Wahlempfehlungen in der deutschen Qualitätspresse

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Diese Studie untersucht die Herstellung von News Bias während der Wahlkampf-Berichterstattung 2013 durch den Einsatz von opportunen Zeugen sowie publizistischer Prominenz. Eine quantitative Inhaltsanalyse der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung soll Aufschluss über den Einfluss der redaktionellen Leitlinie der beiden Zeitungen geben.

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  • Otto-Friedrich-Universitt Bamberg

    Fakultt Geistes- und Kulturwissenschaften

    Institut fr Kommunikationswissenschaft

    BA-IV-Seminar Wahlkampfkommunikation

    Hausarbeit

    Wahlempfehlungen in der deutschen Qualittspresse

    Eine quantitative Inhaltsanalyse der Wahlberichterstattung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Sddeutschen

    Zeitung zur Bundestagswahl 2013

    Betreuer Dr. Andr Haller

    Bearbeiter Jonas Nikola Khn

    Wassermannstae 14 96052 Bamberg [email protected] Matrikelnummer 1625666 10. Fachsemester Studienordnung vom 30. September 2010

    Eingereicht am: 16.09.2015

  • Inhaltsverzeichnis

    Abkrzungsverzeichnis

    Einleitung ............................................................................................................ 1

    1. Implizite und explizite Wahlempfehlungen in der Printberichterstattung . 3

    2. News-Bias in der Medienberichterstattung ................................................ 4

    2.1. Anstze der News-Bias-Forschung ............................................................ 4

    2.2. Konstruktionsmechanismen von News Bias .............................................. 5

    2.2.1. Publizistische Prominenz ........................................................................... 6

    2.2.2. Bewertung .................................................................................................. 7

    2.2.3. Einsatz opportuner Zeugen ........................................................................ 8

    2.2.4. Instrumentelle Aktualisierung .................................................................... 9

    3. Analyse der Printberichterstattung zur Bundestagswahl 2013 .................. 9

    3.1. Forschungsdesign und Methode .............................................................. 10

    3.2. Ergebnisse ................................................................................................ 12

    3.2.1. Publizistische Prominenz ......................................................................... 12

    3.2.2.Bewertung ................................................................................................ 14

    3.2.3.Opportune Zeugen .................................................................................... 16

    4. Zusammenfassung und Fazit ................................................................... 17

    Literatur ............................................................................................................. 20

    (Ehrenwrtliche) Erklrung ............................................................................... 23

  • Abkrzungsverzeichnis FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung SZ Sddeutsche Zeitung FR Frankfurter Rundschau taz Die Tageszeitung

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    Einleitung Das Mediensystem einer freien demokratischen Gesellschaft erfllt eine Viel-zahl von Aufgaben und Funktionen. Eine der wichtigsten dieser Aufgaben ist die Versorgung der Brger und Brgerinnen mit aktuellen, verlsslichen und unab-hngigen Informationen. Die Massenmedien fungieren einfach ausgedrckt als Bindeglied zwischen dem Volk und dem politischen System. Da die politischen Institutionen und Akteure unmglich aus eigener Kraft alle Brger und Brge-rinnen erreichen knnten, bedarf es einer ebensolchen Vermittlungsinstanz: die Medien leiten Informationen zwischen der politischen und der zivilgesellschaft-lichen Ebene weiter. Vor Allem vor bedeutenden Wahlen, wie zum Beispiel Bundes- oder Landtagswahlen, spielt die Informationsfunktion der Massenme-dien eine immens wichtige Rolle. Ohne sie knnte ein moderner Wahlkampf, wie man ihn sptestens seit der Medienwahl 2002 (Brettschneider 2002) in Deutschland kennt, nicht stattfinden, da der Kontakt der politischen Akteure zum Wahlvolk nur noch in sehr begrenztem Mae, etwa durch direkten Kontakt mit-tels Wahlveranstaltungen oder durch die postalische Versendung von Parteipro-grammen und Positionen zu den wichtigsten Sachthemen, erfolgen knnte. Dies wre aber mit hohem Zeit- und Kostenaufwand verbunden und wrde zudem vergleichsweise wenig Effekt erzielen. Die Medien haben einen direkten Ein-fluss auf die ffentliche Meinung und bestimmen so auch, wie diese sich wh-rend eines Wahlkampfes entwickelt. Brger, die den Wahlkampf mittels der Massenmedien verfolgen, sind darber hinaus besser informiert als diejenigen, die die Massenmedien nicht nutzen. Die Medien tragen zur Gestaltung der Wahl-kampagnen bei und legen fest, welche Kandidaten von den Whlern als wichtig erachtet werden und was ber sie bekannt ist (Becker/McCombs 1978: 306 f.). Die Medien spielen im Wahlkampf eine besonders zentrale Rolle. Ein Wahlkampf lsst sich auch als Konflikt wenn auch in nicht-gewaltsamem Sinne - zwischen mindestens zwei miteinander konkurrierenden Parteien und deren eventuellen Spitzenkandidaten modellieren. Unterscheidet man zwischen privaten, ffentlichen und publizistischen Konflikten, so lsst sich der medial aufgegriffene und verffentlichte Wahlkampf der letzten Konfliktform zuschrei-ben. Unter publizistischen Konflikten versteht Hans Mathias Kepplinger Kont-roversen zwischen mindestens zwei Kontrahenten [] mit Informationen [] ber einen Konflikt-Gegenstand [] via Massenmedien [] vor einem Publi-kum [] (Kepplinger 1989: 201). Im Kontext einer Bundestagswahl lassen sich die Kontrahenten auf die zur Wahl stehenden Parteien und deren Spitzen-kandidaten reduzieren.

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    Der Journalismus ist - manifestiert im Pressekodex - dazu aufgerufen, mglichst neutrale und objektive Informationen an die ffentlichkeit weiterzugeben. Die-ser verpflichtet Journalisten zur Achtung der Wahrhaftigkeit und der Sorgfalt, zur Richtigstellung von missverstndlichen oder falschen Aussagen sowie zur Trennung von Werbung und Redaktion. Die Wahlkampfberichterstattung wird durch eine eigene Richtlinie stark hervorgehoben: Zur wahrhaftigen Unterrich-tung der ffentlichkeit gehrt, dass die Presse in der Wahlkampfberichterstat-tung auch ber Auffassungen berichtet, die sie selbst nicht teilt (Deutscher Presserat 2015).Verste gegen diese Auflagen kommen immer wieder vor, je-doch besitzen sie vor Allem in der Politikberichterstattung, insbesondere wh-rend Bundestagswahlkmpfen, viel Brisanz. Die Informationen ber die zur Wahl stehenden Parteien und deren Kandidaten, die durch die Massenmedien ans Wahlvolk weitergeleitet werden, sind eine wichtige Grundlage fr die sp-tere Wahlentscheidung oder die Entscheidung von Individuen, berhaupt an der Wahl teilzunehmen. Eine unausgewogene oder verzerrte Berichterstattung zu-gunsten oder zu Lasten einer Partei oder eines Kandidaten kann als Versto ge-gen diese Richtlinien verstanden werden. In den USA und Grobritannien ist es nicht unblich, dass Zeitungen entschieden fr oder gegen eine der zur Wahl stehenden Parteien oder deren Prsidentschaftskandidaten pldieren. Wenn dies geschieht, spricht man von einer sogenannten Wahlempfehlung, eine Parteier-greifung seitens der Journalisten. Dieses Vorgehen kann angesichts des Objek-tivittsgebots im Journalismus nicht kritiklos hingenommen werden. Einen be-sonders fruchtbaren Nhrboden dafr stellen Boulevardzeitungen dar, die eine hohe Auflage und eine Leserschaft ohne stark gefestigte Wahlentscheidung auf-weisen, welche offen fr Medieneiflsse sind (Semetko/Schoenbach 2003: 56). Bisher existiert jedoch nur eine ungengende Menge an Evidenz fr das Vor-kommen von Wahlempfehlungen in der Qualittspresse. An dieser Forschungs-lcke soll diese Arbeit sich orientieren. Anspruch dieser Arbeit ist es, fr die Existenz von Wahlempfehlungen in der deutschen Qualittspresse aktuelle em-pirische Evidenz zu finden und Ursachenforschung zu betreiben, sofern dies in diesem begrenzten Umfang mglich ist. Kam es whrend der Printberichterstat-tung zur Bundestagswahl 2013 zur Abgabe von impliziten oder expliziten Wahl-empfehlungen? Hierzu soll zuerst eine klare Beschreibung dessen erfolgen, was man konkret unter einer Wahlempfehlung verstehen kann, wobei begrifflich zwischen impliziten und expliziten Wahlempfehlung differenziert wird. Im An-schluss daran sollen Anstze der News-Bias-Forschung vorgestellt und auf das Gebiet der Wahlkampfberichterstattung bertragen werden, mit deren Hilfe sich Unausgewogenheit in der Berichterstattung erklren lsst. Zentral in diesem

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    Kontext sind vor allem vier spezifische Konstruktionsmechanismen von News Bias Publizistische Prominenz, Bewertung, der Einsatz opportuner Zeugen so-wie die instrumentelle Aktualisierung. Zur berprfung der theoretischen Be-funde wird die Wahlkampfberichterstattung zweier berregionaler deutscher Ta-geszeitungen whrend der letzten Woche vor der Bundestagswahl 2013 mittels einer quantitativen Inhaltsanalyse verglichen. Es soll herausgefunden werden, ob und in welchem Ausma deutsche Qualittszeitungen Wahlempfehlungen aussprechen. 1. Implizite und explizite Wahlempfehlungen in der Printbe-

    richterstattung Wie soeben erwhnt, stellen Wahlempfehlungen in US-amerikanischen und bri-tischen Printmedien keine Ausnahme dar. So hat die New York Times seit 1852 bei jeder Prsidentschaftswahl einen Kandidaten empfohlen, whrend andere US-Zeitungen die Abgabe von Empfehlungen lediglich im Kommentarteil ein-gefhrt haben. Dies spiegelt sich jedoch kaum im Nachrichtenteil der Zeitungen wieder, weshalb dieses Vorgehen zu keinen politischen Auseinandersetzungen fhrt. Auch in Grobritannien sind diese sogenannten Endorsements seit Be-ginn des 20. Jahrhunderts mit einer kurzen Pause whrend des zweiten Welt-kriegs - fester Bestandteil der Printberichterstattung und werden seit den 70er Jahren vor Allem von Massenblttern und Boulevardzeitungen verwendet. Wis-senschaftliche Beweise fr den hohen Einfluss der Massenmedien auf den Aus-gang von Wahlen gibt es zu Hauf. Dass Massenmedien mitunter wahlentschei-dend sein knnen, wei man sptestens seit den US-Prsidentschaftswahlen aus dem Jahr 1960, als John F. Kennedy nur um Haaresbreite gegen seinen Mitbe-werber Richard Nixon gewinnen konnte. Noch kurz zuvor hatte Kennedy mit knapp zwei Millionen Stimmen zurckgelegen. Ein deutlicher Rckstand, den er jedoch durch berzeugende Auftritte in einer gleich viermal durchgefhrten Fernsehdebatte wettmachen konnte. Kennedy kommentierte seinen Wahlsieg mit den Worten It was TV more than anything else that turned the tide (White 1961: 294). Der Wahlsieg von Tony Blairs Labour Party im Jahr 1997 konnte zumindest zum Teil auf die Untersttzung der Printmedien zurckgefhrt wer-den (Seymour-Ure 1997: 603 f.). In Deutschland sind solch klar ausgesprochene Wahlempfehlungen jedoch verpnt und stoen auf breite Ablehnung bei Medi-envertretern und Wissenschaftlern (Brettschneider/Wagner 2008: 226). Denn [e]in Blatt, das sich mit einer Empfehlung in das politische Geschft einmische,

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    so der allgemeine Tenor, verliere seine Unabhngigkeit und damit seine Glaub-wrdigkeit (Rettich 2002: 10). Auch in einer Umfrage der Bildzeitung sollen hochrangige deutsche Journalisten dieser ablehnenden Grundhaltung gegenber Wahlempfehlungen Ausdruck verliehen haben (Brettschneider/Wagner 2008: 225). Doch auch in Deutschland kam es whrend des Wahlkampfes zur Bundes-tagswahl 2002 erstmals dazu, dass sich mit dem Hamburger Wirtschaftsblatt Fi-nancial Times Deutschland ein Printmedium offen fr die Wahl einer bestimm-ten Partei und deren Kanzlerkandidaten aussprach und somit klar gegen die Auf-lagen des Pressekodex verstie (vgl. Financial Times Deutschland 2002). Durch die Abgabe einer solchen Wahlempfehlung werden die Journalisten von reinen Beobachtern selbst zu politischen Akteuren, was einen Eingriff in die freie Ent-scheidungsfindung der Whler darstellt. Ziel ist es, die ffentliche Meinung so zu beeinflussen, dass fr die bevorzugte Partei oder ihren Spitzenkandidaten ein Vorteil entsteht (Brettschneider/Wagner 2008: 228). Wie bereits erwhnt unter-scheidet die Forschungsliteratur zwischen expliziten und impliziten Wahlemp-fehlungen. Eine explizite Wahlempfehlung ist eine direkte, also solche auf den ersten Blick erkennbare Empfehlung durch ein Medium oder einen Journalisten, weshalb der Leser den bevorzugten Politiker whlen und den Kontrahenten nicht whlen sollte. Entsprechend verhlt es sich auch mit Empfehlungen fr eine bestimmte Partei oder Koalition. Die oben genannten Wahlempfehlungen der US-amerika-nischen und britischen Bltter stellen in den meisten Fllen solche expliziten Wahlempfehlungen dar. Als implizite Wahlempfehlung bezeichnet man eine indirekt ausgedrckte Be-vorzugung eines Kandidaten oder einer Partei in der Medienberichterstattung. Dies wird auf den ersten Blick jedoch nicht deutlich und bedarf einer umfassen-den Medieninhaltsanalyse. Solche impliziten Wahlempfehlungen stellen keine Seltenheit dar, wie in verschiedenen Untersuchungen bereits herausgestellt wurde (vgl. Klein/Maccoby 1954; Kepplinger 1989). 2. News-Bias in der Medienberichterstattung 2.1. Anstze der News-Bias-Forschung Durch die News-Bias-Forschung lsst sich, wie auch durch die Gatekeeper- und die Nachrichtenwert-Forschung, die journalistische Nachrichtenauswahl unter-

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    suchen und erklren (Bachl/Vgele 2013: 346). Das Erkenntnisinteresse der so-genannten News-Bias-Forschung lsst sich bereits aus ihrem Namen ableiten. News Bias kommt aus dem Englischen und bedeutet frei bersetzt so viel wie Nachrichtenverzerrung. Ziel dieser Forschungsrichtung sind die Identifikation und Erklrung einseitiger oder tendenziser Berichterstattung, was besonders hufig in der politischen Berichterstattung vorkommt. Dazu wird versucht, Zu-sammenhnge zwischen der politischen Einstellung von Medienakteuren das knnen sowohl auf der Individualebene einzelne Journalisten als auch auf Orga-nisationsebene ganze Redaktionen oder Zeitungsverlage sein und der von die-sen Akteuren verffentlichten Berichterstattung aufzudecken (Staab 1990: 27). Den Beginn dieser Forschungsrichtung markierte eine Studie zur Objektivitt von Zeitungen im US-Prsidentschaftswahlkampf von 1952. Die Forscher ver-glichen die Berichterstattung ber die beiden Prsidentschaftskandidaten Eisen-hower und Stevenson mit der redaktionellen Linie der jeweiligen Tageszeitung und erbrachten auf diese Weise den ersten wissenschaftlich fundierten Beweis einer unausgewogenen und einseitigen Berichterstattung (vgl. (Wagner 2007: 151; Klein/Maccoby 1954). Im Jahr 1977 hat der Zeitungsforscher Klaus Schnbach, whrend er in einer Studie das Verhltnis zwischen Nachricht und ffentlicher Meinung untersuchte, offengelegt, dass die Berichterstattung hufig einseitig erfolgt, was er als Syn-chronisation bezeichnet. Dies treffe jedoch nicht auf die gesamte Berichterstat-tung zu, sondern besonders fr Boulevardzeitungen sowie Regionalzeitungen mit kleiner Auflage oder in Gebieten mit einem hohen Zeitungswettbewerb (Staab 1990: 36 ff.; Kunczik/Zipfel 2001: 268 f.). Die News-Bias-Forschung sucht somit nach der Antwort auf die Fragen, ob die Medienberichterstattung verzerrt oder einseitig ist, und wie es zu einer solchen Verzerrung kommt. 2.2. Konstruktionsmechanismen von News Bias Fr die Herstellung von News Bias existieren verschiedene Konstruktionsme-chanismen. Zur Analyse von Wahlempfehlungen in Printmedien unterscheidet man zwischen den vier Mechanismen der a) Publizistischen Prominenz, b)Be-wertung, c) dem Einsatz opportuner Zeugen und d) der instrumentellen Aktuali-sierung (Brettschneider/Wagner 2008: 227). Man knne aber erst dann von ei-ner wirklich berzeugenden impliziten Wahlempfehlung sprechen, wenn alle vier Mechanismen angewendet wrden. Von einer impliziten Wahlempfehlung

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    in vollem Umfang knne man ausgehen, wenn die Konstruktionsmechanismen in der Berichterstattung durchgehend einem Akteur nutzen und gleichzeitig sei-nem Kontrahenten schaden (Wagner 2007: 146). Im Folgenden werden die vier Konstruktionsmechanismen nher ausgefhrt. 2.2.1. Publizistische Prominenz Einem Akteur wird publizistische Prominenz verliehen, indem ber ihn hufiger beziehungsweise intensiver berichtet wird als ber dessen Kontrahenten. Eine hhere Prsenz in der Medienberichterstattung kann einem Akteur einen klaren Vorteil gegenber potenziellen Mitbewerbern verschaffen, da die gesteigerte Medienbeachtung das politische Gewicht sowie die Wichtigkeit des Akteurs im-pliziert (Brettschneider/Wagner 2008: 230). In Folge dessen kann den vernach-lssigten weiteren Akteuren durch die ausbleibende Medienresonanz ein Nach-teil entstehen. An dieser Stelle ist es jedoch wichtig zu betonen, dass eine nied-rigere Medienprsenz fr einen Akteur nicht per se einen Nachteil bedeuten muss. Darber, ob ein Akteur durch eine hhere oder niedrigere Medienprsenz einen Vor- oder Nachteil hat, entscheidet die wertende Tendenz der Aussagen. Publizistische Prominenz sei nmlich nur dann von Vorteil, wenn diese mit einer mindestens neutralen, am besten positiven Bewertung eines Akteurs einhergehe (Wagner 2007: 147 f.) . Wenn ein Akteur jedoch durch hufige negative Aussa-gen in der Berichterstattung hervorgehoben wird, kann dies auch schnell zu des-sen Nachteil werden. Laut Bettina Wagner lassen sich drei verschiedene Formen der publizistischen Prominenz unterscheiden. Normalerweise genieen die jeweiligen Regierungsparteien und der amtierende Bundeskanzler mehr Aufmerksamkeit in den Medien als deren Herausforderer, was auch Kanzlerbonus genannt wird. Die regierungsbeteiligten Parteien so-wie der Bundeskanzler geben whrend ihrer Legislaturperiode die Richtung der Politik und die politische Agenda vor (Holtz-Bacha 1996, zit. nach Wagner 2007: 152). Die Umgehung oder bertriebene Darstellung dieses Amtsbonus kann als eine implizite Wahlempfehlung fr oder gegen den betreffenden Akteur verstanden werden. Die zweite Form lsst sich beobachten, wenn sich nicht nur Einzelpersonen, sondern Gruppen in einem Wettstreit miteinander befinden. Durch die mediale Konzentration auf Gruppen mit positivem Image entsteht die-sen Gruppen ein Vorteil. Fokussieren die Medien sich jedoch auf Gruppen mit einem negativen Image, so geschieht dies zu Lasten der betreffenden Gruppen. Die dritte Form betrifft die Platzierung von Aussagen in den Medien. Werden

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    Akteure an prominenter Stelle genannt, resultiere dies in einer hheren Auf-merksamkeit fr diese Akteure (Donsbach 1991, zit. nach Wagner 2007: 152). Dies treffe besonders auf Boulevardzeitungen zu, da die Botschaft hier nicht nur zu den Kufern, sondern auch zu Passanten transportiert werde. News Bias werde somit generiert, indem der oder die bevorzugten Akteure besonders oft in berschriften platziert werden und der oder die Kontrahenten an diesen Stellen unterreprsentiert bleibt. Und auch der Kontext, in dem die Akteure genannt werden, sei im Wahlkampf entscheidend. Wird ein Akteur oft in einem positiven Kontext genannt, so bedeute dies fr ihn einen Vorteil. Ist die Nennung eines Akteurs jedoch hufig negativ konnotiert, so knne von einem Nachteil fr die-sen Akteur ausgegangen werden (Wagner 2007: 152). 2.2.2. Bewertung Wie soeben beschrieben wurde, reicht die publizistische Prominenz eines Ak-teurs allein nicht aus, um einen Vorteil gegenber Mitbewerbern zu genieen, sondern muss mit einer guten Bewertung des Akteurs kombiniert werden. Bezo-gen auf Printmedien versteht man darunter nicht die vollkommen legitim wer-tenden Aussagen im Kommentarteil, sondern manifeste Bewertungen im Nach-richtenteil einer Zeitung oder einer Nachrichtensendung (Brettschneider/Wag-ner 2008: 227). Es liege dann eine implizite Wahlempfehlung vor, wenn ein Kandidat oder eine Partei deutlich positiver dargestellt wird als seine Kontra-henten oder andere Parteien. Dieser Effekt kann dadurch verstrkt werden, dass Kontrahenten und andere Parteien simultan dazu negativ dargestellt werden. Die Bewertung von Politikern durch die Medien orientiert sich an verschiedenen Charaktereigenschaften der konkurrierenden Spitzenkandidaten. Bettina Wag-ner unterscheidet zwischen vier verschiedenen Merkmalen: die Problemlsungs-kompetenz des Akteurs - also dessen Eignung zur Lsung politischer Probleme; dessen Leadership-Qualitten die Fhigkeit, Entscheidungen zu treffen und die Fhrungsqualitten eines Akteurs; die Integritt eines Akteurs damit sind des-sen Glaubwrdigkeit, Vertrauenswrdigkeit und dessen Ehrlichkeit gemeint; und nicht zuletzt die unpolitischen Eigenschaften eines Akteurs, wozu zum Ei-nen das uere Erscheinungsbild in der ffentlichkeit, zum Anderen private Dinge wie Familie, Hobbys und unpolitische Charaktereigenschaften gehren (Wagner 2007: 153).

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    2.2.3. Einsatz opportuner Zeugen Unter opportunen Zeugen versteht man medienexterne Akteure, die die eigene Meinung der Journalisten, des Verlegers oder der redaktionellen Linie vertreten und im Nachrichtenteil einer Zeitung zitiert werden, whrend andere Stimmen deutlich unterreprsentiert oder gar nicht vertreten sind. Wagner betont auch die Mglichkeit, dass Journalisten selbst parteiisch berichten, zustzlich opportune Zeugen zur Rechtfertigung oder Besttigung ihrer Meinung benutzen und sich dadurch zustzliche Glaubwrdigkeit verschaffen (ebd.: 153). In einer Studie ber die Printberichterstattung zur Volkszhlung, durchgefhrt vom Kommunikationswissenschaftler Lutz Hagen an der Friedrich-Alexander-Universitt Erlangen-Nrnberg, konnte der Einsatz opportuner Zeugen in den Zeitungen FAZ, SZ, Welt, FR sowie taz nachgewiesen werden:

    Die Richtung der Argumente, die die Zeitungen verffentlichten, war stark von der redaktionellen Linie beeinflut. Das Konstrukti-onsprinzip von Bias bestand darin, da die Zeitungen mehr Argu-mente von solchen Gruppen und Personen verffentlichten, die im Sinne ihrer redaktionellen Linie argumentierten: die opportunen Zeugen. - (Hagen 1992: 455 f.)

    Hagens Folgerung aus diesem Tatbestand lautete, dass die Nachrichten in Zei-tungen nicht mittels einzelner Argumente, sondern anhand von Personen und Gruppen konstruiert wrden. In einer jngeren Studie ber die Berichterstattung zur Causa Guttenberg legten Marco Bachl und Catharina Vgele dar, dass die wertenden Aussagen der zitier-ten medienexternen Akteure umso negativer ausfielen, je negativer die von den Journalisten eigens verffentlichten Aussagen waren. Whrend die BILD-Zei-tung Karl-Theodor zu Guttenberg insgesamt positiv darstellte, schnitt er bei den brigen untersuchten Zeitungen, darunter Qualittszeitungen wie die Frankfur-ter Allgemeine Zeitung und Sddeutsche Zeitung sowie die Boulevardbltter Berliner Kurier und Abendzeitung deutlich schlechter ab. Auerdem kamen Gruppen, die Guttenberg kongruent zur jeweiligen redaktionellen Linie der Zei-tungen bewerteten, insgesamt hufiger zu Wort als jene, die eine abweichende Meinung vertraten (Bachl/Vgele 2013: 355 f).

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    2.2.4. Instrumentelle Aktualisierung Bei der instrumentellen Aktualisierung wird gezielt ber Ereignisse und Themen berichtet, die einem Akteur nutzen oder dessen Gegner schaden. Man bezeichnet dies auch als Agenda-Setting. Auerdem werden Gegebenheiten in der Bericht-erstattung vernachlssigt, die dem bevorzugten Akteur schaden oder dessen Gegner nutzen, was man auch als Agenda-Cutting bezeichnet. Dadurch lsst sich die Aufmerksamkeit der Leser auf ein bestimmtes Themen- oder Politikfeld len-ken, was von Vorteil fr ebendiese Partei ist, der die grte Kompetenz in die-sem Bereich zugeschrieben wird. Durch diese Vorgehensweise knnen Journa-listen die Themenberichterstattung so formen, dass sie vorteilhaft fr die bevor-zugten Akteure und zugleich nachteilhaft fr deren Gegenspieler wirken (Wag-ner 2007: 154). Die Folgen dieses Vorgehens sind zum einen die Verringerung oder Erweiterung der Handlungsmglichkeiten der Kontrahenten und zum an-deren die Strkung oder Abschwchung der Legitimitt der Kontrahenten. Da die Idee der instrumentellen Aktualisierung auerdem der Logik eines Nullsum-men-Spiels folgt, Nutzen und Kosten also restlos zwischen den Konfliktparteien verteilt werden, entspricht der Strkung eines Kontrahenten automatisch eine Schwchung des anderen Kontrahenten (Kepplinger 1989: 204 f.). Wird diese instrumentelle Aktualisierung von einem Nachrichtenmedium nun systematisch angewendet, so dass einer der Kontrahenten im Groen und Ganzen einen deut-lichen Vorteil gegenber den Gegenspielern geniet, so lsst sich auf eine im-plizite Wahlempfehlung des Mediums fr den bevorzugten Akteur schlieen. 3. Analyse der Printberichterstattung zur Bundestagswahl

    2013 Wie zu Beginn dieser Arbeit bereits an einigen Stellen erlutert wurde, konnten verschiedene Studien im Bereich der News Bias-Forschung Beweise fr ein-seitige oder verzerrte Berichterstattung liefern. Vor Allem fr die Wahlbericht-erstattung konnten Beweise gefunden werden, dass Zeitungen im In- und Aus-land nicht immer objektiv berichten. Frank Brettschneider und Bettina Wagner fanden Beweise fr implizite Wahlempfehlungen der britischen Sun und der deutschen Bild-Zeitung im Vorfeld der britischen Unterhauswahl 2001 und der Wahl des deutschen Bundestags im Jahr 2002 (Brettschneider/Wagner 2008:

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    228 f., 240 ff.). Bettina Wagner konnte in einer Analyse der Wahlberichterstat-tung der Bild-Zeitung zur Bundestagswahl 2005 eine implizite Wahlempfehlung des Boulevardblattes nachweisen:

    Die Bild-Zeitung untersttzt mit ihrer Berichterstattung das schwarz-gelbe Lager und benachteiligt Rot-Grn, indem sie zum ei-nen den Regierungsbonus verweigert und zudem positiv ber die schwarz-gelben Akteure und deutlich negativ ber die Regierungs-koalition berichtet. (Wagner 2007: 167)

    3.1. Forschungsdesign und Methode Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, ob es im Zuge der Printberichterstat-tung der Qualittszeitungen Sddeutsche Zeitung (SZ) und Frankfurter All-gemeine Zeitung (FAZ) ber die Bundestagswahl 2013 zur Abgabe impliziter Wahlempfehlungen gekommen ist. Dazu wurde eine quantitative Medienin-haltsanalyse der Wahlkampfberichterstattung dieser Zeitungen in der Woche vor dem Wahlsonntag durchgefhrt. Die Medieninhaltsanalyse betrachtet eine groe Zahl von Botschaften vergleichbarer Natur, wie zum Beispiel die Artikel innerhalb einer Zeitung zu einem bestimmten Thema. Diese werden auf darin auffindbare Muster und Tendenzen [] hin durchsucht. Ziel ist es, wesentliche Tendenzen herauszufiltern und dadurch allgemeine oder verallgemeinerbare Aussagen zu erhalten. Dies bedeute eine Kombination aus qualitativen urtei-len ber Botschaften, die quantitativ verdichtet und ausgewertet werden. Dies resultiert in einer Reduktion von Komplexitt und ermglicht es, die zentralen Muster der Berichterstattung herauszuarbeiten (Rssler 2010: 18). Durch die Analyse verffentlichter Medienberichte zu wichtigen gesellschaftlichen The-men knnen verschiedene Standpunkte herausdestilliert und verschiedene zu Wort kommende Akteure identifiziert werden (Rssler 2010: 30). Dieses Vor-gehen ermglicht Inferenzschlsse auf den Kommunikator, welcher die Verant-wortung fr die verffentlichten Medienberichte trgt (Rssler 2010: 32). Fr die Inhaltsanalyse von Tageszeitungen eignet sich die sogenannte hierarchi-sche Zerlegung. Im Falle der Wahlberichterstattung eignet sich als oberste Ana-lyseebene, der Auswahleinheit, ein bestimmter Teil einer Tageszeitung, welcher sich vorwiegend auf die politischen Themen konzentriert. Dies kann ein be-stimmtes Ressort sein, wie zum Beispiel das Ressort Politik. Auf der darun-terliegenden Ebene, der Artikelebene, lassen sich dann alle Zeitungsartikel zum

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    interessierenden Thema, zum Beispiel einer Bundestagswahl, codieren. Noch eine Ebene weiter unten befindet man sich dann auf der Aussagenebene. Hier lassen sich verschiedene Aussagen unterscheiden, die von unterschiedlichen Kommunikatoren zum Thema des Interesses formuliert werden (Rssler 2010: 78 ff.). Als Untersuchungseinheiten gingen alle Artikel, die zwischen dem 15. und dem 22. September 2013 von den beiden Zeitungen im Ressort Politik verffent-licht wurden und den Suchbegriff Bundestagswahl mindestens einmal bein-halteten, in die Analyse ein. Da der 15. Und der 22. September Sonntage waren und sonntags keine Zeitungsausgabe der beiden Zeitungen erscheint, erstreckt sich der effektive Untersuchungszeitraum auf die Tage vom 16. Bis zum 21. September 2013. Dies resultierte in einer Auswahlgesamtheit von 88 Zeitungs-artikeln unabhngig von deren Umfang und der eigentlichen Thematik. Davon entfielen 27 Artikel auf die SZ und 51 Artikel auf die FAZ. Die Zeitungsartikel wurden anhand von drei der vier existierenden Konstruktionsmechanismen ana-lysiert. Um das Vorkommen publizistischer Prominenz fr einen Akteur nachvollziehen zu knnen, wurden die Artikel in drei Kategorien aufgeteilt. Artikel, die sich verstrkt auf Einheiten der Unionsparteien bezogen, wurden mit berwiegend Union codiert. Solche, die sich tendenziell auf Einheiten der strksten Opposi-tionspartei, der SPD, bezogen, erhielten den Code berwiegend SPD. Artikel, in denen Einheiten beider Lager ungefhr mit derselben Hufigkeit thematisiert wurden, wurden mit ausgeglichen codiert. Um herauszufinden, ob und in welchem Ausma es zur Bewertung von Akteuren seitens der Autoren - also der Journalisten der jeweiligen Zeitung - gekommen ist, wurden die fokussierten Akteure und Gruppen in sechs verschiedene Kate-gorien unterteilt, die auf potentielle Wahlsieger und Koalitionen hin gebildet wurden: die beiden Kanzlerkandidaten Angela Merkel (CDU) und Peer Stein-brck (SPD), deren Parteien CDU und SPD selbst, sowie mgliche Bndnisse nach der Wahl, nmlich eine groe schwarz-rote Koalition aus Union und SPD und die bestehende schwarz-gelbe Regierungskoalition aus Union und FPD. Alle wertenden Aussagen zu diesen Kategorien wurden nochmals unterteilt, je nach-dem ob eine positive oder negative Tendenz in Bezug auf ihr Ziel vorlag. Der dritte Konstruktionsmechanismus, der Einsatz opportuner Zeugen, wurde anhand von Aussagen externer Akteure ber die vier Subkategorien Angela Mer-kel, Per Steinbrck, sowie Union und SPD berprft. Auch diese Aussagen wur-den jeweils noch einmal in positive und negative uerungen der externen Ak-teure untergliedert.

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    3.2. Ergebnisse 3.2.1. Publizistische Prominenz Bei der Untersuchung des Konstruktionsmechanismus publizistische Promi-nenz konnten insgesamt 53 der zur Verfgung stehenden 88 Zeitungsartikel als relevant markiert werden, da sie jeweils mindestens eine Aussage ber mindes-tens einen der beiden aussichtsreichsten Anwrter auf das Kanzleramt, Angela Merkel und Peer Steinbrck, die Union bestehend aus CDU und CSU sowie die SPD beinhalteten. Die restlichen Artikel bezogen sich zum Teil auf europ-ische oder andere wahlrelevante Themen, wobei sie jedoch keine verwertbaren Aussagen zu den hier untersuchten Akteuren beinhalteten, sowie auf andere Par-teien, wie zum Beispiel die FDP, die Grnen, die Linke sowie die AfD, welche jedoch den Rahmen dieser Arbeit sprengen wrden und deshalb nicht in die Un-tersuchung einbezogen werden konnten. Zeitungsbergreifend lassen sich die Ergebnisse folgendermaen darstellen: ins-gesamt 23 Artikel (50,0 Prozent) befassten sich berwiegend mit der Union - beziehungsweise mindestens einer der beiden Mitgliedsparteien - und deren Spitzenkandidatin Angela Merkel. Damit entfiel der Groteil der Berichterstat-tung auf die Kanzlerin und ihr politisches Lager. In Anbetracht dessen, dass An-gela Merkel die amtierende Bundeskanzlerin ist und die Unionsparteien sich in einem Regierungsbndnis mit der FPD befanden, berrascht dieses Ergebnis zu-nchst nicht und spiegelt lediglich den Kanzlerbonus wieder. Mit lediglich zehn Artikeln (21,7 Prozent), die vorwiegend ber Merkels Herausforderer Peer Steinbrck sowie die SPD berichteten, fllt der Anteil des Hauptkonkurrenten der amtierenden Regierung nur halb so stark aus wie der Anteil des amtierenden Regierungslagers. In den brigen 13 Artikeln (28,3 Prozent) wurde keine klare Tendenz zugunsten einer der beiden Seiten hinsichtlich deren Berichterstat-tungsanteilen erkennbar. Hinsichtlich der zeitungsunabhngigen publizistischen Prominenz lsst sich also feststellen, dass Union und Merkel deutlich mehr Aufmerksamkeit durch die bei-den Zeitungen erhielten als SPD und Steinbrck.

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    Doch wie verhielt sich dieser Tatbestand, wenn man die jeweiligen Berichter-stattungsanteile der SZ und der FAZ miteinander vergleicht? Von den 33 in die Analyse einbezogenen Artikeln in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berich-teten noch lediglich 12 Artikel (44,4 Prozent) mehrheitlich ber die Union und Angela Merkel. Dem gegenber stehen sechs Artikel (22,2 Prozent), die ber-wiegend ber Peer Steinbrck und dessen SPD berichteten. Eine ausgeglichene Bilanz zwischen Merkel/Union und Steinbrck/SPD weisen neun Artikel (33,3

    Prozent) auf. In der Sddeutschen Zeitung berichteten folglich elf Artikel (45,8 Prozent) mehrheitlich ber die Union und Angela Merkel, vier Artikel (40 Prozent) fo-kussierten strker auf SPD und Peer Steinbrck und ebenfalls vier Artikel (30,8 Prozent) wiesen eine ausgeglichene Bilanz zwischen beiden Lagern auf.

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    In beiden Zeitungen wird demnach der Kanzlerbonus sichtbar. Auffllig ist hier, dass in der FAZ die Differenz zwischen den Lagern Union/Merkel (d = 0,5) und SPD/Steinbrck deutlicher als in der SZ (d = 0,36) ist. Das heit, obwohl als Zielgruppe der traditionell als rechtskonservativ geltenden FAZ eher die Whler der Union in Frage kommen (Eilders 2004: 145), berichtet sie im Saldo strker ber SPD und Peer Steinbrck als die SZ, deren Zielgruppe als traditionell links-liberale Zeitung eher SPD-Whler darstellen (vgl. Hagen 1992). Publizistische Prominenz an sich besitzt jedoch noch keine groe Aussagekraft in Bezug auf die potentielle Abgabe einer Wahlempfehlung, sondern erst, wenn sie mit einer am besten positiven, mindestens aber neutralen Bewertung einher-geht, und die Gegenseite in dieser Hinsicht schlechter davonkommt. Publizisti-sche Prominenz kann in Verbindung mit einer schlechten Bewertung sogar schdlich sein. 3.2.2. Bewertung Bei der Bewertung der Akteure durch die Journalisten - die Verfasser der Artikel - zeigt sich, dass sowohl die Union als auch die SPD in der Berichterstattung berwiegend negativ prsentiert werden. Bei der Union fallen auf jede positive Bewertung (insgesamt 5 positive Bewertungen) 2,4 negative Bewertungen (ins-gesamt 12 negative Bewertungen), whrend die SPD summa summarum neun-mal negativ bewertet wurde und lediglich dreimal positiv, was einem Verhltnis von 3,0 entspricht. Damit kann konstatiert werden, dass die SPD in der Bericht-erstattung alles in Allem etwas schlechter bewertet wurde als die Union.

  • 15

    Mit Blick auf die beiden Konkurrenten um das Kanzleramt - die amtierende Bun-deskanzlerin Angela Merkel und ihren Herausforderer Peer Steinbrck lsst sich ein klarer Nachteil fr Letzteren beobachten. Er wurde zwar nur ein einziges Mal negativ bewertet, jedoch bleibt es auch bei dieser negativen Bewertung, da absolut keine positive Bewertung existiert. Dem gegenber stehen fnf negative Bewertungen von Angela Merkel, welche jedoch durch acht positive Bewertun-gen mehr als ausgeglichen werden. Im Saldo lsst sich daher festhalten, dass Angela Merkel insgesamt leicht positiv bewertet wurde, wohingegen Peer Stein-brck jedoch negativ bewertet wurde. In Bezug auf die verschiedenen politischen Lager wurde die amtierende Regie-rung im Gesamtbild der Berichterstattung mit fnf negativen und keiner positi-ven Bewertung klar abgestraft. Eine mgliche groe Koalition zwischen der Union und der SPD wurde hingegen nicht ganz so kritisch gesehen und erhielt gegenber drei negativen Bewertungen auch in zwei Fllen eine positive Bewer-tung. Vergleicht man wiederum die Berichterstattung von SZ und FAZ, so werden deutliche Unterschiede erkennbar. Whrend die bereits genannten fnf negati-ven Bewertungen der Personalie Merkel allesamt in der SZ angesiedelt waren, wurde sie in der FAZ kein einziges Mal negativ bewertet. Positiv bewertet wurde sie in der SZ drei Mal, in der FAZ sogar fnf Mal. Merkel erhlt also in der Sddeutschen Zeitung deutlich weniger Zuspruch als in der Frankfurter Allge-meinen Zeitung. Peer Steinbrck hingegen wurde wie bereits erwhnt nur einmal explizit erwhnt, und zwar mit negativer Tendenz in der SZ. Von den 12 negativen Bewertungen des politischen Lagers der Union entfallen elf auf die SZ und nur eine auf die FAZ, whrend sich die fnf positiven Bewer-tungen mit derer zwei auf die SZ und drei auf die FAZ verteilen. Die Union wurde also in der Sddeutschen Zeitung signifikant schlechter bewertet als in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Von den insgesamt neun negativen Be-wertungen der SPD entfallen drei auf die SZ und sechs auf die FAZ. Dem ge-genber wurden alle drei positiven Bewertungen der SPD in der SZ verffent-licht. Whrend alle negativen Bewertungen der groen Koalition auf die SZ entfielen, wurden beide positiven Bewertungen in der FAZ verffentlicht. Auerdem wur-den alle fnf negativen Bewertungen eines schwarz-gelben Regierungsbndnis-ses in der SZ verffentlicht.

  • 16

    3.2.3. Opportune Zeugen Bei der Untersuchung des Einsatzes opportuner Zeugen hat sich herausgestellt, dass insgesamt 29 externe Akteure sich wertend ber einen der Kanzlerkandida-ten, eine Partei oder ein politisches Lager geuert haben. Davon richteten sich

    zeitungsbergreifend neun gegen Angela Merkel im Vergleich zu fnf Aussa-gen, die Merkel in positivem Kontext erwhnten. Zu Peer Steinbrck lieen sich

    lediglich fnf uerungen finden, die ihn allesamt in ein schlechtes Licht rck-ten. Die Union wurde sechsmal positiv und nie negativ, die SPD hingegen vier-mal negativ und in keinem Fall positiv erwhnt. Drei der neun positiven uerungen zu Angela Merkel entfielen auf die Sd-deutsche Zeitung, sechs hingegen auf die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Von

  • 17

    den uerungen, in denen Merkel negativ bewertet wurde, befand sich jedoch lediglich Eine in der SZ, die anderen vier wurden in der FAZ verffentlicht. Zu Steinbrck wurden in der SZ zwei medienexterne Akteure zitiert, die sich nega-tiv ber ihn uerten, in der FAZ waren es drei. Die sechs positiven Aussagen externer Akteure zur Union wurden ausnahmslos in der FAZ verffentlicht, ebenso wie alle vier negativen uerungen bezglich der SPD. 4. Zusammenfassung und Fazit Ziel und Anspruch dieser Arbeit war es, die Frage nach der Existenz einer im-pliziten Wahlempfehlung in der Printberichterstattung zum Bundestagswahl-kampf 2013 zu klren. Eine implizite Wahlempfehlung ist eine indirekt ausge-drckte Bevorzugung eines Kandidaten oder einer Partei in der Medienbericht-erstattung. Fr die Analyse der Berichterstattung in der Sddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurden die drei Konstruktionsmecha-nismen von News Bias, die publizistische Prominenz, die Bewertung sowie der Einsatz opportuner Zeugen, untersucht. Aus den Ergebnissen der Analyse folgte, dass Union und Merkel deutlich mehr Aufmerksamkeit durch die beiden Zeitungen erhielten als SPD und Steinbrck (vgl. 3.2.1). Sowohl in der SZ als auch in der FAZ wird deutlich mehr ber Angela Merkel und die Union berichtet als ber Peer Steinbrck und die SPD. Merkel und Union genieen also deutlich mehr publizistische Prominenz als Steinbrck und die SPD. Dies allein ist jedoch

  • 18

    noch kein Hinweis auf eine implizite Wahlempfehlung zugunsten der amtieren-den Kanzlerin und ihres politischen Lagers. Nur in Kombination mit einer min-destens neutralen, besser noch positiven Bewertung, kme die publizistische Prominenz der Kanzlerin zugute. Umso deutlicher und nachdrcklicher wrde die implizite Wahlempfehlung ausfallen, wenn der Kontrahent - in diesem Fall Peer Steinbrck und die SPD negativ bewertet wrden. Auch hier sprechen die Ergebnisse eine deutliche Sprache. Zwar wurden sowohl die Union als auch die SPD insgesamt relativ schlecht bewertet, jedoch wurde Angela Merkel insgesamt etwas besser bewertet als Peer Steinbrck, der zwar nur eine Bewertung erhielt, diese jedoch negativ ausfiel, whrend Merkels Be-wertung deutlich in den positiven Bereich tendierte. Zusammen mit der Tatsa-che, dass Merkel deutlich hhere publizistische Prominenz genoss, weist dieser Tatbestand auf eine implizite Wahlempfehlung zugunsten der amtierenden Bun-deskanzlerin hin. Auffllig ist auch, dass die Sddeutsche Zeitung Merkel durchweg negativ be-wertet, die Frankfurter Allgemeine Zeitung hingegen sie tendenziell positiv be-wertet. Verbindet man dies mit den Ergebnissen bezglich der publizistischen Prominenz, so spricht die Sddeutsche Zeitung eine klare Wahlempfehlung ge-gen Merkel aus, whrend die FAZ ihren Lesern implizit dazu rt, an der amtie-renden Kanzlerin festzuhalten. In Bezug auf den Einsatz opportuner Zeugen lsst sich zeitungsunabhngig fr Angela Merkel ein klarer Vorteil gegenber Peer Steinbrck feststellen. Auch die Union schnitt insgesamt deutlich besser ab als die SPD, welche von medien-externen Akteuren in keinem Fall positiv, aber dafr viermal negativ bewertet wurde. In der FAZ wurden wie erwartet deutlich mehr positive als negative Stimmen zu Angela Merkel verffentlicht, wohingegen Steinbrck insgesamt leicht negativ bewertet wurde. Auch die externen Stimmen zur Union waren durchweg positiv, zur SPD jedoch ausnahmslos negativ. Diese Befunde besttigen, dass sich die zu Wort kommenden externen Akteure entsprechend der redaktionellen Linie der FAZ uern. Sie verhalten sich wie opportune Zeugen, was als implizite Wahl-empfehlung fr Merkel und die Union und gegen Steinbrck und die SPD ge-wertet werden kann. In der SZ widersprechen die Befunde dem erwarteten Szenario, wonach die Be-wertungen von SPD und Peer Steinbrck durch externe Akteure deutlich positi-ver gewesen sein mssten als die zur Union und ihrer Spitzenkandidatin Angela Merkel. Entgegen der redaktionellen Linie der linksliberalen Zeitung wurden je-doch ausschlielich negative externe Stimmen zu Peer Steinbrck verffentlicht.

  • 19

    Zudem erhielt Angela Merkel von den zitierten zeitungsexternen Akteuren dop-pelt so viel Zuspruch wie Schelte. Somit kam es zwar dennoch zum Einsatz op-portuner zeugen, jedoch nicht zugunsten von SPD und Steinbrck, sondern zu-gunsten von Angela Merkel und der Union. Dies weist auf eine implizite Wahl-empfehlung fr Merkel und die Union hin. Insgesamt lsst sich jedoch feststel-len, dass whrend des gesamten Untersuchungszeitraumes, unabhngig von ei-ner redaktionellen Linie, Angela Merkel und die Union besser abschnitten als Peer Steinbrck und die SPD, was einen Hinweis auf eine implizite Wahlemp-fehlung zugunsten der amtierenden Kanzlerin und zu Lasten ihres Herausforde-rers darstellt. Somit kann die Forschungsfrage, ob es zur Abgabe von Wahlemp-fehlungen whrend der Bundestagswahl 2013 gekommen ist, mit Ja beantwor-ten. Mglicherweise hat dies auch zu dem immensen Vorsprung beigetragen, mit dem die Union letztendlich die Wahl fr sich entscheiden konnte. CDU und CSU erhielten zusammen sowohl 45,3 Prozent der Erststimmen als auch 41,5 Prozent der Zweitstimmen. Die SPD kam lediglich auf 29,4 Prozent der Erststimmen und 25,7 Prozent der Zweitstimmen und war der Union damit klar unterlegen (vgl. Der Bundeswahlleiter 2015). Mit endgltiger Sicherheit lsst sich dies jedoch nicht schlussfolgern. Zudem muss bei der Bewertung der Befunde bercksichtigt werden, dass die instrumentelle Aktualisierung nicht in der Analyse bercksichtigt wurde, durch deren Nachweis sich die Befunde dieser Arbeit noch deutlich htten verschieben knnen. Auerdem muss die Frage gestellt werden, inwiefern die Leser von FAZ und SZ sich durch implizite Wahlempfehlungen in ihrer Wahlentscheidung be-einflussen lieen. Diese Zeitungen besitzen zwar ebenfalls eine hohe Auflage, doch ist davon auszugehen, dass deren Leserschaft im Groen und Ganzen in ihrer Wahlentscheidung relativ stark gefestigt ist. Wahlempfehlungen knnen jedoch lediglich bis zu einem gewissen Ma das Wahlverhalten von Nicht- oder Wechselwhlern beeinflussen. So knnten sich zum Beispiel Wechselwhler mit schwcheren Parteibindungen an einer Wahlempfehlung orientieren. Insbeson-dere unter Bercksichtigung der Verstrkerhypothese muss jedoch unterstrichen werden, dass Wahlempfehlungen keinen grundlegenden Wandel der Wahlent-scheidung herbeifhren knnen.

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    Literatur

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    White, T. H. 1961. The Making of the President 1960. New York: Atheneum House.

  • 22

    Anhang: Codebuch A Printmedium A01 Frankfurter Allgemeine Zeitung A02 Sddeutsche Zeitung B Publizistische Prominenz Untersuchungszeitraum: 15.-22.09.2013 Untersuchungseinheit: Artikel aus dem Ressort Politik, die den Suchbegriff Bundestagswahl beinhalteten B01 berwiegend Union/Merkel B02 berwiegend SPD/Steinbrck B03 ausgeglichen C Bewertung Untersuchungszeitraum: 15.-22.09.2013 Untersuchungseinheit: Artikel aus dem Ressort Politik, die den Suchbegriff Bundestagswahl beinhalteten C01 pro groe Koalition C02 contra groe Koalition C03 pro Schwarz-Gelb C04 contra Schwarz-Gelb C05 pro SPD C06 contra SPD C07 pro Union C08 contra Union C09 pro Steinbrck C10 contra Steinbrck C11 pro Merkel C12 contra Merkel D Opportune Zeugen Untersuchungszeitraum: 15.-22.09.2013 Untersuchungseinheit: Artikel aus dem Ressort Politik, die den Suchbegriff Bundestagswahl beinhalteten

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    D01 Pro SPD D02 contra SPD D03 pro Union D04 contra Union D05 pro Steinbrck D06 contra Steinbrck D07 pro Merkel D08 contra Merkel (Ehrenwrtliche) Erklrung Ich erklre hiermit, dass ich die vorliegende Arbeit gem 19 Abs. 2 der All-gemeinen Prfungsordnung (APO) selbstndig verfasst habe, smtliche verwen-deten Quellen angegeben habe und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt wurden, dass Zitate kenntlich gemacht sind und die Ar-beit noch in keinem anderen Kurs (auch an anderen Universitten und Einrich-tungen) vorgelegt wurde. ____________________ ________________________________________ Datum Unterschrift

    Einleitung1. Implizite und explizite Wahlempfehlungen in der Printberichterstattung2. News-Bias in der Medienberichterstattung2.1. Anstze der News-Bias-Forschung2.2. Konstruktionsmechanismen von News Bias2.2.1. Publizistische Prominenz2.2.2. Bewertung2.2.3. Einsatz opportuner Zeugen2.2.4. Instrumentelle Aktualisierung3. Analyse der Printberichterstattung zur Bundestagswahl 20133.1. Forschungsdesign und Methode3.2. Ergebnisse3.2.1. Publizistische Prominenz3.2.2. Bewertung3.2.3. Opportune Zeugen

    4. Zusammenfassung und Fazit

    Literatur(Ehrenwrtliche) Erklrung