Vom Screening bis zur Post-Merger-Integration¤ge 2014... · 21.03.2014 · Herausforderungen beim...

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1 FH-Prof. MMag. Günter Zullus, StB DI Dr. Gerald Sitte Wachstum durch M&A Vom Screening bis zur Post-Merger-Integration DI Dr. Gerald Sitte FH-Prof. Mag. Mag. Günter Zullus Controllerforum 2014 FH-Prof. MMag. Günter Zullus, StB DI Dr. Gerald Sitte

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FH-Prof. MMag. Günter Zullus, StB DI Dr. Gerald Sitte

Wachstum durch M&AVom Screening bis zur Post-Merger-Integration

DI Dr. Gerald SitteFH-Prof. Mag. Mag. Günter Zullus

Controllerforum 2014

FH-Prof. MMag. Günter Zullus, StB DI Dr. Gerald Sitte

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Stellen wir uns einen jungen Mann auf „Brautsuche“ vor ….

Wie wird er am schnellsten zum bestmöglichen Ziel gelangen!?

Festlegung der „Aufriss-Strategie“ „Aufreissen“ und „abchecken“ Nicht mehr loslassen

Wen will ich, wie soll sie sein…?

Wie könnte ich meine Traumfraufinden?

Screening Ansprechen und einladen

SorgfältigePrüfung

Plus-MinusListe

Gegens.anpassen Ehe

Aufbau der gemeinsamenZukunft

KritischeReflexion

Strategische Analyse und Konzeptionsphase Transaktionsphase Integrationsphase

Unternehmens-strategie

Akquisitions-strategie Screening Vorvertraglicher

KontaktDueDiligence Bewertung

Ver-handlung

Externe Prüfung

SigningClosing

Integrations-planung

Integrations-umsetzung

Integrations-kontrolle

Der Junge Mann durchläuft dabei unbewusst dieselben Schritte wie ein Unternehmer bei einer M&A Aktivität!

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Stellen wir uns einen jungen Mann auf „Brautsuche“ vor ….

Was hat ein Controller nun mit einer (über)fürsorglichen Mutter gemein?

(Über)fürsorgliche Mutter: Controller:

• Sucht sich mein Sohn die richtigen Mädchen aus oder setzt er auf die falschen „Prioritäten“?

• Ist die Traumfrau wohl die Richtige für ihn?

• Wo sind die versteckten Schwächen und Fehler der Angebetenen?

• Ist mein Sohn wohl nicht „blind vor Liebe“ und übersieht daher so manche Schwachpunkte?

• Wie kann ich meinen Sohn gegebenenfalls von seiner Wahl abbringen…?

• Was muss getan werden, damit die junge Dame bestmöglich in die Familie aufgenommen wird?

• etc.

• Passen Unternehmensstrategie, die Auswahl-kriterien und die gewählten Targets zusammen ?

• Wurde das optimale Target gewählt?

• Welche Ergebnisse liefert eine umfassende SWOT-Analyse des Targets?

• Kontrolle der strikten Einhaltung des Prinzips: „Don‘t fall in love with the target!“

• Welche Pro‘s & Con‘s beeinflussen die finale Auswahl?

• Festlegung und Kontrolle des optimalen Integrationsprozesses

• etc.

Scheidungsrate~ 40%

Ziele nicht

rund 50% der Akquisitionen erreichen die

Ziele nicht

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Agenda

Wachstum durch M&AVom Screening bis zur Post-Merger-Integration

1.) Vorstellung

2.) M&A – Begriffsdefinitionen und Trends

3.) Der M&A-Prozess

4.) Screening

5.) Due Diligence und Bewertung

6.) Integration

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AltranWho we are?

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Altran is an international group and global leader in innovation and high- tech engineering consulting.

The Group's mission is to assist companies in their efforts to create and develop new products and services.

Every day, we bring our clients' most complex projects to life and enhance their performance through our expertise in technologies and innovation processes.

€ 1,633 mREVENUES in 2013

49%REVENUESoutside France in 2013

20+COUNTRIES

22,000EMPLOYEES in 2013

Altran at a glance…

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What we do: The Industries….

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Our Customers

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Agenda

Wachstum durch M&AVom Screening bis zur Post-Merger-Integration

1.) Vorstellung

2.) M&A – Begriffsdefinitionen und Trends3.) Der M&A-Prozess

4.) Screening

5.) Due Diligence und Bewertung

6.) Integration

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Mergers & Acquisitions (M&A): Begriff

Merger: wörtlich - Verschmelzung/Fusion/Zusammenschluss, wobei ein Unternehmen seine rechtliche Selbstständigkeit verliert

Acquisition: wörtlich - Erwerb/Kauf/Übernahme, wobei auch Leitungs- und Kontrollrechte vom Käufer erlangt werden

M&A im engeren Sinn: = Handel (Kauf/Verkauf) von Unternehmen, Unternehmensteilen und Unternehmens-beteiligungen

M&A im weiteren Sinn (selten): = M&A im engeren Sinn zuzüglich vertiefte Kooperationen (Joint Ventures, Allianzen etc.)

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Motive für M&A-Aktivitäten

Typischerweise:

Erzielen von Synergien (Vertrieb, Produktion, Einkauf) in bestehenden Geschäftsfeldern (Effizienztheorie -

horizontale M&A)

Vorwärts- oder Rückwärtsintegration –Verlängerung der eigenen

Wertschöpfungskette (vertikale M&A)

Diversifikation – Erschließung neuer Geschäftsfelder, Erschließung des

Marktzutritts (laterale M&A)

Ausbau der Marktposition/desMarktanteils - Stärkung der Macht

gegenüber dem Kunden (Monopoltheorie)

Kapitalisierung eines Informationsvorsprungs gegenüber dem

Verkäufer durch Erwerb (und ev. Weiterverkauf) (Bewertungstheorie)

Erzielung eines Gewinns durch Zerschlagung und Weiterverkauf der

Teile (Raider-Theorie)

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Volumen der M&A-Deals von 1995 bis 2012 (in Milliarden USD)

global

Europa

Quelle: Thomson Reuters © Statista 2013; http://de.statista.com/statistik/daten/studie/153735

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Verteilung der globalen M&A-Deals im Jahr 2012 (%-Anteil am Transaktionswert)

Quelle: Thomson Reuters © Statista 2013; http://de.statista.com/statistik/daten/studie/153735

30,8% Europa gesamt

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Verteilung der M&A-Deals im Jahr 2013 (Q1-Q3) nach Branchen (in Milliarden USD)

global

Europa

Quelle: Thomson Reuters © Statista 2013; http://de.statista.com/statistik/daten/studie/153735

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Anzahl M&A-Transaktionen pro Jahr in D und Ö

Quelle: M&A Database, Universität St. Gallen

Deutschland

Österreich

9179751.0149721.191

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Mergers & Acquisitions - Facts

Der Großteil der M&A-Deals erfüllt nicht die Erwartungen und erhöht den Shareholder Value nicht im geplanten Ausmaß!

Quelle: Hay Group Research, 2013

Weniger als 10% des Managements sind davon überzeugt, dass alle Akquisitionsziele erreicht wurden!

Im Schnitt weisen Unternehmen 3 Jahre nach der Akquisition geringere Wachstumsraten auf als ihre

Konkurrenten!

Gründe, warum Unternehmenstransaktionen die geplanten Ziele nicht erreichen:• Unklare und unrealistische Ziele • Unklare Verantwortlichkeiten• Kulturelle Unterschiede und mangelnde Kommunikation• Fehler beim Integrationsprozess• etc.

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Agenda

Wachstum durch M&AVom Screening bis zur Post-Merger-Integration

1.) Vorstellung

2.) M&A – Begriffsdefinitionen und Trends

3.) Der M&A-Prozess4.) Screening

5.) Due Diligence und Bewertung

6.) Integration

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Der idealtypische M&A-Prozess

Strategische Analyse und Konzeptionsphase Transaktionsphase Integrationsphase

Unternehmens-strategie

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Quelle: adaptiert aus: Eberl, Der M&A-Prozess, ZfCM 2009, Sonderheft 1

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Funktion des Controllings im M&A-Prozessadaptiert aus: Eberl, Der M&A-Prozess, ZfCM 2009, Sonderheft 1

„Sicherung der Rationalität“„Verringerung von Rationalitätsdefiziten“

� Auf Ebene „Strategie“:� z.B.: Zwang zu klarer Zielformulierung; Entwicklung einer Anreizstruktur, die Risiken

mitberücksichtigt (zB risikoadäquate Kapitalisierungszinssätze, RORAC); Genehmigungspflichten durch Zentralcontrolling

� Auf Ebene „Information“:� z.B.: Sammlung, Plausibilisierung, Integration und Aggregation der vielen fachlich

breit gestreuten (von HR bis Steuerrechtsthemen) Informationen

� Auf Ebene „Planung“:� insb.: Gewährleistung plausibler Prognosen; Einbeziehung aller relevanten

Umweltentwicklungen; „Konfrontation“ („Devil´s Advocate“)

� Auf Ebene „Verhandlung“:� z.B.: Vermeidung/Nutzung von „Ankereffekten“; Bremsen des „Jagdfiebers“ – Sunk

Cost-Effekt

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Agenda

Wachstum durch M&AVom Screening bis zur Post-Merger-Integration

1.) Vorstellung

2.) M&A – Begriffsdefinitionen und Trends

3.) Der M&A-Prozess

4.) Screening5.) Due Diligence und Bewertung

6.) Integration

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Das Screening – Identifikation und Auswahl von Target-Unternehmen

A B

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Long List: Erstellung einer Liste aller potentiellen Kandidaten

Short List: Welche sind die tatsächlich „relevanten Kandidaten“?

Wunschtarget

J

Quelle: adaptiert aus: Eberl, Der M&A-Prozess, ZfCM 2009, Sonderheft 1

Ausgangspunkt:Ausgehend von der Unternehmens- und der Akquisitionsstrategie Festlegung des „Idealen Akquisitionskandidaten“!

Weitere InformationenKandidaten-Screening

Desktop-ResearchField-Research

Weitere Priorisierung

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Herausforderungen beim „Screening“

Für das „Screening“ und die Erstellung der „Long List“ und der „Short List“ - gibt es kaum typischerweise anwendbare Prozesse und

Tools. Vielmehr handelt es sich dabei um ein gezieltes Abfragen und Hinterfragen unterschiedlichster Informationsquellen, wie z.B.:

Bei einer geplanten Erweiterung der Aktivitäten auf nicht bekannte und/oder fremdsprachige Märkte, wird dringend die

Unterstützung von externen M&A-Beratern mit dementsprechender Marktkenntnis und -präsenz empfohlen!

Externe Markt- und Target- Search Studien

Persönliche Kontakte zu beispielsweiseMitarbeiter, Konkurrenten, Kunden,

Wirtschaftskammer, Investment Banker, Analysten etc.

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Agenda

Wachstum durch M&AVom Screening bis zur Post-Merger-Integration

1.) Vorstellung

2.) M&A – Begriffsdefinitionen und Trends

3.) Der M&A-Prozess

4.) Screening

5.) Due Diligence und Bewertung6.) Integration

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Due Diligence – Funktionen und Auswirkungen

Ergebnisse der Due Diligence (Aufgedeckte Risiken)

Risiken sind zu groß

Abbruch der Transaktion

Risiken sind „klein genug“

Die Due Diligence erlangt auch juristische Relevanz im Rahmen der nachträglichen Prüfung von Sorgfaltspflichtverletzungen von Vorständen, Aufsichtsräten oder Geschäftsführern.

Aufnahme in Garantie- und Gewährleistungsbestimmungen

Berücksichtigung im Kaufpreis und bei Zahlungsmodalitäten

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Due Diligence – Wesentliche Themenbereiche

Teilbereich Inhalt/Gegenstand der Analyse

Operational/Commercial Due DiligenceGeschäftsmodell, Branche, Produktpalette, Vertriebsorganisation, Beschaffung, Produktion, Marketing, etc.

Financial Due DiligenceJahresabschlüsse, Planrechnungen, Finanzkennzahlen, Internes Rechnungswesen (Kalkulationen), etc.

Human Resources Due DiligenceManagement und Mitarbeiterstrukturen, Dienstverträge, Pensionszusagen, Betriebsklima, Unternehmenskultur, etc.

Legal Due DiligenceRechtliche Strukturen, Wesentliche Verträge mit Lieferanten und Kunden, Rechtsstreitigkeiten der Vergangenheit und laufend, etc.

Tax Due Diligence Steuerrechtliche Strukturen, Betriebsprüfungen, Verlustvorträge, etc.

Environmental Due Diligence Relevante Umweltvorschriften, Altlasten, Produktionsverfahren, etc.

Organisational & IT Due Diligence Aufbau- und Ablauforganisation, IT-Landschaft, etc.

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Due Diligence – Beispiel Auszug aus Checkliste für Legal Due Diligence

I. Gesellschaftsunterlagen(Konzernstruktur, gesellschaftsrechtliche und personelle Verflechtungen, Firmenbuchauszüge, Satzungen und Gesellschaftsverträge,Namen der Gesellschafter und Beteiligungshöhe, Unterlagen zu Kapitalmaßnahmen, Mitarbeiterbeteiligungsmodelle, Hauptversammlungsprotokolle, Geschäftsordnung des Aufsichtsrats, gehaltene Beteiligungen, Nachschusspflichten der Gesellschafter oder der Gesellschaft etc.)

II. Wesentliche Verträge1. Kunden- und Lieferantenverträge2. Pacht-, Miet- und Leasingverträge3. Versicherungen4. Darlehen, Bürgschaften und Sicherheiten5. Arbeits- und Dienstvertragsrechtliche Angelegenheiten6. Sonstige wesentliche Vertragsunterlagen

III. Gewerblicher Rechtsschutz(Lizenzen, Marken, Patente, Schutzdauer, Schutzumfang, Bedeutung fürs Unternehmen, F&E-Programme)

IV. Vermögensrechte(insb. Grundstücksverzeichnis, dingliche Rechte und Pflichten)

V. Umweltlasten(Umweltlastengutachten, behördliche Auflagen, Umweltstudien, Altlasten)

VI. Rechtsstreitigkeiten(Gegenwärtige und drohende Prozesse, Schiedsgerichtsstreitigkeiten, Urteile, einstweilige Verfügungen, Vergleiche, Verfahren vorBehörden etc.)

VII. SonstigesQuelle: adaptiert aus: Schüppen, Risiken erkennen, ZfCM 2009, Sonderheft 1

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Marktwert= Enterprise Value/Equity Value

Unternehmensbewertung – Auswahl Bewertungsverfahren

Detailprognosezeitraum

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Pauschale Annahmen: konstante bzw. mit konstanter Rate wachsende Cashflows

……….

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Ewige Rente

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= Enterprise Value/Equity Value zum Bewertungsstichtag

Peer-Group Unternehmen

z.B. EBITDA/EBT

Durchschnitt der Peer-Group

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Problematik bei der DCF-Methode

Welcher Businessplan wird für die Bewertung herangezogen?

Welcher Abzinsungsfaktor (k) wird gewählt bzw. ist der richtige?

Welcher Wert wird als Basis für die Ewige Rente verwendet?

Ist die Ewige Rente konstant, oder wächst sie um x% pro Jahr?

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Nicht der „Base Case“, „Realistic Case“, „Best Case“ oder welcher „Case auch immer“ der Planung ist ausschlaggebend, sondern der Erwartungswert! Der Erwartungswert ergibt sich aus der Gewichtung aller möglichen Cashflows mit deren Eintrittswahrscheinlichkeiten.

80 65

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Problematik bei der DCF-Methode

Welcher Businessplan wird für die Bewertung herangezogen?

Welcher Abzinsungsfaktor (k) wird gewählt bzw. ist der richtige?

Welcher Wert wird als Basis für die Ewige Rente verwendet?

Ist die Ewige Rente konstant, oder wächst sie um x% pro Jahr?

Ein Zahlenbeispiel zur Illustration:

in�EUR�Mio 2014 2015 2016 2017 2018ffCF 10 10 10 10 10

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0% 125 111 100 91 83

Anteil�Terminal�Value�am�Enterprise�Value:� 64%���85%

Wachstumsrate�

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(ab�2018ff)

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Problematik bei der Multiple-Methode

Wie kommt man zu realistischen Vergleichsunternehmen?

Peer-Group-Werte werden meistens ebenso in einer Bandbreite angegeben!

Welcher Wert wird als Basis für die Berechnung herangezogen (Vergangenheit oder zukünftiger Wert)?

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Richtwerte für EBIT- und Umsatz-Multiplikatoren

© Finance-Magazin

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VerhandlungenInterne Überlegungen

Unternehmensbewertung – Grenzpreis, Argumentationspreis, Kaufpreis

„Stand alone Value“

Wert der Synergien

„Target Value“

„Strategische Prämie“

„Grenzpreis“

„Bandbreite für Kaufpreis“

Synergien

Prämie

„Argumentationspreis –Eröffnungsangebot“

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Agenda

Wachstum durch M&AVom Screening bis zur Post-Merger-Integration

1.) Vorstellung

2.) M&A – Begriffsdefinitionen und Trends

3.) Der M&A-Prozess

4.) Screening

5.) Due Diligence

6.) Integration

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Der Großteil der Merger misslingt wegen Fehler bei der Integration

Quelle: Deloitte

Expected ValueWas wir bezahlt

haben!

True ValueDas Maximum

das wir bezahlenhätten dürfen!

TatsächlicherWert

Was wir wirklicherreicht haben!

30% – Übliche Transaktionsfehler• Management Ego und Arroganz• Fehlen von (richtiger) Information• Schlechte Analyse der targets• Unvollständiger Due Diligence Prozess• Vernachlässigung von Änderungen im “Umfeld”• Fehlen von Verhandlungsgeschick• etc.

70% – Übliche Integrationsfehler• Unvollständige Integrationsplanung• Fehlen von adäquater Kommuniktaion• Fehlen von schnellen Entscheidungsprozessen• Zu viel Zeit aufgewendet für “politische”

Themen• Vernachlässigung operativer Tagesthemen• Merger-Synergien werden nicht schnell genug

“gehoben”• Vergessen auf den Kunden• etc.

Transaction GapWir haben zu viel bezahlt! 30%

Integration GapNutzen, der nicht

erreicht wurde

70%

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� Ganzheitlicher Prozess der Zusammenführung bisher getrennter Unternehmen zur Erreichung der vorab im Rahmen der Akquisitionsstrategie definierten Ziele

� Betrifft vor allem die Bereiche:� Strategie� Operatives Geschäft und Strukturen� Organisation und Personal� Kultur

� Grad der Integration:

Post-Merger-Integration

„Holding“

„Symbiose“„Erhaltung“

„Absorption“

Quelle Graphik: adaptiert aus: Haspeslagh/Jemison, Akquisitionsmanagement

Bedarf an organisatorischer Autonomie des Targets

gering

stark

Bedarf an strategischer Interdependenzgering stark

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FH-Prof. MMag. Günter Zullus, StB DI Dr. Gerald Sitte

Post-Merger-Integration – Erfolgsfaktoren

Quelle: adaptiert aus Unger, Post-Merrger-Integration; http://www.contrast-consulting.com/fileadmin/user_upload/press_file/Post_Merger_Integration_01.pdf

8 zentrale Erfolgsfaktoren der Post-Merger-Integration

1. Effektive Integrationsstrategie, -planung und -organisation

2. Frühzeitige Festlegung und Einhaltung des Integrationsansatzes

3. Gezieltes Synergiemanagement

4. Effektives Controlling der PMI-Projekte5. Frühzeitige Festlegung der Führungs- und Organisationsstruktur

6. Effektives Personalmanagement

7. Einleitung eines kulturellen Wandels im Zuge eines Change Management Prozesses

8. Umfassendes Kommunikationsmanagement

FH-Prof. MMag. Günter Zullus, StB DI Dr. Gerald Sitte

Positive und negative Synergieeffekte

Positive Synergieeffekte schaffen Wert

Negative Synergieeffekte zerstören Wert

Strukturbedingte Synergien:Vermeidung von Doppelarbeiten – Funktionsbereiche (HR, Finanz…) und Infrastruktur (EDV…)

Marktbezogene Synergien:Verbesserung der Konditionen im Materialeinkauf

Ausweitung des Kundenportfolios

Synergien durch gegenseitige „Befruchtung“:Optimierung der internen Prozesse durch interne und externe Benchmarks

Nutzung von Outsourcing Potentialen

Anpassung von unterschiedlichen Gehaltsniveaus und Sozialleistungen

Anpassungen unterschiedlicher IT-Systeme und Prozesse

Konditionen bei den Kunden und Kundenabwanderung

Negative Reaktionen vom Markt

Bindung von Personalkapazitäten für Integrationsmaßnahmen

Externe Kosten für die Integration

etc.

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FH-Prof. MMag. Günter Zullus, StB DI Dr. Gerald Sitte

Lessons Learned im Rahmen der Post-Merger-Integration

• Human Resources-Themen sind der Schlüssel zum Erfolg � man kauft letztendlich “Leute”

• Es sollte keine “wir sind der Käufer”-Mentalität geben, sondern ein vertrauensvolles Miteinander

• Sage niemals “Nichts wird sich ändern”

• Identifiziere kulturelle Unterschiede und respektiere sie!

• Communication is key!

• Mit der Post-Merger-Integration steht und fällt die gesamte Akquisition!

• Setze Dir klare Integrations-Schritte und verfolge diese genauestens! Controlling in dieser Prozessphase ist entscheidend.

• Verliere niemals die gewünschten, positiven Synergien aus den Augen, vernachlässige aber vor allem auch nicht die negativen!

• Klare Analyse notwendig, welche Systeme und Prozesse vereinheitlicht werden müssen und welche nicht!

FH-Prof. MMag. Günter Zullus, StB DI Dr. Gerald Sitte

DiskussionDanke für die Aufmerksamkeit