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1 Vorlesung Grundzüge der Wirtschaftsinformatik W1311 Fakultät für Wirtschaftswissenschaften W. Dangelmaier 1. Einführung: Worum geht es hier? 2. System 3. Modell 4. Modellierung von Gegenständen 5. Strukturmodelle (Gebildestruktur) 6. Verhaltensmodelle (Prozessstruktur) 7. Produktion 8. Digitale Fabrik 9. Datenorganisation und Datenmanagement 10. Datenintegration/Funktionsintegration 11. Kommunikationssysteme, Internet, World Wide Web und Lab 2.0 12. E-Commerce / E-Business 13. IT-Governance 14. Systementwicklung 15. Entscheidungsunterstützung 16. Planung von Investitionsalternativen 17. Wirtschaftlichkeitsrechnung 18. Glossar Grundzüge der Wirtschaftsinformatik - Inhalt

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VorlesungGrundzüge der WirtschaftsinformatikW1311Fakultät für Wirtschaftswissenschaften

W. Dangelmaier

1. Einführung: Worum geht es hier?2. System3. Modell4. Modellierung von Gegenständen5. Strukturmodelle (Gebildestruktur)6. Verhaltensmodelle (Prozessstruktur)7. Produktion8. Digitale Fabrik9. Datenorganisation und Datenmanagement10. Datenintegration/Funktionsintegration11. Kommunikationssysteme, Internet, World Wide Web und Lab 2.012. E-Commerce / E-Business 13. IT-Governance14. Systementwicklung15. Entscheidungsunterstützung16. Planung von Investitionsalternativen17. Wirtschaftlichkeitsrechnung18. Glossar

Grundzüge der Wirtschaftsinformatik - Inhalt

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Lernziele

Nach diesem Kapitel sollen Sie in der Lage sein…

zu erläutern, welche Merkmale moderne Kommunikationssysteme aufweisen.

die Bedeutung von Kommunikationssystemen für Unternehmen zu beschreiben.

zu erklären, wie das Internet aufgebaut ist und funktioniert.

das Internet und das World Wide Web voneinander abzugrenzen.

die konstituierende Merkmale des Web 2.0 zu erläutern.

die Potentiale des Web 2.0 für Geschäftszwecke zu beschreiben.

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0

• Kommunikationssysteme: Sind die Zusammenfassung von zueinander kompatibler Hardware, Software und Übertragungsverfahren, die z.B. eine Übertragung von Informationen ermöglicht.

• Kommunikationssystemen verbindenNetzwerke, Computer und vieleverschiedene Endgeräte miteinander.

• Die Vernetzung erfolgt überunterschiedliche Übertragungsmedien.

Quelle: Abbildung 7.1, S.337

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Kommunikationssysteme

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• Protokoll: Eine Menge von Vereinbarungen, die die Struktur der zu übertragenden Daten und den Ablauf des Datenaustausches zwischen den Komponenten eines Netzwerks regeln.

• Transmission Control Protocol/Internet Protocol (TCP/IP): Überwiegend eingesetzte Protokollfamilie, die durch Verwendung einer gemeinsamen Kommunikationssprache unterschiedliche Endgeräte und Netzwerkkomponenten in die Lage versetzt, miteinander Daten auszutauschen.

• Schichtenorganisation

– Teilaufgaben der Kommunikation sind auf vier Schichten aufgeteilt.

– Schichten stellen ihren unter- bzw. übergeordnetenSchichten Dienste zur Verfügung.

Quelle: Abbildung 7.2, S.342

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Protokolle und Standards (I)

Wenn auf einer Webseite der Link zur URL http://www.example.net/infotext.html aktiviert wird, so wird an den Computer mit dem Hostnamen www.example.net die Anfrage gerichtet, die Ressource /infotext.html zurückzusenden.

GET /infotext.html HTTP/1.1

Host: www.example.net

HTTP/1.1 200 OK

Server: Apache/1.3.29 (Unix) PHP/4.3.4

Content-Length: (Größe von infotext.html in Byte)

Content-Language: de (nach RFC 3282 sowie RFC 1766)

Connection: close

Content-Type: text/html

(Inhalt von infotext.html)

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Beispiel Hypertext Transfer Protocol

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• Paketvermittlung: Vermittlungstechnik, bei der die zu sendenden Daten in kleine Pakete unterteilt und jeweils mit zusätzlichen Informationen versehen werden, die zur Weiterleitung der Pakete an das richtige Zielsystem dienen. Hierbei können für die Weiterleitung einzelner Pakete je nach Verfügbarkeit unterschiedliche Übertragungskanäle gewählt werden.

Quelle: Abbildung 7.3, S. 343

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Protokolle und Standards (II)

• Client-Server-Modell: Koordinationsform, bei der die Funktionalität eines Anwendungsprogramms zwischen einer „Client“- und einer „Server“-Komponente aufgeteilt wird. Die Speicherung und der Großteil der Verarbeitung der Daten werden hierbei zentral vom Server, die Funktionalität der Benutzerschnittstelle von den einzelnen Clients wahrgenommen. Ein Server stellt mehreren zugehörigen Clients die notwendigen Funktionalitäten zur Verrichtung ihrer Aufgaben in Form von abrufbaren Diensten zur Verfügung.

Quelle: Abbildung 7.5, S.348

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Koordinationsformen (I)

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Quelle: Abbildung 7.6, S.349

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Koordinationsformen (II)

• Peer-to-Peer-Modell: Koordinationsform, bei der die lokalen Instanzen einer verteilten Anwendung, die sogenannten Peers, alle Aufgaben der Anwendung (Darstellungsschicht, Anwendungslogik, Datenmanagement) übernehmen können. Die einzelnen Peers sind bei der Aufgabenverteilung gleichberechtigt, d.h. sie können sowohl in der Rolle eines Servers als auch in der Rolle eines Clients und somit als Anbieter oder Nachfrager von Diensten und Ressourcen anderer Peers auftreten.

• Nutzungsbeispiele:

– File-Sharing: Peers stellen Dateien die sie als Client heruntergeladen haben unmittelbar als Server für andere zur Verfügung.

– Grid-Computing: Rechenleistung aller Peers wird zur Lösung von Rechenoperationen genutzt.

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Koordinationsformen (III)

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Quelle: Abbildung 7.7, S.350

Client-Server-Modell Peer-to-Peer-Modell

Legende:C-ClientS-Server

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Koordinationsformen (IV)

• RFID stellt eine leistungsstarke Technologie z.B. für die Verfolgung von Warenbewegungen durch die gesamte logistische Kette bereit

• RFID-Tags an Waren agieren wie “funkende Strichcodes” mit denen Waren identifiziert werden können.

• RFID-Lesegeräte erfassen die Daten auf 2,5 cm bis 30 m Distanz.

• Lesegeräte geben die Daten an einen Host-Computer weiter, mit welchem diese Daten ausgewertet werden können.

Quelle: Abbildung 7.11, S.360

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Radiofrequenzidentifikations-Systeme (RFID)

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Strategische Planung von Kommunikationssystemen unter Berücksichtigung folgender Faktoren:

(1) Entfernung: Muss primär im näheren Umkreis oder über weite Entfernungen hinweg kommuniziert werden?

(2) Dienstleistungsumfang: Welche Dienste müssen in welchem Umfang integriert werden? Z.B. drahtlose Dienste, E-Mail, Videokonferenzen o.Ä.

(3) Zugangspunkte: Von welchen Standorten müssen welche Benutzer auf die Dienste zugreifen können?

(4) Nutzung: Häufigkeit und Umfang der Nutzung dieser Dienste.(5) Kosten: Welche Kosten mit welchem Fix-/ Variablenkostenanteil fallen an?(6) Sicherheit: Welche Sicherheitsanforderungen stellen sich?(7) Konnektivität: Müssen verschiedene Komponenten eines Netzwerks

miteinander kommunizieren?

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Faktoren bei der Planung von Kommunikationssystemen (I)

• Network-Computing stellt Kommunikationssysteme vor neue Herausforderungen, da unter bestimmten Bedingungen außergewöhnlich viele Zugriffe erfolgen könnten, wodurch zeitweise viele Ressourcen benötigt werden.

• Kapazitätsplanung ist die Vorhersage, wann ein Kommunikationssystem ausgelastet sein wird berücksichtigt Faktoren wie max. Anzahl von Benutzern, gewünschte Antwortzeit, Verfügbarkeit oder benötigte Speicherressourcen.

• Skalierbarkeit bezeichnet die Fähigkeit eines Systems auf größere Anzahl von Benutzern erweiterbar zu sein wichtig bei wachsenden Start-Ups, E-Commerce-und E-Business-Anwendungen und anderen Bedarfsplanungen.

• “Make or Buy”–Entscheidungen

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Faktoren bei der Planung von Kommunikationssystemen (II)

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• Das Internet verbindet tausende einzelner, voneinander unabhängiger Netzwerke auf der gesamten Welt.

• Bietet zahlreiche Funktionen für Unternehmen, um intern Informationen auszutauschen oder extern mit Unternehmen zu kommunizieren.

• Ursprünglich vom US-Verteidigungsministerium eingerichtetes Netzwerk das Wissenschaftler verband und die gemeinsame Nutzung von Forschungsdaten ermöglichte.

• Das Internet gehört niemandem und es gibt keine einzelne Verwaltungsorganisation, die für die gesamte Infrastruktur zuständig ist.

• Um ein lokales Netzwerk mit dem Internet zu verbinden, muss dieses bestimmte Standards erfüllen, die auf dem TCP/IP-Referenzmodell basieren.

• Wichtigste IT-Infrastruktur für E-Commerce, E-Business und die informationstechnische Vernetzung von Unternehmen.

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Internet

• Jedem Computer im Internet wird eine eindeutige Internetprotokoll-Adresse (IP-Adresse) zugewiesen. Versehen mit einer solchen Adresse können Internetpakete zielgerichtet zugestellt werden:

• Internet Protokol Version 4 (IPv4) Adressen bestehen aus vier, durch einen Punkt getrennte Zahlen von 0 bis 255, welche zusammengesetzt eine 32-Bit-Nummer darstellen (z.B.: 134.95.19.39).

• IPv6 Adressen können in acht Blöcke zu je vier Hexadezimalstellen unterteilt werden und sind 128-Bit groß (z.B.: 2001:4860:a003:0000:0000:0000:0000:0068).

• Das Domain Name System (DNS) auf einem Server übersetzt Domänennamen (natürlich sprachliche Name wie z.B. google.de) in IP-Adressen.

• Aus zusammengesetzten Domänennamen lassen sich hierarchisch geordnete Adressen erstellen:

– Top-Level-Domäne (z.B. .com oder .de)

– Second-Level-Domänen (z.B. wikipedia.org oder upb.de)

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Internet-Adressierung

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Quelle: Abbildung 7.13, S.368

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Domain Name System

• Grundsätzlich unterstützt das Internet gleichermaßen das Client-Server- wie auch das Peer-to-Peer-Modell, die meiste Nutzung basiert jedoch auf dem Client-Server-Modell. So befinden sich Email und Websites auf Servern auf welche die Benutzer mit Client-Anwendungen (z.B. Email-Programme oder Webbrowser) zugreifen.

• Der Webserver bekommt von einem Client die Anfrage auf eine Webseite, welche er ggf. bei jedem Aufruf als HTML-Dokument, basierend auf der Geschäftslogik des Anwendungsservers, neu erstellt.

• Der Anwendungsserver führt die Geschäftslogik aus, indem er auf Anfrage des Webservers auf unternehmensinterne Informationssysteme (z.B. den Datenbankserver) zugreift und Transaktionen ausführt.

• Ein Datenbankserver hält die für die Transaktionen benötigten Daten für externen Zugriff (z.B. durch den Anwendungsserver) bereit.

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Client-Server-Modell

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Quelle: Abbildung 7.15, S.373

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Client-Server-Modell

Quelle: Tabelle 7.2, S.374

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Internetdienste (I)

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• Unified Communications: Ziel ist es, ungleichartige Kommunikationsformen mithilfe von Integrationstechniken zu einem einzigen universell zugänglichen Dienst zusammenzuführen (Realisiert z.B. durch Chat-Clients die ICQ, Windows Live Messenger und Yahoo Messenger vereinen)

• Virtual Private Network (VPN): Ist ein privates Netzwerk, das innerhalb eines öffentlichen Netzwerks eingerichtet wird. So kann sich z.B. jeder Student der Uni Paderborn von Zuhause aus in das VPN der Universität einwählen und lokale – für Externe gesperrte – Dienste wie die digitale Bibliothek nutzen

• Intranet: Ist ein zur unternehmensinternen Kommunikation genutztes Netzwerk, das vor öffentlichen Zugriffen geschützt ist

• Extranet: Ist ein für berechtigte Benutzer außerhalb des Unternehmens erreichbares Intranet

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Internetdienste (II)

• World Wide Web (WWW): Ein weltweites Netz von Dokumenten, die mit Hyperlinks miteinander verbunden sind. Als Protokoll wird das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) eingesetzt.

• 1989 von Tim Berners-Lee bei einem Projekt am CERN in Genf entwickelt (festgehalten in seinem Aufsatz „Information Management: A Proposal”)

• Ausgewählte Konzepte des WWW

Hypertext Transfer Protocol (HTTP): Übertragungsprotokoll mit welchem der Browser Informationen vom Webserver anfordern kann

Hypertext Markup Language (HTML): Auszeichnungs- oder auch Dokumentenbeschreibungssprache die Informationen strukturiert und Dokumente verknüpft (Quelltext der Webseiten)

Uniform Resource Locator (URL): Stellt das Adressierungsschema zur Ressourcen-Lokalisierung dar (z.B. http://www.uni-paderborn.de/fileadmin/uni-homepage/images/lageplan-6.11.jpg)

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0World Wide Web

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• Nutzer generierter Content

• Äußerst leistungsstarke Suchfunktionen

• Hohe Interaktivität

• Bildung von „Social Websites“

• Basieren auf der Breitbandkonnektivität des Webs

• Fungieren als Plattformen für Anwendungsentwicklung

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Konstituierende Merkmale des Web 2.0)

Web 1.0:

• Ermöglicht das Anzeigen einfacher Seiten

• Erlaubt es, zwischen elektronisch verknüpften Seiten zu navigieren

• Nutzer ist passiver Empfänger von zentral verwalteten Informationen

Web 2.0:

• Ermöglicht es Nutzern online zusammenzuarbeiten, Informationen gemeinsam zu nutzen und neue Dienste zu erstellen

• Ansammlung von Anwendungen und Technologien, mit denen Benutzer Inhalte erstellen, bearbeiten und verteilen, gemeinsame Vorlieben, Lesezeichen und Online-Rollen teilen, an virtuellen Leben teilnehmen und Online Communitys aufbauen können

• Anwendungsbeispiele

Foto-Communitys (Photobucket oder Flickr)

Video-Communitys (YouTube oder MyVideo)

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Abgrenzung Web 1.0 vs. Web 2.0

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Quelle: Tabelle 7.4, S.405

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Einsatz des Web 2.0 zu Geschäftszwecken (I)

Quelle: Tabelle 7.4, S.405

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Einsatz des Web 2.0 zu Geschäftszwecken (I)

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Verlust der Kontrolle seitens des Managements

Probleme der Vernetzung und Anwendungssystemintegration

Änderungsbedarf innerhalb der Organisation

Verborgene Kosten

Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit

Ansätze für die Internetintegration

Änderungen managen

Schulung und Training

Datenmanagement

Planung der Vernetzung und Anwendungsintegration

11. Kommunikationssysteme, Internet, WWW und Lab 2.0Herausforderungen und Lösungsansätze bei der Integration des Internets