VSSTÖ_Cogito_ws_1516_#8

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COGITO DAS ERSTE LINZER STUDIERENDENMAGAZIN. VSSTÖ - SEIT 1966. Seite 2-3 Aufbruchsstimmung mit dem neuen Rektor? Seite 6 Meinung: Wie viel Sexismus begegnet uns im Alltag? Ausgabe 8 - WiSe 15/16 VERBAND SOZIALISTISCHER STUDENT_INNEN ÖSTERREICHS I http://linz.vsstoe.at JEDE WOCHE NEU! Bericht Seiten 4-5 16 Tage gegen Gewalt an Frauen

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Die einzige Studierendenzeitschrift des VSStÖ Linz, das einmal in der Woche erscheint

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COGITODAS ERSTE LINZER STUDIERENDENMAGAZIN. VSSTÖ - SEIT 1966.

Seite 2-3

Aufbruchsstimmung mit dem neuen Rektor?

Seite 6

Meinung: Wie viel Sexismus begegnet uns

im Alltag?

Ausgabe 8 - WiSe 15/16

VERBAND SOZIALISTISCHER STUDENT_INNEN ÖSTERREICHS I http://linz.vsstoe.at

JEDE WOCHE

NEU!

Bericht Seiten 4-5

16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Wer Lust hat, die wahre Bedeutung des Weihnachtsfestes kennen zu lernen, der_die ist im Central Linz am 04. Dezember gut aufgehoben! Mit ihrem neuem Album FÜR IMMER werden sie für gute Stimmung sorgen. “Denn alle Jahre wieder - kommt der Biernachtsmann und sägt ihn nieder!”

Alkbottle - Fett wia Christkindl!

Egotronic, eine Berliner Electropunk-Band, wird die Linzer Stadtwerkstatt mit elektronischen Klängen erfüllen, wobei die rauen Sprechgesänge natürlich nicht fehlen dürfen! Wer Egotronic kennt, wird wissen, dass hier alles zusammenkommt: Tanzen, Denken und Schwitzen! Sei dabei!

Egotronic

Die lila Ausgabe!

Warum das aktuelle Cogito in lila er-scheint? Weil im November die Kam-pagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ stattfinden.

Dass man sich natürlich das ganze Jahr gegen diese Gewalt aussprechen sollte, liegt auf der Hand. Dies spiegelt aber leider nicht die Realität wieder.

Gewalt gegen Frauen ist strukturel-ler Natur. Unter struktureller Gewalt versteht man beispielsweise alle For-men der Diskriminierung, ungleiche Verteilung von Einkommen, ungleiche Machtverhältnisse, gesellschaftliche Normen und Werte, die diese Gewalt zulassen.Unsere Titelstory setzt sich genau mit diesem Thema näher auseinander.

Letzte Woche fand unsere Podiumsdis- kussion mit dem neuen Rektor Mein-hard Lukas statt. Die Halle C war bis zum letzten Platz voll besetzt. Die inter-essantesten Antworten haben wir euch in dieser Ausgabe zusammengefasst, falls ihr an der Veranstaltung nicht teilnehmen konntet. Welche Visionen er für die JKU hat, wie er zum Thema Studiengebühren steht – das erfährt ihr alles in dieser Ausgabe.

In diesem Sinne wünschen wir viel Spaß beim Lesen!

EDITORIALGazal

SadeghiVorsitzende VSStÖ Linz

Die Weihnachtszeit mit ihren ganzen winterlichen Vorzügen rückt in großen Schritten näher. Das ein oder andere Gläschen Punsch darf da natürlich nicht fehlen. Am 03. Dezember veran-staltet KuWi gemeinsam mit Soz und SozWi einen Punschstand am Spar-kassenplatz! Wir freuen uns auf euch!

Sweet as the Punsch!

Rainer von Vielen kommt mit einem neuen Album nach Linz. Auch wenn seine Musik politisch und gesellschaftskritisch ist, ist sie nicht weniger tanzbar! Auch Souldja, den Roots-Reggae, Offenheit und Toleranz verkörpernd, solltet ihr euch auch besser nicht entgehen lassen!

Rainer von Vielen I Souldja // DJs

04. Dezember, 20:00 Uhr Central Linz

10. Dezember, 21:00 UhrStadtwerkstatt Linz 11. Dezember, 20:00 Uhr

Stadtwerkstatt Linz

Aufbruchsstimmung mit dem neuen Rektor?

03. Dezember ab 14:00 UhrSparkassenplatz

Beim kritischen Nachfragen seitens der Moderation führte er an, dass man es irgendwie schaffen müsse, dass die Student_innen ihren Platz im Studium wieder wertschätzen zu lernen.

Es seien die Berufstätigen und Unter-nehmer_innen, die für die Kosten des Studiums aufkommen und nicht die Stu-dent_innen. Hier versuchte er die Ar-beiter_innen gegen die Student_innen aufzubringen.

Laut einer aktuellen Studie, die von der JKU diesen Sommer in Auftrag ge-geben wurde arbeiten aber 80% der Student_innen neben ihrem Studium um sich ihre Lebenserhaltungskosten finanzieren zu können.

In Österreich leben wir nun mal in ei-nem solidarischen System, das von vielen Ländern beneidet wird und kei-nesfalls dafür verwendet werden sollte, um eine Bevökerungsschicht gegen die andere zu mobilisieren.

Studium und ArbeitEr ist der Auffassung, dass Student_in-nen im Laufe ihres Studiums durch un-faire Beihilfensysteme dazu gebracht werden arbeiten gehen zu müssen. Oftmals in solch einem Umfang, dass das Studium dadurch abgebrochen wird. Das Problem könne aber nicht von der Universität beseitigt werden, sondern hier handelt es sich um eine politische Entscheidung.

Am 18. November fand unsere Podi-umsdiskussionsreihe gehört<gedacht mit dem neuen Rektor Meinhard Lukas statt. Die Veranstaltung war außeror-dentlich gut besucht. Für all jene aber die nicht teilnehmen konnten, haben wir die spannendsten Antworten des Rektors hier zusammengefasst.

Zugangsbeschränkungen, Studienein-gangs- & Orientierungsphase (StEOP), StudiengebührenEr sprach davon, dass er ganz klar ge-gen Studiengebühren sei und auch ge-gen Zugangsbeschränkungen. Jedoch verwendete er ausdrücklich das Wort „Zugangsregelung“. In welcher Form diese aussehen soll, konnte er nicht konkretisieren.

Er meinte zum Einen, dass er die Auf-nahme zu einem Studium nicht an ei-nem Tag abprüfen möchte wie bei ei-ner Aufnahmeprüfung beispielsweise, er aber für einen gewissen Standard sorgen will.

Nun stellt sich die Frage, ob er hier-bei das deutsche Modell mit Numerus Clausus durchsetzen möchte.

In diesem Modell wird man nur mit ei-nem gewissen Notendurchschnitt des Maturazeugnisses zu einem Studium zugelassen. Die Noten, die eine Per-son also mit durchschnittlich 18 Jahren geschrieben hat, könnten also über die zukünftigen Chancen entscheiden.

linz.vsstoe.at I Seite 3

FemSem

Feministisches Seminar von AKS, SJ und VSStÖ

Mit dabei: Spannende Workshops, Dis-kussionen, Spaß, Kost und Logie und vieles mehr!

Die Weihnachtszeit mit ihren ganzen winterlichen Vorzügen rückt in großen Schritten näher. Das ein oder andere Gläschen Punsch darf da natürlich nicht fehlen. Am 03. Dezember veran-staltet KuWi gemeinsam mit Soz und SozWi einen Punschstand am Spar-kassenplatz! Wir freuen uns auf euch!

Sweet as the Punsch!

Rainer von Vielen kommt mit einem neuen Album nach Linz. Auch wenn seine Musik politisch und gesellschaftskritisch ist, ist sie nicht weniger tanzbar! Auch Souldja, den Roots-Reggae, Offenheit und Toleranz verkörpernd, solltet ihr euch auch besser nicht entgehen lassen!

11. Dezember, 20:00 UhrStadtwerkstatt Linz

Aufbruchsstimmung mit dem neuen Rektor?

03. Dezember ab 14:00 UhrSparkassenplatz 04. - 06. Dezember

St. Gilgen

LehramtsstudiumLehrer_innen die an einer Hauptschule, Neuen Mittelschule oder einem Gym-nasium unterrichten wollen, müssen nun künftig auch einen universitären Background haben.

Ab dem Wintersemester 2016 müssen einige Lehrveranstaltungen an einer Universität angeboten werden.

Hier arbeitet man gemeinsam mit den Pädagogischen Hochschulen in Linz und Salzburg zusammen, sowie mit den beiden Unis in den bereits genann-ten Städten.

Der Fokus liegt hier vor allem auf Geo-grafie und Wirtschaftskunde, Biologie und Englisch. Eine Konkurrenz für Wien beispielsweise wird die JKU mit diesem Modell garantiert nicht wer-den.

GeisteswissenschaftenAuch bei den Geisteswissenschaften möchte er die Synergieeffekte der Uni-versitäten in Linz nutzen.

Er sprach davon, dass es das Ziel sein müsse die Schwerpunkte in den Kul-turwissenschaften (einzige Geisteswis-senschaften an der JKU) nicht mehr in Form von Skripten über die Fernuniver-sität Hagen zu beziehen.

Hier sprach er von der Kunstuniversität als mögliche Partnerin.

Barrierefreiheit am Teichwerk und der JKULaut dem Rektor sei das Teichwerk bar-rierefrei, da der Standardbetrieb, so wie er auf der ersten Etage angeboten wird, für alle Menschen zugänglich ist.

Die Terrasse im oberen Bereich gehö-re nicht zum Standardbetrieb und es wird vielleicht darüber nachgedacht den Student_innen, die auf einen Roll-stuhl beispielsweise angewiesen sind, den Zugang zum oberen Bereich zu ermöglichen.

An der JKU räumt er ein, dass es noch Luft nach oben gibt die Räumlichkeiten so zu gestalten, dass es für Menschen mit Beeinträchtigung leichter ist zu den Hörsälen zu gelangen.

Jedoch meint er auch, dass das Gebäu-de generell saniert werden muss und hier ein Mobilitätskonzept geschaffen werden muss, das gut durchdacht ist.

VolluniversitätDie Vision des Rektors ist es nicht die JKU zu einer kompletten Volluniversität zu machen. Vielmehr soll man gemein-sam mit der Katholisch-Theologischen Universität, der Kunstuni und der Bruck-neruni dafür sorgen, einen volluniver-sitären Quarakter zu schaffen. Über die administrativen Hindernisse ist er sich im Klaren, aber hat hierfür keine konkreten Pläne wie diese beseitigt werden sollen.

FrauenförderungFrauenförderung stehe ganz groß auf seiner Agenda, weil er auch im Rek-torat für eine 50/50 Quote gesorgt habe.

An der JKU haben wir lediglich einen Professorinnen-Anteil von 14-18%. Dies sei zu wenig und dagegen möch-te er auch vorgehen.

DrittstaatsangehörigeDas Modell das vorsehen, dass Per-sonen aus nicht EU-Ländern doppelte Studiengebühren zahlen müsse, sei nicht die Entscheidung des Rektorats, sondern die der Gesetzgebung.

Mit dem neuen Projekt „MORE“, wel-ches vom Dekan Bacher geleitet wird, soll aber Flüchtlingen an der JKU eine Zukunftsperspektive verschaffen.

Hier fallen keine Studiengebühren für die Teilnahme an Deutschkursen an. Es gibt sogar ein eigens eingerichtetes Spendenkonto zur Untertstützung des Projekts.

Frauen noch zu den größten Men-schenrechtsverletzungen unserer Zeit.Laut Europarat ist das Risiko einer Frau im Alter von 16 bis 44 Jahren durch familiäre Gewalt zu sterben faktisch größer als durch Verkehrsunfälle. In Österreich wird jede fünfte Frau zumin-dest einmal in ihrem Leben Opfer von Gewalt. Jede dritte Frau wird in ihrem Leben einmal vergewaltigt, geschla-gen, zum Beischlaf gezwungen oder misshandelt.

Versteckte Gefahr: Strukturelle Gewalt„Strukturelle, beziehungsweise indirek-te Gewalt, meint jene Gewalt, die nicht direkt von Personen ausgeht, sondern die in institutionellen, ökonomische, ge-sellschaftlichen und politischen Struktu-ren festgeschrieben ist und durch diese reproduziert wird.“- Johan Galtung.

Wenn wir von Gewalt an Frauen hö-ren, denken wir meistens an Schläge, Missbräuche und Vergewaltigungen. Wir stellen uns gewalttätige Männer und gleichzeitig Frauen, die sich nicht zur Wehr setzen können, vor. Gewalt hat jedoch viele Gesichter. Strukturel-le Gewalt wird nicht thematisiert, weil es kaum äußere Anzeichen gibt – ge-nau deshalb ist sie so gefährlich. Viele Frauen sind sich jedoch ihrer Unter- drückung nicht bewusst, weil sie Teil ihrer gesellschaftlich vorgegebenen Lebensform ist.

„Harmlose Blicke“ und „Witze“ oder Strukturelle Gewalt?Strukturelle Gewalt beginnt bei taxie-renden männlichen Blicken oder „Frau-

Historischer HintergrundDie Zeit zwischen dem 25. November - dieser wurde von der UNO als interna-tionaler Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen aner-kannt - und dem 10. Dezember - Inter-nationaler Tag der Menschenrechte - ist ein Aktionszeitraum, in dem Gewalt gegen Frauen in all ihren Ausprägun-gen thematisiert und in das Bewusst-sein der Menschen gerückt werden soll. Insbesondere soll darauf hinge-wiesen werden, dass es sich dabei um eine schwere Form der Verletzung der Menschenrechte handelt.

Der Gedenktag geht auf die Ermor-dung der drei Schwestern Mirabal zurück, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst nach mo-naterlanger Folter getötet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und hatten sich an Aktivitäten gegen den tyran- nischen Diktator Trujillo beteiligt. Auch im 21. Jahrhundert gehört Gewalt an

Die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ wurde 1991 vom Women‘s Global Leadership Institute ins Leben gerufen. Sie beginnt jährlich am 25. November und endet am 10. Dezem-ber. Im Rahmen der 16 Tage soll durch verschiedene Aktionen auf die Bedro-hung von Frauen durch Gewalt auf-merksam gemacht werden. Dabei ist es auch wichtig, verborgene Diskrimin- ierungen von Frauen zu thematisieren, Beratungsstellen bekannter zu machen und die unterschiedlichen Formen von Gewalt an Frauen aufzuzeigen.

enwitzen“, die Frauen diskriminieren und auf ihren Körper reduzieren. Jeden Tag werden Frauen mit Rollenzuschrei-bungen wie „sensibel“ oder „hyste-risch“ konfrontiert.

Diese Aussagen werden jedoch meist nicht als Form der Unterdrückung, son-dern als Faktum angesehen. Viel offen-sichtlicher zeigt sich strukturelle Gewalt an Frauen hingegen in der Verteilung von Machtpositionen.

Beispiele dafür sind die ungleiche Ein-kommensverteilung, die begrenzten beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten, das Hineindrängen in prekäre Arbeits-verhältnisse und die fehlende Förder- ung von Frauen.

Diese Rahmenbedingungen begün- stigen physische und sexualisierte Gewalt an Frauen und treiben diese eher in ein Abhängigkeitsverhältnis von Männern. Es ist daher essentiell, ein Bewusstsein für diese Form der Gewalt zu schaffen, um sie erkennen und bekämpfen zu können. Dies kann, zum Beispiel, schon damit beginnen, sich gegen sexistische Aussagen von anderen zu wehren bzw. diese nicht zu dulden.

FrauenhäuserFrauenhäuser dienen dazu, den Frau-en und ihren Kindern im Falle von häuslicher Gewalt Hilfe, Beratung und vorübergehend eine geschützte Unterkunft zu bieten. Basierend auf einer Empfehlung des Europäischen Parlaments sollte deshalb pro 10.000

16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Einwohner_innen ein Frauenhaus-Platz zur Verfügung stehen. Das wären im Fall von Österreich 834 Plätze, es gibt aber nur 759. 30 Frauenhäuser, für etwa 750 Frauen, auf 9 Bundesländer verteilt, sind somit eindeutig zu wenig. 100 Plätze mehr wären notwendig, um ausreichende Betreuung garantieren zu können.

Daher kommt es immer wieder vor, dass Frauen einfach nicht aufgenom-men werden können. Vor allem in ländlichen Gebieten und den großen Bundesländern fehlt ein flächendecken-des Angebot an Schutzeinrichtungen für Frauen.

Finanzierung der FrauenhäuserDieser Aufholbedarf an Plätzen resul-tiert vor allem aus Streitigkeiten über die Finanzierung der Frauenhäuser ha-ben zur Folge, dass eine vorausschau-ende Planung unmöglich ist.

Auf Grund von massiven Einsparungen der Länder werden dabei die Förder- ungen immer knapper. Besonders fa-tal wirkt sich die Situa-tion des Platz-mangels auf Migrantinnen aus. Diese dürfen ohne gültigen Aufenthaltstitel

16 Tage gegen Gewalt an Frauen

>>Für Frauen ist der vorgeblich sichere Hort der Familie ein sehr gefährlicher Platz: das Ausmaß an tätlicher Gewalt im privaten Zusammenleben ist ein unvorstellbar großes.<< (Johanna Dohnal, 18. Juni 1993)

linz.vsstoe.at I Seite 5

oft überhaupt nicht aufgenommen wer-den. Frauen, die über eine Familienzu-sammenführung nach Österreich kom-men, haben aber meist kein eigenes Bleiberecht. Im Falle von häuslicher Gewalt haben viele daher keine andere Wahl, als beim Gewalttäter zu bleiben oder das Land zu verlassen.

Genau deshalb ist es so wichtig, die-ser, für viele Frauen unerträglichen, Situation entgegenzuwirken. Dazu be-darf es allerdings einer ausreichenden und flächendeckenden Finanzierung aller Frauenhäuser auf bundesgesetz- licher Ebene.

Außerdem muss im Gewaltfall für Migrantinnen ein eigenständiger Auf-enthaltstitel, ein Zugang zu Sozial- leistungen und ein erleichterter Zugang zum Arbeitsmarkt sichergestellt wer-den.

„Für Frauen ist der vorgeblich sichere Hort der Familie ein sehr gefährlicher Platz: das Ausmaß an tätlicher Gewalt im privaten Zusammenleben ist ein un-vorstellbar großes. (Johanna Dohnal, 18. Juni 1993)”

Don’t blame the

victim!

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Gewalt an Frauen ist in Österreich rund 20 Jahre nach Ein-führung des Gewaltschutzgesetzes 1997 immer noch ein massives Problem – das hat sich kaum ver-ändert. Und noch etwas hat sich kaum verändert: Die Schuld für Gewalt an Frauen wird oft noch immer bei den Frauen selbst ge-sucht. Frauen wären zu provokant, zu aufreizend oder zu intrigant, um tatsächlich als Opfer von Ge-walt zu gelten – die Schuld liege schlichtweg bei ihnen. So werden Vergewaltigungen plötzlich zu Sex - Affairen, Vergewaltiger zu Schür-zenjägern und die eigentlichen Opfer zu den Täterinnen. Diese Schuldzuschreibungen beeinflus-sen Frauen oft so sehr, dass sie im schlimmen Fall einer Gewaltat keine Anzeige erstatten, sondern die Schuld bei sich suchen. Im Rah-men der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen wollen wir Menschen dazu ermutigen, hinzusehen. Ge-walt geschieht nicht nur in den ei-genen vier Wänden – sie hat viele Erscheinungsformen. Sie darf nicht toleriert oder verharmlost werden. Und vor allem: The victim is not to blame.

EDITORIALDominique

Forstner Geschäftsführerin

VSStÖ Linz

Seite 6 I linz.vsstoe.at

Wie viel Sexismus begegnet uns im Alltag?

Sexistische Witze, Hinterherpfeifen, der Klaps auf den Po, niveaulose Anmachsprüche. Viele dieser “Späße” erleben Frauen im Alltag, doch wie äußert sich dieser Sexismus genau und warum und wie werden wir dadurch beeinflusst?

Von Blondinenwitzen, über „Deine Mutter…“ bis hin zu medialer Objektivierung der Frau und Übergriffe im Alltag, all das kommt jeder Frau bekannt vor. Und viele Frauen lachen über solche Witze, der Humor sollte ja nicht zu kurz kommen. Falls es jedoch zu weit geht und sich Frauen zu wehren beginnen gegen sexistischen Humor, wird ihnen vorgeworfen, unlustig zu sein.

Das Spiel mit den gesellschaftlichen Stereotypen ist eine Gradwanderung, egal, ob es um Mann oder Frau geht, denn diese Pauschalisierung im Sinne von „Männer fragen nicht nach dem Weg und Frauen kön-nen nicht einparken“ sind nur ein Ausfluss der Struktu-ren, die in unserer Gesellschaft gegeben sind.

Der Mann sei das starke Geschlecht und die Frau das schwächere. Dass dies unter keinen Umständen der Wahrheit entspricht, versteht sich von selbst. Doch wa-rum lachen wir noch weiterhin über solche Sachen, wenn es nicht die Wirklichkeit widerspiegelt?Weil es noch immer den vorherrschenden Sozial- isierungsprozessen entspricht.

Weibliche Babies bekommen rosa Kleidung, männ- liche blaue. Mädchen bekommen Barbies, Jungs Spielzeugautos. Auch wenn hier nicht verallgemeinert werden darf, entspricht dies immer noch der gäng- igen Erziehungspraxis, gegen die angekämpft wer-den muss, um Stereotype aufzubrechen.

Doch diese Witze sind nur ein kleiner Teil des alltäg- lichen Sexismus. Eine weitere Sparte ist die Werbung, die Vermarktung des Geschlechts in Filmen, Serien und auch der Musik.Hierzu gehört vorweg festgestellt, dass die Verant-wortlichen in diesen Bereichen größtenteils Männer sind.

Eine Stunde typisches Fernsehen reicht schon, um dies bestätigt zu sehen. Halbnackte Frauen in Musik-videos, durchtrainierte Männer in Werbungen, der Held in der Lieblingsfernsehserie, der sich schwer tut, seine Gefühle zu zeigen, die Frau, die einem Mann hinterherweint, und zwischendurch eine Werbung, in der sich eine Frau genüsslich Schokolade von den Fingern leckt.Wenn bedacht wird, wie sich die Medien auf unsere Wahrnehmung auswirken, dass sich Frauen als auch Männer an den vorgegebenen Idealtypen orientie-ren und wie sehr uns das beeinflusst, ist es kein Wun-der, dass es so schwer ist, diese Stereotype aufzubre-chen. Solche biologistischen Ansätze à la „Aber es ist von Natur aus so!“ können wir heutzutage wirk-lich nicht mehr brauchen. Deswegen benötigen wir mehr Alternativen zu diesen Mainstream-Medien und solche, die gegen diese Stereotype ankämpfen.

Noch ein Teil des Alltagssexismus ist der öffentliche Raum, in dem wir uns bewegen.

Unbeleuchtete, leere Seitenstraßen, öffentliche Ver-kehrsmittel und auch die Bar, in die du fortgehst, sind Schauplätze von alltäglichem Sexismus.

Wie vielen Frauen wird hinterhergepfiffen, hinterher-gehupt oder etwas nachgeschrien, und die meisten betrachten es als völlig normal.

Das sogenannte Cat-Calling ist ein Ausfluss der Dominanz von Männern über Frauen, eine weitere Machtdemonstration, der entgegengewirkt gehört. Denn es ist kein Kompliment, einer völlig unbe- kannten Frau auf der Straße nachzuschreien und ihren Körper zu kommentieren.

Die einzige Lösung, die realisierbar ist, ist sich ge-gen diese gesellschaftlichen Strukturen zur Wehr zu setzen.

Diese vorgegebenen Strukturen gehören aufgebro-chen, besonders im Alltag, und dabei können wir uns alle beteiligen, indem wir Zivilcourage zeigen und auch darauf achten, dass gegenseitiger Respekt an erster Stelle stehen, unabhängig vom Geschlecht.

Meinung

studiert Jus & [email protected]

Selma Music

linz.vsstoe.at I Seite 7

gehört < gedacht mit Rektor Meinhard Lukas

Die Anschläge des Isla-mischen Staats forderten in Paris mindestens 120 und in Beirut mindestens 41 Men-schenleben und hunderte Verletzte. Weitere Anschläge wurden angedroht.

Für homosexuelle Paare besteht ab 01. Jänner 2016 die Möglichkeit der Kinder- adoption. Das ist ein weiterer Schritt hin zur Gleichberech-tigung homo- und heterosex-ueller Paare.

Kohle, Öl und Gas werden jährlich mit 422 Milliarden Euro gefördert. Die führen-den Industrie- und Schwel-lenländer geben für fossile Brennstoffe etwa viermal so viel aus wie für erneuerbare.

Gut

Böse

Jenseits

GutBöseJenseits

Besucher_in-nen gehört < gedacht

Eine spannende Diskussion, gute und direkte Fragen und eine angenehme Atmo-sphäre, das wurde von der großen Anzahl an interess-ierten Besucher_innen unser-er erfolgreichen Podiumsdi-skussion gehört < gedacht ermöglicht. Ein großes Dank-eschön für das große Inter-esse und bis zum nächsten Mal!

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