Vom Umgang mit alpinen Gefahren - Alpenverein · Vom Umgang mit alpinen Gefahren. Wer sich um seine...

8
special Vom Umgang mit alpinen Gefahren Vom Umgang mit alpinen Gefahren

Transcript of Vom Umgang mit alpinen Gefahren - Alpenverein · Vom Umgang mit alpinen Gefahren. Wer sich um seine...

Page 1: Vom Umgang mit alpinen Gefahren - Alpenverein · Vom Umgang mit alpinen Gefahren. Wer sich um seine Sicherheit beim Bergsteigen Gedanken macht, muss sich zwangsläufig auch mit dem

s p e c i a l

Vom Umgang mit alpinen GefahrenVom Umgang mit alpinen Gefahren

Page 2: Vom Umgang mit alpinen Gefahren - Alpenverein · Vom Umgang mit alpinen Gefahren. Wer sich um seine Sicherheit beim Bergsteigen Gedanken macht, muss sich zwangsläufig auch mit dem

Wer sich um seine Sicherheitbeim Bergsteigen Gedankenmacht, muss sich zwangsläufigauch mit dem Thema Risiko beschäftigen. Risiko ist ein vielverwendeter Begriff und kommtin jeder Internet-Suchmaschinemillionenfach vor. Wir wollen „Ri-siko“ im ‚JDAV special’ weder de-finieren (also keine Angst vorhochgeistigem Geschwafel!), ge-schweige denn verbindlich festle-gen, wie viel davon der Einzelneeingehen darf.Regeln und Gesetze gibt esleider schon zu viele! Der von der Natur entwöhnteMensch wird mit nochmehr Schildern nichtwirklich geschützt,eher besteht die

Gefahr, dass sein letz-ter Funken Intuition und Eigenverantwortung auchnoch vernichtet wird. Dieauch leider bei uns immer mehreinreißende Mentalität aus der(amerikanischen) Rechtsspre-chung, für alles und jeden einenSchuldigen zu finden und an-schließend zu verklagen, ist si-cherlich nicht dazugeeignet, einen be-wussteren Umgangmit Risiko und Ver-antwortung zu för-dern.In den folgenden Artikeln soll das The-ma Risiko anhand von interessanten Bei-spielen von verschie-denen Seiten beleuch-tet werden:

Einmal ganz aus technischer Sichtmit der Frage „Was wäre, wenndieser Karabiner jetzt brechenwürde?“. Um Sinn und Zweck, aberauch um Übertreibung von Redun-danz zur Verringerung des Risikosgeht es im Artikel von Klaus Ku-nigham „Mit Sicherheit gehen wirein Risiko ein“.Die beiden anderen Artikel befas-sen sich mit Berufsgruppen, dieim Gebirge mit dem Risiko umge-hen müssen. „Vom Maximum zumOptimum“, damit beschäftigt sichPeter Geyer, 1. Vorsitzender desVerbandes deutscher Berg- undSkiführer und IVBV-Präsident. DerEinblick in das Risikomanagementder Bergführer sollte jede/n in der Jugendgruppe, aber auch Ju-gend- und FachübungsleiterInnen

zum Nachdenken anregen.Und wie man in der alpinenLuftrettung mit dem perma-nenten Risiko umgeht, er-fahrt ihr aus dem sehr of-

fenen und persönlichenInterview mit Chris-

toph Hemmann.

„Wenn wir meinen fehlerfreizu arbeiten – dann wird’s

erst recht riskant!“ ist Hem-mi’s Rückblick über ein knap-

pes Vierteljahrhundert relativ ris-kanter Tätigkeit als Profi-Retter.Er konnte vielen helfen, die sichüberschätzt und ihr Risiko unter-schätzt hatten.Ein Leben ohne Risiko gibt es

nicht, und wenn,dann wäre es ver-mutlich nicht lebens-wert. Wir müssenaber lernen, es rich-tig einzuschätzen.Also, setzt euch jetztan einen ganz siche-ren und ruhigenPlatz und zieht euchdas ‚JDAV special’rein. Zu Risiken undNebenwirkungen ...

Ob professioneller Bergführer oder ehrenamtlicher Tou-renleiter, wer Verantwortung für seine Begleiter über-nimmt, muss sich bewusst sein, dass er sich im Span-nungsfeld von Risiko und Sicherheit bewegt. Hier geht esmir um das Thema der „Inneren Sicherheit“, um die geis-tige Einstellung auf den Umgang mit dem Risiko. Alshauptberuflicher Bergführer möchte ich meine Gedankenund Erfahrungen möglichst verständlich an Führer weiter-geben.Beim Führen gilt es zwei Ebenen zuverbinden und in Einklang zu brin-gen: Erlebnismanagement und Risi-komanagement. Die zwei scheinbarunterschiedlichen Aufgabenberei-che konkurrieren zwar oft mittel-bar, dürfen sich jedoch, je nach Si-tuation und Priorität, unmittelbarnie ausschließen. Einerseits mussder Führer seinen Anvertrauten diegrößtmögliche Sicherheit bieten,andererseits muss ihm bewusstsein, dass ein mehr oder wenigergroßes Risiko immer vorhanden istund er absolute Sicherheit nie ge-währleisten kann. Wer dieses Span-nungsfeld ignoriert und sich in dieser Realität nicht bewegen kann, ist als Führer ungeeignet.

Ziel des Risikomanagements • Die Zielsetzung istleicht und klar zu definieren: Das immer vorhandene Risiko ist durch entsprechende Planung und der Situationangepasstes Verhalten auf ein akzeptables Maß zu redu-zieren.

Der Begriff „Risiko“? • „Wie sicher ist sicher“? JederFührer kennt die Frage, die ihm zum x-ten Mal gestelltwird: „Ist es sicher oder gefährlich“? Diese Frage ist so ge-stellt unsinnig und kann auch nicht beantwortet werden.Wir sollten uns erst mit der Frage auseinandersetzen: „Wie sicher ist sicher“?Dazu sind jedoch die Begriffe Sicherheit und Risiko neuund klar zu definieren. Es reicht eben nicht, immer nurvom hoch gelobten Restrisiko zu sprechen. Unstrittig giltein kooperativer Führungsstil als Erfolg versprechend undzeitgemäß. Dazu ist es unumgänglich, dass sich nicht nurder Führer, sondern auch die Geführten mit der tieferenBedeutung dieser Begriffe befassen.

Basisrisiko – Reduzierung – Restrisiko • Jede Tour,jede Aktivität hat ein mehr oder weniger großes „Basisrisiko“, das sich aus objektiven Gefahren, den Informationsdefiziten, der Länge und Höhe der Tour usw. ergibt. Risiko-bewusstsein, detaillierte

Reiz RisikosDer Des

s p e c i a l

48 JDAVspezial 4/2003

INT

RO

Page 3: Vom Umgang mit alpinen Gefahren - Alpenverein · Vom Umgang mit alpinen Gefahren. Wer sich um seine Sicherheit beim Bergsteigen Gedanken macht, muss sich zwangsläufig auch mit dem

JDAVspezial 4/2003 49

Restrisiko höher liegen wird als bei einer Tour mit gerin-gerem Basisrisiko und somit auch die relative Sicherheit,die geboten werden kann. Die Vorstellung, dass Basisrisi-ken auf verschiedenen Levels, auf immer gleich hohe Rest-risiken reduziert werden können, ist falsch. Es ist ein gra-vierender Unterschied, ob wir es auf Skitour mit demBasisrisiko einer realistischen Stufe zwei, drei oder garvier lt. Lawinenlagebericht zu tun haben. Entsprechend

wird auch das bleibende Restrisiko und so-mit die relative Sicherheit unterschiedlichhoch ausfallen.Folglich gibt es keine Bergtour oh-ne Risiko, und das immer vorhan-dene Restrisiko, auch mit größtem

Know-how des Führers, wird unterschiedlichhoch sein und muss so akzeptiert werden. Vor-aussetzung ist allerdings, dass Führer und Ge-führte gleichermaßen wissen, welches Risikoeingegangen werden muss.

Risikomanagement als Gemeinschafts-aufgabe • Eine Personengruppe ist im Gebir-

ge als „Gefahrengemeinschaft“oder „Risikogemeinschaft“ unter-wegs. Daran ändert sich auchnichts, wenn ein Führer dabei istund die Verantwortung übernom-men hat. In dieser Gemeinschaft

trägt der Führer unumstritten die Hauptverant-wortung und somit den größten Teil des Risiko-managements. Er kann auch die Verantwortung,die ihn selbst trifft, nicht an andere delegieren.Das schließt jedoch nicht aus, dass sich jederTeilnehmer seiner persönlichen Eigenverant-wortung zur Unfallvermeidung bewusst seinmuss und Sorge dafür zu tragen hat. Dies bedeutet, dassfür gewisse Restrisiken die Geführten, nach einer Aufklä-rung durch den Führer, selbst verantwortlich sind. Risiko-management ist eine Gemeinschaftsaufgabe, in der jederaktiv mitwirken muss.

Die Kommunikation • Wenn wir davon ausgehen, dassdas Risikomanagement eine Gemeinschaftsaufgabe ist,dann müssen wir darüber sprechen, müssen uns austau-schen und darüber kommunizieren. Wir sollten uns eine Ri-sikorhetorik aneignen, die jeder verstehen und umsetzenkann. Dieses ehrliche Kommunizieren sollte nicht nur zwi-schen Führer und Geführten erfolgen, sondern auch zwi-schen den Führern und innerhalb von Organisationen undVeranstaltern (Sektionen, Bergschulen usw.).

Risikobewusstsein statt Sicherheitsdenken • Umin der Realität besser bestehen zu können, ist für die ty-pischen „Sicherheitsdenker“ ein Umdenkprozess notwen-dig. Sicherheitsdenken ist: „Ich habe die Sache immer imGriff“ – „ich habe große Erfahrung“ – „ich bin der Exper-te“ – „mir ist so was noch nie passiert“ – „außerdem ha-be ich jegliche ‚Sicherheitsausrüstung’ parat“. Wer sodenkt, unterteilt in „entweder oder“, „sicher oder gefähr-lich“. Diese Denkweise wird Unfälle eher provozieren! Si-cherheitsdenken ist eine trügerische Illusion. Sie verzö-gert Entscheidungen, man wird unflexibel, fehleranfälligund erlebt herbe Überraschungen.

Für den Risikobewussten gibt es„mehr oder weniger“ und er wird Un-fälle so eher reduzieren! Risikobe-wusstsein fördert die Flexibilität unddie Wachsamkeit. Durch das Bewegenin der Realität werden Überraschun-gen seltener und man hat das Risikobesser „im Griff“. Es gilt der Grund-satz: „Nicht der absoluten Sicherheitnachlaufen, sondern lernen, mit demRisiko umzugehen“!

Vom Maximum zumOptimum • So wie es die typischen „Sicherheits-denker“ gibt, gibt es auchFührer, die aus jeder Tour,bei jeder Aktion das Maxi-mum anstreben. Das Maxi-mum ist selten das Opti-mum und dient meist nurder Selbstbefriedigung desFührers! Um sich als Füh-rer mit seiner Gruppe imoptimalen Bereich be-wegen zu können, sind vielErfahrung, ein ausgereiftesBeobachtungs- und Beur-teilungsvermögen, psycho-logische Fähigkeiten undein hohes Maß an Selbst-disziplin erforderlich. DasOptimum wird leider durchkeine fixe Leitlinie mar-kiert oder begrenzt, son-

dern es ist ein sich immer verändern-der Bereich zwischen dem Minimumund dem Maximum.Professionalität ist die stete Suchenach dem Optimum. Dabei können ef-fektive Standards und eine professio-nelle Bescheidenheit überaus hilfrei-che Faktoren sein. Das Optimum istbeispielsweise eine Antwort auf dieFrage: „muss wirklich alles gemachtwerden, was machbar erscheint?“

„Instrumente“ • Führer haben fürden Umgang mit dem Risiko einigeInstrumente zur Hand. Es liegt an je-dem selbst, wie er sie einsetzt undwie effektiv er damit umgehen kann.Dazu gehören: Planung und Vorberei-tung, Führungsstil, Kommunikation,Bearbeitung des Gruppenstandards,die Umsetzung und die Reflexion. Einschönes Ergebnis dieser Anregungenwäre, dass alle Führer Selbstbe-wusstsein und „Rückgrat“ zeigen undsagen: “So etwas mache ich als Führer nicht“ und dass Eigenverant-wortung im Gebirge wieder „gelebt“wird. �

Planung, situativ defensives Verhal-ten und guter Führungsstil reduzie-ren das Basisrisiko. Was bleibt, ist dasimmer vorhandene, mehr oder weni-ger große „Restrisiko“. Es setzt sichu. a. zusammen aus den wechselndenVerhältnissen, dem Wetter, den In-formationslücken, den unvorherseh-baren Ereignissen, usw.Es ist unumstritten, dass bei einerTour mit hohem Basisrisiko, trotzbestmöglicher Reduzierung, auch das

Vom Maximum zum OptimumRisikomanagement

für Führungskräfte

im Gebirge

Vom Maximum zum OptimumRisikomanagement

für Führungskräfte

im Gebirge

„Es gibt keine

Bergtour

ohne Risiko”

Page 4: Vom Umgang mit alpinen Gefahren - Alpenverein · Vom Umgang mit alpinen Gefahren. Wer sich um seine Sicherheit beim Bergsteigen Gedanken macht, muss sich zwangsläufig auch mit dem

50 JDAVspezial 4/2003

s p e c i a l

Wie ist deine Familie mit dem Wissenum die Risiken deines Berufes umge-gangen?Das zieht sich schon ins Familienle-ben hinein. Meine Frau hat mir dasaber erst viel später gesagt, wievielAngst sie wirklich gehabt hat. Da un-sere Wohnung südlich von Kemptenliegt, hat sie uns oft bei schlechtemWetter in die Berge rein fliegen sehenund dann bis spät in die Nacht ge-wartet. Im Einsatz konnte ich sienicht benachrichtigen. Wenn wirschwer verletzte oder tote Kinderhatten, habe ich meine Tochter –auch wenn es mitten in der Nachtwar, wecken müssen und mal drücken –das habe ich einfach gebraucht. Mei-ne Möglichkeit es zu kompensieren

war, mich abends noch eine halbeStunde mit Musik voll zudröhnen. Sonst hätte ichwahrscheinlich die emotio-nale Belastung bei der Fa-milie abgeladen. Die Dienst-zeiten waren grob gesagt

von Sonnenaufgang bis Son-nenuntergang, bzw. im Som-

mer oft bis Mitternacht. Zwei Tage harten Dienst, dann vier Tagefrei.

Ein relativ hohes Basisrisiko lässtoft den Sicherheitspuffer oder anders

gesagt die Fehlertoleranz kleiner wer-den. Stumpft man nicht ab und fühltsich nach tausenden gelungenen Ret-tungseinsätzen total sicher oder quasiunverwundbar? Der Sicherheitspuffer ist wichtig undsollte eigentlich größer werden, aberes ist wirklich so, dass man mit derZeit abstumpft. „Schon wieder einBergwanderer mit Halbschuhen…“-der Drive lässt dann schon auchnach. Bei zu erwartendem an-spruchsvollem Einsatz läuft manaber schon auf Hochtouren. Nurwenn jemand z. B. zum 50. Mal einenbestimmten Landeplatz anfliegt,zeigt man dann das der gleichenCrew wohl bekannte Drahtseil derMaterialbahn evtl. nicht mehr extraan. Jeder weiß es ja… du fühlst dich

Welche Verantwortlichkeiten liegen beieinem Rettungshubschrauber (RTH)wie z.B. beim „Christoph 17“ (CHR 17)vor?Die Besatzung besteht aus drei Per-sonen: Dem Piloten, dem Arzt unddem Rettungsassistenten, genauergesagt dem HCM. Die Verantwortungfür den Hubschrauber obliegt alleindem Piloten, die für den Patientendem Arzt, und die einsatztaktischeund technische Abwicklung demHCM. In diesem Team muss der HCMjedem zur Hand gehen und eine Lö-sung wissen. Ist z.B. ein Bergsteigerunter einem Felsblock eingeklemmt,muss er wissen wie er vorgeht oderwelche Fachkräfte er hinzu zieht.

Du warst 24 Jahre als Rettungsassis-tent und als HCM beim RTH CHR 17 in Kempten tätig. Viele Handgriffe im

technischen und medizinischen Bereich sind sicher zur Rou-tine geworden. Würdest du heute – mit etwas Abstand – dei-ne Zeit dort als „riskante Arbeit“ oder als „Job wie jedenanderen“ sehen?Die Bezeichnung Job lehne ich total ab. Du musst dich mitdieser Arbeit voll identifizieren – das erledigt man nicht sonebenbei! Ich kann nicht einfach um 17 Uhr Feierabend ma-chen. Da jeder Einsatz anders ist, kann man nicht von Rou-tinetätigkeit sprechen. Die Routine kommt uns aber zu-gute. Das schwierigste ist meist der Faktor Mensch, alsoder Patient, die Angehörigen und das Rettungsteam. DieArbeit würde ich generell schon als riskant einstufen. Mangeht hier immer wieder über eigene Grenzen raus, das istriskant, aber es geht um die Rettung eines Menschenle-bens. Du musst immer einen Tick besser sein als der, derin der Klemme steckt und sich nicht mehr helfen kann. Derganze Rettungsdienst ist riskant, besonders die Luftret-tung. Wir können nicht einfach rechts ran fahren und malkurz Luft holen. Jeder Fehler ist mit einem womöglich töd-lichen Risiko behaftet.

nem Viertel davon im Gebirge der meistfrequentierte im alpinen Gelände Deutschlands. Hemmi ist natürlichauch privat nicht von der Fliegerei los gekommen. Seine Hobbys sind Segelfliegen,Kanu fahren, Arktisreisen undSkifahren.

Christoph Hemmann, genannt„Hemmi“ ist 47 Jahre alt, von kräf-tiger Statur, verheiratet und hat ei-ne erwachsene Tochter. Hemmi lebtsüdlich von Kempten im Allgäu undarbeitete 24 Jahre als HCM* beimRettungshubschrauber Christoph 17.In dieser Zeit flog er 7500 Einsätze,davon 2000 Bergrettungen. Zur Zeit ist dieser Hubschraubermit ca. 1800 Einsätzen und mit ei-

RisikofaktorEin persönlicher Rückblick

Selbstvertrauen

*) HCM = Helicopter Emergency Medical Service Crew Member

Page 5: Vom Umgang mit alpinen Gefahren - Alpenverein · Vom Umgang mit alpinen Gefahren. Wer sich um seine Sicherheit beim Bergsteigen Gedanken macht, muss sich zwangsläufig auch mit dem

Reif für die InselnWanderferien nach dem Twin-Konzept

Mallorca –Einsamkeit im HinterlandInselwanderungen wider das Vorur-teil: Mallorca ist unverbaut, gebirgigund keineswegs überlaufen, wennman abseits der Strände auf maleri-schen Wegen ins Innere der Inselvorstößt. Der Wind kommt vom Meer.Die Macchia duftet nach Thymian.

ESMAJ Termine: 8/15 TageSeptember bis November 2003Februar bis Juni 2004Anreisetag SonntagPreis ab Hotel HP/DZ ab € 760,–Flug ab € 150,–

Ewiger Frühlingauf Madeira Jeden Monat kommt der Frühlingaufs neue nach Madeira. JedenMonat beginnen andere Blumen zuBlühen. Blütenpracht auf Schrittund Tritt entlang der Wanderwege.Durchzogene Kulturlandschaft bishinauf zum Pico Ruivo, 1861 m, demhöchsten Berg.

POMAD Termine: 8/15 TageSeptember bis Dezember 2003Januar bis Juni 2004Flüge mit Air Portugalab München oder FrankfurtAbflugtag FreitagPreis ab DeutschlandHP/DZ ab € 995,–

Informationen aus der weiten Welt des DAV Summit Club

Am Perlacher Forst 186, 81545 MünchenTelefon 089/642 40-0, Telefax 089/642 40-100E-mail: [email protected]

Der Weg ist das Ziel

Alle Reisen sind ausführlich im Gesamtkatalog 2003 beschrieben.Sie erhalten ihn auf Anforderung gratis.Oder Sie schauen ins Internetwww.dav-summit-club.de

Das von Teneriffa bekannte und vonSonntag Aktuell preisgekrönte„Twin-Wanderkonzept“ mit täglichzwei unterschiedlich anspruchsvol-len Touren gibt’s ab Herbst 2003auch auf Mallorca und Madeira.Zwei Wanderführer vor Ort ermög-lichen auch Partnern mit ungleicherKondition unvergesslichen gemein-samen Urlaub.

Teneriffa –MiniaturkontinentDer DAV Summit Club hat auf Tene-riffa ein eigenes Hotel: das Haus AltaMontaña ist das Herz einer fantastischausgebauten Finca nahe den Cañadas.Homers „Elysische Flur“ ist ein Ganz-jahresziel und auch im Hochsommernie zu heiß, wenn man im SummitClub-Hotel Alta Montaña wohnt, überden Dächern von Vilaflor, in luftigen1500 m. Perfekter Ausgangspunktfür Wanderungen und Biketouren.Über allem erhaben der Pico delTeide, 3718 m.

ESTEF Termine: 8/15 Tageganzjährig, jeden SamstagPreis ab Hotel HP/DZ ab € 660,–Flug ab € 350,–

in diesem Routineteil des Fluges wirklich sicher und un-verwundbar. Ich war vielleicht sogar teilweise etwas hoch-näsig gegenüber dem Risiko und habe einige Dämpfer ge-braucht um auf den Boden der Realität zurück zu kommen.Wir haben auch immer Fehler zugegeben, nicht ver-schwiegen. In der Rettungsfliegerei bekommt man keineRüge, wenn man Fehler zugibt, es wird nur für alle proble-matisch, wenn einer Fehler verschweigt. Warum muss ersteiner den Fehler mit tödlichem Ausgang begehen? Jederim Team profitiert von der Aufarbeitung gemachter undeben zugegebener Fehler. Zu seinen Fehlern zu stehen istder erste Schritt um diese Fehler zu minimieren. MancheFehler erkenne ich selbst nicht – das müssen mir anderebeibringen. Offenheit in der Fehleranalyse ist da wichtig!

Durch was wurde es manchmal gefährlich? Ich würde sagen: Die Technik ist in diesem Bereich zu 99%ausgereift – 1% liegt es etwa am Material. Der FaktorMensch ist das Problem, besonders die Kommunikationuntereinander. Die Technik wird immer moderner und per-fekter und unsere Technikgläubigkeitnimmt im gleichen Maß zu. Wirhinterfragen die Technik gar nichtmehr und glauben das, was wir in ihrsehen wollen. Dadurch schätzen wirdas Risiko meist zu gering ein. Darumpassiert meiner Ansicht auch im Frei-zeitbereich immer mehr – die Technikist immer besser geworden, nichtaber der Mensch.

Die planmäßige Berg- (und damit auchFlug-)Rettung ist in den Alpen eine fürviele beruhigende „Notbremse“. Denalpinen Verbänden wurde und wird im-mer wieder vorgeworfen, durch die For-cierung und Unterstützung des Mobil-telefon-Systems die Risikobereitschaftbei Outdoor-Sportarten zu vergrößern.Viele Leute haben nicht das gleiche Wissen wie ihre tolleAusrüstung es vorzugeben scheint. Beim Kauf wird ja nichterklärt, was passiert wenn… Die Risikoeinschätzung sinktmeines Erachtens durch den Kauf hochwertiger Ausrüstung.Wir hatten mit 16 Jahren auch kein Risikobewusstsein, vonLawinen hatten wir kaum Ahnung. Mit unserer bescheide-nen Ausrüstung sind wir aber nicht so leicht und schnell inwirklich gefährliches Gelände gekommen. Nur wenige ka-men in extremes Terrain. Jeder junge Freerider z.B., auchder der keine Ahnung hat, kann sich heute so gefährden.Durch die Nutzung des Handys glaube ich aber nicht, dassdiese Leute mehr Risiko eingehen. Aber da gibt’s auch Aus-nahmen: Wir suchten mal abends einen vermutlich abge-stürzten Gleitschirmflieger und hatten im Föhnsturm eini-ge sehr gefährliche Flugsituationen. Die Bergung verliefdann doch noch gut. Die Mutter des unverletzt Gerettetenmeinte dazu nur lapidar, ihr Sohn hätte ja ein Handy gehabtund es benutzt…und zum Retten sei die Rettung ja da. DasMobiltelefon bringt aber auf jeden Fall – auch für uns – vielmehr Vorteile als Nachteile. Der Missbrauch ist kaum vor-handen. Früher brauchte eine Alarmierung im Gebirge teils3-4 Stunden, heute mit dem Handy kann jemand – entspre-chende Witterungsverhältnisse vorausgesetzt – fast genau-so schnell auf Rettung hoffen wie bei einem Verkehrsunfall.

Page 6: Vom Umgang mit alpinen Gefahren - Alpenverein · Vom Umgang mit alpinen Gefahren. Wer sich um seine Sicherheit beim Bergsteigen Gedanken macht, muss sich zwangsläufig auch mit dem

JDAVspezial 4/2003

s p e c i a l

Wir können auch Rücksprache haltenund somit für alle Beteiligten den Ein-satz sicherer und schneller, also auchbilliger durchziehen.

Sind Jugendliche, besonders bei derAusübung von Trendsportarten leicht-sinniger geworden? Ich glaube schon, dass ein Teil leicht-sinniger geworden ist, aber nicht auseigenem Antrieb, sondern aufgrundder Suggestion durch die Werbung.Schön, cool, fun, das Außergewöhnli-che in dichter Folge zählt. Ich mussder Erste gewesen sein – hinten an-stellen gibt’s nicht. Also nicht genie-ßen, wenn der richtige Zeitpunkt daist, sondern alles sofort. Für etwassich anstrengen, es sich erarbeiten,das zählt für viele meist nicht mehr.Schon vom finanziellen Backgroundist bei vielen jungen Leuten heutefast alles möglich. Gleich beim erstenMal den Kick zu erleben ist schondrin, aber halt nur mit einem maximalgesteigerten Risiko. Aber Erwachse-ne verhalten sich da nicht anders!

Gab es für dich Situationen, wo du al-les hinschmeißen wolltest? Diese Situationen gibt es in jedemBeruf, besonders eben hier, wo manemotional stark gefordert ist und denDruck nicht so leicht abbauen kann.Aber am meisten ärgert man sich,wenn einem nach erfolgreicher Ber-gung jemand vorwirft, man hätte ihnsauberer da rausholen können undaußerdem fehle seineRolex-Uhr. Aber was ichim letzten Punkt zu denSparmaßnahmen gesagthabe ist immer häufigerauch so ein Grund gewe-sen. Oder wie das erstkürzlich verlorene EU-Verfahren, das aussagt,dass Bereitschaftszeitkeine Arbeitszeit ist!Für was soll ich dannnoch meinen Hals riskie-ren? Wenn ich einenFehler begangen habeund es deshalb riskant

war, kann ich diesbezüglich an mir arbeiten,aber hier wird es aus Gründen des Umfelds ris-kanter, die ich nicht ändern kann. Enttäuschungkommt hinzu und macht einen müde.

Wenn wir einmal die erforderlichen Sorgfalts-pflichten und Sicherheitschecks, die Lehr- undFührungskräfte im Alpinbereich (Jugendleiter,Fachübungsleiter, Bergführer) anwenden, mit denSicherheits-Standards der Fliegerei vergleichen,sind diese ähnlich oder höher? Die Standards in der Fliegerei sind sehr hoch!Es wird hier nach festen Konzepten ausgebildetund gearbeitet, um eben die Risiken zu mini-mieren. Hier wird nicht nach dem Motto „Dashaben wir immer schon so gemacht“ ausgebil-det. Ein gegenseitiger Kontrollmechanismus isteingebaut. Spätestens jährlich (teils aber schonvierteljährlich wie beim Thema Bergetau- oderWindenbergung) werden Fähigkeiten und Fer-tigkeiten überprüft, und das wird dir nicht geschenkt. Dumusst dich wirklich hinsetzen und lernen – und überprüftwird das Ganze zusätzlich von außen. Also wie wenn manden Führerschein jährlich neu machen müsste. Da man mitdieser Methode eingefahrene Verhaltensweisen schnellerals Risikopotential erkennt, ist es meiner Ansicht nachauch für die entsprechende Personengruppe im Alpenver-ein oder bei den Bergführern unbedingt zu empfehlen. Wersich seiner Fähigkeiten sicher ist und von der Persönlich-keitsstruktur damit keine Probleme hat, braucht sich auchnicht vor solchen Tests zu fürchten. Auch hier geht’s umdie Sicherheit von Menschenleben – darum auch hier Stan-dards und eine Kontrolle derselben durch Außenstehen-de, also nicht in der eigenen Suppe umrühren.

Du arbeitest jetzt für eine namhafte deutsche Ret-tungsgerätefirma im Bereich Absturzsicherung.Warum hast du aufgehört mit deinem Traumberuf?Irgendwann bist du einfach etwas abgestumpft,du überlegst teils zu lange – so wie z.B. „soll ichjetzt noch raus wegen einem blöden Halbschuh-touristen…?“ Dann sollte man aufhören, was ichauch getan habe. Nach 24 Jahren ist man kör-perlich und emotional ausgebrannt. Trotzdemwar es für mich der Traumberuf schlechthin, ichkonnte oft ohne Vorgesetzte situativ frei ent-scheiden. Wenn man das Rad zurückdrehen könn-te, würde ich es trotz des Risikos wieder machen,nur würde ich mit manchen Risiken anders umgehen. In meinen Jugendjahren und auch dieerste Zeit im Beruf bin ich schon zu hohe Risi-ken eingegangen. Die Linie „bis-hierher-und-

nicht-weiter“ würde ichheute früher ziehen. DieRettungsfliegerei hat über25 Jahre hinweg meinenberuflichen Werdeganggekrönt und mir auch Be-wunderung eingebracht.Man sollte ihr nicht erlie-gen, aber sie macht einemden Abschied nicht leich-ter. Ehrlich gesagt habeich davor auch ein biss-chen Angst gehabt. Ichhabe mich aber rechtzei-tig damit auseinander ge-setzt und die Weichen ge-stellt durch verschiedeneFortbildungsmaßnahmenund Ausbildungen.

Fehlt dir bei deinem neuen Betäti-gungsfeld nun der „Kick“ oder gibt esneue und andere Herausforderungen?Also ich bereue es nicht aufgehört zuhaben! Inzwischen befriedigt mich ei-ne andere Art von „Kick“, der mirjetzt gerechter wird. Neuentwicklun-gen und Trainings sind das. In derneuen Firma haben wir ein riesiges,weltweit einmaliges Trainingzentrumzur Übung von Höhenrettungs- undInterventionsszenarien. Hier kommeich mit den Anwendern neuer Innova-tionen wie internationalen Rettungs-organisationen oder Sondereinsatz-kommandos der Polizei zusammen.

Hast du jemals einen besonderen oderpersönlichen Dank für die Rettung ei-nes Lebens erfahren?Hin und wieder kommt das vor, abersehr sehr selten. In den ganzen 24Jahren sind drei oder vier Patientenwieder gekommen, haben den Kon-takt gesucht und sich persönlich be-dankt. Gleich nach dem Einliefern insKrankenhaus kommt schon mal ein„Danke“ und „ich melde mich nochwenn’s mir besser geht…“, woraufman aber nicht warten sollte. DieLuftrettung ist zu selbstverständlichgeworden! �

„Nach 24 Jahren ist

man körperlich und

emotional ausge-

brannt. Trotzdem

war es für mich

der Traumberuf.”

Page 7: Vom Umgang mit alpinen Gefahren - Alpenverein · Vom Umgang mit alpinen Gefahren. Wer sich um seine Sicherheit beim Bergsteigen Gedanken macht, muss sich zwangsläufig auch mit dem

JDAVspezial 4/2003 53

les doppelt anschaffen. Die Fachleutesprechen von Teilredundanz, wenndie fehlerträchtigsten Stellen einerSicherungskette doppelt abgesichertwerden.In der Sicherheitsforschung sind inder Tat Unfallberichte und Erfahrun-gen aus Unfällen nicht selten derAusgangspunkt für einen weiterenEntwicklungsschritt. Ordnen wir diemöglichen Fehlerquellen, so erkennenwir drei prinzipielle Versagensarten.Das Material kann versagen. EinKarabinerbruch wäre ein klassischesBeispiel. Allerdings versagt moder-nes Bergsteigermaterial aufgrundder Qualitätsverbesserungen derletzten Jahrzehnte seltener. DieFunktion des Materials kann versa-gen. Zum Beispiel können Karabinerauch mit Verschlusssiche-rung ungewollt öffnen undaushängen. Dadurch habensich in den letzten Jahren

Mit Sicherheit gehenwir ein Risiko ein...Mit Sicherheit gehenwir ein Risiko ein...

mehrere schwere z.T. tödliche Unfäl-le ereignet. Und als dritter Punktkann auch der Mensch versagen, derdie Materialien einsetzt und bedient.Blättert man die Sammlungen derUnfallberichte durch, so finden sichviele Unfallursachen gerade immenschlichen Versagen. Und da istso ziemlich alles möglich, was mansich auch nicht vorstellen kann!

Risikoreduzierung durch innereSicherheit • Welche Möglichkeitenhaben wir, den genannten Versagens-arten zu begegnen? Die oben schonangeführte Teilredundanz scheinthier das Mittel der Wahl. Wir könnenMaterial redundant einsetzten. Das

macht überall dort Sinn,wo die Erfahrung gezeigthat, dass Material versa-gen kann. Im alpinen Be-reich des Kletterns ist einDoppelseil sinnvoll, da esmehr Sicherheit als einEinfachseil bietet. AmKlettersteig verwendenwir zwei eingehängte Ka-rabiner. Einer könnte beieiner Knickbelastung zuwenig sein, usw. Material-redundanz sichert aberauch ein Funktionsversa-gen ab. So verwenden wir

zwei gegenläufig eingehängte Karabi-ner mit Verschlusssicherung zumEinhängen ins Seil, wenn wir top-ropen oder auf einem Gletscherunterwegs sind. Umlenkungen fürTopropestellen bauen wir an zweiFixpunkten auf. Einen Standplatzrichten wir mit wenigen Ausnahmenauch an zwei Fixpunkten ein. Eine Re-dundanz im menschlichen Handelnkönnen wir durch entsprechendeKontrollen erreichen. Der Partner-Check beim Anlegen des Klettergur-tes oder beim Anseilen ist ein sol-ches Beispiel. Auch während unsererAktionen ist ein kritischer Blick aufdas Handeln unserer Bergkameradennicht falsch. Selbstkontrolle, Teilre-dundanz und innere Sicherheit sindwichtige Ansatzpunkte zur Risiko-reduzierung, die jeder selbst sofortumsetzen kann.

Ropescourse:

hoher Erlebnis-

wert bei mini-

malem Risiko

,,, wenn wir uns an Seilbrücken überSchluchten hangeln, in alpinem Ge-lände klettern oder mit der Jugend-gruppe an einer künstlichen Kletter-wand Sport und Spaß verbinden.Allen drei Aktionen ist eines gemein-sam: Das Risiko, aus einer Höhe zustürzen, die für Leib und Leben ge-fährlich ist. Um genau dieses Risikozu reduzieren, verwenden wir erprob-te und bewährte Sicherungsmetho-den. Wir nutzen Klettergurte, Seile,Karabiner usw., die wir mehr oder we-niger entsprechend der aktuellenLehrmeinung anwenden. Aber was,wenn eines der Glieder dieser Siche-rungskette versagt?

Erfolgsrezept Teilredundanz • Ineinem solchen Fall wäre es zweifel-sohne für den Stürzenden wichtig,wenn eine zweite, eine redundanteSicherung die dringend benötigte Hil-fe bieten könnte. Sollen wir dann alsoin Zukunft einfach konsequenterWeise mit doppelter Ausrüstung los-ziehen? Alles redundant absichern?Warten wir lieber noch einen Momentmit dieser Investition und betrachtendie gesammelten Unfallberichte. Viel-leicht müssen wir ja nicht gleich al-

Gratwanderung zwi-

schen Leichtsinn und

Sicherheits-Overkill

IMPRESSUM: JDAV special – Sonderteil für die Jugend des DAV, aus Mittelndes Kinder- und Jugendplans des Bundes gefördert, 48. Jahrgang, JDAV spe-cial in DAV Panorama 4/2003. Herausgeber ist die Jugend des Deutschen Al-penvereins, Bundesjugendleiter ist Hannes Boneberger, Chefredakteur desJDAV specials ist Lutz Bormann in Zusammenarbeit mit dem JDAV-Redak-tionsteam Florian Bischof, Thomas Borm, Michael Düchs, Tobias Felber undClaudia Weineisen. Mitarbeiter dieser Ausgabe sind: Erbse Köpf, Wolfgang Mayr,Peter Geyer, Klaus Kunigham. Beiträge bitte an den DAV, JDAV-Redaktions-team, Von-Kahr-Str. 2-4, 80997 München senden. Die Beiträge geben die Mei-nung der Verfasser, nicht der Jugend des Deutschen Alpenvereins wieder,Nachdruck nur mit Genehmigung der Chefredaktion, Grafische Gestaltung:SENSiT Communication, München, www.sensit.de. Titelfoto: Wolfgang Mayr

Page 8: Vom Umgang mit alpinen Gefahren - Alpenverein · Vom Umgang mit alpinen Gefahren. Wer sich um seine Sicherheit beim Bergsteigen Gedanken macht, muss sich zwangsläufig auch mit dem

t i c k e r + + + + + + + + + + + + v e r a n s t a l t u n g e n

Mitmachen: JDAV Umweltbaustellen und Canyoning

Wer zwischen 18 und 25 Jahre alt und dazu trittsicher und schwindelfrei ist,kann sich bei der Umweltbaustelle Wegsanierung anmelden. Sie findet vom27.07.– 2.08.03 statt, die Umweltbaustelle Hangschutz vom 10.– 16.08.03. Kurs-kosten pro Woche incl. VP: 70,– €.Wer’s etwas feuchter liebt und Lust auf Äktschn hat, der sollte sich noch einenPlatz beim Allgäu-Canyoning vom 17.-23.08. sichern. Weiter Infos zu den Kursen gibt’s auf unserer Homepage unter www.jdav.de/frames/fr-juku.htm oder bei der Jugend des Deutschen Alpenvereins, Von-Kahr-Str. 2-4, 80997 München, 089/14003-0.

Räumungsverkauf

Die Jugendbildungsstätte der JDAV in Bad Hindelang räumt ihre Lagerbeständeund bietet folgende Teile zu Sonderpreisen an: Das Buch der Serie Bergsport-Praxis „Mit Kindern ins Gebirge“ (Dewald, Mayr, Umbach) für nur 10,– €. DasBüchlein „Spiele unterwegs – für große und kleine Bergsteiger“ von U. Aldebert,incl. einem Kartenspiel und wasserfestem Umschlag für nur 1,– €.Nur so lange der Vorrat reicht! Bearbeitung nach Eingang! Portofrei ab Bestellwert 25 Euro! Bitte richtet die Bestellung direkt an die Jubi Hindelang,[email protected] oder Telefon: 08324/9301-0

Allgäuer Seminare

Im Seminar „Das Wissen der Wildnis“ im Rahmen der Allgäuer Seminare derJubi-Hindelang sind noch einige Plätze frei! Dauer: 22.– 24.9.2003 Kosten: 175,– €, für DAV-Mitglieder 155,– €. Nähere Infos direkt bei der Jubi,Telefon: 08324/9301-0 oder noch schneller unter www.jubi-hindelang.de.

Feuer in den Alpen am 9. August 2003

Im Mittelalter warnten Alpenbewohner mit Höhenfeuern vor herannahendenFeinden. Seit einigen Jahren haben Umweltschützer diesen Brauch wiederaufgegriffen, auch wenn sich die Bedrohungen verändert haben: heute machen zahlreiche Gruppen in allen Alpenstaaten am Samstag des zweitenAugustwochenendes jeden Jahres mit Höhenfeuern, Fackelzügen, Feuer-spuckern u. a. auf Umweltbrennpunkte in den Alpen aufmerksam. Gemein-sames Thema der Alpenfeuer 2003 wird – anlässlich des UNO-Jahr des

Süßwassers – das Thema Wasser sein. Themen sind beispielsweise die For-derung nach einem Protokoll "Wasserhaushalt" der Alpenkonvention, dieGefahren durch die geplante Privatisierung der kommunalen Trinkwasser-versorgung, Naturbeeinträchtigungen durch Wasserkraftwerke oder dasAbschmelzen der Alpengletscher. DAV-Gruppen sind aufgerufen, eigene Höhenfeuer anzuzünden, auch Feuerin Mittelgebirgen sind möglich. CIPRA Deutschland koordiniert die Aktivitä-ten für den bayerischen Alpenraum ([email protected], Tel.: 0831/5209501),unter www.feuerindenalpen.org finden Sie weitere Informationen zur alpen-weiten Kampagne im Internet.