Vorwort

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Z Kardiol 90: Suppl 6, VI/1 (2001) © Steinkopff Verlag 2001 VORWORT Die Diagnostik und Therapie von Herzklappenerkrankungen unterliegen einem stetigen Wandel. Dies ist einerseits bedingt durch den technischen Fortschritt auf dem Gebiet der Diagnostik und der Herzklappentechnologie und andererseits durch die Verschiebung der Ätiologie der Herzklappener- krankung mit einem Rückgang von rheumatischen Herzerkrankungen und einer Zunahme von Erkrankungen degenerativen Ursprungs. Wir haben dies zum Anlass genommen, im Rahmen unseres letztjährigen Symposiums in Baden-Baden, das gemeinsam vom Herzzentrum Lahr/Baden und dem Herzzentrum Nordrhein-Westfalen, Bad Oeynhausen, ausgerichtet wurde, aktuelle Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Diagnostik, des ope- rativen Vorgehens und der Antikoagulation dem interessierten Auditorium, bestehend aus Patienten mit Herzklappenerkrankungen und Fachkollegen, vorzustellen. Aufgrund der hervorragenden wissenschaftlichen und klinischen Kom- petenz der Referenten möchten wir nun die Ergebnisse dieser Tagung in Form des hier vorliegenden Supplements zusammenfassen. Trotz aller technischen Fortentwicklung auf dem Gebiet der Herzklap- pentechnologie geht die Suche nach dem idealen Herzklappenersatz, der sich durch Dauerhaftigkeit und Verzicht auf Antikoagulation auszeichnet, weiter. Gerüstlose Herzklappen führen aufgrund mannigfaltiger Vorteile hier einen Schritt weiter, aber auch auf dem Gebiet der Antikoagulation gibt es große Fortschritte. Durch das INR-Selbstmanagement nach mechanischem Herz- klappenersatz ist es möglich, die Begleitrisiken von mechanischen Herzklap- penprothesen, wie z.B. thrombembolische Ereignisse, signifikant zu senken. Bei konsequenter Antikoagulation ist es heutzutage sogar möglich, Schwan- gerschaften mit überschaubarem Risiko auszutragen. Fortschritte sind auch auf dem Gebiet des operativen Vorgehens zu verzeichnen, insbesondere die klappenerhaltenden Verfahren nehmen einen immer größer werdenden Stellenwert ein. Neben diesen Punkten werden weitere aktuelle Aspekte von Herzklap- penerkrankungen übersichtlich und wegweisend abgehandelt. Es ist unser Anliegen mit dem vorliegenden Supplementband die Kennt- nisse um die aktuellen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten von Herzklappenerkrankungen voranzutreiben. Lahr/Baden und Bad Oeynhausen, November 2001 Jürgen Ennker Heinrich Körtke Reiner Körfer

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Z Kardiol 90: Suppl 6, VI/1 (2001)© Steinkopff Verlag 2001 VORWORT

Die Diagnostik und Therapie von Herzklappenerkrankungen unterliegeneinem stetigen Wandel. Dies ist einerseits bedingt durch den technischenFortschritt auf dem Gebiet der Diagnostik und der Herzklappentechnologieund andererseits durch die Verschiebung der Ätiologie der Herzklappener-krankung mit einem Rückgang von rheumatischen Herzerkrankungen undeiner Zunahme von Erkrankungen degenerativen Ursprungs.

Wir haben dies zum Anlass genommen, im Rahmen unseres letztjährigenSymposiums in Baden-Baden, das gemeinsam vom Herzzentrum Lahr/Badenund dem Herzzentrum Nordrhein-Westfalen, Bad Oeynhausen, ausgerichtetwurde, aktuelle Neuentwicklungen auf dem Gebiet der Diagnostik, des ope-rativen Vorgehens und der Antikoagulation dem interessierten Auditorium,bestehend aus Patienten mit Herzklappenerkrankungen und Fachkollegen,vorzustellen.

Aufgrund der hervorragenden wissenschaftlichen und klinischen Kom-petenz der Referenten möchten wir nun die Ergebnisse dieser Tagung inForm des hier vorliegenden Supplements zusammenfassen.

Trotz aller technischen Fortentwicklung auf dem Gebiet der Herzklap-pentechnologie geht die Suche nach dem idealen Herzklappenersatz, der sichdurch Dauerhaftigkeit und Verzicht auf Antikoagulation auszeichnet, weiter.Gerüstlose Herzklappen führen aufgrund mannigfaltiger Vorteile hier einenSchritt weiter, aber auch auf dem Gebiet der Antikoagulation gibt es großeFortschritte. Durch das INR-Selbstmanagement nach mechanischem Herz-klappenersatz ist es möglich, die Begleitrisiken von mechanischen Herzklap-penprothesen, wie z.B. thrombembolische Ereignisse, signifikant zu senken.Bei konsequenter Antikoagulation ist es heutzutage sogar möglich, Schwan-gerschaften mit überschaubarem Risiko auszutragen. Fortschritte sind auchauf dem Gebiet des operativen Vorgehens zu verzeichnen, insbesondere dieklappenerhaltenden Verfahren nehmen einen immer größer werdendenStellenwert ein.

Neben diesen Punkten werden weitere aktuelle Aspekte von Herzklap-penerkrankungen übersichtlich und wegweisend abgehandelt.

Es ist unser Anliegen mit dem vorliegenden Supplementband die Kennt-nisse um die aktuellen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeitenvon Herzklappenerkrankungen voranzutreiben.

Lahr/Baden und Bad Oeynhausen, November 2001 Jürgen EnnkerHeinrich KörtkeReiner Körfer