Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online...

18
3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt durch den Fortschritt in der EDV, auf den Universitäten ein grundlegender Wandel in der„Verwaltung“ der Studierenden ergeben. Für die Montanuniversität bedeutete dies den Einstieg in ein Informationsmanagementsystem, in dem nun sämtliche Daten für die Administration von Forschung und Lehre in einer zentralen Datenbank gespeichert und verwaltet werden. Die Studierenden können in diesem System, das sich MU online nennt, ihre Prüfungen anmelden und die Ergebnisse ansehen, sie können selbst die Zeugnisse ausdrucken und sich online Studienbestätigungen erstellen lassen. Es gibt also eine Vielzahl von Möglichkeiten, um sich als Studierender selbst über den Studienfortschritt zu informieren. Wie gestaltete sich nun das Studieren in früheren Zeiten? Zu Beginn der montanistischen Ausbildung in der Steiermark hatte man in Vordernberg die berg- und hüttenmännische montanistische Lehranstalt gegründet und am 4. November 1840 feierlich eröffnet. Diese Feier begann mit einer Messe in der Pfarrkirche von Vordernberg, namhafte Vertreter der steirische Industrie, aber auch des öffentlichen Lebens waren erschienen. Eine feierliche Prozession brachte die Festteilnehmer, unter denen auch die neun Studenten des ersten Jahrganges waren, in das Gebäude der neuen Lehranstalt. Aus diesem feierlichen Anlass war das Lehranstaltsgebäude besonders dekoriert, neben Erz—und Kohlestufen konnten die Besucher auch Modelle und Zeichnungen verschiedener Werksanlagen bestaunen. Der Kommissär der steirischen Stände, Ludwig Abt von Rein, stellte in seiner Begrüßungsrede den Direktor und einzigen Professor Peter Tunner vor, gleichzeitig forderte er die „Zöglinge“ zur fleißigen und eifrigen Benützung der ihnen zur Ausbildung zur Verfügung stehenden Mittel auf. Das Studium der ersten Jahre, das Tunner bei der Eröffnung in einer programmatischen Rede vorstellte, bestand aus den Vorlesungen, den praktischen Übungen und den wöchentlichen Exkursionen zu den nahe gelegenen Berg- und Hüttenwerken. Am Ende des Studienjahres stand die große Hauptexkursion, die Professor und Studenten etwa sechs Wochen lang zu den Berg- und Hüttenwerken Österreichs und des nahen Auslandes führte. Für das Studium musste man weder Unterrichtsgeld noch Honorar bezahlen, den Studenten stand für das Wohnen in Vordernberg das sogenannte „Elevenhaus“ zur Verfügung, in dem Unbemittelte ebenfalls kostenlos unterkommen konnten. Es gab überdies eine Reihe von Stipendien, die von den österreichischen Gewerken und der Industrie gestiftet worden waren. Wenn wir uns die Studenten des ersten Jahres ansehen, so hatten Thomas Drasch und Leopold Wudich ein kärntnerisches „Handstipendium“, Franz Sprung bekam ein Stipendium der Radmeisterkommunität, Felix Sunko bekam des Sessler’sche Stipendium, Johann Wunsch hatte sogar zwei Stipendien, eines des Hammergewerken-Viertels Murboden und das Pesendorfer’sche Stipendium. Nur drei ordentliche Eleven mussten ohne Stipendium auskommen. Am Ende des zweiten Studienjahres 1842, mit dem die Ausbildung der ersten Zöglinge zu Ende ging, hielt Peter Tunner eine Rede an die Absolventen, die in ihrem Grundtenor noch heute Gültigkeit besitzt: damals wie heute sind es die Lehrer, die sich intensiv mit jedem einzelnen Studierenden beschäftigen können, damals wie heute ist es der Praxisbezug, der die Absolventen zu begehrten Mitarbeitern der Industrie gemacht hat und macht.

Transcript of Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online...

Page 1: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

3

Vom Matrikelbuch zu MU online

Studieren in Leoben

von Lieselotte Jontes

In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt durch den Fortschritt in der EDV, auf den Universitäten ein grundlegender Wandel in der„Verwaltung“ der Studierenden ergeben. Für die Montanuniversität bedeutete dies den Einstieg in ein Informationsmanagementsystem, in dem nun sämtliche Daten für die Administration von Forschung und Lehre in einer zentralen Datenbank gespeichert und verwaltet werden. Die Studierenden können in diesem System, das sich MU online nennt, ihre Prüfungen anmelden und die Ergebnisse ansehen, sie können selbst die Zeugnisse ausdrucken und sich online Studienbestätigungen erstellen lassen. Es gibt also eine Vielzahl von Möglichkeiten, um sich als Studierender selbst über den Studienfortschritt zu informieren. Wie gestaltete sich nun das Studieren in früheren Zeiten? Zu Beginn der montanistischen Ausbildung in der Steiermark hatte man in Vordernberg die berg- und hüttenmännische montanistische Lehranstalt gegründet und am 4. November 1840 feierlich eröffnet. Diese Feier begann mit einer Messe in der Pfarrkirche von Vordernberg, namhafte Vertreter der steirische Industrie, aber auch des öffentlichen Lebens waren erschienen. Eine feierliche Prozession brachte die Festteilnehmer, unter denen auch die neun Studenten des ersten Jahrganges waren, in das Gebäude der neuen Lehranstalt. Aus diesem feierlichen Anlass war das Lehranstaltsgebäude besonders dekoriert, neben Erz—und Kohlestufen konnten die Besucher auch Modelle und Zeichnungen verschiedener Werksanlagen bestaunen. Der Kommissär der steirischen Stände, Ludwig Abt von Rein, stellte in seiner Begrüßungsrede den Direktor und einzigen Professor Peter Tunner vor, gleichzeitig forderte er die „Zöglinge“ zur fleißigen und eifrigen Benützung der ihnen zur Ausbildung zur Verfügung stehenden Mittel auf. Das Studium der ersten Jahre, das Tunner bei der Eröffnung in einer programmatischen Rede vorstellte, bestand aus den Vorlesungen, den praktischen Übungen und den wöchentlichen Exkursionen zu den nahe gelegenen Berg- und Hüttenwerken. Am Ende des Studienjahres stand die große Hauptexkursion, die Professor und Studenten etwa sechs Wochen lang zu den Berg- und Hüttenwerken Österreichs und des nahen Auslandes führte. Für das Studium musste man weder Unterrichtsgeld noch Honorar bezahlen, den Studenten stand für das Wohnen in Vordernberg das sogenannte „Elevenhaus“ zur Verfügung, in dem Unbemittelte ebenfalls kostenlos unterkommen konnten. Es gab überdies eine Reihe von Stipendien, die von den österreichischen Gewerken und der Industrie gestiftet worden waren. Wenn wir uns die Studenten des ersten Jahres ansehen, so hatten Thomas Drasch und Leopold Wudich ein kärntnerisches „Handstipendium“, Franz Sprung bekam ein Stipendium der Radmeisterkommunität, Felix Sunko bekam des Sessler’sche Stipendium, Johann Wunsch hatte sogar zwei Stipendien, eines des Hammergewerken-Viertels Murboden und das Pesendorfer’sche Stipendium. Nur drei ordentliche Eleven mussten ohne Stipendium auskommen. Am Ende des zweiten Studienjahres 1842, mit dem die Ausbildung der ersten Zöglinge zu Ende ging, hielt Peter Tunner eine Rede an die Absolventen, die in ihrem Grundtenor noch heute Gültigkeit besitzt: damals wie heute sind es die Lehrer, die sich intensiv mit jedem einzelnen Studierenden beschäftigen können, damals wie heute ist es der Praxisbezug, der die Absolventen zu begehrten Mitarbeitern der Industrie gemacht hat und macht.

Page 2: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

„Meine Herren! Nahe zwei Jahre sind verflossen, seit wir uns an diesem Orte das erste Mahl fanden; eine werthvolle Zeit, eine besonders wichtige für Sie, denn sie ist in jenen Theil ihrer Lebensperiode gefallen, in welchem Ihr Geist für Alles am empfänglichsten, Ihr Charakter im Begriffe zu erstarken war. Fragt sich nun ein Jeder selbst, ob und wie viel er an innerem Werthe, an Berufswissen gewonnen hat, so wird die Antwort zwar nicht bei Allen gleich befriedigend, doch bei Keinem sehr betrübt seyn. Ich war in dieser ganzen Zeit im Hörsaale und außerhalb desselben viel unter Ihnen, mehr als sonst Professoren unter ihren Studirenden zu seyn pflegen, und habe Sie meines Erachtens bei jeder Gelegenheit durch Wort und Beispiel zur guten Verwendung Ihrer Zeit erinnert; war es Ihnen damahls nicht immer angenehm, so werden Sie jetzt, in so ferne Sie Folge geleistet haben, gewiß nur mit Vergnügen daran zurückdenken; ich meines Theiles werde mich stets mit Zufriedenheit an meinen ersten Curs erinnern, und nehme keinen Anstand, Ihnen das Zeugniß zu geben, dass ich nur wünsche, die nachfolgenden Curse mögen seyn, wie der erste war ...“ Das Studium in Vordernberg konnte man nur mit entsprechendem Vorwissen beginnen, man musste die Ablegung von Vorstudien nachweisen. Erst nach Vollendung des 19. Lebensjahres konnte man in Vordernberg studieren, zur besonderen Empfehlung gereichte eine bereits erlangte Praxis in einem Werk. Ausländische Kandidaten mussten bei der Landesregierung um eine Studienbewilligung einkommen, wenn sie keine Vorstudien angeben konnten, mussten sie sich einer Aufnahmsprüfung unterziehen. Das Leben in Vordernberg war nicht teuer, es gab nicht viel Ablenkung für die Eleven. Es wurde veranschlagt, dass jeder Student mit 400 Gulden jährlich sein Auslangen finden sollte, wobei sich die größten Ausgaben durch die Hauptexkursion am Ende des Studienjahres ergaben. 1848 wurde die Vordernberger Lehranstalt, bedingt durch politische Wirren in Ungarn und damit an der Bergakademie Schemnitz, vom Staat übernommen, 66 Hörer konnten aufgenommen werden, einige außerordentliche mussten abgewiesen werden. Dadurch wurde der Standort Vordernberg zu eng, man übersiedelte nach Leoben. Im Organisations-Plan und Programm der k.k. Montan-Lehranstalten (Leoben und Pribram in Böhmen) wird auf die Aufnahme neuer Hörer eingegangen. Bei der Immatrikulation erhalten sie gegen Entrichtung einer Taxe einen Immatrikulationsschein.

4

Page 3: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

Aus dem Erlös dieser Gebühren sollten die Arbeiter und Diener bezahlt werden, die den Studenten bei der praktischen Verwendung zur Hand gingen. Die außerordentlichen Hörer erhielten sogenannte Aufnahmsscheine, die sie zur Teilnehme an den Vorlesungen berechtigten, ihnen aber nur nach Maßgabe des Platzes Zutritt zu den Exkursionen verschaffte. Bei der Aufnahme in die Lehranstalt wurden alle Hörer in den großen Katalog eingetragen.

5

Page 4: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

In den Katalog wurden der Name, das Alter, Name und Beruf des Vaters oder Vormunds, Religion und in späteren Jahren auch die Nationalität eingetragen. Danach folgte eine Aufzählung der Fächer mit den Noten. Neben der „verbalen“ Beurteilung gab es ab dem Jahre 1850 eine Punkteklassifikation, die die Leistungen der Eleven genau aufschlüsselte und deren Mittelwert bei Studienabschluss zur Gesamtqualifikation führte.

Katalog aus dem Studienjahr 1860/61

6

Page 5: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

Die Namen aller eingetretenen Hörer wurden gegen Ende des Jahrhunderts in das große Matrikelbuch eingetragen, in das der Namen des Studierenden, seine Studienzeiten und der Studienabschluss geschrieben wurden. Den Schluss des Studiums bildete die letzte Jahrgangsprüfung. Vor dem gesamten Lehrkörper und einem eigens dazu abgeordneten Ministerial-Kommissär wurden unter dem Vorsitz des Direktors von jedem Mitglied des Lehrkörpers die Prüfungsfragen gestellt. Die Zöglinge schlossen ihr Studium „nach Maßgabe der Erfolge bei Jahres- und Wochenprüfungen, sowie des relativen Wertes der Verwendungs- und Reiseberichte“ mit einem Absolutorium ab, womit sie die Voraussetzungen für eine Anstellung im Staatsdienst erlangten.

7

Page 6: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

Bis zum Ende des Studienjahres 1894/95 blieb diese Regelung bestehen, Ende 1894 wurden auf Grund einer kaiserlichen Entschließung Staatsprüfungen, wie zu der Zeit schon an den Technischen Hochschulen üblich waren, vorgesehen und mit Erlass des Ackerbauministeriums vom 18. Juni 1895 eingeführt. Bei diesen Staatsprüfungen wurde die Prüfung in allen Einzelheiten in einem Protokoll niedergeschrieben, ein Zeugnis wurde ausgestellt und alle Mitglieder der Prüfungskommission unterzeichneten das Dokument.

8

Page 7: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

9

Page 8: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

Einen vorläufigen Endpunkt fand diese Entwicklung der Lehranstalt im Jahre 1904, als sie den Technischen Hochschulen angeglichen und endlich auch als Montanistische Hochschule bezeichnet wurde. Mit Allerhöchster Entschließung vom 31. Juli 1904 wurde das Statut der nunmehrigen Montanistischen Hochschule genehmigt. Hier wurde erstmals die volle Lehr- und Lernfreiheit anerkannt , die Unterrichtsdauer beider Fachschulen war von vier auf fünf Jahre angehoben worden und es waren zwei Staatsprüfungen vorgesehen. Schließlich wurde der Hochschule auch das Recht der Erwerbung des akademischen Grades eines Doktors der montanistischen Wissenschaften bei Ablegung der vorgeschriebenen strengen Prüfungen zuerkannt. Das Statut von 1904 führte schließlich zur Promotionsordnung des Jahres 1906, in der die Erlangung der Würde eines Dr. mont. an die Abfassung einer Dissertation und die Ablegung eines Rigorosums gebunden war. Die erste Promotion erfolgte im Jahre 1909, der erste Doktor der montanistische Wissenschaften war Bartel Granigg, später Professor für Mineralogie und Gesteinskunde in Leoben, der eine Dissertation mit dem Thema „Die stoffliche Zusammensetzung der Schneeberger Lagerstätten“ schrieb. In der ersten Zeit wurden die Promotionen in den Räumen des Rektors durchgeführt, heute finden sie in feierlicher Form bei den akademischen Feiern im Auditorium maximum der Universität statt.

10

Page 9: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

Erste Nachkriegspromotion im Jahre 1946

Promotion im Jahre 1997

11

Page 10: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

Die erste Frau, die in Leoben ein Studium beendete, war Elisabeth Latal, eine Studentin aus Bosnien, die 1920 nach Leoben kam, um Bergbau zu studieren. Es mutet uns heute noch ungewöhnlich an, dass die Tochter eines Gärtners aus Prijedor in Bosnien hier in Leoben das Bergbaustudium begann und sehr erfolgreich abschloss. 1922 bestand sie mit Auszeichnung die Staatsprüfung, die einzige Auszeichnung zu diesem Termin. Mit der Ablegung der Staatsprüfung hatte sie das Recht zur Führung der in Österreich gesetzlich geschützten Standesbezeichnung „Ingenieur“ erworben. Die erste Absolventin der Fachrichtung Hüttenwesen war Olga Maria Peter, die Tochter des Professors für Berg- und Hüttenmaschinenkunde an der Montanistischen Hochschule. Sie legte im Dezember 1932 die zweite Staatsprüfung aus der Studienrichtung Eisenhüttenwesen ab.

Olga M. Peter

Die erste Doktorin der montanistischen Wissenschaften war Emma Onitsch, die 1944 promovierte. 1950 habilitierte sie sich an der Montanistischen Hochschule Leoben im Fach Pulvermetallurgie und wurde in der Folge Privatdozentin in Leoben.

Mit den Meldungsbüchern mussten sich die Studenten bei den Professoren die An- und Abtesturen holen, womit die Teilnahem an Vorlesungen und Übungen bestätigt wurden. Die Meldezettel waren Unterlagen für das Lehrpersonal, wie viele Studenten die Vorlesungen und Übungen belegt hatten, sie dienten auch zur Abrechnung. Die Meldungsbücher mit den Photos der Studierenden ergeben ein lebendiges Bild vom Studienbetrieb in früherer Zeit. 12

Page 11: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

13

Page 12: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

14

Page 13: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

Am 24. September 1901 verfügte das Ackerbauministerium, dass an den Bergakademien Leoben und Pribram Legitimationskarten für Hörer einzuführen seien. Diese Ausweise wurden vom Rektorat ausgestellt und dienten als Ausweis in der Akademie und in der Stadt. Neben dem Namen, den Geburtsdaten und dem Photo des Studierenden musste auch der Wohnsitz am Studienort eingetragen werden.

15

Page 14: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

16

Page 15: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

Heute sind die Ausweise der Studierenden der Chipkarte gewichen.

Auswahlbibliographie: Czedik-Eysenberg, Franz : Die ersten Exkursionen Peter Tunner's mit seinen Eleven, IN: Berg- und hüttenmännische Monatshefte der Montanistischen Hochschule in Leoben 104 (1959), H. 10/11, S. 234 - 242. Faninger, Gerhard : Aufgaben der Betreuung ausländischer Studenten, IN: Glück auf WS 1965/66, 2 Bl. Fettweis, Günter Bernhard : Brief über den Bergbau an einen jungen Studenten des Bergwesens, IN: Glück auf SS 1965/66. S. 4 – 9 Fettweis, Günter Bernhard Ludwig : Die Studienrichtung Bergwesen, IN: Montanistische Hochschule Leoben . Leoben 1965, S. 9 - 11. Gängl von Ehrenwerth, Josef : Peter R. von Tunner und seine Schule IN: Beiträge zur Geschichte der Technik und Industrie. Jahrbuch des Vereins Deutscher Ingenieure 6(1915), S. 95 – 108. Grübler, Josef : Leoben als Studentenstadt IN: Fest- und Gedenkschrift anläßlich der Schlußsteinlegung und Eröffnung des Neubaues der k. k. Montanistischen Hochschule in Leoben . Leoben 1910, S. 39 – 41. Günther, Georg : Lebenserinnerungen. - Wien : Selbstverl. des Verf. , 1936 . - 246 S. Habashi, Fathi : The first schools of mines and their role in developing the mineral and metal industries : dedicated to the memory of Nikolai Maximovitch Pereskuryakov (1940-1994). - Montreal, Quebec : Inst. , 1999 . [33] Bl. . - (Historical metallurgy ) 17

Page 16: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

18

Jontes, Günther : Schemnitz und Leoben : Akademisches Montanstudium im 19. Jahrhundert IN: Emlékkönyv az akadémiai képzés megszületésének évfordulóján Selmecbánya 1762 . -Miskolc [u. a.] . -2002 . -S. 192 – 202. Jontes, Günther : Zur Geschichte der polnischen Studentenschaft in Leoben IN: Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark 73 (1982), S. 131 – 139. Jontes, Lieselotte: Bergstudenten : Studentenleben im alten Leoben . - Leoben , 2004 . - 15 Bl. . - (Ausstellungskataloge / Universitätsbibliothek der Montanuniversität Leoben ;3 ) Jontes, Lieselotte : Entwicklung der Literatur im Markscheidewesen und des Markscheideunterrichts an der Montanuniversität : Historische Ausstellung. IN: 3. Internationalen Symposium für Markscheidewesen. Leoben 1976 . -Dokbd. (1976) S. 95 - 104. Jontes, Lieselotte : Deutsche Studenten an der Leobener Bergakademie in den Jahren 1840 bis 1865 IN: Beiträge zur Geschichte von Bergbau, Geologie und Denkmalschutz . -Freiberg 1998 . -S. 96 – 100. Jontes, Lieselotte : Montanistische Ausbildungsstätten IN: Grubenhunt & Ofensau. Bd .2 Klagenfurt (1995), S. 485 – 490. Jontes, Lieselotte : Russische Hörer an der Leobener Bergakademie (1840 - 1914) : Notizen aus dem Universitätsarchiv IN: Cultural heritage in geology, mining and metallurgy: Libraries - archives - museums . -Wien 2000, S. 35 – 42. Jontes, Lieselotte : Students' manuscripts as sources of the history of mining and metallurgy IN: 5th International Symposium Cultural Heritage in Geosciences, Mining and Metallurgy . -Golden, Colo. .2000, S. 77 – 83. Jontes, Lieselotte : Zur Tracht der Leobener Bergeleven um die Mitte des 19. Jahrhunderts, IN: Der Leobener Strauß 5 (1977), S. 155 – 163. Jontes, Lieselotte: Ausstellungskatalog Die berg- und hüttenmännische Ausbildung zur Zeit Erzherzog Johanns : Ausstellung ; 19. - 24. Jänner 1982. - Leoben : Univ.-Bibliothek , 1982 . - VI, 67 S. (Wissenschaftliche Schriftenreihe / Universitätsbibliothek der Montanuniversität Leoben ; 3 ) Jontes, Lieselotte : Die ersten Leobener Studentinnen : ein Beitrag zum Frauenstudium in Österreich, IN: Res montanarum 34 (2004), S. 65 - 73.

Page 17: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

19

Knobloch, Leopold O.: Bergstudenten : Geschichte und Brauchtum an den Montanhochschulen in Schemnitz, Clausthal, Freiberg und Leoben.- Köln : SH-Verl. 2003 . - 99 S. (Kleine Schriften der GDS ; 16 ) Köstler, Hans Jörg : Peter Ritter von Tunner 1809-1897 - ein Lebensbild :Festvortrag bei der Gedenkstunde am 20. September 1997 in Deutschfeistritz anläßlich der 100. Wiederkehr des Todestages von Peter Ritter von Tunner, IN: Res montanarum 17 (1998), S. 9 - 15 Konopasek, Robert : Hörer an der Alma Mater Leobiensis : Anzahl und Herkunftsländer. Eine Statistik: 1840/41 - 1913/14, IN: Res montanarum 36 (2006), S. 11 – 24. Konopasek, Robert : Zwei tödliche Duelle von Studenten der Bergakademie bzw. der Montanistischen Hochschule Leoben IN: Res montanarum 32 (2004), S. 37 – 46. Krause, Peter : Ledersprung und Salamander : Bergstudentisches Brauchtum in Schemnitz und Leoben, IN: Bergstudenten . Köln 2003, S. 71 – 82. Kunnert, Heinrich : Die Anfänge und die frühe Entwicklung des montanistischen Studiums in Österreich, IN: Biblos 27 (1978), H. 3, S. 251 – 265. Lackner, Helmut : Peter Tunner 1809 - 1897 : Ein Leben für das innerösterreichische Eisenwesen IN: Der Leobener Strauß 8 (1980), S. 245 – 296. Lorbach, Manfred : Die Ausbildung in den Bergbauwissenschaften in Österreich und Westdeutschland IN: Glück auf WS 1966/67, S. 34 - 37. Montanuniversität <Leoben> : Montanuniversität Leoben : Karriere, Beruf, Studium ; Österreichs erste Universität auf CD-ROM . Leoben : Medien Consult , 1997 . - 1 CD-ROM Oberhofer, Albert Friedrich : Die Ausbildung des Hüttenmannes an der Montanistischen Hochschule Leoben, IN: Berg- und Hüttenmännische Monatshefte 119 (1974), H. 5, S. 193 - 194. Petrascheck, Walther E. : Das Studium der Montangeologie in Österreich, IN: Erzmetall 24 (1971), H. 4, S. 203. Pontoni, Alfred : Die Ausbildung zum Bergmann und Hüttenmann, IN: Der Bergmann - Der Hüttenmann . -Graz 1968 . S. 313 - 321.

Page 18: Vom Matrikelbuch zu MU online - Austria-Forum · 2011. 6. 14. · 3 Vom Matrikelbuch zu MU online Studieren in Leoben von Lieselotte Jontes In den vergangenen Jahren hat sich, bedingt

20

Schabernak, Volker : Geschichtliche Entwicklung der Erdwissenschaften an der Montanuniversität Leoben . Leoben , 1980 . - 29 Bl. in Mappe Spickernagel, Herbert : Über die Studienrichtung Markscheidewesen an der Montanistischen Hochschule Leoben, IN: Montanistische Hochschule Leoben . Leoben 1965, S. 12 - 14. Trenkler, Herbert : Aufgabe und Verpflichtung der Montanistischen Hochschule in unserer Gesellschaft : Festrede anläßlich der 125-Jahrfeier der Montanistischen Hochschule am 19. Juni 1965, IN: Berg- und hüttenmännische Monatshefte 110 (1965), H. 11, S. 375 – 379. Trenkler, Herbert : Die Gestaltung des Studiums an der Montanistischen Hochschule, IN: Glück auf SS 1965/66, S. 2 - 3. Trenkler, Herbert : Ziele und Ausrichtung des eisenhüttenmännischen Studiums, IN: Montanistische Hochschule Leoben . Leoben 1965, S. 17 - 18. Trojer, Felix : Das Gesteinshüttenwesen, eine neue Studienrichtung an der Montanistischen Hochschule Leoben, IN: Berg- und Hüttenmännische Monatshefte 112 (1967), H. 5, S. 125 - 130. Trutnovsky, Karl : Montanmaschinenwesen : eine neue Studienrichtung an der Montanistischen Hochschule Leoben, IN: Glück auf WS 1968, S. 48 - 49. Wagner, Andrea : Erfahrungen und Erkenntnisse zur Ausbildung von Kunststofftechnikern, abgeleitet aus einer Befragung der Absolventen. 1983 . - 82 Bl. Zeppelzauer, Karl : Zur Ausbildung von Gießereiingenieuren, IN: Berg- und hüttenmännische Monatshefte der Montanistischen Hochschule in Leoben 102 (1957), H. 12, S. 305 - 307. Zeppelzauer, Karl : Kunststofftechnik, IN: Glück auf WS 1969/70, S. 22 - 24.