglieder zu seiner letzten Ruhestätte. Ein Gemeindebruder stell-te den Lebensweg des Verstorbenen in der ehemaligen Sowjet-union und in Deutsch-land vor.

Waldemar Schulz wurde am 23. Septem-ber 1926 in Reinhard, ASSR der Wolga-deutschen, geboren. Von 1934 bis zur Vertreibung 1941 wohnte die Familie in Schäfer an der Wolga. Dort war er 1933 zur Schule gekommen und hatte sie mit einem guten Zeugnis der 7. Klasse abge-schlossen.Waldemar Schulz' siebenköpfi ge Familie wurde 1941 unter unmenschlichen Bedin-gungen zur Station Kargat, Gebiet Nowo-sibirsk, gebracht. Zur gleichen Zeit wur-de sein Vater zu Zwangsarbeit in einem Arbeitslager verurteilt, wo er 1942 durch Misshandlungen des Lagerpersonals ums Leben kam.Seine Mutter war durch Deportation und Hunger so geschwächt, dass sie einige Monate später ebenfalls starb. Als eine russische Nachbarin sie tot in ihrer Woh-nung entdeckte, weinten neben ihr drei Kinder. Nur mit viel Mühe konnte sie die Kinder in einem Kinderheim unterbrin-gen; nirgendwo wollte man sie anneh-men, weil sie Deutsche waren. Die beiden Schwestern starben später in dem Heim, am Leben blieb nur der Bruder.In den 1960er Jahren war Waldemar Schulz an der Bewegung für die Wieder-errichtung der ASSR der Wolgadeutschen beteiligt. Nach einigen Jahren hatte er jedoch verstanden, dass die Zukunft der Russlanddeutschen nicht in der Sowjet-union lag, sondern in Deutschland.Weil es in Estland bessere Aussichten gab, die UdSSR zu verlassen, zog Waldemar Schulz mit seiner Familie aus Dschambul, Kasachstan, in das estnische Valga.Dort unterstützte er engagiert die Ausrei-sebewegung. Für seine Aktivitäten bei der Sammlung von Unterschriften und einer Demonstration in Moskau wurde er zu zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt, die er in einem Arbeitslager in Archangelsk in Nordrussland verbringen musste.1977 durfte endlich auch die Familie Schulz nach Deutschland ausreisen.Ewige Ruhe dem Vater, Bruder und Freund, der sich immer für Gerechtigkeit und die Menschenrechte seiner Landsleu-te eingesetzt hat! Danke!Eduard Deibert, im Namen der Angehö-rigen, Verwandten, Gemeindemitglieder und Freunde.

Waldemar Schulz

Ein wahrer Wissensborn

Es ist nicht leicht, einem Menschen bis zum Lebensende treu zu sein, aber bedeutend schwieriger ist es,

einer Sache für immer treu zu bleiben.

Zu den Menschen, die das schaffen, ge-hört Ida Bender, 1922 in Rothammel an der Wolga geboren, seit 1991 in Deutsch-land. Sie hat sich schon in jungen Jahren dem Schicksal ihrer russlanddeutschen Volksgruppe voll und ganz verschrieben, gleich ihrem Vater, dem Schriftsteller Dominik Hollmann, der bis zum letzten Atemzug seinen Russlanddeutschen treu geblieben ist.Was man leider nicht von jedem Russ-landdeutschen sagen kann; viele zeigen Null Interesse an der deutschen Geschich-te, der deutschen Sprache, der deutschen Kultur und der deutschen Literatur und mutieren somit, gewollt oder ungewollt, zu "Mangurten" (aus dem Kasachischen: abschätzige Bezeichnung für einen Men-schen, der seine Muttersprache, die Kul-tur und die Traditionen seines Volkes in den Wind schlägt).Ida Bender hielt sich ihr Leben lang an den berühmten Spruch von Luther: "Hier stehe ich und kann nicht anders!" Das hat sie in ihrem Elternhaus mit der Mutter-milch aufgesaugt und an ihre Kinder und Enkelkinder weitergegeben.In der letzten Zeit wurde eine Reihe von Lebensberichten und Familiengeschich-ten geschrieben und veröffentlicht und dadurch ein Beitrag zur Geschichte der russlanddeutschen Volksgruppe geleistet.Und nun noch ein Buch, das von Ida Ben-der, „Schön ist die Jugend… bei frohen Zeiten“, eben erschienen beim Geest-Ver-lag, noch semmelwarm. Schon die Auf-machung (blühende Steppenlandschaft), der Umfang (608 Seiten) und das Genre (biographischer Roman) machen neugie-rig und wecken die Lust, das Buch zu le-sen. Die authentische Schreibweise von Ida Bender ist faszinierend, das Fabulie-ren und Fantasieren lässt sie absichtlich außen vor - im Unterschied zu denjenigen modernen jungen Schriftstellern, die man-gels bitterer Lebenserfahrung und harter Schicksalsschläge meistens Material für ihre Werke aus der Luft greifen oder aus den Fingern saugen.Das Buch ist nicht bloß eine Familien-chronik, wie das bei vielen anderen Au-toren der Fall ist, sondern gleichzeitig eine Zeitchronik, auf die die kommenden Dichter und Schriftsteller bauen und aus der ihre künftigen Werke zuverlässigen Stoff schöpfen können.Da die Zeit uns bekanntlich wie Sand wegläuft, ist es wichtig, den Zeitfl uss ein-

zufangen und auf dem Blatt festzuhalten. Das gelingt Ida Bender besonders gut; als Beispiel einige Passagen aus dem Kapitel „Krieg“:„In unserer Familie wurden nie große Geburtstagsfeste gefeiert, nie dazu Gäste eingeladen, wohl weil wir all die Jahre mit so beschränkten Geldmitteln auskommen mussten und auch die zu kleinen Woh-nungen keinen Platz für Gäste boten.“ (S. 182)„Damals trugen die Frauen auch keine Halsketten und anderen Schmuck. Gold hatten sowieso nur die Kapitalisten, das Proletariat hatte kein Gold! (Wer noch goldene Eheringe hatte, versteckte sie eiligst!) Anderer Schmuck – Halsketten, Ohr- und Fingerringe, Broschen –, das war viel zu spießbürgerlich. Die Sowjet-menschen zierte das sportliche Aussehen, der Fleiß und Wissensdrang. So die Ein-stellung.“ (S. 182)„Das Radio – der schwarze tellerförmige Lautsprecher – hing an der Wand… kurz vor der gewöhnlichen Sendezeit begann das Radio zu sprechen. … Vater … Mut-ter… standen wie gelähmt, denn aus dem schwarzen Trichter kam die Schreckens-nachricht…“ (S. 183-184)Mit einem Wort, das Buch muss man ge-lesen haben!Es besteht die Möglichkeit, das Buch direkt bei der Autorin zu bestellen: Ida Bender, Leiserweg 28, 21079 Hamburg, E-Mail: [email protected] beim Geest-Verlag, Lange Str. 41 a, 49377 Vechta, Tel.: 04447-856580, Fax: 04447-856581, E-Mail: [email protected]

Wendelin Mangold

KULTUR ANZEIGE

47 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

Hannes und Greta 2011Die jungen Schauspieler der Orts- undKreisgruppe Karlsruhe haben Erfolg

Am 8. und 9. Januar 2011 wurde im Festsaal des Stu-dentenhauses am KIT in Karlsruhe ein musikalisches Märchen aufgeführt. Die Mitglieder der Orts- und

Kreisgruppe Karlsruhe der Landsmannschaft der Deut-schen aus Russland hatten viel Mühe, Geduld und Arbeit in die Vorbereitung der Aufführung gesteckt.

Um das Märchen auf die Beine zu stellen, hatte das Jugendhaus Hilfe von vielen Seiten bekommen. Das Kulturamt der Stadt Karlsruhe beteiligte sich fi nanziell an dem Projekt, die Kondito-reien Lörz und Gordani zauberten wunderschöne Torten für die Aufführung, die Mitarbeiter des Badischen Staatstheaters unter-stützten das Projekt von Anfang an. Unzählige Mitarbeiter der Ortsgruppe sowie Ehrenamtliche, Jugendliche und Kinder sorg-ten auf und hinter der Bühne für eine gelungene Aufführung. Die gesamte Tontechnik war sehr professionell geschnitten und angepasst, wofür Constantin Martjan, ein 16-jährigen Schüler, verantwortlich war.

„Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald.Es war so fi nster und auch so bitterkalt...“

Kann man sich heutzutage im Wald des modernen, technischen, gefühllosen Lebens verlaufen? Ist es draußen immer noch so fi nster und bitterkalt? Lassen unsere heutige Gesellschaft und unser beschleunigter Lebenswandel nicht auch Kinder "verhun-gern", und schicken wir sie nicht auch oft allein in den Wald, um des eigenen Lebens wieder froh zu werden? „Geld regiert die Welt“ proklamieren die Mütter im Märchen und lassen ihre Kinder mit ihren Problemen allein.Aber als die Kinder erwachsen geworden sind, wundern sich ihre Eltern, weshalb sie so grausam sind. Und sofort kommen Fragen wie: „Hätten wir genug Zeit gehabt, mit unseren Fami-lien zusammen zu sein? Was hätten wir tun sollen, außer Gute-nachtgeschichten vorzulesen?"Solche Fragen und die damit verbundenen Probleme wurden un-ter der Regie von Ida Martjan in dem modernen Märchen "Han-nes und Greta 2011" thematisiert.Die Zuschauer konnten sich in vielen der dargestellten Szenen wieder fi nden. So hat beispielsweise Hannes' Mutter (Ida Mart-jan) an seinem Geburtstag keine Zeit, da sie Besuch bekommt

und - um vor diesem zu glänzen - lieber einen Kuchen für den Besuch als für ihren Sohn bäckt.Auch in der Schule haben Hannes (Cornelius Martjan) und Greta (Anita Ort) Sorgen. Nach einer kleinen Auseinandersetzung mit anderen Schülern reagiert die Lehrerin mit Unverständnis und bestraft die gesamte Klasse mit einer komplizierten Aufgabe.Auch die anderen Lehrer haben kein Verständnis für ihre Schü-ler und beschäftigen sich lieber mit Methoden als mit Menschen. Sie können nicht aus ihrer Haut heraus und müssen sich mit Pa-pierkram und dem Druck der Schulbehörde herumplagen.Die Eltern werfen den Lehrern vor, sie würden sich zu wenig um ihre Kinder kümmern, und die Lehrer werfen den Eltern vor, sie würden ihre Kinder vernachlässigen. So kommt es zu einer Zuspitzung der Situation, bei der jeder nur noch seine eigene Wahrheit sieht.Aber auch die Kinder müssen sich Fragen stellen. Die berühm-te Hexe (Elena Paul) wartet auf die Kinder nicht im Knusper-häuschen, sondern im "McDowwels". Sie hält dort verfettete Kinder als Helfer gefangen und ist ständig auf der Suche nach „frischen“ Kindern. Am Ende des Märchens wurden den Zuschauern unterschiedli-che Zukunftsvisionen vorgestellt - fi nstere, technokratische, kal-te und gefühllose, aber auch selige, glückliche und zuversichtli-che. Wie das Märchen enden sollte, konnte jeder Zuschauer frei für sich entscheiden.Als buntes und komödienhaftes Musical aufgeführt, befasste sich die Aufführung mit durchaus sehr ernsthaften Themen, ver-packt in witzigen, lebhaften und abwechslungsreichen Szenen.

Roman Miller

Die Akteure auf der Bühne.

48 VOLK AUF DEM WEG Nr. 2 / 2011

VOLK AUF DEM WEG erscheint monatlich, viermal im Jahr mit der Beilage "Heimat im Glauben". Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Der Mitgliedsbeitrag von 30,- Euro ist laut Satzung am Jahresanfang für das laufende Kalenderjahr im Voraus zu entrichten.Verleger und Herausgeber:Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V.Raitelsbergstr. 49, 70188 StuttgartTelefon: (0711) 1 66 59-0, Telefax: (0711) 2 86 44 13E-Mail: [email protected], Homepage: www.deutscheausrussland.deStuttgarter Volksbank AG, Konto-Nr.: 214758001, BLZ 600 901 00Herstellung: PD Druck AugsburgRedaktion: Hans Kampen, Nina PaulsenAlle Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder, die sich nicht unbedingt mit den Auffassungen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland und der Re-daktion decken muss. Für unverlangt eingesandte Manuskripte oder Fotos kann keine Haft- oder Rücksendepflicht übernommen werden.

Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V., Raitelsbergstr. 49, 70188 StuttgartPostvertriebstück - E 6891 E - Entgelt bezahlt

Düsseldorf: Zehn Jahre Chor "Heimatklang"

Der Chor "Heimatklang" mit Amalia Baron (Akkordeon).

Im Oktober 2010 feierte der Chor „Heimatklang“ (Leitung: Amalia Baron) der Landsmannschaft in

Düsseldorf seinen 10. Geburtstag. Das Jubiläumsfest fand im Eichendorff-Saal des Gerhart-Hauptmann-Hauses Düsseldorf statt, wo der Chor schon mehrere Auftritte bei Weihnachtsfei-ern oder Tagen der offenen Tür hatte. Und so feierte der Chor in vertrauter Atmosphäre mit vielen gut gelaunten Gästen.

„Heimatklang“ bedeutet zehn Jahre Pfl ege und Präsentation des deutschen und russi-schen Folklore-Liedguts. Amalia Baron gründete den Chor gemeinsam mit dem Chormitglied Paul Frei und leitete ihn all die Jahre ehrenamtlich mit viel Hingabe und Engagement. Sie sorgt mit ihrem Ak-kordeon auch für die musikalische Beglei-tung. Geübt wird seit zehn Jahren in der Diakonie Düsseldorf (Gerresheimer Str. 175), die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt.Musik ist für Amalia Baron die große Leidenschaft. Der Chor ist längst zu ei-nem Teil ihres Lebens geworden, eigent-lich zum Hauptinhalt. Mit viel Liebe und

Chorleiterin Amalia Baron

Können wählt sie deutsche und russische Lieder aus.Amalia Baron studierte an der Pädagogi-schen Hochschule in Taschkent und mach-te ihren Abschluss in Russischer Sprache und Literatur. Davon kommt wohl auch der Hang zur Poesie. Manchmal liest sie auf Veranstaltungen wie Gedenkfeiern für ehemalige Trudarmisten eigene Gedichte vor, die die Zuhörer zu Tränen rühren.Der Chor „Heimatklang“ tritt bei Veran-staltungen der Landsmannschaft und für Deutsche aus Russland auf, gibt aber auch Konzerte in Altenheimen und bei städti-schen Festen. In diesen Jahren hat sich ein umfangreiches Repertoire gebildet; jedes Konzertprogramm wird von Amalia Ba-ron mit Fingerspitzengefühl zusammen-gestellt.Auch das jüngste Konzert im Gerhart-Hauptmann-Haus war ein voller Erfolg. Die Sänger und Musiker präsentierten eine Vielfalt von Liedern und musikalischen Darbietungen aus verschiedenen Kulturen und Sprachen. Die Zuhörer in der voll be-setzten Halle bekamen durch anhaltenden Beifall ihre gewünschten Zugaben.Vor Beginn des feierlichen Konzertes hat-te die Vorsitzende der Ortsgruppe Düs-

seldorf, Lydia Bitsch, viele freundliche Worte für unseren Chor gefunden, und auch von anderen Chorleitern, zum Bei-spiel aus Mönchengladbach, kam großes Lob. Der Dichter Viktor Kiesling trug ein Gedicht vor, das er spontan während des Konzerts verfasst hatte, während der Vorsitzende der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der Landsmannschaft, Dr. Ale-xander Morasch, Amalia Baron persönlich gratulierte.

Larissa Barthelmös, Düsseldorf