Von Peenemünde zur ESA

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____________________________________________________________________________________________________ A.Kopsch, „Von Peenemünde zur ESA“, Vortrag am 14.9.2014, Karlshagen, Haus des Gastes 1 Von Peenemünde zur ESA Dipl.-Ing. A.H.Kopsch, Förderverein TECHNIKMUSEUM Wernher von Braun e.V., öffentlicher Vortrag im Haus des Gastes, Karlshagen, 14.9.2014 Peenemünde ist weltweit ein Begriff, wir kennen ihn und seine Bedeutung. Was ist aber nun die ESA, European Space Agency, die Europäische Raumfahrtagentur? Was hat die hier auf Usedom, in diesem Zusammenhang, in dieser Gegend verloren? Darf man hier von ihr erzählen? Man darf, und das ist auch notwendig. Diese Frage ist zu klären: Wie konnte es zu einer politisch gewollten Einrichtung in Europa mit Namen „ESA“ kommen, einer Einrichtung, die weltweit anerkannt ist, auf „Augenhöhe“ mit USA und Rußland operiert und mit einem Milliarden-Etat Raumfahrt betreibt? Wieso hat die Politik einst viel Geld in die Hand genommen? Die Antwort zu finden, ist Gegenstand meines Vortrags. Gliederung der einzelnen Kapitel: (1)Technisches Erbe, (2) internationale Wertschätzung vor 8.5.1945, (3) Technologietransfer nach 8.5.1945, (4) Wettrüsten in den 50er Jahren, (5) Europa wacht auf: Gründung von ESRO, ELDO und ESA. Gibt es nun eine Verbindung zwischen Peenemünde und der ESA? Was ist das für eine geheimnisvolle „evolutionäre und indirekte“ Verbindung zwischen Peenemünde und ESA? Um das zu verstehen, müssen wir in die Zeit vor 70 Jahren zurückblicken. Die blaue Farbe soll im folgenden auf friedliche Nutzung von Raketen und Raumfahrttechnik deuten. w w w . w e r n h e r v o n b r a u n . d e Es gab keine direkte Verbindung von Peenemünde zur ESA: weder historisch, zeitlich, früher oder heute, noch politisch, noch personell. Eine evolutionäre Verbindung bestand allerdings indirekt : - in der technologischen Aussaat des Aggregat-4 nach USA, UdSSR, F und GB/UK, - auf dem Umweg des Wettrüstens zwischen den Großmächten USA und UdSSR, - in einem energischen Entschluß Europas zum Stand der Technik - in der Erwartung, daß Raumfahrt ein Motor für wirtschaftliche Entwicklung werden würde.

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A.Kopsch, „Von Peenemünde zur ESA“, Vortrag am 14.9.2014, Karlshagen, Haus des Gastes 1

Von Peenemünde zur ESA

Dipl.-Ing. A.H.Kopsch,

Förderverein TECHNIKMUSEUM Wernher von Braun e.V., öffentlicher Vortrag im Haus des Gastes, Karlshagen, 14.9.2014

Peenemünde ist weltweit ein Begriff, wir kennen ihn und seine Bedeutung. Was ist aber nun die ESA, European

Space Agency, die Europäische Raumfahrtagentur? Was hat die hier auf Usedom, in diesem Zusammenhang, in

dieser Gegend verloren? Darf man hier von ihr erzählen? Man darf, und das ist auch notwendig.

Diese Frage ist zu klären:

Wie konnte es zu einer politisch gewollten Einrichtung in Europa mit Namen „ESA“ kommen, einer Einrichtung,

die weltweit anerkannt ist, auf „Augenhöhe“ mit USA und Rußland operiert und mit einem Milliarden-Etat

Raumfahrt betreibt? Wieso hat die Politik einst viel Geld in die Hand genommen? Die Antwort zu finden, ist

Gegenstand meines Vortrags.

Gliederung der einzelnen Kapitel: (1)Technisches Erbe, (2) internationale Wertschätzung vor 8.5.1945,

(3) Technologietransfer nach 8.5.1945, (4) Wettrüsten in den 50er Jahren, (5) Europa wacht auf: Gründung von

ESRO, ELDO und ESA.

Gibt es nun eine Verbindung zwischen Peenemünde und der ESA?

Was ist das für eine geheimnisvolle „evolutionäre und indirekte“ Verbindung zwischen Peenemünde und ESA?

Um das zu verstehen, müssen wir in die Zeit vor 70 Jahren zurückblicken.

Die blaue Farbe soll im folgenden auf friedliche Nutzung von Raketen und Raumfahrttechnik deuten.

w w w . w e r n h e r v o n b r a u n . d e

• Es gab keine direkte Verbindung von Peenemünde zur ESA:

• weder historisch, zeitlich, früher oder heute,

• noch politisch, noch personell.

• Eine evolutionäre Verbindung bestand allerdings indirekt:

- in der technologischen Aussaat des Aggregat-4 nach USA, UdSSR,

F und GB/UK,

- auf dem Umweg des Wettrüstens zwischen den Großmächten USA

und UdSSR,

- in einem energischen Entschluß Europas zum Stand der Technik

- in der Erwartung, daß Raumfahrt ein Motor für wirtschaftliche

Entwicklung werden würde.

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Bild: Rudolf Schlichter, „Blinde Macht“, 1937

Schwert und Hammer = Symbole für beide Seiten im Menschen, hier als personifizierter Krieg dargestellt.

Er steht am Abgrund, das Schwert in seiner Linken. Hinter ihm: Brennende Gehöfte und Städte, durch seinen

Helm kann er kaum sehen, er ist quasi blind, in seinem Innern toben die Dämonen. In seiner Rechten trägt er den

Hammer, hier Symbol für das Handwerk, den Aufbau, die schöpferischen Kräfte, die Industrie. Sein rechter Arm

steckt in zwei hölzernen Dreiecken, Symbol für Geometrie Mathematik Naturwissenschaften Forschung.

Diese dreifache Verbindung, das Militärische, im staatlichen Auftrag handelnd, verbunden mit Industrie und

Forschung, das ist das ambivalent Neue im 20. Jahrhundert, das Janusköpfige, das in beiden Weltkriegen zu

monströsen Waffen führt, aber auch für die nachfolgenden Friedensphasen ungeheure technische Innovationen

für zivile Nutzungen bereithält, gleichzeitig aber auch neuerliche Aufrüstung anstachelt.

Wir müssen uns eingestehen:

- Schon die Herrscher der Antike ließen ständig ihre Arsenale an Tötungsmaschinen für ihre Kriege erweitern.

- Wir müssen nüchtern als Beispiel zur Kenntnis nehmen: Bereits die Erfindung des Rades und die

Domestizierung der Tiere führten zur Waffentechnik des Streitwagens.

- die Kenntnis der Eisenbearbeitung lieferte später noch die Sensenbewaffnung auf seiner Achse hinzu.

- In diesem Sinne spielte die Antike eine Vorreiterrolle für das Mittelalter und die Neuzeit.

- Daß in China vor 1000 Jahren Minen, Granaten und in Griechenland der Flammenwerfer („griechisches

Feuer“) verfügbar waren, verwundert nicht.

Für den Zeitraum 1945 …1957 können wir festhalten:

Militärisches Denken und Bedrohungen beherrschen das politische Handeln. Der Friede ist brüchig, der Kalte

Krieg mit seinem Mißtrauen und allgegenwärtiger, globaler Bedrohung haben sich etabliert….. und Raumfahrt,

wie wir sie kennen, gibt es noch lange nicht. Und ab 1957, was ist da Friedliches?

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Krieg ist der Vater aller (technischen) Dinge

(Heraklit)

ab 1957:

…Schwerter zu Pflugscharen machen…

(Jesaja 2,4)

Rudolf Schlichter: „Blinde Macht“, 1937

1920er Jahre..…1945

1945 …1957

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Ab 1957 kann man beobachten, daß, wie ein winziges Pflänzchen aus der Erde kommt, die ersten zaghaften

Raumfahrtaktivitäten mit zivilem Charakter entstehen, die ersten Satellitenmissionen, wenngleich ausschließlich

noch vom Militär finanziert.

„Peenemünde“ steht als Synonym für diese Innovationen. Wovon reden wir also? Wir reden von einer

revolutionären Transporttechnik, der Technik des Systems Aggregat-4, als Fernwaffe für die Artillerie entwickelt,

und wir reden von ihrer Anziehungskraft auf Rüstungsplaner in Ost und West. Wir reden von staatlicher Gier,

getrieben vom Nachrüstungseifer, um an diese Technik zu gelangen, koste es, was es wolle.

Um die furchtbare Dynamik der Ereignisse in den letzten Kriegsjahren und deren Folgeentwicklungen für unser

Thema „Von Peenemünde zur ESA“ zu begreifen, müssen einige Zeitmarken jener Zeiten der 50er und 60er

Jahre erwähnt werden, die alles andere als ruhig und friedlich waren: Militärisches Denken, Planungen und

Bedrohungen beherrschten das politische Handeln. Raumfahrt brauchte noch lange, um entstehen zu können.

1936.…1945, militärische Nutzung, Prüfstand VII, A-4 mit quasi-Serienreife. In Peenemünde gelang der

technologische Durchbruch für die Flüssigkeits-Großrakete.

Zum besseren Verständnis der Ereignisse werden wir mit dem Blick zurück in großen Schritten durch jenen

Zeitabschnitt eilen.

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Die begehrten deutschen Innovationen

Zu einer Zeit 1936 mit vmax < 800 km/h, hmax < 5 km forderte die Spezifikation:

• lenkbarer Flugkörper für Mach 4…5

• Höhe 100 km, Reichweite 250 km

• 1 to Waffenladung

• Verlastbarkeit mit Eisenbahn

• komplette Systementwicklung

• quasi-Serienreife, Einsatzreife innerhalb von 8 Jahren *)

• Skalierbarkeit des Systems und wesentlicher Untersysteme

• Konzeptionelle Ansätze für nächste Generation, Leistungssteigerung

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*) „Serienreife“, außer in Russland, heute in Europa immer noch nicht üblich !

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3. Okt. 42: Der erste funktional erfolgreiche Flug der neuartigen Flüssigkeitsgroßrakete gelingt. Danach gibt es

bis Mai 43 nur Fehlschüsse.

Mai 43: Der erste technisch zufriedenstellende Flug (Weite, Zielgenauigkeit) des Aggregat-4. In dieser Zeit gibt es

Aufklärungsflüge der Royal Air Force (RAF). Peenemünde und seine Raketenentwicklung werden entdeckt und

als Bedrohung klar erkannt.

Sommer 43: Noch ist Peenemünde nicht bombardiert. Die Serienproduktion des A-4 soll beginnen. Es werden

zwangsverpflichtete Arbeiter aus Polen, SU, Fr und KZ-Häftlinge eingesetzt. An der Entscheidung dazu hat WvB

keinen Anteil und keine Verantwortung (Michael Neufeld).

Aug. 43: Bombardierung durch die RAF (Operation Hydra) mit sofortiger fieberhafter Verlagerung und Aufbau

der Serienproduktion im Harz, Mittelwerk.

Mai 44: Das Waffenamt der US-Air Force, das OCO (Office Chief of Ordnance), im Pentagon beschließt mit dem

JPL (Labor für Strahlantriebe) die Entwicklung von Raketen und Staustrahl-Flugkörpern samt Lenk- und

Starteinrichtungen. Man hat den eigenen Rückstand erkannt.

Juni 44: Der deutsche Waffeneinsatz der Fi103 (V-1) durch die Luftwaffe beginnt gegen London.

Juli/August 44: 3malige Bombardierung von Peenemünde durch die US-Air Force, die letzten Betonkrümel

werden noch einmal umgedreht.

Ironie der Geschichte: Unter Vorgriff von nur rund 10 Jahren wird gerade die US-Air Force der Auftraggeber für

die Firma Rocketdyne sein. Diese wird aufbauend auf den Erfahrungen aus Peenemünde und mit Beratung durch

Wernher von Braun und sein Team in den 50er Jahren das mächtige F-1-Triebwerk entwickeln, das den Flug zum

Mond ermöglichen wird: Das Triebwerk - ein Phoenix aus der Asche Peenemündes.

Sept. 44: Einsatz des A-4 (V-2) durch das Heer gegen London und Außenbezirke von Paris und Antwerpen, den

Hauptumschlagplatz der alliierten Truppen.

Nov. 44: Der Fernwaffeneinsatz der seither so genannten V-2 veranlaßt das Waffenamt der US-Air Force, sein

erstes Programm um ein zweites zu erweitern, diesmal mit der Firma General Electric als Hauptauftragnehmer für

Langstreckenraketen, der Programmname lautet HERMES.

Dez. 44: Alliierte Verbände stehen noch außerhalb der Reichsgrenzen. Während das Kernwaffenprogramm in

Los Alamos, USA, unter Hochdruck läuft und HERMES gerade beginnen will, beschließt das OCO zusätzlich,

100 V-2 zu erbeuten für dieses HERMES-Programm, und das wird noch im Mai 45 geschehen.

Jan. 45: In Peenemünde am Prüfstand VII soll eine wissenschaftliche Mission gestartet werden zur Erforschung

der Ionosphäre mithilfe von Instrumenten der sog. Regener-Meßkapsel. Seit Jahren ist dies geplant, alles ist

fertig, aber der Start kann wegen der beginnenden Evakuierung Peenemündes nicht mehr erfolgen: Die Mission

wäre im Vorgriff auf die noch nicht existierende wissenschaftliche (und zivile!) Raumfahrt die erste

Erdbeobachtungsmission geworden. In White Sands, USA, wird dieser Start nachgeholt werden.

Feb. 45: WvB verlegt mit einigen Mitarbeitern nach Bleicherode im Harz zur Fortführung der Arbeiten für die

Qualitätskontrolle der Seriengeräte.

Anfang April 45: General Kammler befiehlt den Exodus für WvB und an die 470 seiner Mitarbeiter mitsamt allen

Dokumenten Richtung Oberammergau, unter Führung und Bewachung der SS. Unterwegs werden die

Dokumente in einem Bergwerk versteckt und gesichert (Huzel). WvB, sein Bruder Magnus und Dornberger finden

Unterschlupf in Oberjoch. Die Übergabe des Teams an die Suchtrupps der US-Armee erfolgt im Allgäu und die

Internierung mit ausführlicher Befragung dann in Garmisch-Partenkirchen.

Der Krieg in Europa ist für Wernher von Braun und sein Team beendet.

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Historisch zwangsläufig folgt der Technologietransfer von Deutschland an die Alliierten.

Dieses anschauliche Plakat hängt im Hermann-Oberth-Museum in Feucht b. Nürnberg. Es stellt mit roten Pfeilen

den Technologietransfer und seine diversen Ziele dar, zusammen mit den entscheidenden Experten und

Wissensträgern aus Peenemünde: Wernher von Braun für die USA, Walter Riedel für Großbritannien, Karl Heinz

Bringer, Eugen Sänger für Frankreich und Helmut Gröttrup für die UdSSR.

Noch bevor im August 45 die zwei Atomschläge auf Japan erfolgen, beginnt im Mai die Jagd nach der Rakete,

ihrer Technologie, dem kompletten System, den Untersystemen, Baugruppen, Bauplänen, Konstrukteuren und

Produktionsanlagen.

Experten aller vier Alliierten sind unterwegs auf Suche. Den Spezialkommandos der US-Armee gelingt es, an die

100 komplette V-2 aus dem Kohnstein bei Nordhausen per Eisenbahn nach Antwerpen zu verfrachten: Es

werden 341 Waggons, ihr Ziel ist White Sands, Neu-Mexiko. Die Dokumente aus dem Bergwerk Dörnten/Goslar

werden geborgen, und die US-Armee bekommt Wernher von Braun und über 100 MA seines Teams für die

Fortführung ihrer Arbeit in den USA.

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„Aussaat des A-4“: Technologietransfer weltweit

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Komplettes operationelles Waffensystem, felderprobt:

Flüssigkeits-Großrakete nach militärischer Spezifikation

Leitungs-, Entwicklungs-, und Fertigungspersonal in Größenordnungen

komplette strukturierte Dokumentation von Entwicklung, Forschungstiteln,

Analysen, Verifikationen, Bauzeichnungen, Bauteilelisten, Testvorschriften

und -berichten, Produktionsunterlagen, Wartungs-, Ausbildungs-,

Betriebshandbüchern und Schriftverkehr

komplette / einsatzfertige Trägersysteme mit Mannschaften, Fuhrpark

vorrätige Untersysteme, Baugruppen, Anlagen, Fertigungsunterlagen,

Werkstätten und Hersteller, Ersatzteile sowie

Das technische Erbe des Aggregat-4 aus der Sicht des

Rüstungsplaners

Technologietransfer

gründliche Verfahren, erprobtes Management von Qualitätssicherung

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Das erprobte Management von Qualitätssicherung ist besonders interessant für den Rüstungsplaner zur

Übernahme neuer Technologien. Denn ein Qualitätssicherungssystem vom Peenemünder Standard ist in jenen

Jahren weder in USA noch in der UdSSR bekannt für die Waffenproduktion der Streitkräfte, es muß als neue

Struktur in das Beschaffungswesen integriert werden, nicht immer zum Wohlgefallen der interessierten neuen

Herren:

Zu den vier üblichen Autoritäten der Rüstungsbeschaffung unterhalb der polit. Ebene, als da sind Projektleitung,

Entwicklungsleitung, Produktionsleitung, kaufmännische Leitung, kommt nun eine fünfte Autorität hinzu: die

unabhängige Qualitätssicherung, die in die Beschaffungsebenen eingreift.

In Peenemünde ist nach Abschluß der Entwicklung 1942 klar dokumentiert, wo die Leistungsgrenzen des

Systems liegen und wo Leistungssteigerungen (heute: „Kampfwertsteigerung“) ansetzen müssen.

Das Wettrüsten im Kalten Krieg wird also zum idealen Nährboden für die Weiterentwicklung des Aggregat-4.

Transfer von Knowhow in die USA:

Schon am 20.9.45 geht Wernher von Braun sozusagen als Vorhut nach Fort Strong, USA, Insel vor Boston für

mil. Abwehr, und weiter zur Befragung nach Washington; 6 Mitarbeiter gehen nach Aberdeen zum Sichten der

14 to Dokumente aus dem Bergwerk Dörnten.

Um Gerüchten entgegen zu wirken, gibt das US-Kriegsministeriums am 1.Okt 45 bez. der „Beutedeutschen“

öffentlich eine kurze Pressemitteilung bekannt, mit dem Tenor, ja, Experten aus Deutschland werden in die USA

geholt und dort arbeiten – aber alles unter Kontrolle der US-Army.

Es wird unter Leitung und auf Initiative des berühmten Wissenschaftlers Theodor von Kármán (ehemals

Göttingen) ein Beraterstab für die Air Force eingerichtet, für die zu erwartende Übernahme der A-4-Technik,

deren Evaluation noch 1945 und deren Erprobung 1946 beginnen sollen.

Mit den Operationen Overcast und Paperclip werden die Peenemünder (über 100 Mann) zunächst geheim in die

USA verbracht nach Fort Bliss, nahe El Paso, Texas, um auf dem Erprobungsgelände White Sands die A4-

Technologie und Erfahrung unter Führung der Firma General Electric an die USA zu transferieren. Politische

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USA, ab 1945

- Technologieübernahme für Army und

Industrie (General Electric):

- Die „Friedensgefangenen“ (WvB) erbringen

„Intellektuelle Reparationsleistungen“

(Terminus heutiger Historiker).

- Politische Duldung der Deutschen in USA:

Oberste Priorität =

Nationale Sicherheit

+

Nationales Interesse

Technologietransfer USA

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Duldung in USA: Sie ist zunächst keineswegs gesichert. Die offizielle Argumentation der politischen Duldung der

Beutedeutschen auf amerik. Boden fußt auf zwei Argumenten gegenüber der Öffentlichkeit und politischer

Stimmen in Washington:

“Nationale Sicherheit“ (das sind alle mil. Aspekte der Raketensysteme) und „Nationales Interesse“ (das sind alle

wirtschaftlichen, technologischen und Patentaspekte; d.i. ein viel weiter gehendes staatliches Interesse mit

volkswirtschaftlicher Zielrichtung).

Der politische NS-Hintergrund der Deutschen tritt durch diese zweifache Begründung aus Staatsräson in den

Hintergrund. Denn man ist sich in den Behörden einig: Die Sicherheit der USA ist viel stärker bedroht, wenn man

die Deutschen wieder zurückschickt, wo ihr Wissen an die UdSSR fallen wird….

Von 1946 bis 1952 werden unter Anleitung von Wernher von Braun und seinem Team mit den erbeuteten

V-2 Test-, Erprobungs- und Trainingsflüge unternommen, um Army und Industrie in die operationelle

Handhabung für den Abschuß großer Raketenträger einzuweisen; davon dienen etliche Flüge durchaus auch

wissenschaftlich/zivilen Zwecken, indem physikalische Meßgeräte von amerikanischen Forschungsinstituten zur

Erforschung der Hochatmosphäre als Nutzlast bereitgestellt werden.

Transfer von Knowhow nach England:

Die britischen Streitkräfte erlangen keine V-2-Beute, weder aus Peenemünde, da dieses von der sowj. Armee

eingenommen worden war, noch aus dem Kohnstein, aus demselben Grund.

Die britische militärische Führung legt jedoch größten Wert darauf, mittels Demonstrationsschüssen der V-2,

dieses Waffensystem, das gegen London eingesetzt worden war, genauestens kennenzulernen hinsichtlich

Technik und operationeller Abläufe. Drei Aggregat-4-Geräte mit allem notwendigen Fuhrpark und den

betreffenden militärischen Einheiten und Bedienungsmannschaften (ehem. „Frontartillerie-Division z.V.“) werden

im Raum Cuxhaven für die „Operation Backfire“ zusammengezogen. Im Rahmen ihrer ursprünglichen

hierarchischen Struktur, aber mit brit. Oberbefehl, werden die Demonstrationsstarts von den deutschen Soldaten

(nun Kriegsgefangene der brit. Zone) in Richtung Nordsee erfolgreich durchgeführt. Über den ganzen Ablauf

werden von den brit. Beobachtern genaueste Protokolle angefertigt. Diese Dokumentation von bisher nicht

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• Okt.45, Operation „Backfire“ in Cuxhaven:

- 3 Demonstrationsstarts vor alliiertem Publikum (USA, UDSSR, UK, F)

- deutsche Bedienmannschaften (PoW‘s der brit. Zone)

- operationelle System-Handhabung und detaillierte Dokumentation

• 20…30 deutsche Experten nach Farnborough, Gruppe um Walter

Riedel (ehemals Heylandt)

• A-4-Aussaat: Knowhow für Grundstufe Europa-Rakete der 60er und

frühen 70er Jahre

• später UK-Engagement nur im Rahmen der ESA

• keine eigene milit. Raketenentwicklung; Ankauf POLARIS (Feststoff, USA)

Technologietransfer England/UK

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erreichtem Detaillierungsgrad ist das eigentlich Bemerkenswerte und historisch Bleibende an der Operation

Backfire. Hiernach werden deutsche Experten mit Arbeitsverträgen nach Farnborough, England, verpflichtet.

Der Knowhow-Transfer führt in den Folgejahren in England zur Entwicklung der Flüssigkeitsgroßraketen Blue

Streak und Black Knight., die später für den Einsatz auf der zivilen Europa-Rakete vorgeschlagen werden, was

aber letztlich erfolglos bleibt (s.w.u.). Daraufhin wird es keine eigene britische Raketenentwicklung, weder für

zivile noch militärische Nutzung, geben, stattdessen wird sich die brit. Rüstungsplanung für amerikanische

Waffensysteme entscheiden, die in den 60er Jahren verfügbar sein werden, z.B. POLARIS für die brit. U-

Bootwaffe.

Transfer von Knowhow nach Frankreich:

Frankreich erlangt ebenfalls keine Beute aus Peenemünde oder dem Kohnstein, es bekommt dafür die

umfangreichen Anlagen der Triebwerks-Prüfstände in Friedrichshafen-Raderach unter seine Kontrolle, die

wesentliche Erkenntnisse zur A-4 Technologie vermitteln.

Transfer von Knowhow in die UdSSR:

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Frankreich war während des WII an Produktionsanlagen für Fernwaffen beteiligt.

• 1945: Rekrutierung von ca. 120 dtsch. Experten:

„Antriebsgruppe“ LRBA Vernon

(laboratoire de recherches ballistiques et aéro-dynamiques)

„Steuerungsgruppe“ LRBA Vernon

• 45-46: zunächst V-2 Nachbau, dann Weiterentwicklungen

• Herausragende Persönlichkeiten für Triebwerksentwicklung in Frankreich :

– Wolfgang Pilz, aus Peenemünde, Leiter „Antriebe“ in Vernon bis 1958

– Heinz Bringer aus Peenemünde, Gruppenleiter Flüssigkeitstriebwerke, bis zur

Pensionierung 1973, danach bis 1976 Berater bei SEP:

Viking-Triebwerk (55 to Schub, 1971) Einsatz für Ariane-Rakete

(.... Viking II: 73.5 to Schub); Ariane 1 ab 1979; Ariane 4 bis 2003

• (Ariane-Familie Frankreich seit 1980 führende Weltraumnation in EU)

Technologietransfer Frankreich

(Quellen: Dr.-Ing. Przybilski, TU Dresden, Adolf Frank, Lampoldshausen)

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• 1903 Ziolkowski: mathem. Grundlagen für die Bewegungstheorie der Rakete

• 1921 –1940 wesentliche wiss./techn. Vorarbeiten (Gluschko, Zander) mit Flüssigkeitstriebwerken

• Vorarbeiten bleiben auf experimentellem Niveau

Technologietransfer UdSSR

• 1945 Kohnstein: Fast unbeschädigte V-2-Produkionsanlagen zeigen technol. Vorsprung

des Aggregat-4 (Tschertok);

• 1945: Systemat. Anwerbung dtsch. Fachleute, u.a. Helmut Gröttrup f. elektron. Lenkg. +

Steuerg., Kurt Magnus, Werner Albring; behutsamer Wiederbeginn der V-2-Produktion;

• Potsdamer Vertrag verbietet V-2 Produktion;

• 1946: Zwangsumsiedlung von 230 Experten mit Familien in die SU zum systematischen

Technologietransfer unter Koroljow;

• Okt. 1947 in Kapustin Jar: Test-Start V-2; ab 1948 erste russ. Versionen R-1 (300km)…R-5

1200 km);

• deutsche Experten für „ahnungslose“ Konzeptentwürfe für zukünftige ICBM ( R-7);

• nach Abschluß des Technologietransfers: Rückkehr 1951 nach Deutschland;

• Rückkehr Gröttrup 1953 .

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Die Rüstungsplaner der UdSSR profitieren von dem relativ langen historischen Vorlauf von Raketenforschung in

Theorie und Praxis in diversen Instituten („Erforschung des Rückstoßes und der reaktiven Technik“) ihres Landes;

somit sind wesentliche Grundprinzipien den sowjetischen Ingenieuren bekannt, wenngleich die sowj. Vorarbeiten

und Entwicklungen auf einem Experimentalniveau verblieben und in ihren Leistungsdaten mindestens eine

Größenordnung von dem in Peenemünde erreichten A-4-Entwicklungsstand entfernt sind.

Nach der Einnahme der evakuierten Anlagen in Peenemünde können von dort nur wenig brauchbare

Erkenntnisse gewonnen werden. Auch hat die US-Armee im Kohnstein an die 100 komplette V-2 Projektile

erbeutet, aber die noch intakten Fertigungsanlagen geben den Fachleuten der Untersuchungskommission

deutlich Kenntnis von dem ungeahnt fortgeschrittenen Stand der Serienfertigung der A-4-Technologie

(Tschertok). Der Kenntnisstand der sowj. Fachleute und die intakten Produktionsanlagen werden in kürzester

Zukunft die sowj. Rüstungsplanung beeinflussen. Die Produktion im Kohnstein wird mit verfügbaren deutschen

Fachkräften geringfügig wieder angefahren. Da dies der Potsdamer Vertrag verbietet, erfolgt nicht viel später die

Zwangsumsiedlung in die Sowjetunion mit dortigem systematischem Aufbau einer Personal-, Labor- und

Fertigungsstruktur aus deutschen und sowjetischen Teams zum koordinierten Transfer des A-4-Knowhows.

Aufrüstung im Kalten Krieg:

Der Technologie-Transfer wäre nun erwähnt, wie kommt es aber zur ESA? Das ist noch ein weiter Weg für

Europa. Vorher müssen wir uns zunächst das Wettrüsten zwischen USA und UdSSR in den 50er Jahren genauer

ansehen. Aus dem Transfer, der Anreicherung der Rüstungsplanung mit den neuen Möglichkeiten, die die

Flüssigkeitsgroßrakete bietet, ergeben sich zwangsläufig Aufrüstungsbestrebungen der vier alliierten Streitkräfte.

Takt und Tempo werden von der Sowjetunion vorgegeben, die sich gegenüber den USA mit deren riesigen

Bomberflotten, sowie einer einsatzfähigen Atomwaffe im Nachteil wähnen. Die neue Raketentechnik soll mit dem

zu entwickelnden Atomsprengkopf (22 Kilotonnen TNT) den Vorsprung der USA (15 Kilotonnen) möglichst schnell

ausgleichen.

Das A-4 wird Ausgangspunkt militärisch dominierter Großraketenentwicklung. Das internationale politische Klima

nach 1945 wird bestimmt von latenter Feindschaft, vom sich bald entfaltenden Kalten Krieg: Nachrüstungsbedarf

und atomare Aufrüstung in den 50ern sind strategische Ziele, und die Rakete gilt als das neue Transportmittel, die

ultimativen Waffen ins Zielgebiet zu tragen. Die Zielgenauigkeit dieser Raketen, ist relativ schlecht, aber das ist,

anders als bei konventioneller Waffenladung, nun völlig unerheblich wegen des monströsen Wirkungsradius der

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Quelle: Ria Novosti

Beginn der Entwicklung„Uranprojekt“der

UdSSR:1942, Kurtschatow-Institut

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atomaren Sprengköpfe. Mit Raketen und atomaren Sprengköpfen glauben die Strategen in USA, UdSSR, GB und

F sicher voreinander und vor dem Rest der Welt zu sein. „Gesicherte gegenseitige Vernichtung“ wird bald die

strategische Vokabel (Mutual Assured Destruction = MAD) sein.

Diese Folie zeigt für beide Seiten (grün = USA und England/UK, rot = UdSSR) den Zeitraum 1945 bis 1957 auf

der linken Seite die atomaren Ereignisse (Waffeneinsatz, Versuchssprengungen), auf der rechten Seite die

sukzessiven Entwicklungsschritte der Raketensysteme bis hin zu den Interkontinentalraketen (ICBM). In blauer

Farbe sind zivile Ereignisse gekennzeichnet, in schwarzer Farbe große politische Ereignisse der Konfrontation

der Supermächte. Das zeitlich enge Ineinandergreifen, die gegenseitige Verzahnung und die Geschwindigkeit

von Aufrüstungsschritten des Wettrüstens werden deutlich sichtbar. Aus heutiger Sicht (2014) handelt es sich um

kollektive Paranoia ganzer Staaten, aber die politischen Krisen der Blockade von Berlin, dem Koreakrieg, dem

DDR-Aufstand 17. Juni 1953, dem Ungarnaufstand 1956, von Chruschtschows Berlin-Ultimatum (und später des

Vietnamkriegs) lassen keinen anderen Gedanken als den nach Aufrüstung zu, und die Rakete ist immer Teil des

ultimativen Waffensystems. Ihre Technik wird sich später ändern. Nachdem in diesen Jahren des Wettrüstens die

Flüssigkeitsgroßrakete den Stand der Technik markiert, werden bald die Rüstungsplaner erkennen, daß

Feststoffantriebe bedeutend schneller in Stellung gebracht werden können (Beispiel MINUTEMAN der USA = in

Minuten startklar!).

Die globale Konfrontation USA/UdSSR ist im Kopf der Protagonisten. Die UdSSR holt den Vorsprung der USA

schnell auf, 1947 mit ihrer ersten atomaren Versuchsexplosion, 1953 mit ihrer ersten experimentellen H-Bombe.

Der Sprengkopf wird für den Einsatz als operable Nutzlast fertig entwickelt und kann ab Mitte 1957 noch vor den

USA samt ICBM-Träger R-7 den Streitkräften zugeführt werden. Damit haben die UdSSR die Nase vorn.

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1945

August: USA A-Bombenabwürfe

auf Japan

1949 Aug. A-Bombentest UdSSR

1952 Okt. A-Bombentest UK

Nov. exp. H-Bombentest USA

1953 Aug. exp. H-Bombentest UdSSR

1954 Juni weltweit erstes KKW in UdSSR

1955 Nov. UdSSR H-Bombe operabel

1956 Mai USA H-Bombe operabel

1945 Mai: Beute von 100 V-2 in 341 Güterwaggons nach

White Sands

Sept.: WvB + 6 MA USA, WvB Washington

MA Aberdeen, Sichten 14 to Dok.

Okt.:Fort Bliss (MA 1946, Fam.1947), Rak./Sat.Studien

Arthur C.Clarke: geostationäre Nachrichtensatelliten.

US-Navy plant Aufklärungssatelliten

1946 April, V-2 Erprobung in White Sands bis 1947, danach

Verbesserungen

1947 UdSSR: Test V-2 , 1948 Test R-1

1948 Krise: Berlin Luftbrücke

1950 RAND Studie Aufklärungssatellit

Krise: Ausbruch Koreakrieg

UdSSR: R-1 an Truppe

US Army: Auftrag an WvB für A-Bombenträger:

Redstone 320 km / 3 to Waffenladung, sep. steuerbar

1953 Aug. Erstflug Redstone = weltweit erste MRBM

1953 Krise: 17. Juni in Deutschland

1953 UdSSR Beginn ICBM Entwicklg. 3000 km / 3 to (R-7)

1954 Wettrüsten mit ICBM‘s: ATLAS-Entwicklung,

UdSSR hat bereits Vorläufer der späteren R-7 ICBM

1955 Juli Ankündg.USA+UdSSR:Sat. für Geoph.Jahr 1957

US-AirForce fordert Aufklärungssatelliten (Discoverer)

1956 Krise: Ungarn-Aufstand

1957 R-7 einsatzfähig !

1950

Beginn Wettrüsten USA – UdSSR, 1945 - 1957

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A.Kopsch, „Von Peenemünde zur ESA“, Vortrag am 14.9.2014, Karlshagen, Haus des Gastes 11

Wie soll es jemals bei diesem panischen Rüstungsklima zu einer friedlichen Raumfahrt kommen ?

Der Besitz der ultimativen Waffe einschließlich Träger muß nun als Abschreckung dem potentiellen Gegner

demonstriert werden. Wie macht man das, ohne einen Krieg zu riskieren, Träger und Sprengkopf können dazu ja

nicht verwendet werden? Die UdSSR verfällt auf eine rein zivile Lösung, nämlich den genialen Propagandatrick,

den wir unter dem Namen Sputnik kennen. Wie das ?

In jenen Jahren wird in der wissenschaftlichen Welt, die ja rein zivil orientiert ist und friedlichen Zielen dient,

diskutiert, ob man einen Satelliten im Internationalen Geophysikalischen Jahr (IGJ) 1957 zur Verfügung haben

könnte, z. B. zur Vermessung der Ionosphäre.

Gedanklich ist das alles klar, nur ist bisher keine Nation in der Lage, einen Satelliten zu starten – die erste, die

das schafft, wird bewundert werden. Die UdSSR läßt einen ursprünglichen Plan, einen Satelliten für geophys.

Messungen zu bauen, wegen zu großer technischer Komplexität in einem kurzen Zeitplan fallen und entscheidet

sich für die einfachste Lösung: Metallgehäuse, Batterie, Tongenerator, Sender, der weltweit auch von Amateuren

empfangen werden kann. Niemand weiß, was dieser einfache Satellit sonst noch enthält.

Und so zeigt die UdSSR mit einer harmlosen, piepsenden Metallkugel im Okt. 1957 indirekt und auf völlig zivile

Weise, daß man einen globalen Waffenträger besitzt, viel zu mächtig für die piepsende Kugel, aber für Fachleute

stark genug, um 3 Tonnen zwar nicht in den Orbit, aber über 3000 km ballistisch zu verschießen. Was wiegt in

jenen Tagen 3 Tonnen? Der operationelle, russische, atomare Sprengkopf: Das nunmehr öffentliche

Raketenwettrüsten beginnt mit einer friedlichen Demonstration vor der Weltöffentlichkeit, indem die mächtige

sowjetische ICBM R-7 von Kapustin Jar aus einen Sputnik in den Orbit hievt.

Warum werden die Amerikaner überrundet? Sie werden nicht überrundet, sondern sie lassen der UdSSR den

Vortritt aus bestimmten - rein militärischen - Gründen:

US Historiker Dougall findet in den 80er Jahren zur US-Raumfahrtpolitik heraus, warum die USA keine Eile

haben: Die Planer für Aufklärungssatelliten im Pentagon interessiert das IGJ nicht, sie haben bewußt der UdSSR

den Vortritt gelassen und die Army in Huntsville ausgebremst. Nun weiß man nämlich mit Sputnik, daß das

Überfliegen aller Länder mit einem Satelliten kein politisches Problem darstellt und kann sofort große

Aufklärungssatelliten für das sowjetische Territorium insgeheim beauftragen. Und ausschließlich daran ist man im

Pentagon interessiert.

Allerdings hat man die US-Öffentlichkeit unterschätzt: Die ist zu Tode erschrocken. Der öffentliche Ruf erschallt

bis zum Präsidenten: Wir brauchen einen Satelliten! Und Huntsville ist vorbereitet, Wernher von Braun und sein

Team können helfen.

Politisch kann man das Propagandaspiel nur auf diese Weise, nämlich zivil, weitertreiben, und so kommt es, daß

ein Wettlauf der Raketen entsteht, mit friedlichen Zielen zu demonstrieren, welche stärkeren Träger man im

Arsenal hat. Zusammen mit den nuklearen Versuchsexplosionen in der Atmosphäre, im Meer und schließlich

unterirdisch spielt sich ein Abschreckungstheater ab, und es wird auch so genannt: “Nukleares Theater“:

Vorne auf der Bühne, für das Publikum, entwickelt sich ein ziviler Wettlauf mit seinen Trägern Atlas, Titan, Soyus,

Proton aber zivilen Nutzlasten, um die technologische Systemführerschaft zu demonstrieren. Kosmosforschung,

erste planetare Sonden, bemannte Orbitalflüge mit Gagarin als Erstem, finden statt. So etwas wie zivile

Raumfahrt entsteht langsam und „for show“. Hinter der Bühne aber werden dieselben Träger als

Interkontinentalraketen in Auftrag gegeben - zur ballistischen Bedrohung.

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A.Kopsch, „Von Peenemünde zur ESA“, Vortrag am 14.9.2014, Karlshagen, Haus des Gastes 12

Die technologische Systemführerschaft soll also der Beweis für die Überlegenheit der politisch-gesellschaftlichen

Staatsform sein.

Präsident Eisenhower hat verstanden, daß diese technologische Systemführerschaft nur im zivilen Rahmen

bewiesen werden kann und gründet 1958 eine zivile Behörde: die NASA. Sie soll diesen Wettlauf bewältigen.

Das ist eine weitreichende und kluge Entscheidung, die weltweit einzigartig dasteht und ein rein ziviles Image

entstehen läßt.

Die amerik. Volkswirtschaft erhält dadurch eine neue Impulse, zusätzlich zu der Dynamik, die durch die

Streitkräfte gegeben ist sowie durch den Aufbau nuklearer Energiegewinnung durch Kernkraftwerke.

In diesem Klima, Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre, entstehen in den zwei Nationen USA und UdSSR

riesige Industrien und technische Neuerungen im Zuge rasch aufeinander folgender Raumfahrtmissionen. Laika

und Gagarin hatten den Takt vorgegeben. Monat für Monat folgen neue Sensationen auf beiden Seiten der

Kontrahenten. Zudem wird binnen kurzem Kennedy das Mondprogramm verkünden, was enorme

volkswirtschaftliche Ressourcen beanspruchen und bekommen wird.

Die Reaktion in Europa: Mittlerweile beginnt Europa endlich aufzuwachen:

Für die Nutzung der nuklearen Energiegewinnung („friedliche Nutzung der Atomkraft“ - ein großes Motto in ganz

Europa) hat man längst eine große europäische Forschungsinstitution in Genf eingerichtet, das CERN (Centre

Européen des Récherches Nucléaires) auf wissenschftl.-technischer Augenhöhe mit den „großen“ Atomnationen.

Und von hier aus soll die entscheidende Initiative für das, was einmal die europäische Raumfahrt sein wird,

entstehen.

Die (atom-)wissenschaftliche Avantgarde im CERN in Genf erkennt, daß der technologische Wettlauf zwischen

USA und UdSSR bald eine Bedrohung für die volkswirtschaftliche Basis Europas sein wird, und daß die Nationen

der europ. Wirtschaftsgemeinschaft in angemessener Weise daran teilnehmen müssen:

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Seit den frühen 60er Jahren:

– Milliardenprogramme in Ost und West milit./industrielle Komplexe

– Wettrüsten atomare Bedrohung,

– Enorme industrielle Kapazitäten in USA, UdSSR Konjunktur Hochphase

– Wissenszuwachs: Naturwissenschaften, Sonnensystem, Erdwissenschaften,

Ingenieurwissenschaften technologische Führung

1958 Eisenhower:

Gründung NASA

1958 Stationierung

der Redstone als MRBM

in Europa

US-Verteidigungs-

ministerium

ARPA

NavyAirForce

(1947) Army

Zivile

Raumfahrt

Militärische

Raumfahrt

Bemannte

Missionen

NASA

1958

Redstone

Arsenal

(1955)

George C.Marshall

Spaceflight Center(1960)

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A.Kopsch, „Von Peenemünde zur ESA“, Vortrag am 14.9.2014, Karlshagen, Haus des Gastes 13

Man muß mitmachen, um nicht industriell überrollt, d.h. abhängig und fremdbestimmt zu werden.

Es ist wie im Leben, nur mit Kompetenz kann man mitreden, souverän mitentscheiden, oder wie es bei Wilhelm

Tell heißt: Vereint sind alle Schwachen mächtig….

Wichtig ist hier festzuhalten, daß es die Physiker sind, die die Lage erfassen und Alarm schlagen. Europas

Staatenlenker sind auf die militärische Seite fixiert und den Wiederaufbau.

Die Wortführer aus dem CERN, die Atomwissenschaftler Augier und Amaldi, überzeugen auf vielen Konferenzen

ihre Kollegen, daß Europa sich auf dem neuen Feld „Raumfahrt“ beteiligen muß, möglichst durch Kooperation

untereinander und in Kooperation mit den USA, d.h. in einer neuen europäischen Organisation mit den Aufgaben:

Geldmittel zusammenlegen, Forschungsziele definieren, technolog. Ziele definieren, anspruchsvolle Projekte

(Missionen) gemeinsam mit der europäischen Industrie durchführen.

Die Gründung der ESA:

1959/60 wird über eine europäische Kooperation in der Weltraumforschung nachgedacht. Man denkt an eine

Organisation nur für die Entwicklung von Satelliten, die ESRO (European Satellite Research Organisation), und

an eine zweite zur Entwicklung der notwendigen Träger, die ELDO (European Launcher Development

Organisation). Frankreich und England führen die Diskussion an. Deutschland möchte bei den internationalen

Konferenzen zur Gründung der ESRO auf der politischen Ebene „irgendwie“ mitmachen. Wie, weiß es noch nicht.

Parallel zur ESRO laufen Verhandlungen zur Gründung von ELDO, an denen die deutsche Seite von Anfang an

beteiligt ist. In beiden Fällen verhandelt man auf deutscher Seite zunächst unter Führung des Innenministeriums.

Erst 1961 wird die Zuständigkeit für ein nationales Weltraumprogramm auf das deutsche Atomministerium

übertragen. Die ESRO wird schließlich am 14. Juni 1962 im CERN gegründet. Gründungsmäßig ist also die

europäische Raumfahrt ein Kind der Atomforschung. Beide, ESRO und ELDO sind 1964 voll arbeitsfähig.

ESRO und ELDO und die europäischen Firmen arbeiten sich gut ein in die notwendige Kooperation für die ersten

großen Projekte der europäischen Raumfahrt. Alle Beteiligten erkennen die Vorteile der Kooperation,

ELDO/ESRO wachsen schließlich in der Arbeit zusammen, so daß 1975 die längst operierende ESA auch formal

vertraglich fusionieren kann.

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Die geistigen Vordenker

einer europäischen

Technologie-Initiative

für Raumfahrt mit

mit wissenschftl. Zielen:

Die Atomphysiker:

Pierre Auger (Fr.)

Eduardo Amaldi (It.)

Page 14: Von Peenemünde zur ESA

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A.Kopsch, „Von Peenemünde zur ESA“, Vortrag am 14.9.2014, Karlshagen, Haus des Gastes 14

Die EUROPA-Rakete soll das erste große Ziel der entstehenden europäischen Raumfahrt sein. Ausgangspunkt

ist der britische Vorschlag für eine zivile Trägerrakete auf der Basis der brit. Blue Streak (militär. Entwicklg.) für

die erste Stufe. Man einigt sich mit Frankreich, für die zweite Stufe die französische Coralie (auch militärisch) zu

verwenden. Erst danach folgt das britisch-französische Angebot an Deutschland, die dritte Stufe zu übernehmen,

die sei neu zu entwickeln, wobei Deutschlands Fachleute in der Welt verstreut sind.

Aller Anfang ist wirklich schwer. Nichts paßt zusammen. Kein Start wird erfolgreich sein. Die Europa-Rakete wird

schließlich zum Fiasko. Der französische Präsident Charles de Gaulle hatte aber gefordert: Europa braucht

seinen autonomen Zugang zum All !

Nach dem Mißerfolg mit der EUROPA-Rakete und der bitteren Erfahrung, daß man von USA abhängig ist,

beschließt die ESA 1973 die neue Entwicklung eines eigenen Trägers, um einen eigenen Zugang zum Weltraum

für Europa zu schaffen: ARIANE. Frankreich führt das Projekt und finanziert über alle Jahre den größten Teil.

Der europäische Startplatz wird Kourou in Frz. Guyana, ausgebaut und bestückt mit den nötigen technischen

Anlagen und Gebäuden mit europäischen Finanzmitteln. Und Ariane wird ein Erfolg!

Start einer ARIANE 4 in Kourou

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1979 – ARIANE 1…4 = eine Erfolgsstory

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1962…64 Gründung von ELDO und ESRO

1975 Formale Fusion ESRO/ELDO zur ESA

1975

Raumfahrt in Europa mit ESA

Page 15: Von Peenemünde zur ESA

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A.Kopsch, „Von Peenemünde zur ESA“, Vortrag am 14.9.2014, Karlshagen, Haus des Gastes 15

Der große Umweltsatellit ENVISAT zur Erforschung der Belastungen der Meere,

der Landoberflächen und der Atmosphäre

ENVISATs Schwester-Satellit METOP zur Erforschung von Wetter und Klima

Was die enorme Leistungsbreite der ESA betrifft, so braucht es einen eigenen Vortrag, um die vielen und

anspruchsvollen Satelliten-Missionen auf den Gebieten Astronomie, Erdnbeobachtung, Telekommunikation,

Sonnenforschung, Navigation (GALILEO) vorzustellen sowie die bemannte Raumfahrt mit europäischen

Astronauten für das SPACELAB der achtziger Jahre, die russ. Raumstation MIR der 90er Jahre und die

Internationale Raumstation ISS der Gegenwart.

Die europäischen Teilnehmerländer bestreiten die Finanzierung, einigen sich auf grobe Missions-Strategien, und

w w w . w e r n h e r v o n b r a u n . d e Quelle: ESA

Europas Envisat

w w w . w e r n h e r v o n b r a u n . d e Quelle: ESA

Europas Envisat

Quelle: ESA

„Schwestersatellit“ Metop-A

• für Klimauntersuchungen

• Wettervorhersage

• seit Okt. 2006 im Orbit

Metop-B 2010

Metop-C 2015

• für internationale

Organisationen:

NOOA

EUMETSAT,

ESA

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A.Kopsch, „Von Peenemünde zur ESA“, Vortrag am 14.9.2014, Karlshagen, Haus des Gastes 16

ESA verfeinert und definiert diese mithilfe von Forschungsinstituten und Industrie schließlich zu einer

verbindlichen Spezifikation und bestreitet mit der europäischen Industrie die Entwicklung, Herstellung, Operation

und Auswertung der Missionen.

Mitwirkung an der ISS: Europa steuert den COLUMBUS-Modul bei und die Versorgungsschiffe ATV.

Der jüngste deutsche Raumfahrer ist Alexander Gerst, er flog am 28. Mai zur ISS zu einer Langzeitmission.

Die Internationale Raumstation ISS

Mai 2014: Der deutsche Alexander Gerst kommt auf der ISS an.

Der Begriff „europäisch“ hat vielfältige Bedeutung und bezieht sich auf unterschiedliche Mitgliedsländer, die

europ. Währung, die EU Mitgliedschaft bzw. die europ. Raumfahrt. In 2013 ESA hatte die ESA 2250 Mitarbeiter,

bei einem Gesamt-Budget (obligatorisch plus optionale Programme) von 4282 Mio €.

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Die Internationale Raumstation

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Page 17: Von Peenemünde zur ESA

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A.Kopsch, „Von Peenemünde zur ESA“, Vortrag am 14.9.2014, Karlshagen, Haus des Gastes 17

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Fazit

Die europäischen Raumfahrtkapazitäten gingen zu Beginn von GB/UK und F aus, indirekt aufbauend auf einstigen Erfahrungen aus Peenemünde.

• Die europ. Raumfahrtkapazitäten sind seit 1962 politisch gezielt aufgebaut

worden, damit Europa global wettbewerbsfähig bleibt

• Das ESA-Programm dient ausschließlich friedlichen Zwecken (Charta).

ESA steuert seit 1974 als kompetente Agentur die europ. Raumfahrt - und

Zuliefer-Industrie

• Der europäische Zugang zum Weltall ist gewährleistet: mit Ariane 5, Soyuz (bis ca. 4 to) sowie Vega (bis ca. 1 to)

• Frankreich ist Raumfahrt-Führungsnation in Europa

• Europas Raumfahrt ist auf allen Gebieten „Global Player“:

– Wissenschaftliche Missionen, Planetenforschung

– Erdbeobachtung, Klimaforschung, Wettervorhersage, Ökosysteme

– Bemannte Missionen, ISS (Columbus + ATV)

– Navigation Galileo

– Technologien; machbare Kommerzialisierung: dtsch. Industrie erreicht schon an die 40 Prozent ihres Gesamtumsatzes

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(X)(X)(X)Osteuropa/ Sonstige*

3,5% / 108Schweiz

4,8% / 150XXSpanien

xXSchweden

xXXPortugal

xXXÖsterreich

xNorwegen

xXXLuxemburg

13% / 400XXItalien

xXXIrland

2,6% / 80XXHolland

xXXGriechenland

9,6% / 300XEngland/UK

24% / 748 XXFrankreich

xXXFinnland

25% / 773 XXDeutschland

xXDänemark

6% / 188XXBelgien

ESA % / Mio €EU-Mitglied€-18-ZoneLandWer macht in

Europa wo mit?

* Osteuropa: €-18 EU ESA

Bulgarien x

Estland 2012 x

Kroatien <2018 x

Litauen 2015 x Koop.

Lettland 2014 x Koop.

Polen <2020 x Koop.

Rumänien 2017 x Koop.

Slowakei 2009 x

Slowenien 2007 x

Tchechien 2017 x Koop.

Ungarn 2020 Koop.

Sonstige:

Israel Koop.

Kanada assoziiert

Malta 2008 x Koop.

Russland Koop.

Türkei Koop.

Ukraine Koop.

Zypern 2008 x Koop.

2013

Page 18: Von Peenemünde zur ESA

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A.Kopsch, „Von Peenemünde zur ESA“, Vortrag am 14.9.2014, Karlshagen, Haus des Gastes 18

Ohne Peenemünde keine ESA.

Punkt.

Quellen:

1) Vittorio Marchis, „Der lange Weg zum Mond“, Spektrum der Wissenschaft, Biografie, 4/2001

2) Johannes Weyer, „Wernher von Braun“, rowohlts monographien, 2006

3) ESA Bulletin, no. 157, Feb. 2014

4) Helmuth Trischler, „The Triple Helix of Space“, ESA, HSR-28, 2002

5) Helmuth Trischler, “Interview mit Dr. Finke“, ESA Oral History of Europe in Space, Interview, 2010

6) www.esa.int

7) B.E. Tschertok, „Raketen und Menschen - Deutsche Raketen in Sowjethand“, Elbe-Dnjepr-Verlag, 2005

8) Robert Schmucker, “Raumfahrt zwischen Menschheitstraum und Krieg“, Raumfahrt Concret Nr. 71,

1/2012

9) D. Röttler, „White Sands“, Raumfahrt Concret Nr.79/80, 4/5/2013 sowie Nr. 81, 1/2014

10) Bernd Ruland, „Wernher von Braun – Mein Leben für die Raumfahrt“, Burda Verlag, 1969

11) Dieter K. Huzel, „Von Peenemünde nach Canaveral“, Alte Wache Verlag, 2006

12) Walter Dornberger, „Peenemünde“, Ullstein, 2005

13) Michael Neufeld, „Wernher von Braun – Visionär des Weltraums Ingenieur des Krieges“, Siedler 2009

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!