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12 fest+treu | 04/2006 12 fest+treu | 04/2006 Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, treibt flott im Sog der Zeit. Am Horizont ein Leuchtturm brennt, doch der ist fremd und weit. Die Nadel im Kompassgehäuse weist längst nicht mehr nach Nord. Das Logbuch fraßen die Mäuse. Die Seekarte flog über Bord. Sie ändern die Farben des Standers. Sie ändern den Kurs ohne Scheu. Sie machen alles anders ... Ein anderer macht alles neu. Diese Zeilen, die bereits 1970 im MECKLENBURGER SONNTAGSBLATT zu lesen waren, kamen mir wieder in den Sinn, als ich das Cover dieses im Jahr 2005 erschienenen Buches betrachtete: Ein Schlepper mit der weithin erkennbaren Aufschrift „E“ für Evangelikale zieht den schwerfälligen Ozeanrie- sen „Christenheit“ hinter sich her in ein Fahrwas- ser oder einen Hafen, der als Ziel oder Identität nicht erkennbar ist. Es geht also in diesem Buch um den zukünftigen Weg der Evangelikalen. Die Mannschaft an Bord Am Steuerrad des Schleppers „E“ – um in diesem Bild zu bleiben – befinden sich „17 Den- ker, Entscheider, Gründer oder Praktiker aus der evangelikalen Szene“ (S. 8), die eine Zukunfts- debatte darüber anstoßen wollen, welche in- novativen Wege aufgezeigt werden können, um der evangelikalen Bewegung „zu neuer gemein- samer Stoßkraft und Attraktivität in Kirche und Gesellschaft“ (S. 9) zu verhelfen. Unter diesen 17 Männern befinden sich u.a. Roland Werner, Peter Aschoff, Heinzpeter Hem- pelmann, Jürgen Mette, H. Christian Rust, Peter Wenz, Ingolf Ellßel, Peter Strauch, Andreas Ma- lessa und Rudolf Westerheide – Persönlichkeiten, die als Führer innerhalb der Pfingstbewegung, der Charismatischen Bewegung, der Evangeli- schen Allianz, der Freien Gemeinden, der Baptis- ten und der Gemeinschaftsbewegung Rang und Namen haben. Bei aller Verschiedenheit in ihrer theologi- schen Ausrichtung sind sie sich darin einig: „Das Unkraut der Abgrenzung und des Streits muss mit den Wurzeln ausgerottet werden“ (so Astrid Eichler, S. 167), damit eine „geistliche Star Alli- ance“ entstehen kann, „die die vielen unterschied- lichen evangelikalen Fluggesellschaften locker koordiniert und auf der Basis einer gemein- samen geistlichen DNA einen gemeinsamen Flug- plan entwickelt, bei dem jede fromme Airline Identität und Profil behält und man die gesteck- ten Ziele dennoch erfolgreicher ... erreicht“ (so U. Eggers, S. 244). Helmut Matthies, der Leiter von „idea“, den man eigentlich nicht in dieser Gesellschaft ver- mutet, ist auch mit von der Partie. Wobei man sich fragt, ob er vielleicht ein „blinder Passagier“ ist oder sich auf das Schiff verlaufen hat, denn in seinem Artikel „EVANGELIKALE IN DER GESELL- SCHAFT“ liest man Sätze, die im Vergleich zu vie- len anderen Beiträgen in diesem Buch schrill klingen: „Nichts hat der Christenheit mehr ge- schadet als Kompromisse in zentralen Glaubens- fragen.“ (S. 74) Auch eine Frau ist dabei: Pfarrerin Astrid Eichler aus dem Kreis „Charismatischer Leiter“, die nach eigenen Worten dabei ist „Mitglied einer katholischen Gemeinschaft zu werden, die eine ökumenische Berufung lebt.“ (S. 167) Der E-Faktor Evangelikale unterwegs in unsichere Gewässer ... W OLFGANG B ÜHNE In dem Buch „Der E-Faktor“ geht es um den zukünftigen Weg der Evangeli- kalen.

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12 fest+treu | 04/200612 fest+treu | 04/2006

Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt,treibt flott im Sog der Zeit.Am Horizont ein Leuchtturm brennt,doch der ist fremd und weit.

Die Nadel im Kompassgehäuse weist längst nicht mehr nach Nord. Das Logbuch fraßen die Mäuse. Die Seekarte flog über Bord.

Sie ändern die Farben des Standers.Sie ändern den Kurs ohne Scheu.Sie machen alles anders ... Ein anderer macht alles neu.

Diese Zeilen, die bereits 1970 im mecklenburger sonnTagsblaTT zu lesen waren, kamen mir wieder in den Sinn, als ich das Cover dieses im Jahr 2005 erschienenen Buches betrachtete: Ein Schlepper mit der weithin erkennbaren Aufschrift „E“ für Evangelikale zieht den schwerfälligen Ozeanrie-sen „Christenheit“ hinter sich her in ein Fahrwas-ser oder einen Hafen, der als Ziel oder Identität nicht erkennbar ist. Es geht also in diesem Buch um den zukünftigen Weg der Evangelikalen.

Die Mannschaft an BordAm Steuerrad des Schleppers „E“ – um in

diesem Bild zu bleiben – befinden sich „17 Den­ker, Entscheider, Gründer oder Praktiker aus der evangelikalen Szene“ (S. 8), die eine Zukunfts-debatte darüber anstoßen wollen, welche in-novativen Wege aufgezeigt werden können, um der evangelikalen Bewegung „zu neuer gemein­samer Stoßkraft und Attraktivität in Kirche und Gesellschaft“ (S. 9) zu verhelfen.

Unter diesen 17 Männern befinden sich u.a. Roland Werner, Peter Aschoff, Heinzpeter Hem-pelmann, Jürgen Mette, H. Christian Rust, Peter

Wenz, Ingolf Ellßel, Peter Strauch, Andreas Ma-lessa und Rudolf Westerheide – Persönlichkeiten, die als Führer innerhalb der Pfingstbewegung, der Charismatischen Bewegung, der Evangeli-schen Allianz, der Freien Gemeinden, der Baptis-ten und der Gemeinschaftsbewegung Rang und Namen haben.

Bei aller Verschiedenheit in ihrer theologi-schen Ausrichtung sind sie sich darin einig: „Das Unkraut der Abgrenzung und des Streits muss mit den Wurzeln ausgerottet werden“ (so Astrid Eichler, S. 167), damit eine „geistliche Star Alli-ance“ entstehen kann, „die die vielen unterschied­lichen evangelikalen Fluggesellschaften locker koordiniert und auf der Basis einer gemein­samen geistlichen DNA einen gemeinsamen Flug­plan entwickelt, bei dem jede fromme Airline Identität und Profil behält und man die gesteck­ten Ziele dennoch erfolgreicher ... erreicht“ (so U. Eggers, S. 244).

Helmut Matthies, der Leiter von „idea“, den man eigentlich nicht in dieser Gesellschaft ver-mutet, ist auch mit von der Partie. Wobei man sich fragt, ob er vielleicht ein „blinder Passagier“ ist oder sich auf das Schiff verlaufen hat, denn in seinem Artikel „evangelikale in Der gesell-scHafT“ liest man Sätze, die im Vergleich zu vie-len anderen Beiträgen in diesem Buch schrill klingen: „Nichts hat der Christenheit mehr ge­schadet als Kompromisse in zentralen Glaubens­fragen.“ (S. 74)

Auch eine Frau ist dabei: Pfarrerin Astrid Eichler aus dem Kreis „Charismatischer Leiter“, die nach eigenen Worten dabei ist „Mitgliedeiner katholischen Gemeinschaft zu werden,die eine ökumenische Berufung lebt.“ (S. 167)

Der E-FaktorEvangelikale unterwegs in unsichere Gewässer ...

Wo l F g a n g bü H n e

In dem Buch „Der E­Faktor“ geht es

um den zukünftigen Weg der Evangeli­

kalen.

1�fest+treu | 04/2006 1�fest+treu | 04/2006

„Kapitäne“ an Bord sind Ulrich Eggers und Markus Spieker, die als Herausgeber dieses Bu-ches fungieren, wobei Ulrich Eggers die Initiative ergriffen hat und dann in Berlin, „in einem tren­digen Café Unter den Linden“ den Grundstein für dieses Buch gelegt hat, mit dem „eine Zukunfts­debatte“ (S. 9) angestoßen werden soll.

Natürlich kann man in einem kurzen Artikel nicht auf alle Ansichten, Argumente und Vor-schläge in diesem Buch eingehen. Daher nur einige Zitate, die mir wichtig scheinen und in groben Zügen darüber Aufschluss geben, was unter dem „E-Faktor“ zu verstehen ist und wohin möglicherweise die Reise gehen wird.

Selbstverständlich hat auch jeder der Auto-ren manches Richtige und Wichtige gesagt und man könnte auch berechtigterweise beanstan-den, dass die folgenden Zitate nicht im Zusam-menhang zitiert wurden. Dennoch habe ich mich bemüht, sie nicht Sinn entstellt zu zitieren.

NachdenkenswertesMarkus Spieker, dessen Artikel in „idea“ oder

anderswo immer anregend zu lesen sind, weil der Mann „querdenkt“, provoziert und mit weni-gen gezielten Sätzen zur Sache kommt, macht auch in diesem Buch einige Aussagen und Be-obachtungen, die bedacht werden sollten:

„Wenn die Welt uns applaudiert, ist das ein Grund zur Freude, aber auch ein Anlass zum Alarmiertsein.“ (S. 12)

„Identität gibt es nicht ohne Abgrenzung.“ (S. 21)

„Auch bei uns muss man zweierlei konstatie­ren: einen Mangel an apologetischer Kompetenz und an ganzheitlichem Bibelwissen.“ (S. 23)

Er endet seinen Beitrag mit den beherzigens-werten Worten:

„Ich bitte darum, dass wir mit uns selbst hart ins Gericht gehen. Damit unsere Mitmenschen nicht dahin kommen.“ (S. 26)

Dazu kann man nur „Amen!“ sagen.

FragwürdigesHeinzpeter Hempelmann: „Wir müssen uns

ganz anders als bisher bemühen, Akademiker und Intellektuelle bei uns zu beheimaten. Es hat ja seine Gründe, dass sie in evangelikalen und charismatischen Kreisen vielfach unterrepräsen­tiert sind.“ (S. 101)

Hempelmann, der durch seine „Hermeneutik der Demut“ teilweise heftige Auseinanderset-zungen ausgelöst hat, beobachtet richtig, dass in manchen Gemeinden eine „emotional ausge­richtete ́ Anbetungs­Spiritualität´ anzutreffen ist“, die einer Glaubenshaltung argwöhnisch gegen-übersteht, welche intellektuelles Hinterfragen befürwortet. Das liegt aber meiner Meinung nach nicht an der Tatsache, dass in diesen Ge-meinden zu wenige Akademiker sind, denn er-staunlicher Weise findet man gerade in cha- rismatischen Kreisen relativ viele Akademiker, bei denen man den Eindruck hat, dass sie dort für eine Zeit ihren Verstand abschalten und ih-ren Emotionen Luft machen.

Die Jünger allerdings, die unser Herr zu Apos-teln wählte, waren weder Akademiker noch In-tellektuelle, wurden aber in der Nachfolge Jesu gebildet. Die Worte des Akademikers Paulus in 1Kor 1,26-31 sollten wir in diesem Zusammen-hang nicht vergessen.

Doch es ist eine schmerzliche Erkenntnis, dass ein geschätzter und begabter Bruder der Ge-meinschaftsbewegung wie Jürgen Mette sich für „Vernetzung“ und „pragmatische Vorgehenswei-sen“ stark macht und in einem „sich gegenseitig auferbauenden und kreativen Dialog mit den evangelischen Landeskirchen und zunehmend auch in einer theologischen Diskussion mit der römisch­katholischen Kirche“ (S. 112) eine po-sitive Entwicklung sehen kann.

Nachahmenswert ist es allerdings, wenn er für eine „geheiligte Kommunikation“ und „schrift-gemäße Korrektur“ eintritt und schreibt: „Ich ur­teile nicht mehr öffentlich, bevor ich nicht das ehrliche und intensive Gespräch mit den Ge­schwistern in Christus gesucht habe.“ (S. 114)

Aber sein Traum bedeutet für mich ein Alb-traum: „Wir werden von der Gottesfurcht und dem Bewusstsein für die Heiligkeit Gottes ka­tholischer Glaubensgeschwister lernen, obwohl uns zentrale Fragen in Amt und Lehre immer noch trennen. Römisch­katholische Gemeinden werden mit lutherischen Gemeinden und Frei­kirchen gemeinsam evangelisieren, weil sie Menschen in die Nachfolge und den Dienst Jesu rufen wollen.“ (S. 115) Das gilt für ihn selbst dann, wenn in diesem Prozess „Männer und Frauen aus den Brüdergemeinden den verfass­ten Kirchen zeigen, wie man Gemeinden allein mit ehrenamtlichen Mitarbeitern zu neuem Wachstum führen kann.“ (S. 116)

Am Horizont ein Leuchtturm brennt,doch der ist fremd und weit.

„Wenn die Welt uns applaudiert, ist das ein Grund zur Freude, aber auch ein Anlass zum Alarmiertsein.“ – „Identität gibt es nicht ohne Abgrenzung.“ M. Spieker

1� fest+treu | 04/20061� fest+treu | 04/2006

BedenklichesDass ein extremer Charismatiker wie Peter

Wenz, der Pastor der „bibl. glaubens-gemeinDe“ Stuttgart, und Ingolf Ellßel, Präses des „bunDes freikircHlicHer PfingsTgemeinDen“ in diesem Buch zu Wort kommen und ihre Erfahrungen mit „Gottes Heimsuchungen“ in Form von Sprachen-reden, Heilungen usw. mitteilen, ist nicht zuletzt auf die Anstrengungen U. Eggers zurückzufüh-ren, der es verstanden hat, u.a. diese Repräsen-tanten der Pfingst- und Charismatischen Bewe-gung in die Crew von „e-fakTor“ einzugliedern.

Ingolf Ellßel: „Die Taufe im Heiligen Geist ist ein Kraftangebot Jesu Christi, welches Bestand­teil geistlicher Gemeindefundamente sein soll­te.“ (S. 192) Solche Aussagen ist man von Pfingst-lern gewohnt. Neu und ungewöhnlich ist dage-gen folgende Bemerkung zur Ausbreitung des Reiches Gottes in unserer Zeit: „Die Sendung ge­schieht durch Geld. Geld an sich bewirkt nichts im Reich Gottes, aber wenn die richtige Initiati­ve gesponsert wird, gibt es Hoffnung für die Ausbreitung des Reiches Gottes.“ (S. 193)

Dazu ist nur anzumerken, dass bei der Aus-sendung und Ausrüstung der Jünger Jesu aus-gerechnet eines ausdrücklich verboten war: Geldbeutel und Geld (Mk 6,8)! Fast peinlich, wenn man Pfingstler daran erinnern muss, dass Paulus und Barnabas „vom Heiligen Geist“ aus-gesandt wurden (Apg 13, 4).

Christian A. Schwarz, der mit seinen Untersu-chungen und Publikationen – ähnlich wie sein Vater Fritz Schwarz - „zwischen allen Stühlen“ sitzt, sieht die Schwachstelle der Evangelikalen in einem anderen Zusammenhang:

„Die evangelikalen Gefahren sind nicht Syn­kretismus und Relativismus, sondern Fundamen­talismus, Dogmatismus und Legalismus“. (S. 53)

ErschütterndesDass der Fernsehmoderator und Autor Andre-

as Malessa das Ettikett „bibeltreu“ als „unpräzi­ses Totschlagwort“ bezeichnet, kann man viel-leicht noch nachvollziehen - ebenso seine Pro-bleme mit den verschiedenen Zahlenangaben gleicher Ereignisse in der Bibel (S. 197). Dass aber der Hase tatsächlich ein Wiederkäuer ist, hat man schon vor Jahrzehnten nachgewiesen und sollte sich inzwischen herumgesprochen haben.

Erschütternd ist allerdings, wie A. Malessa die „dunklen Seiten Jahwes“ beschreibt und deut-liche Zweifel äußert, ob der Gott des A.T. wirklich der Vater Jesu Christi ist, der „Mose entgegen­kam, um ihn zu töten“, der nicht intervenierte als „Jeftah dem Herrn schlachtete, was ihm als

Erstes aus seinem Haus entgegenkam“, der nur „auf Grund einer Wette (!) zwischen Gott und Sa­tan zusah“, wie Hiob „grässlich gequält“ wurde und auf dessen „ausdrückliche Anordnung“ alle Menschen und Tiere Jerichos getötet wurden usw. (vgl. S. 197-199).

Auf den Seiten 200-202 werden von ihm dann die Thesen von der „Verbal-Inspiration“ und der „völligen Irrtumslosigkeit“ der Bibel lächerlich ge-macht: „Ein sich bis heute gerne als ´bibeltreu´ bezeichnender Flügel versucht seither mit atem­beraubender Denk­Akrobatik, archäologischen Schein­Sensationsfunden und sprachhistorischen Spitzfindigkeiten alle schwierigen Textvarianten der Bibel zu harmonisieren und – wenn schon nicht ´vernünftig´, so doch ´geistlich´­schlüssig und einleuchtend zu machen.“

Dass die Welt in sechs Tagen á 24 Stunden ge-schaffen wurde und der Tod erst nach dem Sün-denfall in die Welt kam, klingt für ihn nach „Denkverbot“. Bibellesen mit E-Faktor heißt für Malessa: „die ganze Bibel kritisch von hinten her zu lesen, nach erfahrener Begegnung mit dem Aufer­standenen, durch eine ´christologische Brille´ sozusagen.“ (S. 202)

Wie ein solcher Artikel in diesem Buch Platz finden kann, das auf der Rückseite als „Das Zu-kunftsbuch der Evangelikalen“ bezeichnet wird, ist schwer zu verstehen. Mit Sicherheit werden die meisten Mitautoren des Buches das Bibelver-ständnis von A. Malessa und seine bissige Kritik an den „Fundamentalisten“ nicht teilen. Den-noch toleriert man seine Haltung und hat – wie es scheint - kein Problem mit ihm Seite an Seite in einer Reihe von „17 Denkern, Entscheidern, Gründern oder Praktikern aus der evangelikalen Szene“ (S. 8) zu stehen, die „innovative Wege“ für die Zukunft der Evangelikalen aufzeigen.

Der Texter der Eingangs zitierten Zeilen hat Recht: Auch der Kurs der Evangelikalen wird in-zwischen ohne Scheu geändert. Anstelle der ver-lässlichen „Seekarte“ des Wortes Gottes und eines funktionierenden „Kompasses“ durch den Gehorsam diesem Wort gegenüber, orientiert man sich an der subjektiven Wahrnehmung und Interpretation der Worte Gottes und der Wind-richtung des Zeitgeistes.

Wenn in der Steuerzentrale des Schleppers „E“ nicht eine grundsätzliche Neubesinnung und ra-dikale Kurskorrektur vollzogen wird, dann wer-den die Evangelikalen wahrscheinlich entweder irgendwann auf Grund laufen, oder aber orien-tierungs- und wirkungslos auf dem uferlosen Meer des postmodernen Zeitgeistes dahindümpeln. ■

„Anerkannt von der Welt besteht für die Christen die Versuchung, das Anstößige am Evangelium zu verschweigen oder umzu­ deuten, um dem Hass der Welt zu entgehen ... Man setzt die Hoffnung auf Anpassung einer gottlosen Welt an das Evangelium. Dies ist aber nur durch Macht und Einfluss zu erreichen – doch dabei wird man christlich übertünchte Welt.“ (W. Scheffbuch)

Wenn keine grundsätzliche

Neubesinnung und radikale Kurskor­rektur vollzogen

wird dann werden die Evangelikalen entweder irgend­wann auf Grund

laufen, oder orientierungs­

und wirkungslos auf dem uferlosen Meer der Postmo­

derne dahin­dümpeln.