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Beate Faulborn Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg O b bei kostenlosen E-Mail-Accounts, in Onlineshops oder -foren – ständig be- kommt ihr Hinweise auf die unter- schiedlichsten Produkte oder Dienst- leistungen. Bannerwerbung oder Produktvideos sind allgegenwärtig. Selbst wer Ad-Blocker, mit denen Werbung unterdrückt werden soll, installiert hat, kommt nicht immer daran vorbei. Im Jahr 2015 hat die Wirtschaft laut einer Studie der Mediaagentur ZenithOptimedia mehr Geld für Internetwerbung als für Werbung in Zeitungen ausgegeben. Mit 18 Millionen Euro für Onlineinse- rate lag Internethändler Amazon im vergangenen Jahr an der Spitze. Es folgte Telefónica O2 Deutsch- land mit 17 Millionen. Für Unternehmen haben Banner und Produkt- platzierungen im Netz einen entscheidenden Vor- teil: Anders als im Fernsehen oder in der Zeitung können sie im Web die Reaktionen der Verbrau- cher auf ihre Anzeige über die Klickrate messen. Dadurch lässt sich die Werbung noch passgenauer zuschneiden. Die Betreiber der Onlineseiten wie- derum profitieren, weil sie sich über die Banner oder Videos finanzieren. Je mehr Klicks, desto mehr Geld bekommen sie. Das gilt auch für Plattformen wie Youtube. Jeder kann dort kostenlos Videos hochladen oder ansehen. Der „Preis“ dafür ist, dass die Nutzer ständig Werbung präsentiert bekommen und Cookies Daten über die Plattformbesucher sammeln. Cookies sind kleine Datensätze, die in die Browser gesetzt werden, um den Nutzer wiederzuerkennen. Daher taucht beispielsweise der Pulli, den ihr euch in ei- nem Onlineshop angeschaut habt, plötzlich wieder auf, wenn ihr auf ganz anderen Seiten surft. Viele Nutzer nehmen Onlinewerbung als ag- gressiv wahr. Es nervt sie, dass sie nicht selbst entscheiden können, ob sie die Reklame ansehen möchten oder nicht. Auch ärgern sie sich darüber, dass sie ständig manipuliert werden sollen. Um die Werbeeinblendungen ein wenig zu kontrollieren und seine persönlichen Daten zu schützen, ist es sinnvoll, regelmäßig den Seitenverlauf und alle Cookies zu löschen. Im Internet gibt es kaum noch werbefreie Seiten. Doch was Unternehmen viele Vorteile beschert, bedeutet für die Nutzer oft Frust. NOV./DEZ. 2016 AUSGABE 41 NEWCOMER Von Bannern verfolgt Hidden Champions Warum es in Deutschland Weltmarktführer gibt, die kaum einer kennt. Seiten 2/3 Walt Disney Von der Micky Maus zu einem der größten Konzerne der Welt. Seite 4 Klimaabkommen Viele Staaten wollen gemeinsam den CO2-Ausstoß reduzieren. Seite 6 US-Wahl Wer in Amerika Präsident ist, spielt auch für Deutschland eine Rolle. Seite 8 handelsblattmachtschule.de/newcomer Das Wunderbare am Unterneh- mertum ist, dass man ab einem gewissen Punkt einfach entschei- den kann. Nicola Leibinger- Kammüller, Geschäfts- führerin des Werkzeugmaschinen- herstellers Trumpf Illustration: Designed by Freepik; Foto: TRUMPF Gruppe; Icon made by EpicCoders from www.flaticon.com * ab 2017 Prognose; Quelle: PwC, Statista 2010 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 ’16 ’17 ’18 ’19 in Deutschland von 2010–2019* in Millionen Euro Umsätze mit Onlinewerbung 0 2 000 4 000 6 000 8 000 3,8 4,2 4,7 5,2 5,7 6,1 6,5 7,0 7,4 7,8

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Beate Faulborn Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg

Ob bei kostenlosen E-Mail-Accounts, in Onlineshops oder -foren – ständig be-kommt ihr Hinweise auf die unter-schiedlichsten Produkte oder Dienst-leistungen. Bannerwerbung oder

Produktvideos sind allgegenwärtig. Selbst wer Ad-Blocker, mit denen Werbung unterdrückt werden soll, installiert hat, kommt nicht immer daran vorbei.

Im Jahr 2015 hat die Wirtschaft laut einer Studie der Mediaagentur ZenithOptimedia mehr Geld für Internetwerbung als für Werbung in Zeitungen ausgegeben. Mit 18 Millionen Euro für Onlineinse-rate lag Internethändler Amazon im vergangenen Jahr an der Spitze. Es folgte Telefónica O2 Deutsch-land mit 17 Millionen.

Für Unternehmen haben Banner und Produkt-platzierungen im Netz einen entscheidenden Vor-teil: Anders als im Fernsehen oder in der Zeitung können sie im Web die Reaktionen der Verbrau-cher auf ihre Anzeige über die Klickrate messen. Dadurch lässt sich die Werbung noch passgenauer

zuschneiden. Die Betreiber der Onlineseiten wie-derum profi tieren, weil sie sich über die Banner oder Videos finanzieren. Je mehr Klicks, desto mehr Geld bekommen sie.

Das gilt auch für Plattformen wie Youtube. Jeder kann dort kostenlos Videos hochladen oder ansehen. Der „Preis“ dafür ist, dass die Nutzer ständig Werbung präsentiert bekommen und Cookies Daten über die Plattformbesucher sammeln. Cookies sind kleine Datensätze, die in die Browser gesetzt werden, um den Nutzer wiederzuerkennen. Daher taucht beispielsweise der Pulli, den ihr euch in ei-nem Onlineshop angeschaut habt, plötzlich wieder auf, wenn ihr auf ganz anderen Seiten surft.

Viele Nutzer nehmen Onlinewerbung als ag-gressiv wahr. Es nervt sie, dass sie nicht selbst entscheiden können, ob sie die Reklame ansehen möchten oder nicht. Auch ärgern sie sich darüber, dass sie ständig manipuliert werden sollen. Um die Werbeeinblendungen ein wenig zu kontrollieren und seine persönlichen Daten zu schützen, ist es sinnvoll, regelmäßig den Seitenverlauf und alle Cookies zu löschen.

Im Internet gibt es kaum noch werbefreie Seiten. Doch was Unternehmen viele Vorteile beschert,

bedeutet für die Nutzer oft Frust.

NOV./DEZ. 2016AUSGABE 41NEWCOMER

Von Bannern verfolgt

Hidden Champions Warum es in Deutschland Weltmarktführer gibt, die kaum einer kennt. Seiten 2/3

Walt DisneyVon der Micky Maus zu einem der größten Konzerne der Welt. Seite 4

KlimaabkommenViele Staaten wollen gemeinsam den CO2-Ausstoß reduzieren. Seite 6

US-WahlWer in Amerika Präsident ist, spielt auch für Deutschland eine Rolle. Seite 8

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Das Wunderbare am Unterneh-mertum ist, dass man ab einem gewissen Punkt einfach entschei-den kann.

Nicola Leibinger-Kammüller, Geschäfts-führerin des Werkzeugmaschinen-herstellers Trumpf

Illustration: Designed by Freepik; Foto: TRUMPF Gruppe; Icon made by EpicCoders from www.fl aticon.com

*ab 2017 Prognose; Quelle: PwC, Statista

2010 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 ’16 ’17 ’18 ’19

in Deutschland von 2010–2019*in Millionen Euro

Umsätze mit Onlinewerbung

0

2 000

4 000

6 000

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4,75,2

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Nov./Dez. 2016, AUSGABE 41

An Zukunft arbeiten

Martin-Werner Buchenau Handelsblatt Stuttgart

Das neueste iPhone oder Samsung Galaxy kennt fast je-der. Doch dass in den Smart-phones eine Menge Spitzen-technolo gie von hoch

spezialisierten deutschen Unternehmen ver-steckt ist, weiß kaum jemand. Die Geräte se-hen zum Beispiel nur so cool aus, weil Laser des schwäbischen Unternehmens Trumpf ihre Displays zuschneiden. Und die Firma Di-alog Semiconductor liefert Chips für die Stromversorgung von iPhone und Co. Auch in vielen Laptops ist deutsches Spezialwissen verborgen. Viele der Miniventilatoren, die die Geräte kühlen, stammen von EBM Papst aus der schwäbischen Provinz.

EBM Papst ist wie Trumpf und Dialog Weltmarktführer in seinem Spezialgebiet. Doch die Hersteller der jeweiligen Endpro-dukte verschweigen oft ihre Weltklasse-Zulieferer. Für den Konsumenten sind sie daher unsichtbar und namenlos. Hidden

Champions, ver-steckte Gewin-ner, werden die-se Unternehmen daher auch genannt. Den Begriff hat der Wirtschaftsprofessor und Unternehmensbe-rater Hermann Simon eingeführt. Er zählt nur Unternehmen dazu, die in einem Markt zu den Top 3 in der Welt gehören und unter fünf Milliarden Euro Umsatz erzielen. Es handelt sich also nicht um große Konzer-ne, sondern um mittelständische Firmen. Viele der Hidden Champions sind zudem Familien unternehmen (siehe Spickzettel). Nach Simons Untersuchungen hat kein Land der Welt so viele dieser Weltmarktführer wie Deutschland. Von den 2 734 Hidden Champi-ons, die er weltweit aufgespürt hat, kommen 1 307 aus Deutschland. Das sind 48 Prozent.

All diese Mittelständler haben sich auf eine Nische spezialisiert. Großkonzernen ist diese oft zu klein. Für einen Laptopherstel-ler zum Beispiel wäre es nicht interessant, auch noch die speziellen Miniventilatoren zu bauen. Die Produktion solcher Einzelteile

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In vielen Unternehmen gibt es eine F&E-Abtei-lung. F&E steht für For-schung und Entwicklung. Wer hier arbeitet, hat einen sehr wichtigen Job. Die Abteilung treibt näm-lich den Fortschritt eines Unternehmens voran. Ziel ist, dass die Firma auch in Zukunft wettbewerbsfä-hig bleibt. Die Mitarbeiter tüfteln zum Beispiel an neuen Technologien für den Autoantrieb, einem besseren Wirkstoff für ein Medikament, einer hilfreichen Software oder intelligenten Arbeitspro-zessen, die eine höhere Produktqualität oder eine günstigere Herstellung ermöglichen.

Wenn ihr gerne Dinge hinterfragt und Spaß daran habt, Neues zu ge-stalten, bringt ihr schon wichtige Voraussetzun-gen für einen Job im Be-reich F&E mit. Wichtig ist zudem Teamfähigkeit, da Fortschritt in der Regel nur in Gemeinschaftsar-beit entsteht.

Die Betätigungsfelder im Bereich F&E sind sehr groß. Daher gibt es auch viele Berufe, die hier gefragt sind. So arbeiten zum Beispiel Laboranten für Bio, Chemie oder Physik und auch Mecha-troniker in dem Bereich F&E. Die Studiengänge, die auf F&E vorbereiten, sind ebenfalls vielfältig. Die Unternehmen suchen meist fachspezifische Ingenieure, etwa aus den Bereichen Maschinenbau oder Elektrotechnik.

Mehr Infos findet ihr zum Beispiel unter: ingenieurkarriere.de

Wiebke AmmenInstitut für Ökonomische Bildung Oldenburg

Handelsblatt Thema2

Versteckte GewinnerEinige hoch spezialisierte Unterneh-men und Weltmarktführer in ihrem Gebiet kommen aus der Provinz. In Deutschland gibt es besonders viele dieser Hidden Champions.

Forschung & Entwicklung

Familienunternehmen

zeichnen sich dadurch aus,

dass sie von einer Familie

gegründet wurden. Diese

identifiziert sich in besonderer

Weise mit der Firma. Zum

größten Teil sind es dann auch

Familienangehörige, die das

Unternehmen leiten – oft über

mehrere Generationen hinweg.

Die Familie besitzt zudem

die Mehrheit der Ent -

scheidungsrechte.

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wäre für ihn zu teuer. Nicht aber für den viel kleineren Hidden Champion, der sich eben ausschließlich mit Ventilatoren beschäftigt.

Neben den versteckten Zu-lieferern gibt es aber noch eine andere Gruppe Hidden Cham-pions. Ihre Produkte sind gar nicht mehr so unbekannt. Sie haben sich über die Jahre zu beliebten Marken gemausert. Kärcher ist so ein Beispiel, der Hersteller von Hochdruckrei-nigern. Oder Stihl, der Motor-sägenproduzent.

Weltmarktführer auf sei-nem Gebiet ist auch Leki. Die Skifahrer und Wanderer unter euch haben vielleicht direkt den Schriftzug vor Augen. Leki stellt nämlich Ski- und Wanderstöcke her. Über die vergangenen vier Jahrzehnte hinweg hat das schwäbische Unternehmen aus dem Holzstock der Bergwanderer ein hoch technisiertes Lifestyle-Gerät für den Outdoorsport entwickelt. Aluminium und

Karbon werden eingesetzt, Dämpfungsfe-dern verbaut und immer wieder neue Me-chanismen getestet, die die Stöcke zerlegbar und damit gut verstaubar machen.

Auch das ist übrigens ein t ypisches Merkmal von Hidden Champions: Ihre Produkte haben eine sehr hohe Qualität. Daher befi nden sie sich auch in den oberen Preissegmenten (siehe Spickzettel), wo die Gewinnmargen größer sind. Die Hightech-Stöcke von Leki etwa kosten schnell mal über 100 Euro. Die hohen Preise können

d i e U n t e r n e h m e n nur mit Innovationen rechtfertigen, denn sie werden gnadenlos ko-piert. Bei Discountern beispielsweise kosten Wanderstöcke keine 20 Euro. Der kleine, feine Unterschied: Bei star-ker Belastung können die Discounter-Stöcke brechen, während Lekis über 150 Kilo Druck aus-halten.

Leki sitzt im schwäbischen Kirch heim. Wie wird man da Hid-den Champion? Es ist egal, wo man auf der Welt ist. Zu einem Hidden Champion wird, wer technisch sehr gute Ideen hat, an sie glaubt, sein Ziel konsequent verfolgt und nicht satt wird. Wir streben immer nach Perfektion und wollen die leichtesten und stabilsten Stöcke der Welt bauen. Es geht immer noch ein bisschen besser.

In der Region gibt es große Konzer-ne. Wie überzeu-gen Sie junge Leute, lieber in einem kleinen Un-ternehmen Stöcke zu entwickeln als zum Beispiel für große Autobauer zu arbeiten? Es kommt darauf an, wozu sich ein junger Mensch hingezogen fühlt. Wenn jemand für Rennautos schwärmt, ist er sicher bei Porsche oder Daimler gut aufgehoben. Aber nicht jeder fühlt sich in Großkon-zernen wohl. Für uns ist wichtig, dass Leki einen

guten Ruf hat. Wir signalisieren, dass wir sehr gut im Team arbeiten. Das spricht sich herum.

Welchen Vorteil hat es, in einem Familienunterneh-men zu arbeiten? Man trägt früh Verantwortung und muss mehrere Themen abdecken, also vielseitiger sein und nicht nur Spezialist. Meine Mitarbeiter bestä-tigen mir, dass das ihre Arbeit interes-sant macht.

Darf man bei Ihnen Fehler ma-chen? Ja, aber ich erwar-te, dass man aus Fehlern lernt. Dafür ist es erst einmal wichtig, einen Fehler zu erkennen und ihn einzuse-hen. Das fällt nicht jedem leicht. Aber auch ich mache Fehler, jeden Tag.

Sie sind eine von wenigen Frauen, die ein Unterneh-men führen. Ha-ben es Frauen bei Ihnen leichter? Eine schwierige Frage. Jeder, egal ob Mann oder Frau, sollte einen eige-nen Stil entwickeln und dabei authen-tisch sein und sich nicht verstellen.

Waltraud Lenhart ist Chefi n von Leki, dem Weltmarkt�ührer �ür die Produktion von Ski- und Wanderstöcken.

Die Fragen stellte Martin-Werner Buchenau, Handelsblatt Stuttgart.

Fragen an ... Waltraud Lenhart

Handelsblatt Thema 3

Fotos: EBM Papst; Torsten Wenzler

Es ist spannend, ohne hohen Bekannt-heitsgrad in der Öffentlichkeit zum Marktführer zu werden.Hanne, Jahrgang 12

Das sagt die Schülerredaktion:

Preissegment Eine Jeans kann 20 Euro kosten, aber auch 90 oder 200 Euro. Vom Preis abhängig stuft man Produkte in ein unteres, mittleres oder oberes Preissegment ein. Für Käufer, die sich im unteren umschauen, spielt vor allem der niedrige Preis eine Rolle. Wer im oberen Preissegment kauft, setzt auf Markenartikel, die eine hohe Qualität und Exklusivität versprechen.Alle Spickzettelbegri� e aus den bisherigen Ausgaben fi ndet ihr in unserem Lexikon: handelsblattmachtschule.de/newcomer –> Glossar

*Durchschnitt der Jahre 2009–2013; Quelle: Mannheimer Innovationspanel; Berechnungen des ZEW

in Deutschland nach Branchen, Anteil anallen Hidden Champions in %

Verteilung der Hidden Champions

0 5 10 15 20 25

Metallindustrie

Elektrotechnik

Medizintechnik

Chemieindustrie

Software/Internet

Holz- und Papierindustrie

Kunststoffverarbeitung

Elektronik/Messtechnik

Glas- und Steinwarenindustrie

Forschung und Entwicklung

Fahrzeugbau

Textil- und Lederindustrie

Ingenieurbüros

Pharmaindustrie

alle anderen Branchen

Maschinenbau

Das Werk des Hidden Champions EBM Papst im

fränkischen Mulfi ngen.

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Die erfolgreichsten Disney-Filme in Deutschland

Quelle: Quotenmeter

27,39 Mio.11,89 Mio.

11,29 Mio.9,77 Mio.

8,84 Mio.

Das Dschungelbuch

Der König der Löwen

Aristocats

Bernard & Bianca

Findet Nemo

Seit Herbst schwimmt der herrlich verpeilte Paletten-Doktorfisch Dorie über

deutsche Kinoleinwände. „Findet Dorie“ war einer der meistersehn-ten Filme hierzulande. 13 Jahre nach dem Kinoerfolg „Findet Nemo“ gibt es nun endlich ein neues Abenteuer der schuppigen Helden von einst.

Beide Trickfi lme sind in dem Animationsstudio Pixar entstan-den. Pixar gehört zu einem der weltweit größten Konzerne, der

Disney Company. Die wiederum produziert nicht nur Kinofilme, sondern betreibt zum Beispiel auch große Freizeitparks, hat mehrere Kreuzfahrtschiffe und

Maren Jung Institut für Ökono-mische Bildung Oldenburg

steckt hinter ABC, einem der größten Fernsehsender der USA.

Namensgeber für die Company ist der amerikanische Filmprodu-zent Walter (Walt) Disney. Er war

in den 1920er-Jahren mit dafür verantwortlich, dass legendäre Figuren wie Micky Maus und Donald Duck zur Welt kamen. In seinen ersten Kurzfilmen, die noch während der Stummfi lmzeit entstanden, kombinierte Disney Trickfilmelemente mit realen Schauspielern. Zudem unterlegte er gezeichnete Bilder mit Musik und Lauten. Das machte ihn im Filmgeschäft zu einem Vorreiter.

Ab den 1940er-Jahren konzen-trierte er sich auf die Produktion von längeren Filmen. „Bambi“ oder „Dumbo“ gehören dazu. Der letzte Film, an dem Walt Dis-ney selbst beteiligt war, ist „Das Dschungelbuch“. Als dieser Klas-siker 1967 erschien, war Disney bereits gestorben.

Bis heute ist „Das Dschungel-buch“ nach Zuschauerzahlen der erfolgreichste Film in Deutsch-land. Etwa 27,4 Millionen Kinobe-sucher haben ihn gesehen.

Fotos: Reuters | Bobby Yip; Reuters Staff

Visionär Elon MuskRebecca Lembke Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg

Online sicher bezahlen? Das können viele Menschen dank des Onlinebezahl-dienstes PayPal. Einer der Gründer von PayPal ist Elon Reeve Musk. Der viel-seitige US-Amerikaner steckt als Kopf auch hinter dem Elektroautohersteller Tesla Motors und dem privaten Raum-fahrtunternehmen SpaceX. Musk wurde 1971 in Pretoria (Südafrika) ge-boren – offenbar mit Erfinder-Gen. Bereits mit zwölf Jahren entwickelte er sein erstes Videospiel. Nach der Schule studierte er Volkswirtschaftslehre und Physik an Univer-sitäten in Ontario (Kanada) und Pennsylvania

(USA). Doch weit mehr interessierte ihn das Unternehmertum. 1995 gründete er gemein-sam mit seinem Bruder Kimbal sein erstes Start-up Zip2. Dessen Software ermöglichte Verlagen, regionale Karten und Adresslisten im Internet zu veröffentlichen – für damalige Verhältnisse revolutionär.

Mit seinen ersten Firmen wollte Musk vor al lem Soft ware u n d D i e n s t l e i s t u n -gen anbieten, die es in der Form zuvor nicht gab. Doch dann stieg sein Interesse für technisch

komplexe Produkte. So begann er 2003, mit Tesla ein computergesteuertes Elektroauto zu entwickeln. Seit 2013 arbeitet er zudem an dem Hyperloop, einem ultraschnellen Trans-portsystem für Menschen und Güter. In einer Doppelröhre sollen abgeschlossene Kapseln für 28 Personen auf Luftkissen bis auf 1 220

km/h beschleunigen können. Elon Musk, dessen Vermögen auf

mittlerweile rund 10,4 Milliarden Euro ge-schätzt wird, scheint alle wichtigen Eigen-schaften eines Gründers und Entwicklers mitzubringen – er verfolgt unbeirrt seine Visionen und setzt neue Impulse.

Profi l4

Elon Musk

Nahezu jeder ist mit Disney groß geworden.Kaja, Jahrgang 12

Das sagt die Schülerredaktion: Im Micky-Maus-

Land

Disney-Land in Hongkong

Seit beinahe 100 Jahren begeistert Disney Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Nicht nur mit seinen Trickfi lmen.

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Unternehmen und Märkte 5

Einfach nur Geld zu schen-ken, fi nden viele blöd. Gut-scheine dagegen boomen. Im Grunde ist das aber doch auch nichts anderes als schön verpacktes Geld. Wo liegt der Unterschied?In der Familie oder im Freun-deskreis sollen Geschenke Freude bereiten. Am schöns-ten sind jene Präsente, bei denen sich die Geber intensiv Gedanken gemacht haben, worüber sich der andere freu-en würde. Das kann natürlich auch ein Gutschein sein – vor allem, wenn man darüber ge-meinsame Zeit schenkt: einen Konzert- oder Kinobesuch zum Beispiel. Überreicht man aber den 20-Euro-Gutschein vom Onlineversandhandel, kann man eigentlich auch gleich den Geldschein in den Umschlag stecken. Emotio-nen: Fehlanzeige.Das heißt nicht, dass solche Gutscheingeschenke stets unsinnig sind. Kann sich der Beschenkte etwa nicht viel leisten, freut er sich sicherlich über die Möglichkeit, einmal schön shoppen zu können. Und bevor ein anderer zu ei-nem Shirt greift, das dem Be-schenkten nicht gefällt, ist es vielleicht wirklich besser, ihn mit Gutschein ausgestattet selbst in den Klamottenstore zu schicken. Aber wer wirklich „schenken“ will, der sollte sich erst ein oder zwei Gedanken machen, bevor er den vorgefertigten Coupon eintütet. Das würde dem eigentlichen Ziel des Schenkens eher entsprechen. Und es sorgt in aller Regel für die größere Freude – auf beiden Seiten.

Michael Koch Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg

Denken beim Schenken

Kommentar

Weihnachten steht vor der Tür. Und wieder stellt sich die quä-lende Frage: Was kann ich bloß

verschenken? Wer nicht weiterweiß, spen-diert seinen Liebsten gerne Gutscheine. Eine Umfrage aus dem vergangenen Jahr zeigt: Geschenkgutscheine sind als Weihnachtsprä-sent beliebter als Bücher und Schmuck. Sie landen am häufi gsten unterm Christbaum.

Das kommt auch bei den Beschenkten gut an. In einer anderen Umfrage antworten 71 Prozent der Befragten, sich über ein solches Geschenk zu freuen. Und knapp die Hälfte überreicht selber gerne Gutscheine. Der Grund ist nicht nur, dass der Schenkende keine Ideen hat. Viele Leute sind sich sicher, damit etwas Gutes zu tun. Dem Beschenkten eben nichts Falsches und trotzdem ein wenig mehr als Bargeld zu geben.

Forscher schätzen, dass 2015 in Deutsch-land Geschenkkarten im Wert von rund 1,7 Milliarden Euro über den Ladentisch gingen – und das nur im Weihnachtsgeschäft. Umge-rechnet sind das knapp 22 Euro für jeden Ein-wohner in Deutschland. Besonders beliebt sind Gutscheine für Kleidung, Kosmetik oder Onlineshops wie Amazon oder App-Stores.

Die Geschäfte profi tieren sehr von dem Gutscheinboom. Wenn die Leute nach

Such dir selbst was aus!

Weihnachten in die Läden strömen, um ihre Geschenkkarten einzulösen, lassen sie sich schließlich gerne dazu hinreißen, ein wenig mehr zu kaufen. Außerdem gab jeder Zweite in den Befragungen an, einen Gutschein auch schon einmal vergessen zu haben. Da das Geld für die Karte aber nun schon einmal in den Kas-sen der Geschäfte gelandet ist, bleibt es auch bei den Händlern.

Apropros: Wie lange sind Gutscheine über-haupt gültig? „Grundsätzlich drei Jahre“, sagt die

Verbraucherzentrale. Das sei gesetzlich so vorge-schrieben. Es zählt aber nicht der genaue Stich-tag, sondern das Jahr. Wer also einen Gutschein Mitte 2016 kauft, kann diesen noch bis zum 31. Dezember 2019 einlösen.

Aber Achtung: Gratisgutscheine sind von dieser Regelung ausgenommen. Jeder Laden-besitzer darf hier selber über die Laufzeit ent-scheiden. Ausgenommen sind darüber hinaus Geschäfte, die pleitegegangen sind. In einem solchen Fall ist es auch nicht mehr möglich, das Geld zurückzuverlangen. Der Gutschein ist dann also praktisch wertlos.

Gutscheine sind in und für Händler ein Milliardengeschäft. Ein Grund: Viele vergessen, die Geschenkkarte einzulösen.

Alexander Dziedeck Handelsblatt Düsseldorf

Karikatur: Tomma Otzen; Foto: IÖB; Icon made by Freepik from www.fl aticon.com

2015 kauften die Deutschen im Weihnachtsgeschäft

Gutscheine im Wert von

1,7 Mrd. Euro.

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Nov./Dez. 2016, AUSGABE 41Handelsblatt erklärt6

CO2 ist ein klimaschädliches Gas. Und das macht an Landesgrenzen nicht halt. Auch die dadurch ausgelöste Erder-wärmung beschränkt sich nicht nur auf einzelne Staaten oder Regionen. Deshalb treff en sich regelmäßig Politiker aus allen Ländern, um gemeinsam über den Klimaschutz zu bera-ten. Die letzte Konferenz dieser Art fand im Dezember 2015 in Paris statt. Dort haben 195 Länder intensiv verhandelt und sich schließlich auf ein gemeinsames Ziel geeinigt: Sie wollen die Erderwärmung langfristig auf 1,5 Grad Celsius begrenzen. Um das zu erreichen, muss sich jeder Staat verpfl ichten, einen Kli-maschutzplan mit Maßnahmen zu erstellen und umzusetzen. Weniger entwickelte Länder werden dabei von der Staatengemeinschaft fi nanziell oder mit Technologien unter-stützt. Diese Vereinbarungen sind im Vergleich zum vorhe-rigen Abkommen ein großer Fortschritt. Der nahm nämlich nur die weit entwickelten Industrienationen in die Pfl icht.

Wann tritt das Abkommen in Kraft? Erst am 4. November dieses Jahres ist es richtig in Kraft getreten. Voraussetzung war nämlich, dass mindestens 55 Staaten, die zudem mindestens 55 Prozent der weltweiten Emissionen verursachen, den Vertrag unterschreiben. Sich durch die Unterzeichnung verbindlich zu verpfl ichten, nennt man auch ratifi zieren. Anfang Oktober hatten insgesamt 72 Länder un-terschrieben, die für 57 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich sind. Dazu gehö-ren zum Beispiel auch Deutsch-land, China, die USA und Indien. Leider sieht es derzeit jedoch so aus, dass die geplanten Maßnahmen immer noch nicht ausreichen, um die Erderwär-mung deutlich zu stoppen. Dazu müssten die CO2-Emissionen noch stärker sinken.

Simone MalzInstitut für Ökonomische Bildung Oldenburg

Was bedeutet das?

Eine Handelsblatt-Grafi k mit Erklärungen für Schüler

Diesmal zum ThemaKlimaabkommen

Klimaziele unerreichbarChina, die USA und Indien haben dem Klimaabkommen von Paris zugestimmt. Damit wollen auch die Länder mit den höchsten CO2-Emissionen dazu beitragen, die Erder-wärmung langfristig auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.S. Sommer, O. Wittrock, H. C. Müller, A. Schorn Auszug aus dem Handelsblatt vom 07.09.2016

Globale Emissionenpro Jahr in MegatonnenCO2-Äquivalent

CO2-Emission:0 Megatonnen

2010 2030 2050 2070 2090 2100

Negative Emissionen sind möglich, wenn durch neue Wälder und gespeichertes CO2 mehr gespart als ausgestoßen wird.

+2,4° bis +2,7°

Wenn sich alle Länder an dieZusagen von Paris halten würden 23 200

Megatonnen CO2-Emissionen

Globale Klimaerwärmung bis 2100: +3,3° bis +3,9°

Wenn alle Länder lediglich die bereits begonnenen Maßnahmen fortsetzen würden 58 100

Megatonnen CO2-Emissionen

+1,5° bis +1,9°

Wenn das 2-Grad-Ziel eingehaltenwerden sollte

10 100Megatonnen CO2-Emissionen

+1,3° bis +1,5°

Wenn das 1,5-Grad-Ziel nocheingehalten werden sollte -2 800

Megatonnen CO2-Emissionen

ergibt bis zu

ergibt bis zu

ergibt bis zu

ergibt bis zu

Recherche: Wortwert // Quellen:Wortwert // Quellen:Wortwert // Climate Analytics/Climateactiontracker, IEA, Global Carbon Atlas, Weltbank, State and Trends of Carbon Pricing, ICAP International Carbon Action Partnership, Studie Differential climate impacts for policy-relevant limits to global warming: the case of 1.5 C and 2 C; C FSchleusner, Sandbag, eigene Berechnungen

Globale Emissionenpro Jahr in MegatonnenCO2-Äquivalent

2010 2030 2050 2070 2090 2100

Negative Emissionen sind möglich, wenn durch neue Wälder und gespeichertes CO2 mehr gespart als ausgestoßen wird.

+2,4° bis +2,7°

Wenn sich alle Länder an dieZusagen von Paris halten würden 23 200

Megatonnen CO2-Emissionen

Globale Klimaerwärmung bis 2100: +3,3° bis +3,9°

Wenn alle Länder lediglich die bereits begonnenen Maßnahmen fortsetzen würden 58 100

Megatonnen CO2-Emissionen

+1,5° bis +1,9°

Wenn das 2-Grad-Ziel eingehaltenwerden sollte

10 100Megatonnen CO2-Emissionen

+1,3° bis +1,5°

Wenn das 1,5-Grad-Ziel nocheingehalten werden sollte -2 800

Megatonnen CO2-Emissionen

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handelsblattmachtschule.de/newcomer

Schüler schreiben �ür Schüler 7

Foto: privat

Oliver Krause ist Geschäftsführer von sharemagazines. Mit der App kann man in Cafés oder Wartezimmern digital Zeitungen lesen.

Lohnt es sich noch, bei so niedrigen Zinsen zu sparen, oder muss man gerade jetzt mehr zur Seite legen, um später sicher leben zu können? Rückt der Hausbau durch günstige Hypotheken näher, oder sind die Immobilienpreise so hoch, dass dieses Ziel unerreichbar erscheint? All das sind Fra-gen, mit denen sich Schüler ab der siebten Klasse aller Schulformen im Rahmen des Wettbewerbs econo=me, einer Initiative der Flossbach von Storch Stiftung, des IÖB und des Handelsblatts, auseinan-dersetzen können. „Vom Sinn und Unsinn des Sparens" lautet das Thema. Abhängig von der Jahrgangs-stufe befassen sich die Teil-nehmer dabei mit unterschied-lichen Aufgabenstellungen. Für die Sekundarstufe I lautet sie: „Sparen – wieso, weshalb, warum?" Schüler der Sekundar-stufe II beschäftigen sich mit dieser Problematik: „Sparen in Zeiten des Nullzinses – He-rausforderungen für Private Haushalte". Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Videos, Webseiten oder Co-mics sind ebenso denkbar wie Radiobeiträge, Zeitungsartikel oder Onlinespiele. Zu gewinnen sind Preise im Wert von insge-samt über 50 000 Euro.

Anmeldeschluss ist der 28. Februar 2017. Alle Infos unter: econo-me.de

Wettbewerb: Vom Sinn und Unsinn des SparensDer neue Schülerwettbewerb econo=me ist gestartet.

Der 32-jährige Oliver Krause (l. mit den beiden Schülerredakteuren) gründete sharemagazines 2014 gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Jan van Ahrens. 2013 hatten die beiden für ihre Idee den Gründerpreis der Uni Olden-burg gewonnen.

Wie sind Sie auf die Geschäftsidee für share-magazines gekommen?

Der Vater meines Geschäftspartners hat sich darüber aufgeregt, dass Zeitungen und Zeit-schriften nach dem Lesen oft im Müll landen. Dafür wollten wir eine andere Lösung fi nden. Wir sind auf die Idee gekommen, ähnlich wie bei Musikstreamingdiensten eine Art Flatrate für Zeitungen zu machen. Weil aber nicht alle Verlage bereit waren, bei dem Modell mit-zuziehen, haben wir uns schließlich für den Location-based-Ansatz entschieden: Unsere Leistung wird in Zusammenarbeit mit einem bestimmten Standort angeboten, etwa einem Restaurant oder Hotel. Man lädt sich die App herunter und kann an dem jeweiligen Aufent-haltsort digital auf die Medien zugreifen.Welche Vorteile hat sharemagazines gegen-über dem klassischen Lesezirkel?

Die App bietet eine viel größere Auswahl als der Lesezirkel. Mittlerweile sind 150 Tageszei-tungen und Magazine zugänglich. Es können auch zehn Leute gleichzeitig ein Magazin nut-zen. Im Wartezimmer liest die interessanteste Zeitschrift meist schon ein anderer.Wie haben Sie die großen Verlage ins Boot geholt?

Wir sind die Verlage abgegangen und haben unsere App vorgestellt. Einer der großen Vor-teile ist das integrierte Tracking. Anonymisiert und den EU-Datenschutzrichtlinien entspre-chend können wir aufzeigen, welche Titel wie

lange gelesen werden. Das ist etwas, was viele Verlage sehr interessiert aufgefasst haben. Hatten Sie bei der Gründung Angst vor dem unternehmerischen Risiko?

Ich hab mir immer mal Gedanken gemacht. Überzeugen wir die Verlage? Haben wir Leser? Klappt die Finanzierung? Was macht die Kon-kurrenz? Aber so richtig Angst hatte ich nicht. Ich habe mich riesig darauf gefreut zu starten. Und wir haben große Unterstützung bei Familie und Freunden erfahren. Das ist auch wichtig.Was raten Sie anderen Gründern?

Wenn man eine Idee hat und überzeugt ist, sollte man das auf jeden Fall verfolgen und dafür auch ein Risiko eingehen. Man sollte aber immer auch den Rat von Experten einholen. Was sind Ihre nächsten Ziele?

Wir wollen schnellstmöglich mehr als die bislang beteiligten 100 Locations gewinnen, da-mit wir mehr Umsätze generieren. Wir wollen aber auch mehr Leuten unseren Service bieten, indem wir bundesweit Locations abdecken und sharemagazines fl ächendeckend verbrei-ten. Später würden wir zudem gerne in Europa und international agieren.

Die Fragen stellten Mitglieder der Schülerredaktion des Handelsblatt Newcomers (Jahrgang 13), Eine Langversion des Interviews gibt's hier: handelsblattmachtschule.de/newcomer

Page 8: Von Klimaabkommen Bannern US-Wahl verfolgt · Samsung Galaxy kennt fast je-der. Doch dass in den Smart-phones eine Menge Spitzen-technologie von hoch spezialisierten deutschen Unternehmen

handelsblattmachtschule.de/newcomer

Nov./Dez. 2016, AUSGABE 41

Gewinnspiel Finde den richtigen Begriff . Die Antworten auf die einzelnen Rätselfragen stehen in diesem Handelsblatt Newcomer. Gehe anschließend auf handelsblattmachtschule.de/newcomer und trage das Lösungswort und deine E-Mail-Adresse ein. Zu gewinnen gibt es diesmal insgesamt 5 Stereokopfhörer von Isy (orange, pink, schwarz und 2x grün).

1. Worauf haben sich Politiker beim Abkommen von Paris geeinigt?2. Wo wurde Elon Musk geboren?3. Die Abkürzung F&E steht für Forschung und …4. Der besucherreichste Film in Deutschland ist das …

Stimmt es, dass …*

… sich die Wahl in den USA auf Deutschland auswirkt?

Fotos: Sebastian Damberger; PEARL Agency Allgemeine Vermittlungsgesellschaft mbH; Icon: Designed by Freepik

* Vorschläge für Stimmt-es-dass-Fragen könnt ihr uns gerne schicken an: [email protected]

Hans Kaminski (Direktor IÖB) und Dieter Fockenbrock (Chefkorrespondent Handelsblatt)

ImpressumHerausgeber: Dieter Fockenbrock, V.i.S.d.P. (Handelsblatt) und Hans Kaminski (Institut für Ökonomische Bildung IÖB, Uni Oldenburg)

Konzept: Katrin Eggert, Dieter Fockenbrock, Hans Kaminski, Michael Koch

Redaktion: Melanie Rübartsch

Artdirector: Saskia Ballhausen

Objektleitung: Verena von Hugo

Koordination: Maren Jung, Rebecca Lembke,

Melanie Rübartsch

Layout und Fotos: Sandra Janzsó, Corinna Thiel

Englische Übersetzung: John Dalbey für PONS GmbH

Verlag: Handelsblatt GmbH

Geschäftsführung: Gabor Steingart (Vorsitzender), Frank Dopheide, Ingo RieperKasernenstr. 67, 40213 Düsseldorf, Tel.: +49 (0) 211-887-0

Druck: kuncke druck GmbH,Kornkamp 24, 22926 Ahrensburg

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Lehrer und Schüler der Helene-Lange-Schule Oldenburg (Ortrud Reuter-Kaminski, Victor Borghardt, Hanne Hägele, Anton Herrschel, Emma Jensen, Marie Lügger, Tomma Otzen, Freia Rose-Borsum, Kaja Schönborn, Julia Schulte, Hanna Sczesny, Lilly Sophie Sellere, Imke Thomssen)

Fragen und Feedback: [email protected] Handelsblatt Newcomer erscheint alle zwei Monate.

Lehrkräfte können den Handelsblatt Newcomer für ihre Schüler kostenlos bestellen:handelsblattmachtschule.de/newcomer

Schüler und Lehrer können eine englische Übersetzung des Handelsblatt Newcomers auf unserer Internetseite kostenlos als PDF herunterladen. Mehr Infos unter: handelsblattmachtschule.de/newcomer

Handelsblatt Newcomer auf Englisch

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Anmeldung:

ab sofort

Einsendeschluss:

28.02.2017

8

Die USA sind die größte Wirtschaft der Welt. Was ihr Präsident entscheidet, beeinfl usst damit auch andere Länder.

Amerika ist sehr weit weg. Zwischen Berlin und Washington liegen 6 700 Kilometer. Mit dem Flugzeug ist man

neun Stunden unterwegs. Dennoch haben die deutschen Medien über die Präsident-schaftswahlen in den USA fast genauso ausführlich berichtet wie über die Bun-destagswahlen in Deutschland. Das liegt daran, dass der amerikanische Präsident sehr viel Macht hat. Ein schlechter US-Präsident ist nicht nur für die Amerikaner schlecht, er ist ein Problem für die ganze Welt – ein Stör-fall für die internationale Politik.

Die USA sind ein hochmodernes Land, die größte Wirtschaft der Welt. Ent-scheidungen, die ihr Präsident trifft, haben daher immer auch Folgen für andere Indust-rien. Im Oval Offi ce, seinem Büro im Weißen Haus, kann der Präsident etwa beschließen, ob und wie es mit dem Klimaschutz voran-geht (siehe auch Seite 6). Ein anderes Beispiel:

Die US-Regierung kann deutsche Großun-ternehmen abstrafen, die amerikanischen Kunden Schummelsoftware in Dieselmotoren einbauen (wie Volkswagen) oder Anleger in

den USA übers Ohr hauen (wie die Deutsche Bank).

Der amerikanische Präsident ist außerdem der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte. Vor allem das macht ihn zum mächtigsten Men-schen der Welt. Fährt er mit dem Fahrstuhl in die unterirdische Ein-satzzentrale, den Situation Room, kann er Soldaten Kommandos ge-ben, die zum Beispiel in Deutsch-

land stationiert sind. Oder in der Türkei, im Irak, in Afghanistan, in Südkorea, in Japan – in aller Welt haben die USA Militärbasen.

Moritz KochHandelsblatt Washington

Auszeit

Der nächste HNewcomer

erscheint im Januar.

Darin geht es unter anderem um den

NEUEN US-PRÄSIDENTEN.

1.

2.

3.

4.

Einsendeschluss ist der 20.01.2017. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Erfolg!

Finde den richtigen Begriff . Die Antworten auf die einzelnen Rätselfragen

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