vom 19. Oktober bis 18. November...

116
1 25. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur vom 19. Oktober bis 18. November 2017

Transcript of vom 19. Oktober bis 18. November...

Page 1: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

125. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kulturvo

m 1

9. O

ktob

er b

is 1

8. N

ovem

ber

2017

Page 2: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

2

Mit Unterstützung durch die Botschaft des Staates Israel in DeutschlandDB Station & Service AG, Mieter- / Objektmanagement Erfurt Hbf und dieWerbegemeinschaft SÜDHARZ Galerie, Nordhausen

Quellennachweis:Die Abbildungen und Texte entstammen – wenn nicht anders angegeben – dem eigenen Archiv oder wurden uns von den Mitwirkenden bzw. ihren Agenturen und externen Veranstaltern zur Verfügung gestellt sowie von Bildagenturen erworben. Fotos und Texte zu den Filmen entstammen den Webseiten der Filmverleiher. Titelfoto von Ziv Koren, Israel (Ausschnitt)Collage auf S. 70 nach einer Idee von Ilka Ißermann, Evangelischer Kirchenkreis Magdeburg

2

Ein Projekt des Netzwerkes für jüdisches Leben in Thüringen

Schirmherrschaften:

Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaats ThüringenJeremy Issacharoff, Botschafter des Staates Israel in DeutschlandAndreas Bausewein, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt ErfurtDr. Viola Hahn, Oberbürgermeisterin der Stadt Gera

Thüringer StaatskanzleiThüringer FinanzministerinThüringer Ministerin für Infrastruktur und LandwirtschaftThüringer Minister für Inneres und KommunalesThüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz

Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und JugendAmadeu Antonio StiftungEvangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland

Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen e.V.Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.

JenaKulturStadtverwaltung ErfurtStadtverwaltung GeraStadtverwaltung MeiningenStadtverwaltung MühlhausenStadtverwaltung NordhausenStadtverwaltung SondershausenStadtverwaltung Weimar

Interkultureller Verein Gera e.V.

gefördert von:

Page 3: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

3

Editorial25. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur! Im Reigen der drei Kulturprojekte, die in Thüringen alljährlich in der zweiten Jahreshälfte stattfinden und in deren Zentrum die Begegnung mit jüdischer Kultur steht, haben die Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur die weitaus längste Tradition. Das gilt sogar deutschlandweit. 1991 vom Europäischen Kultur- und Informationszentrum in Thüringen ins Le-ben gerufen, blicken sie auf eine wechselvolle Geschichte mit man-chen Höhen und Tiefen zurück.

Es gab sogar zwei Jahre, in denen keine jüdisch-israelischen Kultur-tage in Thüringen veranstaltet wurden. Aber es fanden sich immer wieder Akteure, Interessenten und Unterstützer, die im komprimierten Zeitraum der Kulturtage jüdische Kultur in Geschichte und Gegen-wart als einen wertvollen und unverzichtbaren Bestandteil der deut-schen Gesellschaft erlebbar machen wollten.

Wenn man die Anzahl der beteiligten Orte, der Veranstalter und Mit-veranstalter sowie die Zahl der Angebote zugrunde legt, sind die Thü-ringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur in diesem Jubiläumsjahr das größte und umfangreichste Kulturprojekt im Freistaat. Aber es geht nicht um „höher, schneller, weiter“.

Der Yiddish Summer Weimar, die Erfurter ACHAVA-Festspiele und die Kulturtage haben ihre jeweils eigenen, unverwechselbaren Profi-le. Und die Besucherzahlen belegen, dass gerade in dieser Zeit ver-stärkter Diskussionen um Religionsfreiheit, Minderheiten und um die Frage „Was gehört zu Deutschland?“ derartige Projekte immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Deshalb ist es nötig und möglich, landesweit über das Netzwerk für jü-disches Leben in Thüringen einen breiten Handlungsrahmen der Akteure zu schaffen, die im Freistaat gegen Antisemitismus, Rassismus, Radika-lismus und Fremdenfeindlichkeit auftreten und mit den Kulturtagen ein deutliches Zeichen für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit setzen.

Ein wichtiger inhaltlicher Akzent ist die Erinnerungskultur. Sie macht hierzulande gegenwärtig einen Wandel durch. Im vergangenen Jahr en-dete einer der vermutlich letzten NS-Prozesse. Diejenigen, die den Ho-locaust miterlebt, überlebt haben, sterben. Hitlers „Mein Kampf“ ist in Deutschland wieder ein Bestseller und ein Verbotsverfahren gegen die antisemitische NPD ist im zweiten Versuch gescheitert. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung hat gezeigt: 81 Prozent der Deutschen würden die Geschichte der Judenverfolgung gern „hinter sich lassen“.

Innerhalb der Kulturtage gibt es neben den Gedenkveranstaltungen für die Opfer der Pogromnacht 1938 vielfältige thematische Verknüpfun-gen zu diesen Entwicklungen: Andrea von Treuenfeld beschreibt in ihrem Buch „Die Erben des Holocaust“, wie die Kinder von Überlebenden der Shoa mit den Traumata ihrer Eltern umgehen; Niklas Frank, der Sohn von Hans Frank, dem „Schlächter von Polen“, berichtet, „wie skandalös und komisch“ sich Mitglieder und Nutznießer der NSDAP in der Zeit der

„Entnazifizierung“ von Schuld und Verantwortung reinwuschen. Und in mehreren Veranstaltungen wird erneut daran erinnert, dass die Verbre-chen der Nazi-Diktatur keine leblosen Lehrbuchstoffe sind, sondern auch vor der „eigenen Haustür“ stattgefunden haben.

Wenn man Antisemitismus thematisiert, drängt sich auch die Frage nach unserem Verhältnis zum Staat Israel auf. Die moderne israelische Ge-sellschaft mit ihren vielfältigen kulturellen Wurzeln und aktuellen Ent-wicklungsprozessen stellt wiederum einen Schwerpunkt im Projekt dar. Teilweise sehr kontroverse Sichten laden dabei zum Diskurs ein.

Die Veranstaltungen wenden sich in erster Linie an eine breite Öffent-lichkeit. Im Zentrum stehen auch kulturell-künstlerisch anspruchsvolle Darbietungen. An dem Projekt beteiligt sind namhafte Künstler wie Ilja Richter, Ben Becker, Matthias Brenner, Marianne Sägebrecht...

Thüringer Theater zeigen Inszenierungen von Stücken so bedeuten-der jüdischer Autoren wie Franz Kafka, Kurt Weill, Leonard Bernstein, George Tabori. Hervorzuheben ist insbesondere die Premiere von zwei hebräischen Kammeropern im Theater Gera, die an einem Abend gezeigt werden: „Saul in ein Dor“ ist eine deutsche Erstauffüh-rung, „Die Jugend Abrahams“ eine Welturaufführung.

Zwei sehr unterschiedliche Bibel-Adaptionen vom Deutschen Nati-onaltheater Weimar und vom Theater Rudolstadt oder Ben Beckers Soloabend „Ich, Judas. ‚Einer unter euch wird mich verraten‘“ führen an die Wurzeln jüdisch-christlicher Glaubenstraditionen und die Fo-toausstellung „Der Ursprung“ zeigt heilige Stätten der drei abrahami-tischen Weltreligionen in Israel.

Auch auf heitere Unterhaltung wird nicht verzichtet. Michael Trischan, vor allem bekannt als Hans-Peter Brenner in der Fernsehserie „In aller Freundschaft“ erzählt jüdische Witze und Shahak Shapira, nach eige-nen Angaben „Satiriker, ‚Künstler‘, Sex-Symbol und trotzdem irgend-wie auch Jude“ zeigt in einer exklusiven Voraufführung sein neues Programm „German Humor“.

Aktionstage, die sich insbesondere auch an Kinder und Jugendliche wenden, ermöglichen auf unterschiedliche – oft spielerische – Weise eigenes Handeln. Hierzu gehört u.a. das deutsch-israelische Chor-projekt „Earth People“, in dem sich jüdische und arabische Jugendli-che aus Israel in fünf Thüringer Städten mit deutschen Schülern zum Gedankenaustausch und zum gemeinsamen Musizieren treffen. Mu-sik bringt Menschen zusammen, trotz unterschiedlicher Sprache und Herkunft und das überträgt sich hoffentlich auch auf die Besucher der öffentlichen Abendkonzerte.

In diesem Heft werden Ihnen die etwa 150 Veranstaltungen und Aus-stellungen der diesjährigen Kulturtage vorgestellt. Die Akteure des Netzwerkes für jüdisches Leben in Thüringen hoffen, auch Ihre Inter-essen anzusprechen und wünschen Ihnen anregende Erlebnisse, die Ihnen lange in Erinnerung bleiben.

Page 4: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

4

Inhalt Seite

Grußworte

Eröffnungsveranstaltung DER GOLEM – Wie er in die Welt kam Stummfilm von Paul Wegener (1920) restaurierte und ergänzte Fassung mit der Original- Filmmusik von Betty Olivero (1997)

Aktionstage Hebräische Sprache und jüdische Kultur VHS-Kurs mit Dozent Eran Wiess

Tag der Literatur Büchertisch, israelischer Basar, Workshop, Diskussionsrunde, Lesungen

Informationsstand zu den 25. Thüringer Tagen der jüdisch-israelischen Kultur und Israelischer Basar

500+ Reformation geht weiter. Eine Nacht im DNT

Tag der jüdischen Kultur in der Stadtbibliothek Nordhausen Vorträge, Führungen, Gesprächsrunde, Lesung

Mischpoketage in Eisenach und Gera Mit Oma, Opa, Mama, Papa und allen Freunden das jüdische Leben kennenlernen

Lange Nacht der Wissenschaften in der Alten Synagoge Erfurt

4. Schach-Gedenkturnier Richard Réti (1889-1929) „Der beste Schachspieler ohne Weltmeister-Titel“

Zwischen Purim und Chanukka Familiennachmittag im Jüdischen Gemeindezentrum

Theater Malalai - die afghanische Jungfrau von Orléans Ein transnationales Theaterprojekt von Robert Schuster und Julie Paucker

Die Bibel Stück von Niklas Rådström Deutschsprachige Erstaufführung in einer Übersetzung von Steffen Mensching

Die Goldberg-Variationen Stück von George Tabori, deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori

Puppentheater für Kinder Der überaus starke Willibald von Willi Fährmann, Textfassung: Irmgard Paulis und Jürgen Zielinski Gastspiel des Theaters der Jungen Welt, Leipzig

Die Verwandlung von Franz Kafka Szenische Lesung mit Matthias Brenner

Puppentheater für Kinder Shlomos Chanukka-Wunderlampe Eine Puppen-Komödie zum jüdischen Lichterfest für die ganze Familie Gastspiel des jüdischen Puppentheaters „bubales“, Berlin

Ben Becker ICH, JUDAS „EINER UNTER EUCH WIRD MICH VERRATEN“

Candide Musical von Leonard Bernstein

Name: Sophie Scholl Monolog von Rike Reiniger Gastspiel des Theaters Rudolstadt

Die Verwandlung Musiktheater von Christoph Ehrenfellner nach der Erzählung von Franz Kafka

Saul in Ein Dor (Deutsche Erstaufführung)/ Die Jugend Abrahams (Uraufführung) Hebräische Kammeropern von Josef Tal und Michail Gnesin in hebräischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Oper in drei Akten (1930), Libretto von Bertolt Brecht, Musik von Kurt Weill

Musik, Kleinkunst Yankele Klezmer für das 21. Jahrhundert

Sex am Sabbat? moderne jüdische Witze von Ilan Weiss mit Michael Trischan (Sprecher), Attila Trischan (Klavier), Johannes Dau (Klarinette)

9

12

16

17

18

19

20

21

22

23

24

26

27

28

29

30

31

32

33

34

35

36

37

39

39

Page 5: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

5

KLINGEN + SINNEN Musik und jüdische Poesie: Ein musikalisch-literarisches Programm. Es liest Helmut Pock, es musizieren Schüler der Geraer Musikschule.

Durch Kreislers Brille Ilja Richter singt Georg Kreisler.

Schmattes Jiddisch-deutsches Liedkabarett mit Stella Jürgensen und Inge Mandos

Aletchko-Quartett Klezmer, Balkan, Oriental – explosiv!

Earth People deutsch-israelisches Chorprojekt

Klezmer trifft Derwisch trifft Orgel Gastspiel des Ensemble Noisten, Wuppertal

Ich hatte einen süßen Traum Multimedia-Show für Mordechai Gebirtig von und mit Uwe von Seltmann

Exklusive Voraufführung SHAHAK SHAPIRA – GERMAN HUMOR Stand-Up, Lesung und schlechter Gesang

othermusic im Terminal New Yiddish Song mit Sveta Kundish (Gesang, Berlin) und Patrick Farrell (Akkordeon, New York)

Jüdische und internationale Melodien Konzert mit dem Chor „Schir Semer“ der Jüdischen Gemeinde Chemnitz

Eine Melodie singt mein Herz, die du gesungen Werke jüdischer Komponisten des 19. Jahrhunderts mit Anna Gann (Sopran) und Naoko Christ-Kato (Klavier)

Canticas de Sefarad Sephardische Lieder zu den jüdischen Feiertagen, Liebeslieder und Romanzen.

WAKS – yiddish voices mit Inge Mandos (Gesang), Hans-Christian Jaenicke (Geige), Klemens Kaatz (Klavier, Akkordeon und Indisches Harmonium) und jiddischen Originalstimmen von alten Tonaufnahmen zwischen 1928 und 1941

Rumeynishe Fantasien Klezmer trifft Klassik mit Szilvia Csaranko (Akk./ Piano), Michael Tuttle (Bass) und Johannes Paul Gräßer (Geige)

Lesungen, Vorträge, Gesprächsrunden, Workshops

Lyrik, Belletristik:

Shalom, Herr Levi – Jüdisches Leben heute Uwe Heimowski und Andreas Martz lesen zur Eröffnung der gleichnamigen Ausstellung aus ihrem Begleitbuch

Rahels Flucht Mirjam Pressler liest aus dem Manuskript ihres noch unveröffentlichten Jugendbuches über den „Erfurter Schatz“

Wodka ist immer koscher Küf Kaufmann liest aus seinem gleichnamigen Buch

Marisha, das Mädchen aus dem Fass Lesung mit der Autorin Gabriele Hannemann

Nur eine Rose als Stütze Marianne Sägebrecht liest Gedichte von Hilde Domin, musikalisch begleitet von Lenn Kudrjawizki (Gesang und Geige)

Biographien:

Renate Aris Schüler der Klassen 9 und 10 im Gespräch mit der jüdischen Zeitzeugin und Überlebenden der Nazizeit

Mod Helmy; Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete Lesung mit Igal Avidan

Deutschjüdische Glückskinder. Eine Weltgeschichte meiner Familie Michael Wolffsohn stellt sein gleichnamiges Buch vor

Der Mensch liebt es nicht, gehasst zu werden Fritz Bernstein - früher Antisemitismusforscher und Staatsgründer und seine Beziehung zu Eisenach Vortrag von Christoph Gann (Meiningen)

Juden in Gera – Werner Simsohn 3 Tagesworkshops mit Schülern der Klassenstufe 7

Die Frau im Schrank – ein Gruß aus dem Jenseits Peter Franz liest aus den „Apoldaer Judengeschichten“

Prager-Haus Apolda

40

41

42

42

43

44

45

45

46

47

47

48

48

49

51

51

52

52

53

55

55

56

57

57

58

58

Page 6: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

6

Termine

Lesungen, Vorträge, Gesprächsrunden, Workshops

Reformationsjubiläum:

Vorurteil oder theologische Überzeugung? Martin Luthers problematisches Verhältnis zu Juden und Judentum Vortrag von Prof. Dr. Thomas Kaufmann

Die dunkle Seite der Reformation - Luther und die Juden Vortrag von Dr. Axel Töllner

Darstellungen des Judentums in der christlichen Kunst des Mittelalters Vortrag von Prof. Katrin Kogman-Appel

Holocaust:

Erben des Holocaust – Leben zwischen Schweigen und Erinnerung Andrea v. Treuenfeld liest aus ihrem gleichnamigen Buch

Abgeschoben aus Erfurt. Dokumente zur „Polenaktion“ 1938 Jutta Hoschek liest aus ihrem gleichnamigen Buch

Der Holocaust im arabischen Gedächtnis Vortrag von Prof. Omar Kamil

Dunkle Seele, Feiges Maul Wie skandalös und komisch sich die Deutschen beim Entnazifizieren reinwaschen Buchvorstellung mit Niklas Frank, Journalist und Autor

Israel und Naher Osten:

Beste Freunde. Als Deutscher in Israel Sebastian Engelbrecht liest aus seinem gleichnamigen Buch

Israel als Thema in Thüringer Schulen Gesprächsrunde, Impulsvortrag von Dr. Klaus Thörner

Neue Chancen für den Ausgleich Die Annäherung zwischen Israel und wichtigen regionalen Mächten im Nahen und Mittleren Osten Vortrag mit dem israelischen Journalisten Daniel Dagan

Zwischen Erwartung und Enttäuschung – Lebenswelt und Identität jüdischer und arabischer Jugendlicher in Israel Vorstellung einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung durch Roby Nathanson, Tel Aviv

aktuelle Entwicklungen:

Projekttag Judentum der Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland

Schulprojekttage Shabbat-Sonntag-Ruhetag – Judentum kennenlernen

Der neue Antisemitismus in Deutschland Impulsvortrag mit anschließender Podiumsdiskussion

Mo und die Arier: Allein unter Rassisten und Neonazis Lesung mit Mo Asumang

Zwischen Tradition und Emanzipation: Frauen in den abrahamitischen Religionen Rundtischgespräch

Workshop zur Vorbereitung der 26. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur

Filme

Die Unsichtbaren - Wir wollen leben Spielfilm von Claus Räfle (D 2017)

Eine Geschichte von Liebe und Finsternis Spielfilm von Natalie Portman (USA 2016)

Kafkas Der Bau Spielfilm von Jochen Alexander Freydank (D 2014)

Es war einmal in Deutschland Filmkomödie von Sam Garbaski (LUX/ B/ D 2017)

Dancing Beethoven (OmU) Dokumentarfilm von Arantxa Aguirre (CH/ ES 2017)

Die Blumen von Gestern Tragikomödie von Chris Kraus (D/ AU/ F 2017)

Wir sind Juden aus Breslau Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933 Dokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies (D 2016)

Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr Dokumentarfilm von Claude Lanzmann (F 2001)

59

71

71

72

74

75

75

76

78

78

79

79

81

81

82

82

83

83

85

85

86

86

87

87

88

88

Page 7: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

7

Ein Lied für Nour (OmU) Spielfilm von Hany Abu-Assad (GB/ QA/ NL/ PS/ AE 2016)

Gaza Surf Club (OmU) Dokumentarfilm von Philip Gnadt (D 2017)

Cupcakes (OmU) Filmkomödie von Eytan Fox (IL/ F 2014)

Die Wohnung Dokumentarfilm von Arnon Goldfinger (IL/ D 2011)

Hope - Der Klang des Lebens Dokumentarfilm von Nahuel Lopez (DE 2017)

Ein Sack voll Murmeln Spielfilm von Christian Duguay (F/ CA/ CZ 2017)

Regina Jonas – Die erste Rabbinerin der Welt Dokumentarfilm von Diana Groó (HU/ GB/ DE 2013)

GET – Der Prozess der Viviane Ansalem Spielfilm von Ronit und Shlomi Elkabetz (F/ IL/ D 2015)

Ausstellungen

Ertragen können wir sie nicht – Martin Luther und die Juden Wanderausstellung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland

Der Ursprung Fotografien von Hanan Issachar

Shalom, Herr Levi – Jüdisches Leben heute Fotos von Roman Mordashev (Moskau)

(K)EIN STEIN AUF DEM ANDEREN Sakrale Malerei von Alexander Dettmar

Führungen, Gedenkveranstaltungen

Öffentliche Führungen zum jüdischen Ritualbad in Erfurt

Öffentliche Führungen durch die Alte Synagoge in Erfurt

Stolpersteinführung Rundgang zu ausgewählten Stolperstein-Orten in Heilbad Heiligenstadt

Steine, Namen, Lebenswege. Rundgang über den jüdischen Friedhof Sondershausen mit Bettina Bärnighausen

Fremde in der Heimat – Heimat in der Fremde Thematische Führung durch die Sonderausstellung des Stadtmuseums Gera-Greiz

Friedhofsführung Besuch und Führung über den jüdischen Friedhof in Heilbad Heiligenstadt

Öffentliche Führung durch die Kleine Synagoge in Erfurt

Gedenkveranstaltung und Konzert mit dem deutsch-israelischen Chorprojekt Earth People

Gedenkveranstaltungen für die Opfer der Reichspogromnacht in Altenburg, Eisenach, Rudolstadt, Erfurt, Arnstadt, Sondershausen, Meiningen, Nordhausen, Apolda, Gera, Mühlhausen, Heilbad Heiligenstadt

Gedenkveranstaltung für die Opfer der Reichspogromnacht Gedenkstätte Buchenwald, Gedenkstein für das jüdische Sonderlager 1938

Klang der Stolpersteine in der Innenstadt von Jena

Buchenwald, 9. November 1938 Thematische Führung durch die Dauerausstellung „Jüdische Nachbarn in Thüringen – integriert, ausgegrenzt, ermordet“

Die mittelalterliche Mikwe von Sondershausen. Ein archäologischer Fund an der Stadtmauer Führung mit Bettina Bärnighausen

Radio Shalom

Veranstalter und Mitveranstalter(Kontaktdaten in alphabetischer Reihenfolge)

89

89

90

90

91

91

92

92

94

95

96

96

98

99

100

100

101

101

102

102

103

104

106

107

108

108

109

Page 8: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

88

Page 9: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

9

Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher,

Neues entdecken, miteinander sprechen, Brücken bauen: Die Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur laden zum 25. Mal ein, das facetten-reiche jüdisch-israelische Kulturleben zu erkunden.

Immer mehr Besucherinnen und Besucher lassen sich von diesem An-gebot faszinieren, mehr als 10.000 waren es im letzten Jahr. Dieser Er-folg verwundert nicht, denn den Programmgestalterinnen und -gestaltern gelingt eine zugkräftige Mischung aus klassischen und aktuellen Ange-boten - für jeden Geschmack gibt es ein außergewöhnlich attraktives Programm. Zur Eröffnung wird der Film „Der Golem, wie er in die Welt kam“ von 1920 in einer restaurierten Fassung zu sehen sein und auch für Kinder und Jugendliche gibt es ein reiches Angebot, wie zum Beispiel das deutsch-israelische Chorprojekt Earth People. Hinzu kommen Lesungen, Konzert- sowie Theaterabende, Gesprächsrunden, Vorträge und Work-shops - rund 150 Veranstaltungen sind es insgesamt.

Ein weiteres Erfolgsrezept liegt darin, dass die Tage der jüdisch-israeli-schen Kultur überall in Thüringen erlebt werden können. Thüringen ist Kulturland - und dieser Begriff schließt wortwörtlich ländliche Regionen ein. Auch abseits unserer weltbekannten Zentren gibt es in Thüringen ein vitales Kulturleben - und die beteiligten Veranstaltungsorte tragen die-ser Tatsache erfolgreich Rechnung: Inzwischen sind 17 Thüringer Städte im Programm vertreten - das ist Weltkultur direkt vor der eigenen Woh-nungstür!

Die Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur liegen mir beson-ders am Herzen. Denn auch noch nach dem Holocaust wurde jüdische Kultur in Deutschland ausgeblendet, versteckt und unterdrückt. Dabei ist jüdische Geschichte und Kultur eng mit Deutschland und Thüringen verwoben. Überall im Land sind Zeugnisse jüdischen Lebens erkennbar. Unsere Aufgabe ist es, den jüdischen Alltag und die jüdische Kultur noch sichtbarer und noch selbstverständlicher zu machen - und dazu leisten die Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur einen erheblichen Bei-trag. Sie setzen ein starkes und weithin sichtbares Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit.

Ich danke den Künstlerinnen und Künstlern, den Verantwortlichen sowie den vielen Vereinen und Initiativen für die Planung und Ausgestaltung der Kulturtage, für die ich sehr gerne die Schirmherrschaft übernommen habe. Allen Besucherinnen und Besuchern wünsche ich eine erlebnisrei-che und inspirierende Zeit voller Entdeckungen.

Bodo RamelowMinisterpräsident des Freistaats Thüringen

Page 10: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

10

Sehr geehrte Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sehr geehrte Gäste,

in diesem Jahr finden die Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur zum 25. Mal statt – das heißt, schon seit einem Vierteljahrhundert sind sie ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens in unserer Region. Das ist ein Grund zu feiern, und das Jubiläum wird gefeiert mit mehr als 150 Veranstaltungen und in 17 Thüringer Städten!

Die Kulturtage legen nicht nur einen Schwerpunkt auf die moderne israelische Gesellschaft mit ihren vielfältigen kulturellen Wurzeln und aktuel-len Entwicklungsprozessen, sondern ermöglichen auch, jüdische Kultur in Geschichte und Gegenwart als einen wertvollen und unverzichtbaren Bestandteil der deutschen Gesellschaft zu erleben.

Gerade für Erfurt sind die Kulturtage aus diesem Grund immer eine große Bereicherung: durch die facettenreichen Veranstaltungen wird das einzigartige historische Erbe unserer Stadt in den Kontext zeitgenössischer jüdisch-israelischer Kultur gesetzt – sie schlagen die Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Mit der Ausrichtung der zahlreichen Konzerte, Ausstellungen, Theaterinszenierungen, Filme, Lesungen, Vorträge und Workshops leistet das Netz-werk für jüdisches Leben in Thüringen genau wie die Partner und Förderer der Kulturtage einen wichtigen Beitrag für das kulturelle Leben in Thüringen.

Feiern Sie mit uns lebendige jüdische und israelische Kultur in Erfurt und Thüringen und entdecken Sie Spannendes, Bewegendes, Bereicherndes im Jubiläumsprogramm!

Herzlichst Ihr

Andreas BauseweinOberbürgermeister der Landeshauptstadt Erfurt

Page 11: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

11

Liebe Besucherinnen und Besucher, liebe Organisatoren und Veranstalter!

Die Jüdische Landesgemeinde Thüringen dankt den Organisatoren und Veranstaltern für die Durchführung der 25. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur. Dieses beeindruckende Jubiläum findet mit 150 Veranstaltungen in 17 Städten statt, getragen von 100 Veranstaltern. Hunderte ehrenamtliche Aktivisten zollen damit der jüdischen Kultur Respekt, die auch in Thüringen seit fast 1000 Jahren bedeutender Bestandteil der Kultur ist.

Zugleich unterstreichen die Kulturtage die Gemeinsamkeiten von Christen, Juden, Muslimen und Atheisten, die in der Geschichte oft missachtet wurden, heute aber durch die demokratischen Kräfte unserer Gesellschaft zunehmend gefördert werden.

Unsere Landesgemeinde freut auch der Brückenschlag zum heutigen Israel und seiner Kultur. Manche Thüringer Juden, die dem Holocaust entkamen oder ihn überlebten, haben in Israel eine neue Existenz aufbauen können, und doch tragen diese Familien die Erinnerungen an ihre ehemalige Thüringer Heimat in ihren Herzen.

Die Solidarität mit Israel hat aber noch eine weitreichendere Bedeutung. Wenn irgendwo in der Welt Nationalismus und Antisemitismus Juden wieder bedrängen, müssen Juden nicht wieder vergeblich um Visa für das Überleben betteln.

Die Jubiläumstage der jüdisch-israelischen Kultur werden für tausende Thüringer Bereicherung und Freude sein. Sie sind zugleich eine gebührende und optimistische Antwort auf die Schändungen jüdischer Friedhöfe und Grabstätten und Neonazi- Konzerte in diesem Thüringer Sommer.

Prof. Dr.-Ing. habil. Reinhard SchrammVorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen

Page 12: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

12

Ensemble MAJORE

widmet sich seit Jahren der Aufführung von Kammermusik. Mit breiter stilistischer Vielfalt, vom Barock bis hin zur Moderne, macht sich das Quartett besonders um die Werke „vergessener“ Komponisten ver-dient. Eine eigene Konzertreihe „Verges-sene Genies“ widmet sich der Aufführung von Werken jüdischer Komponisten, deren Karrierre im Dritten Reich jäh endete.

Günter A. Buchwald

gehört zu den Pionieren der internationa-len Stummfilm-Renaissance und gilt als Meister dieses Genres. Seit 1978 hat er weltweit über 2900 Filmkonzerte gespielt, in denen er Stummfilme entweder als So-list auf Klavier, Orgel und Geige, oder mit Kammermusikensembles und Symphonie-orchestern musikalisch interpretiert.

Helmut Eisel

gilt heute als einer der besten und interes-santesten Klezmer-Klarinettisten Europas. Aus den Wurzeln von traditioneller Blasmusik, Jazz, Klezmer und Klassik hat er einen ganz eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelt. Er konzertiert in wechselnden Formationen mit Künstlern unterschiedlicher Genres.

12

Page 13: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

13

„DER GOLEM – Wie er in die Welt kam“ ist der letzte von drei Stumm-filmen Paul Wegeners über die jüdische Legende vom Golem:

Das Prager Ghetto im 16. Jahrhundert. Als Rabbi Löw in den Ster-nen liest, dass der jüdischen Gemeinschaft Unheil droht, schafft er nach einer alten Legende eine mächtige Lehmfigur, den Golem, und haucht ihr mit magischen Kräften Leben ein. Der Golem rettet das Leben des Kaisers, und dieser widerruft seinen Befehl, die Juden aus der Stadt zu vertreiben. Damit hat der Golem eigentlich seinen Zweck erfüllt, aber als Löws Assistent ihn benutzt, um einen Rivalen zu be-kämpfen, läuft der Golem Amok und setzt die Stadt in Flammen. Besiegt wird er erst durch ein kleines Mädchen, das ihm den Stern von der Brust löst, mit dem Löw ihm das Leben gab.

Der GOLEM gilt als der expressionistische Film schlechthin. Als zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Moderne mit ihren technischen Er-rungenschaften explodierte, reagierten die Künstler darauf mit dem Expressionismus: panisch, verzückt, verwirrt. Verfremdung und Ver-zerrung der Perspektiven: Das krumme, düstere, schwindelerregende Kulissenghetto im GOLEM steht für eine emotionale Entladung zwi-schen Angst und Aggression.

Es entstehen bedrängende Albträume von einer Welt, deren mensch-liche Gesichter Fratzen, deren Straßen steile Gebirgspfade, deren Behausungen windschief und einsturzgefährdet sind. Im GOLEM bröckeln Paläste, brennen Häuser ab. Der Mensch hat seine Welt – und sich selbst – neu geschaffen.

Gewiss handelt der Film von einer weit zurückliegenden Vergangen-

Donnerstag, 19. Oktober 201719.30 Uhr Theater ErfurtTheaterplatz 199084 ErfurtEintritt frei, um Spenden zur Kostendeckung wird gebeten.anschließend EmpfangTeilnahme bitte voranmelden

heit, eher noch von jüdischen – und deutschen – Legenden. Aber Paul Wegener, der auch die Titelrolle spielt, interessieren weniger die Quellen als deren künstlerische Verwertbarkeit in einer Zeit des fremdartigen Aufbruchs, ihrer Wunder und ihrer Schrecknisse.

Der Golem ist ein Prototyp. Ein Wesen ohne Werte, Religion oder Normen, ein moderner Mensch. Ein „Mann ohne Eigenschaften“, ohne Sozialisation und daher frei, aber auch unheimlich und ein-sam. Parallelen, Vorbilder und Nachfolger des Golem und seiner Geschichte finden sich überall bis hin in unsere Zeit, wo menschen-ähnliche Wesen, seien es Roboter, Computer oder schließlich Klone, Cyborgs, Androiden und was die Zukunft noch so alles für uns bereit hält... greifbare Realität geworden sind.

Die israelische Komponistin Betty Olivero erhielt den Auftrag, für das Arditti String Quartett und Giora Feidman eine neue Musik zum Film zu komponieren. Die „Wiener Zeitung“ schrieb darüber: „Betty Oli-vero hat eine wahrlich aufregende Musik erdacht. Sie erzählt die alte jüdische Legende noch einmal, verlockt, entführt, nimmt gefangen und bringt die Mystik zum Klingen.“ Die aus traditionellen jüdischen Melodien, vertonten Gebeten und modernen Elementen bestehende Musik kommentiert virtuos den grundlegenden Konflikt des Golem-Mythos.

EröffnungsveranstaltungDER GOLEM – Wie er in die Welt kamStummfilm von Paul Wegener und Carl Boese (1920),restaurierte und ergänzte Fassung mit der Original-Filmmusik von Betty Olivero (1997)

Im Rahmen der 25. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur wird das Projekt zum ersten Mal in Thüringen aufgeführt. Mit Helmut Eisel (Klarinetten) und dem Ensemble MAJORE (Anna Stümke und Nicola Hatfield - Violinen, Thomas Frischko - Viola, Eugen Mantu - Violoncello)Dirigent: Günter A. Buchwald

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Theater Erfurt und ART WORKs Berlin Agentur Vera Giese)

13

Page 14: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

1414

Page 15: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

15

Aktionstage

Page 16: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

16

Hebräische Sprache und jüdische KulturVHS-Kurs mit Eran Wiess, Sprachlehrer für modernes Hebräisch an der Universität Erfurt

Hebräisch ist eine semitische Sprache und wurde bis ins 19. Jahrhundert nur im jüdisch-religiösen Kontext verwendet. Im 20. Jahrhundert erlebte die Sprache eine Wiederbelebung und wurde zur offiziellen Landessprache Israels.

Die Teilnehmer lernen im Kurs die moderne hebräische Sprache (Iv-rit) kennen und erwerben dadurch grundlegende Fertigkeiten für die mündliche Alltagskommunikation.

Der Kurs findet an einem authentischen Ort statt, der Kleinen Syna-goge Erfurt, die im 19. Jahrhundert das Bethaus der jüdischen Ge-meinde war und heute eine Begegnungsstätte ist. Somit erfahren die Teilnehmer zugleich mehr über die jüdische Geschichte und Kultur in Erfurt.

Kursgebühr: 80,00 €, ermäßigt: 64,00 € (20 Unterrichtsstunden)Anmeldung in der Volkshochschule Erfurt erforderlich

(Veranstalter: Begegnungsstätte Kleine Synagoge in Zusammenar-beit mit der Volkshochschule Erfurt)

Am 10. Juli 1840 weihte die jüdische Gemeinde Erfurt die Kleine Synagoge ein. Sie nutzte sie jedoch nur 44 Jahre, bis 1884, als Bet-haus, da die Gemeinde im 19. Jahrhundert stark anwuchs. Sie baute die Große Synagoge am heutigen Juri-Gagarin-Ring und verkaufte die Kleine Synagoge an einen Kaufmann. Ihm diente das Haus als Lager und Produktionsgebäude. 1918 baute die Stadt Wohnungen ein.

In den 1980er Jahren wuchs das Interesse am jüdischen Erbe. Die Stadt ließ die Baugeschichte der Synagoge erforschen und das Gebäude sanieren. Bauforscher fanden die Mikwe sowie den To-raschrein und die Frauenempore. So zeigt sich der Betsaal heute in nahezu ursprünglichem Zustand. Die Kleine Synagoge dient heute als Begegnungsstätte.

Hier finden vielfältige Veranstaltungen statt wie Ausstellungen, Vorträ-ge, Lesungen, Konzerte und Tagungen. Ziel ist es, Berührungsängste zwischen Juden und Nichtjuden abzubauen, indem Wissen über jü-dische Geschichte und Religion vermittelt und die Begegnung zwi-schen den Religionsgruppen gefördert wird. Daneben werden auch Veranstaltungen und Events ohne Bezug zur jüdischen Kultur und Ge-schichte angeboten, die den offenen Austausch fördern und damit einen Beitrag zum toleranten Umgang miteinander leisten.

Außerdem informiert eine Dauerausstellung über das jüdische Leben in Erfurt im 19. und 20. Jahrhundert.

Mittwoch, 17. Oktober 2017 bis 2. Januar 2018jeweils mittwochs 18.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeAn der Stadtmünze 4/599084 Erfurt

16

Page 17: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

17

Tag der Literatur„Ohne Bücher bleibt die Welt eng, die Möglichkeiten dessen, was man für denkbar und daher auch für machbar hält, begrenzt.

Wir brauchen viele Bücher, viele, viele, verschiedene Bücher. Viele kleine Gucklöcher in der Wand, die zwischen uns und der oft so unverständlichen Welt steht.

Bücher können einen Ausblick geben. Keines kann die ganze Welt zeigen. [...] Ich gebe mich nicht der Illusion hin, Bücher könnten die Welt verändern, aber für einzelne Menschen kann ein bestimmtes Buch eine wichtige, Welt bewegende Bedeutung erlangen.“

(Mirjam Pressler)

ab 11.00 Uhr Büchertisch und israelischer Basar

Die Dauerausstellung über das jüdische Leben in Erfurt im 19. und 20. Jahrhundert und die Hausbibliothek sind geöffnet.

12.00 UhrRahels Flucht (S. 52)Mirjam Pressler liest aus dem Manuskript ihres noch unveröffentlichten Jugendbuches über den „Erfurter Schatz“

13.00 Uhr Wenn aus Buchstaben Bilder werden…Schülerworkshop „Mikrographien selbst gestalten“

14.00 Uhr Israel als Thema in Thüringer Schulen (S. 79)Diskussionsrunde

19.00 Uhr Wodka ist immer koscher (S. 53)Küf Kaufmann liest aus seinem gleichnamigen Buch

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit der Begegnungsstätte Kleine Synagoge)

Donnerstag, 26.Oktober 201711.00 bis 21.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeAn der Stadtmünze 4/599084 ErfurtEintritt frei,zur Lesung mit Küf Kaufmann 5,00 €, ermäßigt 3,00 €

17

Page 18: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

18

Samstag, 28. Oktober 20179.00 bis 20.00 Uhr SÜDHARZ GALERIELandgrabenstraße 6a99734 Nordhausen

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft SÜDHARZ GALERIE und der Stadtverwaltung Nordhausen)

Israelischer Basarmit dem Israelladen En-Gedi aus Hof (Saale)

• Früchte- und Gemüsekonserven• Säfte, Tee, Gewürze• Wein• Filme, Musik• Kosmetika• u.v.m.

Bücher und Informationsmaterial

• zur Geschichte der Juden in Nordhausen• zu den 25. Thüringer Tagen der jüdisch-

israelischen Kultur• zu jüdischem Leben und jüdischer Kultur• zu Israel und dem Nahen Osten

18

Page 19: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

19

500+ Reformation geht weiter.

Eine Nacht im DNT

Es war der 31. Oktober 1517, der sich in die Geschichtsbücher ein-geschrieben hat als Beginn der Reformation, ein Veränderungspro-zess, der ganz Europa erfasste und bei dem neue politische, soziale und ökonomische Strukturen entstanden, die unser Leben bis heute prägen. 500 Jahre später scheinen wir, die BürgerInnen unseres Landes, scheint Europa, die Welt wieder einmal an einem Kreuzweg zu ste-hen. Und die Richtungsentscheidung, die wir fällen müssen, wird Konsequenzen für die Zukunft haben.

In der Nacht vom 30. zum 31. Oktober öffnet das DNT seine Tü-ren für Sie, um sich mit der Frage zu beschäftigen, ob und wie wir gesellschaftliche Veränderung gestalten können und wollen. Einge-laden sind Sie zu Rundtischgesprächen, Theater, Bandkonzerten in allen Räumen des Theaters und einer Party in den Jubiläumsfeiertag hinein.

(Veranstalter: Deutsches Nationaltheater Weimar)

Montag, 30. Oktober 201717.00 Uhr Deutsches NationaltheaterTheaterplatz 299423 Weimar Eintritt frei

19

Page 20: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

20

Mittwoch, 1. November 2017 10.00 bis 18.00 Uhr Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“Nikolaiplatz 199734 NordhausenEintritt frei

Tag der jüdischen Kultur10.00 – 12.00 Uhr LesesaalPräsentation von Schülerarbeiten der Staatlichen Gymnasien „Wilhelm von Humboldt“ und „Johann Gottfried Herder“

Vorträge : • Jüdisches Leben• Orte jüdischen Lebens in Nordhausen• Stolpersteine in Nordhausen• Vorstellung der Stolperstein-App für Nordhausen

Führungen :• Schülerführungen zu Orten jüdischen Lebens in Nordhausen • Führungen mit dem Audio Guide durch die Altstadt Nordhausens(Voranmeldungen per Mail über: [email protected] erbeten)

14.00 Uhr LesesaalGesprächsrunde mit Dr. Manfred Schröter über seine Forschungsergebnisse zum Schicksal Nordhäuser Juden

Dr. Manfred Schröter, Jahrgang 1935, ist promovierter Mediziner und war von 1990 bis 1994 erster frei gewählter Bürgermeister der Stadt Nordhausen nach der Friedlichen Re-volution von 1989. Herr Dr. Schröter beschäftigt sich seit den 1970er Jahren mit dem Schicksal jüdischer Bürger in Nordhausen.

16.00 Uhr LesesaalLesecaféAmos Oz – der große Charakterschriftsteller unserer Zeit,vorgestellt von Dr. Bodo Seidel

Der Autor, Journalist und Mitbegründer der Friedensbewegung „Peace Now“ Amos Oz wurde 1939 in Jerusalem geboren. Er ist Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels. 1998 wurde er für sein Gesamtwerk mit dem Israel-Preis ausgezeichnet.

Sein schriftstellerisches Werk ist groß und umfasst neben Romanen auch zahlreiche Bände mit Erzählungen sowie Sachbücher, Essays und Kinder- und Jugendbücher.Im Mittelpunkt des Lesecafés steht der Roman „Judas“, der 2015 im Suhrkamp Verlag erschienen ist. Es ist ein Liebesroman und zugleich ein Buch über das geteilte Jerusalem vor dem Sechs-Tage-Krieg, eine Geschichte seines Landes mit all seinen Konflikten, seinen Hoffnungen und seiner Verzweiflung.

Dr. Bodo Seidel ist Pfarrer und Beauftragter für Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kir-che in Mitteldeutschland. Er ist promovierter Theologe und ein großer Liebhaber der Literatur.

im Foyer: Musik, Büchertisch des Buchhauses Rose, israelische Produk-te, Essen und Trinken

(Veranstalter: Stadtverwaltung Nordhausen mit Unterstützung des Vereins Nicolai in foro e.V.)

20

Page 21: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

21

Mit Oma, Opa, Mama, Papa und allen Freunden das jüdische Leben kennenlernen

Mittwoch 1. November 20179.00 bis 17.00 Uhr Evangelische GrundschuleErnst-Thälmann-Straße 9099817 Eisenach

Freitag, 3. November 201710.00 bis 18.00 Uhr Jugendclub C-ONE, TonhalleClara-Zetkin-Straße 1 07545 Gera

Eintritt frei, um Spenden zur Kostendeckung wird gebeten.

(Veranstalter: Evangelische Grundschule Eisenach, Interkultureller Verein Gera e.V., Jüdisch-deutscher Kulturverein Gera in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Shlomos Chanukka-WunderlampeJüdisches Puppentheater „bubales“, Berlin

israelischer Basar mit dem Israelladen En-Gedi (Hof)

spielen & basteln,kochen & backen

Musik,Literatur

21

Page 22: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

22

Lange Nacht der WissenschaftenErdgeschoss18.00, 19.30, 21.00, 22.30 Uhr (je 20 min)Bauforschung mit der Taschenlampemit Tim Erthel M.A., Erfurt

Keller19.00, 20.30, 22.00, 23.30 Uhr (je 20 min)Die 3D- Erfassung des Hochzeitsringes für ein Hologrammmit Dr. Tim Schüler, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie

Obergeschoss18.30, 20.00, 21.30, 23.00 Uhr (je 20 min)Hebräisch lesen in 20 Minutenmit Dr. Peter Stein, Universität Erfurt

Freitag, 3. November 201718.00 bis 24.00 Uhr Alte SynagogeWaagegasse 899084 ErfurtEintritt für alle Stationen: 7,00 €, ermäßigt 5,00 €, Familienkarte 17,00 €

22

Mit dem Erfurter Historiker Tim Erthel wird die vielschichtige Bauge-schichte des mittelalterlichen Gebäudes, die wechselvolle Geschichte der jüdischen Gemeinde, aber auch die Nachnutzung als Lagerhaus und Gaststätte erlebbar.

Für die Herstellung eines Hologramms wurde der Hochzeitsring, das wichtigste Objekt im Erfurter Schatz, aufwendig dreidimensional er-fasst. Dr. Tim Schüler, Abteilungsleiter für Archäologische Fachauf-gaben am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie, berichtet von den Herausforderungen und Schwierigkeiten beim Umgang mit einem solch herausragenden Objekt.

Hebräisch ist die Sprache des Alten Testaments und bis heute Grund-lage der jüdischen Religionsausübung. Dr. Peter Stein, Hebräischdo-zent an den Universitäten Erfurt und Jena, wird binnen 20 Minuten die Besonderheiten des hebräischen Schriftsystems erläutern.

Page 23: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

23

„Der beste Schachspieler ohne Weltmeister-Titel“4. Schach-Gedenkturnier für Richard Réti (1889 - 1929)

Samstag, 11. November 20179.30 bis 16.00 Uhr Erinnerungsort Topf & SöhneSorbenweg 799099 Erfurt

Savielly Tartakower, polnisch-französischer Schachmeister, schrieb über Richard Réti:

„Réti studiert Mathematik, ohne trockener Mathematiker zu sein, vertritt Wien ohne Wiener zu sein, ist gebürtiger Alt-Ungar ohne Ungarisch zu können, redet ungemein rasch, um desto bedächtiger zu handeln, und wird noch der beste Schachspieler, ohne Weltmeister zu sein. Er ist eben ein forschender Künstler, der sich mehr mit dem ‚Warum‘ der Dinge als mit deren Wesen beschäftigt ...“

Richard Réti war der Sohn eines jüdischen Arztes. Durch Selbststudium und Praxis wurde er ein berühmter deutschsprachiger Schachspieler in Österreich-Ungarn, nach dem Zerfall der Donaumonarchie tschechoslowakischer Schachmeister. Er war einer der wichtigsten Vertreter der „Hy-permodernen Ideen im Schach“ gegen die dogmatische Spielweise der älteren Meister. Im Alter von nur 40 Jahren starb Réti in Prag an Scharlach.

(Abb.: Richard Reti [r.] gegen Frank James Marshall, Moskau 1925)

Nähere Informationen zum Turnier beim Veranstalter.

(Veranstalter: Erinnerungsort Topf & Söhne in Zusammenarbeit mit dem Förderkreis Erinnerungsort Topf & Söhne e. V., dem Kammermusikverein Erfurt e. V. und SV Medizin Erfurt e. V.)

23

Page 24: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

24

„Zwischen Purim und Chanukka“Familiennachmittag im Jüdischen Gemeindezentrum

Seit mehr als zehn Jahren führen die Kinder der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen zu Pu-rim und Chanukka kleine Theaterstücke auf. Originelle Texte, liebevolle Dekorationen, Lieder, kleine Tänze und natürlich die Spiellust der Darsteller begeistern das Publikum Jahr für Jahr.

Im Laufe der Zeit entstanden zahlreiche wunderbare Ausstattungen, vor allen aus Pappe und anderem Sekundärmaterial. Diese Dekorationen wurden aufgearbeitet und in einer abwechs-lungsreichen Ausstellung im Jüdischen Gemeindezentrum ausgestellt. Anhand von Inszenie-rungsfotos werden die entsprechenden Stücke dokumentiert.

Um den Kindern, deren Familien, der Gemeinde und auch der nichtjüdischen Bevölkerung den Wert dieser Theaterarbeit nahe zu bringen, wird die Ausstellung mit einem kleinen Fa-milienfest eröffnet. Ausschnitte aus den Stücken werden vorgetragen und bei Livemusik und Tanz sollen sich alle an die erlebnisreiche Theaterarbeit erinnern und auf zukünftige Projekte freuen. Das Misrach-Ensemble sorgt für den musikalischen Rahmen und bietet Gelegenheit zum gemeinsamen Tanz.

Also hereinspaziert in ein buntes Papptheater!

(Veranstalter: Jüdische Kulturinitiative VIA SHALOM in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen)

Sonntag, 12. November 201715.00 bis 18.00 Uhr Kultur- und Bildungszentrum der Jüdischen LandesgemeindeJuri-Gagarin-Ring 2199084 ErfurtEintritt frei

24

Page 25: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

25

Theater

Page 26: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

26

Die Inszenierung wurde zum Kunstfest Weimar am 25. August 2017 uraufgeführt. Dank großer Anstrengungen ist es gelungen, die Produktion ein weiteres Mal im Rahmen der jüdisch-israelischen Kulturtage zu zeigen.

Die Legende der Jeanne d’Arc ist in Frankreich ein Nationalmythos. Schiller hat dieser jungen Frau, die für ihre Überzeugung, ihren Glauben und ihr Land kämpft, eines seiner bekanntesten Dramen gewidmet. In Afghanistan erzählt man eine ähnliche Geschichte: Malalai von Maiwand war Sanitäterin im Unabhängigkeitskrieg gegen die britische Kolonialmacht 1880. Als die Afghanen jede Hoffnung verloren und flohen, löste Malalai ihren Schleier, machte eine Flagge daraus und rannte auf den Feind zu. Die Soldaten kehrten um und siegten.

Sowohl der afghanische Mythos als auch die französische Legende hatten und haben eine nationenbildende, aber auch eine emanzipatorische Funktion, beide werden von nationalistischen und religiös-fundamentalistischen Kräften instrumentalisiert.

Die mythische und politische Aufladung dieser Geschichten bildet den Ausgangspunkt des mit französischen, afghanischen, deutschen und israe-lischen Schauspieler*innen mit muslimischem, jüdischem, christlichem oder atheistischem Hintergrund entwickelten Theaterprojekts. Es setzt dort an, wo „KULA – nach Europa“ 2016 innehalten musste, da den afghanischen Spielern damals die Einreise nach Deutschland verwehrt geblieben war.

(Veranstalter: Deutsches Nationaltheater Weimar)

Samstag, 21. Oktober 201720.00 Uhr Deutsches Nationaltheater E-Werk, MaschinensaalAm Kirschberg 499423 WeimarEintritt: 18,20 €

Wir leben in einer Zeit, in der viel ins Rutschen gerät in der Welt, in der mehrere Millionen Menschen auf der ganzen Welt eine neue Heimat und neues Glück suchen. Und gerade die wohlhabenden Länder in Europa und Nordamerika haben noch nicht richtig eine Antwort gefunden, wie sie mit diesem Phäno-men umgehen sollen. Zugleich stellen wir fest: Deutschland ist seit vielen Jahren ein Einwanderungsland. Es sind völlig neue, zum Teil hybride Kultur- und Lebensformen, auch Kunstformen entstanden. Und da kann man nicht als Theater daneben stehen und zugucken, sondern da muss man selber herausfinden, wenn Angehörige verschiedener Kulturen einander begegnen – was können die einander zu sagen haben?

(Christian Holtzhauer, Künstlerischer Leiter des Kunstfestes Wei-mar)

MALALAI – die afghanische Jungfrau von OrléansInternationales Theaterprojekt von Robert Schuster und Julie Paucker mit Texten von Friedrich Schiller, Jean Anouilh, Bertolt Brecht und Khushal Khan Khattak

Eine Produktion des Deutschen Nationaltheaters Weimar, Kunstfest Weimar (D) und KULA Compagnie mit Azdar Theatre (AFG) in Zusammenar-beit mit dem Schauspielhaus Bochum (D) und dem Theater Chur (CHE)

In deutscher, französischer, persischer und hebräischer Sprache mit deutschen Übertiteln

26

© Newsha Tavakolian (Ausschnitt)

Page 27: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

2727

Die BibelStück von Niklas Rådström

Deutschsprachige Erstaufführung in einer Übersetzung von Steffen Mensching, Gastspiel des Theaters Rudolstadt

Die Bibel als Theaterstück? Was für ein aberwitziges Unterfangen! Allein die Besetzung: mehr als dreitausend Personen werden erwähnt, dann die Schauplätze: Berge, Meere, Wüsten, babylonische Ruinen, Walfischmägen, die Katastrophen: Fluten, Kriege, Plagen, Stürme; die Wunder: diverse Engel, unerklärliche Schwangerschaften, bizarre Heilungen, brennende Dornbüsche. Und, gesetzt, man überwindet alle Hindernisse, so blieben heutige Empfindlichkeiten: Wird man Gläubige verprellen, wenn man sich vom Allerheiligsten ein Bild macht, kann man Nichtchristen trotz ihrer Vorurteile überzeugen, dass diese archaischen Geschichten erzählenswert sind? Ist es heikel, das Buch der Bücher aufzuschlagen, gerade jetzt, wo Toleranz in religiösen Fragen gefordert scheint?

Der schwedische Autor Niklas Rådström verbindet zentrale, ausgewählte Motive des Alten und Neuen Testaments zu einer kolportageartigen Revue. Er nimmt die biblischen Geschichten ernst, als Mythen, die uns vom Kern der menschlichen Existenz erzählen. Sein Zugriff ist weltlich und gegenwärtig. Die Menschen irren auf ihrem Lebensgang mehr, als dass sie zu Erkenntnis gelangen. Und der Herrgott bleibt ein durchaus zorniger Initiator.

(Veranstalter: Landestheater Eisenach)

Freitag, 20. Oktober 201719.30 Uhr Landestheater Eisenach(19.00 Uhr Stückeinführung)Theaterplatz 4-799817 Eisenach Eintrittspreise unter www.theater-eisenach.de

27

Page 28: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

28

Sonntag, 22. Oktober 2017 16.00 Uhr Deutsches NationaltheaterTheaterplatz 2 99423 Weimar Eintrittspreise unterwww.nationaltheater-weimar.de

Die Goldberg-Variationen

Stück von George Tabori, deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori

Im biblischem Welttheater von Theateraltmeister George Tabori hebt sich der Vorhang. Der Regisseur Mr. Jay, JAHWE oder einfach nur HERR, und sein Assistent, der Jude Goldberg, setzen das Buch der Bücher in Szene. Sie haben, wie das Drehbuch es vorschreibt, genau sieben Tage Zeit für ihre Schöpfung. Nicht viel, um eine perfekte In-szenierung hinzubekommen! Pannen sind also Programm! Denn Mr. Jay modelliert ehrgeizig alles – von der Genesis bis zur Passionsge-schichte – nach seinem Maß. Und Goldberg macht die Arbeit.

Was als gemeinsame Inszenierung beginnt, mündet in einen rasanten Zweikampf zwischen Regisseur und Assistent, GOTT und dem MEN-SCHENSOHN: Wer schlägt am Ende wen ans Kreuz? Und dazu klingt göttliche Musik! Die Goldberg-Variationen von Johann Sebastian Bach ... Oder die Welt geht unter!

Lakonisch macht Tabori aus der Weltgeschichte einen Konversations-gegenstand, an dem sich der bissige Witz seiner Figuren entzündet. Die Katastrophen, überstandene und zukünftige, lassen sich so, das ist seine Überzeugung, besser ertragen.

(Veranstalter: Deutsches Nationaltheater Weimar)

28

Page 29: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

29

Dienstag, 24. Oktober 2017 10.00 Uhr Theater WaidspeicherDomplatz 1899084 ErfurtEintritt: Kinder 4,50 €, Erwachsene 7,00 €

Mittwoch, 25. Oktober 2017 10.00 Uhr 3K – die TheaterwerkstattUnter der Linde 799974 MühlhausenEintritt: 5,00 €

Puppentheater für Kinder ab 6 Jahren

Der überaus starke Willibaldvon Willi Fährmann, Textfassung: Irmgard Paulis und Jürgen Zielinski

Regie: Christian Georg Fuchs, mit: Dirk Baum, Wilfried Reach, Nora-Lee Sanwald Gastspiel des Theaters der Jungen Welt, Leipzig

Als Puppenbühne dient ein alter Ford Anglia. In diesem „Haus der Men-schenriesen“ lebt ein Mäuserudel fidel und zufrieden. Jede Nacht hat es freien Zugang zur Speisekammer – allein an die Köstlichkeiten im »Mäu-sehimmel« kommt es nicht heran. Taucht einmal ein Problem auf, wird es ausführlich besprochen: Jede Mäusestimme wird gehört. Doch was ist, wenn eine getigerte Katze ums Haus schleicht und schnelles Handeln lebenswichtig ist? In einem Moment der Verunsicherung putscht sich der »überaus starke« Willibald an die Macht. Doch nach einiger Zeit werden unzufriedene Stimmen laut. Ein Sündenbock muss her! Willibald findet ihn in einer Albino-Maus: Lillimaus ist schuld an allem, was schiefgeht. In die Bücherregale verbannt, hat Lillimaus kaum etwas zu essen, aber sie beginnt in den Büchern der Menschenriesen zu lesen. Kann sie mit diesem Wissen, dem immer rabiater werdenden Regiment des Despoten Einhalt gebieten?

In seinem Werk setzt sich Willi Fährmann immer wieder mit den Erfah-rungen aus nationalsozialistischer Herrschaft und Themen wie Unterdrü-ckung von Andersartigkeit oder die Furcht vor Minderheiten sowie deren Ausgrenzung auseinander. Dass er diese für junges Publikum zugänglich macht, ist sein besonderes Verdienst, für das er mehrfach ausgezeichnet wurde.

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Theater Waidspeicher und mit 3K - Die Theaterwerkstatt)

29

Page 30: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

30

Sonntag, 27. Oktober 2017 20.00 Uhr Die SCHOTTE. Das TheaterSchottenstraße 799084 ErfurtEintritt: 13,00 €, ermäßigt 7,00 €

Die Verwandlungvon Franz Kafka

Szenische Lesung mit Matthias Brenner Der lange Jahre in Erfurt als Schauspieler und Regisseur arbeitende Matthias Brenner ist heute Intendant des neu-en theaters in Halle. In seinem Soloabend erzählt er „Die Verwandlung“ von Franz Kafka aus dem Kopf.

In Kafkas wohl bekanntester Erzählung erwacht der Rei-sende Gregor Samsa eines Morgens in seiner Wohnung und muss feststellen, dass er sich in einen Käfer verwan-delt hat. Selbst unfähig zu sprechen, ist er doch weiterhin in der Lage, seine Umgebung zu verstehen. Kafkas surre-ale Erzählung ist voll von Symbolen und Gleichnissen. Es ist verblüffend, wie detailliert, ideenreich und scheinbar realistisch Franz Kafka die absurde Welt des in einen Kä-fer verwandelten Handelsreisenden beschreibt und dabei eine unverwechselbare tragikomische Atmosphäre er-zeugt. In seinem kurios-dramatischen Monolog, den er seit lan-ger Zeit wieder in Erfurt zeigt, lässt Matthias Brenner die kafkaeske Welt entstehen und gewinnt ihr sowohl skurrile als auch heitere Momente ab.

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit Die SCHOTTE. Das Theater)

30

Page 31: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

31

Montag, 30. Oktober 2017 Grundschule „Johann Sebastian Bach“Am Plan 199310 Arnstadt

Mittwoch, 1. November 2017 10.00 und 13.00 Uhr Evangelische GrundschuleErnst-Thälmann-Straße 9099817 Eisenach im Rahmen des „Mischpoketages“ in Eisenach

Donnerstag, 2. November 2017 Evangelische GrundschuleRegierungsstraße 42 a99084 Erfurtim Rahmen des „Projekttages Judentum“

Freitag, 3. November 201710.00 und 12.00 Uhr Jugendclub C-ONE, Tonhalle Clara-Zetkin-Straße 1 07545 Geraim Rahmen des „Mischpoketages“ in Gera

Shlomos Chanukka-WunderlampePuppen-Komödie zum jüdischen Lichterfest für die ganze Familie

Gastspiele des jüdischen Puppentheaters „bubales“, Berlin

Weihnachtszeit ist auch Chanukka-Zeit. Shlomo bekommt von seiner Klassenfreundin Aische zu Chanukka eine Wunderlampe aus der Türkei geschenkt. Schon bald springen drei drollige Chanukka-Geister aus der Wunderlampe und erzählen vom Tempel im alten Jerusalem. Am Ende lüftet die Lampe ein Geheimnis, das alles in ein neues Licht wirft.

Mit jüdischem Witz erzählen uns die bubales von den Bräuchen und der antiken Geschichte des Chanukka-Festes. Musikalisch begleitet wird die bunte Show vom rockenden Chanukka-Kerzen-Chor, dem Latkes bra-tenden Papa Lotterstein und wie immer: dem humorlosen Schaf Mendel.

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit der Grundschule „Johann Sebastian Bach“, Arnstadt, der Evangelischen Grundschule Eisenach, der Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland, dem Interkulturellen Verein Gera e.V. und dem Jüdisch-deutschen Kulturverein Gera)

31

Page 32: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

32

Donnerstag, 2. und Freitag, 3. November 2017 jeweils 20.00 Uhr ThomaskirchePuschkinstr. 11 a99096 ErfurtEintritt ab 42,95 €Vorverkauf:http://www.ticketshop-thueringen.de/Ticket Hotline: 0361/ 22 75 227

Judas, sein Name steht für Verrat. Seine Geschichte ist eine der Schuld ohne Vergebung. Er ist der einzige Feind, für den es keine Liebe gibt, der Meistgehasste, Meistverfolgte und Verteufelte: Judas, der Jünger Jesu, der Gottes Sohn mit seinem Kuss verrät und ans Kreuz liefert. Ben Becker übernimmt seine Rolle.

Der Fall Judas muss neu aufgerollt werden. Eine Geschichte wurde überliefert, ein Urteil gefällt, ein Sündenbock gebrandmarkt für die Ewigkeit. Doch die Geschichte stimmt so nicht, das Urteil ist falsch. „Was war denn zu verraten“, fragt Judas in seiner Verteidigungsrede, „Jesus Aufenthaltsort? Den kannten Tausende. Sein großes Geheim-nis, dass er Gottes Sohn sei? Das hat er selbst gesagt, vor allen Leu-ten!“ Und das ist nur der Anfang von vielen Unstimmigkeiten einer Geschichte, die mehr geglaubt als befragt wurde.

Das Bild von Judas, dem Verräter, ist ein Vorurteil mit den fatalsten Folgen: Antisemitismus, Judenverfolgung, Glaubenskriege. Ben Be-cker erhebt seine Stimme für einen, der auserwählt war, den Anti-Christen zu spielen, um Jesus zum Messias zu machen. „Judas ist nichts ohne Jesus ... Aber Jesus ist auch nichts ohne Judas“, so die radikale Erkenntnis von Walter Jens, der in seinem Judas-Monolog die moralischen Gewissheiten jahrtausendelanger Frömmigkeit er-schüttert.

Eine gigantische Aufgabe für einen Schauspieler: Hier steht einer auf gegen alle in einem verzweifelten Kampf um späte Gerechtigkeit. „Ich, Judas“ ist das existentielle Plädoyer für einen Verdammten, die Korrektur des größten Fehlurteils der Glaubensgeschichte und der Widerruf eines Irrtums, der die Welt gespalten hat.

Ben Becker sucht mit seiner Interpretation des Judas nicht nur den Widerstand gegenüber Feindbildern, Vorverurteilungen und falschen Gewissheiten. Er spielt Judas genau dort, wo die Fragen des Glau-bens und Zweifelns, der Erlösung und Verdammnis ihren Ort haben, in Gottes Haus. Die Musik und sakrale Wucht der Orgel lassen Ben Beckers Judas-Verteidigung vollends zum Ereignis werden.

(Veranstalter: Meistersinger Konzerte GmbH [Berlin])

Ben BeckerICH, JUDAS„EINER UNTER EUCH WIRD MICH VERRATEN“

Text: Amos Oz: „JUDAS“, Kapitel 47 (Suhrkamp Ver-lag), Walter Jens: „Die Verteidigungsrede des Judas Ischariot“ (Radius Verlag) / Regie/Inszenierung: Ben Becker / Musik: Domorganist Andreas Sieling / Dra-maturgie: John von Düffel (Deutsches Theater, Berlin)

32

Page 33: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

33

Freitag, 3. November 2017 19.30 Uhr Deutsches NationaltheaterTheaterplatz 2 99423 Weimar Eintrittspreise unterwww.nationaltheater-weimar.de

CandideMusical von Leonard Bernstein

Buch von Hugh Wheeler nach Voltaires Roman „Candide ou L’Optimisme“ in einer neuen Version von John Caird, Liedtexte von Richard Wilbur, Stephen Sondheim, John Latouche, Lillian Hellman, Dorothy Parker und Leonard Bernstein

Candide, zu Deutsch „der Naivling“, wächst unbedarft in der „besten aller möglichen Welten auf“ – im Schloss des Barons Thunder-Ten-Tronck in Westfalen, wo er vom Hauslehrer Pangloss gemeinsam mit den Kindern des Barons, Kunigunde und Maximilian, sowie der Angestellten Paquette in der Philosophie des Optimismus unterrichtet wird. Erst als er Kunigunde heiraten möchte und dies mit einem Kuss besiegelt, vertreibt Standes-dünkel ihn aus seinem vermeintlichen Paradies. Er muss hinaus in die Welt und lernen, sich den Widrigkeiten des Lebens zu stellen: Krieg und Krankheit, religiösem und politischem Fanatismus, Naturkatastrophen, Vergewaltigung und Prostitution. Er überlebt, angetrieben von der Sehn-sucht, Kunigunde wiederzusehen, und muss schließlich – als er sie und alle anderen Weggefährten von einst in dekadenter Lebensart wiedertrifft – desillusioniert anerkennen, dass man das Glück nur in den kleinen Dingen, nur mit der eigenen Hände Arbeit finden kann. Bernstein, dessen jüdisches Erbe u.a. in Werken wie den Symphonien No. 1 „Jeremiah“ und No. 3 „Kaddish“ zum Ausdruck kam, greift in seiner Musik die Ironie und Leichtigkeit der Voltaire’schen Romanvorlage auf und changiert gewitzt zwischen bekannten farbenreichen Motiven mit Stil-mitteln aus Musical und Operette. Der Regisseur und Autor Martin G. Berger bringt „Candide“ in einer Neufassung von John Caird aus dem Jahr 1999, die in Deutschland erstmals aufgeführt wird, in eigener Übersetzung auf die Bühne und legt damit seine erste Arbeit in Weimar vor. An Theatern in Dortmund, Hannover, Berlin und Bremen hat er bereits inszeniert, zuletzt einen Doppelabend aus „Il tabarro“ und „Gianni Schicchi“ am Theater Bremen.

(Veranstalter: Deutsches Nationaltheater Weimar)

33

Page 34: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

34

Freitag, 3. November 2017 11.00 Uhr Landestheater Eisenach, OrchesterprobenraumTheaterplatz 4-7 99817 Eisenach Eintritt frei

Dienstag, 7. November 201711.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeAn der Stadtmünze 4/599084 ErfurtEintritt frei

Mittwoch, 8. November 201711.00 Uhr Evangelisches SchulzentrumFriedensstraße 1699974 MühlhausenEintritt frei

Name: Sophie SchollMonolog von Rike Reiniger mit Laura Bettinger als Sophie (Studentin)

Gastspiel des Theaters Rudolstadt

Sie heißt Sophie Scholl und ist doch eine ganz andere als die, an die jeder sofort denkt. Gleicher Name – Zufall. Die Mutter heiratete, als Sophie noch klein war, einen Herrn Scholl. Das ist alles. Jetzt ist sie Jura-Studentin und steht kurz vor dem Abschluss des Staatsexamens. Die Aussichten für ihre berufliche Zukunft sind gut. Doch plötzlich steht alles in Frage: Sophie sieht sich in einen schwerwiegenden Betrugsfall um Prüfungsaufgaben verwickelt. Vor Gericht soll die junge Frau als Entlastungszeugin für eine Sekretärin auftreten. Sagt sie die Wahrheit, belastet sie ihren Professor und riskiert womöglich ihre eigene und dessen Karriere. Lügt sie, verliert sie die Glaubwürdigkeit vor sich selbst. Ist Schweigen das Beste? Wie ver-hält sie sich? Die Namensgleichheit mit der berühmten Heldin der Widerstands-gruppe „Weiße Rose“ setzt bei Sophie eine packende Auseinandersetzung mit dem eigenen Gewissen und der historischen Figur in Gang.

Rike Reiniger erzählt mit ihrem Stück „Name: Sophie Scholl“ wie schwierig es ist, als Einzelner aufrecht zu bleiben und in zwiespältigen Situationen wirklich für seine Überzeugungen einzutreten. Gekonnt verschränkt die Autorin dabei die Biografien der historischen und der heutigen Sophie. Ohne moralischen Zeigefinger rückt sie so die Geschichte der Frau, die in der NS-Zeit wegen ihres standhaften Einsatzes für Frieden und Zivilcourage ihr Leben opferte, in unseren Alltag. Eine provozieren-de Gegenüberstellung zum Weiterdenken!

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusam-menarbeit mit dem Landestheater Eisenach, der Begegnungsstätte Kleine Synago-ge, Erfurt und dem Evangelischen Schulzentrum Mühlhausen)

34

Page 35: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

35

Mittwoch, 8. und Donnerstag, 9. November 2017jeweils 19.30 Uhr Theater Nordhausen, Theater unterm DachKäthe-Kollwitz-Straße 1599734 NordhausenEintritt: 12,00 €, ermäßigt 8,00 €

Die VerwandlungMusiktheater von Christoph Ehrenfellner nach der gleichnamigen Erzählung von Franz Kafka

„Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen er-wachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Unge-ziefer verwandelt.“ Mit diesem Satz beginnt Franz Kafkas unüber-troffene Schilderung eines Albtraums, die zugleich auch ein Fall literarischer Hochkomik ist. Der Composer in Residence Christoph Ehrenfellner hat mit diesem Kammerspiel für ein junges Publikum seine erste Komposition speziell für das Theater Nordhausen vor-gestellt. Es sind die vieldeutigen Leerstellen in Kafkas Text, die für die Musik einen großen Entfaltungsraum bieten. Zusammen mit dem szenischen Geschehen intensivieren die Klänge die Abstufun-gen zwischen Grauen und Komik und machen das zeitlose Werk für uns heute erlebbar.

(Veranstalter: Theater Nordhausen/ Loh-Orchester Sondershau-sen GmbH)

35

Page 36: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

36

Freitag, 10. November 2017 19.30 Uhr Bühnen der Stadt Gera, Bühne am Park (Premiere)Theaterplatz 1 07548 Gera Eintritt: 16,00 €, ermäßigt 13,00 €

weitere Vorstellungen:Sonntag, 19. November 2017, 18.00 UhrSamstag, 25.November 2017, 19.30 UhrDonnerstag, 07. Dezember 2017, 19.30 UhrSonntag, 21. Januar 2018, 18.00 Uhr

Die beiden Kammeropern jüdischer Komponisten basieren auf bib-lischen Legenden, sind inspiriert durch den Zionismus und könnten doch thematisch und musikalisch nicht unterschiedlicher sein.

„Saul in Ein Dor“ wurde 1955 uraufgeführt. Die Opera concertante schildert die Begegnung des ersten Königs Israels mit der Wahrsa-gerin von Ein Dor, die ihm ein tragisches Schicksal prophezeit. „Die Bibel als Opernlibretto zu verwerten, war riskant. Judaisten sahen die Gefahr weltlicher Profanierung. Das Gegenteil stellte sich heraus: Zu hören war jüdische Musik ohne jedes Melodiezitat aus traditioneller Liturgie, israelische Musik ohne nationale Symbole und obendrein in modernistischer Atonalität“, berichtet Tal in seiner Autobiografie.

Die symbolisch aufgeladene Geschichte über die Jugend des Stamm-vaters Israels und dessen Streben nach Welterkenntnis diente Michail Gnesin (1883-1957) als Inspirationsquelle seiner Kammeroper.

Jascha Nemtsov hat das Manuskript dieser ersten explizit jüdischen Oper in hebräischer Sprache in einem Moskauer Archiv wiederent-deckt: „Gnesins Grundgedanke zum Wesen der Musik besteht darin, dass die musikalische Sprache einerseits geeignet ist, außermusika-lische Bilder plastisch vorstellbar zu gestalten, und dass sie anderer-seits einen stark ausgeprägten philosophischen Aspekt beinhaltet.“ „Die Jugend Abrahams“ wurde von Boris Filanovsky orchestriert und gelangt zur Uraufführung.

(Illustration: Jakob Steinhardt)

(Veranstalter: Theater & Philharmonie Thüringen in Zusammenarbeit mit den ACHAVA Festspielen Thüringen und dem Lehrstuhl für Ge-schichte der jüdischen Musik der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar sowie Deutschlandfunk Kultur)

In der Reihe „Vom Himmel hoch – Glaube und Gesellschaft“

Saul in Ein Dor (deutsche Erstaufführung)/ Die Jugend Abrahams (Uraufführung)

Hebräische Kammeropern von Josef Tal und Michail GnesinIn hebräischer Sprache mit deutschen Übertiteln

36

Page 37: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

37

In der Reihe „Die goldenen 20er“

Aufstieg und Fall der Stadt MahagonnyOper in drei Akten (1930), Libretto von Bertolt Brecht, Musik von Kurt Weill

Der Witwe Begbick, Fatty und Dreieinigkeitsmoses ist im Leben nur wenig geglückt. Wegen verschiedener Vergehen steckbrieflich ver-folgt, suchen sie ihr Heil in der Gründung der Stadt Mahagonny mitten in der Wüste. Schnell verbreitet sich der Ruf, dass hier alles erlaubt sei, was andernorts verboten ist. Und so entfaltet Mahagonny eine große Anziehungskraft für Vergnügungssüchtige, Glücksspieler und Liebestolle. Es kommen Heilsbringer, Holzfäller und Huren. Nur ein Verbrechen wird in dieser Stadt verfolgt: kein Geld zu haben. Die 1930 in Leipzig uraufgeführte Oper thematisiert die Auswüchse von Kapitalismus, übermäßiger Freizeit und ungebremstem Konsum und die mit ihnen verbundenen Illusionen; sie handelt zugleich von sich als Gattung, insofern diese als Ausdruck einer bürgerlich-kulina-rischen, realitätsverweigernden Haltung galt.

Zu den Texten von Bertolt Brecht schrieb Kurt Weill eingängige Lie-der („Alabama-Song“, „Auf nach Mahagonny“), mal schmissig, mal sentimental, machte Anleihen in der klassischen Musik von Bach bis Wagner, integrierte europäische und amerikanische Popularmusik, verschachtelte die Elemente gekonnt und schuf eine ganz eigene, bis heute gültige und beliebte Musik.

Kurt Weill, Sohn eines jüdischen Kantors, erlangte als Komponist zunächst Bekanntheit durch die Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht. 1933 musste er Deutschland verlassen, seine Werke fielen der Bü-cherverbrennung zum Opfer. Ein Hauptwerk der frühen Exilzeit ist „Der Weg der Verheißung“, ein Bibelspiel, das die Geschichte des jüdischen Volkes darstellt.

(Veranstalter: Theater & Philharmonie Thüringen)

Foto: Sabina Sabovic

Sonntag, 12. November 201718.00 Uhr Landestheater Altenburg, Großes Haus (Premiere)Theaterplatz 1904600 Altenburg

weitere Vorstellungen im Landestheater Altenburg:Sonntag, 19. November 2017, 18.00 UhrFreitag, 8. Dezember 2017, 19.30 UhrEintrittspreise unter http://www.tpthueringen.de

37

Page 38: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

38

Musik, Kleinkunst

Page 39: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

39

Samstag, 21. Oktober 201719.00 Uhr Bürgerzentrum CruciskircheCrucisstraße 899706 SondershausenEintritt: Vorverkauf 8,00 €, Abendkasse 10,00 €

Samstag, 18. November 201719.00 Uhr St. TrinitatiskircheHeinrichstraße 4507545 GeraEintritt: 7,00 €, ermäßigt 5,00 €

Die „Yankele Kapelle“ spielt Klezmer für das 21. Jahrhundert wie es nur abenteuerlustige Musiker aus Chemnitz, der alten sächsischen Industriemetropole, tun. Die vitale Kraft ihrer Musik, ihrer Arrange-ments und ihrer Kompositionen entsteht aus der Verbindung jüdischer Tradition, mazedonischem Temperament, unbändiger Spiellust und virtuoser Instrumentenbe herrschung. Der musikalische Background eines Jeden ist dabei spür- und hörbar. Alle Mitglieder der Yankele Kapelle sind studierte Musiker.

Für die „Yankele Kapelle“ ist charakteristisch, das nicht nur die Inter-pretation, sondern vor allem die Arrangements und Kompositionen den mitreißenden Faktor bestimmen.

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Sondershausen und der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Gera)

Yankele KapelleKlezmer für das 21. Jahrhundert

Sex am Sabbat?moderne jüdische Witze von Ilan Weiss

mit Michael Trischan (Sprecher), Attila Trischan (Klavier) und Johannes Dau (Klarinette)

„Lachen war in meiner Kindheit populärer als Popmusik“, sagt Ilan Weiss und ergänzt „das Lachen kann die Weinenden nicht umstim-men, jedoch ein paar Tränen wischen“, und tatsächlich ermöglichen die von ihm gesammelten Witze das Besteigen der Berge, vor denen man im Leben nicht nur ein Mal steht, deutlich leichter. Aber auch Klassiker des jüdischen Witzes kommen zu Wort, eingerahmt von Klezmer - der jüdischen traditionellen Volksmusik.

Der Zuhörer erlebt einen fulminanten Abend mit Michael Trischan. Man kennt den beliebten Schauspieler vor allem als Hans-Peter Bren-ner in der Krankenhausserie „In aller Freundschaft“. Bei seinen mu-sikalisch-humoristischen Soloprogrammen wird er häufig am Klavier begleitet von seinem Sohn Attila und dessen Kommilitonen Johannes Dau an der Klarinette.

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Hotel am Schloss Apolda)

Sonntag, 22. Oktober 201717.00 Uhr Hotel am SchlossJenaer Straße 299510 Apolda Eintritt: Vorverkauf 10,00 €, Abendkasse 12,00 €

Page 40: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

40

Freitag, 27. Oktober 201718.00 Uhr Musikschule „Heinrich Schütz“, Friederici-SaalBiermannplatz 1 07548 GeraEintritt frei

KLINGEN + SINNENMusik und jüdische Poesie: Ein musikalisch-literarisches Programm

Es liest Helmut Pock, es musizieren Schüler der Geraer Musikschule.

Der Bücherfreund und ehemalige Bühnenbildner Helmut Pock, uner-müdlicher Vorleser in zahlreichen Veranstaltungen, unternimmt litera-rische Streifzüge in die weite Welt der jüdischen Literatur. Er rezitiert und liest aus Werken von Else Lasker-Schüler, Lida Winiewicz, Rajzel Zychlinski, Alice Herz-Sommer und Leo Pavlát.

Die musikalische Ausgestaltung übernehmen Schülerinnen und Schü-ler der Musikschule. Auf dem Programm stehen Werke für Klarinette, Klavier, Akkordeon und Violine.

(Abb.: Titelseite der Buchausgabe von Leo Pavlát „Jüdische Mär-chen“, Illustration von Jiri Behounek [Ausschnitt], Prag 1985)

(Veranstalter: Musikschule „Heinrich Schütz“ Gera)

Michael Trischan Sex am Sabbat? moderne jüdische Witze von Ilan Weiss Sonntag, 22. Oktober 2017 Apolda, 17.00 Uhr Hotel am Schloss

Ben Becker ICH, JUDAS „EINER UNTER EUCH WIRD MICH VERRATEN“ Donnerstag, 2. und Freitag, 3. November 2017 Erfurt, jeweils 20.00 Uhr Thomaskirche

Michael Wolffsohn Erfurter Herbstlese Deutschjüdische Glückskinder. Eine Weltgeschichte meiner Familie. Buchvorstellung mit Michael Wolffsohn Donnerstag, 9. November 2017 Erfurt, 20.00 Uhr Augustinerkloster

Shahak Shapira Exklusive Voraufführung SHAHAK SHAPIRA – GERMAN HUMOR Freitag, 10. November 2017 Erfurt, 20.00 Uhr Kalif Storch

Ilja Richter Durch Kreislers Brille Ilja Richter singt Georg Kreisler Samstag, 28. Oktober 2017 Nordhausen, 19.00 Uhr Ratssaal im Bürgerhaus

Sonntag, 12. November 2017 Mühlhausen, 17.00 Uhr Rathaushalle

Freitag, 17.November 2017 Arnstadt, 19.30 Uhr Theater im Schlossgarten

Marianne Sägebrecht Nur eine Rose als Stütze Marianne Sägebrecht liest Gedichte von Hilde Domin Samstag, 11. November 2017 Gera, 19.00 Uhr Kommunikationszentrum der Sparkasse Gera-Greiz

Vorverkauf:http://www.ticketshop-thueringen.deTicket Hotline: 0361/ 22 75 227

Page 41: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

41

Samstag, 28. Oktober 201719.00 Uhr Ratssaal im BürgerhausNikolaiplatz 199734 Nordhausen Eintritt: 12,00 €

Sonntag, 12. November 201717.00 Uhr RathaushalleRatsstraße 19 99974 Mühlhausen Eintritt:Vorverkauf 13,00 €, ermäßigt 10,00 €, Abendkasse 15,00 €, ermäßigt 12,00 €

Freitag, 17. November 2017 19.30 Uhr Theater im SchlossgartenIm Schlossgarten99310 Arnstadt Eintritt: Vorverkauf 15,00 €, ermäßigt 12,00 €, Abendkasse 18,00 €, ermäßigt 15,00 €

Durch Kreislers Brille

Ilja Richter singt Georg Kreisler

Ilja Richter gibt eine Hommage an den unvergesslichen Künstler. Ein Abend ganz in Kreislers Sinne: Poetisch, poesievoll und … frech! Schmelzende Klänge zu ätzenden Sätzen und umgekehrt, Klavierläu-fe spielen verrückt, während Ilja Richter mit harmloser Stimme hinter-fotzige Geschichten zum Besten gibt.

Am Flügel: Die Virtuosin Sherri Jones, die noch mit dem Dichterkom-ponisten zusammengearbeitet und seine unbekannten Konzertstücke aus der Taufe gehoben hat.

„Durch Kreislers Brille“ zu singen, fällt Ilja Richter nicht schwer. Der für ihn größte Kabarett-Poet wohnt schon lange in seinem Kopf. Kreisler wusste das. Schätzte ihn. Schwer ist leicht was….Aber wenn Richter mit Meister-Pianistin Sherri Jones, dieser von Georg Kreisler bevorzugten Interpretin seiner Konzertstücke, „loslegt“….von der Pa-rodie, über lyrisch Surreales bis hin zu schärferen Liedern wie „Anders als die Anderen“, bestätigen Publikum und Presse dem Chansonnier und der Pianistin in dieser Art Einklang: Hier ist vieles anders als bei den anderen. Besser? Das steht auf einem anderen Notenblatt…. Anders allemal!

(Veranstalter: Stadtverwaltung Nordhausen, Stadtverwaltung Mühl-hausen, Theater im Schlossgarten, Arnstadt in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

41

Page 42: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

42

Donnerstag, 2. November 201719.30 Uhr StadtbibliothekSchulplatz 1307407 RudolstadtEintritt: 6,00 €, ermäßigt 4,50 €

Freitag, 3. November 201719.30 Uhr Villa RosenthalMälzerstraße 1107745 JenaEintritt: 7,00 €, ermäßigt 5,00 €

SchmattesJiddisch-deutsches Liedkabarett mit Stella Jürgensen und Inge Mandos

Musikalisch-kabarettistische „Schmattes“, das sind „Plünnen“, Fund-stücke, kleine Schätze aus dem Repertoire der Sängerinnen Stella Jürgensen und Inge Mandos. Deutsche und jiddische Lieder, sowie Schlager jüdischer Komponisten aus den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts, haben die beiden Sängerinnen aufgestöbert und in Szene gesetzt. In einer kabarettistischen Revue verbinden sie, virtuos begleitet von Andreas Hecht an der Gitarre, ihre lang gesammelten musikalischen Kostbarkeiten zu einem heiteren und stimmungsvollen Programm.

Das Publikum erwartet ein Abend voller Witz, Ironie und Überra-schungen, ein Abend mit Tiefgang und zu Herzen gehenden Liedern, mit zwei Protagonistinnen, die auch in scheinbar ausweglosen Le-benslagen die Hoffnung nicht aufgeben.

(Veranstalter: Stadtbibliothek Rudolstadt, Villa Rosenthal JenaKultur in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Freitag, 3. November 201720.00 Uhr Café KrämerEduard-Fritze-Straße 9a 98617 Meiningen Eintritt: 10,00 €, ermäßigt 8,00 €

Aletchko-QuartettKlezmer, Balkan, Oriental – explosiv!

Die Geige ist für ihn Leidenschaft und Sprache. Der Multi-Kulti Violi-nist Aletchko erschafft durch seine Musik Welten. Seine musikalische Identität ist eine Mixtur aus den Rhythmen des Balkans und des Na-hen Ostens und einer klassischen russischen Musikausbildung. Zehn Jahre lang lebte Aletchko in Israel und experimentierte mit Klezmer-Klängen und den arabischen Melodien des Nahen Ostens. Jetzt ist der Geiger Alexey im musikalischen Schmelztiegel Berlin angekom-men. Auf der Bühne kreiert er zusammen mit dem Flamenco-Gi-tarristen Christian Varas, dem Funk-Bassisten Raphael Espinoza und dem Percussionisten Peter Kuhnsch eine einzigartige Atmosphäre von europäischer Virtuosität und mediterranem Temperament. In dem Programm fließen die mitreißenden Rhythmen des Balkans, Elemente der klassischen Musik, Einflüsse des Rocks, Country, Folk und elek-tronischer Musik zusammen.

(Veranstalter: Stadtverwaltung Meiningen in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Page 43: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

43

Öffentliche Konzerte mit dem Earth People MusicDance Ensemble und Schülergruppen aus den jeweiligen Auftrittsorten

Eintritt frei

Freitag, 3. November 201719.00 Uhr JakobskircheAm Jakobskirchhof99423 Weimar

Montag, 6. November 2017 19.00 Uhr Aula des HerdergymnasiumsWiedigsburg 7/899734 Nordhausen

Dienstag, 7. November 201718.00 Uhr JugendkircheThomas-Müntzer-Straße 2a99974 Mühlhausen

Mittwoch, 8. November 19.00 Uhr LorenzkirchePilse 30 99084 Erfurt

Donnerstag, 9. November 201718.00 Uhr OberrathaussaalMarktplatz 198529 Suhl

(Veranstalter: Förderverein Begegnungen 2005 - Internationaler Jugendaustausch und Jugendförderung r.V., Köln, Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenar-beit mit dem Staatlichen Gymnasium „Albert Schweitzer“, Erfurt, dem Staatlichen Gymnasium „Johann Wolfgang von Goethe“, Weimar, dem Staatlichen Gymnasium „Johann Gottfried Herder“, Nordhausen, dem Evangelischen Schulzentrum Mühlhausen, dem Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Rechtsextremismus, Suhl, dem Evangelischen Kirchspiel Mühlhausen, der Katholischen Pfarrgemeinde St. Lorenz Erfurt und der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Weimar)

20 jüdische und arabische SchülerInnen zwischen 14 und 18 Jahren kommen aus Israel für 10 Tage nach Thüringen. Sie leben in Haifa und Scha‘ar HaNegev und wohnen hier bei Gastfamilien von Schü-lern der Musikschule Nordhausen.

In den Tagen ihres Aufenthaltes treffen sie Altersgenossen aus Schu-len in 5 Thüringer Städten. Bei den bilateralen Jugendbegegnungen bereiten sich die deutschen und israelischen Jugendlichen gemein-sam auf ein Konzert vor und treten als Earth People MusicDance Ensemble gemeinsam auf. So können Freundschaften und Bindun-gen entstehen. Zudem liegt dem Projekt das interkulturelle Lernen zugrunde: Die Jugendlichen entdecken ihre sozialen und kulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede und bauen so Vorurteile ab.

Aber das Wichtigste ist vielleicht das gemeinsame Musizieren, denn Musik bringt Menschen zusammen, trotz unterschiedlicher Sprache und Herkunft.

Mittwoch, 1. bis Freitag, 10. November 2017

EARTH PEOPLE

deutsch-israelisches Chorprojektin Erfurt, Mühlhausen, Nordhausen,

Suhl und Weimar

43

Page 44: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

44

Klezmer trifft Derwisch trifft OrgelGastspiel des Ensemble Noisten, Wuppertal

Ein jüdisch- islamisch-christlicher Dialog heißt dieses interessante trialogische Projekt, auf die Bühne gebracht vom Wuppertaler Klezmer-Quartett Ensemble Noisten zusammen mit dem DerwischTänzer Talip Elmasulu, dem Neyflötisten Murat Cakmaz und dem Kölner Organisten Robert Mäu-ser. Was trennt sie, was eint sie? Klezmer ist osteuropäische Tanzmusik, ein Klezmermusiker singt die Lieder seiner Seele. Und das überschwänglich lebendig bis innig melancholisch, die Sufimusik mit Derwisch bejahend meditativ, die Musikliteratur der Orgel formal suchend und verstehend. Fest steht: Die Kirchenorgel hat ihren Ursprung im Orient und ist das prägende Instrument der abendländischen christlichen Kirchenmusik. Der Grego-rianische Gesang hat sich aus dem Singen von Psalmen entwickelt und den Ursprung dieser Psalmodie finden wir in der antiken jüdischen Musik. Doch was wirklich wichtig ist: so unterschiedlich sie auch klingen, ob berührend emotional, meditativ oder formal, so sind alle drei Klangsprachen samt Derwisch doch Ausdruck des Selben, des Göttlichen.

Das Wuppertaler Quartett um den Klarinettisten Reinald Noisten ist eine feste Größe in der Gesamtdeutschen Musikszene und darüber hinaus. Ihr Markenzeichen sind unbändige Spielfreude, virtuose Technik und stilvolle Arrangements.

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Gera und der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Martini-Luther, Erfurt)

Freitag, 3. November 201719.00 Uhr St. TrinitatiskircheHeinrichstraße 4507545 GeraEintritt: 7,00 €, ermäßigt 5,00 €

Samstag, 4. November 201719.00 Uhr LutherkircheMagdeburger Allee 4899086 Erfurt Eintritt: 10,00 €, ermäßigt 7,00 €

44

Page 45: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

45

Mittwoch, 8. November 201719.30 Uhr Stadt- und RegionalbibliothekPuschkinplatz 707545 GeraEintritt frei

Ich hatte einen süßen TraumMultimedia-Show für Mordechai Gebirtig von und mit Uwe von Seltmann

Mordechai Gebirtig war einer der bedeutendsten Dichter jiddischer Sprache. Er wurde 1877 in Kazimierz, dem jüdischen Viertel von Krakau, geboren und 1942 von deutschen Soldaten erschossen. Seine Lieder werden bis heute gesungen. „Es brent“, das bekannteste Lied Gebirtigs, war die inoffizielle Hymne der jüdischen Widerstands-kämpfer. Rund 100 Gedichte des Tischlers Gebirtig sind überliefert. Sie stammen aus einer Welt, die es nicht mehr gibt und nicht mehr geben wird, doch sind sie brandaktuell:

„Und ihr steht und gafft nur herum / die Arme verschränkt / und ihr steht und gafft nur herum / wenn unser Städtchen brennt“

(Abb.n.: Titelseite der Ausgabe „Ale lider vun Mordkhe Gebirtig [l.] sowie der Liedersammlung „S‘brent“)

(Veranstalter: Stadt- und Regionalbibliothek Gera in Zusammenar-beit mit dem Aktionsbündnis Gera gegen Rechts)

Freitag, 10. November 201720.00 Uhr Kalif StorchZum Güterbahnhof 2099085 ErfurtEintritt: Vorverkauf 15,00 €, ermäßigt 10,00 € http://www.ticketshop-thueringen.de/Ticket Hotline: 0361/ 22 75 227Abendkasse 17,00 €, emäßigt 12,00 €

Exklusive Voraufführung

SHAHAK SHAPIRA – GERMAN HUMORAuf der ganzen Welt sind die Deutschen für ihren großartigen Sinn für Humor bekannt. Kein Wunder, denn Humor ist in Deutschland Volks-sport. Ironie und Sarkasmus sind die neuen Schäferhunde des Deut-schen. Gelacht wird ständig. Comedy-Größen wie Bernd Höcke oder Pietro Lombardi dominieren die Szene wie Putin das Weiße Haus.

Ausgerechnet in diesem Epizentrum der Spaßigkeit stellt sich ein Mann dem kritischen Expertenpublikum namens Deutschland. Sha-hak Shapira - Satiriker, „Künstler“, Sex-Symbol und trotzdem ir-gendwie auch Jude. Mit 14 Jahren verließ er seine Heimat, um das zu tun, was jeder Israeli mit etwas Hirn niemals tun würde: nach Sachsen-Anhalt ziehen. Dort lernte Shahak die Kultur und Sprache der Einheimischen, später lernte er auch Deutsch. Nun ist er bereit, 60 bis 90 Minuten deines höchstwahrscheinlich sinnlosen Lebens mit mittelmäßigen Gags, flachen Pointen und Gesang an der Grenze zur audiovisuellen Vergewaltigung zu verschwenden. Wir müssen nicht so tun, als hättest du was Besseres vor.

Außerdem sagen Leute, dass Shahak krass hart zum Denken anregt vong Intellektuellness her. Sheeesh.

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V. und dem Tanz- und Nachtclub Kalif Storch, Erfurt)

Page 46: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

46

Samstag, 11. November 201720.00 Uhr Flughafen Erfurt-WeimarBinderslebener Landstraße 10099092 Erfurt Eintritt ab 19,90 €

othermusic im Terminal

New Yiddish Songmit Sveta Kundish (Gesang, Berlin) und Patrick Farrell (Akkordeon, New York)

Die Sopranistin Sveta Kundish und der Akkordeonist Patrick Farrell gehören weltweit zu den renommiertesten und angesehensten jungen Künstlern für Klezmer und jiddische Musik. Seit 2013 beschreiten sie gemeinsam neue kreative Pfade und laden ihr Publikum zu einer Ent-deckungsreise in ihre intime musikalische Gefühlswelt ein.

Im Vordergrund stehen die neuen Versformen nordamerikanischer, israelischer und europäischer Dichterinnen. Sie versprechen aus-drucksstarke Einblicke in das Reich der Liebe und Hoffnungen, der Mutterschaft, aber auch des persönlichen Schreckens.

Feine Präzision, virtuose Höhenflüge und emotionale Präsenz ma-chen die Konzerte von Kundish und Farrell zu einem aufregenden und erfüllenden Erlebnis. Mal schlicht und traditionell, mal avantgar-distisch und verblüffend neu erwecken sie durch ihre unausgespro-chene musikalische Verbindung die Lieder zum Leben.

(Veranstalter: other music e.V., Weimar)

46

Page 47: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

47

Ungefähr 25 musikbegeisterte Profis und Laien gründeten 2004 den Chor der jüdischen Gemeinde Chemnitz „Schir Semer“ (hebräisch: Melodien). Der dreistimmige Chor hat in seinem Repertoire bald mehr als 100 Titel: Gebete, Volkslieder, klassische Lieder, aber auch Scherzlieder in mehreren Sprachen: z.B. in Jiddisch, Hebräisch, Rus-sisch, Deutsch und Italienisch.

Der Chor wird von Taisa Leyenson geleitet. Immerhin 20 Auftritte außerhalb der Jüdischen Gemeinde absolvierte der Chemnitzer Chor im vergangenen Jahr. Alle Arrangements macht Taisa Leyenson selbst. In ihrer weißrussischen Heimat gehörte sie zu den Top Ten der Chorleiter. Sie kam aus der Stadt Orsch in Weißrussland nach Deutschland. Dort arbeitete sie 30 Jahre als Gesangslehrerin und Chorleiterin.

(Foto: Rathaussaal in Gera)

(Veranstalter: Interkultureller Verein Gera e.V.)

Jüdische und internationale MelodienKonzert mit dem Chor „Schir Semer“ der Jüdischen Gemeinde Chemnitz

Sonntag, 12 . November 201716.00 Uhr RathaussaalKornmarkt 12 07545 GeraEintritt frei

„Eine Melodie singt mein Herz, die du gesungen“ Werke jüdischer Komponisten des 19. Jahrhunderts

Viele jüdische Persönlichkeiten, die vor dem Holocaust die deutsche Gesellschaft und Kultur mitgestalteten, sind in Vergessenheit geraten. Unter ihnen der Wormser Komponist Friedrich Gernsheim, der in Rot-terdam und Berlin wirkte, wiederholt als Gastdirigent in Meiningen war und mit der dortigen Hofkapelle seine zweite Sinfonie aufführte. Oder Salomon Jadassohn, der am Leipziger Konservatorium lehrte und dessen Kompositionen u.a. im Gewandhaus und vom Thoma-nerchor musiziert wurden. Ihre Werke sind heute verschollen oder schlummern weitgehend unentdeckt in Bibliotheken und Archiven.

Die Meininger Sopranistin Anna Gann und die Suhler Pianistin Na-oko Christ-Kato haben sich auf die Suche gemacht. Sie stießen auf schwelgerische Melodien, ernste Gesänge, heitere Weisen und be-wegende Vertonungen von Texten bekannter Lyriker und Schriftstel-lerinnen.

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Reklamemuseum Arnstadt)

Sonntag, 12 . November 201717.00 Uhr Haus zur RebentürZimmerstraße 799310 ArnstadtEintritt frei

Page 48: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

48

Mittwoch, 15. November 2017 18.30 Uhr Jüdisches GemeindezentrumSalvador-Allende-Platz 1107747 JenaEintritt frei, Spenden erbeten

Canticas de SefaradLieder der spanischen Juden - sephardische Lieder zu den jüdischen Feiertagen, Liebeslieder und Romanzen

mit Regina Herrlich (Gesang), Maria-Barbara Müller (Querflöte), Klaus Hagedorn (Percussion) und Lutz Balzer (Gitarre, Gesang)

Freitag, 17. November 201719.00 Uhr FLOHBURG – Das Nordhausen MuseumBarfüßerstraße 699734 NordhausenEintritt: 8,00 €

Samstag, 18. November 201719.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeAn der Stadtmünze 4/599084 ErfurtEintritt: 7,00 €, ermäßigt 5,00 €

WAKS – yiddish voicesmit Inge Mandos (Gesang), Hans-Christian Jaenicke (Geige), Klemens Kaatz (Klavier, Akkordeon und Indisches Harmonium) und jiddischen Originalstimmen von alten Tonaufnahmen, die zwischen 1928 und 1941 in der Ukraine und in Weißrussland auf Wachswal-zen-Phonographen aufgezeichnet wurden.

Die jiddischen Originalstimmen stehen im Mittelpunkt des Abends. Die Arrangements des WAKS-Ensembles sind einfühlsam und konse-quent darum herum gebaut – eine Idee, die es im jiddischen Genre bisher nicht gegeben hat. So bringt WAKS die Stimmen aus der ver-sunkenen jüdischen Welt Osteuropas wieder zum Klingen und baut eine Brücke zwischen Gestern und Heute.

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Nordhausen und der Begegnungsstätte Kleine Synagoge Erfurt)

Sefarad ist der hebräische Name für die Iberische Halbinsel. 1492 erließ König Ferdinand ein Edikt, in dem alle Juden des Landes ver-wiesen wurden. Sie siedelten sich in den Ländern um das Mittelmeer an. Aus dem mittelalterlichen Spanisch, angereichert mit hebräischen Worten, entstand eine eigene Sprache, die Ladino genannt wird und Grundlage der sefardischen Lieder ist.

(Veranstalter: Begegnungsgruppe Judentum im Jüdischen Ge-meindezentrum Jena in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Page 49: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

49

Rumeynishe Fantasien – Klezmer trifft Klassik Johannes Paul Gräßer (Erfurt, Geige), Szilvia Csaranko (Hannover, Piano & Akkordeon) und Michel Tuttle (Berlin, Bass) präsentieren im Rahmen der 25. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur erstmals die Weiterentwick-lung ihres Programms „Rumeynishe Fantasien“.

Die 2012 eingespielte CD wurde vom „Yiddish Forward“, einer der wichtigsten jiddischen Zeitungen in New York mit den Worten rezensiert: „ ...es ist ein Kunstwerk, rumänische Musik so zu spielen, dass sie nicht 100%ig rumänisch klingt, sondern auch jiddisch, Gräßer und Csarankozeigen, dass sie dies verstehen. Es ist ein Vergnügen, jiddische Geigenmelodien zu hören, die die meisten Klezmergruppen („kapelyes“) heutzutage sonst auf der Klarinette spielen“.

Rumänien gilt als musikalischer Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Inspirationsquelle einiger der schönsten klassischen Werke und als Ursprungsland zahlreicher jiddischer Melodien.

Im Mittelpunkt des Programms stehen zwei verschiedene Genres, die in der Volksmusik Rumäniens zu finden sind: Die„Rumänischen Volkstänze“, die Béla Bartók niedergeschrieben hat und die zur traditionellen Bauernmusik zählen sowie die sogenannten „Rumeynishen Fantasien“, die zum Genre der Klezmermusik gehören und durch alte Aufnahmen überliefert sind.

Leitgedanke des Programms ist die musikalische Erforschung eines Grenzbereichs zwischen zwei Welten: Die Verbindung von Klezmermusik und osteuropäischer Volksmusik mit Elementen und Techniken klassischer Kunstmusik. Traditionell überlieferte Melodien werden mit Mitteln aus der klassischen Aufführungspraxis interpretiert. Auf Volksmelodien basierende, klassische Kompositionen werden „zurückübersetzt“ in eine eher tradi-tionelle Spielweise.

Das neue Programm greift die schönsten Melodien auf und ergänzt sie durch Nigunim und instrumentale jiddische Festmusik und Werke von Joseph Solinski, Béla Bartók, Abe Shwarts u.a..

(Veranstalter: Johannes Paul Gräßer und Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V., Regionale Arbeitsgruppe Ilmenau-Arnstadt)

Freitag, 17. November 201720.00 Uhr Saal der MusikschulePaul-Löbe-Straße 398693 IlmenauEintritt: 7,00 €, ermäßigt 4,00 € (Studenten und Arbeitslose )

Samstag, 18. November 201720.00 Uhr, Lutherkirche Erfurt Magdeburger Allee 4899086 ErfurtEintritt: Vorverkauf 14,50 €, ermäßigt 9,50 € http://www.ticketshop-thueringen.de/Ticket Hotline: 0361/ 22 75 227(ab Oktober, zuzüglich Vorverkaufsgebühr)Abendkasse 17,50 €, ermäßigt 12,50 €

Foto: Pierre Kamin

49

Page 50: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

50

Lesungen, Vorträge, Gesprächsrunden, Workshops

Lyrik, Belletristik

Page 51: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

51

Shalom, Herr LeviUwe Heimowski und Andreas Martz lesen zur Eröffnung der gleichnamigen Ausstellung aus ihrem Begleitbuch

Die Autoren schreiben in ihrem Vorwort:

Schon im Titel steckt, was dieses Buch ausmacht.Ein großes Wort – Shalom.Es wird oft mit großer Geste verwendet: Für das Judentum an sich oder das Land Israel und seine Herausforderungen im Nahen Osten.Für die altehrwürdige Thora oder den erschütternden Holocaust.Doch dann kommt ein Komma und ein kleiner Zusatz – Herr Levi.Das klingt nun eher nach den Niederungen des Alltags.Fast schon kleinkariert oder zumindest privat.Beides ist gewollt.Genau diese große Spannweite soll dieses Buch haben.Denn im Leben jüdischer Menschen – wie bei jedem anderen Men-schen auch – gibt es beides: das Große und Gewaltige und das scheinbar Kleine, die vielen wertvollen Details.Jüdische Menschen leben Tür an Tür mit ihren Nachbarn. Mit Ara-bern in Jerusalem, mit Thüringern in Deutschland...Dieses Buch ist Menschen gewidmet, keiner Ideologie....

(Veranstalter: Kuratorium zur Sicherung der Interessen des Vereinig-ten St. Georg- und St. Jacobs Stift e.V. Arnstadt in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Montag, 23. Oktober 201719.00 Uhr Altes Spital „Spittel“Erfurter Straße 3999310 ArnstadtEintritt frei, Spenden erbeten

Rahels FluchtMirjam Pressler liest aus dem Manuskript ihres noch unveröffentlichten Jugendbuches über den „Erfurter Schatz“

Foto: Roman Mordashev

Das Buch spielt in Erfurt und verknüpft zwei Zeitebenen - kurz vor 1349, dem Jahr des Erfurter Pogroms, und unsere Gegenwart:

Eine Kunsthistorikern untersucht die Geschichte des Erfurter Schatzes. Sie hat eine 14-jährige Tochter, die sie in ihre Erlebnisse einbeziehen möchte, die sich aber zunächst überhaupt nicht für mittelalterliche Geschichte interessiert. Bei den Nachforschungen kommt jedoch zum Vorschein, dass auch Kalman von Wiehe, der damalige Besitzer des Schatzes, der die wertvollen Stücke kurz vor dem Pogrom ver-grub, ebenfalls eine 14-jährige Tochter hatte. Über diese gleichalt-rige Figur wird das Interesse der Tochter der Forscherin geweckt und zwischen beiden Mädchen entspannt sich eine Beziehung über mehr als 600 Jahre hinweg.

Mirjam Pressler gilt als eine der erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen, schreibt aber auch Bücher für Erwachsene und arbeitet als Übersetzerin. Für ihr „herausragendes literarisches Gesamtwerk“ erhielt Mirjam Pressler den renommierten Literaturpreis der Landeshauptstadt München 2017.

(Foto: Mirjam Pressler und Amos Oz auf der Leipziger Buchmesse 2015)

(Veranstalter: Netzwerk jüdisches Leben Erfurt in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Donnerstag, 26. Oktober 201712.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeAn der Stadtmünze 4/599084 ErfurtEintritt frei

Page 52: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

52

Wodka ist immer koscherKüf Kaufmann liest aus seinem gleichnamigen Buch

Wodka löst die Zunge, befeuert das Herz, bringt das Geschichtener-zählen in Gang und ungehemmtes Lachen. Dennoch lässt der Autor, Regisseur und Kabarettist Küf Kaufmann seinen Lieblingstrunk nicht zum Helden werden – das bleibt er selbst.

Er liest aus dem Buch seines abenteuerlichen Lebens zwischen den Küsten der Krim und den Stränden Sachsens. Der russische Jude ver-steht es, charmant plaudernd von den Absurditäten seiner Karriere vom Regisseur an der „Leningrader Musik-Hall“ bis zum Kabarettisten im Leipziger Academixer-Keller zu berichten.

(Veranstalter: Stadtverwaltung Sondershausen, Villa Rosenthal Jena-Kultur in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen und der Begegnungsstätte Kleine Synagoge)

Mittwoch, 25. Oktober 201719.30 Uhr Villa RosenthalMälzerstraße 1107745 JenaEintritt: 5,00 €, ermäßigt 3,00 €

Donnerstag, 26. Oktober 201719.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeAn der Stadtmünze 4/599084 ErfurtEintritt: 5,00 €, ermäßigt 3,00 €

Samstag, 4. November 201719.00 Uhr Bürgerzentrum CruciskircheCrucisstraße 899706 SondershausenEintritt: Vorverkauf 8,00 €, Abendkasse 10,00 €

Mittwoch, 1. November 201710.30 und 12.30 Uhr Kinder- und JugendbibliothekMarktstraße 2199084 ErfurtEintritt frei

Marisha, das Mädchen aus dem FassDie Geschichte der Malka Rosenthal

Lesung mit der Autorin Gabriele Hannemann

Es war kein Versteckspiel, aber ein verdammt gutes Versteck. Wo andere Kinder beim Spielen abenteuerlustig für ein paar Minuten hineinkriechen, muss Marisha eineinhalb Jahre ausharren. In einem dunklen Fass! Marisha ist Jüdin und darf nicht gefunden werden.

Dieses Buch erzählt die wahre Geschichte der kleinen Marisha, die ohne Vater und Mutter ganz tapfer sein muss. Wie schafft man das? Und wer hat ihr dabei geholfen?

In kindgerechter Sprache erzählt Gabriele Hannemann von der Flucht aus dem Ghetto, vom Hunger, von der Angst, vom Tod und vom Überleben Marishas bis hin zu ihrer Überfahrt auf der Exodus nach „Eretz Israel“, dem Land Israel.

Mit dieser authentischen Geschichte ermöglicht Gabriele Hanne-mann Kindern eine kindgerechte, emotional ansprechende und sen-sible Erstbegegnung mit der Shoah.

(Veranstalter: Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland)

Page 53: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

53

Samstag, 11. November 201719.00 Uhr Kommunikationszentrum Sparkasse Gera-GreizSchlossstraße 1107545 GeraEintritt: 22,00 €, ermäßigt 19,00 €, Vorverkauf: 20,00 €, ermäßigt 17,00 €

Ticketshop-Thüringen, Ticket Hotline: 0361/ 22 75 227http://www.ticketshop-thueringen.de/

Servicecenter Gera OTZ/TLZ, 07545 Gera, Johannisstr. 8,

Tourist Information Gera, Markt 1a

Freitag, 17. November 201719.00 Uhr Schloss EttersburgAm Schloss 199439 EttersburgTeilnehmerbeitrag: 20,00 €,für Schüler und Studenten 15,00 €

Der 1959 erschienene Gedichtband „Nur eine Rose als Stütze“ ist als Erstveröffentlichung der Lyrik von Hilde Domin Namensge-ber für den stimmungsvollen Leseabend mit Marianne Sägebrecht. Beide Frauen verbindet ihre lebenslange Leidenschaft für Kunst und die Einstellung, mutig und selbstbewusst im Austausch mit anderen Positives zu entwickeln. Hilde Domin ging stets ihren eigenen Weg, „außerhalb jeder Regel“, wie sie selbst sagte. Neben Domins Poesie mag Marianne Sägebrecht vor allem dieser Eigensinn fasziniert ha-ben, verlief ihr Leben doch auch ungewöhnlich: Von der medizinisch-technischen Assistentin, die schon als Kind die Theaterwelt liebte, über die Leitung von Kleinkunstlokalen bis hin zur gefeierten Film- und Fernsehschauspielerin.

Begleitet von dem Violinisten Lenn Kudrjawizki entführt uns die zu Weltruhm gekommene Schauspielerin in die Lyrik von Hilde Domin.

Nur eine Rose als StützeMarianne Sägebrecht liest Gedichte von Hilde Domin,

musikalisch begleitet von Lenn Kudrjawizki (Gesang und Geige)

Die aus einem jüdischen Elternhaus stammende Dichterin Hilde Do-min gilt als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen ihrer Generation. Ihre Gedichte wurden in mehr als zwanzig Spra-chen übersetzt und mit internationalen Preisen geehrt. Neben Ge-dichten, Erzählungen und einem Roman verfasste Hilde Domin auch Essays und literaturwissenschaftliche Abhandlungen. Sie fand ihre letzte Ruhe auf dem Heidelberger Bergfriedhof. Der von Domin selbst gewählte Grabspruch lautet:

„Wir setzten den Fuß in die Luft und sie trug“

(Veranstalter: Stadtverwaltung Gera, Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Liberales Forum Weimar in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

53

Page 54: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

54

Lesungen, Vorträge, Gesprächsrunden, Workshops

Biographien

Page 55: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

55

Mod Helmy; Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo retteteLesung mit Igal Avidan

Die meisten Menschen in Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die Judenverfolgung, viele nahmen aktiv daran teil. Nur 600 von ihnen wurden von Yad Vashem als Judenretter geehrt und ein ein-ziger war ein Araber. Der Arzt Mod (Mohamed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten als „Nichtarier“ diskriminiert und als Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten in Berlin gelang es ihm sogar mit Hilfe von Hitlers Intimfreund, dem Mufti von Jerusalem, eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu bringen. Igal Avidan fand Helmys ehemali-ge Patienten, besuchte seine Verstecke und zeichnet seine einzigarti-ge Geschichte nach.

Igal Avidan arbeitet als freier Journalist und Deutschland-Korres-pondent für verschiedene israelische Zeitungen. Er lebt in Berlin und schreibt als freier Autor und Kolumnist zum Thema Nahost u.a. für die Süddeutsche Zeitung, die NZZ und die Frankfurter Rundschau.

(Veranstalter: Friedrich-Ebert-Stiftung - Landesbüro Thüringen)

Mittwoch, 8. November 201718.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeAn der Stadtmünze 4/599084 ErfurtEintritt frei

Dienstag, 7. November 201710.00 Uhr Debschwitzer SchuleDarwinstraße 907548 Gera

Renate ArisSchüler der Klassen 9 und 10 im Gespräch mit der jüdi-schen Zeitzeugin, die in Dresden die Nazizeit überlebt hat

Die heute 80-Jährige ist eines der aktivsten Mitglieder in der Jüdi-schen Gemeinde Chemnitz. Die Familie von Renate Aris stammt aus Dresden. Ihrer drohenden Deportation in das Konzentrationslager Theresienstadt im Februar 1945 entkam sie nur durch den Luftangriff der Alliierten, der die Infrastruktur der Innenstadt auf einen Schlag komplett zerstörte.

Nach dem Krieg übernahm Familie Aris große Verantwortung in der neu gegründeten Jüdischen Gemeinde in Dresden. Auch Renate, die aus beruflichen Gründen während der 1960er-Jahre nach Karl-Marx-Stadt zog, wurde in der dortigen Gemeinde, die kaum mehr als 20 Mitglieder zählte, rasch aktiv. Als zu Beginn der 1990er die rus-sischsprachig-jüdische Zuwanderung begann, war sie mit den „Alten“ zur Stelle, um gemeinsam neue Strukturen zu schaffen. So gründete sie mit einigen Mitstreiterinnen einen neuen Jüdischen Frauenverein und wurde mehrfach in den Vorstand der Gemeinde gewählt. Seit vielen Jahren ist Renate Aris auch in Schulen unterwegs, um von ihren wechselvollen Erfahrungen als Jüdin in Deutschland zu berichten.

(Veranstalter: Interkultureller Verein Gera e.V.)

© Stadt Chemnitz / Wolfgang Schmidt

Page 56: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

56

Donnerstag, 9. November 2017 20.00 Uhr AugustinerklosterAugustinerstr. 1099084 ErfurtEintritt: 10,00 €, ermäßigt 8,00 €Karten über Ticket Shop Thüringen:http://www.ticketshop-thueringen.de, Erfurter Herbstlese e.V.:www.herbstlese.de und Hugendubel am Anger in Erfurt

Erfurter Herbstlese

Deutschjüdische Glückskinder. Eine Weltgeschichte meiner Familie. Buchvorstellung mit Michael Wolffsohn

Moderation: Benjamin Hoff, Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Staatskanzlei des Freistaats Thüringen Ein unkonventioneller Blick auf die deutschjüdische GeschichteWeshalb Großvater Wolffsohn in Tel Aviv sozialistische Lehrer mit dem Gartenschlauch bespritzte, warum Hitlers Wirtschaftsauf-schwung Juden wie Großvater Saalheimer benebelte, bis er ins KZ Dachau verschleppt wurde, wie deutsche Juden in Palästina den Holocaust erlebten, warum ihre Kinder Bauern wurden, wel-che Rolle Ovid in Israels Militär spielte, was Michael Wolffsohn selbst zu den jüdischen und nichtjüdischen Personen, Institutio-nen und „moralischen Instanzen“ in Deutschland und der Welt zu sagen hat: Wenn ein Historiker wie er die Geschichte seiner Fa-milie erzählt, darf man sich auf Überraschungen gefasst machen. Vergangenheit und ZukunftMichael Wolffsohns Geschichte führt ihn auch zu grundsätzli-chen Fragen wie etwa nach der Zukunft des Judentums, von Viel-völkergesellschaften, Schuld, Sühne und Versöhnung. Die jünge-re und jüngste Vergangenheit wird mit kritischem Blick beleuchtet. Die Geschichte dreier GenerationenErzählt wird die Geschichte dreier Generationen einer weit ver-zweigten jüdischen, heute jüdisch-christlichen Familie vom frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Was sie erlebten, wie sie vor-her, im Exil und nachher lebten und liebten, wie ihr Erleben Kinder und Kindeskinder prägte, davon erzählt Michael Wolffsohn pointiert und ohne jede Schönfärberei. Ein unkonventioneller Blick auf die deutschjüdische Geschichte.

Michael Wolffsohn, Prof. Dr., geb. 1947 in Tel Aviv, stammt aus einer deutsch-jüdischen Familie, die 1939 nach Palästina fliehen musste. Seine Eltern kehrten 1954 nach Deutschland zurück. Von 1981 bis 2012 war er Professor für Neuere Geschichte an der Bundeswehr-universität München. Michael Wolffsohn veröffentlicht regelmäßig in nationalen und internationalen Medien und hat über 30 Bücher vorgelegt, unter anderem „Wem gehört das Heilige Land?“ (11. Aufl. 2014).

(Veranstalter: Erfurter Herbstlese e.V.)© Michael Wolffsohn

56

Page 57: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

57

Juden in Gera – Werner Simsohn3 Tagesworkshops mit Schülern der Klassenstufe 7

Im Alter von drei Jahren kam Werner Simsohn 1927 nach Gera. Der Vater war Jude. Seine Kindheit und Jugend waren geprägt durch die Verfolgung jüdischer Familien. 1944 wurde sein Vater im Konzen-trationslager Auschwitz ermordet. Er selbst wurde als junger Mann verhaftet und in ein sogenanntes „Erziehungslager“ gebracht, aus dem er kurz vor Kriegsende floh.

Nach dem Krieg erkannte Simsohn die Notwendigkeit, die Geschich-te der jüdischen Einwohner Geras vor dem Vergessen zu bewahren. Es entstand die umfangreichste Sammlung zum Thema „Juden in Gera“. Sein Lebenswerk verarbeitete er auch im gleichnamigen Buch in drei Bänden. Er starb 2001 in Gera.

1998 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Gera verliehen.

(Veranstalter: Interkultureller Verein Gera e.V.)

Mittwoch, 15. bis Freitag, 17. November 2017jeweils 9.00 bis 12.00 Uhr Debschwitzer SchuleDarwinstraße 907548 Gera

Donnerstag, 9. November 201718.00 Uhr Theater am MarktGoldschmiedenstraße 1299817 EisenachEintritt frei

Der Mensch liebt es nicht, gehasst zu werdenFritz Bernstein – früher Antisemitismusforscher und Staatsgründer und seine Beziehung zu Eisenach

Vortrag von Christoph Gann

Christoph Gann widmet sich in seinem Vortrag dem familiären Hin-tergrund und dem Aufwachsen Bernsteins, der vor 125 Jahren in Meiningen geboren wurde, in Eisenach seine Jugend verbrachte und ein Mitbegründer des Staates Israel wurde. Zudem stellt er dessen Forschung über das Entstehen und das Wesen von Feindschaften dar.

Bernsteins Buch über den „Antisemitismus als Gruppenerscheinung“ (1926) wurde von Albert Einstein und Theodor Lessing gelobt, von Arnold Zweig als Plagiat angesehen und 1933 von den Nationalso-zialisten verbrannt. In jüngerer Zeit fand es in der Forschung wieder vermehrt Beachtung.

Bernstein, der mehrmals Minister in der israelischen Regierung und Knessetabgeordneter war, kandidierte 1952 und 1963 für das Amt des israelischen Staatspräsidenten. Er starb als Peretz Bernstein 1971 in Jerusalem.

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Theater am Markt, Eisenach)

Page 58: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

58

Freitag, 17. November 201718.00 Uhr Kathy‘s StadtcaféLutherkirchstraße99510 Apolda Eintritt frei

Die Frau im Schrank – ein Gruß aus dem JenseitsPeter Franz liest aus den „Apoldaer Judengeschichten“ Nr. 2

Die Jüdin Cella Müller-Hollenhorst (Foto nach der Befreiung), ge-borene Gumpert, ist mit dem „arischen“ (nicht-jüdischen) Kaufmann Curt Müller-Hollenhorst verheiratet. Sie bekommt handgreiflich zu spüren, dass sie von den Nazis nichts Gutes zu erwarten hat. Ein-mal wird sie in einem „Heimtücke-Verfahren“ angeklagt und zu einer erheblichen Geldstrafe verurteilt. Sofort nach der Urteilsverkündung wird sie in das KZ Bad Sulza eingeliefert. Nach ihrer Entlassung wird sie zwangsverpflichtet zu einer Arbeit in einem Rüstungsbetrieb. Im November 1944 wird der Schutz einer „Privilegierten Mischehe“ auch für sie aufgehoben, so dass sie mit ihrer Deportation nach dem Osten rechnen muss. An dem Tag, an dem sie den Gestellungs-Be-fehl erhält, packt sie einen Koffer mit Reiseutensilien und legt darauf einen Zettel mit der Mitteilung „Einen Gruß aus dem Jenseits“. Er soll den Gestapo-Beamten ihren Freitod vortäuschen. Stattdessen will sie nach Jena laufen und einen Nachtzug zu ihrer Schwester nach Berlin besteigen. Dazu kommt es aber nicht, denn im Schötener Grund trifft sie auf Menschen, die sie retten werden. In einem „Wolle-Schrank“ wird sie bis Kriegsende versteckt.

(Veranstalter: Prager-Haus Apolda e.V.)

Ausgangspunkt ist das persönliche Schicksal der Familie des Apolda-er Fellhändlers Bernhard Prager (auf dem Foto in der Mitte liegend): Zuerst der Alltag der scheinbar voll integrierten jüdischen Familie, Bilder von Hochzeiten, Ausflügen, das Eiserne Kreuz als Zeugnis von Patriotismus und Tapferkeit im Ersten Weltkrieg, die Mitgliedschaft in Fleischerinnung, Büchsenschützengesellschaft und Gesangver-ein. Dann die ersten drohenden Anzeichen: Ausschluss aus der ge-wohnten Gemeinschaft, Enteignung als „Volkszerstörer“. Er wurde „Judenbeauftragter“, musste seinen Glaubensgeschwistern die De-portationsbefehle überbringen, bis er selber deportiert wurde. Sein Geschäftshaus wurde später von anderen Mietern bezogen.

Bernhard Prager blieb auch nach seinem Tod im KZ Theresienstadt im Bewusstsein vieler Apoldaer Einwohner als ein Mensch, der in notvoller Zeit menschlich handelte.

2007 gründete sich der Prager-Haus-Verein, um das vom Verfall be-drohte Wohn- und Geschäftshaus von Bernhard Prager als authen-tisches Zeugnis jüdischen Lebens vor dem Untergang zu retten und erwarb das Gebäude. Seither kämpft der Verein um die Sanierung und endliche Einrichtung als ein Ort des Gedenkens und Lernens.

Aktuell ist die Dauerausstellung über „Die Anfänge 1988-2009. Die Vorgeschichte des Prager-Haus-Vereins“ zu sehen. Leider gibt es noch keine regulären Öffnungszeiten, aber während der Bauphase kann man werktags am Vormittag gern mal reinschauen. Nach telefoni-scher Vereinbarung über 036453-121712 sind auch geführte Be-sichtigungen möglich.

Prager-Haus ApoldaBernhard-Prager-Gasse 899510 Apolda

Page 59: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

59

Prager-Haus ApoldaBernhard-Prager-Gasse 899510 Apolda

Termine

Montag, 16. Oktober bis Freitag, 24. November 2017

GeraRathaus, FoyerAusstellung„Ertragen können wir sie nicht“ Martin Luther und die Juden (S. 94)Wanderausstellung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in NorddeutschlandDie Eröffnung der Ausstellung findet am Montag, dem 16. Oktober 2017 um 16.00 Uhr statt und ist öffentlich.

Mittwoch, 17. Oktober 2017 bis 2. Januar 2018

Erfurtjeweils mittwochs 18.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeHebräische Sprache und jüdische Kultur (S. 16)VHS-Kurs mit Dozent Eran Wiess

Donnerstag, 19. bis Sonntag, 22. Oktober 2017

Erfurtjeweils 19.00 Uhr Kinoklub am HirschlachuferDie Unsichtbaren - Wir wollen leben (S. 85)Spielfilm von Claus Räfle (D 2017)

Donnerstag, 19. Oktober 2017

Erfurt16.00 Uhr Mittelalterliche MikweÖffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad (S. 98)

Erfurt19.30 Uhr Theater ErfurtEröffnungsveranstaltungDER GOLEM – Wie er in die Welt kam (S. 12)Stummfilm von Paul Wegener (1920)restaurierte und ergänzte Fassung mit der Original-Filmmusik von Betty Olivero (1997)

Freitag, 20. Oktober 2017

Eisenach19.30 Uhr Landestheater Eisenach(19.00 Uhr Stückeinführung)

Die Bibel (S. 27)Stück von Niklas Rådström Deutschsprachige Erstaufführung in einer Übersetzung von Steffen Mensching

Samstag, 21. Oktober bis Freitag, 17. November 2017

ErfurtHauptbahnhofAusstellungDer Ursprung (S. 95)Fotografien von Hanan Issachar

Samstag, 21. Oktober 2017

Erfurt11.15 Uhr Alte SynagogeÖffentliche Führung durch die Alte Synagoge (S. 99)

Erfurt16.00 Uhr Mittelalterliche MikweÖffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad (S. 98)

Weimar20.00 Uhr E-Werk, MaschinensaalMALALAI - die afghanische Jungfrau von Orléans (S. 26)Ein transnationales Theaterprojekt von Robert Schuster und Julie Paucker

Sondershausen19.00 Uhr Bürgerzentrum CruciskircheYankele (S. 39)Klezmer für das 21. Jahrhundert

Sonntag, 22. Oktober 2017

Heilbad Heiligenstadt14.00 Uhr Platz vor der ehemaligen SynagogeStolpersteinführung (S. 100)Rundgang zu ausgewählten Stolperstein-Orten Heiligenstadts

Weimar 16.00 Uhr Deutsches NationaltheaterDie Goldberg-Variationen (S. 28) Stück von George Tabori, deutsch von Ursula Grützmacher-Tabori

Page 60: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

60

Apolda17.00 Uhr Hotel am SchlossSex am Sabbat? (S. 39)moderne jüdische Witze von Ilan Weiss mit Michael Trischan (Sprecher), Attila Trischan (Klavier), Johannes Dau (Klarinette)

Montag, 23. Oktober bis Sonntag, 26. November 2017

ErfurtBegegnungsstätte Kleine SynagogeAusstellung(K)EIN STEIN AUF DEM ANDEREN (S. 96)Sakrale Malereivon Alexander Dettmar

Montag, 23. bis Mittwoch, 25. Oktober 2017

Erfurtjeweils 21.00 Uhr Uhr Kinoklub am HirschlachuferDie Unsichtbaren - Wir wollen leben (S. 85)Spielfilm von Claus Räfle (D 2017)

Montag, 23. Oktober 2017

Weimar17.00 Uhr Kino im mon amiEine Geschichte von Liebe und Finsternis (S. 85)Spielfilm von Natalie Portman (USA 2016)

Arnstadt19.00 Uhr Altes Spital „Spittel“Eröffnung der AusstellungShalom, Herr Levi – Jüdisches Leben heute (S. 96)Fotos von Roman Mordashev (Moskau)Uwe Heimowski und Andreas Martz lesen aus ihrem gleichnamigen Begleitbuch

Dienstag, 24. Oktober 2017

Erfurt10.00 Uhr Theater WaidspeicherPuppentheater für Kinder Der überaus starke Willibald (S. 29)Gastspiel des Theater der Jungen Welt, Leipzig

Weimar17.00 Uhr Kino im mon amiKafkas Der Bau (S. 86)Spielfilm von Jochen Alexander Freydank (D 2014)

Erfurt18.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeErben des Holocaust – Leben zwischen Schweigen und Erinnerung (S. 74)Andrea v. Treuenfeld liest aus ihrem gleichnamigen Buch

Rudolstadt20.00 Uhr Kino im Soziokulturellen Zentrum saalgärtenEs war einmal in Deutschland (S. 86)Filmkomödie von Sam Garbaski (LUX / B / D 2017)

Mittwoch, 25. Oktober 2017

Mühlhausen10.00 Uhr 3K – die TheaterwerkstattPuppentheater für Kinder Der überaus starke Willibald (S. 29)Gastspiel des Theater der Jungen Welt, Leipzig

Erfurt14.00 Uhr Alte SynagogeFührung zum Erfurter Schatz (S. 99)mit Dr. Maria Stürzebecher

Weimar17.00 Uhr Kino im mon amiDancing Beethoven (OmU) (S. 87)Dokumentarfilm von Arantxa Aguirre (CH / ES 2017)

Arnstadt19.00 Uhr SchlossmuseumErben des Holocaust – Leben zwischen Schweigen und Erinnerung (S. 74)Andrea v. Treuenfeld liest aus ihrem gleichnamigen Buch

Gera19.00 Uhr RathaussaalVorurteil oder theologische Überzeugung? (S. 71)Martin Luthers problematisches Verhältnis zu Juden und Judentum Vortrag von Prof. Dr. Thomas Kaufmann

Jena19.30 Uhr Villa RosenthalWodka ist immer koscher (S. 52)Küf Kaufmann liest aus seinem gleichnamigen Buch

Page 61: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

61

Donnerstag, 26.Oktober 2017

Erfurt11.00 bis 21.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeTag der Literatur (S. 17)

ab 11.00 Uhr Büchertisch und israelischer Basar

12.00 Uhr Rahels Flucht (S. 51) Mirjam Pressler liest aus dem Manuskript ihres noch unveröffentlichten Jugendbuches über den „Erfurter Schatz“

13.00 Uhr Wenn aus Buchstaben Bilder werden… Schülerworkshop „Mikrographien selbst gestalten“

14.00 Uhr Israel als Thema in Thüringer Schulen (S. 78) Diskussionsrunde Impulsvortrag von Dr. Klaus Thörner, Moderation: Cordula Behrens

19.00 Uhr Wodka ist immer koscher (S. 52) Küf Kaufmann liest aus seinem gleichnamigen Buch

Erfurt16.00 Uhr Mittelalterliche MikweÖffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad (S. 98)

Weimar17.00 Uhr Kino im mon amiDie Blumen von Gestern (S. 90)Tragikomödie von Chris Kraus (D/ AU/ F 2017)

Gera18.00 Uhr METROPOL KinoWir sind Juden aus Breslau (S. 88)Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933Dokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies (D 2016)anschließend Filmgespräch

Erfurt19.00 Uhr Erinnerungsort Topf & SöhneFilm im DialogSobibor, 14. Oktober 1943, 16 Uhr (S. 88)Dokumentarfilm von Claude Lanzmann (F 2001)Im Anschluss Gespräch mit Dr. Marc Sagnol, Leiter des französi-schen Kulturbüros in Thüringen, der an den Dreharbeiten in Sobibor beteiligt war, und Klara Muhle, Doktorandin am Historischen Institut der Universität Jena.

Mühlhausen19.00 Uhr StadtbibliothekVorurteil oder theologische Überzeugung? (S. 71)Martin Luthers problematisches Verhältnis zu Juden und JudentumVortrag von Prof. Dr. Thomas Kaufmann

Freitag, 27. Oktober 2017

Weimar17.00 Uhr Kino im mon amiEin Lied für Nour (OmU) (S. 89)Spielfilm von Hany Abu-Assad (GB/ QA/ NL/ PS/ AE 2016)

Gera18.00 Uhr Musikschule „Heinrich Schütz“, Friederici-SaalKLINGEN + SINNEN (S. 40)Musik und jüdische Poesie: Ein musikalisch-literarisches ProgrammEs liest Helmut Pock, es musizieren Schüler der Geraer Musikschule.

Erfurt20.00 Uhr Die SCHOTTE Das TheaterDie Verwandlung von Franz Kafka (S. 30)Szenische Lesung mit Matthias Brenner

Samstag, 28. Oktober 2017

Nordhausen 9.00 bis 20.00 Uhr SÜDHARZ GALERIEInformationsstand zu den 25. Thüringer Tagen der jüdisch-israelischen Kultur und Israelischer Basar (S. 18)

Erfurt11.15 Uhr Alte SynagogeÖffentliche Führung durch die Alte Synagoge (S. 99)

Erfurt16.00 Uhr Mittelalterliche MikweÖffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad (S. 98)

Weimar17.00 Uhr Kino im mon ami Gaza Surf Club (OmU) (S. 89)Dokumentarfilm von Philip Gnadt (D 2017)

Nordhausen 19.00 Uhr Ratssaal im BürgerhausDurch Kreislers Brille (S. 41) Ilja Richter singt Georg Kreisler, am Klavier Sherri Jones

Page 62: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

62

Sonntag, 29. Oktober 2017

Sondershausen14.00 Uhr Treffpunkt Forstamt, am oberen Ende der PossenalleeSteine, Namen, Lebenswege (S. 100)Ein Rundgang über den jüdischen Friedhof am Spatenberg mit Bettina Bärnighausen

Weimar17.00 Uhr Kino im mon ami Cupcakes (OmU) (S. 90)Filmkomödie von Eytan Fox (IL/ F 2014)

Montag, 30. Oktober 2017 Arnstadt Grundschule „Johann Sebastian Bach“Shlomos Chanukka-Wunderlampe (S. 31) Eine Puppen-Komödie zum jüdischen Lichterfest für die ganze Fami-lie, Gastspiel des jüdischen Puppentheaters „bubales“, Berlin

Weimar 17.00 Uhr Deutsches Nationaltheater500+ Reformation geht weiter. (S. 19) Eine Nacht im DNT

Mittwoch, 1. November 2017 Eisenach 9.00 bis 17.00 Uhr Evangelische GrundschuleMischpoketag (S. 21) mit Oma, Opa, Mama, Papa und allen Freunden das jüdische Leben kennenlernen

9.00 bis 15.00 Uhr Israelischer Basar

10.00 und 13.00 Uhr Shlomos Chanukka-Wunderlampe (S. 31) Puppen-Komödie zum jüdischen Lichterfest für die ganze Familie, Gastspiel des Puppentheaters „bubales“, Berlin

11.00 bis 15.00 Uhr kochen, spielen, basteln, kleiner Sprachkurs: Hebräisch lernen

11.00 und 14.00 Uhr Lesungen mit der Kinderbuchautorin Myriam Halberstam

15.00 Uhr Jontefdike Teg Konzert mit dem MISRACH-Ensemble (Erfurt)

Nordhausen10.00 bis 18.00 Uhr Stadtbibliothek „Rudolf Hagelstange“Tag der jüdischen Kultur (S. 20) 10.00 bis 12.00 Uhr Präsentation von Schülerarbeiten Schülerführungen zu Orten jüdischen Lebens in Nordhausen Führungen mit dem Audio Guide durch die Altstadt Nordhausens

14.00 Uhr Gesprächsrunde mit Dr. Manfred Schröter über seine Forschungsergebnisse zum Schicksal Nordhäuser Juden

16.00 Uhr Amos Oz – der große Charakterschriftsteller unserer Zeit vorgestellt von Dr. Bodo Seidel

im Foyer: Musik, Büchertisch des Buchhauses Rose, israelische Produkte, Essen und Trinken

Erfurt10.30 und 12.30 Uhr Kinder- und JugendbibliothekMarisha, das Mädchen aus dem Fass (S. 52)Die Geschichte der Malka RosenthalLesung mit der Autorin Gabriele Hannemann

Erfurt16.00 Uhr Alte SynagogeFührung zum Erfurter Schatz (S. 99)mit Dr. Maria Stürzebecher

Erfurt19.00 Uhr Erinnerungsort Topf & SöhneDer Holocaust im arabischen Gedächtnis (S. 75)Vortrag von Prof. Omar Kamil

Donnerstag, 2. bis Sonntag 5. November 2017

Weimarjeweils 17.00 Uhr Kino im mon ami Es war einmal in Deutschland (S. 86)Filmkomödie von Sam Garbaski (LUX / B / D 2017)

Donnerstag, 2. und Freitag, 3. November 2017

Erfurtjeweils 20.00 Uhr ThomaskirchePuschkinstr. 11 a99096 ErfurtBen Becker (S. 32)ICH, JUDAS „EINER UNTER EUCH WIRD MICH VERRATEN“

Page 63: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

63

Donnerstag, 2. November 2017

ErfurtNeue Synagoge/ Evangelische Grundschule Projekttag Judentum (S. 81)u.a. mit der bubales-Chanukka-Show des Jüdischen Puppentheaters „bubales“ (Berlin)dem Ariella Verlag (Berlin) mit Myriam Halberstam, Verlegerin, Filmemacherin, Autorin und Journalistinund dem MISRACH-Ensemble (Erfurt)

Erfurt15.00 Uhr Mittelalterliche MikweÖffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad (S. 98)

Gera17.00 Uhr Stadtmuseum GeraFremde in der Heimat – Heimat in der Fremde (S. 101)Thematische Führung in der Sonderausstellung

Erfurt18.00 Uhr Kultur- und Bildungszentrum der Jüdischen LandesgemeindeNeue Chancen für den Ausgleich (S. 79)Die Annäherung zwischen Israel und wichtigen regio-nalen Mächten im Nahen und Mittleren OstenVortrag mit dem israelischen Journalisten und Autor Daniel Dagan

Rudolstadt19.30 Uhr StadtbibliothekSchmattes (S. 42)Jiddisch-deutsches Liedkabarett mit Stella Jürgensen und Inge Mandos

Freitag, 3. November 2017

Gera10.00 bis 18.00 Uhr Jugendclub C-ONE, TonhalleMischpoketag (S. 21)mit Oma, Opa, Mama, Papa und allen Freunden das jüdische Leben kennenlernen

10.00 bis 18.00 Uhr Israelischer Basar

10.00 und 12.00 Uhr Shlomos Chanukka-Wunderlampe (S. 31) Puppen-Komödie zum jüdischen Lichterfest für die ganze Familie, Gastspiel des Puppentheaters „bubales“, Berlin (2 Vorstellungen für Grundschüler mit Anmeldung)

10.00 bis 14.00 Uhr Spielen & Basteln, Kochen & Backen für Kinder und Jugendliche

15.00 Uhr Einladung zum Shabbat (Vortrag mit Anmeldung)

16.30 Uhr Jüdische und russische Lieder Konzert mit Galina Lunova und dem Chor „Melodie“

Eisenach 11.00 Uhr Landestheater Eisenach, OrchesterprobenraumName: Sophie Scholl (S. 34)Monolog von Rike Reiniger mit Laura Bettinger als Sophie (Studentin)Gastspiel des Theaters Rudolstadt

Erfurt18.00 bis 24.00 Uhr Alte SynagogeLange Nacht der Wissenschaften (S. 22)

Gera19.00 Uhr St. TrinitatiskircheKlezmer trifft Derwisch trifft Orgel (S. 44)Gastspiel des Ensemble Noisten, Wuppertal

Weimar19.00 Uhr Jakobskirche Earth People (S. 43)deutsch-israelisches Chorprojekt Konzert mit arabischen und jüdischen Jugendlichen aus Israel und dem Chor des Gymnasiums „Johann Wolfgang von Goethe“

Jena19. 30 Uhr Villa RosenthalSchmattes (S. 42)Jiddisch-deutsches Liedkabarett mit Stella Jürgensen und Inge Mandos Weimar19.30 Uhr Deutsches NationaltheaterCandide (S. 33)Musical von Leonard Bernstein

Meiningen20.00 Uhr Café KrämerAletchko-Quartett (S. 42)Klezmer, Balkan, Oriental – explosiv!

Page 64: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

64

Samstag, 4. November 2017

Erfurt11.15 Uhr Alte SynagogeÖffentliche Führung durch die Alte Synagoge (S. 99)

Gera16.00 Uhr METROPOL KinoWir sind Juden aus Breslau (S. 88)Überlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933Dokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies (D 2016)

Erfurt19.00 Uhr LutherkircheKlezmer trifft Derwisch trifft Orgel (S. 44)Gastspiel des Ensemble Noisten, Wuppertal

Sondershausen19.00 Uhr Bürgerzentrum CruciskircheWodka ist immer koscher (S. 52)Küf Kaufmann liest aus seinem gleichnamigen Buch

Sonntag, 5. bis Sonntag, 12. November 2017

ErfurtSchulen in ErfurtSchulprojekttageShabbat-Sonntag-Ruhetag – Judentum kennenlernen (S. 81)

Sonntag, 5. November 2017

Altenburg11.00 Uhr Landestheater Altenburg, HeizhausTheaterfrühstück zur Operninszenierung Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

Heilbad Heiligenstadt14.00 Uhr Jüdischer FriedhofFriedhofsführung (S. 101)Besuch und Führung über den jüdischen Friedhof von Heiligenstadt

Erfurt15.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeÖffentliche Führung durch die Kleine Synagoge (S. 102)

Erfurt15.00 Uhr Alte SynagogeAuf den Spuren der 2. jüdischen GemeindeFührung durch das Quartier mit Dr. Karin SczechMontag, 6. No-

Montag, 6. November 2017

Nordhausen 19.00 Uhr Aula des HerdergymnasiumsEarth People - deutsch-israelisches Chorprojekt (S. 43)Konzert mit arabischen und jüdischen Jugendlichen aus Israel und dem Chor des Herder-Gymnasiums

Erfurt19.30 Uhr Bildungshaus St. Martinim Rahmen der Erfurter Vorträge Abgeschoben aus Erfurt. (S. 75)Dokumente zur „Polenaktion“ 1938Jutta Hoschek liest aus ihrem gleichnamigen Buch

Dienstag, 7. November 2017

Gera10.00 Uhr Debschwitzer SchuleRenate Aris (S. 55)Schüler der Klassen 9 und 10 im Gespräch mit der jüdischen Zeit-zeugin, die in Dresden die Nazizeit überlebt hat

Erfurt 11.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeName: Sophie Scholl (S. 34)Monolog von Rike Reiniger mit Laura Bettinger als Sophie (Studentin)Gastspiel des Theaters Rudolstadt

Erfurt18.00 Uhr Kultur- und Bildungszentrum der Jüdischen LandesgemeindeDer neue Antisemitismus in Deutschland (S. 82) Impulsvortrag von Levi Salomon (Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V. ), anschließend Podiumsdiskussion

Mühlhausen18.00 Uhr JugendkircheEarth Peopledeutsch-israelisches Chorprojekt (S. 43)Konzert mit arabischen und jüdischen Jugendlichen aus Israel und SchülerInnen des Evangelischen Schulzentrums Mühlhausen

Bleicherode19.00 Uhr Alte KanzleiMo und die Arier (S. 82)Lesung mit Mo Asumang

Page 65: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

65

Erfurt19.30 Uhr Alte SynagogeArain! Der Erfurter Synagogenabend.Darstellungen des Judentums in der christlichen Kunst des Mittelalters (S. 72)Vortrag von Prof. Katrin Kogman-Appel

Rudolstadt20.00 Uhr Kino im Soziokulturellen Zentrum saalgärtenDie Wohnung (S. 90)Dokumentarfilm von Arnon Goldfinger (IL/ D 2011)

Mittwoch, 8. und Donnerstag, 9. November 2017

Nordhausenjeweils 19.30 Uhr Theater Nordhausen, Theater unterm DachDie Verwandlung (S. 35)Musiktheater von Christoph Ehrenfellner nach der Erzählung von Franz Kafka

Mittwoch, 8. November 2017

Mühlhausen 11.00 Uhr Evangelisches SchulzentrumName: Sophie Scholl (S. 34)Monolog von Rike Reiniger mit Laura Bettinger als Sophie (Studentin)Gastspiel des Theaters Rudolstadt

Erfurt18.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeMod Helmy; Wie ein arabischer Arzt in Berlin Juden vor der Gestapo rettete (S. 55)Lesung mit Igal Avidan

Erfurt 19.00 Uhr LorenzkircheEarth Peopledeutsch-israelisches Chorprojekt (S. 43)Konzert mit arabischen und jüdischen Jugendlichen aus Israel und dem Chor des Albert-Schweitzer-Gymnasiums Erfurt

Gera19.30 Uhr Stadt- und RegionalbibliothekIch hatte einen süßen Traum (S. 45)Multimedia-Show für Mordechai Gebirtig von und mit Uwe von Seltmann

Donnerstag, 9. bis Sonntag, 12. November 2017

Erfurtjeweils 17.00 Uhr Kinoklub am HirschlachuferHope - Der Klang des Lebens (S. 91)Dokumentarfilm von Nahuel Lopez (DE 2017)

Erfurtjeweils 21.00 Uhr Kinoklub am HirschlachuferEin Sack voll Murmeln (S. 91)Spielfilm von Christian Duguay (F / CA / CZ 2017)

Donnerstag, 9. November 2017

Gedenkveranstaltungen für die Opfer der Reichspogromnacht (S. 103)

Erfurt10.00 Uhr Jüdischer Friedhof

Arnstadt11.00 Uhr am jüdischen Gedenkstein Alter Friedhof

Sondershausen11.00 Uhr Jüdischer Friedhof

Meiningen12.00 Uhr Denkmal für die ehemalige Synagoge

Weimar - Gedenkstätte Buchenwald15.30 Uhr Gedenkstein für das jüdische Sonderlager 1938

Nordhausen16.00 Uhr Gedenkstein am Standort der ehemaligen Synagoge

Apolda 16.00 UhrSternförmiger Weg des Gedenkens entlang von 5 Routen zu den Stolpersteinen von NS-Opfern mit Zielpunkt Marktplatz. 17.00 Uhr MarktplatzPogromgedenken mit Totengebet für die jüdischen Opfer der Shoa

Gera16.30 Uhr Denkmal für der ehemaligen Synagoge17.00 Uhr St. Trinitatiskirche Gedenkgottesdienst

Mühlhausen18.00 Uhr Jüdischer FriedhofFortsetzung in der Synagoge

Heilbad Heiligenstadt18.30 Uhr Platz vor der ehemaligen Synagoge

Page 66: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

66

Suhlab 13.00 Uhr Oberrathaussaal/ Standort der ehemaligen SynagogeGedenkveranstaltung für die Opfer der Reichspogromnacht und Konzert mit dem deutsch-israelischen Chorprojekt Earth People (S. 102)

Erfurt15.00 Uhr Mittelalterliche MikweÖffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad (S. 98)

Eisenach18.00 Uhr Theater am MarktDer Mensch liebt es nicht, gehasst zu werden (S. 57)Fritz Bernstein - früher Antisemitismusforscher und Staatsgründer und seine Beziehung zu EisenachVortrag von Christoph Gann (Meiningen)

Jenaab 18.00 Uhr InnenstadtKlang der Stolpersteine (S. 106)

18.00 Uhr Musik an den Standorten der Stolpersteine

18.30 Uhr Gemeinsames Lied an den Standorten der Stolpersteine

19.00 Uhr Gemeinsames Lied am Westbahnhof anschließend Zentrale Gedenkveranstaltung

20.00 Uhr Kerzen / Lichter am Markt, Lichtinstallation an der Stadtkirche

21.00 Uhr Konzert in der Stadtkirche

Erfurt20.00 Uhr AugustinerklosterErfurter HerbstleseDeutschjüdische Glückskinder. Eine Weltgeschichte meiner Familie (S. 56)Michael Wolffsohn stellt sein gleichnamiges Buch vor.

Freitag, 10. November 2017

Gera19.30 Uhr Bühnen der Stadt Gera, Bühne am Park (Premiere)In der Reihe „Vom Himmel hoch – Glaube und Gesellschaft“Saul in Ein Dor/ Die Jugend Abrahams (S. 36)Hebräische Kammeropern von Josef Tal und Michail Gnesin

Erfurt20.00 Uhr Kalif StorchExklusive VoraufführungSHAHAK SHAPIRA – GERMAN HUMOR (S. 45)Stand-Up, Lesung und schlechter Gesang

Samstag, 11. November 2017 Erfurt9.30 bis 16.00 Uhr Erinnerungsort Topf & Söhne4. Schach-Gedenkturnier Richard Réti (1889-1929) „Der beste Schachspieler ohne Weltmeister-Titel“ (S. 23)

Erfurt11.15 Uhr Alte SynagogeÖffentliche Führung durch die Alte Synagoge (S. 99)

Gera19.00 Uhr Kommunikationszentrum Sparkasse Gera-GreizNur eine Rose als Stütze (S. 53)Marianne Sägebrecht liest Gedichte von Hilde Domin, musikalisch begleitet von Lenn Kudrjawizki (Gesang und Geige)

Erfurt20.00 Uhr Flughafen Erfurt-Weimarothermusic im TerminalNew Yiddish Song (S. 46)mit Sveta Kundish (Gesang, Berlin) und Patrick Farrell (Akkordeon, New York)

Sonntag, 12. November 2017

Erfurt15.00 Uhr Erinnerungsort Topf & SöhneBuchenwald, 9. November 1938 (S. 107)Thematische Führung durch die Dauerausstellung „Jüdische Nach-barn in Thüringen – integriert, ausgegrenzt, ermordet“

Erfurt 15.00 bis 18.00 Uhr Kultur- und Bildungszentrum der Jüdischen LandesgemeindeZwischen Purim und Chanukka (S. 24)Familiennachmittag im Jüdischen Gemeindezentrum

Gera16.00 Uhr RathaussaalJüdische und internationale Melodien (S. 47)Konzert mit dem Chor „Schir Semer“ der Jüdischen Gemeinde Chemnitz

Page 67: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

67

Mühlhausen17.00 Uhr RathaushalleDurch Kreislers Brille (S. 41)Ilja Richter singt Georg Kreisler, am Klavier Sherri Jones

Arnstadt17.00 Uhr Haus zur RebentürEine Melodie singt mein Herz, die du gesungen (S. 47)Werke jüdischer Komponisten des 19. Jahrhundertsmit Anna Gann (Sopran) und Naoko Christ-Kato (Klavier)

Altenburg18.00 Uhr Landestheater Altenburg, Großes Haus (Premiere)in der Reihe „Die goldenen 20er“Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny (S. 37)Oper in drei Akten (1930), Libretto von Bertolt Brecht, Musik von Kurt Weill

Montag, 13. bis Mittwoch, 15. November 2017

Erfurtjeweils 17.00 Uhr Kinoklub am HirschlachuferEin Sack voll Murmeln (S. 91)Spielfilm von Christian Duguay (F / CA / CZ 2017)

Erfurtjeweils 19.00 Uhr Kinoklub am HirschlachuferRegina Jonas – Die erste Rabbinerin der Welt (S. 92)Dokumentarfilm von Diana Groó (HU / GB / DE 2013)(Am 13. November mit anschließendem Filmgespräch)

Dienstag, 14. November 2017

Erfurt19.00 Uhr Bildungsstätte St. MartinZwischen Tradition und Emanzipation: Frauen in den abrahamitischen Religionen (S. 83)Rundtischgespräch

Rudolstadt20.00 Uhr Kino im Soziokulturellen Zentrum saalgärtenGET – Der Prozess der Viviane Ansalem (S. 92)Spielfilm von Ronit und Shlomi Elkabetz (F/ IL/ D 2015)

Mittwoch, 15. bis Freitag, 17. November 2017

Gerajeweils 9.00 bis 12.00 Uhr Debschwitzer SchuleJuden in Gera – Werner Simsohn (S. 57)3 Tagesworkshops mit Schülern der Klassenstufe 7

Mittwoch, 15. November 2017

Erfurt11.00 Uhr Thüringer LandtagWorkshop zur Vorbereitung der26. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur (S. 83)

Gera18.00 Uhr METROPOL KinoWir sind Juden aus BreslauÜberlebende Jugendliche und ihre Schicksale nach 1933 (S. 88)Dokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies (D 2016)

Jena18.30 Uhr Jüdisches GemeindezentrumCanticas de Sefarad (S. 48)sephardische Lieder zu den jüdischen Feiertagen, Liebeslieder und Romanzen.

Donnerstag, 16. November 2017

Erfurt15.00 Uhr Mittelalterliche MikweÖffentliche Führung zum jüdischen Ritualbad (S. 98)

Arnstadt19.00 Uhr Altes Spital „Spittel“Beste Freunde. Als Deutscher in Israel (S. 78)Sebastian Engelbrecht liest aus seinem gleichnamigen Buch

Erfurt19.00 Uhr Erinnerungsort Topf & SöhneDunkle Seele, Feiges Maul (S. 76)Wie skandalös und komisch sich die Deutschen beim Entnazifizieren reinwaschenBuchvorstellung mit Niklas Frank, Journalist und Autor

Mühlhausen19.00 Uhr StadtbibliothekErben des Holocaust – Leben zwischen Schweigen und Erinnerung (S. 74)Andrea v. Treuenfeld liest aus ihrem gleichnamigen Buch

Erfurt19.30 Uhr Collegium maiusDie dunkle Seite der Reformation - Luther und die Juden (S. 71)Vortrag von Dr. Axel Töllner

Page 68: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

68

Freitag, 17. November 2017

Apolda 18.00 Uhr Kathy‘s StadtcaféDie Frau im Schrank – ein Gruß aus dem Jenseits (S. 58)Peter Franz liest aus den „Apoldaer Judengeschichten“ Nr. 2

Weimar19.00 Uhr Schloss EttersburgNur eine Rose als Stütze (S. 53)Marianne Sägebrecht liest Gedichte von Hilde Domin, musikalisch begleitet von Lenn Kudrjawizki (Gesang und Geige)

Meiningen19.00 Uhr Literaturmuseum BaumbachhausBeste Freunde. Als Deutscher in Israel (S. 78)Sebastian Engelbrecht liest aus seinem gleichnamigen Buch

Nordhausen19.00 Uhr FLOHBURG – Das Nordhausen MuseumWAKS – yiddish voices (S. 48)mit Inge Mandos (Gesang), Hans-Christian Jaenicke (Geige), Klemens Kaatz (Klavier, Akkordeon und Indisches Harmonium) und jiddischen Originalstimmen von alten Tonaufnahmen, die zwischen 1928 und 1941 in der Ukraine und in Weißrussland auf Wachswal-zen-Phonographen aufgezeichnet wurden.

Arnstadt19.30 Uhr Theater im SchlossgartenDurch Kreislers Brille (S. 41)Ilja Richter singt Georg Kreisler, am Klavier Sherri Jones

Ilmenau 20.00 Uhr Musikschule Ilmenau, SaalRumeynishe Fantasien - Klezmer trifft Klassik (S. 49)mit Szilvia Csaranko (Akk./ Piano), Michael Tuttle (Bass) und Johannes Paul Gräßer (Geige)

Samstag, 18. November 2017

Sondershausen11.00 Uhr Treffpunkt Galerie am Schlossberg, Am DurchbruchDie mittelalterliche Mikwe von Sondershausen. Ein archäologischer Fund an der Stadtmauer (S. 108)Führung mit Bettina Bärnighausen

Erfurt11.15 Uhr Alte SynagogeÖffentliche Führung durch die Alte Synagoge (S. 99)

Gera19.00 Uhr St. TrinitatiskircheYankele (S. 39)Klezmer für das 21. Jahrhundert

Erfurt19.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeWAKS – yiddish voices (S. 48)mit Inge Mandos (Gesang), Hans-Christian Jaenicke (Geige), Klemens Kaatz (Klavier, Akkordeon und Indisches Harmonium) und jiddischen Originalstimmen von alten Tonaufnahmen, die zwischen 1928 und 1941 in der Ukraine und in Weißrussland auf Wachswal-zen-Phonographen aufgezeichnet wurden.

Erfurt 20.00 Uhr Lutherkirche Rumeynishe Fantasien - Klezmer trifft Klassik (S. 49)mit Szilvia Csaranko (Akk./ Piano), Michael Tuttle (Bass) und Johan-nes Paul Gräßer (Geige)

Wenn nicht anders angegeben, sind Eintrittskar-ten nur an der Abendkasse erhältlich.

Vorbestellungen und Informationen zu den Thüringer Tagen der jüdisch-israelischen Kultur über die Geschäftsstelle der Projektleitung:

Bahnhofstraße 27/28D-99084 Erfurtfon: 0361/ 76 48 590fax: 0361/ 26 57 564mail: [email protected]

oder direkt beim Veranstalter.

Bei kostenpflichtigen Veranstaltungen des Förder-vereins für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. zahlen Mitglieder der Jüdischen Landesge-meinde Thüringen 3,00 € Eintritt.

Unterstützen Sie die Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur bitte auch durch Ihre Spende

Spendenkonto DE09 8205 1000 0163 0483 39oder in die Spendenbox zu den Veranstaltungen der Kulturtage

Ansprechpartner:Ernst Herrbach (Schatzmeister des Fördervereins für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen)mail: [email protected]

Page 69: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

69

Lesungen, Vorträge, Gesprächsrunden, Workshops

500 Jahre Reformation

Page 70: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

7070

Page 71: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

71

Vorurteil oder theologische Überzeugung?Martin Luthers problematisches Verhältnis zu Juden und Judentum

Vortrag von Prof. Dr. Thomas Kaufmann, Georg-August-Universität Göttingen

Martin Luther hat sich wiederholt mit Juden und Judentum befasst. In einem Brief vom August 1514 stellt er sich hinter den Humanisten Jo-hannes Reuchlin, der sich gegen die Verbrennung jüdischer Schriften wandte. 1523 veröffentlicht er die Schrift „Dass Jesus Christus ein gebo-rener Jude sei“. 1538 folgt das Pamphlet „Wider die Sabbather“, 1543 schließlich die berüchtigte Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“, das zentrale Dokument in Bezug auf Luthers Ablehnung gegenüber Juden.

Thomas Kaufmann liefert eine grundlegende Untersuchung zu Luthers Antisemitismus, zur Judenfeindlichkeit in seinen Schriften, in seinem Weltbild und in seinen alltäglichen Meinungen und Ansichten.

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Gera, der Stadtverwaltung Gera, dem Christlich-jüdischen Arbeitskreis Mühlhausen und der Stadtverwaltung Mühlhausen)

Die dunkle Seite der Reformation - Luther und die Juden

Vortrag von Dr. Axel Töllner, Theologische Hochschule der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

Wenn es um das Judentum in der Reformationszeit geht, konzentriert sich die öffentliche Wahrnehmung meist auf einzelne Äußerungen Martin Luthers. Weniger Beachtung finden die Vorstellungen von Phi-lipp Melanchthon oder Martin Bucer.

Der Vortrag vergleicht die Positionen und untersucht, welche Funkti-onen die Rede über „die Juden“ damals hatte. Er geht auf die Frage ein, welche Schlüsse wir heute aus den Judenbildern der Reformato-ren ziehen müssen.

(Abb.: Plünderung der Judengasse in Frankfurt, 1614)

(Veranstalter: Evangelische Stadtakademie „Meister Eckhart“ Erfurt, Universitätsgesellschaft und Landeskirchenamt der EKM im Rahmen der COLLEGIUM MAIUS ABENDE)

Mittwoch, 25. Oktober 201719.00 Uhr Rathaussaal Kornmarkt 1207545 GeraEintritt frei

Donnerstag, 26. Oktober 201719.00 Uhr StadtbibliothekSankt Jacobi 199974 MühlhausenEintritt frei

Donnerstag, 16. November 201719.30 Uhr Collegium maiusLandeskirchenamt der EKMMichaelisstraße 3999084 ErfurtEintritt frei

Page 72: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

72

Darstellungen des Judentums in der christlichen Kunst des Mittelalters

Vortrag von Prof. Katrin Kogman-Appel, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Die kulturhistorische Forschung der jüngeren Zeit hat sich vielfach mit der Darstellung von „Anderen“ in mittelalterlichen Gesellschaften auseinandergesetzt. Solche Darstellungen erscheinen einerseits im Kontext mit religiöser Polemik, andererseits dienen sie – sozusagen als Spiegel – auch der Eigendefinition. Im Überblick wird der Vortrag die Entwicklung verschiedener ikonographischer Themen behandeln, mittels derer die mittelalterliche christliche Kunst das Judentum skiz-ziert hat. Er demonstriert, wie sich die Darstellung des Judentums von der theologischen Polemik hin zur brutalen Diffamierung entwickelt hat, die mitunter auch die physische Verfolgung legitimieren konnte. Thematisiert werden unter anderem Personifikationen des Judentums, soziale Abgrenzung und typologische Gegenüberstellungen.

(Abb.: Figur der Synagoge am Erfurter Dom. Meist wird sie mit zer-brochener Lanze und verbundenen Augen dargestellt. Hier in Erfurt ist jedoch ein „Sündenbock“ zu sehen, der hinter der Figur hervorlugt und auf dessen Kopf die „Synagoge“ ihre Hand legt. Im Mittelalter verkörperte der Bock alle schlechten Eigenschaften dieser Welt. Die gesamte Körpersprache, der gesenkt weggedrehte Kopf, drücken die feindselige Haltung der mittelalterlichen Welt zu Juden und Judentum aus.)

(Veranstalter: Stadtverwaltung Erfurt, UNESCO-Beauftragte in Zu-sammenarbeit mit den Geschichtsmuseen)

Dienstag, 7. November 201719.30 Uhr Alte SynagogeWaagegasse 8 99084 Erfurt Eintritt frei

Page 73: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

73

Lesungen, Vorträge, Gesprächsrunden, Workshops

Holocaust

Page 74: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

74

Dienstag, 24. Oktober 201718.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeAn der Stadtmünze 4/599084 ErfurtEintritt: 5,00 €, ermäßigt 3,00 €

Mittwoch, 25. Oktober 201719.00 Uhr SchlossmuseumSchlossplatz 199310 ArnstadtEintritt: 5,00 €, ermäßigt 3,00 €

Donnerstag, 16. November 201719.00 Uhr StadtbibliothekSankt Jacobi 199974 MühlhausenEintritt frei

Erben des Holocaust – Leben zwischen Schweigen und ErinnerungAndrea v. Treuenfeld liest aus ihrem gleichnamigen Buch

Um ihrer Vernichtung zu entkommen, mussten sie ständig neue Ver-stecke finden, in den Untergrund gehen, sich Partisanen anschließen oder in Länder fliehen, deren Kultur ihnen fremd war. Sie verloren Heimat und Familie und durchlitten Ghettos, Arbeitslager und Ausch-witz.

Sie überlebten, aber sie waren Gezeichnete. Die Schatten der Ver-gangenheit begleiteten sie und prägten auch die Kindheit der Zwei-ten Generation. Wie sind diese Nachgeborenen mit den Trauma-ta der Eltern umgegangen? Und wie war es für sie, in einem Land aufzuwachsen, das noch wenige Jahre zuvor ihre jüdische Familie auslöschen wollte?

Andrea von Treuenfeld hat prominente Söhne und Töchter befragt. Marcel Reif, Nina Ruge, Ilja Richter, Andreas Nachama, Sharon Brauner, Robert Schindel und andere berichten von der Herausfor-derung, mit dem Ungeheuerlichen leben zu müssen. Obwohl sie ihn nicht selbst erlebt haben, blieb der Holocaust ein wesentliches Ele-ment in ihrer Biografie. In diesem Buch erzählen sie davon – offen und sehr berührend.

(Veranstalter: Schlossmuseum Arnstadt, Christlich-Jüdischer Arbeits-kreis Mühlhausen, Begegnungsstätte Kleine Synagoge Erfurt in Zu-sammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen e.V.)

Page 75: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

75

Erfurter Vorträge

Abgeschoben aus Erfurt. Dokumente zur „Polenaktion“ 1938Jutta Hoschek liest aus ihrem gleichnamigen Buch

Der als „Polenaktion“ bezeichnete Vorgang gilt als die früheste Mas-sendeportation während der Gewaltherrschaft des deutschen Natio-nalsozialismus und richtete sich gegen als Juden verfolgte Menschen polnischer Staatsangehörigkeit. Am 15. Oktober 1941 setzten sys-tematische Massendeportationen in den Osten ein. 1942 sind die Nationalsozialisten zur fabrikmäßigen Ermordung aller von ihnen als Juden definierten Menschen in ihrem Einflussgebiet übergegangen.

Im Mittelpunkt der Publikation stehen Menschen, die sich zwischen 1884 und 1932 in Erfurt niedergelassen hatten bzw. hier zur Welt ge-kommen waren. Anhand von Briefen und Zeitzeugenberichten wer-den Umstände ihrer Ausweisung nachvollzogen. Weitere Dokumente illustrieren, wie Amtspersonen, Behördenmitarbeiter und mutmaßli-che Nutznießer agierten. Auszüge aus einschlägigen Gesetzen und Verordnungen verdeutlichen die juristische Legitimierung von Vertrei-bung, Entrechtung und staatlich organisiertem Raub.

(Veranstalter: Evangelische Stadtakademie „Meister Eckhart“ in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Forum im Bistum Erfurt)

Montag, 6. November 201719.30 Uhr Bildungshaus St. MartinFarbengasse 2 99084 ErfurtEintritt frei

Mittwoch, 1. November 201719.00 Uhr Erinnerungsort Topf & SöhneSorbenweg 799099 ErfurtEintritt frei

Der Holocaust im arabischen GedächtnisVortrag von Prof. Dr. Omar Kamil

Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung über die Wahrnehmung des Holocaust in den arabischen und islamisch geprägten Gesell-schaften war lange auf europäische und amerikanische Historiker und Islamwissenschaftler konzentriert. Worin die beharrliche Weige-rung vieler arabischer Intellektueller begründet liegt, sich mit Anti-semitismus und Holocaust auseinanderzusetzen, hat der Nahostwis-senschaftler Omar Kamil untersucht. Er fragt danach, warum in der damaligen arabischen Öffentlichkeit kaum Platz für eine entspre-chend differenzierte Wahrnehmung des Holocaust war und welche Rolle die Erfahrungen des Kolonialismus dabei spielten.

Zu den Forschungsschwerpunkten von Prof. Dr. Omar Kamil gehören die Antisemitismus-Rezeption in arabischen Gesellschaften sowie jü-discher Geschichte und Kultur in islamischen Gesellschaften.

(Foto: Der Großmufti von Jerusalem beim Treffen mit Adolf Hitler am 28. November 1941 in Berlin)

(Veranstalter: Erinnerungsort Topf & Söhne in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e. V. und dem Förderkreis Erinne-rungsort Topf & Söhne e. V.)

Page 76: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

76

Anhand zahlloser Akten erzählt Niklas Frank empörende, aber auch absurd komische Fälle voller Lügen aus der Zeit der Entnazifizierung zwischen 1945 und 1951. Dreist verkauften damals Mitglieder und Nutznießer der NSDAP die Spruchkammern für dumm und retteten sich ohne Reue ins demokratische Deutschland. Neben Prominenten wie Lina Heydrich, Oskar von Hindenburg, Emmy Göring, Winifred Wagner und anderen interessiert sich Frank vor allem für die vielen unbekannten Nazis, die das unmenschliche System gestützt und beju-belt haben, ihre Mitmenschen denunzierten, bei der Judenverfolgung wegsahen und sich bei den Mächtigen anbiederten. Plötzlich wurden sie damit konfrontiert, was die Deutschen getan hatten. Anstatt Ver-antwortung für ihr persönliches Verhalten zu übernehmen, redeten sie sich feige heraus und waren damit oftmals erfolgreich.

Niklas Frank ist der Sohn des Juristen Hans Frank. Dieser trat als 23-Jähriger in die NSDAP ein und war ab 1939 als Generalgouver-neur der besetzten polnischen Gebiete verantwortlich für die Ermor-dung von hunderttausenden Polen, die Beschlagnahme ihres Eigen-tums und die Deportation polnischer Arbeiterinnen und Arbeiter in deutsche Fabriken. Er organisierte die Verschleppung der polnischen Juden in Ghettos, von wo aus sie in die Vernichtungslager depor-tiert wurden. Der Internationale Militärgerichtshof in Nürnberg verur-teilte ihn 1945 wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tode.

(Veranstalter: Erinnerungsort Topf & Söhne in Zusammenarbeitmit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen)

Donnerstag. 16. November 2017 19.00 Uhr Erinnerungsort Topf & SöhneSorbenweg 799099 ErfurtEintritt frei

Dunkle Seele, Feiges Maul - Wie skandalös und komisch sich die Deutschen beim Entnazifizieren reinwaschenBuchvorstellung mit Niklas Frank, Journalist und Autor

Page 77: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

77

Lesungen, Vorträge, Gesprächsrunden, Workshops

Israel und Naher Osten

Page 78: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

78

Donnerstag, 16. November 201719.00 Uhr Altes Spital „Spittel“Erfurter Straße 3999310 ArnstadtEintritt frei

Freitag, 17. November 201719.00 Uhr Literaturmuseum BaumbachhausBurggasse 2298617 MeiningenEintritt frei

Beste Freunde. Als Deutscher in IsraelSebastian Engelbrecht liest aus seinem gleichnamigen Buch

Im israelischen Alltag befremdet vieles, aber Deutsche und Israelis sind in besonderer Weise aufeinander angewiesen. Die gegensei-tige Neugier, ja Anziehung in den menschlichen Begegnungen ist unübersehbar. Sie wird von einer einzigartigen Vielfalt und Tiefe der staatlichen und gesellschaftlichen Beziehungen begleitet. Sebastian Engelbrecht beschreibt die faszinierende Nähe, aber auch offene Probleme aus der Sicht eines Deutschen in Israel. Er hat fünf Jahre als Hörfunk-Korrespondent in Tel-Aviv gearbeitet.

(Veranstalter: Kuratorium zur Sicherung der Interessen des Vereinig-ten St. Georg- und St. Jacobs-Stift e.V. Arnstadt, Meininger Museen – Literaturmuseum Baumbachhaus in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Donnerstag, 26. Oktober 201714.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeAn der Stadtmünze 4/599084 Erfurt

Israel als Thema in Thüringer SchulenDiskussionsrunde

Impulsvortrag von Dr. Klaus Thörner, Moderation: Cordula Behrens

Im Jahr 1985 hatte das Georg-Eckert-Institut die Frage untersucht, welche Informationen deutsche Schulbücher bei der Darstellung des Staates Israel vermitteln.

Damals wurde die Einseitigkeit kritisiert, mit der Israel als Aggres-sor im israelisch-arabischen Konflikt dargestellt wurde. Dreißig Jahre später ist das Institut dieser Frage erneut nachgegangen und hatte, um es allgemein auszudrücken, unverändert hohen Handlungsbe-darf festgestellt.

Dr. Klaus Thörner stellt in seinem Vortrag anhand von Beispielen dar, welches Israelbild den Jugendlichen heute vermittelt wird und umreißt die wichtigsten Handlungsfelder. Im Anschluss findet eine Diskussion statt.

Die Frage aber ist, welche Bedeutung in welchen Fächern das Thema „Israel“ im Unterricht an Thüringer Schulen überhaupt hat.

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit der Begegnungsstätte Kleine Synagoge)

Page 79: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

79

Donnerstag, 2. November 2017 18.00 Uhr Kultur- und Bildungszentrum der Jüdischen LandesgemeindeJuri-Gagarin-Ring 21 99084 ErfurtEintritt frei

Neue Chancen für den AusgleichDie Annäherung zwischen Israel und wichtigen regio-nalen Mächten im Nahen und Mittleren Osten

Vortrag mit dem israelischen Journalisten und Autor Daniel Dagan

Die Veranstaltung wird deutsch-russisch simultan übersetzt.

Aus der Sicht von immer mehr Arabern ist Israel in letzter Zeit von einem Erzfeind zu einem potentiellen Verbündeten geworden. Von einer Zusammenarbeit mit dem jüdischen Staat erhoffen sie sich Eindämmung des Einflusses vom Iran, dessen nukleare Ambitionen ihnen große Sorge bereiten. Ferner sehen einige arabische Staaten in Israel einen Anker der Stabilität in der Region und wollen von isra-elischen technologischen Errungenschaften profitieren. Es bahnt sich eine Allianz an, die allerdings immer noch sehr diskret bleibt. Der in Kairo geborene israelische Journalist Daniel Dagan beleuchtet diese neue, spannende Entwicklung.

Daniel Dagan studierte Politik und Volkswirtschaft und ist für Printme-dien, Radio- und Fernsehsender in Jerusalem und zahlreichen anderen Hauptstädten tätig. Seit einigen Jahren lebt er in Berlin.

(Veranstalter: Friedrich-Ebert-Stiftung – Landesbüro Thüringen in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Arbeits-gemeinschaft Erfurt e.V.)

Mittwoch, 15. November 201718.00 Uhr Hermann-Brill-HausNonnengasse 1199084 ErfurtEintritt frei

Zwischen Erwartung und Enttäuschung – Lebenswelt und Identität jüdischer und arabischer Jugendlicher in IsraelRoby Nathanson vom Macro Center for Political Eco-nomics in Tel Aviv stellt eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung vor

Zum vierten Mal seit 1998 befragte die Israelische Jugendstudie der Friedrich-Ebert-Stiftung junge Juden und Araber im Alter von 15 bis 18 und 21 bis 24 Jahren nach ihren Wahrnehmungen und Einstel-lungen zu persönlichen, sozialen und nationalen Fragen.

So wurden beispielsweise die Lebensziele junger Menschen in Isra-el, der sinkende Optimismus bei jüdischen Jugendlichen sowie das schwindende Vertrauen in politische Parteien und staatliche Instituti-onen festgestellt. Junge Araber dagegen sind optimistischer denn je und glauben, dass sie ihre Ziele in Israel erreichen können. Während junge Juden immer mehr zum rechten Flügel tendieren, identifizieren sich die meisten jungen Araber mit dem Zentrum oder entwickeln keine politische Zugehörigkeit.

(Veranstalter: Friedrich-Ebert-Stiftung – Landesbüro Thüringen)

© Stefan Meißner

Page 80: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

80

Lesungen, Vorträge, Gesprächsrunden, Workshops

aktuelle Entwicklungen

Page 81: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

81

Projekttag Judentum

Aus drei Thüringer evangelischen Grundschulen kommen Schülerin-nen und Schüler nach Erfurt, um in der Synagoge etwas über den jüdischen Glauben zu erfahren, Herrn Kochan als Rabbiner kennen-zulernen und den jüdischen Festtagen musikalisch mit der Gruppe MISRACH und Lutz Balzer zu begegnen. Im Anschluss begrüßen Shlo-mo und Mendel von den bubales die Kinder zu einer Puppenthea-ter-Aufführung. So wird aus dem Tag eine lebendige Erfahrung der jüdischen Kultur.

u.a. mit der bubales-Chanukka-Show, Gastspiel des jüdischen Pup-pentheaters „bubales“ (Berlin), dem Ariella Verlag, Deutschlands erstem jüdischen Kinderbuchverlag mit Myriam Halberstam, Verle-gerin, Filmemacherin, Autorin und Journalistin sowie dem MISRACH-Ensemble (Erfurt)

(Veranstalter: Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Sonntag, 5. bis Sonntag, 12. November 2017Schulen in Erfurt

Shabbat – Sonntag – Ruhetag Judentum kennenlernenSchulprojekttage mit Arie Rosen (Jerusalem)

Durch das von der in Israel lebenden Autorin und Pädagogin Lea Fleischmann entwickelte Projekt werden kulturell-religiöse Grund-kenntnisse über das Judentum vermittelt.

Im Zentrum steht dabei die Bedeutung, Geschichte und Gestaltung des Shabbat. Anhand von entsprechenden (Kult)gegenständen und der Präsentation einer Thorarolle werden die Schülerinnen und Schü-ler auf sehr anschauliche Weise mit zentralen identitätsstiftenden Praktiken des Judentums vertraut gemacht. Zugleich werden die jü-dischen Wurzeln des (christlichen) Sonntages bzw. des sonntäglichen Ruhetages erläutert.

Auch durch Gesang und gemeinsames Shabbatbrot-Essen werden den Schülerinnen und Schülern auf lebensweltliche und spannende Weise wichtige Traditionen nahe gebracht.

(Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Zusammenarbeit mit Kulturelle Begegnungen – Judentum kennenler-nen, Jerusalem)

Donnerstag, 2. November 2017 SynagogeMax-Cars-Platz 199084 Erfurt/

Evangelische GrundschuleRegierungsstraße 42 a99084 Erfurt

Page 82: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

82

Der neue Antisemitismus in Deutschland

Impulsvortrag von Levi Salomon (Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V.), anschließend Podiumsdiskussion mit dem Vorsitzen-den der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Prof. Dr. Reinhard Schramm, Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer und der Ministerin a.D. MdL Marion Walsmann

Antisemitische Straftaten sind in Deutschland präsent und wachsen an. Gleichzeitig finden sich bei etwa einem Drittel der deutschen Bevölkerung latente und offene antisemitische Einstellungen. Stär-ker noch zeigt sich diese Einstellung bei Muslimen, die mit fast zwei Dritteln die judenfeindlichste Gruppe in Deutschland darstellen. Eng verbunden mit muslimischem Antisemitismus sind auch terroristische Taten gegen Juden wie die Anschläge gegen das jüdische Museum in Brüssel 2014 und gegen einen jüdischen Supermarkt in Paris 2016, die aus der antisemitischen Einstellung islamistischer Terrororganisa-tionen resultieren.

Wie soll mit dieser Problematik umgegangen werden? Wo liegen die Ursachen? Wie kann Prävention betrieben werden? Zur Diskussion dieser Fragen sind Sie herzlich eingeladen.

(Veranstalter: Politisches Bildungsforum Thüringen der Konrad-Ade-nauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Landesgemein-de Thüringen)

Mo und die Arier: Allein unter Rassisten und NeonazisLesung und Gespräch mit Mo Asumang

Die afrodeutsche TV-Moderatorin Mo Asumang wagt ein spektaku-läres und einzigartiges journalistisches Experiment. Mutig und ent-schlossen sucht sie die offene Konfrontation mit rechten Hasspre-digern – unter 3000 Neonazis auf dem Alex, bei einem rechten Star-Anwalt, unter braunen Esoterikern, auf einer Neonazi-Dating-Plattform, ja sogar bei Anhängern des Ku-Klux-Klan in den USA. Sie begegnet Menschen, die sie hassen – und entlarvt sie dadurch.

„Manche würden, was ich erfahren habe, Rassismus nennen, man-che sagen Fremdenfeindlichkeit, und das wird es immer geben, vie-le erkennen es wieder als eine Form des Mobbing. Doch egal, wie man dazu sagt, es wird verübt von Menschen, die einen aus den unterschiedlichsten Beweggründen heraus klein machen, die einem das Selbstbewusstsein rauben wollen oder sogar das Leben. Aber es gibt Gegenmittel. Die Beobachtungen, die der Leser in meinem Buch machen kann, sollen zeigen, wie man langsam lernt, die Kampfstra-tegien der Rassisten umzudrehen, ohne jedoch selbst diesem Hass zu verfallen.“

Musikalische Umrahmung: Ronald Gäßlein

(Veranstalter: Politisches Bildungsforum Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Förderverein „Alte Kanzlei e.V.“ Bleicherode)

Dienstag, 7. November 2017 19.00 Uhr Alte KanzleiHauptstraße 13199752 BleicherodeEintritt frei

Dienstag, 7. November 201718.00 Uhr Kultur- und Bildungszentrumder Jüdischen LandesgemeindeJuri-Gagarin-Ring 21 99084 ErfurtEintritt frei

Page 83: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

83

Mittwoch, 15. November 201711.00 Uhr Thüringer LandtagJürgen-Fuchs-Straße 1 99096 ErfurtUm Anmeldung wird gebeten.

Workshop des Netzwerkes für jüdisches Leben in Thüringen zur Vorbereitung der 26. Thüringer Tage der jüdisch-israelischen Kultur (2018)

Die Kulturtage haben sich in den letzten Jahren immer mehr zu einem Projekt des Netzwerkes für jüdisches Leben in Thüringen entwickelt, das einen breiten Handlungsrahmen gegen Antisemitismus, Rassis-mus, Radikalismus und Fremdenfeindlichkeit schafft und in dem kom-primierten Zeitraum der Kulturtage ein deutliches Zeichen für Demo-kratie, Toleranz und Weltoffenheit setzt.

Im Jubiläumsjahr sind erstmalig 17 Städte an dem Vorhaben betei-ligt, annähernd 100 Veranstalter und Mitveranstalter, darunter vor allem auch die Jüdische Landesgemeinde Thüringen und die meis-ten Thüringer Theater, haben über 150 künstlerische Darbietungen, Lesungen, Vorträge, Gesprächsrunden, Workshops, Ausstellungen, Filmaufführungen... vorbereitet.

Beim Workshop soll u.a. die Frage diskutiert werden, welche Anfor-derungen Struktur und Profil des Netzwerkes erfüllen sollten, um die Kulturtage auf dem erfolgreich eingeschlagenen Weg weiter zu pro-filieren.

Eingeladen sind Vertreter der Landesregierung, von Stadtverwaltun-gen, Forschungs-, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Vereinen und Verbänden, der politischen Stiftungen, Förderer und Sponsoren so-wie Repräsentanten der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen.

(Veranstalter: Förderverein für jüdisches Leben in Thüringen e.V. in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Israel im Thüringer Landtag)

Zwischen Tradition und Emanzipation: Frauen in den abrahamitischen ReligionenRundtischgespräch mit Diane Tiferet Lakein, Rabbinerin (oben links), Sineb El Masrar, Journalistin und Buchautorin (un-ten links), Carla Riechel, Leiterin des katholischen Bildungshau-ses „St. Ursula“ (oben rechts), Carola Ritter, Leitende Pfarrerin, Evangelische Frauen in Mitteldeutschland (unten rechts)

Moderation: Esther Goldberg, Journalistin und Buchautorin

Die Stellung der Frau in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen wird seit Jahrzehnten diskutiert, denn Religionen sind allesamt in männlich dominierten Gesellschaften entstanden. Aber sind die gro-ßen monotheistischen Religionen, das Judentum, das Christentum und der Islam, denn auch heutzutage noch „Männerreligionen“?

(Veranstalter: Landeszentrale für politische Bildung Thüringen in Zusam-menarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thürin-gen e.V. und der Evangelischen Stadtakademie „Meister Eckhart“ Erfurt)

Dienstag, 14. November 201719.00 Uhr Bildungsstätte St. MartinFarbengasse 2 / Fischersand99084 ErfurtEintritt frei

Page 84: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

84

Filme

Page 85: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

85

Donnerstag, 19. bis Sonntag, 22. Oktober 2017jeweils 19.00 Uhr Kinoklub am HirschlachuferHirschlachufer 199084 Erfurt

Montag, 23. bis Mittwoch, 25. Oktober 2017jeweils 21.00 Uhr Kinoklub am HirschlachuferHirschlachufer 199084 ErfurtEintritt: jeweils 6,50 €, ermäßigt 5,00 €

Montag, 23. Oktober 201717.00 Uhr Kino im mon amiGoetheplatz 1199423 WeimarEintritt: 6,00 €, ermäßigt 5,00 €

Die Unsichtbaren – Wir wollen lebenSpielfilm von Claus Räfle (D 2017)

Im Februar 1943 erklärt das NS-Regime, dass in der Reichshaupt-stadt Berlin keine Juden mehr leben würden. 7000 von ihnen aber konnten sich vor den Schergen Adolf Hitlers in den Untergrund flüch-ten, etwa 1700 überleben den Krieg. Die 17-jährige Hanni Lévy (Ali-ce Dwyer) gehört zu den Untergetauchten. Hanni, die beide Eltern verlor, versucht am Ku‘damm mit blond gefärbten Haaren, unerkannt zu bleiben. Cioma Schönhaus (Max Mauff), ein anderer Jude, lebt im Luxus: Er kauft ein Segelboot, isst in den besten Restaurants Berlins. Und er fälscht Pässe, mit denen er dutzenden Juden das Leben rettet – während Eugen Friede (Aaron Altaras) das nationalsozialistische Regime mit Flugblättern bekämpft, hergestellt in einer Widerstands-gruppe. Ruth Arndt (Ruby O. Fee) träumt unterdessen davon, in die USA zu gehen. Nachts gibt sie sich als Kriegswitwe aus, serviert in der Wohnung eines NS-Funktionärs Gourmetessen vom Schwarzmarkt…

(Veranstalter: Kinoklub am Hirschlachufer in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Eine Geschichte von Liebe und Finsternis Spielfilm von Natalie Portman (USA 2016)

Die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers und autobiographi-schen Buches von Amos Oz.

Der junge Amos (Amir Tessler) wächst im Jerusalem der 1940er Jahre auf, wo die aus Europa vertriebenen Juden darauf hoffen, einen eige-nen israelischen Staat zu erhalten, der ihre neue und vor allem recht-mäßige Heimat werden soll. Davon träumen auch Amos‘ Eltern: sei-ne fantasievolle Mutter Fania (Natalie Portman) und sein Vater Arieh (Gilad Kahana), der als Bibliothekar und Akademiker Amos gerne Vorträge über Sprachwissenschaft hält. Doch Amos lauscht lieber den Geschichten seiner Mutter, von denen er nie weiß, ob sie wahr sind und was sie bedeuten. Der Zehnjährige ist für Fania der einzige Lichtblick in einer finsteren Welt, die sie immer schwermütiger werden lässt, bis auch kein Arzt mehr helfen kann. Doch was soll aus Amos werden, wenn seine Mutter ihm keine Geschichten mehr erzählt?

(Veranstalter: Kino im mon ami in Zusammenarbeit mit dem Förder-verein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Page 86: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

86

Dienstag, 24. Oktober 201717.00 Uhr Kino im mon amiGoetheplatz 1199423 Weimar Eintritt: 6,00 €, ermäßigt 5,00 €

Dienstag, 24. Oktober 201720.00 Uhr Kino im Soziokulturellen Zentrum saalgärtenSaalgärten 1b07407 RudolstadtEintritt: 5,00 €

Donnerstag, 2. bis Sonntag 5. November 2017jeweils 17.00 Uhr Kino im mon amiGoetheplatz 1199423 WeimarEintritt: 6,00 €, ermäßigt 5,00 €

Kafkas Der BauSpielfilm von Jochen Alexander Freydank (D 2014)

KAFKAS DER BAU basiert auf der gleichnamigen, bislang unverfilm-ten Erzählung von Franz Kafka. Der Film erzählt die Geschichte der „Verwandlung“ eines Menschen in einer sich rapide verändernden und zunehmend abgeschotteten und unsozialeren Welt. Ein Mann (Axel Prahl), der alles erreicht zu haben scheint, hat sich eingerich-tet in seinem Bau, einem festungsartigen Wohnkomplex. Doch so sehr er sie ignorieren will – es gibt sie doch, die Welt dort draußen. Sie werden kommen. Sie wollen ihn, sie wollen teilhaben an seinem Wohlstand...

Am Freitag, dem 27. Oktober um 20.00 Uhr findet im Theater DIE SCHOTTE in Erfurt „Die Verwandlung“ von Franz Kafka als szenische Lesung mit Matthias Brenner statt. Am Mittwoch, 8. und Donnerstag, 9. November wird jeweils um 19.30 Uhr im Theater Nordhausen „Die Verwandlung“ nach Kafkas Erzählung als Musiktheater von Christoph Ehrenfellner aufgeführt.

(Veranstalter: Kino im mon ami in Zusammenarbeit mit dem Förder-verein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Es war einmal in DeutschlandFilmkomödie von Sam Garbaski (LUX / B / D 2017)

Im Nachkriegsdeutschland 1946 schlagen sich der Jude David Ber-mann (Moritz Bleibtreu) und seine Freunde, die der Verfolgung durch die Nazis nur knapp entkommen sind, als wahre Überlebenskünstler durch. Mit Witz, Tricks und Dreistigkeit umgarnen sie an den Haus-türen der Stadt Frankfurt am Main die dort lebenden Damen und verkaufen allerlei Kram wie Bettwäsche und Handtücher, um damit so schnell es geht die Ausreise in die USA oder nach Palästina finan-zieren zu können. Doch die amerikanische Offizierin Sara Simon ist ihnen auf den Fersen. Sie ist klug und schön, aber dafür bohrt sie unerbittlich besonders in Davids Vergangenheit herum: Warum nur besitzt er zwei Pässe? Und wie kann es sein, dass er nach einem Be-such auf dem Obersalzberg mit Hitler in Kontakt stand?

(Veranstalter: Soziokulturelles Zentrum saalgärten Rudolstadt, Kino im mon ami in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Page 87: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

87

Mittwoch, 25. Oktober 201717.00 Uhr Kino im mon amiGoetheplatz 1199423 Weimar Eintritt: 6,00 €, ermäßigt 5,00 €

Donnerstag, 26. Oktober 201717.00 Uhr Kino im mon amiGoetheplatz 1199423 Weimar Eintritt: 6,00 €, ermäßigt 5,00 €

Dancing Beethoven (OmU)Dokumentarfilm von Arantxa Aguirre (CH / ES 2017)

In seiner berühmten 9. Symphonie nach Friedrich Schillers „Ode an die Freude“ feiert Ludwig van Beethoven den ewigen Kreislauf des Lebens und die Freude, lebendig zu sein. Das Béjart Ballet Lausanne brachte die Symphonie 2015 als Tanzstück auf die Bühne, in Zu-sammenarbeit mit dem Tokyo Ballet und dem Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta – wobei die Tänzer bei den harten Proben die Freude am Dasein schon mal vergessen konnten.

Regisseur Arantxa Aguirre beobachtet in „Dancing Beethoven“, wie Tänzer, Choreografen und Musiker aus aller Welt Maurice Béjarts Ballettfassung der 9. Symphonie gemeinsam proben. Die Vorberei-tung ist ebenso anstrengend wie leidenschaftlich, aber die Künstler finden zwischendrin trotzdem Zeit, ihre Gedanken zu Beethovens Komposition zu teilen.

(Veranstalter: Kino im mon ami in Zusammenarbeit mit dem Förder-verein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Die Blumen von Gestern Tragikomödie von Chris Kraus (D / AU / F 2017)

Historiker und Holocaust-Forscher Totila Blumen (Lars Eidinger), kurz Toto, steckt in einer handfesten Midlife-Crisis. Sowohl in seinem Job im Archiv der Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen als auch in seiner Ehe mit seiner gestressten Frau Hannah (Hannah Herzsprung) herrscht lähmender Stillstand. Mitten in den schleppenden Vorbereitungen zu einem Auschwitz-Kongress, den seine Kollegen zum reißerischen Event verhunzen wollen, bindet ihm sein Vorgesetzter und Rivale Balthasar (Jan Josef Liefers) eine kapri-ziöse Studentin aus Frankreich ans Bein. Zunächst nervt die quirlige Praktikantin Zazie Lindeau (Adèle Haenel) den spröden Historiker, da sie ihm wie ein Hündchen auf Schritt und Tritt folgt. Doch die beiden kommen sich bald näher und entpuppen sich nach anfänglichem Schlagabtausch wie füreinander gemacht. Zugleich hat Zazie ihre eigene heimliche Agenda, die eng mit einem dunklen Geheimnis in Totos Familiengeschichte verbunden ist.

(Veranstalter: Kino im mon ami in Zusammenarbeit mit dem Förder-verein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Page 88: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

88

Donnerstag, 26. Oktober 2017, 18.00 UhrSamstag, 4. November 2017, 16.00 UhrMittwoch, 15. November 2017, 18.00 UhrMETROPOL KinoLeipziger Straße 2407545 GeraEintritt: jeweils 8,50 €, ermäßigt 7,50 €

am 26. Oktober anschließend Filmgespräch mit Regisseur Dirk SzusziesModeration Wieland Koch, Landeszentrale Politische Bildung Thüringen

Donnerstag, 26. Oktober 201719.00 Uhr Erinnerungsort Topf & SöhneSorbenweg 799099 ErfurtEintritt frei

Wir sind Juden aus BreslauDokumentarfilm von Karin Kaper und Dirk Szuszies (D 2016)

Sie waren jung, blickten erwartungsfroh in die Zukunft, fühlten sich in Breslau, der Stadt mit der damals in Deutschland drittgrößten jü-dischen Gemeinde, beheimatet. Dann kam Hitler an die Macht. Ab diesem Zeitpunkt verbindet diese Heranwachsenden das gemein-same Schicksal der Verfolgung als Juden durch Nazi-Deutschland: Manche mussten fliehen oder ins Exil gehen, einige überlebten das Konzentrationslager Auschwitz. 14 Zeitzeugen dieser Generation ste-hen im Mittelpunkt des Films. Mitwirkende: Anita Lasker-Wallfisch, Renate Lasker-Harpprecht, Walter Laqueur, Fritz Stern, Abraham Ascher, Wolfgang Nossen u.a.

(Veranstalter: METROPOL Kino Gera in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung Thüringen)

Film im Dialog

Sobibor, 14. Oktober 1943, 16 UhrDokumentarfilm von Claude Lanzmann (F 2001)

Basierend auf zum Teil unveröffentlichten Interviews, die Claude Lanz-mann 1979 während der Dreharbeiten zu seinem Filmwerk SHOAH aufgezeichnet hatte, entstand Jahre später dieser eigenständige Do-kumentarfilm über den Aufstand. Der Plan sah vor, dass eine Gruppe Häftlinge des Vernichtungslagers Sobibor am 14. Oktober 1943 um 16 Uhr gegen die SS aufbegehrte. Mit einem Axthieb begann der größte Aufstand, der je in einem Vernichtungslager der Nationalso-zialisten stattfand. Im Film berichtet der Überlebende Yehuda Lerner über diese Widerstandsaktion.

Es war die einzige Erhebung dieses Ausmaßes, bei der so viele SS-Männer an einem Tag getötet wurden und bei der so viele Häftlinge aus einem Todeslager flüchten konnten.

Im Anschluss Gespräch mit Dr. Marc Sagnol, Leiter des französischen Kulturbüros in Thüringen, der an den Dreharbeiten in Sobibor betei-ligt war, und Klara Muhle, Doktorandin am Historischen Institut der Universität Jena

(Veranstalter: Erinnerungsort Topf & Söhne)

Page 89: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

89

Freitag, 27. Oktober 201717.00 Uhr Kino im mon amiGoetheplatz 1199423 Weimar Eintritt: 6,00 €, ermäßigt 5,00 €

Samstag, 28. Oktober 201717.00 Uhr Kino im mon amiGoetheplatz 1199423 Weimar Eintritt: 6,00 €, ermäßigt 5,00 €

Ein Lied für Nour (OmU)Spielfilm von Hany Abu-Assad (GB / QA / NL / PS / AE 2016)

Mohammed Assaf (Tawfeek Barhom) ist seit seiner Kindheit leiden-schaftlicher Musiker und mit einer wunderschönen Stimme gesegnet. Seinen Traum von einer Musikkarriere muss er jedoch bald begraben, da im kriegsgebeutelten Gaza die Menschen ganz andere Probleme haben. Als Erwachsener hat Mohammed seine Ambitionen vergessen und führt ein einfaches Leben als Taxifahrer. Eines Tages sieht er im Fernsehen eine Werbung für „Arab Idol“, eine Art „Deutschland sucht den Superstar“ für die arabischen Staaten. Mohammed erinnert sich sofort an seine Berufung und wird aus der langjährigen Lethargie herausgerissen. Doch die Teilnahme an dem Wettbewerb ist gar nicht so einfach, immerhin findet das Casting in Ägypten statt und die Aus-reise aus dem Gaza-Streifen wird streng bewacht. Doch Mohammed will nicht aufgeben und lässt sich als illegaler Flüchtling auf eine gefährliche Odyssee quer durch die Wüste ein. Verfolgt von Polizisten und Behörden kämpft er für seinen Traum, der nicht mehr nur sein Le-ben verändern wird. Als Stimme von Gaza kann Mohammed seinem Land neue Hoffnung geben.

(Veranstalter: Kino im mon ami in Zusammenarbeit mit dem Förder-verein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Gaza Surf Club (OmU)Dokumentarfilm von Philip Gnadt (D 2017)

Eine junge Generation, die in Gaza zwischen Israel und Ägypten ge-fangen ist und von der Hamas regiert wird, zieht es zu den Stränden. Sie hat genug von Besetzung, Krieg und religiösem Fanatismus und ihre ganz eigene Art des Protests gefunden: Surfen.

Der Gazastreifen ist ein schmaler Küstenstreifen zwischen Israel und Ägypten mit einem Hafen, in dem keine Schiffe mehr anlegen und einem Flughafen, der nicht mehr angeflogen wird. Kaum jemand kommt heraus, fast nichts und niemand kommt hinein. Mit ihren Surf-brettern schaffen sich die Surfer ein kleines Stück Freiheit, zwischen dem Strand und der von Israel kontrollierten Sechs-Meilen-Grenze. Freiheit, die ihnen keiner nehmen kann. Ein kluger und reflektierter Dokumentarfilm, der den Mut junger Menschen zeigt, die sich mit dem Wunsch nach Normalität gegen die Macht des Terrors stellen. Und der eine Welt zeigt, die so viel komplexer ist als wir sie aus den Medien kennen.

(Veranstalter: Kino im mon ami in Zusammenarbeit mit dem Förder-verein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Page 90: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

90

Sonntag, 29. Oktober 201717.00 Uhr Kino im mon amiGoetheplatz 1199423 Weimar Eintritt: 6,00 €, ermäßigt 5,00 €

Dienstag, 7. November 201720.00 Uhr Kino im Soziokulturellen Zentrum saalgärtenSaalgärten 1b07407 Rudolstadt Eintritt: 5,00 €

Cupcakes (OmU)Filmkomödie von Eytan Fox (IL / F 2014)

Ofer (Ofer Shechter) schaut sich gemeinsam mit seinen Freunden Yael (Yael Bar-Zohar), Dana (Dana Ivgy), Anat (Anat Waxman), Keren (Keren Berger) und Efrat (Efrat Dor) das Finale des Songcontests „Uni-versong“ an. Anat ist eine erfolgreiche Bäckerin und steckt mitten in einer Beziehungskrise. Um ihre Freundin ihre Probleme vergessen zu lassen, schreiben die Übrigen spontan einen Song für sie. Das Lied klingt sogar so gut, dass Ofer beschließt, es heimlich als israelischen Beitrag bei „Universong“ einzureichen. Aus den Medien erfährt die „Band“ schließlich, dass sie es tatsächlich ins Finale geschafft haben und mit ihrem Lied Israel in Paris vertreten sollen. Für die Freunde beginnt ein großes Abenteuer, denn als junge Musiker müssen sie bis zum Finale noch die eine oder andere Komplikation überwinden…

(Veranstalter: Kino im mon ami in Zusammenarbeit mit dem Förder-verein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Die WohnungDokumentarfilm von Arnon Goldfinger (IL / D 2011)

Eine Wohnung in Tel Aviv, ein Stück Berlin mitten in Israel. 70 Jahre lang hat Gerda Tuchler hier mit Ehemann Kurt gelebt, nachdem sie vor dem Holocaust aus Deutschland fliehen mussten. Weggeschmis-sen haben sie nichts. Als sie mit 98 Jahren stirbt, trifft sich die Familie zur Wohnungsauflösung. Inmitten unzähliger Briefe, Fotos und Do-kumente werden Spuren einer unbekannten Vergangenheit entdeckt: Die jüdischen Großeltern waren eng befreundet mit der Familie des SS-Offiziers Leopold von Mildenstein.

Filmemacher und Enkel Arnon Goldfinger nimmt zusammen mit sei-ner Mutter den Kampf auf: mit Wut und Mut gegen die Kisten, den Staub, die Antiquitätenhändler, die Familie, die Vergangenheit und die Gegenwart, Verdrängung und Wahrheit.

(Veranstalter: Soziokulturelles Zentrum saalgärten Rudolstadt)

Page 91: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

91

Donnerstag, 9. bis Sonntag, 12. November 2017jeweils 21.00 Uhr Kinoklub am HirschlachuferHirschlachufer 199084 Erfurt

Montag, 13. bis Mittwoch, 15. November 2017jeweils 17.00 Uhr Kinoklub am HirschlachuferHirschlachufer 199084 ErfurtEintritt: jeweils 6,50 €, ermäßigt 5,00 €

Donnerstag, 9. bis Sonntag, 12. November 2017jeweils 17.00 Uhr Kinoklub am HirschlachuferHirschlachufer 199084 ErfurtEintritt: 6,50 €, ermäßigt 5,00 €

Hope - Der Klang des LebensDokumentarfilm von Nahuel Lopez (DE 2017)

Daniel Hope ist einer der bedeutendsten Geiger der Gegenwart und ist auf den größten internationalen Bühnen zu Hause. Regisseur Na-huel Lopez begleitet und porträtiert den Violinisten im Jahr 2016, das aus mehreren Gründen ein besonderes und besonders wichtiges Jahr für Hope ist: Er wird zum Musikdirektor des Zürcher Kammeror-chesters ernannt und kann sich damit endlich den Traum erfüllen, mit einem renommierten Ensemble zu musizieren und zu proben. Und außerdem zieht Hope nach Berlin und kehrt damit in das Land sei-ner Vorfahren zurück. Denn Hope stammt von jüdischen Emigranten ab, die vor den Nazis nach Südafrika flüchteten. Auch dort hielt es die Familie jedoch nicht lange und sie siedelte wegen der Apartheid nach England um, wo der damals vierjährige Hope schließlich seinen späteren Mentor, den weltbekannten Geiger Yehudi Menuhin traf.

(Veranstalter: Kinoklub am Hirschlachufer in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Ein Sack voll MurmelnSpielfilm von Christian Duguay (F / CA / CZ 2017)

Im Jahr 1941 erobern die Nazis nach und nach Frankreich. Vor allem in Paris wird es deswegen für jüdische Franzosen wie die Familie Joffo zu gefährlich. Die Joffos planen die Flucht nach Südfrankreich, das noch nicht von den deutschen Truppen besetzt ist. Doch weil eine gemeinsame Reise als Familie zu gefährlich wäre, verfallen sie auf einen Plan: Der zehnjährige Joseph (Dorian Le Clech) und sein älte-rer Bruder Maurice (Batyste Fleurial) sollen sich zunächst alleine auf den Weg machen, die Eltern reisen dann später hinterher. Die beiden Jungen erwartet ein gefährliches Abenteuer, bei dem stets die Gefahr besteht, dass sie als jüdische Flüchtlinge enttarnt werden. Und auch wenn es ihnen ein ums andere Mal gelingt, den Nazis zu entkom-men, ist ungewiss, ob sie an ihrem Ziel ankommen und ob auch ihrer restlichen Familie die Flucht in den Süden gelingt.

(Veranstalter: Kinoklub am Hirschlachufer in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Page 92: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

92

Montag, 13. bis Mittwoch, 15. November 2017jeweils 19.00 Uhr Kinoklub am HirschlachuferHirschlachufer 199084 ErfurtEintritt: 6,50 €, ermäßigt 5,00 €

GET - Der Prozess der Viviane AmsalemSpielfilm von Ronit und Shlomi Elkabetz (F / IL / D 2015)

Viviane Amsalem (Ronit Elkabetz) will die Scheidung. Nur leider ist in Israel das jüdisch-orthodoxe Rabbinatsgericht dafür zuständig, eine Ehe aufzulösen und die Gesetze besagen, dass nur der Ehemann die Scheidung einreichen kann. Vivianes Mann Eliyahu (Simon Ab-karian) aber verweigert die Zusage für den sogenannten Get, den Scheidungsbrief. Wieder und wieder kehrt Viviane in den kargen Ge-richtssaal in Tel Aviv zurück. Doch über Monate und schließlich fünf Jahre hinweg, ist das Urteil immer dasselbe: Ihr Mann will seine Ein-willigung nicht geben. Während die israelische Frau hartnäckig um ihre Würde und ihre Freiheit kämpft, gerät der Prozess zunehmend zur Farce.

GET hat in Israel eine Debatte über die Rolle der Frau und die rabbi-nische Judikative ausgelöst.

(Veranstalter: Soziokulturelles Zentrum saalgärten Rudolstadt)

Dienstag, 14. November 201720.00 Uhr Kino im Soziokulturellen Zentrum saalgärtenSaalgärten 1b07407 Rudolstadt Eintritt: 5,00 €

Regina Jonas – Die erste Rabbinerin der WeltDokumentarfilm von Diana Groó (HU / GB / DE 2013)(Am 13. November mit anschließendem Filmgespräch)

Regina Jonas, geboren 1902, wächst als Tochter eines orthodoxen jüdischen Hausierers im Berliner Scheunenviertel auf und studiert ab 1924 an der liberalen Hochschule für die Wissenschaft des Juden-tums. 1935 wird sie zur Rabbinerin ordiniert. Im Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg emigrieren viele Rabbiner aus Deutschland, während in Berlin Regina Jonas mit Hingabe und Mut die verfolgten deutschen Juden unterstützt. 1942 wird sie nach Theresienstadt de-portiert und zwei Jahre später in Auschwitz ermordet.

Der Film behandelt das Archivmaterial vom jüdischen Leben in Berlin auf eine ungewöhnliche, lyrische Weise.

(Veranstalter: Kinoklub am Hirschlachufer in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

Page 93: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

93

Ausstellungen

Page 94: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

94

Martin Luther war nicht nur ein genialer theologischer Denker und mutiger Reformator der Kirche, sondern auch ein vehement antijü-discher Kirchenmann. Er hielt den jüdischen Glauben für verblendet und die Juden – nach dem Teufel – für die größten Feinde des Chris-tentums. In seiner übelsten antijüdischen Schrift „Von den Juden und ihren Lügen“ ruft der Reformator dazu auf, Synagogen und Häuser der Juden zu zerstören, ihre Gebet- und Talmudbücher zu verbren-nen, die Juden zu entrechten und als letzte Möglichkeit, sie zu ver-treiben.

Wie kann Luthers Judenfeindschaft verstanden werden? Was ist ihr Kontext? Kann man sie als Entgleisung bewerten, war sie schlicht zeitbedingt oder weist sie auch auf Grundprobleme der reformatori-schen Theologie hin?

(Veranstalter: Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Gera in Zu-sammenarbeit mit der Stadtverwaltung Gera)

„Ertragen können wir sie nicht“Martin Luther und die JudenWanderausstellung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland

Montag, 16. Oktober bis Freitag, 24. November 2017Rathaus, FoyerKornmarkt 1207545 GeraÖffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9.00 bis 18.00 UhrEintritt frei

Eröffnung: Montag, 16. Oktober 2017 um 16.00 Uhr

94

Page 95: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

95

Samstag, 21. Oktober bis Freitag, 17. November 2017HauptbahnhofWilly-Brandt-Platz 1299084 Erfurt

Der UrsprungFotografien von Hanan Issachar

Die Ausstellung präsentiert die Geburtsorte des Monotheismus: In 30 eindrucksvol-len Aufnahmen werden bedeutende Stätten von Judentum, Christentum und Islam im Heiligen Land aus ungewohnten Blickwinkeln vorgestellt. Darunter sind Westmau-er, Grabeskirche und Felsendom in Jerusalem, Kapernaum, Berg der Seligpreisun-gen und Verkündigungskirche in Nazareth.

(Veranstalter: Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V. in Zusam-menarbeit mit der Botschaft des Staates Israel in Deutschland und der DB Station & Service AG)

95

Page 96: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

96

Montag, 23. Oktober bis Samstag, 18. November 2017Altes Spital „Spittel“Erfurter Straße 3999310 ArnstadtEintritt frei

Shalom, Herr Levi – Jüdisches Leben heuteFotos von Roman Mordashev (Moskau)

Montag, 23. Oktober 2017, 18.00 UhrEröffnung der AusstellungUwe Heimowski und Andreas Martz lesen aus ihrem gleichnamigen Begleitbuch zur Ausstellung (S. 52)

Die Arbeiten von Mordashev bestechen durch eine besondere Nähe zu seinen abgebildeten Protagonisten, unterwegs in Me‘a Sche‘arim, dem ältesten Stadtviertel Jerusalems außerhalb der Altstadt. Die bizarr-magische Wirkung dieser Bilder erzielt der Autor durch die Nutzung eines extrem weitwinkligen Objektivs. Roman Mordashev verfügt über ein feinsinniges Gespür für Kompositionen, die fremd und klassisch zugleich den Betrachter irritieren und bannen.

(Veranstalter: Kuratorium zur Sicherung der Interessen des Vereinigten St. Georg- und St. Jacobs-Stift e.V. Arnstadt in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.)

(K)EIN STEIN AUF DEM ANDERENSakrale Malerei von Alexander Dettmar

Jahrelang reiste der Künstler durch Deutschland und malte reale wie auch aus der Realität entschwundene Sakralbauten.

In seinen Ölgemälden baut Alexander Dettmar zerstörte Synagogen wieder auf. Sie werden in der Kleine Synagoge gezeigt. Seine Bil-der beschwören eine versunkene Welt und beschreiben einen Span-nungsbogen, der von grandiosen Bauleistungen bis zur kleinen Land-synagoge reicht.

Verbundausstellung in der Kleinen Synagoge, der Michaeliskirche und im Collegium maius. In den beiden anderen Stationen sind sei-ne Gemälde christlicher Gotteshäuser zu sehen. Sie alle drücken den Städten und Gemeinden bis heute un-/sichtbare Stempel auf.

(Veranstalter: Begegnungsstätte Kleine Synagoge in Zusammen-arbeit mit dem Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland)

Montag, 23. Oktober bis Sonntag, 26. November 2017Begegnungsstätte Kleine SynagogeAn der Stadtmünze 4/599084 ErfurtEintritt frei

Page 97: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

97

Führungen, Gedenkveranstaltungen

Page 98: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

98

Öffentliche Führungen zum jüdischen RitualbadTreffpunkt: Mittelalterliche MikweKreuzgasse99084 ErfurtTeilnahme kostenlos und ohne Voranmeldung, Dauer: ca. 30 Minuten(Veranstalter: Netzwerk Jüdisches Leben Erfurt)

Donnerstag, 19. Oktober 2017Samstag, 21. Oktober 2017Donnerstag, 26. Oktober 2017Samstag, 28. Oktober 2017jeweils 16.00 Uhr

Donnerstag, 2. November 2017 Donnerstag, 9. November 2017Donnerstag, 16. November 2017jeweils 15.00 Uhr

Wohl schon im 12. Jahrhundert besaß die jüdische Gemeinde Erfurt eine Mikwe, von der heute lediglich die Südwand noch zu finden ist. An diese Wand angelehnt, wurde im 13. Jahrhundert ein neuer Mikwenbau errichtet, der bis heute in großen Teilen erhalten ist. Das Gebäude war etwa 9 m lang und im Inneren knapp 3 m breit. Die Mauern sind von außergewöhnlich guter Qualität.

Das Ritualbad ist neben Synagoge und Friedhof ein wichtiger Be-standteil der jüdischen Gemeinde. Vor allem Frauen nutzen es, wes-halb es häufig „Frauenbad“ genannt wird. Es diente zur kultischen Reinigung nach Berührungen mit Toten, mit Blut oder anderem, in religiösem Sinne Unreinen.

Nach der erzwungenen Abwanderung der Juden aus Erfurt im Jahr 1453 wurde das Wasserbecken verfüllt und die Mikwe in einen Keller umgewandelt.

Das Haus selbst stand noch bis in die 1940er Jahre, 1960 erfolgte hier die Anlage einer Grünfläche.

Mit der seit 2007 erfolgten Freilegung der Mikwe konnte ein neuer Puzzlestein dem Netzwerk „Jüdisches Leben in Erfurt“ sowie der Be-werbung für den Titel UNESCO-Weltkulturerbe hinzugefügt werden.

Der Schutzbau wurde in der ersten Jahreshälfte 2011 durch das Ar-chitekturbüro Gildehaus und Reich Weimar errichtet. Die museale Präsentation der Mikwe eröffnete im September 2011. Seitdem sind Besichtigungen des Ritualbads im Rahmen von Führungen möglich.

98

Page 99: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

99

Die Alte Synagoge ist mit ihren ältesten Bauteilen aus dem 11. Jahr-hundert die älteste, bis zum Dach erhaltene Synagoge in Mitteleuropa. Hier ist 2009 ein außergewöhnliches Museum entstanden und ein Ort geschaffen worden, an dem mittelalterliche Sachzeugnisse der jüdischen Gemeinde Erfurts der Öffentlichkeit zugänglich sind. Zusammen mit der Dokumentation der Baugeschichte der Synagoge selbst sollen sie ein Schlaglicht auf die Geschichte der Erfurter Gemeinde werfen, die im Mit-telalter eine herausragende Stellung in Europa innehatte.

Die Ausstellung der Alten Synagoge veranschaulicht die Geschichte der ersten jüdischen Gemeinde Erfurts. Im Hof sind Grabsteine des zerstörten mittelalterlichen Friedhofs zu sehen. Die Baugeschichte der Synagoge ist Thema im Erdgeschoss. Der Keller beherbergt den in der Nähe der Synagoge gefundenen Schatz, den ein Jude während des Pogroms von 1349 vergrub. Die Erfurter Hebräischen Handschriften werden im Ober-geschoss thematisiert.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 10.00 bis 18.00 Uhr

Eintritt: 8,00 €, ermäßigt 5,00 €,Familienkarte 17,00 €, ErfurtCard 14,90 €Schulklassen und Kitagruppen im Rahmen des Unterrichts Eintritt freiAn jedem ersten Dienstag im Monat Eintritt frei

Öffentliche Führungen durch die Alte SynagogeWaagegasse 899084 ErfurtTeilnahme ohne Voranmeldung, Eintritt: 8,00 €, ermäßigt 5,00 €, Dauer: ca. 90 Minuten(Veranstalter: Netzwerk Jüdisches Leben Erfurt)

Samstag, 21. Oktober 2017Samstag, 28. Oktober 2017 Samstag, 4. November 2017Samstag, 11. November 2017Samstag, 18. November 2017

jeweils 11.15 Uhr an der Alten Synagoge

Führungen zum Erfurter Schatzmit Dr. Maria Stürzebecher

Mittwoch, 25. Oktober 2017, 14.00 UhrSonntag, 5. November 2017, 16.00 Uhrim Rahmen dieser Führungen Eintritt frei

99

Page 100: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

100

Sonntag, 29. Oktober 201714.00 Uhr Treffpunkt Forstamt am oberen Ende der Possenallee99706 SondershausenTeilnahme kostenlos

Steine, Namen, Lebenswege.Rundgang über den jüdischen Friedhof Sondershausen mit Bettina Bärnighausen

Wo die mittelalterlichen Juden, die bis zu den Pestpogromen von 1349 in Sondershausen ansässig waren, ihre Toten bestatteten, ist nicht bekannt. Der heute erhaltene jüdische Friedhof am Spatenberg wurde am Ende des 17. Jahrhunderts angelegt, als sich unter der Herrschaft des 1697 in den Fürstenstand erhobenen Landesherren Christian Wilhelm von Schwarzburg-Sondershausen (reg. 1666–1720) eine jüdische Gemeinde neu zu formieren begann. Die jüngste erhaltene Grabinschrift stammt aus dem Jahre 1939.

Auf Betreiben der nationalsozialistischen Behörden wurde der jüdi-sche Friedhof 1943 als Berggarten zum Verkauf angeboten; da sich bis Kriegsende kein Käufer fand, blieb die Begräbnisstätte vor Entwei-hung und Zerstörung bewahrt.

Hinweis: Erwachsene männliche Besucher werden gebeten, auf dem Friedhof eine Kopfbedeckung zu tragen. Bei Bedarf werden diese gern bereitgestellt.

(Veranstalter: Schlossmuseum Sondershausen)StolpersteinführungRundgang zu ausgewählten Stolperstein-Orten in Heilbad Heiligenstadt

Über 45 Heiligenstädter Juden mussten nach 1933 aus ihrer Hei-matstadt fliehen, von 14 Deportierten fanden 13 den Tod in den nationalsozialistischen Ghettos und Vernichtungslagern. Seit 2007 beteiligt sich die CDU Heilbad Heiligenstadt mit der Aktion „Stolper-steine für Heilbad Heiligenstadt“ an dem Projekt von Gunter Demnig, um Stolpersteine für verfolgte jüdische Mitbürger, politisch Verfolgte, Geistliche, Sinti und Roma zu verlegen. Bisher wurden bereits 46 Stol-persteine verlegt, die mit Hilfe von Spenden finanziert werden konn-ten. Bei einer Führung durch Heilbad Heiligenstadt soll an ausge-wählten Stolperstein-Orten an das Leben und Leiden der Verfolgten Heiligenstadts erinnert werden.

(Veranstalter: Initiativkreis „Jüdisches Erbe in Heiligenstadt“)

Sonntag, 22. Oktober 201714.00 Uhr Platz vor der ehemaligen SynagogeStubenstraße 1437308 Heilbad HeiligenstadtTeilnahme kostenlos

Page 101: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

101

Fremde in der Heimat – Heimat in der FremdeThematische Führung durch die Sonderausstellungmit Matthias Wagner (Kurator/wissenschaftlicher Mitarbeiter)

Die aktuelle Sonderausstellung des Stadtmuseums verknüpft schein-bar unzusammenhängende Ereignisse miteinander: die Ankunft des niederländischen Unternehmers Nicolaus de Smit in Gera 1595, der Auszug Geraer Zeugmacher nach Luckenwalde 1781, die deutsche Auswanderung nach Amerika im 19. Jh., die Entdeckungsreisen des Geraer Forschers Walter Stötzner. Die verbindende Klammer ist im-mer wieder das Wort „Fremde“: Der Aufbruch in die Fremde und um-gekehrt die Ankunft von Fremden hier in unserer Heimat. Eines der 14 Ausstellungskapitel ist den jüdischen Mitbürgern gewidmet, die nach 1933 hier in Deutschland plötzlich wieder Fremde waren. Es er-zählt von der zunehmenden Ausgrenzung, Demütigung und schließ-lichen Auslöschung der jüdischen Minderheit, angefangen vom Boy-kott jüdischer Geschäfte am 1.4.1933 bis zur Deportation der letzten Thüringer Juden am 19.9.1942 in das Ghetto Theresienstadt.

(Veranstalter: Stadtmuseum Gera)

FriedhofsführungBesuch und Führung über den jüdischen Friedhof von Heiligenstadt

Mit dem Zuzug Göttinger Juden im Jahre 1796 wurde die Neue Jüdische Gemeinde Heiligenstadts gegründet. Nach dem Tod eines Kleinkindes im Oktober 1817 wurde unterhalb des Heiligenstädter Ibergs der Jüdische Friedhof angelegt. Die letzte Beisetzung auf dem „Guten Ort“ erfolgte im Oktober 1947 als die einzige Holocaust-Überlebende Heiligenstadts dort ihre letzte Ruhe fand. Das älteste erhaltene Grab stammt aus dem Jahr 1829. Die heute noch vorhan-denen 75 Grabstätten auf dem jüdischen Friedhof der Stadt zeugen von einer außergewöhnlichen und sehr interessanten Grabmalsar-chitektur, die aber zugleich einen Einblick in das Leben der jüdischen Familien Heiligenstadts gewährt.

Durch intensive Recherchen ist es bei der Friedhofsführung möglich, mehr über die Geschichte des jüdischen Friedhofs von Heiligenstadt zu erfahren, aber viel mehr noch über die dort bestatteten Mitglieder der hiesigen ehemaligen jüdischen Gemeinde.

(Veranstalter: Initiativkreis „Jüdisches Erbe in Heiligenstadt“)

Donnerstag, 2. November 2017 17.00 Uhr Stadtmuseum GeraMuseumsplatz 107545 GeraEintritt: 6,00 €, ermäßigt 4,00 €

Sonntag, 5. November 201714.00 Uhr Jüdischer FriedhofAm Jüdischen Friedhof37308 Heilbad HeiligenstadtTeilnahme kostenlos

Page 102: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

102

Gedenkveranstaltung für die Opfer der Reichspogromnacht und deutsch-israelisches ChorkonzertIn der Pogromnacht 1938 wurde in Suhl die Synagoge zerstört. 1939 lebten noch 20 bis 30 jüdische Personen in der Stadt. 1942 wurden die letzten Suhler Juden deportiert. Nur zwei, in sogenannter „Misch-ehe“ lebende Personen konnten in der Stadt überleben.

79 Jahre nach der Reichspogromnacht besuchen Jugendliche aus Israel im Rahmen des deutsch-israelischen Chorprojektes Earth Peo-ple die Stadt und werden eingeladen, gemeinsam mit deutschen Ju-gendlichen als internationale Gruppe der übernächsten Generation an diese schrecklichen Ereignisse zu erinnern und gleichzeitig lebens-bejahend in die Zukunft zu blicken.

16.00 Uhr stilles Gedenken an der Stele der ehemaligen Synagoge (Abb.)

18.00 Uhr Öffentliches Konzert im Oberrathaussaal mit jüdischen und arabischen Jugendlichen aus Israel und SängerInnen aus Suhl.

(Veranstalter: Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Rechts-extremismus in Zusammenarbeit mit dem Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V., dem Förderverein Begegnungen 2005 – Internationaler Jugendaustausch und Jugendförderung e.V., Köln und der Stadt Suhl)

Sonntag, 5. November 201715.00 Uhr Begegnungsstätte Kleine SynagogeAn der Stadtmünze 4/599084 ErfurtTeilnahme kostenlos und ohne Voranmeldung, Dauer ca. 45 Minuten

Öffentliche Führung durch die Kleine Synagoge Nach der Aufhebung des Judenschutzes Mitte des 15. Jahrhunderts waren jahrhundertelang keine Juden mehr in Erfurt ansässig gewe-sen. Erst 1810 erlangte ein jüdischer Bewohner das Bürgerrecht, wo-raufhin sich wieder eine wachsende jüdische Gemeinde in der Stadt bildete.

Dem Kauf eines Grundstücks folgte der Bau einer Synagoge, die 1840 eingeweiht wurde. Im klassizistischen Stil baute man ein zwei-geschossiges Haus mit Walmdach, einem Betsaal mit Toraschrein, eine Frauenempore und einem Wohnbereich. Die Synagoge diente 44 Jahre als Gebetshaus der jüdischen Gemeinde. Dann wurde sie zu klein. Nach dem Bau einer größeren Synagoge wurde sie verkauft und bis in die 1990er Jahre zu profanen Zwecken genutzt.

Die Räume wurden bis 1998 in ihren nahezu ursprünglichen Zustand versetzt, werden seither als Begegnungsstätte genutzt und können besichtigt werden. Die Besucher erhalten während der Führung auch Einblicke in die Dauerausstellung „Jüdisches Leben in Erfurt im 19. und 20. Jahrhundert“ im Haus.

Anhand ausgewählter Objekte werden zudem jüdische Feste und Ri-tuale vorgestellt.

(Veranstalter: Netzwerk Jüdisches Leben Erfurt)

Donnerstag, 9. November 2017ab 10.00 Uhr Oberrathaussaal16.00 Uhr Stele am Standort der ehemaligen SynagogeStraße der Opfer des Faschismus anschließend OberrathaussaalMarktplatz 198529 Suhl

102

Page 103: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

103

Gedenkveranstaltungen für die Opfer der Reichspogromnacht

103

Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin

Donnerstag, 9. November 2017

Erfurt10.00 Uhr Jüdischer FriedhofWerner-Seelenbinder-Straße 3(Veranstalter: Jüdische Landesgemeinde Thüringen)

Arnstadt11.00 Uhr am jüdischen Gedenkstein Alter Friedhof(Veranstalter: Stadtverwaltung Arnstadt)

Sondershausen11.00 Uhr Jüdischer Friedhof(Veranstalter: Stadtverwaltung Sondershausen)

Meiningen12.00 Uhr Denkmal für die ehemalige SynagogeMauergasse, Ecke Pulverrasenweg(Veranstalter: Stadtverwaltung Meiningen)

Weimar - Gedenkstätte Buchenwald15.30 Uhr Gedenkstein für das jüdische Sonderlager 1938(Veranstalter: Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora)

Nordhausen16.00 Uhr Gedenkstein am Standort der ehemaligen Synagoge Pferdemarkt(Veranstalter: Stadtverwaltung Nordhausen in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Gymnasium „Johann Gottfried Herder“)

Apolda 16.00 UhrSternförmiger Weg des Gedenkens entlang von 5 Routen zu den Stolpersteinen von NS-Opfern mit Zielpunkt Marktplatz.

17.00 Uhr MarktplatzPogromgedenken mit Totengebet für die jüdischen Opfer der Shoa (Veranstalter: Prager-Haus Apolda e.V.)

Suhl16.00 Uhr Stele am Standort der ehemaligen SynagogeStraße der Opfer des Faschismus (Veranstalter: Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Rechts-extremismus)

Gera16.30 Uhr Denkmal für der ehemaligen Synagoge17.00 Uhr St. Trinitatiskirche Gedenkgottesdienst(Veranstalter: Stadtverwaltung Gera, Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Gera)

Mühlhausen18.00 Uhr Jüdischer Friedhof,Heinrich-Pfeiffer-StraßeFortsetzung in der Synagoge(Veranstalter: Christlich-jüdischer Arbeitskreis Mühlhausen)

Heilbad Heiligenstadt18.30 Uhr Platz vor der ehemaligen SynagogeStubenstraße 14(Veranstalter: Initiativkreis „Jüdisches Erbe in Heiligenstadt“)

JenaPlatz vor dem Westbahnhof (Veranstalter: Arbeitskreis Judentum in Jena und Stadt Jena)

Page 104: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

104

Donnerstag, 9. November 2017Weimar - Gedenkstätte Buchenwald99427 Weimar 15.30 Uhr Gedenkstein für das jüdische Sonderlager 1938

Von 1937 bis zum 11. April 1945 bestand auf dem Ettersberg bei Weimar das Konzentrationslager Bu-chenwald, in dem fast 250.000 Menschen aus über 50 Nationen inhaftiert waren. Mehr als 50.000 Menschen starben durch die mörderischen Arbeits- und Lebens-bedingungen oder wurden von der SS willkürlich er-mordet.

Von August 1945 bis 1950 nutzte die sowjetische Ge-heimpolizei das Gelände als Internierungslager (Spe-ziallager Nr. 2), in dem von 28.000 Inhaftierten über 7.000 ums Leben kamen.

Anfang der fünfziger Jahre wurde das Lager weitgehend demontiert. Am Südhang des Ettersbergs entstand eine monumentale Denkmal-anlage, die 1958 mit den erhaltenen Bereichen des ehemaligen La-gers als Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald eingeweiht wurde.

Die heutige Gedenkstätte Buchenwald ist Teil der von der Bundesre-gierung und vom Land Thüringen getragenen Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora.

Zu besichtigen sind:

Das ehemalige Lagergelände mit Torgebäude, Arrestzellen-bau, Krematorium, Kammergebäude, Desinfektion, der ehemali-ge Bahnhof, Reste von SS-Zoo und SS-Führersiedlung, Steinbruch, Friedhof der Toten des sowjetischen Speziallagers, Mahnmal mit Fi-gurengruppe von Fritz Cremer, Friedhof am Mahnmal.

In das KZ Buchenwald wurden nach dem Novemberpogrom 9.845 Männer aus ganz Deutschland verschleppt. Die SS hielt sie in einer abgegrenzten Zone westlich des Appellplatzes in fünf scheunenarti-gen Baracken gefangen. Die Lebensbedingungen dort waren men-schenunwürdig, sanitäre Einrichtungen gab es kaum.

Ziel der Einlieferung in die KZ war die Entwürdigung und Ausplün-derung der Verschleppten. Deshalb entließ die SS die meisten Ver-hafteten, wenn sie sich bereit erklärt hatten, ihr Eigentum unter Wert zu veräußern und Deutschland zu verlassen. Bis zur Auflösung des Sonderlagers Anfang 1939 starben dennoch 250 Inhaftierte durch die Misshandlungen der SS.

(Abb.: Jüdische Männer, die in den Tagen nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 verhaftet wurden, müssen in Blöcken Appell stehen. Scheinwerfer beleuchten den Appellplatz. Foto: Erkennungs-dienst KZ Buchenwald. Quelle: United States Holocaust Memorial Museum, Washington)

(Veranstalter: Gedenkstätte Buchenwald)

Gedenkveranstaltung für die Opfer der Reichspogromnacht

Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora

Page 105: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

105

Denkmale und Gedenksteine erinnern an die im KZ Buchen-wald begangenen Verbrechen.

Über die Geschichte Buchenwalds informieren vier große Dauerausstellungen:

• Buchenwald. Ausgrenzung und Gewalt 1937 – 1945 ermöglicht anhand von Relikten, Bildern und Dokumenten - so-wohl der Opfer als auch der Täter - Einblick in die Verbrechen der Nationalsozialisten im Konzentrationslager Buchenwald und darüber hinaus.

• Kunstausstellung „Überlebensmittel - Zeugnis - Kunstwerk - Bildgedächtnis“ künstlerische Werke aus dem Konzentrations-lager 1937-1945 und solche, die zu dem Thema seit 1945 ent-standen sind.

• Geschichte des sowjetischen Speziallagers Nr. 2, das von 1945-1950 auf dem Gelände des ehemaligen Konzen-trationslagers betrieben worden war.

• Dauerausstellung zur Geschichte der Gedenkstätte Buchenwald: Dokumente, Bilder, Gegenstände und Modelle belegen, wie die Erinnerungsbildung an das nationalsozialisti-sche Konzentrationslager Buchenwald erfolgte.

Eintritt freiFührungen für Besuchergruppen bis 30 Personen 80,00 €; Schüler, Studenten, Zivil- und Wehrdienstleistende, Behinderte und Senioren 40,00 €

Öffnungszeiten

AußenanlagenDas ehemalige Häftlingslager, der SS-Bereich, die Mahnmalsan-lage, die Gräberfelder des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 sowie alle weiteren Außenanlagen können täglich bis zum Einbruch der Dunkelheit besichtigt werden.

MuseenApril bis Oktober: 10.00 bis 18.00 Uhr (letzter Einlass 17.30 Uhr)November bis März: 10.00 bis 16.00 Uhr (letzter Einlass 15.30 Uhr)

Montag geschlossen (ehemaliges Torgebäude und Krematorium sind zwischen 10 und 15 Uhr zugänglich)

Kontakt

Gedenkstätte Buchenwald99427 WeimarTel. 03643/ 43 00Fax 03643/ 43 01 00http://[email protected]

Die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora steht exemplarisch für die Geschichte der KZ-Zwangsarbeit und der Untertageverlagerung von Rüstungsfertigungen im Zweiten Weltkrieg. Mehr als 60 000 Menschen aus fast allen Ländern Europas, vor allem aus der Sowje-tunion, Polen und Frankreich, mussten zwischen 1943 und 1945 im KZ Mittelbau-Dora Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie leisten. Jeder dritte von ihnen starb.

Gegründet wurde „Dora“ als Außenlager des KZ Buchenwald im Sommer 1943 mit der Verlagerung der Raketenproduktion von Pe-enemünde in vor Luftangriffen geschützten Stollenanlagen bei Nord-hausen. Später kamen weitere Rüstungsprojekte hinzu: Zehntausende KZ-Häftlinge mussten 1944/45 Zwangsarbeit beim Ausbau unterirdi-scher Flugzeug- und Treibstoffwerke leisten. Zu ihrer Unterbringung richtete die SS neue KZ-Außenlager ein, die im Herbst 1944 mit dem Lager Dora zum nunmehr selbständigen KZ Mittelbau zusammenge-fasst wurden. Dieses erstreckte sich am Ende mit fast 40 Lagern über den gesamten Harz.

Heute ist Mittelbau-Dora ein europäischer Lern- und Gedächtnisort. Relikte im ehemaligen Lagergelände und im Stollen zeugen von den Verbrechen, aber auch vom wechselvollen Umgang mit der Ge-schichte. Wechselausstellungen regen zur kritischen Auseinanderset-zung mit der Vergangenheit an. Die 2006 eröffnete Dauerausstellung präsentiert Mittelbau-Dora nicht nur als Modellfall von Zwangsarbeit und Untertageverlagerung, sondern auch als Beispiel für die enge Einbindung der Konzentrationslager in die deutsche Gesellschaft.

Eintritt freiKostenlose Führungen für Einzelbesucher täglich außer montags 11.00 und 14.00 Uhr. Samstags und sonntags sowie an Feiertagen 11.00, 13.00 und 15.00 Uhr, von März bis Oktober zusätzlich um 16 Uhr. Die Führungen beginnen vor dem Museumsgebäude.

Öffnungszeiten

Außenanlagen täglich bis zum Einbruch der Dunkelheit.

GedenkstätteNovember bis Februar 10.00 bis 16.00 UhrMärz bis Oktober 10.00 bis 18.00 Uhr

Montag geschlossenDer Besuch des Stollens ist nur im Rahmen von Führungen möglich.

Kontakt

KZ-Gedenkstätte Mittelbau-DoraKohnsteinweg 2099734 NordhausenTel. 03631/ 49 580Fax 03631/ 49 58 13http://[email protected]

105

Page 106: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

106

18.00 Uhr Musik der Gruppen an diesen Standorten: Saalstraße 16 Zwätzengasse 14 Johannisplatz 16 Lutherstraße 9 Lassallestraße 6 Ebertstraße 4 Schaefferstraße 14 Weinbergstraße 4a Botzstraße 10 Hufelandweg 1 Mälzerstraße 11 Brauhofstraße 5 Mittelstraße 36 Scheidlerstraße 3 Scheidlerstraße 19 Forstweg 23 / 25 Forstweg 31 Grietgasse 25 / 26 Friedrich- Engels- Straße 52 Klara- Griefahn- Straße 14 Todesmarsch- Gedenktafel auf der Camsdorfer Brücke

18.30 Uhr Gemeinsames Lied an den Standorten der Stolpersteine 19.00 Uhr Gemeinsames Lied am Westbahnhof anschließend Zentrale Gedenkveranstaltung (Veranstalter: Arbeitskreis Judentum in Jena und Stadt Jena)20.00 Uhr Kerzen / Lichter am Markt, Lichtinstallation an der Stadtkirche21.00 Uhr Konzert in der Stadtkirche

Klang der StolpersteineDem aufwallenden Hass in Deutschland und Europa wollen Bürger aus Jena ein Zeichen des Gedenkens an die Zeiten größten Unrechts und größter Unmenschlichkeit in der Geschichte entgegensetzen.

Mit Musik.

Es gibt in Jena 40 Stolpersteine an 21 Orten, verstreut über die gan-ze Stadt.

Am 9. November 2017 werden 120 Musiker aus Jena und Umge-bung an den Stolpersteinen stehen und musizieren. Jazz, Rock, Sam-ba, Klassik. Profis und Amateure. Chöre und Instrumentalisten.

18.00 Uhr werden die Musiker beginnen. 18.30 Uhr werden alle an den verschiedenen Orten das gleiche Lied anstimmen und schließ-lich, nachdem sie singend und musizierend zum Westbahnhof-Vor-platz gezogen sind, werden alle Musiker um 19.00 Uhr nochmals gemeinsam eben dieses Lied spielen. Welches Lied es sein wird, be-stimmen die Musiker in einer großen Runde am 18. Oktober selbst.Das gemeinsam vorgetragene Lied ist gleichzeitig Auftakt zu der alljährlichen Gedenkveranstaltung am Westbahnhof, dem Ort, von dem aus die Deportation der Jenaer Juden und der anderen Verfolg-ten des Naziregimes stattfand.

Das Lied soll ein Zeichen sein für den Frieden, für Verständnis, für Kultur, aber nicht zuletzt auch für die Kraft der Gemeinsamkeit.

Der Klang der Stolpersteine ist Teil eines großen Projektnetzwerkes, das unter anderem auch die Gedenkveranstaltung am Westbahnhof, eine Lichtinstallation, eine Filmdokumentation, eine Lichterkette, ein Gedenkkonzert in der Stadtkirche und einige Schulprojekte beinhaltet und vernetzt.

Donnerstag, 9. November 2017ab 18.00 Uhr Innenstadt07745 Jena

106

Page 107: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

107

189 jüdische Männer aus Erfurt wurden nach der Reichspogrom-nacht am Morgen des 10. November 1938 in das KZ Buchenwald eingeliefert

Die Führung im neuen Dauerausstellungsbereich berichtet von Men-schen aus Thüringen, die jüdische Nachbarn waren und ab 1933 ausgegrenzt, verfolgt und ermordet wurden oder das Vernichtungs-programm überlebten – wie der sozialdemokratische Arbeiter und Gewerkschafter Willi Kormes aus Erfurt. Nach seiner Haft im KZ Buchenwald im November 1938 kehrte er nach Erfurt zurück. Um 1943 seiner Deportation zu entgehen, versteckte er sich mit seiner sechsjährigen Tochter Judith bei einer Freundin hier in der Stadt. Bei-de wurden nach einem Jahr verraten und nach Auschwitz deportiert. Die Retterin und ihre Tochter wurden im KZ Ravensbrück inhaftiert.

(Veranstalter: Erinnerungsort Topf & Söhne)

Der Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz ist die einzige historische Stätte in Europa, an der an ei-nem ehemaligen Firmensitz die Mittäterschaft der privaten Wirtschaft am Massenmord in den nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern gezeigt und belegt werden kann.

Die Erfurter Firma J. A. Topf & Söhne entwickelte und produzierte von 1939 bis 1945 für die SS Verbrennungsöfen, mit denen die Leichen der Ermordeten in den Konzentrationslagern beseitigt wurden.

Sie optimierte den Massenmord in den Gaskammern des Vernich-tungslagers Auschwitz-Birkenau, indem sie diese mit Lüftungstechnik ausstattete.

Im Bewusstsein, dass die Achtung der Menschenwürde die Sache je-des Einzelnen sein muss, errichtete die Stadt Erfurt auf dem ehemali-gen Firmengelände am Sorbenweg den Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von Auschwitz.

Damit wird am historischen Ort exemplarisch an die Ermöglichung und Umsetzung des nationalsozialistischen Menschheitsverbrechens durch Industrie und Privatwirtschaft erinnert und ein Raum der Re-flexion für Jugendliche und Erwachsene über Fragen nach Arbeit, Wirtschaft, Technik und Verantwortung geschaffen.

Öffnungszeiten:Dienstag bis Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr

Öffentliche Führungen durch die Dauerausstellung „Techniker der ‚Endlösung‘“ jeden letzten Sonntag im Monat um 15.00 Uhr (Treffpunkt: Empfang im Erdgeschoss)

Eintritt frei, Spenden sind willkommen.

Sonntag, 12. November 201715.00 Uhr Erinnerungsort Topf & SöhneSorbenweg 799099 Erfurt

Buchenwald, 9. November 1938Thematische Führung durch die Dauerausstellung „Jüdische Nachbarn in Thüringen – integriert, ausgegrenzt, ermordet“

107

Page 108: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

108

Samstag, 18. November 201711.00 Uhr Treffpunkt: Galerie am Schlossberg, Eingang „Am Durchbruch“99706 SondershausenTeilnahme kostenlos

Die mittelalterliche Mikwe von Sondershausen. Ein archäologischer Fund an der Stadtmauer, Führung mit Bettina Bärnighausen

Schon im Mittelalter lebten Juden in Sondershausen. Neben wenigen schriftlichen Quellen erbrachten archäologische Grabungen mit dem Fund einer Mikwe aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts den Nach-weis für die Ansiedlung von Juden in vorstädtischer Zeit. Nach dem Pestpogrom von 1349 ist erst am Ende des 17. Jahrhunderts wieder jüdisches Leben in Sondershausen nachweisbar. Im geistigen und im Wirtschaftsleben der Stadt spielten die Mitglieder der jüdischen Ge-meinde noch bis zum Ende der Weimarer Republik eine bedeutende Rolle.

Die jüdische Gemeinde von Sondershausen ist während des Holo-caust ausgelöscht worden.

Die wenigen bis heute erhaltenen Zeugnisse jüdischen Lebens der Region werden von der Stadt Sondershausen bewahrt und für die Öffentlichkeit erschlossen.

(Veranstalter: Schlossmuseum Sondershausen)

RADIO SCHALOM mit Lutz Balzer ist ein einstündiges monatliches Rundfunkmagazin mit Reportagen und Beiträgen über jüdisches Le-ben in Erfurt, Thüringen und aller Welt. Zu hören sind Musikvorstel-lungen, Buchbesprechungen, Veranstaltungstipps und Interviews zu aktuellen Themen und viel Musik.

• jeden vierten Donnerstag im Monat 17 Uhr auf Radio F.R.E.I. UKW - FM 96,2 MHz (Erfurt) UKW - FM 107,9 MHz (Kabel)

• jeden vierten Mittwoch im Monat 18 Uhr auf Wartburg-Radio 96,5 MHz (Eisenach)

• auch weltweit zu empfangen als livestream auf http://www.radio-frei.de und ab dem 4. Freitag 7 Tage zum Download in der Audiothek von Radio F.R.E.I.

Radio Schalom

Page 109: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

109

Veranstalter und Mitveranstalter(Kontakte in alphabetischer Reihenfolge):

3K – Die TheaterwerkstattUnter der Linde 7 99974 Mühlhausen fon: 03601/ 44 09 37 mail: [email protected] web: http://3k-theaterwerkstatt.de/

ACHAVA e.V.Schwanseestreße 3399423 Weimarfon: 03643/ 77 69 41mail: [email protected]: http://www.achava-festspiele.de/

Aktionsbündnis Gera gegen Rechtsc/o WKB JungMarkt 12a07545 Geramail: [email protected]: http://www.gera-nazifrei.com

Altes Spital „Spittel“ Kuratorium zur Sicherung der Interessen des Vereinigten St. Georg- und St. Jacobs Stift e.V. ArnstadtKohlenmarkt 8 (Büro)99310 Arnstadtmail: [email protected] web: http://www.spital-arnstadt.de/

Arbeitskreis Judentum in Jena

ART WORK‘s Berlin Agentur Vera GieseMachnower Straße 35 14165 Berlinfon: 030/ 31 50 38-60/62 fax: 030/ 31 50 38 61mail: [email protected]: http://www.artworksberlin.de

Begegnungsgruppe Judentum, Jenac/o Frau Roswitha KrauseBinswangerstr. 1807747 Jenafon: 03641/ 37 31 60mail: [email protected]

Begegnungsstätte Kleine SynagogeAn der Stadtmünze 4/5 99084 Erfurt fon: 0361/ 65 51 666mail: [email protected] web: http://juedisches-leben.erfurt.de/

Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Rechtsextremismusim lokalen Aktionsplan „Suhl bekennt Frabe“externe Kordinierungsstelle:Jugendhilfeverein „Fähre“e.V.Neundorfer Straße 2598527 Suhlfon: 03681/80 35 32fax: 03681/80 35 31mail: [email protected]: www.Suhl-bekennt-Farbe.suhltrifftde

Bürgerhaus NordhausenNikolaiplatz 1 99734 Nordhausenfon: 03631/ 69 62 66fax: 03631/ 69 68 72 67mail: [email protected]

Bürgerzentrum CruciskircheCrucisstraße 899706 Sondershausenfon: 03632/ 82 87 767mail: [email protected]: http://www.foerderverein-cruciskirche.de

Café KrämerEduard-Fritze-Straße 9a 98617 Meiningen fon: 03693/ 47 76 67 mail: [email protected]: http://www.kaffee-kraemer.de

Christlich-Jüdischer Arbeitskreisc/o Pfarrer Teja BegrichLutterothstraße 1699974 Mühlhausenfon: 03601/ 40 57 15fax: 03601/ 40 55 82mail: [email protected]

Deutsches Nationaltheater und Staatskapelle Weimar GmbH – Staatstheater ThüringenTheaterplatz 299423 Weimarweb: http://www.nationaltheater-weimar.de

Deutsch-Israelische Gesellschaft, Arbeitsgemeinschaft Erfurtweb: http://erfurt.deutsch-israelische-gesellschaft.de

Deutschlandfunk KulturHans-Rosenthal-Platz10825 Berlinfon: 030 8503-0fax: 030/ 85 03 61 68mail: [email protected] (Informationen zum Programm)web: http://www.deutschlandfunk.de/kultur.1495.de.html

Page 110: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

110

Die SCHOTTE. Das Theater, ErfurtSchottenstr. 799084 Erfurtfon: 0361/ 64 31 722fax: 0361/ 64 42 307mail: [email protected]: https://theater-die-schotte.de/

Erfurter Herbstlese e.V.Anger 3799084 Erfurtfon: 0361/ 64 41 23 75mail: [email protected]: https://www.herbstlese.de

Erinnerungsort Topf & Söhne – Die Ofenbauer von AuschwitzSorbenweg 799099 Erfurtfon: 0361/ 655 16 81 mail: [email protected] web: http://www.topfundsoehne.de

Evangelische Grundschule EisenachErnst-Thälmann Straße 90D - 99817 Eisenachfon: 03691/ 72 36 61fax: 03691/ 72 36 62mail: [email protected]: http://evge.schulwerk-cms.de

Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde GeraGemeindehausTalstraße 3007545 Gerafon: 0365/ 80 0 12 65mail: [email protected]: http://www.ev-kirchenkreis-gera.de

Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Martini-Luther, Erfurt GemeindebüroMagdeburger Allee 4899089 Erfurtfon: 0361/ 79 17 339mail: [email protected]: http://martini-luther.de/

Evangelische Schulstiftung in MitteldeutschlandAugustmauer 1 99084 Erfurt fon: 0361/ 78 97 18 11 fax: 0361/ 78 97 18 99 mail: [email protected] web: http://www.schulstiftung-ekm.de

Evangelische Stadtakademie „Meister Eckhart“ ErfurtAllerheiligenstr. 1599084 Erfurtfon: 0361/ 56 61 701mail: [email protected]: http://www.eebt.de/de/region_nord.html

Evangelisches Kirchspiel MühlhausenKristanplatz 199974 Mühlhausen/Thüringenfon: 03601/ 81 29 01fax: 03601/ 81 69 44mail: [email protected]: http://www.kirchenkreis-muehlhausen.de

Evangelisches Schulzentrum MühlhausenFriedensstraße 1699974 Mühlhausenfon: 03601/ 40 69 20fax: 03601/ 40 69 229mail: [email protected]: http://evsz.schulstiftung-ekm.de

FLOHBURG – Das Nordhausen Museum Barfüßerstraße 6 99734 Nordhausen fon: 03631/ 47 25 680 mail: [email protected] web: http://www.nordhausen.de

Förderkreis Erinnerungsort Topf & Söhne e. V.c/o Erinnerungsort Topf & Söhne –Die Ofenbauer von AuschwitzSorbenweg 799099 Erfurtmail: [email protected]

Förderverein „Alte Kanzlei e.V.“Hauptstr. 13199752 Bleicherodefon: 036338-30129mail: [email protected]: https://www.altekanzleibleicherode.de

Förderverein Begegnungen 2005Frankenstraße 5450858 Kölnfon: 0221/ 50 60 492fax: 0221/ 50 60 493mail: [email protected]: http://begegnungen-2005.de

Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.Bahnhofstraße 27/2899084 Erfurtfon: 0361/ 76 48 590fax:: 0361/ 26 57 564mail: [email protected]: http://www.juedische-kulturtage-thueringen.de

Förderverein Nicolai in foro e.V., Nordhausenc/o Stadtbibliothek NordhausenNikolaiplatz 199734 Nordhausenfon: 03631/ 69 62 67fax: 0 36 31 / 69 68 79 99mail: [email protected]

Freundeskreis Israel im Thüringer LandtagJürgen-Fuchs-Straße 199096 Erfurtmail: [email protected], [email protected]

Page 111: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

111

Friedrich-Ebert-Stiftung – Landesbüro ThüringenHermann-Brill-HausNonnengasse 1199084 Erfurtfon: 0361/ 59 80 20mail: [email protected]: http://www.fes-thueringen.de

Friedrich-Naumann-Stiftung für die FreiheitLiberales Forum WeimarStauffenbergstraße 599427 Weimarfon: 03643/.41 53 83mail: [email protected] web: http://www.freiheit.org

Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V., Regionale Arbeitsgruppe Ilmenau-Arnstadt98693 Ilmenaufon: 0163/ 79 89 064mail: [email protected]

Haus zur Rebentür, Arnstadtc/o ReklamemuseumChristian Hühn Zimmerstraße 7 99310 Arnstadtfon: 036287/ 64 16 15mail: [email protected]

Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.Trommsdorffstraße 599084 Erfurtfon: 0361/ 55 53 254fax. 0361/ 55 53 253mail. [email protected]: http://www.boell-thueringen.de

Hochschule für Musik FRANZ LISZT, WeimarInstitut für Musikwissenschaft Weimar-JenaStudienprofil Geschichte der Jüdischen MusikJenaer Str. 399425 Weimarweb: https://www.hfm-weimar.de/geschichte-der-juedischen-musik

Hotel am Schloß Apolda GmbHJenaer Straße 299510 Apoldafon: 03644/ 58 00fax: 03644/ 58 01 00mail: [email protected]: http://www.hotel-apolda.de

Initiative Kommunales Kino Erfurt e.V. Kinoklub am Hirschlachufer Hirschlachufer 1 99084 Erfurt fon: 0361/ 64 22 194mail: post@kinoklub-erfurt web: http://www.kinoklub-erfurt.de

Initiativkreis Jüdisches Erbe in Heiligenstadtc/o Christian StützerTheodor-Storm-Straße 29a37308 Heilbad Heiligenstadtmail: [email protected]

Interkultureller Verein GeraWerner-Petzold-Str. 10 07549 Gera fon / fax : 0365/ 71 19 082 mail: [email protected] web: http://www.ikv-gera.de/ikvwp

Israel-Laden En GediBiengäßchen 1295028 Hoffon: 09281/14 02 67mail: [email protected]: https://israelladen.de

Johannes Paul Gräßerc/o Other Music AcademyErnst-Kohl-Str. 23 99423 Weimar fon: 03643/ 85 83 10 fax: 03643 - 80 48 36 mail: [email protected] web: http://www.jpg-online.de/

Jüdisch-Deutscher Kulturverein Gera e.V.c/o Interkultureller Verein GeraWerner-Petzold-Str. 10 07549 Gera fon / fax : 0365/ 71 19 082 mail: [email protected]: https://www.ikv-gera.de/mitgliedsvereine/juedisch-deutscher-kulturverein

Jüdische Kulturinitiative VIA SHALOM, Erfurtc/o Lutz BalzerRubianusstraße 799084 Erfurtfon: 0361/ 22 53 245mobil: 0176/ 21 53 30 94mail: [email protected]

Jüdische Landesgemeinde ThüringenMax-Cars-Platz 1 99084 Erfurt mail: [email protected] web: http://www.jlgt.org

Jugendclub C-ONE, TonhalleClara-Zetkin-Straße 1 07545 Gerafon: 0365/ 80 01 511mail: [email protected]

Kammermusikverein Erfurt e.V.c/o Eugen MantuAm Stadtpark 43 99096 Erfurtfon: 0361/ 42 17 887mail: [email protected]: http://www.kmv-erfurt.de

Katholische Pfarrgemeinde St. Lorenz ErfurtPilse 3099084 Erfurtfon: 0361/ 56 24 921fax: 0361/ 55 07 34mail: [email protected]: http://www.st-lorenz-erfurt.de

Page 112: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

112

Katholisches Forum im Bistum ErfurtFarbengasse 299084 Erfurtfon: 0361/ 65 72 370fax: 0361/ 65 72 374mail: [email protected]: http://www.bistum-erfurt.de/kath.forum

Kommunales Kino im mon ami Goetheplatz 11 99423 Weimar fon: 03643/ 84 77 45 web: http://www.monami-weimar.de/2601.html

Konrad-Adenauer-StiftungPolitisches Bildungsforum ThüringenAndreasstraße 37b99084 Erfurtfon: 0361/ 65 49 10fax: 0361/ 65 49 111mail: [email protected] web: http://www.kas.de/thueringen

Kulturbetrieb Arnstadt, SchlossmuseumSchlossplatz 199310 Arnstadtfon: 03628/ 60 29 32fax: 03628/ 48 26 4mail: [email protected]: http://www.kulturbetrieb.arnstadt.de

Kulturelle Begegnungen – Judentum kennenlernen, JerusalemPOB 3171Jerusalem 91031Israelfon: 00972/ 2/ 62 33 717mail: [email protected]: https://www.kulturellebegegnungen.org/

Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in MitteldeutschlandMichaelisstraße 3999084 Erfurtfon: 0361/ 51 80 00fax: 0361/ 51 80 01 98mail: [email protected]: https://www.ekmd.de/kirche/landeskirchenamt

Landestheater EisenachTheaterplatz 4-799817 Eisenachfon: 03691/ 25 60fax: 03691/ 25 61 59mail: [email protected]: http://www.theater-eisenach.de

Landeszentrale für politische Bildung ThüringenRegierungsstr. 7399084 Erfurt fon: 0361/ 37 92 701fax: 0361 / 37 92 702mail: [email protected]: http://www.lzt-thueringen.de

Meininger MuseenLiteraturmuseum BaumbachhausBurggasse 2298617 Meiningenfon: 03693/ 50 28 48mail: [email protected]: http://www.meiningermuseen.de/pages/literatur.php

Meistersinger Konzerte GmbH, BerlinAlexanderstraße 910178 Berlinfon: 030/ 25 39 16 21fax: 030/ 25 39 16 24mail: [email protected]: http://www.meistersingerkonzerte.de

METROPOL Kino GeraLeipziger Str. 2407545 Gerafon (Kasse): 0365/ 20 44 84 60 mail: [email protected]: http://www.metropolkino-gera.de

Mühlhäuser Geschichts- und Denkmalpflegeverein e.V.PF 11 4399962 Mühlhausenfon: 03601/ 45 21 42web: https://sites.google.com/site/geschichtsvereinmhl

Musikschule „Heinrich Schütz“ GeraBiermannplatz 107548 Gerafon: 0365/ 26 916fax: 0365/ 21 297mail: [email protected]: http://www.musikschule-heinrich-schuetz.de

Netzwerk Jüdisches Leben, Erfurtc/o Begegnungsstätte Kleine SynagogeAn der Stadtmünze 4/5 99084 Erfurt fon: 0361/ 65 51 666mail: [email protected] web: http://juedisches-leben.erfurt.de

Other Music AcademyErnst-Kohl-Str. 23 99423 Weimar fon: 03643/ 85 83 10 fax: 03643 - 80 48 36 mail: [email protected] web: http://othermusicacademy.eu

Prager-Haus Apolda e.V. PHV - Geschäftsstelle SCHALOMRitterstraße 1999510 Apoldafon: 036453/ 12 17 12mail: [email protected]

Schloss EttersburgAm Schloss 199439 Ettersburgfon: 03643/ 74 28 420fax: 03643/ 74 28 446mail: [email protected]: http://www.schlossettersburg.de

Page 113: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

113

Schlossmuseum SondershausenSchloss 1 99706 Sondershausenfon: 03632/ 62 24 20fax: 03632/ 62 24 10mail: [email protected]: http://www.sondershausen.de

Soziokulturelles Zentrum saalgärten RudolstadtSaalgärten 1b07407 Rudolstadtfon: 03672/ 48 64 50fax: 03672/ 48 64 59mail: [email protected]: http://www.saalgaerten.de

Sparkasse Gera-Greiz (Kommunikationszentrum)Schloßstraße 1107545 Gerafon: 0365/ 82 200fax: 0365/ 82 20 61 23mail: [email protected]: https://www.sparkasse-gera-greiz.de

Staatliche Grundschule „Johann Sebastian Bach“, ArnstadtAm Plan 199310 Arnstadtfon: 03628/ 60 15 41fax: 03628/ 60 15 43mail: [email protected]: http://www.johann-sebastian-bach-schule.de

Staatliches Gymnasium „Albert Schweitzer“, ErfurtVilniuser Straße 17-1999089 Erfurtfon: 0361/ 26 28 300 oder 301fax: 0361/ 26 28 309mail: [email protected]: http://www.asg-erfurt.de/

Staatliches Gymnasium „Johann Wolfgang von Goethe“, WeimarAmalienstraße 499423 Weimarfon: 03643/ 85 16 72 oder 90 53 52fax: 03643/ 85 16 74mail: [email protected]: http://goethegymnasium-weimar.de

Staatliches Gymnasium „Johann Gottfried Herder“, NordhausenWiedigsburg 7/899734 Nordhausenmail: [email protected]: http://www.herder-gymnasium.de/entrance

Staatliches Gymnasium „Wilhelm von Humboldt“, NordhausenBlasiistrasse 15/1699734 Nordhausenfon: 03631/ 90 22 30fax: 03631/ 90 22 31mail: [email protected]: http://www.humgym.net

Stadtbibliothek Rudolstadt Schulplatz 13 07407 Rudolstadt fon: 03672/ 48 64 20 mail: [email protected] web: http://www.stadtbibliothek-rudolstadt.de

Stadtmuseum GeraMuseumsplatz 107545 Gerafon: 0365/ 83 81 471 fax: 0365/ 83 81 473 mail: [email protected] web: http://www.gera.de

Stadt- und Regionalbibliothek ErfurtDomplatz 199084 Erfurtfon: 0361/ 655 15 55 oder 655 15 54mail: [email protected]: http://www.erfurt.de

Stadt- und Regionalbibliothek GeraPuschkinplatz 707545 Gera fon: 0365/ 838 33 51fax: 0365/ 838 33 55mail: [email protected]: http://www.biblio-gera.de

Stadtverwaltung Arnstadt Markt 1 99310 Arnstadt fon: 03628/ 74 56 fax: 03628/ 74 58 00 mail: [email protected] web: http://www.arnstadt.de

Stadtverwaltung ErfurtKulturdirektion, Jüdisches Leben ErfurtAn der Stadtmünze 499084 Erfurtfon: 0361/ 655 16 66 fax: 0361/ 655 55 72 21 mail: [email protected]: http://juedisches-leben.erfurt.de/jl/de

Stadtverwaltung GeraKornmarkt 12 07545 Gera fon: 0365/ 83 80 fax: 0365/ 83 81 901 mail: [email protected] web: http://www.gera.de

Stadtverwaltung JenaAm Anger 1507743 Jenafon: 03641/ 49 0fax: 03641/ 49 44 30 94mail: [email protected]: http://www.jena.de

Page 114: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

114

Stadtverwaltung Meiningen Schlossplatz 198617 Meiningenfon: 03693/ 45 46 50 fax: 03693/ 45 46 56 mail: [email protected] web: http://www.meiningen.de

Stadtverwaltung MühlhausenFD 2.2 Kultur/ VeranstaltungsmanagementRatsstraße 2599974 Mühlhausenfon: 03601/ 45 22 31 fax: 03601/ 45 21 57 mail: [email protected] web: http://www.muehlhausen.de

Stadtverwaltung NordhausenAmt für Zukunftsfragen und StadtentwicklungNeues RathausMarkt 1599734 Nordhausenfon: 03631/ 696 316fax: 03631/ 696 87 316mail: [email protected]: http://www.nordhausen.de/index.php

Stadtverwaltung Sondershausen Fachbereich 3 - KulturMarkt 799706 Sondershausenfon: 03632/ 62 24 01fax: 03632/ 62 27 65mail: [email protected]: http://www.sondershausen.de

Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora99427 Weimar fon: 03643/ 43 00 fax: 03643/ 43 01 00 mail: [email protected] web: http://www.buchenwald.de/nc/896

SV Medizin Erfurt e.V. SchachvereinPoeler Weg 4a99085 Erfurtfon: 0361/ 26 20 990mail: [email protected]: http://www.svmedizin.de

Tanz- und Nachtclub Kalif Storchzum Güterbahnhof 2099085 Erfurtmail: [email protected]: http://kalifstorch.com

Theater am MarktGoldschmiedenstraße 1299817 Eisenachfon: 03691/ 74 09 470mail: [email protected]: http://www.theaterammarkt.de

Theater ErfurtTheaterplatz 199084 Erfurtfon: 0361/ 22 330mail: [email protected]: www.theater-erfurt.de

Theater im Schlossgarten, ArnstadtIm Schlossgarten99310 Arnstadtfon: 03628/ 61 860fax: 03628/ 61 86 30mail: [email protected]: http://www.theater-arnstadt.de

Theater Nordhausen / Loh-Orchester Sondershausen GmbHKäthe-Kollwitz-Straße 1599734 Nordhausenfon: 03631/ 62 600fax: 03631/ 62 60 147mail: [email protected]: https://www.theater-nordhausen.de

Theater & Philharmonie Thüringen GmbHBühnen der Stadt GeraTheaterplatz 107548 Gerafon: 0365/ 82 79 0mail: [email protected]: http://www.tpthueringen.de

Theater RudolstadtAnger 107407 Rudolstadtfon: 03672/ 45 00fax: 03672/ 45 02 921mail: [email protected]: http://www.theater-rudolstadt.de

Theater WaidspeicherDomplatz 1899084 Erfurtfon: 0361/ 59 82 912fax: 0361/ 64 30 900mail: [email protected]: http://www.waidspeicher.de

Universitätsgesellschaft Erfurt e.V.Allerheiligen Straße 20/2199084 Erfurtfon: 0361/ 24 47 71 10fax: 0361/ 64 30 950mail: [email protected]

Villa Rosenthal JenaKultur Mälzerstraße 11 07745 Jena fon: 03641/ 49 82 71 mail: [email protected] web: http://www.villa-rosenthal-jena.de

Volkshochschule ErfurtSchottenstraße 799084 Erfurtfon: 0361/ 65 52 950 fax: 0361/ 65 52 959mail: [email protected]: http://www.erfurt.de/ef/de/leben/bildung/vhs/index.html

Page 115: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

115sparkassen-kulturstiftung.de

Kultur fördernist einfach.

Wenn man einen Partner hat, der sich kulturell engagiert – auch in kleineren Orten und Gemeinden.

170801_RZ_210x210+3_o_u_r_GesProgramm_TDJ-IKIT.indd 1 02.08.17 10:07

115

Page 116: vom 19. Oktober bis 18. November 2017juedische-kulturtage-thueringen.de/images/2017/Programmheft.17.116... · Candide Musical von Leonard Bernstein Name: Sophie Scholl Gastspiel des

116

Veranstaltungen und Ausstellungen in

Altenburg,Apolda,Arnstadt, Bleicherode,Eisenach,Erfurt, Gera,Heilbad Heiligenstadt,Ilmenau,Jena, Meiningen, Mühlhausen, Nordhausen, Rudolstadt, Sondershausen, Suhl undWeimar

herausgegeben vom

Förderverein für jüdisch-israelische Kultur in Thüringen e.V.

Kontakt:Caroline Fischer(Projektleiterin)Bahnhofstraße 27/28D-99084 Erfurt

fon: 0049/ (0)361/ 76 48 590fax: 0049/ (0)361/ 26 57 564mail: [email protected]: http://www.juedische-kulturtage-thueringen.defb: www.facebook.com/juedischesLebenThueringen

Redaktionsschluss 18. August 2017Änderungen vorbehalten

Das Programm im Internet:http://www.juedische-kulturtage-thueringen.de