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Wann lebst Du? Arbeitshilfe für den Gottesdienst am Buß- und Bettag, 20.11.2013

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Wann lebst Du?Arbeitshilfe für den Gottesdienst am Buß- und Bettag, 20.11.2013

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Einführung In vielen Gemeinden spielt der Buß- und Bettagsgottesdienst auch an einem nicht arbeitsfreien Feiertag eine besondere Rolle: Mehrere Gemeinden feiern zusammen; Gäste halten die Predigt; es sind viele aktiv beteiligt; man lädt Personen des öffentlichen Lebens ein; die Plakate mit dem Motiv der Kampagne werden genutzt; es gibt eine gezielte Presse- und Öffentlichkeitskampagne. – Dies sind Erfahrungen, die wir auch gern als Anregung weiter geben. Wieder bieten wir zwei Liturgieentwürfe. Beide folgen im Ablauf der Ordnung IV, „Buß- und Bittgottesdienst“, der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Liturgie I ist eher auf traditionsorientierte Zielgruppen ausgerichtet. Texte der Agende wurden zusammengestellt und bearbeitet. Die alternative Liturgie wurde fast vollständig neu formuliert. Sie ist für Gottesdienste mit Jugendlichen, auch besonders in Schulen gedacht. Die darin vorgeschlagenen Handlungs- und Beteiligungselemente können ergänzt oder variiert werden. Stärker als der erste Entwurf ist der zweite auf aktive Mitwirkung hin angelegt. Seine musikalische Gestaltung will besonders vorbereitet sein. Die Predigt und der Text zur Meditation des Plakatmotivs können alternativ verwendet werden. Sollen Texte externer Autoren vollständig zitiert werden, sollen sie insbes. in schriftlichen Vorlagen oder über Tonträger in Verbindung mit der Musik im Gottesdienst Verwendung finden, so ist sehr genau auf die Rechte zu achten (im Zweifelsfall die Kreisbeauftragten für Kirchenmusik zu Rate ziehen). Soll eine Abendmahlsfeier eingefügt werden, so findet sie besser in der ersten Form ihren Ort. Sie beginnt dann nach dem Zuspruch der Vergebung und einer kurzen Überleitung oder einem Lied mit den Einsetzungsworten. Die gegenseitige Zusage des Friedens würde dann ggf. in die Mahlfeier integriert.

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Auch der vorgesehene Segenszuspruch mit Handauflegung oder alternativ der Friedensgruß mit Austausch eines Friedenszeichens eignen sich eher zur Einfügung in die erste Form. Die zweite Form bietet bereits andere Handlungselemente und sollte nicht „überfrachtet“ werden. Zur Handauflegung wird die Gemeinde eingeladen, in kleinen Gruppen an den Altar zu treten und sich -wahlweise - im Stehen oder im Knien segnen zu lassen. Jeder und jedem einzelnen werden die Hände aufgelegt und ein biblisches Segens-/Vergebungswort zugesprochen, z.B.

- Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit ( 2. Kor. 3,17) - Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur, das Alte ist

vergangen, siehe, alles ist neu geworden. (2. Kor. 5,17) - Ich will dich segnen… und du sollst ein Segen sein. ( 1. Mose 12,2)

Der Segenszuspruch kann für die kleine Gruppe mit einer kurzen Sendeformel, z.B. „Gehet hin in Frieden“, und mit der Segnung im Zeichen des Kreuzes enden. Zum Abschluss der Handlung sollte allen Gemeindegliedern, besonders auch denen, die nicht nach vorn gekommen sind, insgesamt ein Segenswort zugesprochen werden, z.B. „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei und bleibe mit Euch allen“, wie es den Schlussversen der Paulusbriefe entspricht. Bei größeren Gemeinden kann die Segnung auch an mehreren Orten im Kirchenraum angeboten werden, dementsprechend sollten z.B. Kirchenälteste, Kirchenvorsteherinnen, Lektoren und Prädikantinnen mitwirken. Helmut Wöllenstein Marburg, Oktober 2013

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Inhaltsverzeichnis I Liturgie ............................................................................................. 7 II Alternative Liturgie ......................................................................... 17 III Predigt – auch für Lektoren und Lektorinnen geeignet .................................. 29 IV Meditation zum Plakatmotiv der Buß- und Bettagskampagne 2013 .................................................. 33 V Kontexte......................................................................................... 37 Impressum ............................................................................................ 42

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I. LITURGIE MUSIK BITTE UM DEN HEILIGEN GEIST EG 134,1 Komm, o komm, du Geist des Lebens BEGRÜSSUNG An dieser Stelle kann die Kanzelabkündigung des Bischofs gelesen werden oder nach dem Lied nach der Predigt LIED EG 476,1-3 Die Sonn hat sich mit ihrem Glanz oder EG 491,1-4 Bevor die Sonne sinkt oder EG 451, 1-5 Mein erst Gefühl sei Preis und Dank PSALM Ps 139 (EG 754) Herr, du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, Herr, nicht schon wüsstest. Von allen Seiten umgibst du mich

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und hältst deine Hand über mir. Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen. Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten. Spräche ich: Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein –, so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag. Finsternis ist wie das Licht. Denn du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. Es war dir mein Gebein nicht verborgen, als ich im Verborgenen gemacht wurde, als ich gebildet wurde unten in der Erde. Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war. Aber wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihre Summe so groß! Wollte ich sie zählen, so wären sie mehr als der Sand: Am Ende bin ich noch immer bei dir. Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege. oder

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Ps 39 (EG 722) oder Ps 67 (EG 730) mit EG 190.2 Christe, du Lamm Gottes GEBET Herr, unser Gott, du gönnst uns das Licht unserer Augen, du hast unsere Geburt gewollt, nicht für das Dunkel hast du uns gemacht, nicht für den Tod, sondern um zu leben auf dich hin mit ganzem Herzen. Nimm uns bei der Hand, führe uns zum Guten, zum Leben heute und in Ewigkeit. (Agende I,2 Nr. 989) oder Gott, deine Zeit ist jetzt und du gibst sie uns. Doch wir verklären die guten Tage von gestern, malen uns aus, wie es morgen sein wird, und sagen heute: Ich habe keine Zeit. Wir bitten dich: Erinnere uns täglich, daß jetzt Zeit ist, deine Gnade zu empfangen und heil zu werden durch Jesus Christus. (Agende I,1 Nr. 647)

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LESUNG Der reiche Jüngling (Mk 10,17-27) oder Die blutflüssige Frau (Mk 5,24b-34) oder Alles hat seine Zeit (Pred 3,1-15) Spruch nach der Lesung: „Jesus Christus spricht: Ich lebe, und ihr sollt auch leben.“ (Joh 14,19) LIED (je nach Lesung) EG 584,1-4 Meine engen Grenzen oder EG 352 Alles ist an Gottes Segen oder EG 414 Lass mich, o Herr PREDIGT Mt 13,44-46 LIED EG 346, Such wer das will ein ander Ziel oder EG 324, 1-7.14 Ich singe dir mit Herz und Mund oder EG 614 Lass uns in deinem Namen

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An dieser Stelle kann die Kanzelabkündigung des Bischofs gelesen werden oder bei der Begrüßung VERLESUNG DER 10 GEBOTE Wie einst das Volk Israel am Berg Sinai stehen auch wir vor Gott und hören seine Gebote – Weisungen zum Leben Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst nicht andere Götter haben neben mir. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht unnütz gebrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht. Du sollst den Feiertag heiligen. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß dir's wohlgehe und du lange lebest auf Erden. Du sollst nicht töten. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was sein ist. (Agende I,2 Nr.1144) Es folgt entweder A: Sündenbekenntnis mit Zuspruch oder B: Klage und Zuspruch

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A SÜNDENBEKENNTNIS MIT ZUSPRUCH DER VERGEBUNG Die Welt ist nicht so, wie sie sein sollte, und das Leben oft nicht so, wie wir es uns wünschen. Manchmal denken wir: Gott ist unendlich weit weg, er kennt mich nicht und hört nicht, wenn ich bete. Die Welt ist nicht so, wie sie sein sollte, und das Leben oft nicht so, wie wir es uns erhofft haben. Überall auf der Welt wird Menschenleben zerstört - im Krieg, durch Hunger, aus Hass, durch Unachtsamkeit. Manchmal auch in unserer Nähe. Dann kommt die Angst: Auch ich werde klein gemacht. Die Welt ist nicht so, wie sie sein sollte, und das Leben oft nicht so, wie wir es geplant haben. Manchmal sind wir wie gefangen, eingeengt, unter Druck. Wir spüren: Mein Weg ist versperrt, ich weiß keinen Rat. Wir bekommen, was wir zum Leben brauchen. Gott ist für uns da. Er kennt uns und hört, wenn wir beten. Wir bekommen, was wir zum Leben brauchen. Überall gibt es Menschen, die Frieden stiften, Liebe üben und das Brot des Lebens teilen. Wo das geschieht, schwindet die Angst, wächst unser Mut. Wir bekommen, was wir zum Leben brauchen. Wege tun sich auf, wir finden guten Rat. Gottes Segen begleitet uns. (Agende I,2 Nr.947 bearbeitet)

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B KLAGE UND ERMUTIGUNG Leben wird oft mit Glücklichsein gleichgesetzt. Daher jagen Menschen ihr Leben lang dem „Glück“ hinterher. Viele suchen es in Reichtum und Ansehen, Gesundheit und Wohlstand, Erfolg und Macht. Oft kommen sie dabei außer Atem. Und nicht wenige bleiben auf der Strecke. In der Bibel werden andere Menschen glücklich gepriesen: Die sind glücklich, die nicht nur Besitz und Wohlstand im Sinn haben. Ihnen steht der Himmel offen. Die sind glücklich, die das Leiden der Menschen nicht vertuschen, sondern lindern und tragen. Sie werden Trost finden. Die sind glücklich, die zartfühlend und dennoch mutig sind. Sie sollen die Welt regieren. Die sind glücklich, die sich nicht abspeisen lassen, bevor nicht überall Gerechtigkeit waltet. Ihr Hunger soll gestillt werden. Die sind glücklich, die ein empfindsames Herz haben. Auch ihnen wird man herzlich begegnen. Die sind glücklich, die ein reines Gewissen haben. Ihr Blick für Gott ist ungetrübt.

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Die sind glücklich, deren Leben dem Frieden dient. In ihnen erkennt sich Gott wieder. (Agende I,2 Nr.1171 bearbeitet) GLAUBENSBEKENNTNIS EG 184,1-5 Wir glauben Gott im höchsten Thron FÜRBITTEN Gott, lass uns noch dies Jahr Zeit füreinander haben, dass das Leben aufblüht, dass wir den Wert des eigenen Lebens schätzen, ohne andere gering zu achten. Gott, lass uns noch dies Jahr Geschichten erzählen von Gärtnern: dass das Leben Früchte bringt, dass uns zugefügte Verletzungen nicht bitter machen, sondern offen für die Wunden anderer. Gott, lass uns noch dies Jahr erkennen, wo wir schuldig werden, dass deine Schöpfung aufatmen kann, dass Menschen im Vertrauen auf deine Kraft streiten für die, die ohne Recht sind. Gott, lass uns noch dies Jahr Verantwortung und Macht teilen, dass der Fluch des Krieges gebrochen wird, dass die Qual des Hungers weicht in deinem Segen, Gott, der blühendes Leben will.

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Gott, lass uns noch dies Jahr, dass unser Leben nicht ohne Früchte bleibt. (Agende I,1 Nr. 666 bearbeitet) oder Gott, deine große bunte Welt, voller Freude und Leben, voller Angst und Tod: Wir durchschauen sie nicht. Wir machen unsere Erfahrungen, bilden unsere Urteile über die Zusammenhänge, über die Menschen. Aber wir durchschauen noch nicht einmal unser eigenes Leben. Gott, wir vertrauen darauf, daß du alles auf Güte hin angelegt hast, auf herzliches Erbarmen, das unsere Schuld und unsere Schwächen trägt, unserem Leben Richtung und Sinn gibt. So danken wir für alles, was uns in der Liebe Jesu begegnet, was uns von Lasten löst und zueinander führt. Hilf, daß wir unser Leben nicht verfehlen, die Vergebung, aus der wir leben, an andere weitergeben und immer neu den Mut finden, mit der Güte anzufangen, die wir dir verdanken. (Agende I,1 Nr. 618 bearbeitet) STILLES GEBET VATER UNSER

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LIED EG 482, 1.4.5.7 Der Mond ist aufgegangen oder EG 369,7 Sing, bet und geh auf Gottes Wegen oder EG 258 Zieht in Frieden eure Pfade BEKANNTMACHUNGEN SEGEN MUSIK

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II. Alternative Liturgie MUSIK ZUM EINGANG Ich liebe das Leben Ich liebe das Leben, solang der Schnee schmilzt, solang der weiche Wind mit meinen Haaren spielt und die Meisen mich locken. Ich liebe das Leben, solang die Rose blüht, solang ihr Apfelduft mir in die Nase zieht und die Amseln, die schlagen. Ich liebe das Leben, solang der Weizen reift, solang ein heißer Tag mir in die Poren zieht und die Schwalben im Himmel. Ich liebe das Leben, solange es kalt wird, solang im Horizont ein nackter Apfelbaum und die Krähen, die Krähen rufen. (aus: Friedrich Karl Barth. Flügel im Augenblick, München 2009, S.56. Mit freundlicher Genehmigung des Autors)

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BEGRÜSSUNG A Witz: Wann beginnt das Leben? Ein evangelischer Pfarrer, ein katholischer Pfarrer und ein Rabbi unterhalten sich darüber, wann das menschliche Leben beginnt. „Natürlich bei der Befruchtung der Eizelle“, sagt der katholische Pfarrer. „Nein, nein, das Leben beginnt erst mit der Geburt des Kindes“, antwortet der evangelische Pfarrer. Daraufhin der Rabbi: „Das Leben beginnt, wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Hund tot ist. Was ist Leben? Mensch wann lebst du? Wann lebst du auf? Sag etwas! Denk nach! Antworte! Oder schweigst du, Mensch, weil du nicht weißt. Was es ist das Leben, dein Leben? und wie es sein soll? Hast du Träume Oder sind sie längst ausgeträumt? In den Tag Leben, bewusst leben Lebe den Augenblick Ergreife das Leben Leere Floskel oder Weisheit Aufmunterungen aneinander gereihter Worte. Doch wie sie füllen? Und womit?

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Und staune, lache und weine Halte es kraftvoll fest voller Lust und Freude am Ende genauso loslassen können. und leben. oder BEGRÜSSUNG B Komm, o Gott, du Geist des Lebens, wohne in und unter uns. Komm, o Gott, du Geist des Lebens, befreie uns zur Liebe, mach unsere engen Herzen weit. Komm, o Gott, du Geist des Lebens, nähre unseren Hoffnungsbaum, schenke ihm gute Früchte. Komm, o Gott, du Geist des Lebens, Gesicht der Barmherzigkeit, Geruch der Heiligkeit, Geschmack der Unendlichkeit, Geräusch der Zärtlichkeit, Gespür für die Ewigkeit. Wir warten auf dich! („Komm, o Gott…“, aus: Hanne Köhler/ Heidi Rosenstock, Du Gott, Freundin der Menschen. Neue Texte und Lieder für Andachten und Gottesdienste © KREUZ Verlag in der Verlag Herder GmbH, Freiburg i. Br. 1998)

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LIED EG 634,1 Die Erde ist des Herrn oder EG 622, Weißt du, wo der Himmel ist oder EG 632, Wir strecken uns nach dir PSALM Lebenspsalm (nach Psalm 8) Du, mein Gott, wie herrlich einfach alles, was ich sehe alles, was du gemacht hast, singt vom Leben Im Jauchzen der Kinder steckt pure Lust Lebenslust und lassen für den Moment alles andere alle Hassreden, alle Zornausbrüche vergessen Wenn ich nachts draußen stehe den Blick nach oben zum klaren Sternenhimmel gerichtet und sehe die geheimnisvollen Lichter blinken dann wundere ich mich darüber dass auch ich von dir noch gesehen werde Und dass mein Leben so wertvoll sein soll Ich will Sorge tragen für jedes Tier ob Katze, ob Hund. Der Vogel der sein Nest unter meinem Dach baut.

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Der Igel der in meinem Busch schläft Und die Maus, die durch mein Holz huscht. Auch Löwe und Jaguar und selbst der Wurm sollen in meiner Obhut sein? So viel Leben Du, mein Gott, wie herrlich einfach alles, was ich sehe alles, was du gemacht hast singt vom Leben GEBET Wann lebst du?, das fragen wir uns in diesem Gottesdienst. Wann lebst du? Lass es uns nicht verpassen, Gott, deine Antwort zu hören. Öffne du unsere Herzen, Augen und Ohren. LESUNG Mt 6, 25-35 oder Römer 14, 7-9 SPRUCH NACH DER LESUNG Christus spricht: Ich lebe, und ihr sollt auch leben (GLAUBENSBEKENNTNIS EG S. 54)

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LIED EG 552 Einer ist unser Leben PREDIGT LIED EG 623 Du bist da wo Menschen leben LESUNG DER 10 GEBOTE (Agende I,2 Nr.1144) Es folgt entweder A: Sündenbekenntnis mit Zuspruch oder B: Klage und Zuspruch A: SÜNDENBEKENNTNIS MIT ZUSPRUCH DER VERGEBUNG Guter Gott, wir vergessen oft, was für ein kostbares Gut unser Leben ist, und dass es „gelebt werden“ will jetzt und jeden Augenblick. Wir verschieben das Leben auf später, morgen, übermorgen und sagen: Wenn ich groß bin, werde ich leben. Nach der Konfirmation, nach der Schule, nach der Ausbildung. Nach dem ersten gutverdienten Geld, nach der Hochzeit. Wenn das Haus gebaut und wenn die Kinder groß sind, werde ich leben. Über das ständige wenn und dann vergessen wir das Leben. Wir bitten dich, Gott, um Vergebung und rufen: Hilf, Herr meines Lebens… EG 419,1

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(Stille) Du kennst uns, Gott, du weißt, wie wir sind. Dass wir Verdrängen und Verschieben, Pläne schmieden und nicht verwirklichen. Du sagst uns: ich vergebe euch. B: KLAGE UND ERMUTIGUNG Klage Ist dies das Leben, mein Leben? So trist, es plätschert dahin im Einerlei und im Allerlei, im Schieben und Geschoben werden. Im Nichtstehen bleiben, im immer weiter und weiter Rhythmus, alles verplant und ausgebucht. Wann lebe ich? Ermutigung Jeder Augenblick ist Leben. Auch das Verbummeln von Zeit ist Leben. Wer in den Tag hinein lebt, ist noch lange kein Tagedieb. Wenn du die Augen schließt, zaubert die Sonne dir bunte Pünktchen und Blitze hinter die Lider. Und du hörst die Stimme der Nachbarin links und rechts wird Holz gesägt. Und ein Hund bellt und über dir kreist ein Flugzeug, und unter dir tönt eine Biene. Und in weiter Ferne ein Martinshorn, und du riechst Kaffeeduft und auch bisschen Schweiß.

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Und du spürst den Stoff der Hose, und den Umschlag des Buches in deinem Schoß Und die Hand ruht und das Herz schlägt. Alles das und noch viel mehr ist Leben. LIED EG 612, Fürchte dich nicht IMPULS Ich bedenke mein Leben- Stimmen von Menschen zwischen 8 und 80 Jahren (Hier sind Stimmen versammelt, Gedanken von ganz unterschiedlichen Menschen zum Thema Leben. Man kann sie alle vorlesen, oder auch nur eine kleine Auswahl daraus. Eine Möglichkeit wäre auch, sie von unterschiedlichen Stimmen (Kinder, Jugendliche, Erwachsene…) an verschiedenen Orten in der Kirche oder aus den Kirchenbänken heraus sagen zu lassen. Man kann aber auch an dieser Stelle die Gemeinde fragen: Was ist für euch Leben? Und gespannt sein, über die Antworten, die dann kommen.) Für mich ist Leben wenn ich auf meinen BMX –Rad den Feldweg herunter sause und den Wind so scharf spüre, dass es weh tut. Leben heißt mit einer Tasse Kaffee, einem Buch in den Garten schauen und sehen, dass die Blüte, die gestern noch geschlossen war, mich heute anschaut. Leben heißt, den Briefkasten öffnen und eine Postkarte finden und merken, in der Ferne denkt jemand an mich. Wenn ich in den Wald gehe und Geräusche höre, das ist Leben. Mein knurrender Magen sagt mir: du lebst!

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Leben ist morgens aufzuwachen und zu spüren, ich lebe, ich bin ganz und gar da. Leben ist mehr als Schule, viel mehr. Leben ist Zwiebel schneiden bis keine Tränen mehr da sind. Leben ist morgens aufstehen und einigermaßen gesund sein. Nach vierstündiger Wanderung beim Gipfelkreuz stehen. Sich in die Kissen kuscheln Geld zählen Kinder, die schreiend vor Glück in die Wellen am Strand laufen. Blasen an den Füßen und sich fragen, kann ich morgen weitergehen. Sektkorken knallen lassen Leben heißt fragen, neugierig sein, sich wundern, verrückte Dinge machen, sich überraschen lassen. Jeden Tag der Weg. Leben ist ein gutes Gespräch. Leben ist: Weitermachen- Veränderung- Begeisterung. Leben ist für mich, wenn ich mit meinem Mitmenschen gut auskomme. Wenn ich beruflich Todesanzeigen aufnehme und dabei Umgang mit Menschen habe, auch das ist Leben. Leben heißt, sich vor Lachen nicht mehr einkriegen und vor Schmerz schreien und brüllen mit unbändiger Kraft.

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Wenn ich Leute um mich habe, das ist Leben. Wenn mein kleiner Enkel Ole bei mir ist. Wenn ich in Ruhe auf dem Sofa sitze und über mir höre ich meine Kinder toben, das ist Leben. Wenn im Frühjahr wenige Schwalben kommen und im Herbst viele fortfliegen das ist Leben. FÜRBITTEN mit Refr. Leben, Leben wird es geben, Leben, Leben vor dem Tod Guter Gott, wohin wir auch gehen, überall ist Leben Überall sind Menschen, die geboren werden und sterben Die lieben und leiden Die lachen und sich sorgen Die Hoffnung haben und die bitter enttäuscht sind Die Gemeinschaft haben und die einsam sind Wir bitten dich Dass wir unser Leben als Suchende und Fragende sehen. Wer fragt und sich selbst in Frage stellt, dessen Leben ist offen und frei Unser Leben ist geprägt, durch Elternhaus Durch Geschichte und Zeit Durch Tradition und Religion Leben mit Guthaben und Hypotheken Mit Fähigkeiten und Grenzen Lass uns unser Leben verstehen als Fächer von Gestaltungsmöglichkeiten Dass wir wagen Fähigkeiten zu entdecken Talente zu entwickeln

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Unser Leben ist uns geschenkt Mit der Aufgabe Das Leben für die Zukunft zu erhalten Wer heute lebt hat auch das Morgen anvertraut bekommen. Lebendiger Gott, du gibt’s uns das Leben mit allem, was dazu gehört. Hilf uns dabei, zu entdecken, wie es in uns und um uns lebt. In unserem Lachen und Weinen; In dem Nächsten der uns begegnet im Supermarkt oder auf der Parkbank; In den Menschen, mit denen wir zusammen leben, in unserer Familie und mit Freunden. Hilf uns dabei, dem Leben nicht auszuweichen, auch wenn es manchmal traurig ist oder Konflikte mit sich bringt oder uns die Not der Anderen erkennen lässt. Hilf uns dabei, unser Leben nicht aus dem Blick zu verlieren oder aus der Hand zu geben und auch nicht das Leben der Anderen. STILLES GEBET VATER UNSER

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LIED EG 171, Bewahre uns Gott oder EG 621, Ins Wasser fällt ein Stein, SEGEN Einen Augenblick lang erahnen was Leben ist Jeden Augenblick lang spüren was Erfüllung ist Im hier und jetzt und darüber hinaus und so breche ich auf in mir Und dann breche ich auf zu dir und alles, alles ist Leben Gott segne und behüte dich… ORGELNACHSPIEL/MUSIK

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III. Predigt

I. Liebe Gemeinde, wann lebst du? Die Buß-und Bettagsaktion in diesem Jahr stellt uns eine ganz einfache Frage. Wann lebst du? Da möchte man am liebsten mit den Schultern zucken und sagen: Na, wann schon? Jetzt! Und vielleicht noch in Gedanken nachschieben: Blöde Frage! Denn ich spüre ja, dass ich lebe. Ich atme ein und aus und wieder ein. Mein Herz schlägt in einem steten Rhythmus. Wenn ich meine Hand darauf lege, fühle ich es. Natürlich lebe ich! Wann lebst du? Wie bei allen vermeintlich „blöden“ Fragen zögere ich plötzlich. Und fange an, weiter zu denken. An das, was mein Leben ausmacht. Dieses Leben ist ja mehr als Einatmen und Ausatmen, als Herzschlag und Blutdruck. Träume habe ich, und Pläne. Manche davon auch schon begraben, aber der eine oder andere ist noch ganz lebendig. Ich hoffe, freue, ängstige mich, bin verzagt und wieder ganz mutig, schwinge große Reden und bin dann wieder ganz still. Alles das und noch viel mehr, das ist mein Leben. Meine Beziehungen, die Arbeit, die freie Zeit, die ich genieße und manchmal auch fürchte. Der Tag, die Nacht, Liebe und Verlust. Wann lebst du? Ja, wann lebe ich eigentlich? Es gibt Momente, da fühle ich mich wie tot. Wie ein Rädchen im Getriebe, das immer weiter läuft,, - immer weiter gedreht wird - automatisch. Ist das wirklich Leben? Bin ich in diesen Augenblicken lebendig? So, dass ich es auch spüren kann, mit jeder Faser meines Körpers? Ich beginne zu zweifeln, nachdenklich zu werden, mich zu fragen: Wann, ja wann denn eigentlich? (evtl. Musik) II. Andreas war Investmentbanker bei Leman Brothers. Einer von denen, die richtig viel Kohle machen. Hunderttausende im Jahr. Mit eigenem Chauffeur und Urlaub in Luxushotels. Dafür hat er gearbeitet. Viel gearbeitet. Auch am Wochenende. Hat mal einen Urlaub in Ägypten nach zwei Tagen abgebrochen, weil ein Kunde abzuspringen drohte. Seine

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Sekretärin musste in Flugzeugen immer einen Gangplatz buchen, damit er als erster draußen war. Und zwei Minuten früher beim nächsten Termin. Dann kamen die Panikattacken, Herzrasen. Probleme mit der Immunabwehr, jedes Jahr eine Lungenentzündung. Und der Gedanke: „Was mache ich hier eigentlich? Soll das wirklich mein Leben sein? Ich bin getrieben - vom Ehrgeiz, vom Geld, von etwas, das ich vielleicht gar nicht benennen kann.“ Es hat gedauert, aber dann war ihm klar: „Es geht auch anders. Es gibt ein anderes Leben für mich.“ Er hat gekündigt und ist monatelang über die Alpen gewandert. Hat auf einer Hütte gejobbt. Und schließlich diese Hütte gekauft, bei Klosters, in der Schweiz. Dort lebt er nun – als Hüttenwirt. Er wirkt entspannt, als ob er in sich ruhe. Und sagt: „Hier fühle ich mich lebendig.“ III. Ich kann Andreas verstehen. Wer so lebt wie er früher, der muss seine Arbeit wie verrückt lieben. Aber: Tag und Nacht arbeiten? Nie den Rhythmus aus Arbeit und Ruhe einhalten, das macht auf Dauer krank. Andreas war gezwungen, auszusteigen. Sein Körper hat ihm das deutlich signalisiert. Und er hat deswegen die Bremse gezogen. Nun fühlt er sich lebendig. Heißt das, dass er jetzt lebt und vorher tot war? Oder sich wie tot gefühlt hat? Schwer zu sagen, so aus der Distanz. Er scheint jetzt glücklicher mit seinem Leben zu sein. Und das, obwohl er – stundenmäßig – in der Hochsaison so viel arbeitet wie in seinem alten Job. Auf die Formel Arbeit=Unglück und verpasstes Leben und umgekehrt Freizeit=Glück und erfülltes Leben lässt es sich wohl nicht bringen. Wann lebst du? Für mich hat diese Frage tatsächlich ganz viel damit zu tun, wann ich mich lebendig fühle. Lebendig fühle ich mich, wenn ich mit Leidenschaft bei einer Sache bin. So wie Andreas auf seiner Hütte. Und wenn ich das Gefühl habe, dass ich lebe – statt gelebt zu werden. Das entdecke ich auch bei zwei Menschen, von denen Jesus erzählt, als er seinen Jüngern vom Himmelreich vorschwärmt:

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IV. Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker. Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie. (Mt 13, 44-46) Zwei Menschen tun etwas, was auf den ersten Blick ziemlich absurd erscheint. Sie verkaufen alles, was sie haben. Und das nur, um etwas anderes zu erwerben, was ihnen viel wertvoller erscheint. Sie gehen ein Risiko ein. Dieser Gedanke kam mir zumindest sofort. Was, wenn der Schatz im Acker weg ist, wenn dieser Mensch wiederkommt, um ihn zu heben? Was, wenn die Perle schon an einen anderen verkauft ist, wenn der Kaufmann sein Geld endlich zusammen hat? Diese zaghaften, zögerlichen Überlegungen scheinen bei den beiden keine Rolle zu spielen. Sie finden einen Schatz, entdecken eine Perle und handeln, als gäbe es hier keinerlei Bedenken, keine Einwände oder mindestens ein Abwägen von Risiken. Was soll ich mit diesem Text anfangen? Rät die Bibel mir hier zu riskanten Tauschgeschäften? Oder dazu, im Leben immer alles auf eine Karte zu setzen? V. Eine Gebrauchsanweisung für mein Leben sehe ich in diesem Gleichnis nicht. Eher eine Ermutigung, eine Aufforderung, die in etwa so lauten könnte: „Schau genau hin! Was ist dein Schatz im Acker? Was macht dein Leben wertvoll, kostbar, lebenswert, gut?“ Die Antwort auf diese Frage ist nicht leicht zu finden. Für den einen ist es die Familie, für eine andere die beste Freundin. Für Andreas war es die Entscheidung, auf seinen Körper zu hören. Und für viele ist es darüber hinaus der Glaube an Jesus Christus. Denn sie haben in ihm einen Halt gefunden, als ihr Leben haltlos geworden war. Gemeinschaft in seiner Kirche, Hoffnung in schweren Zeiten. Zuversicht, wo andere schwarz

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sahen und ganz viel Freude und Leichtigkeit. Diese Worte beschreiben ein wenig von dem, was Jesus meint, wenn er vom Reich Gottes spricht. Genau erklären kann man es nicht. Man kann es nur erkunden. VI. Sabine hat sich auf diesen Weg gemacht. Vor fünf Jahren fuhr sie mit der Tochter ihres Lebensgefährten auf ein Familienwochenende der Kirchengemeinde. Eigentlich wollte sie ihre neue Tochter kennenlernen – gefunden hat sie etwas ganz Überraschendes. „Die Gemeinschaft an dem Wochenende hat mich beeindruckt.“ erzählt sie. „Ich wurde so nett und selbstverständlich aufgenommen. So etwas habe ich nie vorher erlebt. Ich komme aus eher schwierigen Verhältnissen, habe als Jugendliche viel getrunken und auch Härteres probiert. Das war einfach so, wenn man dazugehören wollte. Auf der Freizeit musste ich nichts tun, um dabei zu sein. Ich fühlte mich akzeptiert, so wie ich bin. Das war der Anfang. Seitdem habe ich mich viel mit dem Glauben beschäftigt. Und sage heute: ich bin Christin. Das hat nicht alles leicht gemacht. Mit vielem kämpfe ich immer noch, vor allem mit den Schatten meiner Vergangenheit. Aber ich weiß jetzt, dass es einen gibt, der mich trägt. Das ist wie ein Schatz, den ich gefunden habe und den ich nicht mehr hergebe. Ich bin wirklich froh darüber, damals auf diese Freizeit gefahren zu sein.“ Wann lebst du? Die Buß-und Bettagsaktion in diesem Jahr stellt uns eine ganz einfache Frage. Manche haben schon eine Antwort auf sie parat. Andere suchen sie noch. Mit dieser Suche in der Bibel zu beginnen, ist ein guter Anfang. Denn sie erzählt von Menschen, die sich diese Frage stellen. Und von dem, der das Leben selber ist. Amen.

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IV. Meditation zum Plakatmotiv der Buß- und Bettagskampagne 2013 Die Gedanken und Motive dieser Meditation sind sehr persönlich. Der Text sollte zum Lesen gut angeeignet sein. Möglicher weise wird man einzelne Passagen umformulieren oder auswählen im Blick auf die eigene Person und auf die Hörerinnen und Hörer. Füße von unten. Eine ungewöhnliche Ansicht. Anrührend und schockierend zugleich. Die rosigen Babyfüße in einer flauschigen Decke, und gleich daneben unter dem Laken die Füße eines Toten. Wie bei einem Krimi im Leichenschauhaus. Es hängt eine Art Packzettel am Zeh, damit der Tote nicht verwechselt wird. Ich muss mich überwinden hinzuschauen. - Worum geht es eigentlich? „Wann lebst Du?“, fragen diese Füße. Das überrascht mich, denn sonst fragen meine Füße nie. Als Körperteile sind sie am weitesten von denen entfernt, die das Denken und das Sagen haben. Sie tragen mich fraglos durchs Leben wie stumme Diener. Ich sehe von oben auf sie herab. Meist sind sie unsichtbar, weil sie in Schuhen stecken. Dabei sind es ganz interessante Gestalten, zart und zugleich kräftig, charakteristisch geformt. Was gibt es da nicht alles: Hohl-, Senk-, Spreiz- Krallen- und Plattfüße. Aber auch athletische und ganz elegante, verführerische, mit Ringen an den Zehen oder lackierten Nägeln. Ja, Füße sind originelle Persönlichkeiten. Nun werde ich doch neugierig und lasse mich auf diese Perspektive ein: das Leben von unten anzuschauen, aus der Sicht meiner Füße. Ich habe Lust, sie zu fragen oder mich von ihnen fragen zu lassen: Wann lebst Du? Wann fühlst Du Dich lebendig auf diesem Fußweg, den Du gehst, zwischen Geburt und Tod? Kannst Du Dich erinnern wie es war, als Du solche kleinen Füße hattest, ganz weich und rund? Füße die gern angefasst und geküsst werden? Wunderbar ist das Leben in jedem Augenblick, der diese Gefühle in Dir wachruft: Jemand ist für Dich da, sorgt für Dich, kocht Essen, nimmt Dich in den Arm, Du bist nicht allein auf der Welt. Nur wenige Monate später konntest Du auf eigenen Füßen stehen. Ein großer Augenblick für alle. Und dann die ersten Schritte. Wackelig und stolz, bald ganz allein. Das Gefühl, die erste Unabhängigkeit zu genießen,

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abzuhauen und nicht sofort zu hören, wenn die Eltern hinterher rufen. Und immer einen Schritt weiter, in die Schule, aus der Schule, Ausbildung, Führerschein. Große oder kleine Schritte mit Auftritten dazwischen. Knotenpunkte, Höhepunkte, Fußreflexpunkte deines Lebens. Und all Deine kleinen Abenteuer. Barfuß im Garten durch frischgemähtes Gras, in den Ferien am Meer über den Sand, durch den Schlamm, in Pfützen springen - volle Lotte, Dreck an den Füßen haben dürfen. Lebenssinn wächst aus Sinnlichkeit. Sehen, hören, tasten, riechen, schmecken, spüren. Wach und sensibel sein bis in die Zehenspitzen - auch für Gefahr. Du kannst dich verletzen, Füße sind ganz empfindlich. Deine kalten Füße warnen Dich vor der kommen Erkältung, sie sagen, leg dich ins Bett. – „Kalte Füße kriegen“ – das kann auch heißen: Hier ist kein guter Ort für dich. Brich auf aus dem Vertrauten, trenn Dich von dem, was Dir den Raum nimmt, such Dir einen neuen Platz, an dem Du leben kannst. Weißt du noch, wie die Mutter staunte: Was hast du bloß für große Füße, schon wieder müssen wir Schuhe für dich kaufen. Mit 14 kann man wahnsinnig stolz sein auf Schuhgröße 45. Wachsen ohne eigenes Zutun – da lebst du auf. Mit jemandem „zusammen gehen“, wie man so schön sagt. Zum ersten Mal die nackten Füße der Liebsten berühren. Wer wirklich messen will, was Leben ist, der sollte einen Zärtlichkeitszähler erfinden. Und der zählt mehr als nur die Augenblicke im Liebesnest. Zärtlichkeit ist einer der Namen Gottes, meint eine Theologin. Du staunst immer wieder, was Deine Füße alles können. Sie tragen Dich Tag für Tag. Sie ermöglichen das ganz normale Leben. Sie geben Dir einen festen Stand, auch in Deiner Arbeit. Wie gut ist die Erfahrung, überhaupt Arbeit zu haben, gebraucht zu werden. Handwerk ist immer auch Fußwerk. Und selbst für eine geistige Arbeit brauchst Du Deine Füße: Wenn Du für andere eintrittst. Wenn Du etwas Heikles durchstehen musst. Wenn Du Dich querstellst gegen die glatten Abläufe. – Doch manchmal ist es zu viel. Du läufst Dich müde in Deinem Hamsterrad. Einmal warst Du so kaputt, dass Du tatsächlich zu Hause in der Wohnung vor den Schrank gelaufen bist. Zum Glück war nur der Zeh gebrochen. Du kennst Leute, für die bedeutet die Höchstform von Leben: Fuß auf dem Gas haben. Schon hast du dich anstecken lassen, fährst oft zu schnell, willst zu viel. Schaffst du es noch, runterzukommen am Abend, auch ohne

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Alkohol? Und schaffst Du es unterwegs, wenn du schnell bist, rechtzeitig vom Gas auf die Bremse? Nicht nur Dein Leben zählt. Noch einmal richtig tanzen lernen, das wäre ein Traum. Sich fallen lassen, dem Rhythmus hingeben, der Musik, der Partnerin. Joggen im Wald. Bei jedem Wetter. Erst die Überwindung, dann läuft es. Alles fällt von Dir ab. Du bist Dein Atem, Dein Herzschlag. Schlechte Laune raus, Sauerstoff rein. Unterwegs sammelst du Ideen von den Bäumen, Wörter, Gedanken. Und weißt, sie kommen von ganz oben. Und wenn Du langsam alt wirst, wenn Deine zwei Füße nicht mehr genug sind, wenn Du einen Stock brauchst oder einen Rollator? Wenn Du Dich nicht mehr bücken und selbst Deine Füße pflegen kannst, wenn die Fußpflegerin kommen muss – Ob Du Dir das gefallen lässt? Ob Du es vielleicht sogar genießen kannst, wenn Dir etwas Gutes getan wird? Deine Füße werden es Dir sagen. So wie Petrus es erlebt hat: Jesus wäscht ihm die Füße und er merkt, das ist richtig. Das ist gut. Mehr brauche ich nicht. Ein sehr kostbarer Augenblick war es, als Du der Großmutter zuletzt die Füße waschen durftest. Erst war sie krank, dann starb sie - zufällig in Deinen Armen. Und Du hast sie gewaschen. Zuletzt ihre Füße, die alten, krummen Füße, die die Bäuerin durchs Leben getragen hatten, 96 Jahre lang. Was für ein Geschenk, bei ihr zu sitzen, Zeit zu haben. Abschied zu nehmen. Was hast Du Dir mitgenommen aus diesem Augenblick? Ruhe. Gelassenheit. Das Wissen, Du musst nicht hetzen. Denn Du kannst weder dem Tod davonlaufen, noch das Leben einfangen. Leben kannst Du nur jetzt, in diesem Augenblick, heute, und jeden Tag, der Dir geschenkt wird.

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V. KONTEXTE

Gelingendes Leben „Heute fürchte ich nichts, heute zeige ich mich freimütig, schutzlos dem Tag, mache die Demutsgebärde des angegriffenen, schwächeren Wolfs, zwinge den Übermächtigen zur Großmut und wage, mich zu freuen, weil der Morgen frisch und bitter riecht, weil der Himmel makellos ist, weil eine späte rosa Nelke aufgeblüht ist am schon verdorrenden Busch, weil ich den Tod nicht scheue, weil ich lebe, weil ich auf eine Art lebe, die nur ich weiß und kann, ein Leben unter Milliarden, aber das meine, das etwas sagt, was kein anderes sagen kann. Das Einmalige eines jeden Lebens. Es macht heiter, zu wissen, dass jeder Recht hat mit sich selbst. Schön ist es, älter zu werden, erlöst von sich, von der gewaltigen Anstrengung, etwas zu werden, etwas darzustellen in dieser Welt. Gelassen sich einfügen, irgendwo, wo gerade Platz ist, und überall man selbst zu sein und zugleich weiter nichts als einer von Milliarden. Dies alles, in vielen Worten gesagt, dauert zu fühlen drei, vier tiefe Atemzüge lang.“ (Luise Rinser, Septembertag. © S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1964)

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GEBET Weniger Ansprüche - wir würden freier, und anderen bliebe mehr: ein Weg zum Leben. Weniger Gerede - wir würden ruhiger, und andere kämen zu Wort: ein Weg zum Leben. Weniger Ungeduld - wir würden entspannter, und andere könnten aufatmen: ein Weg zum Leben. Weniger wollen, mehr schweigen, geduldiger sein - uns allen täte es gut. Lasst uns in der Stille vor Gott tragen, was uns beschäftigt: - - - Davon mach uns frei, Herr, immer mehr zu wollen und über unsere Kräfte und Möglichkeiten zu leben, du Geber aller guten Gaben. (Agende I,2, Nr.908)

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Auszug aus Gedicht: Überall von Joachim Ringelnatz Überall ist Wunderland Überall ist Leben. Bei meiner Tante im Strumpfenband Wie irgendwo daneben. Überall ist Dunkelheit. Kinder werden Väter Fünf Minuten später Stirbt sich was für einige Zeit. Überall ist Ewigkeit… Bei Gottesdiensten am Morgen kann auch das Gedicht „Morgenwonne“ von Joachim Ringelnatz verwendet werden mit dem wunderbaren Schluss: Aus meiner tiefsten Seele zieht mit Nasenflügelbeben ein ungeheurer Appetit nach Frühstück und nach Leben Manchmal denke ich Wie viele Leben hätte ich leben können? Sieben Leben? Oder noch mehr? Was wäre wenn an einer Stelle und immer wieder die Weichen anders gestellt worden wäre? Ein Gedankenspiel, verführerisch, spannend aber auch beängstigend. Was also wäre wenn…. Ich in einer Großstadt aufgewachsen wäre anstatt auf dem flachen Lande, nicht im Westen sondern im Osten Deutschlands im Sozialen Wohnungsbau oder im Nobelviertel statt gutbürgerlich normal. Ein Elternteil nicht früh gestorben wäre. Und ich kein Mädchen sondern ein Junge gewesen wäre. In der Schule nicht in die Klasse 7a sondern 7b gekommen wäre, nicht sitzen geblieben wäre.

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Hätte ich nach der mittleren Reife eine Ausbildung gemacht…? Und Mofaführerschein? Wenn ich damals vor 20 Jahren im Juni nicht auf die Kirmes gegangen wäre, weil ich keine Lust gehabt oder eine Erkältung mich davon abgehalten hätte, hätte ich dann meine Freundin nicht kennen gelernt? Nicht geheiratet mit Kind und Hausbau und allem drum und dran, was wäre dann? Säße ich hier? Oder ganz woanders? Wäre weit weg, mit kurzem Haarschnitt und 10 Kilos mehr auf den Rippen, mit anderen Träumen? Was wäre das für ein Leben? Einfach nur ein anderes Leben? Oder immer noch mein Leben?

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Erstellt von einer Arbeitsgruppe der Liturgischen Kammer der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck Liturgie I und Kontexte: Pfarrerin Tina Oehm, Fulda, und Prädikantin Hanna Hirschberger, Kassel Liturgie II und Kontexte: Pfarrerinnen Imke Leipold, Bad Hersfeld und Anke Trömper, Kassel Predigt: Pfarrerin Svenja Neumann, Marburg Meditation zum Plakat: Propst Helmut Wöllenstein, Marburg Satz und Layout: Silke Bremer, Kassel, und Prädikantin Hanna Hirschberger, Kassel Herausgegeben im Oktober 2013 vom Landeskirchenamt in Kassel