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kuno« DAS MAGAZIN DER LEBENSHILFE HARZKREIS–QUEDLINBURG VORGESTELLT: SILKE MAUKSCH: SEITE 2 ARBEITSSCHUTZHELFER: SEITE 3 GEDENKEN AN TOM MUTTERS: SEITE 4 GUTE ARBEIT: SEITE 5 SPORT, SPORT, SPORT: SEITE 6/7 AUS DEN WOHNBEREICHEN: SEITE 8/9 NEUE IMAGEBROSCHÜREN: SEITE 10 EUROPATAG: SEITE 11/12 APRIL / MAI 2016 4. Gedanke: Meine große Schwäche Ja ich habe eine sehr grosse schwäche mit punkt komma setzen es ist keine ausrede ich kann sowas nicht Aber wie ich schon sagte ich lügne nicht ich will es auch nicht lernen Bin schnellschreiber es klingt bescheuert aber selbst wen ich nicht weis wo komma punkt hinbekommt gehe ich nach gefühl wan text zuende ist Aber ich kapiers nicht warum gibs da drau- ßen soviel hass hi gib dir mühe mit schreiben mit komma punkt Ich habe keine Schwierigkeiten damit wen mir jemand schreibt ohne komma punkt ver- stehe ich alles Und ich würde nie wenn ich sehe hi wo ist dein komma punkt dan fülle ich mich dan KOLUMNE wie das letzte arschloch Mir ist es scheiss egal ob keiner punkt komma nicht macht ich habe damit keine Probleme Und ich würde nie jemanden drohen he ent- weder du schreibst ordentlich mit komma Punkt oder ich bin weg Wen ich sowas machen würde ja dan bin ich sehr ekelhaft und das allerletzte Deswegen sage ich dir als freund schreibe so wie du es kannst ich habe damit kein Pro- blem 1frage schlimm das ich so eine Rechtschrei- bung schwäche habe CHRISTIAN OTTE Alles zur Ausstellung im Rahmen des Europatages auf Seite 11

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kuno«DA S MAGA Z I N D E R L E B EN SH I L F E H A R Z KR E I S – QU ED L I N BURG

VORGESTELLT: S ILKE MAUKSCH: SEITE 2ARBEITSSCHUTZHELFER: SE ITE 3GEDENKEN AN TOM MUTTERS: SE ITE 4GUTE ARBEIT: SE ITE 5SPORT, SPORT, SPORT: SE ITE 6 /7AUS DEN WOHNBEREICHEN: SEITE 8 /9NEUE IMAGEBROSCHÜREN: SEITE 10EUROPATAG: SEITE 11/12

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4. Gedanke: Meine große SchwächeJa ich habe eine sehr grosse schwäche mitpunkt komma setzen es ist keine ausrede ichkann sowas nichtAber wie ich schon sagte ich lügne nicht ichwill es auch nicht lernenBin schnellschreiber es klingt bescheuertaber selbst wen ich nicht weis wo kommapunkt hinbekommt gehe ich nach gefühl wantext zuende istAber ich kapiers nicht warum gibs da drau-ßen soviel hass hi gib dir mühe mit schreibenmit komma punktIch habe keine Schwierigkeiten damit wenmir jemand schreibt ohne komma punkt ver-stehe ich allesUnd ich würde nie wenn ich sehe hi wo istdein komma punkt dan fülle ich mich dan

K O L U M N E

wie das letzte arschlochMir ist es scheiss egal ob keiner punktkomma nicht macht ich habe damit keineProblemeUnd ich würde nie jemanden drohen he ent-weder du schreibst ordentlich mit kommaPunkt oder ich bin wegWen ich sowas machen würde ja dan bin ichsehr ekelhaft und das allerletzte

Deswegen sage ich dir als freund schreibe sowie du es kannst ich habe damit kein Pro-blem

1frage schlimm das ich so eine Rechtschrei-bung schwäche habeCHRIST IAN OTTE

Alles zur Ausstellung im Rahmen des Europatages auf Seite 11

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V O R G E S T E L LT❷

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Silke Mauksch

Wünsche …werden wahr??

Geld, Umzug, Hochzeit, Baby, neue Kla-motten ...? Wann, Was, Wo, Wie …??Manchmal richten Wünsche ganz

schön Verwirrung im Kopf an! Kann ich Wün-sche sortieren …? Können Wünsche auf ein-mal erfüllt werden …? Bringen mich Wün-sche sogar durcheinander …? Wo fange ichan …? Muss ich was tun, um Wünsche zu er-füllen …?Ja, so erging es uns. Wir sind Silke und Maikund wohnen sehr selbständig. Viele Zukunfts-pläne, viele Wünsche, sehr viel, viel Verwir-rung, manchmal schlechte Laune – Unzufrie-denheit. Diese Unzufriedenheit bemerktenauch unsere Bezugsbetreuer. Wir setzten unsmit ihnen zusammen und sprachen über dieDinge, die uns bewegten und über unsereWünsche – wir packten alles auf den Tisch.Dann sortierten wir unsere Wünsche nachWichtigkeit. Es war gar nicht so einfach, aus

der Vielzahl die Wichtigsten zu finden und zuüberlegen, wie sie erfüllt werden können undwer hilft uns dabei. Vielleicht der Betreuer?Nein, zaubern kann er nicht, er ist ja keineFee, der mit „Hex, hex!“ unsere Wünsche wahrwerden lassen kann. Da müssen wir schon sel-ber etwas tun – gute Erkenntnis … So wurdenach langem Überlegen und Diskutieren dieVielzahl der Wünsche auf DREI reduziert undfür uns nach Wichtigkeit sortiert. Ja, wir habendabei gelernt: Eins nach dem anderen zu pla-nen.Hochzeit ist für uns beide wichtig. Wir wollenallen zeigen, dass wir zusammengehören, für-einander da sind und uns trauen, eine festeBindung einzugehen. Was gehört dazu, eineHochzeit zu planen? An Vorstellungen man-gelte es nicht. Wir schrieben alles auf und sor-tierten auch hier wieder nach Wichtigkeit. Auf-gaben wurden verteilt, Gespräche geführt,diskutiert und Absprachen getroffen. Dannhatten wir einen Plan. Erst mal sparen. EineHochzeitskasse wurde angelegt und mit demgesetzlichen Betreuer ehrlich zusammengear-beitet. Das war manchmal schon schwierig,denn wir hätten uns gern mal von dem Geldcoole Turnschuhe oder tollen Schmuck ge-kauft, aber dann wäre unser Wunsch zerplatztwie ‘ne Seifenblase.Den Termin für unsere Heirat holten wir unsnach gemeinsamer Vorbereitung mit den Be-treuern selbständig. Ja, wir bestimmten unserHochzeitsdatum ganz allein. Das war ge-schafft!!! Nächste Überlegung: wen laden wirein – einfach 100 Leute fielen uns ein! EIN-FACH??? Wir merkten schnell, das ließ unserPortmonee nicht zu. Nach Gesprächen undDiskussionen beschränkten wir die Personenauf Familie, engste Freunde und Arbeitskolle-gen. Es sind dann 25 Personen geworden. DieKosten für das Abendessen holten wir ein,planten den Ablauf, kauften die Bekleidung,die Ringe und und und …Es war richtig Arbeit, die uns viel abverlangte,natürlich auch Diskussionen mit unseren Be-treuern, die uns aber immer auf den Bodender Tatsachen zurückholten. Wir haben eingutes Gefühl, alles gut durchgeplant zuhaben, so dass unser Wunsch Nr. 1 am13. Mai in diesem Jahr in Erfüllung geht. Wiees war, verraten wir Euch dann.

Bis dahin Silke und Maik

AUFGESCHRIEBEN VON CHRISTINA RENNECKE

Ist Silke ein Filmstar? Noch nicht, aber wasnicht ist, kann ja vielleicht noch werden.Denn ab 30. Juni 2016 kommt eine neue

Filmkomödie in die Kinos: „Stadtlandliebe“.Hier spielte Silke mit! Ein Dorffest wurde ander Windmühle in Warnstedt gedreht. Schonfrüh am Morgen ging es los mit dem Ausfüllenvon Formularen, dann wurde das Kostüm aus-gesucht. Danach wurde Silke vor einem gro-ßen Spiegel so richtig aufgehübscht – mit Fri-sur und Schminke. Was dann so lustig undleicht auf der Kinoleinwand aussieht, wurdeetliche Male gefilmt, immer wieder. Als esschon richtig dunkel wurde, waren alle Szenenendlich „im Kasten“. Auf das Ergebnis ist Silkeschon gespannt. Aber es war nicht ihr ersterFilm. „Das kleine Gespenst“ wurde 2012 inQuedlinburg gedreht. Hier war Silke als Pas-sant auf dem Marktplatz dabei, als der Film-Bürgermeister Uwe Ochsenknecht durch dieMengen ritt. Ochsenknecht spielte übrigensauch wieder bei dem „Stadtlandliebe“-Filmmit, genau wie solche Stars wie JessicaSchwarz und Tom Beck.Im „richtigen“ Leben arbeitet Silke natürlich inder Lebenshilfe. Sie arbeitet auf einem Außen-arbeitsplatz in der Kita „Sonnenkäfer“. „Hiermacht es mir am meisten Spaß!“ Wenn sie dieFlure reinigt, begegnen ihr die Kinder. In derKüche kümmert sie sich im Team mit Sigrununter anderem um den Abwasch. Mit ihrerChefin Jana kommt sie gut klar: „Sie ist cool!“.Doch vorher hatte Silke auch andere Arbeits-plätze in der Werkstatt: in der Küche in Wed-dersleben, in der Gastronomie in der LangenGasse, im Samocca und sogar auch in einemHotel.Mit ihrem Maik wohnt sie im „Weißen Engel“.Mit ihm zusammen spielt sie auch schon vonAnfang an in der Theatergruppe. Hier spielt sieeine Hofdame, eins von sieben Schneewitt-chen und die Herrscherin der Steine. Und nunnoch Filmstar …

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Bei der Umsetzung der „Arbeitssicher-heit am Arbeitsplatz“ muss man vielesbedenken und sehr umsichtig sein!

Deshalb wurde aus jedem Arbeitsbereich un-serer Werkstätten ein Beschäftigter ausge-wählt, welcher zum Arbeitssicherheitsverant-wortlichen ausgebildet wurde. Die Schulungerfolgte am 24.2.2016 durch Herrn Knödelvon der IAS (Ingenieurgesellschaft für Arbeits-sicherheit mbH).Inhalte gab es aus dem fachtheoretischen Be-reich:• Warum brauchen wir Arbeitsschutzhelfer?• Was sind die Aufgaben der Arbeitsschutz-

helfer?• Was ist Arbeitsschutz?

A u S d E n W E R k S T ä T T E n ❸

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• Filmmaterial / Fotos über Arbeitsmiss-stände / Gefahrensituationen

• Textmaterial / Situationsbeschreibungen / Diskussionen

und aus dem praktischen Bereich – dem all-täglichen Werkstattleben:• Begehung der WfbM Weddersleben mit

Aufgabenblättern / Auswertungsbögen• Aufgabenstellungen, Fehlverhalten, Gefah-

rensituationen erkennen und vermerken

Im Rahmen dieser Schulung konnten die Teil-nehmer erworbenes Wissen sofort in der Pra-xis anwenden. Ausgerüstet mit einem Zertifi-kat als Arbeitsschutzhelfer unserer Lebens -hilfe stehen alle Teilnehmer ab sofort sowohl

Ausgebildete Arbeitsschutzhelfer unserer WfbM

Bden Gruppenleitern und ihren Kollegen inden jeweiligen Arbeitsbereichen als Beraterund als Vorbild in Fragen der Arbeitssicherheitund des Gesundheitsschutzes unterstützendzur Seite. Die Weiterbildung soll zukünftig 1 xjährlich in den Standorten Weddersleben undGroß Orden durchgeführt werden!Ein Dankeschön an unsere ausgebildeten Ar-beitsschutzhelfer, die mit viel Interesse undeiner super Motivation teilgenommen haben– viel Erfolg bei der Umsetzung!! Ebenso einDankeschön an Herrn Knödel, der eine inte-ressante und praxisnahe Schulung durch-führte. Und danke an Ulf Schwertfeger für diesuper Zusammenarbeit, für deine Unterstüt-zung und dass du trotz meiner zahlreichen An-rufe immer noch an dein Telefon gehst. ANTJE DRIEL ING

Arbeitsschutzhelfer unserer Lebenshilfe (v.l.n.r.): Sabine Grzesica (Keilrahmen / Montage Bahn), Steven Ibsch (Samocca), Alexandra Berndt (Primed),Saskia Masur (Montage / Floristik), Stephan Rosen-thal (Küche Groß Orden), Maik Teichmann (Eddi-Markt), Sebastian Rothe (Grünlandpflege), SimoneBriedenhahn (Montage / Konfektionierung), TorstenBuchholz (Metallverarbeitung), Mathias Kuhlmey(Wäscherei), Sebastian Braun (Küche Weddersle-ben), Kevin Franke (Tierpension), Marcus Gärtner(Papierwerkstatt), Steffen Tugendheim (Papierwerk-statt), Kathrin Klapperer (Holverarbeitung), AndréMeier (BBB / Tierpension)

Mein Foto-Erlebnis: Matthias OttenbergDiese Gestalten aus der Phantasiewelt traf ichim letzten Sommer. Ich war 5 Tage in Hildes-heim beim M’era Luna Festival. Das war einabsolut tolles Ambiente! Alle dort sind wieeine große Familie. Die Leute beim Festivalverkörpern Charaktere der Cyber-Welt derdunklen Seite: Wikinger, Soldaten, Drachen,Dämonen … Da kann ich mich sehr gut rein-versetzen. Ich mag solche Rollenspiele.Selbstverständlich war ich auch kostümiert!Das Entscheidende bei dem Festival ist natür-lich die Musik auf den Bühnen. Meine High-lights waren die Bands Nightwish, Blutengelund Apoptygma Berzerk. Mit meinem Kumpel Axel besuchen wir auchnordische Feste, die Kreuzmühle in Rübelandoder das Mittelalterdorf in Tilleda. Hier leben

wir den Alltag der Menschen zu vorchristlicherZeit.Hoffentlich kann ich diesen Sommer auchwieder zu M’era Luna fahren – auch wennmeine Freundin dazu leider keine Lust hat …

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G E d E n k E n❹

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Lebenshilfe-Gründer Tom Mutters ist im Alter von 99 Jahren gestorben

Tom Mutters: „Nägel mit Köpfen“

Marburg/Berlin. Dr. med. h. c. Tom Mutters,Gründer und Ehrenvorsitzender der Bundes-vereinigung Lebenshilfe, ist am 2. Februar2016 in Marburg im Alter von 99 Jahren ge-storben. Er sei in den letzten Wochen immerschwächer geworden und am Ende friedlicheingeschlafen, hieß es aus seiner Familie.„Heute empfinden wir alle in der Lebenshilfetiefe Trauer. Tom Mutters war für uns ein ech-ter Held, und er wird es immer bleiben. Nachdem furchtbaren Krieg, in dem etwa 300.000

Tom Mutters (* 23. Januar 1917 in Amsterdam; † 2. Februar 2016 in Marburg, Hessen) war der niederländische Begründer der Lebenshilfe. Er gilt als „Vater“ der Lebenshilfe. Zusammen mit Eltern und Fachleuten gründete er am 23. November 1958 in Marburg die Bundesvereinigung Lebenshilfefür das geistig behinderte Kind e. V. (heute: Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V.),deren Geschäftsführer Tom Mutters 30 Jahre lang war.

QUELLE: WIKIPEDIA

kranke und behinderte Menschen als lebens-unwert von den Nazis verfolgt und ermordetwurden, war es Tom Mutters, der die Familiendazu brachte, ihre geistig behinderten Kindernicht mehr zu verstecken“, so Ulla Schmidt,Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und Vize-präsidentin des Deutschen Bundestages.

PRESSEMITTE ILUNG DER LEBENSHILFE -BUNDESVEREINIGUNG

Zu einer persönlichen Begegnung zwischenDr. Dietrich Rehbein und Tom Mutters kames im Januar 1990.

Eine kleine Gruppe aus Quedlinburg fuhrnach Marburg. Von der Bundesvereinigungder Lebenshilfe hatten sie persönliche Einla-dungen erhalten. Die betroffene Mutter UteGoßlau hatte bereits den Kontakt zur Lebens-hilfe in der damaligen BRD gesucht, um Mate-rial zur Förderung von Kindern mit Behinde-rung zu bekommen. Nun wollte sich dieLebenshilfe mit engagierten Menschen tref-fen, um sich zu informieren, wie Behinderte in

der DDR betreut werden. Einige der Anwesen-den hatten schon Vereine gegründet. DieQuedlinburger noch nicht, sie waren „nur“eine Bürgerinitiative. Spontan stellte Dr. Diet -rich Rehbein vor der ganzen Versammlungdie Anfrage, ob man denn nicht die DDR-Le-benshilfe gründen könne. Als man sich zur Be-ratung zurückzog, kam Tom Mutters auf Dr.Rehbein zu und fragte: „Sie wollen wohlgleich Nägel mit Köpfen machen?“ Er war be-geistert von dieser Idee und wollte dieses un-terstützen. Ihm war bewusst, wie schwierig essein kann, solche Strukturen aufzubauen. Under setzte sich für diese Idee im Bundesvor-

„Die Anregung, derartige Einrichtungen

auch hier ins Leben zu rufen, wird von einer

einflussreichen Elternorganisation

ausgehen müssen, die nicht müde wird,

sich immer wieder dort, wo es

notwendig ist, für das Wohl und Glück

ihrer Schützlinge einzusetzen.“

(Tom Mutters, 1958)

stand ein. Dann ging alles ganz schnell. Dankder Vorarbeit konnte sich die Lebenshilfe imLandkreis Quedlinburg schon einen Monatspäter gründen – als eine der ersten Lebens-hilfe-Vereinigungen auf dem Gebiet der da-maligen DDR. Dr. Dietrich Rehbein wurdezum Vorsitzenden gewählt. Aber einen direk-ten Kontakt zu Tom Mutters gab es leider nichtmehr. Viel zu viele Aufgaben und Verantwort-lichkeiten waren hier nötig, um unsere Le-benshilfe zu dem zu machen, was sie heuteist.

DR. D IETRICH REHBEIN / RED.

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G u T E A R B E I T ❺

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Einen ganzen Vormittag hat Benjaminwährend seines Praxistages in der Werk-statt hinter die Kulissen einer Kantine

geschaut. Diese wird geleitet von einem rechtgroß gewachsenen, respekteinflößenden Kan-tinenchef. Der schreit aber nicht cholerischum sich, wenn das Personal wieder einmaldas Hauptgericht ruiniert. Aber er sagt deut-lich an, wenn es um die Verteilung der tägli-chen Aufgaben geht. Benjamin blieb davonnicht verschont, trotz weniger Erfahrungen.Seine Aufgabe: die Zubereitung und Portio-nierung eines Desserts für alle Mitarbeiter der

Ein neuer Koch in der Tagesförderstätte

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Hoher Besuch in unserer Werkstatt inWeddersleben. Kurzfristig hatten sichSozialminister Bischoff und Landtags-

abgeordneter Andreas Steppuhn angemeldet.Kurz vor der Landtagswahl in Sachsen-Anhaltwollten sie sich einen Überblick verschaffenüber die Leistungsfähigkeit unserer Werkstatt-beschäftigten. Und sie wurden nicht ent-täuscht. In Begleitung unseres Geschäftsfüh-rers Andreas Löbel erklärte Vanessa fach -gerecht ihre Arbeitsschritte bei der Fertigungder Klemmmappen. Auch in der Keilrahmen-produktion staunten die Politiker über diepräzise Arbeit. Sie bedankten sich bei unserenMitarbeitern herzlich für die Einblicke in ihreverantwortungsvolle Arbeit.

Ministerbesuch

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Werkstatt sowie alle Gruppenleiter und Kolle-gen der „Brücke“ in Weddersleben! Danach:Arbeitsplatz aufräumen und reinigen!

Das alles hat Benjamin scheinbar sehr gut ver-kraftet. So gut, dass er darauf bestand, in die-ser Woche auch bei uns alle Tätigkeiten in derKüche zu übernehmen, inklusive Kochen / Ba-cken (als ob hier jemand täglich kochenwürde …?!). Wie passend, denn der Großkü-che scheint im Moment die Leidenschaft beider Zubereitung ihrer Massenspeisung ab-handen gekommen zu sein. Da fällt uns der

Verzicht auf die nächtlich erstellte Mahlzeitdes Großanbieters nicht schwer. Somit wurdeder nächste Koch- und Backkurs geplant.

Pizza! Sie hat sich doch oft bewährt und isteine tolle Erfindung. Denn praktisch betrach-tet erfüllt so eine Pizza den Anspruch einesDrei-Gänge-Menüs. Es wurden also schnellIdeen zusammengetragen, womit eine Pizzabelegt werden könnte. Benjamin schrieb zeit-gleich die Einkaufsliste. Die Besorgung derZutaten sollten allerdings die Kolleginnenübernehmen. Schließlich kann er sich ja nichtum alles kümmern. Stimmt, denn um zu einerPizza zu kommen, sind viele Hände nötig.Vom Einkauf abgesehen, müssen Tomaten ge-schnitten werden, Dosen geöffnet, Verpackun-gen entfernt, Teig ausgerollt, Soße verteilt,alles übereinander belegt und der Backofenbedient werden. Punktgenau zur Mittagszeitkonnten sich alle das Ergebnis dieser gemein-samen Produktion schmecken lassen. Bis aufzerfetztes Backpapier, Teig- und Käseresten,blieb von den zwei Blechen nichts mehr übrig.

Vielen Dank, Benjamin! Von deiner Arbeit inder Kantine profitieren wir nun alle.

SEBAST IAN BORCHMANN

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W A S u n S B E W E G T❻

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Lebenshilfe läuft nun als TSG

Training riesig

die Laufgruppe der Lebenshilfe trainiertschon zwölf Jahre und nimmt regelmä-ßig an regionalen und überregionalen

Wettkämpfen teil. Waren es anfangs 3,7 gelau-fene Kilometer, so steigerten sich die Sportlerauf aktuell 14 Kilometer. Viele Beschäftigte derLebenshilfe-Werkstatt beteiligten sich in dieserZeit am Training. Sieben Beschäftigte und zweiBetreuer drehen nun seit Stunden auf der Al-tenburg ihre Runden. Denn dort sind die Be-dingungen für die Wettkämpfe, an denen teil-genommen wird, den jeweiligen Läufenoptimal angepasst. Schon im Vorfeld der Lauf-gruppe gab es einige Beziehungen zur TSGGutsMuths. Durch den Quedlinburger Wald-lauf und die Lothar-Fricke-Winterlaufserie, diedurch die TSG GutsMuths veranstaltet wurde,lernte das Lebenshilfe-Team diesen großenSportverein kennen. Zur Auswertung der Win-terlaufserie im April 2015 saß man dann ge-meinsam in angenehmer Gesprächsrunde zu-sammen. In Vorbereitungen zur Teilnahme anden Special Olympics 2015 durften die Lebens-hilfe-Sportler verschiedene Disziplinen aufdem Moorberg trainieren. Inklusion ist für die Laufgruppe der Lebenshilfeschon lang gelebter Alltag, denn sie nehmenseit Jahren selbstverständlich an vielen Wett-kämpfen teil, die für Sportler ohne Handicapausgeschrieben sind. Da es hierbei keine Son-derwertungen für das Lebenshilfe-Team gibt,fallen sie unter den Läufern nur noch durchgute Laufergebnisse auf.Eine Steigerung der körperlichen Aktivitätenund der Professionalität erfährt die Laufgruppe

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Riiiiesig … – das ist ja der Wahnsinn!“,diesen Satz hörte man mehrfach, als dieBasketball-Gruppe zum ersten Mal in

ihre neue Trainingsstätte kam. Die Mehrzweck-halle in Thale ist nun unser „Spielplatz“ immerdonnerstags für eine Stunde am Vormittag.Die Halle bietet alle wichtigen Dinge, dieman(n) für ein richtiges Basketball-Spiel benö-tigt. Zum Trainieren gibt es mehr als drei Körbeund die Halle bietet sehr viel Platz für Lauf-spiele. „Endlich können wir so richtig spielen!“sagte David Apel nach der ersten Stunde.

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nun in ihrem neuen Sportverein. Am 17. Feb-ruar nahm die TSG GutsMuths die Läufer der Le-benshilfe in ihre Reihen auf. Jeder Sportlerbekam seinen Ausweis vom Vereinsvorsitzen-den Konrad Sutor überreicht. Alle erhieltenauch das vereinsfarbene rote T-Shirt. Nun dür-fen die Sportler der Lebenshilfe jeden Mittwochin der Bodelandhalle mit anderen Leichtathle-ten und erfahrenen Trainern Sport treiben.Dabei bestimmt jeder selbst die Intensität desTrainings.Am Freitag wird das vom Betreuer Ingo Schäferund der Trainerin Jeannette Schmidt-Pfeifer er-arbeitete Trainingsprogramm umgesetzt.Dabei werden in den 90 Minuten neue Übun-gen angeleitet, die ganz neue Muskelgruppenunseres Körpers beanspruchen. Der Spaß sollnicht zu kurz kommen, dafür sorgt zum Trai-ningsende ein Abschlussspiel. Natürlich kostendiese zusätzlichen Trainingsstunden viel Kraft,so dass einige Läufer das Lauftraining amSamstag wegen Muskelkater absagen müssen.Doch diese Läufe werden nachgeholt, damitdie nächsten Wettkämpfe erfolgreich und ohneVerletzungen bewältigt werden können. Dank sagt die Läufergruppe der Lebenshilfeselbst, die die Aktivitäten seit der Gründungideell, finanziell und auch logistisch unter-stützt, dem ehemaligen FSG-Sportverein – derFreizeit-Sport-Gemeinschaft Quedlinburg1998, die das Team jahrelang begleitete undnatürlich der Turn- und Sportgemeinschaft1860 GutsMuths für die warmherzige Auf-nahme in den großartigen Sportverein.INGO SCHÄFER / RED.

An dieser Stelle danken wir Ulf Schwertfeger,der sich für die Umsetzung der Hallenzeit sehrengagiert und uns das Training damit ermög-licht hat. „Danke Ulf, Du bist der Beste!“,strahlte Christian Lehmann. Wir freuen uns aufviele Stunden in dieser tollen Halle und aufviele Interessierte, die den Kurs im Rahmen derarbeitsbegleitenden Maßnahmen gerne bele-gen möchten.

BETT INA WEINBERG

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S p O R T L I c H E S I E G E R ❼

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Sonnenkäfer erringen den ersten PlatzKindertagesstättenolympia in Quedlinburg

Mädchen und Jungen aus sechs Quedlinburger Kindertagesstätten ermitteln in der Bodelandhalle mit viel Spaß ihre Besten.

Bereits zum dritten Mal loderte in Qued-linburg das Feuer für eine ganz beson-dere Olympiade: Mädchen und Jungen

aus den Kindertagesstätten in der Welterbe-stadt maßen ihre Kräfte beim sportlichen Wett-kampf. Der hatte es in sich und zum Teil unge-wöhnliche Disziplinen im Angebot. Wiebeispielsweise das Schritt-Rutschen auf Tep-pichfliesen und glattem Turnhallenboden. Fürmanch einen der Knirpse war das eine wirkli-che Herausforderung. Immer wieder verführtedie Aufregung und Anspannung dazu, die Füßezu heben. Doch dann blieb die Fliese liegenund der Gleitschritt war nicht gültig. Irgendwieschafften es die kleinen Wettkämpfer danndoch, die Strecke zu bewältigen und den nächs-ten aus der Mannschaft loszuschicken. […]Die spielerische körperliche Betätigung gefielbei der dritten Kindertagesstätten-Olympiadeallen. Auch Maskottchen Quedel, der Hund ausdem Quedlinburger Stadtwappen, feuerte diekleinen Wettkämpfer an. Und zum Schluss gabes neben der unentwegt brennenden olympi-schen Fackel die Siegerehrung, bei der Pokalefür die Besten und Medaillen für alle verteiltwurden. Den ersten Platz errang die Kinderta-gesstätte „Sonnenkäfer“ der Lebenshilfe.

SIGRID DILLGE – ERSCHIENEN IN DER MITTELDEUTSCHEN ZE ITUNG VOM 22.2 .2016

Zur Mannschaft unseres Eltern-Kind-Zen-trums „Dr. Otto Bold“ gehörten ausallen Gruppen des Sonnenkäfers Till

Mike und Till Pablo, Ric und Debby, Tero undDavid, Finja, Marlene, Lilli, Kim, Christof undLenny. Immer 10 Kinder starteten bei einer Auf-gabe, zwei durften sich in der Zeit ausruhen.Die Disziplinen waren im Vorfeld bekannt undwurden im eigenen Turnraum mit den Kinderntrainiert. Schnell wuchsen die kleinen Sportlerzu einer Sonnenkäfer-Mannschaft zusammenund gaben ihr Bestes. Mit Spaß und Eiferkämpften sie gemeinsam für die Kita. Lautstarkging es in der Bodelandhalle zu. Auch die El-tern feuerten die Kinder von den Zuschauer-rängen aus an. Alle hatten viel Spaß bei densportlichen Spielen. Und tatsächlich: diesesJahr klappte es! Unsere Mannschaft wurde zu-letzt auf das Siegertreppchen gerufen – dennwir waren die Gewinner! Der Jubel war groß!Alle bekamen eine Goldmedaille und eineÜberraschung aus dem Pokal.KATHRIN KARSTÄDT

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Mahlzeit – Haus am Anger!

A u S d E n W O H n B E R E I c H E n❽

Es ist Wochenende. Da heißt es für unsBewohner des „Hauses am Anger“:Essen kochen! Ganz so einfach ist das

aber meist nicht, da wir uns oft nicht einigsind, was es geben soll und wer kocht. Meis-tens gibt es aber Unterstützung von unserenBetreuern.

Aber wenn so was Leckeres auf dem Speise-plan steht wie „mediterrane Hähnchen-pfanne“, dann packen sogar die Jungs gernemit an. Jeder schnippelt geduldig sein Lieb-lingsgemüse. Nur verschwindet leider dereine oder andere danach schnell wieder in

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Unsere Renate

Oh, Dich kenn‘ ich doch!“ „Bist Du heutebei uns?“ Wurden die Fragen beant-wortet, folgte eine herzliche Umar-

mung und ein dicker Schmatzer auf dieWange. So war die Begrüßung von RenateBartel, wenn sie von der Arbeit kam. RenateBartel lebte seit 1994 im Wohnheim Haus Be-nedikt in Quedlinburg. Zuvor war sie mit ihrenEltern und ihren beiden Geschwistern ineinem Häuschen in Ballenstedt zu Hause.

Bekannt wurde Renate in der Lebenshilfedurch ihre freundliche und offene Art. Ihre ty-pischen Schlagwörter waren: „Dich mach‘ ichfertig!“, „Du bist eine schöne Frau!“, „Na, Klei-ner!“ oder „Gartenzwerg!“ und sie lachte lautund strahlte dabei übers ganze Gesicht undman konnte selbst das Lachen nicht mehr un-terdrücken. Renate hatte ebenso ein gutes Ta-lent, sich mit Albereien wie „Tri tra tralala“ Auf-merksamkeit zu verschaffen.

Sie liebte es, wenn der Tag Struktur hatte. Auf-stehen, Frühstücken, Arbeiten (am liebstenjeden Tag), Vesper, Einkaufen (jeden Tag),Abendbrot, Beschäftigungen, … Der Tag sollteaber dann nicht enden. Nachtruhe und alleinsein mochte Renate so gar nicht. Stets an ihrerSeite waren Rosi und später Erika. Malen undPapier zerreißen ließen ihr das Herz aufgehen.Das spätere Zusammenfegen dieser Schnipselweckte in ihr allerdings weniger Begeiste-rung. Ausflüge wie Eis essen, Klamotten ein-kaufen oder zur Schwester nach Brandenburgfahren, mochte sie sehr gern.

Doch seit dem Frühjahr 2015 baute Renatezusehends geistig und körperlich ab, so dassdie Betreuung im Haus Benedikt immerschwieriger und letztlich nicht mehr realisier-bar war. Seit dem 1. März lebt Renate jetzt inBlankenburg in einer Wohnstätte.

Wir wünschen Renate alles Gute und bleib‘schön gesund. Bis bald!

DEINE GRUPPE 1 UND DIE GRUPPENBETREUER SABRINA BRÜCHNER UND PEGGY VOGEL

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seinem Zimmer, wenn ich den Herd an-schalte. Nur Klaus hilft mir gerne, indem ergenau aufpasst und tief in die Töpfe guckt.

So nach und nach landet aber alles in derBrutzelpfanne und der Geruch zieht selbst diefaulen Jungs ganz schnell von ihrem Sofahoch. Ruckizucki sitzen sie alle am Tisch undschreien nach „Hunger“!Jeder will das meiste haben. Aber wenn allesalle wird, bin ich auch ein bisschen stolz, weilihnen mein Essen geschmeckt hat. Essen kön-nen sie alle, aber kochen will keiner!DANIELA KRAFT

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❾A u S d E n W O H n B E R E I c H E n

Die Hobbys unserer Bewohner

nach einem langen Arbeitstag heißt esfür unsere Bewohner: „Endlich Feier-abend”! Nacheinander trudeln sie im

Haus Duricke ein und es wird beratschlagt,wie man den Nachmittag gestalten könnte.Natürlich hat jeder seine Aufgabe: Zimmerreinigen, Wäsche waschen, einkaufen oderAbendbrot vorbereiten.Aber jeder hat auch so seine Hobbys und freutsich nur darauf, einfach die Seele baumeln zulassen und zu tun, was ihm Spaß macht. Soholt z. B. Rolf eifrig seinen Malkasten hervorund übt sich geduldig an „Malen nach Zah-len”. Hier ist nicht nur Geschicklichkeit undFarbverständnis gefragt, sondern auch dieFeinmotorik, die Kreativität und das Erkennender winzig kleinen Zahlen werden geschult.Ausdauernd und gewissenhaft malt er seineBilder bis zum Ende und bittet notfalls umHilfe. Ganz stolz hängt er dann sein Ergebnisin seinem Zimmer auf.Hanfried widmet sich sehr gern seinen Lego-Bausätzen. Mit viel Fingerspitzengefühl bauter jedes Detail akribisch genau zusammenund gibt nicht auf, bis es fertig ist. Das kannschon mal bis spät in den Abend hinein dau-ern. Aber die Modelle können sich sehen las-sen.Für Eric und Frank heißt Entspannung, einfachnur mal einen kleinen Spaziergang zu ma-chen. So verabschieden sich die beiden undschlendern gemeinsam an der frischen Luftdurch Weddersleben in Richtung Teufels-mauer.

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Familienzusammen-führung nach 20Jahren geglückt!

corinna Krüger ist Bewohnerin des IBWWeingarten. Vor 20 Jahren hat sie dieEntscheidung getroffen, ihre Tochter in

einer Pflegefamilie aufwachsen zu lassen. EineEntscheidung, die ihr nicht leicht gefallen ist.Sie geschah aber zum Wohle des Kindes. Bereits im Alter von 16 Jahren hegte CorinnasTochter den Wunsch, ihre leibliche Mutterkennen zu lernen. Doch es sollte vier Jahredauern, bis es nun endlich soweit war. Einemgemeinsamen Treffen bei Kaffee und Kuchenim Weingarten sagten Mutter und Tochtersamt Betreuer zu. Und plötzlich war es dann soweit. Es klingeltean der Tür und ihre Tochter stand vor ihr. Im

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Überraschungsfahrt zum Brocken

€ inen Überraschungsausflug machenwir, heißt es!“ So oder so ähnlich er-zählte Eric es fast jedem im Wohn-

heim und das eine gute Woche lang. Dochwohin es gehen sollte, erfuhren Frank, Jürgenund Eric erst an jenem Tag, an dem der Ausfluganstand. Eine Überraschung eben.Eine Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahnzum Brocken stand auf dem Plan. Die Aufre-gung war den Männern deutlich anzusehen.Als wir dann am Gleis standen und sie sahen,dass wir auch noch mit der Dampflok fahrenwollen, freuten sie sich umso mehr. Und sorau(s)chten wir los!

Die Fahrt bereitete uns allen Freude, vor allemweil der Brocken noch ganz in Schnee gehülltwar. Das machte es zu etwas ganz Besonde-rem. Als wir oben angekommen waren, ließenwir die winterlichen Eindrücke bei einem le-ckeren Mittagessen im warmen Gasthaus nocheinmal richtig sacken. Nach unserer Stärkunggenossen wir noch den tollen Ausblick undmachten uns dann auch schon auf den Weggen Heimat. Eins noch, das musste sein: einZwischenstopp in Drei Annen Hohne. Dorthaben wir uns noch leckeren Kuchen und Kaf-fee schmecken lassen. Wir wollten schließlichnichts auslassen! Doch so schnell geht auchder schönste Tag dem Ende entgegen. Wasbleibt, sind diese schönen Erinnerungen –nicht nur auf den Fotos.

SEBAST IAN WESCHE

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Jörg hat ein besonderes Interesse für denWintersport. So läuft sein Fernseher währendder Übertragungen von Skispringen und Bi-athlon ununterbrochen. Selbst die Mahlzeitenlässt er sich dann in seinem Zimmer servieren.Dafür werden aber alle anderen Bewohnerund Betreuer anschließend ausführlich überden Ablauf und Ausgang der Wintersportver-anstaltungen in Kenntnis gesetzt.Torsten erzählt uns vom Fußball, Steffi puzzeltbis in ihrem Zimmer kein Platz mehr ist undAnnerose dreht Zigaretten für sich und ihrenRainer. So geht auch der Nachmittag und diefreie Zeit unserer Bewohner dahin. Aber jedergestaltet sie auf seine Art sinnvoll nach seinenVorlieben und Bedürfnissen und jeder kannstolz auf sich sein.

SILKE BRABANDT

Gepäck hatte sie noch eine Überraschung: Co-rinna ist seit 4 Monaten Oma! Ein kleinesMädchen blickte uns mit großen Augen ausdem Kinderwagen an. Beim anschließendengemütlichen Beisammensitzen lernten sichalle Beteiligten etwas besser kennen undtauschten sogar gegenseitig Telefonnum-mern aus. Ein weiteres Treffen ist auch bereitsgeplant. Wir wünschen der kleinen Familiealles Gute und bieten gern unsere Unterstüt-zung an.JESSIKA ZUMPE

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W O H N - U N D

F R E I Z E I T M Ö G L I C H K E I T E N

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Menschenrechte sichern / Teilhabe verwirklichen / Zusammenleben gestalten

P R A K T I K A U N D

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I m A G E B R O S c H ü R E n❿

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Blättern Sie in unserer Lebenshilfe!

S ie wird größer, sie wird vielfältiger, siewird bunter! Die Rede ist von unsererLebenshilfe. Damit sich alle einen bes-

seren Überblick verschaffen können, sind nuninsgesamt fünf neue Broschüren erschienen.

In dem blauen Heft „Portrait der LebenshilfeHarzkreis-Quedlinburg“ findet man alle Be-reiche übersichtlich und kurz erklärt. Schnellstellt man fest, wie umfangreich und vielfältigdie Möglichkeiten sind, die unsere Lebens-hilfe bietet.Für ausführlichere Informationen zu den ein-zelnen Bereichen gibt es extra Hefte. In derBroschüre in Gelb „Eltern-Kind-Zentrum Dr.Otto Bold / Kita »Sonnenkäfer« / Hortbetreu-ung“ werden die Bereiche der Kinderbetreu-ung vorgestellt. Das Heft „Teilhabe am Arbeitsleben“ umfasstden gesamten Bereich, was an Arbeitsfeldernund deren Begleitung bei uns möglich ist.Ebenfalls grün ist die spezielle Ausgabe„Praktika und Außenarbeitsplätze“. Hierkommen sogar Partnerfirmen zu Wort, die be-reits gute Erfahrungen als Anbieter von Au-ßenarbeitsplätzen gemacht haben.Im Rotbraun präsentiert sich das Heft „Wohn-und Freizeitmöglichkeiten“. Wohnformenentsprechend der Selbstständigkeit werdenhier aufgezeigt.

Wer gern selbst in diesen Broschüren blätternmöchte, kann ab sofort in jedem unsererLebenshilfe-Bereiche diese Hefte erhalten.

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E L T E RN - K I ND - Z EN TRUM

DR . OT TO BO LD T

K I T A » SONNENKÄ F ER «

HOR TB E T R EUUNG

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LEBENSHILFEHarzkreis-Quedlinburg gGmbH

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T E I L H A B E

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Ich finde es heikel, sich über Menschenmit einer Behinderung lustig zu machen.Vielleicht würde ich es nicht machen, wennich nicht selbst betroffen wäre, auch wennich nicht im Rollstuhl sitze. Die Resonanzbeweist, Behinderte wollen als normaleMenschen behandelt werden. Humor ge-hört dazu. Ich habe eher erlebt, dass Behin-derte sich beschweren, warum ich ihr Pro-blem noch nicht in der Sparte Humorverarbeitet habe.

In der heutigen Zeit hinterfragt man jaimmer den Nutzen seines Tuns. Was brin-gen Ihre Cartoons?Sie sollen unterhalten und zum Lachen an-regen. Humor gehört zum Leben. Geradebei Vereinen, Selbsthilfegruppen und Ver-bänden erlebe ich, dass sich ein anderes He-rangehen entwickelt, wenn Probleme aufder Humorschiene dargestellt werden. Sindauf Behinderten-Messen meine CartoonsBlickfänge, steigt man ganz anders in dieSachgespräche ein.

Sch(m)erzgrenzenCartoon-Ausstellung „Mit Behinderungen ist zu rechnen…“

E u R O p A T A G ⓫

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Verstehen Sie sich selbst als Tabu-Bre-cher?Warum sollte ich? Wer verbietet, so auf dieBelange von Behinderten aufmerksam zumachen? Meine Erfahrung geht eher in dieRichtung, dass dieses „soll man nicht“ oder„darf man nicht“ aus einer anderen Rich-tung kommt. Das sagen zumeist Nicht-Be-troffene, die sich ein Urteil über Betroffeneanmaßen. Vielleicht wollen wir gar nicht,dass sich jemand in dieser Form schützendvor uns stellt? Ich bleibe dabei: Humor ge-hört auch für Gehandicapte zum Leben.

INTERVIEW-AUSSCHNITT MIT PHIL HUBBEVON UWE KRAUS FÜR DAS HALBERSTÄDTERMAGAZIN »MARTINI«

Die Austellungen im Rahmen des Europatages:

Harzsparkasse Halberstadt, Domplatz 12Vernissage: Mo., 11.4., 17.00 UhrAusstellung: 12.4. – 28.4. Öffnungszeiten:Mo / Fr 8.00 – 16.00 UhrDi / Do 8.00 – 17.30 UhrMi 8.00 – 12.00 Uhr

Harzsparkasse Quedlinburg, Turnstr. 8Vernissage: Mo., 2.5., 17.00 UhrAusstellung: 3.5. – 21.5. Öffnungszeiten:Mo / Fr 8.30 – 16.00 UhrDi / Do 8.30 – 17.30 UhrMi 8.30 – 12.30 Uhr

Harzsparkasse Wernigerode, Gustav-Petri-Str. 8Vernissage: Mo., 23.5., 17.00 UhrAusstellung: 24.5. – 8.6. Öffnungszeiten:Mo / Fr 8.30 – 16.00 UhrDi / Do 8.30 – 18.00 UhrMi 8.30 – 13.00 Uhr

Kabarett mit Lars Johansen und Phil Hubbe: »Behinder(t)gründig«Was passiert, wenn sich ein Karikaturist und ein Kabarettist zusammenfinden? Richtig,daraus entsteht etwas ganz neues. Ein Mischung aus Strich und Wort, deren Akteure mitspitzer Feder und ebensolcher Zunge ein Tabuthema bearbeiten: Darf man eigentlichüber Behinderte lachen? Schon die Frage ist falsch. Denn richtig muss es „mit ihnen“heißen. Und das geht natürlich. Das gemeinsame Lachen hebt endlich einmal diesenWiderspruch zwischen angeblich Behinderten und angeblich Nichtbehinderten auf.Denn niemand IST behindert, man WIRD behindert. Durch den Alltag, der nur an einerNorm ausgerichtet ist. Wer dieser nicht entspricht, muss sich eben mit den Behinderun-gen abfinden. Das ist behindertengerecht. Eine schwer behinderte Gerechtigkeit. Früherhieß das Konfusion, heute Inklusion. Da ist eben alles inklusive.

Fr. 6.5., 20.00 Uhr, Kulturzentrum Reichenstrasse Quedlinburg

Sa. 7.5., 19.30 Uhr, Remise Kunst- und Kulturverein Wernigerode

So. 8.5., 18.00 Uhr, Rathaussaal Halberstadt

Infos über Vorverkauf, Vorschau-Trailer usw.: www.kabarett-genial.de

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Impressum

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Herausgeber: Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg gemeinnützige Gesellschaft mbH, Quedlinburger Str. 2,06502 Thale OT WedderslebenGesellschafter: Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg e.V.,Marslebener Weg 10, 06484 QuedlinburgRedaktion: Eike HelmholzLektorin: Antje DirrFotos: Rechte bei der LebenshilfeSatz und Layout:Matthias Ramme | www.300gramm.de

Auflage: 1.000 StückRedaktionsschluss: 27.3.2016 Spendenkonto: Harzsparkasse IBAN: DE30 8105 2000 0901 0264 33BIC: NOLADE21HRZ

Meinungen, Hinweise, zu veröffentlichende Berichte und Termine oder Ihre Bestellungen des kuno« als Heftoder PDF-Datei bitte per E-Mail an: [email protected] Kontakt per Telefon unter 03946. 98 10-109

kuno« kuno« ist das kostenlose Informationsmagazin der Lebenshilfe Harzkreis-Quedlinburg und erscheint alle zwei Monate.

www.lebenshilfe-hz-qlb.de

Weitere Veranstaltungen im Rahmen des Europatages:

Kino-Film »DORA - oder die sexuellen Neurosen unserer Eltern« FSK 16

Die 18-jährige Dora ist ein lebenslustiges, aufgewecktes, geistig behindertes Mädchen. Seit ihreMutter Kristin die Medikamente absetzt, die die junge Frau ruhiggestellt haben, blüht Dora rich-tig auf, vor allem ihre Sexualität hat sie neuerdings entdeckt.

Studio-Kino „Eisenstein“, Quedlinburg, Reichenstr. 1Do. 21.4., So. 24.4., Mo. 25.4., Di. 26.4. jeweils 20.15 UhrDas Kino ist barrierefrei! Zusatzvorstellungen auf Anfrage möglich!Kontakt: Tel. 03946. 2640 | E-Mail [email protected]

Europa-Aktionstag »Einfach für alle – Gemeinsam für eine barrierefreie Stadt«Di., 3.5., 10.00 – 13.30 Uhr, Marktplatz QuedlinburgFast 40 Behindertenverbände, Interessen- und Selbsthilfegruppen, Institutionen und Partner desLandkreises Harz finden sich in der gemeinsamen Aktion auf dem Markt zusammen. An Infostän-den geben sie einen Einblick in ihre Arbeit, ebenso wie das „Aktionsbündnis Harz inklusiv“. Akti-onsangebote sollen vor allem Schüler zum Mitmachen anregen, um sich mit der Thematik derBehinderungen auseinander zu setzen. Unterstützt vom Landrat und OB der Stadt Quedlinburgwerden weitere Erfolge auf dem Weg zur barrierefreien UNESCO-Fachwerkstatt präsentiert. Kontakt:Schirmherrin: Behindertenbeauftrage im LK Harz Silvia Illas,Tel.: 03941. 59704188 | E-Mail: [email protected]

D E R K A M M E R S y M P H O N I E L E I P Z I GS O L I S T I N U N D D I R I G E N T I N : A N T J E W E I T H A A S

Z U G U N S T E N D E S M O D E L L P R OJ E KT E S » M A R S C H L I N G E R H O F«

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16. BENEFIZKONZERT